Geschäftsbericht 2017 VORWORT INHALT

Was haben Philipp Lahm und Inka Bause gemeinsam? Bei­ nen, das ist ein Rückschritt statt Fortschritt. Darüber hinaus Über uns, unsere Mission und unsere Vision 4 Aktiv werden für Menschen mit Diabetes 39 de setzen sich für die Aufklärung beim Diabetes mellitus werden Patienten in Krankenhäusern immer weniger gut ein. 7 Mio. Menschen mit Diabetes leben in Deutschland, versorgt, da immer mehr diabetologische Abteilungen mit POLITIK 06 FINANZEN 40 eine bedrohlich hohe Zahl. Denn es ist in den letzten Jahren anderen zusammengelegt oder geschlossen werden. Die Alle Weichen gestellt für die neue Legislatur 7 Unser Erfolg – für Menschen mit Diabetes 41 nicht gelungen, diese Zahl zu minimieren, im Gegenteil, qualitätsgerechte Versorgung der Menschen von Diabetes 2017-2021! aktuell kommen täglich 1 000 Neuerkrankte hinzu. Mehr ist daher in akuter Gefahr. Dies sind Beispiele, die belegen, Bericht zur wirtschaftlichen Lage 42 Erkrankte bedeuten mehr Leid durch Folgeerkrankungen, dass Diabetes dringend eine noch stärkere Lobby braucht. Unsere politischen Forderungen 10 Geschäftszahlen diabetesDE – Deutsche 44 aber auch mehr Gesundheitskosten, derzeit 35 Mrd. Euro Wir, diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, nehmen diesen Diabetes-Hilfe pro Jahr. Doch die letzten vier Jahre verharrte die Politik Platz mit der nötigen Expertise ein. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 13 in einer Art „Koalitions-Lethargie“, bahnbrechende Maß­ Bescheinigung des Wirtschaftsprüfers 47 nahmen zur Prävention des Typ-2-Diabetes, früher auch Im aktuellen Koalitionsvertrag betonen CDU/CSU und SPD Carpool-Karaoke im deutschen Wahlkampf: 14 Altersdiabetes genannt, wurden nicht implementiert. We­ eine Nationale Diabetesstrategie. Diese gilt es nun mit Le­ Das Diabetes-Taxi der zur Primärprävention, also die Verhinderung des Aus­ ben zu füllen. Eines ist aber sicher: In eine Wartehaltung Neue Wege der Öffentlichkeitsarbeit 16 TETJE MIERENDORF bruchs der Erkrankung durch Maßnahmen gegen Über­ werden wir uns zusammen mit unseren Förderorganisatio­ Der 68 kg schwere Weg 48 gewicht und Adipositas insbesondere im Kindes- und nen, der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), dem Ver­ zum Ich Jugendalter, noch zur Sekundärprävention, also z.B. Maß­ band der Diabetesberatungs- und Schulungsberufe (VDBD) nahmen zur Lebensstilintervention bei bereits bestehender und der Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabe­ BETTINA M. Erkrankung, die mehr Bewegung und gesunde Ernährung tes (DDH-M) nicht begeben. Typ 2-Bloggerin 19 fördern. So darf beispielsweise eine klare Nährwertkenn­ ORGANISATION 49 zeichnung auf verpackten Lebensmitteln kein frommer Kämpfen Sie mit uns – geben Sie uns für unsere Forderun­ DDH-M: Menschen mit Diabetes für 50 Wunsch bleiben, sondern muss zur Verpflichtung für die gen Ihre Zustimmung auf www.diabetesde.org! Menschen mit Diabetes Lebensmittelindustrie werden. Nationale und internationale Events 20 Herzlich DDG: Zentrales Forum zum Thema Diabetes 52 Neue Wege im Kampf gegen Diabetes: 22 Wir stellen das Wohl aller Menschen mit Diabetes, aber Ihr/Ihre Zusammenarbeit mit präferierten Unterstützern VDBD im kontinuierlichen Wachstum 54 auch von deren Angehörigen und das vieler Risikopatienten in den Mittelpunkt. Wir sind aktiv und kämpfen mit allen Diabetes-Agenda 2010 56 Mitteln für eine bessere Versorgung der Betroffenen. Es ist VERANSTALTUNGEN 24 Delegierte diabetesDE – Deutsche 57 nicht hinnehmbar, dass die Erstattung einer technischen Die 7. Diabetes-Charity-Gala 25 Diabetes-Hilfe Innovation wie dem CGM, dem kontinuierlichen­ Blut glukose­messsystem, das die Lebensqualität von Patienten Interview mit Philipp Lahm: 27 Geschäftsstelle 57 stark verbessert, zehn Jahre dauert. Eine Einschränkung Dr. Jens Kröger Nicole Mattig-Fabian Diabetes ist eine Herausforderung Vorstand diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe 58 innovativer Therapien geht immer zu Lasten der Betroffe­ Vorstandsvorsitzender Geschäftsführerin Das Fußball-Finale der Legislaturperiode: 28 Vorstand DDG, VDBD und DDH-M 60 FC gegen FC Diabetologie Ausblick 2018 / Planung 61 Weltdiabetestag in Hamburg und Berlin 31 Impressum 61 UNSERE PROJEKTE 34 Zahlen und Fakten Diabetes in Deutschland 62 Prävention, Versorgung, Forschung: 35 Spendenprojekte 2018 UNSERE ARBEIT UNSERE ARBEIT

Über uns, unsere Mission und unsere Vision

Mission Vision

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe ist eine Gesundheits­ Unsere Vision ist, dass die Politik den Diabetes-Tsunami organisation, die sich aktiv für die Interessen von 6,7 Mio. zum Stoppen bringt, damit die Zahl der Neuerkrankten von Menschen mit Diabetes, deren Angehörige sowie Risiko­ heute 1 000 pro Tag auf Dauer sinkt. Wir setzen uns deshalb patienten einsetzt. Wir mobilisieren den politischen dafür ein, dass verhältnispräventive Maßnahmen imple­ Willen für notwendige Veränderungen im Hinblick auf eine mentiert werden. Wir wollen, dass 80 Mio. Menschen in bestmögliche Versorgung, frühzeitige Prävention und den Deutschland die Risikofaktoren für Diabetes mellitus Typ 2 Ausbau der Forschung. Wir betreiben Aufmerksamkeits­ kennen und Diabetes Typ 1 und Typ 2 voneinander unter­ lenkung und Aufklärung und können auf ein breites, kom­ scheiden können. Im Hinblick auf Diabetes Typ 2 wollen wir petentes Netzwerk verweisen. Die enge Zusammenarbeit durch bessere Aufklärung Neuerkrankungen reduzieren mit unseren Förderorganisationen Deutsche Diabetes und Folgeerkrankungen vermeiden. Wir möchten jedem Gesellschaft (DDG) und Verband der Diabetesberatungs- Menschen den Zugang zu gesünderer Ernährung und und Schulungsberufe (VDBD) sichert unsere fachliche mehr Bewegung erleichtern. Wir setzen uns dafür ein, dass Expertise, die praktische Erfahrung der Selbsthilfe­ Innovationen, die das Management der Erkrankung­ ver organisation Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit bessern und die Lebensqualität erhöhen, schnell bei den Diabetes (DDH-M) sichert die Patientenorientierung Patienten ankommen. Wir wünschen uns, dass durch mehr unserer Arbeit. Forschung eines Tages Diabetes Typ 1 und Typ 2 sowohl verhindert als auch geheilt werden können. Wir wollen unterbinden, dass Menschen mit Diabetes diskriminiert werden. Eine Nationale Diabetesstrategie sollte mittel­fristig in einen Nationalen Diabetesplan münden.

Vorstand und Geschäftsführung von diabetesDE (v.l.n.r.): Andrea Witt, Dr. Nicola Haller, Michaela Berger, PD Dr. Christian Berg, Dr. Jens Kröger (Vorsitzender), Prof. Dr. Hans-Georg Joost, Nicole Mattig-Fabian (Geschäftsführerin), Diana Droßel, Bastian Hauck, Prof. Dr. Thomas Haak

4 5 POLITIK

Alle Weichen gestellt für die neue Legislatur 2017-2021!

Hinter uns liegt der zweite Bundestagswahl­ kampf, den wir mit der Kampagne „Diabetes STOPPEN. Jetzt handeln!“ begleitet haben. Trotz aller unserer Bemühungen ist 2017 eine Einigung der Koalitionsparteien CDU/CSU und SPD zu einem Entschließungsantrag für einen Nationalen Diabetesplan­ bzw. eine Diabetes­ strategie auf der Zielgeraden erneut geschei­ tert. Anfang 2018 ist nun endlich im Koaliti­ onsvertrag der Durchbruch gelungen: Eine Nationale Diabetesstrategie steht nun auf der Agenda für die neue Legislaturperiode!

Diabetes ist eine Last!

Wissen das eigentlich auch die politischen Entscheider? Unser Schwerpunkt 2017 war, den Politikern die „Diabeteslast“ fühlbar nahe zu bringen: Warum das sorglose Leben mit der Diagnosestellung schlag­ artig endet. Was es heißt, niemals Urlaub vom Diabetes zu haben, sich 365 Tage im Jahr, sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag diszipliniert zu verhalten. Warum es so wichtig ist, dass Inno­vationen, die die Lebensqualität erhö­ hen, schnell bei den Patienten und ihren Angehörigen an­ kommen. Warum die Versorgung sich an den Bedürfnissen von Patienten orientieren muss.

7 POLITIK POLITIK

Weiterbildungsqualifikation Diabetes & Pflege in die Qualitätsindikatoren für ambulante und stationäre Pflege des Medizinischen Dienstes der Kranken­ Vorstandsmitglied Prof. Joost (ganz rechts) bei versicherung (MDK) und die Integration des DDG- der Vorstellung der Effertz-Studie zur gesunden Weite­r­bildungscurriculums in die Pflegeausbildung. Mehrwertsteuer

• Digitalisierung – mehr Chance als Fluch für Menschen mit Diabetes! Um unseren Forderungen nach einer effizienten Verhält­ Mitreden im G-BA sichert noch keine gute Die Digitalisierung bietet enorme Chancen für die nisprävention Nachdruck zu verleihen, hat diabetesDE – Versorgungsqualität Zukunft. Dazu muss die Entwicklung jedoch von vorn­ Deutsche Diabetes-Hilfe 2017 eine Studie des Hamburger herein in rich­tigen Bahnen laufen – denn niemand Gesundheitsökonomen PD Dr. Tobias Effertz mitfinanziert, Ist die 2017 nach Jahren endlich erreichte Mitgliedschaft will eine entmenschlichte Medizin, den gläsernen die die zu erwartende Wirksamkeit einer „gesunden der Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes Patienten, unerlaubte Datennutzung durch Dritte oder Mehrwertsteuer“ auf Basis realer Konsumdaten abge­ (DDH-M) bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe eine verschlechterte Patientenversorgung bei digi- schätzt hat. Ergebnis: Die „gesunde Mehrwertsteuer“ (BAG-SH) für die Verbesserung der Versorgung von Men­ Kordula Schulz-Asche (MdB, Grüne) bei einer taler Unkenntnis. Vier Schlüsselqualitäten müssen ist das aussichtsreichste Präventionsinstrument und schen mit Diabetes tatsächlich hochrelevant, wenn die ent­ Alters­simulation (Instant Aging) im Rahmen gewährleistet sein: die technische Funktionalität wäre in der Lage, die Adipositasprävalenz als stärksten sandten Patientenvertreter nicht mitentscheiden können? des Parlamentarischen Frühstücks (Interoperabilität, Konnektivität), die Datensicherheit, Risiko­faktor für die Entstehung von Diabetes Typ 2 zu Entscheidungen können sich über Jahre hinziehen (CGM- die Qualitätssicherung sowie Transparenz und Orien­ reduzieren. Erstattung nach fast zehn Jahren!) und die zu verbessernde tierung. Hierzu gehört, dass digitale Prozesse und Hilfs­ Versorgungsqualität geht über die Nutzenbewertung und mittel wie die „analoge Medizin“ evidenzbasiert sind, Erstattung von Medikamenten weit hinaus: Die Qualität Parlamentarische Frühstücke dass sie patientenzentriert ausgerichtet werden und der sektorenübergreifenden Behandlung ist kein Thema dass versorgungsrelevante­ Daten für die Forschung Gesunde Mehrwertsteuer „Ampel plus“: im G-BA. Gemeinsam mit der Deutschen Diabetes Gesellschaft hat nutzbar sein müssen. Patienten müssen auch Hilfen diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe 2017 zwei Früh­ bekommen, sich bei heterogener Angebotslage zu­ stücke mit Fachvorträgen für Gesundheitspolitiker im rechtzufinden. Besteuerung 19 % Produkte mit viel zugesetztem Zucker, Salz oder Fett wie Fertiggerichte, Bundestag ausgerichtet zu den Themen: 19 % Chips oder Süßigkeiten 29 % Besteuerung 29 % Zusätzlich könnte der Steuersatz für die besonders gesundheitsschädlichen­ • Pflegenotstand Diabetes Prävention Softdrinks wie Limonaden von heute 19 % auf 29 % erhöht werden.

Allein 500 000 Pflegebedürftige mit Diabetes werden Trotz des 2016 in Kraft getretenen Präventionsgesetzes mit Normale Lebensmittel wie Nudeln, Milch oder Fleisch (der aktuelle MwSt.- nicht von Angehörigen versorgt und haben ein ins­ aufgestocktem Gesamtvolumen von nun fast 500 Mio. Euro Besteuerung 7 % 7 % Satz für Lebensmittel allgemein) gesamt höheres Pflege-Risiko als Menschen ohne profitierten laut Präventionsbericht der GKV (2017) im Jahr Diabetes. Doch über den allgegenwärtigen Pflege­ 2016 weniger als 10 % der gesetzlich Versicherten von ge­ notstand hinaus ist auch das diabetologische Fach­ sundheitsfördernden Maßnahmen! Das ist zu wenig, um wissen in der ambulanten und klinischen Pflege-Praxis den notwendigen Paradigmenwechsel einzuleiten, der es nicht ausreichend; gleichzeitig mangelt es an spezifisch Menschen erleichtern soll, sich gesund zu verhalten – und 0 % Besteuerung 0 % Obst und Gemüse qualifizierten Ärzten – die Dia­be­tologie hat ein Nach­ nicht effektiv genug, um den Diabetes-Tsunami von derzeit wuchsproblem. Dringend nötig ist die Aufnahme der mehr als 1 000 Neuerkrankten pro Tag aufzuhalten.

