ORTSGEMEINDE BEI LANDAU

Quelle: © GeoBasis-DE / LVermGeoRP, Januar 2018, dl-de/by-2-0, www.lvermgeo.rlp.de [03/2018]

BEBAUUNGSPLAN

„FEUERWEHRGERÄTEHAUS“

MIT ÖRTLICHEN BAUVORSCHRIFTEN

BEGRÜNDUNG MIT UMWELTBERICHT

ENTWURF (Stand: 25.10.2018)

Ortsgemeinde Ottersheim bei Landau Bebauungsplan „Feuerwehrgerätehaus“ | Begründung mit Umweltbericht ENTWURF STAND: 25.10.2018

VERFAHRENSABLAUF

Aufstellungsbeschluss (§ 2 Abs.1 BauGB) ______29.06.2017

Öffentliche Bekanntmachung ______08.03.2017

Beteiligung der Öffentlichkeit (§ 3 Abs. 1 BauGB) (Planauslegung) ______16.03.2018 bis 16.04.2018

Beteiligung der Behörden (§ 4 Abs. 1 BauGB)______09.03.2018 bis 16.04.2018

Beteiligung der Öffentlichkeit (§ 3 Abs. 2 BauGB)

(Planauslegung)______

Beteiligung der Behörden (§ 4 Abs. 2 BauGB) ______

Satzungsbeschluss (§ 10 BauGB) ______

Inkrafttreten ______

Erstellt von:

Ortsgemeinde Ottersheim bei Landau Bebauungsplan „Feuerwehrgerätehaus“ | Begründung mit Umweltbericht ENTWURF STAND: 25.10.2018

I NHALTSVERZEICHNIS

TEIL A: BEGRÜNDUNG I Einleitung ...... 1 1. Anlass und Ziel der Planung ...... 1

2. Lage und Abgrenzung des Plangebiets ...... 1

3. Verfahren ...... 2

II Planungsvorgaben ...... 3 1. Formelle Planungsvorgaben ...... 3

1.1 Einheitlicher Regionalplan Rhein-Neckar aus dem Jahr 2014 ...... 3

1.2 Flächennutzungsplan ...... 3

1.3 Bebauungspläne ...... 4

1.4 Natur- und artenschutzrechtliche Vorgaben ...... 5

1.4.1. Natura 2000-Gebiete ...... 5

1.4.2. Nationale Schutzgebiete ...... 5

1.5 Geschütze Biotope nach § 30 BNatSchG...... 5

1.6 Wasserschutzgebiete ...... 5

1.7 Hochwasserschutz ...... 6

1.8 Artenschutz nach § 44 BNatSchG ...... 6

1.9 Denkmalschutz, Bodendenkmalpflege ...... 7

1.10 Altlasten und Kampfmittel ...... 7

2. Informelle Planungsvorgaben ...... 7

III Beschreibung des Plangebietes und seines Umfeldes ...... 8 1. Besitz- und Eigentumsverhältnisse sowie rechtliche Belastungen ...... 8

2. Gegenwärtige Nutzungen ...... 8

IV Planungsvorhaben ...... 12 1. Grundzüge der Planung ...... 12

2. Städtebauliches Konzept ...... 12

2.1 Baulich-räumliches Konzept ...... 12

2.2 Erschließungskonzept ...... 16

2.2.1. Verkehrliche Erschließung ...... 16

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2.2.2. Technische Erschließung ...... 16

2.2.3. Immissionen ...... 16

3. Begründung der bauplanungs- und bauordnungsrechtlichen Festsetzungen ...... 17

3.1 Fläche für den Gemeinbedarf ...... 17

3.2 Maß der baulichen Nutzung ...... 17

3.3 Ermittlung der zulässigen Grundfläche ...... 17

3.4 Überbaubare und nicht überbaubare Grundstücksflächen ...... 17

3.5 Stellplätze und Garagen ...... 18

3.6 Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen im Sinne des BImSchG 18

3.7 Maßnahmen zum Schutz zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft ...... 18

4. Örtliche Bauvorschriften ...... 18

4.1 Gestaltung der baulichen Anlagen ...... 18

5. Allgemein verständliche Zusammenfassung der Abwägungsbelange ...... 19

TEIL B: UMWELTBERICHT I Einleitung ...... 21 1. Kurzdarstellung der Inhalte und der wichtigsten Ziele der Bauleitpläne, einschließlich einer Beschreibung der Festsetzungen des Plans mit Angaben über Standort, Art und Umfang sowie Bedarf an Grund und Boden der geplanten Vorhaben (Anlage 1 Nr. 1a BauGB) ...... 21

1.1 Inhalte und Ziele des Bebauungsplanes...... 21

1.2 Lage, Größe und Abgrenzung des Geltungsbereichs ...... 21

1.3 Zeichnerische und textliche Festsetzungen...... 22

1.4 Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umweltschutzes, die für den Bauleitplan von Bedeutung sind, und der Art, wie diese Ziele und die Umweltbelange bei der Aufstellung des Bebauungsplanes berücksichtigt wurden (Anlage 1 Nr. 1b BauGB) ...... 22

II Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen (gem. § 2 Abs. 4 Satz 1 BauGB) ...... 24 1. Basisszenario (Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustands, einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung (Anlage 1 Nr. 2a BauGB) ...... 24

1.1 Schutzgut Mensch und seine Gesundheit ...... 24

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1.1.1. Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes ...... 24

1.2 Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt ...... 24

1.2.1. Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes ...... 24

1.3 Schutzgut Natura 2000 Gebiete ...... 25

1.3.1. Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes ...... 25

1.4 Schutzgut Fläche und Boden ...... 26

1.4.1. Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes ...... 26

1.5 Schutzgut Wasser ...... 28

1.5.1. Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes ...... 28

1.6 Schutzgut Luft und Klima ...... 29

1.6.1. Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes ...... 29

1.7 Schutzgut Landschaft und Ortsbild ...... 29

1.7.1. Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes ...... 29

1.8 Schutzgut Kultur- und Sachgüter ...... 30

1.8.1. Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes ...... 30

1.9 Voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung .. 30

2. Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung (Anlage 1 Nr. 2b BauGB) ...... 30

2.1 Schutzgut Mensch, Gesundheit und Bevölkerung ...... 31

2.2 Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt ...... 33

2.3 Schutzgut Natura 2000 Gebiete ...... 35

2.4 Schutzgut Fläche und Boden ...... 35

2.5 Schutzgut Wasser ...... 37

2.6 Schutzgut Luft und Klima ...... 39

2.7 Schutzgut Landschaft und Ortsbild ...... 40

2.8 Schutzgut Kultur- und Sachgüter ...... 42

2.9 Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Natura 2000-Gebiete ...... 42

2.10 Vermeidung von Emissionen sowie der sachgerechte Umgang mit Abfällen und Abwässern42

2.11 Erneuerbare Energie sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energie ...... 42

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2.12 Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität, in Gebieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erfüllung von Rechtsakten der Europäischen Union festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht überschritten werden ...... 43

2.13 Wechselwirkungen zwischen den Umweltbelangen ...... 43

2.14 Auswirkungen, die aufgrund der Anfälligkeit der nach dem Bebauungsplan zulässigen Vorhaben für schwere Unfälle oder Katastrophen zu erwarten sind, auf die Belange nach den Buchstaben a bis d und i...... 44

3. Beschreibung der geplanten Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich der erheblichen nachteiligen Auswirkungen sowie ggf. geplante Überwachungsmaßnahmen (Anlage 1 Nr. 2c BauGB) ...... 44

3.1 Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen von Eingriffswirkungen ...... 45

3.2 Maßnahmen zum Ausgleich von Eingriffswirkungen ...... 45

4. In Betracht kommende andere Planungsmöglichkeiten (Anlage 1 Nr. 2d BauGB) ...... 46

III Zusätzliche Angaben ...... 48 1. Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren und Hinweise auf Schwierigkeiten (Anlage 1 Nr. 3a BauGB) ...... 48

2. Beschreibung der Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswirkungen (Monitoring) auf die Umwelt (Anlage 1 Nr. 3b BauGB) ...... 48

3. Allgemeinverständliche Zusammenfassung (Anlage 1 Nr. 3c BauGB) ...... 49

4. Referenzliste der Quellen (Anlage 1 Nr. 3d BauGB) ...... 52

TEIL C: ANLAGEN 1. Schalltechnischer Untersuchungsbericht (Ingenieurbüro für Bauphysik Ch. Malo) ...... 53

2. Baugrund- und Gründungsgutachten (Ingenieurgesellschaft für Geotechnik und Bauwesen) ...... 53

3. Artenschutzfachliche Studie nach § 44 BNatSchG (Ehrenberg Landschaftsplanung) ...... 53

4. Ergebnis Artenschutzrechtliche Prüfung (§ 44 BNatSchG) Eingriffsregelung nach § 1a Abs. 3 BauGB (Ehrenberg Landschaftsplanung) ...... 53

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A BBILDUNGSVERZEICHNIS

Abb. 1: Abgrenzung des Geltungsbereichs des Bebauungsplanes ...... 2 Abb. 2: Ausschnitt aus dem Einheitlichen Regionalplan Rhein-Neckar 2014 mit der Abgrenzung des Geltungsbereiches (schwarze Umrandung) ...... 3 Abb. 3: Ausschnitt des rechtswirksamen Flächennutzungsplanes der Verbandsgemeinde aus dem Jahr 2004 mit der Abgrenzung des Geltungsbereiches (gelbe Umrandung) ...... 4 Abb. 4: Lage des Plangebietes innerhalb der Bebauungsstruktur (ohne Maßstab) ...... 8 Abb. 5: Ansicht in Richtung Nordwesten (Aufnahme SAF, Februar 2018) ...... 9 Abb. 6: Ansicht in Richtung Südosten (Aufnahme SAF, Februar 2018) ...... 9 Abb. 7: Ansicht in Richtung Norden (Aufnahme SAF, Februar 2018) ...... 10 Abb. 8: Ansicht in Richtung Südwesten (Aufnahme SAF, Februar 2018) ...... 10 Abb. 9: Ansicht in Richtung Westen mit den beiden Schuppen (rot umrandet) (Aufnahme SAF, Februar 2018) ...... 11 Abb. 10: Lageplan des Entwurfskonzeptes ...... 13 Abb. 11: Nordansicht ...... 13 Abb. 12: Westansicht ...... 14 Abb. 13: Ostansicht ...... 14 Abb. 14: Südansicht ...... 14 Abb. 15: Perspektive 1 ...... 14 Abb. 16: Perspektive 2 ...... 15 Abb. 17: Perspektive 3 ...... 15 Abb. 18: Perspektive 4 ...... 15 Abb. 19: Bestand im Vorhabenbereich mit Abgrenzung des Geltungsbereiches (rot gestrichelt) ...... 26 Abb. 20: Lage der 5 Alternativstandorte (Quelle: © GeoBasis-DE / LVermGeoRP <2018>, dl-de/by-2-0, Februar 2018 Grundlage der Informationen der Verwaltung Februar 2018/ Niederschrift des Verbandsgemeinderates, Juni 2017) ...... 47

T ABELLENVERZEICHNIS

Tab. 1: Organismengruppe mit Artenzahl ...... 25 Tab. 2: Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgütern (nach Schröder et al. 2004, verändert)43 Tab. 3: Eingriffs-Ausgleichsbilanz anhand der Bodenfunktionsbewertung ...... 44

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TEIL A: BEGRÜNDUNG

I EINLEITUNG

1. Anlass und Ziel der Planung

Anlass der Planung ist der notwendige Neubau eines Feuerwehrgerätehauses. Der bisherige Standort entspricht nicht mehr den zeitgemäßen und technischen Anforderungen. Eine Sanierung oder Ausbau der bestehenden Räumlichkeiten ist aufgrund der beengten Lage im Ortsinnern schwierig durchführbar und mit hohen baulichen Kosten verbunden, was folglich bautechnisch unwirtschaftlich wäre.

Das Plangebiet liegt am südlichen Ortsrand, nördlich der L509 und westlich der Riethstraße. Die Fläche wird im Norden von Wohnbebauung, im Osten von gewerblicher Nutzung sowie im Westen und Süden von landwirtschaftlichen Flächen umgeben.

Der Bebauungsplan verfolgt das Ziel, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den geplanten Neu- bau des Feuerwehrgerätehauses am gewählten Standort zu schaffen.

2. Lage und Abgrenzung des Plangebiets

Das Plangebiet umfasst fast vollständig das Grundstück mit der Flurstücksnummer 1646/1. Die Fläche liegt am südlichen Ortsrand der Gemeinde Ottersheim, nördlich der L509 und westlich der Riethstraße. Umgeben wird die Fläche im Norden von Wohnbebauung, im Osten von gewerblicher Nutzung sowie im Westen und Süden von landwirtschaftlichen Flächen. Darüber hinaus verläuft weiter südlich die Landesstraße L 509. Die Fläche ist weitestgehend eben und weist eine Höhe von 125 m über NHN auf. Der räumliche Geltungsbereich erstreckt sich auf einer Fläche von rund 0,2 ha.

Der Geltungsbereich wird begrenzt:

▪ Im Norden durch einen 3 m Abstand der südlichen Grundstücksgrenze der Flurstücks Nr. 4942, ▪ im Osten durch die westliche Grundstücksgrenze der Flurstücks Nr. 1648/1, ▪ im Westen durch die östliche Grundstücksgrenze der Flurstücks Nr. 1645/1 sowie ▪ im Süden durch die nördliche Grundstücksgrenze der Flurstücks Nr. 1613/1.

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Abb. 1: Abgrenzung des Geltungsbereichs des Bebauungsplanes1

3. Verfahren

Parallel zu diesem Bebauungsplanverfahren wird entsprechend des § 8 Abs. 3 BauGB die 11. Flächen- nutzungsplanänderung durchgeführt. Dabei wird das Plangebiet als Gemeinbedarfsfläche mit der Zweckbestimmung „Feuerwehr“ dargestellt. Die Bauleitplanverfahren werden im Regelverfahren gemäß §§ 3 und 4 BauGB durchgeführt. Die Ausarbeitung des Umweltberichts und die Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung wird gemäß der Abschichtungsregelung des § 2 Abs. 4 S. 5 BauGB für den Bebauungsplan „Feuerwehrgerätehaus“ und für den im Parallelverfahren gemäß § 8 Abs. 3 BauGB zu ändernden Flächennutzungsplan (11. Änderung des Flächennutzungsplanes II) erstellt. Das Regelver- fahren umfasst dabei folgende Verfahrensschritte:

1. Aufstellungsbeschluss

2. Frühzeitige Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung

3. Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung

4. Satzungsbeschluss

1 Eigene Darstellung auf der Grundlage © GeoBasis-DE / LVermGeoRP <2018>, dl-de/by-2-0, Februar 2018

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II PLANUNGSVORGABEN

1. Formelle Planungsvorgaben

1.1 Einheitlicher Regionalplan Rhein-Neckar aus dem Jahr 2014

Der Einheitliche Regionalplan Rhein-Neckar stellt das Plangebiet als geplante Wohnbaufläche dar. Südlich des Plangebietes verläuft ein regionaler Grünzug. Die Belange der Raumordnung stehen der Planung nicht entgegen. Ein Zielabweichungsverfahren ist demnach nicht erforderlich.

Abb. 2: Ausschnitt aus dem Einheitlichen Regionalplan Rhein-Neckar 2014 mit der Abgrenzung des Geltungsbereiches (schwarze Umrandung)2

1.2 Flächennutzungsplan

Durch die Aufstellung des Bebauungsplanes sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses geschaffen werden. Im Flächennutzungsplan II der Ver- bandsgemeinde Bellheim, der am 12.08.2004 genehmigt wurde, ist die Fläche als Wohnbaufläche dar-

2 Vgl. http://www.westpfalz.de/media/rop-iv-gesamtkarte-lr; Zugriff 12/2017

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gestellt. Um dem Entwicklungsgebot gemäß § 8 Abs. 2 BauGB Rechnung zu tragen, wird der Flächen- nutzungsplan gemäß § 8 Abs. 3 BauGB in die Darstellung Gemeinbedarfsfläche mit der Zweckbestim- mung „Feuerwehr“, gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 2a BauGB, geändert.

Abb. 3: Ausschnitt des rechtswirksamen Flächennutzungsplanes der Verbandsgemeinde Bellheim aus dem Jahr 2004 mit der Abgrenzung des Geltungsbereiches (gelbe Umrandung)

1.3 Bebauungspläne

Im Geltungsbereich des aufzustellenden Bebauungsplanes „Feuerwehrgerätehaus“ existieren keine rechtskräftigen Bebauungspläne.

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1.4 Natur- und artenschutzrechtliche Vorgaben

1.4.1. Natura 2000-Gebiete

Das Plangebiet liegt in keinem FFH- oder Vogelschutzgebiet. In einer Entfernung von etwa 1 km in Richtung Norden befindet sich das nächstgelegene FFH-Gebiet „Bellheimer Wald mit Queichtal“ (FFH- 6715-302) sowie ebenfalls rund 1 km entfernt und nördlich gelegen, das Vogelschutzgebiet „Offenba- cher Wald, Bellheimer Wald und Queichwiesen“ (VSG-6715-401). Bei dem FFH-Gebiet handelt es sich um „ein großflächiges Waldgebiet auf dem Schwemmkegel der . Kennzeichen des Bellheimer Waldes sind die teils lichte Waldstruktur bis hin zum Halboffen- land-Charakter und die enge, mosaikartige Verzahnung mit wechselfeuchten Grünland- und Fließge- wässerbiotopen“3. Das Vogelschutzgebiet stellt einen von Westen nach Osten sich verbreiternder Schwemmfächer der Queichniederung dar. Hervorzuhebende Lebensräume sind die feuchten Altei- chenbestände und hochgelegenen trockenen Kiefernwälder auf Sandböden. Grünland tritt zum einen als Magergrünland mit Sandrasen bei auf und zum anderen in Form ausgedehnter Feuchtwiesen im westlichen und mittleren Gebietsteil“4. Mit der Umsetzung des Planvorhabens sind keine Auswirkungen auf die Natura 2000 Gebiete zu er- warten.

1.4.2. Nationale Schutzgebiete

Nationale Schutzgebiete sind weder innerhalb noch in unmittelbarer Nähe vorhanden, wodurch nega- tiven Auswirkungen infolge der Planung ausgeschlossen werden können.

1.5 Geschütze Biotope nach § 30 BNatSchG

Im Plangebiet selbst befinden sich keine geschützten Biotope, wodurch keine negativen Auswirkungen durch die Planung zu erwarten sind. Nordöstlich des Geltungsbereichs, etwa 300 m entfernt, liegt das geschützte Biotop „Schilfröhricht am Brühlgraben Ottersheim5“.

1.6 Wasserschutzgebiete

Innerhalb des Plangebiets sowie im unmittelbaren Umfeld befindet sich kein Wasserschutzgebiet. In einer Entfernung von über 3 km nordwestlicher Richtung befindet sich das nächstgelegene Trink- wasserschutzgebiet „Dreihof“, der Schutzzone III6. Darüber hinaus verläuft nördlich, in einer Entfernung von etwa 200 m, der Bühlgraben ein Gewässer 3. Ordnung7.

3 http://www.natura2000.rlp.de/steckbriefe/index.php?a=s&b=g&c=ffh&pk=FFH6715-302; Zugriff 02/2018 4 http://www.natura2000.rlp.de/steckbriefe/index.php?a=s&b=g&c=vsg&pk=VSG6715-401; Zugriff 02/2018 5 Vgl. http://map1.naturschutz.rlp.de/kartendienste_naturschutz/index.php; Zugriff 02/2018 6 Vgl. http://www.gda-wasser.rlp.de/GDAWasser/client/gisclient/index.html?applicationId=12588&forcePreventCache=14143139175; Zugriff 02/2018 7 Vgl. http://www.gda-wasser.rlp.de/GDAWasser/client/gisclient/index.html?applicationId=12588&forcePreventCache=14143139175; Zugriff 02/2018

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1.7 Hochwasserschutz

Das Plangebiet liegt außerhalb von Hochwasserschutzgebieten und außerhalb des Bereichs für HQ 100. In nordöstlicher Richtung und in einer Entfernung von rund 1,4 km befindet sich das gesetzlich festgesetzte Überschwemmungsgebiet des Gewässers „Queich“. Auch hier sind negativen Auswirkun- gen infolge der Planung auszuschließen8.

1.8 Artenschutz nach § 44 BNatSchG

Bei der Aufstellung von Bauleitplänen sind, unabhängig von der Wahl des Aufstellungsverfahrens, die Belange des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu berück- sichtigen und in die Abwägung nach § 1 Abs. 7 BauGB einzustellen. Einer Abwägung unzugänglich sind die artenschutzrechtlichen Anforderungen, die aus der Anwendung des § 44 BNatSchG resul- tieren. Danach werden verschiedene Verbotstatbestände definiert, die für eine Auswahl bestimmter Tier- und Pflanzenarten im Rahmen des Vollzugs des Bebauungsplans relevant sein können. Wird im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens festgestellt, dass der Vollzug der Planung zu Verstößen gegen die artenschutzrechtlichen Verbote führt und schließlich daran scheitern kann, ist eine planerische Be- wältigung der artenschutzrechtlichen Konflikte zwingend erforderlich. In mehreren Stufen ist dann zu prüfen, ob ein Verbot durch die Sicherstellung der ökologischen Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang verhindert (CEF-Maßnahmen), eine Ausnahme oder eine Befreiung erteilt werden kann.

Um abschätzen zu können, ob mit der Umsetzung des Bebauungsplanes gegen die sogenannten vier Zugriffsverbote verstoßen würde, die in § 44 Abs. 1 Nr. 1-4 BNatSchG geregelt sind, wurde eine arten- schutzfachliche Studie erstellt. Diese kam zu dem Ergebnis, dass „die Verbotstatbestände, v.a. der Tatbestand der Tötung und des Verlustes von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, können mit hinrei- chender Sicherheit ausgeschlossen werden. Um jedes Restrisiko für bodenbrütende Vogelarten zu vermeiden, darf die Herstellung des Baufelds erst ab Mitte/Ende September erfolgen. Die Eingrünung des Areals bietet darüber hinaus die Möglichkeit, bislang fehlende Habitatrequisiten für Vogelarten, Reptilien und weitere Kleintiere zu schaffen und zur allgemeinen Eingriffskompensation beizutragen.

Empfohlen werden:

▪ Bepflanzung mit Bäumen mit natürlicher Kronentwicklung (keine Dekor-Zuchtformen) ▪ Einsaat von Grün- und Abstandsflächen mit artenreichem Saatgut (keine Standard-Landschafts- rasenmischung) ▪ Einbringung von Habitatrequisiten für Eidechsen, bevorzugt im westlichen Gebäuderückgang Bei Einhaltung der Bauzeitenregelung ist das Vorhaben aus gutachterlicher Sicht realisierbar“9.

8 Vgl. ebenda 9 Artenschutzfachliche Studie nach § 44 BNatSchG zum Vorhaben Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in der Ortsgemeinde Ottersheim; Dr. Friedrich Wilhelmi; Ehrenberg Landschaftsplanung Mutterstadt April 2018; S. 16

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1.9 Denkmalschutz, Bodendenkmalpflege

„In der Fundstellenkartierung der Direktion Landesarchäologie ist im Geltungsbereich der o.g. Planung eine archäologische Fundstelle verzeichnet. Es handelt sich um den Befund eines Brunnens des 15. Jh. sowie um einen neuzeitlichen Einzelfund des 14. Jh. (Fdst. Ottersheim 7). Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass o.g. Planung die genannte Fundstelle berühren wird“10. „Innerhalb des überplanten Gebietes, sowie in dessen unmittelbarer Umgebung werden im nachrichtli- chen Verzeichnis (§10 Denkmalliste RLP DSchG) des Landkreises Germersheim keine Kulturgüter ge- führt, die somit den Regelungen des Rheinland-Pfälzischen Denkmalschutzgesetzes unterliegen“11. Dennoch ist die Entdeckung von Bodendenkmäler bei Bodenbewegungen nicht ausgeschlossen. Bei der Vergabe der Erdarbeiten sind die Baufirmen vertraglich zu verpflichten, den Baubeginn dem Lan- desamt für Denkmalpflege mitzuteilen. Die Bestimmungen des Denkmalpflegegesetzes sind zu beach- ten. Danach ist jeder zutage kommende, archäologische Fund unverzüglich zu melden, die Fundstelle soweit als möglich unverändert zu lassen und die Funde sorgfältig gegen Verlust zu sichern.

1.10 Altlasten und Kampfmittel

Innerhalb des Plangebiets und in der näheren Umgebung sind nach dem derzeitigen Kenntnisstand keine Altlasten und Kampfmittel bekannt. Sollten bei den Erschließungsarbeiten bzw. beim Aushub von Baugruben Auffälligkeiten im Untergrund angetroffen werden, die auf eine schädliche Bodenverände- rung oder auf eine Altablagerung deuten, sind die Erdarbeiten in diesem Bereich zu unterbrechen und die entsprechenden Behörden zu informieren.

2. Informelle Planungsvorgaben

Informelle – nicht rechtsverbindliche – Planungen liegen dem aufzustellenden Bebauungsplan nicht zugrunde.

10 Schreiben der Direktion Landesarchäologie in Speyer vom 16.04.2018 11 Stellungnahme der Unteren Denkmalschutzbehörde vom 13.04.2018

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III BESCHREIBUNG DES PLANGEBIETES UND SEINES UMFELDES

1. Besitz- und Eigentumsverhältnisse sowie rechtliche Belastungen

Das betroffene Grundstück befindet sich in privatem Eigentum. Rechtliche Belastungen, welche für die Planung relevant wären, liegen nicht vor.

2. Gegenwärtige Nutzungen

Zentrale Struktur des Geltungsbereiches ist zurzeit eine Ackerbrache mit grasigem Zwischenreihenbe- wuchs. Die Fläche wurde, wie ältere Luftbilder zeigen, verschiedenartig genutzt (Grünland, Weide, Acker). Das Plangebiet lässt sich dem südlichen Übergangsbereich der Siedlung zur freien Landschaft zuordnen. Im Norden grenzen Wohnbauflächen, im Osten gewerbliche Nutzungen und im Süden und Westen landwirtschaftliche Flächen an den Geltungsbereich. Innerhalb des Geltungsbereiches fehlt es an strukturwirksamen und gliedernden Landschaftselementen wie Hecken, Feldgehölzen oder Einzel- bäumen. Die Fläche ist weitestgehend eben und weist eine Höhe von 125 m über NHN. Innerhalb des Geltungsbereiches befinden sich lediglich zwei kleine Schuppen (siehe Abb. 5; 7 und 9), ansonsten ist die Fläche unversiegelt. Altlasten sind innerhalb des Grundstückes nicht kartiert.

Abb. 4: Lage des Plangebietes innerhalb der Bebauungsstruktur (ohne Maßstab)12

12 Vgl. © GeoBasis-DE / LVermGeoRP <2017>, dl-de/by-2-0, Dezember 2017

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Abb. 5: Ansicht in Richtung Nordwesten (Aufnahme SAF, Februar 2018)

Abb. 6: Ansicht in Richtung Südosten (Aufnahme SAF, Februar 2018)

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Abb. 7: Ansicht in Richtung Norden (Aufnahme SAF, Februar 2018)

Abb. 8: Ansicht in Richtung Südwesten (Aufnahme SAF, Februar 2018)

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Abb. 9: Ansicht in Richtung Westen mit den beiden Schuppen (rot umrandet) (Aufnahme SAF, Februar 2018)

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IV PLANUNGSVORHABEN

1. Grundzüge der Planung

Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes soll in der Gemarkung Ottersheim die Möglichkeit geschaffen werden, ein neues Feuerwehrgerätehauses zu errichten. Der bisherige Standort entspricht nicht mehr den zeitgemäßen und technischen Anforderungen. Eine Sanierung oder Ausbau der bestehenden Räumlichkeiten ist aufgrund der beengten Lage im Ortsinnern nur schwer durchführbar und mit erheb- lichen Kosten verbunden. Ziel dieses Bebauungsplanes ist es, im Sinne einer städtebaulich geordneten Entwicklung der Fläche, die für die Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses benötigt wird, Vorrang vor dem Erhalt der bisherigen Wohnbaufläche einzuräumen.

2. Städtebauliches Konzept

2.1 Baulich-räumliches Konzept

Grundlage des Bebauungsplanes ist die Entwurfsplanung „Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Ottersheim“ von dem Architekten Michael Humbert in Germersheim mit dem Planungsstand vom 07.12.2017. Die städtebauliche Konzeption sieht in Ortsrandlage die Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses mit Fahrzeughalle, Lager-, Sanitär- und Aufenthaltsräumen sowie Parkplätzen im südlichen Teilbereich vor. Das Gebäude präsentiert sich in zeitgemäßer Architektursprache und wird parallel zur südlichen Grundstücksgrenze errichtet. Südlich des Baukörpers sind 16 Stellplätze, darunter ein Behinderten- parkplatz, für die Einsatzkräfte vorgesehen. Östlich ist eine Hoffläche als Ein- und Ausfahrtsbereich der Einsatzfahrzeuge zur Riethstraße angeordnet.

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Abb. 10: Lageplan des Entwurfskonzeptes13

Abb. 11: Nordansicht14

13 Vgl. Architekt Michael Humbert, Germersheim 07.12.2017 14 Ebenda

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Abb. 12: Westansicht15

Abb. 13: Ostansicht16

Abb. 14: Südansicht17

Abb. 15: Perspektive 118

15 Vgl. Architekt Michael Humbert, Germersheim 07.12.2017 16 Ebenda 17 Ebenda 18 Ebenda

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Abb. 16: Perspektive 219

Abb. 17: Perspektive 320

Abb. 18: Perspektive 421

19 Vgl. Architekt Michael Humbert, Germersheim 07.12.2017 20 Ebenda 21 Ebenda

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2.2 Erschließungskonzept

2.2.1. Verkehrliche Erschließung

Die verkehrliche Erschließung des Plangebietes erfolgt über die Riethstraße, die unmittelbar an die Germersheimer Straße (L 509) übergeht, wodurch die Anbindung an das überörtliche Straßennetz im direkten Anschluss gewährleistet ist.

2.2.2. Technische Erschließung

Die für das Feuerwehrgerätehaus erforderlichen Leitungen zur technischen Versorgung sind in den angrenzenden öffentlichen Straßen bereits vorhanden. Somit ist der Anschluss an die Netze der Gas-, Wasser-, und Stromversorgung sowie an die Telekommunikation jederzeit problemlos möglich. Die Entwässerung des Schmutzwassers kann ebenfalls über die vorhandenen Kanäle entsorgt werden. Das anfallende Niederschlagswasser soll auf dem Grundstück soweit wie möglich gesammelt, als Brauchwasser verwendet oder auf den Grundstücken zur Versickerung gebracht werden, sofern die Voraussetzungen für eine Versickerung gegeben sind. Nach Angaben des Baugrund- und Gründungs- gutachten mit Stand vom 23.08.2018 sind für eine Versickerung im Baufeld die schwach durchlässigen

- Deckschichten zu entfernen und durch ein geeignetes Austauschmaterial (Z0 nach TR LAGA; kf > 5x10 5 m/s) auszutauschen.

2.2.3. Immissionen

Im Rahmen der städtebaulichen Planung sind unter anderem die Planungsgrundsätze der Lärm- minderung zu beachten. Voraussetzung dafür, ist die Beachtung allgemeiner schalltechnischer Grund- regeln bei der Planung und deren rechtzeitige Berücksichtigung in den Verfahren zu Aufstellung der Bauleitpläne sowie bei anderen raumbezogenen Fachplanungen. Von dem Plangebiet können temporär Immissionen ausgehen, die auf die angrenzenden Wohn- nutzungen im Norden einwirken. Dies kann einerseits durch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen des PKW- An- und Abfahrtsverkehrs der Mitarbeiter, andererseits durch den entstehenden Fahrverkehr bei Einsätzen sowie der Sirenen verursacht werden. Um die von dem Betrieb ausgehenden Geräusch- emissionen und deren Einwirkungsintensität in der Nachbarschaft zu beurteilen, hat die Ortsgemeinde Otterstadt die Ausarbeitung eines schalltechnischen Untersuchungsberichtes in Auftrag gegeben. Der Bericht des Ingenieurbüros für Bauphysik Ch. Malo kam zu folgendem Ergebnis: Sofern die Prüfungen und Testläufe der Pumpen, Gebläse, etc. am Samstagnachmittag auf dem Park- platz im Süden des Feuerwehrgerätehauses erfolgen, kann nachgewiesen werden, dass die Vorgaben der TA Lärm an allen gewählten Immissionsorten erfüllt werden. Auch das Spitzenpegelkriterium der TA Lärm wird an dem jeweils maßgeblichen Immissionsort im Tag- und Nachtzeitraum erfüllt.

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Zusätzliche aktive Schallschutzmaßnahmen sind nicht erforderlich. Die Errichtung des Feuerwehrge- rätehauses ist unter der Annahme des Lastfalls „Übungen am Samstagnachmittag im Süden des Ge- bäudes“ aus schalltechnischer, immissionsschutzrechtlicher Sicht zulässig22.

3. Begründung der bauplanungs- und bauordnungsrechtlichen Festsetzungen

3.1 Fläche für den Gemeinbedarf

Für den Geltungsbereich wird eine Fläche für Gemeinbedarf mit der Zweckbestimmung „Feuerwehr- gerätehaus“ festgesetzt. Zulässig ist ein Feuerwehrgerätehaus sowie die in diesem Zusammenhang erforderlichen baulichen Anlagen und Nutzungen. Die Festsetzung wurde gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 5 BauGB entgegen einer Baugebietsfestsetzung nach BauNVO getroffen, um die Darstellung nach § 5 Abs. 2 Nr. 2 BauGB des Flächennutzungsplans (11. Änderung) auf Ebene des Bebauungsplanes verbindlich festzulegen.

3.2 Maß der baulichen Nutzung

Um den durch die Bodenversiegelung verursachten Eingriff in Boden, Natur und Landschaft auf das für die geplante Nutzung notwendige Maß zu beschränken, wird für das Plangebiet die Grundflächenzahl (GRZ) auf 0,4 begrenzt und eine maximale Gebäudehöhe von 7 m festgesetzt. Die Grundflächenzahl entspricht der im Geltungsbereich vorgesehenen Nutzung. Die flächige Ausdehnung ergibt sich dabei durch die geplanten baulichen Anlagen die mit dieser Nutzung verbunden sind. Beispielsweise Fahr- zeughallen, Sozial-, Schulungs- und Lagerräume sowie Stellplätze und Zufahrten. Die großräumig fest- gesetzte Ausgleichsfläche innerhalb des Plangebietes, kann dabei eine Überschreitung der GRZ bis auf 0,8 bewirken. Eine Überschreitung der Grundflächenzahl durch Stellplätze mit ihren Zufahrten oder Nebenanlagen i.S.d. § 14 BauNVO wird daher gemäß § 19 Abs. 4 BauNVO bis 0,8 zugelassen.

3.3 Ermittlung der zulässigen Grundfläche

Die GRZ bezieht sich dabei auf das jeweilige Gesamtgrundstück. Grundstücksteile, die als private Grünfläche mit einer Maßnahmenfläche festgesetzt sind, sind bei der GRZ-Ermittlung anzurechnen. Somit kann die bauliche Nutzung gesteuert und zugleich Grünflächen gesichert werden.

3.4 Überbaubare und nicht überbaubare Grundstücksflächen

Die überbaubare Grundstückfläche, festgesetzt durch ein Baufenster mit Baugrenze, umfasst den zentralen Grundstücksbereich, der als Standort des Feuerwehrgerätehauses vorgesehen ist. Darüber

22 Vgl. Schalltechnischer Untersuchungsbericht des Ingenieurbüros für Bauphysik, Ch. Malo; Stand 28.09.2018

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hinaus wurde die Baugrenze so angeordnet, damit die Anforderungen an die Anbaufreiheit der Lan- desstraße mit einem 20 m Abstand eingehalten werden.

3.5 Stellplätze und Garagen

Stellplätze und Garagen sind für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in ausreichender Anzahl unabdingbar. Dabei sind die Stellplätze sowohl innerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche als auch in der dafür festgesetzten Fläche zulässig. Garagen sind hingegen ausschließlich innerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche zulässig.

3.6 Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen im Sinne des BImSchG

Mit den textlichen Festsetzungen unter der Nr. 6 wird festgesetzt, dass ein bestimmter Lastfall, hier „Übungsbetrieb am Samstagnachmittag im Süden des Gebäudes“, anzuwenden ist, um die Vorgaben der TA Lärm an allen gewählten Immissionsorten zu erfüllen. Eine Ausnahmeregelung wird ebenfalls formuliert, sofern ein Nachweis erbracht wird, dass die Immissionsrichtwerte an den gewählten Immis- sionsorten in der Nachbarschaft ebenfalls eingehalten werden, auch wenn dieser Lastfall keine An- wendung findet. Grundlage für die Festsetzungen ist ein schalltechnisches Gutachten des Ingenieur- büros für Bauphysik Ch. Malo (28.09.2018).

3.7 Maßnahmen zum Schutz zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft

Um die mit der Bebauung verbundene Versiegelung auszugleichen bzw. zu minimieren und dem optischen Eingriff entgegenzuwirken, wird eine Maßnahmenfläche festgesetzt, die sowohl zur öko- logischen Verbesserung der Grundstücksfreiflächen, als auch zu einer landschaftsgerechten Randein- grünung beiträgt.

4. Örtliche Bauvorschriften

4.1 Gestaltung der baulichen Anlagen

Die getroffenen örtlichen Bauvorschriften dienen der Anpassung an das städtebauliche Umfeld und legen Maßnahmen zur ökologischen Verbesserung der Grundstücksfreiflächen fest. Sofern die Voraus- setzungen für eine Versickerung erbracht sind (siehe Baugrund- und Gründungsgutachten der Ingeni- eurgesellschaft für Geotechnik und Bauwesen), sind die Stellplatzflächen auf dem Grundstück mit wasserdurchlässigen Belägen zu versehen. Dadurch wird dem Aspekt des Wasserschutzes Rechnung getragen, da die Verringerung der Grundwasserneubildung durch die Versiegelung minimiert wird.

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5. Allgemein verständliche Zusammenfassung der Abwägungsbelange

Gemäß § 1 Abs. 7 BauGB sind bei der Aufstellung der Bauleitpläne die öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander gerecht abzuwägen. Im Zuge des Bauleitplanverfahrens gemäß §§ 3 und 4 BauGB wird den betroffenen Trägern öffentlicher Belange sowie der Öffentlichkeit die Möglichkeit gegeben, Anregungen oder Hinweise zu den Planinhalten vorzutragen. In der ersten Beteiligungsrunde gem. § 3 Abs. 1 und § 4 Abs. 1 BauGB haben insgesamt 21 Behörden und sonsitge Träger öffentlicher Belange sowohl redaktionelle Hinweise als auch Anregung zur Planung vorgebracht. Seitens der Nachbargemeinden wurden zwei Stellungnahmen ohne abwägungsrelevanten Belang vorgebracht. Aus der Öffentlichkeit gab es zwei Einwände gegen das Planvorhaben. Von Seiten der Kreisverwaltung - Untere Bauaufsichtsbehörde/Bauleitplanung wurden redaktionelle Hinweise zur gesonderten Aufführung der Ermittlung der zulässigen Grundfläche in der Begründung, zur Nummerierung in den Textlichen Festsetzungen, der Anpassung der GRZ im Umweltbericht sowie dem Bauschutzbereich in der Planzeichnung vorgebracht. Diese wurden im Rahmen der Abwägung berücksichtigt und entsprechend angepasst. Des Weiteren wurde von der Unteren Naturschutzbehörde darauf aufmerksam gemacht, dass die fachliche Bewertung für die Betroffenheit des Schutzgutes Boden im Umweltbericht weiter konkretisiert werden soll. Zudem ist bei der Ermittlung der erforderlichen Kompensation die zulässige Überschreitung der GRZ heranzuziehen. Dies wurde zur Kenntnis genommen und im weiteren Verfahren berücksichtigt. Die restlichen Anregungen der KV wurden bereits in den textlichen Festsetzungen unter dem Kapitel Hinweise aufgenommen und sind für das weitere Planverfahren zu berücksichtigen. Das Landesamt für Geologie und Bergbau machte darauf aufmerksam, dass der Geltungsbereich innerhalb der Erlaubnisfelder „Storchenaue“ und „Offenbach/Pfalz“ liegt. Die Inhaber werden für das weitere Beteiligungsverfahren kontaktiert, damit diese sich hierzu äußern können. Darüber hinaus wurde ein Verweis in den Hinweisen der textlichen Festsetzungen aufgenommen. Von Seiten des Landesbetriebes Mobilität wurde die Eintragung eines Sichtdreieckes in der Planzeichnung gefordert sowie allgemeinen Hinweise zur verkehrlichen Sicherheit und dem Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen dargestellt. Das Sichtdreieck wurde in die Planzeichnung aufgenommen. Weitere Äußerungen wurden von der Generaldirektion kulturelles Erbe, der SGD SÜD, dem Vermessungs- und Katasteramt, der Landwirtschaftskammer, der Vodafon GmbH, der Deutschen Telekom, der Thüga, der Gascade GmbH sowie dem Zweckverband für Wasserversorgung abgebenen. Allerdings waren dies lediglich Hinweise die bereits größtenteils in den Textlichen Festsetzungen unter dem Kapitel Hinweise aufgenommen wurden und zu keiner Änderung der Grundzüge der Planung bzw. der Planungsziele geführt hätten. Die Einwände der Öffentlichkeit sprechen sich gegen die Neuplanung eines Feuerwehrgerätehauses aus. Die Gegenstimmen von Seiten der Privatperson sind dabei die erheblichen Lärmbelastungen und Störungen wärhend der Bauzeit sowie nach Inbetriebnahme durch Einsätze und Übungen, die hohen Baukosten sowie die Lage und der damit verbundenen verlängerten Einsatzzeiten. Die Einwände der Rechtsanwälte berufen sich im Wesentlich auf die folgende Punkte:

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▪ die Planung genügt nicht den Anforderungen des Planerfordernisses nach § 1 Abs. 3 BauGB ▪ das Planvorhaben verstößt gegen den bauplanungsrechtlichen Grundsatz der Schonung des Au- ßenbereichs ▪ die abwägungsrelevanten Belange wurden vom Planungsträger nicht alle erkannt und ▪ die Erstellung eines Gemeinsamen Umweltberichts für das Verfahren zur Aufstellung des B-Plans „Feuerwehrgerätehaus“ und das Änderungsverfahren des Flächennutzungsplans II ist unzulässig Die Einwände wurden dabei sachgerecht behandelt und abgewogen. Den Einwänden wird teilweise gefolgt. Im Rahmen der Planung werden zwei getrennte Umweltberichte erstellt sowie den Abwägungsbelange hinsichtlich des Lärmschutzes Rechnung getragen und eine schalltechnische Untersuchung in Auftrag gegeben. Dennoch wird an der Planung weiterhin festgehalten und die weiteren Verfahrensschritte zur Umsetzung eingeleitet.

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TEIL B: UMWELTBERICHT

I EINLEITUNG

Der Umweltbericht stellt gemäß § 2a BauGB einen gesonderten Teil der Begründung des Bebauungs- planes „Feuerwehrgerätehaus“ dar, indem die in der Umweltprüfung gem. § 2 Abs. 4 BauGB ermittelten und bewerteten Belange des Umweltschutzes, nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB, in ihren Bestandteilen und unter Anwendung der Anlage 1 BauGB zusammengefasst dar. Das im Umwelt- bericht dargelegte Ergebnis der Umweltprüfung ist gemäß § 2 Abs. 4 BauGB in der Abwägung zu be- rücksichtigen.

1. Kurzdarstellung der Inhalte und der wichtigsten Ziele der Bauleitpläne, einschließlich einer Be- schreibung der Festsetzungen des Plans mit Angaben über Standort, Art und Umfang sowie Bedarf an Grund und Boden der geplanten Vorhaben (Anlage 1 Nr. 1a BauGB)

1.1 Inhalte und Ziele des Bebauungsplanes

Anlass der Planung ist der notwendige Neubau eines Feuerwehrgerätehauses. Der bisherige Standort entspricht nicht mehr den zeitgemäßen und technischen Anforderungen. Eine Sanierung oder Ausbau der bestehenden Räumlichkeiten ist aufgrund der beengten Lage im Ortsinnern nur schwer durchführ- bar und mit erheblichen Kosten verbunden, was bautechnisch unwirtschaftlich wäre.

Der Bebauungsplan verfolgt das Ziel, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den geplanten Neu- bau des Feuerwehrgerätehauses am gewählten Standort zu schaffen.

1.2 Lage, Größe und Abgrenzung des Geltungsbereichs

Das Plangebiet umfasst fast vollständig das Grundstück mit der Flurstücksnummer 1646/1. Die Fläche liegt am südlichen Ortsrand der Gemeinde Ottersheim, nördlich der L509 und westlich der Riethstraße. Umgeben wird die Fläche im Norden von Wohnbebauung, im Osten von gewerblicher Nutzung sowie im Westen und Süden von landwirtschaftlichen Flächen. Darüber hinaus verläuft weiter südlich die Landesstraße L 509. Die Fläche ist weitestgehend eben und weist eine Höhe von 125 m über NHN auf. Der räumliche Geltungsbereich erstreckt sich auf einer Fläche von rund 0,2 ha.

Der Geltungsbereich wird begrenzt:

▪ Im Norden durch einen 3 m Abstand der südlichen Grundstücksgrenze der Flurstücks Nr. 4942, ▪ im Osten durch die westliche Grundstücksgrenze der Flurstücks Nr. 1648/1, ▪ im Westen durch die östliche Grundstücksgrenze der Flurstücks Nr. 1645/1 sowie ▪ im Süden durch die nördliche Grundstücksgrenze der Flurstücks Nr. 1613/1.

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1.3 Zeichnerische und textliche Festsetzungen

Der vorliegende Umweltbericht beschränkt sich an dieser Stelle auf eine Kurzbeschreibung der Fest- setzungen. Die ausführliche Beschreibung der Festsetzungen sind der Begründung zum Bebauungs- plan „Feuerwehrgerätehaus“ zu entnehmen. ▪ Festsetzung als Fläche für den Gemeinbedarf mit der Zweckbestimmung „Feuerwehrgerätehaus“ ▪ Festsetzung zum Maß der baulichen Nutzung, insb. einer zulässigen Grundflächenzahl (GRZ) von 0,4 - Überschreitung der GRZ bis 0,8 ▪ Festsetzung zur Höhe baulicher Anlagen und damit die Beschränkung der möglichen Gebäude- höhe auf 7 m ▪ Stellplätze sind sowohl innerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche als auch in der dafür vor- gesehenen Fläche zulässig. Garagen sind nur innerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche zu- lässig ▪ Bauschutzbereich der L 509 von 20 m ist einzuhalten ▪ Festsetzungen zum Immissionsschutz und der damit verbunden Einhaltung der Vorgaben der TA Lärm ▪ Maßnahmen zum Schutz zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft wer- den gemäß der Planzeichnung festgesetzt ▪ Angaben zu den Örtlichen Bauvorschriften wie Dachneigung und Gestaltung der nicht überbauba- ren Grundstücksflächen

1.4 Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umwelt- schutzes, die für den Bauleitplan von Bedeutung sind, und der Art, wie diese Ziele und die Umweltbelange bei der Aufstellung des Bebauungsplanes berücksichtigt wurden (Anlage 1 Nr. 1b BauGB)

Grundsätzliche Ziele des Umweltschutzes ergeben sich aus § 1 Abs. 5 BauGB. Danach sollen die Bauleitpläne eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung gewährleisten und dazu beitragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln, auch in Verantwortung für einen allgemeinen Klimaschutz sowie die städtebauliche Gestalt und das Orts- und Landschaftsbild baukulturell zu erhalten und zu entwickeln. Gemäß § 1a Abs. 2 BauGB soll mit Grund und Boden sparsam und schonend umgegangen und folglich Bodenversiegelungen auf das notwendige Maß begrenzt werden. Darüber hinaus sind die allgemeinen Ziele des Umweltschutzes in weiteren Fachgesetzen benannt und dargelegt:

Fachgesetze ▪ Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) ▪ Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG) ▪ Landesbodenschutzgesetz (LBodSchG) ▪ Wasserhaushaltsgesetz (WHG)

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▪ Landeswassergesetz (LWG) ▪ Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ▪ Landesnaturschutzgesetz (LNatSchG) ▪ Denkmalschutzgesetz (DSchG)

Fachplanungen ▪ Einheitlicher Regionalplan Rhein-Neckar (geplante Wohnbaufläche) ▪ Flächennutzungsplan der VG Bellheim (Darstellung als Wohnbaufläche) ▪ Schutzobjekte und Schutzgebiete (keine vorhanden)

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II BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER ERHEBLICHEN UMWELTAUS- WIRKUNGEN (GEM. § 2 ABS. 4 SATZ 1 BAUGB)

1. Basisszenario (Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzu- stands, einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung (Anlage 1 Nr. 2a BauGB)

1.1 Schutzgut Mensch und seine Gesundheit

1.1.1. Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes

Zentrale Struktur des Geltungsbereiches ist zurzeit eine Ackerbrache mit grasigem Zwischenreihenbe- wuchs. Die Fläche wurde, wie ältere Luftbilder zeigen, verschiedenartig genutzt (Grünland, Weide, Acker). Gliedernde Elemente wie Baumreihen, signifikante Bäume oder Strauchhecken fehlen völlig. Innerhalb sowie im unmittelbaren Umfeld waren zeitweise Beeinträchtigungen z.B. durch Lärm bei der Bewirtschaftung oder durch Gerüche bei der Düngung gegeben. Allerdings sind diese als ortstypisch zu bezeichnen und hinzunehmen. Darüber hinaus gehen keinerlei Belastungen oder Beeinträchti- gungen vom Plangebiet aus. Großflächige Industrie- oder Gewerbebetriebe sind in der näheren Um- gebung des Bebauungsplangebietes nicht vorhanden. Lediglich im Osten grenzt eine gewerbliche Nut- zung (Werkhalle) an den Geltungsbereich an. Als eine weitere Emissionsquelle, welche auf das Plan- gebiet einwirkt, kann die südlich verlaufende Landesstraße L 509 angesehen werden. Eine besondere Bedeutung für die Erholungsnutzung durch ausgewiesene Rad- und Wanderwege liegt für das Plange- biet nicht vor. Der Wirtschaftsweg, welcher parallel zur Landesstraße verläuft, bleibt auch infolge der Planung weiterhin erhalten.

1.2 Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt

1.2.1. Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes

„Das Plangebiet stellt sich derzeit als Ackerbrache dar. Aufgrund des Umfelds ist das Vorkommen be- sonders geschützter Arten in dieser Struktur und ihrem funktionalen, unmittelbaren Umfeld nicht aus- zuschließen. Demnach wurde eine Artenschutzrechtliche Untersuchung durchgeführt. Von den Meldungen des 2x2 km Rasters werden 150 Arten genannt. Dazu gehören:

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Tab. 1: Organismengruppe mit Artenzahl Organismengruppe Artenzahl Pflanzen 11 Vögel 57 Reptilien 1 Amphibien 3 Säugetiere 2 Schmetterlinge 36 Libellen 31 Käfer 2 Heuschrecken 6 Hautflügler 1

Von diesen Gruppen lassen sich allerdings diejenigen abschichten, die ganzjährig oder für die Zeit der Reproduktion auf Gewässer angewiesen sind. Dies sind alle Amphibien und Libellen, mithin 34 Arten. In der Gruppe der Säugetiere sind nur Waldbewohner gelistet. Für die beiden gelisteten Käferarten fehlt am Standort das Larvennährsubstrat. Mithin sind die Imagines ebenfalls nicht zu erwarten. In der Gruppe der Schmetterlinge sind mit Spanische Flagge (Euplagia quadripunctaria) und Großem Feuerfalter (Lycaena dispar) zwei FFH Anhang IV-Arten aufgeführt. Für beide Spezies fehlen am Standort die Habitatstrukturen, wie halb beschattete, hochstaudenreiche Fluren bzw. ausgedehnte, ex- tensiv genutzte Feuchtwiesen. Vogelarten wurden bei den Geländebesuchen registriert. Es handelte sich ausschließlich um Nah- rungsgäste (vgl. Tab. 1 der Artenschutzfachlichen Studie S. 9). Hinweise auf eine sichere Brut konnten nicht erhalten werden. Da der Fläche jede Gehölzstruktur oder ein anderer, für die Arten der Liste essentieller Neststandort fehlt, sind von potentiellen Verbotstatbeständen allenfalls Bodenbrüter betrof- fen. Von den 57 gelisteten sind dies sieben Arten. In Tab. 1 der Artenschutzfachlichen Studie auf Seite 9 sind die registrierten und potentiellen Vogelarten angegeben. Aus der Spalte Habitatpräferenzen geht hervor, dass auch Bodenbrüter zwar möglich, aber sehr unwahrscheinlich im Geltungsbereich sind. Als Rastraum für wandernde Vogelarten kann der Gel- tungsbereich aufgrund seiner Lage und Größe keine Bedeutung haben. Reptilien konnten bei der Begehung nicht registriert werden. In der Gruppe der Heuschrecken und Hautflügler befinden sich keine Arten der FFH-Richtlinie“23. Geschützte Biotope gem. § 30 BNatSchG und § 15 LNatSchG sowie nationale Schutzgebiete befinden sich weder im Plangebiet noch im unmittelbaren Umfeld.

1.3 Schutzgut Natura 2000 Gebiete

1.3.1. Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes

Die Fläche befindet sich in keinem Vogelschutz- oder FFH – Gebiet.

23 Artenschutzrechtliche Studie nach § 44 BNatSchG zum Vorhaben Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in der Ortsgemeinde Ottersheim; Dr. Friedrich Wilhelmi; Ehrenberg Landschaftsplanung; April 2018; S 8ff

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1.4 Schutzgut Fläche und Boden

1.4.1. Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes

„Der Bestand am Standort und dessen unmittelbares Umfeld wurden anhand der Biotoptypen-Ken- nungen für Rheinland-Pfalz dargestellt. Dabei lassen sich folgende Einheiten differenzieren:

Abb. 19: Bestand im Vorhabenbereich mit Abgrenzung des Geltungsbereiches (rot gestrichelt)

EA0 - Fettwiese Die angrenzenden Grünlandflächen werden gemäht, vermutlich zeitweise auch als Weide genutzt; auf der westlichen Fläche stockt ein kleines Gebüsch.

HA0 - Ackerfläche Die südlich der L 509 angrenzenden Flächen stellen sich als ausgedehnte Intensiv- Ackerflächen dar.

HB0 Ackerbrache Zentrale Struktur des Geltungsbereichs ist zurzeit eine Ackerbrache mit grasigem Zwischenreihenbe- wuchs. Die Fläche wurde, wie ältere Luftbilder zeigen (Quelle: Google Earth von 2000 bis heute), verschiedenartig landwirtschaftlich genutzt (als Grünland, Weide und Acker).

HC1 Ackerrain mit junger Einzelbaumpflanzung Breite Ackerrandstruktur mit grasig-krautiger Feldschicht und Einzelbaumpflanzung. Die Fläche ist sehr wahrscheinlich im Zuge von Ausgleichsmaßnahmen entwickelt worden.

HC4 Verkehrsrasenfläche Grasig-krautiger Rand- und Abstandsstreifen entlang der Verkehrswege mit regelmäßiger Mahd.

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HN1 Bebaute Areale unterschiedlicher Nutzungsintensität Nach Norden und Osten grenzen an den Geltungsbereich Siedlungslagen, die zum Wohnen (mit Wohn- gärten), als gewerbliche Betriebsflächen und im weitesten Sinne als landwirtschaftliches Hofgut dienen.

HT3 Unversiegeltes Areal Hierbei handelt es sich um einen Hühnerhof mit Hühnerhaus, dessen gesamte Fläche nahezu vegeta- tionsfrei ist (der Biotoptypenschlüssel enthält leider keine treffende Bezeichnung mehr).

VA1 Landstraße l 509 (Germersheimer Straße) VA 2 Ortsstraße (Riethstraße) VB1 befestigter Wirtschaftsweg VB2 unbefestigter Wirtschaftsweg (bewachsene Fahrspur) VB5 Radweg“24

Die Fläche ist weitestgehend eben und weist eine Höhe von 125 m über NHN auf. Der räumliche Gel- tungsbereich erstreckt sich auf einer Fläche von rund 0,2 ha. Das Plangebiet liegt im Bereich des nördlichen Oberrheintiefland in der Untereinheit „Herxheim-Offen- bacher Lössplatte“ (221.24). Zentrale Struktur des Geltungsbereiches ist zurzeit eine Ackerbrache mit grasigem Zwischenreihenbe- wuchs. Die Fläche wurde, wie ältere Luftbilder zeigen, verschiedenartig genutzt (Grünland, Weide, Acker), wodurch sich Beeinträchtigungen der natürlichen Bodenfunktion in erster Linie durch Biozidei- nträge sowie der Auswaschung dieser Schadstoffe in das Grundwasser, sowie durch Stickstoffeinträge aufgrund der Verwendung von Düngemittel ergaben. Eine Degradation kann diesbezüglich z.T. nicht ausgeschlossen werden. Bei den Böden im Untersuchungsraum handelt es sich um derzeit ungefähr- dete Bodentypen und Bodenformen. Sie sind weder naturwissenschaftlich noch naturgeschichtlich, kul- turhistorisch oder landeskundlich von Bedeutung. Nach Angaben des Baugrund- und Gründungsgutachten sind „unterhalb einer 0,4 m mächtigen Oberbodenauflage folgen bis in Tiefen zwischen ca. 0,9 m und 1,4 m u. GOK bindige Deckschichten (Schichtkomplex 1) der Bodengruppe UL. Diese schwach sandigen bis sandigen Schluffe liegen durch- weg in steifer Konsistenz vor. Unterhalb der Deckschichten steht ein Schichtpaket aus mitteldicht bis dicht gelagerten Sanden (Schichtkomplex 2) der Bodengruppe SU an. Untergeordnet wurde im Bereich der RKS 2 zwischen den Deckschichten und den feinkornarmen SU-Sanden eine Schicht feinkornrei- cher SU*-Sande aufgeschlossen. Nach unten wird das Schichtpaket der Sande von Schluffen (Schicht- komplex 3) mit tonigen und sandigen Nebenbestandteilen begrenzt. Die Böden der Bodengruppe UL und UL/TL liegen überwiegend in steifer, untergeordnet im Bereich der RKS 1 zwischen 2,7 m und 4,0 m u. GOK auch in weich-steifer Konsistenz vor. Mit Ausnahme der RKS 3 reichen die Schluffe bis zur planmäßigen Bohrendtiefe. Mit der RKS 3 wurde anstatt der Schluffe ab ca. 4,7 m u. GOK ein stark

24 Artenschutzrechtliche Studie nach § 44 BNatSchG zum Vorhaben Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in der Ortsgemeinde Ottersheim; Dr. Friedrich Wilhelmi; Ehrenberg Landschaftsplanung; April 2018; S 6f

S e i t e | 27 v o n 5 3 Ortsgemeinde Ottersheim bei Landau Bebauungsplan „Feuerwehrgerätehaus“ | Begründung mit Umweltbericht ENTWURF STAND: 25.10.2018

schluffiger Sand (SU*) aufgeschlossen der aber auf Grund seiner bodenmechanischen Eigenschaften und seiner charakteristischen Färbung ebenfalls zum Schichtkomplex der Schluffe hinzugezählt wird“25. Im Geltungsbereich sind keine Altlasten, altlastenverdächtige Flächen oder Kampfmittelvorkommen bekannt.

1.5 Schutzgut Wasser

1.5.1. Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes

Das Gebiet liegt in einer Region, das mit einem Jahresniederschlag von 650-800 mm zu den nieder- schlagsarmen Bereichen Mitteleuropas zählt26. Aufgrund dessen wird in dieser Landschaft mit rund 50- 75 mm/a27 relativ wenig Grundwasser neu gebildet. Wasserschutzgebiete und Oberflächengewässer sind durch die Planung nicht betroffen28. Im Rahmen des Baugrund- und Gründungsgutachten wurde bei den Erkundungsarbeiten am 01.08.2018 in keiner der vier Rammkernsondierungen ein Grundwas- serzutritt festgestellt. Auch das Bohrgut wies keine Hinweise auf einen kontinuierlichen Wassereinfluss auf. Nach [U2] befinden sich in die nächst gelegenen, offiziellen Grundwassermessstellen etwa 1,2 km nordöstlich bzw. ca. 2 m südöstlich und ca. 3,0 km westlich vom Baugelände entfernt. Auf Grund der Entfernung und der Topographie können deren Werte jedoch nicht direkt auf das Baufeld übertragen werden. Die hydrogeologische Kartierung [U3] gibt für das Untersuchungsgebiet einen Flurabstand von ca. 3-4 mbzw. Einen Höhenkote von ca. 121,5 mNN an. Nach Auswertung der vorhandenen Informationen können die Bemessungswasserstände (BHW) wie folgt abgeschätzt werden:

▪ BHWEndzustand = ~ 123,0 mNN

▪ BHWBauzustand = ~ 121,5 mNN Aus den Ganglinien der Grundwassermessstellen lässt sich zudem ein Grundwasserschwankungsbe- reich von ca. 2,5 m ableiten. Die Grundwasserfließrichtung ist grob in Richtung Osten ausgerichtet“29. „Entsprechend der Forderung des Landeswassergesetzes wird angestrebt, das anfallende Nieder- schlagswasser in dafür vorgesehene Flächen einzuleiten und zu versickern. Für eine Versickerung in Frage kommen lediglich die Böden der Bodengruppe SU, welche in einer Tiefe zwischen 1,2 m (RKS 4) und 1,7 m (RKS 3) u. GOK ansteht. Es wird darauf hingewiesen, dass die Durchlässigkeit der SU-

-6 Sande (korrigiert nach DWA-A 138) bei ca. kf = 2x10 m/s liegt und somit im unteren Grenzbereich der für eine Versickerung zulässigen Durchlässigkeit einzuordnen ist. Sollte eine Versickerung im Baufeld angestrebt werden sind in jedem Fall die schwach durchlässigen Deckschichten zu entfernen und durch

-5 ein geeignetes Austauschmaterial (Z0 nach TR LAGA; kf > 5x10 m/s) auszutauschen. Der Mindest- abstand zum MHGW (Bodenzone zwischen der Sohle der Versickerungsanlage und dem mittleren

25 Baugrund- und Gründungsgutachten der Ingenieurgesellschaft für Geotechnik und Bauwesen; Neustadt an der Weinstraße; Stand 23.08.2018; S. 6 26 Vgl. http://www.kwis-rlp.de/index.php?id=8630; Zugriff 02/2018 27 Vgl. http://www.gda-wasser.rlp.de/GDAWasser/client/gisclient/index.html?applicationId=12588&forcePreventCache=14143139175; Zugriff 02/2018 28 Vgl. ebenda 29 Baugrund- und Gründungsgutachten der Ingenieurgesellschaft für Geotechnik und Bauwesen; Neustadt an der Weinstraße; Stand 23.08.2018; S. 6

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höchsten Grundwasserstand) = 121,5 m NN ist zu beachten. Des Weiteren ist ein geeigneter Notüber- lauf vorzusehen“30. Die zur baulichen Entwicklung vorgesehene Fläche ist weitestgehend frei von Versiegelung, lediglich im westlichen Teilbereich befinden sich zwei kleinere Schuppen.

1.6 Schutzgut Luft und Klima

1.6.1. Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes

Aufgrund der geschützten Lage des Oberrheintieflandes sind auch für die Ortsgemeinde Ottersheim und speziell für das Plangebiet relativ hohe Jahresdurchschnittstemperaturen zu verzeichnen. Im lang- jährigen Mittel (1981-2010) der mittleren Tagesmitteltemperatur liegen die Temperaturen im meteoro- logischen Sommer zwischen 17,5 und 20°C und im meteorologischen Winter bei 0 bis 5°C31. Bedingt durch die topografische Lage am Rhein herrschen Windrichtungen aus Süd bis Südwesten vor. Mit einem Jahresniederschlag von 650–800 mm zählt die Region zu den niederschlagsarmen Bereichen in Mitteleuropa. Die lufthygienische Situation innerhalb des Geltungsbereichs wird vor allem vom Kraft- fahrzeugverkehr der L 509 sowie der Riethstraße bestimmt. Entlang des Rheins verlaufen wichtige Luftaustauschbahnen für die gesamte Region. Die Gemeinde Ottersheim liegt jedoch nicht innerhalb eines klimatischen Wirkraumes32.

1.7 Schutzgut Landschaft und Ortsbild

1.7.1. Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes

Die Fläche liegt am südlichen Ortsrand der Gemeinde Ottersheim, nördlich der L509 und westlich der Riethstraße. Das Plangebiet wird im Norden von Wohnbebauung, im Osten von gewerblicher Nutzung sowie im Westen und Süden von landwirtschaftlichen Flächen. Darüber hinaus verläuft weiter südlich die Landesstraße L 509. Der Landschaftsraum ist weitgehend frei von Gehölzstrukturen. In nordöstli- cher Richtung, etwa 200 m entfernt, befinden sich vermehrt Gehölze entlang des Brühlgrabens. Da der Planbereich direkt an die bestehende Bebauung angrenzt und nur eine Gesamtgröße von etwa 0,2 ha aufweist, sind Veränderungen des Landschaftsbildes nur in geringem Umfang zu erwarten. Hinzu kommt, dass die bisherigen Nutzungen der Fläche nur eine untergeordnete Bedeutung für die Erholung dargestellt haben.

30 Baugrund- und Gründungsgutachten der Ingenieurgesellschaft für Geotechnik und Bauwesen; Neustadt an der Weinstraße; Stand 23.08.2018; S. 12 31 Vgl. http://www.kwis-rlp.de/de/daten-und-fakten/temperatur/gegenwaertiges-klima/langjaehrige-mittel/#user_download_pi1-observationperiod; Zugriff 02/2018 32 Vgl. http://map1.naturschutz.rlp.de/kartendienste_naturschutz/index.php; Zugriff 02/2018

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1.8 Schutzgut Kultur- und Sachgüter

1.8.1. Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes

„In der Fundstellenkartierung der Direktion Landesarchäologie ist im Geltungsbereich der o.g. Planung eine archäologische Fundstelle verzeichnet. Es handelt sich um den Befund eines Brunnens des 15. Jh. sowie um einen neuzeitlichen Einzelfund des 14. Jh. (Fdst. Ottersheim 7). Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass o.g. Planung die genannte Fundstelle berühren wird“33. „Innerhalb des überplanten Gebietes, sowie in dessen unmittelbarer Umgebung werden im nachrichtli- chen Verzeichnis (§10 Denkmalliste RLP DSchG) des Landkreises Germersheim keine Kulturgüter ge- führt, die somit den Regelungen des Rheinland-Pfälzischen Denkmalschutzgesetzes unterliegen“34.

1.9 Voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung

Bei Nichtdurchführung der Planung würde die Fläche weiterhin als Ackerbrache bestehen bleiben. Der Boden bliebe unversiegelt und die Auswirkungen der Versiegelung und Überbauung auf die Schutzgü- ter Boden, Fläche, Grundwasser, Klima und Landschaft würden ausbleiben. Der aktuelle Umweltzu- stand innerhalb des Plangebietes würde unverändert bleiben.

2. Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung (Anlage 1 Nr. 2b BauGB)

Im Folgenden werden die mit den Festsetzungen und Planinhalten des Bebauungsplans verbundenen Auswirkungen der geplanten baulichen Entwicklung auf die einzelnen Schutzgüter beschrieben und bewertet. Bei der Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung sind ins- besondere die möglichen erheblichen Auswirkungen während der Bau- und Betriebsphase der geplan- ten Vorhaben auf die Belange nach § 1 Absatz 6 Nummer 7 Buchstabe a bis i zu beschreiben, unter anderem infolge:

▪ aa) des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten ▪ bb) der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist, ▪ cc) der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen, ▪ dd) der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung,

33 Schreiben der Direktion Landesarchäologie in Speyer vom 16.04.2018 34 Stellungnahme der Unteren Denkmalschutzbehörde vom 13.04.2018

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▪ ee) der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle oder Katastrophen), ▪ ff) der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen, ▪ gg) der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhausgasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels, ▪ hh) der eingesetzten Techniken und Stoffe; zu beschreiben. Diese Beschreibung soll sich auf die direkten und die etwaigen indirekten, sekundären, kumulativen, grenzüberschreitenden, kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen, ständigen und vo- rübergehenden sowie positiven und negativen Auswirkungen der geplanten Vorhaben erstrecken; die Beschreibung nach Halbsatz 2 soll zudem den auf Ebene der Europäischen Union oder auf Bundes‐, Landes oder kommunaler Ebene festgelegten Umweltschutzzielen Rechnung tragen.

2.1 Schutzgut Mensch, Gesundheit und Bevölkerung

aa) des Baus und Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten

• Temporäre Lärmbelastung, Erschütterungen, Abgase und Staubentwicklung Baubedingt durch Bauverkehr und Baumaschinen • Beeinträchtigung der Erholungsfunktion • Abriss der beiden kleinen Schuppen im Westen Anlage- und be- • Temporäre Lärmbelastung durch das Ausrücken der Feuerwehr bei Einsätzen triebsbeding • Sichtveränderungen im Umfeld des Plangebietes bb) der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologi- schen Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist

Baubedingt • Vgl. aa)

Anlage- und be- • Vgl. aa) triebsbeding cc) der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen

Baubedingt • Temporäre Lärmbelastung, Erschütterungen, Abgase und Staubentwicklung durch Bauverkehr und Baumaschinen Anlage- und be- • Temporäre Lärmbelastung, Abgase und Staubentwicklung im Einsatzfall und an Übungstagen durch die an- und abfahrenden PKW der Feuerwehreinsatzkräfte triebsbeding sowie durch die ein- und ausrückenden Einsatzfahrzeuge dd) der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung

Baubedingt • Während der Bauarbeiten fallen verschiedene Abfälle an, die es entsprechend durch die jeweiligen Firmen zu entsorgen gilt Anlage- und be- • Geringfügiges Müllaufkommen und Schmutzwasser triebsbeding

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ee) der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Un- fälle oder Katastrophen)

Baubedingt

Anlage- und be- • Keine Auswirkungen triebsbeding ff) der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Um- weltrelevanz oder auf die Nutzung natürlichen Ressourcen

Baubedingt • Keine Auswirkungen aus den benachbarten Plangebieten bekannt Anlage- und be- • Keine Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz betroffen triebsbeding gg) der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels

Baubedingt • Aufgrund der offenen Bebauung und Ortsrandlage keine wesentlichen kumulati- Anlage- und be- ven Effekte mit der vorhandenen Bebauung triebsbeding hh) der eingesetzten Techniken und Stoffe

Baubedingt

Anlage- und be- • Keine Auswirkungen triebsbeding

Bewertung:

Bei der Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses kann es während der Bauphase zu Lärmbelastungen, Erschütterungen, Abgase und Staubentwicklung durch Bauverkehr und Baumaschinen kommen. Darüber hinaus ist eine immissionsschutzrechtliche Belastung infolge der Umnutzung der Fläche für die angrenzenden Nutzungen (Wohnen/Misch) nicht gänzlich auszuschließen. Dies kann einerseits durch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen des PKW- An- und Abfahrtsverkehrs der Mitarbeiter, anderer- seits durch den entstehenden Fahrverkehr bei Einsätzen sowie der Sirenen verursacht werden. Um die von dem Betrieb ausgehenden Geräuschemissionen und deren Einwirkungsintensität in der Nachbar- schaft zu beurteilen, hat die Ortsgemeinde Otterstadt die Ausarbeitung eines schalltechnischen Unter- suchungsberichtes in Auftrag gegeben. Der Bericht des Ingenieurbüros für Bauphysik Ch. Malo kam zu folgendem Ergebnis: Sofern die Prüfungen und Testläufe der Pumpen, Gebläse, etc. am Samstagnachmittag auf dem Park- platz im Süden des Feuerwehrgerätehauses erfolgen, kann nachgewiesen werden, dass die Vorgaben der TA Lärm an allen gewählten Immissionsorten erfüllt werden. Auch das Spitzenpegelkriterium der TA Lärm wird an dem jeweils maßgeblichen Immissionsort im Tag- und Nachtzeitraum erfüllt. Zusätzliche aktive Schallschutzmaßnahmen sind nicht erforderlich. Die Errichtung des Feuerwehrge-

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rätehauses ist unter der Annahme des Lastfalls „Übungen am Samstagnachmittag im Süden des Ge- bäudes“ aus schalltechnischer, immissionsschutzrechtlicher Sicht zulässig35. Unter Berücksichtigung der Annahme des beschriebenen Lastfalls, ist auf der Grundlage des für diesen Standort beurteilten Betriebsgeschehens, nicht mit erheblich beeinträchtigenden Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Mensch zu rechnen. Die Umweltauswirkungen werden daher mit einer geringen Erheblichkeit bewertet.

2.2 Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt

aa) des Baus und Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten

• Temporäre Beeinträchtigung der Flora und Fauna infolge von Lärmbelastung, Erschütterungen, Abgase und Staubentwicklung durch Bauverkehr und Bauma- Baubedingt schinen • Verlust der Ackerfläche (z.B. durch Lagerung von Baumaterial oder das Abstellen von Baucontainern • Abriss der beiden kleinen Schuppen im Westen Anlage- und be- • Verlust von etwa 0,2 ha Ackerfläche und folglich auch Verlust von potenziellem Lebensraum für Tiere und Pflanzen triebsbeding • Geringfügige Verkehrserhöhung bb) der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologi- schen Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist

• Verlust der Ackerfläche bzw. Beeinträchtigung des Bodengefüges durch Versie- gelung Baubedingt • Infolge der regelmäßigen Bearbeitung der landwirtschaftlichen Fläche, ist mit kei- nen erheblichen Beeinträchtigungen der im Boden lebenden Tiere während der Bauphase zu rechnen • Dauerhafte Flächeninanspruchnahme (max. 1.800 m²) • Verlust des Lebensraumes für anpassungsfähige, häufig vorkommenden Tier- Anlage- und be- arten (z.B. Insekten, Kleinsäugern) • Aufgrund des angrenzenden Offenlandes können die betroffenen Tiere auswei- triebsbeding chen • Schaffung neuer Lebensräume für Pflanzen und Tiere infolge der Gestaltung von Grünflächen cc) der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen

Baubedingt • Temporäre Lärmbelastung, Erschütterungen, Abgase und Staubentwicklung durch Bauverkehr und Baumaschinen Anlage- und be- • Temporäre Lärmbelastung, Abgase und Staubentwicklung im Einsatzfall und an Übungstagen durch die an- und abfahrenden PKW der Feuerwehreinsatzkräfte triebsbeding sowie durch die ein- und ausrückenden Einsatzfahrzeuge dd) der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung

Baubedingt • Während der Bauarbeiten fallen verschiedene Abfälle an, die es entsprechend durch die jeweiligen Firmen zu entsorgen gilt Anlage- und be- • Geringfügiges Müllaufkommen und Schmutzwasser triebsbeding ee) der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Un- fälle oder Katastrophen)

35 Vgl. Schalltechnischer Untersuchungsbericht des Ingenieurbüros für Bauphysik, Ch. Malo; Stand 28.09.2018

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Baubedingt

Anlage- und be- • Keine Auswirkungen triebsbeding ff) der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Um- weltrelevanz oder auf die Nutzung natürlichen Ressourcen

Baubedingt • Keine Auswirkungen aus den benachbarten Plangebieten bekannt Anlage- und be- • Keine Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz betroffen triebsbeding gg) der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels

Baubedingt • Aufgrund der offenen Bebauung und Ortsrandlage keine wesentlichen kumulati- Anlage- und be- ven Effekte mit der vorhandenen Bebauung triebsbeding hh) der eingesetzten Techniken und Stoffe

Baubedingt

Anlage- und be- • Keine Auswirkungen triebsbeding

Bewertung: Während der Bauphase kann es zu Beeinträchtigungen der heimischen Fauna durch Baulärm, Erschüt- terungen sowie Staubentwicklung kommen. Zudem kann der Einsatz verschiedener Baumaterialien verstärkt Luftschadstoffe freisetzen. „Die Analyse der potentiellen Verbotstatbestände nach § 44 BNatSchG im Rahmen der artenschutzrechtlichen Studie kommt zu folgendem Ergebnis: Die Verbotstatbestände, v.a. der Tatbestand der Tötung und des Verlusts von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, können mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden. Um jedes Restrisiko für bodenbrütende Vogelarten zu vermeiden, darf die Herstellung des Baufelds erst ab Mitte/Ende September erfolgen. Die Eingrünung des Areals bietet darüber hinaus die Möglichkeit, bislang fehlende Habitatrequisiten für Vogelarten; Reptilien und weitere Kleintiere zu schaffen und zur allgemeinen Eingriffskompensation beizutragen. Empfohlen werden: ▪ Bepflanzung mit Bäumen mit natürlicher Kronenentwicklung (keine Dekor-Zuchtformen) ▪ Einsaat von Grün- und Abstandsflächen mit artenreichem Saatgut (keine Standard-Landschafts- rasenmischung) ▪ Einbringen von Habitatrequisiten für Eidechsen, bevorzugt im westlichen Gebäuderückraum

S e i t e | 34 v o n 5 3 Ortsgemeinde Ottersheim bei Landau Bebauungsplan „Feuerwehrgerätehaus“ | Begründung mit Umweltbericht ENTWURF STAND: 25.10.2018

Bei Einhaltung der Bauzeitenregelung ist das Vorhaben aus gutachterlicher Sicht realisierbar“36. Demnach sind mit der Realisierung des Planvorhabens keine erheblich beeinträchtigenden Umwelt- auswirkungen auf das Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt zu erwarten. Die Umweltauswirkungen werden daher mit einer geringen Erheblichkeit bewertet.

2.3 Schutzgut Natura 2000 Gebiete

Innerhalb sowie im unmittelbaren Umfeld sind keine Natura 2000 Gebiete vorhanden, wodurch keine erheblichen Auswirkungen infolge der Planung zu erwarten sind.

2.4 Schutzgut Fläche und Boden

aa) des Baus und Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten

• Ggf. zusätzliche Flächeninanspruchnahme im Zuge der Baustelleneinrichtungen • Bodenverdichtung Baubedingt • Verlust der bestehenden Bodenstrukturen und -funktionen • Potentielle Schadstoffeinträge in den Boden durch Baumaschinen, Feuerwehr- fahrzeuge und KFZ der Feuerwehrmitarbeiter (Treibstoff, Maschinenöl, sonstige Schadstoffe) • Abriss der beiden kleinen Schuppen im Westen • Versiegelung von max. 1.800 m² Boden • Verlust sämtlicher Bodenfunktionen Anlage- und be- • Belastungen ggf. in den Randbereichen der Stellflächen/Straßen durch Stoffein- träge (Tausalz, Abrieb von Reifen u.ä.) triebsbeding • Potentielle Schadstoffeinträge in den Boden durch Baumaschinen, Feuerwehr- fahrzeuge und KFZ der Feuerwehrmitarbeiter (Treibstoff, Maschinenöl, sonstige Schadstoffe) bb) der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologi- schen Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist

Baubedingt • Verlust der Ackerfläche bzw. Beeinträchtigung des Bodengefüges durch Versie- gelung • Dauerhafte Flächeninanspruchnahme von max. 1.800 m² • Verlust des Lebensraumes für anpassungsfähige, häufig vorkommenden Tier- Anlage- und be- arten (z.B. Insekten, Kleinsäugern) • Aufgrund des angrenzenden Offenlandes können die betroffenen Tiere auswei- triebsbeding chen • Schaffung neuer Lebensräume für Pflanzen und Tiere infolge der Gestaltung von Grünflächen cc) der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen

Baubedingt • Temporäre Lärmbelastung, Erschütterungen, Abgase und Staubentwicklung durch Bauverkehr und Baumaschinen Anlage- und be- • Temporäre Lärmbelastung, Abgase und Staubentwicklung im Einsatzfall und an Übungstagen durch die an- und abfahrenden PKW der Feuerwehreinsatzkräfte triebsbeding sowie durch die ein- und ausrückenden Einsatzfahrzeuge dd) der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung

36 Artenschutzrechtliche Studie nach § 44 BNatSchG zum Vorhaben Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in der Ortsgemeinde Ottersheim; Dr. Friedrich Wilhelmi; Ehrenberg Landschaftsplanung; April 2018; S 17

S e i t e | 35 v o n 5 3 Ortsgemeinde Ottersheim bei Landau Bebauungsplan „Feuerwehrgerätehaus“ | Begründung mit Umweltbericht ENTWURF STAND: 25.10.2018

Baubedingt • Während der Bauarbeiten fallen verschiedene Abfälle an, die es entsprechend durch die jeweiligen Firmen zu entsorgen gilt Anlage- und be- • Geringfügiges Müllaufkommen und Schmutzwasser triebsbeding ee) der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Un- fälle oder Katastrophen)

Baubedingt

Anlage- und be- • Keine Auswirkungen triebsbeding ff) der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Um- weltrelevanz oder auf die Nutzung natürlichen Ressourcen

Baubedingt • Keine Auswirkungen aus den benachbarten Plangebieten bekannt Anlage- und be- • Keine Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz betroffen triebsbeding gg) der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels

Baubedingt • Aufgrund der offenen Bebauung und Ortsrandlage keine wesentlichen kumulati- Anlage- und be- ven Effekte mit der vorhandenen Bebauung triebsbeding hh) der eingesetzten Techniken und Stoffe

Baubedingt

Anlage- und be- • Keine Auswirkungen triebsbeding

Bewertung: Das Baugebiet wird über die Riethstraße erschlossen. Während der Bauphase sind Bodenverdich- tungen durch Baufahrzeuge und Baustelleneinrichtungsflächen innerhalb des Plangebietes auch über die maximal zulässige Versiegelung der Gemeinbedarfsfläche zu erwarten. Der Boden wird nach der Fertigstellung des Feuerwehrgerätehauses sowie die dazugehörigen Anlagen wieder aufgelockert, um eine Bepflanzung zu ermöglichen. „Es verbleiben Eingriffe und Beeinträchtigungen die sich anhand der Versiegelung und Überbauung, d.h. am Verlust belebten Bodens bemessen lasse. Zahlreiche Boden- funktionen gehen dauerhaft verloren. Das betrifft nicht nur die landwirtschaftliche Produktionsfunktion, sondern in gleichem Maße auch die Boden-Grundwasserökologie und die Bodenbiologie“37. Dauerhafte betriebsbedingte Beeinträchtigungen durch Schadstoffeinträge in den Boden durch Bau- maschinen, Feuerwehrfahrzeuge und KFZ der Feuerwehrmitarbeiter (Treibstoff, Maschinenöl, sonstige

37 Ergebnis Artenschutzrechtlicher Prüfung (§ 44 BNatSchG) Eingriffsregelung nach § 1a Abs. 3 BauGB; Dr. Friedrich Wilhelmi; Ehrenberg Landschafts- planung; April 2018; S. 4

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Schadstoffe) sind nach dem heutigen Stand der Technik und unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen (z.B. Betankung der Fahrzeuge, Kontrolle der Baufahrzeuge auf Beschädigung usw.) nicht zu erwarten. Mit der Realisierung des Planvorhabens und dem ökologischen Ausgleich (Maßnahmenfläche im Plan- gebiet) „kann jedoch davon ausgegangen werden, dass eine extensive Bodennutzung bzw. eine dauerhafte Bepflanzung das Bodenleben dynamisiert und eine Wertsteigerung des Standortes bedeu- tet“38. Demnach sind keine erheblich beeinträchtigenden Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Flä- che und Boden zu erwarten. Die anlagebedingten Umweltauswirkungen lassen sich mit einer mittleren Erheblichkeit und die betriebsbedingten Auswirkungen mit einer geringen Erheblichkeit bewerten.

2.5 Schutzgut Wasser

aa) des Baus und Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten

• Temporär geringfügige Verringerung der Grundwasserneubildungs- sowie der Baubedingt Versickerungsrate sofern Boden für Baustelleneinrichtungen in Anspruch ge- nommen wird • Abriss der beiden kleinen Schuppen im Westen • Grundwasserneubildungsrate sowie Versickerungs- und Verdunstungsrate wird Anlage- und be- sich infolge der Versiegelung verringern • Oberflächenabfluss nimmt zu triebsbeding • Erhöhung des Spitzenabflusses in den Vorfluter • Ggf. betriebsbedingter Schadstoffeintrag durch Verkehr bb) der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologi- schen Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist

Baubedingt • Vgl. aa)

Anlage- und be- • Vgl. aa) triebsbeding cc) der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen

Baubedingt • Ggf. Schadstoffeintrag durch Baumaschinen (Staub, Betriebsstoffe)

Anlage- und be- • Ggf. Schadstoffeintrag durch die an- und abfahrenden PKW der Feuerwehrein- satzkräfte sowie durch die ein- und ausrückenden Einsatzfahrzeuge (Staub, Be- triebsbeding triebsstoffe) dd) der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung

Baubedingt • Während der Bauarbeiten fallen verschiedene Abfälle an, die es entsprechend durch die jeweiligen Firmen zu entsorgen gilt Anlage- und be- • Geringfügiges Müllaufkommen und Schmutzwasser triebsbeding ee) der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Un- fälle oder Katastrophen)

38 Ergebnis Artenschutzrechtlicher Prüfung (§ 44 BNatSchG) Eingriffsregelung nach § 1a Abs. 3 BauGB; Dr. Friedrich Wilhelmi; Ehrenberg Landschafts- planung; April 2018; S. 4

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Baubedingt

Anlage- und be- • keine Auswirkungen triebsbeding ff) der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Um- weltrelevanz oder auf die Nutzung natürlichen Ressourcen

Baubedingt • keine Auswirkungen aus den benachbarten Plangebieten bekannt Anlage- und be- • keine Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz betroffen triebsbeding gg) der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels

Baubedingt • aufgrund der offenen Bebauung und Ortsrandlage keine wesentlichen kumulati- Anlage- und be- ven Effekte mit der vorhandenen Bebauung triebsbeding hh) der eingesetzten Techniken und Stoffe

Baubedingt

Anlage- und be- • keine Auswirkungen triebsbeding

Bewertung: Im Plangebiet befinden sich keine Oberflächengewässer. Darüber hinaus liegt die Fläche weder in ei- nem Überschwemmungsgebiet noch in einem Trinkwasser- oder Heilquellenschutzgebiet. Vorbelas- tungen durch Altlasten sind nicht bekannt. Bei unsachgemäßer Handlung, können während der Bauphase, infolge der eingesetzten Baufahrzeuge und -maschinen sowie durch die verwendeten Baumaterialen wassergefährdete Stoffe ins Grundwas- ser gelangen. Bei Einhaltung aller einschlägigen Richtlinien, ist allerdings eine Beeinträchtigung auf das Schutzgut Wasser ausgeschlossen. Eine Beeinträchtigung des Grundwassers sind wegen der Tiefenlage des oberen Grundwasserkörpers von durchschnittlich mehr als 3 m nicht zu befürchten. Darüber hinaus besteht im Plangebiet keine Gefahr von Schadstoffeinträgen, da kein Einsatz mit wasser- und/oder bodengefährdeten Stoffen statt- findet. Die Durchlässigkeit der vorhandenen Böden liegt im unteren Grenzbereich. Sollte eine Versickerung des anfallende Niederschlagswassers angestrebt werden, sind in jedem Fall die schwach durchlässigen Deckschichten zu entfernen und durch ein geeignetes Austauschmaterial zu ersetzen. Erheblich beeinträchtigende Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Wasser können ausgeschlossen werden, wodurch die Umweltauswirkungen daher mit einer geringen Erheblichkeit bewertet werden.

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2.6 Schutzgut Luft und Klima

aa) des Baus und Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten

• Temporäre lufthygienische Belastungen durch den Einsatz von Baumaschinen Baubedingt und -fahrzeugen auf das Lokalklima • Abriss der beiden kleinen Schuppen im Westen • Veränderung des Mikroklimas: durch Versiegelung → erhöhte Lufttempera- Anlage- und be- tur/Verringerung der Luftfeuchtigkeit • Herabsetzung der Kalt- und Frischluftentstehung triebsbeding • Ggf. geringe Belastungen durch eine erhöhte Luftschadstoffbelastung aufgrund des leicht erhöhten Verkehrsaufkommens möglich bb) der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologi- schen Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist

Baubedingt • Vgl. aa)

Anlage- und be- • Vgl. aa) triebsbeding cc) der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen

Baubedingt • Ggf. Schadstoffeintrag durch Baumaschinen (Staub, Betriebsstoffe)

Anlage- und be- • Ggf. Schadstoffeintrag durch die an- und abfahrenden PKW der Feuerwehrein- satzkräfte sowie durch die ein- und ausrückenden Einsatzfahrzeuge (Staub, Be- triebsbeding triebsstoffe) dd) der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung

Baubedingt • Während der Bauarbeiten fallen verschiedene Abfälle an, die es entsprechend durch die jeweiligen Firmen zu entsorgen gilt Anlage- und be- • Geringfügiges Müllaufkommen und Schmutzwasser triebsbeding ee) der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Un- fälle oder Katastrophen)

Baubedingt

Anlage- und be- • keine Auswirkungen triebsbeding ff) der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Um- weltrelevanz oder auf die Nutzung natürlichen Ressourcen

Baubedingt • keine Auswirkungen aus den benachbarten Plangebieten bekannt Anlage- und be- • keine Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz betroffen triebsbeding gg) der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels

Baubedingt

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Anlage- und be- • aufgrund der offenen Bebauung und Ortsrandlage keine wesentlichen kumulati- triebsbeding ven Effekte mit der vorhandenen Bebauung hh) der eingesetzten Techniken und Stoffe

Baubedingt

Anlage- und be- • keine Auswirkungen triebsbeding

Bewertung: Als Ackerbrache ist das Gebiet dem Freilandklimatop zuzuordnen, welches sich durch geringe nächtliche Lufttemperaturen und günstige Austauschverhältnisse charakterisiert. Aufgrund der geringen Größe sowie der unmittelbaren Lage zur offenen Landschaft stellt das Plangebiet keinen klimatisch bzw. lufthygienischen Belastungsraum dar. Erhebliche Umweltauswirkungen auf das Schutz- gut Klima und Luft können ausgeschlossen werden. Es ist demnach von einer geringen Erheblichkeit auszugehen.

2.7 Schutzgut Landschaft und Ortsbild

aa) des Baus und Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten

• Beeinträchtigung der Erholungsfunktion • Visuelle Störung des Orts- und Landschaftsbildes durch Baumaschinen, Kräne, Baubedingt Materiallager • Beeinträchtigung durch Baulärm • Abriss der beiden kleinen Schuppen im Westen Anlage- und be- • Veränderung des Orts- und Landschaftsbildes triebsbeding bb) der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologi- schen Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist

Baubedingt • Vgl. aa)

Anlage- und be- • Vgl. aa) triebsbeding cc) der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen

Baubedingt • Ggf. Schadstoffeintrag durch Baumaschinen (Staub, Betriebsstoffe)

Anlage- und be- • Ggf. Schadstoffeintrag durch die an- und abfahrenden PKW der Feuerwehrein- satzkräfte sowie durch die ein- und ausrückenden Einsatzfahrzeuge (Staub, Be- triebsbeding triebsstoffe) dd) der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung

Baubedingt • Während der Bauarbeiten fallen verschiedene Abfälle an, die es entsprechend durch die jeweiligen Firmen zu entsorgen gilt Anlage- und be- • Geringfügiges Müllaufkommen und Schmutzwasser triebsbeding

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ee) der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Un- fälle oder Katastrophen)

Baubedingt

Anlage- und be- • keine Auswirkungen triebsbeding ff) der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Um- weltrelevanz oder auf die Nutzung natürlichen Ressourcen

Baubedingt • keine Auswirkungen aus den benachbarten Plangebieten bekannt Anlage- und be- • keine Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz betroffen triebsbeding gg) der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels

Baubedingt • aufgrund der offenen Bebauung und Ortsrandlage keine wesentlichen kumulati- Anlage- und be- ven Effekte mit der vorhandenen Bebauung triebsbeding hh) der eingesetzten Techniken und Stoffe

Baubedingt

Anlage- und be- • keine Auswirkungen triebsbeding

Bewertung: Temporäre Beeinträchtigungen während den Bauarbeiten sind vor allem durch den Einsatz von Bau- fahrzeugen, u.a. Baukränen gegeben. Für das Landschafts- und Ortsbild ist infolge der Überbauung bislang landwirtschaftlicher Fläche mit einer potentiellen Beeinträchtigung zu rechnen. Durch Festset- zungen wie beispielsweise der Höhenbegrenzung und der geplanten Anpflanzung von Gehölzen im Randbereich kann diese Beeinträchtigung kompensiert werden. Dadurch kann sich das Gebäude an die bestehende Baustruktur anpassen und bildet zugleich einen harmonischen Übergang zwischen Bebauung und freier Landschaft. Aufgrund der direkten Lage zur L 509 hat das Plangebiet für die Er- holungsfunktion eine eher untergeordnete Bedeutung. Dennoch bleibt der angrenzende Wirtschafts- weg weiterhin bestehen und kann uneingeschränkt genutzt werden. Erhebliche Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Landschaft und Ortsbild sind nicht gegeben. Es ist von einer geringen Erheblichkeit auszugehen.

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2.8 Schutzgut Kultur- und Sachgüter

„In der Fundstellenkartierung der Direktion Landesarchäologie ist im Geltungsbereich der o.g. Planung eine archäologische Fundstelle verzeichnet. Es handelt sich um den Befund eines Brunnens des 15. Jh. sowie um einen neuzeitlichen Einzelfund des 14. Jh. (Fdst. Ottersheim 7). Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass o.g. Planung die genannte Fundstelle berühren wird“39. „Innerhalb des überplanten Gebietes, sowie in dessen unmittelbarer Umgebung werden im nachrichtli- chen Verzeichnis (§10 Denkmalliste RLP DSchG) des Landkreises Germersheim keine Kulturgüter ge- führt, die somit den Regelungen des Rheinland-Pfälzischen Denkmalschutzgesetzes unterliegen“40. Erhebliche Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Kultur- und Sachgüter sind demnach nicht gegeben.

2.9 Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Natura 2000-Gebiete

Das Plangebiet liegt in keinem FFH- oder Vogelschutzgebiet. In einer Entfernung von etwa 1 km in Richtung Norden befindet sich das nächstgelegene FFH-Gebiet „Bellheimer Wald mit Queichtal“ (FFH- 6715-302) sowie ebenfalls rund 1 km entfernt und nördlich gelegen, das Vogelschutzgebiet „Offenba- cher Wald, Bellheimer Wald und Queichwiesen“ (VSG-6715-401).

2.10 Vermeidung von Emissionen sowie der sachgerechte Umgang mit Abfällen und Abwässern

Die Abfälle, welche infolge der Realisierung des Feuerwehrgerätehauses sowie der dadurch in An- spruch genommen Nutzung anfallen, sind ordnungsgemäß und schadlos zu entsorgen. Bei dem Be- trieb des Feuerwehrgerätehauses sind keine Sonderabfallformen zu erwarten. Das entstehende Schmutzwasser wird dem bestehenden Ver- und Entsorgungssystem zugeführt.

2.11 Erneuerbare Energie sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energie

Bei der Aufstellung von Bauleitplänen ist die Nutzung regenerativer Energien sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energie gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 7f BauGB zu berücksichtigen. Bei der Umsetzung des Planvorhabens ist demnach grundsätzlich der Einsatz erneuerbarer Energien zu prüfen. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise die Dachlandschaft für Solaranlagen/Photovoltaik zu nutzen. Im Rahmen der allgemeinen Energiesparbemühungen zugunsten des Klimaschutzes soll auch bei den Beleuchtungsanlagen darauf geachtet werden, dass diese energiesparend sind (z.B. LED- Lampen). Verbindliche Vorgaben wurden allerdings im Bebauungsplan nicht getroffen.

39 Schreiben der Direktion Landesarchäologie in Speyer vom 16.04.2018 40 Stellungnahme der Unteren Denkmalschutzbehörde vom 13.04.2018

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2.12 Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität, in Gebieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erfüllung von Rechtsakten der Europäischen Union festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht überschritten werden

Mit der Realisierung der baulichen Nutzung entstehen keine derartigen Gebiete.

2.13 Wechselwirkungen zwischen den Umweltbelangen

Mit der Umsetzung der Planung kann es zu verschiedenen Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgütern kommen, welche sich gegenseitig in unterschiedlichem Maße beeinflussen können. Dabei sind Wechselwirkungen zwischen den Umweltbelangen, Verlagerungseffekte und Wirkungszu- sammenhänge des Naturhaushaltes, der Landschaft und des Menschen zu betrachten. Diese werden nachfolgend anhand einer Tabelle aufgezeigt und miteinander verknüpft.

Tab. 2: Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgütern41 (nach Schröder et al. 2004, verändert)

In der Beschreibung und Bewertung der einzelnen Schutzgüter sind bereits die wesentlichen Wechsel- wirkungen der Umweltbelange untereinander aufgezeigt. Darüber hinausgehende Wechselwirkungen der Umweltbelange untereinander sind infolge der Pla- nung nicht zu erwarten.

41 Vgl. Schrödter et. al.: Umweltbericht in der Bauleitplanung, vhw-Verlag Bonn 2004; Arbeitshilfe für Städte und Gemeinden

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2.14 Auswirkungen, die aufgrund der Anfälligkeit der nach dem Bebauungsplan zulässigen Vorha- ben für schwere Unfälle oder Katastrophen zu erwarten sind, auf die Belange nach den Buch- staben a bis d und i

Mit der Realisierung der baulichen Nutzung entstehen keine Vorhaben, die eine Anfälligkeit für schwere Unfälle oder Katastrophen erwarten lassen.

3. Beschreibung der geplanten Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich der erheblichen nachteiligen Auswirkungen sowie ggf. geplante Überwachungsmaßnahmen (Anlage 1 Nr. 2c BauGB)

Gemäß § 1a Abs. 3 BauGB sind Eingriffe in den Naturhaushalt prinzipiell zu vermeiden. Nach § 15 BNatSchG ist der Verursacher eines Eingriffs dazu verpflichtet, vermeidbare Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu unterlassen bzw. so gering wie möglich zu halten (Vermeidungs- und Minimierungsgebot). Der Vermeidungsgrundsatz der Eingriffsregelung bezieht sich somit – außer auf die Vermeidung eines Eingriffsvorhabens an sich – auf die Unterlassung einzelner von ihm ausgehen- der Beeinträchtigungen. Die Vermeidungspflicht schließt die Pflicht zur Verminderung von Beeinträch- tigungen ein (Minimierungsgebot). Dabei ist eine Beeinträchtigung vermeidbar, wenn das Vorhaben auch in modifizierter Weise (z.B. verschoben oder verkleinert) ausgeführt werden kann, so dass keine oder geringere Beeinträchtigungen entstehen. Für das geplante Vorhaben werden die Eingriffe in Natur und Landschaft sowie die geplanten Kompensationsmaßnahmen anhand einer Eingriffs- Ausgleichs- Bilanz ermittelt und gegenübergestellt.

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Tab. 3: Eingriffs-Ausgleichsbilanz anhand der Bodenfunktionsbewertung42

3.1 Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen von Eingriffswirkungen

Zur Vermeidung und Minimierung von Beeinträchtigungen der einzelnen Schutzgüter wurden auf Bebauungsplanebene folgende Vermeidungsmaßnahmen getroffen: ▪ Reduzierung potentieller Versiegelungsflächen zugunsten des Bodenschutzes ▪ Festsetzung versickerungsfähiger Oberflächenbefestigungen zugunsten der Grundwasseran- reicherung ▪ Versickerung des Oberflächenwassers vor Ort

Weitere Beeinträchtigungen hinsichtlich Klimaschutz und Landschaftsbild müssen mit Hilfe der grün- ordnerischen Festsetzungen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 20 und 25 BauGB ausgeglichen werden43.

3.2 Maßnahmen zum Ausgleich von Eingriffswirkungen

Die Eingrünung des Areals bietet die Möglichkeit, bislang fehlende Habitatrequisiten für Vogelarten, Reptilien und weitere Kleintiere zu schaffen und zur allgemeinen Eingriffskompensation beizutragen. Empfohlen werden:

42 Ergebnis Artenschutzrechtlicher Prüfung (§ 44 BNatSchG) Eingriffsregelung nach § 1a Abs. 3 BauGB; Dr. Friedrich Wilhelmi, Ehrenberg Landschafts- planung; April 2018; S. 4 43 Ebenda S. 3f

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▪ Bepflanzung mit Bäumen mit natürlicher Kronenentwicklung (keine Dekor-/ Zuchtformen) ▪ Einsaat von Grün- und Abstandsflächen mit artenreichem Saatgut (keine Standard-Landschafts- rasenmischung) ▪ Einbringen von Habitatrequisiten für Eidechsen, bevorzugt im westlichen Gebäuderückraum

Es werden folgende Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege vorgeschlagen: ▪ Innerhalb des Geltungsbereiches wird eine 573 m² große Ersatzfläche festgesetzt ▪ Die Fläche ist mit einem artenreichen einheimischen Saatgut einzusäen ▪ Des Weiteren sind je 100 m² Fläche vorrangig eine Eiche oder ein Ahorn mit einem Stammumfang von 20-25 cm in geeigneter Art und Sorte zu pflanzen. Andere geeignete, jedoch einheimische Arten sind möglich ▪ Darüber hinaus sind je 15 m² Fläche Heister-/Strauchpflanzungen anzupflanzen. Zur Auswahl kommen allerdings ausschließlich einheimische Arten ▪ Die Stellplätze sind durch Baumpflanzungen zu gliedern. Je angefangenen 6 Stellplatz ist ein standortgerechter Laubbaum als Hochstamm zu pflanzen, gegen Befahren zu sichern, dauerhaft zu unterhalten und bei Abgang in Qualität der Erstpflanzung zu ersetzen44.

4. In Betracht kommende andere Planungsmöglichkeiten (Anlage 1 Nr. 2d BauGB)

Für die Entwicklung des geplanten Vorhabens zur Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses wurde im Vorfeld der Planung verschiedene Optionen und Standorte gegeneinander abgewogen. Die Vorschläge und Abwägungsgründe wurden dabei stets mit Vertretern der Feuerwehr erarbeitet. Bis auf einen Standort, welcher sich im Ortskern befand, lagen alle anderen Standorte am nördlichen und südlichen Ortsrand der Gemeinde. Ein wesentliches Kriterium für die Auswahl eines passenden Grundstücks lag dabei auf der Flächengröße, welche mindestens 1.200 m² vorsah und eine künftige Erweiterungsoption gewährleisten sollte. Die Grundstücke 1 und 2 nordwestlich von Ottersheim wurden, hinsichtlich des Natur- und Wasser- schutzes und den damit verbundenen erschwerten Bedingungen an diesen Standorten Baurecht zu schaffen, ausgeschlossen. Das Grundstück 3, welches im Ortskern der Gemeinde liegt und zum Verkauf stand, schied aufgrund der beengten Lage, des langen und schmalen Zuschnittes sowie der dadurch erschwerten Ein- und Ausfahrtssituation aus. Die Ein- und Ausfahrtssituation war ebenfalls der Grund, wieso das Grundstück 4 ausgeschieden ist. Da die Fläche unmittelbar an der L 509 liegt und von dort die Ein- und Ausfahrt erfolgen müsste, wäre dadurch eine Abbiegespur erforderlich, die mit zusätzlichen Kosten verbunden wäre. Am besten eignete sich das Grundstück 5. Dieses liegt zwar ebenfalls an der L 509, allerdings erfolgt hier die Ein- und Ausfahrt über die Riethstraße, wodurch keine zusätzlichen Kosten für die Gemeinde anfallen. Darüber hinaus ist langfristig der Zusammenschluss

44 Ergebnis Artenschutzrechtlicher Prüfung (§ 44 BNatSchG) Eingriffsregelung nach § 1a Abs. 3 BauGB; Dr. Friedrich Wilhelmi; Ehrenberg Landschafts- planung; April 2018; S. 5

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der beiden Feuerwehreinheiten von und Ottersheim geplant, wodurch die Lage am süd- östlichen Ortsrand der Planung zugutekommt. Des Weiteren bietet sowohl die Flächengröße als auch der -zuschnitt optimale Voraussetzungen für eine künftige Erweiterung.

1

2

3

4 5

Abb. 20: Lage der 5 Alternativstandorte (Quelle: © GeoBasis-DE / LVermGeoRP <2018>, dl-de/by-2-0, Februar 2018 Grundlage der Informationen der Verwaltung Februar 2018/ Niederschrift des Verbandsge meinderates, Juni 2017)

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III ZUSÄTZLICHE ANGABEN

1. Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren und Hin- weise auf Schwierigkeiten (Anlage 1 Nr. 3a BauGB)

Für den vorliegenden Umweltbericht wurden die Anforderungen und Vorgaben des BauGB, insbeson- dere nach § 2 Abs. S. 1, § 1 Abs. 6 Nr. 7 und der Anlage zum BauGB berücksichtigt. Die Umweltauswirkungen einschließlich der Erheblichkeitsabschätzung basieren auf einer Analyse und Bewertung des Bestandes und der vorhabensbedingten Wirkungen. Folgende Daten wurden dabei herangezogen: ▪ Arbeitshilfe für Städte und Gemeinden des vhw Verlages Bonn 2004 ▪ Geoportal Rheinland-Pfalz ▪ Geoportal Wasser Rheinland-Pfalz ▪ Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS) ▪ Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten ▪ Umweltatlas Rheinland-Pfalz ▪ Artenschutzrechtliche Studie nach § 44 BNatSchG, Dr. Friedrich Wilhelmi; Ehrenberg Land- schaftsplanung; Mutterstadt; April 2018 ▪ Ergebnis Artenschutzrechtlicher Prüfung (§ 44 BNatSchG) Eingriffsregelung nach § 1a Abs. 3 BauGB, Dr. Friedrich Wilhelmi; Ehrenberg Landschaftsplanung; Mutterstadt; April 2018 ▪ Baugrund- und Gründungsgutachten der Ingenieurgesellschaft für Geotechnik und Bauwesen; Neustadt an der Weinstraße; 23.08.2018 ▪ Schalltechnischer Untersuchungsbericht des Ingenieurbüros für Bauphysik Ch. Malo; Bad Dürkheim; 28.09.2018 Die Beschreibung und Bewertung von Bestand und Auswirkungen erfolgte dabei verbal-argumentativ. Die Auswirkungen wurden in drei Stufen: gering, mittel und hoch unterschieden. Zur Ermittlung der Bestandssituation der einzelnen Schutzgüter erfolgte zum einen, eine Vor-Ort-Begehung zum anderen eine Auswertung der Daten und Karten von den oben genannten Quellen. Die Datenlage war soweit ausreichend, sodass sich keine nennenswerten Schwierigkeiten ergaben. Sollten im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange sowie der Öffentlichkeit umweltre- levante Anregungen und Einwände vorgebracht werden, werden diese im Verfahren berücksichtigt.

2. Beschreibung der Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswirkungen (Monitoring) auf die Umwelt (Anlage 1 Nr. 3b BauGB)

Gemäß § 4c BauGB überwachen die Gemeinden die erheblichen Umweltauswirkungen, die auf Grund der Durchführung des Bebauungsplanes eintreten, um insbesondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen frühzeitig zu ermitteln und in der Lage zu sein, geeignete Maßnahmen zur Abhilfe zu ergreifen. Die Bestimmung der Überwachung relevanter Umweltauswirkungen liegt im planerischen Ermessen der Gemeinde.

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3. Allgemeinverständliche Zusammenfassung (Anlage 1 Nr. 3c BauGB)

In der Ortsgemeinde Ottersheim soll ein neues Feuerwehrgerätehaus auf dem Grundstück Ecke Rieth- straße/L 509 errichtet werden. Die Ackerbrache wird derzeit im Flächennutzungsplan als Wohnbau- fläche dargestellt. Um die planerischen Voraussetzungen für die Errichtung eines Feuerwehrgerätehau- ses zu schaffen, soll mit der 11. Änderung des Flächennutzungsplanes, die Fläche geändert und als Fläche für den Gemeinbedarf ausgewiesen werden. Zeitgleich ist die Aufstellung des Bebauungsplanes „Feuerwehrgerätehaus“ erforderlich. Dieser setzt den Geltungsbereich als Fläche für den Gemeinbe- darf mit der Zweckbestimmung „Feuerwehrgerätehaus“ fest. Die verkehrliche Erschließung des Plangebietes erfolgt über die Riethstraße, die unmittelbar an die Germersheimer Straße (L 509) übergeht, wodurch die Anbindung an das überörtliche Straßennetz im direkten Anschluss gewährleistet ist. Die Fläche liegt am südlichen Ortsrand der Gemeinde Ottersheim, nördlich der L509 und westlich der Riethstraße. Umgeben wird die Fläche im Norden von Wohnbebauung, im Osten von gewerblicher Nutzung sowie im Westen und Süden von landwirtschaftlichen Flächen. Darüber hinaus verläuft weiter südlich die Landesstraße 509. Die Fläche ist weitestgehend eben und weist eine Höhe von 125 m ü. NHN auf. Der räumliche Geltungsbereich erstreckt sich auf einer Fläche von rund 0,2 ha.

Mit der Umsetzung der Planung ergeben sich keine Beeinträchtigungen für das Schutzgut Mensch, Gesundheit und Bevölkerung. Dies kann durch das schalltechnische Gutachten (Ingenieurbüro für Bau- physik Ch. Malo) nachgewiesen werden, wenn die Prüfungen und Testläufe der Pumpen, Gebläse, etc. am Samstagnachmittag auf dem Parkplatz im Süden des Feuerwehrgerätehauses erfolgen. Somit, werden die Vorgaben der TA Lärm an allen gewählten Immissionsorten sowie das Spitzenpegel- kriterium der TA Lärm an dem jeweils maßgeblichen Immissionsort im Tag- und Nachtzeitraum erfüllt. Zusätzliche aktive Schallschutzmaßnahmen sind demnach nicht erforderlich.

Im Hinblick auf das Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt bietet das gesamte Plange- biet nur eine untergeordnete Bedeutung, wodurch erheblichen Umweltauswirkungen ausgeschlossen werden können. So fehlt es beispielsweise für die Gruppe der Amphibien und Libellen an Gewässern, welche ganzjährig oder für die Zeit der Reproduktion darauf angewiesen sind. Ebenso fehlt am Standort das Larvennährsubstrat, wodurch das Vorkommen der gelisteten Käferarten ausgeschlossen werden kann. In der Gruppe der Schmetterlinge fehlen am Standort die Habitatstrukturen, wie halb beschattete, hochstaudenreiche Fluren bzw. ausgedehnte, extensiv genutzte Feuchtwiesen. Vogelarten wurden bei den Geländebesuchen zwar registriert, allerdings handelte es sich ausschließlich um Nahrungsgäste. Hinweise auf eine sichere Brut konnten nicht erhalten werden. Da der Fläche jede Gehölzstruktur oder ein anderer, für die Arten der Liste essentieller Neststandort fehlt, sind von potentiellen Verbotstatbe- ständen allenfalls Bodenbrüter betroffen, was aber sehr unwahrscheinlich ist. Um dennoch jedes Rest- risiko für bodenbrütende Vogelarten zu vermeiden, darf die Herstellung des Baufelds erst ab Mitte/Ende September erfolgen. Als Rastraum für wandernde Vogelarten kann der Geltungsbereich aufgrund

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seiner Lage und Größe keine Bedeutung haben. Auch Reptilien konnten bei der Begehung nicht regis- triert werden. In der Gruppe der Heuschrecken und Hautflügler befinden sich keine Arten der FFH- Richtlinie. Geschützte Biotope gem. § 30 BNatSchG und § 15 LNatSchG sowie nationale Schutzgebiete befinden sich weder im Plangebiet noch im unmittelbaren Umfeld.

Beeinträchtigungen für das Schutzgut Natura 2000-Gebiete sind gänzlich auszuschließen, da von der Planung weder FFH- noch Vogelschutzgebiete betroffen sind.

Für das Schutzgut Boden und Fläche entstehen Beeinträchtigungen durch Versiegelung und Über- bauung, wodurch zahlreiche Bodenfunktionen dauerhaft verloren gehen. Das betrifft nicht nur die land- wirtschaftliche Produktionsfunktion, sondern in gleichem Maße auch die Boden-Grundwasserökologie und die Bodenbiologie. Infolge der ökologischen Ausgleichsmaßnahmen, welche innerhalb des Plan- gebietes umgesetzt werden und der Eingriff so vollständig kompensiert werden kann, ist davon auszu- gehen, dass eine extensive Bodennutzung bzw. eine dauerhafte Bepflanzung das Bodenleben dyna- misiert und eine Wertsteigerung des Standortes bewirkt, wodurch keine erheblich beeinträchtigenden Umweltauswirkungen auf das Schutzgut zu erwarten sind.

Erheblich beeinträchtigende Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Wasser können ausge- schlossen werden. Denn im Plangebiet befinden sich zum einen keine Oberflächengewässer noch liegt die in einem Überschwemmungsgebiet, Trinkwasser- oder Heilquellenschutzgebiet. Vorbelastungen durch Altlasten sind ebenfalls nicht gegeben. Eine Beeinträchtigung des Grundwassers sind wegen der Tiefenlage des oberen Grundwasserkörpers von durchschnittlich mehr als 3 m nicht zu befürchten. Darüber hinaus besteht im Plangebiet keine Gefahr von Schadstoffeinträgen, da kein Einsatz mit wasser- und/oder bodengefährdeten Stoffen statt- findet. Lediglich die Durchlässigkeit der vorhandenen Böden liegt im unteren Grenzbereich. Sofern eine Versickerung des anfallende Niederschlagswassers angestrebt werden soll, sind in jedem Fall die schwach durchlässigen Deckschichten zu entfernen und durch ein geeignetes Austauschmaterial zu ersetzen.

Hinsichtlich des Schutzgutes Luft und Klima sind keine erheblich beeinträchtigende Umweltaus- wirkungen zu erwarten. Aufgrund der geringen Größe sowie der unmittelbaren Lage zur offenen Land- schaft stellt das Plangebiet keinen klimatisch bzw. lufthygienischen Belastungsraum dar.

Für das Schutzgut Landschaft- und Ortsbild ist infolge der Überbauung bislang landwirtschaftlicher Fläche mit einer potentiellen Beeinträchtigung zu rechnen. Durch Festsetzungen der Höhenbe- grenzung und der geplanten Anpflanzung von Gehölzen im Randbereich kann diese Beeinträchtigung jedoch minimiert, teilweise auch kompensiert werden. Dadurch kann sich das Gebäude an die beste- hende Baustruktur anpassen und bildet zugleich einen harmonischen Übergang zwischen Bebauung

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und freier Landschaft. Aufgrund der direkten Lage zur L 509 hat das Plangebiet für die Erholungsfunk- tion eine eher untergeordnete Bedeutung. Dennoch bleibt der angrenzende Wirtschaftsweg auch nach der Realisierung des Feuerwehrgerätehauses bestehen und kann uneingeschränkt genutzt werden. Erhebliche Umweltauswirkungen auf das Schutzgut sind daher nicht gegeben.

Nach Angaben der Direktion Landesarchäologie ist innerhalb des Geltungsbereiches zwar eine archä- ologische Fundstelle verzeichnet bei der es sich um den Befund eines Brunnens des 15. Jh. sowie um einen neuzeitlichen Einzelfund des 14. Jh. Allerdings ist nicht davon auszugehen, dass infolge der Planung die Fundstelle berühren wird. Ebenso sind nach dem nachrichtlichen Verzeichnis keine Kulturgüter für den Geltungsbereich geführt, die dem Rheinland-Pfälzischen Denkmalschutzgesetzes unterliegen. Erhebliche Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Kultur- und Sachgüter sind dem- nach auszuschließen.

Im Ergebnis der Umweltprüfung ist festzustellen, dass der Bebauungsplan „Feuerwehrgerätehaus“ unter Berücksichtigung der durchzuführenden Kompensationsmaßnahmen keine verbleibenden erheb- lichen Umweltauswirkungen hat.

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4. Referenzliste der Quellen (Anlage 1 Nr. 3d BauGB)

Für die Bearbeitung des Umweltberichtes wurden bisher folgende Quellen herangezogen:

Internetquellen Geoportal Rheinland-Pfalz URL: http://www.geoportal.rlp.de/portal/karten.html

Geoportal Wasser Rheinland-Pfalz URL: http://www.gda-wasser.rlp.de/GDAWasser/client/gisclient/index.html?applicationId= 12588&forcePrevent Cache=14143139175

Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS) URL: http://map1.naturschutz.rlp.de/kartendienste_naturschutz/index.php

Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten URL: http://www.kwis-rlp.de/index.php?id=8630

Umweltatlas Rheinland-Pfalz URL: http://www.umweltatlas.rlp.de/atlas/script/index.php

Fachbeiträge ▪ Schröder et. al.: Umweltbericht in der Bauleitplanung, vhw-Verlag Bonn 2004; Arbeitshilfe für Städte und Gemeinden ▪ Artenschutzrechtliche Studie nach § 44 BNatSchG zum Vorhaben Neubau eines Feuerwehr- gerätehauses in der Ortsgemeinde Ottersheim, Dr. Friedrich Wilhelmi; Ehrenberg Landschafts- planung; April 2018 ▪ Ergebnis Artenschutzrechtlicher Prüfung (§ 44 BNatSchG) Eingriffsregelung nach § 1a Abs. 3 BauGB, Dr. Friedrich Wilhelmi; Ehrenberg Landschaftsplanung; April 2018 ▪ Baugrund- und Gründungsgutachten der Ingenieurgesellschaft für Geotechnik und Bauwesen; Neustadt an der Weinstraße; 23.08.2018 ▪ Schalltechnischer Untersuchungsbericht des Ingenieurbüros für Bauphysik Ch. Malo; Bad Dürkheim; 28.09.2018

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TEIL C: ANLAGEN

1. Schalltechnischer Untersuchungsbericht (Ingenieurbüro für Bauphysik Ch. Malo)

2. Baugrund- und Gründungsgutachten (Ingenieurgesellschaft für Geotechnik und Bauwesen)

3. Artenschutzfachliche Studie nach § 44 BNatSchG (Ehrenberg Landschaftsplanung)

4. Ergebnis Artenschutzrechtliche Prüfung (§ 44 BNatSchG) Eingriffsregelung nach § 1a Abs. 3 BauGB (Ehrenberg Landschaftsplanung)

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