Zugestellt durch Post.at Leader-JournalEinblicke Donau Böhmerwald, Dez. 2010 - Ausblicke Leader-Journal Donau-Böhmerwald - Ausgabe Nr. 3, Dezember 2010

Wir sind Leader 30 Gemeinden - eine Region

Aigen, , , , Berg, Hofkirchen, Hörbich, Julbach, Kirchberg, Klaffer, Kleinzell, , Lembach, Lichtenau, , , Neustift, , , , Peilstein, Pfarrkirchen, , Rohrbach, St. Martin, St. Oswald, , Schlägl, Schwarzenberg, Einfach sagenhaft - Wandern am Donausteig Seite 10

Wirtschaftspark Oberes Mühlviertel Seite 4 BioRegion Mühlviertel Seite 7 Stoaninger Destillerie Seite 14 Kulturlandschaftspreis für Land- schaftsschule Donauschlinge Seite 15 Lernende Region Seite 16

Der Donausteig verbindet Passau und Grein. Entlang der Wanderroute laden wunderschöne Rast- und Aussichtsplätze zum Verweilen und Ausruhen ein. Dazu die1 große Vielfalt an unterschiedlichen Landschaften entlang der bayerisch-oberösterreichischen Donau - einfach sagenhaft! Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010.. Aus Veränderungen nachhaltig Chancen entwickeln Die Geschwindigkeit, mit der Wandel und Veränderung in vie- len Lebensbereichen verbunden sind, wird von vielen Menschen als immer größer und bedrohlicher empfunden. Im Zeitalter der Globalisierung brechen Strukturen auseinander, es entstehen aber auch neue Chancen. Aufgabe der Politik ist es, in diesem Umfeld Sicherheiten zu geben und mit mutigen innovativen Ansätzen neue Perspektiven zu ermöglichen. Denn Veränderungen bieten Chan- cen, die es zu nutzen gilt. Die ländliche Region zwischen Region diesen Herausforde- der Donau und dem Böhmerwald rungen hervorragend gestellt und LAbg. Georg Ecker, ist ein Gebiet, das traditionell un- sich neue Perspektiven erschlos- Obmann des Leader Regional- ter besonderem Anpassungsdruck sen hat – ein Paradebeispiel für vereines Donau-Böhmerwald steht und daher stetig im Wandel „Chancen durch Veränderung“. begriffen ist. Für die ehemalige tung für die künftige Entwicklung Grenzregion wurden massive Ab- Als Obmann des LEADER Regi- der Region. wanderungs- und negative Bevöl- onalentwicklungsvereins Donau kerungsentwicklungen prognos- - Böhmerwald und Abgeordneter In Ihren Händen halten Sie die tiziert und eine ausschließliche zum Oberösterreichischen Land- dritte Ausgabe des jährlich er- Konzentration der Landwirtschaft tag ist für mich die Frage des Kli- scheinenden Leader Journals der auf Gunstlagen erwartet. Heute mawandels ein zentrales Element Donau-Böhmerwald Region. Sie besteht weitgehende Einigkeit meiner politischen Arbeit. Eine ist den „Landschaftsbildern“ ge- darüber, dass sich die ländliche zeitgemäße Klimaschutzpolitik widmet. Beeindruckend sind die steht für mich auf zwei Säulen: Projekte, die im ländlichen Raum INHALTSANGABE einerseits Anpassung an die heute zwischen der Donau und dem unvermeidbaren Folgen des Kli- Böhmerwald als Antwort auf 2 Chancen durch Veränderungen mawandels, andererseits deutliche Veränderungen „am Land“ ent- 3 Drei Jahre Leader Minderung der Treibhausgase- wickelt wurden. Die Projekte zei- 4 Wirtschaftspark INKOBA missionen. Der Klimawandel ist gen, wie man mit neuen Visionen 5 Julbach bei LEADER eine Bedrohung, der Klimaschutz und Strategien auf sich ändernde 6 Grenzlandbär eine Chance. Daher braucht es in Situationen reagieren kann. Und 6 Hort Altenhof den kommenden Jahren mehr En- das mit bemerkenswertem Erfolg, 7 BioRegion Mühlviertel ergieeffizienz, mehr erneuerbare wenn man beispielsweise an den 8 om3 - Landschaftsbilder Energieformen, verstärkte Inve- "Viasaumbehmwiski" des Stoa- 9 Mountainbike Granitland stitionen in die thermische Sanie- ningerhofes oder die Landschafts- 10 Sagenhafter Donausteig rung und den Ausbau des öffent- schule Donauschlinge denkt. 11 Labyrinthe Hofkirchen lichen Verkehrs, eine Forcierung 13 Klima- u. Energiemodellregion von alternativen Antriebstechno- 14 Besuch aus Litauen logien sowie mehr Nachhaltig- 14 Stoaninger Destillerie keit in Produktionsprozessen und 15 Kulturlandschaftspreis im Konsumverhalten. Biomasse- 16 Lernende Region nahwärmeanlagen wurden in vie- 17 (Ur)Waldroute len Gemeinden der Region um- IMPRESSUM 18 Terrassenlandschaft gesetzt. Der weitere Ausbau von Herausgeber: Leader Regional- 20 LEADER Landtage dezentralen Energielösungen wie verein „Donau-Böhmerwald“ 21 Kräuteralm Klaffer z.B. auch Strom aus Photovolta- 4152 Sarleinsbach, Marktplatz 7 22 Leader Projekte ik sollen in den nächsten Jahren Obmann LAbg. Georg Ecker 24 Grenzlandmuseum forciert werden. Das Projekt Kli- 25 Karikatur: Erfinder-Bazar ma- und Energiemodellregion Inhaltliche Verantwortung: 26 Ausblick Donau-Böhmerwald ist dafür von GF DI Klaus Diendorfer besonderer strategischer Bedeu- Doris Löffler (Assistenz) Für namentliche gezeichnete Bei- träge sind die jeweiligen Unter- zeichner verantwortlich. Druck: Studio M, Kleinzell Auflage: 18.000 Stück

2 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010 Drei Jahre LEADER Region Donau – Böhmerwald

Die LEADER Region Donau-Böhmerwald mit ihren 30 Mitgliedsgemeinden wurde im Jahr 2008 mit der feierlichen Eröffnung des LEADER Büros in Sarleinsbach offiziell gegründet. Die kurze Geschichte der ver- gangenen drei Jahre verdeutlicht, dass der ländliche Raum zwischen der Donau und dem Böhmerwald ein äußerst lebendiger Raum ist! Nach der Ausarbeitung einer lo- kalen Entwicklungsstrategie und der erfolgreichen Bewerbung konnte mit die Arbeit in der und an der Region begonnen werden. Über 80 LEADER Projekte wur- den bisher bei der Entwicklung von der Projektidee zum Projekt, bei der Beantragung von Förde- rungen und bei der Realisierung begleitet. Mehr als 50 LEADER Projekte sind bereits in Umset- zung oder bereits abgeschlossen. Unter www.donau-boehmerwald. info finden Sie jeweils kurze Be- Das Team vom Leader-Büro in Sarleinsbach: Geschäftsführer DI Klaus Diendorfer mit Assistentin Doris Löffler, rechts Obmann LAbg. Georg Ecker. LEADER DONAU BÖHMERWALD schreibungen der innovativen nationale, regionale und lokale In den 30 Gemeinden der Leader- Projekte. Verwaltungen und Politiken mit Region Donau Böhmerwald leben seiner Fähigkeit, Entwicklungs- ca. 44.000 Einwohner in 16.000 Beachtlich ist das in der Region probleme durch neue Formen Haushalten auf einer Fläche von dadurch ausgelöste Investitions- von Partnerschaften und verbin- 617,5 km². In der Nachbarschaft volumen von 4 Mio. EUR bezie- denden Aktivitäten anzugehen, zu Bayern und zur Tschechischen hungsweise die beantragte LEA- beeinflusst. Republik gelegen ist die Mühl- DER Förderung von 1,45 Mio. viertler Hügellandschaft durch EUR. Dies zeigt, dass LEADER die markante Erhebung des Böh- ein deutlicher Entwicklungsim- Geschäftsstelle des Leader Re- merwaldmassives (Plöckenstein puls der Europäischen Union für gionalvereins „Donau-Böhmer- 1379 m Seehöhe) und dem Don- ländliche Gebiete ist. Das „boden- wald“ – LEADER Büro austrom (Kraftwerk Aschach 280 ständigste“ aller EU-Programme Marktplatz 7, m Seehöhe) begrenzt. ist in der Donau-Böhmerwald A-4152 Sarleinsbach Region bestens verankert! e-Mail: leader@ donau-boehmerwald.info Seit dem Start im Jahre 1991 hat die Leader-Initiative sich dafür DI Klaus Diendorfer eingesetzt, den ländlichen Ge- Regionalentwickler meinschaften in der EU eine Me- Tel.: 07283/81070-2 thode an die Hand zu geben, um e-Mail: diendorfer@ lokale Partner bei der Lenkung donau-boehmerwald. der zukünftigen Entwicklung in info ihrem Gebiet zu beteiligen. Der Leader-Ansatz hat ein hohes Maß Doris Löffler an Interesse innerhalb der EU und Assistenz und weit darüber hinaus geweckt. Er Öffentlichkeitsarbeit wurde über seinen eigenen Kreis Tel.: 07283/81070-1 von Begünstigten hinweg nach- e-Mail: loeffler@ geahmt. Das Interesse, das Lea- donau-boehmerwald. Karte der LEADER-Region der geweckt hat, hat manchmal info

3 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010.. Wirtschaftspark INKOBA Oberes Mühlviertel

Starker Motor Weitere Ziele sind nun die für die Region Rohrbach schrittweise Sicherung und Entwicklung weiterer, attrak- Die Interkommunale Betriebsan- tive Standortangebote, die siedlung – kurz INKOBA – ist Steigerung der regionalen in Oberösterreich eine wahre Er- Wirtschaftsentwicklung und folgsgeschichte. Im Mittelpunkt vor allem die Erhaltung und steht die Philosophie, dass meh- Schaffung von Arbeitsplätzen rere Gemeinden bei der betrieb- im Bezirk. Die Erhöhung der lichen Standortentwicklung und Wettbewerbsfähigkeit der ge- der gemeinsamen Vermarktung samten Region soll durch enge eng kooperieren. "Die INKOBA- Zusammenarbeit im Bezirk, Elisabeth Wieshofer (TMG), LAbg. Georg Initiative ist ein wichtiges Stand- durch gemeinsames Marketing Ecker, LR Viktor Sigl, Bgm. Wolfgang bein der oberösterreichischen und durch hochwertige Stand- Schirz, Bgm. Josef Moser Wirtschaftspolitik und wird von ortangebote erreicht werden. der TMG gemeinsam mit den sind bei Obmann Bgm. Wolfgang Partnern Regionalmanagement Erfolgreiche Kooperation Schirz und GF Günther Kehrer OÖ, AMS OÖ, Wirtschafts- im Gemeindeamt St. Martin, un- kammer OÖ und den Technolo- Als erste, wichtige Initiative wur- ter www.rohrbach.inkoba.at oder giezentren koordiniert", erklärt de die Erstellung des Regional- in der TMG bei Mag. Elisabe- Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl. profiles Wirtschaftspark Oberes th Wieshofer, Telefon: (0732) "Alle Aktivitäten sind darauf aus- Mühlviertel - Weiche Standort- 79810-5049 DW, erhältlich. gerichtet, Arbeit zu schaffen und faktoren zur wirtschaftlichen Ent- diese zu den Menschen zu brin- wicklung und Optimierung der BGM WOLFGANG SCHIRZ gen. Wichtige Voraussetzungen Lebensqualität - vorangetrieben. „Der Zusam- dafür sind ein ideales Umfeld und „In einer Arbeitsgruppe haben menschluss al- optimale Rahmenbedingungen." Institutionen wie die LEADER- ler Gemeinden Büros Donau–Böhmerwald und des Bezirkes zu MEHR für Rohrbach erreichen Hansbergland, AMS, die WKO einem gemein- OÖ, das Regionalmanagement, samen INKO- Ein Vorzeigebeispiel wirkungs- das Technologiezentrum Donau– BA-Gebiet (In- voller Zusammenarbeit über die Böhmerwald oder die TMG mit- terkommunales Gemeindegrenzen hinweg, ist gearbeitet und ihr Fachwissen und Betriebsansied- der INKOBA Wirtschaftspark ihre Erfahrungen eingebracht“, so lungsgebiet) zum Wirtschafts- Oberes Mühlviertel, da hier ein Obmann Bgm. Wolfgang Schirz. park Oberes Mühlviertel ist in ganzer Bezirk mit 42 Gemeinden „Alle Bürgermeister unserer 42 Österreich einmalig und darum in der Standortentwicklung an Gemeinden sind aufgerufen, sich beneiden uns andere ländliche einem Strang zieht. Dem enga- rege an den gesetzten Initiativen Regionen und Bezirke. Der gierten Team um Obmann Bgm. und Projekten, welche der Stär- Wirtschaftspark Oberes Mühl- Wolfgang Schirz aus St. Martin/ kung der Region dienen, zu be- viertel hat in Zusammenarbeit Mühlkreis, Obmann-Stellvertre- teiligen. Kooperation und offene, mit den Sozialpartnern und ter Bgm. Rudolf Kehrer, Nieder- starke Zusammenarbeit sind die den verschiedenen Regional- kappel und dem Geschäftsführer Eckpfeiler für eine erfolgreiche entwicklungseinrichtungen ein des Gemeindeverbandes Günther Weiterentwicklung des Bezirkes Konzept über die Standortvor- Kehrer, Amtsleiter St. Martin/ Rohrbach!“ teile im Bezirk Rohrbach er- Mühlkreis, ist es gelungen, mit arbeitet. Wir gehen davon aus, ALLEN 42 Gemeinden Initiativen Weitere Umsetzungsschritte dass damit im Wettbewerb mit zu setzen, die die gesamte Region anderen (städtischen) Regi- Rohrbach stärken und vorantrei- Folgende Punkte werden nun – in onen bestanden werden kann. ben. Durch die Beteiligung der im Abstimmung mit den Projektpart- Entscheidend wir sein, neben Bezirk bereits bestehenden IN- nern – schrittweise umgesetzt: dem Betriebsansiedlungsgebiet KOBA Donau–Ameisberg an der Gezieltes Anbieten von verfüg- in Niederkappel noch weitere Initiative Wirtschaftspark Oberes baren und qualitativ hochwer- Standorte zu finden und zu ent- Mühlviertel kann von Beginn an tigen Flächen, Umsetzung der Er- wickeln.“ ein hochwertiges, erschlossenes gebnisse des Regionalprofiles und und verfügbares Betriebsbauge- die Erstellung eines Marketing- Bgm. Wolfgang Schirz biet in der Gemeinde Niederkap- und Kommunikationskonzeptes. Obmann Wirtschaftspark pel angeboten werden. Weiterführende Informationen Oberes Mühlviertel

4 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010 30 Gemeinden eine Region – Julbach beschließt Beitritt zur LEADER Region Donau-Böhmerwald Die Gemeinde Julbach umfasst eine Fläche von 21,75 km², liegt auf einer Seehöhe von 588 m (Ortskern) und setzt sich aus zwölf Ortschaften und einem Ort- schaftsteil zusammen. Die 1.610 Einwohner verteilen sich auf 570 Häuser bzw. 650 Haushalte. Die Gemeinde Julbach hatte bis zum Jahr 2009 den Haushaltsausgleich geschafft. Im Jahr 2010 wurde sie aber wie viele andere Gemein- den im Bezirk Rohrbach zur Ab- gangsgemeinde. Die Gemeinde ist ländlich strukturiert, Arbeits- Gemeindezentrum Julbach plätze im Ort sind Mangelware. Dadurch ist auch die Finanzkraft Im Bereich der Landwirtschaft Rohstoffen ist für viele Land- der Gemeinde sehr schlecht. und der Erzeugung gesunder Le- wirte in der Region in den letzten bensmittel hat die Gemeinde Jul- Jahren ein wesentlicher Beitrag Als letzte Gemeinde des Bezirkes bach bereits einiges zu bieten, so zur Existenzsicherung geworden. ist Julbach in diesem Jahr der z.B. den Direktvermarktungsbe- Weil die Wertschöpfung in der LEADER Region Donau-Böh- trieb der Familie Josef und The- Region bleibt, können auch Ge- merwald beigetreten. Wir erwar- resia Auberger (Wagnerbauer), werbebetriebe und Arbeitnehmer ten uns durch die Kooperation sicher einer der Leitbetriebe der von diesen Projekten profitieren. innerhalb der LEADER Region Direktvermarkter in der Region. Donau-Böhmerwald neue Im- Die Gemeinde Julbach möchte pulse für die Wirtschaft in der Beispielgebend war auch die sich aktiv in die LEADER Regi- Region, insbesondere im Bereich Errichtung des Kindergartens on Donau-Böhmerwald einbrin- Gewerbe, Tourismus und in der „Tannenhaus“ durch den Verein gen. Schwerpunkte werden hier Landwirtschaft sowie im Bereich „Julbach aktiv“. Der Kindergar- Kultur- und Energieprojekte sein. der erneuerbaren Energie und der ten wurde von einem bäuerlichen Konkret gearbeitet wird an Kultur. Verein („Julbach aktiv“) aus hei- • Contracting Projekten zur Sa- mischem mondgeschlägertem nierung bzw. Erweiterung der Die Teilnahme an folgenden regi- Tannenholz errichtet. Mit dieser Ortsbeleuchtung und zur ther- onalen Initiativen wurde bereits Bauweise wurde unter anderem mischen Sanierung des Lehrer- beschlossen: ein einzigartiges Raumklima er- wohnhauses • „Mountainbike Region Granit- reicht und die Heizkosten sind • Revitalisierung des Sonnleit- land“ sehr niedrig. Daneben konnten nerhauses und Errichtung des • Klima- und Energiemodellre- die Baukosten durch hohe Förde- „Museums Julbach“ in Koope- gion Donau-Böhmerwald rungen (Land OÖ., EU) sehr ge- ration mit Museen/Galerien in ring gehalten werden. Passau bzw. Krumau • Bewusstseinsbildende Maßnah- Auch das Nahwärmeprojekt (750 men im Bereich erneuerbare kW Anlage) wurde durch einen Energienutzung, Vorbildrolle

bäuerlichen65/2009 Verein („Nahwär- der öffentlichen Hand, Informa- me Julbach“) verwirklicht.Post.at durch Zugestellt Acht tionsveranstaltungen zu The- öffentliche Gebäude, fünfzehn men wie thermische Sanierung private Haushalte und drei ge- Julbach werbliche Objekte im Ortszen- KONTAKT trum werden seit 2007 mit erneu- erbarer Energie versorgt. Mit ca. Vzbgm. Josef Schürz Bürgermeister Adolf 1900 srm Hackschnitzel werden Nominierter Vertreter der Salzinger: „Das Sonn- jährlich ca. 130.000 l Heizöl ein- Gemeinde Julbach für die leitnerhaus als histo- gespart. Auch der CO2-Ausstoß LEADER Region Donau-Böh- risches Bauwerk im konnte wesentlich verringert wer- merwald. Ortskern von Julbach den. Die Erzeugung von Energie Gemeindeamt Julbach: wird zum Museum umgebaut!“ aus nachwachsenden heimischen Tel. Nr. 07288/8155

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Für die Zukunf t Julbachs eam Bgm. Adolf Salzinger & sein T

Eigentümer und Herausgeber: SPÖ-Bezirksorganisation Rohrbach, Schulstraße 8, 4150 Rohrbach Für den Inhalt verantwortlich: SPÖ-Julbach; Druck: Eigenvervielfältigung Regionalität ist bärig! Einkaufen im Grenzland wird belohnt.

Holen Sie sich den „Grenzland Bären“

Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010..

NAHVERSORGUNG Der Grenzlandtaler - Nahversorgung am Land: das ideale Das Grenzland Damit wir mit Weihnachtsgeschenk. Gemeinsam für unsere Region! unserem Fami- lienbetrieb in Wir vom Verein eigenverantwortlich zur positiven Kollerschlag Das Grenzland ha- Entwicklung unserer Region bei- weiterhin die ben das Ziel, unse- zutragen. Aufgabe als re Region Nah-zu- Nahversorger versorgen. erfüllen kön- Regionalität ist bärig! nen, versuchen wir uns durch Wir bedanken uns für Ihren regionalen Einkaufen im Grenzland wird belohnt. Da jeder Kunde, verschiedene Aktivitäten und Einkauf und wünschen alles Gute für 2011. jeder Betrieb, jede Holen Sie sich den „Grenzland Bären“ Neuprodukte zu verbessern. Branche, jeder Ort eine eigene Ideal- Zum Beispiel funktionieren die Der Grenzlandtaler - vorstellung von das ideale Produkte vom Genussland OÖ Nahversorgung hat, Weihnachtsgeschenk. Gemeinsamsehr für gut.unsere Region!Entscheidend für die haben wir eine sehr Zukunft wird aber sein, wel- schwierige, aber auch reizvolle chen Wert eine regionale bzw. grenzland ins.für Gemeinde.indd 1 Aufgabe.19.11.10 Im 11:51 derzeit laufenden örtliche Nahversorgung in un- Wir bedanken uns für Ihren regionalen LEADER-Projekt starten wir mit Einkauf und wünschen alles Gute für 2011.serer Gesellschaft hat. Regionalitätdem Grenzlandbär. ist bärig! Mit diesem Einkaufen im Grenzlandbranchenübergreifenden wird belohnt. Kunden- Gemeinsam mit bäuerlichen bindungsprogramm belohnen wir Erzeugern oder Direktver- Holen Sie sichbewusstes den „Grenzland Einkaufen in Bären“unserer grenzland ins.für Gemeinde.indd 1 marktern, Mitarbeitern,19.11.10 11:51 Unter- Grenzlandregion. Diese Region nehmern, Kunden, Vereinen erstreckt sich über die Gemeinden und Gemeinden müssen wir Kollerschlag, Oberkappel, Neu- ein positives Klima schaffen. stift, Peilstein, Julbach und Ne- belberg.Der Grenzlandtaler Derzeit 120 Mitglieds - - betriebedas ideale sehen in den Aktivitäten Emmerich Wöß unseres Vereins die Möglichkeit, Weihnachtsgeschenk. Gemeinsam für unsere Region!

Kooperation bei Kinderbetreuung im Hort Altenhof Wir bedankenDer uns Hort für Altenhof Ihren (Hofkirchen) regionalen stellt das gemeinsame Mittages- Wünsche der Kinder im Vorder- Einkauf und wünschen– eröffnet im September alles Gute 2009 – fürsen, 2011. das wir von der Hauptschule grund. Oft wird der Garten mit freut sich in diesem Hortjahr Hofkirchen erhalten, dar. Fußballplatz, Spielplatz und Ge- über enormen Kinderzuwachs. Natürlich soll auch das Lernen büsch zum Austoben gewählt. Beinahe alle der 23 bewilligten nicht zu kurz kommen. Dem dient Bei schlechter Witterung bietet Betreuungsplätze sind besetzt. die tägliche Lernzeit, in welcher der Turnsaal den nötigen Platz, die Kinder die nötige Ruhe, Zeit um dem Bewegungsdrang der Von Montag bis Donnerstag ver- und Unterstützung haben, um ihre Schüler und Schülerinnen nach- grenzland ins.für Gemeinde.indd 1 bringen zahlreiche Kinder aus Hausaufgaben zu erledigen. 19.11.10 11:51zukommen. den Gemeinden Pfarrkirchen, Frei nach dem Motto „Zuerst die Alles in Allem wird versucht, je Hofkirchen und Neustift ihren Arbeit, dann das Vergnügen!“ nach den Bedürfnissen der Kinder Nachmittag im Hort Altenhof. stehen nach der Lernzeit die ein angenehmes Nachmittagspro- Betreut werden sie von Petra Ga- gramm – mit nicht zu viel aber briel (Hortleitung) und Roswitha auch nicht zu wenig Angebot – zu Katzinger (Horthelferin). gestalten. Im Hort wird den Kindern die Besuchszeiten im Hort Altenhof: Möglichkeit geboten in verschie- Montag bis Donnerstag von 11:30 densten Bereichen zu spielen, Uhr bis 17:00 Uhr. Zusätzlich ist sich auszutoben, sich kreativ zu der Hort an schulfreien Tagen betätigen sowie ganz allgemein sowie im Juli bei ausreichendem soziale Erfahrungen zu sammeln. Bedarf von 8:00 Uhr bis 16:00 Einen Fixpunkt im Tagesablauf Nachmittagsbetreuung Altenhof Uhr geöffnet.

6 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010 Das Mühlviertel auf dem Weg zur Bioregion

Das Mühlviertel ist heute die führende Region in Sachen Bio in Oberösterreich. Das zeigen eindrucksvolle Zahlen, wie 2100 landwirtschaftliche Betriebe im Mühlviertel, eine große Anzahl von Bio-Verarbeitungsbetrieben im Lebensmittelbereich und 42 Landes- oder öffentliche Küchen mit Bioangebot.

Mit dem Projekt BioRegion 842 Personen beteiligten sich an Mühlviertel wurde im heurigen einer durchgeführten Online-Be- Jahr ein Entwicklungsprozess in fragung. Die Ergebnisse zeigen, Gang gebracht, der das Mühlvier- dass die BioRegion Mühlviertel tel langfristig mit Bio verbinden durchaus Potential hat. So achten soll. die Konsumenten offenbar beson- ders stark auf die Herkunft ihrer Mühlviertler Jungrinder Das von den sieben LEADER- Lebensmittel. Regionale Produkte Regionen des Mühlviertels ins werden von über 80 Prozent aller Leben gerufene Projekt startete Befragten gegenüber anderen be- Ziele, Maßnahmen und konkrete am 07. Juni 2010 mit einer öf- vorzugt. Mehr als zwei Drittel der Umsetzungsmaßnahmen wurden fentlichen Auftaktveranstaltung Teilnehmer bevorzugen regionale in den Workshops erarbeitet. im Roadlhof in Ottenschlag im Produkte in Bio-Qualität. Nur das Mühlkreis in die aktive Projekt- Argument „biologisch“ wird von „Mit diesen Workshops wollen arbeit. 260 interessierte Personen ca. 65 Prozent der Befragten an- wir die Betroffenen zu Beteil- aus Landwirtschaft, Wirtschaft deren Angeboten vorgezogen. igten machen“, so Projektleiter und Gewerbe, Tourismus, Gas- Mag. Daniel Breitenfellner. „Die- tronomie und Verwaltung sowie Eine BioRegion Mühlviertel hat se Entwicklungsworkshops sind interessierte Konsumenten nah- hier die große Chance, die Qua- ein zentrales Element des ganz- men an der Auftaktveranstaltung litätsmerkmale „Regionalität“ heitlichen Entwicklungsprozesses teil und bekamen einen Überblick und „biologisch“ zu verbinden. zur Bioregion Mühlviertel.“ über die geplante Projektarbeit. Sie bietet dem Konsument die Möglichkeit, die Produkte ent- Aus den Ergebnissen der einzel- sprechend seiner Präferenz im nen Schritte im Entwicklungs- BGM ALBERT STÜRMER Mühlviertel einzukaufen. Damit prozess entsteht derzeit ein ganz- kann die Wertschöpfung in der heitliches Konzept, welches den „Mit der Ent- Region und damit zusammen- langfristigen Weg der Region wicklung zur hängend auch Arbeitsplätze und Mühlviertel als BioRegion dar- B i o R e g i o n Lebensqualität der Mühlviertler stellen wird. M ü h l v i e r t e l gesteigert werden. schaffen wir „Wir laden interessierte Personen ein Netzwerk, Entscheidend ist es, Mühlviertler aus allen Kreisen weiterhin herz- in dem die Stär- Unternehmen, die im Bio-Bereich lich dazu ein, an der Entwicklung ke des Mühl- bereits viel geleistet haben, aktiv der BioRegion Mühlviertel mit- viertels in der in die BioRegion Mühlviertel zuwirken und ihre Ideen einzu- biologischen Wirtschaftsweise einzubinden. Diese Unternehmer bringen“, sagt der Sprecher der gebündelt wird. Den Menschen zeigen viel Engagement in der BioRegion Mühlviertel, Bgm. in der Region die vorhandene Entwicklung zur BioRegion, was Albert Stürmer. Vielfalt an Produkten und den sich auch in der Teilnahme an Mehrwert von Bio bewusst zu bisherigen Veranstaltungen wi- machen ist dabei eine wichtige derspiegelte. KONTAKT Aufgabe.“ Im Herbst fanden Bio-Themen- BioRegion Mühlviertel „Langfristig ist es unser Ziel, tage statt. Behandelt wurden die Projektleiter eine positive Gesamtentwick- Themenbereiche „Lebens-mit- Mag. Daniel Breitenfellner lung der Region Mühlviertel tel“, „Gastgeberin und Gastgeber St. Johann 10, mit dem Thema Bio zu si- in der BioRegion sein“, „Mühl- 4172 St. Johann am Wimberg chern.“ viertler Natur- und Kulturland- Tel.: 07217 / 20 605 – 42 schaft“, „Handwerk und Gewer- Mobil: 0664 / 13 59 406 Bgm. Albert Stürmer, Sprecher be“ und „Bildung, Wissen und Mail: office@ der BioRegion Mühlviertel Erfahrung“. bioregion-muehlviertel.at

7 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010.. om³ - oberes mühlviertel hoch drei Die erste Phase des Projektes Steinzeit – Archäologie om³ ist hinter uns und eine im Oberen Mühlviertel vorläufige, sehr positive Bilanz kann gezogen werden: Rund um Niederkappel gibt es Aus der Naturlandschaft droht zahlreiche Funde, die mit Sicher- eine Wildnis zu werden, erstere . die thematische Ausrichtung heit auf eine Besiedlung vor etwa erfordert das Tun des Menschen, am „Mythos Land“ kam in den 5000 Jahren schließen lassen. Eine letztere schließt den Menschen beteiligten Projekten gut zur Präsentation dieser Funde fand im aus diesem Lebensraum aus. Geltung. Rahmen einer Ausstellung und Es stellt sich die Frage, ob diese . die Qualität des Angebotes hat eines Infoabends in Niederkappel Entwicklung ein „Naturgesetz“ unsere Erwartungen in jeder statt. Gernot Krondorfer ist Fach- ist oder ob diese Prozesse auch Hinsicht erfüllt. mann und Verantwortlicher für gesteuert und verbessert werden . bemerkenswert ist für uns auch die Funde. können. Es gilt Neues zu probie- die inhaltliche Vielfalt und der ren und zu entwickeln, um Le- innovative Charakter des An- Jahresthema 2011: bensgrundlagen für eine künftige gebotes, das es so in der Re- Bilder einer Landschaft Generation am Land zu schaffen. gion vorher nicht gegeben hat Kultur gehört unabdingbar dazu, und zum Teil erst durch om³ denn Kultur ist nichts anderes und zustande gekommen ist. nichts weniger als das gemein- . durch eine Anzahl informeller same Handeln, das gemeinsame Treffen kam und kommt es zu Gestalten und das gemeinsame einem regen Austausch über Feiern. gemeinsame Vorhaben, für das nächste Jahr sind bereits Nachbemerkung Projekte zum Thema „Land- schaftsbilder“ in Vorbereitung. Wir – der kultURsprung und Lea- der Donau-Böhmerwald, laden Geschichte Über unsere Heimat reden und ein zur Teilnahme am Projekt denken wir in Bildern, die uns om³. Ein großer Erfolg für die Region sehr vertraut erscheinen. Und Wir freuen uns sehr, wenn sich im war die in stattfin- doch lohnt es sich, noch näher Jahr 2011 im Rahmen der „Land- dende Ausstellung der Kulturini- hinzusehen und diese Selbstver- schaftsbilder“ Kulturinteressierte tiative „Narrenschyff“. Moderne ständlichkeit auf den Prüfstand aus der Leader-Region Donau- Kunst als Türöffner zu den My- zu stellen. Warum? Böhmerwald mit inhaltlichen then unserer Herkunft. Wir leben in einer Zeit großer Beiträgen uns anschließen. Umbrüche, die ursprüngliche Be- Landart – Kunst und Natur deutung von Grund und Boden Über die Art der Beteiligung in- hat sich stark verändert, aus dem formieren wir gerne. Zwei Tage Landart: Ziel war und einst lebensnotwendigen Broter- kultURsprung – Josef Eibl – ist der künstlerische Umgang mit werb wurde und wird eine Frei- [email protected] – 0680 / 119 2197 und die Vertiefung der Beziehung zeit- und Erholungslandschaft, zur Natur und das damit einher- die Besitzverhältnisse verändern gehende gestalterische Tun. Die sich dramatisch. VERANSTALTUNGSHINWEIS Landartpädagogin Kathrin La- Landschaften - cher aus dem Allgäu war die kon- In Fachkreisen werden wir als Raum und Le- geniale Begleiterin. Rückzugs- und Abwanderungs- ben am Diens- region definiert, die in der Zu- tag, 25. Jänner Vielfalt in Bildern kunft mit alten Menschen – mit 2011, 20 Uhr uns – besiedelt sein soll. Die Be- in der Alfons- Das Atelier Rupprecht bietet Kin- völkerung soll noch um vieles Dorfer-Halle in dern und Jugendlichen die Mög- schrumpfen und die gut ausgebil- Lembach. lichkeit zur bildnerischen Aus- dete Jugend in die zentralen Räu- Zum genauen einandersetzung. Das Ambiente me abwandern. H i n s c h a u e n Josef Eibl an der Donau ist ein wesentliches Der „Schutz“ der Landschaft wird und Hinhor- Element für den kreativen Pro- von außen kommenden „Fach- chen, zum Mut zum Denken zess und für die Wertschätzung leuten“ diktiert und nimmt wenig und Entwerfen neuer Bilder, eines qualitativen Zuganges zur Rücksicht auf die tatsächlichen um mit diesen unsere Zukunft Heimat. Erfordernisse des ländlichen in die Hand zu nehmen, dazu Raumes. lädt der kultURsprung ein.

8 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010 Mountainbike Region Granitland

Das Mühlviertler Granitland weiten Tälern, bietet sich der ge- Schematische Darstellung arbeitet seit Jahren konsequent mütliche Radtourismus für Fami- am Image als Leaderregion in lien geradezu an. Die zusätzliche Sachen Mountainbike-Sport. verkehrsgünstige Lage ermög- licht auch den Wiener, Münchner, Dazu zählen neben dem jähr- Budweiser und Salzburger Fami- lichen Highlight, dem Granitma- lien eine bequeme Anreise bin- rathon, auch die Errichtung einer nen drei Stunden mit öffentlichen umfassenden Rad-Infrastruktur Verkehrsmitteln. für alle Schwierigkeits- und Lei- stungsstufen. Ziele und Nutzen für die Region Die Bandbreite reicht vom sport- . Regionale und wirtschaftliche lichen Familienausflug am Moun- Wertschöpfung durch Bele- tainbike bis zur Trainingsstrecke bung des Tourismus für zukünftige „Europameister“. . Weiterentwicklung des länd- Kernstück der regionalen Ent- lichen Raumes durch Errich- wicklung ist, dass 24 Gemeinden tung und Ausbau der Rad-In- an einem Strang ziehen und die frastruktur „grenzenlose“ Zusammenarbeit in den Mittelpunkt stellen. Nur so ist eine Positionierung der Re- gion als internationales Zentrum des Mountainbikesports zu errei- chen. PROJEKTLEITER Es gibt in Österreich keine 600 „Das Mühlvier- km umfassende, zusammenhän- tel als Mittel- gende Mountainbikestrecke, die g e b i rg s r e g i o n gemeinsam von 24 Gemeinden ist das Paradies unter einem Titel beworben und jedes Mountain- vermarktet wird. Es werden in er- Was soll für die Mountainbiker bikers. Das zeigt ster Linie Radfahrer aus der Re- erreicht werden? auch das große gion und den angrenzenden Bun- Interesse und das desländern angesprochen. Durch . 5-7 Rundstrecken mit einer Feedback beim Mountainbike- die einmalige landschaftliche Zu- durchschnittlichen Länge von Granitmarathon. sammensetzung von sanften Hü- rund 40 km Der mittlere und südliche Teil geln (Mittelgebirgsregion) und . 1-2 Strecken für Mehrtagesbi- des Mühlviertels bis hin zum ker mit bis zu 300 km Gesamt- Donautal soll für den touris- länge tischen Mountainbikesport er- schlossen und ausgebaut wer- Zielpublikum; den. Ausgehend vom Leader Wen wollen wir ansprechen? Büro „Donau Böhmerwald“ entstand in Workshops die Idee, . Hobby- und GenussbikerInnen eine Mountainbike Region, die . Familien und private Klein- sich über ca. 20 Gemeinden im gruppen Mühlviertel erstreckt, zu in- . Gesundheits- und Erlebnis- stallieren. bikerInnen Wichtig ist uns dabei die aktive . Organisationen mit Gruppen- Beteiligung von Mountainbi- veranstaltungen (Betriebe, Ver- kern aus den LEADER Regi- eine, Schulen, …) onen Donau-Böhmerwald und . Urlauber, die mit dem Fahrrad Hansbergland. unterwegs sind (Mehrtages- biker) Klaus Falkinger . Als Zukunftsmarkt: Tschechien Obmann Mühlviertler und Bayern Granitland

9 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010.. Sagenhafte Wander-Erlebnisse Der Donausteig verbindet Passau und Grein

Im vergangenen Jahr wurden in der LEADER Region Donau-Böh- merwald wunderschöne Rast- und Aussichtsplätze am Donausteig er- öffnet, die zum Verweilen und Aus- ruhen einladen. Alleine die große Vielfalt an unterschiedlichen Land- schaften entlang der bayerisch-obe- rösterreichischen Donau ließe sich ganz kurz mit dem Ausruf „einfach sagenhaft“ charakterisieren.

Von der historischen Dreiflüsse- Donau. Dabei ist der Donausteig schaft mit bäuerlicher Prägung in stadt Passau kommend windet so aufgebaut, dass er für jeden den Ebenen bis hin zu den Städten sich der Strom zuerst durch die be- Typ Wanderer das passende An- und den wildromantischen Klam- waldeten Höhenrücken des Obe- gebot auf Lager hat: men und Schluchten. ren Donautales. Höhepunkt die- ser Wegstrecke ist die Schlögener • Weitwanderer können den Durch insgesamt 135 Start-, Rast- Schlinge. Selbst in Millionen an gesamten Donausteig in meh- und Panoramaplätze erfahren die Jahren hat sich der Fluss am har- reren Tagesetappen in Angriff wechselnden Landschaften an ten Schlögener Gestein den feuch- nehmen. Die insgesamt 450 der Donau eine durchgehende ten Zahn regelrecht ausgebissen. Kilometer Donausteig verlau- Inszenierung. In den Gemein- Und so musste er einen Umweg fen sowohl am nördlichen als den entlang des Donausteiges mit zweifacher Richtungsände- auch am südlichen Ufer des finden Wanderer die Startplät- rung nehmen. Ein sagenhaftes Stroms ze mit ausführlichen Infotafeln. Glück für den Wanderer, der • Speziell für Ausflugswande- Die Rast- und Erlebnisplätze sind dieses Spektakel betrachten darf. rer wurden die 40 Donausteig- neben den Übersichtstafeln auch Es folgt die fruchtbare Ebene des runden konzipiert. Sie zweigen mit modernen Sitz- und Rastge- Eferdinger Beckens, der Gemü- an ausgewählten Einstiegsstel- legenheiten ausgestattet. Ganz segarten Oberösterreichs. Zwi- len von der Hauptroute des Do- nach dem Motto des Donausteigs schen dem Mühlviertel und dem nausteiges ab und führen auch – „einfach sagenhaft“ – sind die massiven Rücken des Kürberger ins Hinterland. Die optimale Übersichtstafeln mit insgesamt Waldes bahnt sich die Donau ih- Einbindung von Bahn, Bus 120 traditionellen Sagen aus dem ren Weg in die Landeshauptstadt und Schiff ermöglicht es auch Donauraum versehen. Erzählt und weiter in die Auwälder gezielt Teilstücke des Don- werden die alten Geschichten rund um die Einmündungen von austeiges in Angriff zu nehmen ganz neu von Oberösterreichs Enns und Traun. Das Machland und mit öffentlichen Verkehrs- Märchen- und Sagenspezialisten im Norden des Flusses ist wieder mitteln wieder an den Aus- Helmut Wittmann. Illustriert von fruchtbares Flachland, bevor die gangspunkt zurückzukehren. Jakob Kirchmayr fügen diese Sa- Ufer im Strudengau kurz vor dem • Gleichzeitig eignet sich der gen dem umfassenden Bild, das Städtchen Grein wieder schroffer Donausteig ideal für Familien, der Donausteig von der Region und wildromantischer werden. die mit „Kind und Kegel“ un- zeichnet, eine weitere Facette terwegs sind, ebenso wie für hinzu. 450 Kilometer Donausteig, gemütliche Genusswanderer 40 Donaurunden und ambitionierte Etappen- Die Donausteig-Wirte Seit Juli 2010 ist diese sagen- wanderer. Insgesamt 64 Beherbergungs- hafte Vielfalt aus Natur- und Kul- betriebe im bayerisch-oberöster- turlandschaften durch den 450 Sagenhafte Erlebnisplätze reichischen Donauraum werden Kilometer langen Donausteig Die Streckenführung des Don- künftig als „Donausteig-Wirte“ verbunden. Unter dem Mot- austeiges ist dabei so konzipiert, die Gäste entlang des neuen Wan- to „einfach sagenhaft“ bietet er das die ganze landschaftliche Viel- derweges kompetent beraten und dem Wanderer außergewöhnliche falt des bayerisch-oberösterrei- begleiten. Als Spezialisten in Sa- Ein- und Ausblicke in die eben- chischen Donauraumes zur Gel- chen Wanderurlaub entlang des so abwechslungsreichen wie fes- tung kommt. Von den bewaldeten Donausteiges unterwerfen sie selnden Landschaften entlang der Uferhängen über die Kulturland- sich festgelegten Qualitätskrite-

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rien für Nächtigungs- und Gas- tronomiebetriebe. Gleichzeitig Labyrinthe Hofkirchen eröffnet machen die Donausteig-Wirte mit speziell auf die Zielgruppen Der feierliche Festakt mit des Donausteiges abgestimmten Landeshauptmann Dr. Josef Pauschalangeboten den Wander- Pühringer, Landesrat Rudolf weg auch zu einem buchbaren Anschober, LEADER-Obmann Urlaubsziel. Georg Ecker, Bezirkshaupt- frau Dr. Wilbirg Mitterlehner Wanderurlaub am Donausteig sowie den Landtagsabgeord- Die buchbaren Pauschalangebote neten Patricia Reisinger, Ul- der Donausteigwirte sind gezielt rike Schwarz und Ulrike Wall auf unterschiedliche Typen von und zahlreichen weiteren Per- Wander-Urlaubern ausgerichtet. sonen des öffentlichen Lebens Landtagsabgeordneter Georg Ecker, So gibt es beispielsweise spezielle setzte den Schlusspunkt unter Landesrat Rudi Anschober, Obfrau Angebote für Etappenwanderer die vierjährige Planungs- und des Vereins „Labyrinthe Hofkir- und für Jene, die den Donausteig Bauphase und war zugleich der chen“ Claudia Woldan und Landes- ohne schweres Gepäck in An- Start für die Weiterentwicklung hauptmann Dr. Josef Pühringer. griff nehmen wollen. Wer neben des Projektes. dem Wandern gerne kulinarische Schmankerl der Region entde- Die Festredner betonten die Be- Themen Wege-Lebenswege-La- cken möchte, wer etwas für Ge- deutung dieses außergewöhn- byrinthe vor. Der anschließende sundheit und Vitalität tun möchte, lichen Tourismusprojektes mit Fackelzug der über hundert Kon- wer Kultur und Natur der Region seinem spirituellen Hintergrund zertbesucher und der gemeinsame kennen lernen möchte oder wer und die überragend große ehren- Gang in das Labyrinth der Begeg- mit Kind und Kegel unterwegs amtliche Leistung. nung, dem ersten Labyrinth des ist findet ebenfalls maßgeschnei- Obfrau Claudia Woldan bedankte Themenweges, bleibt ein unver- derte Angebote am Donausteig. sich bei den zuständigen Förder- gessliches Erlebnis für alle Teil- Und zu guter Letzt lässt sich stellen, bei der Gemeinde sowie nehmer. Bei der anschließenden der Donausteig im Urlaub auch bei den über 80 Freiwilligen, die Agape klang der Abend im Freien perfekt mit dem Donauradweg zur Umsetzung des Projektes aus. kombinieren – die beiden Klassi- beigetragen haben. ker am großen Strom Europas in Nach dem Festakt, einem Früh- einem Angebot kombiniert. Die Feierlichkeiten begannen am schoppen und einem Luftbal- Vorabend mit einem sehr stim- lonstart für Kinder begaben sich Donausteig interaktiv migen Konzert in der Pfarrkirche. am Sonntag einige Tapfere trotz Ein umfassendes Bild vom Do- Johann Sebastian Bachs „Kunst großer Hitze auf die Wanderung nausteig können sich Wanderer der Fuge“ in Streichquartett-Be- zu den Labyrinthen. Gut besucht schon lange vor dem Start im setzung wurden Texte zum Laby- waren die Labstationen am Weg Internet unter der Adresse www. rinth zur Seite gestellt. und beim Labyrinth der Verwand- donausteig.com machen. Neben Das Ensemble CON ALCUNA lung. 20 glückliche Gewinner der interaktiven Karte und dem LICENZA spielte auf Original- durften das Labyrinth aus vier- Tourenplaner ist hier alles rund instrumenten das Meisterwerk undzwanzig Meter Höhe betrach- um den Donausteig zu erfahren. der Barockmusik in berührender ten. Müde Wanderer konnten sich Neben den Infos zu den einzelnen Schlichtheit. Die Labyrinthbe- mittels Pferdekutsche wieder Donausteig-Wirten und buch- gleiterInnen, die ihre Ausbildung zum Ausgangspunkt zurückbrin- baren Angeboten für das Aben- im April dieses Jahres abge- gen lassen. teuer Donausteig gibt es auch hier schlossen haben, trugen zwischen einen Einblick in die geheimnis- den einzelnen Fugen Texte zu den Labyrinthe Hofkirchen ist eröff- volle Welt der Donausagen. Gä- net: Zahlreiche Angebote erwar- stebuch, Blog und Videos runden ten die Wanderer und Touristen die Website zum Donausteig ab. nun von kurzen Einführungen bis hin zu begleiteten Wanderungen und Seminaren rund um das The- NÄHERE INFORMATIONEN ma. Weitere Informationen gibt es auf Werbegemeinschaft der Homepage www.labyrinthe- Donau Oberösterreich hofkirchen.at sowie unter der Te- Lindengasse 9, A-4041 Linz, lefonnummer 0664/2396954. Tel: +43(0)732/7277-800 Fackelzug zum Labyrinth der Begeg- www.donausteig.com nung

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Energieautarkie ist die Vision Alternative Energie in Südböhmen der Klima- und Energiemodell- region Donau-Böhmerwald ROHRBACH/BUDWEIS. Eine Hofrat Mag. Walter Wöß, Ge- Delegation aus dem Mühlviertel schäftsführer des Energy Centre Durch die Aus- besuchte kürzlich im Rahmen in Budweis und Mag. Ivana Klo- schöpfung der einer zweitägigen Exkursions- busnikova, Direktorin des Energy lokalen energe- reise die neuesten alternativen Centre Budweis waren sich einig: tischen Ressour- Energiegewinnungsanlagen in „Die Zusammenarbeit zwischen cen ist es möglich unserem Nachbarland Tsche- Oberösterreich und Südböhmen eine höhere Ver- chien. im Energiebereich wird seit 12 sorgungssicher- Jahren gepflegt und durch ge- heit zu erreichen Im südböhmischen Raum wurden meinsame Projekte des OÖ. En- und die regionale Biomasseheiz-, Photovoltaik- und ergiesparverbandes und des Ener- Wertschöpfung Willi Hopfner Biogasanlagen besichtigt. Die gy Centre Budweis geprägt“. beträchtlich zu grenzüberschreitende Zusam- Oberösterreich wird als Vorzeige- steigern. In den Bereichen Wär- menarbeit in der Energieberatung land und Vorreiter im Bereich En- me, Strom und Verkehr von fos- wurde durch das Energy Centre ergieeffizienz und erneuerbarer siler Energie und von Energieim- Budweis ausführlich aufgezeigt. Energieträger angesehen. porten weitgehend unabhängig Die mitgereisten Fachexperten Referate im Energie-Center zu werden ist das Bestreben die- auf dem Gebiete der Energie E.ON in Budweis und Besichti- ser Klima- und Energiemodellre- konnten bei dieser Studienreise gungen von Energieanlagen in gionen. Das dies möglich ist be- die Energieeffizienz in Südböh- den südböhmischen Gemeinden weist die „Energiestadt“ Güssing. men – abseits des umstrittenen gewährten den Teilnehmern den In Güssing wird heute im Bereich Atommeilers Temelin – kennen neuesten Stand in Südböhmen. Wärme, Kraftstoff und Strom in lernen und Erfahrungen austau- Es wurden neue Kontakte ge- der Jahresbilanz mehr Energie schen. knüpft sowie Informationen und aus nachwachsenden Rohstoffen Die Exkursionsteilnehmer waren Erfahrungen über Staatsgrenzen erzeugt als die Stadt tatsächlich von den innovativen Bemühungen hinweg ausgetauscht. Interessier- benötigt. Diese Aufgabenstellung der Kommunen (Nahwärme aus te Teilnehmer aus Bayern waren hat die Modellregion Donau- Hackgut) bzw. über die Einzelini- mit dabei, womit das funktionie- Böhmerwald in den nächsten Jah- tiativen (große Photovoltaikanla- rende Zusammenwirken in der ren zu bewältigen. Unter großen gen) sehr beeindruckt. Dreiländergesellschaft dokumen- Engagement der Bevölkerung ist tiert werden konnte. das auch im Bezirk Rohrbach si- cherlich möglich! Aufgabenstellung für die ge- plante Zusammenarbeit in der Region Donau-Böhmerwald

Die Bewusstseinsbildung wird eine der wichtigsten Aufgaben für die Zukunft sein um die Be- völkerung so schnell als möglich „umzuprogrammieren“. Durch Organisation von regio- nalen Veranstaltungen und Aus- sendungen kann eine viel größere Anzahl von Personen angespro- chen werden. Eine koordinierte Zusammenarbeit in unserer Re- gion wird diese Aufgabe, die wir zu bewältigen haben, wesentlich erleichtern. Ich hoffe, dass alle Gemeinden Foto: v.l.n.r.: Dipl.-Ing. Klaus Diendorfer, Geschäftsführer der Leaderregion der Region Donau-Böhmerwald Donau-Böhmerwald, Bürgermeister Wilhelm Peinbauer aus Oepping, Vize- sich an dieser verstärkten Zusam- bürgermeister Heinrich Pfoser aus Nebelberg, Markus und Wilhelm Sitter menarbeit beteiligen, denn es ist aus Neureichenau in Bayern, Josef Schoissengeier, Amtsleiter der Gemeinde höchste Zeit, wirkungsvolle Maß- Schenkenfelden, Roman Bumberger und Hofrat Mag. Walter Wöß vom Amt nahmen in der Energiepolitik und der Oö. Landesregierung bzw. Geschäftsführer Energy Centre Budweis Energieversorgung anzustreben und umzusetzen! 12 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010 Klima- und Energiemodellregion Donau-Böhmerwald Die noch nicht allzu lange zu- Ziele der Ge- rückliegenden Bilder der Öl- meinden und katastrophe in Mexiko machen Personen, die eines klar: die Zeit ist mehr als sich im Kli- reif für den Ausstieg aus der ma- und En- fossilen Energie. Es gibt um- ergiebereich welt- und klimafreundliche Al- e n g a g i e r e n , ternativen - man muss sie nur berücksichtigt nutzen! werden. Dies Durch die Verwendung lokaler bedeutet zum Ressourcen und den Einsatz von Einen, dass erneuerbaren Energien können der Weg bis Kosten gesenkt und die Umwelt mit der Um- geschont werden. Neben um- setzung greif- weltrelevanten Aspekten wie der barer Projekte Reduktion von Treibhausgasen begonnen wer- Energie aus Sonne und Biomasse geben Klima- und Energiemo- den kann etwas dellregionen auch wichtige wirt- länger ist, als wenn die Ziele und dabei sehr wichtig. Nutzen Sie schaftliche Impulse im Hinblick damit die Projekte von außen he- deshalb die Chance, an dieser ge- auf neue Arbeitsplätze. rein vorgegeben werden. Zum meinsamen Umsetzungsstrategie Anderen war die „regionsinter- für die Klima- und Energiemo- Mitte Februar 2010 wurde die ne Grundsatzzustimmung“ zur dellregion Donau-Böhmerwald LEADER Region Donau-Böh- Klima- und Energiemodellregi- mitzuarbeiten. merwald durch den Klima- und on Donau-Böhmerwald anfangs Energiefonds als eine von 37 Kli- nicht nur positiv. Angesichts der Kontakt: 07283/81070 ma- und Energiemodellregionen finanziellen Situation vieler Ge- [email protected] in Österreich beauftragt. meinden ist das allerdings durch- aus nachvollziehbar. Bereits im Jahr 1994 wurde mit IMPULSSTATEMENT dem Bezirksenergiekonzept Im Zuge der bisherigen regionalen • Brauchen wir Rohrbach österreichweit eine Klima- und Energiegespräche, wirklich zum Vorreiterrolle im Energiebereich wurden mögliche Schwerpunkte Wohnen eine eingenommen. Dieses erste re- zur Reduktion von CO2-Emissi- Wohnfläche gionale Energiekonzept wurde onen diskutiert. Viel Wissen über von mehr als zwar auch mit den Gemeinden die Verursacher von sogenannten 130 m², wenn erarbeitet, war aber auf die Ener- Treibhausgasemissionen bzw. die die Fami- giethematik beschränkt. Folgen des Klimawandels ist in lien aus 3 bis der LEADER Region bereits vor- max. 4 Personen bestehen? Im Zuge der nunmehrigen Klima- handen. • Benötigen wir wirklich zum und Energiemodellregion Donau- Wohn- und Lebensgefühl Böhmerwald sollen auch Fragen Ideen und Initiativen zur Redukti- jeweils ein Einfamilienhaus des Klimawandels und vor allem on von CO2-Emissionen sind im und einen Garten von bis die Erwartungen, Wünsche und Entstehen. Diese wurden in einem zu 1.000 m² – den später die ersten Entwurf für ein regionales Großelterngeneration schwer Umsetzungskonzept für die Jahre pflegen kann? 2011 bis 2013 zusammengefasst. • Sind wirklich in jedem Haus- Noch können Projektideen von halt in den Städten und auf lokalen und regionalen Akteuren dem Land – wobei dies noch in das Umsetzungskonzept einge- verständlich ist – mindestens arbeitet werden. 2 PKWs, wenn eigentlich wesentliche Wege auch mit Ab Anfang 2011 wird dann im dem Rad oder zu Fuß bewäl- LEADER Büro eine regionale tigt werden können? Ansprechstelle für die Realisie- rung der im Umsetzungskonzept DI Hans Kordina angeführten Projekte zur Verfü- Prozessbegleiter Klima- und gung stehen. Ihre Beteiligung ist Energiemodellregion

13 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010.. Besuch – Litauens LEADER Regionen zu Gast in der Donau-Böhmerwald Region Gleich drei Mal informierten Raum durch Eigeninitiative ih- Nach einem intensiven Tag in der sich mehr als 100 LEADER ren Lebensraum aktiv mitge- Donau-Böhmerwald Region ging Vertreter aus Litauen im ver- stalten können. Auch die große es dann weiter zu Lokalen Akti- gangenen Jahr über die Struk- Anzahl an Nahwärmeanlagen in onsgruppen in die Region Vene- tur und den Aufbau der Leader den Gemeinden und die regionale to in Norditalien. Ein deutliches Regionen in Österreich. Positionierung auf Klima- und Zeichen der lokalen, regionalen Energiethemen beeindruckte die und europäischen Vernetzung von Beeindruckt zeigten sich die Gä- Gäste aus dem waldreichen Li- ländlichen Regionen. ste aus insgesamt sieben litau- tauen nachhaltig. ischen LEADER Regionen von den verschiedenen Projekten, die in der LEADER Region Donau- Böhmerwald bisher verwirklicht wurden. Unter Anderem stellte Claudia Woldan die Labyrinthe in Hof- kirchen vor, anschließend ging es weiter zur Whiskeybrennerei von Michael Jachs beim Bruckwirt in Obermühl. Für die Frauen aus den LEADER Regionen Ignalina und Zarazai waren der Fische- rei- und Wasserpflanzenlehrpfad rund um den Urlsee in Klaffer und der Waldseilpark in Schöne- ben anschauliche Beispiele dafür, wie Akteure aus dem ländlichen Litauische LEADER Aktionsgruppen zu Besuch Stoaninger Mühlviertel Destillation Awards. Dort wurde der Viasaum- behmwiski mit 94 Punkten von 100 belohnt – Gold und Bester in der Kategorie Whiskey. Natürlich freut man sich über solche Auszeichnungen. „Aber man bleibt ein ewig Suchender, nach dem perfekten Schluck!“, so Jachs. Heuer wurde die neue Schaubren- 20 Edelbrände, 5 Liköre und 2 Whis- nerei in Lembach mit dem Ziel keys Michael Jachs freut sich über Erfolg eröffnet, das Produkt Edelbrand des Viasaumbehmwiski noch transparenter zu machen. In Whiskey. der neuen Schaubrennerei wur- In diesem Whiskey wurden drei Die Stoaninger Brüder Georg und de am 13. Juni dieses Jahres das wesentliche Elemente des Mühl- Michael Jachs starteten im Jahre neueste Produkt präsentiert, und viertels vereint: Schlägler Bio- 1999 die Herstellung von Edel- zwar der einzigartige HONEY Roggen, Honig und Mühlviertler bränden, Likören und Whiskey. Eiche. Das Sortiment umfasst ca. 20 Denn aktuellsten Erfolg, den Edelbrände, 5 Liköre und zwei die Brennerei für sich gewinnen Whiskeys. Die kontinuierliche konnte, war der Cäsar in Gold. Arbeit und die Liebe zum De- Er wurde am 21. Oktober für die tail in der Destillierkunst geben Verpackung verliehen. Auf diesen den Beiden recht. Zeugnis dafür ist Michael Jachs besonders stolz, sind zahlreiche Medaillen bei der denn ein gutes Produkt braucht Destillata und den World Spirits auch eine gute Verpackung!

14 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010 Kulturlandschaftspreis 2010 geht an die Landschaftsschule Donauschlinge

4133 niederkappel 48 - www.laschdo.at - Preisverleihung in St. Johann im [email protected] – 0680 / 119 2197 Pongau/Sbg.

Am 29. September sind wir in St. Johann im Pongau von Bundesminister Berlakovic mit dem „Kul- turlandschaftspreis 2010“ ausgezeichnet worden. In der Kategorie Landschaft-Tourismus wurden für diesen Preis in Österreich drei Projekte ausgewählt. Die Landschaftsschule Donauschlinge er- reichte den 2. Platz hinter einer Vorarlberger Initiative.

Seit 2007 gibt es die Landschafts- Hinsicht: Es ist eine Kombinati- Zentrum des Angebotes. schule Donauschlinge, die im on von Wissen über die Natur und 4. “Landart“ - den Bezug von Natura 2000-Gebiet „Oberes Do- damit verbundener Erlebnisorien- Natur und Kunst zu vermitteln nautal" beheimatet ist. tierung. ist das kreative Kernthema und Unser Ziel ist es, auf die Ein- orientiert sich an einem moder- maligkeit dieser Landschaft auf- 1. Die „Essbare Landschaft“ nen Kunstverständnis. merksam zu machen. Der Schwer- macht neugierig und schafft 5. Kooperationen und Netz- punkt unseres Tuns liegt derzeit einen „genießbaren“ Zugang werke - die Angebote werden auf Waldschule, Essbarer Land- zu einer nahezu unbekannten regional vernetzt und die Land- schaft, einem pädagogisch ausge- Landschaft; zudem trägt sie bei schaftsschule sieht sich als Teil richteten Outdoorprogramm und zur Rekultivierung und Wert- dieses Netzwerkes im Bereich auf Kursen zu Kunst und Natur. schätzung besonderer Pflanzen. Kultur und Tourismus. Von den Gästen sehr gut ange- 6. „Kultur – Natur“ - kulturelle Was wir tun? nommen wird die Kooperation Angebote stärken den Bezug mit den Kräuterwirten der Re- zu Landschaft und Herkunft. Das besondere an unserem Pro- gion. Wir tragen damit sehr inten- jekt ist die Kompatibilität und der 2. Die „Waldschule Donautal“ siv zur Grundsatzdiskussion Umgang mit den natürlichen Res- wendet sich an Schulen und über ländliche Regionen und sourcen. Wir brauchen für unsere vermittelt erlebnis- und aben- der Möglichkeit ihres "Überle- Aktivitäten und Angebote nichts teuerreiches Waldwissen. bens" bei. anderes als die Natur, mit weni- 3. Das „Outdoor“-Programm ist 7. „Corporate-Design“ – Große gen Hilfsmitteln erreichen wir ei- pädagogisch und der Natur an- Beachtung findet unser medi- nen intensiven Vermittlungsgrad. gepasst und unterscheidet sich aler Auftritt, der vielfach be- Unser Vermittlungsprogramm von eventmäßig ausgerichteten lobt einen besonderen Akzent ist modern und entspricht diesen wesentlich. Klettern, Abenteu- setzt. Anforderungen in mehrfacher er und Teambildung stehen im Josef Eibl

15 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010.. Die Zukunft des ländlichen Raumes liegt im Lernen …oder: Wer ist der Homo Donau-Böhmerwald?

Jede Region hat ihre Eigenheiten, ihre Besonderheiten und Bedürf- nisse – und braucht daher auch für sich abgestimmte Programme, um zukunftsfähig bleiben zu können. Dem Lernen kommt eine be- deutende Rolle dabei zu. Weiterbildung bringt eine Erhö- In der LERNENDEN REGION hung der Chancen am Arbeits- Donau-Böhmerwald soll nun markt, aber auch über den Beruf also verstärkt zu den Themen- hinaus helfen persönliche Kom- schwerpunkten „Mensch – Natur petenzen, das Leben erfolgreich – Grenzraum“ gearbeitet und ein und selbstbestimmt zu meistern. abgestimmtes Angebot geschaf- Durch die Verbindung zwischen fen werden. Die Projektgruppe ist Regionalentwicklung und regio- nun dabei, sich gemeinsam noch nalen Bildungsanbietern kann ein konkreter auf die Suche nach für die Region passgenaues An- passgenauen Aktionen für die gebot erarbeitet werden. Zielge- Arbeitsgruppe der Lernenden Region Bevölkerung der Region zu be- richtete, kreative und innovative geben. Dadurch soll ein Beitrag Aktionen für die Region sollen • Menschen unserer Region sind zur Weiterentwicklung der Regi- das gemeinsame Ergebnis daraus sehr gefragt am Arbeitsmarkt on und ihre Menschen geleistet sein. Und Menschen, die vom aufgrund vielfältiger Eigen- werden. Angebot Gebrauch machen. schaften: sie sind fleißig, sie sind gut erzogen, bescheiden, Die Projektgruppe setzt sich un- Unter dem Titel LERNENDE sozial kompetent, etc. Aller- ter anderem aus folgenden In- REGION treffen sich seit eini- dings hat das auch seine Schat- stitutionen zusammen: Verein gen Monaten engagierte Akteure tenseiten – man kann oftmals ALOM, Berufsbildende Schulen der Erwachsenenbildung aus der erst dann zufrieden sein, wenn Rohrbach, Berufsförderungsin- Region Donau-Böhmerwald zu etwas „erkämpft“ werden mus- stitut bfi, Bezirksbauernkammer einem gegenseitigen Austausch, ste, wenn etwas besonders hart Rohrbach, Bio-Schule Schlägl, zur Vernetzung und zur Entwick- zu verdienen war. Das fordert Frauentreff, Gemeinde Hofkir- lung einer Strategie zum Thema natürlich auch seine Opfer und chen, Ländl. Fortbildungsinstitut Lernen und Bildung für die Re- führt immer öfter bis an psy- lfi, etc. gion. Gemeinsam wurden die chische und körperliche Gren- Herausforderungen der Region zen. Detaillierte Informationen zum diskutiert, Schwerpunkte heraus- • Auch eine gesunde, natürliche Entwicklungsprozess sind auf gearbeitet und daraus Projekte im und vernünftige Lebensweise der Homepage des Leader-Büros Bereich Bildung und Wissen für sagt man den Menschen hier zu finden: http://www.donau- die Umsetzung konzipiert. Ziel nach. Biologisches Leben und boehmerwald.info/index.php/ für die Region Donau-Böhmer- Wirtschaften, nachhaltiges lernende-region wald ist es, LEBENS-werte, of- Verhalten sind ein Thema, das fene, nachhaltige und attraktive schon für viele als Selbstver- LERNENDE REGION Bildungsangebote für alle Gene- ständlichkeit gilt. Viel Wis- rationen zu schaffen, welche die sen ist dazu schon vorhanden, Helene Sageder Stärken der Region erkennen welches regional noch weiter begleitet den und unterstützen. verbreitet werden kann. Prozess „Ler- • Eine weitere Besonderheit nende Region“. Auf der Suche danach, was die der Region ist das Leben im Region Donau-Böhmerwald aus- Grenzraum zu Bayern und Sie lebt in der macht, konnten eindeutig und Tschechien, in der noch immer Region, ist sehr rasch die Menschen als Be- viel Potenzial verborgen liegt. studierte So- sonderheit identifiziert werden. Sei es in einer grenzüberschrei- zialwirtin und Die Bevölkerung der Region ist tenden Zusammenarbeit durch Wirtschaftspädagogin, haupt- eine Marke für sich als Mensch gemeinsame Projekte, Koope- beruflich in einer Sozialen – somit wurde der Begriff des rationen mit Unternehmen oder Dienstleistungsorganisation Homo Donau-Böhmerwald gebo- einfach der gesellschaftliche beschäftigt und dort zuständig ren. Austausch der Bevölkerung auf für Erwachsenenbildung und einer erlebnisbasierten Ebene. EU-Projekte.

16 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010 Die Europäische (Ur-)Waldroute – Ein Entwicklungsprojekt für Wald-Regionen von Dr. Dagmar Everding, Ostwind e. V., Kempten im Allgäu

Durch Europa zieht sich ein das Europäische Fernwanderwe- nien fehlen noch Weg von markierten Fernwan- genetz einen möglichen Beitrag wichtige Etappen, derwegen der Europäischen bei der Entwicklung eines sanften um das europäische Wanderwe- Wandervereinigung. Tourismus dar. Als Vermarktung genetz zu komplettieren. Diese Dieser Vereinigung gelang es in der regionalen Etappe einer euro- Etappen in den Karpaten berüh- einer Entwicklungsarbeit von ca. päischen Route bieten sich in der ren die letzten ursprünglichen 40 Jahren, insgesamt elf Wege- jeweiligen Region diverse Akti- Urwälder Europas. Viele Wande- verbindungen zu registrieren, vitäten an, z. B. mehrsprachige rer finden gerade diese Urwälder von denen der größte Teil Euro- Informationen über die genaue faszinierend, so dass es sich für pa in West-Ost-Richtung und ein Wegeführung, über Unterkünfte den Wandertourismus wie für die kleinerer Teil in Nord-Süd-Rich- verschiedener Komfortklassen, in den Karpatenregionen leben- tung durchquert, z. B. der E2 von die nahe der Wegeroute liegen, den Bergbauern als auch für die der Nordsee über den Genfer See oder die Organisation eines Ruck- Naturschutzverwaltungen lohnt, bis zum Mittelmeer oder der E8 sacktransports von Unterkunft zu eine behutsame Wanderwegeer- von der Irischen See über Rhein- Unterkunft. schließung in diesen Gebiete zu Main-Donau-Karpaten bis zu schaffen. Der Verein Ostwind e. Rhodopen an der türkischen Kü- Vom Europäischen Fernwander- V. trägt mit seiner Karpatenroute ste des Schwarzen Meeres. weg E8 führt eine Etappe durch (www.carpatroute.com) zur künf- tigen Weiterentwicklung des E8 bei. Die Urwälder in den ukrainischen und rumänischen Karpaten stellen wichtige Parameter für die zu er- haltende Biodiversität naturnaher Wälder in Mittel- und Westeuro- pa dar. Wenn Wälder in Zukunft nicht nur nach dem Holzertrag bewertet sondern auch weniger ertragreiche naturnahe Wälder erhalten bzw. entwickelt werden sollen, kann der ökologische Tou- rismus helfen, die Wertschöpfung in Wald-Regionen zu verbessern. Die Europäische (Ur-)Waldrou- Bergbauernhof in traditioneller Holzbauweise in den Karpaten te soll sowohl Wanderwege und Wanderinfrastruktur in faszinie- Die Fern- oder auch Weitwande- die LEADER-Region Donau- renden Landschaften schaffen rer gehen diese Wege in der Re- Böhmerwald. Hier ist dieser Weg und für diese ein Marketing auf- gel in Etappen und benötigen jede zwar gut markiert aber bisher bauen als auch die Angebote von Nacht eine andere Unterkunft, nur eingefleischten Wanderern lokalen und regionalen Umwelt- möglichst in unmittelbarer Nähe bekannt (er verläuft von Ober- informationsstellen, Naturschutz- zur Wegetrasse. Bei ihren Wan- kappel über den Ameisberg nach zentren und Schutzgebietsorgani- derungen erfahren sie die große Neufelden). Es besteht also ein sationen vernetzen. Vielfalt der europäischen Land- noch kaum entdecktes Potential, schaften und Regionen. Auch das für eine nachhaltige Regi- Für LEADER Aktionsgruppen ist erleben sie zahlreiche Begeg- onalentwicklung in vielfältiger der ökologische Tourismus ein nungen, z.B. mit Wanderern aus Weise nutzbar ist. wichtiges Aufgabenfeld bei der anderen europäischen Ländern nachhaltigen Entwicklung länd- wie auch mit Bewohnern von Die Projektidee einer Euro- licher Räume. Die Europäische Städten und Dörfern. päischen (Ur-)Waldroute setzt (Ur-) Waldroute bietet den LEA- auf das vorhandene, der Völker- DER-AGs in Wald-Regionen ein Für diejenigen Regionen, durch verständigung dienende Netz der auf ihre Potentiale zugeschnitte- die ein solcher Fernwanderweg Europäischen Fernwanderwege nes Entwicklungsprojekt mit eu- verläuft, stellt der Anschluss an auf. In der Ukraine und in Rumä- ropäischer Vernetzung.

17 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010..

Martin Kastner: Terrassenlandschaft ÖDENKIRCHEN - ein Mühlviertler Kulturerbe! Wer kennt die eigenartige Land- schaft an den Mühltalhängen in Ulrichsberg, diese etwa 300 ha große Kulturlandschaft geglie- dert durch schmale Wiesen und Ackerstreifen, Böschungen, schattenwerfende Hecken und Steinbühel? Wie erleben wir im Anblick auf diesen Strukturreichtum an Land- schaftselementen die Einzigartig- keit und Seltenheit dieser Land- schaft? Nehmen wir im Betrachten dieser Landschaft unbewusst und ohne ein junger durch viele Landesteile tete Einkommen aus den auf den weiteres Auseinandersetzen über reisender Forstmann, "er habe in Terrassen erzeugten Lebensmit- das Werden dieser doch recht keinem Teil Oberösterreichs eine teln fair? Kann den Bauern der ungewöhnlichen Landschaft ein ähnlich schöne und eigentümliche Mehraufwand an Arbeit durch kulturelles Erbe unserer Sied- Landschaft gesehen, diese Terras- die gängigen Förderungsmittel lungs- und Flurgeschichte wahr? senhänge müssten eine Einmalig- abgegolten werden? Wenn wir Es muss doch etwas Besonderes keit für OÖ sein". die Bewirtschaftungsverhältnisse sein, diese von bäuerlicher Be- mit weniger strukturierten Land- wirtschaftung seit sechs Jahrhun- Im Gegensatz hiezu die Bauern, schaften vergleichen, sollte die derten geprägte und gestaltete die in den Ortschaften Ödenkir- Antwort eindeutig sein! Landschaft! chen, Fuchslug, Kandlschlag und Im Gegensatz dazu andere Teile Mühlwald ihre Höfe haben, die Das Wegräumen dieser Bewirt- des Mühltals von Ulrichsberg mit einem ungewöhnlich höheren schaftungshindernisse, eine kost- über Aigen Richtung Haslach, Arbeits- und Maschineneinsatz spielige Herstellung von maschi- fast schon monoton, arm an Land- diese Terrassen im Vergleich zu nengerechten Produktionsflächen schaftsstrukturen, offensichtlich anderen Produktionslagen im ist sogar in früheren Zeiten der prädestiniert für eine moderne Mühltal, ja sogar in der gesamt- Meliorationsmaßnamen unterlas- und maschinengerechte Land- en Region Donau-Böhmerwald sen worden und ist heute bei den wirtschaft. Vor kurzem erzählte bewirtschaften! Ihr Zugang und EU-weit gültigen Cross Compli- Erleben ist da- ance Bestimmungen Utopie. her weniger von der wahrnehm- Heute sollten daher solche Maß- baren Eigenart nahmen gesetzt werden, mit de- und Schönheit, nen diese Einmaligkeit und Sel- sondern von tenheit einer Landschaft jenen den Mühen bei "MEHRWERT" erfahren kann, der Nutzung der der den Bauern Hoffnung auf schmalen Wie- Wirtschaftlichkeit ihrer Betriebs- sen- und Acker- führung und Entschädigung ihrer streifen sowie Landschaftspflegeleistungen an bei Pflege der die Allgemeinheit bringen. Feldraine, Bö- schungen und Wie Bemühungen in den letzten Hecken geprägt. Jahren zeigen ist der Weg zu ei- Das Angebot von vielfältiger Infrastruktur kann wesent- Wer macht sich ner wirtschaftlichen Neupositio- liche Voraussetzung sein für die Vermittlung der Eigen- schon Gedan- nierung schwierig, er war von der art und Schönheit der Terrassenlandschaft. ken über die Skepsis am Erfolg gekennzeich- Frau Iris Niederdöckl, Natur- u. Landschaftsführerin aus Erschwernisse net. Die Bauern sind uneinig über der Region, und Dipl. Ing. Dr. Martin Kastner, Agrarbe- in der Bewirt- einen gemeinsamen Weg der Prä- zirksbehörde für OÖ , bei einem Informationsaustausch schaftung? Ist sentation ihrer Landschaft. Dem über die Terrassenlandschaft Ödenkirchens. das erwirtschaf- Tourismus fehlen offensichtlich

18 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010 noch die Kreativität und das Geld zur Vermarktung der Eigentüm- lichkeit dieser einmaligen Kultur- landschaft. Es mangelt aber auch immer noch an einer gemein- samen Strategie der Bauern und der öffentlichen Institutionen. Mögliche Synergien mit der Böh- merwald–Schule wurden (noch) nicht mit jener Zielstrebigkeit entwickelt, wie diese für einen neuen das Image aufwertenden Auftritt zur "Vermarktung" der Böhmerwald-Kulturlandschaft aus Wald und Landwirtschaft zu erwarten wäre. Das Erleben der Wiesen und Äcker, der Pflanzen- und Tierwelt in ihrer ehrlich her- zeigbaren Qualität einer Biodi- Durch Böschungen Hecken und Raine reich gegliederte Landschaften wie versität, das Begreifen der Arbeit hier im Landschaftsschutzgebiet Ödenkirchen in der Gemeinde Ulrichsberg des Bauern im Wald und am Feld sind heute auch im Mühlviertel die Ausnahme. und der Genuss an Lebensmittel erzeugt von Betrieben der Ter- Ödenkirchen, Fuchslug, Kandl- tungsprobleme etc.) im Vergleich rassenlandschaft und BioRegion schlag, Mühlwald und Dietrich- mit Terrassenlandschaften in Eur- Mühlviertel. schlag in der Gemeinde Ulrichs- opa vom Institut für Landschafts- Eine BioRegion Mühlviertel berg, können als "HotSpots" einer entwicklung, Erholungs- und braucht Landschaften zum her- BioRegion bezeichnet werden. Naturschutzplanung an der Uni- zeigen, zeigen was die Region Denn sie vermitteln ein wesent- versität für Bodenkultur aufberei- und Bauern unter "Bio" verste- liches Prädikat einer BioRegion. tet. hen. Die Erwartung geht weit über das Erzeugen von biolo- Dank der Bestrebungen seitens Zukünftige Aktivitäten der Lea- gischen Lebensmitteln hinaus. der Naturschutzabteilung und der der Region Donau-Böhmerwald Die Erwartung liegt auch in der Agrarbezirksbehörde des Landes und der Gemeinde Ulrichsberg Erhaltung und Entwicklung einer Oberösterreich wurde in dieser sollten zum Ziel haben, die Ein- ökologisch intakten Natur- und Region bereits eine Fülle von maligkeit der "Kulturterrassen Kulturlandschaft. Maßnahmen gesetzt, die zur Er- Ödenkirchen" der Bevölkerung Dieses von der Gesellschaft er- haltung der Terrassenlandschaften und den Gästen der Region be- wartete Bild braucht also auch beitragen. Auf Grundlage eines wusst und eine mit hohem kul- Kulturlandschaften von einer Agrarentwicklungskonzeptes turhistorischen und ökologischen herausragenden Vielfalt und wurden bereits in den 90-er Jahren Potenzial ausgestattete Kultur- ökologischen Einmaligkeit. Ter- Bewirtschaftungsverbesserungen landschaft erlebbar zu machen. rassenlandschaften wie die um und Schutzzonen vorgeschlagen. 2002 wurde von der Landesregie- rung das Landschaftsschutzgebiet "Kulturterrassen Ödenkirchen" ÜBER DEN AUTOR verordnet, wodurch den Bauern HR DI Dr. Martin Kastner ihre Landschaftspflegeleistung ist Leiter der Aufgabengrup- abgegolten werden kann. pe Landentwicklung bei der Mit dem Interreg-Projekt Alpter Agrarbezirksbehörde für OÖ, (2005 -2007), an dem 5 Staaten Absolvent der Universität für des Alpenraums beteiligt waren, Bodenkultur, Landwirtschaft konnte auch die europäische Di- und Landschaftsplanung; be- mension der Bedeutung der Ter- schäftigt sich vorwiegend mit Gewannfluren mit streifenförmigen rassenlandschaften aufgezeigt der Entwicklung der Kultur- schmalen Grundstücken bei Breiten werden. Die Landschaft um Öden- landschaften in OÖ, u.a. mit zwischen 10 und 50 m und unwirt- kirchen war Österreichs Projekt- der Frage der Auswirkungen schaftlichen Größen von meist unter beitrag und dieser wurde unter der Änderungen der Besitz- 1 ha prägen das Erscheinungsbild verschiedenen Gesichtspunkten und Bewirtschaftungsverhält- der jahrhunderte alten Kulturland- (historisch, Landschaftsstruktur, nisse in der Landwirtschaft auf schaft. Bewirtschaftungsweisen, Erhal- die Kulturlandschaft.

19 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010.. LEADER LandTage Nachhaltige Baukultur in der Donau-Böhmerwald Region

Die LEADER LandTage am - Raumordnung muss die Stär- 3. und 4. September standen kung der Identität zum Ziel ha- ganz im Zeichen der ländlichen ben – Naturraum, öffentlicher Baukultur im Fokus der Nach- Raum, Ortskerne, etc. Sie stellt haltigkeit. Diskutiert haben die Interessen der Gemein- Menschen aus Wirtschaft, Po- schaft vor Einzelinteressen und litik, Landwirtschaft und Ver- etabliert entsprechende Pla- waltung, sowohl Theoretiker nungsinstrumente z.B. Plan- als auch Praktiker die sich be- wertausgleich zur Sicherung ruflich mit Bauen, Wohnen und von Infrastruktur. Baukultur. Bei den besichtigten Raumordnung auseinanderset- Gebäuden wurden vor allem regi- zen. onale Baustoffe wie Holz, Lehm oder Stroh eingesetzt. Die Bau- Ergebnisse des Diskussions- herren wollten bei der Errichtung forums Nachhaltige Baukultur bzw. Renovierung bewusst die Donau-Böhmerwald regionale Wertschöpfung fördern und gingen bei der Bauweise teils Das Sarleinsbacher Manifest für experimentelle Wege. nachhaltige Baukultur im länd- lichen Raum ist Ergebnis des Dis- Thementisch biologisches Bauen Am Samstagabend fand die Eröff- kussionsforums. In einem ersten nung der Ausstellungen „BAU- Entwurf dieses regionalen Stra- ernSTOFFE“ und „LandLuft tegiepapiers werden zusammen- - Durch den sorgsamen Um- Baukultur-Gemeindepreis 2009“ fassend folgende Punkte festge- gang mit dem baukulturellen statt. Thomas Moser vom Verein halten: Erbe ist es möglich, vertraute LandLuft stellte dabei die Er- Bauformen in eine Tradition gebnisse des Diskussionsforums kontinuierlicher Veränderungs- vom Vortag vor und erklärte wie prozesse einzubringen, sowohl der Verein LandLuft durch die was das Bauen im landwirt- Auslobung des Gemeindepreises schaftlichen Bereich anbelangt Baukulturprozesse in den länd- als auch das in den Ortsker- lichen Gemeinden initiieren will nen. und wie dadurch weitere positive - Bauen alleine macht noch lan- Impulse für Gemeinde und Regi- ge keine „Baukultur“. Um den on entstehen können. Unterschied zwischen bloßem Bauen und Baukultur aufzu- Der Tiroler Bürgermeister Klaus Thementisch „Denkmalschutz / zeigen, sollen unterschiedliche Unterweger (Gemeinde Kals am Bauen im Bestand“ Modelle zukunftsorientierter Großglockner) betonte in seinem Gemeindeentwicklung und in- Vortrag, dass qualitätsvolle Bau- novative Bauprojekte aus an- kultur auch durch das Vertrauen - Regionale Wertschöpfung defi- deren Gemeinden in Österreich auf Experten entsteht. Die Preis- niert sich aus der Leistungsbi- dienen und mit den Möglich- lanz der Region minus der von keiten vor Ort in den 30 Ge- ZITAT außen zugekauften Baustoffe meinden der LEADER Region und Dienstleistungen. Die Ge- Donau-Böhmerwald in Aus- Bgm. Klaus meindeeigenen und regionalen tausch gebracht werden. Unterweger Geld- und Stoffströme stehen (Preisträ- dabei auch im Bereich des Fazit: Baukultur machen Men- gergemein- Bauwesens im Vordergrund. schen wie du und ich. Nachhal- de Kals am - Gesundes Bauen und Wohnen tige Baukultur verfolgt dabei Großglock- bedeutet kurze Wege zum Ar- einen ganzheitlichen Anspruch ner): beitsplatz, Wohnen im Kreise bei dem all diese Aspekte hinein- der Familie unter Verwendung spielen. Auch die Schönheit soll schadstoffarmer Baustoffe in dabei nicht zu kurz kommen. „Zeitgemäße Architektur ist einer lebendigen Nachbar- Die Bustour am Samstag führte der Lederhosenarchitktur auch schaft. zu vier Beispielen regionaler in Punkto Kosten überlegen“

20 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010 Kräuteralm Klaffer – Erlebnis Wildkräuter! Das Wissen um die Heilkräf- die in alten Riten und Volksbräu- te von Kräutern war früher chen ihren Ursprung haben. Fred weit verbreitet. Kräuterweiber und Christine freuen sich, Sie auf und Bauerndoktoren waren dieser mythischen Rundreise zu die Kundigen der alten Volks- begleiten. Exkursion zum „Tannenhaus“ der medizin. Sie kannten die Heil- Familie Sageder wirkung der verschiedensten Wildkräuter-Kulinarik Kräuter und ihre Verarbeitung Das bekannte und beliebte Böh- trägergemeinde Kals am Großglo- zu Salben, Tees und Tinkturen. merwaldkisterl – gefüllt mit ver- ckner hat es in einem langjährigen schiedensten Kräuterprodukten Prozess durch Neuerrichtungen Die Kräuteralm Klaffer ist ein – ist eine Idee der Kräuteralm und Renovierung von Gebäuden kleines Bauernsacherl im Böh- Klaffer. Von Kräuter-Tees über das Ortsbild nachhaltig verän- merwald. Es liegt geschützt auf Kräuterzucker, Marmeladen, dert, wobei Tradition und Moder- einer kleinen Waldlichtung in Kräutersalzen, Kräuteressigen, ne vorbildlich verknüpft werden. 800 m Seehöhe. Auf den natur- Kräuterlikören, essbaren Blüten Musikalisch umrahmt wurde die belassenen Wiesen finden viele und Samen sowie Gewürzen bis Veranstaltung vom Danubia- Wildkräuter ihre ursprünglichen hin zu den wohltuenden Kräuter- (Bohemia)-Saxophon-Quartett. Lebensbedingungen. Unter dem kissen für den gesunden Schlaf Motto „Bewusst zwei Schritte zu- wird alles sorgfältig in Handarbeit Die Veranstaltung der LEADER rück“ versuchen die Besitzer Fred hergestellt und liebevoll verpackt. LandTage hat gezeigt, dass das und Christine sich in Ruhe und im Da im Böhmerwaldkisterl nur Thema Baukultur sehr aktuell ist Einklang mit der Natur den Kräu- naturbelassene Produkte aus der und Zündstoff für Diskussionen tern zu widmen und die Kraft der Umgebung um Klaffer am Hoch- sein kann. Kräuter neu zu entdecken. ficht Platz finden, ist es ein ein- In einem nächsten Schritt soll zigartiges regionales Geschenk. eine weiterführende Diskussion Wildkräuter-Erlebnis Die Kräuteralm Klaffer ist auch über Orts- und Regionalentwick- Im Rahmen von geführten Kräu- Mitgliedsbetrieb des Oberöster- lung in den Gemeinden der LEA- terwanderungen mit Christine reichischen Lebensmittelclusters DER Region Donau-Böhmerwald (zertifizierte Kräuterpädagogin) und beschäftigt sich mit innova- stattfinden. auf den naturbelassenen Wiesen tiven Produktentwicklungen rund der Kräuteralm können Interes- um die Wildkräuter. Eines dieser Der Entwurf des Sarleinsbacher sierte die Wildkräuter des Böh- Produkte ist eine spezielle Wild- Manifestes wird auf Anfrage merwaldes mit allen Sinnen „er- kräuterpaste, die speziell für Bä- (07283 / 81070) gerne zur Verfü- leben“. Ein besonderer Kraftplatz ckereien entwickelt wird. gung gestellt. auf der Kräuteralm ist der interes- KräuterliebhaberInnen und sol- sant gestaltete Kräuter-Jahreskreis che, die es noch werden wollen, Die Ergebnisse der Diskussion der Kelten. Beifuß, Frauenman- können sich mit Fred und Christi- in den Gemeinden werden in die tel, Johanniskraut, Schafgarbe, ne unter der Tel.Nr. 0676/7214201 fertige Fassung eingearbeitet und Beinwell, Minze und Huflattich oder im Internet unter www.kra- danach auf www.landluft.at pu- bergen viele Geheimnisse in sich, euteralm.at in Verbindung setzen. bliziert.

Musikalische Umrahmung der Aus- stellungseröffnung durch das Danu- bia-(Bohemia)-Saxophon-Quartett

21 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010..

   LEADER-Projekte stellen sich vor

Erweiterung Bio- Grenzübertrittsstelle, die von Fleischerei Höglinger Schmugglern frequentiert wur- de. Zwischen den Ortschaften Fuchsödt, Haselbach, Fronau und Steinmühl sind einige Vorfälle hi- storisch dokumentiert. Wandern auf den Pfaden der Schmuggler. Für diesen grenzüberschreitenden Wanderweg gibt es mehrere Start- bzw. Etappenmöglichkeiten. Von folgenden Ausgangspunkten kann gestartet werden: Rathaus Weg- scheid, Grenzübergang Hanging und einem Gewerbetreibenden. oder Gemeindeamt Kollerschlag. Die Hackschnitzel werden von  den umliegenden Landwirten an-  Flurbereinigung  geliefert. Durch diese Investition Der Bio Betrieb Höglinger ist  wird die regionale Wertschöpfung spezialisiert auf die Erzeugung Lamprechtswiesen erhöht und ca. 130.000 kg CO2 und Vermarktung von Fleischpro- pro Jahr eingespart. dukten. Bei der neu errichteten Ab-Hof Verkaufsstelle können Erlebniswelt Granit verschiedenste Produkte erwor-     ben werden, wie: Schinkenspe-    zialitäten, geräucherter Speck, verschiedene Wurstsorten und Frischfleisch. Die Auszeichnung „Speckkaiser“ wurde der Familie Höglinger auf der Messe Wiesel- Für die von der Agrarbezirksbe- burg verliehen. Durch die Erwei- hörde OÖ begleitete Flurbereini- terung der Bio Fleischerei wurde gung waren Geländekorrekturen, die Produktionskapazität erhöht Neuanlage des Wegenetzes und           und somit weitere Arbeitsplätze Entfernung von Landschafts-         gesichert. Der Betrieb der Fam. elementen erforderlich. Zur Mil- In der Marktgemeinde   St.  Mar-      Monika und Hermann Höglinger derung der Eingriffswirkung in tin im  Mühlkreis findet man die aus Putzleinsdorf ist ein EU zer- den Naturhaushalt und in das Erlebniswelt Granit - Österreichs tifizierter Schlacht- und Verarbei- Landschaftsbild wurden Ersatz- größte Ausstellung rund um den tungsbetrieb. maßnahmen angeordnet, wie die Naturstein. Seit der zweiten Hälf- Wiederherstellung und Verbesse- te der 90er Jahre bietet die Erleb- Schmugglersteig rung der Funktionsfähigkeit der niswelt Granit ein in Österreich Kulturlandschaft, Anlage von einzigartiges Freizeitangebot Gehölzstreifen, Anlage und Er- rund um das Thema Stein. Mit gänzung von Streuobstbeständen der Errichtung der „Hammerhüt- und die Errichtung von Biotop- te“ wurde eine neue Attraktion verbundsystemen.  geschaffen. Diese  steht den Be-    suchern als kleines Museum   zur     Biomasseheizwerk Verfügung, in dem Ihnen  ein kur -     zer Film über die Steinarbeit im Wögerbauer, Vergleich zu damals und heute Niederkappel vorgeführt wird. Seit September 2008 versorgt das Kneipp-Aktiv-Club Biomasseheizwerk in Nieder- kappel zehn Objekte mit Wärme. Südwestlich von Kollerschlag in Im August 2010 wurde die 24. Der jüngste Kneipp-Aktiv-Club unmittelbarer Nähe zum überre- Nahwärmeanlage in der LEA- Böhmerwald, zusammengesetzt gionalen Grenzübergang Han- DER Region Donau-Böhmerwald aus 7 Gemeinden, will gemein- ging/Wegscheid befand sich über offiziell eröffnet. Betrieben wird sam als Kneipp-Erlebnisregion Jahrzehnte hinweg eine illegale diese Anlage von 4 Landwirten einiges bewegen. In jeder Ge-

22 Haidmühle CESKÝ KRUMLOV

Horní Planá Neureichenau

Schwarzen- Cerná Die 5 Säulen der Gesundheit berg nach Sebastian Kneipp Breitenberg Klaffer

Ulrichsberg Sonnen Frymburk Rozmberk Jul- Lipno bach Aigen- Moldaustausee Hauzenberg Schlägl Veranstaltungen 2009 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010 Nebel- berg St. Oswald Vyssí PASSAU Wegscheid Donau-Erleben Brod Wasser Peilstein Lichtenau Mit allen Wassern gewaschen... Donauspuren –Kollerschlag Donau spüren: das NaturwunderHaslac Donauschlingeh Berg St. Stefan Verschiedene Anwendungen wie Güsse, Donau-Natur schmecken und genießen Wechselbäder, Wasser-treten, etc. haben Donau-Geschichte(n) wissen undRohrbac hörenh Donau-Wunder kennen und sehen Helfenberg starke positive Einflüsse auf die Abwehr- Kleine Steinerne Bad Leonfelden kräfte, auf das Herz- und Kreislaufsystem Mühl Mühl Der Mensch und die Donau – das Ahorn Freistadt und auf das Nervensystem. ist das „kostbare“, spannende und Große gesellige Erlebnis einer geführtenAlten- Mühl felden meinde soll eine Kneippattrakti- Zillenfahrt durch die Schlögener Neufelden on entstehen. In Zusammenarbeit Schlinge. Heilkräuter mit dem Kneippbund wurden tol- Nach Sebastian Kneipp ist für alles ein le Stationen für jede Gemeinde Geologische und klimatische Be- Klein- Kraut gewachsen. Kräuter und Pflanzen ausgearbeitet. Die Umsetzung ist sonderheiten sorgen für eine ein- zell werden zur Nahrungsergänzung einge- in den nächsten Jahren geplant. zigartige Tier- und Pflanzenwelt setzt. Tees, Dragees, Badezusätze und Der Kneipp-Aktiv-Club Böhmer- in diesem Abschnitt der Donau. Tun desSt . Menschen ebenso wie Martin Salben finden Verwendung. wald veranstaltet viele Vorträge Erlebnisführungen im Rahmen der römische Limes, die Burgen und in einigen Gemeinden sind der „Essbaren Landschaft“ füh- auf den Anhöhen und die Sagen, bereits kleine Kneippanlagen ren die Besucher zu den kulina- die Schifffahrt und der Handel entstanden. Wenn Sie sich an der rischen Höhepunkten des Natur- einst und jetzt. Rottenegg noch kleinen Kneipp-Gruppe be- wunders Donauschlinge, serviert Bewegung teiligen möchten, die Vereinsan- auf dem neuen Genussschiff. Abgerundet wird diese Reise mitOttensheim Bewegung ist das halbe Leben... schrift: Auf dem Wasser durchfahren Sie einem Besuch beiDonau den Kulturer- Urfahr Regelmäßige Bewegung bringt ein Plus Obmann Christian Eisner, die Jahrtausende alte Kulturland- eignissen der Gegenwart von En- an Wohlbefinden und Lebensqualität. 4164 Schwarzenberg 129 schaft – Geschichte wird durch gelszell bis Aschach - ein gelun- LINZ Der Stoffwechsel und die Blutzirkulation [email protected] Geschichten lebendig. Die Funde genes LEADER-Projekt! werden angeregt. Es geht insbesondere Tel. 0664-4662822 aus der Steinzeit erzählen vom um Ausdauer, Geschicklichkeit und leichtes Krafttraining. WasSieben istGemeinden LEADER? (Aigen, St. Oswald, Klaffer, Lichtenau, Schlägl, Schwarzenberg, Ulrichsberg) haben sich zu einem gemeinsamen Ernährung Der LEADER Kneipp Öffentlich-private Aktiv Club Böhmerwald Part-  Netzwerkbildung zusammengeschlossen – Austausch und Gesund leben und bewusst genießen Ansatz der EU nerschaften – sind ein ur- von Know-how, Erfahrungen Die Grundsätze der Kneipp-Küche ver- ist mehr als nur bietensprüngliches allen Interessierten und bedeutendes ein vielfältigesund Wissen und zwischen abwechslungsreiches LEADER binden Geschmack mit Bewusstheit: Voll- finanzieller An- Veranstaltungsprogramm.Merkmal von lokalen Akti- Gruppen, ländlichen Gebieten, wertigkeit, Säure-Basen-Gleichgewicht, reiz für Investi- onsgruppen. Öffentliche und Gemeinden, Verwaltungen und leichte, fettarme Zubereitung und hohe tionen im länd- private Vertreter von lokalen Organisationen innerhalb der biologische Wertigkeit der Gerichte. lichen Raum. InformationGruppierungen zum bringen Kneipp Erfah Aktiv- ClubEU, Böhmerwald welche an der ländlichen Der LEADER Ansatz steht für: rungen und Wissen aus unter- Entwicklung beteiligt sind; schiedlichen Perspektiven ein  territoriale lokale Entwick- Vereinsanschrift:und entscheiden gemeinsam  Kooperation – geht über Netz- Lebensordnung lungsstrategien – langfristige über finanzielle Mittel; werkbildung hinaus und be- „Erst als ich die Seele mit einbezog, kam Entwicklungsstrategien von Obmann Christian Eisner deutet, dass mehrere LEADER ich zum Erfolg.“ Durch eine ausgeglichene Regionen setzen auf die Poten- 4164 Innovation Schwarzenberg erleichtern –129 Frei- Gruppen an einem gemein- Lebensweise mit intensiven Ruhepha- tiale und Stärken der Region räume und Flexibilität sind för- samen Projekt oder an einer ge- und bilden den rote Faden für [email protected] für die Entstehung von meinsamen Vermarktungsiniti- sen und die Hinwendung zum eigenen deren Entwicklung; Tel.Nr.Neuem. 07280/20120-30 Dazu gehört auch die ative arbeiten (z.B. Bioregion), Körper entstehen positive Wechsel- Einführung von neuem Wis- dazu gehört auch die transnati- wirkungen von Körper und Psyche.  bottom-up-Ansatz – Bedürf- sen und die Pflege von Bezie- onale Kooperation von Leader nisse und Erfahrungen von hungen zu Forschungs- und Gruppen aus mindestens zwei lokalen Akteuren bilden wert- Entwicklungszentren; Mitgliedsstaaten. volle Entwicklungsansätze und erzielen in Interaktion und  Integrierte und multisektora- Für weiterführende Fragen bzw. Kombination mit Ansätzen von le Aktionen - Verknüpfungen allfälligen Unterstützungsbedarf nationalen oder regionalen Be- zwischen den verschiedenen bei der Ausarbeitung von Pro- hörden bessere Gesamtergeb- beteiligten wirtschaftlichen, jekten steht Ihnen das Leader nisse; sozialen, kulturellen, umwelt- Büro „Donau-Böhmerwald“ ger- relevanten Akteuren und Sek- ne zur Verfügung! toren werden unterstützt;

23 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010.. Grenzmuseum Kollerschlag – ein Ort der Auseinandersetzung mit einem Stück Europa

Ergebnisse einer Vorstudie ten zu können, ist neben den at- traktiven Inhalten und Räumlich- Dass Grenze etwas Trennendes keiten vor allem eine passende und zugleich etwas Verbindendes Infrastruktur im Umfeld erfor- ist – dafür stehen in Oberöster- derlich. Dazu zählt das Angebot reich und Bayern insbesondere an Parkplätzen mit einem kurzen Kollerschlag und Wegscheid. In und einfachen Zugang zum Mu- beiden Gemeinden wurde der seum ebenso wie zum Beispiel Doppelcharakter des Phänomens Sanitäranlagen (WC etc.) und die Grenze über Jahrhunderte hin- „kurze“ Verfügbarkeit von Aus- weg besonders intensiv erfahren, kunfts- und Organisationsperso- beginnend mit der Aufteilung des nal. Diese harten Anforderungen Falkensteiner Herrschaftsgebietes werden eher an einem Standort im 13. Jahrhundert bis heute he- hinter dem Marktgemeindeamt rauf in die Zeit des schrankenlosen gesehen. Damit wird in der Studie Schengen-Europas. Das Zoll- dieser eindeutig der Vorzug ge- museum Wegscheid bietet einen genüber der Variante Bürgergar- Blick auf Zoll und Schmuggel, dehaus gegeben. Diese ermöglicht ehemaliges Zollhaus auf eine Periode, die noch für das kurze Wege und die Nutzung der Europa vor Schengen stand. Ge- Infrastruktur in Kombination mit e) Grenze – Mentalitäten und schichte und Zukunft des Lebens dem Amtsgebäude. Diese Varian- Identitäten (Selbstbilder, an diesem Grenzabschnitt – das te ist auch günstiger im Blick auf Fremdbilder, Dialekte, kleine könnte der Inhalt eines Grenzmu- die Investitionskosten. Eine Ein- und große Unterschiede – Ost- seums Kollerschlag sein. Dafür bindung des Bürgergardehauses bayern und Mühlviertel) wurde eine Vorstudie erstellt, die als Teilbereich wäre zu prüfen, am 5. November 2010 in Koller- inhaltlich ist die Bürgergarde als Blicke in andere Länder zeigen, schlag präsentiert wurde. Thema in den Ausstellungsinhal- dass Grenze als Thema im sich ten auch präsent. stets verändernden Europa sehr Überlegungen für ein Grenzmu- aktuell ist. Das zeigte sich aber seum gibt es schon seit vielen Fünf Grenzthemen auch in den Diskussionen mit den Jahren. Um die Umsetzung eines einstigen Zöllnern der Region. solchen Vorhabens in mehrfacher Die Museumsinhalte wurden stets Ihre Beiträge werden für die Um- Hinsicht - Inhalte, Standort, Ko- im Seitenblick auf das Zollmuse- setzung wichtig sein. Dazu soll sten für Investitionen und lau- um Wegscheid erstellt, um so the- Information und Austausch statt- fenden Betrieb, etc. – zu klären, matische Doppelgleisigkeiten zu finden, in der Gemeinde, im Ge- wurde eine Machbarkeitsstudie verhindern. Fünf Grenzthemen meinderat als auch in Kontakten erstellt. Ein besonderes Augen- wurden erarbeitet. Dazu brach- mit möglichen Partnern in ande- merk wurde auf die Standortfra- ten ehemalige Zöllner aus Kol- ren Grenzregionen Europas. Wei- ge gelegt, die für das erfolgreiche lerschlag und Wegscheid ebenso ters werden die Finanzierungs- Gewinnen von Einzelgästen und wie Prof. Fritz Winkler und Wal- möglichkeiten geprüft. Denn es Busgruppen von entscheidender ter Pils, Kustos der „Zoll- und Fi- soll nicht die Asche eines bloßen Bedeutung ist. Im Vergleich mit nanzgeschichtlichen Sammlung“, Konzeptpapiers einmal angebetet Museen mit ähnlichen regionalen Linz, wertvolle Beiträge ein: werden, sondern die nun entfach- Standorten wurde von einer jähr- a) Grenzen in ihrem Wandel und ten Glutstücke weiter getragen lich machbaren Besucherzahl von als Pulsschlag von großen ge- werden – ganz im Sinne eines 3.500 Gästen ausgegangen. Um schichtlichen Entwicklungen; Europas der geschätzten Unter- diese nachhaltig Jahr für Jahr hal- b) Grenzen im Faschismus – schiede und Gemeinsamkeiten. Kollerschlager Dokument / 2. Weltkrieg (Schwerpunkt Kol- KONTAKT lerschlag; c) Grenzen – Verkehr und Tran- Grenzgänger sit sowie Zoll und Schmuggel Markt 14, 4154 Kollerschlag (Schwerpunkt Wegscheid); E-Mail: d) Leben und Arbeiten in der [email protected] Grenzregion (Schwerpunkt Web: www.kollerschlag.at/ Kollerschlag) sowie grenzgaenger

24 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010

Multifunktionalität im ländlichen Raum Karikatur von „1. Mühlviertler Erfinder-Basar“ Thomas Paster, Neufelden

25 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2010.. Ländlicher Raum in Europa 2013+ Versuch einer Synthese

Unübersehbar hat sich europaweit und national im Jahr 2010 die Diskussion über die Orientierung und Ausrichtung der künftigen Europäischen Agrarpolitik intensiviert. Ein komplexer Prozess unter Beteiligung zahlreicher Akteure, Institutionen und Organi- sationen in Europa und seinen Mitgliedsstaaten, welcher im Ver- lauf des Jahres 2011 in entsprechende budgetäre Zuteilungen für die 27 (oder mehr?) Mitgliedsstaaten mündet und für 2012 einen neuen gesetzlichen Rahmen für europäische Programme nach 2013 erwarten lässt. einheitliches Bio-Logo auf EU-Ebene

ber 2010 in der landwirtschaft-  Abwanderung der Menschen lichen Biofachschule in Schlägl aus den Regionen wie folgt:  Verlust von Arbeitsplätzen und „Muss die europäische Land- Einkommen für die Regionen wirtschaft als Wirtschaftsbereich multifunktional, nachhaltig und Über die Hälfte der Mensch- wettbewerbsfähig sein, sich über heit lebt mittlerweile in Städten. den gesamten Raum verteilen; Der Trend ist eindeutig: Leben die Landschaft pflegen, die Na- und Wirtschaften konzentrie- turräume erhalten, einen wesent- ren sich immer mehr auf urbane DI Klaus Diendorfer ist Geschäfts- lichen Beitrag zur Vitalität des Ballungsräume. Betrachtet man führer des Büros des LEADER ländlichen Raums leisten und den Landkarten zur Wirtschaftskraft Regionalentwicklungsvereins Anliegen und Anforderungen der von Kommunen, so zeigen sich Donau-Böhmerwald Verbraucher in Bezug auf Qualität kumulierte große Blasen in den und die Sicherung der Lebensmit- urbanen Ballungszentren. Die Als Akteur des ländlichen Raumes tel, dem Umweltschutz und dem Rede ist nach Hans Holzinger2 zwischen der Donau und dem Tierschutz gerecht werden?” von „Zukunftsregionen“, „Hot Böhmerwald wird daher nachfol- Betriebe profitieren unterschied- Spots“ der wirtschaftlichen Ent- gend der Versuch unternommen lich vom technischen Fortschritt wicklung, die sich um Metropolen den aktuellen Stand der Diskus- und haben unterschiedliche herausbilden. Und die ländlichen sion zusammenzufassen. Dieser arbeitswirtschaftliche Bedin- Räume? Sind sie zum Aussterben Artikel erhebt keinen Anspruch gungen. Sie bekommen für die verurteilt? Wird alles, was sich auf Vollständigkeit noch kann der eingesetzten Produktionsfaktoren nicht im Scheinwerferkegel der Beitrag die Verhandlungsergeb- (Arbeit und Maschinen) unter- Metropolen befindet, von der Zu- nisse der nächsten beiden Jahre schiedliche Entlohnung. Das kunft vergessen? vorweg nehmen. Wachstum der Betriebe ist beson- Kernfragestellung in der europä- ders in den Berggebieten durch Private und öffentliche Güter ischen Diskussion ist zurzeit die Topographie, Ertragsfähigkeit Aufrechterhaltung der „Multi- der Böden und Erreichbarkeit Wurde vor fünfzig Jahren der funktionalität“ der europäischen der Flächen sehr eingeschränkt. Landwirtschaft in erster Linie Landwirtschaft. Diese steht in Die Einkommenssicherung al- die Aufgabe zugeschrieben, Le- unmittelbarem Zusammenhang leine über die Landwirtschaft ist bensmittel und agrarische Roh- mit der „Multifunktionalität“ von sehr oft nicht mehr möglich und stoffe zu erzeugen, so hat sich ländlichen Räumen in Europa. Dr. nur mehr ein geringer Anteil des dieses Leistungsspektrum seit der Peter Kaltenegger1 formulierte es Gesamteinkommens stammt aus Formulierung des europäischen in seinem Vortrag am 23. Novem- der Nahrungsmittelproduktion. Agrarmodells vor zwanzig Jahren Die Aufgabe der Höfe hat weit- um die Erbringung von Umwelt- reichende Konsequenzen: leistungen im Zusammenhang mit der ländlichen Entwicklung  Fortschreitender Verfall der In- erweitert. frastruktur in den Regionen Es werden nach Prof. Alois

1 Europäische Kommission (Generaldirektion für Landwirtschaft und ländlichen Raum, Unit F3 ländli- cher Raum Österreich, Deutschland, Slowenien) 2 Mitarbeiter der Robert-Jungk-Stiftung in Salzburg und Mitherausgeber der Zeitschrift „Pro Zukunft“ 3 Technische Universität München – Weihenstephan, Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues

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für die Menschen und Dinge, die einem wichtig sind, Selbst- verwirklichung im Beruf und jenseits des Berufes, aber auch intakte Lebensgrundlagen und der Schutz der Umwelt gelten als neue Wohlstandsindikatoren. Dem Bruttoinlandsprodukt folgt das umfassendere Lebensquali- tätsprodukt. Eine auf Nachhaltig- keit ausgerichtete ländliche Ent- wicklung muss sich auch dieser Herausforderung stellen. „Nach- haltige Regionalwirtschaft“ be- zieht sich dann nicht auf die Ebe- ne des Dorfes, sondern eben auf die Region, die durchaus mehrere Hunderttausend Menschen um- fassen kann. Eine „Ökonomie Elektroroller mit freidrehender Photovoltaikanlage in Hörbich der Nähe“ wäre dann eine solche, die das zum Leben Notwendige Heißenhuber3 zwei Arten von Zielgerichtete Agrarumweltpro- (mehrheitlich) in der Region pro- Leistungen erwartet: die Erzeu- gramme leisten hier in einigen duziert. Nachhaltigkeit umfasst gung von „privaten“ und von „öf- Mitgliedstaaten bereits einen aber auch soziale Kontakte in der fentlichen“ Gütern. Private Güter wertvollen Beitrag zur Erhal- Nachbarschaft, eine neue Ver- werden von einem Unternehmer, tung der Biodiversität, für den sammlungskultur, ein lebendiges zum Beispiel einem Landwirt, Klimaschutz und einen intakten Vereinswesen und Regionale aus eigenem Interesse heraus er- (Trink-) Wasserhaushalt. Deren Identität. Wenn Heimat im mo- zeugt und die Entlohnung erfolgt Bedeutung wird in Zukunft si- dernen Sinn bedeutet, „kennen, über den Markt. Öffentliche Güter cherlich europaweit auch in den gekannt und anerkannt zu wer- hingegen werden nicht am Markt übrigen Mitgliedsstaaten noch den“ so besteht gerade in länd- gehandelt, sie haben also keinen steigen. lichen Regionen ein gutes Expe- Preis. Man kann niemanden von rimentierfeld für eine moderne der Nutzung ausschließen und das Multifunktionalität am Land „Mitmach-Gesellschaft“. Gut kann von verschiedenen Per- sonen zur gleichen Zeit genutzt Ein multifunktionaler ländlicher Ein intakter ländlicher Raum werden. Beispiele für öffentliche Raum braucht darüber hinaus braucht aber vor allem Eines: Güter sind blühende Obstbäume, aber auch eine Renaissance der gesunde Lebensmittel von be- Sonnenblumenfelder oder Terras- Orte in einer neuen Regionalität. wirtschafteten bäuerlichen Hö- senlandschaften auf den Philip- Hans Holzinger spricht ange- fen... und das in möglichst allen pinen. Interesse des Landwirtes sichts der Wirtschaftskrise von 27 (oder mehr?) Mitgliedsstaaten ist die Erzeugung von Obst, Son- zunehmenden immateriellen Be- der EU! nenblumenkerne zu ernten oder dürfnissen der Menschen nach Reis zu gewinnen. Der Landwirt Zeit und Aufmerksamkeit. Men- produziert aber damit verbundene schen sind, anders als global zir- Güter und Dienstleistungen. Der kulierende Finanztransaktionen, Anblick blühender Obstbäume, nicht virtuell, sondern real. Sie einer attraktiven Kulturlandschaft leben an realen Orten und treffen ist ein öffentliches Gut oder man an diesen Orten Entscheidungen. spricht auch von einem externen In den letzten Jahrzehnten ist je- Effekt (positiv oder negativ) den doch ein Trend zur Entwertung der Betrieb auslöst. der Orte festzustellen. Die Zu- nahme der „Weltofferte“ hat un- Europaweit wird daher derzeit sere Freiheitsräume vergrößert, darüber diskutiert, inwieweit eine zugleich aber auch neue Zwänge leistungsbezogene Honorierung geschaffen, etwa in Gestalt über- von positiven externen Effekten voller Terminkalender sowie als aus öffentlichen Geldern erfolgt „Entortung“, als „Unfähigkeit zur und in welcher Weise die Ver- Präsenz“. Nicht mehr Geld und meidung der negativen externen Güter sind knapp sondern gelin- Effekte angestrebt werden soll. gende Beziehungen, Zeit haben Europa der Regionen

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Winterlandschaft zwischen der Donau und dem Böhmerwald

„Bilder einer Landschaft -

Landschaftsbilder“Seite 8

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr voller interessanter und schöner Ereignisse. LAbg. Georg Ecker DI Klaus Diendorfer Doris Löffler

Foto: Mag. Franz Höglinger 28