Offenes Blatt DIE LINKE. Schwerin Oktober 2010

Platz der Freiheit symbolisch verteidigt Am Sonnabend, dem 25. Septem- ber, hatte die NPD zu einem Auf- marsch unter dem Motto »Todes- strafe für Kinderschänder« aufge- rufen. Das Schweriner Bündnis für Demokratie und Menschenrechte hatte sich entschlossen, eine Ge- gendemonstration zu organisieren. Denn der NPD geht es nicht um den Schutz des Kindes, sondern um plumpen Populismus und Peter Templin, Angelika Gramkow, Thomas Mellendorf und viele weitere Linke demonstrierten gegen Stimmenfang. R.J. die NPD.

Ein autofreier Sonntag

Feierliche Übergabe der Ehrenurkunde Ehrung für Engagement

Aus Anlass des 20. Jahrestages des Vorbereitung und Organisation der Blinden- und Sehbehindertenver- Demonstration gegen die Kürzung eins Mecklenburg-Vorpommern des Landesblindengeldes im ver- e. V. hat der Landesvorstand Mit- gangenen Herbst und seine Ein- streiterinnen und Mitstreiter für ihr satzbereitschaft im Bundesvor- ehrenamtliches Engagement zum stand seines Berufsverbandes. Auch der Kreisvorsitzende Stefan Schmidt unterstützte den Wohle blinder und sehbehinderter Auch dort sei er im Interesse blin- autofreien Sonntag. Bürger ausgezeichnet. Unter den der und sehbehinderter Menschen ausgezeichneten die Genossin An- tätig. Genossin Anna Brill wurde Pünktlich 9.30 Uhr eröffnete Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow bei na Brill und der stellvertretende unter anderem für ihr langjähriges strahlendem Sonnenschein den Fahrradkorso durch die Innenstadt anläß- Kreisvorsitzende, Genosse Peter Engagement als Vorsitzende der lich des autofreien Sonntags in Schwerin. Brill. Beide erhielten die Ehrenur- Kreisorganisation Schwerin des Leider war es nicht ganz so, denn statt strahlendem Sonnenschein war Dau- kunde des BSV M-V in Gold. Un- BSV M-V e. V. ausgezeichnet. erregen die Realität – um so erfreulicher ist es, dass Schwerinerinnen, ter anderem würdigte der Landes- Auch heute betreut sie die Gruppe Schweriner und auch Gäste sich auf den Weg gemacht haben, dafür zu wer- vorstand in seiner Laudatio für Pe- »Eltern blinder und sehbehinderter ben, auch mal das Auto stehen zu lassen und das Fahrrad zu benutzen. R.J. ter Brill seinen Einsatz bei der Kinder in M-V«. Seite 2 Offenes Blatt – Schwerin

Das Wort zum Monat rechnung der Hartz-IV-Sätze findet neue Lebenskultur. Nur mit Hilfe einer derzeit der größte Angriff auf den noch gemeinsamen Kultur, in der sich die Von verbliebenen Sozialstaat der Bundes- wirkenden Personen mit gegenseiti- Stefan Schmidt, republik Deutschland in den letzten 20 gem Respekt in einem offenen Diskus- Vorsitzender Jahren statt. Auch die Laufzeitverlän- sionsprozess begegnen, kann eine gerung für Atomkraftwerke, der Umbau neue Gemeinschaft entstehen, die des Kreisvorstandes der Bundeswehr und der Umgang mit durch die gesellschaftliche Entwick- Schwerin der Partei Gegnern des Großprojektes Stuttgart lung in den letzten 20 Jahren zerstört DIE LINKE. 21 und mit Hamburger Demonstranten, wurde. die gegen den Wohnungsnotstand auf Diese Kultur darf sich aber nicht nur auf die Straße gehen, zeigen, was die herr- das politische Wirken beschränken – schenden Parteien von nachhaltiger der persönliche Lebensalltag muss Teil Ein Kreisparteitag, Entwicklung halten und wie ihr Ver- dieser Kultur werden, um der fort- ständnis von demokratischer Gestal- schreitenden Vereinzelung der Men- tung einer Gesellschaft aussieht. Viele schen entgegenzuwirken. Eine solche der motiviert hat Gruppen und Bündnisse haben in den Kulturentwicklung braucht auch Räu- Vor wenigen Tagen fand der erste letzten Monaten begonnen Widerstand me, in der sie möglich ist. In der Kreisparteitag nach meiner Wahl zum gegen diese Politik zu organisieren. Schweriner Weststadt wurde am 9. Ok- Kreisvorsitzenden statt. Er war Nahezu täglich können wir uns an Ak- tober eine Projektwerkstatt eröffnet, hauptsächlich dafür angelegt, Dele- tionen gegen das eine oder andere Ein- die sich dafür anbietet. Initiiert wurde gierte für die Wahl des Landesaus- zelthema beteiligen. Diese vielen Ver- dieses Gemeinschaftsprojekt von einer schusses zu wählen. Trotzdem wurde anstaltungen wirken im Moment, so Basisorganisation unserer Partei. es ein lebendiger Parteitag, wie ich ihn mein Eindruck, aber eher zermürbend Inzwischen haben sich verschiedene in den vergangenen Jahren nur selten und kaum ein Bündnis scheint in der Vereine und Verbände zusammenge- erlebt habe. Es wurden Fragen aufge- Lage, überregional den notwendigen funden, um diesen Gedanken gemein- worfen, die uns oft auch auf der Straße massiven außerparlamentarischen Wi- sam zu tragen. Dazu gehören insbe- begegnen, und es ist gut, wenn die derstand zu organisieren. sondere die VVN-BdA, die AG Junge Fraktion ihre Arbeit und die kleinen, Um dies zu erreichen, müssten die vie- Genossinnen und Genossen, die Ost- aber nicht unbedeutenden Erfolge un- len aufgeworfenen Themen im Ge- europa-Freundschaftsgesellschaft und serer politischen Arbeit in der Stadtver- samtkontext betrachtet und bekämpft Die Bunten. tretung hier noch einmal zusammen- werden und als Alternative eine grund- Mir ist bekannt, dass dieses Projekt von fassen konnte. legend basisdemokratisch organisierte einigen Genossinnen und Genossen Es ist für unsere weitere Arbeit wichtig, Gesellschaft mit der Möglichkeit zur sehr kritisch gesehen wird, und ich fin- diese Erfolge zusammenzufassen, da- gleichberechtigten Teilhabe aller Men- de das gut so. Diese kritische Betrach- mit sie in der täglichen Arbeit nicht in schen entwickelt werden. In diesem tung gibt uns die Möglichkeit Ideen zu Vergessenheit geraten. Genauso wich- Zusammenhang ist die derzeitige Pro- diskutieren und weiterzuentwickeln. tig ist es, immer wieder deutlich zu ma- grammdiskussion in unserer Partei ein Auch dies kann und sollte ein Bestand- chen, wo die Ursachen für die Proble- wichtiger Baustein, um Widerstand zu teil unserer Programmdiskussion sein. me unserer Stadt insbesondere in der organisieren. DIE LINKE nicht ausschließlich als Par- bundes- und landespolitischen Aber jede Idee, die wir in unserem Pro- tei im herkömmlichen bürgerlichen Schwerpunktsetzung liegen. Gerade in gramm formulieren, lebt von den Men- Sinn, sondern DIE LINKE als soziale den letzten Monaten haben die politi- schen, die diese Idee verkörpern und Bewegung, als Begegnungsstätte für schen Diskussionen und Ereignisse ge- die schon heute versuchen, ihr Leben Menschen, die sich gegenseitig bei zeigt: Eine starke LINKE in unserem und politische Entscheidungen auf eine verschiedenen Problemen helfen wol- Land ist wichtiger denn je. Mit dem so- neue Grundlage zu stellen. Wenn wir len – eben gelebte Solidarität. genannten Sparpaket, der geplanten eine neue Gesellschaftsstruktur wollen, Mit solidarischen Grüßen Gesundheitsreform und der neuen Be- brauchen wir als Grundlage dazu eine Stefan Schmidt

Einladung DIE LINKE trägt den Verwaltungsvorschlag zum Bürgerforum zur Konsolidierung bei der Hortbetreuung nicht mit Am 2. November 2010 um 18.00 Uhr findet im Stadtteiltreff »Eiskristall« »Die Linksfraktion hat sich in ih- mehr zu ermöglichen, auf eine werden. Daher lehnt die Links- am Berliner Platz – Neu Zippendorf rer letzten Fraktionssitzung mit breite Ablehnung stößt«. fraktion diesen Vorschlag ab. ein Bürgerforum zu dem Thema: den Vorschlägen der Verwaltung Das neue Kita-Gesetz legt fest, Hinzu kommt, dass Kinder indivi- zur Haushaltskonsolidierung be- dass die Betreuung ab dem Errei- duell sehr verschieden in ihrer Ent- Das Sparpaket – schäftigt. Die Vorschläge der chen des zehnten Lebensjahres wicklung sind. Eine pauschale Be- eine Mogelpackung? Verwaltungsspitze zur Konsoli- rechtlich nicht mehr notwendig grenzung im Sinne des Alters ei- dierung des Haushaltes kann ist. Dies gehe jedoch an der Le- nes Kindes ist daher nicht sinnvoll. statt. Das Regionale Aktionsbündnis ich nur als Beweis dafür gelten benswirklichkeit weit vorbei. Auch aus diesem Grunde spricht gegen das Sparpaket will gemeinsam lassen, wie kompliziert die Haus- Peter Brill, der auch Vorsitzender sich die Linksfraktion dafür aus, mit den Bundestagsabgeorneten haltslage dieser Stadt ist«, so des Jugendhilfeausschusses ist, Grundschülern wie bisher üblich, Hacker / SPD, Mohnstadt / CDU, Peter Brill, jugendhilfepoliti- weiter: »Vereinbarkeit von Beruf den Hortbesuch bis zum Ende der K. Strenz / CDU, M.Bunge / Linke, scher Sprecher der Linksfrakti- und Familie kann kein Schlag- vierten Klasse zu ermöglichen. Dr. D. Bartsch / Linke on. wort sein. Wenn Schwerin kinder- Schließlich werden im Hort auch ins Gespräch kommen und Die Diskussion in der Fraktion und familienfreundlich sein will soziale Kompetenzen vermittelt, deren Positionen bei der habe gezeigt, »dass der Verwal- und Förderung von Frauen und die Grundlage für das gesamte Abstimmung im Deutschen tungsvorschlag, die Hortbetreu- insbesondere junger Müttern weitere Leben der Kinder sind.« Bundestag erfahren. ung mit dem Erreichen des ernst meint, muss die Umsetzung Peter Menzlin Wir laden Sie recht herzlich ein. zehnten Lebensjahres nicht dieses Vorschlages verhindert Fraktionsgeschäftsführer Seite 3 Offenes Blatt – Schwerin

Der zitierte Bruch mit dem Stali- nismus als System müsste im Ent- wurf inhaltlich mehr untersetzt werden. Das gilt auch für die mis- sbräuchliche Auslegung. Man kann nicht - wie das immer häufi- ger geschieht - den deformierten Sozialismus mit dem Gesamtsy- stem des realen Sozialismus mit seinen Widersprüchen gleichset- zen. Wer - wie das Forum demo- kratischer Sozialisten - die stärkere Behandlung der Widersprüche des Kapitalismus im Entwurf for- dert, muss diese marxistische Ana- lyse auch der Geschichte der DDR zu Grunde legen. Die vom Forum vorgeschlagenen sieben Punkte ei- ner nur Negativbilanz der DDR entspricht nicht diesen Anforde- rungen. In der Diskussion wurde die inter- essante Frage aufgeworfen: Was für ein Sozialismus des 21. Jahr- hunderts wollen wir? Er wird sehr vielschichtig sein, deshalb ist eine Rund 30 Teilnehmer bei reger Diskussion über den Programmentwurf Antwort der Unterschied zum So- zialismus des vergangenen Jahr- hunderts, aber auch die Übernah- Programmdiskussion in der Weststadt me von bewährten Errungenschaf- ten und Erfahrungen. In einer Mitgliederversammlung der Basisorganisation burg-Vorpommern, Helmut Holter, eine Programmdis- 103 des Kreisverbandes Schwerin mit Gästen aus der kussion veranstaltet. Aus der Diskussion wird folgen- Kriterien zur Regierungs beteiligung Weststadt (etwa 30 Teilnehmer) wurde mit dem Vor- des hier wiedergegeben, was nicht unbedingt die ein- Positiv wurde angemerkt, dass im sitzenden der Fraktion DIE LINKE im Landtag Mecklen- heitliche Meinung der Diskussionsrunde darstellt. Programmentwurf Kriterien für ei- ne mögliche Regierungsbeteili- Der Programmentwurf sollte in Ebenso die »Ost«-LINKEN die des Krieges heraus wollte die Be- gung verfasst wurden. Bei diesen den Grundanliegen nicht in Frage Geschichte und Erfahrungen aus völkerung des Landes ein demo- Kriterien sollte bei der program- gestellt werden. Er spiegelt die der alten Bundesrepublik. Die Dis- kratisches, antifaschistisches und matischen Aussage die Durchführ- Verfasstheit der Partei wieder, ist kussion miteinander ist weiter zu einheitliches Deutschland. barkeit (praktische/pragmatische ein Kompromiss mit der Konzen- fördern, so wie sie auf den gemein- Im Programmentwurf ist bei der Politik) bedacht werden. Im Vor- tration auf das Gemeinsame. Dar- samen Regionalkonferenzen zum Vereinigung von SPD und KPD dergrund muss immer die Chance um sollte auch weiterhin gerungen Programmentwurf schon entstan- zur SED von Zusammenschluss auf eine Veränderung der Verhält- werden, ohne den Entwurf zu ver- den ist. unter Druck die Rede. Das nähert nisse stehen. Unterstützt wurde, längern. Den »Rucksack« der un- sich der Behauptung von Zwangs- dass im Entwurf Auslandseinsätze terschiedlichen Geschichte haben Zum Abschnitt I des Programment- vereinigung. Es ist kompliziert und der Bundeswehr auch unter UN- alle in der LINKEN zu tragen. Die wurfes – Woher wir kommen… gefährlich, komplexe Prozesse in Mandat abgelehnt werden. Eine Mitglieder der (neuen) LINKEN in Dieser Abschnitt sollte wissen- ein Wort zu fassen. Es gab regiona- Regierungsbeteiligung müsste den alten Bundesländern die DDR- schaftlich fundiert sein und auch le Unterschiede. Für manch einen dem Rechnung tragen. Dies Vergangenheit und die Erfahrun- die historische Phase von 1945 bis war es gefühlt eine Zwangsvereini- schließt aber im Umkehrschluss ei- gen aus der Zeit von 1989 bis heu- 1952 beleuchten. Aus den Erfah- gung. Daher empfiehlt es sich ne Koalition auf Landesebene te – der Schritt zur Volkspartei. rungen des Hitlerfaschismus und AUCH von Druck zu sprechen. nicht aus.

nen!« Das sind mutige Worte, die Diskursethik, Probleme der Integration der Integrationswillige unbedingt erkennen muss. Zum europäi- Zur Diskussion Sarrazin – Von Prof. Rudolf Rochhausen schen Wertsystem gehören vor allem die völlige Gleichberechti- Bei einem Urlaub in Tunesien Stellen wir uns zwei Diskussions- Entwicklung gewachsene Werte- gung der Geschlechter, die Ge- hatten wir einen sehr gut deutsch partner vor, einen ausgezeichnet system einer Kulturgemeinschaft. waltenteilung, Humanismus, sprechenden Reisebegleiter. Er deutsch sprechenden Moslem und Als Ereignisprozess kann dieser Achtung der Persönlichkeit, Ge- hatte Germanistik studiert. Es ent- einen Deutschen. Obwohl z.B. der Erkenntniskern auch als ein sehr rechtigkeit, Toleranz, Mut zur wickelte sich ein persönlicher Araber perfekt deutsch spricht, re- komplexes Gewebe von Hand- Wahrheit, Redlichkeit, Freiheit Kontakt. Er sprach von seiner Fa- den sie aneinander vorbei. War- lungskoordinierungsabläufen ver- der Persönlichkeit, die aber nicht milie und den drei Frauen, die er um? Es sind zwei Menschen mit standen werden. der Auffassung entspricht, dass geheiratet hat und die er innig einer unterschiedlichen Diskurs - Die Europäische Aufklärung wird ich tun und lassen kann, was ich liebt. Er war besonders stolz dar- ethik. Im arabischen Raum ist die in Deutschland durch Immanuel will, sondern Freiheit ist auch ei- auf, dass er von jeder seiner Frau- Entwicklung des Denkens in der Kant eingeleitet. Es ist seiner ne Tugend, deren Misswert das en ein Kind hatte. Seine Schluss- europäischen Aufklärung unbe- Meinung nach »das Zeitalter der Laster ist. folgerung: »Andere Länder, ande- kannt. Schon darin zeigt sich, dass Kritik, der sich alles unterwerfen Noch zu einem anderen Problem, re Sitten«. Damit hat er ein Pro- der Erkenntniskern beider Dis- muss, sowohl die Religion als das von Sarrazin angesprochen blem angesprochen, dass die kussionspartner unterschiedlich auch die Gesetzgebung ihrer Ma- wird. Der britische Aufklärer Sprache nicht ausreicht, um die ist. Ich verstehe unter Erkenntnis- jestät.«. »Habe den Mut, dich des John Locke sagt aus »Nichts ist Sitten eines Landes zu verändern. kern das in jahrhundertelanger eigenen Verstandes zu bedie- (Fortsetzung auf Seite 4) Seite 4 Offenes Blatt – Schwerin Diskursethik, Probleme der Integration

(Fortsetzung von Seite 3)