8 9 POLITIK POLITIK

Patientenerfahrungen Gesundheitswesen so lang­ Aktiv für 7 Mio. Menschen mit Diabetes, deren Angehörige und Risikopatienten – zeigen die wirkliche „Der Umfang der Vertretung von Patienten­ sam mahlen – trotz überzeu­ unsere politischen Forderungen: Versorgungssituation interessen [im G-BA] in der Qualitätsfrage gender Evidenz? [der Versorgung] [bleibt] bei weitem hinter der tatsächlichen Bedeutung oder dem Bedarf Prävention: „Patientenrelevante Out­ Lange schon haben die Orga­ zurück. Da auch die Interessenvertreter der 1. Wir müssen jetzt handeln, um den Tsunami der Diabetes-Erkrankungen aufzuhalten. Soziale Ungleichheit comes“ werden heute immer nisationen der Diabetes- Krankenkassen und der Leistungserbringer fördert Diabetes Typ 2, daher muss Chancengleichheit stärker im Fokus stehen. Wir müssen auch effektiver noch überwiegend aus Selbsthilfe in Deutschland mit kein vordringliches Interesse (wenn über- in (Verhältnis-)Prävention und Aufklärung investieren. Derzeit ist die Umsetzung der diabetesbezogenen klinisch-biologischer Sicht sinkenden Mitgliederzahlen haupt) an der Durchsetzung von Qualitäts­ Ziele (nationales Gesundheitsziel Nr. 1) im Präventionsgesetz nicht erkennbar. definiert. In der Versorgung zu kämpfen – dabei sind nach orientierung haben, ist es kein Wunder, 2. Eine plakative Nährwertkennzeichnung muss zur Verpflichtung für die Lebensmittelindustrie werden, aus Patientenperspektive wie vor weniger als ein dass diese in Deutschland noch in den um Menschen mit Diabetes und allen anderen eine gesunde Ernährung zu erleichtern (z.B. Ampel). muss es jedoch um die Sum­ Prozent der Betroffenen me aller Erlebnis- und Kon­ Kinderschuhen steckt.“ überhaupt Mitglied in der Versorgung: taktpunkte eines Patienten (Ilona Köster-Steinebach, In: Amelung et al.: organisierten Selbsthilfe. 1. Menschen mit Diabetes werden in Krankenhäusern immer weniger gut versorgt, da immer mehr diabeto­ im Verlauf seiner Erkrankung „Patientenorientierung“ (2015), S. 39). logische Abteilungen mit anderen zusammengelegt oder geschlossen werden. Auch in Zukunft fehlen immer gehen, über alle Behand­ Betroffenen und ihren Ange­ mehr ambulante Diabetologen. Die qualitätsgerechte Versorgung ist mittelfristig in akuter Gefahr. lungsstufen und Versorgungs­ hörigen scheinen sich nicht 2. Menschen mit chronischen Krankheiten wie Diabetes haben berechtigten Redebedarf, aber Ärzte haben ebenen hinweg („Patient darüber klar zu sein, dass es immer weniger Zeit für ihre Patienten. Journey“) – um die praktische in einem zunehmend unter 3. Familien mit Kindern mit Typ 1 benötigen bedarfsgerechte Unterstützung und Entlastung im Alltag, Umsetzbarkeit von Empfeh­ „Mehr Aufklärung! Kein Bangemachen! ... Druck geratenden System sowohl in Kita und Schule als auch im familiären Kontext. lungen, zu vermeidende un­ Man braucht auch hin und wieder mal auch zunehmend wichtiger 4. D i e Nichterstattung innovativer Therapien schränkt die diabetologische Versorgung der Menschen mit erwünschte Nebeneffekte eine Auffrischung – nicht nur alle Vierteljahr wird, für die eigenen Belange Diabetes ein. (z.B. Gewichtsanstiege, Auf­ eine Blutuntersuchung und den erhobenen einzustehen. Oder brauchen 5. Regionale Unterschiede in der Verfügbarkeit von Diabetesmedikamenten sind nicht akzeptabel. treten von Unterzuckerun­ Zeigefinger des Arztes. Es fehlt einfach Betroffene und ihre Ange­ Verschreibungsquoten von Diabetesmedikamenten müssen für alle Bundesländer einheitlich geregelt sein. gen), den größtmöglichen an Informationen.“ hörigen sowie Menschen 6. Um Folgeerkrankungen zu vermeiden, müssen diabetologische Untersuchungen regelmäßig und leitlinien­ Erhalt der Lebensqualität mit hohem Krankheitsrisiko (Brigitte, 64 Jahre, seit 10 Jahren Diabetes Typ 2, gerecht erfolgen. (z.B. „unblutiges“ Messen, (auch) andere Angebote, die Blood Sugar Lounge, 24.11.2017) 7. Versorgungsdaten aus der Praxis (z.B. aus den DMPs) sollten zugänglich und die Basis für Therapie­ technische­ Warnung vor von der klassischen Selbst­ optimierungen sein. Blut­zuckerabfall) und um das hilfe nicht gesehen bzw. 8. Wir wollen die Chancen der Digitalisierung für die Betroffenen gestalten, wie z.B. eine digitale Sprech­ Management von Unsicher­ bedient werden (können)? stunde, und die Gefahr des Datenmissbrauchs minimiert wissen. heit im Rahmen einer gemeinsamen Ziel­bestimmung zwischen Arzt und Patient (z.B. HbA1c-Wert). Gesundheitspolitik: Vom „Like“ zum Movement 1. Menschen mit Diabetes können durch technische Innovation wie die kontinuierliche Glucosemessung (CGM) an Lebensqualität gewinnen. Daher müssen Innovationen schneller in die Erstattung kommen. Organisation von Patienteninteressen: Schlüssel Die Herausforderung in der neuen Legislaturperiode stellt 2. D i e Selbsthilfe muss deutlich gestärkt werden, daher muss die finanzielle Förderung deutlich angehoben zu mehr Versorgungsqualität sich so erneut als Mobilisierung des politischen Willens werden. und gleichzeitig auch von Patienteninteressen dar. Eine 3. D i e Diskriminierung von Menschen mit Diabetes muss gezielt angegangen werden. Wie lässt sich Patienten – im fünften Kampagnenjahr – nationale Diabetesstrategie­ in regionaler Verantwortung 4. Patienten müssen bei gesundheitspolitischen Entscheidungen ein Mitbestimmungsrecht erhalten. auch weiterhin glaubhaft machen, warum die Mühlen im der Länder darf nicht zu einem Flickenteppich qualitativ

Eine Nationale Diabetesstrategie muss in einen Nationalen Diabetesplan münden!

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unterschiedlicher Versorgungsqualitäten in Deutschland „Was sagen Sie eigentlich, wenn Sie auf führen. „Patienten gehören gehört!“ ist eine berechtigte Diabetiker treffen, warum es politisch nicht Forderung, aber sie reicht nicht aus: Patienten müssen voran geht?“ – „Ich bin erstaunt … ich frage von der Politik stärker als Mitgestalter ihrer Gesundheit immer wieder in meinem Wahlkreis anerkannt und aktiv unterstützt werden, sie brauchen ein Menschen, die betroffen sind, wie sie sich Mitbestimmungsrecht. Und: Sie müssen sich auch äußern fühlen, wie sie versorgt werden … der Druck und positionieren. Laut. Verständlich. Unmissverständlich. [ist] vielleicht noch nicht groß genug.“ Vielstimmig. , MdB (CDU), im Interview mit N. Mattig-Fabian, diabetesDE im „Diabetestaxi“ Es braucht einen Impuls einer Gesundheitsorganisation wie (Mai 2017) diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, um die „Patient Voice“ zu aktivieren, zu koordinieren und professionell zu kanalisieren, um sie zielgerichtet mithilfe moderner Medien hörbar zu machen.

„Jenseits der Möglichkeiten für den Erfahrungsaustausch und die gegenseitige Un- terstützung bietet das Internet weitere Mög- lichkeiten: zum Beispiel für die gesellschaft- liche Partizipation und Interessen­vertretung um die Stimme der Aktiven und Gruppen­ mitglieder ins Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger und der politisch Verantwortlichen zu bringen.“ Michael Hennrich (MdB, CDU) im Diabetes-Taxi (Walther & Hundertmark-Mayser: mit Nicole Mattig-Fabian „Virtuell ist auch real. Selbsthilfe im Internet“, S. 79. NAKOS extra 38, 2011)

12 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Carpool-Karaoke im deutschen Wahlkampf: Das Diabetes-Taxi

Politiker haben generell wenig Zeit für Einzeltermine oder von anderen zu unterscheiden, also auffallen um (fast) Einzelinterviews. In der Zeit eines Bundestags-Wahlkampfes jeden Preis. Ohne Bewegtbild geht in den sozialen Netzwer­ ist die Chance auf ein persönliches Gespräch noch geringer. ken nichts, ob Facebook oder YouTube, kurze Videos sind Jeder Interessenvertreter möchte noch schnell sein Thema der Renner. platzieren und den/die Bundestagsabgeordnete/n über­ zeugen, sich im Wahlkampf für sein Thema stark zu ma­ chen. Es liegt auf der Hand, dass man sich etwas Außer­ Politikerinterviews im „Diabetes-Taxi zum gewöhnliches einfallen lassen muss, damit es zu einem Nationalen Diabetesplan“ solchen persönlichen Treffen kommt. Zu beachten ist Fol­ gendes: Denke immer aus der Sicht des Empfängers! Kann Angelehnt an das derzeit angesagte amerikanische TV- die Zeit, die der/die Abgeordnete für den Termin aufwen­ Format „Carpool-Karaoke“ haben wir im Vorfeld der Bun­ det, möglicherweise zur Wiederwahl beitragen? Welchen destagswahl ein Auto mit Kameras als Interviewstudio konkreten Nutzen hat der/die Abgeordnete? In Zeiten der ausgestattet und jede Woche einen Politiker oder eine Digitalisierung heißt es vor allem, einerseits in den sozialen Politikerin zum Interview abgeholt. Im „Diabetes-Taxi“ stell­ Medien aktiv zu sein und andererseits sich mit Aktionen ten sich Bundestagsabgeordnete des Gesundheits- und Verbraucherausschusses der Frage, warum es im Gegensatz Die Zusagen der sechs Politiker aus verschiedenen Par­ zu 18 von 28 anderen europäischen Ländern in Deutsch­ teien unterstrichen, dass die Idee der Interviewführung land immer noch keinen Nationalen Diabetesplan gibt. Die im Auto bei den Politikern ankam. Wir wollten ­inner Interviews führte Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin halb der 30-minütigen Interviews eine Atmosphäre von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Auf dem Beifah­ schaffen, in der die Politiker und Politikerinnen einer­ rersitz neben ihr nahmen folgende MdBs Platz: Dr. Edgar seits fachlich antworten, andererseits aber auch einen Franke (SPD), Michael Hennrich (CDU), Renate Künast sehr persönlich Einblick zulassen können. So konnte, (Bündnis 90 / Die Grünen), (CDU), wer wollte, auch gerne in einen Song mit einstimmen Kordula Schulz-Asche (Bündnis 90 / Die Grünen) und Katrin oder a capella singen, was Herr Franke und Frau Künast Vogler (Die Linken). Die jeweils auf fünf Minuten geschnit­ auch taten. tenen Videos wurden auf www.diabetes-stoppen.de sowie auf Facebook, Twitter und YouTube veröffentlicht. Interview für die Ewigkeit Da soziale Medien mit der viralen Verbreitung insbeson­ dere von Bewegtbildern immer wichtiger werden, haben Eines ist sicher: Diese Politiker haben unsere nachdring­ wir bewusst ein Format für die Interviewform gesucht, das liche Forderung nach einem Nationalen Diabetesplan das Thema seriös und unterhaltsam zugleich behandelt. nicht vergessen. Sie mussten sich ja auf dem engen Die Anlehnung an das amerikanische Format „Carpool- Raum allen angenehmen und auch unangenehmen Karaoke“ mit dem Moderator James Corden, der schon Fragen stellen. Sie hätten höchstens an einer Ampel die größten Stars von Elton John über Adele bis zu Michelle bei „Rot“ aus dem Auto springen können. Hat aber Obama in seinem Auto hatte, lag nahe. keine/r getan …

Politiker aller Parteien im Diabetes-Taxi (v.o.n.u): Dietrich Monstadt (CDU), Dr. (SPD), Renate Künast (Grüne), Katrin Vogler (Linke)

14 15 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Neue Wege der Öffentlichkeits- arbeit

Wenn klassische Medien kontinuierlich an Reichweite und anstalten und sozialen Medien erreichen, ohne dass man Kooperation mit einem Discounter? Höhere Reichweite als ADAC, Apotheken- somit an Einfluss verlieren, wenn Nachrichten in neuen teure Werbezeiten bzw. -flächen bucht? Indem man­ ver Umschau und Medien immer schneller, viraler und kürzer werden, dann sucht, die Bevölkerung dort abzuholen, wo ihre täglichen Laut Ernährungsreport 2016 des Bundesministeriums für ist es einerseits wichtig, diesen Trend zielgruppenaffin zu Lebensgewohnheiten sind – beim Einkauf zum Beispiel. Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) informieren sich Die Zusammenarbeit mit Lidl wurde auf einer Pressekonfe­ bedienen, andererseits zu versuchen, neue Wege der Hier kann man bei der Verbraucheraufklärung ansetzen, 72 % der Kunden direkt am Einkaufsort über Lebensmittel. renz im Januar 2017 mit großer Resonanz vorgestellt. Das Öffentlichkeitsarbeit zu gehen. Wie aber kann man die denn Prävention von chronischen Krankheiten wie Diabetes diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe ist daher bewusst auf ganze Jahr über wurden in mehreren Handzetteln und breite Bevölkerung abseits von Verlagshäusern, Rundfunk­ Typ 2 fängt bei einer ausgewogenen Ernährung an. den Discounter Lidl zugegangen, um eine Zusammenarbeit Broschüren Tipps für die gesunde und ausgewogene im Hinblick auf Aufmerksamkeitslenkung auf gesunde Er­ Ernährung platziert sowie auf die Risikofaktoren für Typ-2- nährung am Point of Sale anzustreben. Bei einer von der Diabetes hingewiesen. Die Handzettel allein haben eine GfK durchgeführten Umfrage unter Verbauchern überzeug­ Reichweite von mehr als 20 Mio. Heften, das heißt mehr te in der Kategorie „Discount“ Lidl 2017 die Verbraucher als die Ausgaben von ADAC Motorwelt, Apotheken- mit seinem frischen Obst- und Gemuseangebot zum Umschau und Bild zusammen. zweiten Mal in Folge und sicherte sich nach 2016 erneut den 1. Platz bei der Auszeichnung mit dem „Fruchthandel Magazin Retail Award“. Bescheinigt wurde ein „gute Quali­ Bundesweite Plakataktion zum Weltdiabetestag tät zu fairem Preis“. Eine besondere Ehre wurde diabetesDE rund um den Gesundheitsförderliches Ernährungsverhalten fängt mit ge­ Weltdiabetstag (14.11.) zuteil. Lidl stellte uns gratis sunden Kaufentscheidungen an. Daher müssen wir es dem 16/1-Großplakatflächen an 3 200 Filialen in Deutschland Verbraucher so einfach wie möglich machen, diese Kauf­ zur Verfügung, die wir mit unserem eigenen Plakatmotiv entscheidung zu fällen. Für die Lidl-Werbematerialien und bestücken durften. Das war flächendeckend die erste die Lidl-Website haben wir daher beispielhafte Rezepte bundesweite Plakatkampagne zu Diabetes in Deutschland. entwickelt, die auf den Vorgaben des WHO-Nährwertprofils Selbst die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung beruhen, so z.B. für ein „gesundes Frühstück“, „Vollwertmit­ (BzgA), die 2018 eine erste Aufklärungskampagne plant, be­ tag“, eine „leichte Abendmahlzeit“ oder „vitales Snacking“. glückwünschte uns zu der Aktion. In Fußball-Ex-Profi und Moderator Thomas Helmer und seiner Frau, Schauspielerin Yasmina Filali, hatten wir bei der von Medien begleiteten Gesundes lohnt sich Erstplakatierung prominente Unterstützer.

In den Gesprächen mit Lidl kristallisierte sich schnell her­ Unterjährig klassische PR und Social Media aus, dass der Discounter bereit war, noch mehr Verantwor­ tung für dieses wichtige gesellschaftspolitische Thema zu Natürlich wurde auch die klassische Presse- und Öffentlich­ übernehmen. Lidl verordnete sich freiwillig eine Redukti­ keitsarbeit nicht vernachlässigt. So haben wir 2017 an die onsstrategie in den Eigenmarken mit dem Ziel, den Zucker- 100 Pressemitteilungen zu patientenrelevanten Themen und Salzgehalt um 20 % bis 2025 zu reduzieren. Damit ist rausgegeben und mehrere Artikel in der meinungs­ Lidl Vorreiter der Branche, was selbst die Organisation bildenden Presse platziert. Außerdem vermitteln wir das foodwatch zu dem Kommentar veranlasste, Lidl hätte ganze Jahr über unzählige Interviewpartner, sowohl Schwung in die Debatte gebracht, 20 % weniger Diabetes-Experten als auch Betroffene und Angehörige, für Zucker und Salz sei durchaus ambitioniert. TV, Hörfunk und Print. Wir schreiben auch selbst Presse­

