Senatsverwaltung für Entwurf Stand 07.05.2019 Umwelt, Verkehr und Klimaschutz II B 1 Telefon 9025 2004 (intern 925 2004)

An das Abgeordnetenhaus von

über Senatskanzlei - G Sen -

V o r l a g e

- zur Kenntnisnahme - gemäß Artikel 64 Abs. 3 der Verfassung von Berlin über Verordnung zur Änderung der Wasserschutzgebietsverordnung

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Ich bitte, gemäß Artikel 64 Abs. 3 der Verfassung von Berlin zur Kenntnis zu neh- men, dass die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz die nachste- hende Verordnung erlassen hat:

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Verordnung zur Änderung der Wasserschutzgebietsverordnung Johannisthal

vom …

Auf Grund des § 51 des Wasserhaushaltsgesetzes vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 4. Dezember 2018 (BGBl. I S. 2254) geändert worden ist, und des § 22 des Berliner Wassergesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Juni 2005 (GVBl. S. 357, 2006 S. 248, 2007 S. 48), das zuletzt durch Artikel 27 des Gesetzes vom 2. Februar 2018 (GVBl. S. 160) geändert worden ist, wird verordnet:

Artikel I

Änderung der Wasserschutzgebietsverordnung Johannisthal

Die Wasserschutzgebietsverordnung Johannisthal vom 31. August 1999 (GVBl. S. 522), geändert durch Verordnung vom 6. April 2009 (GVBl. S. 168), wird wie folgt geändert:

1. § 1 erhält folgende Fassung:

㤠1 Wasserschutzgebiet

(1) Zum Schutz des Grundwassers vor nachteiligen Einwirkungen wird im Inte- resse einer künftigen öffentlichen Wasserversorgung der Berliner Wasserbetrie- be (BWB) im Einzugsgebiet von Johannisthal in den Bezirken -Köpenick und Neukölln ein Wasserschutzgebiet mit den folgenden Schutzgebietsteilen festgesetzt:

1. Schutzgebietsteil Johannisthal-Vorbehaltsfläche, 2. Schutzgebietsteil Plänterwald-Vorbehaltsfläche.

(2) Das Wasserschutzgebiet für die Schutzgebietsteile Johannisthal- Vorbehaltsfläche und Plänterwald-Vorbehaltsfläche gliedert sich jeweils in die weiteren Schutzzonen III B und III A.“

2. § 2 erhält folgende Fassung:

„§ 2 Schutzgebietsteil Johannisthal-Vorbehaltsfläche

(1) Der Schutzgebietsteil Johannisthal-Vorbehaltsfläche befindet sich im südöst- lichen Stadtgebiet und umfasst die Ortsteile Späthsfelde, Niederschöneweide, 2

