Stadt Krumbach
Einzelhandelskonzept
Augsburg Dezember 2007
Stadt Krumbach – Einzelhandelskonzept 2007
Stadt Krumbach Einzelhandelskonzept
Auftraggeber: Stadt Krumbach
Projektleitung, verantwortliche Bearbeitung: Dr. Manfred Heider Mitarbeit: Diplom-Geograph Dorothea Sporer, Diplom-Geograph Steffen Moll
Die vorliegende Untersuchung fällt unter das Gesetz zum Schutz der Urheberrechte. Weitergabe, Vervielfältigung, Veröffentlichung u.ä. sind nur mit ausdrücklicher schriftlicher Zustimmung des Verfassers gestattet.
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INHALTSVERZEICHNIS
1. AUFGABENSTELLUNG UND INHALTE 5
2. EINZELHANDELSENTWICKLUNG UND KOMMUNALE BEDEUTUNG 9
2.1 Entwicklungen und Tendenzen des Einzelhandels 9
2.2 Anforderungen auf kommunaler Ebene 13
3. STANDORT KRUMBACH – STRUKTURKENNDATEN 16
3.1 Bevölkerung 16
3.2 Wirtschaftsstruktur 19
3.3 Tourismus 21
4. MARKTGEBIET UND KAUFKRAFT 22
4.1 Raumsituation und Marktgebiet 22
4.3 Die Kaufkraft im Marktgebiet 25
4.4 Kaufkraftorientierung und Kaufkraftbindung des Einzelhandels in Krumbach 27
5. STRUKTUR DES EINZELHANDELS IN KRUMBACH 31
5.1 Interkommunaler Vergleich des Einzelhandels 31
5.2 Raumstruktur und Nutzungen 32
5.3 Branchenstruktur 35
5.4 Größenstruktur des Einzelhandels 36
5.5 Einzelhandelsstandort Innenstadt 38 5.5.1 Einzelhandelstandort Innenstadt in der Gesamtstadt 38 5.5.2 Struktur des Einzelhandels der Innenstadt, Ist-Situation 39 5.5.3 Innenstadt - Stärken, Schwächen, Herausforderungen 43
5.6 Lebensmitteleinzelhandel und Nahversorgung 46
6. VERKAUFSFLÄCHENBEDARF UND AUSBAUMÖGLICHKEITEN 48
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7. KRUMBACH IM SPIEGEL DER KUNDEN UND AKTEURE 52
7.1 Telefonische Haushaltsbefragung Krumbach und Umland 52 7.1.1 Statistische Angaben zur Befragung: 52 7.1.2 Krumbach aus Sicht der Haushalte 54 7.1.3 Die Einkaufsstadt Krumbach 55
7.2 Chancen und Potentiale aus Sicht der lokalen Akteure – Workshop in Krumbach 64
7.3 Befragung der Einzelhändler 68 7.3.1 Einschätzung der Betriebs-, Branchen- und Standortsituation 68 7.3.2 Probleme der Einzelhändler 69 7.3.3 Handlungsbedarf aus Sicht der Einzelhändler 69 7.3.4 Bewertung ausgewählter Aspekte 70
8. STANDORTSITUATION – ZUSAMMENFASSUNG STÄRKEN UND SCHWÄCHEN 72
9. STANDORTKONZEPT EINZELHANDEL 75
9.1 Ziele der Einzelhandelsentwicklung 75
9.2 Standortkonzept des Einzelhandels 77 9.2.1 Konzeptgrundlagen 77 9.2.2 Konzeptfaktoren 78 9.2.3 Einzelhandelsvorhaben 89
9.3 Maßnahmenkonzept Innenstadt 93 Flächen- und Leerstandsmanagement 93 Aktivierung der Betriebe 94 Qualität und Attraktivität in der Innenstadt 95 Innenstadt – Branchen-Mix, Besucherzahlen und leistungsfähige Betriebe 96 Erreichbarkeit und Verkehr 97 Stadtmarketing 98 Entwicklungsschwerpunkt Innenstadt - Standortvernetzung, Konzentration, ergänzende Nutzungen 99
ANHANG: BRANCHENGLIEDERUNG, FRAGEBOGEN, ERGEBNISSE WORKSHOP 102
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1. Aufgabenstellung und Inhalte
Zur Sicherung der Attraktivität und Funktionsfähigkeit der Innenstadt verfolgt die Stadt Krumbach mit erfolgreichen Stadtsanierungsmaßnahmen einen beständigen Ent- wicklungs- und Stärkungsprozess. Der Einzelhandel nimmt für die Innenstadtentwick- lung dabei eine besondere Bedeutung ein. Sowohl rasch sich vollziehende Verände- rungsprozesse im Einzelhandel (z.B. Discountervormarsch, E-Commerce, Randwan- derung) als auch die konkrete Situation und Ansiedlungsvorhaben in Krumbach, er- fordern eine vertiefte Betrachtung des Einzelhandels in Krumbach. Die Stadt will sich den Herausforderungen durch ein aktives Vorgehen stellen.