16 17 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

BETTINA M. (49) – TYP 2-BLOGGERIN

Rote Karten verheißen nichts Gutes. Bettina erhält ihre Für sich selbst entwickelt sie das „Happy Carb“-Prinzip: im April 2013 – von ihrem Hausarzt. Der verordnet ihr kohlenhydratreduzierte Kost in Verbindung mit regel­ wegen ihres Burnouts eine 4-wöchige Reha in einer psycho­ mäßiger moderater Bewegung, Entspannung und Fürsorge somatischen Klinik. Zu dem Zeitpunkt wiegt sie 132 kg, ist für die eigenen Bedürfnisse. Konsequent und „happy“ adipös, kann kaum noch Spaziergänge machen. Ihr starkes verfolgt sie dies seit drei Jahren. Das Gewicht ging konti­ Übergewicht hat zur sozialen Isolation geführt. In der Klinik nuierlich nach unten, bereits im ersten Jahr verlor sie erhält sie pyschologische Therapiestunden, um ihre Er­ 55 kg. „Ich habe so viel an Lebensqualität gewonnen, denn artikel zu gesundheitspolitischen und ernährungs­ schöpfungsdepression zu bekämpfen, eine Folge ihres ich brauche keine Zeit mehr in die Krankheit zu investieren“, politischen Themen, sowohl für die Fach- als auch für Jobs als Personalerin im Niedriglohnsektor. Jahrelang frisst freut sie sich. Ihr Langzeitblutzuckerwert liegt zwischen 5,5 die Publikumspresse (siehe auch der Beitrag unseres Vor­ sie ihren Jobfrust und Stress in sich hinein, möglichst viel, und 5,8, zur Kontrolluntersuchung geht sie nur noch standsvorsitzenden Dr. Jens Kröger in einem Sonderheft, kalorienreich, fette Kost, nährstoffarme Kohlenhydrate, quartalsweise. das der WELT anlässlich des Weltdiabetestags beilag). Unmengen an Süßigkeiten. In ihrer Sucht nach Essen wird sie immer erfinderischer. Unzählige Burger werden auf Auch von ihrem belastenden Job hat sich Bettina getrennt. In den letzten Jahren haben wir vor allem die Meldungen abgelegenen Parkplätzen heimlich im Auto verdrückt. Je Die gewonnene Zeit steckt sie lieber in ihren Blog und Videos in den sozialen Medien erhöht. Mittlerweile mehr Stress, umso mehr Fraß. So sensibel Bettina anderen www.happycarb.de und das Entwickeln neuer Rezepte. verzeichnet die Facebook-Seite von diabetesDE über 8 000 gegenüber ist – dass sie selbst essgestört ist, verdrängt sie. Inzwischen hat Bettina vier Kochbücher und ein Sachbuch Fans und bei Twitter haben wir fast 6 000 Follower. Allein geschrieben, auf ihrer Website bietet sie zudem Rezepte die mehr als 25 Videos, die im letzten Jahr im Rahmen der Die Rettung in ein lebenswertes Leben naht mit der zweiten kostenlos an. Schließlich möchte sie ihr Glück, ihr Leben Kampagne „Diabetes STOPPEN. Jetzt handeln!“ entstanden roten Karte, als bei Bettina bei einer Routineuntersuchung zurückgewonnen zu haben, gerne mit anderen teilen. Auf sind, haben weit fast 135 000 Kontakte erreicht. Das ist für in der Klinik Diabetes mellitus Typ 2 diagnostiziert wird, mit ihrer Facebook-Seite hat sie inzwischen über 100 000 Fans. eine gemeinnützige kleine Gesundheitsorganisation extrem einem Blutzuckerwert von 339 mg/dl und einem Langzeit­ Viele bitten sie um Rat. Happy Carb hat Bettina quasi hoch. blutzuckerwert von 9,2. Sie muss schon lange Diabetes ihre Berufung als Menschenversteherin zurückgegeben. haben, ohne es zu merken. Der Arzt klärt sie mit der Und es hat sie glücklich gemacht, seitdem lächelt sie notwen­digen Härte über die potenziellen Folgeerkan­ auch wieder, wenn sie in ihrer 10 000 Seelen-Ortschaft Ausgezeichent mit dem Comprix Award 2017 kungen wie Schlaganfall, Erblindung oder Amputation auf. in Südhessen walken geht. „Ich traue mich viel mehr, ich Heute, mit 60 kg weniger auf den Rippen, weiß Bettina, lächle jetzt andere Menschen an. Bei der dicken Betti Unsere Öffentlichkeitsarbeit wird geschätzt: So wurde dass diese Diagnose ihr Leben gerettet hat. „Ich habe haben alle nur weg­geschaut“, erzählt sie kopfschüttelnd. diabetesDE für die Dunkelziffer-Kampagne­ „Unerkannt schnell verstanden, wie die Krankheit funktioniert. Wäh­ „Als Mensch wurde ich nicht gesehen, ich war praktisch unterwegs“ mit dem renommierten Comprix Award in der rend in der Klinik die Diabetiker neben mir jeden Morgen unsichtbar.“ Menschen, die sie damals gemieden haben Kategorie „Crossmediale Kampagne“ ausgezeichnet. noch drei weiße Brötchen mit Marmelade aßen, wusste ich, und nun ihren Kontakt suchen, lässt sie heute links dass es darum ging, die Kohlenhydrate zu reduzieren“, liegen. Oder anders gesagt: Sie zeigt ihnen einfach die rote erzählt Bettina heute. Karte.

18 19 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

POLITISCHE TREFFEN UND INITIATIVEN NATIONAL EVENTS UND KONGRESSE NATIONAL UND INTERNATIONAL

ICPS-ROUNDTABLE WORLD HEALTH SUMMIT IN BERLIN DER IDF EUROPE IN Auf Einladung der IDF Europe stellte Dr. Stefanie Gerlach beim Workshop BRÜSSEL „Diabetes, obesity and metabolism“ Beispiele der Kampagnenarbeit von diabetesDE zum Thema „Mobilizing Political Will“ beim World Health Summit Für die IDF Europe hielt Dr. Stefa­ 2017 in Berlin vor. Unter nie Gerlach im April die Eröffnungs­ Vorsitz von Ricardo Baptista rede beim „Diabetes Europe Round­ Leite, Abgeordneter des table 2017“ des International Portu­giesischen Parlaments, Centre for Parliamentary Studies folgte eine lebhafte Podi­ (ICPS) zur Rolle der Gesundheits­- umsdiskussion zu politischen RKI DIABETES-SURVEILLANCE politik in Europa und zur mangel­- Anreizen für Verhaltensände­ haften Adressierung des Diabetes rungen und optimierter Ver­ Seit 2016 ist unsere stellvertretende Vorsitzende Diana Droßel Mitglied im Expertenbeirat des Robert Koch-Instituts für eine durch die EU-Administration. Es sorgung. „Diabetes-Surveillance“. Auf­gabe des Expertenbeirats war zunächst die Entwicklung eines Indikatorensets;­ das Kompendium nahmen 40 Experten aus 16 euro­ wird erstmals im April 2018 im Journal of Health Monitoring publiziert. Die vier großen Themen des Kompendiums sind: päischen Ländern teil; darunter Ver­ „Diabetes-Risiko reduzieren“, „Diabetes-Früherkennung und Behandlungverbessern“, „Diabetes-Komplikationen reduzie­ treter von EU-Kommission, EU-Parla­ EASD IN LISSABON ren“ und „Krankheitslast und Krankheitskosten senken“. Somit ist ein erster wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer ment und WHO; Moderator war der Diabetes-Surveillance in Deutschland erreicht. ehemalige britische Gesundheits­ Auf dem 53. internationalen Kongress minister John Bowis. Bericht und der European Association for the Study DIADIGITAL Rede erschienen in der Oktober- of Diabetes (EASD) in Lissabon war Ausgabe der „Government­ Gazette“, diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe mit BZGA der Zeitschrift des EU-Parlaments. einem Stand und mehreren Vorstands­ mitgliedern vertreten:­ Dr. Nicola Haller, In diesem Jahr hat die Bundeszentrale Dr. Jens Kröger und Bastian Hauck stellten für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sich den Fragen der internationalen ihre Arbeit für eine Nationale Auf­ Fach­besucher und der Präsidentin des klärungskampagne zu Diabetes aufge­ EASD, Juleen R. Zierath. Bastian Hauck nommen. diabetesDE ist mit Geschäfts­ nahm am internationalen­ Bar-Camp mit führerin Nicole Mattig-Fabian im Bloggern aus der ganzen Welt teil. Exper­tenbeirat vertreten. Derzeit tagen verschiedene Arbeitsgruppen, u.a. die Obwohl zahlreiche Menschen mit für Internet und Social Media-Kommu­nikation. Der Start der Aufklärungs­ Diabetes Apps für das Manage­ kampagne ist für Mitte 2018 geplant. ment ihrer Krankheit nutzen, fällt DDG-KONGRESS / WELTDIABETESKONGRESS DER IDF IN es oftmals schwer zu ermitteln, wie BENEFIZLAUF ABU DHABI gut einzelne Apps wirklich sind. Die Initiative DiaDigital, die von Im Rahmen des Diabetes-Kongresses Für diabetesDE – Deutsche Diabetes- DFB diabetesDE, DDG, DDH-M, VDBD und in Hamburg fand ein 5 km-Benefiz- Hilfe nahm Dr. Stefanie Gerlach als Dele­ der AGDT der DDG gegründet wurde Lauf zugunsten von diabetesDE – gierte für Deutschland an den General­ Der Deutsche Fußball Bund (DFB) möchte sich als Veranstalter der Fußball- und bei der unsere Stellvertretende Deutsche Diabetes-Hilfe und der versammlungen von IDF und IDF Europe Europameisterschaft 2024 bewerben und hat im Vorstandsvorsitzende Diana Droßel Deutschen Diabetes-Stiftung (DDS) 2017 in Abu Dhabi teil. Mit Bastian September 70 Institutionen, Vereine und Spon­ federführend mitwirkt, will daher statt. Ein neuer Teilnehmerrekord Hauck wurde zum ersten Mal ein Vor­ soren zu einem konstruktiven Strategietag nach die Qualitätsbewertung von Diabe­ bescherte den Empfängern einen standsmitglied von diabetesDE in den Frankfurt geladen, um gemeinsam Ideen für tes-Apps vorantreiben. Empfehlens­ neuen Spendenrekord in Höhe von Vorstand der IDF Europe gewählt. Der das Bewerbungs­konzept Euro 2024 zu erarbeiten. werte Apps werden zertifiziert und fast 5 500 Euro. Prominente Unter­ ehemalige Vorstandsvorsitzende Prof. diabetesDE war als einzige Gesundheits-NGO auf der Seite www.diadigital.de stützung erhielten die Teilnehmer Dr. Thomas Danne wurde zudem für sein geladen und hat für den Themenbereich Gesundheit empfohlen, um Patienten, Angehö­ neben Lauf-Legende Dieter Baumann jahrelanges ehrenamtliches Engagement u.a. den Gedanken der gesunden Ernährung im Stadion rigen sowie Gesundheitsfachkräften auch von Ex-HSV-Torwart Richard von IDF-Präsident Prof. Shaukat Sadikot Auf dem Wegmitein­gebracht, zu einerdas heißt Alternativen zu Bratwurst, Chips eine Orientierung auf diesem Gebiet Golz sowie Hockey-Nationalspielerin mit dem „IDF Lifetime Achivement n AchhA ltigenund Cola. eurO 2024 zu geben. Jane Müller-Wieland. Award 2017“ ausgezeichnet. dfB-d i A l O gfO rum A m 23. Okt OBer 2017 20 21

e rgeB nisdO kumentAtiO n ÖFFENTLICHKEITSARBEIT ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Neue Wege im Kampf gegen Diabetes: Zusammenarbeit mit präferierten Unterstützern

Was kann eine kleine Organisation mit begrenzten finan­ Klassischerweise funktionieren Aufklärungskampagnen in nehmens-Partner Meridol klären wir über die Wechsel­ ziellen Mittel machen, wenn sich die Politik Zeit lässt Zusammenarbeit mit Unternehmens-Partnern so, dass die wirkung zwischen beiden Erkrankungen auf – bei Betroffe­ mit der Umsetzung von wirkungsvollen Maßnahmen zur Unternehmen einen Sponsoring-Betrag bereitstellen und nen, Diabetologen und Zahnärzten. Hier gilt es, die Bekämpfung der Diabetes-Epidemie? Vor dieser Frage dafür als Unterstützer genannt werden. Diesen Weg sind posi­tiven Effekte deutlich zu machen, die eine gute stand diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe wiederholt wir auch bei diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe in der Mund­hygiene auf die Einstellung und Kontrolle des Blut­ in den letzten Jahren. Abwarten ist keine Option, denn die Vergangenheit schon öfter gegangen, vom ersten Social zuckerspiegels bei insulinpflichtigen Patienten hat, und Erkrankungs-Zahlen steigen weiter. Mehr Diabetes-Auf­ Spot im Rahmen von „Diabetes STOPPEN“ über das Geld- zu zeigen, dass Diabetes wiederum seinerseits eine Ver­ klärung, die die Menschen in Deutschland auch erreicht, und Sachsponsoring für die Diabetes-Taxi-Aktion 2017 bis schlechterung einer vorhandenen Parodontitis begünstigt. sowie eine Reduktionsstrategie für das Zuviel an Zucker und hin zu den verschiedenen Events. Wir sind dankbar für Salz in verpackten Lebensmitteln tun dringend Not. So diese Unterstützung, denn ohne sie wären viele öffentlich­ Die AXA Krankenversicherung hat zum Ziel, die Menschen haben wir uns dafür entschieden, Unterstützer zu identi­ keitswirksame Aktionen nicht möglich gewesen. mit Diabetes unter ihren Versicherten umfassend über die fizieren, die ebenfalls Interesse an der Diabetesaufklärung Krankheit zu informieren und ihre Behandlung zu opti­ haben oder mit uns die dringend notwendige gesellschaft­ Darüber hinaus gibt es jedoch noch andere, innovative mieren. Zu diesem Zweck stellt sie ihren Kunden eine breite liche Veränderung voranbringen wollen. Wege, wie die Zusammenarbeit mit Unternehmen den Auswahl an Informationsmaterial über Diabetes bereit. Kampf gegen Diabetes befördern kann. Einen solchen Weg Darüber hinaus strebt die AXA auch an, diabetesDE – Prof. Dr. Stephan Martin (Mitte) im Gespräch haben wir mit dem Lebensmittel-Discounter Lidl beschrit­ Deutsche Diabetes-Hilfe bei der Aufklärung über Diabetes, mit Betroffenen in der Almased-Lounge ten: So kündigte Lidl bereits Anfang 2017 bei der Vor­ seine Folgen und die Möglichkeit der Prävention unter­ stellung der Kooperation mit diabetesDE an, dass er Zucker- stützen – beispielsweise durch Sponsoring von Veranstal­ und Salz­gehalte in seinen Eigenmarken bis 2025 um 20 % tungen. redu­zieren wird. Nachdem die Nationale Reduktionsstrate­ „Formula-Nahrung: Intelligentes Hilfsmittel oder Diät- gie der Bundesregierung in der letzten Legislaturperiode in Die Integration von neuen Formaten ist zudem im Rahmen Humbug?“, wo verschiedene Experten ihre Pro- und der Schublade blieb, begrüßen wir die Selbstverpflichtung unserer Veranstaltungen wie der Diabetes-Charity-Gala Contra-Positionen darstellten. Die kontroversen Sicht­ unseres Unternehmens-Partners sehr, zumal heute, knapp möglich, so dass am Rande des Glamour-Events auch wis­ weisen wurden dann in der anschließenden Podiums­ ein Jahr später, deutlich wird, dass nun andere Handels­ senschaftliche Fragestellungen vertieft werden konnten. In diskussion weiter vertieft. ketten nachziehen. Kooperation mit Almased fand so ein Vorabempfang in ei­ ner Lounge statt, wo zwei Patienten über ihre Erfahrungen Die genannten Beispiele zeigen, wie unterschiedlich Dietrich Monstadt (MdB, CDU), Vorstandsmitglied Bei anderen Kooperation sind es die Folgekrankheiten des mit Formula-Nahrung berichteten. Im Zentrum des Ge­ gemeinsame Aufklärungsaktionen mit Unternehmens- Prof. Dr. Thomas Haak, Jan Bock (Geschäftsleitung Diabetes und ihre Verhinderung, die im Mittelpunkt von sprächs stand die Frage, wie sie ihren Typ-2-Diabetes durch Partner ausgestaltet sein können. Vor allem zeigen sie aber Lidl) und Matthias Steiner (Olympiasieger Gewicht­ Kooperationen stehen. Ein Beispiel hierfür ist der bisher Ernährungsumstellung in den Griff bekamen. Eine wissen­ auch, wie Unternehmen ihrerseits einen entscheidenden heben) bei der Vorstellung der Kooperation noch viel zu wenig beachtete Zusammenhang zwischen schaftliche Aufarbeitung der angerissenen Fragestellungen Beitrag beim Kampf gegen die chronische Erkrankung Diabetes und Parodontitis. Gemeinsam mit unserem Unter­ erfolgte dann am Morgen nach der Gala beim Symposium Diabetes mellitus leisten können.

22 23 VERANSTALTUNGEN

Die 7. Diabetes-Charity-Gala

Diabetes hat man ein Leben lang. Wer nun unter den Gästen der diesjährigen Diabetes-Charity-Gala im Tipi am Kanzleramt ein Stimmungstief vermutete, lag komplett falsch. Eine lockere, geradezu fröhliche Stimmung machte sich im Saal breit. Viele der Gäste sind seit sieben Jahren regelmäßig dabei und empfinden die Gala als das Highlight der Community. Dem Gros der Gäste ist ein gewisser Stolz anzusehen, dass es der „doofe“ Diabetes, wie Moderatorin Inka Bause ihn gerne nennt, auf den Roten Teppich ge­ schafft hat.