Johannisthal und . Er erstreckt sich im Wesentlichen auf das Gebiet zwischen dem Teltowkanal, dem Britzer Verbindungskanal und der . (2) Die äußere Grenzlinie der weiteren Schutzzone III B für den Schutzgebietsteil Johannisthal-Vorbehaltsfläche verläuft beginnend an der Baumschulenstraße am Westufer der Spree die Spree flussabwärts bis zur „Kulturvilla“, dann über die Hasselwerderstraße, die Fennstraße, die Schnellerstraße, die Britzer Straße, die Köllnische Straße, die Rudower Straße, über die Bahntrasse, weiter über die Hartriegelstraße, entlang der Sportanlage Niederschöneweide, über den Be- triebsbahnhof Schöneweide, den Groß-Berliner Damm, quer durch den Land- schaftspark Johannisthal, über die Melli-Beese-Straße, die Arthur-Müller-Straße, den Eisenhutweg, den Teltowkanal querend, über den Rhabarberweg, den Ra- nunkelweg, die Krokusstraße, den Kerbelweg, die Wegerichstraße, den Ehren- preisweg, die U-Bahn-Linie querend, über den Windenweg, den Löwenzahnweg, den Mohnweg, den Primelweg, die Neuköllner Straße, den Hopfenweg, vorbei an der Lise-Meitner-Schule und der Dreieinigkeitskirche, über die Lipschitzallee, die Neuköllner Straße, den Birkhuhnweg, den Wiedehopfweg, den Schirmvogelweg, entlang der und durch die Kleingartenanlage Britzer Wiesen, entlang der Sied- lung Zum Berggeist, über den Teltowkanal, über die Späthstraße, durch die Kleingartenanlage Kuckucksheim II, über den Britzer Verbindungskanal, die No- belstraße, die Neuköllnische Allee, die Fritzi-Massary-Straße, die Südostallee bis zum Heidekampgraben, dann entlang der Hänselstraße, der Kiefholzstraße, der Mosischstraße, über die Bahnanlagen hinweg, weiter entlang der Trojanstraße, der Köpenicker Landstraße, der Baumschulenstraße bis zum Ausgangspunkt. (3) Die äußere Grenzlinie der weiteren Schutzzone III A für den Schutzgebietsteil Johannisthal-Vorbehaltsfläche verläuft beginnend an der Kiefholzbrücke, durch den Neuen Städtischen Friedhof, über die Rixdorfer Straße, durch die Kleingar- tenanlage An der Südostallee, über die Südostallee, den Groß-Berliner Damm, entlang der Feuerwache Treptow und des Johannisthaler Parks, über die Wald- straße, den Königsheideweg, die Trützschlerstraße, den Albineaplatz, die Fielitz- straße, die Haushoferstraße, den Koschatweg, den Heubergerweg, die Megede- straße, den Sterndamm, die Vereinsstraße, die Mühlbergstraße, die Haeckel- straße, die Springbornstraße, über den Teltowkanal, durch den Hafen West, über den Seidelbastweg, den Orchideenweg, entlang der Kleingartenanla- ge Am Orchideenweg, wieder über den Orchideenweg und den Seidelbastweg, über den Teltowkanal, durch die Kleingartenanlage Goldweide, durch die Sied- lung Späthsfelde, durch die Baumschule und das Arboretum, über die Späth- straße, entlang der Kleingartenanlage Silberlinde, über den Britzer Verbindungs- kanal, durch die Kleingartenanlage Forsthausallee, über die Südostallee, die Dornbrunner Straße und den Heidemühler Weg bis zum Ausgangspunkt.

3. Der bisherige § 4 wird § 3.

4. Der bisherige § 5 wird § 4 und erhält folgende Fassung:

„§ 4 Schutzgebietskarte (1) Die Lage der Schutzzonen ergibt sich aus dem Lageplan (Wasserschutzge- bietskarte) im Maßstab 1 : 5000. In der Wasserschutzgebietskarte ist die Zone III 3

B hellgrün und die Zone III A dunkelgrün angelegt. Die Wasserschutzgebietskar- te ist Bestandteil dieser Verordnung. (2) Die Urschrift der Wasserschutzgebietskarte ist beim Landesarchiv zur kosten- freien Einsicht niedergelegt. Beglaubigte Abzeichnungen der Wasserschutzge- bietskarte können bei der für die Wasserwirtschaft zuständigen Senatsverwal- tung, den Berliner Wasserbetrieben (BWB) sowie den jeweils für Umwelt- und Naturschutz zuständigen Ämtern der Bezirksämter Treptow-Köpenick von Berlin und Neukölln von Berlin während der Dienstzeiten kostenfrei eingesehen wer- den.“

5. Der bisherige § 6 wird § 5 und wie folgt geändert:

a) In Absatz 1Satz 2 wird die Angabe „in der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Wasserhaushaltsgesetz über die Einstufung wassergefährdender Stoffe in Wassergefährdungsklassen - Verwaltungsvorschrift wassergefährdende Stoffe (VwVwS) - vom 17. Mai 1999 (BAnz. Nr. 98 a vom 29. Mai 1999) auf- geführten Stoffe“ durch die Angabe „Stoffe nach § 2 Absatz 2 der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) vom 18. April 2017 (BGBl. I S. 905)" ersetzt.

