Spurenstoffstrategie (BWB, LAGeSo, SenUVK)

Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017 Gliederung

• Wasserwirtschaftliche Ausgangssituation in Berlin

• Spurenstoffstrategie – Problemstoffe, Ziele und Leitgedanken (Einblick in laufende Diskussion)

• Maßnahmenoptionen

Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017

Wasserwirtschaftliche Ausgangssituation in Berlin

Havel

Spree

Spree MQ 29 m³/s 11 m³/sN MQ Sommer 19 m³/s 5 m³/s

MN30Q(2010) 10m³/s 2 m³/s

Summe KA ca. 7 m³/s 0 70 Kilometer

Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017 Wasserwirtschaftliche Ausgangssituation in Berlin

Förderbilanz 2016: 220 Mio. m³/a

30 Mio./m³ Fließzeiten Uferfiltrat

100 Mio./m³

90 Mio./m³

Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017 Wasserwirtschaftliche Ausgangssituation in Berlin

(Perspektivische)* mittlere Abwasseranteile am Oberflächenabfluss für MQ

17%

60 %

9% 2%

40%

11%

28% Wasserwerkstatt* Klarwasserableitungsszenarien: KWB - 28.11.2017 0,6m³/s und KA Ruhleben ganzjährig Spree Wasserwirtschaftliche Ausgangssituation in Berlin

(Perspektivische)* mittlere Abwasseranteile am Oberflächenabfluss für MN Q 30 17%

80 %

26% 7 %

83 %

36 %

72 % Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017 * Klarwasserableitungsszenarien: Panke 0,6m³/s und KA Ruhleben ganzjährig Spree Wasserwirtschaftliche Ausgangssituation in Berlin

ausgeprägt mittel gering

Anteil am Fördervolumen

(Quelle BWB, modif.) Einfluss Abwasseranteil Wasserwerk Anteil Uferfiltrat und Abwasseranteil Abwasseranteil GWA an der Spurenstoffe Im Reinwasser Gesamtfördermenge im Oberflächen- im Reinwasser des Wasserwerkes gewässer (Mengenbilanz)

ausgeprägt > 10% TEG 80 % 17 % 13 – 14%

1-10% BEE, KLA, 60–70 % 6–9% 4–5 % mittel ausgeprägt TIE

gering <1% FRI, WUH, SPA, 30-80 % < 1 % < 1 % ausgeprägt STO

Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017 Wasserwirtschaftliche Ausgangssituation in Berlin Demographie und wachsende Stadt

Prognose bis 2030:

Zunahme des Bevölkerungsanteils der über 65jährigen um ca. 25%

Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017 Spurenstoffstrategie Berlins – Problemstoffe, Ziele und Leitgedanken (Einblick in laufende Diskussion)

Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017 Spurenstoffstrategie Berlins - Problemstoffe, Ziele und Leitgedanken

– aktuelle Problemstoffe in Berlin

Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017 Spurenstoffstrategie Berlins - Problemstoffe, Ziele und Leitgedanken

– aktuelle Problemstoffe in Berlin

Überschreitungen Reinwasser (WW Tegel) – Oxipurinol, Valsartansäure; Oberflächenwasser – Carbamazepin, Diclofenac, PAK: Fluoranthen,(Benzo(a)pyren), (Carbendazim), (Imidacloprid), TBT, PCB (Schwebstoff), PFOS (Biota), BDE (Biota) Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017 Spurenstoffstrategie Berlins - Problemstoffe, Ziele und Leitgedanken

– aktuelle Problemstoffe in Berlin mit Überschreitung

„Regelungsgröße“: UQN-Vorschlag*(JD) (Quelle :BWB, SenUVK 2014-17)

Carbamazepin Diclofenac Messstelle [µg/l] [µg/l]

0,5* 0,05* MW MW Tegeler See 0,57 0,17 Spree - Baumschulenweg 0,08 0,07 Panke 0,91 1,56 Oberhavel - Spandau 0,03 0,02 Spree - Sophienwerder 0,15 0,13 Teltowkanal 0,83 1,10 Wannsee 0,43 1,06 Unterhavel - Freybrücke 0,30 0,26 Unterhavel - Krughorn 0,22 0,21

Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017 Spurenstoffstrategie Berlins - Problemstoffe, Ziele und Leitgedanken

Gewässer in Berlin mit Überschreitung UQN-V für Diclofenac

Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017 Spurenstoffstrategie Berlins - Problemstoffe, Ziele und Leitgedanken

Gewässer in Berlin mit Überschreitung UQN-V für Carbamazepin

Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017 Spurenstoffstrategie Berlins - Problemstoffe, Ziele und Leitgedanken

Berliner Spurenstoffstrategie Ziele und Leitgedanken

Übergeordnete

(strategische) Ziele

Immissionsziele Emissionsziele

→ Konkrete Zielwerte → technologiebasierter Ansatz

Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017 Spurenstoffstrategie Berlins - Problemstoffe, Ziele und Leitgedanken

Veranlassung/Übergeordnete Ziele/rechtliche Grundlagen

 Schutz der Ökosysteme  Nachteilige Auswirkungen auf Gewässerorganismen vermindern  Bewirtsch. der Gewässer zum Schutz der Trinkwasserressourcen  § 8 Oberflächengewässerverordnung  Rohwasserqualität signifik. abhängig von Oberflächenwasserqualität  Minimierungsgebot  § 6 Abs. 3 der TrinkwV: Verunreinigungen durch chemische Stoffe im Trinkwasser so niedrig wie möglich  Grundsatz der naturnahen Wasseraufbereitung  Aufbereitungsaufwand so gering wie möglich halten  Verursacherprinzip, Vorsorge vor Nachsorge  Möglichst nah an der Eintragsquelle ansetzen; KA vor Wasserwerk; Einleiter vor KA  System zukunftssicherer gestalten  Herausforderungen: Wachsende Stadt, Demographischer Wandel, Veränderungen im Wasserhaushalt der Spree

Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017 Spurenstoffstrategie Berlins - Problemstoffe, Ziele und Leitgedanken

Immissionsziele/konkrete Zielwerte Ziele für das Trinkwasser: Einhaltung von • Grenzwerten + Leitwerten (< 60 % im Jahresmedian, Einzelwerte immer einhalten) • GOW (im Jahresmittel nicht überschreiten, bei Überschreitung mittelfristig einhalten)

Ziele für Oberflächengewässer a) Zum Schutz der Gewässerökosysteme: • Einhaltung von UQN und Anstreben von validen UQN-V

b)Schutz der Trinkwasserversorgung : • Ableitung gewässer- und substanzspezifischer Anforderungen unter Berücksichtigung von Abbau und Uferfiltratanteil (Trinkwasserorientierte Zielwerte für Oberflächengewässer)

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Spurenstoffstrategie Berlins - Problemstoffe, Ziele und Leitgedanken

Emissionsprinzip/(Barriere als Prinzip) (in Diskussion)

Allgemein:

Einführung des Standes der Technik/Barrieren zur Entfernung von Spurenstoffen (Schwerpunkt der Strategie: Klärwerke,  weitere Handlungsfelder)

Zielstellung konkret (in Diskussion):

z.B. - Summarische Reduktion der Fracht an Spurenstoffen für Leitparameter um mindestens 80% - SAK-Reduzierung??? für - Alle oder ausgewählte Klärwerke? - Kriterien? (u.a. Abwasseranteil Oberflächengewässer/Trinkwasser) - ????

Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017 Spurenstoffstrategie Berlins - Problemstoffe, Ziele und Leitgedanken

Notwendigkeit eines vorsorgenden Ansatzes auf Basis einer erweiterten, über Einzelstoffbetrachtungen hinausgehenden Risikobetrachtung

u.a.:

• Vielzahl weiterer Stoffe ohne Risikobewertung • Markbasierte Veränderung in der Soffanwendung • Risikobetrachtung auf der Grundlage vorliegender Regelungsgrößen für Einzelstoffe nur Momentaufnahme • Aktuelle Risikobetrachtung berücksichtigt keine Mischungstoxizitäten • Zunahme der Emissionen

Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017

Spurenstoffstrategie Berlins - Problemstoffe, Ziele und Leitgedanken

Maßnahmen auf kommunalen Kläranlagen zur Spurenstoffentfernung sinnvoll? „Thesen“: • Nicht die einzige Lösung, aber wichtiges Element in Hot-Spot-Gebieten neben branchenspezifischen Maßnahmen

• häusliches Abwasser ist infolge der breiten Anwendung von Humanarzneimitteln, Kosmetika und Haushaltschemikalien als Herkunftsbereich Emissionsminderungsmaßnahmen kurz- bis mittelfristig nicht zugänglich (Bundesstrategie)

• Barrieren für den Rückhalt von Spurenstoffen auf kommunalen Kläranlagen wirken nicht nur auf erkannte aktuelle Problemstoffe, sondern auf ein sehr breites Stoffspektrum

• Kosten-Nutzen–Analysen zeigen, dass komm. Kläranlagen in hoch urbanen Räumen mit hohen Konfliktpotenzialen einen effektiven Ansatz für End-off-Pipe Maßnahmen zum Rückhalt von Spurenstoffen darstellen (BE  FF  P-Red.)

• Technologien stehen bereit, Effekte belegt

Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017 Maßnahmenoptionen

WW

Gewässer Verbraucher/ EZG

Sonderfall OWA

Klarwasser- Klärwerk ableitung

Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017 Maßnahmenoptionen Klarwasserableitung verändern (Entkopplung des Wasserkreislaufs)

• neue Ableitwege Erhöhung der Ableitmengen in Gewässer:  wasserrechtliches Prüfverfahren (EuGH-Urteil zum Verschlechterungsverbot)

WW

Gewässer Verbraucher/ EZG

Sonderfall OWA

Klarwasser- Klärwerk ableitung Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017 Maßnahmenoptionen • Techn. Spurenstoffentfernung • Optimierung konventionelle Reinigung? • Verlagerung des Standorts oder von Teilkapazitäten  Ableitweg

WW

Gewässer Verbraucher/ EZG

Sonderfall OWA

Klarwasser- Klärwerk ableitung Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017 Maßnahmenoptionen • Vermeidung/Eintrag aus konkreten Herkunftsbereichen (Einzelfall über Indirekteinleiterüberwachung) • Herstellung/Verbrauch  Handlungsstränge der Bundesstrategie/EU-Arzneimittelstrategie • Inform. der Öffentlichkeit •  Flyer SenGes Arzneimittelentsorgung •  Mecoprop-Hinweisblatt

WW

Gewässer Verbraucher/ EZG

Sonderfall OWA

Klarwasser- Klärwerk ableitung Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017 Maßnahmenoptionen • Drosselung & Umverteilung • Techn. Spurenstoffentfernung* (Barriere) • Förderregime/neue Brunnenstandorte • Grundwasseranreicherung umstellen • (Vorbehandlung GWA) • (WW Standortverlagerung)

WW

Gewässer Verbraucher/ EZG

Sonderfall OWA

Klarwasser- Klärwerk ableitung Wasserwerkstatt KWB - 28.11.2017 Maßnahmenoptionen

?

Risikoangepasste Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

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