Immer mehr Prominente folgen Jahr für Jahr der Einladung, um die mediale Aufmerksamkeit auf den Diabetes zu lenken: Zum einen die, die selbst erkrankt sind, wie Schau­ spieler Tetje Mierendorf (Typ 2), Autorin Laura Karasek (Typ 1) oder Ex-Tennisprofi Lars Koslowski (Typ 1), zum anderen die, die entweder Risikopatient sind wie Schau­ spieler Thomas Drechsel („GZSZ“) oder aber betroffene Angehörige haben wie Schauspielerin Maren Gilzer. Und

Dr. Jens Kröger begrüßt (MdB, CDU)

24 Alexa Feser begeisterte 25 als Sängerin VERANSTALTUNGEN VERANSTALTUNGEN

Dr. Karsten Milek (2. v. r.) mit Julian und Jennifer PHILIPP LAHM: Fuchsberger und Laudatorin Luise Bär (r.) DIABETES IST EINE HERAUSFORDERUNG gewinnt den Thomas-Fuchsberger-Preis 2017 l.: Thomas Drechsel; r.: Inka Bause mit Maren Gilzer GesundeVERANSTALTUNGEN Lebensführung schießt man nicht das Tor des Monats. Ich habe früh als Prävention – auf gelernt, mich dafür auch in die Hände von Experten zu auch nichtbetroffene Prominente waren bei der dies­ welche Bereiche setzen begeben. jährigen Gala dabei und sorgten für ein Blitzlichtgewitter: Sie ganz besonders? Fußballweltmeister und heutiger Unternehmer (u.a. von Die Auseinandersetzung Ihre Firma hat auch eine eigene Diabetiker-Pflegeprodukt- Diabetiker-Pflegeprodukten) Philipp Lahm, die Schau­ mit den Bereichen Ernäh­ linie. Was zeichnet sie aus? spielerinnen Luise Bähr und Daniela Ziegler, Kult- rung, Bewegung und der Sie ist auf die speziellen Bedürfnisse empfindlicher, Moderator Waldemar Hartmann, Ex-Fußballprofi Ingo eigenen Persönlichkeit hat trockener Haut ausgerichtet. Die Beschaffenheit und Anderbrügge, Moderatorin Kerstin Linnartz u.v.a. mehr. mich besonders geprägt: Inhaltsstoffe der Produkte haben eine besonders Sie bildet auch die Grund­ schonende und reichhaltige Pflegewirkung – und alles Für die musikalische Untermalung sorgte Songwriterin lage meiner Entscheidung, auf Basis von Alpenkräutern und naturreinen ätherischen Alexa Feser. Ihr Song „Wunderfinder“, in dem sie singt an welchen Unternehmen ich mich beteilige oder für Ölen. „Wenn man den Blick aufs Ganze lenkt, ist jeder Tag wie ein welches Thema sich meine Stiftung stark machen. Geschenk“, war eine Steilvorlage für die Diabetes-Rap-Kids, Diabetiker und Spitzensportler – gibt es da irgendeine die in einem Battle gegeneinander antraten. Als Gewinner Und nun bieten Sie als Unternehmer u.a. Pflegeprodukte Verbindung? ging die 9-köpfige Band „The Dia-Beatz“, alle 9 bis 10 Jahre an. Warum? Menschen mit Diabetes haben dieselbe Herausforderung alt, aus dem Wettbewerb hervor. Als „Gewinn“ erhielten sie Körperpflege – im Sinn von Prävention und Regeneration – wie Spitzensportler: Sie müssen ihren Körper sehr genau neben der Urkunde ein „Foto fürs Leben“ mit Philipp Lahm. war für mich als Sportler von der frühen Jugend an ein kennen, um ihren Blutzuckerspiegel in Balance zu halten, Der Thomas-Fuchsberger-Preis ging an einen Menschen, zentrales Thema. Sixtus steht als Marke und mit seinen damit es ihnen gut geht. Auch sie müssen sich fragen, was der sich mit seiner Ferienfreizeit „KiDS-Kurs“ seit 26 Jahren Produkten für Pflege. sie zu welchem Zeitpunkt essen dürfen. Sie müssen lernen ebenfalls unermüdlich für Kinder mit Typ-1-Diabetes ein­ immer auf den eigenen Körper zu hören und ein besonders setzt: Dr. Karsten Milek. Gibt es eigentlich spezielle Pflegeprodukte für Sportler ausgeprägtes Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse oder sogar Fußballer? entwickeln. Ich weiß, dass das für jeden der 7 Mio. Men­ Dr. Jens Kröger betonte in seiner Ansprache, dass diese Gala Natürlich. Als Profifußballer ist die regelmäßige Pflege der schen mit Diabetes täglich von neuem eine heraus­ eines ganz deutlich zeige: Das Thema Diabetes ist in der Ge­ Füße sehr wichtig. Mit einem eingewachsenen Fußnagel fordernde Aufgabe ist. sellschaft angekommen.

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Das Fußball-Finale der Legis­ laturperiode: FC Bundestag gegen FC Diabetologie

Die Mannschaftsaufstellung des FC Diabeto­logie gegen den 4:0, verlor aber 2016 dann die Revanche mit 3:4. Nun fand Ex-Profis unter sich (v. l. n. r.): Ivan Klasnic, FC Bundestag im Juni 2017 las sich wie ein Panini- das dritte Spiel – quasi die Revanche des Revanche – vor Thomas Helmer, Ingo Anderbrügge Album Ende der 1990er: Ex-Schalker Ingo Anderbrügge, beeindruckender Kulisse im großen Stadion des Friedrich- Ex-Bayer Thomas Helmer und Ex-Bremer Ivan Klasnic. Die Ludwig-Jahn-Sportparks in Berlin statt. Neben der Freude drei Ex-Fußballprofis engagierten sich gemeinsam für die am Fußballspielen und der Tatsache, dass Bewegung zu den Diabetesaufklärung,­ indem sie die Fußball-Amateure des besten Präventionsmaßnahmen gegen chro­nische Krank­ FC Diabetologie – Ärzte, Wissenschaftler, Diabetesberater­ heiten zählt, ist das Ziel der jährlichen Begegnung, die und Menschen mit Diabetes – unterstützten. Ehrenamt­ Volkskrankheit Diabetes in den Fokus der Öffentlichkeit und licher Trainer der Mannschaft ist seit vier Jahren Christoph Politik zu rücken. Mit der professionellen Verstärkung der Daum, der zum Saison- bzw. Fußball-Finale der Legislatur­ drei Ex-Profis siegte der FC Diabetologie souverän mit 4:1. periode des FC Bundestages extra aus Rumänien Dass das Fußballspielen an dem Tag aber nur Nebensache anreiste. TV-Kult-Moderator Waldi Hartmann kommen­ war, erklärte der Vorstandsvorsitzende von diabetesDE – tierte live. Deutsche Diabetes-Hilfe und Innen­verteidiger Dr. Jens Kröger allen anwesenden Medien: „Wir haben den FC Dia­ betologie extra gegründet, um auf das Defizit in der Früh­ Klappe, die Dritte! erkennung, der Prävention und der Versorgung hinzu­ weisen. Noch immer hat Deutschland keinen Nationalen muss Wahlkampfthema werden. Jede Stimme zählt.“ Beim Zweimal gab es die Begegnung FC Bundestag versus Diabetesplan, wie es in 18 anderen europäischen Ländern FC Bundestag spielen Politiker aller Parteien mit, Kapitän ist FC Diabetologie schon: 2015 gewann der FC Bundestag der Fall ist. Die Bekämpfung der Volkskrankheit Diabetes (CDU). Geschäftsführerin Nicole Mattig-Fabian mit (MdB, CDU)

Inzwischen schon Tradition: die Spiele des FC Bundestag gegen den FC Diabetologie

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Weltdiabetestag in Hamburg und Berlin

Hamburg bringt Licht ins Diabetes-Dunkel

Am diesjährigen Weltdiabetestag hat diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe als Zeichen der Diabetesaufklärung­ das Hamburger Wahrzeichen, den „Michel“, vor ca. 200 Zuschauern blau illuminiert. Die „Blue Monument Challenge“ macht überall auf der Welt auf die chronische Krankheit Diabetes mellitus aufmerksam. Weltweit sind 415 Mio. Menschen an Diabetes erkrankt, in Deutschland Profi meets Laie sind es fast 7 Mio. Menschen mit Diabetes. Den Buzzer für die Illumination drückte unser Vorstandsvorsitzende Für Kult-Trainer Christoph Daum ist und bleibt der FC Diabe­ Dr. Jens Kröger gemeinsam mit Hamburgs Gesundheits­ tologie einzigartig: „Als ich die Deutsche Diabetes-Hilfe senatorin Cornelia Prüfer-Storcks. Die Inszenierung der kennenlernte, gefiel mir von Anfang an, mit welch‘ hoch­ Illumination dauerte 45 Sekunden, unterlegt mit dem musi­ Auf Knopfdruck blau: Dr. Jens Kröger und professioneller Arbeit und Kreativität hier Prävention, Auf­ kalischen Stück „Palladio“ von Karl Jenkins. Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks klärung und Lobbying verbunden werden. Dass eine Orga­ Insgesamt wurden 63 Fluter, Spots und nisation extra eine Fußballmannschaft gründet, um mit Sky-Beamlights installiert, die mit fast 25 000 Politikern des FC Bundestag ins Gespräch und in die Medien Watt den Michel noch bis tief in die Nacht ­er zu kommen, hat mich tief beeindruckt. Es freut mich, leuchteten. dass ich durch mein Mitwirken Türen öffnen konnte. Der FC Bundestag scheint zu goutieren, dass die Laienfußballer In ihrem Grußwort in der Krypta der Kirche des FC Diabetologie sich extra Urlaub nehmen, um bei betonte Cornelia Prüfer-Storcks, dass sie das dieser Gelegenheit einen Nationalen Diabetesplan zu Anliegen eines Nationalen Diabetesplans­ fordern.“ Christoph Daum sorgte schon im Vorfeld für eine unterstütze, dieser sei sinnvoll und würde breite Medienberichterstattung und hielt wie immer in der dringend gebraucht. Zudem verwies die 3. Halbzeit ein leidenschaftliches Plädoyer für die Diabetes­ Senatorin auf die positiven internationalen bekämpfung, dem alle anwesende Politiker, darunter sein Erfahrungen mit verhältnis­präventiven Maß­ Freund Wolfgang Bosbach, interessiert zuhörten. nahmen wie der höheren Besteuerung auf extrem ungesunde Lebensmittel wie Softdrinks und die Entlastung auf gesunde Lebensmittel wie Obst und 3. Halbzeit ein Muss Gemüse. In der anschließenden Podiums­diskussion wurde erneut ein Paradigmenwechsel von der Verhaltens- Traditionell wird in der „dritten“ Halbzeit eine gesundheits­ zur Verhältnis­prävention sowie eine klare Nährwert­ politische Podiumsdiskussion in den Mittelpunkt gestellt. kennzeichnung und eine Reduktion von Zucker, Salz und Die gesundheitspolitischen Sprecher von Der Frage „Wann kommt der Nationale Diabetesplan?“ Fett in verarbeiteten Lebensmitteln gefordert. Zu der SPD, Dr. Edgar Franke, und CDU/CSU, stellten sich dieses Mal die MdBs (CDU) Podiums­diskussion zum Thema „Weltdiabetestag: Auswege Maria Michalk, bei der 3. Halbzeit und Dr. Edgar Franke (SPD). In lockerer Atmosphäre wurde aus der Diabetes-Falle“ waren 100 Personen aus den anschließend über den Dächern Berlins bis tief in die Nacht B­e­reichen Medizin, Industrie, Politik und Presse diskutiert. ge­kommen.

30 31 VERANSTALTUNGEN VERANSTALTUNGEN

Patientenveranstaltung in Berlin

Die zentrale Patientenveranstaltung in Deutschland zum Weltdiabetestag fand in diesem Jahr unter dem Motto: „Diabetes – beweg(t) dein Leben“ im KOSMOS Berlin statt. Hohe Nachfrage gab es vor allem bei den Themen zur Ernährung. Das Rahmenprogramm, moderiert von Andrea Ballschuh, bot Unterhaltung für jedermann, besonders beliebt waren die Bewegungseinheiten für Senioren. Im Ausstellerbereich wurden Neuheiten vorgestellt und Blut­ zuckermessaktionen durchgeführt.

Moderatorin Andrea Ballschuh und Dr. Jens Kröger gratulieren Erich Abt, Preisträger der Mehnert-Medaille 2017

In 30 Vorträgen gaben namhafte Experten Tipps rund um Diabetes-Walk über Seniorentanz und Qigong bis zum den Diabetes. Rund 3 000 begeisterte Besucher hörten Hiphop, das von den Teilnehmern gerne angenommen Vorträge zu den Schwerpunktthemen „Soziales und Typ 1“, wurde. „Folgeerkrankungen Typ 1 und Typ 2“, „Ernährung“, „Beratung und Hilfe im Alltag“ sowie „Neue Technologien Höhepunkt der Veranstaltung ist jedes Jahr die und Therapien“. Sie interessierten sich vor allem dafür Verleihung der Mehnert-Medaille, die an eine Person wie sie im Supermarkt und Discounter gesund einkaufen verleihen wird, die mehr als 50 Jahren Diabetes hat und und ihre Ernährung nach der Diagnose Diabetes Typ 2 für das optimale Selbstmanagement ausgezeichnet umstellen können. Nahrungsergänzungsmittel sowie der (www.mehnert-medaille.de) wird. Der diesjährige Konsum von Genussmitteln wie Kaffee, Alkohol und Kuchen Medaillen­gewinner Erich Abt (80) hat seit 70 Jahren waren ebenfalls gefragte Vortragsthemen. Menschen mit Diabetes Typ 1. Dr. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von Diabetes Typ 1 profitierten von aktuellem Wissen rund um diabetesDE, der auch die Eröffnungsrede hielt, würdigte Die Hände zum Himmel: Sitzgymnastik macht Spaß Diabetes-Apps und Sensortechnik. Das Rahmenprogramm Erich Abt mit einer Laudatio, in der er das aktive eine große Bandbreite an Mitmach-Aktionen, vom Engagement des Preisträgers in der Selbsthilfe hervorhob.

32 33 UNSERE PROJEKTE

Prävention, Versorgung, Forschung: Spendenprojekte 2017

2017 hat diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe Spenden dass die Teilnehmer bei Spiel, Spaß und Sport eine fach­ und Fördergelder in Höhe von knapp 194 000 Euro an gerechte Diabetes-Betreuung erhalten. Zudem erleben sie verschiedene Projekte ausgeschüttet, darunter der mit bei unseren Freizeiten oft zum ersten Mal, dass sie nicht 5 000 Euro dotierte Thomas-Fuchsberger-Preis, der im die einzigen sind, die Blutzucker messen, Kohlenhydrate Rahmen der Charity-Gala verliehen wird. Preisträger des berechnen und Insulin injizieren müssen. Ob Erlebnis­ Jahres 2017 war Dr. Karsten Milek für seine Pionierarbeit woche, Teen-Treff, Bodensee-Freizeit oder Riding Camp: für die Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche mit Ziel ist, dass die Kinder und Jugendlichen lernen, ihren Dia­ Typ-1-Diabetes und sein jahrzehntelanges Engagement für betes so eigenständig wie möglich zu versorgen und selbst­ den „KiDS-Kurs“. bewusst mit ihrer chronischen Erkrankung umzugehen.

Mit 25 000 Euro gefördert wurde das Projekt #Diaversary Verteilung der Projektausgaben 2017 der #dedoc Diabetes Online Community. Es will neu diag­ nostizierten Diabetikern mit motivierenden Geschichten 5 000,00 € 20 276,00 € Mut machen, denn viele erleben das erste Jahr nach ihrer Diagnose als besonders schwer. Wer sich mit seinem Diag­ Ferienfreizeiten nose-Datum auf www.diaversary.org anmeldet, bekommt 20 276,00 € Forschung Geschichten von Menschen mit Diabetes angezeigt, die am Diabetes-Beratung selben Tag den Jahrestag ihrer Diagnose feiern. Zum eige­ 47 857,41 € auf Rädern

Diaversary

25 000,00 € 36 490,66 € Schulungsprogramm Angehörige

36 490,66 € Diabetes-Coach Thomas-Fuchsberger- Preis

Bessere Versorgung Diabetes Typ 1 und Typ 2

Der höchste Anteil der Projektförderung ging 2017 erneut in die Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes. Die Diabetes-Camps unter dem Dach von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und der DDH-M sind seit Jahren etabliert und wir sind stolz, dass wir die Freizei­ ten 2017 wieder mit einer Summe von rund 48 000 Euro fördern konnten. Es handelt sich bei diesen Fahrten zu­ nächst einmal um ganz normale Feriencamps für Kinder und Jugendliche. Dabei ist jedoch immer sichergestellt,

34 35 UNSERE PROJEKTE UNSERE PROJEKTE

Regionen, die meist nur schwer Zugang zu fachärztlicher Versorgung haben. Durch das Projekt „Diabetesberatung auf Rädern“ sollen Betroffenen und Risikogruppen über Diabetes aufgeklärt und über Gesundheitsmöglichkeiten vor Ort informiert werden. Das Projekt wird vom Univer­ sitätsklinikum Hamburg-Eppendorf wissenschaftlich beglei­ tet und evaluiert. Die „Diabetesberatung auf Rädern“ ist ein Best-Pratice-Projekt der Joint Action CHRODIS und wird unterstützt vom Bundesministerium für Gesundheit.