b) Absatz 2 erhält folgende Fassung: „(2) Abwasser ist 1. das durch häuslichen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch in seinen Eigenschaften veränderte Wasser und das bei Trocken- wetter damit zusammen abfließende Wasser (Schmutzwasser) sowie 2. das von Niederschlägen aus dem Bereich von bebauten oder befestigten Flächen gesammelt abfließende Wasser (Niederschlagswasser).“

6. Der bisherige § 7 wird § 6 und wie folgt geändert:

a) In Absatz 1 Satz 2 wird die Angabe „Trinkwasserverordnung in der Fassung vom 5. Dezember 1990 (BGBl. I S. 2612, 1991 S. 227), zuletzt geändert durch Verordnung vom 1. April 1998 (BGBl. I S. 699),“ durch die Angabe „Trinkwas- serverordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 10. März 2016 (BGBl. I S. 459), die zuletzt durch Artikel 1 der Verordnung vom 3. Januar 2018 (BGBl. I S. 99) geändert worden ist, in der jeweils geltenden Fassung“ ersetzt.

b) Absatz 2 erhält folgende Fassung: „(2) Die Schutzbestimmungen für die weiteren Schutzzonen III B gelten auch für die weiteren Schutzzonen III A. Die allgemeinen Vorschriften zum Schutze der Gewässer bleiben unberührt.“

7. Der bisherige § 8 wird § 7 und wie folgt geändert: a) Absatz 1 Nummer 20 erhält folgende Fassung: „20. das Errichten von Kraftfahrzeug-Stellflächen oder Müllstandplätzen, wenn diese wasserdurchlässig sind,“.

b) Absatz 2 Satz 3 wird gestrichen.

4 c) Der bisherige Absatz 2 Satz 4 wird Absatz 2 Satz 3 und wie folgt geändert: Die Angabe „den Sätzen 2 und 3“ wird durch die Angabe „Satz 2“ ersetzt.

8. Der bisherige § 9 wird § 8 und wie folgt geändert:

a) Absatz 1 wird wie folgt geändert:

aa) Nummer 3 erhält folgende Fassung:

„3. das Errichten und Betreiben von Anlagen zum Güterumschlag, sofern nicht durch Maßnahmen nach dem Stand der Technik das Eindringen grundwassergefährdender Stoffe in den Boden oder das Grundwasser verhindert wird,“.

bb) Die bisherigen Nummern 3 bis 12 werden Nummern 4 bis 13.

cc) Die bisherige Nummer 9 und künftige Nummer 10 erhält folgende Fassung:

„10. das Campen aller Art, auch in Camping- und Wohnwagen, außerhalb von ordnungsgemäß betriebenen Campingplätzen,“.

b) Absatz 2 Satz 2 wird gestrichen.

9. §§ 10 und 11 werden aufgehoben.

10. Der bisherige § 12 wird § 9 und wie folgt geändert:

a) Absatz 2 wird gestrichen.

b) Der bisherige Absatz 3 wird Absatz 2.

11. Der bisherige § 13 wird § 10 und wie folgt geändert:

a) Absatz 1 Satz 4 wird gestrichen.

b) Der bisherige Absatz 1 Satz 5 wird Absatz 1 Satz 4.

12. Der bisherige § 14 wird § 11 und wie folgt geändert:

a) Absatz 1erhält folgende Fassung:

„(1) Die Wasserbehörde kann für die weiteren Schutzzonen III B und III A auf Antrag eine Befreiung von den Verboten des § 7 Absatz 1 und des § 8 Absatz 1erteilen, wenn der Schutzzweck nicht gefährdet wird oder über – wiegende Gründe des Wohls der Allgemeinheit dies erfordern. Sie hat eine Befreiung zu erteilen, soweit dies zur Vermeidung unzumutbarer Be- schränkungen des Eigentums erforderlich ist und hierdurch der Schutzzweck nicht gefährdet wird.“

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b) Absatz 2 wird gestrichen.

c) Der bisherige Absatz 3 wird Absatz 2.

d) Im bisherigen Absatz 3 und künftigen Absatz 2 wird die Angabe „§ 13 Abs. 3 bis 5“ durch die Angabe „§ 10 Absätze 3 bis 5“ ersetzt.

e) Der bisherige Absatz 4 wird Absatz 3.

