Gemeinde Ramsau bei Landkreis

21. Änderung Flächennutzungsplan

Begründung Umweltbericht einschl. naturschutzrechtlicher Eingriffsregelung und artenschutzrechtlicher Betrachtung

Vorentwurf Datum: 29.11.2019 Projekt: 16179 Bearbeitung:

Hauptbüro Traunstein Äußere Rosenheimer Str. 25 83278 Traunstein [email protected] www.plg-strasser.de Tel.: +49(0)861/98987 – 0

Bearbeiter: Dipl.-Ing. Andreas Jurina, Stadtplaner Dipl.-Ing. (FH) Peter Rubeck, Landschaftsarchitekt

Gemeinde Ramsau bei Berchtesgaden 21. Änderung Flächennutzungsplan II

Inhaltsverzeichnis: 1. Anlass und Erforderlichkeit ...... 1 2. Regional- und Landesplanung ...... 1 3. Geltungsbereich ...... 1 4. Bestand und Planung ...... 2 4.1 Bestand ...... 2 4.2 Planung ...... 4 4.3 Auswirkungen der Planung ...... 4 4.3.1 Orts- und Landschaftsbild...... 4 4.3.2 Technische Infrastruktur ...... 5 4.3.3 Hochwassergefahr ...... 5 4.4 Alternativen ...... 5 5. Umweltbericht ...... 5 5.1 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele der Flächennutzungsplanänderung ...... 6 5.2 Notwendigkeit einer allgemeinen Vorprüfung des Einzelfalles zur UVP-Pflicht gem. § 7 UVPG ...... 6 5.3 Überblick über die in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen genannten Ziele des Umweltschutzes...... 6 5.4 Bestandsaufnahme, Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen und Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung ...... 10 5.4.1 Schutzgut Mensch - Lärmreinhaltung ...... 10 5.4.1.1 Beschreibung der Ausgangssituation ...... 10 5.4.1.2 Baubedingte Auswirkungen ...... 11 5.4.1.3 Anlage- / Betriebsbedingte Belastungen ...... 11 5.4.1.4 Ergebniszusammenfassung der Auswirkungen Schutzgut Mensch – Lärm ...... 11 5.4.2 Schutzgut Mensch – Erholung / siedlungsnaher Freiraum ...... 12 5.4.2.1 Beschreibung der Ausgangssituation ...... 12 5.4.2.2 Bau-, anlage- und betriebsbedingte Auswirkungen ...... 12 5.4.2.3 Ergebniszusammenfassung der Auswirkungen Schutzgut Mensch – Erholung / siedlungsnaher Freiraum ...... 12 5.4.3 Schutzgut Pflanzen und Tiere einschließlich artenschutzrechtlicher Betrachtung ...... 13 5.4.3.1 Beschreibung der Ausgangssituation ...... 13 5.4.3.2 Baubedingte Auswirkungen ...... 20 5.4.3.3 Anlage- und betriebsbedingte Auswirkungen ...... 20 5.4.3.4 Ergebniszusammenfassung der Auswirkungen Schutzgut Pflanzen und Tiere ...... 20 5.4.4 Schutzgut Boden ...... 21 5.4.4.1 Beschreibung der Ausgangssituation ...... 21 5.4.4.2 Baubedingte Auswirkungen ...... 24 5.4.4.3 Anlage- und betriebsbedingte Auswirkungen ...... 24 5.4.4.4 Ergebniszusammenfassung der Auswirkungen Schutzgut Boden ...... 24 5.4.5 Schutzgut Wasser ...... 24 5.4.5.1 Beschreibung der Ausgangssituation ...... 24

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5.4.5.2 Baubedingte Auswirkungen ...... 26 5.4.5.3 Anlagebedingte Auswirkungen ...... 27 5.4.5.4 Betriebsbedingte Auswirkungen ...... 27 5.4.5.5 Ergebniszusammenfassung der Auswirkungen Schutzgut Wasser...... 27 5.4.6 Klima und Lufthygiene ...... 27 5.4.6.1 Beschreibung der Ausgangssituation ...... 27 5.4.6.2 Baubedingte Auswirkungen ...... 28 5.4.6.3 Anlagebedingte Auswirkungen ...... 28 5.4.6.4 Betriebsbedingte Auswirkungen ...... 28 5.4.6.5 Ergebniszusammenfassung der Auswirkungen Klima und Lufthygiene ...... 28 5.4.7 Schutzgut Landschaftsbild ...... 28 5.4.7.1 Beschreibung der Ausgangssituation ...... 28 5.4.7.2 Baubedingte Auswirkungen ...... 30 5.4.7.3 Anlagebedingte Auswirkungen ...... 30 5.4.7.4 Betriebsbedingte Auswirkungen ...... 30 5.4.7.5 Ergebniszusammenfassung der Auswirkungen Schutzgut Landschaftsbild ...... 31 5.4.8 Schutzgut Kultur- und Sachgüter ...... 31 5.4.8.1 Beschreibung der Ausgangssituation ...... 31 5.4.8.2 Bau-, anlage- und betriebsbedingte Auswirkungen ...... 32 5.4.8.3 Ergebniszusammenfassung der Auswirkungen Schutzgut Kultur und Sachgüter ...... 33 5.4.9 Wechselwirkungen ...... 33 5.5 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante) ...... 34 5.6 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung der nachteiligen Auswirkungen ...... 35 5.7 Naturschutzrechtliche Eingriffsregelung - Ausgleichserfordernis ...... 35 5.7.1 Bestimmung der Gebietskategorie und des Eingriffstyps ...... 35 5.7.2 Eingriffsbilanzierung / Ermittlung des Ausgleichsflächenbedarfs ...... 36 5.7.3 Flächen und Maßnahmen zum Ausgleich ...... 38 5.8 Artenschutzrechtliche Betrachtung ...... 38 5.9 In Betracht kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten (Planungsalternativen) ...... 39 5.10 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren, Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben ...... 40 5.11 Maßnahmen zur Überwachung (Monitoring) der erheblichen Auswirkungen der Durchführung des Bauleitplans auf die Umwelt ...... 41 5.12 Allgemeinverständliche Zusammenfassung ...... 41 Literatur- und Quellenverzeichnis ...... 43 Anlagen: ...... 44

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1. Anlass und Erforderlichkeit

Das bestehende Hotel Rehlegg soll in Teilen umgebaut werden. Dazu sollen u. a. ein überdachtes Park- deck und ein Außenschwimmbecken neu errichtet werden, zusätzlich ist die Erweiterung des Well- nessbereiches geplant. Dies lässt der bestehende Bebauungsplan nicht im erforderlichen Umfang zu. Diese Maßnahmen sind insgesamt erforderlich, um langfristig einen attraktiven und nachhaltigen Ho- telbetrieb zu sichern.

Daher ist zur Sicherung einer geordneten städtebaulichen Entwicklung die Änderung des Bebauungs- planes erforderlich. Als Voraussetzung hierfür ist der Flächennutzungsplan zu ändern.

Die Planung entspricht der städtebaulichen Konzeption der Gemeinde und dient der nachhaltigen städ- tebaulichen Entwicklung. Gleichzeitig werden so der Tourismus und die Wirtschaft in der Gemeinde gestärkt, da das Hotel ein wichtiger Betrieb in der gesamten Region ist.

2. Regional- und Landesplanung

Im Landesentwicklungsprogramm (LEP) sowie dem Regionalplan für die Region 18 (RP 18) sind insbe- sondere folgende Ziele genannt:

Die Gemeinde Ramsau ist nicht als zentraler Ort festgelegt. Die Gemeinde liegt im ländlichen Teilraum, dessen Entwicklung nachhaltig gestärkt werden soll sowie im Alpengebiet.

Die Zersiedelung der Landschaft soll vermieden werden. Neubauflächen sollen möglichst in Anbindung an geeignete Siedlungseinheiten ausgewiesen werden (LEP 3.3 G bzw. Z).

Bei der Änderung des Flächennutzungsplans handelt es sich nicht um eine neue Siedlungsfläche i. S. des LEP, so dass das Anbindegebot hier nicht einschlägig ist.

Gem. Ziel B II 3.1 des RP 18 soll eine Zersiedelung der Landschaft verhindert werden. Bauliche Anlagen sollen schonend in die Landschaft eingebunden werden.

Die Planung verletzt nicht das Ziel B.II.3.1 des RP. Eine Zersiedelung der Landschaft findet nicht statt. Nach der Begründung des RP zu B.II.3.1 ist eine Zersiedelung der Landschaft nur dann gegeben, wenn die Freiraumfunktion durch bauliche Tätigkeit in einer nach Situierung, Intensität oder Art übergebühr- lich gestört oder belastet wird. Verhindert werden sollen ungeordnete, (in sich) unzusammenhän- gende, in landschaftlich bedeutsamer Lage und/oder in abgesetzter Lage geplante Baugebiete ohne bauliche Konzeption. Bei dem Änderungsbereich handelt es sich um einen bereits baulich genutzten Bereich. Die Planung basiert auf einer geordneten ortsplanerischen Konzeption.

3. Geltungsbereich

Die Änderung umfasst eine Erweiterung des dargestellten Sondergebiets nach Osten und die Neuord- nung der Ausgleichsflächen.

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Abb. 1 Lage im Gemeindegebiet, Quelle: Bayernatlas

4. Bestand und Planung

4.1 Bestand

Das Hotel liegt oberhalb des Tales zusammen mit einigen Wohnhäusern, die nicht im Zusammenhang mit dem Betrieb stehen.

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Abb. 2 Auszug Luftbild, Quelle: Bayernatlas

Der Hotelbereich wurde 2006 im Zuge der 9. Änderung des Flächennutzungsplanes als Sondergebiet Hotel dargestellt.

Abb. 3 9. Änderung Flächennutzungsplan mit Änderungsbereich, Quelle: Gemeinde Ramsau

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Für das Gelände liegt ein Bebauungsplan aus dem Jahr 2006 vor.

Abb. 4 Bebauungsplan Hotelareal 2006, Quelle: Gemeinde Ramsau

Der Änderungsbereich ist bisher im Flächennutzungsplan als Ausgleichsfläche dargestellt. Es handelt sich hier um Hangbereiche, die als Wiese genutzt werden.

4.2 Planung

Anstelle der bisherigen Darstellung als Ausgleichsfläche im Südosten des Geländes wird der Ände- rungsbereich neu als Sondergebiet Hotel dargestellt. Hier soll eine Erweiterung des Wellnessbereiches erfolgen. Der bisher als Ausgleichsfläche dargestellte Hangbereich im Norden des Areals (Rehlegg-Lei- ten) wird als Grünfläche dargestellt.

Die bisher dargestellten Ausgleichsflächen werden an anderer Stelle nachgewiesen.

Eine genaue Bilanzierung und Festsetzung der verlegten und ggf. zusätzlich erforderlichen Ausgleichs- flächen erfolgt auf der Ebene der Bebauungsplanänderung.

4.3 Auswirkungen der Planung

4.3.1 Orts- und Landschaftsbild

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Die Änderung des Flächennutzungsplanes für den Wellnessbereich wird das Erscheinungsbild des Ho- tels in der Landschaft verändern. Der Änderungsbereich ist insgesamt relativ klein.

Auf der Ebene des Bebauungsplanes sind Festsetzungen zu treffen, die diesen Eingriff minimieren und verträglich gestalten.

Die Neuordnung des Ausgleichskonzeptes im Bereich der Rehlegg-Leiten ist ohne Auswirkungen auf das Orts- und Landschaftsbild.

4.3.2 Technische Infrastruktur

Das Gebiet ist an die bestehende äußere Ver- und Entsorgungsinfrastruktur angeschlossen. Diese bie- tet ausreichende Kapazitäten. Die Änderung des Flächennutzungsplanes hat hier keinen Einfluss.

4.3.3 Hochwassergefahr

Ein festgesetztes Überschwemmungsgebiet liegt hier nicht vor, der Bereich liegt auch nicht in einer Zone HQ extrem.

Der Freidinger Graben östlich des Plangebietes und der Lehenmühlgraben westlich des Plangebietes beeinflussen den Änderungsbereich nicht.

Aus diesem Grunde stehen die Belange des Hochwasserschutzes der Bauleitplanung nicht entgegen.

4.4 Alternativen

Eine Alternative ist die Nullvariante, also die Beibehaltung des derzeitigen Zustandes. Diese Variante hat keine Auswirkungen auf das Orts- und Landschaftsbild. Allerdings ist sie insgesamt nicht geeignet, den Hotelbetrieb längerfristig und nachhaltig zu attraktivieren.

Als Alternative wurde geprüft, den Wellnessbereich westlich des Hotelparks im Bereich des dargestell- ten Sondergebietes vorzusehen. An dieser Stelle wäre der Eingriff in das Landschaftsbild geringer als am gewählten Standort östlich des Hotels. Allerdings wäre ein Standort im Westen des Geländes aus betrieblicher Sicht nicht geeignet, da es an den bestehenden Wellnessbereich und das bestehende Hallenbad möglichst direkt angeschlossen werden soll. Aus diesem Grund wurde der Standort östlich des Hotels gewählt.

5. Umweltbericht

Für Bauleitplanverfahren ist im Rahmen der Umweltprüfung (§ 2 Abs. 4 BauGB) ein Umweltbericht zu erstellen (§ 2a BauGB und Anlage 1 zu § 2 Abs. 4, § 2a und § 4c BauGB), in dem die in der Umweltprü- fung ermittelten voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen beschrieben und bewertet wer- den.

Der Umweltbericht ist ein selbständiger Teil der Begründung zum Bebauungsplan (§ 2a BauGB), dessen wesentliche Inhaltspunkte vorgegeben sind (Anlage 1 zu § 2 Abs. 4 und § 2a BauGB und Anhang 1 der EU-SUP-Richtlinie). Im Folgenden werden die Belange des Umweltschutzes beschrieben und bewertet und die erheblichen Projektauswirkungen, Möglichkeiten der Vermeidung und Minimierung und Aus- gleichsmaßnahmen werden dargestellt.

Der Umweltbericht orientiert sich in seiner Ausführung an der Anlage 1 zum Baugesetzbuch (BauGB) und baut auf dem Leitfaden zur Umweltprüfung in der Bauleitplanung der Obersten Baubehörde auf („Der Umweltbericht in der Praxis“). Die Gliederung der Anlage 1 BauGB wurde im Punkt 2a und 2b zu

Planungsgruppe Strasser GmbH, Traunstein Gemeinde Ramsau bei Berchtesgaden 21. Änderung Flächennutzungsplan 6 einem Gliederungspunkt zusammengefasst. Dies ermöglicht eine übersichtlichere und nachvollziehba- rere Darstellung der Bewertung der Umweltauswirkungen.

5.1 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele der Flächennutzungsplanänderung

Das Hotel Rehlegg liegt nördlich der Holzengasse in erhöhter Lage in der Gemeinde Ramsau bei Berchtesgaden. Anstelle der bisherigen Darstellung als Ausgleichsfläche wird der Änderungsbereich neu als Sondergebiet Hotel dargestellt. Die bisher dargestellte Ausgleichsfläche wird an anderer Stelle nachgewiesen. Im Änderungsbereich soll eine Erweiterung des Wellnessbereiches erfolgen, die der Qualitätssteigerung des Hotels dient.

5.2 Notwendigkeit einer allgemeinen Vorprüfung des Einzelfalles zur UVP-Pflicht gem. § 7 UVPG

Gemäß § 7 des UVPG ist die UVP-Pflicht im Einzelfall zu prüfen, sofern dies nach der Anlage 1 des Gesetzes vorgesehen ist.

Unter der Nummer 18 der Anlage 1 wird ausgeführt:

Nr. 18.1.2 „Bau eines Feriendorfes, eines Hotelkomplexes oder einer sonstigen großen Einrichtung für die Ferien- und Fremdenbeherbergung, für den im bisherigen Außenbereich im Sinne des § 35 des Baugesetzbuchs ein Bebauungsplan aufgestellt wird, mit einer Bettenzahl von jeweils insgesamt 100 bis weniger als 300 oder mit einer Gästezimmerzahl von jeweils insgesamt 80 bis weniger als 200“ ist eine allgemeine Vorprüfung des Einzelfalles durchzuführen.

Nr. 18.7.2 „Bau eines Städtebauprojektes für sonstige bauliche Anlagen, für den im Außenbereich im Sinne des § 35 des Baugesetzbuches ein Bebauungsplan aufgestellt wird, mit einer festgesetzten Größe der Grundfläche von insgesamt 20.000 m² bis weniger als 100.000 m²“ ist eine allgemeine Vorprüfung des Einzelfalles durchzuführen.

Diese Vorprüfung des Einzelfalls ist nicht auf Ebene des Flächennutzungsplanes durchzuführen. Es ist aber absehbar, dass auf Ebene des Bebauungsplanes keine Vorprüfung erforderlich werden wird.

5.3 Überblick über die in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen genannten Ziele des Um- weltschutzes

Städtebauliche Leitlinie im Sinne der Landes- und Regionalplanung ist eine nachhaltige Raumentwick- lung, die zu einer dauerhaften, ausgewogenen und umweltgerechten Ordnung gleichwertiger und ge- sunder Lebens- und Arbeitsbedingungen führt, ohne die charakteristische Eigenart der Region zu ver- lieren.

Erhaltungsziele und Schutzzwecke von Gebieten mit gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Gebiete und europäische Vogelschutzgebiete – Natura 2000-Gebiete) sind von der Planung durch eine direkte In- anspruchnahme für Bau- und Verkehrsflächen nicht betroffen.

In der nachfolgenden Tabelle sind die wesentlichen, in den einschlägigen Fachgesetzen und Fachplä- nen festgelegten umweltrelevanten Ziele aufgeführt, die hinsichtlich der Schutzgüter von Bedeutung sind. Auch ist die Art ihrer Berücksichtigung in der Bauleitplanung dargestellt.

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Fachrecht und Umweltrelevante Ziele Berücksichtigung in der Bauleitplanung Fachplanungen BImSchG, - Vermeidung von schädlichen Zum Urplan des Bebauungsplans wurde ein TA Lärm, Umwelteinwirkungen auf Wohn- Gutachten der Firma Steger + Piening GmbH, DIN 18005, und sonstige schutzbedürftige München (Bericht Nr. 2547/B1/hu) erstellt. 16. BImSchV, Gebiete, Ergebnisse dieses Gutachtens sind auf Ebene 18. BImSchV - gesunde Arbeits- und Wohnver- der Bauleitplanung zu berücksichtigen. hältnisse, - Beachtung des Trennungsgrund- satzes. BauGB, - Sparsamer und schonender Um- Eine sachverständige Untersuchung der Boden- BBodSchG, gang mit Boden, verhältnisse im Planungsgebiet ist zu erstellen. BNatSchG - Innenentwicklung, Ergebnisse und Empfehlungen dieses Gutach- tens sind auf Ebene der Bauleitplanung zu be- - Wiedernutzbarmachung von rücksichtigen. versiegelten Flächen, Es werden keine Böden von besonderer Funkti- - Begrenzung der Versiegelung, onsbedeutung (zum Beispiel Naturböden mit - Nachhaltige Sicherung der Funk- geringer Überformung im Bereich von histo- tion des Bodens, risch altem Wald) in Anspruch genommen. - Schutz natürlicher Bodenfunkti- Die zusätzliche Flächenversiegelung kann durch onen und der Archivfunktionen Festsetzungen in der Bebauungsplanänderung der Böden, insbesondere sol- begrenzt werden, z. B. durch Mindestvorgaben cher Böden mit besonderen zur Begrünung, Festsetzung zu Ausführung von Funktionen. Stellplätzen in wasserdurchlässigen Belägen etc. BBodSchG, - Abwehr von schädlichen Boden- Die Bodenverhältnisse im Plangebiet sind sach- BBodSchV veränderungen, verständig zu untersuchen. Ergebnisse und - Sanierung des Bodens und Be- Empfehlungen dieser Untersuchung sind auf seitigung von Altlasten, der Ebene der Bauleitplanung zu berücksichti- gen. - Vorsorgemaßnahmen gegen nachteilige Einwirkungen auf den Boden. WHG, - Grundwasser- und Fließgewäs- Innerhalb des Geltungsbereichs liegen keine BauGB serschutz, Oberflächengewässer vor. - Beseitigung von Abwasser ohne Ein festgesetztes Überschwemmungsgebiet die Beeinträchtigung des Wohls liegt hier nicht vor, der Bereich liegt auch nicht der Allgemeinheit, in einer Zone HQ extrem. - Berücksichtigung der Über- Aus diesem Grunde stehen die Belange des schwemmungsgebiete und Risi- Hochwasserschutzes der Bauleitplanung nicht kogebiete, entgegen. - Berücksichtigung des Hochwas- Dachflächen- und Niederschlagswasser von pri- serschutzes und der Hochwas- vaten Hof- und Zufahrtsflächen ist nach Mög- servorsorge. lichkeit auf den jeweiligen Baugrundstücken zu versickern. Dabei ist eine breitflächige Versicke- rung über eine belebte Bodenzone anzustre- ben.

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Fachrecht und Umweltrelevante Ziele Berücksichtigung in der Bauleitplanung Fachplanungen BNatSchG Schutz von Flächen mit günstiger Dem Planungsgebiet kommt aufgrund der Lage lufthygienischer oder klimatischer und der derzeitigen ausgeübten Nutzung keine Wirkung. übergeordnete bzw. herausragende Bedeutung als Kaltluftentstehungsgebiet zu. In Waldflächen wird nicht eingegriffen. Die geplante Nutzung vermeidet die Inan- spruchnahme anderer, bislang ungenutzter und für das Klima bedeutsamer Flächen. BNatSchG, - Natur und Landschaft sind so zu Die durch die Planung vorbereiteten Eingriffe in BauGB, schützen, dass Natur / Landschaft sind zu untersuchen und zu BNatSchG, . die biologische Vielfalt, bilanzieren. Erforderliche Ausgleichsmaßnah- BayNatSchG, men sind zu bestimmen. . die Leistungs- und Funktions- BArtSchV sowie fähigkeit des Naturhaushalts Im Zuge der Aufstellung der Änderung des Be- FFH-Richtlinien und einschließlich der Regenera- bauungsplans wurde eine artenschutzrechtli- EU-Vogelschutz- tionsfähigkeit und nachhalti- che Vorprüfung durchgeführt (2019, Dr. Chris- richtlinien gen Nutzungsfähigkeit der tof Manhart). Artenschutzrechtlich relevante Naturgüter sowie Tier- und Pflanzengruppen sind demnach von der Planung nicht betroffen bzw. es kann durch . die Vielfalt, Eigenart und geeignete Vermeidungsmaßnahmen dem Ein- Schönheit sowie der Erho- geben von Verbotstatbeständen gem. § 44 lungswert von Natur und BNatSchG vorgebeugt werden. Landschaft Potenzielle Natura-2000-Gebiete (FFH- und VS- auf Dauer gesichert sind. Richtlinien) sind von dieser Bebauungsplanän- - Der Schutz umfasst auch die derung nicht betroffen. In Waldflächen wird Pflege, die Entwicklung und, so- mit dieser Planung nicht eingegriffen. weit erforderlich, die Wieder- Dem städtebaulichen Vorhaben stehen somit herstellung von Natur und Land- keine grundsätzlichen artenschutzrechtlichen schaft. Aspekte entgegen. - Erhaltung und Schutz geschütz- In der Bebauungsplanänderung sind Festset- ter Tier- und Pflanzenarten. zungen zur Vermeidung und Verringerung von nachteiligen Auswirkungen auf Natur und Um- welt zu treffen. Die Planung erstreckt sich auf eine Fläche mit nur geringer Erholungsfunktion. Im Bebauungs- plan können zur Minimierung der Auswirkun- gen auf den Erholungswert von Natur und Landschaft Festsetzungen für eine ausrei- chende Ein- und Durchgrünung sowie eine Be- grenzung der Höhenentwicklung der Gebäude getroffen werden. BauGB i.V.m. Vermeidung und Ausgleich voraus- Das Vermeidungsgebot wird beachtet. BNatSchG – sichtlich erheblicher Beeinträchti- Die durch die Planung vorbereiteten Eingriffe in Eingriffsregelung gungen des Landschaftsbildes so- Natur und Landschaft werden auf Ebene des wie der Leistungs- und Funktionsfä- Bebauungsplanes bilanziert. higkeit des Naturhaushaltes.

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Fachrecht und Umweltrelevante Ziele Berücksichtigung in der Bauleitplanung Fachplanungen BauGB, Berücksichtigung der Belange der Entsprechend der Denkmalliste des Bayerisches BayDSchG Baukultur, des Denkmalschutzes Landesamt für Denkmalpflege BLfD befinden und der Denkmalpflege. sich keine Bodendenkmäler im oder angren- zend an das Planungsgebiet. Allgemein wird darauf hingewiesen, dass Bo- dendenkmäler, die während der Bauarbeiten zu Tage treten, der Meldepflicht gemäß Art. 8 BayDSchG unterliegen. Sie sind der zuständigen Behörde unverzüglich zu melden. Landesentwick- - Die Gemeinde Ramsau b. Eine grundsätzliche Alternative ist die Nullvari- lungsplanung (LEP), Berchtesgaden liegt entspre- ante, also die Beibehaltung des derzeitigen Zu- Regionalplanung chend der Strukturkarte (LEP standes. Diese Variante hat keine Auswirkun- (RP) 2018, Anhang 2) im ländlichen gen auf das Orts- und Landschaftsbild. Aller- Teilraum, dessen Entwicklung dings ist sie insgesamt nicht geeignet, den Ho- nachhaltig gestärkt werden soll telbetrieb längerfristig und nachhaltig zu at- sowie im Alpengebiet. traktivieren. - Das überplante Gebiet befindet Als Alternative wurde geprüft, den Wellnessbe- sich innerhalb der Zone B des Al- reich westlich des Hotelparks im Bereich des penplans (LEP 2019, Anhang 3 – entfallenden Baurechtes vorzusehen. Ein Alpenplan Blatt 3). Standort im Westen des Geländes wäre aus be- - Entsprechend Regionalplan wer- trieblicher Sicht nicht geeignet, da es an den den keine besonderen Grund- bestehenden Wellnessbereich und das beste- sätze und Ziele formuliert. hende Hallenbad möglichst direkt angeschlos- sen werden soll. Aus diesem Grund wurde der - Allgemeine Vorgaben der Regio- Standort östlich des Hotels gewählt. nalplanung Die Flächenausweisung berücksichtigt dabei i.S. . Nutzung von Potentialen der eines sparsamen Umgangs mit Grund und Bo- Innenentwicklung, den die erforderliche Größe, beinhaltet aber . Vermeidung der Zersiede- nicht noch zusätzliche perspektivische Reserve- lung der Landschaft, flächen. . Orientierung der Siedlungs- Die grundsätzlichen Ziele der Raumordnung entwicklung an der vorhan- werden berücksichtigt. Die Planung basiert auf denen Raumstruktur und einer städtebaulichen Konzeption, die nicht zur ressourcenschonende Wei- Zersiedelung der Landschaft führt. terführung unter Berücksich- tigung der sozialen und wirt- schaftlichen Bedingungen, . Beschränkung der Versiege- lung des Bodens auf ein Min- destmaß. Arten- und Bio- Entsprechend des ABSP Bayern für Grundsätzlich werden artenschutzrechtliche topschutzpro- den Landkreis Berchtesgadener Aspekte und allgemeine Vorgaben des Arten- gramm ABSP Land sind keine besonderen Ziele schutzes berücksichtigt. Berchtesgadener und Maßnahmen für das Planungs- Land gebiet formuliert. Flächennutzungs- Darstellung des Planungsgebiets als Der FNP wird in Vorbereitung einer verbindli- plan FNP Ausgleichsfläche. chen Bauleitplanung in diesem Bereich geän- dert.

Tab. 1 In einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegte Ziele des Umweltschutzes

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5.4 Bestandsaufnahme, Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen und Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung Die Untersuchung beschränkt sich im Wesentlichen auf den Änderungsbereich sowie auf die unmittel- bare Umgebung. Die Betrachtung und Einstufung des Gebiets erfolgt durch eigene Erhebungen mittels Ortseinsicht und daraus folgender Bestandsanalyse, durch Einsicht in die einschlägigen Datenbanken und Informations- systeme sowie in den Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan und durch Angaben der Gemeinde Ramsau. An Hand der landschaftsökologischen Funktionen wird die aktuelle Bedeutung des Gebietes abge- schätzt und seine Empfindlichkeit gegenüber eventuellen nachteiligen Nutzungsänderungen bewertet. Die Beschreibung des Bestands und die Beurteilung der Umweltauswirkungen erfolgt schutzgutbezo- gen. Auf der Grundlage einer verbal-argumentativen Beschreibung der bau-, anlage- und betriebsbedingten Auswirkungen erfolgt eine schutzgutbezogene Bewertung durch eine Einschätzung der Eingriffs- schwere nach geringer, mittlerer und hoher Erheblichkeit. Hierbei sind zusätzlich auch Wirkungen in verschiedenen zeitlichen Dimensionen zu berücksichtigen: zeitlich begrenzte (vorübergehende) und dauerhafte Wirkungen, Auswirkungen während der Bauzeit und während des Betriebs. Diese Prognose ermöglicht die Einschätzung der Projektauswirkungen bei Durchführung der Flächen- nutzungsplanänderung. Die Bewertung des Eingriffes erfolgt unter der Voraussetzung, dass die gefor- derten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen beachtet werden. Das Ergebnis ist im Folgenden zusammengefasst.

5.4.1 Schutzgut Mensch - Lärmreinhaltung

5.4.1.1 Beschreibung der Ausgangssituation Das Hotel liegt auf einer exponierten Plateaulage oberhalb des Tales und ist von den umgebenden Bergbereichen und Hängen der gleichen Höhenstufe (oder höher gelegenen Standorten) gut einseh- bar. Im Osten liegt die Deutsche Alpenstraße (B 305) ca. 5 m über dem Niveau des Hotelgeländes. Die B 305 ist vom Planungsgebiet ca. 45 m entfernt. Im Süden verläuft unterhalb des Planungsgebiets in einer Entfernung von ca. 60 m die Staatstraße ST 2099. Vorbelastungen (Immissionen) in den Geltungsbe- reich sind dadurch gegeben. Entsprechend der Straßenverkehrszählung durch das BayStMWBV im Jahr 2015 liegen auf der B 305 für den Abschnitt „Schwarzbachwacht – Berchtesgaden KVP B 20“ folgende Werte vor: Durchschnittl. Tägl. Verkehrsbelastung DTV: 7.013 Durchschnittl. Tägl. Verkehrsstärke [KFZ/24 h] des Leichtverkehrs (Krad, PKW und Lieferwagen): 6.808 Durchschnittl. Tägl. Verkehrsstärke [KFZ/24 h] des Schwerverkehrs: 205 Entsprechend der Straßenverkehrszählung durch das BayStMWBV im Jahr 2015 liegen auf der ST 2099 für den Abschnitt „Hintersee - Ramsau“ folgende Werte vor: Durchschnittl. Tägl. Verkehrsbelastung DTV: KFZ-Verkehr alle Tage: 1.182 Durchschnittl. Tägl. Verkehrsstärke [KFZ/24 h] des Leichtverkehrs (Krad, PKW und Lieferwagen): 38 Durchschnittl. Tägl. Verkehrsstärke [KFZ/24 h] des Schwerverkehrs: 1.144

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Für den Straßenabschnitt liegen keine Daten über Lärmbelastung im Lärmbelastungskataster (LBK Bay- ern) vor. Zum Urplan des Bebauungsplans Nr. 8 „Rehlegg“ wurde ein Gutachten der Firma Steger + Piening GmbH, München (Bericht Nr. 2547/B1/hu) erstellt, das die Prognose der einwirkenden Geräu- schimmissionen der B 305 / St2099 sowie der vom Hotelbetrieb ausgehenden Geräuschimmissionen zum Gegenstand hatte. Die Berechnungen zeigen, dass im Plangebiet die Immissionsgrenzwerte der Verkehrslärmschutzver- ordnung, die im Allgemeinen im Rahmen der Abwägung in der Bauleitplanung als Obergrenze des Ab- wägungsspielraums herangezogen werden, nicht überschritten werden. Maßnahmen zum Schutz ge- gen Verkehrsgeräuschimmissionen sind somit nicht erforderlich. Der Gutachter hat aus der Verkehrszählung im Jahr 2000 eine DTV von 7.023 zugrunde gelegt, daraus hat sich für das Prognosejahr 2015 eine DTV von 7.769 errechnet. Tatsächlich waren es bei der Ver- kehrszählung 2015 weniger als im Jahr 2000 (DTV: 7.013). Daher können wir davon ausgehen, dass das Gutachten nach wie vor zur Beurteilung herangezogen werden kann.

5.4.1.2 Baubedingte Auswirkungen Belastungen durch Lärm entstehen beim Neubau der geplanten Saunahütten im Wellnessbereich so- wie deren Erschließung. Bei diesen baubedingten Belastungen handelt es sich aber um temporäre Stö- rungen. Die baubedingten Beeinträchtigungen sind somit als gering erheblich zu bewerten.

5.4.1.3 Anlage- / Betriebsbedingte Belastungen

Durch die neue Bebauung kommt es zu keiner Erhöhung des Verkehrsaufkommens. Da es sich um ein Saunadorf handelt, das nur schon beherbergte Gäste nutzen, ist nur eine geringe Erheblichkeit gegeben.

Die Erweiterung des Sondergebiets im östlichen Bereich der Hotelanlage rückt zwar näher an die Lärmquelle heran, es handelt sich hier aber nicht um schutzwürdige Aufenthaltsräume, sondern ei- nen Wellnessbereich. Insofern gehen wir davon aus, dass hier auch eine höhere Lärmeinwirkung ver- tretbar ist als beispielsweise für Hotelzimmer.

Die anlage- und betriebsbedingten Beeinträchtigungen werden deshalb nach derzeitiger Einschätzung als gering eingestuft.

5.4.1.4 Ergebniszusammenfassung der Auswirkungen Schutzgut Mensch – Lärm

Baubedingte Anlagebedingte Betriebsbedingte Aus- Gesamterheb- Schutzgut Auswirkungen Auswirkungen wirkungen lichkeit Mensch: Lärm gering gering gering gering

Tab. 2 Erheblichkeit zum Schutzgut Mensch - Lärm

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5.4.2 Schutzgut Mensch – Erholung / siedlungsnaher Freiraum

5.4.2.1 Beschreibung der Ausgangssituation Die Gemeinde Ramsau b. Berchtesgaden wird entsprechend dem Regionalplan der Region 18 Süd- ostoberbayern dem Gebiet für Tourismus und Erholung „Berchtesgadener Land und Reichenhaller Land“ zugesprochen. In der nahen Umgebung des Änderungsbereichs verlaufen verschiedene Wanderwege und Radwege zu den umgebenden Seen und Gebirge. Der Änderungsbereich östlich der Hotelanlage ist als eine südexponierte, extensiv bewirtschaftete Wiesenfläche einzustufen. Sie erfüllt derzeit keine offizielle Erholungsfunktion und ist dafür auch nicht vorgesehen.

5.4.2.2 Bau-, anlage- und betriebsbedingte Auswirkungen Belastungen durch Staub entstehen bei der Erweiterung des bestehenden Gebäudes und beim Neu- bau der geplanten Saunahütten sowie deren Erschließung. Bei diesen baubedingten Belastungen handelt es sich aber um temporäre Störungen, die geringe Stö- rungen für die Anlieger mit sich bringen. Sie sind insgesamt als gering erheblich einzustufen. Belastungen durch eine Ausleuchtung der Baustelle entstehen bei Realisierung des Vorhabens nur eingeschränkt in der Übergangszeit (Herbst/Frühjahr) und im Winter. Allerdings erfolgt der Bau des Hotelgebiets nicht durch Nachtarbeit, so dass die Lichteinwirkungen zeitlich eng begrenzt sind. Bei diesen baubedingten Belastungen handelt es sich ebenfalls um temporäre Störungen, die geringe Beeinträchtigungen für die Anlieger mit sich bringen. Sie sind insgesamt als gering erheblich einzu- stufen. Fußläufige Wegenetze und das Radwegenetz bleiben von der Planung unberührt. Durch die Ausweisung des neuen Hotelbereichs mit Saunadorf und Außenschwimmbecken gehen keine Flächen mit bedeutender Erholungsfunktion verloren. Wesentliche negative Auswirkungen auf die Erholungsqualität im siedlungsnahen Freiraum sind nicht zu erwarten, allenfalls als gering erheblich einzustufen. Mit dem Betrieb des Saunadorfs und der Außenanlagen inklusive Beleuchtung der Stellplätze ist eine neue Situation der Lichteinwirkung gegeben. Grundsätzlich geht an Gebäuden von Fenstern und Fensterbändern eine hohe Lichtwirkung aus. Dach- lichtbänder sind von unten nur eingeschränkt wahrnehmbar und strahlen nur diffuses Licht ab. Leucht- reklamen mit Blink- oder Wechselbeleuchtung oder Spruchbänder am Gebäude oder freistehend füh- ren zu den größten Lichteinwirkungen. Durch entsprechende Festsetzungen auf Ebene des Bebauungs- planes u.a. zur Vermeidung der Blink- und Wechselbeleuchtung kann negativen Auswirkungen entge- gengewirkt werden. Bei diesen anlage- und betriebsbedingten Belastungen handelt es sich daher um Störungen, die als gering erheblich einzustufen sind.

5.4.2.3 Ergebniszusammenfassung der Auswirkungen Schutzgut Mensch – Erholung / siedlungsna- her Freiraum

Baubedingte Anlagebedingte Betriebsbedingte Aus- Gesamterheb- Schutzgut Auswirkungen Auswirkungen wirkungen lichkeit Mensch: Erholung / siedlungsnaher Frei- gering gering gering gering raum

Tab. 3 Erheblichkeit zum Schutzgut Mensch – Erholung / siedlungsnaher Freiraum

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5.4.3 Schutzgut Pflanzen und Tiere einschließlich artenschutzrechtlicher Betrachtung Gemäß § 18 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG ist für Vorhaben nach den Vorschriften des BauGB im Geltungs- bereich eines Bebauungsplanes während der Planaufstellung (vgl. § 18 Abs. 1 BNatSchG, § 1a Abs. 3 BauGB) zu prüfen, ob die artenschutzrechtlichen Verbote nach § 44 BNatSchG, insbesondere die Zu- griffsverbote nach § 44 Abs. 1 BNatSchG, entgegenstehen (spezielle artenschutzrechtliche Prüfung – saP). Gemäß § 44 Abs. 1 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ist es verboten: 1) wildlebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verlet- zen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 2) wildlebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszu- stand der lokalen Population einer Art verschlechtert, 3) Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wildlebenden Tiere der besonders geschützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 4) wildlebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören. Es wird darauf hingewiesen, dass die Zugriffsverbote nach § 44 BNatSchG auf Ebene der konkreten Vorhabengenehmigung zu prüfen sind.

5.4.3.1 Beschreibung der Ausgangssituation In der naturräumlichen Gliederung wird das überplante Gebiet wie folgt zugeordnet: Biogeografische Region: Alpen Großlandschaft: Alpen Naturraum-Haupteinheit: D68 Nördliche Kalkalpen (Ssymank) Naturraum-Einheit: 016 Berchtesgadener Alpen (Meynen/Schmithüsen et. al.) Naturraum-Untereinheit (ABSP): 016-06 Vorberge Das Gebiet „Lattengebirge Vorberge“ ist ein mittelgebirgsartiger kuppiger Höhenzug aus Ramsaudolo- mit, der im Nordwesten an das Lattengebirge, im Westen und Süden an den Talraum der Ramsauer Ache und im Osten an das Tal der Bischofswiesener Ache grenzt. Lattengebirge Vorberge sind glazial überprägt, so dass runde Bergkuppen und sanfte Hangformen entstanden sind. So kann man Morä- nenablagerungen, z. B. im Bereich der Mordau-Alm, am Schwarzeck und im Loipl im sanft gewellten und gebuckelten Relief erkennen. (ABSP Lkr. Berchtesgadener Land, 2014).

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Potenzielle natürliche Vegetation Als potentielle natürliche Vegetation pnV [N8c] wird der Endzustand einer Vegetation be- zeichnet, den man ohne menschliche Ein- griffe in einem Gebiet erwarten würde. Der direkte Einfluss des Menschen wird ausge- [E6b] blendet, es verbleibt lediglich das Bezie- hungsgefüge zwischen Vegetation und der Summe der Standortfaktoren. Damit ist die pnV die eigentliche stabile und standortge- rechte Pflanzendecke. Die Neupflanzungen von Gehölzen sollten sich daher an der Ar- tenzusammensetzung der pnV orientieren.

Der Änderungsbereich befindet sich inner- Abb. 5 Vegetationszonen der pnV mit Kennzeichnung halb der pnV des „Grauerlen-Auenwald im des Planungsgebiets (rot umrandet) – ohne Maß- Komplex mit Giersch-Bergahorn-Eschen- stab wald; örtlich mit Lavendelweiden-Gebüsch QUELLE: Fachinformationssystem FIS-Natur-Online und Buntreitgras-Kiefernwald“ [Legenden- (FIN-Web) © 09.2019 Bayerisches Landesamt für einheit E6b], siehe nebenstehende Karte. Umwelt LfU Im nördlichen Umfeld grenzt in Bezug auf die pnV ein „Weißseggen-Hainlattich-(Fichten-) Tannen-Bu- chenwald; örtlich mit Blaugras-Buchenwald sowie punktuell auch Alpendost-Tannenwald“ [Legenden- einheit N8c]. Entsprechend der Lage im Naturraum wird der Änderungsbereich dem Vorkommensgebiet gebietsei- gener Gehölze (autochthone Gehölze) „Nr. 6.2 Alpen“ (aut-09.00 EAB) zugeordnet. Für Forstbaumarten sind zudem zur Konkretisierung des Begriffs „gebietseigen“ die Herkunftsgebiete nach der Forstvermehrungsgut-Herkunftsgebietsverordnung FoVhgH zu verwenden. Demnach befin- det sich das Planungsgebiet innerhalb der ökologischen Grundeinheit Nr. 46 „Alpen“. Schutzgebiete Das Planungsgebiet befindet sich innerhalb der Entwicklungszone (Zone 3) des internati- onalen Schutzgebiets Biosphärenreservat „Berchtesgadener Land“ (Nr. UNESCO-BR- 00001). Die Entwicklungszone des Biosphärenreser- vats umgibt dessen Pflegezone als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum und dient der Umsetzung einer nachhaltigen Entwick- lung. Alle Nutzungs- und Wirtschaftsformen werden umwelt-, natur- und sozialverträg- Abb. 6 Zonierung Biosphärenreservat lich praktiziert. Auch in der Entwicklungs- Quelle: © 2019 Bundesamt für Naturschutz zone werden Forschung und Monitoring durchgeführt. Innerhalb und angrenzend an das Planungsgebiet befinden sich keine nationalen Schutzgebiete gemäß §§ 23 bis 24 BNatSchG sowie §§ 26 bis 29 BNatSchG (Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, geschützte Landschafsbestandteile u. a). In der südlichen Umgebung des Planungsgebiets befindet sich in einem Abstand von über 750 m das FFH-Gebiet 8342-301 „Nationalpark Berchtesgaden“. In der östlichen Umgebung des Planungsgebiets

Planungsgruppe Strasser GmbH, Traunstein Gemeinde Ramsau bei Berchtesgaden 21. Änderung Flächennutzungsplan 15 befindet sich in einem Abstand von ca. 530 m das FFH-Gebiet 8343-372 „Extensivwiesen in der Ram- sau“. Die nachfolgende Abbildung zeigt die Lage der FFH-Gebiete im weiteren Umfeld. Direkte Beeinträchtigungen können aufgrund der Lage und dem Abstand zum Planungsgebiet ausge- schlossen werden.

FFH-Gebiet 8343-372

FFH-Gebiet 8342-301

Abb. 7 Lage und Abgrenzung des FFH-Gebiets (rote Füllfläche) mit Kennzeichnung des Planungsgebiets (rot umrandet) – ohne Maßstab; Quelle: Fachinformationssystem Natur Online (FINWeb) © 2019 BayLfU; Geobasisdaten: © 2019 Bay- erische Vermessungsverwaltung

Flächen der amtlichen Biotopkartierung (Alpen) liegen außerhalb des Planungsgebiets im Osten und Westen (siehe folgende Karte und Tabelle).

Biotop Nr. Bezeichnung A8343-0154-001 Magere Weiden und Gebüsche obh Ramsau A8343-0080-006 Extensivweiden im Ramsauer Tal A8343-0154-002 Magere Weiden und Gebüsche obh Ramsau

Tab. 4 Beschreibung der umgebenden Biotopflächen der Biotopkartierung Bayern: Flachland Quelle: Fachinformationssystem FIS-Natur Online (FIN-Web) © 2019 BayLfU

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Biotop Nr. A8343-0080-006

Biotop Nr. A8343-0154-001

Biotop Nr. A8434-0154-002

Abb. 8 Biotopflächen der Biotopkartierung Bayern (rote Flächenschraffur) mit Darstellung des Planungsge- biets (gelb umrandet) – ohne Maßstab QUELLE: BayernAtlas © 2019 BayStMFH; Daten: © 2019 BayLfU; Geobasisdaten © 2019 Bayerische Vermessungsverwaltung

Die aufgeführten Biotope sind von dem Vorhaben nicht betroffen und stehen in keinem funktionalen Zusammenhang. Waldflächen Nordost- und nordwestlich liegen unmittelbar außerhalb des Planungsgebietes entlang der Wildbäche ausgeprägte Schluchtwälder, die von Esche, Berg-Ahorn, Berg-Ulme und vereinzelt Buchen dominiert werden. Realnutzung Im Norden erhebt sich ein markanter Hang. Die südexponierte Hangfläche gliedert sich in blüten- und gräserreiches extensives Grünland. Diese offenen Wiesenflächen in Steillage sind ein typisches Ele- ment des Landschaftsraumes in der Gemeinde Ramsau. Sie gehen zunehmend aufgrund der Nut- zungsauflassung verloren und verbuschen. Ein schleichender und einschneidender Wandlungspro- zess des Landschaftsbildes (Wechsel von Offenland zu Waldland) ist damit verbunden. Die Flächen werden bisher 1 Mal jährlich gemäht. Die südostexponierte Hangfläche östlich des Hotels ist als blütenreiches extensives Grünland einzu- stufen. Die Fläche wird bisher max. 2-3 Mal jährlich gemäht. Sie ist eine für das Ortsbild an der Zufahrt zum Hotel gelegene wichtige Fläche (Postkartenansicht). Während der Bestandsaufnahme im Juni 2004 wurden 29 Pflanzenarten kartiert. Das blüten- und gräserreiche Grünland dient als Hauptnah- rungsquelle für Wildbienen, Hummeln und andere Blüten besuchende Insekten. Als Charakterarten wurden nachgewiesen:

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Bot. Name Dt. Name Achillea millefolium Wiesen-Schafgarbe Alchemilla vulgaris agg. Frauenmantel Alopecurus pratensis Wiesen-Fuchsschwanz Anthoxanthum odoratum Gewöhnliches Ruchgras Bromus erectus Aufrechte Trespe Campanula persicifolia Pfirsichblättrige Glockenblume Centaurea jacea Wiesen-Flockenblume Festuca ovina Schafschwingel Gallium mollugo Wiesen-Labkraut Leucanthemum vulgare Margerite Lotus corniculatus Gewöhnlicher Hornklee Melica ciliata Bewimpertes Perlgras Pimpinella vulgaris Braunelle Rhinanthus alectorolophus Zottiger Klappertopf Sanguisorba officinalis Großer Wiesenknopf Tragopogon pratensis Wiesen-Bocksbart Trifolium montanum Berg-Klee Trifolium pratense Wiesen-Klee

Im Rahmen der Aufstellung der Bebauungsplanänderung wurde durch das Büro Dr. Christof Manhart, 83410 Laufen, eine artenschutzrechtliche Vorprüfung, mit Fassung vom 09.07.2019 erarbeitet. (MAN- HART 09.07.2019) „(…) Von der Maßnahme ist eine südexponierte, extensiv bewirtschaftete Wiesenfläche betroffen. Die artenreiche Wiese setzt sich u.a. aus Margerite, Rotklee, Scharfer Hahnenfuß, Wolfsmilchgewächsen, Klappertopf, Spitzwegerich und diversen Grasarten zusammen. Der Bestand ist teilweise lückig mit of- fenen Bodenstellen und Altgrasbeständen versehen. Innerhalb der Wiesenfläche befindet sich ein um- zäunter Löschwasserbehälter sowie ein kleiner Gehölzgürtel u.a. aus Rosensträuchern, Zierahorn, Zier- kirsche und Kiefer. Richtung Osten ist der Eingriffsbereich von einer Buchenhecke begrenzt. Die Wiesenfläche ist nach Nor- den von einer Rohbodenfläche von einer weiteren, extensiv bewirtschafteten Wiesenfläche des Natio- nalparks Berchtesgaden abgegrenzt. Im Vergleich zur Wiesenfläche im Eingriffsbereich erscheint diese wesentlich artenärmer und dichter bewachsen. Offene Bodenstellen bzw. Altgrasbestände sind dort nicht vorhanden“ (MANHART 09.07.2019) Gefäßpflanzen „Aus der Gruppe der artenschutzrechtlich relevanten Gefäßpflanzen sind aufgrund der Standortbedingungen keine Vorkommen im Eingriffsbereich zu erwarten.“ (MANHART 09.07.2019) Tierwelt Im Rahmen der artenschutzrechtlichen Vorprüfung wurden folgende Tiergruppen untersucht: - Fledermäuse, - Haselmaus, - Reptilien,

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- Amphibien, - Vögel, - Tagfalter, - Käfer, Libellen. Folgende Ergebnisse liefert die gutachterliche Untersuchung: Fledermäuse „Unter den Säugetieren sind insbesondere aus der Gruppe der Fledermäuse keine Arten zu erwarten, bei denen eine Wirkungsempfindlichkeit aufgrund des Bauvorhabens gegeben ist. Strukturen wie Spechthöhlen, Faulhöhlen oder Spaltenquartiere, die als Wochenstuben bzw. Tagesquartier für Fleder- mäuse dienen könnten, sind nicht vorhanden. In Bezug auf Hotelumbauten, sind im Außenbereich keine Strukturen erkennbar, die als Quartier durch Fledermäuse genutzt werden könnten.“ (MANHART 09.07.2019) Haselmaus „Potenziell könnte die Haselmaus in dem östlich gelegenen Gehölzstreifen, der sich nach Norden er- streckt vorkommen. Aufgrund der geringen Flächengröße und Anbindung zu benachbarten und auch geeigneten Gehölzbeständen, ist ein Vorkommen der Art unwahrscheinlich.“ (MANHART 09.07.2019) Reptilien Nach der artenschutzrechtlichen Vorprüfung vom 09.07.2019 sind im Eingriffsbereich weiterführende Untersuchungen zum Vorkommen der Zauneidechse durchzuführen. Am 30.08.2019 erfolgte diesbe- züglich eine Geländebegehung zur Erfassung von jungen Zauneidechsen aus der diesjährigen Fortpflan- zungsperiode (Artenschutzrecht, Zwischenstand, MANHART 11.11.2019). Weitere 2 - 3 Begehungen sind für das Frühjahr 2020 vorgesehen. Die bisherige gutachterliche Untersuchung zieht folgendes Ergebnis: „In Abbildung 9 sind die Fundpunkte der Zauneidechsen dargestellt. Der vom Bebauungsplan unmittel- bar betroffene Lebensraum ist rot umrandet. Die bislang erfolgten Nachweise beziehen sich auf einen abfallenden Magerrasen im östlich gelegenen Teil des Hotelgeländes. Der Bereich ist von dem Vorha- ben nicht betroffen und bleibt erhalten. Kritisch ist der Eingriffsbereich, der nördlich des bestehenden Parkplatzes angrenzt. Die Nachweise zweier junger Zauneidechsen lassen auf eine reproduktive Popu- lation auf dem dortigen Hotelgelände schließen. Der Parkplatz selbst ist als Lebensraum für die Zau- neidechse ungeeignet.“ (Artenschutzrecht, Zwischenstand, MANHART 11.11.2019)

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Abb. 9 Fundpunkte der Zauneidechse im Bereich der Hotelanlage. Der unmittelbar betroffene Lebensraum der Zauneidechsen ist rot umrandet. Quelle: Artenschutzrecht, Zwischenstand, MANHART 11.11.2019 Amphibien „Im Eingriffsbereich befinden sich keine, zur Fortpflanzung von Amphibien geeignete Gewässer, die von der Planung betroffen sind.“ (MANHART 09.07.2019) Vögel Die Betrachtung der Avifauna erfolgt nach Gruppen und Gilden. a) Dauerhafte Fortpflanzungs- und Ruhestätten für Höhlen- und Halbhöhlenbrüter Im Eingriffsbereich sind keine dauerhaften Fortpflanzungs- und Ruhestätten für höhlen- und halb- höhlenbrütende Vogelarten vorhanden. Horste von Greifvögeln bzw. Krähennester sind im Ein- griffsbereich ebenfalls nicht vorhanden. b) Saisonale Fortpflanzungs- und Ruhestätten für Brutvögel Im Bereich der Hotelanlage und dessen Umfeld dürften in jedem Fall häufige und anspruchslose Vogelarten wie beispielsweise Amsel, Buchfink, Rotkehlchen, oder Mönchsgrasmücke sowie di- verse Meisenarten in den angrenzenden Baumbeständen zu erwarten sein. Aufgrund der Wiesen- und Waldbereiche können potenziell weitere Vogelarten wie beispielsweise Haus- und Feldsperling, Rauch- und Mehlschwalbe, Mauersegler als Nahrungsgäste vorkommen. Die Nachweise der in der ASK aufgelisteten Vogelarten stammen aus dem Jahr 1998 und sind auf- grund des Alters nicht mehr gültig. Andererseits kann davon ausgegangen werden, dass diese Ar- ten nach wie vor in Ramsau und dessen Umfeld präsent sind. Die entsprechenden Lebensräume haben sich nicht geändert.“ (MANHART 09.07.2019)

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Tagfalter „In Bezug auf die Tagfalter wurde im Eingriffsbereich der Extensivwiese der artenschutzrechtlich rele- vante Schwarze Apollo anhand eines Individuums nachgewiesen. Die Art bevorzugt als Lebensraum blütenreiche Wiesenbestände zur Nahrungsaufnahme, die Eiablage erfolgt an Lerchensporn.“ (MAN- HART 09.07.2019) Käfer, Libellen „Bei den Käfern und Libellen ist aufgrund der Biotopausstattung nicht mit Vorkommen artenschutz- rechtlich relevanter Arten zu rechnen. Im Eingriffsbereich fehlen die für diese Arten nötigen Lebens- raumbedingungen. Ein Vorkommen artenschutzrelevanter Insekten im Eingriffsbereich ist daher un- wahrscheinlich.“ (MANHART 09.07.2019)

5.4.3.2 Baubedingte Auswirkungen Die während der Bauzeit verursachten Lärmeinwirkungen, Erschütterungen und stofflichen Emissio- nen sind im Umfeld des Vorhabens räumlich und zeitlich begrenzt. Durch die Bauarbeiten werden potentielle Lebensräume für saisonal brütende Vogelarten nicht bean- sprucht. „Bei einer vorliegenden detaillierten Planung ist das Gebäude nochmals auf Vorkommen von Fleder- mäusen zu überprüfen um Verbotstatbestände nach §44 BNatSchG Abs. 1 Nr. 1-3 sicher ausschließen zu können.“ (MANHART 09.07.2019) „Das Baufeld kann zur Vermeidung des Verbotstatbestands der Tötung nach §44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG mittels Reptilienzaun gut vom übrigen Lebensraum gesichert werden, so dass eine Tötung von Zau- neidechsen vermieden werden kann.“ (Artenschutzrecht, Zwischenstand, MANHART 11.11.2019) Auf Ebene des Bebauungsplanes sind Festsetzungen zur Vermeidung einer Tötung von Zauneidechsen zu treffen. Insgesamt sind baubedingte Auswirkungen nach derzeitigem Kenntnisstand mittlerer Erheblichkeit zu erwarten. 5.4.3.3 Anlage- und betriebsbedingte Auswirkungen Die Flächen besitzen nur eine geringe Bedeutung als Lebensraum für Tiere, so dass das Beeinträchti- gungspotenzial des Vorhabens auf vorkommende Säugetiere und Vögel als gering eingestuft werden kann. Mögliche Auswirkungen auf Reptilien können derzeit nicht prognostiziert werden. In Waldflächen wird nicht eingegriffen. Die Auswirkungen auf die Pflanzen und Tiere werden nach derzeitigem Kenntnisstand anlagebedingt insgesamt als gering erheblich eingestuft.

5.4.3.4 Ergebniszusammenfassung der Auswirkungen Schutzgut Pflanzen und Tiere Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanes wurde durch das Büro Dr. Christof Manhart, 83410 Laufen, eine artenschutzrechtliche Vorprüfung (Fassung vom 09.07.2019) sowie eine weiterführende Untersuchung zum Vorkommen der Zauneidechse (Artenschutzrecht, Zwischenstand, MANHART 11.11.2019) erarbeitet. Weitere 2 - 3 Begehungen zur Erfassung von jungen Zauneidechsen aus der diesjährigen Fortpflanzungsperiode sind für das Frühjahr 2020 vorgesehen. Die bisherige gutachterliche Untersuchung zieht folgendes Fazit: „(…) In Bezug auf die Gruppe der Fledermäuse sind potenzielle Quartiere bezüglich der kleinen Holz- hütte westlich der Hotelanlage betroffen. Der vorherrschende Baustil in Ramsau bietet auch bei einem möglichen Verlust der Holzhütte weiterhin ausreichend Quartiere in gleicher Qualität und Erreichbar- keit im Umfeld der Hotelanlage an. An dem Hotelgebäude sind im Außenbereich keine erkennbaren

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Quartiere vorhanden, die durch die Umbaumaßnahmen verloren gehen. Bei einer vorliegenden detail- lierten Planung mit entsprechendem Gebäudeumbau (bislang nur Entwurfsplanung) ist das Gebäude nochmals auf Vorkommen von Fledermäusen zu überprüfen. Die bislang erfolgten Nachweise der Zauneidechsen beziehen sich auf einen abfallenden Magerrasen im östlich gelegenen Teil des Hotelgeländes. Der Bereich ist von dem Vorhaben nicht betroffen und bleibt erhalten. Kritisch ist der Eingriffsbereich, der nördlich des bestehenden Parkplatzes angrenzt. Die Nachweise zweier junger Zauneidechsen lassen auf eine reproduktive Population auf dem dortigen Ho- telgelände schließen. Der Parkplatz selbst ist als Lebensraum für die Zauneidechse ungeeignet. Das Baufeld kann zur Vermeidung des Verbotstatbestands der Tötung nach §44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG mit- tels Reptilienzaun gut vom übrigen Lebensraum gesichert werden, so dass eine Tötung von Zauneidech- sen vermieden werden kann.“ (Artenschutzrecht, Zwischenstand, MANHART 11.11.2019) Bezüglich der Amphibien sind im Eingriffsbereich keine Fortpflanzungsgewässer vorhanden. Ein Vor- kommen von artenschutzrechtlich relevanten Arten kann ausgeschlossen werden. Im Geltungsbereich findet keine Gehölzentnahme statt, mit der ein Verlust an Fortpflanzungs- und Ru- hestätten sowohl für höhlen- oder halbhöhlenbrütende Vogelarten als auch Vögel mit saisonalen Brut- plätzen verbunden ist. Der Geltungsbereich grenzt an bereits bestehende Siedlungen an, so dass in Be- zug auf die Störungen keine negativen Auswirkungen auf den dauerhaften Bestand lokaler Populatio- nen zu erwarten ist. Bezüglich der Insekten wurde der Schwarze Apollo (Parnassius nemosyne) anhand eines Exemplars in der Extensivwiese nachgewiesen. Die Art wurde dort bei der Nahrungssuche beobachtet. Aufgrund der im räumlichen Zusammenhang weiterhin bestehenden extensiv genutzten Wiesenflächen im Umfeld der Hotelanlage ist von keiner Beeinträchtigung der Population auszugehen.“ (MANHART 09.07.2019; Zwischenstand, MANHART 11.11.2019)

Baubedingte Anlagebedingte Betriebsbedingte Aus- Gesamterheb- Schutzgut Auswirkungen Auswirkungen wirkungen lichkeit Pflanzen und Tiere mittel gering gering gering

Tab. 5 Erheblichkeit zum Schutzgut Pflanzen und Tiere

5.4.4 Schutzgut Boden

5.4.4.1 Beschreibung der Ausgangssituation Böden erfüllen unterschiedliche natürliche Funktionen: - Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen (Lebens- raumfunktion), - Bestandteil des Naturhaushalts, insbesondere mit seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen,

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- Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen auf Grund der Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungsei- genschaften, insbesondere auch zum Schutz des Grundwassers. Zusätzlich sind Böden grundsätzlich Standort für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung und Archiv der Natur- und Kulturgeschichte. Das Plangebiet liegt nach der geologischen Karte von Bayern in der Geologischen Einheit „Werfener Schichten (-Ton-, Schluff- und Sandstein, im oberen Abschnitt Kalkstein), Bundsandstein, Alpiner Verrucano bis Mitter- berger Schichten (-Ton-, Schluff- und Sand- Abb. 10 Auszug aus der Geologischen Karte von Bayern stein, z.T. Konglomerat und Breccie)“ (LfU mit Kennzeichnung des Planungsgebiets (rot Bayern Atlas – Geologische Karte von Bayern umrandet) – o. Maßstab 1:500.000) QUELLE: UmweltAtlas Bayern – Boden © 2019 BayLfU

Entsprechend der Übersichtsbodenkarte UEBK25 von Bayern ist das Planungsgebiet überwiegend ge- prägt durch „Vorherrschend Braunerde, gering verbreitet Parabraunerde aus kiesführendem Lehm (Deckschicht oder Jungmoräne) über Schluff- bis Lehmkies (Jungmoräne, carbonatisch, kalkalpin ge- prägt)“ [Legendeneinheit 30a]. Der östliche Teilbereich des Planungsgebiets ist geprägt durch „Fast ausschließlich Kolluvisol aus grus- führendem Lehmsand bis Lehm (Schwemmfächersediment)“ [Legendeneinheit 9d]. Südlich angrenzend an das Planungsgebiet befindet sich nach UEBK25 „Fast ausschließlich (Para-)Rendzina und Braunerde-(Para-)Rendzina [30a] aus Carbonatsandkies bis -schluffkies oder Car- bonatkies (Schotter)“. [Legendeneinheit 17] Der Geltungsbereich ist durch landwirtschaftli- che Nutzung geprägt. Eine natürliche Bodenent- wicklung liegt weitgehend vor. 9d Entsprechend der Moorbodenkarte MBK25 von Bayern sind weder innerhalb noch angrenzend 17 an das Planungsgebiet Moorbodenstandorte verzeichnet (Quelle: UmweltAtlas – Boden; On- line-Abfrage vom 09.2019). Abb. 11 Auszug aus Übersichtsbodenkarte UEBK25 von Bayern mit Kennzeichnung des Pla- nungsgebiets (rot umrandet) – o. Maßstab QUELLE: UmweltAtlas Bayern – Boden © 2019 BayLfU

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In der Bodenschätzungsübersichtskarte BSK25 von Bayern (siehe nebenstehende Karte) ist das Pla- nungsgebiet wie folgt gekennzeichnet: LII2 Fläche als Grünland genutzt L Lehme II Zustandsstufe: mittel 2 Wasserverhältnisse: gut Altlasten sind im Geltungsbereich der Bebau- ungsplanänderung nicht bekannt.

Abb. 12 Auszug aus Bodenschätzungsübersichtskarte BSK25 von Bayern mit Kennzeichnung des Planungsgebiets (rot umrandet) – o. Maßstab

Quelle: UmweltAtlas Bayern – Boden © 2019 BayLfU

Zum Urplan des Bebauungsplans wurde ein Baugrundgutachten, Dipl.-Ing. Bernd Gebauer Ingenieur GmbH, im Jahr 2004 erstellt. Die anstehenden Böden wurden durch das IB Gebauer eingeteilt in: - Oberboden - Obere Moränenböden - Auffüllungen - Verlehmter Hangschutt - Decklehm - Untere Moränenböden Die Standfestigkeit der Böden wird vor allem im Süden, Westen und Nordwesten aufgrund der sehr hohen Böschungsneigung (>35°) als unzureichend eingestuft. Aufgrund der Empfehlung des Bau- grundgutachters wurde die geplante Bebauung im Bereich des Spielplatzes / ehemaligen Tennisplat- zes weiter von dieser Steilkante abgerückt. Darüber hinaus ist zur Vermeidung von Erosionsschäden an der Böschung (langfristige Böschungssta- bilität) darauf zu achten, dass - die Vegetationsdecke im Böschungsbereich erhalten bleibt - keine Ablagerungen von Aushub, Grüngut und Kompost im Böschungsbereich bzw. der Bö- schungsschulter erfolgt - keine Oberflächen-/Niederschlagswässer in die Böschung eingeleitet werden. Eine flächige Ver- sickerung im sonstigen Gelände ist allerdings möglich. Der Bodenaufbau des Tennisplatzes enthält in der Drainschicht Schlackenmaterial, dessen Analyse- werte unter der Einstufung Z 1.1 (Schwermetalle gem. LAGA) liegen. Dieses Aushubmaterial kann somit auf eine Bauschuttdeponie verbracht oder auf der Baustelle wieder eingebaut werden (IB Ge- bauer 2004). Der Versiegelungsgrad des bestehenden Geländes liegt bei rund 24 %, der Anteil der Grünflächen bei ca. 76 %. Durch diesen Versiegelungsgrad sind die Bodenfunktionen: Lebensraum- funktion und Regulationsfunktion eingeschränkt. Die Folgewirkungen sind: - geringe Grundwasserneubildung

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- erhöhter Regenwasserabfluss - verändertes Artenspektrum der Flora und Fauna

5.4.4.2 Baubedingte Auswirkungen Die Erweiterung des Sondergebietes Hotel erfolgt auf eine bestehende zum Teil magere Blumenwie- senfläche, die im rechtskräftigen Flächennutzungsplan als Ausgleichsfläche dargestellt ist. Mit der Re- alisierung des Sondergebietes Hotel ist eine Veränderung des Bodengefüges verbunden. Auf Ebene des Flächennutzungsplanes wird keine Baumasse und Größe von Gebäuden geregelt. Eine exakte Abschätzung ist erst auf Ebene einer verbindlichen Bauleitplanung möglich. Aufgrund der Topographie sind teilweise in den Hang integrierte kleine Gebäude (Saunahütten) vor- gesehen. Durch die Baumaßnahme werden auf den neuen Bauflächen die anstehenden Böden besei- tigt. Die Bewertung der Beeinträchtigung der Bodenfunktionen ist im Vergleich mit einem bisher un- berührten Standort mit natürlichem Bodenaufbau zu sehen. Baubedingte Beeinträchtigungen für das Schutzgut Boden sind in der Gesamtschau als hoch zu bewer- ten.

5.4.4.3 Anlage- und betriebsbedingte Auswirkungen Durch Versiegelung kommt es zu den gravierendsten anlagebedingten Auswirkungen. Auf versiegelten Flächen wird die Versickerungsfähigkeit des Bodens beeinträchtigt. Dies wiederum hat Einfluss auf den natürlichen Bodenwassergehalt und die Grundwasserneubildung. Durch die Ausweisung der Sondergebietsfläche ist ein hoher Versiegelungsgrad gegeben. Die Einstufung der anlage- und betriebsbedingten Auswirkungen wird daher als hoch erfolgen.

5.4.4.4 Ergebniszusammenfassung der Auswirkungen Schutzgut Boden

Baubedingte Anlagebedingte Betriebsbedingte Aus- Gesamterheb- Schutzgut Auswirkungen Auswirkungen wirkungen lichkeit Boden hoch hoch hoch hoch

Tab. 6 Erheblichkeit zum Schutzgut Boden

5.4.5 Schutzgut Wasser

5.4.5.1 Beschreibung der Ausgangssituation Hydrogeologie Entsprechend der digitalen Hydrogeologischen Karte dHK100 werden die hydrogeologischen Einheiten des Planungsgebiets als „Moräne im Alpenraum, Fernmoräne“ klassifiziert. Die Gesteinsausbildung wird entsprechend dHK100 als „bereichsweise schotterreiche Moräne mit meist höherem Anteil an Kristallinkomponenten, meist gut bis sehr gut gerundete Gerölle in bindiger, tonig-schluffig-sandiger Matrix; Mächtigkeit wenige Meter bis mehrere 10er Meter“ beschrieben.

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Die hydrogeologischen Eigenschaften wer- den nach dHK100 als „Poren-Grundwasser- leiter mit geringen bis mäßigen Durchlässig- keiten und Ergiebigkeiten bis Lockergesteins- Grundwassergeringleiter, aufgrund geringer Grundwasserführung wasserwirtschaftlich von lokaler Bedeutung“ bezeichnet. Die Schutzfunktionseigenschaften nach dHK100 werden als „geringes Filtervermö- gen, bei erhöhtem Feinkornanteil höheres Filtervermögen“ eingestuft. Oberflächenwasser Abb. 13 Auszug aus digitaler Hydrogeologischer Karte Innerhalb des Geltungsbereichs liegen keine dHK100 mit Kennzeichnung des Planungsgebiets Oberflächengewässer vor. Unmittelbar au- (rot umrandet) – o. Maßstab ßerhalb begrenzen Quelle: UmweltAtlas Geologie © 2019 BayLfU; Geobasisdaten © 2019 Bayerische Vermessungs- im Westen der Schwarzecker Bach (Lehen- verwaltung mühlgraben) im Osten der Freidinger Graben das Plateau als Erosionstäler. Beide Bäche münden in die Ramsauer Ache, die im Talgrund parallel zur Staatsstraße ST 2099 verläuft.

Oberflächenwasserabfluss (wild abfließendes Wasser) Eine Versickerung der Dachflächenwässer (nach Vorreinigung) zur Erhöhung der Grundwasserneubil- dungsrate ist im Bereich der Steilböschung zu vermeiden, um die Standsicherheit der Steilböschungen im Süden und Westen nicht zu gefährden. Eine Versickerung der Niederschlagswässer könnte hier zur Bildung von zusätzlichem Schichtwasser und damit zu Hangwasseraustritten führen (IB Gebauer 2004). Eine Versickerung des Oberflächenwassers der Stellplätze des Parkplatzes im bestehenden Umfang ist weiterhin möglich, da die bisherigen Grundwasserverhältnisse nicht verändert werden (kein zusätzli- ches Schichtwasser). Nach Abstimmungen mit dem Wasserwirtschaftsamt Traunstein ist grundsätzlich eine Einleitung von Oberflächenwasser in den Freidinger Graben nicht möglich. Eine Einleitung von Oberflächenwasser in den Schwarzecker Bach ist erst nach dessen Ausbau möglich. Die Oberflächenentwässerung erfolgt soweit eine Versickerung nicht möglich ist durch eine Ableitung (Rohrleitung) in die Ramsauer Ache zwischen den beiden Anwesen „Im Tal Nr. 56 und 58“.

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Wassersensibler Bereich Das Planungsgebiet liegt außerhalb eines „Überschwemmungsgebietes“. Der östliche Randbereich des Planungsgebiets befindet sich nach dem Informationsdienst Überschwemmungsgefährdeter Gebiete IÜG in Bayern innerhalb eines wassersensiblen Be- reichs (siehe nebenstehende Karte; Online-Ab- frage vom 09.2019). Standorte innerhalb des wassersensiblen Be- reichs werden vom Wasser beeinflusst. Nut- Abb. 14 Darstellung der wassersensiblen Bereiche mit zungen können hier beeinträchtigt werden Kennzeichnung des Planungsgebiets (rot umran- durch det) – ohne Maßstab; - über die Ufer tretende Flüsse und Bäche, Quelle: IÜG Bayern © 2019 BayLfU; Geobasisda- ten © 2019 Bayerische Vermessungsverwaltung - zeitweise hohen Wasserabfluss in sonst tro- ckenen Tälern oder - zeitweise hoch anstehendes Grundwasser. Im Unterschied zu amtlich festgesetzten oder für die Festsetzung vorgesehenen Überschwemmungs- gebieten kann bei dieser Fläche nicht angegeben werden, wie wahrscheinlich Überschwemmungen sind. Die Flächen können je nach örtlicher Situation ein kleines oder auch ein extremes Hochwasserer- eignis abdecken. Im Unterschied zu den Überschwemmungsgebieten kann für diese Flächen kein definiertes Risiko (Jährlichkeit des Abflusses) angegeben werden und es gibt keine rechtlichen Vorgaben im Sinne des Hochwasserschutzes (Nutzungsbeschränkung und Verbote). Grundwasser Das IB Gebauer geht im Baugrundgutachten davon aus, dass der Hang- und Bergwasserspiegel etwa auf Niveau der Grabensohle der genannten Bäche liegt. Eingriffe in die vorhandenen Grundwasserströme sind nicht zu erwarten. Brunnen/Wasserschutzgebiete Brunnen oder Wasserschutzgebiete sind weder im Geltungsbereich des B-Planes noch in der näheren Umgebung vorhanden (Quelle: Bayernatlas). Auf dem Grundstück Tal 74 befindet sich eine gefasste Quelle, die vermutlich aus Hangquellwasser an der Basis der Lockergesteinsdeckschicht gespeist wird (IB Gebauer 2004). Das IB Gebauer geht in seinem Baugrundgutachten davon aus, dass mit dem Bauvorhaben die Quelle nicht beeinflusst wird, unter der Voraussetzung, dass das Oberflächenwasser nicht versickert wird.

5.4.5.2 Baubedingte Auswirkungen Während der Bauphase sind Schutzmaßnahmen vor wild abfließendem Oberflächenwasser zu treffen. Baubedingte Auswirkungen sind nicht zu erwarten und werden als gering erheblich eingestuft. Baubedingte Auswirkungen z.B. Stoffeinträge von Ölen oder Treibstoffen in das Grundwasser, treten bei Einhaltung der technischen Vorschriften voraussichtlich nicht auf. Eine Gefährdung des Grundwassers durch wassergefährdende Stoffe ist nicht zu erwarten. Demzufolge sind maximal geringe Auswirkungen auf das Grundwasser zu erwarten.

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5.4.5.3 Anlagebedingte Auswirkungen Wie beim Schutzgut Boden ist im Hinblick auf die Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser vor allem die Höhe des Versiegelungsgrades ausschlaggebend. Mit der Reduzierung der Versickerungspotenziale des Bodens reduziert sich auch die Möglichkeit zur Grundwasserneubildung. Das Oberflächen- und Dachwasser soll zentral gesammelt und in die Ramsauer Ache geleitet werden. Eine punktuelle Versickerung der Dachflächenwässer und der Straßenwässer (nach Vorreinigung) zur Erhöhung der Grundwasserneubildungsrate ist unzulässig, um die Standsicherheit der Steilböschungen im Süden und Westen nicht zu gefährden. Eine Versickerung der Niederschlagswässer könnte zur Bil- dung von zusätzlichem Schichtwasser und damit zu Hangwasseraustritten führen. Daher ist auch eine Einleitung in den Hangbereich nicht zulässig. Möglich ist allerdings eine flächige Versickerung des Ober- flächenwassers außerhalb der Hangbereiche, z.B. über Rigolen. Zusammenfassend lassen sich anlagebedingt mittlere Auswirkungen auf den Oberflächenwasserab- fluss und das Grundwasser ableiten.

5.4.5.4 Betriebsbedingte Auswirkungen Durch das Sondergebiet Hotel ist nicht davon auszugehen, dass eine Beeinträchtigung des Grundwas- sers gegeben ist. Demzufolge sind geringe Auswirkungen auf das Grundwasser zu erwarten.

5.4.5.5 Ergebniszusammenfassung der Auswirkungen Schutzgut Wasser

Baubedingte Anlagebedingte Betriebsbedingte Aus- Gesamterheb- Schutzgut Auswirkungen Auswirkungen wirkungen lichkeit Oberflächen- entfällt entfällt entfällt entfällt wasser Oberflächen- gering mittel gering gering wasserabfluss Grundwasser gering mittel gering gering

Tab. 7 Erheblichkeit zum Schutzgut Wasser

5.4.6 Klima und Lufthygiene

5.4.6.1 Beschreibung der Ausgangssituation Die Alpen bewirken eine Stauwirkung, was zu einer erhöhten Niederschlagsrate führt. Die mittleren Jahresniederschläge im Planungsgebiet liegen im Bereich von 1500 mm bis 2000 mm. Die mittlere Jahrestemperatur wird zwischen +6 bis +7°C angegeben. Das Gemeindegebiet liegt noch im Einflussbereich der Föhnwinde. Der Trockenheitsindex beträgt 150 bis 180 mm/C. Die allgemeine Windrichtung in Bayern ist Südwest. Durch die jeweilige Geländesituation kann diese allerdings erheb- lich abweichen (Quelle: GeoFachdatenAtlas Bodeninformationssystem Bayern). Der Talraum der Ramsauer Ache ist eine Haupt-Kaltluftschneise der Gemeinde Ramsau. Die beiden Bachtäler, die die Plateaulage des Hotels umgeben, bilden im örtlichen Windsystem Seiten-Kaltluft- ströme. Mit nachteiligen Auswirkungen auf die Kaltluftbahnen ist durch die Hotelerweiterung nicht zu rechnen.

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5.4.6.2 Baubedingte Auswirkungen Während der Bauphase entstehen temporäre Belastungen durch Staubentwicklung, An- und Abtrans- port. Sie sind in Bezug auf das Kleinklima sowie die Lufthygiene mit temporären geringen Belastungen für die angrenzenden Anlieger verbunden.

5.4.6.3 Anlagebedingte Auswirkungen Die geplanten Gebäude sind voneinander getrennt. Eine Riegelwirkung und damit eine Beeinträchti- gung der Hauptstromrichtung der Kaltluft werden dadurch vermieden. Im Umgriff sind ausreichend Flächen vorhanden, die eine ausgleichende Funktion übernehmen können. Hieraus ergeben sich anla- gebedingt nur geringe Auswirkungen auf das Kleinklima.

5.4.6.4 Betriebsbedingte Auswirkungen Flächenaufheizung Versiegelte Flächen reagieren sehr empfindlich auf Sonneneinstrahlung. Dies führt zu einem schnelle- ren Aufheizen und höheren Oberflächentemperaturen im Vergleich zur natürlichen Bodenoberfläche. Mit der Aufheizung erfolgt ein Absinken der relativen Luftfeuchte. Über den versiegelten Flächen ent- stehen somit trockenwarme Luftpakete. Im Planungsgebiet sind aber lediglich lokal begrenzte Veränderungen des Mikroklimas, das heißt des Klimas der bodennahen Luftschicht, zu erwarten. In Verbindung mit der Größe des Planungsgebiets ergeben sich dadurch lediglich geringe Beeinträchtigungen für das Schutzgut Klima/Luft. Verkehrsaufkommen Es ist keine Erhöhung der Kapazität des Hotels über den bisher bereits zulässigen Rahmen hinaus (180 Betten) geplant. Eine Erhöhung des Verkehrsaufkommens ist ebenfalls nicht zu erwarten. Wesentliche zusätzliche negative Auswirkungen auf das Schutzgut Klima/Luft sind aufgrund der Vorbelastungen durch die angrenzenden und benachbarten (über)regionalen Straßen jedoch nicht zu erwarten. Schadstoffemissionen Durch die Versorgung der neuen Gebäude mit Strom und Wärme ist mit einem Schadstoffausstoß zu rechnen. Durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen (ENEV u. WSchVO) ist der Schadstoffausstoß auch durch den hohen Dämmstandard der Gebäudehüllen und den Einsatz erneuerbarer Energien als gering erheblich einzustufen. Betriebsbedingt sind zusammenfassend lediglich geringe Auswirkungen auf das Schutzgut Klima / Luft zu erwarten.

5.4.6.5 Ergebniszusammenfassung der Auswirkungen Klima und Lufthygiene

Baubedingte Anlagebedingte Betriebsbedingte Aus- Gesamterheb- Schutzgut Auswirkungen Auswirkungen wirkungen lichkeit Klima / Luft gering gering gering gering

Tab. 8 Erheblichkeit zum Schutzgut Klima / Luft

5.4.7 Schutzgut Landschaftsbild

5.4.7.1 Beschreibung der Ausgangssituation Die Gemeinde Ramsau b. Berchtesgaden befindet sich laut Regionalplan 18 Süd-Ost-Oberbayern in- nerhalb der naturräumlichen Haupteinheit 16 „Berchtesgadener Alpen“ des Naturraums D68 „Nördli- che Kalkalpen“, in der Naturraum-Untereinheit 016-06 „Lattengebirge Vorberge“.

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Im Norden befindet sich das landschaftliche Vor- behaltsgebiet Nr. 01 „Reiter Alm und Lattenge- birge“. Planungsgebiet Südlich des Tals der Ramsauer Ache befindet sich das landschaftliche Vorbehaltsgebiet Nr. 03 „Hochkalter, und Steinernes Meer“ mit FFH-Gebiet 8342-301 „Nationalpark Berchtes- gaden“. Das Planungsgebiet liegt auf einer exponierten Plateaulage oberhalb des Tales Ramsauer Ache und ist von den umgebenden Bergbereichen und Hängen der gleichen Höhenstufe (oder höher ge- legenen Standorten) gut einsehbar. Abb. 15 Auszug aus Regionalplan Karte 3 „Landschaft und Erholung“ –Stand 2018 – mit Kennzeichnung des Die Erweiterung des Wellnessbereiches und die Planungsgebiets (rot markiert) – ohne Maßstab; Poolerweiterung liegen auf der Ostseite des Ho- Quelle: Regionalplan für die Region 18 © 2018 tels am steilen Hang. Regionaler Planungsverband Südostoberbayern Aus dem Talraum ist die Auffälligkeit in der Landschaft von Faktoren wie Sichtbarkeit der Gebäude und Blickbeziehungen in die Landschaft abhängig. Im konkreten Fall ist die Einsehbarkeit des geplanten Wellnessbereichs von Südosten aus dem Talraum gegeben.

Ramsauer Ache

Abb. 17 Auszug aus der Reliefkarte von Bayern mit Abb. 17 Auszug aus Geländerelief mit Wanderwegen Kennzeichnung des Planungsgebiets (rot) – (orange und rote Linien) Radwege (grüne Li- ohne Maßstab; Quelle: Rauminformations- nien) und Kennzeichnung des Planungsge- system RISBY Bayern © 2019 BayStMWLE biets (rot umrandet); Quelle: BayernAtlas © 2019 BayStMFH

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Geplanter Neubau

Abb. 18 Blickbeziehung zum Hotel Rehlegg vom Einmündungsbereich Holzengasse und Staatstraße ST 2099 Quelle: TripAdvisor 2019

5.4.7.2 Baubedingte Auswirkungen Während der Bauzeit kann es für die Anwohner in der näheren Umgebung zu visuellen Beeinträchti- gungen durch Baukräne, Materiallager und -transporte kommen. Das Planungsgebiet (Sondergebiet Hotel) ist mit einer Bebauung mit Ein- oder Zweifamilienhäusern vergleichbar und lässt sich zeitlich auf ca. 9 - 12 Monate Bauzeit begrenzen. Ein größerer Aufwand an Baugeräten, Lagerflächen, Anlieferungsverkehr mit LKW und ähnlichem ist nicht gegeben. Aufgrund der Einsehbarkeit der Hanglage (Postkartenansicht) werden die baubedingten Beeinträch- tigungen jedoch als hoch eingestuft.

5.4.7.3 Anlagebedingte Auswirkungen Die Erweiterung des Sondergebietes Hotel führt zu einer Veränderung des Ortsbildes. Anzumerken ist an dieser Stelle, dass aufgrund der Topographie der Gemeinde Ramsau fast jeder Neubau das Land- schaftsbild erheblich beeinträchtigen wird. Die Einsehbarkeit des geplanten Wellnessbereichs (Saunahütten) ist von Südosten aus dem Talraum gegeben. Auf Ebene des Flächennutzungsplanes liegt kein Detaillierungsgrad vor zur Gebäudehöhe, Baumasse und Lage der Gebäude. Eine exakte Abschätzung ist erst auf Ebene einer verbindlichen Bau- leitplanung möglich. In deren Rahmen kann jedoch durch ein Konzept zur Ortsrandeingrünung und entsprechende Festsetzungen u.a. zur Begrenzung der Höhenentwicklung der Gebäude negativen Aus- wirkungen auf das Landschaftsbild im Ortsrandbereich entgegengewirkt werden. Die anlagebedingten Auswirkungen werden aufgrund der exponierten Lage als hoch eingestuft.

5.4.7.4 Betriebsbedingte Auswirkungen Es ist keine Erhöhung der Kapazität des Hotels über den bisher bereits zulässigen Rahmen hinaus ge- plant. Eine Erhöhung des Verkehrsaufkommens ist nicht zu erwarten. Durch die Überplanung des Sondergebiets ergeben sich nur geringe betriebsbedingte Auswirkungen.

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5.4.7.5 Ergebniszusammenfassung der Auswirkungen Schutzgut Landschaftsbild

Baubedingte Anlagebedingte Betriebsbedingte Aus- Gesamterheb- Schutzgut Auswirkungen Auswirkungen wirkungen lichkeit Landschaftsbild hoch hoch gering hoch

Tab. 9 Erheblichkeit zum Schutzgut Landschaftsbild

5.4.8 Schutzgut Kultur- und Sachgüter

5.4.8.1 Beschreibung der Ausgangssituation Entsprechend dem Bayerischen Denkmal-Atlas und der Denkmalliste Bayern - Ramsau b. Berchtesga- den mit Stand vom 04.06.2019 befinden sich innerhalb und angrenzend an das Planungsgebiet keine Bau- und Bodendenkmäler beziehungsweise denkmalgeschützte Ensembles und landschaftsprägende Denkmäler (Online-Abfrage vom 09.2019). In der näheren Umgebung zum Geltungsbereich kommen folgende Bau-, Bodendenkmäler bzw. En- semble vor:

Abstand zum Nr. Aktennummer Bezeichnung Geltungsbereich 1 D-1-72-129-53 Wohnhaus ca. 390m südwestlich 2 D-1-72-129-54 Pfarrhaus ca. 380m südwestlich 3 D-1-72-129-51 Kriegerdenkmal, syn. Kriegergedächtnisstätte ca. 360m südwestlich 4 E-1-72-129-1 Pfarrkirche St. Sebastian mit Umgebung ca. 330m westlich Untertägige spätmittelalterliche und frühneuzeit- liche Befunde im Bereich der Kath. Pfarrkirche St. 5 D-1-8343-0012 ca. 250m südwestlich Fabian und St. Sebastian in Ramsau b. Berchtesga- den 6 D-1-72-129-51 Pfarrkirche ca. 330m südwestlich 7 D-1-72-129-52 Beinhaus, syn. Karner, syn. Ossarium ca. 320m südwestlich 8 D-1-72-129-52 Friedhof ca. 280 m südwestlich 9 D-1-72-129-50 Mesnerhaus ca. 260m südwestlich 10 D-1-72-129-74 Evang.-Luth. Kirche ca. 220m südwestlich 11 D-1-72-129-49 Ehem. Leichenrastkapelle ca. 160m südwestlich 12 D-1-72-129-78 Feldkasten ca. 110m südöstlich

13 D-1-72-129-77 Feldkasten ca. 230m südöstlich

Tab. 10 Auflistung der Bau- und Bodendenkmäler

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Die Denkmäler sind von der Planung aufgrund ihres Abstandes zum Eingriffsbereich nicht betroffen.

12 1 3 4 5 6 7 13 9 11 1 1 2

1 10 8 1

Abb. 19 Zeigt den Geltungsbereich (gelb markiert) und die Boden-, Baudenkmäler sowie Ensemble in der Gemeinde Ramsau b. Berchtesgaden (rot); Quelle: BayernAtlas © 2019 BayStMFH

5.4.8.2 Bau-, anlage- und betriebsbedingte Auswirkungen Bau- und Bodendenkmäler sind von der Planung nicht betroffen. Wesentliche Beeinträchtigungen des landschaftsprägenden Denkmals werden aufgrund der Entfer- nung und der erhöhten Lage des Hotelgebiets nicht erwartet. Allgemein wird darauf hingewiesen, dass Bodendenkmäler, die während der Bauarbeiten zu Tage tre- ten, der Meldepflicht gemäß Art. 8 BayDSchG unterliegen. Sie sind der zuständigen Behörde unverzüg- lich zu melden.

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5.4.8.3 Ergebniszusammenfassung der Auswirkungen Schutzgut Kultur und Sachgüter

Baubedingte Anlagebedingte Betriebsbedingte Aus- Gesamterheb- Schutzgut Auswirkungen Auswirkungen wirkungen lichkeit Kultur- und Sachgüter gering gering gering gering

Tab. 10 Erheblichkeit zum Schutzgut Landschaftsbild

5.4.9 Wechselwirkungen Die nach Vorgaben des BauGB zu betrachten- den Schutzgüter beeinflussen sich gegenseitig in unterschiedlichem Maße. Dabei sind Wech- selwirkungen zwischen den Schutzgütern so- wie Wechselwirkungen aus Verlagerungsef- fekten und komplexe Wirkungszusammen- hänge unter Schutzgütern zu betrachten. Die aus methodischen Gründen auf Teilseg- mente des Naturhaushalts, die sogenannten Schutzgüter, bezogenen Auswirkungen be- treffen also ein stark vernetztes komplexes Wirkungsgefüge. Die folgende Tabelle erlaubt einen Überblick und liefert Beispiele für mög- liche Wechselwirkungen der diversen Schutz- güter. Im vorliegenden Fall ist auf Grundlage der vorliegenden Erkenntnisse jedoch nicht da- von auszugehen, dass diese Wechselwirkun- Abb. 20 Darstellung der Schutzgüter und deren Wech- gen zwischen den Schutzgütern zu zusätzli- selwirkungen. chen erheblichen Belastungen führen wer- QUELLE: Wikifk5 der Hochschule für Wirt- den. schaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen © 2009 Julia Balko © MWK-BW

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Tab. 11 Tabelle nach Schrödter / Habermann-Nieße / Lehmberg: „Umweltbericht in der Bauleitplanung“, 2004, verändert

5.5 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante)

Bei Nichtrealisierung des städtebaulichen Vorhabens bzw. Beibehaltung des rechtskräftigen Flächen- nutzungsplanes, würde die bestehende zum Teil magere Blumenwiesenfläche im Osten des Hotelge- ländes als Ausgleichsfläche „Obstwiese und Blumenwiese“ langfristig in ihrem Bestand gesichert wer- den. Zusätzlich würde ein Obstanger mit Hochstämmen regionaltypischer Sorten angelegt werden. Eine bauliche Entwicklung fände in diesem Bereich nicht statt. Damit wäre eine Flächenversiegelung durch Gebäude und Verkehrsanlagen ausgeschlossen. Eine Versiegelung des Bodens würde als belas- tende Maßnahme entfallen. Gegenüber dem Bestand würde dauerhaft eine ökologische Aufwertung erzielt werden. Eingriffe in das Schutzgut Pflanzen und Tiere würden ausbleiben. Allerdings ist die Nullvariante insgesamt nicht geeignet, den Hotelbetrieb längerfristig und nachhaltig zu attraktivieren. Die Planung entspricht der städtebaulichen Konzeption der Gemeinde und dient der nachhaltigen städ- tebaulichen Entwicklung. Gleichzeitig werden so der Tourismus und die Wirtschaft in der Gemeinde gestärkt, da das Hotel ein wichtiger Betrieb in der gesamten Region ist. Zur Schaffung von Baurecht im Sinne einer geordneten städtebaulichen Entwicklung ist es erforderlich, den Flächennutzungsplan und den Bebauungsplan zu ändern.

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5.6 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung der nachteiligen Auswirkungen

Aufgrund der naturräumlichen Ausstattung des Gemeindegebietes und der geringen Flächengröße der Flächennutzungsplanänderung unmittelbar angrenzend an das bestehende Sondergebiet ist eine Ein- griffsvermeidung oder -minimierung nicht möglich.

5.7 Naturschutzrechtliche Eingriffsregelung - Ausgleichserfordernis

Für das Planungsgebiet besteht ein rechtskräftiger Bebauungsplan. Dieser wird aufgrund der geänder- ten Entwicklungsziele der Grundstückseigentümer im Normalverfahren geändert.

Die Flächennutzungsplanänderung bildet die planungsrechtliche Grundlage für die Änderung des Be- bauungsplanes.

Für Eingriffe in Natur und Landschaft ist gemäß § 1a Abs. 3 Satz 1 BauGB sowie § 18 BNatSchG die naturschutzrechtliche Eingriffsregelung anzuwenden.

Der Leitfaden „Bauen im Einklang mit Natur und Landschaft, Eingriffsregelung in der Bauleitplanung (ergänzte Fassung)“ (Bayer. Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen StMLU, 2003) regelt die Umsetzung der Naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung in der Bauleitplanung.

Zur Ermittlung des Ausgleichsbedarfs werden nur die Flächen herangezogen, die eine erhebliche oder eine nachhaltige Umgestaltung oder Nutzungsänderung im Sinne der Eingriffsregelung erfahren.

Im vorliegenden Fall wird die bereits bestehende Versiegelung durch Bebauung und befestigte Ver- kehrsflächen bei der Eingriffs-/Ausgleichsermittlung nicht berücksichtigt.

Durch die geplanten Veränderungen des Hotelkomplexes werden Ausgleichsflächen und festgesetzte Flächen für das Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstige Bepflanzungen überplant. Dafür muss ein Ausgleich erbracht werden.

Durch die Überplanung der Hotelanlage werden Bereiche mit bestehendem Baurecht durch Rück- nahme der Baugrenzen reduziert. Die entsprechenden Flächen sind als private Grünfläche festgesetzt und können in der Bilanzierung der Eingriffsflächen entsprechend angerechnet werden.

Im Bebauungsplan werden entsprechende Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung von Eingrif- fen festgesetzt.

Im Sinne einer dauerhaften Sicherung der Erwerbssicherheit der vorhandenen landwirtschaftlichen Betriebe wird daher, in Abstimmung mit der Gemeinde, den Grundstückseigentümern und der zustän- digen Fachbehörde angeraten, auf die Festsetzung der bisherigen Ausgleichsflächen im Umgriff des Hotels zu verzichten. Der ursprünglich ermittelte Ausgleichsbedarf ist an anderer Stelle entsprechend zu sichern.

Die Ermittlung des Ausgleichs erfolgt im Regelverfahren.

Der Änderungsbereich des FNP umfasste eine Fläche von circa 1,770 ha.

5.7.1 Bestimmung der Gebietskategorie und des Eingriffstyps Gebietskategorie Die beanspruchten Flächen innerhalb des Planungsgebiets sind im rechtskräftigen Flächennutzungs- plan als Ausgleichsfläche dargestellt.

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Als Entwicklungsziele sind im rechtskräftigen Bebauungsplan die Entwicklung einer „Blumenwiese und Altgras an südexponiertem Hang“ sowie eines „Obstanger und Blumenwiese Ostseite Hotel“ definiert.

Die Flächen dienen derzeit, auch im Sinne des Image- und Betriebskonzept des Hotels „Rehlegg“ („kli- maneutrales Hotel“, „Rehlegger Kräuterfee“, „Heu-Konzept“) dem Hotelbetrieb und werden landwirt- schaftlich extensiv als Grünland bewirtschaftet.

Aufgrund der tatsächlichen Ausprägung sind die beanspruchten Flächen in Abstimmung mit der UNB Berchtesgadener Land als Gebiete mittlerer Bedeutung für Naturhaushalt und Landschaftsbild einzu- stufen.

> Extensiv genutztes Grünland: Kategorie II Gebiete mittlerer Bedeutung f. Naturhaushalt u. Landschaft

Eingriffstyp/Eingriffsschwere Entsprechend Festsetzung des Bebauungsplanes sind, in Anwendung der Einstufung entsprechend Leitfaden des StMLU zur „Eingriffsregelung in der Bauleitplanung, ergänzte Fassung“, Abb. 7 „Matrix zur Festlegung der Kompensationsfaktoren“, die überplanten Flächen des Gebiets mit baulichen Ein- griffen als „Fläche mit hohem Versiegelungs- und Nutzungsgrad (Typ A)“ einzuordnen.

> Versiegelungs- / Nutzungsgrad: Typ A Flächen mit hohem Versiegelungs- und Nutzungsgrad

5.7.2 Eingriffsbilanzierung / Ermittlung des Ausgleichsflächenbedarfs

Zur Ermittlung des Ausgleichsbedarfes werden nur die Flächen herangezogen, die eine erhebliche oder eine nachhaltige Umgestaltung oder Nutzungsänderung im Sinne der Eingriffsregelung erfahren.

In der Bebauungsplanänderung werden Kompensationsmaßnahmen zur Vermeidung und Verringe- rung des baulichen Eingriffs festgesetzt.

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung werden Kompensationsmaßnahmen zur Vermeidung und Verringerung des baulichen Eingriffs festgesetzt werden. Durch entsprechende Festsetzungen kann so Einfluss auf die Eingriffsschwere genommen werden.

In Abhängigkeit der tatsächlich gewählten und möglichen Minimierungsmaßnahmen ist auf Ebene ei- ner verbindlichen Bauleitplanung ein exakter Ausgleichsfaktor zu bestimmen.

In Anwendung der „Matrix zur Festlegung der Kompensationsfaktoren“ des bayerischen Leitfadens zur Eingriffsregelung in der Bauleitplanung ergibt sich unter Berücksichtigung der vorhandenen Gebietska- tegorien und der Eingriffsschwere eine Spanne der Kompensationsfaktoren von 0,8 bis 1,0.

Auf Grundlage der Flächennutzungsplanänderung kann folgender voraussichtlicher Ausgleichsbedarf abgeleitet werden. Die folgende Tabelle dient der Ermittlung der geplanten Eingriffs- sowie der erfor- derlichen Ausgleichsflächen.

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Fläche (Ca.-Werte) A Ermittlung der Eingriffsflächen A.1 Bilanzierung Eingriffsflächen Flächennutzungsplanänderung A.1.1 Eingriff in „Rehlegg-Leiten“ nördlich Hotel durch Anpassung der Ver- 0,055 ha kehrsflächen an Bestand A.1.2 Eingriff in „Rehlegg-Leiten“ östlich Hotel durch Wellnessbereiche 0,215 ha (Sauna) Beanspruchte Flächen i.S. Eingriffsregelung 0,270 ha B Ausgleichserfordernis „Bestand“ Flächenbedarf Flächengröße Anrechen- Ausgleich IST (Ca.-Werte) faktor (IST) (Ca.-Werte) B.1 Ausgleichsfläche A1 (alt) Blumen- wiese und Altgras an südexponiertem 1,360 ha 0,2 0,272 ha Hang B.2 Ausgleichsfläche A2 (alt) Obstanger 0,239 ha 0,5 0,120 ha und Blumenwiese Ostseite Hotel Ausgleichserfordernis 1 „Bestand gesamt“ 0,392 ha C Ausgleichserfordernis „Planung“ C.1 Gebietskategorie Gebiete mittlerer Bedeutung für Naturhaus- Grünland Kategorie II halt und Landschaft C.2 Eingriffstyp GRZ > 0,35 Hoher Versiegelungs- bzw. Nutzungsgrad Typ A C.3 Ausgleichsfaktor Faktorenspanne für ermittelte Eingriffsschwere entspr. Leitfaden 0,8 – 1,0 C.4 Erwarteter Bedarf an Ausgleichsflächen Fläche Eingriff x Faktor Ausgleich Summe Eingriffsflächen „Planung“ (Fläche Ziff. A.1) 0,270 ha Ausgleichsfaktor 0,8 – 1,0 Ausgleichserfordernis 2 „Planung“ 0,216 - 0,270 ha D Ausgleichserfordernis gesamt Ausgleichserfordernis 1 „Bestand gesamt“ 0,392 ha Ausgleichserfordernis 2 „Planung“ 0,216 - 0,270 ha Ausgleichserfordernis GESAMT 0,608 - 0,662 ha Tab. 12 Übersichtstabelle Eingriffsbilanzierung / Ermittlung des Ausgleichsflächenbedarfs

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5.7.3 Flächen und Maßnahmen zum Ausgleich

Der Ausgleich für die geplanten Eingriffe in Natur und Landschaft kann nicht innerhalb des Planungs- gebiets erbracht werden.

In Abstimmung mit den Grundstückseigentümern, der Gemeinde und der Unteren Naturschutzbe- hörde Berchtesgadener Land werden die erforderlichen Ausgleichsflächen auf externen Grundstücken erbracht.

Zur Beurteilung von möglichen Ausgleisflächen wurde vom Planungsbüro im Vorfeld ein Ausgleichsflä- chenkonzept erarbeitet und mit den zuständigen Fachbehörden abgestimmt.

Die erforderlichen externen Ausgleichsflächen können voraussichtlich auf Teilflächen der Flur Nrn. 16 und 28, Gemarkung Ramsau b. Berchtesgaden, angeboten werden. Die einzelnen Flächen und Maß- nahmen sind in der Bebauungsplanänderung zu ermitteln.

Die Eignung der Fläche und das Maßnahmenkonzept wurden mit der UNB sowie dem AELF des Land- kreises Berchtesgadener Land im Vorfeld der Planung abgestimmt.

Die Flächen befinden sich im Privateigentum. Zur Gewährleistung einer Realisierung der Ausgleichsflä- chen sind die Umsetzung der Ausgleichsmaßnahmen vor Satzungsbeschluss durch einen städtebauli- chen Vertrag sowie die entsprechenden Flächen dinglich mit beschränkt persönlicher Dienstbarkeit zu Gunsten des Freistaats Bayern zu sichern.

5.8 Artenschutzrechtliche Betrachtung

Gemäß § 18 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG ist für Vorhaben nach den Vorschriften des BauGB im Geltungsbe- reich von Bauleitplänen während der Planaufstellung (vgl. § 18 Abs. 1 BNatSchG, § 1a Abs. 3 BauGB) zu prüfen, ob die artenschutzrechtlichen Verbote nach § 44 BNatSchG, insbesondere die Zugriffsver- bote nach § 44 Abs. 1 BNatSchG, entgegenstehen (spezielle artenschutzrechtliche Prüfung – saP). Gemäß § 44 Abs. 1 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ist es verboten: 1) wildlebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verlet- zen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 2) wildlebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszu- stand der lokalen Population einer Art verschlechtert, 3) Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wildlebenden Tiere der besonders geschützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 4) wildlebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören. Im Umfeld des Geltungsbereichs ist von hochwertigen und artenreichen Lebensräumen und prüfrele- vanten Arten auszugehen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Zugriffsverbote nach § 44 BNatSchG auf Ebene der konkreten Vorhabengenehmigung abschließend zu prüfen sind. Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanes wurde durch das Büro Dr. Christof Manhart, 83410 Laufen, eine artenschutzrechtliche Vorprüfung (Fassung vom 09.07.2019) sowie eine weiterführende Untersuchung zum Vorkommen der Zauneidechse (Artenschutzrecht, Zwischenstand, MANHART 11.11.2019) erarbeitet. Weitere 2 - 3 Begehungen zur Erfassung von jungen Zauneidechsen aus der diesjährigen Fortpflanzungsperiode sind für das Frühjahr 2020 vorgesehen.

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Die bisherige gutachterliche Untersuchung zieht folgendes Fazit: „In Bezug auf die Gruppe der Fledermäuse sind potenzielle Quartiere bezüglich der kleinen Holzhütte westlich der Hotelanlage betroffen. Der vorherrschende Baustil in Ramsau bietet auch bei einem mög- lichen Verlust der Holzhütte weiterhin ausreichend Quartiere in gleicher Qualität und Erreichbarkeit im Umfeld der Hotelanlage an. An dem Hotelgebäude sind im Außenbereich keine erkennbaren Quartiere vorhanden, die durch die Umbaumaßnahmen verloren gehen. Bei einer vorliegenden detaillierten Pla- nung mit entsprechendem Gebäudeumbau (bislang nur Entwurfsplanung) ist das Gebäude nochmals auf Vorkommen von Fledermäusen zu überprüfen. Die bislang erfolgten Nachweise der Zauneidechsen beziehen sich auf einen abfallenden Magerrasen im östlich gelegenen Teil des Hotelgeländes. Der Bereich ist von dem Vorhaben nicht betroffen und bleibt erhalten. Kritisch ist der Eingriffsbereich, der nördlich des bestehenden Parkplatzes angrenzt. Die Nachweise zweier junger Zauneidechsen lassen auf eine reproduktive Population auf dem dortigen Ho- telgelände schließen. Der Parkplatz selbst ist als Lebensraum für die Zauneidechse ungeeignet. Das Baufeld kann zur Vermeidung des Verbotstatbestands der Tötung nach §44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG mit- tels Reptilienzaun gut vom übrigen Lebensraum gesichert werden, so dass eine Tötung von Zauneidech- sen vermieden werden kann. Bezüglich der Amphibien sind im Eingriffsbereich keine Fortpflanzungsgewässer vorhanden. Ein Vor- kommen von artenschutzrechtlich relevanten Arten kann ausgeschlossen werden. Im Geltungsbereich findet keine Gehölzentnahme statt, mit der ein Verlust an Fortpflanzungs- und Ru- hestätten sowohl für höhlen- oder halbhöhlenbrütende Vogelarten als auch Vögel mit saisonalen Brut- plätzen verbunden ist. Der Geltungsbereich grenzt an bereits bestehende Siedlungen an, so dass in Be- zug auf den Verbotstatbestand der Störung keine negativen Auswirkungen auf den dauerhaften Be- stand lokaler Populationen zu erwarten ist. Verbotstatbestände nach §44 Abs. 1-3 BNatSchG sind nicht gegeben. Bezüglich der Insekten wurde der Schwarze Apollo Parnassius nemosyne anhand eines Exemplars in der Extensivwiese nachgewiesen. Die Art wurde dort bei der Nahrungssuche beobachtet. Aufgrund der im räumlichen Zusammenhang weiterhin bestehenden extensiv genutzten Wiesenflächen im Umfeld der Hotelanlage werden Verbotstatbestände nach §44 Abs. 1-3 BNatSchG als nicht einschlägig erach- tet. Bei den Gefäßpflanzen sind keine artenschutzrechtlich relevanten Arten aufgrund der fehlenden Stand- ortbedingungen zu erwarten. Die Ergebnisse und das weitere Vorgehen sind mit der Unteren Naturschutzbehörde in abzustimmen.“ (MANHART 2019) (Artenschutzrecht, Zwischenstand, MANHART 11.11.2019) Weitere Ergebnisse zum Vorkommen der prüfrelevanten Arten werden im Kapitel 5.4.3.1 Beschrei- bung der Ausgangsituation erläutert. Potenzielle Natura-2000-Gebiete (FFH- und VS-Richtlinien) sind von dieser Flächennutzungsplanände- rung nicht betroffen. In Waldflächen wird mit dieser Planung nicht eingegriffen. Auf Ebene des Flächennutzungsplanes stehen somit keine grundsätzlichen Artenschutzaspekte der Pla- nung entgegen.

5.9 In Betracht kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten (Planungsalternativen)

Eine grundsätzliche Alternative ist die Nullvariante bzw. Beibehaltung des rechtskräftigen Bebauungs- plans. Die bestehende zum Teil magere Blumenwiesenfläche im Osten des Hotelgeländes würde als Ausgleichsfläche „Obstwiese und Blumenwiese“ langfristig in ihrem Bestand gesichert werden. Zusätz- lich würde ein Obstanger mit Hochstämmen regionaltypischer Sorten angelegt. Allerdings ist sie insge- samt nicht geeignet, den Hotelbetrieb längerfristig und nachhaltig zu attraktivieren.

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Als Alternative wurde geprüft, den Wellnessbereich westlich des Hotelparks im Bereich des dargestell- ten Sondergebietes vorzusehen. An dieser Stelle wäre der Eingriff in das Landschaftsbild geringer als am gewählten Standort östlich des Hotels. Allerdings wäre ein Standort im Westen des Geländes aus betrieblicher Sicht nicht geeignet, da es an den bestehenden Wellnessbereich und das bestehende Hallenbad möglichst direkt angeschlossen werden soll. Aus diesem Grund wurde der Standort östlich des Hotels gewählt.

5.10 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren, Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben

Für die Erstellung des Umweltberichts und die Beurteilung der Eingriffsregelung wurde der Bayerische Leitfaden „Der Umweltbericht in der Praxis – ergänzte Fassung“ der Obersten Baubehörde im Bayeri- schen Staatsministerium des Innern und des Bayerischen Staatsministeriums für Landesentwicklung und Umweltfragen (2007) verwendet. Als „technische Verfahren“ bei der Erstellung des Umweltberichtes ist vor allem die Bewertung der Schutzgüter und die Prognose der Umweltauswirkungen zu nennen. Die Bewertung der Schutzgüter erfolgte verbal-argumentativ. Die Prognose der Eingriffsschwere wurde anschließend drei Stufen der Erheblichkeit zugerechnet: gering, mittel, hoch. Zur Abschätzung der Art und der Erheblichkeit der Um- weltauswirkungen auf das Schutzgut Tiere und Pflanzen wurde ein Fachgutachten herangezogen. Folgende Datenquellen wurden zur Erstellung des Umweltberichts verwendet: - Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan der Gemeinde Ramsau b. Berchtesgaden (2006) - Arten- und Biotopschutzprogramm des Landkreises Berchtesgadener Land, (BayStMUG 2014) - Artenschutzkartierung Bayern, (LfU 2009) - Biotopkartierung Bayern, (LfU 2010) - Agrarleitplan Regierungsbezirk Oberbayern (StMELF 1988) - BayernAtlas des Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und Heimat - Online-Kartendienste des Bayerischen Landesamt für Umwelt LfU (z. B. Umwelt-Atlas, Informati- onsdienstüberschwemmungsgefährdeter Gebiete in Bayern, FIS-Natur Online – FIN-Web) - Rauminformationssystem Bayern (RISBY) - Bayerischer Denkmal-Atlas des Landesamts für Denkmalpflege BLfD - Beschreibung, Bewertung und Empfindlichkeit der landschaftsökologischen Einheiten (BaySt- MLU 1978) - Bebauungsplan Nr. 8 „Rehlegg“, Gemeinde Ramsau b. Berchtesgaden (2006) - Artenschutzrechtliche Vorprüfung zum Bebauungsplan „Hotel Rehlegg“, mit Stand vom 09.07.2019, Dr. Christoph Manhart, Umweltplanung und zoologische Gutachten, Birkenweg 5, 83410 Laufen - Artenschutzrecht, Zwischenstand, Dr. Christoph Manhart, Umweltplanung und zoologische Gut- achten, Birkenweg 5, 83410 Laufen, 11.11.2019 - Baugrundgutachten, Dipl.-Ing. Bernd Gebauer Ingenieur GmbH, 2004 - Schallschutzgutachten, Steger & Piening GmbH, 2005 Zur Ermittlung des Ausgleichsbedarfs wurde der Bayerische Leitfaden zur Eingriffsregelung in der Bau- leitplanung verwendet. Es wird allgemein darauf hingewiesen, dass Bodendenkmäler der Meldepflicht nach Art. 8 Denkmal- schutzgesetz (DSchG) unterliegen und dem Bayer. Landesamt für Denkmalpflege bekannt gemacht werden müssen.

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Im Planungsgebiet sind keine Altlasten, Altablagerungen oder sonstige Hinweise auf eine Bodenbelas- tung bekannt. Sollten während der Planung oder späteren Bauausführung diesbezügliche Fälle be- kannt werden, so ist umgehend das zuständige Umweltamt Berchtesgadener Land zu benachrichtigen. Bei der Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren zur Umwelt- prüfung und bei der Zusammenstellung der Angaben sind Schwierigkeiten beim Schutzgut Wasser auf- getreten, da keine detaillierten Kenntnisse zum Grundwasserstand vorlagen. Ansonsten sind keine Schwierigkeiten, technischen Lücken oder fehlende Kenntnisse aufgetreten.

5.11 Maßnahmen zur Überwachung (Monitoring) der erheblichen Auswirkungen der Durchfüh- rung des Bauleitplans auf die Umwelt

Die Gemeinde Ramsau wird im Rahmen des Monitorings die getroffenen Prognosen, die mit dem städ- tebaulichen Projekt verbunden sind, überprüfen und erforderlichenfalls Steuerungsmaßnahmen er- greifen.

Eine Detailierung der Überwachungsmaßnahmen erfolgt auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung. Hierzu können zum Beispiel zählen:  Überprüfung der Entwicklung der Ausgleichsflächen,  Überprüfung der Entwicklung der Ein- bzw. Durchgrünung,  Überprüfung der Funktionsfähigkeit von Versickerungseinrichtungen.

5.12 Allgemeinverständliche Zusammenfassung

Der vorliegende Umweltbericht stellt das Ergebnis der Auswirkungen auf die einzelnen Schutzgüter Mensch, Pflanzen / Tiere, Boden, Wasser, Klima / Luft, Landschaft / Landschaftsbild sowie Kultur- und Sachgüter dar, die aus einer Realisierung des städtebaulichen Vorhabens resultieren. Anstelle der bisherigen Darstellung als Ausgleichsfläche wird der Änderungsbereich neu als Sonderge- biet Hotel dargestellt. Die bisher dargestellte Ausgleichsfläche am Hang (Rehlegg-Leiten) wird an an- derer Stelle nachgewiesen. Im Änderungsbereich soll eine Erweiterung des Wellnessbereiches erfol- gen. Zur Schaffung von Baurecht im Sinne einer geordneten städtebaulichen Entwicklung ist es erforderlich, den Bebauungsplan zu ändern, der sicherstellt, dass hier nicht allgemein Baurecht für eine gewerbliche Entwicklung geschaffen werden soll, sondern ausschließlich für einen attraktiven und nachhaltigen Ho- telbetrieb (Qualitätssteigerung). Als Voraussetzung hierfür ist der Flächennutzungsplan zu ändern. Die Änderung des Flächennutzungsplanes entspricht der städtebaulichen Konzeption der Gemeinde und dient der nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung. Die nachfolgende Tabelle zeigt einen Überblick auf über die bau-, anlage- und betriebsbedingten Aus- wirkungen auf die Schutzgüter durch das Planungsgebiet. Die Tabelle verdeutlicht, dass überwiegend Auswirkungen geringer Erheblichkeit zu erwarten sind. Am stärksten betroffen durch das städtebauliche Vorhaben ist das Schutzgut Boden und Landschafts- bild. Aufgrund der Versiegelung wurden die Auswirkungen auf das Schutzgut Boden mit hoch bewertet. Die neue Sondergebietsfläche Hotel führt zu einer Veränderung des Landschaftsbildes. Aufgrund der Einsehbarkeit der Hanglage (Postkartenansicht) werden die Auswirkungen auf das Schutzgut Land- schaftsbild mit hoch bewertet.

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Baubedingte Aus- Anlagebedingte Betriebsbedingte Aus- Gesamt- Schutzgut wirkungen Auswirkungen wirkungen ergebnis Mensch: Lärm gering gering gering gering Mensch: Erholung / siedlungs- gering gering gering gering naher Freiraum Pflanzen und Tiere mittel gering gering gering Boden hoch hoch hoch hoch Wasser: entfällt entfällt entfällt entfällt Oberflächenwasser Wasser: gering mittel gering gering Oberflächenwasserabfluss Wasser: gering mittel gering gering Grundwasser Klima / Luft gering gering gering gering Landschaftsbild hoch hoch gering hoch Kultur-/Sachgüter gering gering gering gering

Tab. 13 Zusammenfassende Übersicht zur Erheblichkeit der Auswirkungen auf Umwelt, Mensch, Kultur- und Sachgüter Aufgrund der naturräumlichen Ausstattung des Gemeindegebietes und der geringen Flächengröße der Flächennutzungsplanänderung unmittelbar angrenzend an das bestehende Sondergebiet ist eine Ein- griffsvermeidung oder -minimierung nicht möglich. Artenschutzrechtliche Aspekte stehen dem Vorhaben nicht entgegen. Möglichen Zugriffsverboten nach § 44 BNatSchG kann durch entsprechende Vermeidungsmaßnahmen begegnet werden. Es wird darauf hingewiesen, dass die Zugriffsverbote nach § 44 BNatSchG auf Ebene der konkreten Vorhaben- genehmigung zu prüfen sind. Das Monitoring sieht eine Überprüfung der getroffenen Maßnahmen vor. Entsprechend der Eingriffsregelung besteht für die geplanten Eingriffe in Natur und Landschaft ein Ausgleichsbedarf von ca. 0,608 bis 0,662 ha. Die erforderlichen Ausgleichsflächen können nicht inner- halb des Planungsgebiets angeboten werden. In Abstimmung mit den Grundstückseigentümern, der Gemeinde und der Unteren Naturschutzbe- hörde Berchtesgadener Land werden die erforderlichen Ausgleichsflächen außerhalb des Geltungsbe- reiches der Bebauungsplanänderung im Gemeindegebiet durch 2 externe Ausgleichsflächen erbracht. Ziel der Ausgleichsmaßnahmen ist der Aufbau und die Förderung naturnaher Bergmischwaldbestände. Auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung ist ein detailliertes Ausgleichskonzept mit Flächenzuord- nung zu erstellen. Unter Berücksichtigung der Ausgleichsflächen und geplanter Vermeidungs- und Minimierungsmaß- nahmen kann die Flächennutzungsplanänderung als umweltverträglich eingestuft werden. Eine Um- weltverträglichkeitsprüfung ist nicht erforderlich.

Ramsau b.Berchtesgaden, den …………………………….

...... Gschoßmann, Herbert Erster Bürgermeister

F:\PROJEKTE\16179\3-4VE-E\01TEXTE\Begründung FNP Änderung Rehlegg_20191115.docx

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Literatur- und Quellenverzeichnis Die in dieser Bebauungsplanänderung verwendeten Abbildungen und Karten wurden, soweit nicht an- ders angegeben, durch die Planungsgruppe Strasser GmbH – Hauptbüro Traunstein, Äußere Rosenhei- mer Straße 25, 83278 Traunstein bzw. durch die Zweigstelle Brannenburg, Mühlenstraße 20a, 83098 Brannenburg erstellt. Im Übrigen wurden neben eigenen Erhebungen folgende Quellen zur Erstellung dieser Begründung verwendet.

 RAUMINFORMATIONSSYSTEM RIS-VIEW IN BAYERN (RISBY) http://risby.bayern.de/ Auskunftssystem zum Rauminformationssystem der Landes- und Regionalplanung Bayern Herausgeber: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, 80525 München, [email protected]

 BAYERISCHER DENKMAL-ATLAS http://www.blfd.bayern.de/denkmalerfassung/denkmalliste/bayernviewer/ Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege Hofgraben 4, 80539 München, [email protected]

 KARTENDIENSTE DER LANDESANSTALT FÜR UMWELT LFU BAYERN https://www.lfu.bayern.de/umweltdaten/kartendienste/index.htm Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Umwelt, Bürgermeister-Ulrich-Straße 160, 86179 Augsburg, [email protected]

 REGIONALPLAN DER REGION 18 SÜD-OST-OBERBAYERN © 2005 – 2019 Regionaler Planungsverband Südostoberbayern Stand der letzten Bearbeitung 08.09.2018 Herausgeber: Regionaler Planungsverband Südostoberbayern, Geschäftsstelle Region 18, Bahnhofstraße 38, 84503 Altötting

 ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZPROGRAMM BAYERN – LANDKREIS BERCHTESGADENER LAND Herausgeber: Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen, 81925 München Stand: 2014

 AGRARLEITPLAN REGIERUNGSBEZIRK OBERBAYERN Herausgeber: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, 81925 München Stand: 1988

 BESCHREIBUNG, BEWERTUNG UND EMPFINDLICHKEIT DER LANDSCHAFTSÖKOLOGISCHEN EIN- HEITEN Herausgeber: Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen, 81925 München Stand: 1978

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 RECHTSKRÄFTIGER FLÄCHENNUTZUNGSPLAN UND LANDSCHAFTSPLAN Herausgeber: Gemeinde Ramsau b. Berchtesgaden

 BEBAUUNGSPLAN NR. 8 „REHLEGG“, GEMEINDE RAMSAU B. BERCHTESGADEN Herausgeber: Gemeinde Ramsau b. Berchtesgaden Stand: 2006

Anlagen:  Artenschutzrechtliche Vorprüfung zum Bebauungsplan „Hotel Rehlegg“, mit Stand vom 09.07.2019, Dr. Christoph Manhart, Umweltplanung und zoologische Gutachten, Birkenweg 5, 83410 Laufen  Artenschutzrecht, Zwischenstand, Dr. Christoph Manhart, Umweltplanung und zoologische Gut- achten, Birkenweg 5, 83410 Laufen, 11.11.2019  Baugrundgutachten, Dipl.-Ing. Bernd Gebauer Ingenieur GmbH, 2004  Schallschutzgutachten, Steger & Piening GmbH, 2005

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