Forschungthema Diabetes Typ 1 bei Kindern

Die Versorgungsleistungen der Eltern von Kindern mit nen ersten Jahrestag erhält jeder Teilnehmer dann seine besuchen Unterstützung bei der Umsetzung der ärztlich Typ-1-Diabetes, besonders der Mütter, werden nur selten persönliche Diaversary-Medaille – als Anerkennung für die verordneten Therapie durch einen speziell geschulten angemessen anerkannt, obwohl diese sowohl körperlich als erfolgreiche Bewältigung des ersten Jahres mit Diabetes Diabetes-Coach erhalten. Erprobt werden soll eine 24h- auch psychisch stärker belastet sind als Eltern ohne ein und als Symbol der Zugehörigkeit zur Diabetes-Community. Telefonhotline sowie Beratung des Patienten in seiner chronisch krankes Kind. Das AMBA-Projekt der Medizini­ Jeder Teilnehmer bekommt zudem wichtige Informationen häuslichen Umgebung. Die Ergebnisse des Pilotprojekts schen Hochschule Hannover, das diabetesDE mit gut zum Start in ein gutes Leben mit Diabetes sowie eine sollen dann die Grundlage für ein zertifizierbares 19 000 Euro fördert, will die berufliche Situation der Eltern, kostenfreie Basismitgliedschaft in der Diabetes-Selbsthilfe. Schulungs- bzw. Weiterbildungsangebot „Diabetes-Coach“ die damit verbundenen körperlichen, psychischen und bilden. finan­ziellen Belastungen und den Unterstützungsbedarf Die Patientenschulung ist ein wesentlicher Bestandteil der unter den heutigen Bedingungen junger Eltern erfassen. Diabetestherapie. Geschult werden jedoch nur die Betrof­ Die Ergebnisse sollen breit veröffentlicht werden, um die fenen selbst, obwohl bekannt ist, dass die Belastung durch Prävention und Früherkennung im Mittelpunkt besonderen Herausforderungen dieser Eltern auch auf Diabetes durch die ganze Familie getragen wird. diabetesDE politischer Ebene darzustellen. In einem Anschlussprojekt fördert daher ein Projekt zur Entwicklung eines Die „Diabetesberatung auf Rädern“ wurde 2017 ebenfalls sollen dann Angebote zur Unterstützung entwickelt und Schulungsprogramms für Angehörige des VDBD mit knapp mit gut 36 000 Euro gefördert. Dieses Projekt, das wir ge­ durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit eine Verbesserung 21 000 Euro (mehr dazu auf S. 54/55). meinsam mit dem Landesverband NRW der DDH-M unter des Alltags von Kindern mit Diabetes und ihren Familien Mitwirkung des VDBD ins Leben gerufen haben, hat die angestrebt werden. Eine gute medizinische Versorgung von älteren Menschen Diabetes-Früherkennung und Prävention zum Ziel. Durch mit Typ-2-Diabetes in ländlichen Regionen sicherzustellen, Einsatz eines Diabetes-Info-Mobils sollen Risikopatienten Die Fr1da-Studie, die 2017 mit 20 000 Euro gefördert ist eine der künftigen Herausforderungen des Gesundheits­ über das Typ-2-Diabetes-Risiko aufgeklärt werden. Der zum wurde, will durch ein flächendeckendes Screening Typ-1- systems. diabetesDE fördert das „E-Health Diabetes- mobilen Labor umgebaute Kleintransporter wird an sozia­ Diabetes bei Kindern bereits in einem frühen Stadium Betreuungsnetzwerk“ des Institut für Diabetes „Gerhardt len Brennpunkten und in Hochburgen türkischstämmiger (ohne klinische Symptome) erkennen und die betroffenen Katsch“ Karlsburg zu diesem Zweck mit knapp 21 000 Euro. Bevölkerung eingesetzt, denn Menschen mit Migrations­ Familien auf die Erkrankung vorbereiten. Im Rahmen eines Die bestehende telemedizinische Beratung und Entschei­ hintergrund erkranken prozentual wesentlich häufiger an normalen Arztbesuchs entnimmt der Kinderarzt den teil­ dungsunterstützung der behandelnden (Haus-)Ärzte soll Diabetes als die Durchschnittsbevölkerung. Die zweite Ziel­ nehmenden Kindern ein paar Tropfen Blut aus dem Finger, erweitert werden, indem die Patienten zwischen den Arzt­ gruppe sind Menschen in strukturschwachen, ländlichen das dann im Labor auf spezifische Immunmarker (Insel­

36 37 UNSERE PROJEKTE UNSERE PROJEKTE

Aktiv werden für Menschen mit Diabetes

autoantikörper) untersucht wird. So kann festgestellt diabetesDE – Deutsche Diabetes Hilfe hat sich zur Aufgabe Zu Anlassspenden aufrufen werden, ob ein Kind in den nächsten Jahren an Typ-1- gemacht, für eine bessere Diabetes-Prävention, Versorgung Diabetes erkranken wird. Durch die frühe Diagnose können und Forschung zu kämpfen. Dieses Ziel können wir nur Anlässe für eine Spendensammlung gibt es viele: Ob schwerwiegende Stoffwechselentgleisungen (Ketoazido­ dann erreichen, wenn wir breite Unterstützung erhalten, Familienfest oder Firmenjubiläum, immer mehr Menschen sen) verhindert werden, die Eltern erhalten eine ausführ­ von unseren Mitgliedern und von den vielen Hundert verzichten auf die üblichen Präsente und stellen ihr Fest liche Beratung und Schulung und werden bei Bedarf psy­ Ehrenamtlichen, die sich für Menschen mit Diabetes ein­ unter das Motto „Spenden statt Geschenke“. Wir ­unter chologisch betreut. Bei Interesse können die Familien an setzen, ob in den Gremien und Arbeitsgruppen von stützen alle Interessenten gerne bei ihrer Spendenaktion Präventionsstudien und Forschungsprojekten teilnehmen. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und ihren Förder­ und stellen auf Wunsch Infomaterial bereit. Rufen Sie uns organisationen oder durch Mitarbeit in einer Selbsthilfe­ an! gruppe. Oftmals gibt es aber auch einen traurigen Anlass: So Auch wenn das Engagement aller Ehrenamtlichen einen werden viele der Anlassspenden, die wir erhalten, im Wir brauchen Ihre Unterstützung unschätzbaren Wert für unsere Arbeit hat, brauchen wir Rahmen von Beerdigungen eingeworben. Es bewegt uns doch auch Geld, um unsere Projekte umsetzen zu können. jedes Mal wieder, dass die Angehörigen im ihrem Moment Um unsere Projekte für Menschen mit Diabetes Neben den Fundraising-Aktivitäten der Geschäftsstelle be­ der Trauer so selbstlos sind und Gutes tun wollen. Wir weiterführen und die Förderung auf zusätzliche kommen von Jahr zu Jahr die Aktionen unserer Mitglieder danken Ihnen sehr und versichern Ihnen, dass wir mit dem Projekte ausweiten zu können, ist diabetesDE auch bei der Spendenwerbung eine größere Bedeutung. Dafür Andenken an Ihren geliebten Menschen sorgsam umgehen 2018 wieder auf Spenden angewiesen. Wir freuen möchten wir uns ganz herzlich bei allen Aktiven bedanken. werden. uns sehr über jede Zuwendung, weil wir wissen, dass es noch viele weitere förderungswürdige Projekte gibt. Spendenaktionen durchführen Förderer werden

Spenden Sie online unter www.diabetesde.org/ Beim Einwerben von Geldern ist Kreativität gefragt. Vom Damit eine Organisation nachhaltig arbeiten kann, braucht spenden oder per Überweisung: Verkauf von selbstgebackenen Kuchen und Glühwein beim sie Planungssicherheit. Darum ist eine dauerhafte Unter­ Weihnachtsbasar über den Flohmarktstand mit Schätzen stützung für diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe be­ Spendenkonto bei der Bank für Sozialwirtschaft vom Dachboden bis zum Spendenlauf beim Diabetikertag sonders wertvoll. Wenn Sie unsere Arbeit mit einer IBAN: DE59 1002 0500 0001 1888 00 – Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ob Sie bei regelmäßigen Spende (z.B. 5 Euro im Monat) unterstützen Ein kleiner Blutstropfen gibt Aufschluss BIC: BFSWDE33BER einem bestehenden Aktionstag mitmachen oder selbst eine möchten, können Sie das ganz einfach per Lastschrift unter über das Diabetes-Typ-1-Risiko: die Veranstaltung ins Leben rufen: Wir unterstützen Sie gerne www.diabetesde.org/spenden. Fr1da-Studie und stellen auf Wunsch auch allen Aktiven eine Urkunde aus. Sprechen Sie uns an! Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung!

38 39 FINANZEN

Unser Erfolg – für Menschen mit Diabetes

Um die Arbeit einer gemeinnützigen Organisation umzu­ Wir danken unseren Spendern, Sponsoren und Koopera­ setzen, bedarf es ausreichender finanzieller Mittel. Daher tionspartnern für Ihre Unterstützung. gehört das Einwerben von Spenden, Sponsoring und sonstigen Fördermitteln, das sogenannte Fundraising, zu Entwicklung Spenden in TEUR den Kernaufgaben von diabetesDE – Deutsche Diabetes- 300 Hilfe. Aus den Spendeneinnahmen der Organisation unter­ stützen wir verschiedene Projekte (siehe auch S. 35-38). 250 31,5 Einnahmen aus Sponsoring werden vor allem dazu ein­gesetzt, medienwirksame Veranstaltungen wie die 200 16,1 68,1 58,2 Fuß­ballspiele gegen Politiker-Mannschaften oder die 150 Diabetes-Charity-Gala durchzuführen. 236,7 51,7 13,7 12,0 100 189,2 Während die Spendeneinnahmen und die Zuwendungen 152,6 164,7 117,1 des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) 2017 auf 106,3 110,1 50 110 000 Euro bzw. 52 000 Euro zurückgegangen sind, 11,8 15,9 Spenden konnten wir bei den sonstigen Einnahmen einen deutlichen 0 4,4 10,7 Zuwendungen BMG Anstieg erzielen. Neben den Einnahmen durch Sponsoring 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 in Höhe von 420 000 Euro haben wir durch die Zusammen­ arbeit mit präferierten Unterstützern für die Diabetes­ Entwicklung Sponsoring und Lizenzen in TEUR aufklärung im letzten Jahr 260 000 Euro erwirtschaftet.

700 Als gemeinnützige Organisation unterliegt diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe strengen Regeln, wofür wir unsere 600 260,2 Einnahmen einsetzen dürfen. Öffentlichkeitswirksame 500 Events werden daher grundsätzlich nur durch Sponsoring oder Förderung aus öffentlicher Hand finanziert. 400 127,4 diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe ist seit 2011 im 300 4,0 Transparenzregister der EU eingetragen und veröffentlicht 419,9 200 1,0 regelmäßig Herkunft und Zweckbindung von Spenden-, 298,3 6,5 0,8 234,9 Sponsoring- und Lizenzeinnahmen auf der Website 100 196,1 119,5 Sponsoring (www.diabetesde.org/transparenz) und in den Jahres­ 16,8 20,0 76,0 88,0 0 Lizenzen berichten (siehe unten und S. 42/43). 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hat 2017 von folgenden Unternehmen, Stiftungen und Vereinen Großspenden in Höhe von 5 000 Euro oder mehr erhalten: Boehringer Ingelheim GmbH: 20 000 Euro für die Projekte „AMBA“ und „#Diaversary“ • Lilly Deutschland GmbH: 20 000 Euro für das Projekt „#Diaversary“ • Medtronic GmbH: 10 000 Euro für die Projekte „AMBA“ und „#Diaversary“ • Novo Nordisk Pharma GmbH: 10 000 Euro für die Projekte „AMBA“ und „#Diaversary“• KIT Group GmbH: 5 078 Euro für die Aufklärungsarbeit • Astra Zeneca GmbH: 5 000 Euro für das Projekt „Diabetesprogramm Deutschland“

41 FINANZEN FINANZEN

Bericht zur wirtschaftlichen Lage

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe ist eine unabhängige, sowie durch die DDH-M erfolgt, steigt der Anteil der selbst nommen, die als solche gekennzeichnet werden. Eine Thomas Haak, hat die Aufgabe, kontinuierlich über das gemeinnützige Organisation. Gemäß Satzung verfolgt der eingeworbenen Gelder von Jahr zu Jahr: 2017 wurden fast detaillierte Veröffentlichung aller Spenden von Wirtschafts­ Budget, die erzielten Einnahmen und die anfallenden Verein den Zweck, Wissenschaft und Forschung, Bildung drei Viertel der benötigten Gelder selbst eingeworben, unternehmen, die einen Betrag von 5 000 Euro über­ Ausgaben zu wachen. Dazu erhält er sowie ausgewählte und Erziehung sowie das öffentliche Gesundheitswesen aus Spenden und Sponsoring, Lizenzen, aber auch aus schreiten, sowie aller Sponsoringbeiträge erfolgt in diesem Vertreter der Förderorganisationen von der Geschäftsstelle im Zusammenhang mit dem Krankheitsbild des Diabetes Zuwendungen des Bundesministeriums für Gesundheit Geschäftsbericht (siehe unten sowie S. 41) und auf der einen monatlichen Soll-Ist-Vergleich. Dieser wird zudem mellitus zu fördern. Alle Mittel dürfen nur satzungsgemäß und Förderung der Krankenkassen. Website unter www.diabetesde.org/transparenz/. regelmäßig in der Vorstandssitzung vorgestellt und die verwendet werden. Der Verein verfügt über vier hauptamt­ detaillierte Finanzsituation erörtert. liche Mitarbeiter sowie eine Geschäftsführerin und darf Um die Transparenz der Finanzen zu gewährleisten, wird gemäß Freistellungsbescheid des Finanzamts für Körper­ Stetig wachsender Anteil der Eigeneinnahmen dem Vorstand durch die Geschäftsführung ein jährlicher schaften I, 14057 Berlin, StNr. 27/658/51882 vom 7. März 2009 2013 2017 Haushaltsplan mit klar definierten einzelnen Budgetposten Kontrollorgan Delegiertenversammlung 2017 Spendenbescheinigungen ausstellen. vorgelegt. Damit ein Projekt, eine Kampagne oder ein 9% Event seitens des Vorstands genehmigt wird, muss sicher­ Oberstes Kontrollorgan von diabetesDE – Deutsche Der Jahresabschluss von diabetesDE, bestehend aus Bilanz gestellt sein, dass das Vorhaben im Sinne der satzungs­ Diabetes-Hilfe ist die Delegiertenversammlung. Damit 45% 29% und Gewinn- und Verlustrechnung, wurde gemäß den gemäßen Aufgaben der Organisation sinnvoll und geeignet wollten die Gründer von diabetesDE ein Organ schaffen, 55% 71% strengen Vorschriften des Handelsgesetzbuchs erstellt. 91% ist und dass ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung das die Interessen von unterschiedlichen Mitglieder­ Der Jahresabschluss wurde durch einen Wirtschaftsprüfer stehen. So wird sichergestellt, dass die Ausgaben von gruppen angemessen vertritt. Seit der Neuwahl im erstellt und auf Plausibilität geprüft. Darüber hinaus wird diabetesDE im Rahmen der Budgetvorgaben bleiben und November 2015 ge­hören der Delegiertenversammlung im Folgenden eine Einnahmen- und Ausgabenrechnung eigene Einnahmen Förderbeiträge DDG, VDBD, DDH-M die Organisation finanziell stabil ist. 20 Delegierte der Gruppe Ärzte und Wissenschaftler veröffentlicht mit detaillierten Angaben zu einzelnen vertreten, 20 Delegierte der Gruppe Berater und Kosten- und Einnahmepositionen. Behandler und 34 Delegierte der Gruppe Betroffene und Interessierte an. Zu den Aufgaben der Delegierten­ Für die Erfüllung der Aufgaben steht diabetesDE – Deutsche Finanzielle Transparenz und Stabilität Überwachung der Einnahmen und Ausgaben versammlung gehört es, jeweils die Budgetpläne für das Diabetes-Hilfe ein Jahresbudget zur Verfügung. Auch wenn folgende Jahr zu genehmigen und den Vorstand nach weiterhin ein wesentlicher Teil der Finanzierung durch Spenden und Sponsoringbeiträge von Wirtschaftsunter­ Das für „Finanzen und Recht“ zuständige Vorstandsmitglied Abnahme der Finanzberichte für das voran­gegangene Jahr die beiden Gründungsorganisationen DDG und VDBD nehmen werden nur für klar definierte Projekte ange­ von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, Herr Prof. Dr. zu entlasten.