13. Der bisherige § 15 wird § 12 und erhält folgende Fassung:

㤠12

Ordnungswidrigkeiten Ordnungswidrig im Sinne des § 103 Absatz 1 Nummer 7a Buchstabe a) des Wasserhaushaltsgesetzes handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig

1. in der weiteren Schutzzone III A eine nach § 7 Absatz 1 oder § 8 Absatz 1 verbotene Handlung vornimmt,

2. in der weiteren Schutzzone III B eine nach § 7 Absatz 1 verbotene Hand- lung vornimmt,

3. entgegen § 10 Absatz 1 ein Gebäude, eine gewerblich genutzte Anlage oder eine Verkehrsfläche errichtet oder wesentlich ändert.“

14. Die bisherige Wasserschutzgebietskarte Johannisthal Blatt 1 und 2 wird durch die in der Anlage beigefügte Wasserschutzgebietskarte Johannisthal Blatt 1 und 2 ersetzt.

Artikel II

Inkrafttreten

Diese Verordnung tritt am Tage nach der Verkündung im Gesetz- und Verord- nungsblatt für Berlin in Kraft.

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Anlage zu Artikel I Nummer 14

(Wasserschutzgebietskarte Johannisthal Blatt 1 und 2) 7

A. Begründung:

a) Allgemeines:

Das derzeitige Wasserschutzgebiet Johannisthal wurde im Jahre1999 durch Rechtsverordnung festgesetzt.

Nach dem gültigen Wasserversorgungskonzept für Berlin wird das Wasser- werk Johannisthal aus wasserwirtschaftlichen Gründen in absehbarer Zeit nach notwendiger technischer Aufrüstung und einer Förderphase, die nicht der Wasserversorgung dient, wieder zur Trinkwasserversorgung genutzt.

Da voraussichtlich die Festlegung der Schutzzonengrenzen für den künftigen Betrieb des Wasserwerks Johannisthal in einem geringeren Ausmaß, als in der noch geltenden Wasserschutzgebietsverordnung zugrunde gelegt, erfol- gen wird, ist es unter Beachtung des Übermaßverbots erforderlich und ge- boten, zum Schutz der rechtlichen Interessen der Betroffenen das Wasser- schutzgebiet zu verkleinern und in ein Vorbehaltsgebiet nach dem Vorbild des angrenzenden bestehenden Vorbehaltsgebiets Plänterwald umzuwan- deln. So wird bis zur Neufestsetzung des Wasserschutzgebiets im Zuge der erneuten Inbetriebnahme der Grundwasserförderung zur Trinkwasserversor- gung sichergestellt, dass Betroffene nicht unverhältnismäßig belastet wer- den.

Grundlage der Schutzzonenausweisung gemäß der jetzigen Schutzzonen- ausweisung als Vorbehaltsgebiet Johannisthal ist die durch die Berliner Wasserbetriebe (BWB) im Bewilligungsverfahren für das Wasserwerk Jo- hannisthal beantragte Fördermenge von 12,8 Mio Kubikmeter Grundwasser per annum. Die Schutzzonenausweisung gemäß der derzeit geltenden Was- serschutzgebietsverordnung von 1999 basierte auf einer Fördermenge von 21,3 Mio Kubikmeter per annum Grundwasser und hat hinsichtlich des Schutzes von Wasserfassungen nach der Technischen Regel DVGW Ar- beitsblatt W 101 (DVGW 2006) aufgrund der künftigen geringeren Förder- menge für die Zukunft keine fachliche Grundlage mehr. In bestimmten Berei- chen allerdings wird das Wasserschutzgebiet durch die veränderte Wasser- förderung in Verbindung mit den hydrogeologischen Gegebenheiten größer als bisher.

b) Einzelbegründung:

Zu Artikel I:

1. Zu Nummer 1:

Redaktionelle Anpassung aufgrund der Umwandlung des Schutzgebietsteils Johannisthal in ein Vorbehaltsgebiet.

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2. Zu Nummer 2:

Die äußeren Grenzen der weiteren Schutzzonen III B und III A des künftigen Schutzgebietsteils Johannisthal-Vorbehaltsfläche wurden aus wasserwirt- schaftlichen Gründen gegenüber den bisherigen Grenzen der Schutzzonen III B und III A des Wasserschutzgebiets Johannisthal in einzelnen Bereichen verändert, d.h. erweitert oder eingeschränkt. Dies macht eine Überarbeitung der verbalen Umschreibungen der äußeren Grenzen der weiteren Schutzzo- nen III B und III A erforderlich.

Da die bisherige engere Schutzzone II und der Fassungsbereich I aufgeho- ben werden, entfällt deren verbale Grenzbeschreibung.

3. Zu Nummer 3:

Redaktionelle Änderung.

4. Zu Nummer 4:

Redaktionelle Änderung. Die Aufzählung der Stellen, bei denen beglaubigte Abzeichnungen der Was- serschutzgebietskarte eingesehen werden können, wird aktualisiert.

5. Zu Nummer 5:

Redaktionelle Änderung. Der Verweis auf die Begriffsbestimmungen des Bundesrechts wird aktuali- siert. Die Bestimmung des Begriffs „wassergefährdende Stoffe“ befindet sich nach derzeitiger Rechtslage in § 2 Absatz 2 der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) vom 18. April 2017 (BGBl. I S. 905).

Die Legaldefinition des Begriffs „Abwasser“ wird an die Begriffsbestimmung des § 54 Absatz 1 WHG angepasst.

6. Zu Nummer 6:

Redaktionelle Änderung.

Die Fundstellenangabe der Trinkwasserverordnung wird aktualisiert.

In Absatz 2 werden die bisherigen Festlegungen für die engere Schutzzone II und den Fassungsbereich I gestrichen.

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7. Zu Nummer 7:

Das bisherige Verbot des Errichtens von Kraftfahrzeug-Stellflächen, wenn diese wasserdurchlässig sind, wird ergänzt um das Verbot des Errichtens von wasserdurchlässigen Müllstandplätzen.

Erfahrungsgemäß kann es bei der Nutzung eines Müllstandplatzes immer wieder zu Müllablagerung außerhalb der Müllbehälter sowie zum Auslaufen der Müllbehälter kommen. Aufgrund der Verpflichtung zu einer wasserun- durchlässigen Versiegelung des Müllstandplatzes soll ein direktes Eindringen auslaufender Schadstoffe in Boden oder Grundwasser verhindert werden. Bei anderen Versiegelungsformen mit offener Oberfläche können Abbau- oder andere Eliminationsvorgänge wegen der hohen Verdichtung und der geringen biologischen Aktivität nicht in ausreichendem Maß erfolgen. In ei- nem natürlichen Boden, auf den das von der versiegelten Fläche ablaufende Niederschlagswasser geleitet werden kann, kommt es hingegen auf der Si- ckerstrecke von Eintritt in das Grundwasser zu einer ausreichenden Rück- haltung möglicherweise eingeleiteter Schadstoffe, so dass eine Gefährdung für das Grundwasser nicht besteht.

In Absatz 2 ist die nach bisherigem Recht bestehende Übergangsvorschrift für bestehende Abwasseranlagen (Satz 2) wegen Zeitablaufs überholt und kann daher als gegenstandslos entfallen.

8. Zu Nummer 8:

Die Verbote der Vornahme bestimmter Handlungen in der weiteren Schutz- zone III A wird wie folgt aktualisiert:

Zu a):

Zu aa):

In Absatz 1 Nummer 3 wird neu aufgenommen das Verbot des Errichtens und Betreibens von Anlagen zum Güterumschlag, sofern nicht durch Maß- nahmen nach dem Stand der Technik das Eindringen grundwassergefähr- dender Stoffe in den Boden oder das Grundwasser verhindert wird.

Bei Anlagen zum Güterumschlag ist auch bei Einhaltung von Sicherheits- maßnahmen eine Freisetzung grundwassergefährdender Stoffe nicht auszu- schließen, da gerade beim Be- und Entladen von Fahrzeugen die Gefahr des Herunterfallens und Aufbrechens von Behältern, Verpackungen und Um- füllleitungen besonders groß ist. Normale Vorsichtsmaßnahmen können das Risiko der Freisetzung grundwassergefährdender Stoffe grundsätzlich nicht mit ausreichender Sicherheit ausschließen. Auch beim An- und Abtransport von Stoffen, der für eine Umschlagsanlage unvermeidlich ist, kann es bei Stör- und Unfällen zu einer Freisetzung grundwassergefährdender Stoffe in- nerhalb des Schutzgebietes kommen, die es zu verhindern gilt. Das Verbot gilt nicht, sofern über die üblichen Sicherheitsmaßnahmen hinaus durch Maßnahmen nach dem Stand der Technik das Eindringen grundwasserge- 10 fährdender Stoffe in den Boden oder das Grundwasser verhindert wird, da unter dieser Voraussetzung das potenzielle Risiko vertretbar erscheint.

Zu bb):

Die Änderung ist redaktionell.

Zu cc):

Das bisherige Verbot des Nutzens von Camping- und Wohnwagen außer- halb ordnungsgemäß betriebener Campingplätze wird präzisiert und erwei- tert auf das Campen aller Art.

Durch das Campen entsteht eine Reihe von Problemen bei der Abfall- und Abwasserentsorgung. Eine sichere Verhinderung des Eindringens von Schadstoffen in den Boden oder das Grundwasser scheint nur unter den Bedingungen eines Campingplatzes möglich. Dies gilt auch für das Aufstel- len von Camping- und Wohnwagen, so dass auch dieser Tatbestand außer- halb von Campingplätzen verboten werden muss.

Die bisherige Formulierung des Verbotes „das Nutzen von Camping- und Wohnwagen außerhalb von ordnungsgemäß betriebenen Campingplätzen“ kann missverständlich sein. Das Fahren und Parken von Camping- und Wohnwagen stellt ebenfalls eine Nutzung dar. Dadurch wäre das Fahren und Parken innerhalb eines Wasserschutzgebietes mit Camping- und Wohnwagen verboten. Ein solches Verbot ist nicht intendiert.

Zu b):

In Absatz 2 ist die nach bisherigem Recht bestehende Übergangsvorschrift für bestehende Abwasseranlagen (Satz 2) wegen Zeitablaufs überholt und kann daher als gegenstandslos entfallen.

9. Zu Nummer 9:

Redaktionelle Änderung.

Da die engere Schutzzone II und der Fassungsbereich I des Schutzgebiets- teils Johannisthal-Vorbehaltsfläche aufgehoben werden, können die diesbe- züglichen Handlungsver- und –gebote entfallen.

10. Zu Nummer 10:

Redaktionelle Änderung.

Die nach bisherigem Recht bestehende Übergangsregelung für die Vorlage von Sanierungskonzeptionen ist wegen Zeitablaufs überholt und kann daher entfallen.

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11. Zu Nummer 11:

Redaktionelle Änderung.

Die bisherige Genehmigungspflicht für Dränagen in der engeren Schutzzone II kann entfallen.

12. Zu Nummer 12:

Redaktionelle Änderung.

Die Befreiungsvoraussetzungen werden an die Regelung des § 52 Absatz 1 Sätze 2 und 3 WHG angepasst. Außerdem können die Befreiungsregelun- gen für die bisherige engere Schutzzone II und den Fassungsbereich I ent- fallen.

13. Zu Nummer 13:

Redaktionelle Änderung.

Der Bezug auf die Ordnungswidrigkeitenregelung des Wasserhaushaltsge- setzes wird an dessen geänderte Nummerierung aufgrund Neufassung an- gepasst. Zugleich werden die bislang enthaltenen Ordnungswidrigkeitstatbe- stände für Verstöße in der engeren Schutzzone II und dem Fassungsbereich I aufgehoben.

14. Zu Nummer 14:

Die bisherige Wasserschutzgebietskarte Johannisthal Blatt 1 und 2 wird durch eine neue Wasserschutzgebietskarte ersetzt.

Zu Artikel II:

Artikel II regelt das Inkrafttreten der Verordnung.

B. Rechtsgrundlage:

§ 51 des Wasserhaushaltsgesetzes vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 4. Dezember 2018 (BGBl. I S. 2254) geändert worden ist, und § 22 des Berliner Wassergesetzes in der Fassung der Bekanntma- chung vom 17. Juni 2005 (GVBl. S. 357, 2006 S. 248, 2007 S. 48), das zuletzt durch Artikel 27 des Gesetzes vom 2. Februar 2018 (GVBl. S. 160) geändert worden ist

C. Kostenauswirkungen auf Privathaushalte und/oder Wirtschaftsunternehmen:

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Privathaushalten und/oder Wirtschaftsunternehmen können Kosten entstehen, so- fern sie die Errichtung baulicher Anlagen in einem Bereich planen, der bisher nicht, nach Erlass der Verordnung jedoch im Wasserschutzgebiet liegt. Hier kann für ein- schlägige Maßnahmen künftig die Erteilung einer gebührenpflichtigen wasserrechtli- chen Genehmigung, Erlaubnis oder Befreiung erforderlich sein. Auch können was- serrechtliche Auflagen oder Anforderungen nach der geänderten Verordnung zu er- höhten Baukosten führen. In anderen Gebieten, die bisher in und künftig außerhalb einer Wasserschutzzone liegen, kommt es dagegen zu Kostenentlastungen.

D. Gesamtkosten: entfällt

E. Auswirkungen auf die Zusammenarbeit mit dem Land : entfällt

F. Auswirkungen auf den Haushaltsplan und die Finanzplanung:

a) Auswirkungen auf Einnahmen und Ausgaben:

Höhere Gebühreneinnahmen können durch einen Anstieg gebührenpflichtiger Bescheide in den Gebieten der bisherigen engeren Schutzzonen II entstehen, in denen das bislang bestehende Bauverbot entfällt und künftig eine Genehmi- gungspflicht für das Errichten und wesentliche Ändern von Gebäuden u.a. Anla- gen besteht. Die zu erwartenden Mehreinnahmen an Gebühren können nicht genau beziffert werden, da sie von der künftigen Bautätigkeit und anderen Fakto- ren abhängen.

b) Personalwirtschaftliche Auswirkungen:

In der Summe sind keine personalwirtschaftlichen Auswirkungen zu erwarten, da einerseits in bestimmten Bereichen die Bearbeitung von Anträgen und intensive Beratung entfallen, andererseits aber in den bisherigen engeren Schutzzonen II nach Wegfall des derzeitigen Bauverbots von einer höheren Bautätigkeit und damit einem erhöhten Aufwand hinsichtlich der Bearbeitung von Genehmi- gungsanträgen auszugehen ist.

G. Auswirkungen auf die Umwelt:

Das künftige Vorbehaltsgebiet Johannisthal wird durch Festsetzung der weiteren Schutzzonen III A und III B in erforderlicher und angemessener Weise geschützt. 13

Berlin, den ...

Der Senat von Berlin

...... Regierender Bürgermeister Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz