Zuschauer-Informationen zur Sendung am 29. Januar 2016, 18:15 Uhr

Ein Wintermärchen - Die Rheinhessische Schweiz

Allgemeine Informationen

Die Rheinhessische Schweiz, zwischen und Bad Kreuznach - Rheinhessen mal ganz anders: Rebhänge, Steillagen sogar, Alleen, Mischwälder und idyllische Bachläufe, Heide und Felslandschaften. In Schnee getaucht haben sie einen ganz speziellen Zauber.

"Stein und Wein" – Gelber und roter Sandstein prägen die Landschaft und ihre Dör- fer. In alt-ehrwürdigen "Kuhkapellen", ehemaligen Viehställen, wird der neue Wein verkostet. Im Kräuterladen im Eckelsheimer Erb-Frey-Hof köchelt eine echte Schwei- zerin und überzeugte Rheinhessin Kräuterbonbons: von wegen – eine Schweizer Erfindung!

Erfinderisch sind auch die Siefersheimer Landfrauen, die - erstens - Männer aufneh- men, weil man gute Helfer immer brauchen kann, und – zweitens – nicht nur im Sup- pentopf rühren, sondern durchaus auch mal "Rheinhessisches Sushi" rollen.

Im kleinen tuckern und brummen Motoren, die nicht nur Oldie-Liebhaber ins Schwärmen bringen: Der weit übers Land bekannte Oldtimerrestaurator Peter Wolf werkelt an Jaguar E-Types und alten französischen Gangsterlimousinen. Er nimmt uns mit auf einen Ausflug – immer Richtung Westen.

In zahlreichen Weinbergshäuschen finden Wanderer Unterschlupf vor eisigen Win- den, der bekannteste von ihnen: der "Trullo": Spitzhütiges, sandsteinernes Wahrzei- chen von , das zu Hochzeiten des Sandsteinabbaus 40 Gasthäuser auf- wies. Der Gasthof zum Goldenen Engel ist noch heute dort, wo früher die "Treidler" ihre Pferde tränkten.

Genügend Bänke, um die Wintersonne zu genießen, stehen bereit in der Region rund um das Zentrum Wöllstein: Nicht nur entlang der "Bänkelchesroute" bieten sich Wanderern grandiose Ausblicke.

Touristische Informationen

Zweckverband "Rheinhessische Schweiz" in der Verbandsgemeinde Wöllstein Bahnhofstrasse 10 55597 Wöllstein Tel.: 06703/302-13 Internet: www.rheinhessische-schweiz.org

SWR, Funkhaus Mainz, Redaktion „Fahr mal hin“, Postfach 3740, 55027 Mainz

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Eine Informationsstehle für Touristen (Computerterminal) findet sich auch im Ein- gangsbereich der Winzergenossenschaft "Winzer der Rheinhessischen Schweiz" (Kreuzstraße, 55597 Wöllstein)

Rheinhessen-Touristik GmbH Friedrich-Ebert-Straße 17 55218 Ingelheim am Rhein Tel.: 06132/44170 Fax: 06132/441744 E-Mail: [email protected] Internet: www.rheinhessen.de

So kommt man hin

Mit der Bahn: IC-Verbindungen über Mainz, Worms, Bingen oder Kaiserslautern, von dort per Re-gionalverbindung nach Alzey, Bad Kreuznach, weiter mit Regionalbussen.

Internet: www.der-takt.de oder www.vrn.de

Mit dem Auto: Aus Richtung Mainz oder Koblenz kommend: auf der A60 die Ausfahrt Wöllstein / Gau-Bickelheim (für den Bereich Wöllstein, , , Neu-Bamberg) oder die Ausfahrt (für den Bereich Flonheim, Erbes- Büdesheim, , , Nieder-Wiesen) nehmen.

Aus Richtung Mainz oder Kaiserslautern kommend: Auf der A63 die Ausfahrt Erbes- Büdesheim nehmen.

Sehens- und Erlebenswertes

Die Rheinhessische Schweiz ist eine landschaftlich sehr abwechslungsreiche und ruhige Region mit hohem Freizeit- und Erholungswert: Wein, Wald- und Heideland- schaft, mehr als 100 Hektar Naturschutzgebiete. Im Gegensatz zum größten Teil Rheinhessens finden sich hier kleine Waldgebiete. Für Wanderer und Anhänger des Nordic Walking ist ein breites Wegenetz erschlossen. Spezialitäten sind Wein und Kräuter.

Kräuter und Heilpflanzen

Kräuterführungen in Gärten oder in den Weinbergen, Wildkräuterexkursionen, Ko- chen mit Kräutern oder Seminare über Heilkräuter – Kräuter und Heilpflanzen sind das Pfund, mit dem die Region wuchert. Speziell in Eckelsheim und Siefersheim gibt es ausgebildete Kräuterführerinnen, einen Kräuterhof und eine Kräuterschule mit di- versen Angeboten.

Wein

Die Weine der Rheinhessischen Schweiz haben in den vergangenen Jahren sehr an Ansehen gewonnen. In jedem Ort finden sich Winzerbetriebe, fast alle bieten Wein- SWR, Funkhaus Mainz, Redaktion „Fahr mal hin“, Postfach 3740, 55027 Mainz

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proben, Weinwirtschaften, Führungen in den Weinbergen, Tage der offenen Höfe oder Jahrgangspräsentationen.

Auch die Winzergenossenschaft "Winzer der Rheinhessischen Schweiz" mit Sitz in Wöllstein hat in den vergangenen Jahren durch Prämierungen auf sich aufmerksam gemacht.

Gasthäuser

Für (Kurz-)Urlauber, die in einem Weingut oder in kleinen Gästehäusern – gern auch mit hohem Komfort – übernachten wollen, bietet die Gegend vielfache, sehr anspre- chende Möglichkeiten. Viele der alten Höfe, Weingüter, ehemalige Ställe sind auf- wendig und ansprechend restauriert und ausgebaut worden, zum Teil in offizieller Vier-Sterne-Qualität. Aber auch einige Hotels verstecken sich in den kleinen Orten der Region wie in Wöllstein, Siefersheim, Stein-Bockenheim, Eckelsheim oder Flonheim.

Kuhkapellen

Viele Höfe haben ihre ehemaligen Ställe - die "Kuhkapellen" - zu Vinotheken oder Gasträumen ausgebaut. Der Name weist auf die Kreuzgewölbe hin, mit deren Hilfe Mitte des 19. Jahrhundert feste gemauerte Decken in Viehställen errichtet wurden. Sie waren notwendig, weil oftmals über den Ställen Heu gelagert wurde und dies immer wieder in Brand geriet. Wegen ihrer "kirchlichen" Anmutung tragen sie den Namen Kuhkapellen.

Beispiele für "Themen-Wanderwege":

Wanderweg durchs Appelbachtal (zwischen Wöllstein und Neu-Bamberg)

Entlang des Flüsschens informiert ein Vogellehrpfad über die einheimische Vogel- welt. Porphyrfelsen, das für die Gegend so typische Lavagestein, türmt sich zu bei- den Seiten auf, Laub- und Nadelbäume wachsen an den Hängen, uralte Eichen und Pappeln am Bachrand. Dazwischen wieder Wieseneinschnitte und Weinberge.

Bänkelches-Route (Siefersheim)

Ein acht Kilometer langer Rundwanderweg mit 15 Bänken jeweils an Stellen mit be- sonders schönem Blick.

Auch die Siefersheimer Landfrauen bieten Wanderungen auf der Bänkelches-Route an, zudem diverse weitere Themen-Wanderungen oder Veranstaltungen übers Jahr, die gern auch von Gästen und Touristen wahrgenommen werden. Internet: www.landfrauen-siefersheim.de.

Kräuter-Wanderweg und mehr in Flonheim

Der Kräuter-Wanderweg durchs Aulheimer Tälchen oder die Wanderung vorbei an stillgelegten Sandsteinbrüchen auf den Schneeberg zum Trullo, dem spitzhütigen SWR, Funkhaus Mainz, Redaktion „Fahr mal hin“, Postfach 3740, 55027 Mainz

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Weinbergshäuschen, das Flonheims Wahrzeichen ist, über die Geistermühle und durch Aulheimer Tälchen.

Zu einzelnen Dörfern:

Eckelsheim

Die "IDEE", die "Initiative Dorfentwicklung Eckelsheim" ist der erfolgreiche Versuch, ein ganzes Dorf einheitlich und dennoch individuell zu restaurieren und zu gestalten, nach Farbentwürfen des Farbstudios Friedrich Ernst von Garnier. Es vermittelt sich ein "stimmiger" Gesamteindruck im Ortskern und diverse Beispiele finden sich im Ort verteilt:

Der Erb-Frey-Hof, ein Hof mit barockem Herrenhaus von 1717, in der Scheune fin- den Musikveranstaltungen aber auch Seminare und Workshops statt. Marianne Stocker Maus, Musikerin, Musiklehrerein, Biologin und examinierte Kräuterführerin betreibt hier einen Kräuterhof samt Kräuterladen "Mausefalle". Internet: www.erb- frey-hof.de.

Der Kulturhof, ein Weinrestaurant mit Innen- und Außenbereichen, oberhalb der Kir- che, ein beeindruckendes Beispiel für die behutsame Restaurierung einer rheinhes- sischen Hofreite. Ort für Lesungen, Ausstellungen oder Konzerte. Internet: www.kulturhof-eckelsheim.de.

Die Beller Kirche, außerhalb des Ortes ist eine ungewöhnliche Ruine, die hauptsäch- lich im Sommer aber auch um die Weihnachtszeit als Ort für Aufführungen, Konzerte etc. dient.

Gau-Bickelheim

Die Heiligkreuzkapelle auf dem Wißberg, der zweit höchsten Erhebung des rhein- hessischen Hügellandes. Eine Wallfahrstkapelle zu der ein Kreuzweg mit Stationen entlang der Weinberge führt. Inzwischen zum dritten Mal neu erbaut, feierte man 2010 ihr 100-jähriges Bestehen.

Flonheim

Flonheim erobert man am besten vom Marktplatz aus: Der kleine Ort hat eine "gro- ße" Vergangenheit im Sandsteinabbau: Es gab 17 Steinbrüche. Flonheimer Sand- stein war bekannt, und wurde in hochherrschaftlichen Häusern, "Villen" und Schlössern der Region verbaut, aber auch z.B. im Mainzer Dom.

Noch heute finden sich Beispiele für den damaligen Reichtum und das Ansehen des Ortes. Beeindruckendes Zeugnis auch: Die Bärenapotheke in der Wilhelm- Leuschnerstraße sowie das ehemalige Haus Hinkel neben der evangelischen Kirche am Marktplatz, der Sitz des Gasthofs Zum Goldenen Engel. 40 Gasthäuser zählte der Ort einmal, hier vertranken Steinbrucharbeiter ihren Lohn, Treidler und Leinenrei- ter vom nahen Rhein wechselten ihre Pferde, am Marktplatz war die Thurn- und Ta- xis-Poststation. SWR, Funkhaus Mainz, Redaktion „Fahr mal hin“, Postfach 3740, 55027 Mainz

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Mauchenheim

Wichtigstes "Export-Gut" des Ortes: Alphorn-Trio Selztal ist hier angesiedelt. Drei Männer in Krachledernen, die die original Schweizer Alphörner für sich entdeckt ha- ben - wo sie doch eh schon "in der Schweiz" wohnen.

Nack/Wendelsheim

Die Orte "teilen" sich den Aussichtspunkt Teufelsrutsch, hoch auf einem Felsen über dem Wiesbachtal. Von dort aus schaut man über Richtung Nordpfälzer Bergland bis zum Donnersberg, bei klarem Wetter bis zu den Vogesen. Im Sommer ist das "Schweizerhaus" auf dem Felsen bewirtschaftet.

Nieder-Wiesen

Der Ort lebte lange vom Bergbau und rühmt sich heute noch eines (ehemaligen) Wasserschlosses, direkt in der Ortsmitte, erbaut 1725. Das Schloss derer von Hu- nolstein hatte einmal zwei Stockwerke, eines fiel dem Brand zum Opfer, das Anwe- sen wurde aber einstöckig wiederaufgebaut. Heute ist es ein Reiterhof. Der ehemali- ge Wassergraben ist noch zu sehen, aber der Wiesbach wurde um 1600 verlegt: Er läuft jetzt durch den Ort.

Die eigentliche Attraktion des Dorfes ist eine Furt, die mit der Verlegung entstand: Querungsmöglichkeit und Pferdetränke. Noch heute kann man – außer bei Hoch- wasser – hindurch fahren.

Gumbsheim

Für Oldtimer-Freaks und Liebhaber, oder solche, die Rat- und Hilfe suchen: Schräg gegenüber der Kirche findet sich die Werkstatt des Oldtimer Restaurators Peter Wolf.

Gastronomie

Genießer werden gut "versorgt" in der Region, kreative wie bodenständige Küche findet sich vielerorts, in den vielen der kleinen Orte finden sich Weinstuben und Res- taurants mit hohem Qualitätsanspruch. Viele Feste, Veranstaltungen in Winzerhöfen und Weingütern und spezielle Themenangebote kommen hinzu. Als Beispiel:

Restaurant Weinstube Café Zum Goldenen Engel im Haus Hinkel Marktplatz 3 55237 Flonheim Tel.: 06734/913930 Internet: www.zumgoldenenengel.com

Daniel Wagner vom Weingut Wagner-Stempel in Siefersheim war einer der ersten, der die "Qualitätsoffensive" in der und für die Region startete, heute zählt sein Be- trieb zu den 200 Prädikatsweingütern in Deutschland.

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Weingut Wagner-Stempel Wöllsteiner Str. 10 55599 Siefersheim Tel.: 06703-960 330 Fax: 06703-960 331 E-Mail: [email protected] Internet: www.wagner-stempel.de

Literaturtipp

Broschüre: Rheinhessische Schweiz. Das Erholungsgebiet im Weinparadies Rhein- hessen. Zweckverband Rheinhessische Schweiz. Internet: www.rheinhessische- schweiz.org

Stefanie Jung: Rheinhessen für Entdecker. 55 Touren zu den schönste und bedeu- tendsten Sehenswürdigkeiten. 200 Seiten, Leinpfad-Verlag, ISBN-10: 393778299j0.

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