Die bisher vorliegenden Arbeitsgrundlagen für die kommunale Einzelhandelsentwick- lung bilden weder die heutigen Rahmenbedingungen ab, noch können Sie die erfor- derliche Grundlage für zu treffende Genehmigungsentscheidungen von Einzelhan- delsvorhaben oder einer innenstadtverträglichen Ausrichtung der Einzelhandelsent- wicklung in Krumbach bilden. Aufgrund der Bedeutung des Einzelhandels für die Stadtentwicklung, war dieses Themenfeld durch eine aktuelle und den inhaltlichen Erfordernissen entsprechende Bearbeitung entsprechend zu bearbeiten.
Das durch die Maßnahmen der Stadtsanierung in Krumbach verfolgte Ziel der Stär- kung der innerörtlichen Standort- und Einzelhandelssituation erfordert die Berücksich- tigung und letztendlich die Ausrichtung weiterer Faktoren. So stehen, neben städte- baulichen und planerischen Inhalten als Voraussetzung einer Einzelhandelsstärkung, ergänzend Anpassungen bzw. Verbesserungen im Einzelhandel unter Einbeziehung der Gewerbetreibenden. Die gesamtörtliche Flächen- und Standortentwicklung des Einzelhandels erfordert die Ermittlung von Chancen aber auch Beeinträchtigungsge- fahren durch zusätzliche Einzelhandelsflächen in deren Wirkung auf die Innenstadt sowie das Nahversorgungsangebot für die Bevölkerung. Fragen der Aktivierbarkeit innerstädtischer Leerstände sind zu beantworten.
Das Einzelhandelskonzept soll die Möglichkeiten und Anforderungen der Einzelhan- delsentwicklung in Krumbach sowie die zur Stärkung des Einzelhandels erforderli- chen Maßnahmen aufzeigen – es ist zu beantworten wie die Innenstadt zu sichern wäre und den Anforderungen an ein attraktives und funktionsfähiges Einkaufsziel auch künftig entsprechen könnte. Die Bearbeitung des Einzelhandelsthemas entsprä- che damit dem Ziel der Bayerischen Staatsregierung zur Stärkung der Innenstädte.
Ziel des vorliegenden Einzelhandelskonzeptes ist ein für die Belange der kommuna- len Entwicklung und Planung einsetzbaren Instrumentes und einer pragmatisch um- setzbaren Handlungsempfehlung. Die Ergebnisse sollen den kommunalen Entschei- dungsträgern und den örtlichen Gewerbetreibenden eine Unterstützung und einen verlässlichen Handlungsrahmen bieten und den Aktivitäten zur Stärkung und Siche- rung von Einzelhandel und Innenstadt Krumbachs einen zusätzlichen Anstoß verlei- hen.
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Die Ausgangssituation für das Einzelhandelskonzept Krumbach ist gekenn- zeichnet durch: Anfragen bzw. Absichten für Standortverlagerungen, Neuansiedlungen o- der Erweiterungen von Einzelhandelsgroßprojekten sowie bedeutsame Vorhaben unterhalb der Großflächigkeitsgrenze Das angestrebte Ziel einer Sicherung der Attraktivität als Einkaufsstadt im Einklang mit der Innenstadt Bedarf zu Sicherung und Stärkung der Innenstadt mit besonders zu be- rücksichtigenden Leerstandobjekten Mitwirkungsbereitschaft und Sicherstellung der Aktivierung der ansässigen Gewerbetreibenden Der Notwendigkeit zur Ausrichtung der Einzelhandelsentwicklung an den Erfordernissen der Innenstadt auch unter dem Aspekt der Verträglichkeit und Förderunschädlichkeit der kommunalen Einzelhandelsentwicklung mit den Zielen der Städtebauförderung und Landesplanung
