Der Bergbau in Sachsen

Bericht des Sächsischen Oberbergamtes und des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie - Referat Rohstoffgeologie - für das Jahr 2008

Freistaat Sachsen Sächsisches Oberbergamt Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Vorwort 1 Die Technische Universität Bergakademie Freiberg ist heute eine der drei klassischen deutschen Ausbil- Die Bildung ist der Schlüssel für unsere Zukunft. dungsstätten für den akademischen Nachwuchs im Gut ausgebildete Fachleute benötigt die Gesellschaft Bergbau. Neben der hohen Qualität in Forschung auch für die Erforschung und Nutzbarmachung we- und Lehre, die in Drittmitteleinwerbung und Ran- sentlicher Lebensgrundlagen aus mineralischen Roh- kings deutlich wird, bekennt sie sich zu ihrem Spe- stoffen. Die Gewinnung der Rohstoffe in unserer zialprofil und hat dadurch auch in Konkurrenz zu Heimat aber auch in vielen Teilen der Welt erfolgt weit größeren Hochschulen gute Zukunftsaussichten unter immer anspruchsvolleren Randbedingungen. und einen von Jahr zu Jahr wachsenden Zulauf. Die Gesellschaft erwartet immer mehr einen sanften Die aus der früheren Ingenieurschule hervorgegan- Bergbau, bei dem Interessen der Umwelt, der Roh- gene Fachschule für Technik im Beruflichen Schul- stoffsicherung und unternehmerische Interessen in zentrum für Technik und Wirtschaft „Julius Weis- einem ausgewogenen Verhältnis zu anderen öffentli- bach“ in Freiberg bildet staatlich geprüfte Techniker chen und privaten Interessen stehen. Der Bergbau der Geologie- und Bohrtechnik aus, die mit ihrem benötigt dazu innovative Unternehmen und Mitar- Abschlusszeugnis vom Oberbergamt den Nachweis beiter, die ihr „Handwerk von der Pike auf gelernt“ ihrer der Ausbildung entsprechenden Fachkunde haben. bestätigt bekommen. Für den Lehrberuf des Berg- Freiberg steht in einer langen Tradition der Ausbil- und Maschinenmannes gibt es im Freistaat Sachsen dung in bergbauorientierten Berufen. Diese Tradi- wieder zahlreiche Interessenten, so dass mittlerweile tion prägt die Stadt und ihre Umgebung als ein, der dritte Ausbildungsgang an geeigneten Betrieben wenn nicht das herausragende Geozentrum in in Zusammenarbeit mit der Berufschule gebildet Deutschland. Die Bergbehörde in Freiberg hat ihre werden konnte. Im Jahr 2004 nahmen erstmals wie- Wurzeln bereits im 13. Jahrhundert, im 16. Jahrhun- der 20 Lehrlinge eine bergmännische Ausbildung, dert prägte sich die Mittelbehördenstruktur aus, aus nunmehr in dem anerkannten Ausbildungsberuf der sich das Oberbergamt entwickelte. Bergbau- Berg- und Maschinenmann, Fachrichtung Vortrieb kompetenz war in der Geschichte immer Anspruch und Gewinnung auf. Die Absolventen sind gefragte der Behörde. Nach dem Niedergang des sächsischen Mitarbeiter in den sächsischen Bergbau- und Berg- Bergbaus im 30-jährigen Krieg ging vom Oberberg- bausanierungsbetrieben. amt die Gründung der Stipendienkasse im Jahr 1702 Das Sächsische Oberbergamt bildet seit seiner Wie- aus. Dort bildeten die Beamten des Oberbergamtes dererrichtung kontinuierlich Berg- und Bergvermes- weltweit erstmalig Fachleute für den Bergbau auf sungsreferendare aus. Während für Hochschulabsol- Staatskosten aus. Die Einrichtung gilt als Vorgänge- venten des Bergbaus mit Diplom- oder Masterab- rin der Bergakademie, deren Gründung 1765 eben- schluss die Große Staatsprüfung zum „Bergassessor“ falls das Oberbergamt initiierte. Die Gründung er- eine zeitgemäße Vertiefung vor allem auf den Ge- folgte ebenfalls in einer Phase des Niederganges bieten Genehmigungsverfahrenrecht und Projektma- nach dem Siebenjährigen Krieg. Sie ist damit die nagement darstellt, ist sie für Markscheider der be- älteste montanwissenschaftliche Hochschule. rufsqualifizierende Abschluss und Voraussetzung für den damit verbundenen „öffentlichen Glauben“.

Bereits im Jahr 1836 erarbeitete das Oberbergamt heute keine Rechtsnachfolger mehr gibt, gehen jähr- die erste geologische Landeskartierung der Welt. lich zwischen 100 und 200 bekannte neue Schadens- Aus der früheren Abteilung „Geognostische Landes- ereignisse aus. Im Auftrag des Sächsischen Ober- untersuchung“ des Oberbergamtes ging im Jahr bergamtes tätige Sanierungsunternehmen sichern die 1872 die Geologische Landesuntersuchung, die Schadstellen und sanieren diese nach Prioritäten. Vorgängerin der Landesgeologie im Landesamt für Dazu investierte der Freistaat Sachsen im Jahr 2008 Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) über 21 Millionen Euro. hervor. Damit war und blieb Freiberg auch ein Zent- Das Sächsische Oberbergamt stand im Jahr 2008 als rum der Geokompetenz. Dienstleister für bergrechtliche und andere Geneh- Für die dauerhaft sichere und wirtschaftliche Ener- migungen, als Ordnungsbehörde im Bergbau und gieversorgung hat die Gewinnung von heimischen Auftraggeber für die Sanierungsaufgaben des Frei- Energierohstoffen zentrale Bedeutung. Im Freistaat staates Sachsen zur Verfügung. Die sächsische Sachsen sorgen die Mitteldeutsche Braunkohlenge- Bergverwaltung leistet mit zügig durchgeführten sellschaft mbH (MIBRAG mbH) und die Vattenfall Zulassungs- und Genehmigungsverfahren ihren Europe Mining AG für den kontinuierlichen Abbau Beitrag zur Standortqualität des Freistaates. Mit den von Braunkohle in den Tagebauen Vereinigtes Verfahren trägt sie auch Sorge für die Interessen der Schleenhain, Profen (sächsischer Teil) und Nochten. vom Bergbau Betroffenen. Konstruktive Anregun- Die Vattenfall Europe Mining AG bereitet zudem gen von Bürgern, Bürgerinitiativen, Kommunen und den Tagebau Reichwalde zur Wiederinbetriebnahme Verbänden wurden vom Sächsischen Oberbergamt vor. wiederum in zahlreichen Verfahren entgegenge- nommen und Interessenkonflikte ausgeglichen. Ein für das Beitrittsgebiet spezifisches Aufgabenfeld ist die Sanierung des nach der Wiedervereinigung Im Rahmen der Bergaufsicht gewährleistete das ohne Planungsvorlauf stillgelegten nicht privatisier- Sächsische Oberbergamt, dass von den Bergbaube- baren Braunkohlen- und Uranerzbergbaus. Die säch- trieben keine Gefahren für die Bevölkerung ausgin- sische Bergverwaltung arbeitet dabei vor allem mit gen. den bundeseigenen Gesellschaften Wismut GmbH Zu den wichtigsten aktuellen Themen des sächsi- und Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau- schen Bergbaus und der Bergverwaltung informiere Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV mbH) zu- ich Sie mit diesem Bericht. Für weitere Informatio- sammen. nen lade ich Sie auf unsere Webseite Von der Anzahl der aktiven Gewinnungsbetriebe www.smwa.sachsen.de unter dem Link Wirt- stellt der sächsische Bergbau auf Steine- und Erden- schaft/Bergbau ein. rohstoffe nach wie vor das größte Kontingent. Nahe- Freiberg, im Juli 2009 zu alle für die Bauwirtschaft notwendigen Rohstoffe werden im Freistaat Sachsen gefördert und dienen zur Versorgung der überwiegend regionalen Märkte.

Von dem über mehrere Jahrhunderte in Sachsen Prof. Reinhard Schmidt betriebenen historischen Altbergbau, für den es Präsident des Sächsischen Oberbergamtes

liche Reaktion zur Abmilderung der zuvor genann- Vorwort 2 ten Probleme für Sachsen besteht in der Nutzung einheimischer Rohstoffe. Dies setzt unter anderem Das drei Jahre andauernde „neue Berggeschrei“, das voraus, dass entsprechende Lagerstätten prognosti- auch das für seine Bergbautraditionen berühmte ziert, gesucht, erkundet und schließlich gesichert Sachsen erreichte, hat sich wieder gelegt. Die bis werden. dahin stark gestiegenen Weltmarktpreise für zahlrei- che Metallrohstoffe fielen zum großen Teil abrupt Diesen Aufgaben widmet sich das LfULG in ver- wieder auf ihr altes Niveau, das in den Jahren 1995 schiedenster Art und Weise. bis 2005 durch eine relative Preiskonstanz auf ver- Nach mehrjähriger Begleitung durch Fachleute des gleichsweise niedrigem Level gekennzeichnet war. Referates Rohstoffgeologie wurde im Jahr 2008 das Explorationsprojekte auf sächsische Erze wurden auf im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Eis gelegt und die Zahl beantragter neuer Rohstoff- Wirtschaft und Arbeit durch das Geokompetenzzent- Erkundungsfelder verringerte sich. rum Freiberg bearbeitete Projekt ROHSA („Rohstof- Anfang 2009 sorgten Informationen über „Neuent- fe Sachsen“) zur Neubewertung der einheimischen deckungen“ von Indium, Molybdän und schließlich Erze und Spate zu einem vorläufigen Abschluss Gold auf sächsischem Territorium für überregionale gebracht. Ein Ergebnis dieser Arbeiten ist ein Steck- Schlagzeilen. Erste Bohrungen zur Erkundung von briefkatalog der 139 wichtigsten sächsischen Erz- Erzen in den erteilten Erlaubnisfeldern stehen kurz und Spatvorkommen, der im Internet verfügbar ist vor ihrem Beginn und Aufwältigungs-/Ertüchti- (http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/download/ gungsarbeiten alter Stollen als Zugänge zu untertä- geologie/Katalog_Neubewertung_Erze_Spate.pdf ). gigen Auffahrungen laufen bereits. Als wichtige Initiatoren für das Interesse potenziel- Viele Experten halten die derzeitige Niedrigpreis- ler Bergbauunternehmer haben sich in den vergan- Phase für mineralische Rohstoffe als Folge der genen Jahren die gemeinsam von LfULG und Säch- weltweiten Wirtschaftskrise nur für ein Atemholen sischem Oberbergamt herausgegebenen Bergbau- vor einem neuen nachhaltigen Preisanstieg. Ursache monographien erwiesen. Im Jahr 2008 konnten zwei für erneute Verteuerungen sind zum einen abneh- weitere Bände („Die Kaolinlagerstätten des Kemm- mende Vorräte, zum anderen begrenzte Gewin- litzer Reviers“ und „Geologie und Uranbergbau im nungs-, Verarbeitungs- und Transportkapazitäten, Revier Schlema-Alberoda“) herausgegeben werden. die mit der steigenden Rohstoff-Nachfrage nicht Weitere Bände, u. a. zu den Marmorlagerstätten des Schritt halten können. Wir sind also gut beraten, uns Erzgebirges sowie zur Steinkohle im Raum Zwi- auf zukünftig wieder sinkende Rohstoffverfügbar- ckau, stehen kurz vor ihrem Abschluss. keiten mit einhergehenden steigenden Preisen einzu- Wolframerze gehören zu den meistgesuchten Erz- stellen. rohstoffen in Sachsen. Fachleute des LfULG betreu- Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirt- ten eine an der Technischen Universität Bergakade- schaft und Geologie (LfULG) verfolgt mit seiner mie Freiberg gefertigte Diplomarbeit zu weltweiten Abteilung Geologie diese Entwicklungen. Eine mög- sowie sächsischen Wolfram-Vorkommen, die nun-

mehr eine grundlegende Basis für Explorationsakti- Einer effizienteren Nutzung einheimischer Energie- vitäten auf sächsischem Gebiet darstellt rohstoffe dienen auch Arbeiten des LfULG zur stoff- (http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/geologie/ lichen Verwertung von Braunkohle, die im Jahr 14841.htm). Ebenso wurde eine Diplomarbeit über 2008 begannen und sich bis 2011 erstrecken werden. Goldvorkommen im sächsischen Vogtland betreut, Das LfULG als zentrale wissenschaftliche Fachbe- die einen Baustein zur Bewertung des sächsischen hörde bietet Unterstützung bei hydro-, rohstoff- und Goldpotenzials liefert. ingenieurgeologischen Fragestellungen. Als neutra- Mit Blick auf steigende Energiepreise laufen seit ler Partner stehen wir im Dienste von Politik, Wirt- mehreren Jahren im LfULG Arbeiten zur Erkundung schaft und Verwaltung. der einheimischen Ressource „Erdwärme“. Auf der Der vorliegende Bericht informiert nicht nur über Grundlage hydrogeologischer 2,5D-Modelle des die Arbeitsschwerpunkte im sächsischen Bergbau Untergrundes sowie geothermischer Datenumbewer- und der Bergverwaltung. Er ist zugleich Ausdruck tungen konnten im vergangenen Jahr erste Karten- der konstruktiven Zusammenarbeit des Sächsischen blätter des oberflächennahen geothermischen Poten- Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geo- zials abschließend erarbeitet und seit April 2009 im logie mit dem Sächsischen Oberbergamt, die im Internet veröffentlicht werden (http://www.umwelt. Interesse der Rohstoffsicherheit unseres Landes auch sachsen.de/umwelt/geologie/9718.htm). Sie ermög- in Zukunft weiter fortgeführt wird. lichen jedem Interessierten eine Abschätzung der dauerhaft verfügbaren geothermischen Entzugsleis- Dresden-Pillnitz, im Juli 2009 tungen.

Während das oberflächennahe Potenzial ausschließ- lich zur Wärmegewinnung dient, kann prinzipiell durch Tiefengeothermie auf sächsischem Gebiet in Teufen größer ca. 4.000 m Wasserdampf erzeugt werden, der Turbinen antreibt und Strom erzeugt. Auf dem Weg dahin sind noch viele Probleme zu Norbert Eichkorn lösen. Ungeachtet dessen lohnt es sich aufgrund des Präsident des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, erheblichen Energiepotenzials und der absehbaren Landwirtschaft und Geologie Energiepreissteigerungen dennoch, sich mit dieser Technologie zu befassen. Die erforderlichen um- fangreichen geologischen Vorarbeiten laufen im LfULG bereits seit einigen Jahren. Im Jahr 2008 wurden dazu zwei Studien beauftragt, deren Ergeb- nisse als Grundlage für einen derzeit in Gründung befindlichen „Forschungsverbund Tiefengeothermie Sachsen“ dienen.

Inhaltsverzeichnis

Seite

1 Bergbau in Sachsen 2 1.1 Schwerpunkt 2008 - Die Ausbildung als Schlüssel für den Bergbau von morgen...... 2 1.2 Aktiver Braunkohlenbergbau ...... 8 1.3 Braunkohlesanierung...... 12 1.4 Steine- und Erdenbergbau ...... 17 1.5 Untertägiger Bergbau ...... 19 1.6 Sanierung im Uranerzbergbau...... 20 1.7 Kupfer-, Zinn- und Spatbergbau...... 24 1.8 Geothermie ...... 25 1.9 Sanierung im Altbergbau...... 27 1.10 Besucherbergwerke und sonstige zur Besichtigung freigegebene Objekte...... 30

2 Bergbehörde und amtliche Rohstoffgeologie 31 2.1 Aufgaben und Aufbau ...... 32 2.2 Betriebsaufsicht ...... 33 2.3 Betriebsplanzulassungen und andere Genehmigungsverfahren ...... 37 2.4 Bergbauberechtigungen, Bodenschatzeinstufungen...... 39 2.5 Bergbehörde und amtliche Rohstoffgeologie als Träger öffentlicher Belange ...... 41 2.6 Markscheidewesen ...... 42 2.7 Förderabgaben und andere Verwaltungseinnahmen der Bergbehörde...... 43 2.8 Rechtsentwicklung ...... 44 2.9 Öffentlichkeitsarbeit ...... 45

3 Sicherheit und Umweltschutz im Bergbau 47 3.1 Arbeits- und Gesundheitsschutz ...... 47 3.2 Rettungswesen...... 48 3.3 Sachverständige...... 48 3.4 Abfallwirtschaft im Bergbau ...... 48 3.5 Besondere Ereignisse und Unfälle...... 49

Anlagenverzeichnis

Inhaltsverzeichnis 1

Forscher entdeckten die zwei Elemente Indium und 1 Bergbau in Sachsen Germanium) und das Messwesen. Das Oberbergamt 1.1 Schwerpunkt 2009 – beschaffte im Jahr 1821 ein „Normalmeter“ und Die Ausbildung als Schlüssel für setzte im sächsischen Bergbau damit das metrische den Bergbau von morgen System 54 Jahre vor der internationalen Meterkon- vention von 1875 ein. Lehre und Forschung um den Studium und Ausbildung in bergbauorientierten Bergbau sind bis heute ununterbrochen in Freiberg Berufen haben im Freiberger Raum durch den über zu Hause. 800-jährigen Bergbau eine lange Tradition. Wissens- träger und –vermittler war zwischen dem 16. Jahr- Die TU Bergakademie Freiberg als Träger des hundert bis über die Mitte des 18. Jahrhundert vor Bergbauwissens allem die Bergverwaltung.

Die TU Bergakademie Freiberg bietet heute als Nach dem Niedergang des sächsischen Bergbaus im einzige Universität in Deutschland Ausbildungs- 30-jährigen Krieg ging vom Oberbergamt die Grün- möglichkeiten in allen Bergbau- und geowissen- dung der Stipendienkasse im Jahr 1702 aus. Dort schaftlichen Fächern. Hierzu bieten die sieben Insti- bildeten die Beamten des Oberbergamtes weltweit tute erstmalig Fachleute für den Bergbau auf Staatskos- ten aus. Die Einrichtung gilt als Vorgängerin der • Bergbau und Spezialtiefbau, Bergakademie, deren Gründung 1765 ebenfalls das • Bohrtechnik und Fluidbergbau, Oberbergamt initiierte. Die Gründung erfolgte eben- • Geologie, falls in einer Phase des Niederganges nach dem • Geophysik, Siebenjährigen Krieg. Sie ist damit die älteste mon- • Geotechnik, tanwissenschaftliche Hochschule. Bereits im Jahr • Markscheidewesen und Geodäsie sowie 1836 erarbeitete das Oberbergamt die erste geologi- • Mineralogie sche Landeskartierung der Welt. Aus der früheren ein umfassendes Paket an Diplomstudiengängen Abteilung „Geognostische Landesuntersuchung“ des unter einem Dach. Die TU Bergakademie hat für den Oberbergamtes ging im Jahr 1872 die Geologische Bereich von einer Umstellung auf das Bachelor- und Landesuntersuchung, die Vorgängerin der Landes- Masterstudium abgesehen. Die Gleichwertigkeit der geologie im LfULG hervor. Studiengänge zu den anderen Hochschulen ist je- Den heutigen Geostandort Freiberg prägt nicht nur doch sichergestellt. In internationalen Rankings die Erinnerung an die Hochphasen des sächsischen belegt die Fakultät wegen der hervorragenden Stu- Bergbaus, von denen sowohl in der Praxis als auch dienbedingungen und der exzellenten Betreuung in Lehre und Forschung wichtige Entwicklungen Topplatzierungen. ausgingen. Dies gilt nicht nur für den Bergbau im Für das elementare Bergbaustudium trägt das Institut engeren Sinne, sondern auch für das Markscheide- für Bergbau und Spezialtiefbau Verantwortung. Das wesen, das Hüttenwesen, die Geologie und Minera- Institut bildet innerhalb des Studienganges "Geo- logie, die Maschinenkunde, die Chemie (Freiberger technik und Bergbau" in den Studienrichtungen

2 0BBergbau in Sachsen

Bergbau und Spezialtiefbau aus. Weiterhin nimmt es ponietechnik, Baubetriebslehre, Kalkulation und Lehraufgaben in den geowissenschaftlichen, be- Baurecht. Das spezielle Freiberger Profil vereinigt triebswirtschaftlichen und verfahrenstechnischen dabei geotechnische, konstruktive, geologische und Studienrichtungen wahr. bergmännische Kenntnisse und befähigt damit den Absolventen, den Baugrund sicher zu bewerten und In der Studienrichtung Bergbau liegen die Schwer- ein Tiefbaubauvorhaben auf dem neuesten Stand der punkte auf den Gebieten der Rohstoffgewinnung, Technik, umweltgerecht und wirtschaftlich durchzu- des Entsorgungsbergbaus, der Umwelttechnik, der führen. Betriebswirtschaft, der Informatik und der Bergbau- sicherheit. Mit einem starken Bezug in der Ausbil- Die praxisnahe Ausbildung der Freiberger Bergbau- dung zur Bergbaupraxis (Exkursionen und Praktika und Spezialtiefbauingenieure gewährleistet ausge- im Bergbau) und Anwendung der modernen Infor- zeichnete Berufsaussichten in vielfältigen Einsatz- mationstechnik ist der generalistisch ausgebildete gebieten. Akademiker befähigt, Aufgaben in der bergbauli- chen Praxis des über- und untertägigen Bergbaus in Der Präsident des Sächsischen Oberbergamtes, Prof. seiner gesamten Rohstoffbreite und des Bauens in Reinhard Schmidt, hält an der TU Bergakademie seit der Erde ebenso wie in den montanistischen Wissen- vielen Jahren Vorlesungen zum Bergrecht und zur schaften und bei Verwaltungsarbeiten auszuführen. Bergbausicherheit. Der Bergbauabsolvent kann in der Planung, Projek- tierung und Ausführung anstehende Aufgaben der Bergmännische Erstausbildung und Weiterbil- Gesteinszerkleinerung und -aufbereitung, des Trans- dung am Beruflichen Schulzentrum für Technik ports und der geotechnischen Sicherheit technolo- und Wirtschaft „Julius Weisbach“ (BSZ) in gisch, sicherheitstechnisch und wirtschaftlich bewer- Freiberg ten und lösen.

Durch gemeinsame Initiative des Sächsischen Die Studienrichtung Spezialtiefbau ist auf die Er- Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit kundung des Untergrundes für alle Arten von Bau- (SMWA), des BSZ und des Sächsischen Oberberg- werken (Baugruben, Brücken, Tunnel, Deponien, amtes konnten 2004 erstmals wieder 20 Lehrlinge Verkehrsbauten, Absetzanlagen, Wasserkraftanla- eine bergmännische Ausbildung, nunmehr in dem gen) ausgerichtet. Absolventen sind befähigt, Grün- anerkannten Ausbildungsberuf Berg- und Maschi- dungen und Baugruben aller Art, Bergbauanlagen, nenmann, Fachrichtung Vortrieb und Gewinnung Tunnelbauwerke, Deponien und Verkehrsbauten etc. aufnehmen. unter Verwendung analytischer und numerischer Methoden mit Hilfe neuester Software zu berechnen Damit verbunden war auch eine intensive und mehr- und zu projektieren. Grundlegende Ausbildungsfä- jährige Weiterbildung der am Ausbildungsgang cher sind Boden- und Felsmechanik, Grundbau, beteiligten Pädagogen in Theorie und Praxis. Spezialtiefbau, Stahlbetonbau und Baukonstrukti- onslehre, Verkehrsbau, Erdbau für Verkehrs- und Inzwischen konnte zunächst im zweijährigen Wasserbauten, Tunnelbau, Wasserversorgung, De- Rhythmus 2004, 2006 und 2008 jeweils eine Klasse

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„Berg- und Maschinenmann“ gebildet werden. Vor- vier Wochen im Ausbildungsbetrieb bzw. in der aussetzung für das Erlernen des Berufes Berg- und Verbundausbildung einander ab. Maschinenmann ist neben dem Real- oder Haupt- Das BSZ unterrichtet in beiden Lehrjahren die all- schulabschluss und einer robusten Gesundheit sowie gemeinbildenden Fächer Wirtschaftskunde, Sozial- Grubentauglichkeit der Abschluss eines Lehrvertra- kunde, Deutsch und Sport. Fachspezifische Schwer- ges mit einem bergbauorientierten Ausbildungsbe- punkte der berufstheoretischen Ausbildung sind trieb. Das sind derzeit folgende Betriebe: Technologien des Bergbaus, die Technische Mathe- • Bergsicherung Freital GmbH matik und das Technische Zeichnen. In der Berufs- • Bergsicherung Ilfeld GmbH praktischen Ausbildung bekommen die Lehrlinge • BsS Bergsicherung Sachsen GmbH (Schneeberg) bergmännische Grundfertigkeiten, wie das Verarbei- • Bergsicherung Schneeberg GmbH ten von Baustoffen, das Bearbeiten und Fügen von • BST Freiberg GmbH & Co. KG Holz, das Einbringen eines Ausbaus, das Umgehen • GEOMIN Kalkwerke (Lengefeld/Hermsdorf) mit Einrichtungen der Wetterführung im Bergbau, • Schachtbau Nordhausen GmbH das Fördern und Transportieren, maschinentechni- sche Grundfertigkeiten und das Umgehen mit Hebe- • TS Bau GmbH (Niederlassung Jena) zeugen, Fördermitteln und Transporteinrichtungen • BTOe Oelsnitz vermittelt. Zum Berufsbild gehören weiter Fertigkei- • Firmenausbildungsverbund Nordthüringen e.V. ten und Kenntnisse in der Fachrichtung Vortrieb und (Nordhausen) Gewinnung. Hierzu gehören das Bohren in Lager- Die Lehrzeit für diesen Beruf beträgt zwei Jahre. Die stätte und Nebengestein, das Gewinnen, Lösen und Ausbildung erfolgt in Blockform, d. h. in der Regel Abfördern von Mineral und Nebengestein und die wechseln zwei Wochen Berufsschulunterricht und Unterhaltung von Grubenbauen.

Berufspraktische Aus-

bildung zum Berg- und

Maschinenmann bei

Sicherungs- und Ver-

wahrungsarbeiten im

Altbergbau (Foto:

Bergsicherung Freital)

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In der berufstheoretischen und berufspraktischen universitären Ausbildung. Solche angewandten Fä- Ausbildung wird dem Arbeitsschutz, der Unfallver- cher sind vor allem die Ingenieurgeologie, die sich hütung und dem Gesundheitsschutz eine große Be- im Wesentlichen mit der Baugrunderkundung be- deutung beigemessen. schäftigt, die Hydrogeologie für Geologen, wo die Dynamik des Grundwassers und dessen Erkundung Den Absolventen der bergmännischen Erstausbil- erläutert wird oder die Bohrtechnische Planung, in dung bietet der Arbeitsmarkt sehr gute Einstiegs- der die Bohrtechniker für das Vorbereiten und chancen. Der Beruf bietet zudem ideale Ausgangs- Durchführen einer Bohrung fit gemacht werden. Die voraussetzungen für eine Weiterbildung auf einer Praxis hat in der Ausbildung beider Fachrichtungen Fachschule für Technik. oberste Priorität. Unterrichtsinterne Praktika mit Geländeübungen, Exkursionen, Durchführungen von Das BSZ bietet hierzu themenverwandt eine zwei- Versuchen und Kartierübungen sind dabei nur eine jährige Technikerausbildung in den Fachrichtungen Seite. Das wertvollste Element der praxisnahen Bohr- und Geologietechnik an. Neben fachübergrei- Ausbildung an der Fachschule für Technik sind fenden Fächern, wie Mathematik, Physik, Englisch jedoch die Betriebspraktika. Drei Praktika in der und Deutsch sind die klassische Geologie und Bohr- ersten Klassenstufe und zwei Praktika in der zweiten technik Schwerpunkte der Weiterbildung. Weiter Klassenstufe, je zweiwöchig, stehen allen Fachschü- sind die Mineralogie und Petrographie in beiden lern zur Verfügung um sich in der Praxis umzuse- Fachrichtungen Lehrinhalt. Grundlagenfach für die hen. Der Betrieb wird dabei vom Fachschüler selbst Geologietechniker ist Erdgeschichte, für die Bohr- gewählt um zu gewährleisten, dass eigene Neigun- techniker die Technische Mechanik. Wesentlicher gen hinsichtlich Tätigkeitsort und Branche berück- Ansatz der Weiterbildung ist, dass diese Fächer aber sichtigt sind. Jeder kann durch „Versuch und Irrtum“ nur die Basis für das Verständnis der angewandten seine persönliche Nische finden. Am Ende eines Fächer bilden. Dort liegt der große Unterschied zur

Berufspraktische Aus-

bildung zum Geologie-

techniker – Bodenun-

tersuchungen (Foto:

BSZ „Julius Weisbach“)

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jeden Praktikums steht der Praktikumsbericht, der Baugrund, Altlasten, Deponien, Grundwasserversor- bewertet wird und den Fachschüler am Ende der gung, Standfestigkeiten bestimmen den Arbeitsall- zweijährigen Ausbildung dazu befähigen soll, selbst tag. Aber auch Behörden und Landesämter, Berg- Gutachten, Anträge und Berichte zu erstellen. Als baubetriebe und Hochschullabors beschäftigen Generalprobe dafür dient das drei- bis vierwöchige deutschlandweit Geologietechniker. Abschlusspraktikum mit der Facharbeit, die an der Das Sächsische Oberbergamt unterrichtet zu der Fachschule „verteidigt“ werden muss. Ausbildung mit seinem stellvertretenden Leiter Die Staatlich geprüften Techniker sind sehr praxis- Bernd Sablotny fachbezogenes Recht und Bergrecht. orientiert ausgebildet und haben dadurch hervorra- Ein weiterer Bediensteter des Sächsischen Ober- gende Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Bohrtechni- bergamtes ist im Prüfungs- und im Aufgabenaus- ker arbeiten vor allem in Bohrfirmen, seltener in wahlausschuss bzw. der Lehrplankommission für die Bergbaubetrieben, bei Energieversorgern oder Be- Ausbildung zum Staatlich geprüften Bohrtechniker hörden. Geologietechniker arbeiten meist in geologi- vertreten. schen, geotechnischen und umwelttechnischen Inge- nieurbüros. Hier bearbeiten sie Projekte, teilweise selbstständig von der Probenahme bis zum Bericht. Lehrtätigkeit an der Dresdner Sprengschule GmbH

Nach einer Vorgabe der Sächsischen Staatsregie- rung hat die für einen bestimmten Aufsichtsbe- reich zuständige Behörde fachbezogenen Unter- richt an der Dresdner Sprengschule zu halten. Ein Vertreter des Sächsischen Oberbergamtes (bis Anfang 2009: Ulrich Klieboldt) unterrichtet dort deshalb zum Bergrecht. Des Weiteren nimmt das Sächsische Oberbergamt im Rahmen des Spreng- stoffgesetzes an der Schule Prüfungen ab. Ge- genstand der Prüfungen sind das Bergrecht (schriftlich und mündlich) sowie die Fachkunde und das Sprengstoffrecht (mündlich).

Das Sächsische Oberbergamt als Ausbilder

Das Sächsische Oberbergamt bildet seit vielen Jahren kontinuierlich Referendare im Vorberei- tungsdienst für den höheren Staatsdienst aus. Die Berufspraktische Ausbildung an einer Bohranlage Ausbildung findet für das Bergfach und für das (Foto: BSZ „Julius Weisbach“) Markscheidefach statt. Voraussetzung für die Ein-

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stellung in den Vorbereitungsdienst ist ein abge- um für Wirtschaft und Technologie (für Bergrefe- schlossenes Hochschulstudium in einer der beiden rendare) und beim Ministerium für Wirtschaft, Mit- Fachrichtungen sowie der erfolgreiche Abschluss telstand und Energie des Landes Nordrhein- der Beflissenenausbildung. Der Vorbereitungsdienst Westfalen (für Bergvermessungsreferendare). Für ist schwerpunktmäßig auf den späteren Einsatz in das Sächsische Oberbergamt ist Bernd Sablotny der staatlichen Bergverwaltung ausgerichtet. Für die Vertreter im Prüfungsausschuss für die Bergreferen- Diplomingenieure für Markscheidewesen ist der dare und Steffen Döhner Vertreter im Prüfungsaus- erfolgreich abgeschlossene Vorbereitungsdienst schuss für die Bergvermessungsreferendare. gleichzeitig die Grundlage für eine spätere Anerken- Die Beflissenausbildung vermittelt praktische berg- nung als Markscheider, um in Wirtschaftsunterneh- männische und markscheiderische Fertigkeiten und men oder als Selbständige die ihnen vorbehaltenen Kenntnisse für den späteren beruflichen Einsatz. Aufgaben ausführen zu dürfen. In der Ausbildung Dabei sollen Kenntnisse aus verschiedenen Berg- verbinden die Referendare das im Hochschulstudium bauzweigen erworben werden. Das Sächsische O- gewonnene Fachwissen mit den besonderen Anfor- berbergamt ist die von der Staatsregierung bestimm- derungen des staatlichen Verwaltungshandelns, te Aufsichtsbehörde für die Ausbildung. Sie weist insbesondere rechtliche und wirtschaftswissenschaft- die Bewerber auf Antrag den Ausbildungsunterneh- liche Befähigungen. Der Vorbereitungsdienst endet men zu und bescheinigt die Abschlüsse. mit dem Bestehen der Großen („Zweiten“) Staats- prüfung vor einem gemeinsamen Prüfungsausschuss Im Berichtsjahr begannen 75 Bergbaubeflissene und der Bundesländer. Die Große Staatsprüfung umfasst Beflissene des Markscheidefaches die Ausbildung das Anfertigen einer häuslichen Prüfungsarbeit, drei beim Sächsischen Oberbergamt. Zwei Beflissene Klausuren und eine mündliche Prüfung. schlossen in diesem Zeitraum die Ausbildung ab.

Die Bergbehörde bildete im Jahr 2008 einen Bergre- Das Sächsische Oberbergamt bildete im Berichts- ferendar im Vorbereitungsdienst für den höheren zeitraum zwei Auszubildende in der Fachrichtung Staatsdienst im Bergfach sowie drei Bergvermes- Bürokommunikation aus. sungsreferendare bzw. –referendarinnen im Vorbe- reitungsdienst für den höheren Staatsdienst im Markscheidefach aus, einen davon in Kooperation mit dem Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt.

Der Präsident des Sächsischen Oberbergamtes, Prof. Reinhard Schmidt ist Obmann für Personal- und Ausbildungsfragen beim Länderausschuss für Berg- bau (LAB). Zur Aufgabe des LAB, s. Kapitel 2. Des Weiteren beteiligt sich das Sächsische Oberbergamt als Vertreter des Freistaates Sachsen in den gemein- samen Prüfungsausschüssen beim Bundesministeri-

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1.2 Aktiver Braunkohlenbergbau Dazu bewegte sie etwa 131 Mio. m³ Abraum, von dem etwa 77 Mio. m³ auf die Förderbrücke F 60 entfielen. Der Freistaat Sachsen ist mit seinen Anteilen am Lausitzer und Mitteldeutschen Braunkohlenrevier Im August und September des Berichtszeitraumes eines der drei großen Braunkohlenländer im Bun- führte die Vattenfall Europe Mining AG eine Kom- desgebiet. Die Förderung von etwa 31,0 Mio. t Roh- plexinstandsetzung der Abraumförderbrücke und braunkohle im Berichtsjahr entspricht einem Anteil zweier Brückenbagger durch. Für den Zeitraum von von etwa 18 Prozent der Förderung in der Bundesre- neun Wochen war der Brückenverband deshalb publik Deutschland. Die Fördermenge ist auch im außer Betrieb. internationalen Maßstab bedeutend. Im Jahr 2008 förderten die Tagebaue auf sächsischem Gebiet etwa Bis zum Jahresende errichtete die Vattenfall Europe 3,5 Prozent der weltweit gewonnenen Rohbraunkoh- Mining AG im Betrieb Veredlung auf Grundlage le. Während der weltweit hohen Energienachfrage eines zugelassenen Betriebsplanes zwei Braunkoh- im Berichtsjahr stand die Braunkohle als heimischer lenstaubsilos mit Verladeeinrichtungen. Die Inbe- Energieträger subventionsfrei zu wettbewerbsfähi- triebnahme im Verbund mit den Staubtransportanla- gen Konditionen zur Verfügung. gen in der Brikettfabrik erfolgte Anfang 2009.

Aktiver Braunkohlenbergbau im Lausitzer Im Tagebau Nochten begann das Braunkohlenun- Revier ternehmen mit der Herstellung eines Schutzgrabens. Mit dem Schutzgraben hält das Unternehmen Spül- Die Vattenfall Europe Mining AG förderte im massen aus der Grundwasserreinigungsanlage Braunkohlentagebau Nochten im Jahr 2008 18,3 Tzschelln zurück. Mio. t Rohbraunkohle (Vergleich 2007: 19,4 Mio t).

Gewinnung von Rohbraunkohle im Tagebau Nochten (Foto: Vattenfall Eu- rope Mining & Gene- ration)

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Tagebau Reichwalde – Ertüchtigung der Abraumförderbrücke

(Foto: Vattenfall Europe Mining & Generation)

Im Tagebau Reichwalde führte die Vattenfall Euro- Zur Versickerung von Niederschlagswasser im Be- pe Mining AG die Arbeiten zur Ertüchtigung der reich der Kohlebandanlage vom Tagebau Reichwal- Großgeräte fort. Mit den Arbeiten bereitet das Un- de zum Kraftwerk Boxberg erteilte das Sächsische ternehmen die Wiederinbetriebnahme des Tagebaus Oberbergamt eine wasserrechtliche Erlaubnis. im Jahr 2010 vor. Im Juli des Berichtszeitraumes ließ das Sächsische Im April des Berichtsjahres ließ das Sächsische Oberbergamt einen Betriebsplan für Demontage der Oberbergamt den Betriebsplan zur Errichtung einer Kohleverladung II für den Tagebau Reichwalde zu. Dichtwand im Tagebau Reichwalde zu. Wegen der geplanten Grundwasserabsenkung bei Inbetriebnah- Das Vorbeischwenken des Tagebaus Welzow (Land me des Tagebaus beabsichtigt die Vattenfall Europe Brandenburg) an den gefluteten Restseen der Tage- Mining AG die Dichtwand auf Grundlage des gel- baufelder Spreetal beeinflusst den Wasserhaushalt tenden Braunkohlenplanes zwischen den östlichen des Gebietes auch auf sächsischem Gebiet. Die Vat- und westlichen Hammerstädter Teichen bei Riet- tenfall Europe Mining AG errichtet an der Südkante schen zu errichten. Hinter der Dichtwand sollen die des Tagebaus deshalb ein Dichtwand, die das sensiblen hydrologischen Bereiche der östlichen Grundwasser bis in eine Tiefe von 80 m unter Erd- Hammerstädter Teiche ohne nennenswerte Beein- oberfläche staut. Zum Verfahren stimmte sich die trächtigungen erhalten bleiben. Vattenfall Europe Mining AG mit den brandenbur- gischen und sächsischen Bergbehörden ab.

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Die Sächsische Staatsregierung und Vertreter der aus. Um die Standorte der Braunkohlenindustrie Region unterzeichneten am 17. September 2008 den siedeln sich junge Unternehmen an und schaffen Trebendorf-Vertrag als Grundlagenvertrag zur Teil- weitere Arbeits- und Ausbildungsplätze. umsiedlung der Ortschaft. Ein Teil der Ortschaft wird durch den Tagebau Nochten in Anspruch ge- Aktiver Braunkohlenbergbau im Mitteldeutschen nommen. Die Erschließungsarbeiten für den Um- Revier siedlungsstandort in Trebendorf beginnen im Jahr 2009. Ab dem Jahr 2010 sollen baureife Grundstü- Die MIBRAG mbH fördert auf dem Gebiet des cke für etwa 180 Umsiedler bereit stehen. Am 15. Freistaates Sachsen aus dem Tagebau Vereinigtes Dezember 2008 unterzeichneten die Vertragspartner Schleenhain und aus dem Tagebau Profen (sächsi- den Grundlagenvertrag zur Teilumsiedlung der Ort- scher Teil) Rohbraunkohle. schaft Schleife. Von dort sollen bis zum Jahr 2013 Im Tagebau Vereinigtes Schleenhain förderte sie im etwa 70 Einwohner umsiedeln. Berichtszeitraum 10,2 Mio. t Rohbraunkohle (Ver-

Die Vattenfall Europe Mining AG mit den Tage- gleich 2007: 10,5 Mio. t). Zur Gewinnung der Roh- bauen und die Vattenfall Europe Generation AG & braunkohle bewegte die MIBRAG mbH fast 33 Co. KG mit den Kraftwerken bilden den bestim- Mio. m³ Abraum. Der Tagebau versorgt über einen menden industriellen Kern in der Lausitz. Die Vat- langfristigen Verbund das durch die Vattenfall Eu- tenfall Europe Mining AG mit Sitz in Brandenburg rope Generation AG & Co. KG betriebene Kraft- hat über 5.000 Beschäftigte, von denen etwa 1.200 werk Lippendorf. Der Kohlelieferungsvertrag ist bis im Freistaat Sachsen tätig sind. Das Unternehmen zum Jahr 2040 angelegt. bildete im Berichtszeitraum mehr als 300 Lehrlinge

MIBRAG-Mitarbeiter (Foto: MIBRAG mbH)

10 0BBergbau in Sachsen

Mit der fortschreitenden Auskohlung des Abbaufel- des Schleenhain setzte die MIBRAG mbH den Um- bau des Tagebaus vor. Im Berichtszeitraum bereitete die MIBRAG mbH den Umzug der Tagesanlagen für das Abbaufeld Schleenhain in das künftige Ab- baufeld Peres vor. Den Bereich der zurückgebauten Tagesanlagen überbaggert das Unternehmen in den nächsten Jahren. Zwischen den Abbaufeldern Schleenhain und Groitzscher Dreieck errichtete das Unternehmen eine doppelte Rohrleitung zum Trans- port von Sümpfungswasser mit erhöhtem Eisenge- halt. Das Sümpfungswasser wird bis zur Reinigung und Einleitung in Fließgewässer oder die umliegen- den Tagebauseen im Abbaufeld Groitzscher Dreieck zwischengestapelt. Hierzu ließ das Sächsische Ober- bergamt die Ergänzung des Hauptbetriebsplanes zu.

Die Abschlusskippe im Abbaufeld Schleenhain erreichte zu Beginn des Jahres die östliche Tagebau- kante. Die fortschreitende Verkippung hatte spürba- Tagebau Profen (Foto: MIBRAG mbH) ren Einfluss auf die Geräuschsituation in der Ort- schaft Neukieritzsch. Die MIBRAG mbH nahm Die MIBRAG mbH ist ein stabilisierender Faktor deshalb eine aufwändige Einhausung der dort instal- im wirtschaftlichen Leben der Region. Sie beschäf- lierten Antriebsstation vor. tigt knapp 2.000 Mitarbeiter. Im Berichtsjahr bildete Am Ende des Berichtszeitraumes reichte die das Unternehmen 165 Lehrlinge aus. Damit ist das MIBRAG mbH den Betriebsplan für eine Gruben- Unternehmen der größte Arbeitgeber im Dreilän- wasserreinigungsanlage für das Sümpfungswasser dereck Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen. Das des Tagebaus Vereinigtes Schleenhain ein. Unternehmen generiert mit Lieferverträgen ein Auf- tragsvolumen von jährlich über 90 Mio. €. Damit Im Tagebau Profen (sächsischer Teil) förderte die sichert es in erheblicher Anzahl Arbeitsplätze auch MIBRAG mbH im Berichtszeitraum 2,5 Mio. t Roh- außerhalb des Unternehmens. braunkohle (Vergleich 2007: 2,2 Mio. t). Die MIBRAG mbH steht für einen besonders guten Für die Gewinnung der Rohbraunkohle im sächsi- Schutz ihrer Mitarbeiter vor Arbeitsunfällen. Im Mai schen Teil des Tagebaus ließ das Sächsische Ober- 2008 erreichte sie wiederholt einen Zeitraum von bergamt am Ende des Berichtszeitraumes den zwei Millionen Arbeitsstunden ohne meldepflichti- Hauptbetriebsplan für die Jahre 2009 und 2010 zu. gen Arbeitsunfall.

0BBergbau in Sachsen 11

Verwertbare Fördermenge an Braunkoh le in Mio. t (in Sachsen)

Mittel- 60,0 deutschland 50,0 Lausitz

40,0

30,0

20,0

10,0

0,0

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

1.3 Braunkohlesanierung

lerweile Vierten Verwaltungsabkommen zur Braun- Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau- kohlesanierung vom 2. Juli 2007. Im Berichtszeit- Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV mbH) ist raum setzten die Finanziers im Freistaat Sachsen Rechtsnachfolgerin der nicht privatisierungsfähigen Sanierungsmittel von etwa 80 Mio. € ein (Vergleich Braunkohlenbetriebe der ehemaligen Treuhandan- 2007: 62 Mio. €). Dadurch steigerte sich der Mit- stalt und damit Unternehmerin im Sinne des Bun- teleinsatz für die Braunkohlesanierung im Freistaat desberggesetzes. Die Kerntätigkeit des Unterneh- Sachsen seit Beginn des ersten Verwaltungsabkom- mens besteht mittlerweile in der Flutung der Tage- mens auf 3.122 Mio. €. baurestlöcher, der Abwehr von Gefährdungen in Folge des Grundwasserwiederanstieges und Maß- Das aktuelle Verwaltungsabkommen hat drei Pro- nahmen zur Erhöhung des Folgenutzungsstandards grammteile: in der Lausitz und in Mitteldeutschland sowie der • Grundsanierung im Rahmen der Rechtsverpflich- Verwertung sanierter Flächen. Das Unternehmen tungen der LMBV mbH (§ 2 des Verwaltungs- hatte am Ende des Berichtsjahres über 700 Beschäf- abkommens), tigte. Beim Unternehmen führten mittlerweile etwa • Abwehr von Gefährdungen im Zusammenhang 1.600 junge Menschen eine Ausbildung in verschie- mit dem Wiederanstieg des Grundwassers (§ 3 denen Berufen durch. Die Gesamtbeschäftigungs- des Verwaltungsabkommens) sowie sonstige wirkung der LMBV mbH erstreckte sich im Jahr Maßnahmen und 2008 durch Auftragsvergabe an Dritte auf ein Viel- • Maßnahmen zur Erhöhung des Folgenutzungs- faches der eigenen Mitarbeiter. standards (§ 4 des Verwaltungsabkommens).

Der Bund und die Länder treffen die grundsätzlichen Die Bundesrepublik Deutschland und die Braunkoh- Entscheidungen zur Ausführung des Verwaltungs- lenländer finanzierten die Braunkohlesanierung im abkommens im Steuerungs- und Budgetausschuss Berichtszeitraum nahezu vollständig aus dem mitt- für die Braunkohlesanierung (StuBA). Der Freistaat

12 0BBergbau in Sachsen

Sachsen ist in dem Ausschuss durch das SMWA, das rungspräsidium (ab dem 1. August 2008: die regio- Sächsische Staatsministerium des Innern (SMI) und nal zuständige Landesdirektion) und die jeweilige durch das Sächsische Staatsministerium für Umwelt Regionale Planungsstelle stimmberechtigt. Daneben und Landwirtschaft (SMUL) vertreten. Der StuBA sind in die Beiräte alle wichtigen anderen Akteure, führt vierteljährlich Beratungen durch, in denen er vor allem aus den Regionen beratend eingebunden. über die geplanten Maßnahmen entscheidet. Für Zur Bündelung der Interessen der Regionen und seine Tätigkeit unterhält er die Bund-Länder- damit auch zur Vorbereitung der Sanierungsbeiräte Geschäftsstelle für die Braunkohlesanierung. Die bestehen zum Programmteil § 4 des Verwaltungsab- etwa 20 Mitarbeiter der Geschäftsstelle übernehmen kommens regionale Arbeitsgruppen. Diese stehen für die Finanziers in wesentlichen Teilen das vor- unter Leitung der sächsischen Bergverwaltung. und nachlaufende wirtschaftliche sowie technologi- Schwerpunkte der Grundsanierung nach § 2 des sche Controlling für alle Projekte. Das Controlling Verwaltungsabkommens führt die Geschäftsstelle bis auf die Ebene konkreter Eigenleistungen der LMBV mbH und Fremdleistun- Im Jahr 2008 setzte die LMBV mbH die Flutung gen Dritter durch. mehrerer Tagebaurestlöcher im Lausitzer und Mit- teldeutschen Revier fort. Hierzu standen Projektkonkrete Entscheidungen zur Genehmigung Sümpfungswasser aus den aktiven Braunkohlenta- im mittleren und kleinen Umfang trafen die in den gebauen der Vattenfall Europe Mining AG und der Sanierungsbereichen Ostsachsen und Westsachsen MIBRAG mbH und entnommenes Wasser aus eingerichteten Sanierungsbeiräte. Diese gaben wei- Fließgewässern zur Verfügung. terhin Empfehlungen an den StuBA. In den Sanie- rungsbeiräten waren im Berichtszeitraum das Säch- Die Flutung einzelner Tagebaurestlöcher flankierte sische Oberbergamt, das regional zuständige Regie- die LMBV mbH wegen saurer Wässer mit chemi-

Neutralisation des

Bernsteinsees mit

Sanierungsschiff

(Foto: LMBV mbH)

0BBergbau in Sachsen 13

schen Neutralisierungsmaßnahmen. Hierzu erfolgte Tagebaurestseen errichte das Unternehmen Uferbe- in den Tagebaurestlöchern Haselbach und Bockwitz festigungen mit Gabionen. Diese genügen den be- sowie auf dem Bernsteinsee der Einsatz von „Kalk- sonderen Stabilitätsanforderungen. schiffen.“ Am Witznitzer See errichtete das Unter- nehmen eine Neutralisationsanlage. Die bereits seit Schwerpunkte der Abwehr von Gefährdungen einiger Zeit abgeschlossenen Neutralisationsmaß- des Grundwasserwiederanstieges nach § 3 des nahmen wirken sich nach ersten Untersuchungen Verwaltungsabkommens positiv auf die Wasserqualität aus.

Im Mittelpunkt der Abwehr von Gefährdungen im Am ehemaligen Tagebau Espenhain untersuchte und Lausitzer Revier standen Maßnahmen im Bereich sanierte die LMBV mbH mehrere Altlasten, führte Knappensee, Silbersee, dem Restloch Mortka und in die Böschungsgestaltung für den künftigen der Ortslage Burghammer der Gemeinde Spreetal. Störmthaler See weiter und untersuchte den Verwah- rungsgrad der Filterbrunnen. Nach Einstellung des Betriebes des ehemaligen Braunkohletagebaus Werminghoff (I und II) sind um Gegen Ende des Berichtszeitraumes schloss die die Restlöcher Knappensee und Silbersee über meh- LMBV mbH umfangreiche Böschungsgestaltungen rere Jahrzehnte ungesicherte Bereiche verblieben. in den Tagebaurestseen Skado und Koschen ab. Durch den großflächigen Grundwasserwiederanstieg Hierzu erfolgte ein Großtechnikeinsatz mit Tiefen- kommt es um die touristisch intensiv genutzten Seen rüttlern an raupenmobilen Kränen. So konnte das zu Setzungsfließgefahren. Über den Kippenbereich Unternehmen in allen bearbeiteten Bereichen die am Ostufer des Silbersees führt eine international notwendige geotechnische Standsicherheit in ur- erstrangige Güterbahnverbindung. Den Bereich des sprünglich setzungsfließgefährdeten Kippenböden Bahnhofes Lohsa kann die Deutsche Bahn wegen herstellen. In wellenschlaggefährdeten Bereichen der

Einsatz von Tie-

fenrüttlern bei

Sanierungsmaß-

nahmen (Foto: LMBV mbH)

14 0BBergbau in Sachsen

der sich weiter verschlechternden geotechnischen regionalen Entwicklung. Mit dem Programmteil Standsicherheit nur noch mit größeren Beeinträchti- spricht der Freistaat Sachsen eine breite Öffentlich- gungen nutzen. Im Berichtszeitraum verständigten keit an. Grundsätzlich hatte jede natürliche und sich die Deutsche Bahn, das Eisenbahnbundesamt, juristische Person die Möglichkeit, Maßnahmevor- die LMBV mbH und das Sächsische Oberbergamt schläge einzureichen. Nach einer positiven Vorprü- auf Grundsätze der Sanierung. fung, Abstimmung und Priorisierung lässt der Frei- staat Sachsen Vorhaben im Regelfall von der LMBV Die sächsische Bergverwaltung verfolgt im Zusam- mbH als Projektträgerin planen und ausführen. Bei menhang mit den in flächenmäßiger Ausweitung Straßen- und Wegebauvorhaben kooperiert das auftretenden Gefährdungen des Grundwasserwieder- Sächsische Oberbergamt mit den anstelle der frühe- anstieges ein strukturiertes Vorgehen bei der Sanie- ren Regierungspräsidien neu entstandenen Landesdi- rung. Die LMBV mbH erarbeitete für den sächsi- rektionen als Hauptzuwendungsgeber für Mischfi- schen Teil des Lausitzer bzw. Mitteldeutschen Re- nanzierungen. Der Freistaat Sachsen beteiligt die viers für jeweils sieben Gebiete komplexe Betriebs- Vorhabensträger (in der Regel Kommunen oder pläne zu den Folgen des Grundwasserwiederanstie- deren Zweckverbände) in allen Phasen der Durch- ges. Gegenstand der Betriebspläne sind Grundwas- führung der Maßnahmen. Das gilt auch, soweit die serwiederanstiegsmodelle und das Grundwassermo- LMBV mbH die Maßnahmen auf noch eigenem nitoring über großflächige Bereiche in den Grund- Grund und Boden ausführt. In der Regel haben sich wasserabsenkungstrichtern der ehemaligen und die Vorhabensträger an den Maßnahmen auch finan- aktiven Tagebaue. Das Sächsische Oberbergamt ziell zu beteiligen. beteiligte die Öffentlichkeit durch Auslegung der Betriebspläne in betroffenen Kommunen und die Auf Grundlage des Verwaltungsabkommens IV Anhörung der Träger öffentlicher Belange. Damit Braunkohlesanierung unterzeichneten die LMBV hatten Grundeigentümer die Möglichkeit, sich zum mbH und das Sächsische Oberbergamt am 12. Feb- Grundwasserwiederanstieg sowie mittel- und lang- ruar 2008 eine Projektträgervereinbarung. Mit der fristigen Sanierungsvorhaben zu informieren und Vereinbarung ist die LMBV mbH für die Laufzeit Stellungnahmen abzugeben. Die Zulassung der Be- des Verwaltungsabkommens Projektträger zur triebpläne erfolgte im Einvernehmen mit den Regie- Durchführung der Planung, Ausschreibung und rungspräsidien bzw. Landesdirektionen Dresden und Vergabe, Realisierung und Abrechnung der Maß- Leipzig. nahmen zur Erhöhung des Folgenutzungsstandards.

Bis zum Ende des Berichtszeitraumes hat das Säch- Maßnahmen zur Erhöhung des Folgenutzungs- sische Oberbergamt in dem Programmteil mehr als standards nach § 4 des Verwaltungsabkommens 180 Projekte bewilligt. Darunter befinden sich Pla- nungs- und Realisierungsvorhaben. Gegenstand des Programmteiles mit einem Gesamt- Konzeptioneller Schwerpunkt des Programmteiles volumen von 90 Mio. € für den Zeitraum 2003 bis ist die Schaffung von Seenverbünden im Lausitzer 2012 sind Maßnahmen zur Beseitigung struktureller Nachteileund Maßnahmen zur Unterstützung der

0BBergbau in Sachsen 15

Feierliche Unterzeichnung der Projektträgervereinbarung zu § 4 VA IV Braunkohlesanie- rung durch den Geschäftsführer der LMBV mbH, Dr.-Ing. Mahmut Kuyumcu und dem Präsidenten des Sächsischen Oberbergamtes, Prof. Reinhard Schmidt in Anwesenheit des Referatsleiters Bergbau, Umweltfragen im SMWA, Dr. Peter Jantsch (Foto: LMBV mbH)

verteilt. Dazu gehören zwei Betonschwimmstegan- Seenland und im Leipziger Neuseenland. Damit lagen mit einer Länge von jeweils 85 Metern, ein beabsichtigt der Freistaat Sachsen, die Qualität einer Hafen in Klitten und ein Promenadensteg. Die Steg- möglichen Folgenutzung zu erhöhen. Die Seenver- anlagen verfügen über mehr als 100 Bootsliegeplät- bünde sind nach Auffassung aller Beteiligten eine ze. entscheidende Voraussetzung für eine spätere was- sertouristische Nutzung. Dazu sind mehrere Überlei- Am Partwitzer See führte die LMBV mbH die wei- ter zwischen einzelnen Seen zu errichten. Vorraus- tere verkehrstechnische Erschließung durch. Neben setzung für den Bau der Überleiter sind anspruchs- der Haupterschließungsstraße errichtete sie 267 volle Genehmigungsverfahren. Damit sind die Vor- PKW-Stellplätze und zwei Busstellplätze. haben in der Regel Mittelfrist- und Langzeitprojekte. Im Berichtszeitraum realisierte die LMBV mbH Auf der Neuberzdorfer Höhe im ehemaligen Tage- wesentliche Bauleistungen zur schiffbaren Verbin- bau Berzdorf errichtete das Unternehmen einen dung zwischen dem Partwitzer und dem Neuwieser Aussichtsturm mit 26 m Höhe. Der Aussichtsturm See (Überleiter 6). ist in das örtliche Wegenetz eingebunden und für die Region eine wesentliche Landmarke. Mit Erreichen des Flutungsendstandes am Bärwalder See errichtete die LMBV mbH ein Maritim- Im Berichtszeitraum setzte die LMBV mbH die touristisches Zentrum, das sich auf drei Standorte Ausschilderung des Radwanderweges „Neu-

16 0BBergbau in Sachsen

Bau der schiffbaren Verbindung zwischen dem Partwitzer See und Neuwieser See (Foto: LMBV mbH) seenlandroute“ um. Die Neuseenlandroute ist ein Radwegenetz im Südraum Leipzig mit Anschluss an 1.4 Steine- und Erdenbergbau den Pleiße-Radweg sowie den „Äußeren Grünen Ring Leipzig“. Mit 725 Wegweisern, zwölf großen Förderung Übersichtstafeln und sechs Erläuterungstafeln be- steht für Nutzer ein hochwertiges Informationsnetz. Anders als in den westlichen Bundesländern stehen im Freistaat Sachsen fast alle Gewinnungsbetriebe Im Jahr 2008 begann der Bau des Hafens am Zwen- für Baurohstoffe unter Bergaufsicht. Im Berichts- kauer See, der mit etwa 1.000 ha Wasserfläche künf- zeitraum förderten 274 Betriebe Steine- und Erden- tig ein wichtiger Bestandteil der Bergbaufolgeland- rohstoffe. Für diese Betriebe erfasst das Sächsische schaft im Südraum Leipzig ist. Der Bau des Hafens Oberbergamt nach Bergrecht die Fördermengen der ist mit umfangreichen Erdarbeiten verbunden und einzelnen Bodenschätze. Die Bergverwaltung kann erfolgt deshalb im „Trockenen“. mit den Informationen u. a. die vom Gesetzgeber bestimmten Förderabgaben für den Freistaat Sachsen erheben. In den westlichen Bundesländern liegen dagegen keine verlässlichen Daten über die Förder- mengen der Steine- und Erdenbetriebe vor.

0BBergbau in Sachsen 17

Die Steine- und Erdenunternehmen unter Bergauf- Kaolin, Lehm und Ton, Spezialtone, Kalk und Do- sicht förderten im Berichtsjahr 33,3 Mio. t verwert- lomit, Quarz- und Formsande. Ein Unternehmen bare Rohstoffe. Das entspricht einem Rückgang der gewann Torf. Fördermenge gegenüber dem Vorjahr (36,0 Mio. t), Die einzelnen Betriebe verzeichnen jährliche För- um 2,7 Mio. t. dermengen von weniger als 50.000 t bis zu über Neben den unter Bergaufsicht stehenden Betrieben zwei Mio t. Die Abbaumengen sind von der Nach- förderten im Berichtszeitraum ca. 60 weitere Betrie- frage der weiterverarbeitenden Unternehmen abhän- be Steine und Erden. Die Betriebe unterliegen dem gig. Der überwiegende Teil der Steine- und Erden- Bau-, Bundesimmissionsschutz- bzw. Wasserrecht. betriebe hatte wegen der konjunkturellen Entwick- Aufgrund dieser Rechtsgrundlagen erfolgten keine lung in der Baubranche seine Kapazitäten nicht statistischen Meldungen über Fördermengen. ausgeschöpft.

Verwertbare Förderung Am Ende des Berichtsjahres hatten die unter Berg- in t Bodenschatzgruppe aufsicht stehenden sächsischen Steine- und Erden- 2008 2007 Betriebe und angegliederten Weiterverarbeitungsan- Gesteine zur Herstellung von Schotter und Splitt lagen insgesamt 2.300 Beschäftigte. Die Betriebe 17.670.000 18.441.000 oder Werk-/Dekorsteinen (einschl. Haldenabtrag) vergeben eine erhebliche Anzahl an Fremdaufträgen Kiese und Kiessande aus zu Planungen, zur Rechtsvertretung, zu inner- und -Kies- und Kiessandtage- außerbetrieblichen Transporten, zur Wartung, zum bauen 11.992.000 13.460.000 -als Nebengewinnung aus Einsatz von Spezialmaschinen und zu Sprengarbei- Braunkohlentagebauen ten. Dadurch entstehen außerhalb der Unternehmen Kaolin 1.325.000 1.432.000 erhebliche Beschäftigungseffekte. Lehm (Ziegelton) 1.124.000 1.452.000 Kalk und Dolomit 444.000 445.000 Die Steine- und Erdengewinnung steht an verschie- Quarz- und Formsand 26.000 225.000 denen Standorten im Freistaat Sachsen immer wie- Spezialton 757.000 562.000 der in der öffentlichen Diskussion. Einzelne Bürger, Insgesamt 33.338.000 36.017.000 Bürgerinitiativen und Gemeinden haben im Be- Förderung von Steine- und Erden in sächsischen richtsjahr vermehrt Beschwerden zu Immissionen Betrieben unter Bergaufsicht in den Jahr 2007 durch Lärm, Staub und Sprengungen vorgetragen. und 2008 Das Sächsische Oberbergamt prüft die Anliegen im Einzelnen. Soweit es die Überschreitung immissi- Betriebliche Entwicklung onsschutzrechtlicher Grenzwerte feststellt, leitet es umgehend Maßnahmen zu deren Einhaltung ein. In Von den im Berichtsjahr fördernden 274 Steine- und jedem Fall erläutert es den Vortragenden (bei Bedarf Erdenbetrieben unter Bergaufsicht gewannen 91 immer auch vor Ort) die Rahmenbedingungen für Gesteine zur Herstellung von Schotter, Splitt und den Abbau. Werkstein. Dazu kommen 133 Betriebe mit Kies- und Kiessandabbau. Die übrigen Unternehmen för- derten andere Steine- und Erdenrohstoffe, darunter

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Festgesteinstagebau Breitenau der Breitenauer Natursteinwerke GmbH & Co. KG

(Foto: Sächsisches Oberbergamt)

Für das Kalkwerk Hermsdorf ließ das Sächsische 1.5 Untertägiger Bergbau Oberbergamt im Berichtszeitraum einen neuen Hauptbetriebsplan zu. Im Freistaat Sachsen gewinnen gegenwärtig zwei Unternehmen an insgesamt drei Standorten Rohstof- Im Kalkwerk Oberscheibe setzte GEOMIN im Be- fe im Tiefbau. richtszeitraum die Flutung des Grubengebäudes fort. Dazu verwahrte das Unternehmen den Tagesfallort Die GEOMIN Erzgebirgische Kalkwerke GmbH als letzten Grubenzugang. Das Sächsische Ober- (GEOMIN) gewinnt in den beiden untertägigen bergamt ließ die weitere Höherflutung der Grube zu. Betrieben Hermsdorf und Lengefeld/Erzgebirge Kalzit- bzw. Dolomitmarmor. Beide Rohstoffe Im Kalkwerk Hammerunterwiesenthal führte zeichnen sich durch einen hohen Weißgrad aus. Die GEOMIN Abrissarbeiten an alten Tagesanlagen Putzindustrie fragt im steigenden Umfang diese durch. Weiterhin führte das Unternehmen die Ram- Rohstoffe nach. Die gleichbleibende Qualität penauffahrung zur 4. Sohle des Grubengebäudes gewährleistet das Unternehmen durch Mischung der weiter, um den Anschluss an einen Versatzbereich Materialien verschiedener Abbauorte. zu erreichen.

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Bohrwagen Boomer 281 im Kalkwerk Hermsdorf (Foto: GEOMIN)

sammensetzung dieser Lagerstätte hervorragende Die Staatliche Porzellan-Manufaktur Meißen GmbH Voraussetzungen für den Einsatz als Rohstoff bei betreibt das „Erdenwerk Seilitz“ im Landkreis Mei- der Herstellung von Hartporzellan mit. ßen zur untertägigen Gewinnung von Kaolin. Zwei Superlative kennzeichnen das Kaolin-Abbaugebiet der Meissener Porzellan-Manufaktur: Es gilt als 1.6 Sanierung im Uranerzbergbau kleinstes und ältestes aller derzeit noch in Betrieb stehenden Kaolinbergwerke in Europa. Im engeren Die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland Sinne bietet die Grube heute Arbeit für drei Bergleu- und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken te, im weiteren Sinne für etwa 800 Meissener Manu- beendeten mit Gesetz zu ihrem Abkommen zur Tä- fakturisten. 2008 sind 244 Jahre vergangen, seit die tigkeit der Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft Königliche Porzellan-Manufaktur im Oktober 1764 Wismut vom 16. Mai 1991 die Urangewinnung des Kenntnis erhielt von einer Lagerstätte "weißer Erde" seinerzeit drittgrößten Uranproduzenten der Welt. bei dem Dorf Seilitz in der Gemeinde Zehren, 12 km Der Bundesgesetzgeber wandelte die SDAG Wismut entfernt von Meißen. Noch im selben Jahr begann durch das Wismutgesetz vom 12. Dezember 1991 in man mit der Förderung im Tagebau. Die Gewinnung die Wismut GmbH um. Für den Unternehmens- im Tiefbau erfolgt seit 1825. Gegenwärtig fördert zweck stellte der Bund als alleiniger Gesellschafter das Unternehmen etwa 300 t Rohkaolin im Jahr. Den des Unternehmens aufgrund eines abgeschätzten Abbau des Kaolins nimmt es manuell mit Hacke, Bedarfs von 13 Mrd. DM im Rahmen von Verpflich- Schaufel und Abbauhammer vor. Der hier geförderte tungsermächtigungen Mittel bereit. Aufgabe der Kaolin bringt wegen seiner besonderen Mineralzu

20 0BBergbau in Sachsen

Wismut GmbH ist die ökonomisch und ökologisch der Wismut GmbH veranlasst und finanziert. Im optimierte Sanierung der Hinterlassenschaften des Rahmen der weiteren Verhandlungen wurden –quasi Uranbergbaues in Sachsen und Thüringen. Dies in einer Vorvereinbarung– sieben prioritäre Objekte bedeutet im Wesentlichen die Wiedernutzbarma- identifiziert, für die gemeinsam 4,68 Mio. € ab dem chung von bergbaulich in Anspruch genommenen Jahr 2001 zur Verfügung gestellt wurden. Der Flächen mit teilweise vorlaufender Demontage und Durchbruch zum Verwaltungsabkommen Wismut- Abbruch von Gebäuden und Einrichtungen, die Altstandorte konnte im Dezember 2002 erreicht langzeitsichere Verwahrung von Grubenbauen, Hal- werden. Die Unterzeichnung des bis zum Jahr 2012 den, Schlammteichen sowie die Erfüllung der berg- geltenden Abkommens erfolgte im September 2003. schadensrechtlichen Bestimmungen des Berggeset- Danach stellen die Bundesrepublik Deutschland und zes der DDR und des Bundesberggesetzes. Derzeit der Freistaat Sachsen bis zum Jahr 2012 zu gleichen hat die Wismut GmbH etwa 1.700 Beschäftigte. Das Teilen 78 Mio. € Sanierungsmittel zur Verfügung. Unternehmen bildet in neun anerkannten Ausbil- Der Bund und der Freistaat Sachsen haben zum dungsberufen aus. Im Unternehmen absolvierten seit Verwaltungsabkommen die Wismut GmbH als Pro- dem Jahr 1993 mehr als 1.000 junge Menschen ihre jektträgerin ausgewählt. Die Wismut GmbH bereitet Ausbildung. die Maßnahmen vor, führt diese aus und sorgt für Die Wismut GmbH ist nur für die Hinterlassenschaf- die Budgetsteuerung und erforderliche Berichterstat- ten des ehemaligen Uranerzbergbaus verantwortlich, tung. Die Auswahl und Genehmigung der Maßnah- für die auch ihre Rechtsvorgängerin, die SDAG men nimmt ein eigens für das Verwaltungsabkom- Wismut, in Anspruch genommen werden konnte. men eingerichteter Sanierungsbeirat vor. Den Vor- Nach einem Abkommen der ehemaligen UdSSR und sitz im Sanierungsbeirat hat das SMWA. Stimmbe- der ehemaligen DDR vom 7. Dezember 1962 konnte rechtigt waren im Berichtszeitraum daneben das die SDAG bzw. SAG Wismut nicht mehr für die SMI und das Sächsische Oberbergamt. Beratend Beseitigung von bergbaulichen Schäden bei damals sind im Beirat u. a. das Bundesministerium für Wirt- endgültig stillgelegten Betrieben herangezogen wer- schaft und Technologie, die Landesdirektion Chem- den. Dieses Abkommen wurde Anfang der 1970er- nitz und das LfULG tätig. Zur Vorbereitung der Jahre bestätigt. Die Situation um die so genannten Projekte führen die Wismut GmbH und das Sächsi- Wismut-Altstandorte hatte bereits Anfang der sche Oberbergamt vor jedem Sanierungsbeirat ein 1990er-Jahre zu Verstimmungen in den betroffenen Statusgespräch durch. Regionen, insbesondere um , Das „Wismut-Projekt“ hat sich in den vergangenen geführt. Eine gesonderte Zuständigkeit der Wismut gut eineinhalb Jahrzehnten zu einem international GmbH, die durch die Bundesrepublik Deutschland bedeutenden Referenzobjekt für zukunftsweisende finanziert wird, konnte zunächst nicht erreicht wer- Technologien bei der Sanierung radioaktiver Altlas- den. Seit dem Jahr 2000 versuchte das SMWA ein ten entwickelt. Die Wisutec Umwelttechnik GmbH, Abkommen auf freiwilliger Basis zu erreichen. In ein Tochterunternehmen der Wismut GmbH, wendet einem ersten Schritt wurde eine strittige Sanie- die Erfahrungen und das erarbeitete technische rungsmaßnahme (Schurf 60) im Freitaler Revier durch das Sächsische Oberbergamt gemeinsam mit

0BBergbau in Sachsen 21

Know-how bei der Arbeit für nationale und interna- ten Abschnittes im Bereich oberhalb der 60-m-Sohle tionale Auftraggeber an. fort. Das Flutungsniveau lag im Berichtszeitraum auf einem Niveau von etwas über +300 m NN. Im Im März des Berichtsjahres lobte das Sächsische Berichtszeitraum hat das Unternehmen mehrere Staatsministerium des Innern den Sächsischen Millionen Kubikmeter Flutungswasser aus der Gru- Staatspreis für Baukultur 2008 unter dem Thema be behandelt und in die Vorflut abgeleitet. Zur Op- „Berg-Bau-Kultur – Zukunft aus Tradition“ aus. Die timierung der Flutung bis zum beabsichtigten End- Preisrichter wählten den Beitrag der Gemeinde Kur- stand führte die Wismut GmbH eine Havarieübung bad Schlema und der Wismut GmbH „Vom Tal des durch, bei der sie den Ausfall und die Wiederinbe- Todes zum Kurbad“, der die Landschaftssanierung triebnahme von Teilen der Pumptechnik simulierte. in und um Schlema seit Beginn der 1990er-Jahre zum Inhalt hat, als Preisträger aus. Im Frühjahr 2008 reparierte die Wismut GmbH lokale Rutschungen und Rissbildungen der Abde-

ckung an der Halde 366 am Rande des Kurbades Schlema. Die Schäden waren durch Aufsättigung der Sanierung an einzelnen Standorten Haldenabdeckung im November 2007 aufgetreten. In der Grube Schlema-Alberoda arbeitete die Wis- Auf der Halde 66/2007 führte das Unternehmen im mut GmbH an der Verwahrung tagesnaher Gruben- größeren Umfang Wegebauarbeiten durch. Weitere baue. Das Unternehmen setzte die Flutung des zwei- Sanierungsarbeiten konzentrierten sich auf Abdeck-

Sanierung Halde 366 Kurbad Schlema (Foto: Wismut GmbH)

22 0BBergbau in Sachsen

arbeiten im Bereich des Haldenkomplexes 371 und Auf der Halde Crossen arbeitete die Wismut GmbH auf die Umlagerung von Überschussmassen von der weiter am Rückbau von Absetzmassen und Filter- Halde 296 zur Halde 371/1 und deren Einbau. bergen. Zum Massentransport für die Ablagerung in der Industriellen Absetzanlage Helmsdorf waren Der Flutungswasserstand der Grube Königstein technologische Änderungen notwendig. Zur Aufbe- wurde für das Grubenwassermonitoring über das reitung des Materials errichtete das Unternehmen Jahr auf einem Niveau von etwa +1075 m NN gehal- eine Bodenaufbereitungsanlage. Für die Anlage ließ ten. Der natürliche Zulauf zum Grundwasser in den das Sächsische Oberbergamt gegen Ende des Be- Flutungsraum beträgt etwa 155 m³/h. Zum Halten richtszeitraums den Regelbetrieb zu. des Flutungsniveaus in der Grube gibt die Wismut GmbH diskontinuierlich etwa 80 m³/h Trinkwasser in den Grubenbau. Das Unternehmen errichtete im Sanierung nach dem VA Wismut Altstandorte an Berichtszeitraum das erste von zwei Förderbohrlö- einzelnen Standorten chern zur geänderten Steuerung der Flutung der Im Berichtszeitraum arbeitete die Wismut GmbH Grube. Die Errichtung des zweiten Förderbohrloches schwerpunktmäßig an nahezu 60 Vorhaben. Darin war am Ende des Berichtszeitraumes noch nicht eingeschlossen waren zum Teil umfassende Pla- abgeschlossen. nungsleistungen und Sanierungsleistungen im Über- Am Standort Gittersee be-endete die Wismut GmbH tage- und Untertagebereich. Die Bundesrepublik zu Beginn des Berichtszeitraumes die Auffahrung Deutschland und der Freistaat Sachsen finanzierten der Rampe als Zugangsgrubenbau für den künftigen die Sanierungsleistungen im Berichtszeitraum mit etwa 3 km langen Wasserlösestolln zwischen dem 10 Mio. €. Grubenfeld Gittersee/Bannewitz und dem Tiefen Schwerpunkt der Sanierung in Schwarzenberg waren Elbstolln. Danach begann das Unternehmen mit der die abschließende Verwahrung des Schachtes 308 Auffahrung des Kammerkomplexes. Bis zum Jah- resende erreichte es einen Auffahrungs- stand von knapp 400 m. Weiterhin er- richtete die Wismut GmbH für den Stollen ein Wetterbohrloch.

Sanierung Schacht 308 in Schwarzenberg (Foto: Wismut GmbH)

0BBergbau in Sachsen 23

und der Beginn der Sanierung der Halde 278 ein- Kupfergrübner Stolln in der Gemeinde Sadisdorf schließlich von Abbruch- und Sanierungsmaßnah- ein. Die Arbeiten sind Voraussetzung zum Zugang men von ehemaligen Tagesanlagen. zu vorhandenen polymetallischen Zinn-Molybdän- Vererzungen. Dort beabsichtigt das Unternehmen In Johanngeorgenstadt setzte der Projektträger für weitere Untersuchungen durchzuführen. mehrere große Halden die Planungen zur Sanierung fort und führte radiologische Untersuchungen durch. Im November 2008 ließ das Sächsische Oberberg- Gegenstand der Untertagesanierung waren Siche- amt der Erzgebirgischen Fluss- und Schwerspat- rungsarbeiten unter der Altstadt und Entlastungsboh- compagnie G.E.O.S. mbH den Betriebsplan zur rungen zur langzeitsicheren Grubenwasserableitung. Aufwältigung des Stolln 215 der Lagerstätte Nieder- schlag zu. Mit den Arbeiten schafft das Unterneh- In Schneeberg schloss der Projektträger den Ausbau men einen Zugang zu den vorhandenen Fluss- und und die Sicherung des Markus-Semmler-Stolln vom Schwerspatvorkommen. Schacht Weißer Hirsch in Richtung Dammtor ab. Gemeinsam mit der Altbergbausanierung des Säch- Ebenfalls im November 2008 ließ das Sächsische sischen Oberbergamtes fanden umfassende Ver- Oberbergamt den Hauptbetriebsplan Aufsuchung wahrarbeiten im Bereich des Kirchplatzes statt. (Bohrung und Seismik) für die Erkundung der Kup- ferschieferlagerstätte Spremberg (sächsischer Teil) In der Gemeinde Bad Schlema begann die Sanierung zu. Der zugelassene Betriebsplan ist Vorraussetzung des Silberbaches. für die Erkundungsbohrungen.

Die Sanierung der Erzverladestelle in Breitenbrunn ist im Wesentlichen abgschlossen. Für den Mittelteil Sanierungsbergbau der Halde Haberlandmühle konnten Planungen und Genehmigungsverfahren abgeschlossen werden. Träger der Sanierungsarbeiten sind zum einen die bundeseigene Gesellschaft zur Verwahrung und In Annaberg-Buchholz schloss der Projektträger die Verwertung von stillgelegten Bergwerksbetrieben Sanierung der Halde 116 ab. Die Stadt nutzt das mbH (GVV) und zum anderen Teil private Rechts- sanierte Areal künftig zu Freizeit- und Erholungs- nachfolger der ehemals Bergbautreibenden. zwecken. Im Berichtsjahr fanden mehrere Beratungen für ein Handlungskonzept zur Herstellung der dauerhaften 1.7 Kupfer-, Zinnerz- und Spatbergbau Stand- und Hochwassersicherheit für die ehemalige Industrielle Absetzanlage Bielatal statt. Mitllerweile liegen für das Vorhaben Variantenvergleiche für Aktiver Bergbau bautechnische Maßnahmen vor. Im September 2008 reichte das im Besitz einer Die Arbeiten am Standort kon- Bergbauberechtigung für das Feld Altenberg befind- zentrierten sich auf die Einlagerung von Bodenmate- liche kanadische Unternehmen Tinco Exploration rial in die Spülhalde 2 und auf die Flächenreduzie- Inc. den Betriebsplan zur Sanierung des rung der Spülhalde 1. Die Maßnahmen waren darauf

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Sanierung Spülhalde am Standort Ehrenfriedersdorf (Foto: GVV mbH)

1.8 Geothermie gerichtet, die Sickerwasserneubildung in der Spül- halde 1 zu reduzieren. Dazu nahm das Bergbau- Die Geothermie gilt langfristig als ein Schlüssel für unternehmen auf etwa 4 ha alle Sande und Böden die dauerhafte klimagerechte Energieversorgung. mit einer bestimmten Kontamination auf und baute Neue Erkenntnisse in der Forschung und neue Tech- diese im Bereich der Zentralspülhalde ein. Weiterhin nologien lassen das Potenzial der Branche immer schuf das Unternehmen ein dimensioniertes System größer werden. an Gräben und Rohrleitungen zur Fassung und Ab- Für den Freistaat Sachsen verzeichneten das Sächsi- leitung der Oberflächen- und Untergrundwässer. Die sche Oberbergamt und das Referat Rohstoffgeologie von Spülsanden beräumten Flächen füllte das Unter- im LfULG einen erheblichen Zuwachs an geother- nehmen auf und führte Pflanzungen durch. mischen Anlagen. Anträge zur Errichtung von Anla- gen >30 KW prüft das Referat Rohstoffgeologie im LfULG fachlich. Für Bohrungen mit einer Tiefe von über 100 m besteht eine Anzeigepflicht beim Sächsi- schen Oberbergamt. Das Anzeigeverfahren hat die Bergbehörde im Jahr 2008 in 99 Fällen (2007: 31

Fälle) durchgeführt.

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Das Referat Rohstoffgeologie im LfULG erfasst seit len (Heizen oder Heizen+Warmwasserbereitung). dem Jahr 2004 die Erdwärmeanlagen zur Nutzung Die interaktive Geothermiekarte ermöglicht es, die der oberflächennahen Geothermie in Sachsen. Am verfügbaren spezifischen Entzugsleistungen in W/m Ende des Berichtszeitraumes existierten in Sachsen Sondenlänge bezogen auf einen so genannten Stan- etwa 6.700 Erdwärmeanlagen mit einer installierten dardtyp „Einfamilienhaus“ in Sachsen entsprechend Gesamtheizleistung von ca. 80 MW. Dabei handelt der Kartenlegende abzulesen. es sich um Erdwärmesonden-, Brunnen- und Erdkol- Im Januar 2008 erreichte die Solebohrung Bad Elster lektoranlagen und sonstige Anlagen. Die Daten die Endteufe (Endtiefe) von 1.200 m. Im März des erlauben neben der Beurteilung des Anteils dieser Berichtszeitraumes begann der Pumpversuch an der regenerativen Energienutzung an der Gesamtener- Bohrung. giebilanz auch eine Übersicht über die durch Erd- wärmenutzung realisierte Kohlendioxidminderung. Auf der Grundlage einer Studie zur Temperatur- prognose zur tiefen Geothermie bis 5.000 m in Sach- Zur planerischen Unterstützung von sondengekop- sen sowie basierend auf methodischen Untersuchun- pelten Erdwärmevorhaben im oberflächennahen gen durch die TU Bergakademie Freiberg wurden Bereich erstellt das LfULG seit 2008 einen Geo- 2008 Vorarbeiten für ein petrothermales Geother- thermieatlas Sachsen. Kernstück bildet dabei das mieprojekt im LfULG aufgenommen. Von fünf Kartenwerk der geothermischen Entzugsleistung im geologisch prädestinierten Untersuchungsgebieten Maßstab 1:50.000 (GTK 50). Ab 2009 werden die kamen drei in die engere Wahl. Diese werden in den ersten Kartenblätter im Internet interaktiv zur Ver- kommenden zwei Jahren durch einen Forschungs- fügung gestellt. Die Karten zeigen das geothermi- verbund „Tiefengeothermie Sachsen“ hinsichtlich sche Entzugspotenzial in Watt pro Meter (W/m) in der Festlegung eines konkreten Projektstandortes vier Tiefenstufen (40 m, 70 m, 100 m, 130 m) und einer eingehenden Prüfung unterzogen. für zwei unterschiedliche Jahresbetriebsstundenzah-

26 0BBergbau in Sachsen

1.9 Sanierung im Altbergbau digkeit. Auf Grundlage der Polizeiverordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Auf dem Gebiet des Freistaates Sachsen existieren Arbeit über die Abwehr von Gefahren aus unterirdi- mehrere tausend Grubenbaue mit einer Gesamtlänge schen Hohlräumen sowie Halden und Restlöchern von mehreren zehntausend Kilometern. Die in über (Sächsische Hohlraumverordnung – SächsHohlrVO) 800 Jahren aufgefahrenen Grubenbaue wurden über kann es alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, lange Zeiträume nicht systematisch aufgezeichnet um die öffentliche Sicherheit oder Ordnung zu ge- und sind von daher bis heute zu einem großen Teil währleisten. unbekannt. Im Mittelpunkt der Sanierungsarbeiten standen im

Die sächsische Bergverwaltung ist dauerhaft mit Jahr 2008 insgesamt 77 Baustellen. Sie waren an den Schadensereignissen konfrontiert, die aus unterirdi- Schadstellen konzentriert, von denen mit der größten schen Hohlräumen bergbaulichen oder nichtberg- Wahrscheinlichkeit Gefahren für Leben, Gesundheit baulichen Ursprungs sowie von Halden oder Restlö- und Eigentum ausgingen. Der Bearbeitung dieser chern bergbaulichen Ursprungs herrühren. Das Schadstellen standen im Jahr 2008 insgesamt 141 Sächsische Oberbergamt verzeichnete mit Stand neue Schadensmeldungen gegenüber. Den geringe- 31. Dezember 2008 insgesamt 7.281 konkrete Ge- ren Teil dieser Schadstellen konnte das Sächsische fahrenstellen des Altbergbaus. Dazu kommen noch Oberbergamt durch sofortige Maßnahmen sanieren eine Vielzahl bisher nicht registrierter Gefahrenstel- lassen. Den größeren Teil der im Jahr 2008 erfassten len und einige tausend Halden und alte Restlöcher. Gefahrenstellen konnte es vorerst nur temporär si- All diesen bergbaulichen Anlagen ist gemeinsam, chern. Aufgrund des weiter auf sehr hohem Niveau dass sie keinen Rechtsnachfolger haben und keine gegebenen Schadenverlaufes konnte die sächsische Bergaufsicht mehr besteht. Jährlich verzeichnet die Bergverwaltung die Gesamtzahl der bekannten Ge- Sächsische Bergverwaltung zwischen 100 und 200 fahrenstellen so nicht verringern. Das Sächsische neue Schadensereignisse, angefangen vom Einsturz Oberbergamt setzte im Berichtszeitraum für die alter Grubenbaue, Hebungen und Senkungen der dauerhafte Sicherung und Sanierung von Gefahren- Erdoberfläche oder unkontrollierte heftige Wasser- stellen im Altbergbau Mittel des Freistaates Sachsen austritte und Vernässungserscheinungen. in Höhe von 21.500.000 € ein. Darin ist nochmalig ein Mittelansatz in Höhe von 5.600.000 € für die

Wiederaufbauhilfe nach dem Hochwasser des Jahres Gefahrenabwehr für die öffentliche Sicherheit 2002 enthalten.

Von den gemeldeten Schadensereignissen geht in Das Sächsische Oberbergamt schloss für die Siche- vielen Fällen eine Gefährdung für die öffentliche rungs- und Sanierungsarbeiten im Berichtszeitraum Sicherheit aus. Bei einigen Ereignissen ist die Ge- insgesamt 130 Verträge. Weiterhin löste es 115 fahr ohne vorherige Anzeichen sofort akut. Um auf Sofortaufträge aus. Diese sind vor allem bei Scha- diese Gefahren unverzüglich und mit den richtigen densereignissen unter öffentlichen Verkehrsflächen Mitteln reagieren zu können, hat das Sächsische und in Bereichen von Bebauungen mit akuter Ge- Oberbergamt eine polizeirechtliche Sonderzustän- fährdung von Leben, Gesundheit und Gebäuden und

0BBergbau in Sachsen 27

für Sachstandsrecherchen zur Gefährdungseinschät- Ausgewählte Schadensereignisse mit akuten Ge- zung notwendig. Für die Sofortaufträge bedient sich fahren und Arbeiten an Schadstellen mit drin- das Sächsische Oberbergamt über Rahmenverträge gendem Sanierungserfordernis der Leistungen von gegenwärtig acht Bergbauspe- In Dippoldiswalde wurden im Bereich des Obertor- zialunternehmen. Die Unternehmen bieten ohne platzes und der Altenberger Straße bei laufenden Verzug das gesamte Spektrum von Sicherungs- und Sicherungs- und Verwahrungsarbeiten im Berichts- Sanierungsleistungen, das für eine wirksame Gefah- zeitraum zwei unverwahrte Tagesschächte angetrof- renabwehr notwendig ist. fen. Das Sächsische Oberbergamt nahm dort auslau- Die Bergbehörde gewährleistet die wirtschaftlich fende Verfüllsäulen und durch Bohrung nachgewie- und technologisch optimale Sanierung der Gefahren- sene, tagesnahe offene Abbaue in die Sicherungs- stellen u. a. durch regelmäßige Befahrungen und und Verwahrungsarbeiten auf. Baustellenkontrollen (Anzahl im Jahr 2008: 858). Am und um den Kirchplatz in Schneeberg war das Regionale Schwerpunkte für den Mitteleinsatz wa- Sächsische Oberbergamt an der umfassenden Sanie- ren der mit 70 Prozent und der rung des Altbergbaus beteiligt. Den dortigen Alt- Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit 20 bergbau nutzten auch die SAG- und SDAG-Wismut Prozent der Gesamtmittel. Der Mitteleinsatz der für Betriebsanlagen zur Uranerzgewinnung. Zur Sicherungs- und Sanierungsarbeiten konzentrierte Nutzung von Synergien führt das Sächsische Ober- sich auf folgende Bereiche: bergamt die über den Berichtszeitraum reichenden Sicherungs- und Verwahrungsarbeiten deshalb zeit- 2008 2007 gleich mit Sanierungsarbeiten zu den Wismut- in € in % in € Altstandorten aus. Sicherungs- und Sanierungsarbeiten Bei Gründungsarbeiten für einen Neubau zum Be- Erzbergbau 18.755.000 87,2 10.615.000 ruflichen Schulzentrum „Adam Ries“ in Annaberg- Steinkohlenbergbau 806.400 3,8 675.300 Buchholz stieß das beauftragte Bauunternehmen auf Unterirdische 3,7 802.100 834.400 Hohlräume unbekannten tagesnahen Altbergbau. Der freigelegte Baugrund lag über einem Schacht mit drei tagesna- Braunkohlentiefbau 51.000 0,2 145.100 hen Streckenabgängen. Das Sächsische Oberbergamt Steine- und Erden- 0,2 38.900 648.700 bergbau gab die Sicherung und Verwahrung des angetroffe- Ingenieurleistungen 744.000 3,5 432.900 nen Altbergbaus in Auftrag. Im Berichtszeitraum Erstsicherungen/ 1,4 302.000 148.600 konnte das beauftragte Unternehmen die Verwah- Sachstandsanzeigen rungsarbeiten im Bereich des Schulneubaus beenden Insgesamt 21.500.000 100 13.500.000 und einen sicheren Baugrund schaffen.

Im August 2008 fiel im Bereich der Bebauung zwi- schen der Glashütter Straße 3 (Pension Göhler) und der B 170 in Dippoldiswalde ein Tagesbruch. Der Tagesbruch befindet sich über nicht risskundigem

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Maßnahmen sollen ausrei- chende Bedingungen für die Bewetterung, Medien- versorgung, Logistik und Arbeitssicherheit geschaf- fen werden.

Im Berichtszeitraum führte das Sächsische Oberberg- amt die präventive Gefah- renabwehr durch Arbeiten an mehreren Wasserlöse- stollen fort. Tätigkeits- schwerpunkte waren der Sicherungs- und Verwahrungsarbeiten an der Bau- „Tiefe Weißtaubner Stolln“ im Marienberger Berg- stelle Schulzentraum „Adam Ries“ in Annaberg- baugebiet, der „Tiefe Friedrich Christoph Stolln“ im Buchholz (Foto: Sächsisches Oberbergamt) Frauensteiner/Reichenauer Bergbaurevier und der „Rote Mann Stolln“ in Pobershau. Weitere Aufträge tagesnahem Altbergbau. Durch das Schadensereignis vergab das Sächsische Oberbergamt für Arbeiten im war eine Gefährdung der umliegenden Gebäude und „Walfisch Stolln“ im Pobershauer Bergbaugebiet, Verkehrswege zu besorgen. Das Sächsische Ober- im „Tiefen Erbstolln“ im Scheibenberger Bergbau- bergamt erteilte einen Sofortauftrag zur Sicherung gebiet und im „König-David-Hilfsstolln“ in Schar- und ließ die Umgebung des Bruchbereiches erkun- fenberger Bergbaugebiet. den sowie die notwendigen Verwahrungsarbeiten durchführen. Das Sächsische Oberbergamt setzte im Berichtszeit- raum die Wasserhaltungsmaßnahmen zur Abwehr Nach den Sanierungsarbeiten am „Auferstehung von Gefahren, die sich aus der Flutung von stillge- Christi Stolln“ in Arnsfeld/Erzgebirge konnte das legten Steinkohlenbergwerken im Bereich der Sächsische Oberbergamt die baubedingte Straßen- Bockwaer Senke der Stadt Zwickau ergeben, fort. sperrung innerhalb der Ortslage Ende Oktober 2008 Im Auftrag des Sächsischen Oberbergamtes fertigte aufheben lassen. ein Ingenieurbüro im Projekt „Sanierung der Sied- lungsentwässerung und Grundwasserhaltung im Weitere ausgewählte Arbeitsschwerpunkte Bereich des Grundwasserdepressionstrichters Zwi-

Zur Schaffung eines maschinellen Zugangs zum ckau-Schedewitz“ Variantenbetrachtungen. Diese Rothschönberger Stolln im Bereich des Schachtes sind Grundlage für die weiteren Planungen. „Reiche Zeche“ gab das Sächsische Oberbergamt

Ingenieurleistungen in Auftrag. Der Zugang ist Vor- aussetzung für geplante Erkundungs-, Sanierungs- und Kontrollmaßnahmen im Stollenbereich. Mit den

0BBergbau in Sachsen 29

Wirtschaftliche Effekte Die Übersicht aller Besucherbergwerke, Besucher- höhlen und sonstiger zur Besichtigung freigegebener Das Sächsische Oberbergamt arbeitete im Berichts-

unterirdische Hohlräume findet sich in Anlage 4. zeitraum mit 23 Auftragnehmern (10 Sanierungsbe- trieben und 13 Ingenieurbüros) zusammen. Die Auf- tragnehmer sind kleine oder mittelständische Unter- nehmen. Die Erkundungs- und Sanierungsarbeiten zu unterirdischen Hohlräumen führen ausschließlich Bergbauspezialunternehmen aus. In den Unterneh- men bestehen über 200 Arbeitsplätze und mehrere Ausbildungsverhältnisse.

1.10 Besucherbergwerke und sonstige zur Besichtigung freigegebene Objekte

In Sachsen bestanden zum Ende des Berichtsjahres 55 Besucherbergwerke, acht unterirdische Hohlräu- me mit begehbaren Gangsystemen, eine Besucher- höhle und acht von Interessengemeinschaften oder Vereinen betreute Objekte des historischen Berg- baus. Der Bestand an Besucherbergwerken hat sich seit dem Vorjahr nicht geändert.

Die Besucherbergwerke im Freistaat Sachsen, insbe- sondere in und um die traditionsreichen historischen Besucherbergwerk „Markus Röhling“ Bergstädte des Erzgebirges, waren auch im Jahr in Frohnau – In Vereinsarbeit 2008 wichtige touristische Anziehungspunkte. Diese wiederhergestelltes Wasserrad zählten in dem Zeitraum etwa 317.000 Besucher. (Foto: Verein Altbergbau Markus Röhling Stolln) Die Betreiber waren in vielen bergbaulichen Objek- ten damit beschäftigt, die Attraktivität der Anlagen durch Erhaltungs- und Ausbaumaßnahmen weiter zu steigern. Dafür setzen sich in den Besucherbergwer- ken und den anderen zur Besichtigung freigegebe- nen Objekten zwischen 80 und 90 Mitarbeiter in Voll- oder Teilzeitbeschäftigung ein. Wesentlich für die Präsentation der zahlreichen Sachzeugen des Bergbaus ist die Arbeit der vielen ehrenamtlichen Helfer.

30 0BBergbau in Sachsen

Hessen und Thüringen den Wirtschaftsressorts. Die 2 Bergbehörde und amtliche Rohstoffgeologie Bundesländer haben einen zwei- oder dreistufigen Verwaltungsaufbau. Im Freistaat Sachsen sind

Bergverwaltung und amtliche Rohstoffgeologie zwei Zum Aufbau der Berg- und Geologiebehörden ent- verschiedenen Ressorts zugeordnet. hält das Bundesberggesetz keine Bestimmungen. Die Bergbehörden der Länder und das Bundesminis- Entsprechende Regelungen treffen die Länder auf- terium für Wirtschaft und Technologie arbeiten im grund der Artikel 83 und 84 des Grundgesetzes. Die Länderausschuss Bergbau zusammen. Bergbehörden der Bundesländer unterstehen bis auf

1 Außenstelle

Gera LBA Thüringen Niedersachsen

1 Außenstelle Berlin Schleswig-Holstein

Cottbus LBGR

LBEG Zellerfeld Clausthal- Brandenburg Bremen 2 Außenstellen f. Geol., Rohst. u. Rohst. Geol., f. Abt. Landesamt Abt. Landesbergdir. Landesbergdir. Ref. Bergbau, Reg.Präs. Freiburg Hamburg Baden-Württemberg N o rd Sa r chse he n n in ayer W B - es g t g r R f r u a A e e l b h le n n l S r n B b e e l e i e a k i t m S O e c c n s R B m lt a r h Me o l n e b e p a a a F g r h e g e r o n r e n ß i g V l i d- a b e u d a A r i - n e P e m d A u n n t e n t e s n f 1 a g h e e c s l z n a s S e H . g e g 1 R r .- e B z b e e s r B n ga r A m t LA G H B a lle A n B en e O k ll c e rü st rb n aa e P S ß 1 LGB-RL u A A u nz 5 ße Mai ns te lle 3 De zernate Bergau bei den fsicht „ Abteil Staatlich ungen es Um mt des R welta ga egierun mt“ er gspräs B identen 1

Länderausschuss Bergbau beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Stand: 1. Juli 2009)

1BBergbehörde und amtliche Rohstoffgeologie 31

2.1 Aufgaben und Aufbau planung und der Ausbildung wahr. Seit dem 1. Janu- ar 2008 ist die Projektgruppe Abwicklung und Cont- rolling (PGAC) in das Sächsische Oberbergamt Der Freistaat Sachsen hat eine zweistufige Bergver- integriert. Für den Zuwendungsgeber Freistaat Sach- waltung. Das Sächsische Staatsministerium für Wirt- sen übernahm die Projektgruppe wesentliche Aufga- schaft und Arbeit ist oberste Bergbehörde, das Säch- ben beim vorlaufenden, begleitenden und nachlau- sische Oberbergamt obere Bergbehörde. Das Sächsi- fenden Controlling zu den Verwaltungsabkommen sche Oberbergamt hat seinen Sitz in Freiberg, am Braunkohlesanierung und Wismut-Altstandorte. Standort Hoyerswerda unterhält es eine Außenstelle.

Die Bergbehörde hatte am 31. Dezember 2008 78 Das Sächsische Oberbergamt übt im Freistaat Sach- Beschäftigte. Die Bediensteten waren folgenden sen als Fach- und Vollzugsbehörde die staatliche Laufbahngruppen zugeordnet: Aufsicht über den Bergbau aus. Das gilt gleicherma- ßen für den aktiven Bergbau über und unter Tage als Technische Beamte/Angestellte des höheren 18 auch für den Sanierungsbergbau. Die Zuständigkeit Dienstes umfasst die Zulassung bergbaulicher Vorhaben, die Nichttechnische Beamte/Angestellte des 5 höheren Dienstes Finanzierung des Sanierungsbergbaus, die Überwa- Technische Beamte/Angestellte des gehobenen 24 chung der betrieblichen Sicherheit, des Arbeits- und Dienstes Gesundheits- sowie des Umweltschutzes und die Nichttechnische Beamte/Angestellte des geho- 28 benen und mittleren Dienstes und Arbeiter Rohstoffsicherung. Beamte im Vorbereitungsdienst für den höhe- 3 ren technischen Dienst Das bergrechtliche Zulassungsverfahren umfasst Insgesamt 78 auch Entscheidungen nach anderen Rechtsbereichen.

Daraus ergeben sich für das Sächsische Oberberg- Besetzung Sächsisches Oberbergamt zum 31. Dezember 2008 amt Sonderzuständigkeiten im Wasser-, Immissions- schutz-, Abfall- und Arbeitsschutzrecht. Die polizei- Das LfULG nimmt mit seiner Abteilung Geologie rechtliche Zuständigkeit für die Abwehr von Gefah- die Aufgaben des Geologischen Dienstes im Frei- ren aus dem Altbergbau und anderen unterirdischen staates Sachsen wahr. In der Abteilung vertritt das Hohlräumen ist eine weitere wesentliche Sonderzu- Referat Rohstoffgeologie mit neun Mitarbeitern die ständigkeit. rohstoffgeologischen Interessen des Freistaates Aufgrund einer Organisationsempfehlung des Säch- Sachsen. Wesentliche Aufgaben sind die rohstoff- sischen Rechnungshofes gliedert sich das Sächsische geologische Landesaufnahme (Vorerkundung, Er- Oberbergamt in drei Abteilungen mit je zwei Refera- fassung und Bewertung von Rohstoffvorkommen), ten (s. Anlage 1). Die Abteilung 1 nimmt Zentrale die Aufbereitung und Veröffentlichung ausgewählter Aufgaben und Aufgaben im Bereich Altbergbau Daten (z. B. Rohstoffgeologische Karten), Beratung wahr. Die Abteilung 2 ist für die Bereiche Braun- und Information für die Öffentlichkeit, Politik, kohlenbergbau/Braunkohlesanierung und Untertage- Hochschulen, Behörden, rohstoffgeologische Stel- bergbau zuständig. Die Abteilung 3 nimmt Aufga- lungnahmen zu öffentlichen Vorhaben des Hoch- ben des Steine- und Erden-Bergbaus sowie des und Tiefbaus sowie die Beratung der Rohstoffin- Markscheidewesens, der Raumordnung, der Landes- dustrie und der Landes- und Regionalplanung.

32 1BBergbehörde und amtliche Rohstoffgeologie

2.2 Betriebsaufsicht portbetonwerke, Werksteinverarbeitungsanlagen und Asphaltmischanlagen. Weiterhin werden die Aufbe- reitungsanlagen teilweise auch zum Recycling von Am 31. Dezember 2008 standen insgesamt 469 Bauschutt genutzt. (2007: 473) bergbauliche Betriebe und Anlagen im aktiven Bergbau und im Sanierungsbergbau mit Nach Erlass des Gesetzes zur Vereinheitlichung der insgesamt etwa 4.100 (2007: 4.150) unmittelbar der Rechtsverhältnisse bei Bodenschätzen vom Beschäftigten (ohne Sanierungsbetriebe) unter Auf- 15. April 1996 arbeiten eine Reihe von Steine- und sicht des Sächsischen Oberbergamtes. Erdenbetrieben auf der Grundlage von Genehmi- gungen nach Bundesimmissionsschutz-, Wasser- Die unter Aufsicht stehenden Betriebe förderten oder Baurecht. Braunkohle und Erdwärme sowie nahezu alle im regionalen Markt benötigten Steine-und Erdenroh- Bei den Sanierungsbetrieben stehen noch zahlreiche stoffe. Die Ausnahme bildet lediglich Kalk. Anlagen der nicht privatisierungsfähigen Betriebe des Braunkohlenbergbaus der ehemaligen DDR, mit ohne Förde- Förde- rung Betriebe des ehemaligen Wismutbergbaus und Be- rung triebe des spätestens bis Beginn der 1990er-Jahre Braunkohlenbergbau beendeten Zinnerz-, Spat- und Steinkohlenbergbaus Braunkohlentagebaue 3 1 unter Bergaufsicht. Steine- und Erdenbergbau

Festgesteinstagebaue 91 28 Braunkohlensanierung Kies- und Kiessandtagebaue 133 36 Tagebaue (inkl. Altkippen und län- 28 derübergreifende Tagebaue) Kaolingruben 10 6 Brikettfabriken und Schwelereien 13 Spezialtontagebaue 20 3 Kraftwerke, Kesselhäuser 9 Lehm und Tontagebaue 14 6 Industrielle Absetzanlagen und Spül- 3 Kalk- und Dolomitgruben 6 3 halden Quarz- und Formsandtage- 2 3 Sonstige Anlagen 8 baue Sanierung im Uranerzbergbau Torftagebaue 1 Bergwerke (mit 43 Schächten) 4 Erdwärme 3 Halden 23 Absetzbecken 1 Insgesamt 283 86 Sonstige Anlagen 3 Gewinnungsbetriebe unter Bergaufsicht Sanierung im Zinnerz-, Spat- und (Stand: 31. Dezember 2008) Steinkohlenbergbau

Bergwerke (mit 2 offenen Schächten) 4 In den Steine- und Erdenbetrieben unterliegen teil- Aufbereitungsanlagen 1 weise auch Weiterverarbeitungsanlagen der Aufsicht Industrielle Absetzanlagen und Spül- 5 der Bergbehörde, weil sie in unmittelbarem betrieb- halden Sonstige Anlagen 1 lichen Zusammenhang mit den Gewinnungsbetrie- Insgesamt 103 ben stehen und Gewinnung und Aufbereitung den Sanierungsbetriebe unter Bergaufsicht Schwerpunkt der Tätigkeit darstellen. Zu den Wei- . (Stand: 31. Dezember 2008) terverarbeitungsanlagen zählen insbesondere Trans-

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sich mit dem Abbaufortschritt ändernden Erkennt- Das Referat Rohstoffgeologie im LfULG erfasst die nisse zum Rohstoff und zur Lagerstättengeologie. Lagerstättendaten sowohl zu den unter Bergaufsicht als auch zu den nicht unter Bergaufsicht stehenden Hierzu führten die Mitarbeiter des Referates im Gewinnungsbetrieben auf Steine und Erden in einem Berichtszeitraum 18 Befahrungen durch. Fachinformationssystem Rohstoffe. Das Fachinfor- mationssystem ist wesentliche Grundlage für die Besucherbergwerke und Sicherungsmaßnahmen Arbeit des LfULG. im Altbergbau

Bergaufsicht (ohne Grubenkontrolleure) Das Sächsische Oberbergamt beaufsichtigt ebenso die im Freistaat Sachsen vorhandenen Besucher- Der Bergbau unterliegt der Aufsicht durch die zu- bergwerke, Besucherhöhlen, unterirdischen Hohl- ständige Behörde (§ 69 Abs. 1 BBergG). Die Be- räume sowie die von Interessengemeinschaften oder triebsaufsicht als Kontrolltätigkeit vor Ort ist we- Vereinen betreuten Objekte des historischen Berg- sentlicher Bestandteil der Bergaufsicht. Dazu führte baus. Daneben ist das Sächsische Oberbergamt Auf- das Sächsische Oberbergamt im Berichtsjahr insge- sichtsbehörde für die Sicherungs- und Sanierungsar- samt 607 Kontrollbefahrungen bei Steine- und Er- beiten im Altbergbau. den-Betrieben, 242 Kontrollbefahrungen bei Braun- kohlegewinnungs- und -sanierungsbetrieben und 373 Befahrungen im Untertagebergbau, den Besucher- 2.3 Betriebsplanzulassungen und andere Genehmigungsverfahren bergwerken sowie im Zusammenhang mit der Sanie- rung des ehemaligen Uran-, Zinnerz- und Spatberg- baus durch. Das Bundesberggesetz sieht für die Errichtung, Füh- rung und Einstellung von Aufsuchungsbetrieben, Das Referat Rohstoffgeologie im LfULG befährt die Gewinnungsbetrieben und Betrieben zur Aufberei- Gewinnungsbetriebe wegen der Aktualisierung der tung Betriebspläne (§ 51 BBergG) vor. Die Unter- nehmen stellen die Betriebspläne auf und reichen diese bei der Bergbehörde zur Zulassung ein. Das Sächsische Oberberg- amt lässt die Betriebspläne zu, soweit sie den Anforderungen nach europäischem, bundesdeutschem und sächsischem Recht entsprechen. Die Unterneh-men haben dazu weitreichende For-derungen des Arbeits- und Gesund-heitsschutzes, einer sicheren Be-triebsführung und des Um- welt-schutzes zu erfüllen.

Abbau flachliegender tertiärer Tone in einem Oberlausitzer Tagebau (Foto: Michalik, Ing.-büro Galinsky & Partner GmbH)

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Insbesondere die europarechtlichen Vorgaben an die wies das Referat auf fehlende oder unzureichende Umweltverträglichkeit der Bergbau- und Sanie- fachliche Aussagen, z. B. zur Vorratsermittlung, rungsvorhaben sind in den vergangenen Jahren we- zum Standsicherheitsverhalten oder zur Grundwas- sentlich anspruchvoller geworden. Die Betriebsplan- sersituation hin. Bei Vorhaben in oberflächennahem pflicht gilt auch für Einstellung eines Bergbauvor- Gesteinsabbauen bestanden weniger Probleme zu habens im Falle der Rücknahme, des Widerrufs oder rohstoffgeologischen als zu ingenieurgeologischen der Aufhebung einer Erlaubnis, einer Bewilligung und vor allem hydrogeologischen Belangen. In die oder eines Bergwerkseigentums. Das Bundesbergge- Bewertungen zog das Referat Rohstoffgeologie setz stellt insoweit sicher, dass bergbautreibende dabei weitere Referate des LfULG ein. Unternehmen oder gegebenenfalls deren Rechts- Zuge- Beteiligung nachfolger Vorhaben mit der vollständigen Wieder- lassen LfULG nutzbarmachung beenden. Fakultative Rahmenbetriebs- 2 15 pläne Das Betriebsplanverfahren ist neben seiner Geneh- Hauptbetriebspläne 40 7 migungsfunktion auch ein Instrument der Bergauf- Abschluss-/Teilabschluss- 21 10 betriebspläne sicht, da durch Vorlage der Pläne eine weitreichende Aufsuchungsbetriebspläne 2 2 Kontrolle der Einrichtungen und Tätigkeiten mög- Sonderbetriebspläne 50 2 lich wird. Betriebsplanergänzungen/-ab- 332 änderungen/ -verlängerungen Die Zulassung bergrechtlicher Betriebspläne, deren Beendigung der Bergaufsicht/ 9 Fristverlängerung, Ergänzung oder Abänderung Teilflächen sowie die Kontrolle der Einhaltung durch laufende Anordnung oder Untersagung 2 nach § 71 ff BBergG Betriebsbefahrungen sind ein Schwerpunkt der Tä- Befreiung von der Betriebs- 1 tigkeit des Sächsischen Oberbergamtes. Dazu gehö- planpflicht nach § 51 Abs. 3 BBergG ren auch das Feststellen der Beendigung der Berg- Ausnahmen nach § 13 ArbZG 3 aufsicht sowie Anordnungen oder Untersagungen Wasserrechtliche Erlaubnisse 9 nach § 71ff BBergG und die Befreiung von der Be- nach dem WHG triebsplanpflicht nach § 51 Abs. 3 BBergG für klei- Genehmigungen nach 13 nere Maßnahmen. BImSchG OwiG-Verfahren 1 Mit den bergrechtlichen Zulassungen erteilt das Sonstige Genehmigungen - 1

Sächsische Oberbergamt auch Genehmigungen nach Betriebsplanzulassungen und andere Genehmi- dem Bundesimmissionsschutzgesetz und dem Was- gungen im Jahr 2008 serhaushaltsgesetz. Mitunter erfolgen im Vorfeld der Erarbeitung von Das Referat Rohstoffgeologie im LfULG unterstützt Planungsunterlagen auf Bitte planender Ingenieurbü- das Sächsische Oberbergamt bei Entscheidungen. ros oder Betriebe hinsichtlich der Rohstoff- und Eingereichte Planungsunterlagen prüft es auf fachli- Lagerstättensituation Beratungen. che Plausibilität, d. h. insbesondere auf Begründet- heit und Nachvollziehhbarkeit. In zahlreichen Fällen

38 1BBergbehörde und amtliche Rohstoffgeologie

Im Rahmen der Betriebsplanverfahren führt das 2.4 Bergbauberechtigungen, Sächsische Oberbergamt bergrechtliche Planfeststel- Bodenschatzeinstufungen lungsverfahren nach § 52 Abs. 2a BBergG durch, wenn ein Bergbauvorhaben einer Umweltverträg- Der aktive Bergbau im Freistaat Sachsen ist über- lichkeitsprüfung bedurfte. Die Schwellenwerte für wiegend auf mineralische Rohstoffe gerichtet, die UVP-pflichtige Vorhaben sind in der Verordnung formal nicht zum Eigentum an den Grundstücken über die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbauli- gehören, in denen sie liegen. Diese Rohstoffe be- cher Vorhaben (UVP-Verordnung) vom 13. Juli zeichnet das Bergrecht als bergfreie Bodenschätze. 1990 in der geltenden Fassung genannt. Im Vorlauf Die Verfasser des Einigungsvertrages hatten sich mit der Planfeststellungsverfahren hat sich die Durch- einer Verordnung bereits am 15. August 1990 darauf führung von behördeninternen Scoping-Terminen geeinigt, im Beitrittsgebiet einen sehr umfassenden als sinnvoll erwiesen. Bei den Terminen legen betei- Katalog von Rohstoffen einschließlich der Bauroh- ligte Behörden die Grundsatzforderungen an die stoffe den bergfreien Bodenschätzen zuzuordnen, Antragsunterlagen fest. Planfeststellungsverfahren auch wenn sie nach Bundesberggesetz zu den grund- sind neben der UVP mit einer Öffentlichkeitsbeteili- eigenen oder zu den dort nicht erfassten Grundeigen- gung verbunden. Ein Planfeststellungsbeschluss ist tümerbodenschätzen zu rechnen wären. Damit war mit Konzentrationswirkung ausgestattet, d. h. er die Absicht verbunden, die Versorgung des Bauge- schließt ansonsten zusätzlich erforderliche Geneh- werbes mit den notwendigen Rohstoffen nicht zu migungen nach anderen Rechtsvorschriften wie behindern, weil die Eigentumsverhältnisse an Grund Immissionsschutzrecht und Wasserrecht ein. und Boden in den östlichen Bundesländern zunächst weitgehend ungeklärt waren. Auch heute überwiegt Beteiligung LfULG auf Grund der Regelungen des Einigungsvertrages in Laufende 43 8 Verbindung mit den Bestandsschutzregelungen des Planfeststellungsverfahren Gesetzes zur Vereinheitlichung der Rechtsverhält- Planfeststellungsbeschlüsse 2 nisse bei Bodenschätzen vom 15. April 1996 nach Planänderungsbeschlüsse 4 wie vor die Anzahl an Bergbauberechtigungen auf andere Entscheidungen 1 Steine- und Erden. Scoping-Termine 1 1

Planfeststellungsverfahren im Jahr 2008 Die Bodenschätze, die nach Bundesberggesetz nicht „bergfrei“ sind, sind Bestandteil der betreffenden Im Berichtszeitraum fasste das Sächsische Ober- Grundstücke. Dabei sind die grundeigenen Boden- bergamt den insgesamt 80. Planfeststellungsbe- schätze nach § 3 Abs. 4 BBergG, deren Gewinnung schluss seit seinem Bestehen. ebenfalls unter Bergaufsicht erfolgt, von den so genannten „Grundeigentümer-Bodenschätzen“ zu

unterscheiden, deren Gewinnung die Landratsämter und Kreisfreien Städte zulassen.

Wer bergfreie Bodenschätze aufsuchen will, bedarf der Erlaubnis, wer bergfreie Bodenschätze gewinnen

1BBergbehörde und amtliche Rohstoffgeologie 39

will, der Bewilligung oder des Bergwerkeigentums Im Jahr 2008 erteilte das Sächsische Oberbergamt (§ 6 Satz 1 BBergG). Das Sächsische Oberbergamt sieben neue Bergbauberechtigungen. Vier weitere ist durch Landesverordnung zuständige Genehmi- Bergbauberechtigungen verlängerte es. Das Referat gungs- und Zulassungsbehörde für alle bergmänni- Rohstoffgeologie im LfULG nahm zu zehn Erlaub- schen Arbeiten im Freistaat Sachsen. nis- und zwei Bewilligungsanträgen Stellung. Bei 11 Vorhaben wurde einer Übertragung der Bergbaube- Bergrechtliche Erlaubnisse (§ 7 BBergG) gewähren rechtigung oder einer Übertragung der Beteiligung das ausschließliche Recht, nach den Vorschriften des an derselben zugestimmt. Zu 11 Bergbauberechti- Bundesberggesetzes in einem bestimmten Feld die gungen führte das Sächsische Oberbergamt Wider- in der Erlaubnis bezeichneten Bodenschätze aufzu- rufsprüfungen durch. In zwei Fällen widerrief es die suchen, bei planmäßiger Aufsuchung notwendig zu Bergbauberechtigung, in sieben Fällen hob es die lösende oder freizusetzende Bodenschätze zu ge- Berechtigung ganz oder teilweise auf. winnen und das Eigentum daran zu erwerben und die zur Aufsuchung notwendigen Betriebsanlagen zu 2008 2007 errichten. Erlaubnisse nach § 7 BBergG 13 10 Bewilligungen nach § 8 241 246 Bergrechtliche Bewilligungen (§ 8 BBergG) gewäh- BBergG ren das ausschließliche Recht, nach den Vorschriften Bergwerkseigentum nach § 9 274 274 und § 151 BBergG des Bundesberggesetzes in einem bestimmten Feld Insgesamt 528 530 die in der Bewilligung bezeichneten Bodenschätze aufzusuchen, zu gewinnen und andere Bodenschätze Bestand der Bergbauberechtigungen im Freistaat Sachsen jeweils zum 31. Dezember (auch bei der Anlegung von Hilfsbauen) mitzuge- Das Referat Rohstoffgeologie im LfULG legte im winnen, das Eigentum an den Bodenschätzen zu Berichtszeitraum für fünf Kiessand-Vorkommen die erwerben und die zur Gewinnung notwendigen Be- triebsanlagen zu errichten.

Das Bergwerkseigentum (§ 9 BBergG) gewährt die Rechte einer bergrechtlichen Bewilligung nach § 8 BBergG. Außerdem sind die für Grundstücke gel- tenden Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches entsprechend anzuwenden. Das Bergwerkseigentum wird in einem für den Freistaat Sachsen beim Amts- gericht Freiberg geführten Berggrundbuch nachge- wiesen.

Im Freistaat Sachsen bestanden am Ende des Be- richtsjahres 528 Bergbauberechtigungen (Stand Ende 2007: 530). Beprobte Hauptterassen-Schotter einer Erkun-

dungsbohrung für die Erweiterungsfläche einer Kiessandlagerstätte bei Leipzig (Foto: Kaufmann, LfULG)

40 1BBergbehörde und amtliche Rohstoffgeologie

Bodenschatzkategorie fest. In Zusammenarbeit mit Ein Schwerpunkt der rohstoffgeologischen Arbeit im den planenden Ingenieurbüros nahm das Referat Berichtszeitraum war für das Referat Rohstoffgeolo- mittels Bohrungen, Schürfen oder Stoßbemusterun- gie im LfULG die Rohstoffsicherung im Rahmen gen amtliche Probenahmen vor. Auf Grundlage der der Regionalplanung. Nachdem der Landesentwick- Analyseergebnisse erfolgte die Einstufung in die lungsplan seit 2003 in Kraft getreten ist, begann die Kategorien grundeigener (4) oder Grundeigentümer- erste Gesamtfortschreibung der fünf Regionalpläne Bodenschatz (1). aus den Jahren 2001/2002. Bei der Prüfung der Ent- würfe für die fortzuschreibenden Regionalpläne 2.5 Bergbehörde und amtliche wurde der Staatliche Geologische Dienst von den Rohstoffgeologie als Träger Planungsverbänden einbezogen. Vor allem soll er zu öffentlicher Belange den von den Planern ausgewiesenen Vorrang- und

Vorbehaltsgebiete für mögliche Rohstoffgewinnung Zahlreiche Planungsträger und Behörden im Frei- Stellung nehmen. Das Referat Rohstoffgeologie im staat Sachsen beteiligen das Sächsische Oberberg- LfULG hat dazu auf Grundlage der im Vorfeld der amt und das Referat Rohstoffgeologie beim LfULG Aufstellung des Landesentwicklungsplanes im Jahr als Träger öffentlicher Belange. Schwerpunkte sind 2002 bewerteten Rohstoffvorkommen Vorschläge dabei Verfahren der Landes- und Regionalplanung, erarbeitet. Für den „kurzfristigen“ Bedarf (20 Jahre der Bauleitplanung und der Fachplanung für andere ab Gegenwart) sollen Flächen in der Regel als Vor- fachgesetzliche Genehmigungsverfahren. Diese ranggebiete gesichert werden. Für den „mittelfristi- Planungen sind im Hinblick auf bergbauliche und gen“ Bedarf (20 bis 40 Jahre ab Gegenwart) sollen bergrechtliche Belange des aktiven Bergbaus, des Ausweisungen als Vorrang- oder Vorbehaltsgebiete Sanierungsbergbaus und möglicher Auswirkungen erfolgen. Für den „langfristigen“ Bedarf (ohne zeit- des Altbergbaus zu prüfen. liche Beschränkung) sollen die Flächen als Vorbe- haltsgebiet geschützt werden. Die fortgeschriebenen Die sächsische Bergverwaltung vertritt die Interes- Regionalpläne für die Planungsregionen Westsach- sen zur Aufsuchung und Gewinnung von Boden- sen, Chemnitz-Erzgebirge und Südwestsachsen sind schätzen gegenüber konkurrierenden Nutzungsan- im Juli 2008 in Kraft getreten. Die Flächenvorschlä- sprüchen. Damit steht sie neben dem Geologischen ge des Referates Rohstoffgeologie wurden in unter- Dienst des Freistaates Sachsen für die langfristige schiedlichem Umfang berücksichtigt. Mit der Ver- planerische Sicherung der Bodenschätze im Freistaat bindlicherklärung der Regionalpläne für die Regio- Sachsen ein. Die Bergbehörde wie auch das LfULG nen Elbtal-Osterzgebirge und Oberlausitz-Nieder- wirken dabei insbesondere in den Verfahren zur schlesien ist im Jahr 2009 zu rechnen. Das Referat Erstellung der Braunkohlenpläne, Braunkohlensa- Rohstoffgeologie im LfULG und das Sächsische nierungspläne, Regionalpläne und bei verschiedenen Oberbergamt stimmten alle Stellungnahmen gegen- Bauleitplanungen mit. Hierbei prüft das Oberberg- über den Regionalen Planungsverbänden ab. amt, welche bergbaulichen Tätigkeiten auf geplante Vorhaben einwirken können und ob Vorhaben die Ein weiterer Schwerpunkt der rohstoffgeologischen Belange des Bergbaus beeinträchtigen. Arbeit des Referates Rohstoffgeologie ist die Erwei- terung und Optimierung des Fachinformationssys-

1BBergbehörde und amtliche Rohstoffgeologie 41

tems (FIS) Rohstoffe. Im Berichtszeitraum erfolgten durch einen anerkannten Markscheider geführt wer- Erfassungen von Qualitätsparametern der Steine und den darf, und aus „sonstigen Unterlagen“. Erden sowie der Braunkohlen, wobei teilweise Fir- Die Markscheider-Bergverordnung regelt in § 12, men auf der Basis von Werkverträgen eingesetzt für welche Betriebe die Bergverwaltung auf Antrag wurden. die Ausnahme vom Erfordernis des Grubenbildes Das Sächsische Oberbergamt erarbeitete im Be- bewilligen kann. Bei Bewilligung einer Ausnahme richtsjahr 578 Stellungnahmen im Rahmen der Be- kann die Bergverwaltung für diese Betriebe neben teiligung als Träger öffentlicher Belange. Die Stel- Markscheidern auch andere (vermessungskundige) lungnahmen betrafen Bauleitplanungen (341), Personen nach § 64 Abs. 1 Satz 2 BBergG für die Schutzgebietausweisungen (75), Verkehrsplanungen Führung des Risswerkes anerkennen. Die Risswerke (77) und sonstige Vorhaben (85). Darüber hinaus bestehen dann nur noch aus den „sonstigen Unterla- erteilte die Behörde zu Anfragen von 1.096 Grund- gen“, was aber lediglich eine Auswirkung auf die eigentümern Auskunft über die altbergbaubedingte äußere Form, nicht jedoch auf den Inhalt des Riss- Gefährdungssituation auf ihren Grundstücken. werkes hat. Markscheider sind befugt, Tatsachen mit öffentlichem Glauben zu beurkunden. Diese Befug- Das Referat Rohstoffgeologie im LfULG gab zu 197 nis haben die anderen anerkannten Personen nicht. Vorhaben der Bauleitplanung, der Verkehrswege- Bedeutung hat dies in Gerichtsverfahren, die sich planung, zu wasser- und abfallrechtlichen Planungen auf die Aussagekraft von Risswerken stützen. Im sowie zu sonstigen Vorhaben einschließlich zu Fra- Berichtsjahr bewilligte das Sächsische Oberbergamt gen des Geotopschutzes Stellungnahmen ab. Hierbei für sieben Betriebe die Ausnahme vom Erfordernis wurden insbesondere Belange der Rohstoffsicherung des Grubenbildes gemäß § 12 Markscheider- wahrgenommen. Das Referat beriet Behörden, Bergverordnung. Kommunen, Betriebe oder deren Verbände sowie auch Private zu Fragen der Rohstoffsicherung in 36 Sowohl die Markscheider und die anderen anerkann- Fällen. Weiterhin beantwortete es zahlreiche Bür- ten Personen als auch die Ausführung der mark- geranfragen zur Erdwärmenutzung. scheiderischen Arbeiten unterliegen der Aufsicht des Sächsischen Oberbergamtes. Markscheider werden 2.6 Markscheidewesen auf der Grundlage des Gesetzes über die Anerken- nung als Markscheider (MarkG) durch das Sächsi- sche Oberbergamt anerkannt. Die Anerkennung gilt Bergbautreibende haben alle raumbezogenen Infor- für den gesamten Freistaat Sachsen. Im Berichtsjahr mationen und Daten eines bergbaulichen Gewin- erkannte das Sächsische Oberbergamt einen Mark- nungsbetriebes in einem bergmännischen Risswerk scheider und eine „andere Person“ neu an. Sieben darzustellen. Das Risswerk dient als Instrument der Anerkennungen von Markscheidern oder „anderen Bergaufsicht, als Planungs- und Antragsgrundlage Personen“ verlängert es. Im Berichtsjahr nahm die für das jeweilige Bergbauunternehmen und als dau- Bergbehörde 122 nachgetragene Risswerke an und erhafte Dokumentation der bergbaulichen Tätigkeit. führte dazu teilweise eine Prüfung durch. Verantwortlich ist der Unternehmer. Grundsätzlich besteht ein Risswerk aus dem „Grubenbild“, das nur

42 1BBergbehörde und amtliche Rohstoffgeologie

Risswerkführung durch Risswerkführung durch Markscheider „Andere Personen“ Anzahl riss- Gesamtanzahl Anzahl an an- Gesamtanzahl werkführender an Risswerken deren Personen an Risswerken Markscheider1) Braunkohlen- Bergbau 7 21 Uranerz- Bergbau 2 3 Kalktiefbau 1 3 Tontiefbau 2 4 Steine- und Erden- Tagebaue 20 188 31 183 Haldenrückgewinnung 3 6 0 0 insgesamt 35 225 31 183 1) teilweise Mehrfachnennung

Risswerkführung in den einzelnen Bergbauzweigen (Stand: 31. Dezember 2008)

2.7 Förderabgaben und andere Verwaltungseinnahmen der Bergbehörde

Für die Gewinnung bergfreier Bodenschätze hat der sowie aus Gründen der Sicherung des Marktes mit Bewilligungsinhaber oder der Bergwerkseigentümer Rohstoffen und der Verbesserung der Ausnutzung eine Förderabgabe zu entrichten. Die Abgabepflicht der Lagerstätten. Ebenso waren die Unternehmen ist bundesrechtlich in § 31 Abs. 1 BBergG geregelt. von der Zahlung der Feldesabgabe zur Aufsuchung Der Landesgesetzgeber setzt den Marktwert und den von Bodenschätzen befreit. Wegen der Anrechnung Abgabesatz auf dem Verordnungsweg fest. von Aufwendungen sind bei der Feldesabgabe keine Einnahmen zu erwarten. Im Berichtsjahr entrichteten die abgabepflichtigen Unternehmen Förderabgaben in einer Gesamthöhe Das Sächsische Oberbergamt beteiligt bei Bedarf von 1.767,1 T€. Im Einzelnen entfielen auf die För- das Referat Rohstoffgeologie im LfULG bei Bewer- derung von Natursteinen 1.182,2 T€, auf die Förde- tung der Förderabgabenpflicht. Im Berichtszeitraum rung von Kiesen und Kiessanden 458,6 T€, auf die betraf dies die Bewertung von Prüfergebnissen zur Förderung von tonigen Gesteinen 115,1 T€ und auf Beschaffenheit der Vorabsiebung aus einem Granit- die Förderung von Kaolin 11,2 T€. steinbruch.

Aufgrund der Verordnung des SMWA über Feldes- Daneben erzielte die Bergverwaltung im Berichts- und Förderabgaben (FFAVO) war die Gewinnung jahr andere Verwaltungseinnahmen in Höhe von der Bodenschätze Braunkohle, Marmor und Erd- 566,0 T€. Darunter sind Einnahmen für bergrechtli- wärme von der Förderabgabe befreit. Die Befreiung che Planfeststellungsverfahren, Betriebsplanzulas- erfolgte aus Gründen der Abwehr der Störung des sungen und Genehmigungen nach BImSchG, was- gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichtes und der serrechtliche Genehmigungen und weitere Verwal- Gefährdung der Wettbewerbslage der Unternehmen tungseinnahmen.

1BBergbehörde und amtliche Rohstoffgeologie 43

2.8 Rechtsentwicklung Sächsische Oberbergamt nahm im Berichtszeit- raum die Zusammenarbeit mit den für einzelne

Die Gesetz- und Vorschriftengeber auf europäischer, Fachaufgaben neu bestimmten staatlichen und bundesstaatlicher und sächsischer Ebene haben im kommunalen Behörden auf. Jahr 2008 mit zahlreichen Erlassen und Novellie- • Das SMWA regelte mit der Verordnung zur rungen für die Bergaufsicht unmittelbar oder mittel- Änderung der Verordnung über Feldes- und För- bar geltendes Recht fortgeschrieben. Wesentliche derabgaben vom 29. Oktober 2008 (SächsGVBl. Regelungen waren dabei: S. 641) Ausnahmen zur Erhebung der Abgaben

• Mit der Dritten Verordnung zur Änderung berg- in den kommenden Jahren. Danach gelten die rechtlicher Verordnungen vom 24. Januar 2008 Befreiung für die Feldesabgabe auf bergfreie (BGBl. I S. 85) setzte der Bundesgesetzgeber die Bodenschätze und die Befreiung von der Förder- Richtlinie 2006/21/EG über die Bewirtschaftung abgabe auf Erdwärme und Marmor bis zum von Abfällen aus der mineralgewinnenden In- 31. Dezember 2012 fort. Die Befreiung von der dustrie und zur Änderung der Richtlinie Förderabgabe für Braunkohle gilt bis zum 31. 2004/35/EG um. Mit der Vorschrift ergänzt er Dezember 2011. die Allgemeine Bundesbergverordnung und die In der Rechtsprechung gab es im Berichtszeitraum Verordnung zur Umweltverträglichkeitsprüfung mehrere Entscheidungen mit Auswirkungen auf (UVPV). Regelungsschwerpunkte betreffen die bergrechtliche Verfahren. Ein Teil der Entscheidun- Aufstellung von Abfallbewirtschaftungsplänen, gen hat dabei über den Einzelfall hinausreichende sowie zusätzliche Anforderungen bei Errichtung, Bedeutung: Betrieb und Stilllegung von Abfallentsorgungs- einrichtungen. • Das Verwaltungsgericht Chemnitz bestätigte mit Urteil vom 30. April 2008 (2 K 24/08) den vom • Durch das Gesetz zur Neuordnung der Sächsi- Sächsischen Oberbergamt vorgenommenen Wi- schen Verwaltung (Sächsisches Verwaltungs- derruf eines Bergwerkseigentums. Das Gericht neuordnungsgesetz - SächsVwNG) vom 29. Ja- verwies darauf, dass das Recht auch die Fälle er- nuar 2008 (SächsGVBl. S. 138) und das Gesetz fasse, bei denen der Bergbautreibende mit der zur Neugliederung des Gebietes der Landkreise Gewinnung nicht innerhalb von zehn Jahren nach des Freistaates Sachsen (Sächsisches Kreis- Verleihung des Bergwerkseigentums begonnen gebietsneugliederungsgesetz – SächsKrGebNG) hat. Die Frist beginne mit der Verleihung des vom 29. Januar 2008 (SächsGVBl. S. 102) erge- Bergwerkeigentums. Das Urteil ist noch nicht ben sich zahlreiche neue Aufgabenzuweisungen rechtskräftig. in Rechtsgebieten die über die Konzentrations- wirkung bergrechtlicher Zulassungen eng mit der • Der Bundesgerichtshof urteilte am 19. September Arbeit der Bergbehörde verknüpft sind. Das be- 2008 (V ZR 28/08) zum Ersatz von Schäden, die trifft vor allem den Verwaltungsvollzug im Ar- durch untertägigen Bergbau verursacht werden. beits-, im Abfall- und Bodenschutzrecht, im Im- Betroffenen steht ein angemessener Geldaus- missionsschutzrecht und im Wasserrecht. Das gleich zu, wenn durch die zu duldende Nutzung

44 1BBergbehörde und amtliche Rohstoffgeologie

eines Nachbargrundstücks die Nutzung des eige- gen des Sächsischen Oberbergamtes. In den Haupt- nen Grundstücks über das zumutbare Maß hin- sachen bestätigten sie die Entscheidungen der Berg- aus beeinträchtigt ist. Dass die Beeinträchtigung behörde. Seit dem Jahr 2008 sind sieben neue Ge- vom Bergbau (und nicht vom darüber liegenden richtsverfahren anhängig. Am Ende des Berichtszeit- Grundstück) ausgeht, hindert die Geltendma- raumes waren 12 Verfahren offen. chung des Anspruchs nicht. Das Sächsische Oberbergamt schloss im Berichts- • Mit Urteil vom 26. September 2008 (4 B 773/06) zeitraum 57 Widerspruchsverfahren ab. In dem Zeit- wies das Oberverwaltungsgericht Bautzen die raum verzeichnete es 185 neue Widersprüche. Am Berufung einer Grundeigentümerin gegen den Ende des Berichtszeitraumes waren 188 Wider- Planfeststellungsbeschluss des Sächsischen O- spruchsverfahren anhängig. berbergamtes für das Vorhaben „Neuaufschluss Granulitsteinbruch Windberg/Mühlau“ im We- 2.9 Öffentlichkeitsarbeit sentlichen ab. Gegen die Überführung des bereits unter DDR-Recht begonnenen Verfahrens in das Im Berichtszeitraum nahmen das Sächsische Ober- bergrechtliche Zulassungsverfahren nach Bun- bergamt und das Referat Rohstoffgeologie im desberggesetz bestehen keine Bedenken. Die Zu- LfULG für Presse, Fernsehen und Rundfunk zu lassung des Rahmenbetriebsplans sei danach eine vielfältigen bergbaulichen, rohstoffgeologischen und gebundene Entscheidung ohne planerischen Ges- bergbehördlichen Themen Stellung. Im Mittelpunkt taltungsspielraum des Sächsischen Oberbergam- stand dabei die Berichterstattung zu den Erlaubnis- tes gewesen. Grundeigentümer sind im gestuften und Bewilligungsanträgen auf sächsische Erz- und bergrechtlichen Zulassungsverfahren auf das ge- Spatlagerstätten bzw. – vorkommen und den dazu stufte Rechtsschutzverfahren verwiesen. Effekti- ergangenen Entscheidungen der Bergbehörde. ver Rechtsschutz sei spätestens bei möglichen Grundabtretungsverfahren gegeben. Das Urteil Vertreter der Bergbehörde informierten im Berichts- ist rechtskräftig. zeitraum im In- und Ausland bei verschiedenen Veranstaltungen zu nationalen und sächsischen • Das Bundesverwaltungsgericht stellte mit Urteil Bergbauthemen. Das Oberbergamt und das Referat vom 20. November 2008 (7 C 10.08) Grundsätze Rohstoffgeologie im LfULG beteiligten sich an zur Zulegung (von Grundstücken für ein Gewin- verschiedenen Kolloquien in Freiberg und an ande- nungsvorhaben) auf. Danach begründet die Roh- ren Orten. Beide Behörden unterhalten insbesondere stoffsicherungsklausel des Bundesberggesetzes zur TU Bergakademie Freiberg vielfältige Kontakte bei der Entscheidung über eine Zulegung keinen auf Leitungs- und Arbeitsebene. grundsätzlichen Vorrang des öffentlichen Inte- resses an einem grenzüberschreitenden Abbau Das Referat Rohstoffgeologie arbeitete aktiv im vor entgegenstehenden privaten oder anderen öf- länderübergreifenden Projekt „Innovative Braunkoh- fentlichen Interessen. lenintegration – ibi“ mit.

Die Verwaltungsgerichte entschieden im Berichts- Im Berichtszeitraum erschienen die Bände 13 jahr zu drei anhängigen Klagen gegen Entscheidun- (Schwertdtner, G; Anger, H.; Störr, M.: Die Kaolin-

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lagerstätten des Kemmlitzer Reviers) und 14 (Hiller, A & Schuppan, W.: Geologie und Uranbergbau im Revier Schlema-Alberoda) der vom LfUG/LfULG und dem Sächsischen Oberbergamt gemeinsam herausgegebenen Schriftenreihe Bergbau in Sachsen. In Vorbereitung war Band 15 der Schriftenreihe (Hoth, K. und Mitautoren: Die Steinkohlenlagerstät- te Zwickau).

Im März des Berichtszeitraumes empfing das Säch- sische Oberbergamt für zwei Tage eine mongolische Delegation der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe im Rahmen einer Fortbildung für Umwelt- und Bergingenieure. Die Gäste informier- ten sich in der Bergbehörde und auf Befahrungen über den sächsische Bergbau und Sanierungsberg- bau.

Das Sächsische Oberbergamt war im Berichtszeit- raum Antrags- und Vorprüfungsstelle für den Säch- sischen Staatspreis für Baukultur 2008 zum Thema „Berg-Bau-Kultur – Zukunft aus Tradition“. Um den von Sächsischen Staatsministerium des Innern ge- Stele zum Sächsischen Staatspreis für Baukultur stifteten Staatspreis bewarben sich 18 Beiträge aus im Kurbad Schlema (Foto: Seibt) verschiedenen Bergbautraditionen und mit unter- schiedlichen Inhalten. Das Sächsische Oberbergamt richtete die Preisrichtersitzung aus und unterstützte die Vorbereitung der Verleihung des Staatspreises im Rahmen der Eröffnung der Europäischen Messe für Baukultur und Denkmalschutz „DENKMAL“ im November 2008 auf der Neuen Leipziger Messe. Preisträger wurde der Beitrag der Gemeinde Kurbad Schlema und der Wismut GmbH „Vom Tal des Todes zum Kurbad“. Besondere Erwähnung fanden daneben die Beiträge „Lausitzer Findlingspark Nochten“, „Umsetzung und denkmalgerechte Sanie- rung der Emmauskirche von Heuersdorf“ und „Um- nutzung des alten Fördermaschinenhauses der Schachtanlage Reiche Zeche in Freiberg“.

46 1BBergbehörde und amtliche Rohstoffgeologie

• Sicherungsmaßnahmen an absturzgefährdeten 3 Sicherheit und Umweltschutz im Bergbau Betriebsbereichen und Bereichen mit Steinfallge- fahr, 3.1 Arbeits- und Gesundheitsschutz • Zustand der Erste-Hilfe-Ausrüstung,

• Einhaltung brandschutztechnischer Anforderun- Bewertung und Tendenzen der gen, Unfallentwicklung • Betriebsanweisungen für sich wiederholende Die Bergbauunternehmen zeigten dem Sächsischen Arbeiten,

Oberbergamt im Jahr 2008 insgesamt 74 melde- • Aktualität des Sicherheits- und Gesundheits- pflichtige Unfälle mit einem Arbeitsausfall von schutzdokumentes und mehr als drei Arbeitstagen an (Vergleich 2007: 67 • das Überhöhen von Böschungen. Unfälle). Im Berichtszeitraum ereignete sich ein tödlicher Unfall (Vergleich 2006: ein tödlicher Un- Das Sächsische Oberbergamt forderte die Bergbau- fall). unternehmen im notwendigen Umfang zur Abstel- lung der festgestellten Mängel auf. Die immer wie- Grubenkontrolleure (GK) der neu auftretenden Mängel in den fast 500 Betrie- ben zeigen jedoch, dass kontinuierlich fortgesetzte Neben der bereits im Kapitel 2.2. erwähnten Be- Betriebskontrollen unverzichtbar sind. triebsaufsicht führt das Sächsische Oberbergamt regelmäßig Betriebskontrollen durch. Diese Aufgabe Verantwortliche Personen, Arbeitssicherheitliche ist zwei Grubenkontrolleuren übertragen. Im Be- Dienste richtszeitraum führten die Grubenkontrolleure in Abstimmung mit den zuständigen Betriebsplanbear- Die sächsische Bergverwaltung gewährleistet die beitern insgesamt 354 Kontrollen durch, davon 20 Arbeitssicherheit der Beschäftigten neben der Berg- unter Tage, 218 in Tagebauen und 116 an sonstigen aufsicht und dem Vorschriftenwesen auch durch die übertägigen Betriebsanlagen. Die Befahrungsergeb- Bestellung verantwortlicher Personen. nisse dokumentierten sie zeitnah im Sächsischen Bergbauinformationssystem (SBIS) des Sächsischen Als Besonderheit enthält das Bergrecht gesetzliche Oberbergamtes. Die Kontrollen dienen der Gefah- Regelungen mit Bezug auf die Leitung und Beauf- renabwehr an Arbeitsplätzen in den der Bergaufsicht sichtigung der Betriebe. Nach dem Bundesbergge- unterstehenden Betrieben sowie bei Maßnahmen der setz (BBergG) trägt der Unternehmer die Verant- Bergbehörde nach Polizeirecht. Sie konzentrieren wortung für die Einhaltung bergrechtlicher Pflichten sich auf folgende Schwerpunkte: zur ordnungsgemäßen Errichtung, Führung und Einstellung des Betriebes. In der Regel sind durch • Schutzverkleidungen an Bandanlagen und Ma- den Unternehmer zur Erfüllung der Aufgaben weite- schinen, re Personen für die Leitung und Beaufsichtigung des • Lichtgitterroste auf Podesten und Laufstegen, Betriebes zu bestellen.

2BSicherheit und Umweltschutz im Bergbau 47

Die verantwortlichen Personen stehen unter hohen Fachgebiet Anzahl Anforderungen. Sie müssen Zuverlässigkeit, Fach- Böschungen 51 kunde und körperliche Eignung nachweisen. Unter Angabe der Stellung im Betrieb sowie der Vorbil- Brandschutz 3 dung sind sie der zuständigen Bergbehörde sowohl Eisenbahnsicherungsanlagen 7 nach der Bestellung als auch nach dem Ausscheiden Elektrotechnik 8 zu benennen. Schachtförderanlagen 5 Daneben hat der Unternehmer nach der Bergverord- Schwimmende Geräte 5 nung über einen arbeitssicherheitlichen und be- triebsärztlichen Dienst (BVOASi) zur Unterstützung Tagebauentwässerung 16 bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben zur Verbes- Tagebaugroßgeräte und Hebezeuge 12 serung des Arbeitsschutzes und der Unfallverhütung Insgesamt 107 im Betrieb einen arbeitssicherheitlichen und be- triebsärztlichen Dienst einzurichten oder diese Sachverständige im Bergbau Pflichten auf anderer Weise zu erfüllen. Der be- triebsärztliche Dienst ist im Wesentlichen als außer- 3.4 Abfallwirtschaft im Bergbau betrieblicher Dienst organisiert.

Bei der Zulassung der Verwertung mineralischer 3.2 Rettungswesen Abfälle in Betrieben unter Bergaufsicht sind die

Bestimmungen des Kreislaufwirtschafts-/Abfall- Am 31. Dezember 2008 standen in Sachsen zwei gesetzes und des Bodenschutzgesetzes in Verbin- Grubenwehren sowie eine Gasschutzwehr unter dung mit der Bodenschutzverordnung sowie ergän- Bergaufsicht. Das waren jeweils eine Grubenwehr zend die Regeln der Bund-Länder-Arbeitsge- der Wismut GmbH und eine Grubenwehr bei der meinschaften Abfall und Boden zu beachten. MIBRAG im mitteldeutschen Revier am Standort Espenhain sowiedie Gasschutzwehr der Vattenfall Neben der Zulassung liegt auch die Überwachung Europe Mining AG am Standort Schwarze Pumpe. der Verwertung mineralischer Abfälle in Bergbaube- trieben in der Zuständigkeit des Sächsischen Ober- 3.3 Sachverständige bergamtes. Die obere Abfallbehörde unterstützt das Sächsische Oberbergamt bei Wahrnehmung der Aufgaben. Abfallbehörde und Bergbehörde arbeiten Das Sächsische Oberbergamt hat im Berichtsjahr zu den abfallrechtlichen Themen eng zusammen. fünf Sachverständige neu anerkannt sowie zwei Dadurch ist eine gemeinsame und effektive Überwa- bestehende Anerkennungen antragsgemäß verlän- chungstätigkeit möglich. gert. Unter Berücksichtigung der 2008 erloschenen

Anerkennungen (Altersruhestand, Unternehmens- Beim Aufsuchen, Gewinnen und Aufbereiten von wechsel) ergibt sich folgende Übersicht: Bodenschätzen fallen im erheblichen Umfang berg- bauliche Abfälle an. Für diese Abfälle sieht das

48 2BSicherheit und Umweltschutz im Bergbau

Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz eine Aus- beauftragte Sanierungsunternehmen hatte die gebo- nahmeklausel vor. Danach regelt sich der Umgang tenen Sicherheitsanforderungen nicht berücksichtigt. mit den Abfällen nach dem Bundesberggesetz. Im Besucherbergwerk Felsendome Rabenstein traten Bergbautreibende haben die Abfälle im Rahmen zwischen der 2. und 3. Sohle unkontrollierte Mas- bergrechtlicher Betriebspläne gemeinwohlverträg- senbewegungen auf. In dem Bereich war ein nicht lich zu entsorgen. Auf Grund der spezifischen bo- ordnungsgemäß verwahrter Schacht ausgelaufen. denphysikalischen Eigenschaften dieser meist mine- Der Besucherweg war von dem Ereignis nicht be- ralischen Stoffe dominiert dabei der Einsatz für troffen. Das Sächsische Oberbergamt veranlasste bergtechnische Zwecke bei Stabilisierungsmaßnah- umgehend Sicherungsmaßnahmen. men, Hohlraumverfüllungen und Landschaftsbau- werken in Bergbaubetrieben. Ebenso bietet der In der Tongrube Dresden-Lockwitz verunglückte am Bergbau die Möglichkeit, geeignete bergbaufremde 11. Juli 2008 ein Mitarbeiter tödlich. Bei Begehung Abfälle bei derartigen Vorhaben zu verwerten. des Daches einer nach Bauart zugelassenen Lager- halle im Vorfeld von Reparaturarbeiten brach der Insbesondere der Steine- und Erdenbergbau ist dar- Mitarbeiter ohne Fremdverschulden durch eine auf abgewiesen, im Rahmen des Ausgleichs der lichtdurchlässige Kunststoffabdeckung und stürzte Folgen von Eingriffen in die Landschaft und der etwa 10 m in die Tiefe. Das Sächsische Oberbergamt Wiedernutzbarmachung von bergbaulich in An- konnte keinen Verstoß gegen Arbeitsschutzbestim- spruch genommenen Flächen, bergbaufremde Abfäl- mungen feststellen. Es stellte in der Folge alle Be- le zu verwerten. Damit kommt es zu einem Aus- triebe mit baugleichen Lagerhallen fest und infor- gleich zwischen bergtechnisch erforderlichem Be- mierte diese in einem Rundschreiben über Gefahren darf an geeigneten Mineralstoffen einerseits und der bei Begehung der Dächer. gestiegenen Nachfrage nach günstigen Verwer- tungsmöglichkeiten für umweltverträgliche Mineral- stoffe andererseits. Anlagenverzeichnis

1. Organisationsplan Sächsisches Oberbergamt Die Sanierungsunternehmen verarbeiten im Unterta- gebereich für Stabilisierungsmaßnahmen u. a. 2. Auszug Organisationsplan Sächsisches Staatsmi- Braunkohlenfilterasche. Diese eignet sich dort auf nisterium für Wirtschaft und Arbeit (SMWA) Grund ihrer puzzolanischen Eigenschaften (in Ge- genwart von Wasser tritt eine Aushärtung ein) her- 3. Auszug Organisationsplan Landesamt für Um- vorragend als Ersatzbaustoff. welt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG)

4. Übersicht zu den im Freistaat Sachsen vorhande- 3.5 Besondere Ereignisse und Unfälle nen Besucherbergwerken und –höhlen sowie zu sonstigen zur Besichtigung freigegebenen unter- Bei Sanierungsarbeiten am Speicherbecken Lohsa II, irdischen Hohlräumen Außenkippe Bärwalder Höhe wurde bei Verdich- tungsarbeiten eine Rutschung ausgelöst. In der Folge rutschten zwei PKW in das Speicherbecken. Das

2BSicherheit und Umweltschutz im Bergbau 49

Anlage 1

50 Anlagen

Anlage 2

Organisationsplan des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit (Auszug) Stand: 1. Juli 2009

Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit

Thomas Jurk

Staatssekretär

Dr. Hartmut Mangold

Abteilung 5 Wirtschaftsordnung

Joachim Wagner

Referat 52 Bergbau, Umweltfragen

Dr. Peter Jantsch

51

Anlage 3

AuszugAuszug aus aus dem dem Organisationsplan Organisationsplan des des Landesamtes für Umwelt, Landesamtes für Umwelt, LandwirtschaftLandwirtschaft und und Geologie Geologie (LfULG) (LfULG) Stand: 1. Juli 2009 Stand: 1. Juli 2009

Abteilung 10 Geologie

Herr Dr. Eckart Geißler

Referat 101 Deckgebirgskartierung, Kartographie Herr Wolfgang Alexowsky

Referat 102 Grundgebirgskartierung, Geophysik, Geol. Grundlagen Herr Hans-Jürgen Berger

Referat 103 Ingenieurgeologie

Herr Christoph Starke

Referat 104 Rohstoffgeologie

Herr Dr. Uwe Lehmann

Referat 105 Hydrogeologie

Herr Mathias Hübschmann

Referat 106 Geoarchive, Geoinformation, Sammlungen Herr Peter Suhr

50 Anlagen Anlage 4

Anlagen 53 Anlage 4

Besucherbergwerke und -höhlen (Stand: 31.12.2008)

Nr. Name des Objektes Ansprechpartner

Besucherbergwerke

1 Alaunbergwerk Vogtländischer Bergknappenverein zu Plauen e.V. "Ewiges Leben" Plauen Herr Müller Bonhoeffer Straße 140 08525 Plauen Telefon: 03741/529426 oder 0179/1303163 E-Mail: [email protected] Internet :www.alaunbergwerk-plauen.de 2 Sächsisches Lehr- und TU Bergakademie Freiberg Forschungsbergwerk Herr Grund „Reiche Zeche“ und Fuchsmühlenweg 9 „Alte Elisabeth“ 09599 Freiberg Telefon: 03731/394490 Fax: 03731/394492 E-Mail: [email protected] Internet: www.tu-freiberg.de 3 Alte Hoffnung Erbstolln Alte Hoffnung Erbstolln e.V. Herr Gerold Riedl Feldstraße 15 09661 Rossau, OT Schönborn-Dreiwerden-Seifersbach Telefon: 03727/91845 E-Mail: [email protected] Internet: www.schaubergwerk.de 4 Altstolln Morgenstern Pöhla Förderverein Freizeitzentrum mit Besucherbergwerk Luchsbachtal Pöhla e.V. Frau Grund Karlsbader Straße 30 08352 Pöhla Telefon: 03774/29994 Fax: 03774/86080 E-Mail: [email protected] Internet: www.luchsbachtal.de 5 Andreas-Gegentrum-Stolln Verein Altbergbau „Andreas-Gegentrum-Stolln“ Jöhstadt im Preßnitztal e.V. Herr Resch Hauptstraße 70 09456 , OT Arnsfeld Telefon: 037343/7941 E-Mail: [email protected] Internet: www.andreas-gegentrum-stolln.de

54 Anlagen

Nr. Name des Objektes Ansprechpartner 6 Aurora Erbstolln "Aurora Erbstolln" e.V. Herr Fischer Moritz-Fernbacher-Straße 1a 01705 Freital Telefon: 0351/6502700 E-Mail: [email protected] Internet: www.auroraerbstolln.gmxhome.de 7 Bartholomäusschacht Stadtverwaltung Brand- Erbisdorf Brand-Erbisdorf Herr Maruschke Markt 1 09618 Brand- Erbisdorf Telefon: 037322/320 Fax: 037322/32341 Internet: www.bergbautradition-sachsen.de 8 Ehemaliger Entwässerungs- Knappschaft Kalkwerk Lengefeld e.V. stolln der 1. Sohle des Alten Herr Roberto Sachse Lagers Kalkwerk Lengefeld Postfach 28 09512 Lengefeld Telefon: 037367/600 Telefax: 037367/2238 E-Mail: [email protected] Internet: www.geomin.de 9 Dorotheastolln Cunersdorf IG Altbergbau Dorotheastolln Cunersdorf e.V. Herr Süß Dorotheenstraße 2/8 09456 Annaberg–Buchholz Telefon/Telefax: 03733/66218 Internet: www.dorotheastollen.de 10 Felsendome Rabenstein Schaubergwerk Felsendome Rabenstein Herr Tomek Weg nach dem Kalkwerk 4 09117 Chemnitz Telefon: 0371/8080037 Fax: 0371/8080038 E-Mail: [email protected] Internet: www.felsendome.de 11 Frisch-Glück "Glöckl" Lehr- & Schaubergwerk Frisch-Glück "Glöckl" Herr Krauß Wittigsthalerstraße 13-15 08347 Johanngeorgenstadt Telefon: 03773/882140 Fax: 03773/881758 E-Mail: [email protected] Internet: www.frisch-glueck.de

55 Anlage 4

Nr. Name des Objektes Ansprechpartner 12 Fundgrube "Weißer Hirsch" Bergsicherung Schneeberg GmbH Herr Schönherr Kobaltstraße 42 08289 Schneeberg Telefon: 03772/290 Fax: 03772/29299 E-Mail: [email protected] Internet: www.bergbauverein-weisser-hirsch.de 13 „Fundgrube Gesellschaft“ Stadtverwaltung Schneeberg (Siebenschlehener Pochwerk) Herr Windisch Markt 1 08289 Schneeberg Telefon: 03772/356215 Fax: 03772/356261 E-Mail: [email protected] Internet: www.schneeberg.de 14 Gläserstolln Marienberg- Bergknappschaft Marienberg e.V. Hüttengrund Herr Rosenberger Töpferstraße 22 09496 Marienberg Telefon: 03735/65903 E-Mail: [email protected] Internet: www.bergbautradition-sachsen.de 15 Grube Tannenberg Besucherbergwerk "Grube Tannenberg" Herr Gerisch Zum Schneckenstein 42 08262 Tannenbergsthal/OT Schneckenstein Telefon: 037465/41993 Fax: 037465/41825 E-Mail: [email protected] Internet: www.schneckenstein.de 16 Herkules Frisch-Glück Gemeindeverwaltung Beierfeld Bürgermeister Herr Rudler August-Bebel-Straße 79 08340 Beierfeld Telefon: 03774/24252 Fax: 03774/764868 Internet: www.beierfeld.de 17 Hülfe des Herrn AG Uraltbergbau e.V. Merzdorf/Biensdorf Merzdorf-Biensdorf Herr Mitka Albert-Schweitzer-Straße 16 09669 Frankenberg Telefon: 0171/8943913 oder 037206/71502 E-Mail: [email protected]

56 Anlagen

Nr. Name des Objektes Ansprechpartner 18 Im Gößner Erzgebirgsmuseum Annaberg-Buchholz Herr Nicklaus Große Kirchgasse 16 09456 Annaberg-Buchholz Telefon: 03733/23497 E-Mail: [email protected] Internet: www.annaberg-buchholz.de 19 Kellerberg Stadtverwaltung Waldheim Heimatmuseum Herr Schuster, Frau Natzschka Postfach 31 04734 Waldheim Telefon: 034327/57234 Telefax: 034327/679850 E-Mail: [email protected] Internet: www.stadt-waldheim.de 20 Markus Röhling Stolln Markus Röhling Stollen Frohnau e.V. Herr Kannegießer Sehmatalstraße 15 09456 Annaberg–Buchholz, OT Frohnau Telefon: 03733/52979 Telefax: 03733/542631 E-Mail: [email protected] Internet: www.roehling-stolln.de 21 Neubeschert-Glück-Stolln Bergbaumuseum Altenberg Altenberg Herr Schröder Mühlenstraße 2 01773 Altenberg Telefon: 035056/31703 Fax: 030556/32542 E-mail: [email protected] Internet: www.bergbaumuseum-altenberg.de 22 Pöhla-Tellerhäuser Besucherbergwerk Zinnkammern Pöhla e.V. Herr Weigel Luchsbachtal 12 08352 Pöhla Telefon: 03774/81078 Fax: 03774/81079 E-Mail: [email protected] Internet: www.zinnkammern.de 23 Schacht 15 IIb/ Wismut GmbH, Niederlassung Aue Markus- Semmler-Sohle, Herr Schmidt, Herr Rosmej Lagerstätte Schlema/Alberoda Talstraße 7 08118 Hartenstein Telefon: 037605/80-0 Fax: 037605/80-562 E-Mail: [email protected] Internet: www.wismut.de

57 Anlage 4

Nr. Name des Objektes Ansprechpartner 24 Segen Gottes Erbstolln Segen Gottes Erbstolln e.V. Herr Jens Schmidt OT Gersdorf 5-6 09661 Tiefenbach Telefon: 034322/12548 E-Mail: [email protected] Internet: www.bergbautradition-sachsen.de 25 Segen Gottes Erbstolln AG Altbergbau/Geologie Westsachsen e.V. Niederwinkel/Uhlsdorf Herr Dr. Faust Georgenkirchweg 22 09117 Chemnitz Telefon: 0371/253742 E-Mail: [email protected] Internet: www.wolkenburger-bergbaurevier.de 26 Rudolph–Schacht Marienberg Stadtverwaltung Marienberg Bügermeister Herr Wittig Markt 1 09496 Marienberg Telefon: 03735/6020 Fax: 03735/22307 E-Mail: [email protected] Internet: www.marienberg.de 27 Sprengmittellager-Altlager Stadtverwaltung Lengefeld Kalkwerk Lengefeld Bürgermeister Herr Wappler Markt 1 09514 Lengefeld Tel.: 037367/333-10 Fax: 037367/333-50 E-Mail: [email protected] Internet: www.lengefeld.de 28 St. Anna am Freudenstein IG Historischer Bergbau e.V. Herr Tschiedel Hubertusstraße 74 08280 Aue Telefon: 03771/478874 E-Mail: [email protected] Internet: www.freudenstein-fundgrube.de 29 Tagesstrecke Oberes Revier Museum Städtische Sammlung Freital auf Schloß Burgk Burgk Herr Günther Altburgk 61 01705 Freital Telefon: 0351/6491562 Fax: 0351/6418310 E-Mail: [email protected] Internet: www.freital.de

58 Anlagen

Nr. Name des Objektes Ansprechpartner 30 Tiefer Molchner Stolln "Tiefer Molchner Stolln" Herr Scheuermann Dorfstraße 67 09496 Pobershau Telefon: 03735/62522 Fax: 03735/660235 E-Mail: [email protected] Internet: www.molchner-stolln.de 31 Trau auf Gott-Erbstolln Gemeindeverwaltung Lichtenberg Bürgermeisterin Frau Schädlich Bahnhofstraße 3a 09638 Lichtenberg Telefon: 037323/543-0 Fax: 037323/543-27 E-Mail: [email protected] Internet: www.lichtenberg-erzgebirge.de 32 Unbenannte Stollenanlage am Altbergbauverein Heilige-Dreifaltigkeit-Fundgrube Zschopauufer e.V. Herr Meyer Chemnitzer Str. 59 09405 Zschopau Telefon: 0162-2760974 E-Mail: [email protected] Internet: bergmann80.be.funpic.de 33 Vereinigt Zwitterfeld Besucherbergwerk "Vereinigt Zwitterfeld zu Zinnwald" zu Zinnwald Herr Barsch Goetheweg 8 01773 Zinnwald- Georgenfeld Telefon/Fax: 035056/31344 E-Mail: [email protected] Internet: www.besucherbergwerk-zinnwald.de 34 Zinngrube Ehrenfriedersdorf Zweckverband Sächsisches Industriemuseum Herr Kreibich Am Sauberg 1 09427 Ehrenfriedersdorf Telefon: 037341/2557 Fax: 037341/50159 E-Mail: [email protected] Internet: www.zinngrube.de 35 St. Anna-Fundgrube AG Altbergbau/Geologie Westsachsen e. V. Herr Dr. Faust Georgenkirchweg 22 09117 Chemnitz Telefon: 0371/253742 E-Mail: [email protected] Internet: www.wolkenburger-bergbaurevier.de

59 Anlage 4

Nr. Name des Objektes Ansprechpartner 36 „Altes Kalkwerk“ Miltitz Gemeindeverwaltung Triebischtal Bürgermeister Herr Schneider Talstraße 2 01665 Triebischtal, OT Miltitz Telefon: 035244/471-0 Fax. 035244/471-30 E-Mail: [email protected] Internet: www.gemeinde-triebischtal.de 37 „Fortuna Stolln“ Fortuna Bernstein GmbH Frau Preißler Deutschkatharinenberg 14 09548 Deutschneudorf Telefon: 037368/218 Fax: 037368/449 E-Mail: [email protected] Internet: www.deutschneudorf.de 38 Fundgrube "St. Christoph" Knappschaft Breitenbrunn e.V. Herr Pausch St. Christoph 12 08359 Breitenbrunn Telefon: 037756/1370 E-Mail: [email protected] Internet: www.bergbautradition-sachsen.de 39 Wille Gottes Stolln Stadtverwaltung Thalheim Bürgermeister Herr Kühn Hauptstraße 5 09380 Thalheim Telefon: 03721/26213 Fax: 03721/84180 E-Mail: [email protected] Internet: www.thalheim-erzgeb.de 40 Alaunwerk Reichenbach– Stadtverwaltung Reichenbach Mühlwand Herr Hennebach Markt 6 08468 Reichenbach Telefon: 03765/524-0 Fax: 03765/524-82330 E-Mail: [email protected] Internet: www.reichenbach-vogtland.de 41 Stollensystem „Am Graben“ Kirchberger Natur- und Heimatfreunde im NABU Deutschland Landesverband Sachsen e.V., Herr Prehl Innungsstraße 18 08107 Kirchberg

60 Anlagen

Nr. Name des Objektes Ansprechpartner 42 Vestenburger Stollen Historischer Bergbauverein Aue e.V. Frau Vieregg Bergfreiheit 11 08280 Aue Telefon: 03771/22413 E-Mail: [email protected] Internet: www.aue.de 43 Marie Louise Stollen Kurgesellschaft Bad Gottleuba-Berggießhübel mbH Frau Reuter-Bracklow Siedlung 1 01819 Kurort Berggießhübel Telefon: 035023/52980 Fax: 035023/52981 E-mail: [email protected] Internet: www.marie-louise-stolln.de 44 Gottes Segen Fundgrube Erzgebirgische Bergbauagentur Zöblitz Herr Richter Freiberger Str. 18 09517 Zöblitz Telefon: 037363/75 79 Telefax: 037363/75 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.bergbau-agentur.de 45 St. Briccius Fundgrube am Gewerkschaft St. Briccius e.V. Geyersdorf Pöhlberg Geyersdorf Herr Beier Lohngasse 1 09420 46 Sachzeugen Zwönitzer Stadtverwaltung Zwönitz Bergbaugeschichte Bürgermeister Herr Schneider Markt 6 08927 Zwönitz Telefon: 037754/35-0 Fax: 037754/35-199 E-Mail: [email protected] Internet: www.zwoenitz.de 47 Fuchslochstollen Rittersgrün Knappschaft 1743 Rittersgrün e.V. Herr Seltmann Waldweg 7 08355 Rittersgrün Telefon: 037757/7210 E-Mail: [email protected] Internet: www.knappschaftrittersgruen.de

61 Anlage 4

Nr. Name des Objektes Ansprechpartner 48 Kuttenbergwerk Lößnitz IG Historischer Erzbergbau Lößnitz e.V. Herr Hahn Bahnhofstraße 66a 08297 Zwönitz Telefon: 037754/59097 49 Friede Gottes Stolln Gemeindeverwaltung Bockau Bürgermeister Herr Baumann Schneeberger Str. 49 08324 Bockau Telefon: 03771/430100 Fax: 03771/4301021 E-Mail: [email protected] Internet: www.bockau.de 50 Oberer Rother Adler Knappschaft 1743 Rittersgrün e.V. Herr Seltmann Waldweg 7 08355 Rittersgrün Telefon: 037757/7210 E-Mail: [email protected] Internet: www.knappschaftrittersgruen.de 51 Fridolin am Zigeuner Pöhla Förderverein Freizeitzentrum mit Besucherbergwerk Luchsbachtal Pöhla e.V. Frau Grund Karlsbader Str. 30 08352 Pöhla Telefon: 03774/29994 Fax: 03774/86080 E-Mail: [email protected] Internet: www.luchsbachtal.de 52 Schwarzes Loch Jonsdorf Jonsdorfer Gebirgsverein 1880 e.V. Herr Pachl An der Sternwarte 6 02796 Kurort Jonsdorf Telefon: 0175/4157635 E-Mail: [email protected] Internet: www.gebirgsverein1880ev.de 53 Grüner Zweig samt Bergknappschaft e.V. Gnade Gottes Schlettau Herr Ziller Neugasse 5 09487 Schlettau Telefon: 03733/608114 E-Mail: [email protected] Internet: www.schlettau-im-erzgebirge.de

62 Anlagen

Nr. Name des Objektes Ansprechpartner 54 Lampertus-Richtschacht Große Kreistadt Hohenstein-Ernstthal Hohenstein-Ernstthal Oberbürgermeister Herr Homilius Altmarkt 41 09337 Hohenstein-Ernstthal Telefon: 03723/402290 Fax: 03723/402309 E-Mail: [email protected] Internet: www.hohenstein.ernstthal.de 55 Gnade Gottes Erbstollen IG Bergbau & Mineralien & Umgebung e.V. Olbernhau Herr Uwe Kempe Blumenauer Straße 4 09526 Olbernhau Telefon: 037360/35036 oder 72685 Fax: 037360/35270 E-Mail: [email protected]

Besucherhöhle

A Drachenhöhle Syrau Gemeindeverwaltung Syrau Frau Bauer Höhlenberg 10 08548 Syrau Telefon: 037431/8090 Fax: 037431/ 80912 E-mail: [email protected] Internet: www.syrau.de

Nr. Name des Objektes Ansprechpartner

Unterirdische Hohlräume

I Diener`sche Gänge/ Fremdenverkehrsverband Schönberger Land e. V. Stadttheater in Glauchau Frau Grau Markt 1 08371 Glauchau II Gangsysteme Kellerberge Stadtverwaltung Penig Penig Frau Scharf, Frau Fischer Markt 6 09322 Penig Telefon: 037381/959-0 Fax: 037381/959-23 E-Mail: [email protected] Internet: www.stadt-penig.de

63 Anlage 4

Nr. Name des Objektes Ansprechpartner

III Gangsystem Schloss Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Hinterglauchau Herr Winkler 08371 Glauchau Telefon/Fax: 03763/2931 E-Mail: [email protected] Internet: www.glauchau.de IV Gangsystem Schloss Stadtverwaltung Lichtenstein Lichtenstein Herr Fiedler Badergasse 17 09350 Lichtenstein Telefon: 037204/610 Fax: 037204/61107 E-Mail: [email protected] Internet: www.lichtenstein-sachsen.de V Hohlraumsystem Burgberg Stadtverwaltung Meerane Meerane Frau Göthe Lörracher Platz 1 08393 Meerane Telefon: 03764/540 E-Mail: [email protected] Internet: www.meerane.de VI Hohlraumsystem Kaßberg, Chemnitzer Gewölbegänge e. V. Fabrikstraße 6 und Pforten- Frau Demmler weg Weststraße 8 09112 Chemnitz Telefon: 0371 3346056 Internet: www.chemnitzer-gewoelbegaenge.de VII Schaukellerareal Markt 4, 5 Stadtverwaltung Lommatzsch und 6 in Lommatzsch Frau Heimann Am Markt 1 01623 Lommatzsch Telefon: 035241/440-10 E-mail: [email protected] Internet: www.lommatzsch.de VIII Tiefenkellersystem Wurzener Stadtverwaltung Grimma Straße in Grimma Frau Kutscher Markt 16/17 04668 Grimma Telefon: 03437/98580 E-mail: [email protected] Internet: www.grimma.de

64 Anlagen

Impressum

Jahresbericht 2008, herausgegeben vom Präsidenten des Sächsischen Oberbergamtes Kirchgasse 11, 09599 Freiberg

Telefon: (03731) 372 0 Telefax: (03731) 372 1179

E-Mail: [email protected] Homepage: www.smwa.sachsen.de

Titelfoto

Lehrlingsausbildung bei der Bergsicherung Sachsen GmbH Schneeberg (Foto: Bergsicherung Sachsen GmbH)

Verteilerhinweis

Diese Druckschrift wird vom Sächsischen Ober- bergamt im Rahmen seiner verfassungsmäßigen Verpflichtung. Sie darf weder von Parteien noch von deren Kandidaten oder Helfern im Zeitraum von fünf Monaten vor einer Wahl zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für alle Wahlen.

Quellenhinweis zu den Übersichtskarten

Darstellung auf der Grundlage der Vektordaten der Verwaltungsgrenze (VÜK200) mit Erlaubnis des Landesvermessungsamtes Sachsen; Erlaubnisnum- mer 2712/2005). Jede weitere Vervielfältigung die- ser Karten bedarf der Erlaubnis des Landesvermes- sungsamtes Sachsen. Der Abdruck von Inhalten wird unter Nennung der Quelle gestattet.