im Verstand, was nicht vor- her in den Sinnen!« Leibniz hat diesen Satz im Original unterstrichen und eine Rand- bemerkung gemacht »Außer dem Verstande!« Er meint damit, dass besonders logi- sches und mathematisches Denken sowie künstlerische Fähigkeiten wie musikali- Henning Foerster berichtet über Arbeit der Stadtfraktion sche Begabung, Malkunst, li- terarische Fähigkeiten erb- lich sind. »Vom Vater hab Lebhafte Diskussion auf Kreisparteitag ich die Statur, des Lebens ernstes Führen, vom Mütter- Am 9. Oktober 2010 fand ein Kreis- sinnvolles Leben brauchen. Dazu chen die Frohnatur, die Lust parteitag der LINKEN Schwerin in gehören unter anderem die Infra- zu Fabulieren.« (Goethe) den »Ritterstuben« statt. Neben der struktur, weite Teile des Gesund- Es gibt auch für das Wahl der Kandidaten zur Delegier- heitswesens und Bildungseinrich- Menschsein unwesentliche tenwahlkreiskonferenz Westmeck- tungen. Solche Einrichtungen Erscheinungen, wie Haarfar- lenburg fand eine lebhafte Debatte müssen gemeinwohlorientiert ar- be, Augenfarbe, Hautfarbe, zur politischen Situation in Schwe- beiten. Sie müssen für alle Men- Nasenform, Ohrengröße etc. rin mit einer LINKEN Oberbürger- schen bezahlbar sein. Private An- die erblich sind. meisterin statt. Der Stellvertretende bieter dagegen folgen betriebswirt- Nicht erblich ist auf jeden Fraktionsvorsitzende Henning schaftlichen Zielen und Gesetzen. Fall der Erkenntniskern, Foer ster berichtete über die Das Ziel der Gewinnmaximierung denn er ist ein Produkt der zurückliegende Arbeit der Stadt- lässt sich nicht mit den sozialen Erkenntnis von Generatio- fraktion und setzte gleich Schwer- Aufgaben der Daseinsvorsorge nen. Er wird in jeder Genera- punkte für die kommende Haus- und den ökologischen Ansprüchen tion erweitert gelernt. Wird haltsdiskussion. einer nachhaltigen Gesellschaft in er als erblich bezeichnet, Mit einem Antrag zum Schwimm- Verbindung bringen. Dass der dann folgt daraus eine solche hallenneubau stellte sich die Partei Staat für die Grundversorgung ver- unsinnige Bemerkung, dass DIE LINKE hinter ihre Oberbür- antwortlich ist, ist wichtig für die es für das Judentum, Germa- germeisterin: »Die LINKE Schwe- Demokratie. Hier muss das Primat nentum etc. ein besonderes rin unterstützt die Idee eines der Politik gelten. Nur so können Gen gibt. Schwimm hallenneubaus. Dabei Jan Henning von Linksjugend Politiker und Politikerinnen direkt Die Gefahr der Überfrem- befürworten wir den Standort [’solid] Schwerin bringt einen Einfluss auf die Lebensverhältnis- dung im kulturellen Bereich Großer Dreesch. Für diesen Stan- Antrag ein. se der Menschen nehmen. Wenn muss ernst genommen wer- dort sprechen die sehr gute Er- alle diese Bereiche privatisiert den, wenn auch bei gelunge- reichbarkeit mit Bahn, Bus und ›Gemeinsam für einen Poli- wären, hätte der Staat kaum Ein- ner Integration die Geburten- PKW, die vorhandene Fläche für tikwechsel und eine bessere Ge- fluss. Und es gäbe kaum noch ei- zahl in Deutschland abneh- zwei Schwimmbecken und bei sellschaft‹ genannte Kriterium für nen Unterschied zwischen den ver- men wird. Daher muss im ei- weitem nicht zuletzt die Möglich- eine Regierungsbeteiligung, Ab- schiedenen Regierungen. genen Bereich eine entschie- keit der Förderung aus Stadt- lehnung von Privatisierungen, soll Die Politikverdrossenheit wächst den bessere Bevölkerungspo- baufördermitteln. Die Bemühun- wörtlich geändert werden. Vor- weiter. In dem im Antrag genann- litik in Angriff genommen gen der Fraktion DIE LINKE um her: ›Sie (Die LINKE) wird sich ten Abschnitt des Programment- werden. In dieser Hinsicht eine sachliche Lösung für eine an keiner Regierung beteiligen, die wurfs geht es darum, dass DIE war die DDR beispielhaft. Schwimmhalle in der Landes- Privatisierungen vornimmt, ...‹ LINKE keiner Koalition beitritt, Wesentlich ist auch eine hauptstadt Schwerin finden unsere Nachher: ›Sie (Die LINKE) wird die Privatisierungen vornimmt. strengere Auswahl der zu In- Unterstützung. Der Kreisparteitag sich an keiner Regierung beteili- Diese Aussage ist uns zu unkon- tegrierenden. Auch ihr An- fordert die Fraktion auf, auch in gen, die Privatisierungen der öf- kret. Jedes Privatisierungsvorha- fang in neuer Umgebung darf Zukunft nicht in ihren Bemühun- fentlichen Daseinsvorsorge vor- ben muss kritisch geprüft werden. ihnen nicht leicht gemacht gen nachzulassen.« nimmt, ...‹.« Aber eine Privatisierung spricht werden. Ein zweiter Antrag wurde von Jan Begründung: Die Linke muss klar nur gegen Grundsätze der LIN- Es soll nicht unbedingt der Henning, einem Mitglied der sagen, welche Bereiche in staatli- KEN, wenn die öffentliche Da- amerikanische Weg der Inte- Linksjugend [’solid] Schwerin, der cher und welche Bereiche in priva- seinsvorsorge betroffen ist. Die gration beschritten werden – auf dem Kreisparteitag auch in die ter Hand betrieben werden sollen. Privatisierung der Daseinsvorsor- die Einreisenden bekamen Partei aufgenommen wurde, ein- Zwischen den Extremen, dass alles ge darf nicht der Preis für eine Re- bekanntlich keinen Cent. Sie gebracht. Der Kreisparteitag möge in privater Hand liegt oder alles gierungsbeteiligung sein. Eine Pri- mussten die niedrigsten Ar- beschließen, dass ein Antrag mit vom Staat organisiert wird, wählen vatisierung, die nicht den Bereich beiten annehmen oder das folgendem Inhalt durch den Kreis- wir eine klare Grenze: Die Grenze der Daseinsvorsorge betrifft, ist Land wieder verlassen. verband Schwerin an die Antrags- der Daseinsfürsorge. Die Daseins- kein zwingender Grund, eine linke Etwas härtere Bedingungen kommission des Bundesparteita- vorsorge gehört in öffentliche Regierungsbeteiligung abzuleh- würden auch bei uns nicht ges und die Programmkommission Hände. Der Staat hält uns die Ein- nen. Diesen Ansatz wollen wir mit schaden. gestellt wird: »Das im Abschnitt V richtungen vor, die wir für ein unserem Antrag deutlich machen. Seite 5 Offenes Blatt – Schwerin

Durchgangslager Berlin-Wilhelmshagen, Dezember 1942. IG Farben, Baustelle Auschwitz 1943.

schen Kontext eingebettet werden Ausstellung zur Zwangsarbeit und zugleich die Würde der Opfer wahren. Besondere Aufmerksam- keit legt die Ausstellung auf die Das Jüdische Museum zeigt in Berlin die Ausstellung Beziehung der Deutschen zu den »Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg« Zwangsarbeitern. Sie zeigt, dass Deutsche sich entscheiden muss - Mehr als 20 Millionen Männer, Zwangsarbeit von Millionen Men- oben in deren Rassen-Hierarchie. ten, wie sie den Zwangsarbeitern Frauen und Kinder aus ganz Euro- schen unter aller Augen statt. Mehr Ganz unten rangierten als »slawi- entgegen treten sollten: mit der pa wurden im faschistischen als 2,7 Millionen Zwangsarbeiter sche Untermenschen« Russen, Po- Unerbittlichkeit und Kälte einer Deutschland veschleppt oder wur- kamen dabei ums Leben. Die ande- len und Ukrainer. Sie mussten bei rassistisch motivierten Ideologie den in von der Wehrmacht besetz- ren mussten nicht selten mit der kleinsten Vergehen mit drakoni- oder mit einem Rest an Mit- ten Gebieten zur Zwangsarbeit ge- Erkenntnis leben, durch die schen Strafen rechnen. Die Aus- menschlichkeit. Wie die Deut- zwungen. Darüber berichtet eine Zwangsarbeit ihr eigenes Schick- stellung zeigt die Hinrichtung ei- schen von diesem Handlungsspiel- Ausstellung, die von der Stiftung sal als Arbeitssklaven der Nazis nes Zwangsarbeiters in Bayern, die raum Gebrauch machten, zeigt zu- »Erinnerung, Verantwortung und verlängert zu haben. Im zerstörten zur Abschreckung anderer gleich die Anziehungskraft der Zukunft« initiiert und gefördert Minsk etwa unterhielt Daimler- Zwangsarbeiter genutzt wurde. NS-Ideologie. Mit der Ausstellung und von der Stiftung Gedenkstät- Benz einen Reparaturbetrieb und Nichtarbeitsfähige Kriegsgefange- wird deutlich gemacht, dass ten Buchenwald und Dora kuratiert im Flugzeugmotorenwerk Mün- ne hätten zu verhungern, wird Ge- Zwangsarbeit nicht bloß die Be- wurde. Die Programmdirektorin chen Allach waren gegen Kriegs- neralquartiermeister Eduard Wag- gleiterscheinung eines Regimes des Jüdischen Museums, Cilly Ku- ende neunzig Prozent der Beschäf- ner 1941 zitiert. An der untersten war, sondern ein Gesellschaftsver- gelmann, nennt sie die wichtigste tigten ausländische Zwangsarbei- Stufe des rassistischen Weltbildes brechen ist. In 60 Fallgeschichten Ausstellung nach der Wehr- ter, Kriegsgefangene oder KZ- der Nazis standen Juden, Sinti und von der entwürdigenden Arbeit po- machtsausstellung. Zu Recht, denn Häftlinge. Dabei unterlagen die Roma, die nicht selten mit der litisch Verfolgter in Chemnitz bis die Ausstellung richtet den Blick Zwangsarbeiter selbst einer perfi- Zwangarbeit der bereits staatlich zur mörderischen Sklavenarbeit auf ein lang verschwiegenes Ver- den rassistischen Hierarchie, wie beschlossenen Vernichtung ver- von Juden im besetzten Polen wird brechen, das vor aller Augen statt- die Ausstellung deutlich macht. geblich zu entgehen suchten. Die das persönliche Schicksal der Op- fand. Während viele Deutsche Ensprechend der Rassentheorie Ausstellung bringt eine überra- fer dem Publikum emotional nahe nach dem Krieg von den KZ nichts der Nazi-Ideologie standen schende Zahl von Fotodokumen- gebracht. Von 2000 bis 2007 hat gehört haben wollten, fand die Zwangsarbeiter aus Westeuropa ten an den Tag, die in ihren histori- die Zwangsarbeiter-Stiftung insge- samt 1,7 der 20 Millionen ehemali- gen Zwangsarbeiter entschädigt, wobei sowjetische und italienische Kriegsgefangene leer ausgingen. Zu den Stärken der Ausstellung gehört, dass sie dem Versuch einer Selbstbeweihräucherung im jahr- zehntelangen Streit um den Um- gang mit den Zwangsarbeitern nicht nachgibt. Sie dokumentiert hingegen akribisch den mühsamen Streit um die Anerkennung der Zwangsarbeit als Verbrechen und um die Entschädigung der Zwangsarbeiter. Einem polnischen Zwangsarbeiter hatte das Oberlan- desgericht München 1959 beschei- nigt, dass die »Heranziehung zur Arbeit« auch außerhalb der Heimat »noch kein Eingriff in die Sphäre der Menschenwürde zugrundelie- genden Persönlichkeitsrechte« sei. Auch daran erinnert das als Wan- derausstellung konzipierte Projekt Daimler-Werk Minsk, September 1942. die Besucher. Axel Holz Seite 6 Offenes Blatt – Schwerin Keine faulen Kompromisse Koalition schafft bei der Neuregelung von Hartz-IV »Soziale Stadt« ab »Es kann nicht sein, dass sich das SPD steht im Bundesrat in der Verantwortung Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung seiner Die von der Regierung Regelsätze für Kinder und Jugend- stigmatisierend und helfen den Fa- sozialen Verantwortung völlig ent- Merkel/Westerwelle beschlosse- liche kommt. Wir möchten daran milien nicht weiter. Fünf Euro mehr zieht und in Zukunft nur noch in nen Neuregelungen zu Hartz IV erinnern: für Erwachsene und keinen Cent Beton statt in die Köpfe der Men- sind ein Schlag ins Gesicht der Be- Die große Koalition aus SPD und mehr für Kinder und Jugendliche schen investiert. Die Konzentrati- troffenen. Es reicht jetzt nicht aus, CDU/CSU hat es vier Jahre nicht haben mit dem im Grundgesetz ver- on des Bundesprogramms ›Sozia- wenn die Landessozialministerin geschafft, ernsthafte Verbesserun- ankerten menschenwürdigen Exis- le Stadt‹ auf ›investive Maßnah- von Mecklenburg-Vorpommern gen für Hartz-IV-Bezieher und Ge- tenzminimum nichts zu tun. men‹ bedeutet das Aus für viele und stellvertretende Parteivorsit- ringverdiener durchzusetzen. DIE DIE LINKE will den Hartz IV-Re- Projekte, die sich für die Integrati- zende der SPD, Manuela Schwe- LINKE wird weiterhin genau be- gelsatz auf 500 Euro anheben so- on und den sozialen Zusammen- sig, scharfe Kritik an der Bundes- obachten, wie sich die SPD im wie eine jährliche Anpassung an halt stark machen«, so Heidrun regierung übt, die SPD auf Bun- Bund verhält und ob sie zu einer die Preisentwicklung. DIE LINKE Bluhm zur Kürzung der Städte- desebene sich aber letztlich wieder sozialen Politik zurückgekehrt ist. will die Kosten für Bildung und bauförderung um 155 Millionen einmal auf faule Kompromisse zu Derzeit leben mehr als 2,5 Millio- Teilhabe von Kindern direkt auf Euro, die kürzlich im Bauaus- Lasten der Hartz-IV-Empfänger nen Jungen und Mädchen in den Regelsatz aufschlagen und als schuss beschlossen worden ist. einlässt. Dann wäre die SPD ein- Deutschland auf Armutsniveau. Geldleistung auszahlen, denn El- »Das Programm ›Soziale Stadt‹ mal mehr nicht glaubwürdig. Für eines der reichsten Länder der tern aus Hartz-IV-Familien dürfen gab den Kommunen und Stadt- Nun ist auch die SPD auf Bundes- Welt ist dies ein Skandal. Die Poli- nicht bevormundet werden. quartieren wichtige Impulse für ebene gefordert. Sie muss ihre Zu- tik muss diesen Zustand mit allen , MdB die städtebauliche und wirt- stimmung im Bundesrat konse- Mitteln überwinden. Dr. Martina Bunge, MdB schaftliche Entwicklung sozial be- quent verweigern, solange es nicht Die geplanten Gutscheine für das Dr. , MdB nachteiligter Stadtquartiere. Jahr- zu einer deutlichen Erhöhung der sogenannte Bildungspaket sind , MdB zehntelang hingenommene ge- sellschaftliche Fehlentwicklungen Landesregierung jetzt auch Opposition? und städtebauliche Vernachlässi- gungen konnten in Ansätzen be- Der CDU-Innenminister Lorenz Caffier wollte. Sein Agieren ist nichts ande- einzuführen, abgelehnt hat. Sie hoben werden. Das Programm kritisierte heute die Bundesregierung res als scheinheilig. Den schwarzen könnte als Sozialministerin in un- verhalf Bewohnerinnen und Be- für ihren Umgang mit den Kommunen. Peter weiterreichen zu wollen, las- serem Land tätig werden. Aber sie wohnern aktiv Verantwortung für Die SPD-Sozialministerin Manuela sen wir ihm nicht durchgehen. kündigt nur an, statt zu handeln. ihren Stadtteil zu übernehmen. Schwesig beschwerte sich erneut über Die SPD-Sozialministerin Schwe- Ministerpräsident Sellering fordert Mit den beschlossenen Kürzun- Hartz-IV. sig bemängelt seit einiger Zeit per- den Abzug der Bundeswehr aus gen stehen Projekte zur Integrati- manent die Regelungen der Hartz- Afghanistan. Gleichzeitig nahm er on von Migrantinnen und Migran- Die Landesregierung hat den Kom- Gesetze. Mit ihrer Kritik hat sie am Großen Zapfenstreich der Bun- ten vor dem Aus. Kommunen wer- munen in diesem Jahr 200 Millionen nicht Unrecht. Sie vergisst dabei, deswehr teil. den zukünftig mit diesen Proble- Euro weggekürzt. Damit verschärfte dass es die Gesetze der SPD-ge- Mehr Zwiespältigkeit als diese Lan- men allein gelassen. Die soziale der Innenminister Caffier die Notla- führten Regierung Schröder sind, desregierung kann man kaum bie- Spaltung der Städte wird sich ver- ge der Städte und Gemeinden in nie die sie da angreift. Ihre Forderun- ten. Statt sich als Opposition zur tiefen. Das Programm ›Soziale dagewesener Art und Weise. Sich gen nach kostenfreiem Mittages- Bundesregierung zu profilieren, Stadt‹ hat diesen Namen nicht nun kritisch über den Umgang der sen in Kitas und Grundschulen sollte die Landesregierung aus CDU mehr verdient.« Bundesregierung, die von seiner sind ein Witz. Es war ihre SPD- und SPD sich lieber um die Proble- Heidrun Bluhm Partei geführt wird, zu beschweren, Fraktion, die gemeinsam mit ande- me Mecklenburg-Vorpommerns Bau- und wohnungspolitische ist scheinheilig. Caffier könnte den ren eine Volksinitiative mit dem kümmern. Steffen Bockhahn, Sprecherin der Fraktion DIE LINKE Kommunen helfen, wenn er nur Ziel, das kostenfreie Mittagessen Landesvorsitzender

kommentiert 60 Jahre Geschichtsverdrehung und Revanchismus Vor 60 Jahren wurde die »Charta Bund der Vertriebenen nie inter- Sprecher der Buchenlanddeut- nen Revanchistenvorwürfe ge- der Vertriebenen« verabschiedet, essiert. Der Rassenvernichtungs- schen Landsmannschaft, SS- gen die stellvertretenden Mit- ein strategisches Papier der krieg der Wehrmacht gegen die Mann Rudolf Wagner. Wagner glieder im Stiftungsrat »Flucht, westdeutschen Vertriebenenver- Bevölkerung Osteuropas und der hatte als SD-Beauftragter der Vertreibung, Versöhnung« Saen- bände. würdigt Holocaust wurden verschwiegen Einsatzgruppe »Serbien« auch ger und Tölg. Bereits zu Jahres- in diesem Zusammenhang den oder verharmlost. am Massenmord an Juden mit- beginn berichtete der »Spiegel« Verzicht auf »Rache und Vergel- Noch bis in die neunziger Jahre gewirkt. Unterzeichner war auch über eine geschönte Studie des tung« der im Zweiten »Weltkrieg stellte Vertriebenen-Vorsitzende SS-Mitglied Axel de Vries, der als Instituts für Zeitgeschichte zur am schwersten Betroffenen«. Erika Steinbach trotz 2+4-Ver- »Sonderführer« bei der Partisa- braunen Vergangenheit von Ver- Hier sind nicht etwa die Millionen trag und der völkerrechtlichen nenbekämpfung in Weißruss - triebenenfunktionären. Betreut Eingekerkerten und Mordopfer Anerkennung der Oder-Neiße- land tätig und mindestens an ei- hatte die Studie Manfred Knit- der Nazis gemeint, sondern die- Grenze im Einigungsvertrag die ner Judenvernichtungsaktion tel, Direktor der Vertriebenen- jenigen, die Vertreibung, Zwangs- Ergebnisse des Zweiten Welt- beteiligt war. Ohnehin scheint stiftung. Mit solch personeller arbeit und Völkermord zusahen krieges wiederholt in Frage. das Interesse des Bundes der Kontinuität und Geschichtsver- und nach den Beschlüssen der Auch verschweigen Steinbach Vertriebenen an der personel- gessenheit lassen sich Versöh- Alliierten in Jalta selbst zu Ver- und die Charta-Würdiger die na- len Verquickung seiner Führung nungsabsichten nur schwer ver- treibungsopfern wurden. Für die zistische Vergangenheit zahlrei- mit Nazi-Funktionären nur ge- mitteln und die Bedenken der geschichtlichen Umstände die- cher Unterzeichner. Zum Auto- ring zu sein. Erst kürzlich erho- deutschen Nachbarn kaum aus- ses Ereignisses hatte sich der renkreis der Charta gehörte der ben Vertreter von SPD und Grü- räumen. Axel Holz Seite 7 Offenes Blatt – Schwerin Informations- veranstaltung zur Gesundheitsreform Am 22. September lud die Par- tei DIE LINKE Schwerin in die Kantine der Gaststätte »Ritter- stuben« ein. Als Gastrednerin erklärte die Bundestagsabge- ordnete Dr. Martina Bunge den Anwesenden die Grundzüge der unsozialen Gesundheitsreform der Bundesregierung und anschließend das Alternative Modell der LINKEN. Der Protest gegen die Reform wird von der LINKEN auch in Schwerin auf die Straße getragen, gemein- sam mit ver.di, dem DGB und dem Aktionsbündnis zur Siche- rung des Sozialstaates. Wir ru- fen dazu auf, die Aktion »Wir ge- ben das letzte Hemd« am 4. No- vember 2010 um 18 Uhr am Dr. Martina Bunge erklärt das Alternative Modell der LINKEN. Marienplatz zu unterstützen. Klimaschutzkosten nicht auf Mieter abwälzen

Den Herausforderungen des Kli- außerordentliches Kündigungs- Luxusgut. Verschärft wird das nomaden gegenüber. Hier wird ei- maschutzes auf Kosten der Mieter recht erhalten. Eine solche Ein- noch durch die Streichung der ne kleine kriminelle Gruppe als zu begegnen, ist unsozial und un- schränkung der Mieterrechte wird Heizkostenzuschüsse des Bundes. Alibi herangezogen, um die Situa- gerecht angesichts der Pläne der DIE LINKE nicht hinnehmen. Energetische Gebäudesanierung tion für alle Mieter einzuschrän- Bundesregierung zur Änderung Wenn der Wohnwert einer Woh- muss sozial verträglich gestaltet ken. DIE LINKE hat für die nächs- des Mietrechts. Klimaschutz und nung durch Baumaßnahmen er- werden, Härtegründe der Mieter te Sitzungswoche des Bundestags energetische Gebäudesanierung heblich eingeschränkt wird, muss müssen berücksichtigt werden. einen Antrag mit dem Titel sind wichtige gesamtgesellschaft- der Mieter dafür entschädigt wer- Energetische Sanierung des Woh- »Grundrecht auf Wohnen sozial, liche Aufgaben. Die Kosten dafür den. nungsbestands als Beitrag zum ökologisch und barrierefrei gestal- dürfen nicht einseitig auf die Mie- Schon heute liegt der Anteil des Klimaschutz ist unerlässlich. Das ten« eingebracht. Ziel ist es, ein ter abgewälzt werden. Haushaltseinkommens, der für das erfordert aber zu allererst ein lang- Recht auf eine menschenwürdige Schwarz-Gelb will die Mieter- Wohnen ausgegeben wird, bei Ge- fristiges und verlässliches staatli- Wohnung und das Recht auf Ver- rechte einschränken und Mieter ringverdienern bei bis zu 50 Pro- ches Investitionsprogramm, so sorgung mit Wasser und Energie künftig stärker belasten. Selbst zent. Wenn jetzt noch die Kosten dass die Lasten der Sanierung gesetzlich zu garantieren. wenn Heiz- und Betriebskosten für Klimaschutzmaßnahmen ein- gleichmäßig verteilt werden. nach einer Sanierung nicht sinken, seitig bei den privaten Haushalten Mieterrechte mit dem Hinweis auf Heidrun Bluhm sollen Hausbesitzer die Kosten auf abgeladen werden und die Woh- Mietnomaden einzuschränken, ist Bau- und wohnungspolitische die Miete umlegen dürfen. Darü- nungswirtschaft außen vor bleibt, unredlich. 38 Millionen Mietwoh- Sprecherin der Fraktion ber hinaus sollen Vermieter ein wird eine moderne Wohnung zum nungen stehen 0,02 Prozent Miet- DIE LINKE

er Polemik-Vorwurf des wichtige Hilfsprogramm hat DCDU-Landesvorsitzenden Wirkungslose Agitation sich die damalige CDU-Oppo- und Innenministers des Lan- sition mit Händen und Füßen des an DIE LINKE wegen ihrer nicht von der LINKEN initiiert und die Einsatzbedingungen gewehrt. Auch nach der Über- kritischen Haltung zum Zap- wurde, sondern vom Koaliti- der Bundeswehr die Standor- nahme der Regierungsverant- fenstreich der Marine in Ros- onspartner SPD. Schließlich tentscheidung beeinflussen wortung 2006 ist dieses Pro- tock ist eine auf falschen Be- war es der Ministerpräsident und nicht etwa Proteste ge- gramm in einen Dornröschen- hauptungen beruhende und Sellering selbst, der Bildungs- gen öffentliche Rituale der Ar- schlaf verfallen und konnte daher wirkungslose Agitation. minister Tesch wegen der Un- mee. erst durch mehrfache Auffor- Die Feststellung, dass die LIN- reife des Kooperationsvertra- Hätte die CDU bei der letzten derung durch die Linksfrakti- KE wieder einmal versuche, ges zurückgepfiffen hat. Der Bundeswehrstrukturreform on und die Konversionskom- die Soldaten in Misskredit zu LINKEN die Schuld daran zu 2001 / 2002 das Sagen im munen wieder zum Leben er- bringen, ist falsch und wird geben, ist ein glatter Fehl- Land gehabt, wären die weckt werden. Doch dazu auch nicht wahrer, wenn man schuss. Stand orte auch geschlossen schweigt Caffier lieber und er- sie mangels überzeugender Noch abenteuerlicher ist die worden. Nur gäbe es das bis- findet statt dessen irgendwel- Argumente immer wieder be- Unterstellung, dass die Hal- lang für Mecklenburg-Vor- che Legenden. hauptet. Caffier blendet in sei- tung der LINKEN die Standort- pommern erfolgreiche Kon- ner Kritik bewusst aus, dass frage der Bundeswehr im Zu- versionsprogramm nicht. Ge- Peter Ritter, friedenspoliti- die Debatte zur Arbeit der Ju- ge der Strukturreform beein- gen dieses wesentlich von der scher Sprecher des Landes- gendoffiziere der Bundeswehr flussen würde. Caffier weiß damaligen PDS initiierte und vorstandes der LINKEN und an den Schulen des Landes sehr wohl, das der Auftrag für die Standortkommunen Landtagsabgeordneter Seite 8 Offenes Blatt – Schwerin Das »BUNTE Q« ist eröffnet Herzliche Am 9. Oktober 2010 wurde endlich bände sowie Einzelpersonen aktiv nach harter und ausdauernder Ar- und tätkräftig an der Gründung, Glückwünsche beit die Projektwerkstatt eröffnet. Gestaltung und Eröffnung mitge- Es wird das Ziel sein, bis Mai kom- wirkt. Zum Beispiel: Attac Schwe- menden Jahres einen durchgehend rin, die Bunten, das Mathematik - geöffneten Raum für soziale und nachhilfeprojekt Torsten Müller, bildende Aktionen anzubieten. cuba si, der Freundeskreis für ein Ebenso soll die Projektwerkstatt bedingungsloses Grundeinkom- für Buchvorlesungen, Nachhilfe- men, die Osteuropa-Freundschafts- Die Basisorganisation 207 unterricht, für Themenabende die- gesellschaft MV, die Venezuela In- in Lankow gratuliert recht nen und als Projektschmiede im itiative, aber auch Teile der Ge- herzlich der Genossin kulturelle Gedächtnis Schwerins werkschaften ver.di und DGB und verankert werden. Die Bürger die Initiative »Weg mit Hartz IV«. Friedel Buschhusen Schwerins sollen spüren: »Ich will Der Vorsitzende des DGB Region nachträglich zum Geburtstag, was verändern, ich will mitgestal- HRO/SN ist von dem Projekt sehr verbunden mit den besten ten – und hier kann ich es tun.« angetan und äußerte sich auf der Wünschen für Gesundheit Der Eröffnung ging ein jahrelanger Eröffnung mehrfach positiv zur und Wohlergehen. Prozess von Mitgliedern der Lin- Projektwerkstatt, die ein Konzept Die Genossinnen und Genos- ken voraus, den Menschen in vertritt, »das so noch nicht gesehen sen der Basisorganisation Schwerin, die nicht zwingend Mit- wurde«. Auch der Vorsitzende des 308 auf dem Großen glieder der Partei sein müssen, eine ver.di-Fachbereichs 03 Bezirk Dreesch gratulieren recht Chance zur Mitgestaltung und Schwerin ist ein Befürworter, der herzlich Genossin Adolphine Teilhabe am soziokulturellen, po- es nicht an Lob zu der bisher litischen Leben zu ermöglichen. geleisteten Arbeit und den gesetz- Bergmann am 1. 10. zum 84. Weiter war es den Aktiven wich- ten Zielen mangeln ließ. und Genossen Fred Nitzke tig, aktuelle regionale Themen in Zur Taufe der neuen Projektwerk- ebenfalls am 1. 10. zum 86. die Vereine und Verbände tragen statt fanden sich zwischenzeitlich Geburtstag. zu können, um Bündnisse und 40 Menschen ein, die es sichtbar Nachträgliche Glückwünsche Knotenpunkte zu schaffen. genossen, solch einen Zuspruch zu erhält unser Genosse Klaus Diese Ideen waren im damaligen spüren. Zeigte sich doch durch die Freier von den Genossinnen Europabüro nicht mehr umsetzbar, vielen Gespräche, wie wichtig und und Genossen seiner Basis - nachdem André Brie kein Abge- notwendig diese Anstrengungen organisation. ordneter mehr war und im alten sind. Vertreter von verschiedenen Kreisvorstand kein Interesse an Basisorganisationen DIE LINKE, Ebenfalls nachträgliche Glück- »derartiger« Arbeit bestand. anderer linken Parteien, sozialen wünsche von der Stadtteil - Besuch »Derartige« Arbeit scheint aber Vereinen und Verbänden kamen organisation Friedrichsthal außerhalb des KV Schwerin loh- sich bei einem Glas Sekt, einem gehen an Genossen Helmut aus Kuba nend und notwendig, zu sehen am reichhaltigen Bufett und der Taufe Herzog und Genossen Walter Beispiel des Zuspruchs und von der Werkstatt näher. Einige neue Lederer, die im Monat Adis Dolores Cintra Spenden von überregionalen Ver- Ideen entstanden in der lockeren Oktober Geburtstag feierten. einen und Verbänden. Hier sei als Runde. Mehrfach war allerdings ist vom 2. bis 4. 11. 2010 Glückwünsche zum Geburts- Gast der AG Cuba si, Beleg die BO Hannover/Springe die Frage zu hören, wo denn Ver- genannt, die hier enormes Potenzi- treter des Kreisvorstandes oder der tag erhalten von den Genos- der Partei DIE LINKE, al zu sehen scheint. Auch der Lan- Stadt-Fraktion der LINKEN seien. sinnen und Genossen der Schwerin desverband des VVN/BdA sei er- Aktivitäten im »BUNTEN Q« wa- Basisorganisation 321 am Unser Veranstaltungsplan wähnt, der in Schwerin nun eine ren bisher die Treffen der einzel- 1. 11. zum 74. Genosse repräsentative Geschäftsstelle ge- nen Gruppen, kostenlose Nachhil- Heinz Pawlitzok, am 7. 11. Dienstag, 2. 11., 10.00 Uhr: funden hat. fe in Mathe, Deutsch, Englisch, re- Genosse Hans Schmahl zum Besichtigung der Milchvieh- Interessant in diesem Zusammen- gelmäßige Filmvorführungen, ein 78. und am 19. 11. Genosse anlage in Banzkow hang ist der Entwurf des Bundes- Spanisch-Kurs für Anfänger, Kin- Karl-Heinz Werther zum 57. 15.30 bis 16.30 Uhr: parteiprogrammes Die LINKE, in der-Krabbel-Stunde und Basteln Dazu alles erdenklich Gute. Empfang bei der Oberbürger- dem es sinngemäß heißt, »dass ein mit Kindern, Buchlesungen, The- Nachträglich erhalten Glück- meisterin Umdenken in der Gesellschaft« menabende mit Gästen (mit einem nur dann möglich ist, wenn man in politischen Aktivisten aus Ghana), wünsche zum Geburtstag Mittwoch, 3. 11., 9.30 Uhr: die Vereine und Verbände geht, ja demnächst mit einem Gast aus Ku- Genossin Birgit Trübe und Besuch der Kita »Igelkinder« geradezu in außerparlamentari- ba, Nachhilfe für Migranten, um Genossin Ingrid Kratschke 11.00 Uhr: schen Bewegungen aktiv sein nur einige zu nennen. von den Genossinnen und Stadtführung muss, um den demokratischen So- Ausgestattet ist das »BUNTE Q« Genossen der Stadtteil - 15.30 Uhr: zialismus salonfähig zu machen. In mit Kinderecke, Küche, großzügi- organisation Krebsförden. Gespräche und Filmvor- diesem Punkt war es dem alten gem Versammlungsraum und ei- Kreisvorstand leider nicht mög- nem weiteren Zimmer für kleinere führung mit unserem Gast lich, uns zu unterstützen. Gesprächsrunden. Falls weitere Ge- im Bunten Q, Deshalb war es ein richtiger Schritt, nossen dieses Projekt – in welcher Lübecker-Straße 180 die Projektwerkstatt ins Leben zu Form auch immer – unterstützen Interessenten sind herzlich rufen. Zeigt es doch, dass einige wollen und falls sie mehr über das eingeladen und melden sich Schweriner das Ziel nicht aus den »BUNTE Q« erfahren möchten, bitte unter der Tel.-Nr. Augen verloren haben und, was sollten sie sich nicht scheuen, dem Die nächste und letzte Ausgabe 710227 (Anrufbeantworter ebenso wichtig ist, den Kontakt zu »BUNTEN Q« einen Besuch abzu- für dieses Jahr erscheint ist für alle Fälle bereit) bürgerlichen Strukturen als ein statten. Unsere Türen stehen offen. lohnendes Ziel erachten. Mehr Infos: www.buntes-q.info, am 3. Dezember 2010 Wir freuen uns auf Euch Neben dem VVN/BdA, Aufbruch Tel. 0385 4781801 DIE LINKE. Schwerin - Kreisgeschäftsstelle Martinstraße 1/1a – 19053 Schwerin Eure AG Cuba si Links und der AGJG haben viele Torsten Müller, Ulla Marek, Tel.: 0385 / 7587454 weitere Vereine, Gruppen und Ver- Karsten Jagau