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hat 2017 von folgenden Unternehmen, Stiftungen und Vereinen Unterstützung durch Sponsoring erhalten: Almased Wellness GmbH: 125 000 Euro zur Unterstützung der Charity-Gala inkl. Durchführung eines wissenschaftlichen Symposiums, Filmproduktion und Vorabempfang; 125 000 Euro zur Unterstützung der Illumination des Michels in Hamburg am Weltdiabetestag und der nachfolgenden politischen Podiumsdiskussion inkl. Filmproduktion; 10 000 Euro für die Umsetzung der Diabetes-Taxi-Videos im Rahmen der Kampagne „Diabetes STOPPEN. Jetzt handeln!“ • AstraZeneca GmbH: 20 000 Euro für die Durchführung des Fußballspiels FC Bundestag vs. FC Diabetologie und der 3. Halbzeit mit politischer Podiumsdiskussion• Verband der Diagnostica-Industrie e. V.: 16 806,72 Euro für die Durchführung des Rückspiels FC Bundestag vs. FC Diabetologie und der 3. Halbzeit mit politischer Podiumsdiskussion• Novo Nordisk Pharma GmbH: 10 000 Euro für die Durchführung der 3. Halbzeit mit politischer Podiumsdiskussion im Anschluss an das Fußballspiel FC Bundestag vs. FC Diabetologie; 2 500 Euro für die Durchführung der politischen Podiumsdiskussion im Anschluss an die Illumination des Michels in Hamburg am Weltdiabetestag • Industrieforum Diabetes: 6 500 Euro zur Unterstützung der 7. Charity-Gala, davon 5 000 Euro Preisgeld Thomas-Fuchsberger-Preis, 1 500 Euro Herstellung Thomas-Fuchsberger-Preis; 3 500 Euro für die Mehnert-Medaille 2017, davon 1 000 Euro Pflege der Websitewww.mehnert-medaille.de , 1 000 Euro Betreuung der Teilnehmer inkl. Herstellung und Versand der Urkunden, 1 000 Euro Verleihung der Medaille beim Weltdiabetestag 2017 inkl. Reisekosten, 500 Euro Herstellung der Medaille • Herbacin cosmetic GmbH: 10 000 Euro für die Spendenprojekte der 7. Diabetes-Charity-Gala • Medtronic GmbH: 10.000 Euro für die Durchführung der 7. Diabetes-Charity-Gala • Melitta Zentralgesellschaft mbH & Co. KG: 10 000 Euro für die Durchführung der 7. Diabetes-Charity-Gala • Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG: 7 500 Euro für die Durchführung der 7. Diabetes- Charity-Gala • Ascensia Diabetes Care Deutschland GmbH: 5 000 Euro für die Durchführung der 7. Diabetes-Charity-Gala • Abbott GmbH & Co. KG: 5 000 Euro für die Durchführung der 7. Diabetes-Charity-Gala; 2 500 Euro für die Übertragung von Nutzungsrechten an einem Video • Georg Thieme Verlag KG: 5 000 Euro für die Umsetzung der Diabetes-Taxi-Videos im Rahmen der Kampagne „Diabetes STOPPEN. Jetzt handeln!“ • Servier Deutschland GmbH: 5 000 Euro für die Durchführung der 7. Diabetes-Charity-Gala • Verlag Kirchheim + Co. GmbH: 3 000 Euro zur Unterstützung des Auftritts der Finalisten des „Diabetes-Rap-Kids“-Wettbewerbs bei der Charity-Gala • Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V.: 1 000 Euro für die Durchführung der Early-Bird-Frühstücke mit Politikern • Colgate Palmolive Services CEW GmbH: Sponsoring für die Durchführung der 7. Diabetes-Charity-Gala • Lidl Dienstleistung GmbH & Co. KG: Sponsoring für die Durchführung der 7. Diabetes-Charity-Gala • Darüber hinaus haben uns folgende Unternehmen mit einem Sachsponsoring unterstützt: Allround Team GmbH: Regie und organisatorische Unterstützung bei Planung und Durchführung der 7. Diabetes-Charity-Gala • Europe Convention GmbH & Co. KG: Organisatorische Unterstützung bei der Durchführung 7. Diabetes-Charity-Gala • Südliche Weinstraße e.V.: Bereitstellung von ausgewählten Weinen bei der 7. Diabetes-Charity-Gala • Volkswagen AG: Bereitstellung eines VW Up für die Umsetzung der Diabetes-Taxi-Videos im Rahmen der Kampagne „Diabetes STOPPEN. Jetzt handeln!“ • Im Sonderheft zur Nachberichterstattung Diabetes-Charity-Gala 2017 haben folgende Unternehmen Anzeigen geschaltet: Berlin-Chemie AG: Wert der Anzeige 8 300 Euro • Lilly Deutschland GmbH: Wert der Anzeige 8 300 Euro • diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hat 2017 von folgenden Unternehmen Einnahmen durch Lizenzvereinbarungen erhalten: Almased Wellness GmbH: 100 000 Euro für die Produkte von Almased • AXA Krankenversicherung AG: 10 000 Euro für die Kooperation im Rahmen der Patientenbegleitung Diabetes von AXA • J. Rettenmaier & Söhne GmbH & Co. KG: 5 000 Euro für das Produkt Vivastar • Colgate Palmolive Services CEW GmbH: Lizenzvereinbarung für die meridol-Produkte • Lidl Dienstleistung GmbH & Co. KG: Kooperationsvertrag mit Lizenzvereinbarung, um die Verbraucher für das Thema „Gesunde Ernährung und Bewegung“ zu sensibilisieren.

42 43 FINANZEN FINANZEN

Geschäftszahlen diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

Bilanz zum 31. Dezember 2017 Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2017

Aktiva Stand 31.12.2017 Stand 31.12.2016 2017 2016 Euro Euro Euro Euro A. Anlagevermögen 1. Umsatzerlöse 686.887,98 500.994,60 III. Immaterielle Vermögensgegenstände Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte 2. Sonstige betriebliche Erträge 597.242,26 750.820,51 und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 8.122,00 16.985,00 Summe Erlöse 1.284.130,24 1.251.815,11 III. Sachanlagen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 16.397,00 15.749,00 3. Personalaufwand IIII. Finanzlagen a) Löhne und Gehälter 327.928,87 311.230,65 Beteiligungen 1,00 1,00 b)  Soziale Abgaben 56.412,78 51.053,98 Summe Personalaufwand 384.341,65 362.284,63 Summe Anlagevermögen 24.520,00 32.735,00 Zwischenergebnis 899.788,59 889.530,48 B. Umlaufvermögen I. Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände 4. Abschreibungen auf immaterielle 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – davon Vermögensgegenstände des mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 Euro Anlagevermögens und Sachanlagen 14.521,73 15.212,03 (Vorjahr 0,00 Euro) 1.983,32 44.327,48 5. Sonstige betriebliche Aufwendungen 806.407,26 865.820,33 2. Sonstige Vermögensgegenstände – davon mit einer Rest­laufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 Euro (Vorjahr 0,00 Euro) 0,00 133.600,00 6. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 66.000,00 0,00 II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 507.877,15 140.184,44 7. Jahresüberschuss 12.259,60 8.498,12 Summe Umlaufvermögen 509.860,47 318.111,92

C. Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 0,00

Summe Aktiva 534.380,47 350.846,92

Passiva Stand 31.12.2017 Stand 31.12.2016 Euro Euro A. Eigenkapital I. Ergebnisrücklagen 193.779,83 193.779,83 II. Gewinn-/Verlustvortrag 35.675,05 27.176,93 III. Jahresüberschuss/‑fehlbetrag 12.259,60 8.498,12

Summe Eigenkapital 241.714,48 229.454,88

B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens 24.519,00 32.734,00

C. Rückstellungen 1. Steuerrückstellungen 162.300,00 0,00 2. Sonstige Rückstellungen 24.800,00 40.150,00

Summe Rückstellungen 187.100,00 40.150,00

D. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 41.291,06 Euro (Vorjahr 25.858,99 Euro) 41.291,06 25.858,99 2. Sonstige Verbindlichkeiten – davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 39.755,93 Euro (Vorjahr 22.649,05 Euro) – davon aus Steuern 39.755,93 Euro (Vorjahr 22.649,05 Euro) 39.755,93 22.649,05

Summe Verbindlichkeiten 81.046,99 48.508,04

44 Summe Passiva 534.380,47 350.846,92 45 FINANZEN FINANZEN

Einnahmen-/Ausgaben-Rechnung 2017

Ausgaben 2017 2016 Veränderung Einnahmen 2017 2016 Veränderung Euro Euro 2017 / 2016 Euro Euro 2017 / 2016

1 Marketing / Mitgliederwerbung 9 Einnahmen 1. 1 Drucksachen 27.689,82 23.287,53 18,9% 9. 1 Nicht besetzt 0,00 0,00 - 1. 2 Diabetesmärkte / Stände / Ausstellungen 4.813,46 4.939,13 -2,5% 9. 2 Spenden 110.089,18 164.746,68 -33,2% 1. 3 Honorare 0,00 0,00 - 9. 3 Sponsoring 147.499,98 122.516,66 20,4% 1. 4 Nicht besetzt 0,00 0,00 - 9. 4 Sonstige Einnahmen ideeller Bereich 40.874,35 33.066,00 23,6% 1. 5 Nicht besetzt 0,00 0,00 - 9. 5 Förderbeiträge / Gründungsorganisationen 373.680,27 457.559,37 -18,3% 1. 6 Sonstige Werbemaßnahmen 2.370,10 23.621,39 -90,0% 9. 6 Projekteinnahmen Ferienfreizeiten 6.805,00 9.100,00 -25,2% 1. 7 Fundraising 988,67 7.339,65 -86,5% 9. 7 Sonstige Einnahmen 14.534,73 15.992,86 -9,1% 1. 8 Mitgliederbetreuung / Delegierte 5.819,38 4.547,90 28,0% 9. 8 Einnahmen Charity-Gala 210.599,98 101.799,98 106,9% 1. 9 WDT / Veranstaltungen 30.653,14 17.949,06 70,8% 9. 9 Einnahmen Kampagne „Diabetes STOPPEN“ 61.806,72 74.000,00 -16,5% Summe Marketing / Mitgliederwerbung 72.334,57 81.684,66 -11,4% 9. 10 Nicht besetzt 0,00 0,00 - 2 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 9. 11 Lizenzeinnahmen 260.176,30 127.362,90 104,3% 2. 1 Thieme PR 56.051,12 62.400,30 -10,2% 9. 12 Zuwendungen BMG 51.744,00 68.072,57 -24,0% 2. 2 Internet 6.100,42 23.509,39 -74,1% 9. 13 Durchführung WDT 0,00 66.010,33 - 2. 3 Honorare 0,00 0,00 - Einnahmen gesamt 1.277.810,51 1.240.227,35 3,0% 2. 4 Sonstige Öffentlichkeitsarbeit 19.691,53 6.988,18 181,8% Überschuss/Unterdeckung 20.474,60 12.327,12 66,1% 2. 5 Kampagne „Diabetes STOPPEN“ 70.002,12 76.179,43 -8,1% Zahlungsunwirksame Vorgänge -8.215,00 -3.829,00 Summe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 151.845,19 169.077,30 -10,2% Jahresergebnis 12.259,60 8.498,12 44,3% 3 Verwaltung 3. 1 Büromiete 28.520,52 36.253,11 -21,3% 3. 2 Büroausstattung / -material 8.829,64 15.084,68 -41,5% 3. 3 Kommunikation / IT 25.295,26 30.381,98 -16,7% Bescheinigung des Wirtschaftsprüfers zum Jahresabschluss 2017 3. 4 Reisekosten / Bewirtung / Telefonkonferenzen 27.171,14 26.651,66 1,9% 3. 5 (Rechts-) Beratung 32.288,01 20.571,69 57,0% Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Solidaris Revisions- Entwicklung der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung 3. 6 Sonstiges 152.421,69 31.822,48 379,0% GmbH, Berlin, hat den Jahresabschluss von diabetesDE – auf Grundlage der Buchführung und des Inventars sowie Summe Verwaltung 274.526,26 160.765,60 70,8% Deutsche Diabetes-Hilfe e.V. erstellt und folgende der Vorgaben zu den anzuwendenden Bilanzierungs- und 4 Personal Bescheinigung erteilt: Bewertungsmethoden. Zur Beurteilung der Plausibilität der 4. 1 Gehälter 324.546,10 301.849,89 7,5% uns vorgelegten Belege, Bücher und Bestandsnachweise 4. 2 Personalnebenkosten 56.412,78 51.053,98 10,5% An den diabetesDE – Deutsche Diabetes Hilfe e. V., Berlin haben wir Befragungen und analytische Beurteilungen 4. 3 Sonstige Personalkosten 6.087,24 12.462,01 -51,2% vorgenommen, um mit einer gewissen Sicherheit auszu­ Summe Personal 387.046,12 365.365,88 5,9% Wir haben auftragsgemäß den Jahresabschluss – beste­ schließen, dass diese nicht ordnungsgemäß sind. Hierbei 5 Investitionen hend aus Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung – des sind uns keine Umstände bekannt geworden, die gegen 5. 1 Investitionen 6.319,73 11.383,03 -44,5% diabetesDE – Deutsche Diabetes Hilfe e. V., Berlin, für das die Ordnungsmäßigkeit der uns vorgelegten Unterlagen Summe Investitionen 6.319,73 11.383,03 -44,5% Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2017 und des auf dieser Grundlage von uns erstellten Jahres­ 6 Projektausgaben unter Beachtung der für alle Kaufleute geltenden abschlusses sprechen. 6. 1 Projektausgaben Forschung 39.025,00 56.000,00 -30,3% deutschen handelsrechtlichen Vorschriften erstellt. Grund­ 6. 2 Projektausgaben Ferienfreizeiten 47.857,41 59.870,91 -20,1% lage für die Erstellung waren die uns vorgelegten Belege, Berlin, 26. Februar 2018 6. 3 Projektausgaben MDSH e. V. 0,00 0,00 - Bücher und Bestandsnachweise, die wir auftragsgemäß 6. 4 Projektausgaben sonstige 0,00 10.200,00 - nicht geprüft, wohl aber auf Plausibilität beurteilt haben, 6. 5 Projektausgaben Thomas-Fuchsberger-Preis 5.000,00 5.000,00 0,0% sowie die uns erteilten Auskünfte. Die Buchführung sowie 6. 6 Projektausgaben Diabetes-Beratung auf Rädern 36.490,66 59.729,71 -38,9% 6. 7 Projektausgaben SMS 0,00 21.800,00 - die Aufstellung des Inventars und des Jahresabschlusses 6. 8 Projektausgaben Diabetes-Coach 20.276,00 20.276,00 0,0% nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften für Solidaris Revisions GmbH 6. 9 Projektausgaben Diabetes Programm Deutschland 0,00 0,00 - alle Kaufleute liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 6. 10 Nicht besetzt 0,00 0,00 - Vertreter des Vereins. Steuerberatungsgesellschaft 6. 11 Projektausgaben Schulungsprogramm Angehörige 20.276,00 0,00 - Zweigniederlassung Berlin 6. 12 Projektausgaben Diaversary 25.000,00 0,00 - Wir haben unseren Auftrag unter Beachtung des IDW Summe Projektausgaben 193.925,07 232.876,62 -16,7% Standards: Grundsätze für die Erstellung von Jahres­ Philipp Wendel Joris Pelz 7. Events abschlüssen (IDW S 7) durchgeführt. Dieser umfasst die Steuerberater Wirtschaftsprüfer 7. 1 Charity-Gala 131.334,33 91.275,00 43,9% 7. 2 WDT (wirtschaftl. Geschäftsbetrieb) 39.830,95 98.795,50 -59,7% 7. 3 Koch-Event 173,69 16.676,64 -99,0% Summe Events 171.338,97 206.747,14 -17,1% 46 Ausgaben gesamt 1.257.335,91 1.227.900,23 2,4% 47 TETJE MIERENDORF (45) – DER 68 KG SCHWERE WEG ZUM ICH

Hat der einen Fat-Suit* an? So mancher Zuschauer wird sich Bach, sein nicht minder dickes, wenn auch erheblich kleine­ diese Frage gestellt haben, als sie Tetje Mierendorf zum ers­ res Pendant. Tetje kommt ins Grübeln. Im Internet macht er ten Mal im Fernsehen sehen als „der dicke, große, peinliche 2014 einen Lebenserwartungstest, ihm werden noch 2 Jahre Verlobte“. Hatte er nicht. Der fast 2 Meter lange, knapp gegeben, sein Tod mit 44 vorhergesagt, wenn er so weiter­ 180 Kilogramm schwere Schauspieler spielt an der Seite von lebe wie bisher. Er will seinem Feind, dem Übergewicht, nun Dirk Bach, Ralf Schmitz, Cordula Stratmann, Annette Frier die Stirn bieten und zwar von mehreren Seiten. Diäten hatte und Bernhard Hoecker in zahlreichen Comedy-Formaten er schon viele gemacht, aber nie hatte er sich die Frage den lustigen Dicken, mit dem man und über den man jeden gestellt: Welche Funktion hat das Dicksein in meinem Scherz machen kann. Es folgen weitere Rollen, die ihm auf Leben? Tetje startet eine eigene Psychoanalyse: Wer bin ich den dicken Leib geschrieben werden, denn dieser ist längst wirklich? Und kommt zum Ergebnis, dass er die dicke Rolle zu Tetjes Alleinstellungsmerkmal geworden. Zu dem Zeit­ seit der Kindheit ein­genommen hatte, um nicht in punkt weiß Tetje bereits, dass er an Typ-2-Diabetes erkrankt Konkurrenz mit seinem sportlich erfolgreichen Bruder ist. 2005 bescheinigt der Arzt dem damals 33-Jährigen einen treten zu müssen. (katastrophalen) HbA1c-Wert von 11,9. Mit den Worten „Sie trifft keine Schuld – verlieren Sie bitte nicht Ihre Lebensquali­ Auf einmal purzeln die Pfunde. Im ersten Jahr nimmt Tetje tät“ und Metformin in Tablettenform wird er heim­geschickt. mithilfe einer Formula-Nahrung 25 Kilo ab. Er beschäftigt sich zum ersten Mal mit Lebensmitteln, geht mit einer App Also lebt er weiter wie bisher: Er isst unregelmäßig, unge­ einkaufen, die den Barcode scannt und ausweist, wieviel sund, zu viel, zu spät, vor allem zu süß – bis zu 1 Kilo Schoko­ Eiweiß, Kohlenhydrate und Fett drinstecken. Er zählt fast lade pro Tag. Und nimmt weiter zu. Dabei fühlt er sich noch jede Kalorie, überall hat er Haushaltswaagen, um Portionen nicht einmal schlecht. Die Fettschicht liegt wie ein Kokon besser einschätzen zu können, mehr als 3 000 kcal pro Tag über seinen Emotionen, den guten und den schlechten. Er nimmt er nicht zu sich. Und er macht jeden Tag Sport, in­ argumentiert sich das Dicksein zurecht und entwickelt zwischen vor allem Fitness- und Krafttraining, anfangs „Selbstbeschiss-Taktiken“, um nicht in der Öffentlichkeit mit kombiniert mit Ausdauertraining. Die Kilos schmelzen: 2016 großen Portionen gesehen zu werden. Wenn er abends zum hat er insgesamt 68 kg abgespeckt, sein Langzeitblut­ Essen eingeladen ist, isst er vorher Extra-Portionen, um vor zuckerwert liegt bei 5,5. Gleichzeitig schaftt er es, sich beruf­ anderen nur Mini-Portionen zu essen. lich neu zu orientierten, arbeitet als Sychronsprecher und Motivationscoach. Im Schauspiel muss er seinen Platz erst Der Wendepunkt in seinem Leben beginnt mit der Geburt neu finden: Für seine aktuelle Schauspielrolle, den Shrek im seiner Tochter 2012. Da ist zum ersten Mal ein Mensch, für gleichnamigen Musical, muss er diesmal wirklich einen den er Verantwortung übernehmen, da sein, funktionieren Fat-Suit anziehen. muss und das noch sehr lange. Im selben Jahr stirbt Dirk *Übergewichts-Simulations-Anzug

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DDH-M: Menschen mit Diabetes für Menschen mit Diabetes

2017 wurde die DDH-M Mitglied bei zwei Dachverbänden: den größten Dachverbänden der Selbsthilfe und vertritt – Am 29. April beschloss die Mitgliederversammlung der BAG wie auch der PARITÄTISCHE – bundesweit die Interesse SELBSTHILFE bei ihrer turnusgemäßen Sitzung in Königs­ von Menschen mit Behinderungen und chronischen winter, die DDH-M in der Bundesarbeitsgemeinschaft Erkrankungen. So ist die DDH-M über die BAG SELBSTHILFE SELBSTHILFE von Menschen mit Behinderung und chroni­ ab sofort an politischen Entscheidungen zum Thema scher Erkrankung und ihren Angehörigen e.V. (BAG SELBST­ Diabetes mellitus oder Rehabilitation im Allgemeinen HILFE) aufzunehmen. Fast zeitgleich hatte der Vorstand des beteiligt bzw. kann zu vielen Themen Stellung nehmen. Paritätischen Wohlfahrtsverbandes einstimmig entschie­ den, die DDH-M zum 1. Mai ebenfalls in ihren Dachverband zu integrieren. Der PARITÄTISCHE ist einer der sechs Spit­ Neue Geschäftsführerin zenverbände der Freien Wohlfahrtspflege und unterstützt Kinder beim Kerzengießen als Dachverband über 10 000 eigenständige Organisatio­ Um insgesamt den Herausforderungen, vor denen eine bei der Erlebniswoche nen, Einrichtungen und Gruppierungen im Sozial- und moderne Selbsthilfeorganisation steht, gezielter begegnen Gesundheitsbereich. Die BAG SELBSTHILFE gehört zu zu können, setzte der Vorstand zum 1. Juli die bisherige stellvertretende Vorsitzende Juliane Grützmann als Ge­ schäftsführerin ein. Wenige Monate später wählten 35 Delegierte in Lünen (NRW) turnusgemäß einen neuen wird, soll u.a. eine App entstehen, die bestehende digitale Einer der Höhepunkte war – wie die Jahre zuvor – der Vorstand. Vorstandsvorsitzender wurde Jo Riehle, der der Angebote mit aktuellen Informationen verknüpft und Schwimmbadbesuch. Dieses Mal ging es in die Fläming- DDH-M zuvor als Berater zur Verfügung gestanden hatte, Menschen miteinander verbindet: sowohl in der digitalen Therme Luckenwalde. Trotz wilder Wasserrutschen­ und den Finanzvorstand übernahm Alois Michel. Stellvertreter als auch in der realen Welt. Strudel blieben die Kurven bei allen Kindern weit­gehend wurden Judith Krämer und Dr. med. Egon Hohenberger. stabil. Als Beisitzer wurde Gerd Schmidt gewählt. Zur Wahl Ferienfreizeiten: Stabile Werte trotz Wasser­ standen bei der Delegiertenversammlung auch die beiden rutschen und Strudel Dazu schien jeder etwas für sich neu zu ent­­- Kassenprüfer. Während Elke Heck Günther Bischoff ablöste, decken: Manche überwanden ihre anfängliche Angst und wurde Reiner Kling für weitere vier Jahre bestätigt. Die DDH-M führt seit Jahren verschiedene Ferienfreizeiten lernten, sich selbst den Katheter zu setzen, andere gemeinsam mit diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe machten sich bereit, ihren Diabetes ein Stück weit mehr Neu hinzu bei der DDH-M kam auch Kathi Schanz, Deutsche durch. Im Oktober 2017 verbrachten so 30 Kinder mit zu akzeptieren. Neben all dem Spaß gab es spezifische Meisterin im Tischtennis und Videobloggerin, die als Bot­ Typ-1-Diabetes zwischen sieben und 12 Jahren eine erleb­ Schulungen, um die Kids für ihre Freizeit fit zu machen. schafterin besonders in den sozialen Medien das Anliegen nisreiche Woche mit viel Spiel, Spaß und einer ordentlichen Juliane Grützmann, Geschäftsführerin der DDH-M, stellte der Selbsthilfe vermitteln will. Die amtierende Vize­- Portion Sorgenlosigkeit auf der Burg Rabenstein. Bei Regen, als eine von zwei Diabetesberaterinnen­ vor Ort eine stabile meisterin im Tischtennis, die einen eigenen YouTube-Kanal viel Wind und noch mehr guter Laune konnten die Kids Diabetesversorgung für alle Kinder sicher, in dem sie die Kathi Schanz, Deutsche unterhält, kennt sich in der „Online-Community“ bestens durch das abwechslungsreiche Tagesprogramm ihre Ferien BZ-Werte überwachte, bereit, in Ausnahmesituationen Meisterin im Tischtennis, ist aus und seht für einen modernen Weg, den die Selbsthilfe mehr als genießen. Begleitende Schulungen waren zudem jederzeit einzugreifen. Die DDH-M freut sich sehr über Botschafterin der DDH-M unter anderem auch durch ihr Projekt „Digitaler Service dazu angelegt, den Austausch untereinander zu fördern, die Erfolge der Freizeiten, denn bei allen Kindern siegte für mehr Patienten-Empowerment“ eingeschlagen hat. sodass auch dieses Jahr wieder viele Freundschaften und letztlich das Gefühl, gemeinsam stark zu sein und sich vom Im Rahmen eines Projektes, das von der KKH gefördert zahlreiche Erinnerungen an schöne Momente entstanden. Diabetes nicht schwächen lassen zu müssen.

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DDG: Zentrales Forum zum Thema Diabetes

Besucher beim Für die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) war 2017 liche Herausforderung Diabetes. Die Politik muss sich von Diabetes Kongress ein sehr ereignisreiches Jahr mit vielen Höhepunkten. Dazu leeren Absichtsbekundungen verabschieden und in zählen die beiden Kongresse, die mit insgesamt über der neuen Legislaturperiode konkrete Maßnahmen budge­ 10 000 Teilnehmern wieder ein großes Publikum aus Wis­ tieren, um die im Koalitionsvertrag verankerte Nationale senschaft, Klinik und Praxis erreichten. Im Wahljahr hat Diabetesstrategie mit Leben zu füllen. die DDG mit ihren klaren politischen Forderungen zentrale erarbeitet und ist dazu bereits im Dialog mit den zentralen Netzwerkes kann die DDG nicht nur permanent auf exzel­ Handlungsfelder benannt, die für die Sicherstellung der Interessengruppen. lente Fachexperten zurückgreifen, sondern auch drängen­ optimalen Versorgung von Menschen mit Diabetes wichtig Einbindung der DDG in gesundheits- und de Themen erkennen und angehen. Besonders erfreulich sind. Dazu gehören die Mitgestaltung der digitalen Trans­ wissenschaftspolitische Gestaltungsprozesse ist, dass die intensive Nachwuchsarbeit der DDG Früchte formation in der Medizin, die strukturierte Einbindung Den Trend der steigenden Erkrankungszahlen trägt. Die jungen Nachwuchskräfte haben eigenständig eine der Fachgesellschaft in gesundheits- und wissenschafts­ Die DDG bringt sich aktiv in die Dis­kussion zur Verbesserung stoppen: Gesunde Mehrwertsteuer AG „Nachwuchs und Lehre“ gegründet und bringen sich ak­ politische Gestaltungsprozesse, die Stärkung der Forschung der Versorgung ein und steht in intensivem Kontakt mit tiv in die Arbeit der DDG ein. Diabetologie muss so früh wie und die Verbesserung der Primärprävention. G-BA, BfArM und IQWiG. Ein wichtiges Thema ist die Zu­ Jedes Jahr erkranken über 300 000 Menschen neu an möglich im Medizinstudium eine Rolle spielen und da sind sammenführung der Register- und DMP-Daten, damit der Diabetes Typ 2. Übergewicht und Adipositas bilden die unsere Nachwuchskräfte die besten Botschafter. Im Rahmen der politischen Berichterstattung über die Versorgungsforschung eine solide Datengrundlage zur Ver­ Hauptrisikofaktoren und entstehen vor allem durch unaus­ Regierungsbildung in Berlin schrieben viele Zeitungen, dass fügung steht, um die Patientenrealität besser zu erfassen. gewogene Ernährung mit vielen industriell verarbeiteten es ein „Weiter so“ der Politik nicht geben dürfe. Dies gilt Außerdem ist die DDG in Diskussion zur Zulassung und Lebensmitteln mit einem hohen Anteil an Zucker, Fett nach Meinung der DDG auch für die gesamtgesellschaft­ Vigilanzprüfung moderner und digitaler Medizinprodukte und Salz. Die DDG hat gemeinsam mit sechs weiteren Orga­ und bei der Entwicklung eines Tools zur methodischen nisationen eine Studie zur „Gesunden Mehrwertsteuer“ bei Die politischen Forderungen Erfassung von Patientenrelevanz. Dr. Tobias Effertz von der Universität Hamburg in Auftrag online abrufen: gegeben. Ziel war es, herauszufinden, ob sich das Ernäh­ Digitalisierung gestalten: Die DDG macht den rungsverhalten der Menschen durch eine Umschichtung ersten Schritt mit dem Code of Conduct Digital der Mehrwertsteuer verändern ließe. Die Studie zeigt: Health Wenn Obst und Gemüse mit 0 % besteuert und damit güns­ tiger würden, normale Lebensmittel wie Kartoffeln, Nudeln, Die Digitalisierung verändert die Medizin – inhaltlich und Milch mit 7 % und Lebensmittel mit viel Zucker, Fett oder Den Code of Conduct online abrufen: strukturell, beispielsweise bei Forschung und Diagnostik, Salz mit 19 % besteuert würden, könnte sich der Überge­ Therapie und Versorgung sowie bei Aufklärung und Präven­ wichtstrend stoppen lassen. Die Ergebnisse der Studie wur­ tion. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die tägliche den im November in Berlin vorgestellt und nach einem Arbeit der Ärzte und das Selbstmanagement der Patienten, überwäl­tigenden Presseecho in den Medien breit disku­ sondern es wird auch das Arzt-Patienten-Verhältnis verän­ tiert. dern. Die DDG sieht in der Digitalisierung eine große Chan­ Die Studie „Gesunde MwSt.“ ce für interdisziplinäre und sektorenübergreifende­ Vernet­ online abrufen: zung und flächendeckende medizi­nische Versorgung auf Gemeinsam auch in Zukunft stark: Die Arbeit der Führungswechsel: Barbara Bitzer (neue höchstem Niveau. Im „Code of Conduct Digital Health“ hat Gremien vernetzen und den Nachwuchs fördern DDG-Geschäftsführerin) mit Prof. Dr. Dirk sie für diesen digitalen Transformationsprozess ein Rah­ Müller-Wieland (neuer DDG-Präsindent) menpapier zu Themen wie „Datenschutz mit Zukunftsfens­ Die DDG profitiert in ihrer Arbeit von der Unterstützung ter“, „Konnektivität und Interoperabilität aller Systeme“ durch circa 50 Expertengremien (AGs, Ausschüsse, Kom­ oder „Transparenz und Qualitätskontrolle von Algorithmen“ missionen und Regionalgesellschaften). Mithilfe dieses

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VDBD im kontinuierlichen Wachstum

Der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe schungsprojekt des Verbandes zur diabetologischen Ver­ medizin orientieren. Die Broschure addressiert vor allem phase 2017, die zusätzlich zum Bundesministerium für in Deutschland e.V. (VDBD) darf sich auch nach 25 Jahren sorgungsqualitat im landlichen Raum. Aber auch die Diabetesberaterinnen und Diabetesassistentinnen, die Gesundheit auch von diabetesDE als Spendenprojekt ge­ Verbandstätigkeit über steigende Mitgliederzahlen freuen essentielle Funktion der Diabetesberatung in der Therapie keinen fachlichen Hintergrund im Bereich Ernährung fördert wurde, war die Verschriftlichung des Curriculums. und hat Ende 2017 sein 3 800stes Mitglied begrüßen kön­ sowie der Diabetesberaterin und Diabetesassistentin im haben. Die Informationen basieren auf aktuellen nen. Damit hat sich der VDBD nicht nur als wichtiger Akteur Behandlungsteam wurde in diesem Rahmen thematisiert. wissenschaft­lichen Erkenntnissen, beispielsweise den Auf der Basis der Ergebnisse der ersten Projektphase wurde in der Diabeteslandschaft etabliert, sondern auch sein Die mediale Resonanz auf die VDBD-Pressekonferenz war jungst uberarbeiteten 10 Regeln der Deutschen Gesell­ das Schulungsprogramm modular und in zwei Versionen Profil als starke Interessengemeinschaft für nichtärztliche äußerst positiv und reichte von Print- über Online-Medien schaft fur Ernahrung (DGE). Damit das Wissen im Alltag an­ entwickelt, d.h. es unterscheidet zwischen Angehörigen Gesundheitsfachkräfte im Bereich Diabetes und assoziier­ bis hin zu einem Radio-Interview, wobei auch die berufs­ wendbar und gut zu vermitteln ist, beinhaltet die Broschure von Patienten mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes. Die Themen ter Erkrankungen konsolidiert. politischen Forderungen des Verbandes, z.B. nach einer praxisnahe Tipps und Tricks sowie die jahrelange Erfahrung reichen von Grundlagenwissen zur Diabeteserkrankung bundesweiten Anerkennung als eigenständigen Beruf und der mitwirkenden Ernahrungsfachkrafte. über Notfallsituationen und Folgekrankheiten bis hin zu eigenen Abrechnungsmoglichkeiten, Beachtung fanden. psycho-sozialen Aspekten, z.B. „Leben mit Diabetes nach­ Erste eigene Pressekonferenz empfinden“. Dadurch sollen Angehörige nicht nur Fakten­ VDBD-Schulungsprogramm für Angehörige wissen zur Krankheit erwerben, sondern sich auch wichtige Eine kontinuierliche und professionelle Medienarbeit ist Ernährungsbroschüre Kompetenzen für die Kommunikation mit dem Betroffenen unabdingbar für eine wirksame Interessenvertretung. Dies Gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit ent­ und dem Umgang mit der Erkrankung erschließen. Im ers­ bewies einmal mehr die erste eigene Pressekonferenz Mit einer neuen Ernahrungsbroschure gab der VDBD sei­ wickelt der VDBD seit Mitte 2016 in einem mehrjährigen ten Halbjahr 2018 finden die ersten Trainer-Seminare statt, des VDBD am 14. Juni 2017 im Haus der Bundespresse­ nen Mitgliedern 2017 fachlich fundierte Informationen an Projekt das erste Schulungsprogramm für Angehörige von mit denen Diabetesberaterinnen die Berechtigung zur konferenz in Berlin. Der Schwerpunkt lag auf dem For­ die Hand, die sich an aktuellen Leitlinien der Ernahrungs­ erwachsenen Diabetespatienten. Primäre Zielgruppe bis­ Schulung mit diesem Programm erwerben können. heriger Schulungsprogramme ist der Betroffene selbst. Familienangehörige sind in den Schulungsprogrammen Besonders erfreulich ist, dass das Bundesministerium für bestenfalls als Begleiter von Betroffenen vorgesehen. In Gesundheit auch die dritte Phase des Projektes fördert und der größten Studie zu den psycho-sozialen Aspekten in der damit eine zweijährige Evaluation des Schulungsprogramms Therapie des Diabetes mellitus konnte jedoch gezeigt nach dem Goldstandard einer randomisierten kontrollier­ werden, dass die physische, finanzielle und emotionale ten Studie ermöglicht, die Ende 2019 abgeschlossen sein Belastung durch die Erkrankung von der gesamten Familie wird. getragen wird (Kovacs B.K. et al. 2013). Daher ist es das langfristige Ziel des neuen Schulungsprogramms, das den Titel „DiaLife – zusammen leben mit Diabetes“ trägt, durch eine bedarfsgerechte Schulung von Angehörigen zu einer besseren Versorgung von Diabetespatienten beizutragen.

Dass für eine derartige Angehörigenschulung großer Bedarf besteht, kristallisierte sich im Zuge der ersten Projektphase 2016 schnell heraus. Im Rahmen der qualitativen und VDBD e.V. und VDBD AKADEMIE GmbH quantitativen Bedarfsanalyse, mit der auch die Inhalte des Habersaathstr. 31 Diabetesberaterin Christina Kuntze-Meinel führte künftigen Schulungsprogramms ermittelt wurden, ­ äußer 10115 Berlin im Rahmen des VDBD-Versorgungsprojektes die ten alle befragten Angehörigen, Ärzte und Diabetes­- 030 / 84 71 22-490 Schulungen der Studienteilnehmer durch beraterinnen unisono großes Interesse an einer www.vdbd.de und www.vdbd-akademie.de Angehörigenschulung.­ Gegenstand der zweiten Projekt­

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Diabetes Agenda 2010 Delegierte diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

Die Diabetes Agenda 2010 ist eine 100%ige Tochterfirma Die Delegiertenversammlung ist das höchste Gremium von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Im August Bisherige Publikationen von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Sie ist Kontroll­ 2011 wurde in dieser gGmbH mit der „Diabetes Ver­ organ des Vorstandes und tritt in der Regel einmal im sorgungs-Evaluation“ (DIVE) eine neue nationale Initiative Danne T, Kaltheuner M, Koch A, Ernst S, Rathmann W, Jahr zusammen. zur Qualitätssicherung in der diabetologischen Versorgung Rüssmann HJ, Bramlage P. [„DIabetes Versorgungs- gestartet (www.dive-register.de), die in der Etablierung Evaluation“ (DIVE) – a national quality assurance eines Nationalen Diabetes-Registers münden soll. initiative at physicians providing care for patients Mitglieder der Delegiertenversammlung 2017 Ver­sorgungsforschung ist in Deutschland bislang unter­ with diabetes]. Dtsch Med Wochenschr. repräsentiert, es mangelt vor allem an unabhängigen 2013;138:934-9. Katrin Ahrens • Joachim Badstübner • Dr. Bernd-Walter Fakten zur Versorgungsrealität. Wichtige Aspekte der Bautsch • PD Dr. Christian Berg • Michaela Berger • Hans­ Patientenversorgung, wie z. B. neue OADs, strukturierte Danne T, Bluhmki T, Seufert J, Kaltheuner M, Rath­ günter Bischoff • Katarina Braune • Ursula Breitbach • Diabetesschulung oder Diabetestechnologie genauso wie mann W, Beyersmann J, Bramlage P. Treatment Bernhard Bremer • Heide Brinkis • Prof. Dr. Thomas seltene Diabetesformen stehen einer unabhängigen intensification using long-acting insulin – predictors Danne • Evelyn Drobinski • Diana Droßel • Ralph Droßel • v.l.n.r. Marion Erdmann, Stefanie Gerlach, Nicole wissenschaftlichen Evaluation nicht zur Verfügung. Das of future basal insulin supported oral therapy in the Christel Eichhorn • George Ezeani • Cornelia Femers • Mattig-Fabian, Gaby Allrath, Kristina Rembarz kann sich nun mit den Daten aus DIVE ändern. DIVE registry. BMC Endocr Disord. 2015 Oct 7;15:54. Maria Forstmann • Thomas Franzki • Prof. Dr. Baptist Gallwitz • Ulla Gastes • Prof. Dr. Thomas Haak • Martin In der Kombination der beiden Register DIVE und DPV Bramlage P, Bluhmki T, Rathmann W, Kaltheuner M, Hadder • Dr. Nicola Haller • Sabine Härter • Bastian Hauck sind mittlerweile strukturierte Daten von über 430 000 Beyersmann J, Danne T. Identifying patients with type • Lars Hecht • Friedrich Heck • Annegret Hellenkamp • Geschäftsstelle Menschen mit Typ-2-Diabetes verfügbar. Klinikambulanzen 2 diabetes in which basal supported oral therapy may Dr. Egon Hohenberger • Gerlinde Hones • Gudrun John • nehmen häufiger an DPV, Schwerpunktpraxen häufiger an not be the optimal treatment strategy. Diabetes Res Ute Jüngling • Dr. Matthias Kaltheuner • Lutz Katzwinkel • Geschäftsführung und Leiterin Public Relations: DIVE teil. Die beiden Projekte ergänzen sich damit gut und Clin Pract. 2016;116:127-35 Dr. Hans-Peter Kempe • Dr. Wolf-Rüdiger Klare • Dr. Jens Nicole Mattig-Fabian mehrere gemeinsame Auswertungen aus den letzten Kröger • Christina Kuntze-Meinel • Prof. Dr. Rüdiger Jahren (siehe Kasten) zeigen die Synergien dieses Ansatzes. Bluhmki T, Bramlage P, Volk M, Kaltheuner M, Danne Landgraf • Claudia Leippert • Prof. Dr. Ralf Lobmann • Leiterin Marketing: Mit DPV/DIVE steht ein Datensatz zur Verfügung, mit dem T, Rathmann W, Beyersmann J. Time-to-event PD Dr. Rainer Lundershausen • Alois Michel • Marie-Luise Dr. Gaby Allrath relevante Aussagen zur Versorgungsrealität möglich sind. methodology improved statistical evaluation in Michel • Dr. Hansjörg Mühlen • Susanne Müller • Dr. Olaf Bei DIVE sind gegenwärtig 158 Praxen mit fast 115 000 register-based health services research. J Clin Ney • Hortense Pietsch • Dr. Dorothea Reichert • Gerda Leiterin Gesundheitspolitik: Patienten aktiv (Stand Dez. 2017), bei DPV 464 Praxen, Epidemiol. 2017 Feb;82:103-111 Reinert • Dr. Hans-Martin Reuter • PD Dr. Ulrike Rothe • Dr. Stefanie Gerlach Ambulanzen und Kliniken mit mehr als 455 000 Patienten Anne Martina Schäfer • Dr. Nikolaus Scheper • Gudrun (Stand Sept. 2017). Bramlage P, Lanzinger S, Rathmann W, Gillessen A, Schindler • Gerd Schmidt • Elisabeth Schnellbächer • Birgit Teamassistentin und Mitarbeiterin Scheper N, Schmid SM, Kaltheuner M, Seufert J, Schönfisch • Doris Schöning • Bernhard Schröder • Susan Spendenverwaltung: Das DIVE-Register wird aktuell von Sanofi-Aventis und Danne T, Holl RW. Dyslipidaemia and its treatment in Schwebke • Prof. Dr. Jochen Seufert • Udo Staats • Dr. Franz Marion Erdmann Astra Zeneca unterstützt. Für 2018 haben bereits weitere patients with type 2 diabetes – a joint analysis of the A. Straube • Dr. Jan Peter Theurich • Dr. Astrid Tombek • Förderer angefragt bzw. es liegen Absichtserklärungen vor German DIVE and DPV registries. Diabetes Obes Jan Twachtmann • Dr. Til Uebel • Marita Wernsing • Julika Assistentin im Bereich Ernährung und (Boehringer Ingelheim, Bayer, Abbott). Metab. 2016 Sep 4. doi: 10.1111/dom.12783. Willumeit • Andrea Witt • Peter Ziegler • Dr. Peter Zimmer Veranstaltungen: Kristina Rembarz

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Vorstand diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

Ärzte und Wissenschaftler Berater und Behandler Betroffene und Interessierte

Dr. Jens Kröger Dr. Nicola Haller Diana Droßel (Vorstandsvorsitzender) (Stellv. Vorstandsvors.) (Stellv. Vorstandsvors.) • Schwerpunkt • Patientenorientierte / • Schwerpunkt Selbsthilfe niedergelassene Interne (DDH-M) Diabetologen Kommunikation • Barrierefreiheit • Prävention, Ver­sorgung, • Delegierte (Newsletter) Medizinprodukte Therapie • EASD / FEND und Apps

Prof. Dr. Ulla Gastes PD Dr. Bastian Hauck Thomas Haak • Schwerpunkt Christian Berg • Patient Engagement • Finanzen Diabetesberatung / • Soziales und Advocacy • Recht Schulung • Selbsthilfe und Kliniken • eHealth und mHealth • Vertragswesen • Online-Community

N.N. Prof. Dr. Dr. Michaela Berger Andrea Witt (kooptiert) Hans-Georg Joost (kooptiert) (kooptiert) optionale Position (kooptiert von allen • WDT-Programm • Schwerpunkt Eltern drei Säulen) • Kummerkasten von Kindern Typ 1 • Wissenschaft • Telefonsprechstunde • Eltern-Sorgen-Telefon • Ernährung Erwachsene

Geschäftsstelle Prof. Dr. • Politische Interessenvertretung • Nationales und internationales Netzwerk Hans Hauner • Öffentlichkeitsarbeit • Beauftragter des • Events / Veranstaltungen Vorstands für Adipositas • Fundraising • Deutsche Diabetes • Spendenprojekte Stiftung

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Vorstand DDG, VDBD und Ausblick 2018 / Planung DDH-M 2017

Im Herbst 2018 kann diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe auf sein 10-jähriges Bestehen zurückblicken. Wir werden mit Stolz sagen können, dass wir durch unsere Arbeit für 1 2 3 4 5 6 7 8 die Menschen mit Diabetes viel erreicht haben. Diabetes nimmt heute in der Gesellschaft und in der Politik einen viel größeren Raum ein als noch vor 10 Jahren. Dazu tragen auch unsere medienwirksamen Events bei, die wir auch 2018 fortsetzen werden. In Planung sind:

9 10 11 12 13 14 15 16 9. Mai – 12. Mai 2018, Berlin: Dr. Nicola Haller hält Diabetes-Fachkongress, inkl. Schülertag #sugarwatch die Laudatio auf Jan (9. Mai) und 5 km-Lauf zugunsten diabetesDE am 10. Mai Twachtmann, Mitglied des Jahres 2017 12. Juni 2018, Berlin: 17 18 19 20 21 22 23 FC Bundestag vs. FC Diabetologie inkl. 3. Halbzeit

12. September 2018, Berlin: Vorstandsmitglieder DDG: Vorstandsmitglieder VDBD: Vorstandsmitglieder DDH-M: Parl. Kochen „Regionale Klassiker – leicht nachgekocht“ 01 Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland 12 Dr. Nicola Haller 18 Jochen Riehle mit Kolja Kleeberg, Dagmar von Cramm und 4 MdBs als (Präsident) (Vorsitzende) (Vorstandsvorsitzender) Paten ihrer Region

02 Prof. Dr. Baptist Gallwitz 13 Christina Kuntze-Meinel 19 Judith Krämer 18. Oktober 2018, Berlin: Wir mobilisieren weiterhin den politischen Willen für (Past Präsident) (stellvertretende Vorsitzende) (stellvertretende Vorsitzende) 8. Diabetes-Charity-Gala, 10 Jahre diabetesDE notwendige Veränderungen im Hinblick auf eine best­ mögliche Versorgung, frühzeitige Prävention und den 03 Prof. Dr. Monika Kellerer 14 Sabine Endrulat 20 Dr. Egon Hohenberger 14. November 2018, bundesweit: Ausbau der Forschung. Wir betreiben Aufmerksamkeits­ (Vizepräsidentin) (stellvertretender Vorsitzender) 15 Lars Hecht Weltdiabetestag, Illumination und Event in der Frauen­ lenkung und Aufklärung und und können auf ein breites, 04 Dr. Matthias Kaltheuner 21 Alois Michel kirche in Dresden mit anschl. Podiumsdiskussion kompetentes Netzwerk verweisen. So werden wir auch 16 Susanne Müller die Kooperationen mit großen Marken ausbauen, die es 05 Prof. Dr. Ralf Lobmann 22 Gerd Schmidt 18. November 2018, Berlin: uns ermöglichen, die breite Bevölkerung in ihren alltäg­ 17 Geschäftsführerin: Infotainment-Kongress als Zentrale Patientenveranstaltung lichen Lebenswelten über Diabetes und die Risikofaktoren 06 Prof. Dr. Andreas Neu Dr. Gottlobe Fabisch 23 Geschäftsführerin: zum Weltdiabetestag im Hotel Estrel zu informieren. Juliane Grützmann 07 Dr. Hans-Martin Reuter

08 Prof. Dr. Michael Roden

09 Prof. Dr. Annette Schürmann Impressum Herausgeber: diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe 10 Prof. Dr. Jochen Seufert Redaktion: Gaby Allrath, Stefanie Gerlach, Nicole Mattig-Fabian Fotos: Fotos: diabetesDE und privat, acta7: S. 27, Adobe Stock: S. 19, 40, 48, Manfred Daams: S. 7, Sven Darmer: S. 23, 26, 27, DDH-M: S. 50, 51, DDG: S. 9, Dirk Deckbar: Titel, S. 2, 3, 11 Geschäftsführerin: 5, 7, 12, 13, 15, 22, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 30, 32, 33, S. 52, 53, 57, IDF: S. 21, Frank Liermann: S. 36, Bettina Meiselbach: S. 19, Tetje Mierendorf: S. 48, RKI: S. 20, Heide Scherm: S. 49, Barbara Bitzer Marc Schultz-Coulon: S. 16, 24, 31, VDBD: S. 54, Dennis Wartenberg: S. 29 Layout & Satz: Petra Pfänder 60 61 ZAHLEN UND FAKTEN ZAHLEN UND FAKTEN

Zahlen und Fakten Diabetes in Deutschland

2 MIO. ZAHLREICHE FOLGEERKRANKUNGEN Erkrankte wissen nicht, pro Jahr dass sie Diabetes haben 40 000 MEHR ALS Amputationen Ein Diabetiker verursacht FAST DOPPELT SO 6,7 MIO. HOHE KRANKHEITSKOSTEN Menschen mit Diabetes in Deutschland wie ein Mensch ohne Diabetes 2 300 neue Dialysepatienten Diabetes wird im Schnitt 3/4 2 000 dieser Krankheitskosten entstehen 8-10 JAHRE Neuerblindete DURCH FOLGEERKRANKUNGEN zu spät diagnostiziert in Selbsthilfe organisiert sind in Deutschland NUR 0,6% mehr als der Betroffenen Alle 99 % DER ZEIT 66 % sind Betroffene mit 2 MINUTEN ihrer Krankheit allein erkrankt ein Mensch an DIABETES Die psychosoziale Belastung durch Diabetes erschwert eine erfolgreiche Therapie: 35 MEHR ALS Mrd. € 90 % 14 % 10 % 35 Mrd. €/Jahr 363 000 der Erkrankten leiden deutlich Depression Diskriminierung 16 % direkte und indirekte Menschen in Deutschland an Typ-2-Diabetes reduzierte der Todesfälle in Deutschland diabetesbezogene Kosten leiden an Typ-1-Diabetes Lebensqualität sind durch Diabetes verursacht

62 63 Philipp Lahm und Inka Bause auf der Gala-Bühne mit den Teilnehmern des Diabetes-Rap-Kids-Wettbewerbs

­diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe Albrechtstr. 9 10117 Berlin Tel.: 030 201 677 – 0 Fax: 030 201 677 – 20 E-Mail: info@­diabetesde.org Internet: www. ­diabetesde.org www.deutsche-diabetes-hilfe.de

Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE59 1002 0500 0001 1888 00 BIC: BFSWDE33BER