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Einleitung 7 Die Hunte enstand vor rund 100.000 Jahren während der Saale-Eiszeit. Sie bahnte sich ihren Weg zielstrebig nach Norden, mäanderte jedoch gemäch- lich durch die Landschaft zwischen und nach Norden. Durch seine Einmündung in die Weser erhielt der Fluss für die Oldenburger Grafen strategische Bedeutung. Der Elsflether Weserzoll wurde noch bis ins Jahr 1820 erhoben.

Von der Quelle bis zur Mündung 12 Es gibt nur wenige Flüsse in Norddeutschland, die landschaftlich so vielgestal- tig und abwechslungsreich sind wie die Hunte. Der Fluss verbindet das Mittel- gebirge mit dem Küstenraum, durchfließt ein Lössgebiet am Fuß des Wiehen- gebirges, durchbricht die Geest mit steilhängigen Erosionsstrecken, begrenzt Moore und strebt durch die Marschen beiderseits des eingedeichten und beschotterten Unterlaufs als Bundeswasserstraße der Weser zu.

Vom Wiehengebirge bis Hunteburg 18 Verschiedene Quelltöpfe im Wiehengebirge bei Hustädte speisen die Hunte mit Wasser, bevor sie die Porta bei Barkhausen durchbricht und durch das weite Vorland des Mittelgebirges zum Dümmer herabfließt. Dabei unter- quert sie den Mittellandkanal. Stauwehre wurden durch Sohlgleiten ersetzt und damit für aufsteigende Fische durchgängig gemacht. Die steinerne Flussbrücke bei Hunteburg ist ein historisches Dokument.

Von Hunteburg bis zum Dümmer 40 In Hunteburg ist die Landschaft platt. Der Dümmer, zwischen einer Endmoräne der Eiszeit und einer muschelkalk-bedeckten Buntsandstein- Aufwölbung entstanden, ist ein großer Flachsee, der mit frischem Huntewasser gespeist wird. Naturliebhaber, Angler und Segler bemühen sich hier um ein freundliches Miteinander. Ruhezonen aus Röhrichten und Seebinseninseln gehören ebenso wie Seerosenfelder und Weidengebüsche zum Bild des Binnengewässers.

Bibliografische Informationen digitalisiert durch http://d-nb.info/999214705 Die Osterfeiner Wiesen 62 Wiesenvögel und selten gewordene Singvogelarten sind Bewohner der Oster- feiner Wiesen. Nutznießer sind aber ebenso die vielen Besucher, die durch Beobachtungsstände die Möglichkeit erhalten, nahe heranzukommen oder die geringer gewordene Fluchtdistanz zu nutzen und Tiere zu beobachten, denen sie sonst nicht begegnen.

Vom Dümmer bis Goldenstedt 66 Im Dümmer sammelt sich so viel Wasser, dass die Hunte sich beim Verlassen in drei Flussarme aufgliedert (Grawiede, Lohne, Hunte). Bei Diepholz vereini- gen sie sich wieder. Die Hunte sammelt Sickerwasser aus den umliegenden Wiesen. Es bewegt sich langsam durch die weite Niederung mit einem inter- national bedeutsamen Reservat für Wasser- und Wiesenvögel, manchmal markiert durch einzelne hohe Laubbäume. Es folgen Hochmoore, die zu den größten in Mitteleuropa gehören und teilweise bereits wiedervernässt sind.

Von Goldenstedt bis Wildeshausen 90 In ihrem wiesengrünen Flussbett durchquert die Hunte die sandige Geest, einst Heidegebiet mit mehr Schafen als Menschen. Altarme und Mühlentäler wechseln sich heute mit Wäldern, Gehölzstreifen und Heideflächen ab. Wer die natürlichen, alten Flussschleifen erleben will, begegnet ihnen hier. Ober- und unterhalb von Dötlingen sind sie zum Teil mit großem Aufwand künstlich wiedererstanden. Die umfassenden Renaturierungsmaßnahmen der letzten Jahre helfen, die Artenvielfalt zu unterstützen und erfreuen dabei das Auge.

Von Wildeshausen bis 112 Im reizvollsten Abschnitt wird die Hunte zum Bilderbuch Deutschland. Das entdeckten bereits die Maler vor einhundert Jahren, die in Dötlingen eine Künstlerkolonie schufen. Flusswindungen, hohe Steilufer und Sanddünen bil- deten die verwunschenen Kulissen ihrer Gemälde. Beeindruckend sind die steinzeitlichen Hügelgräber und einsamen Baumgestalten. Auf Fuß- und Rad- wanderungen an der Hunte und ihren Nebenflüssen begegnet man Eulen, Nachtschwalbe und Eisvogel.

Von Oldenburg bis 144 Zweimal am Tag bewegt sich die Flutwelle von der Nordsee bis in den Hafen der Stadt Oldenburg und weiter zum E-Werk am Niedersachsendamm. Als Bundeswasserstraße verbinden Hunte und Küstenkanal die Ems mit der Weser. Der Wellenschlag großer Binnenschiffe erfordert befestigte Ufer. Großzügig angelegte Ersatzräume säumen den Fluss. Die Schönheit ist in den weiten Niederungen zu erleben. Die alte Hunte indes strömt unverändert durch die Parks der „feinen Stadt am Huntefluss", Oldenburg.