Bearbeitungsziel des Einzelhandelskonzeptes ist die Beantwortung der sich aus Ausgangssituation und Aufgabenstellung ergebenden Fragen: Wie sind Strukturen und Situation des ansässigen Einzelhandels ausge- prägt, welche Attraktivität besitzt der ansässige Einzelhandel? Welche Angebotslücken bestehen, wie sollte der Branchen-Mix aussehen? Inwieweit sind zusätzliche Einzelhandelsangebote tragfähig, oder gefähr- den diese die bestehenden Einrichtungen? Was ist erforderlich um auf die Anforderungen, Versorgungsorientierungen und Wünsche der Kunden erfolgreich zu reagieren? Welche Maßnahmen sind in Gesamtstadt und Innenstadt geeignet, um Krumbach und seine Innenstadt als Einkaufs-, Versorgungs- und Verweil- raum in ihrer Attraktivität zu sichern und zu stärken? Wie kann die Einzelhandelszentralität Krumbachs erhalten/gesteigert wer- den? Wie sind potenzielle Einzelhandelsstandorte im Hinblick auf Innenstadtver- träglichkeit und Standortstärkung zu bewerten? Welche Standorte kommen mittel- und längerfristig überhaupt in Betracht? Wie muss die gesamtörtliche Standortentwicklung im Einzelhandel hinsicht- lich Branchen, Sortimenten, Größen und Standorten aussehen, damit die Entwicklungsfähigkeit der Innenstadt, die Attraktivität des Einzelhandels- standortes und die Nahversorgung gesichert werden? Wie lassen sich die Standortpotenziale von Krumbach (besser?) in Wert setzen? Wie kann das ansässige Gewerbe zur Stärkung von Innenstadt und Ein- zelhandel eingebunden werden, welche Verbesserungen und Aktivitäten sind dafür erforderlich?
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Hauptinhalte der Bearbeitung
A. Basisanalyse (Situations-, Konkurrenz-, Markt- und Potenzialanalyse)
Ermittlung des Einzelhandelsangebotes in Krumbach; Erfassung der Einzelhandels- zentralität der konkurrierenden Einkaufsziele, Durchführung einer Kundenerfassung in freiwillig teilnehmenden Betrieben des Einzelhandels in Krumbach; Kalkulation von Umsatzkapazität und Kaufkraftabschöpfung des ansässigen Einzelhandels, standort- analytische Methoden, Gespräche mit Einzelhandel, Planern und Stadtverwaltung, Einbeziehung der Ergebnisse Erhebungen der Universität Augsburg.
B. ergänzende Haushaltsbefragung
Telefonische Haushaltsbefragung (ca. 300 Haushalte nach Zufallsstichprobe) in Krumbach und Umland. Ermittlung des Einkaufsverhaltens der Bevölkerung (Art und Gründe der Einkaufsstättenwahl, Verkehrsmittelwahl, Zufriedenheit mit dem beste- henden Angebot, Verbesserungswünsche). Anregungen und Kritikpunkte zur Stand- ort- und Versorgungssituation. Erfassung und Analyse der subjektiven Meinungsbilder und objektiver Einkaufsorientierungen der Konsumenten zur Feststellung derzeitiger und zukünftiger Problemfelder und spezifischen Handlungsbedarfes.
C. Aktivierung der lokalen Einzelhandelsakteure
Workshop1 Informationsveranstaltung zum Einzelhandelskonzept zur Information der Einzelhandelsakteure in Krumbach. Darstellung der Ausgangssituation und der Inhal- te des Einzelhandelskonzeptes. Vorstellung erster Analyseergebnisse. Abfrage der Chancen und Potenziale der Einkaufsstadt Krumbach aus Sicht der lokalen Akteure.
Workshop2 (nach Beschluss des Einzelhandelskonzeptes durch den Stadtrat) Ergebnisvorstellung und Umsetzungsworkshop. Darstellung der Ergebnisse und Maß- nahmen des Einzelhandelskonzeptes. Initiierung erster Umsetzungsschritte und Organisation des künftigen Stärkungsprozesses für Einzelhandel und Innenstadt.
D. Gutachterliche Bewertung und Konzeption der Innenstadt- und Einzelhan- delsstärkung
Aufzeigen und Bewerten städtebaulicher Konsequenzen, Szenarien der Einzelhan- delsentwicklung Krumbach, Konzepterarbeitung unter städtebaulichen Kriterien der Einzelhandels- und Innenstadtentwicklung; Entwurf eines gesamtörtlichen Standort- konzeptes des Einzelhandels hinsichtlich Einzelhandelslagen, Branche und Größe sowie mit Empfehlungen für eine planerische Steuerung der künftigen Ansiedlung weiterer Einzelhandelsbetriebe. Entwurf eines Maßnahmenkonzeptes Innenstadt und Einzelhandelsstandort. Maßnahmen- und Realisierungsvorschläge
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Folgende Materialien und Erhebungen stellten wesentliche Grundlagen der Un- tersuchung dar: