Öffentliche Bekanntmachung eines Genehmigungsbescheides für eine Anlage entsprechend der Industrie-Emissions-Richtlinie (IE-RL)

Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Dippoldiswalde, den 15.02.2017 Landratsamt 28-IMI-106.11/115/8-12/78

Genehmigung nach § 16 Bundes-Immissionsschutzgesetz (BlmSchG) zur wesentlichen Änderung der Heidenauer Galvanik K. Winkler, Pirnaer Straße 96 d, 01809 - hier durch die Errichtung und den Betrieb einer (weiteren) Galvanisierungsanlage (Halle 2) mit Abwasserbehandlungsanlage sowie eines Büro- und Sozialtrakts in 01809 Heidenau, Gemarkung Heidenau, Flurstück: 620/6, (posteingang vom 17.06.2013)

Das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hat der Heidenauer Galvanik mit Bescheid vom 22.12.2016 die Genehmigung gemäß § 16 BlmSchG zur wesentlichen Änderung - hier durch die Errichtung und den Betrieb einer (weiteren) Galvanisierungsanlage (Halle 2) mit Abwasserbehandlungsanlage sowie eines Büro• und Sozialtrakts - am Standort Pirnaer Straße 96 d in 01809 Heidenau erteilt.

Gemäß § 10 Abs. 8a BlmSchG ist der Genehmigungsbescheid unter Hinweis auf die Bezeichnung des f(Jr die betreffende Anlage maßgeblichen BVT-Merkblattes im Internet öffentlich bekannt zu machen.

BVT-Merkblatt: "Oberflächenbehandlung von Metallen und Kunststoffen (STM)" vom September 2005

Link zu den BVT-Merkblättern: http://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/beste-verfuegbare­ techniken/sevilla-prozess/bvt-merkblaetter-durchfuehrungsbeschluesse

gez. Dr. Hertzog Amtsleiterin Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt Referat Immissionsschutz

l r Landkreis Sachsische Schweiz-Osterzgebirge Postfach 100253/54 01782

Datum: 22,12,2016 AmUBerelch:

Mit Postzustellungsurkunde Ansprechpartner/in:Besucheranschrift: ~~!!~~~"Ide~\

Gebäude/Zimmer: Heidenauer Galvanik Telefon: Herrn Karsten Winkler Telefax: Unser Zeichen: 3/84 Pirnaer Straße 96 d E·Mail: 01809 Heidenau

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Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BlmSchG)

Antrag nach ~. 16 Bundes-Immissionsschutzgesetz (BlmSchG) auf Genehmigung einer wesentlichen Anderung der Heidenauer Galvanik K. Winkler, Pirnaer Straße 96 d, 01809 Heidenau hier durch die Errichtung und den Betrieb einer (weiteren) Galvanisierungsanlage (Halle 2) mit Abwasserbehandlungsanlage sowie eines Büro- und Sozialtrakts in 01809 Heidenau, Gemarkung Heidenau, Flurstück: 620/6, (posteingang vom 17.06.2013)

Das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge erlässt folgende

A. Entscheidung.

1. Der Heidenauer Galvanik, Pirnaer Str. 96 d in 01809 Heidenau wird auf Ihren Antrag vom 03,06,2013, eingegangen im Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (LRA SSOE) am 17,06.2013 sowie der letzten Ergänzung vom 05,09,2016 gemäß § 16 BlmSchG i. V, m, § 1 der 4, BlmSchV und der Ziffer 3,10,1 des Anhangs 1 zur 4, BlmSchV die

immissionsschutzrechtliche Genehmigung

für die wesentliche Änderung der bestehenden Anlage, hier durch die Errichtung und den Betrieb einer (weiteren) Galvanisierungsanlage (Halle 2) mit Abwasserbehandlungsanlage sowie eines Büro- und Sozialtrakts - am Standort Pirnaer Straße 96 d in 01809 Heidenau, Gemarkung Heidenau, Flurstück: 620/6, erteilt.

2, Folgende Änderungen werden antragsgemäß genehmigt:

2,1 BE 8.1 - Galvanikanlage und BE 8,2 Gelbchromatierung mit Spülstufe Errichtung und Betrieb einer weiteren Galvanoanlage zur Schüttgutverzinkung mittels Trommelanlage in einer neu zu errichtenden Produktionshalle (Halle 2) mit einer Gesamt­ größe von 63 m x 17,95 m /21,20 m (trapezförmig), einseh!. Büro- und Sozialtrakt, Abwas­ serbehandlungsanlage (BE 9), einer Werkstatt für Montage- und Reparaturarbeiten und 2 einem Lagerbereich (A= 39,38 m ), Das Wirkbadvolumen der Prozessbäder in Halle 2 be-

Hinweis: Kein Zugang fuc elektronisch signierte sowie verschlüsselte elektronische Dokumente.

Hauptsitz: Allgemeine Öffnungszeiten: ÖHnung&zeiten Bor!,jerbüro (PIR, FTL,DW) Schloßhof 214 Montag 08:00 - 12:00 Uhr Montag 08:00 -16:00 Uhr 01796 Pirna Dienstag/Donnerstag 08:00 -12:00 Uhr Dieo&taglDonnerslag 08:00 - 18:00 Uhr 13:00 - 18:00 Uhr Te!eron: +49350151,5-0 (Vermittlung) Mittwoch Schließlag Mittwoch 08:00 ·13:00 Uhr Telefax: +493501 515-1199 Freitag 08:00 -12:00 Uhr Freitag 08:00 -13:00 Uhr Internet: ww',vJandrat&amt-piroa.de Scllließtage: Tag !lach Himmeffahlt 24. und 31, Qezemberdes Jahres Bankverbindung: Ostsächsische Sparkasse - 81e: OSDDDE81XXX IBAN: DE12 8505 0300 3000 001920 Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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3 trägt insgesamt 18,286 m : Die Galvanoanlage beinhaltet im einzelnen folgende Produkti­ onsstufen und folgende Prozessbäder (Wirkbad mit ,,*" gekennzeichnet):

P1/2 Vorentfettung (Stahl) P3/4 Entfettung (Stahl) P5 Entfettung (Messing) P6/? Beizen H2S04 (Stahl)* P8 Beizen H2S04 (Messing)* P9/10 Beizen HGI (Stahl)* P11 Beizen HGI Entmetallisieren* P12 Aktivierung P13/14 Zink sauer* P15 Aktivierung P16-18 Zink alkalisch* P19-21 Zink-Eisen* P22 Aufhellung P23 Aktivierung P24/25 Zink-Nickel* P26 Dekapierung für Nickel und Kupfer P2? Nickel* P28 Kupfer sauer* P29 Aufhellung P30 Gelbchromatieren* P31 Blaupassivieren* P32 Schwarzpassivieren (Zink-Eisen)* P33 Gelbpassivieren * P34 Schwarzpassivieren (Zink-Nickel)* P35 Aufhellung P36 Dickschichtpassivierung* P38 Versiegelung 1 P39 Versiegelung 2 P40 Versiegelung 3 P42 Trommeltrockner P43 Trommeltrockner P45 Beölung

2.2 BE 9 - Abwasserbehandlungsanlage in (Halle 2 ) Errichtung und Betrieb Abwasserbehandlungsanlage in der neu zu errichtenden Produkti­ onshalle (Halle 2) mit folgenden Bestandteilen:

StB1 - Stapelbehälter saures I chromathaltiges Spülwasser, V = 12 m3 StB2 - Stapel behälter alkalisches Spülwasser, V = 12 m3 StB3 - Stapelbehälter saure Konzentrate, V =12 m3 StB4 - Stapelbehälter alkalische Konzentrate, V = 12 m3 StB5 - Stapelbehälter komplexbildnerhaltiges Abwasser, V = 6 m3 (StB6 - entfällt) StB? - Endkontrolle, V = 1 m3 R 1 - Abwasserbehandlungsreaktor, V =12 m3 R2 - Abwasserbehandlungsreaktor, V =12 m3 Alle genannten Behälter werden als Rundbehälter aus Kunststoff (PP oder PE) gefer­ tigt. 3 D01 - Dosierung Kalkmilch (Kalklösestation), ca. 1 m , Material: PP, D02- Dosierung Salzsäure (HGI), Original-Liefergebinde IBG aus HDPE ca. 1 m3 Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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003- Dosierung Natronlauge (NaOH), Original-Liefergebinde IBC aus HDPE ca. 1 m3 004- Dosierung Natriumbisulfid (NaHS03), Original-Liefergebinde IBC aus HDPE ca. 1 m3 KFP1 - Kammerfilterpresse, Typ freibleibend, Filterplattengröße 470x 470, Anzahl 30 Stück, erweiterbar bis auf 40, mit einer Druckluft-Membranpumpe als Beschickungspumpe, KFP2 - Kammerfilterpresse, Ausführung wie KFP1, PuS7 - Pumpensumpf Klarfiltrat, Material: PE, V = ca. 200 Liter ER - Endreinigung KF1- Kiesfilter, GfK, 0 ca. 406 mm, Füllung: Filterkies ca. 75 Liter KF2- Kiesfilter Ausführung wie KF1 BF1- Beutelfilter, Fabrikat freibleibend, Material: Kunststoff oder 1.4301, Filter­ feinheit ca. 25IJm BF2- Beutelfilter, Fabrikat freibleibend, Material: Kunststoff oder 1.4301, Filter­ feinheit ca. 10IJm StB8 - Vorlage Leitungswasser, Material: HDPE, Ausführung IBC-Behälter, V = 1 m3

und folgenden Abwasservolumenströmen kontinuierlich saures Spülwasser: ca. 603 I/h - alkalisches Spülwasser: ca. 289 I/h chromathaltiges Spülwasser: ca. 44 I/h komplexbildnerhaltiges Spülwasser: ca. 36 I/h

diskontinuierlich - saure Konzentrate: max. 9.000 I/h (Anfall max. 1.900 I) - alkalische Konzentrate: max. 9.000 I/h (Anfall max. 2.730 I) Rückspülwasser aus der IAKA und der SKA: max. 2.700 I alle 2,5 Wochen - Abwasser aus dem Tropfenabscheider: ca. 20 I je Woche

3.

4. Diese Genehmigung schließt gemäß § 13 BlmSchG folgende Entscheidungen ein: die erforderliche Baugenehmigung (Az.: 02844-15-202) nach § 64 SächsBO,

die Zulassung einer Abweichung (Az.: 02844-15-202) gemäß § 67 Abs. 1 SächsBO i. V. m. § 6 Abs. 2 und Abs. 5 SächsBO für die Errichtung des geplanten Gebäudes ohne Abstandsfläche an die Grundstücksgrenze zu Flurstück 620/7, Gemarkung Heidenau,

die wasserrechtliche Genehmigung (Reg. Nr.: 28-GS-702.1/90) gemäß § 55 SächsWG zur Errichtung und zum Betrieb einer Abwasserbehandlungsanlage im Produktionsgebäude Halle 2 (außer komplexbilderhaltiges Abwasser) am Stand­ ort 01809 Heidenau, Pirnaer Straße 96d, Gemarkung Heidenau, Flurstück 620/6,

die wasserrechtliche Genehmigung (Reg. Nr.: 28-GS-700.721/15/1) gemäß § 58 WHG befristet bis 31.12.2026 für die Gesamteinleitung des Abwassers aus der Galvanik über je eine Abwasserbehandlungsanlage in der Produktionshalle 1 und in der Produktionshalle 2 in die öffentliche Schmutzwasserkanalisation der Pirnaer Straße. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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Art, Umfang und Ort der Indirekteinleitung Abwasserherkunftsbereich: • Teilstrom 1 aus der Abwasserbehandlungsanlage in der Produktionshalle 1 mit den Herkunftsbereichen: - Galvanik (Verzinkungs- und Vernickelungsanlage) in Halle 1 - Anodisierbetrieb (Eloxal- und Phospatieranlage) in Halle 1 - Brüniererei in Halle 1 - komplexbildnerhaltiges Abwasser aus der Halle 2 (aus Stapelbehälter StB5) • Teilstrom 2 aus der Abwasserbehandlungsanlage in der Produktionshalle 2 mit den Herkunftsbereichen: - Galvanik (Verzinkung, Passivieren, Chromatieren)

Abwassermengen: • Teilstrom 1: 12 m3/d, 3.000 m3/a

• Teilstrom 2: 24 m3/d, 6.000 m3/a

Örtliche Lage der Probenahmestellen für die Abwasserteilströme 1 und 2 • Die Probenahmestelle 1 für das gereinigte Abwasser aus der Abwasserbe­ handlungsanlage in der Halle 1 ist der Probenahmehahn unmittelbar hinter der Abwasseranlage.

• Die Probenahmestelle 2 für das gereinigte Abwasser aus der Abwasserbe­ handlungsanlage in der Halle 2 ist der Probenahmehahn an dem Stapelbe-­ hälter StB 7.

Örtliche Lage der Einleitstelle in den öffentlichen Schmutzwasserkanal Gemeinde: Heidenau, Pirnaer Straße 96d Gemarkung: Heidenau Flurstück: 620/6 Koordinaten (UTM): 33 U OW:422289 NW: 5646199 GWKZ: 53715

- die Aufhebung der wasserrechtlichen Genehmigung vom 11.11.2008 gemäß § 58 WHG (Reg-Nr. 700.721-10/1) für die Einleitung von Abwasser aus der Galvanik der Produktionshalle 1 über eine Abwasserbehandlungsanlage in der Halle 1 in die öffentliche Schmutzwasserkanalisation in der Pirnaer Straße sowie

- die Anzeigenbestätigungen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen für die nachfolgend aufgeführten Anlagen gemäß § 8 Abs. 2 SächsVAwS. Die Anlagen werden bei der unteren Wasserbehörde unter folgenden Aktenzeichen geführt: Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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5. Weiterhin umfasst die Genehmigung die bereits gemäß § 15 BlmSchG angezeigten Maßnahmen mit den folgenden Bescheiden:

Bescheid zur Anzeige Einbau/Änderung bzw. Wegfall von Prozessbädern der Elo­ xal- und Brünieranlage der Landesdirektion Sachsen (ehemals Regierungspräsidium Dresden) vom 05.02.2002, (AZ.:64-8823.13/87-Heidenau-Winkler),

Bescheid zur Anzeige Errichtung einer Lagerhalle für Roh- und Fertigprodukte der Landesdirektion Sachsen (ehemals Regierungspräsidium Dresden) vom 09.07.2004, (AZ.:64-8823.13/87 -Heidenau-Winkler-1),

Bescheid zur Anzeige Betrieb einer Zink-Nickel-Abscheidung sowie Errichtung und Betrieb einer weiteren Behandlungsstufe für das betreffende Abwasser der Landesdirektion Sachsen (ehemals Regierungspräsidium) vom 23.02.2006, (AZ.:64- 8823.13/87 -Heidenau-Winkler-1),

Bescheid zur Anzeige Errichtung eines Blockheizkraftwerkes der Landesdirektion Sachsen des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge vom 10.01.2011, (AZ.: 342.fo.1 06.11/16/114-4 BHKW),

Bescheid zur Anzeige Nutzung des bestehenden Lagers als Gefahrenstofflager des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge vom 23.08.2011, (AZ.: 342.di- 106.11/16/11/4-8 Gefahrstofflag),

342.di.106.11/16/11/4-5).

6. Bestandteil dieser Genehmigung sind die in Abschnitt B genannten mit einem Genehmi­ gungsvermerk versehenen und von Seite 1 bis Seite 1.445 durchnummerierten Antragsun­ terlagen sowie die Abschnitt C. genannten Nebenbestimmungen.

7. Die Genehmigung erlischt gemäß § 18 Abs. 1 Nr. 1 BlmSchG, wenn nicht innerhalb von 24 Monaten nach Bekanntgabe dieser Genehmigung die geänderte Anlage in Betrieb genom­ men wurde. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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8. Die Antragstellerin trägt die Kosten des Verfahrens.

9. Für die Entscheidung Gebühr in Höhe von festgesetzt und Auslagen in Höhe von erhoben. Der Gesamtbetrag ist entsprechend beiliegen- der Rechnung an das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zu zahlen.

B. Antragsunterlagen Die Anlage ist nach folgenden, mit Genehmigungsvermerk versehenen Antragsunterlagen und soweit in diesem Bescheid nichts anderes bestimmt ist, nach dem Stand der Technik zu errichten und zu betreiben: • Antrag auf Genehmigung zur wesentlichen Änderung der Heidenauer Galvanik K. Winkler, Pirnaer Straße 96 d, 01809 Heidenau - hier durch die Errichtung und den Betrieb einer (weiteren) Galvanisierungsanlage (Halle 2) mit Abwasserbehandlungsanlage sowie eines Büro- und Sozialtrakts in 01809 Heidenau, Gemarkung Heidenau, Flurstück: 620/6, ein­ gegangen am 17.06.2013 mit Unterlagen gemäß Inhaltsverzeichnis in den Antragsunter­ lagen

• Ergänzungsunterlagen (komplett überarbeiteter Antrag) vom 23.10.2013, eingegangen am 24.10.2013,

• Ergänzungsunterlagen (nochmals komplett überarbeiteter Antrag) vom 28.05.2014, eingegangen am 03.06.2014

• Ergänzungsunterlagen vom 14.07.2015, eingegangen am 14.07.2015,

• Ergänzungsunterlagen vom 08.10.2015, eingegangen am 08.10.2015,

• Ergänzungsunterlagen vom 17.12.2015, eingegangen am 21.12.2015,

• Ergänzungsunterlagen vom 26.02.2016, eingegangen am 02.03.2016,

• Ergänzungsunterlagen vom 06.04.2016, eingegangen am 07.04.2016 sowie

• letzte Ergänzungen per Übergabe am 05.09.2016.

Die Antragsunterlagen umfassen insgesamt 1.445 Seiten: • Ordner 1 Antragsunterlagen S. 1 - 307 • Ordner 2 Sicherheitsdatenblätter S. 308 - 873 • Ordner 3 Bautechnische Nachweise S. 874 - 1.338 • Ordner 4 Ausgangszustandsbericht, S. 1.339 - 1.445.

C. Nebenbestimmungen

1. Allgemeine Nebenbestimmungen

1.1 Sofern in diesem Bescheid keine anderen Regelungen getroffen werden, gelten die Fest­ legungen der Nachträglichen Anordnung gemäß § 17 Abs. 1 BlmSchG (AZ: 640- 8823.99/87-Heidenau-Winkler) vom 25.05.2005 des Regierungspräsidiums Dresden fort. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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1.2 Die geplante Inbetriebnahme der geänderten Anlage ist dem Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, der Landesdirektion Sachsen - Dienststelle Dresden - Abtei­ lung Arbeitsschutz sowie der Stadt Heidenau, mindestens 14 Tage vorher, schriftlich an­ zuzeigen.

1.3 Die Errichtung und der Betrieb der Anlage hat, sofern in den folgenden Nebenbestim­ mungen nicht abweichend geregelt, antragsgemäß zu erfolgen.

1.4 Der Genehmigungsbescheid, einschließlich der dazugehörigen Unterlagen, sind an der Betriebsstätte jederzeit bereitzuhalten und den zuständigen Mitarbeitern der Behörde sowie deren Beauftragten auf Verlangen vorzulegen.

2. Baurechtliche Nebenbestimmungen

Bedingung 2.1 Spätestens bis zum Baubeginn müssen die erforderlichen bautechnischen Nachweise gemäß § 66 SächsBO i. V. m. § 72 Abs. 6 SächsBO durch die beauftragten Prüfingenieure abschließend geprüft sein. Die zugehörigen Prüfberichte müssen bei der unteren Bauaufsichtsbehörde vorliegen und werden in einem Nachtrag erfasst. Im vorliegenden Fall betrifft das die Ergänzungen zum Nachweis der Standsicherheit (Statik und Konstruktionszeichnungen) und zum Brandschutznachweis. Dabei ist zu beachten, ob durch den Baugrundersatz weitere Nachträge zur Prüfung der Standsicherheit erforderlich werden.

2.2 Für die Heidenauer Galvanik ist im Brandfall Löschwasser mit einem Volumenstrom von 96 m3/h über einen Zeitraum von 2 Stunden entsprechend den technischen Regeln Ar­ beitsblatt W 405 dauerhaft sicher zustellen. Die ausreichend gesicherte Löschwasser• versorgung ist spätestens bis Baubeginn herzustellen. Die entsprechenden Nachweise sind dem Landratsamt, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, untere Bauaufsichtsbehörde vorzulegen.

Auflagen Prüfung des Standsicherheitsnachweises: 2.2 Der Prüfbericht zur Prüfung des Standsicherheitsnachweises des Prüfingenieurs für Standsicherheit, Dip!. - Ing. Jens Richter, Nr. JR 2013/114-1, vom 16.12.2013 ist mit den enthaltenen Prüfbemerkungen 7.1 bis 7.5 und dem Prüfergebnis 8.1 bis 8.7 Bestandteil dieser Genehmigung.

2.3 Es darf nur nach den zur Prüfung des Standsicherheitsnachweises vorgelegenen Unterlagen gebaut werden.

2.4 Mit der Ausführung von prüfpflichtigen Bauteilen darf erst begonnen werden, wenn geprüfte Konstruktionsunterlagen vorliegen.

2.5 Die während der Bauausführung angetroffenen Baugrund- und Gründungsverhältnisse sind durch einen Baugrundsachverständigen aktenkundig mit den im Projekt getroffenen Annahmen zu überprüfen. Daraus folgende Maßnahmen sind entsprechend zu veranlassen. Die Gründungssohlen sind durch den Baugrundsachverständigen abzunehmen.

2.6 Für die vorgesehene Baugrundverbesserung mittels Rüttelstopfsäulen sind im Rahmen der weiteren Planung durch Spezialtiefbau die entsprechenden statischen Nachweise Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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und zeichnerischen Unterlagen noch zur Prüfung vorzulegen.

2.7 In Bereichen mit möglichem Fahrverkehr aus LKW- oder Gabelstaplerbetrieb ist durch geeignete Maßnahmen ein Anprall von Fahrzeugen auszuschließen (z. B. durch ausreichend dimensionierte oder verform bare Schutzvorrichtungen aus Stahl oder Stahlbeton).

2.8 Die erforderliche Feuerwiderstandsdauer ist unter den vorliegenden Bedingungen ausreichend gewährleistet. Die zugehörigen Annahmen und Bedingungen sind bei der Bauausführung zu beachten.

Prüfung des Brandschutznachweises: 2.9 Die Prüfberichte zur Prüfung des Brandschutznachweises des Prüfingenieurs für Brandschutz, Dip!. - lng. Burkhardt Borchert mit den Nummern 13 1 405-01 vom 19.08.2014, 13/405-02 vom 18.09.2014 sowie 13/405-03 vom 05.12.2014 sind mit den enthaltenen Prüfbemerkungen und dem Prüfergebnis Bestandteil dieser Genehmigung.

2.10 Der Teilbereich Halle und der zweigeschossige Teil (Büro- und Sozialtrakt) verlangt eine Trennung beider Abschnitte durch eine Brandwand. Die Trennwand ist feuerhemmend, die Türen sind ebenfalls feuerhemmend und auch rauchdicht auszuführen. Die Wand ist aus nicht brennbaren Baustoffen herzustellen und ist, wie in den Plänen dargestellt, über das Dach zuführen (> 50 cm). Über die Wand dür• fen keine brennbaren Baustoffe geführt werden.

2.11 Die tragenden und aussteifenden Bauteile der Halle sind nach der vorliegenden Planung feuerhemmend herzustellen. Das gilt auch für die Holzbinder des Daches. Nach den An­ gaben im Brandschutzkonzept sind 5 % der Grundfläche als Wärmeabzugsfläche (DIN 18230) zustellen. Die tragenden und aussteifenden Bauteile des Büroteils sind entsprechend Einstufung in die Gebäudeklasse 3 nach SächsBO ebenfalls feuerhemmend herzustellen, wie auch nach § 31 SächsBO die Decke über dem Erdgeschoss.

2.12 Die Halle verfügt nach vorliegender Planung in Achse N10-11 und Achse 2/A-B über Ausgänge. Die Flucht- und Reltungswege müssen ständig in Fluchtrichtung passierbar sein. Rettungswegkennzeichnungen werden dabei empfohlen.

2.13 Im Erdgeschoss ist der Lagerraum mit einer mindestens feuerhemmenden Trennwand vom Bürotrakt abzutrennen.

2.14 Die Bedachungen sind als harte Bedachungen auszubilden.

2.15 Fenster, die als Reltungsweg dienen, müssen im Lichten mindestens 0,90 m x 1,20 m groß und nicht höher als 1,20 m über der Fußbodenoberfläche angeordnet sein. Das Öffnungsverhältnis muss frei verfügbar sein und darf nicht durch fest eingebaute Kämp• fer oder Streben eingeengt werden. Personen müssen sich bemerkbar machen können.

2.16 Die Zugänglichkeit aller betroffenen Aufenthaltsräume zur Anleiterstelle muss ständig (in der Betriebszeit) gewährleistet sein.

2.17 Die Gebäudeabschlusswand an der Grundstücksgrenze (Gebäudeachse 0) ist als Brandwand (feuerbeständig mit Stoßanforderung) auszubilden. Es sind nicht brennbare Baustoffe zu verwenden, das gilt auch für die Wärmedämmung. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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2.18 Für den zweiten Reltungsweg für das Obergeschoss ist vor Inbetriebnahme eine Ab­ stimmung mit der Stadt Heidenau als untere (zuständige örtliche) Brandschutzbehörde erforderlich.

Bauaufsichtliche Nebenbestimmungen 2.19 Der Baubeginn ist gemäß § 72 Abs. 8 SächsBO der unteren Bauaufsichtsbehörde eine Woche vorher schriftlich anzuzeigen. Mit dieser Anzeige ist der unteren Bauaufsichtsbehörde der verantwortliche Bauleiter gemäß § 53 SächsBO aktenkundig zu benennen.

2.20 Die weiteren Prüfberichte der freien Prüfingenieure zur Prüfung der Standsicherheit und des Brandschutznachweises werden nach Vorliegen mit den enthaltenen Prüfbemerkungen/Prüfbefunden Bestandteil dieser Genehmigung.

2.21 Die Bauaufsichtsbehörde behält sich gemäß § 81 Abs. 1 SächsBO vor, die Bauausführung stichprobenartig zu prüfen. Die Fertigstellung des Rohbaus ist der Bauaufsichtsbehörde nach § 82 Abs. 1 SächsBO rechtzeitig mitzuteilen.

2.22 Die beabsichtigte Aufnahme der Nutzung nach § 82 Abs. 2 SächsBO ist zwei Wochen vorher der Bauaufsichtsbehörde schriftlich anzuzeigen, um dieser eine Besichtigung mit dem Bauherrn bzw. einer von ihm bevollmächtigten Person zu ermöglichen. Dabei sind folgende Unterlagen zu übergeben: - Abnahmeprotokolle des Bauleiters, - Überwachungsberichte/Abnahmeprotokolie zur Bauüberwachung durch die Prüfin- genieure.

3. Bodenschutzrechtliche Nebenbestimmungen

3.1 Die geplanten Baumaßnahmen sind ingenieurtechnisch durch einen Sachverständigen nach § 18 BBodSchG oder eine Untersuchungsstelle mit entsprechender Sach- und Fachkunde zu begleiten und zu dokumentieren. Vor Beginn der Bauarbeiten ist die alt­ lastenfachlich begleitende Firma gegenüber der unteren Bodenschutzbehörde des Land­ ratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zu benennen.

3.2 Die untere Bodenschutzbehörde des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ist über den Baubeginn zu informieren. Die Protokolle der Bauberatungen während der Bodenarbeiten (z. B. Fundament- und Leitungsaushub, Bodenabtrag, Herstellung Damm) und der Außenbereichsgestaltung sind zeitnah, d. h. binnen einer Woche, der unteren Bodenschutzbehörde zu übergeben.

3.3 Die Dokumentation der Nebenbestimmung 3.1 ist spätestens 8 Wochen nach Bauende unaufgefordert bei der unteren Bodenschutzbehörde des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge vorzulegen. Durch das Ingenieurbüro sind die angetroffenen Verhältnisse aus Sicht der Altlasten- und Abfallbehandlung darzustellen. Es ist eine ab­ schließende Gefährdungsbewertung für die Pfade Boden - Mensch, Boden - Grund­ wasser und Boden - Oberflächenwasserl Pechhültenbach vorzunehmen. Alle durchge­ führten Bodenanalysen (Analyse- und Probenahmeprotokolle) und alle eingebauten Bo­ den- und Re-Materialien sind zu dokumentieren.

3.4 Beim Einsatz von Recycling material sind die Anforderungen des Erlasses "Vorläufige Hinweise zum Einsatz von Baustoffrecyclingmaterial" des SMUL bindend. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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3.5 Die Grünflächen im Aufenthaltsbereich sind mit mindestens 10 cm ZO-Material bzw. mit Material, das die Vorsorgewerte nach BBodSchV einhält, abzudecken. Alternativ kann gutachterlich der Nachweis erbracht werden (Probenahme nach BBodSchV), dass Gefährdungen für den Pfad Boden - Mensch ausgeschlossen werden können.

4. Nebenbestimmungen zum Ausgangszustandsbericht

4.1 Vor Baubeginn der Anlagen sind mindestens zwei Grundwassermessstellen (GWM) im unmittelbaren Grundwasserabstrom der Anlagenbereiche (eine GWM zur Erfassung des Abstroms der bestehenden Anlage und eine GWM zur Erfassung des Abstroms der ge­ planten Anlage) unter Berücksichtigung der in der Arbeitshilfe zum Ausgangszustands­ bericht für Boden und Grundwasser, LABO (Fassung vom 07.08.13, mit redaktionellen Korrekturen, Stand 15.04.2015) genannten hydrogeologischen und stoffspezifischen An­ forderungen zu errichten.

4.2 Es ist eine weitere Grundwassermessstelle im Anstrom des Betriebsgeländesl der zu überwachenden Anlagen (Anstrommessstelle) zur Bewertung der Grundwasserbeschaf­ fenheit im Anstrom der betreffenden Anlagen zu errichten.

4.3 Lage und Ausbau der Grundwassermessstellen sind mit der unteren Wasserbehörde vor Baubeginn abzustimmen. Die einschlägigen technischen Richtlinien [LAWA-Empfehlung zu Konfiguration von Messnetzen sowie Bau und Betrieb von Grundwassermessstellen (LAWA 2000) sowie DVGW W 108 und DVGW W 121] und das Merkblatt "Bau von Grundwassermessstellen" des Arbeitskreises Grundwasserbeobachtung von 05/2012 sind dabei zu beachten.

4.4 Vor Baubeginn der Anlagen sind die Grundwasserverhältnisse unter Verwendung amtli­ cher hydrogeologischer Karten und Hydroisohypsenpläne zu beschreiben und darzustel­ len. Hierzu gehört u. a. die kartenmäßige Darstellung eines Hydroisohypsenplans im Be­ trachtungsgebiet und dessen näheren Umfeldes für den quartären Grundwasserleiter un­ ter Berücksichtigung der amtlichen Hydroisohypsenkarte des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (UULG) sowie von Messwerten der vorhande­ nen Brunnen sowie der neu zu errichtenden Grundwassermessstellen im Bereich des Betrachtungsgebiets.

4.5 Es ist vor Inbetriebnahme der Anlagen eine repräsentative Beprobung der Anstrom­ messstelle sowie der zwei Abstrommessstellen gemäß den a. a. R. d. T. durchzuführen und die Grundwasserproben auf die chemischen Parameter entsprechend dem Aus­ gangszustandsbericht für Boden und Grundwasser, Heidenauer Galvanik K. Winkler vom 26.06.2015, Tabelle 5 durchzuführen. Bezüglich der Durchführung einer repräsentativen Grundwasserprobenahme sind das DVGW-Merkblatt W 112 sowie das "Handbuch Grundwasserbeobachtung, Teil 5 -Grundwasserprobenahme" des Arbeitskreises Grundwasserprobenahme von Mai 2003 zu beachten.

4.6 Für die Beurteilung der Grundwassermessergebnisse sind vor Inbetriebnahme der Ist­ Zustand der Grundwasserbeschaffenheit im An- und Abstrom der Anlagenbereiche auf Grundlage der ermittelten Analysenergebnisse darzustellen und zu beschreiben. Dazu sind folgende Unterlagen vorzulegen: Messergebnisse, Messverfahren 1 Analytik und Nachweisgrenzen, Angaben zur Messstelle (Messstellenpass gemäß "Handbuch Grundwasserbe­ obachtung, Teil 5 - Grundwasserprobenahme" des Arbeitskreises Grundwasser­ probenahme von Mai 2003 - Anlage 1) sowie Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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Angaben zur Probenahme (Probenahmeprotokoll gemäß "Handbuch Grundwas­ ser-beobachtung, Teil 5 - Grundwasserprobenahme" des Arbeitskreises Grund­ wasserprobenahme von Mai 2003 - Anlage 4)

4.7 An den zur Feststellung des Ausgangszustandes genutzten Grundwassermessstellen sind im Abstand von 5 Jahren sowie bei Betriebsende durch den Betreiber der Anlage Beprobungen entsprechend dem im Ausgangszustandsbericht festgelegten Parameter­ umfang für die Grundwasseruntersuchungen durch ein akkreditiertes Labor durchführen zu lassen und die Analysenergebnisse dem Ausgangszustand gegenübergestellt zu be­ werten.

5. Immissionsschutzrechtliche Nebenbestimmungen

5.1 Allgemein

Das Landratsamt Sächsische SChweiz-Osterzgebirge, untere Immissionsschutzbehörde ist über alle Ereignisse beim Betrieb der Anlage, durch die die Nachbarschaft oder All­ gemeinheit - insbesondere durch luftverunreinigende Immissionen - erheblich belästigt oder gefährdet werden könnte, unverzüglich zu unterrichten. Es sind sofort alle Maß• nahmen zu ergreifen, die zur Abstellung des Ereignisses bzw. der Belästigung oder Ge­ fährdung erforderlich sind. Es sind schriftliche Aufzeichnungen zu führen, über Art, Ursa­ che, Zeitpunkt, Dauer des Ereignisses, Menge, der durch das Ereignis zusätzlich aufge­ tretenen luftverunreinigenden Emissionen (Schätzung) sowie getroffene Maßnahmen zur Beseitigung und zur künftigen Verhinderung des Ereignisses. Die Aufzeichnungen sind den zuständigen Mitarbeitern der unteren Immissionsschutzbehörde sowie deren Beauf­ tragten auf Verlangen vorzulegen und in geeigneter Weise aufzubewahren.

5.2 Luftreinhaltung

5.2.1 Emissionsbegrenzungen

Folgende Massenströme luftverunreinigender Stoffe, bezogen auf das Volumen von tro­ ckenem Abgas im Normzustand (273, 15 Kund 101,3 kPa), dürfen jeweils an den Emis­ sionsquellen E 1 und E 2 insgesamt nicht überschritten werden:

Staubförmige anorganische Stoffe nach TA Luft Nr. 5.2.2. Klasse 111 Chrom und seine Verbindungen, angegeben als Cr und Kupfer und seine Verbindungen, angegeben als Cu 5 glh

Gasförmige anorganische Stoffe nach TA Luft Nr. 5.2.4 Klasse 111 Gasförmige anorganische Chlorverbindungen, angegeben als Chlorwasserstoff HCI 0,15 kg/h

Gasförmige anorganische Stoffe nach TA Luft Nr. 5.2.4 Klasse IV Schwefeloxide (Schwefeldioxid und Schwefeltrioxid), angegeben als Schwefeldioxid 1,8 kg/h

Krebserzeugende Stoffe nach TA Luft 5.2.7.1.1 Klasse 11 Nickel und seine Verbindungen (außer Nickelmetall, Nickellegierungen, Nickelcarbonat, Nickelhydroxid, Nickeltetracarbonyl), angegeben als Ni 1,.5 glh Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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5.2.2 Ableitbedingungen

5.2.2.1 Die Abluft der Halle 2 ist über die Abgasreinigungseinrichtung (Tropfenabscheider) der Emissionsquelle 1 abzuleiten. Eine Umgehung der Abgasreinigungseinrichtung ist nicht zulässig.

5.2.2.2 Die Ableitung der Abgase der Emissionsquelle E 1 hat über einen Schornstein mit einer Mindestbauhöhe von 8,8 m über Flur zu erfolgen.

5.2.2.3 Der Tropfenabscheider ist regelmäßig auf einwandfreien Betrieb zu überprüfen sowie regelmäßig zu warten. Die notwendigen Überprüfungen und Wartungen sind von Fach­ kundigen des Betriebes oder von einer Fachfirma durchzuführen.

5.2.2.4 Der Umfang der Überprüfungen und Wartungen sowie die Zeitintervalle der Durchfüh• rung sind vor Inbetriebnahme unter Berücksichtigung der Angabe des Herstellers der An­ lage in einem Prüfbuch festzulegen. Der Name des Wartenden bzw. des Überprüfers sowie die Zeitpunkte der Wartungen und die Ergebnisse der Überprüfungen sind in das Prüfbuch einzutragen. Das Prüfbuch ist am Betriebsort mindestens 3 Jahre, gerechnet von der letzten Eintra­ gung bzw. dem letzten Beleg, aufzubewahren und dem Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge auf Verlangen vorzulegen.

5.2.3 Messung und Überwachung der Emissionen

5.2.3.1 Die Einhaltung der Emissionsgrenzwerte nach Nr. 5.2.1 sind durch Messung durch eine nach § 29b BlmSchG i. V. m. der 41. BlmSchV von der zuständigen Behörde des Lan­ des bekanntgegebene Messstelle nachzuweisen.

5.2.3.2 Während der Durchführung der Messungen ist dem die Messungen durchführenden Sachverständigen vom Betreiber Auskunft über den Betriebszustand der Anlage zu ertei­ len. Dem Sachverständigen ist vom Betreiber Gelegenheit zu geben, den Betriebszu­ stand während der Messungen zu überprüfen.

5.2.3.3 Zur Durchführung der Messung für die unter Ziffer 5.2.1 dieses Bescheids aufgeführten Emissionsbegrenzungen sind die erforderlichen Messplätze und Messstrecken vorzuse­ hen. Dabei sind die Anforderungen der Normen DIN EN 15259 und EN 13284 zu beach­ ten. Es muss gewährleistet sein, dass an der zu wählenden Probeentnahmestelle eine repräsentative und einwandfreie Emissionsmessung ermöglicht wird. Hierzu gehören nicht nur eine ausreichende Anzahl von Messöffnungen, sondern auch ausreichende Ein- und Auslaufstrecken. Ferner müssen die Messplätze (Arbeitsbühnen) an den Mess­ öffnungen ausreichend groß, tragfähig, witterungsgeschützt, gefahrlos und leicht begeh­ bar eingerichtet sein.

5.2.3.4 Die Messungen nach Nr. 5.2.1 sind im Zeitraum von 3 Monaten nach Erreichen des un­ gestörten Betriebes, spätestens jedoch 6 Monate nach Inbetriebnahme und anschlie­ ßend ohne weitere Aufforderung wiederkehrend jeweils nach Ablauf von 3 Jahren durch­ führen zu lassen.

Der Messumfang sowie die Termine der Emissionsmessungen sind mit dem Landrats­ amt spätestens 14 Tage vor Messbeginn abzustimmen.

Über die Ergebnisse der Einzelmessungen ist ein Messbericht zu erstellen und dem Landratsamt spätestens 8 Wochen nach der Messung vorzulegen. Der Messbericht muss Angaben über die Messplanung, das Ergebnis jeder Einzelmessung, das verwen- Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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dete Messverfahren und die Betriebsbedingungen, die für die Beurteilung der EinzeIwer­ te und der Messergebnisse von Bedeutung sind, enthalten.

Messungen zur Feststellung der Emissionen sollen unter Einsatz von Messverfahren und Messeinrichtungen durchgeführt werden, die dem Stand der Messtechnik entsprechen

5.2.3.5 Für die Emissionsgrenzwerte nach Nr. 5.2.1 sind mindestens 3 Einzelmessungen bei ungestörter Betriebsweise mit höchster Emission (Volllastbetrieb) durchzuführen. Die Er­ gebnisse der Einzelmessungen sind jeweils als Halbstundenmittelwerte zu ermitteln und anzugeben.

5.3 Lärmschutz

5.3.1 Die Geräuschemissionen der Gesamtanlage einschließlich des Fahrverkehrs und inner­ betrieblichen Transportverkehrs sind so zu begrenzen, dass sie nicht zu einer Über• schreitung der nachstehenden Schallpegel-Immissionsanteile (Beurteilungspegel) füh• ren:

Immissionsort Einordnung Einzuhaltende Immissionswerte nach BauNVO/ (Beurteilungspegel) in dB(A) Tatsächliche NutzunQ Bezeichnung Beurteilungspegel Beurteilungspegel LrT dB(A) LrT dB(A) tags nachts (06:00 - 22:00 Uhr) (22:00 - 06:00 Uhr)

Immissionsort 1, Pimaer Straße 96b GE 62 47

Immissionsort 2 Pirnaer Straße 96f GE 62 47

Immissionsort 3 Pirnaer Straße 41 MI 55 40

Immissionsort 4 Pirnaer Str. (FlurstQck 624/1) MI 54 39

Immissionsort 5 Hauptstraße 100 GE 59 44

Immissionsort 6 Am Niederhof 1 MI 54 39

Immissionsort 7 Am Niederhof 4 MI 54 39

Einzelne kurzzeitige Geräuschspitzen dürfen die Immissionsrichtwerte am Tag um nicht mehr als 30 dB(A) und in der Nacht um nicht mehr als 20 dB(A) überschreiten.

5.3.2 Die im schalltechnischen Gutachten der IDU Ingenieurgesellschaft für Datenverarbeitung und Umweltschutz mbH Zittau Dresden, Bericht Nr. S0632-2 für die Erweiterung der Fa. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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Heidenauer Galvanik K. Winkler, in 01809 Heidenau, Pirnaer Str. 96d, vom 5. Februar 2014 zum Genehmigungsantrag zugrunde gelegten Emissionsansätze, Annahmen und Eigenschaften sind bei dem bestimmungsgemäßen Betrieb der Anlage umzusetzen und dauerhaft sicherzustellen. Insbesondere betrifft dies die nachfolgenden Nebenbestim­ mungen.

Anforderungen an die Schallquellen 5.3.3 Der Anlagenbetrieb ist von 00:00 Uhr bis 24:00 Uhr zulässig.

5.3.4 Der Lieferverkehr hat werktags zwischen 06:00 Uhr und 22:00 Uhr zu erfolgen.

5.3.5 In der Nachtzeit von 22:00 Uhr bis 06:00 Uhr haben kein innerbetrieblicher Fahrverkehr mittels Stapler sowie keine Umschlag tätigkeiten stattzufinden. Weiterhin sind in dieser Zeit lärmrelevante Tätigkeiten im Außenbereich unzulässig.

5.3.6 Der Parkplatz P1 (Zufahrt Grundstück, Pirnaer Str.) ist in der Nachtzeit von 22:00 Uhr bis 06:00 Uhr nicht zu nutzen.

5.3.7 In der Nachtzeit von 22:00 Uhr bis 06:00 Uhr sind alle zum Öffnen geeignete Fassaden­ elemente und Dachlichterl RWA-Anlagen geschlossen zu halten.

5.3.8 Der Innenraumpegel der Halle 1 (Produktionsbereich) ist in der Zeit von 06:00 Uhr bis 22:00 Uhr auf LAFeq ,,; 72 dB(A) und zwischen 22:00 Uhr und 06:00 Uhr auf LAFeq"; 69 dB(A) zu begrenzen.

5.3.9 Der Innenraumpegel der Halle 1 (südlicher Bereich - Lüftungstechnik) ist in der Zeit von 06:00 Uhr bis 22:00 Uhr auf LAFeq ,,; 78 dB(A) und zwischen 22:00 Uhr und 06:00 Uhr auf LAFeq ,,; 75 dB(A) zu begrenzen.

5.3.10 Die Lüftungsventilatoren des Kompressorenraumes Halle 1 sind auf einen maximalen Schallleistungspegel in Summe von LWA = 64 dB(A) zu begrenzen.

5.3.11 Für die beantragte Halle 2 sind nachfolgende Schalldämm-Maße R'w mindestens einzu­ halten:

Bauteile Schalldämm-Maß R'win dB Außenwände Produktionsbereich 42 Dach 25 Dachlichter/RWA 23 Tor 15 Tür 25

5.3.12 Die Schlammtrocknungsanlage darf einen Gesamtschailleistungspegel von LWA = 85 dB(A) nicht überschreiten.

5.3.13 Die Tore der Halle 2 sind als Schleuse auszuführen.

5.3.14 Bei Beladevorgängen des Vibrationsbunkers in Halle 2 mittels Stapler sind die SektionaI­ tore zu schließen.

5.3.15 Die Kaminöffnungen der Abluftanlagen (Raumluft der Halle 1 und Halle 2) sind jeweils auf einen maximalen Schallleistungspegel von LWA = 79 dB(A) mittels Schalldämpfer zu begrenzen. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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Nachweisführung 5.3.16 Frühestens drei und spätestens sechs Monate nach Inbetriebnahme der Anlage ist durch eine nach § 29b BlmSchG i. V. m. der 41. BlmSchV bekanntgegebene Messstelle nach­ zuweisen, dass an den Immissionsorten 10 1 - 7 die festgesetzten Beurteilungspegel für die Nachtzeit nach Punkt 5.3.1 eingehalten werden. Es sind auch die unter Punkt 5.3.3 bis 5.3.15 angegebenen Annahmen zu überprüfen.

5.3.17 Die Messungen sind so durchzuführen, dass die Schall-Immissionsanteile der Anlage 0,5 m außerhalb vor der Mitte des geöffneten Fensters des vom Geräusch am stärksten betroffenen schutzbedürftigen Raumes nach DIN 4109 bzw. über Ersatzmesspunkte nach den Vorschriften der TA Lärm ermittelt werden.

5.3.18 Wiederkehrende Messungen sind nach Ablauf eines Zeitraums von jeweils drei Jahren nach der Inbetriebnahmemessung durchzuführen. Auf Antrag kann bei der zuständigen Überwachungsbehörde, eine Aussetzung der wie­ derkehrenden Messung beantragt werden.

5.3.19 Die Messungen dürfen nicht von einem Messinstitut und auch keiner Niederlassung oder AußensteIle durchgeführt werden, welches in gleicher Sache im Rahmen der Antragstei­ lung beratend oder gutachterlich tätig war.

5.3.20 Einzelheiten zur Messung sind mit dem Landratsamt des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Referat Immissionsschutz, als zuständige Überwachungsbehör• de und dem beauftragten Messinstitut abzustimmen.

5.3.21 Das Landratsamt des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Referat Immissi­ onsschutz ist über den beabsichtigten Messtermin mindestens 14 Tage zuvor schriftlich zu unterrichten.

5.3.22 Die Messergebnisse sind dem Landratsamt des Landkreises Sächsische Schweiz­ Osterzgebirge, Referat Immissionsschutz unverzüglich jedoch spätestens 8 Wochen nach Messdurchführung schriftlich zu übermitteln.

6. Gewässerschutzrechtliche Nebenbestimmungen

6.1 Wesentliche Änderungen gegenüber den Antragsunterlagen bezüglich der Art und Men­ ge des abzuleitenden Abwassers, Änderungen der angezeigten Art des anfallenden und eingeleiteten Abwassers, Änderungen der baulichen Anlagen, soweit sie sich auf die Abwasserqualität auswirken können, sind unverzüglich der unteren Wasserbehörde des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge anzuzeigen.

6.2 Nebenbestimmungen zur wasserrechtlichen Genehmigung zur Errichtung und zum Be­ trieb einer Abwasserbehandlungsanlage (Reg. Nr.: 28-GS-702/.1/90l

6.2.1 Alle Behälter und Rohrleitungen der Abwasserbehandlungsanlage sind so zu errichten, dass die Zugänglichkeit gewährleistet ist und eine Inaugenscheinnahme der Anlagenteile allseitig möglich ist.

6.2.2 Behälter und Rohrleitungen sind vor Inbetriebnahme nachweislich auf Dichtheit zu prü• fen.

6.2.3 Die Bedienung, Wartung, Unterhaltung und Instandsetzung hat ausschließlich von Per­ sonen mit entsprechender Sachkunde zu erfolgen. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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6.2.4 An den Behältern der Abwasseranlage ist deutlich lesbar und dauerhaft eine Kennzeich­ nung anzubringen, aus der sich die Bezeichnung und der Inhalt der Behälter bzw. der Herkunftsort des Abwassers aus der Galvanik ergeben.

6.3 Nebenbestimmungen zur wasserrechtlichen Genehmigung zur Ableitung der Abwässer aus der Abwasserbehandlungsanlage in die öffentliche Abwasserkanalisation (lndirekt­ einleitergenehmigung); (Reg. Nr.: 28-GS-700.721/15/1))

Einzuhaltende Überwachungswerte an den Probenahmestellen 1 und 2

6.3.1 An der Probenahmestelle 1 sind mindestens folgende Überwachungswerte eihzuhalten:

Parameter Konzentration in mg/l AOX 1 Blei 0,21 Chrom 0,5 Chrom VI 0,1 Kupfer 0,21 Nickel 0,3 Sulfid 0,58 Zink 1,67

6.3.2 An der Probenahmestelle 2 sind mindestens folgende Überwachungswerte einzuhalten:

Parameter Konzentration in mg/l AOX 1 Arsen 0,1 Blei 0,5 Cadmium 0,2 Chrom 0,5 Chrom VI 0,1 Kobalt 1 Kupfer 0,5 Nickel 0,5 Sulfid 1 Zink 2

6.3.3 Die Probenahmestellen sind dauerhaft und gut lesbar als solche zu kennzeichnen.

6.3.4 Für die Bestimmung der jeweiligen Parameter sind die in der Abwasserverordnung in geltender Fassung aufgeführten Analyseverfahren anzuwenden.

6.3.5 Die Bestimmung der Werte hat in der Stichprobe zu erfolgen. Die Werte dürfen nicht entgegen den geltenden Regeln der Technik durch Verdünnung oder Vermischung er­ reicht werden.

6.3.6 Die Abwasseruntersuchungen sind mindestens einmal monatlich vom Einleiter auf eige­ ne Kosten durchzuführen.

6.3.7 Die Abwasseruntersuchungen sind durch ein vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) im Rahmen der Qualitätssicherung bestätigten La­ bor vornehmen zu lassen. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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6.3.8 Es ist von jeder abgelassenen Charge eine Rückstellprobe zu nehmen. Die Proben sind mindestens 2 Tage unter Lichtausschluss und bei max. 5°C zu lagern.

6.4 Umgang mit wassergefährdenden Stoffen

6.4.1 Bei der gemäß § 9 Abs. 1 SächsVAwS geforderten Kennzeichnung der Behälter der Zink-Trommelanlage ist neben der geforderten stofflichen Kennzeichnung auch die Be­ zeichnung und Funktion des Behälters sowie das Volumen anzugeben.

6.4.2 Angaben zur Art und Menge der sich am Standort befindenden wassergefährdenden Stoffe müssen jederzeit bekannt und abrufbar sein.

6.4.3 In der gemäß § 3 Nr. 6 SächsVAwS zu erstellendenden Betriebsanweisung mit Überwa• chungs-, Wartungs-, Instandhaltungs- und Alarmplan sind auch die konkreten Überwa• chungs-, Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen sowie im Rahmen des Alarmpla­ nes Meldewege im Fall eines Extremhochwassers zu berücksichtigen und Maßnahmen im Schadensfall aufzunehmen. Im Falle eines Austretens wassergefährdender Stoffe ist unverzüglich die untere Wasserbehörde des Landkreises Sächsische Schweiz­ Osterzgebirge sowie der Betreiber der Wasserwerke Dresden-Hosterwitz und Dresden­ Tolkewitz zu informieren. Die Betriebsanweisung ist ständig fortzuschreiben und hat je­ derzeit zur Einsichtnahme zur Verfügung zu stehen. Zur Umsetzung der Eigenkontrolle und Gewährleistung der Sicherheit (Betriebsanweisung) sind bis zur Inbetriebnahme der geänderten Anlage Dienstanweisungen zu erstellen.

6.4.4 Beim Bau der zwischen dem Stapelbehälter StB5 und der UV-Anlage in Halle 1 verlauf­ enden Rohrleitung für komplexbildnerhaltiges Abwasser gelten die Anforderungen ana­ log zu § 12 SächsVAwS. Im Rahmen der Eigenkontrolle zur Abwasseranlage gemäß Ei­ genkontroliVO ist die Leitung zu berücksichtigen und regelmäßig auf Dichtheit zu kontrollieren. Die Ergebnisse der Prüfung sind im Betriebstagebuch zur Abwasseranlage zu do-kumentieren.

7. Arbeitsschutzrechtliche Nebenbestimmungen

Betriebssicherheitsverordnung 7.1 Vom Antragsteller sind bis zur Inbetriebnahme für die in den Apparatelisten aufgeführten neuen Arbeitsmittel die EG-Konformitätserklärung für die technischen Arbeitsmittel nach Maschinenverordnung (9. ProdSV) vorzulegen. Für die alten Arbeitsmittel ist nachzuweisen, dass diese mindestens den Anforderungen nach §§ 5 und 6 BetrSichV entsprechen.

7.2 Die Arbeitsmittel, deren Sicherheit von den Montagebedingungen abhängt (z. B. ortsfeste elektrische Anlagen und Betriebsmittel, vor Ort montierte Maschinen und Anlagen), müssen nach der Montage und vor der ersten Inbetriebnahme durch eine zur Prüfung befähigte Person geprüft werden. Alle Ergebnisse der Prüfungen sind aufzuzeichnen, entsprechende Prüfbescheinigungen sind am Betriebsort gemäß § 14 BetrSichV aufzubewahren und der Behörde auf Verlangen vorzuweisen.

Explosionsschutz 7.3 Vor Inbetriebnahme der Teile der Anlage, die explosionsgefährdete Bereiche beinhalten, ist die Explosionssicherheit der Arbeitsplätze einschließlich der vorgesehenen Arbeits­ mittel und der Arbeitsumgebung sowie der Maßnahmen zum Schutz Dritter durch eine zur Prüfung befähigte Person nach Nr. 3.3 des Anhangs 2 Abschnitt 3 BetrSichV, die über besondere Kenntnisse auf dem Gebiet des Explosionsschutzes (Empfehlung: Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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Sachverständige Stelle) verfügt, zu überprüfen und das Ergebnis dieser Prüfung aufzu­ zeichnen.

7.4 Vor Inbetriebnahme der Geräte, Schutzsysteme sowie Sicherheits-, Kontroll- und Regel­ vorrichtungen im Sinne der Richtlinie 2014/34/EU sind diese unter Berücksichtigung der vorgesehenen Betriebsweise durch eine befähigte Person auf ihren ordnungsgemäßen Zustand hinsichtlich der Montage, der Installation, der Aufstellungsbedingungen und der sicheren Funktion zu prüfen und das Ergebnis dieser Prüfung aufzuzeichnen.

7.5 Das Ergebnis vorstehender Überprüfungen (7.3 und 7.4) ist der Landesdirektion Sach­ sen, Abteilung Arbeitsschutz spätestens 14 Tage nach Inbetriebnahme der beantragten Maßnahmen zur Kenntnis zu geben.

7.6 Auf der Grundlage des Explosionsschutzkonzeptes sind insbesondere die möglichen Brand- und Explosionsgefährdungen in einer Gefährdungsbeurteilung nach § 6 Abs. 4 GefStofN zu ermitteln und nach § 6 Abs. 9 GefStofN in einem Explosionsschutzdoku­ ment bei Einhaltung der dort genannten Maßgaben Nr. 1 bis 6 zu dokumentieren.

Gefahrstoffverordnung 7.7 Vor Inbetriebnahme der geänderten Galvanikanlage ist die Gefährdungsbeurteilung ge­ mäß § 6 GefStofN, einschließlich der Beurteilung der Brand- und Explosionsgefahren gemäß § 11 GefStofN zu aktualisieren. Zusätzlich notwendige Schutzmaßnahmen sind für die Beschäftigten festzulegen und zu dokumentieren.

C. Begründung

1. Das Vorhaben

Die Heidenauer Galvanik betreibt am Standort in 01809 Heidenau, Pirnaer Straße 96 d, Gemar­ kung Heidenau, Flst.-Nr. 620/6, eine Anlage zur Oberflächen behandlung durch elektrolytische und chemische Verfahren mit einem Wirkbadvolumen von _ nach Nr. 3.10.1 des An- hangs 1 der 4. BlmSchV. .

Grundlage des Betriebes der Anlage sind die Altanlagenanzeige vom 26.10.2001 (posteingang 05.12.2001) gemäß § 67 Abs. 2 BlmSchG. Danach folgten eine nachträgliche Anordnung gemäß § 17 Abs. 1 BlmSchG vom 25.05.2005 sowie zahlreiche Änderungsanzeigen nach § 15 BlmSchG.

Verfahrenstechnisch betreibt die Heidenauer Galvanik eine Anlage zum Lohnbeschichten in den Hauptverfahren Eloxal, Verzinken und Brünieren sowie eine Handanlage zum Phosphatieren. Zu den Galvanoanlagen gehören ebenfalls eine Wasseraufbereitungsanlage, eine Abwasserbehand­ lungsanlage sowie eine Zu- und Abluftanlage. Die vorhandene Betriebsstätte wird als Halle 1 be­ zeichnet. Die Abluft der Halle 1 wird über die Emissionsquelle 2 (E 2) 8 m über Grund senkrecht über Dach abgeleitet. Weiterhin gehören zum Betrieb ein Chemikalienlager und zwei BHKW.

Die Betriebseinheiten (BE) sind wie folgt eingeteilt:

BE 1: Eloxalanlage BE 2: Verzinkungsanlage BE 3: Brünieranlage BE 4: Handanlage BE 5: Wasseraufbereitungsanlage BE 6: Abwasserbehandlungsanlage BE 7: Lager sowie Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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BE 10: BHKW

~~~n Galvanik beträgt

Gegenstand des jetzt vorliegenden immissionsschutzrechtlichen Änderungsantrages ist im We­ sentlichen die Erweiterung um die Betriebseinheiten:

BE 8.1 - Galvanikanlage und BE 8.2 Gelbchromatierung mit Spülstufe Errichtung und Betrieb einer weiteren Galvanoanlage zur Schüttgulverzinkung mittels Trommelanlage in einer neu zu errichtenden Produktionshalle (Halle 2) mit einer Gesamt­ größe von 63 m x 17,95 m 121,20 m (trapezförmig), einschI. Büro- und Sozialtrakt, Abwas­ serbehandlungsanlage (BE 9), einer Werkstatt für Montage- und Reparaturarbeiten und 2 einem Lagerbereich (A= 39,38 m ) mit folgenden Produktionsstufen und folgenden Pro­ zessbädern (Wirkbad mit ,,*" gekennzeichnet) und einem Wirkbadvolumen der Prozessbä• 3 der in Halle 2 von insgesamt 18,29 m :

P1/2 Vorentfettung (Stahl) P3/4 Entfettung (Stahl) P5 Entfettung (Messing) P6/7 Beizen H2S04 (Stahl)' P8 Beizen H2S04 (Messing)' P9/10 Beizen HCI (Stahl)' P11 Beizen HCI Entmetallisieren* P12 Aktivierung P13/14 Zink sauer* P15 Aktivierung P16-18 Zink alkalisch* P19-21 Zink-Eisen* P22 Aufhellung P23 Aktivierung P24/25 Zink-Nickel* P26 Dekapierung für Nickel und Kupfer P27 Nickel* P28 Kupfer sauer* P29 Aufhellung P30 Gelbchromatieren* P31 Blaupassivieren* P32 Schwarzpassivieren (Zink-Eisen)' P33 Gelbpassivieren* P34 Schwarzpassivieren (Zink-Nickel)' P35 Aufhellung P36 Dickschichtpassivierung* P38 Versiegelung 1 P39 Versiegelung 2 P40 Versiegelung 3 P42 Trommeltrockner P43 Trommeltrockner P45 Beölung

BE 9 - Abwasserbehandlungsanlage in (Halle 2 ) Errichtung und Betrieb Abwasserbehandlungsanlage in der neu zu errichtenden Produkti­ onshalle (Halle 2) mit folgenden Bestandteilen: Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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StB1 - Stapelbehälter saures I chromathaltiges Spülwasser, V = 12 m3 StB2 - Stapelbehälter alkalisches Spülwasser, V = 12 m3 StB3 - Stapelbehälter saure Konzentrate, V = 12 m3 StB4 - Stapelbehälter alkalische Konzentrate, V = 12 m3 StB5 - Stapelbehälter komplexbildnerhaltiges Abwasser, V = 6 m3 (StB6 - entfällt) StB7 - Endkontrolle, V = 1 m3 R 1 - Abwasserbehandlungsreaktor, V = 12 m3 R2 - Abwasserbehandlungsreaktor, V =12 m3 Alle genan nten Behälter werden als Rundbehälter aus Kunststoff (PP oder PE) gefertigt. 3 001 - Dosierung Kalkmilch (Kalklösestation), ca. 1 m , Material: PP, 002- Dosierung Salzsäure (HCI), Original-Liefergebinde IBC aus HOPE ca. 1 m3 003- Dosierung Natronlauge (NaOH), Original-Liefergebinde IBC aus HOPE ca. ) - 1 m3 004- Dosierung Natriumbisulfid (NaHS03), Original-Liefergebinde IBC aus HOPE ca. 1 m3 KFP1- Kammerfilterpresse, Typ freibleibend, Filterplattengröße 470x 470, Anzahl 30 Stück, erweiterbar bis auf 40, mit einer Oruckluft-Membranpumpe als Beschickungspumpe, KFP2 - Kammerfilterpresse, Ausführung wie KFP1, PuS7- Pumpensumpf Klarfiltrat, Material: PE, V = ca. 200 Liter ER­ Endreinigung KF1- Kiesfilter, GfK, 0 ca. 406 mm, Füllung: Filterkies ca. 75 Liter KF2- Kiesfilter Ausführung wie KF1 BF1 - Beutelfilter, Fabrikat freibleibend, Material: Kunststoff oder 1.4301, Filterfeinheit ca. 251.1m BF2- Beutelfilter, Fabrikat freibleibend, Material: Kunststoff oder 1.4301, Filterfeinheit ca. 10l.lm StB8 - Vorlage Leitungswasser, Material: HOPE, Ausführung IBC-Behälter, V = 1 m3

und folgenden Abwasservolumenströmen kontinuierlich - saures Spülwasser: ca. 603 I/h alkalisches Spülwasser: ca. 289 I/h - chromathaltiges Spülwasser: ca. 44 I/h komplexbildnerhaltiges Spülwasser: ca. 36 I/h

diskontinuierlich - saure Konzentrate: max. 9.000 I/h (Anfall max. 1.900 I) - alkalische Konzentrate: max. 9.000 I/h (Anfall max. 2.730 I) Rückspülwasser aus der IAKA und der SKA: max. 2.700 I alle 2,5 Wochen - Abwasser aus dem Tropfenabscheider: ca. 20 I je Woche sowie ...die Erhöhung des Gesamtwirkbadvolumens um 18,29 m3 Für diese Vorhaben beantragte die Heidenauer Galvanik mit Posteingang vom 17.06.2013 die immissionsschutzrechtliche Änderungsgenehmigung nach § 16 BlmSchG.

Hauptgegenstand d es Verfahrens ist die Errichtung einer weiteren Galvanohalle (Halle 2) zur Schüttgutverzinkung mittels Trommelanlage am Betriebsstandort (Betriebseinheit: 8.1 und 8.2). Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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Dazu wird eine weitere Abwasserbehandlungsanlage (Betriebseinheit: 9) geplant. Die neu zu errichtende Halle 2 wird annähernd parallel zur vorhandenen Halle 1 errichtet und bildet mit dem Lager eine U- förmige Bebauung des Grundstückes.

Beschreibung der Produktionshalle mit Büro- und Sozialtrakt Geplant ist die Errichtung einer Produktionshalle. in Skelettbauweise und eines Büro- und Sozial­ traktes in Massivbauweise. Die Konstruktion der Halle besteht aus Stahlbetonstützen, Bindern aus Leimholz und Sandwichelementen an Fassade und Dach. Das Dach ist 5 Grad geneigt und kragt auf der Westseite 5,0 m über die Halle hinaus. Der Büro- und Sozialtrakt ist in Massivbauweise aus Mauerwerk mit Geschossdecken aus Spannbetonplatten als Fertigteil geplant. Das Dach erhält ein bekiestes Foliendach als Flach­ dach.

Beschreibung der Produktionsanlage In der neu zu errichtenden Produktionshalle 2 sollen ein Galvanoautomat mit Trommelanlage zum Verzinken (Betriebseinheit 8 untergliedert sich in Anlage 8.1 und Anlage 8.2) mit Zu- und Abluftanlage und einer dazugehörigen Abwasserbehandlungsanlage (Betriebseinheit: 9) errichtet werden. In der Trommelanlage soll Ware aus den Grundmaterialien Stahl (St) und Messing (Ms) verzinkt und ggf. verschieden passiviert bzw. chromatiert werden. Die Prozessstufen der Galvani­ kanlage, außer der Gelbchromatierung und der dazu gehörigen Spülstufe, sind als Betriebsein­ heit 8.1 zusammengefasst. Die Gelbchromatierung und die darauf folgende Spülstufe bilden Be­ triebseinheit 8.2. Diese Technologie bzw. dieses Verfahren wird bereits an der bestehenden Zink­ Anlage in der Halle 1 eingesetzt. Das Wirkbadvolumen der Betriebseinheit 8.1 beträgt ca. 17,6 3 3 m • Das Wirkbadvolumen der Betriebseinheit 8.2 beträgt ca. 0,7 m . Die peripheren Systeme und Komponenten sind unmittelbar neben der Anlage aufgestellt. Das sind zum Beispiel Filtergeräte, Gegenbehälter und Gleichrichter. Für die Beheizung einzelner Prozess- und Spülbäder stehen die zwei vorhandenen BHKW·s zur Wärmeerzeugung zur Verfü• gung, welche bereits die Produktionsanlagen in der Halle 1 versorgen. Für die neu geplante Trommelanlage stehen ausreichende Kapazitäten zur Verfügung. Die Wasserversorgung mit Leitungswasser für die Anlage erfolgt über eine Rohrleitung aus der Halle 1, welche einen Vorlagebehälter befülll. Aus diesem erfolgt über Pumpen die Zuleitung zu den Bedarfsstellen der Trommelanlage.

Beschreibung der Abwasserbehandlungsanlage Das während der Produktion entstehende Abwasser wird in einer neu zu errichtenden Abwasser­ behandlungsanlage behandelt. Dafür wird das Abwasser in fünf verschiedenen Stapelbehältern zwischengespeichert. Für die Abwasserbehandlung stehen zwei Reaktoren zur Verfügung, wei­ che wechselseitig betrieben werden können. Die Abwasserbehandlung erfolgt diskontinuierlich in Chargen. Nach dem Ausfällen und der Neutralisation erfolgt eine Endkontrolle im Stapelbehälter (StB7) und eine Indirekteinleitung in den vorhandenen Einleitpunkt in der Halle 1. Der Abwasserteilstrom des komplexbildnerhaitigen Abwassers wird in einem Stapel behälter (StB5) gespeichert und über eine Rohrleitung in Halle 1 befördert. Dort werden die Komplexe im Abwasser über eine UV-Anlage aufgespalten. Anschließend kann das Abwasser in der vorhan­ denen Abwasserbehandlungsanlage der Halle 1 mit behandelt werden.

Weitere Details der Planungskonzeption sind im Kapitel 2 des BlmSchG-Antrages enthalten, welcher Bestandteil dieser Genehmigung ist. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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2. Das Genehmigungsverfahren

2.1. Anlagenart Das Vorhaben bedarf nach § 16 i. V. m. §§ 1 und 2 Abs. 1 Nr. 2 der 4. BlmSchV und der Nr. 3.10.1 des Anhangs 1 zur 4. BlmSchV für die Anlage zur Oberflächenbehandlung durch elektroly­ tische und chemische Verfahren mit einem Wirkbadvolumen von> 30 m' einer immissionsschutz­ rechtlichen Genehmigung.

2.2 Genehmigungserfordernis Gemäß § 16 Abs. 1 Satz 1 BlmSchG bedarf die Änderung der Lage, der Beschaffenheit oder des Betriebs einer genehmigungsbedürftigen Anlage der Genehmigung, wenn durch die Änderung nachteilige AUSWirkungen hervorgerufen werden können und diese für die Prüfung nach § 6 Abs. 1 Nr. 1 BlmSchG erheblich sein können (wesentliche Änderung).

2.3 Verfahrensart Das Genehmigungsverfahren zur wesentlichen Änderung der Heidenauer Galvanik Winkler wur­ de gemäß §§ 4, 10 und 16 BlmSchG i. V. m. der 9. BlmSchV durchgeführt. Beteiligt wurden ins­ besondere die Landesdirektion Dresden - Abteilung Arbeitsschutz, die untere Bauaufsichtsbehör• de, die Wasserbehörde, die Immissionsschutzbehörde, die Naturschutzbehörde, die Abfall- und Bodenschutzbehörde, die Abteilung Bevölkerungsschutz, sowie die Stadt Heidenau für die Ertei­ lung des gemeindlichen Einvernehmens.

2.4 Zuständigkeit Das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ist als Immissionsschutzbehörde gemäß § 1 Nr. 3 i. V. m. § 2 Abs. 1 Satz 3 AGlmSchG sachlich und gemäß § 1 SächsVwVfZG i. V. m. § 3 Abs. 1 Nr. 2 VwVfG örtlich für den Vollzug des BlmSchG zuständig.

2.5 Öffentlichkeitsbeteiligung Nach § 2 Abs. 1 Nr. 1 a) der 4. BlmSchV ist für Anlagen, die in Spalte c des Anhangs 1 mit dem Buchstaben G gekennzeichnet sind, grundsätzlich das förmliche Verfahren (mit Öffentlichkeitsbe• teiligung) gemäß § 10 BlmSchG durchzuführen. Das Vorhaben wurde daher gemäß § 10 Abs. 3,4 und 6 BlmSchG i. V. m. §§ 8 bis 10a und 12 der 9. BlmSchV am 01.04.2016 im Amtsblatt des Landkreises Sächsische Schweiz­ Osterzgebirge ("Landkreisbote"), Jahrgang 26, Nummer 3 und im Internet öffentlich bekanntge­ macht. Der Antrag und die dazugehörigen Unterlagen lagen vom 11.04.2016 bis einschließlich 10.05.2016 im Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Dienststelle Dippoldiswalde, Bürgerbüro, Weißeritzstraße 7 in 01744 Dippoldiswalde und in der Stadt Heidenau, Nordstraße 7, Zimmer 104 in 01809 Heidenau, während der Dienststunden zur Einsichtnahme aus. Gleichzeitig waren die Unterlagen im Internet unter http://www.landratsamt- pirna.de/bekanntmachungen.html einsehbar. Bis zum Ende der Einwendungsfrist am 24.05.2016 wurden keine Einwendungen erhoben. Gemäß § 10 Abs. 6 BlmSchG i. V. m. § 12 Abs. 1 S. 2 und § 16 Abs. 1 Nummer 1 der 9. Bim­ SchV wurde deshalb kein Erörterungstermin durchgeführt. Die Bekanntmachung ("Entfall des Erörterungstermins") erfolgte am 17.06.2016 im Amtsblatt des Landkreises Sächsische Schweiz­ Osterzgebirge ("Landkreisbote"), Jahrgang 26, Nummer 6 und im Internet.

2.6IED-Anlage Die Anlage ist nach Nr. 3.10.1 in Spalte d des Anhangs 1 der 4. BlmSchV mit dem Buchstaben E gekennzeichnet. Nach § 3 der 4. BlmSchV handelt es sich bei der Anlage zur Behandlung von Metall- oder Kunststoffoberflächen durch elektrolytisches oder chemisches Verfahren mit einem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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Wirkbadvolumen ;" 30 m3 um eine Anlage gemäß Artikel 10 i. V. m. Anhang I der Richtlinie 2010/75/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 24.11.2010 über Industrieemissi­ onen (IED-Anlage).

2.7 BVT- Merkblatt Für die Anlage zur Behandlung von Metall- oder Kunststoffoberflächen durch elektrolytisches oder chemisches Verfahren mit einem Wirkbadvolumen ;" 30 m3 der Nr. 3.10.1 des Anhangs 1 der 4. BlmSchV ist ein spezielles BVT-Merkblatt: "Merkblatt zu den besten verfügbaren Techniken für die Oberflächenbehandlung von Metallen und Kunststoffen" vom September 2005 veröffentlicht worden. Für dieses Merkblatt wurden aber noch keine BVT-Schlussfolgerungen veröffentlicht, sodass sich die immissionsschutzrechtlichen Anforderungen weiterhin aus der TA Luft ergeben.

2.8 UVP-Pflicht / Umweltverträglichkeitsprüfung Bei der beantragten Änderung der Anlage der Heidenauer Galvanik Winkler handelt es sich um ein Vorhaben nach Anlage 1, Ziffer 3.9.1 UVPG für das nach Spalte 2 eine allgemeine Vorprü• fung des Einzelfalls nach § 3c Satz 1 UVPG vorgesehen ist. In einem Änderungsgenehmigungs­ verfahren nach § 16 BlmSchG ist nach § 1 Abs. 3 Satz 1 der 9. BlmSchV eine Umweltverträglich• keitsprüfung dann durchzuführen, wenn die Änderung der Anlage erhebliche nachteilige Auswir­ kungen auf die in § 1ader 9. BlmSchV genannten Schutzgüter haben kann. Die UVP-Vorprüfung umfasst die Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der für die Prüfung der Genehmigungsvo­ raussetzungen (vg/. Abschnitt 3.) sowie der für die Prüfung der Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege bedeutsamen Auswirkungen des Vorhabens unter Berücksichtigung der in Anlage 2 zum UVPG genannten Nutzungs-, Qualitäts- und Schutzkriterien. Die allgemeine Vor­ prüfung des Einzelfalls gemäß § 3 c Abs. 1 Sätze 1 und 3 UVPG wurde entsprechend den in der Anlage 2 zum UVPG aufgeführten Kriterien durchgeführt. Die Bewertung der beantragten Anla­ gen ergab, dass die durch das Vorhaben hervorgerufenen nachteiligen Umweltauswirkungen ge­ ring sind. In den Antragsunterlagen wurde nachvollziehbar dargelegt, dass durch die Änderungen der Anlage keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf die in § 1ader 9. BlmSchV genann­ ten Schutzgüter zu erwarten sind. Der Standort der Anlage und bestehende Nutzungen werden nicht verändert. Am Standort liegen keine besonderen Qualitätskriterien vor. Reichtum, Qualität und Regenerationsfähigkeit von Wasser, Boden, Natur (Tiere und Pflanzen) und Landschaft (Landschaftsbild, Landschaftsraum) werden durch das Vorhaben nicht nachteilig beeinflusst. Im Untersuchungsraum vorhandene besonders empfindliche schutzbedürftige oder nach Landes­ recht geSChützte Gebiete werden durch das Vorhaben nicht belastet. Naturdenkmäler, geschützte Landschaftsbestandteile, Boden- und Baudenkmäler sind im Betrachtungsgebiet nicht anzutref­ fen. Die Bewertung der beantragten Anlagen ergab somit, dass die durch das Vorhaben hervor­ gerufenen nachteiligen Umweltauswirkungen gering sind. Erhebliche nachteilige Umweltauswir­ kungen sind somit nicht zu besorgen. Für das beantragte Vorhaben bestand nach Auffassung der Genehmigungsbehörde und der be­ teiligten Fachbehörden daher keine Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeits• prüfung. Gemäß § 3a Satz 2 UVPG erfolgte im Amts- und MitteilungsblaU für den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (Jahrgang 26, Nummer 11, vom 11. November 2016) und im Internet die öffentliche Bekanntgabe des Ergebnisses.

Die Unterlagen zur UVP sind Bestandteil der vorgelegten Antragsunterlagen.

3. Entscheidung über den Antrag

Die Genehmigung ist gemäß § 6 Abs. 1 BlmSchG zu erteilen, wenn sichergestellt ist, dass die sich aus § 5 und einer auf Grund des § 7 erlassenen Rechtsverordnung ergebenden Pflichten erfüllt werden, und andere öffentlich-rechtliche Vorschriften und Belange des Arbeitsschutzes der Errichtung und dem Betrieb der Anlage nicht entgegenstehen. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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Die Prüfung der Antragsunterlagen sowie die Auswertung der eingegangenen Fachsteilungnah­ men haben ergeben, dass das beantragte Vorhaben bei antragsgemäßer Ausführung und Beach­ tung der festgelegten Nebenbestimmungen genehmigungsfähig ist (§ 6 Abs. 1 BlmSchG) und somit die immissionsschutzrechtliche Genehmigung gemäß § 16 BlmSchG für die wesentliche Änderung der Anlage der Heidenauer Galvanik zu erteilen ist. Bei Ausführung des Vorhabens entsprechend den genehmigten Antragsunterlagen und unter Beachtung der Nebenbestimmungen zur Genehmigung ist insbesondere sichergestellt, dass durch die geplante Änderung und den Betrieb der Anlage schädliche Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit und die Nachbarschaft nicht hervorgerufen werden können (§ 5 Abs. 1 Nr. 1 BlmSchG). Außerdem wird Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen durch die dem Stand der Technik entspre­ chenden Maßnahmen zur Emissionsbegrenzung getroffen (§ 5 Abs. 1 Nr. 2 BlmSchG).

Mit dem Betrieb der neuen Anlagen (Anlage 8.1 und Anlage 8.2) in der Halle 2, erhöht sich die anfallende Abfallmenge. An der Zusammensetzung und Art des Abfalls ändert sich jedoch nichts. Mit den bereits beauftragten Entsorgungsbetrieben wird weiter zusammengearbeitet. Diese Ver­ fahrensweise entspricht den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft gemäß § 1 KrWG. Der Erfüllung der Betreiberpflichten entsprechend § 5 Abs. 1 Nr. 3 BlmSchG wird damit genüge getan.

Ferner sind genehmigungsbedürftige Anlagen so zu errichten und zu betreiben, dass zur Ge­ währleistung eines hohen Schutzniveaus für die Umwelt insgesamt Energie sparsam und effizient verwendet wird (§ 5 Abs. 1 Nr. 4 BlmSchG). In der neuen Galvanik wird in vielfältiger Weise Energie verbraucht, z. B. zur Beheizung der Bäder und der Räume, Erzeugung von Gleichstrom für die galvanischen Bäder, für die Trockner oder den Transport der Trommel. Daher wird der Einsparung von Energie große Bedeutung zugemessen. Die Anlagen und peripheren Systeme sind in ihrem Energiebedarf optimal ausgelegt. Verschie­ dene Systeme können getrennt voneinander betrieben werden, so dass nicht genutzte Anlagen­ teile bzw. -komponenten aus- oder ganz abgeschaltet werden können. Für die Transportsysteme sind Motoren mit der Energieeffizienzklasse IE2 vorgesehen. Die Moto­ ren werden weiterhin mit Frequenzumformern ausgerüstet, um eine optimale Abstimmung aufei­ nander sowie die Möglichkeit der Reduzierung zu schaffen. Spezielle Trockner sparen bis ca. 75 % der Energie ein, da mit niedrigeren Trocknungstemperaturen und einer Luftentfeuchtung gearbeitet wird. Die Beheizung der Prozessbäder erfolgt in einem Energiemix aus elektrischer Energie und über Warmwassertauscher. Die Anlagensteuerung wird mit dem Modul eroECO ausgerüstet, das dafür sorgt, dass Leistungs­ spitzen reduziert werden, indem träge Verbraucher wie Heizungen ihre Last reduzieren und diese erst wieder in Zeiten mit geringerer Leistungsaufnahme zugeschaltet werden. Durch den Einbau von Lichtbändern (Fenster) auf beiden Seiten der Produktionshalle sowie eini­ gen Lichtkuppeln ist eine erhebliche Einsparung an Lichtenergie möglich. Für den Nachtbetrieb bzw. in dunkleren Monaten sind oberhalb der Anlagen an exponierten Stellen Entladungslampen angebracht. Diese sind sehr lichtintensiv, so dass weniger Lampen angebracht werden müssen. Weiterhin wird Heizenergie durch den Einsatz eines Luft-Luft-Wärmetauschers reduziert. Die zu­ geführte Frischluft wird durch die Abwärme der Abluft erwärmt. Die Wände der Produktionshalle sind aus Sandwichelementen mit einer Dicke von 40 - 60 mm vorgesehen, welche eine ausrei­ chende Wärmedämmung gewährleisten.

Die nach § 5 Abs. 1 Nr. 4 BlmSchG sich ergebene Pflicht zur sparsamen und effizienten Nutzung der Energie wird durch die oben genannten Punkte ebenso erfüllt.

Die sich aus § 5 BlmSchG insgesamt ergebenden Betreiberpflichten werden somit bei der Errich­ tung und dem Betrieb der Anlage eingehalten. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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Ferner stellen die in Abschnitt C. angeordneten Maßnahmen und festgesetzten Grenzwerte si­ cher, dass die Anlage nach Umsetzung der geplanten Änderung dem Stand der Technik entspre­ chend betrieben wird.

Luftimmissionen Die neue Produktionshalle sowie die Bestandshalle verfügen jeweils über einen Tropfenabschei­ der, in dem 98 % der abgesaugten Aerosole separiert und dem Abwasser zugeleitet werden. Damit gelangen nur 2 % der aus den Bädern austretenden Schadstoffe in die Umgebung.

Im Antrag wurde zu den Schadstoffen nachgewiesen, dass der Bagatellmassenstrom nach Nr. 4.6.1.1 der TA Luft für Nickel von 0,025 kg/h deutlich unterschritten wird (0,0012 kg/h). Für den ebenfalls emittierten Stoff Chlorwasserstoff wird der Massenstrom nach Nr. 5.2.4 TA Luft ebenso deutlich unterschritten. Weitere Stoffe können aufgrund ihrer geringen abgesaugten Menge als irrelevante Zusatzbelastung betrachtet werden. Die Emissionen aus der Bestandsanlage unterschreiten ebenfalls die in der TA Luft festgelegten Grenzwerte.

Ein Ausfall des Tropfenabscheiders ist bei regelmäßiger Wartung und Reinigung nicht zu erwar­ ten.

Die Einhaltung der Betreiberpflichten nach § 5 Abs.1 Nr. 1 BlmSchG hinsichtlich des Schutzes vor erheblichen Belästigungen durch Schadstoffe ist gegeben, da an Hand der Angaben in den Antragsunterlagen nachgewiesen werden konnte, dass die sich aus der TA Luft ergebenden An­ forderungen sicher eingehalten werden.

Zur Kontrolle der auferlegten Grenzwerte wurden gemäß § 29b BlmSchG i. V. m. der 41. Bim­ SchV Nebenbestimmungen zu Messungen von Schadstoffen aufgenommen. Somit ist gemäß § 5 Abs. 1 Nr. 2 BlmSchG zusätzlich Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen getroffen.

Lärm Die Berechnungen des Schalltechnischen Gutachtens der Firma IDU Ingenieurgesellschaft für Datenverarbeitung und Umweltschutz mbH, Berichts-Nr. S0632-2 vom 05.02.2014, kommen zu dem Ergebnis, dass bei dem geplanten Vorhaben, die Beurteilungspegel den jeweiligen gültigen Immissionswert an den maßgeblichen Immissionsorten in der Beurteilungszeit Tag unterschrei­ ten. Um eine Einhaltung der Immissionswerte an den maßgeblichen Immissionsorten im Nacht­ zeitraum (22:00 Uhr bis 6:00 Uhr) geWährleisten zu können, sind verschiedene Lärmminde• rungsmaßnahmen (bauakustischen Mindestanforderungen, Einsatz von geeigneten Schalldämp• fern) vorgesehen, die als lärmtechnische Anforderungen in den Nebenbestimmungen aufgeführt, im Bescheid sichergestellt sind und auch die Bestandsanlage betreffen. Die zulässigen Werte für den Spitzenpegel (einmalige kurzzeitige Ereignisse) werden zu jeder Zeit und an jedem Ort eingehalten.

Um die Einhaltung bzw. Unterschreitung der Schall-Immissionsanteile nachzuweisen ist in den Nebenbestimmungen zum Lärmschutz ferner eine Abnahmemessung erforderlich.

Erhebliche nachteilige Umwelteinwirkungen durch Schall im missionen sind durch die Anlage somit nicht zu erwarten.

Die formellen und materiellen Voraussetzungen gemäß § 6 Abs. 1 Nr. 1 BlmSchG für die Ertei­ lung der beantragten immissionsschutzrechtlichen Änderungsgenehmigung sind gegeben.

Die Vorrausetzungen nach § 6 Abs. 1 Nr. 2 BlmSchG liegen ebenfalls vor. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung schließt gemäß § 13 BlmSchG andere, die Anlage betreffende behördliche Entscheidungen ein. Für das Vorhaben sind die notwendige Baugeneh­ migung nach § 64 SächsBO, die Zulassung einer Abweichung gemäß § 67 Abs. 1 SächsBO, die wasserrechtliche Genehmigung (Reg. Nr.: 28-GS-702.1/90) gemäß § 55 SächsWG zur Errichtung und zum Betrieb einer Abwasserbehandlungsanlage im Produktionsgebäude Halle 2, die wasser­ rechtliche Genehmigung (Reg. Nr.: 28-GS-700.721/15/1) gemäß § 58 WHG für die Gesamteinlei­ tung des Abwassers aus der Galvanik über je eine Abwasserbehandlungsanlage in der Produkti­ onshalle 1 und in der Produktionshalle 2 in die öffentliche Schmutzwasserkanalisation (befristet bis 31.12.2026), die Aufhebung der wasserrechtlichen Genehmigung vom 11.11.2008 gemäß § 58 WHG (Reg-Nr. 700.721-10/1) für die Einleitung von Abwasser aus der Galvanik der Produk­ tionshalle 1 über eine Abwasserbehandlungsanlage in der Halle 1 in die öffentliche Schmutzwas­ serkanalisation in der Pirnaer Straße sowie die Anzeigenbestätigungen zum Umgang mit wasser­ gefährdenden Stoffen gemäß § 8 Abs. 2 SächsVAwS mit zu erteilen. a) Gemäß § 64 SächsBO erfolgte die Prüfung der Bauvorlagen als Sonderbau nach § 2 Abs. 4 Ziffer 19 SächsBO. Die bauplanungsrechtliche Zulässigkeit des Bauvorhabens richtet sich nach § 34 BauGB. Die Eigenart der Umgebung entspricht einem Gewerbegebiet nach § 8 BauNVO.

Gemäß § 72 Abs. 1 SächsBO stehen dem Bauvorhaben keine öffentlich-rechtlichen Vor­ schriften entgegen, die im bauaufsichtlichen Genehmigungsverfahren zu prüfen waren. Die Baugenehmigung war daher im Rahmen der v. g. Tatbestandsvorrausetzungen zu erteilen. Die Baugenehmigung wurde mit Stellungnahme der unteren Bauaufsichtsbehörde des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, vom 28.07.2016 (aktualisiert) erteilt. b) Das Vorhaben bedurfte außerdem der Zulassung einer Abweichung nach § 67 Abs. 1 SächsBO von der Vorschrift des § 6 Abs. 2 und Abs. 5 SächsBO in Lage und Tiefe der Ab­ standsflächen.

Mit Schreiben vom 03.06.2013 wurde dafür der Antrag auf Abweichung nach § 67 Abs. 1 SächsBO zu der Vorschrift des § 6 Abs. 2 und Abs. 5 SächsBO in Lage und Tiefe der Ab­ standsflächen, sodass das beantragte Produktionsgebäude (Halle 2) entsprechend dem "Lageplan GP01 b" ohne Abstandsfläche an die Grundstücksgrenze zu Flurstück 620/7 ge­ baut wird, gestellt.

Genehmigungsvoraussetzung für den beantragten Standort ist die Abweichungsentschei­ dung zur Lage der Abstandsflächen auf dem Baugrundstück und zur Grenzbebauung. Die Zustimmung des Nachbarn zu dieser Entscheidung liegt durch Unterschrift auf dem ent­ sprechenden Lageplan und der Ansichtszeichnung vor.

Die Zulassung der Abweichungen in Lage und Tiefe der Abstandsflächen nach § 67 Abs. 1 SächsBO wurde ebenfalls mit Stellungnahme der unteren Bauaufsichtsbehörde, des Land­ ratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, vom 28.07.2016 (aktualisiert) erteilt. c) Gemäß § 55 SächsWG bedarf der Bau und Betrieb von Abwasseranlagen einer wasser­ rechtlichen Genehmigung. Nach Prüfung der vorgelegten Unterlagen war die wasserrechtliche Genehmigung nach § 55 SächsWG zum Bau und Betrieb der beantragten Abwasserbehandlungsanlage in Halle 2 zu erteilen. Die Errichtung und der Betrieb der beantragten Abwasseranlage ist geeignet und zwingend erforderlich, um eine Beeinträchtigungen des Schutzgutes Wasser zu verhin­ dern. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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d) Gemäß § 58 WHG bedarf das Einleiten von Abwasser in öffentliche Abwasseranlagen der Genehmigung durch die zuständige Behörde, soweit an das Abwasser in einer Rechtsver­ ordnung nach § 23 Abs. 1 Nummer 3 WHG in Verbindung mit § 57 Abs. 2 WHG Anforde­ rungen für den Ort des Anfalles des Abwassers oder vor seiner Vermischung festgelegt sind. Die Genehmigungspflicht ist begründet in der Zuordnung der anfallenden Abwässer aus dem Bereich "Metallbearbeitung, Metallverarbeitung" zum Anhang 40 der Abwasserverord­ nung (AbwV). Im vorliegenden Einzelfall musste das Wasserrecht für die Indirekteinleitung neu geregelt werden, weil mit der Errichtung der Halle 2 ein weiterer Abwasserteilstrom über die vorhan­ dene Einleitstelle in die öffentliche Schmutzwasserkanalisation gelangt. Des Weiteren wird komplexbildnerhaltiges Abwasser aus der Halle 2 in der Abwasseranlage der Halle 1 gerei­ nigt und mit dem Teilstrom der Halle 1 abgeleitet. Zur Klarheit des Sachverhaltes wird der Bescheid vom 11.11.2008 für die bestehende Indirekteinleitung aus der Halle 1 aufgeho­ ben. Für die Abwassereinleitung aus den Hallen 1 und 2 wird mit dieser Entscheidung eine wasserrechtliche Genehmigung nach § 58 WHG erteilt. Nach Prüfung der vorgelegten Unterlagen war die wasserrechtliche Genehmigung gemäß § 58 WHG für die Ableitung der behandelten Abwässer in die öffentliche Kanalisation zu er­ teilen.

e) Gemäß § 8 Abs. 2 der SächsVAwS wird im Rahmen der immissionsschutzrechtlichen An­ trag stellung der Eingang der Anzeige für die unter A.) Punkt 4, aufgeführten Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen bestätigt. Die Anlagen werden bei der unteren Wasserbehörde unter den in der Tabelle unter A.) Punkt 4 zusammengestellten Aktenzei­ chen geführt. Der Anzeigepflicht gemäß § 53 Abs. 1 SächsWG wurde damit nachgekommen. Gegen die Aufstellung und den Betrieb der Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen bestehen keine standortbegründeten Bedenken.

f) Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege sind vom beantragten Vorhaben nicht betroffen.

g) Im Genehmigungsverfahren wurde die Stadt Heidenau zur Erteilung des gemeindlichen Einvernehmens gemäß § 36 BauGB mit Schreiben des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge erstmals am 19.06.2013 beteiligt. Die Unterlagen zur Erteilung des gemeindlichen Einvernehmens waren bisher unvollständig. Im Rahmen der 4. Beteiligung wurde die Stadt Heidenau gemäß Schreiben des Landratsamtes Sächsische Schweiz­ Osterzgebirge am 16.07.2015 erneut zur Erteilung des gemeindlichen Einvernehmens auf­ gefordert. Dieses wurde jedoch mit der Begründung der nicht gesicherten Löschwasserver• sorgung am 11.08.2015 versagt und zurückgewiesen. Erst mit Schreiben und Stellungnah­ me der Stadt Heidenau vom 08.02.2016 (PE LRA am 09.02.2016) wurde das gemeindliche Einvernehmen gemäß § 36 BauGB schließlich durch die Stadt Heidenau erteilt. Mit E-Mail vom 09.06.2016 der Stadt Heidenau wurde mitgeteilt, dass ab August 2016 im Rahmen der Instandsetzung der Pirnaer Straße (zwischen der Villa Else und dem Ortsausgang Heiden­ au in Richtung Pirna) durch den Zweckverband Trinkwasserversorgung Pirna/ eine gesonderte Löschwasserleitung verlegt wird. Diese Leitung soll nach Beendigung der Bau­ maßnahme in das Eigentum der Stadt Heidenau übergehen. Die gesamte Baumaßnahme soll voraussichtlich Ende November 2016 beendet sein. Nach Beendigung der Baumaß• nahme ist dann im Bereich der Galvanik eine ausreichende Löschwassermenge von 96 m3/h für die Dauer von zwei Stunden bereitgestellt.

Im Ergebnis der Prüfung sonstiger öffentlich-rechtlicher Vorschriften i. S. d. § 6 Abs. 1 Nr. 2 Bim­ SchG liegen keine Versagungsgründe vor. Belange des Arbeitsschutzes stehen dem Vorhaben ebenfalls nicht entgegen. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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Die Genehmigung war daher zu erteilen.

Im Rahmen einer Anhörung gemäß § 28 VwVfG wurde dem Antragsteller am 10.11.2016 der Entwurf der Genehmigung schriftlich übermittelt.

Mit E-Mail vom 25.11.2016 übersandte die Antragstellerin einzelne Anmerkungen zu den Neben­ bestimmungen des Genehmigungsentwurfs.

Die Anmerkungen dienten zur KlarsteIlung des Regelungsinhalts der Nebenbestimmungen und wurden bei der Entscheidung berücksichtigt.

4. Begründung spezieller Nebenbestimmungen

Baurechtliche Nebenbestimmungen Zu C. 2.2 Derzeit steht an der Pirnaer Straße ein Hydrant Nr. 2011 mit einer Löschwassermenge von 63 m3/h. Ab August 2016 wird im Rahmen der Instandsetzung der Pirnaer Straße (zwischen der Villa Else und dem Ortsausgang Heidenau in Richtung Pirna) durch den Zweckverband Trink­ wasserversorgung Pirna/ Sebnitz eine gesonderte Löschwasserleitung verlegt. Diese Leitung soll nach Beendigung der Baumaßnahme in das Eigentum der Stadt Heidenau übergehen. Die ge­ samte Baumaßnahme wird voraussichtlich Ende November 2016 beendet sein. Nach Beendi­ gung der Baumaßnahme soll im Bereich der Galvanik eine Löschwassermenge von 96 m3/h für die Dauer von zwei Stunden bereitgestellt werden.

Die Ausschreibung der Baumaßnahme inkl. der Neuverlegung der Löschwasserleitung ist durch die Stadt Heidenau bereits erfolgt. Den Beschluss über die Vergabe der Bauleistungen ist durch den Stadtrat der Stadt Heidenau ebenfalls bereits getroffen.

Zu C. 2.3 bis 2.8 Die zur Prüfung des Standsicherheitsnac~weises vorgelegenen Unterlagen wurden hinsichtlich der Standsicherheit überprüft, nicht aber auf sonstige bautechnische Belange.

Die Prüfung.der vorgelegten bautechnischen Unterlagen erfolgte soweit, dass die Standsicherheit und Ausführbarkeit des Bauwerks anhand der Nachweise und zeichnerischen Darstellungen aus­ reichend durch den Prüfingenieur für Standsicherheit beurteilt werden konnte. Teile der statischen Berechnung wurden durch eine unabhängige Vergleichsrechnung unter Ver­ wendung einer elektronischen Rechenanlage geprüft. Es wurden die Ausgangswerte und die für die Beurteilung der Tragfähigkeit erforderlichen Ergebnisse kontrolliert.

Die einzelnen Nachweise der statischen Berechnung wurden anhand der Positions pläne bzw. Übersichtszeichnungen eingeordnet. Die zugehörigen Konstruktionszeichnungen lagen zu die­ sem Zeitpunkt noch nicht zur Prüfung vor.

Zu C. 2.7 Bei der Bemessung der Hallenstützen wurden keine Horizontallasten aus Fahrzeuganprall gemäß DIN EN 1991-1-7 (2010-12) und DIN EN 1991-1-7/NA (2010-12), Abs. 4.3.1 (3) mit Tabelle NA.2- 4.1 und 4.2 berücksichtigt, daher ist geeigneter Anprallschutz vor Fahrzeugen vorzusehen.

Zu C. 2.10 2 Die Grundfläche des Gesamtgebäudes beträgt etwa 1.249 m • Der Teilbereich Halle wird im Brandschutzkonzept nach Nr. 6 Tabelle 1 IndBauRL beurteilt. Es liegt die Sicherheitskategorie K1 Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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vor. Der zweigeschossige Teil wird nach der SächsBO bewertet. Diese Betrachtungsweise ver­ langt eine Trennung beider Abschnitte durch eine Brandwand. Abweichend ist im Brandschutzkonzept eine feuerhemmende Trennwand mit feuerhemmenden und rauchdichten Türen geplant. Im vorliegenden Einzelfall wird dieser abweichenden Ausfüh• rung zugestimmt. Die Wand ist aus nicht brennbaren Baustoffen herzustellen und wird, wie in den Plänen dargestellt, über das Dach geführt (> 50 cm). Über die Wand dürfen keine brennbaren Baustoffe geführt werden. Der im Brandschutzkonzept verwendete Begriff Brandbekämpfungsabschnitt ist an die Benutzung des Abschnitts 7 IndBauRL mit rechnerischen Nachweisen gekoppelt, diese Nachweisführung wurde hier nicht verwendet.

Zu C. 2.13 Die notwendige Treppe im zweigeschossigen Teil soll nach vorliegender Planung ohne Treppen­ raum ausgebildet werden. Nach § 35 Abs. 1 SächsBO ist das zulässig, wenn innerhalb derselben Nutzungseinheit insgesamt nicht mehr als 200 m2 vorliegen. Im vorliegenden Fall hat allein das 2 Obergeschoss eine Fläche von etwa 180 m • Im Erdgeschoss muss der Lagerraum mit einer mindestens feuerhemmenden Trennwand vom Büroteil abgetrennt werden. Die dann entstehen­ de Fläche (Büroteil Erdgeschoss und Obergeschoss) ist dann unwesentlich größer als 200 m2 und kann im Rahmen einer Abweichung/Erleichterung seitens des Prüfingenieurs im Einzelfall als gerechtfertigt angesehen werden.

Zu C. 2.14 Die Nebenbestimmung ergibt sich aus § 32 SächsBO und Nr. 5.11 IndBauRL.

Zu C. 2.15 u. 2.16 Die Nebenbestimmungen ergeben sich aus § 37 Abs. 4 SächsBO.

Ferner entspricht das Bauvorhaben mit den im Bescheid festgelegten Nebenbestimmungen den Anforderungen des Brandschutzes. Grundlage für die Realisierung der Brandschutzmaßnahmen bilden die zur Genehmigung vorgelegen Unterlagen. Einzelne Abweichungen / Erleichterungen vom Bauordnungsrecht wurden im Rahmen der Prüfung betrachtet.

Bodenschutzrechtliche Nebenbestimmungen Zu C. 3.1 Grundlage der Nebenbestimmung bildet § 12 Abs. 2 SächsABG i. V. m. § 4 Abs. 2 und 3 BBodSchG.

Das Flurstück 620/6 der Gemarkung Heidenau ist als Teilfläche 001 "Galvanik Alt- lastenstandort mit der Bezeichnung "Zellstoffwerke Pirna" und der SALKA-Nr. im Sächsischen Altlastenkataster als altlastverdächtige Fläche (Bearbeitungsstand erfasst. Flä- chendeckende Erkundungen liegen nicht vor. Eine altlastenfachliche Gefährdungsbewertung der durch das Vorhaben in Anspruch genommenen Flächen für die Pfade Boden - Mensch und Bo­ den - Grundwasser liegt nicht vor.

So sind die Lage des ehemaligen Transformatorenhauses und die Herkunft der nachgewiesenen MKW-Belastungen im Grundwasser unbekannt. Laut AZB sind flächendeckend ab Geländeober• kante bis teilweise 1,8 m Auffüllungen mit Rückständen der ehemaligen Nutzung als Lagerplatz des Zellstoffwerkes vorhanden. Es ist davon auszugehen, dass der im Rahmen der Bauarbeiten anfallende Aushub nicht uneingeschränkt verwertbar ist.

Zum Ausschluss und dem rechtzeitigen Erkennen von Gefährdungen bei Boden- und Tiefbauar­ beiten ist eine abfall- und altlastenfachliche ingenieurtechnische Begleitung erforderlich. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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Zu C. 3.2 Diese Nebenbestimmung ermöglicht die Umsetzung der behördlichen Kontrolle nach § 15 Abs. 1 BBodSchG.

Zu C. 3.1 und 3.3 Die Dokumentation stellt den Nachweis der ordnungsgemäßen Abfallverwertung sowie die Um­ setzung der §§ 4 Abs. 1-2 und 7 BBodSchG sicher. Außerdem ist die Dokumentation Vorausse­ tzung für die behördliche Kontrolle nach § 47 Abs. 3 KrWG und nach § 15 Abs. 1 BBodSchG.

Zu C. 3.4 Die Verwertung der Abfälle hat unter Beachtung der Regelungen des KrWG sowie der hierzu er­ gangenen Verordnungen ordnungsgemäß und schadlos zu erfolgen. Es ist eine der Art und Be­ schaffenheit des Abfalls entsprechend hochwertige Verwertung anzustreben. Es dürfen weder schädliche Bodenveränderungen hervorgerufen werden noch vom Verfüllkörper Gefahren für Boden oder/und Grundwasser ausgehen. Bzgl. der Anforderungen an das Recyclingmaterial gilt deshalb der Erlass "Vorläufige Hinweise zum Einsatz von Baustoffrecyclingmaterial" des SMUL vom 11.01.2006 in Verbindung mit der Verlängerung durch das SMUL vom 24.10.2014.

Zu C. 3.5 Gemäß § 7 BBodSchG ist derjenige, der Verrichtungen auf einem Grundstück durchführt oder durchführen lässt, die zu Veränderungen der Bodenbeschaffenheit führen können, verpflichtet, Vorsorge gegen das Entstehen schädlicher Bodenveränderungen zu treffen.

Nebenbestimmungen zum Ausgangszustandsbericht Zu C. 4.1 bis 4.6 Bezüglich der Grundwasserdynamik wird lediglich ausgeführt, dass die Fließrichtung des Grund­ wassers von den südwestlich gelegenen Hängen zum Elbtal gerichtet ist. Vorhandene amtliche hydrogeologische Karten wurden für die Beschreibung und Darstellung der Grundwasserverhält• nisse nicht herangezogen. Ein Grundwassergleichenplan, welcher die Grundwasserdynamik im Umfeld des Planungsgebietes darstellt,. ist den Unterlagen ebenfalls nicht beigefügt. Es wurden zwei relevante Untersuchungsbereiche U1 und U2 ausgegrenzt, welche im Zuge des Ausgangszustandsberichts insbesondere zu bewerten sind. Die Beschreibung und Darstellung der Grundwasserverhältnisse ist zur korrekten Festlegung der Lage der für die Grundwasserüberwachung erforderlichen Anstrom- und Abstrommessstellen notwendig.

In der Mitte der Liegenschaft befindet sich ein Brunnen, von welchem eine Grundwasserprobe entnommen und auf relevante Parameter analysiert wurde. Die Probenahme erfolgte am Zapf­ hahn. Ein Probenahmeprotokoll wurde nicht mit vorgelegt. Zum Ausbau des Brunnens wurden keine Angaben gemacht. Es wurde eine erhebliche MKW-Kontamination (1,3 mg/I) des Grundwassers festgestellt. Die üb• rigen untersuchten Parameter waren im Wesentlichen unaUffällig. Der Gutachter vermutet die Ursache der MKW-Belastung im Anstrom des Betriebsgeländes. Da es keine Anstrommessstelle gibt, ist jedoch unklar, ob die festgestellte MKW-Belastung vom Betriebsgrundstück selbst stammt oder ggf. bereits im Anstrom des Betriebsgrundstücks vorhanden ist.

Gemäß der betreffenden Arbeitshilfe [Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Bodenschutz (LABO) in Zusammenarbeit mit der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA): Arbeitshilfe zum Ausgangszustands-bericht für Boden und Grundwasser, Fassung vom,07.08.13, mit redaktionel­ len Korrekturen, Stand 15.04.2015] ist für die Charakterisierung des Grundwasserzustands i. d. R. die chemische Untersuchung des Grundwassers im An- und Abstrom des betreffenden Be­ triebsgrundstücks bzw. der Anlagen notwendig. Für die Zielsetzung der IE-RL ist es unbedingt erforderlich, die Grundwasseruntersuchung so anzulegen, dass eventuelle Emissionen aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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Anlagenbetrieb in das Grundwasser auch erfasst werden können, d. h. die Messstellen müssen von der Lage und dem Ausbau her geeignet sein um als Emissionsmessstellen für die zu über• wachenden Anlagen dienen zu können. Ein Verzicht auf die direkte Bestimmung der Grundwasserqualität kann nur in Ausnahmefällen unter besonderen hydrogeologischen Bedingungen in Betracht kommen, die eine Probenahme oder eine Zuordnung zur Fläche wenig sinnvoll erscheinen lassen. Diese besonderen hydro­ geologischen Verhältnisse liegen im vorliegenden Fall jedoch nicht vor. Auch wenn die festge­ stellte Schluffschicht einen gewissen Schutz bietet, so kann die Schutzfunktion der angetroffenen Deckschichten jedoch nicht so hoch bewertet werden, dass eine Verunreinigung des Grundwas­ sers durch austretende wassergefährdende Stoffe grundsätzlich ausgeschlossen werden könnte.

Geht man von einer etwa nordöstlichen Grundwasserfließrichtung zur Eibe hin aus, so erfasst der beprobte Brunnen lediglich den Abstrom des südlichen bis südwestlichen Teils der Untersu­ chungszone I. Der Abstrom des nördlichen Teils der Untersuchungszone I sowie der Abstrom der Untersuchungszone II werden nicht erfasst. Auch Aussagen zur Beschaffenheit des Grund­ wassers im Anstrom des Galvanik-Betriebsgeländes sind mit den Untersuchungsergebnissen aus dem Brunnen nicht möglich.

Der Brunnen liefert zwar Hinweise auf die Grundwasserbeschaffenheit im zentralen Betriebs­ gelände; er ist jedoch für belastbare Aussagen zur Bewertung des Anstroms sowie des Abstroms der Liegenschaft bzw. der Anlagen nicht geeignet.

Zur Bewertung der Grundwasserbeschaffenheit im Anstrom ist die Errichtung einer Grund­ wassermessstelle im Anstrom des betreffenden Grundstücks erforderlich. Für die Charakterisierung der Grundwasserbeschaffenheit im Abstrom der Anlagenbereiche (Ist­ Zustand und bei Betriebseinstellung) sind zwei Grundwassermessstellen im unmittelbaren Abstrom der betreffenden Anlagen notwendig, wobei eine GWM den Abstrom des westlichen Un­ tersuchungsbereichs der bestehenden Galvanikanlage und die zweite GWM den Abstrom des östlichen Untersuchungsbereichs der geplanten Galvanikanlage erfassen soll."

Die Beprobung der Grundwassermessstellen (An- und Abstrom) und die Analyse auf alle relevan­ ten Parameter vor Inbetriebnahme der neuen Anlage sind zur Feststellung des Ausgangszu­ stands der Beschaffenheit des Grundwassers erforderlich.

Die Beachtung der allgemein anerkannten technischen Regelwerke bei der Errichtung der Grundwassermessstellen und der GW-Probenahme ist für die Gewinnung belastbarer Analyseer­ gebnisse des Grundwassers notwendig. Die Abstimmung von Lage und Ausbau der zu errichtenden Grundwassermessstellen mit dem Referat Gewässerschutz ist notwendig, um die wasserfachliche Plausibilität der vorgeschlagenen GW-Überwachung im Vorfeld behördlich prüfen zu können.

Zu C. 4.7 Die Notwendigkeit der regelmäßigen Überwachung des Zustandes des Grundwassers ergibt sich aus § 6 Nr. 6 bund c IZÜV. Das Überwachungsintervall von 5 Jahren dient der Umsetzung von § 6 Satz 2 IZÜV. Es ist ferner geeignet und bei bestimmungsgemäßem Betrieb der Anlage unter Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen, insbesondere der SächsVAwS angemessen, um keine Verschlechterungen festzustellen.

Immissionsschutzrechtliche Nebenbestimmungen Zu C. 5.2.1 Die Festsetzung der Grenzwerte erfolgt für Cr und Cu nach Nr. 5.2.2, für Chlorwasserstoff und Schwefeldioxid nach Nr. 5.2.4 und f[Jr Nickel nach Nr. 5.2.7.1.1 der TA Luft. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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Zu C. 5.2.2.1 Die Nebenbestimmung erfolgt antragsgemäß.

Zu C. 5.2.2.2 Die Festsetzung der Schornsteinhöhe erfolgt antragsgemäß.

Zu C. 5.2.3.1 Die Nebenstimmung richtet sich nach § 28BlmSchG i. V. m. § 29b BlmSchG und der 41. BlmSchV.

Zu C. 5.2.3.2 Die Festlegung richtet sich nach der Nr. 5.3.2.2 in Verbindung mit der Nr. 5.3.2.4 TA Luft, wo An­ gaben über die Betriebsbedingungen der Anlagen während der Messung anzugeben sind.

Zu C. 5.2.3.3 Die Anforderung richtet sich nach Nr. 5.3.1 TA Luft in Verbindung mit der DIN EN 15259 und der EN 13284.

Zu C.5.2.3.4 Die Nebenbestimmung richtet sich nach §§ 26 und 28 BlmSchG, sowie der Nr. 5.3.2.1, Nr. 5.3.2.2, Nr. 5.3.2.3 und Nr. 5.3.2.4 der TA Luft.

Zu C. 5.2.3.5 Die Festlegung der Messplanung erfolgt nach Nr. 5.3.2.2 TA Luft. Danach sind die EinzeImes­ sungen als Halbstundenmittelwerte zu ermitteln und anzugeben. Die Beurteilung der Messergeb­ nisse hat nach 5.3.2.4 TA Luft zu erfolgen.

Zu C.5.3.1 bis 5.3.22 Genehmigungspflichtige Anlagen sind nach § 5 Abs. 1 Nr. 1 und 2 BlmSchG so zu errichten und zu betreiben, dass schädliche Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit und die Nachbarschaft nicht hervorgerufen werden können sowie Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigungen getroffen wird, insbesondere die dem Stand der Technik entsprechenden Maßnahmen sind einzuhalten.

Die Berechnungen aus der Schallimmissionsprognose gemäß TA Lärm ergaben, dass bei dem geplanten Vorhaben, die Beurteilungspegel den jeweiligen gültigen Immissionswert an den maß• geblichen Immissionsorten in der Beurteilungszeit tags unterschreiten. Um einen Nachtbetrieb zu genehmigen sind verschiedene Lärmminderungsmaßnahmen vorzusehen, die in den Nebenbe­ stimmungen aufgeführt sind und auch die Bestandsanlage betreffen. Die Immissionsrichtwerte für kurzzeitige Geräuschspitzen werden am Tag und in der Nacht ein­ gehalten. Um die Einhaltung bzw. Unterschreitung der Schall-Immissionsanteile nachzuweisen ist eine Ab­ nahmemessung erforderlich.

Gewässerschutzrechtliche Nebenbestimmungen Zu C. 6.2.1 u. 6.2.2 Die Auflagen dienen der Erkennung von Undichtheiten.

Zu C. 6.2.3 Die Auflage ist für die ordnungsgemäße Bedienung der Anlage notwendig und ist Voraussetzung für einen bestimmungsgemäßen, störungsfreien Betrieb. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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Zu C. 6.2.4 Die Forderung dient der Übersichtlichkeit und unterstützt ein sichereres und schnelleres Handeln im Havariefall.

Zu C. 6.3.1 Da das Abwasser Anhang 40 der AbwV unterliegt, wird die Einhaltung der Grenzwerte gemäß Teil 0, welche die Mindestanforderungen darstellen, als Nebenbestimmung notwendig. Es sind die Parameter festzulegen, die im Abwasser zu erwarten sind. Diese ergeben sich aus den Si­ cherheitsdatenblättern der im Prozess eingesetzten Produkte.

Zu C. 6.3.2 Die Probenahmestellen sind dauerhaft zu kennzeichnen, damit die festgelegte Örtlichkeit eindeu­ tig auffindbar ist und bei Probenahmen gleichbleibende Bedingungen herrschen.

Zu C. 6.3.3, 6.3.4 u. 6.3.5 Die notwendigen Vorgaben ergeben sich nach § 6 Satz 1 Nr. 5 IZÜV.

Zu C. 6.3.6 Mit der Umsetzung dieser Nebenbestimmung wird gemäß § 2 Abs. 2 EigenkontroliVO erfüllt.

Zu C. 6.3.7 Diese Nebenbestimmung stellt sicher, dass trotz der Chargenbehandlung jederzeit eine Probe genommen werden kann.

Zu C. 6.4.1 Die Forderung dient der Übersichtlichkeit und unterstützt ein sichereres und schnelleres Handeln im Havariefall.

Zu C. 6.4.2 Die Kenntnis des aktuellen Bestandes wassergefährdender Stoffe ist eine notwendige Information im Falle der Gefahrenabwehr. Sie bedient somit auch § 6 Satz 1 Nr. 8 der IZÜV.

Zu C. 6.4.3 Die notwendigen Vorgaben ergeben sich nach § 6 Satz 1 Nr. 8 und 9 IZÜV. Die Einbeziehung der Sachverhalte seltenes Extremhochwasser und Austreten wassergefährdender Stoffe aus dem Auffangräumen und Auffangmöglichkeiten in den Überwachungs-, Wartungs-, Instandhaltungs­ und Alarmplan wird als notwendig erachtet, um erheblichen Umweltauswirkungen vorzubeugen.

Zu C. 6.4.4 Diese Nebenbestimmung dient der Vorbeugung negativer Umweltauswirkungen und orientiert sich an den Anforderungen des § 12 SächsVAwS.

Zu C. 6.4.5 Die Nebenbestimmung stellt sicher, dass die allgemeinen Anforderungen und die Anforderungen an das Abwasser für den Ort des Anfalls der AbwV, Anhang 40, eingehalten werden.

Arbeitsschutzrechtliche Nebenbestimmungen Zu C. 7.1 Der Arbeitgeber darf den Beschäftigten erstmalig nur Arbeitsmittel bereitstellen, die konform zum geltenden EU-Recht sind. Hierzu sind insbesondere die EG-Konformitätserklärungen durch die Hersteller, die CE-Kennzeichnungen sowie die Bereitstellung der Betriebs- und Wartungsanlei­ tungen in deutscher Sprache erforderlich. Die Vorschriften der BetrSichV müssen für die bereit- Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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gestellten alten Arbeitsmittel mindestens eingehalten werden (§§ 5 und 6 BetrSichV, §§ 3 und 4 MaschV).

Zu C. 7.2 Die Forderung ergibt sich aus § 14 BetrSichV.

Zu C. 7.3 bis 7.5 Die Begründung lür die Ex-Prülungen ergeben sich aus § 15 Abs. 1 BetrSichV mit Anhang 2, Ab­ schnitt 3 zur BetrSichV.

Zu C. 7.6 Die Forderung ergibt sich aus § 6 Abs. 9 GeiStoiN.

5. Kostenentscheidung

Die Kostenentscheidung beruht auf den §§ 1, 2, 6, 10 Abs. 2 und 12 SächsVwKG i. V. m. lid. Nr. 55 Tarilstellen 1.2 ,1.1.5, und lid. Nr. 17 Tarilstellen 1.2 i. V. m. 4.1.1 und 6.3.1 des 9. SächsKVZ, lid. Nr. 100 Tarilstelle 3.2.2.2 i. V. m. 3.2.2.1 und 3.1.1.1 des 9. SächsKVZ i. V. m. Abschnitt 1 B. 11 Nr. 4 der VwV Kostenlestlegung 2013, lid. Nr. 100 Tarilstelle 4.8.3 i. V. m. 2.1.7.2.1 des 9. SächsKVZ sowie lid. Nr. 100 Tarilstelle 4.13 des 9. SächsKVZ i. V. m. Abschnitt 1 B. II Nr. 4 der VwV Kostenlestlegung 2013. der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung wird eine Gebühr in Höhe von le~ntscheidung werden die im Antrag angegeben Gesamterrich- tungskosten von ___ zu Grunde gelegt. Für die Erteilung der Baugenehmigung wird eine Gebühr in Höhe von insgesamt lestgesetzt. Dieser Entscheidung wird die ermittelte Rohbausumme nach DIN Raum sowie umbauter Raum lür Büro- und Verwaltungsgebäude (gerundet auf volle 1.000,00 EUR) zu Grunde gelegt.

Für die Zulassung zur Abweichung gemäß § 67 Abs. 1 SächsBO wird eine Gebühr in Höhe von _ festgesetzt.

Für die Erteilung der wasserrechtlichen Genehmigung nach § 55 SächsWG wurde bei der Ge­ bührenentscheidung von Gesamterrichtungskosten der Abwasseranlage von unter ausgegangen. für die wasserrechtliche Genehmigung nach § 55 SächsWG eine Gebühr i. H. v.

"'lIllllU der wasserrechtlichen Genehmigung nach § 58 WHG wird eine Gebühr in Höhe 3 von I aufgrund einer Abwassermenge von ~ 500 m /d sowie einem zehnjährigen Be- nutzungsrecht, festgesetzt.

Für die Anzeigenbestätigungen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen gemäß § 8 Abs. 2 SächsVAwS wird eine Gebühr in Höhe von _ festgesetzt.

Gebührenberechnung

Immissionsschutzrechtliche Genehmigung gemäß § 16 BlmSchG i. V. m. § 19 BlmSchG Gebühr nach 9. SächsKVZ, Ifd. Nr. 55, TarifsteIle 1.2 und 1.1.5:

Baugenehmigung gemäß § 64 SächsBO Gebühr nach 9. SächsKVZ, Ifd. Nr. 17, TarifsteIle 1.2 i. V. m. 4.1.1: Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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Zulassung für die Abweichung gemäß § 67 Abs. 1 SächsBO Gebühr nach 9. SächsKVZ; Ifd. Nr. 17, TarifsteIle 6.3.1: Wasserrechtliche Genehmigung nach § 55 SächsWG - Gebühr nach 9. SächsKVZ, Ifd. Nr. 100, TarifsteIle 3.2.2.2 i. V. m. 3.2.2.1 und 3.1.1.1 (Gebührenrahmen i. H. V. 250 - 20.000 EUR) Berechnung des Aufwandes - Zeitaufwand: 40 Stunden Summe der Personal- I (gehobener Dienst): =

Wasserrechtliche Genehmigung nach § 58 WHG Gebühr nach 9. SächsKVZ, Ifd. Nr. 100, . TarifsteIle 4.8.3 i. V. m. 2.1.7.2.1 bei einer Abwassermenge von s; 500 m3/d und einem zehnjährigen Benutzungsrecht

Anzeigenbestätigungen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen für die nachfolgend aufgeführten Anlagen gemäß § 8 Abs. 2 SächsVAwS Gebühr nach 9. SächsKVZ, Ifd. Nr. 100, TarifsteIle 4.13 i. V. m. Abschnitt 1 B. 11 Nr. 4 der VwV Kostenfestlegung 2013: Gebühren insgesamt -

E. Rechtsbehelfsbelehrung

Gegen diese Entscheidung kann innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe Widerspruch erho­ ben werden. Der Widerspruch ist beim Landratsamt des Landkreises Sächsische Schweiz­ Osterzgebirge, Schloßhof 2/4, 01796 Pirna, schriftlich oder zur Niederschrift einzulegen.

F. Hinweise

Allgemein

1. Die Genehmigung ergeht unbeschadet der behördlichen Entscheidungen, die nach § 13 BlmSchG nicht von der Genehmigung eingeschlossen sind. Für die Errichtung und den Betrieb der Anlage sind ggf. noch weitere nicht von dieser Genehmigung umfasste Zulas­ sungen erforderlich.

In diesem Fall kann von der erteilten immissionsschutzrechtlichen Genehmigung erst mit dem Vorliegen dieser weiteren Zulassungen rechtmäßig Gebrauch gemacht werden. Die­ se sind in den hierfür erforderlichen gesonderten Verfahren zu beantragen.

2. Verstöße gegen die Bestimmungen dieser Genehmigung können bei Vorliegen der Vo­ raussetzungen des § 62 BlmSchG mit einer Geldbuße bis zu 50.000 EUR geahndet wer­ den.

3. Bei beabsichtigter Betriebseinstellung der Anlage ist der Betreiber verpflichtet, dies gemäß § 15 Abs. 3 BlmSchG unter Angabe des Zeitpunktes der Betriebseinstellung unverzüglich bei der zuständigen Behörde anzuzeigen. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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Bauaufsicht

4. Die Bauausführung hat unter Beachtung der allgemein anerkannten Regeln der Technik, insbesondere der bauaufsichtlich eingeführten und relevanten "Technischen Baubestim­ mungen", der Prüfvermerke (Grüneintragungen) auf den eingereichten Bauvorlagen sowie der einschlägigen Unfallverhütungsvorschriften zu erfolgen. Die Prüfbemerkungen aus dem Prüfbericht zur Prüfung des Brandschutznachweises, Prüfbericht Nr.: 71-2015-042- 01 vom 12.08.2015, Pkt. 10.1 bis 10.8 und die Hinweise/Feststellungen Pkt. 10.30 bis 11.4 sind als Hinweise bei der weiteren Planung und Bauausführung des Vorhabens zu beachten.

5. Mit Rücksicht auf die Formbeständigkeit der Dachfläche wird die Anordnung eines Dach­ verbandes auch im Kragarmbereich empfohlen.

6. Weitere Erläuterungen sind den beigefügten Hinweisblättern zur Baugenehmigung zu entnehmen.

Immissionsschutz

7. Für den Zeitraum der Baumaßnahme gelten die allgemeinen Bestimmungen des Blm­ SchG i. V. m. der AW Baulärm.

8. Während der Baumaßnahme sind die Immissionsrichtwerte entsprechend der Gebietsein­ stufung der umliegenden Bebauung einzuhalten. Lärmemissionen, die nach dem Stand der Technik vermeidbar sind, sind zu verhindern (z. B. durch geräuscharme Baumaschi­ nen und Abbruchtechnik).

Naturschutz 9. Bei Bauarbeiten ist die DIN 18920 - Schutz von Bäumen, Pflanzen beständen und Vegeta­ tionsflächen bei Baumaßnahmen - einzuhalten.

10. Sollten für das Vorhaben Gehölzbeseitigungen erforderlich sein, ist der Verbotszeitraum vom 1. März bis 30. September gemäß § 39 Abs. 5 Nr. 2 BNatSchG zu berücksichtigen. Für Fällungen von Bäumen sowie das Abschneiden und Beseitigen von Gebüschen, He­ cken und ähnlichem Bewuchs ist im Zeitraum vom 01. März bis 30. September eine Ge­ nehmigung der unteren Naturschutzbehörde erforderlich.

Abfall/Boden/Altlasten 11. Gemäß § 7 Abs. 2 Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) sind anfallende Abfälle, die nicht vermieden werden können, vorrangig einer Verwertung zuzuführen. Nicht verwertbare Ab­ fälle sind gem. § 15 KrWG zu beseitigen.

12. Bei einer Verwertung ist gemäß § 7 Abs. 3 KrWG ein besonderes Augenmerk auf die Schadlosigkeit der Verwertung zu richten. Es darf insbesondere nicht zu einer Schadstoff­ anreicherung im Wertstoffkreislauf kommen.

13. Abfälle zur Beseitigung sind gemäß § 17 Abs. 1 KrWG dem öffentlich-rechtlichen Entsor­ gungsträger (örE) anzudienen, soweit diese nicht durch eine der Abfallsatzungen des örE von der Entsorgung ausgeschlossen sind. Die aktuell gültigen Abfallsatzungen des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Oberes Elbtal (ZAOE) sind zu beachten.

14. Anfallende gewerbliche Siedlungsabfälle (Papier, Pappe, Glas, Kunststoffe, Metalle, biolo­ gisch abbaubare Abfälle) sind gem. § 3 Abs. 1 GewAbN möglichst getrennt voneinander zu erfassen und einer Verwertung zuzuführen. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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Eine gemeinsame Erfassung von Papier, Pappe, Glas, Kunststoffen und Metallen ist gem. § 3 Abs. 2 GewAbN nur dann zulässig, wenn das daraus entstandene Gemisch einer Vorbehandlungsanlage zugeführt wird, die eine Sortierung in weitgehend gleicher Menge und stofflicher Reinheit geWährleistet und die dabei entstehenden Abfallfraktionen einer stofflichen oder energetischen Verwerjung zuführt.

15. Bei der Entsorgung von gefährlichen Abfällen sind die Vorgaben der Nachweisverordnung (NachwV) zu beachten. Die bereits bestehende Abfallerzeugernummer _ ist hierfür weiterhin nutzbar.

16. Nach § 10 Abs. 2 SächsABG sind verursachte oder bekannt gewordene schädliche Bo­ denveränderungen oder Altlasten unverzüglich der zuständigen Behörde anzuzeigen. Dies gilt insbesondere bei Berührung oder Anschnitt von Kontaminationsherden (z. B. verdeck­ te Deponien, Ablagerungen unbekannter Stoffe, Mineralöllinsen, Verkippungen von Che­ mikalien u. a.) im Zuge von Erd- und sonstigen Bauarbeiten. In diesem Fall sind sofort Maßnahmen zu ergreifen, die eine Gefährdung und/oder Kontaminationsverschleppung ausschließen. Die Kontaminationsherde sind zu sichern und die zuständige Umweltbehör• de in Kenntnis zu setzen.

17. Für die Aufschüttung im W-NW-Bereich des Anlagengeländes ist kein Material aus dem Damm (mit ehemaligem Erdaushub; im Ausgangszustandsbericht (AZB) Material aus dem A-Bereich mit erhöhtem MKW-Gehalt) zu verwenden.

18. Nach der Schaffung der Baugrube für die Gebäudegründung sollten in dieser zur Beweis­ sicherung (AZB) mittels eines Sohlbeprobung und chemischen Analytik auf ausgewählte Parameter (s. bereits vorliegender AZB) nochmals die Stoffbelastungen im Ausgangszu­ stand ermittelt werden (s. auch Hinweis des Gutachters unter Punkt 9 des AZB). Sowohl diese Analytik und als auch der Nachweis über die eingebauten Fremdmaterialen für den Gründungsbereich der neuen Halle sollten zur Vollständigkeit der Beweissicherung zu den Unterlagen des AZB genommen werden.

19. Die Anwendung der LAGA und des RC-Erlasses des SMUL stellt i. d. R. eine abfall- und bodenschutzfachlich ordnungsgemäße Abfallverwertung sicher. Die Unterlagen sind ein­ sehbar unter: http://www.umwelt.sachsen.de/umweIUwertstoffe/13770.htm.

20. Bei der Herstellung von Grünflächen handelt es sich um eine bodenähnliche Anwendung. Ist dabei eine durchwurzelbare Bodenschicht herzustellen, sind die Mindestmächtigkeiten dieser Bodenschicht der Folgenutzung anzupassen. Dabei sind die Hinweise zum Vollzug von § 12 BBodSchV (SMUL, 2003), insbesondere Tabelle 1 zu beachten, diese sind im In­ ternet unter folgender Adresse abrufbar: http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/download/boden/SMUL Hinweise12 endg.pdf

Gewässerschutz 21. Bezüglich des Bereiches Galvanik BE 8.1 und BE 8.2 sind die Regelungen der SächsVAwS zu beachten und einzuhalten.

22. Gemäß § 21 SächsVAwS sind die Anlagen BE 8.1 und BE 8.2 vor Inbetriebnahme und danach wiederkehrend aller 5 Jahre durch einen Sachverständigen prüfpflichtig.

23. Alle Grundanforderungen gemäß § 3 SächsVAwS sind ständig zu erfüllen.

24. Auf die Kennzeichnungspflicht gemäß § 9 SächsVAwS wird hingewiesen. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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25. Die Abwasserbehandlungsanlage unterliegt der Industriekläranlagen- Zulassungs- und Überwachungsverordnung - IZÜV. Auf die besonderen Pflichten des Inhabers der Erlaubnis bzw. Genehmigung gemäß § 7 IZÜV wird hingewiesen.

26. Bezüglich der Abwasserbehandlungsanlage wird auf die Einhaltung der Anforderungen der EigenkontroliVO hingewiesen. Die Anforderungen an die Eigenkontrolle von Galvaniken, wie beispielsweise Art und Häufigkeit der Untersuchungen und Kontrollen sind in der EigenkontrollVO, Anhang 3 geregelt.

27. Mit den Untersuchungen der Eigenkontrolle ist gemäß § 2 EigenkontroliVO ein vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie im Rahmen der Qualitätssicherung bestätigtes Labor zu beauftragen.

28, Alle Kontrollen wie Analysenergebnisse, Wartungen, Instandsetzungen, Havarien und relevante Vorkommnisse, Abwassermengen sowie die Entsorgung von Schlämmen sind gemäß § 4 EigenkontroliVO in einem Betriebstagebuch zu dokumentieren.

29, Die Meldepflicht gemäß § 5 EigenkontroliVO ist zu beachten.

30. Die Ergebnisse der Eigenkontrolle im jeweiligen Kalenderjahr sind auszuwerten und in einem Jahresbericht zusammenzufassen, der bis spätestens zum 31. März des Folgejahres unaufgefordert der unteren Wasserbehörde vorzulegen ist (§ 6 EigenkontroIlVO), Der Mindestinhalt des Jahresberichtes ist im § 6 Abs. 2 EigenkontroliVO vorgegeben.

31. Gemäß § 106 Abs. 2 SächsWG hat der Anlagenbetreiber den Beginn der Ausführung und die Fertigstellung der Anlage der zuständigen Wasserbehörde anzuzeigen und die Abnahme zu beantragen.

32, Wird über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr nachgewiesen, dass die geforderten Werte dauerhaft unterschritten werden, kann bei der unteren Wasserbehörde ein Antrag auf Verlängerung des Untersuchungszeitraumes gestellt werden,

33. Sollten zukünftig EDTA oder PFOS-haltige Produkte oder halogenierte Lösemittel zum Einsatz kommen, ist dies umgehend dem Landratsamt, Sächsische Schweiz­ Osterzgebirge, untere Wasserbehörde mitzuteilen.

Arbeitsschutz Betriebsanweisungen und Unterweisungen 34. Bis zur Inbetriebnahme der Anlage sind auf der Grundlage der Gefährdungsbeurteilungen Betriebsanweisungen für die bei der Arbeit benutzten Arbeitsmittel, für Tätigkeiten mit Ge­ fahrstoffen und Lärm zu erstellen. Die Arbeitnehmer sind vor Aufnahme der Arbeit zu Festlegungen der Maßnahmen des Arbeitsschutzes aktenkundig zu unterweisen, (§ 12 ArbSchG i. V, m. § 12 BetrSichV, § 14 Abs, 1 GefStofN, § 11 LärmVibrationsArbSchV)

Verkehrswege 35, Die Verkehrswege sind so anzulegen und zu bemessen, dass sie je nach Ihrem Bestim­ mungszweck leicht und sicher begangen und befahren werden können und in der Nähe Beschäftigte nicht gefährdet werden. Für das Einrichten und Betreiben von Fluchtwegen und Notausgänge sind Pkt. 2.3 des Anhangs zu § 3 Abs, 1 ArbStättV L V. m. der Arbeitsstättenrichtlinie ASR A 2.3 umzuset­ zen, um im Gefahrenfall das sichere Verlassen der Arbeitsstätte zu ermöglichen. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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Mittel und Einrichtungen zur ersten Hilfe 36. Gemäß § 4 Abs. 5 ArbStättV hat der Arbeitgeber Mittel und Einrichtungen zur ersten Hilfe (Sanitätskasten) zur Verfügung zu stellen und diese regelmäßig auf ihre Vollständigkeit und Verwendungsfähigkeit prüfen zu lassen.

Feuerlöscher 37. Die Arbeitsstätte ist nach Nr. 2.2 des Anhangs zur ArbStättV unter Berücksichtigung • der Abmessung und Nutzung, • der Brandgefährdung vorhandener Einrichtungen und Materialien, • der größtmöglichen Anzahl anwesender Personen mit einer ausreichenden Anzahl geeigneter Feuerlöscheinrichtungen und erforderlichen­ falls Brandmeldern und Alarmanlagen auszustatten.

38. Zur Erfüllung der Forderungen der GefStofN für die Tätigkeiten an der o. g. Anlage sind die TRGS 400, 401, 402, 500, 555, 900 sowie insbesondere zur Lagerung von Gefahrstof­ fen in ortsbeweglichen Behältern die TRGS 510 zu beachten.

39. Zur Erreichung des Schutzziels von Anhang 3.4 Abs. 1 ArbStättV nach Ausstattung der Arbeitsstätte mit einer "angemessenen künstlichen Beleuchtung" sollten die im April 2011 veröffentlichten Technischen Regeln für Arbeitsstätten ASR A3.4 "Beleuchtung" zu Grun­ de gelegt werden. Für das Vorhaben resultieren daraus Änderungen an der Beleuch­ tungsanlage für die Büros mit einer Erhöhung der Beleuchtungsstärke von 300 Ix ("Nenn­ beleuchtungsstärke" nach ASR 7/3) auf den definitionsgemäß strenger gefassten "Min­ destwert der Beleuchtungsstärke" von 500 Ix nach ASR A3.4 Nr. 5.2 Abs. 1 LV.m. Anhang 1 Punkt 4.2 sowie bei der Beleuchtungsstärke für die Sanitärräume von den genannten 100 Ix auf 200 Ix (s. Anhang 1 Punkt 3.4).

40. Nach Anhang I BausteIIV ist zur Vorbereitung des geplanten Vorhabens die Vorankündi• gung der Baustelle an die Landesdirektion Sachsen, Abteilung Arbeitsschutz, erforderlich. Das dafür zu verwendende Formular ist auf der Internetseite der Landesdirektion Sach­ sen, Abteilung Arbeitsschutz, unter www.arbeitsschutz.sachsen.de abrufbar. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landratsamt

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Anlagen gesiegelte Antragsunterlagen Rechnung Nr. vom 22.12.2016 Abkürzungsverzeichnis Prüfbericht zur Prüfung Standsicherheitsnachweis Nr. JR 2013/114 -1, vom 16.12.2013 Prüfbericht zur Prüfung des Brandschutznachweises Nr. 13 1405 - 01, vom 19.08.2014 Prüfbericht zur Prüfung des Brandschutznachweises Nr. 13/405 - 02, vom 18.09.2014 Prüfbericht zur Prüfung des Brandschutznachweises Nr. 13/405 - 03, vom 05.12.2014 Hinweise zur Baugenehmigung Formular Mitteilung Baubeginn Formular Anzeige zur Aufnahme der Nutzung

Verteiler - LRA (Ref. 141, 142, 143, 144, Ref. BSKS, per Mail) - Landesdirektion Dresden, Abteilung Arbeitsschutz (per Mail) - StadtvelWaltung Heidenau (per Mail) - ERO GmbH Anlagenbau (per Mail) Seite 41

Verzeichnis der abgekürzten Gesetze, Verordnungen, Verwaltungsvorschriften und technischen Regelwerke

4. BlmSchV Vierte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutz­ gesetzes (Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen) vom 02. Mai 2013 (BGB!. I S. 973,3756) ), zuletzt geändert durch Artikel 3 der Verordnung vom 28. April 2015 (BGBI. I S. 670)

. 9. BlmSchV Neunte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutz­ gesetzes (Verordnung über Genehmigungsverfahren) in der Fassung der Bekanntmachung vom 29. Mai 1992 (BGB!. I S. 1001), zuletzt geändert durch Artikel 5 der Verordnung vom 28. April 2015 (BGBI. I 670)

9. SächsKVZ Neunte Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen über die Bestimmung der Verwaltungsgebühren und Auslagen vom 21. September 2011 (SächsGVBI. S. 140), zuletzt geändert durch die Verordnung vom 25.07.2016 (SächsGVBI. S. 298)

9. ProdSV Neunte Verordnung zum Produktsicherheitsgesetz (Maschinenverord­ nung) vom 12. Mai 1993 (BGB!. I S. 704), zuletzt geändert durch Artikel 19 des Gesetzes vom 8. November 2011 (BGB!. I S. 2178)

41. BlmSchV Einundvierzigste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immis­ sionsschutzgesetzes (Bekanntgabeverordnung) vom 02.Mai.2013 (BGB!. I S. 973, 1001, 3756), zuletzt geändert durch Artikel 88 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGB!. I 1474)

AbwV Verordnung über Anforderungen an das Einleiten von Abwasser in Gewässer (Abwasserverordnung) in der Fassung der Bekanntma­ chung vom 17. Juni 2004 (BGB!. I S. 1108, 2625), zuletzt geändert durch Artikel 1 der Verordnung vom 1. Juni 2016 (BGB!. I S. 1290)

AGlmSchG Ausführungsgesetz zum Bundes-Immissionsschutzgesetz und zum Benzinbleigesetz vom 04. Juli 1994 (SächsGVBI. Jg.1994 S. 1281), rechtsbereinigt mit Stand 01. März 2012

ArbSchG Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit (Arbeitsschutzgesetz) vom 07. August 1996 (BGB!. I S. 1246), zuletzt geändert durch Artikel 427 der Verord­ nung vom 31. August 2015 (BGB!. I S. 1474)

ArbStättV Verordnung über Arbeitsstätten (Arbeitsstättenverordnung) vom 12. August 2004 (BGB!. I S. 2179), zuletzt geändert durch Artikel 282 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBI. I S. 1474)

ArbZG Arbeitszeitgesetz vom 6. Juni 1994 (BGBI. I S. 1170, 1171), zuletzt ge­ ändert durch Artikel 3 Absatz 6 des Gesetzes vom 20. April 2013 (BGB!. I S. 868)

ASR Arbeitsstätten-Richtlinien

AW Baulärm Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Schutz gegen Baulärm Geräuschimmissionen - vom 19. August 1970 (Bei!. zum BAnz. Nr. 160) Seite 42

BauGB Baugesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. Sep­ tember 2004 (BGBI. I S. 2414), zuletzt geändert durch Artikel 6 des Gesetzes vom 20. Oktober 2015 (BGBI. I S. 1722)

BauNVO Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunut­ zungs-verordnung) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. Ja­ nuar 1990 (BGBI. I S. 132), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Geset­ zes vom 11. Juni 2013 (BGBI. I S. 1548)

BBodSchG Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten (Bundes-Bodenschutzgesetz) vom 17. März 1998 (BGBI. I S. 502), durch Artikel 101 der Verordnung vom 31. Au­ gust 2015 (BGBI. I S. 1474)

BBodSchV Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung vom 12. Juli 1999 (BGBI. I S. 1554), zuletzt geändert durch Artikel 102 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBI. I S. 1474)

BetrSichV Verordnung über die Sicherheit und Verwendung von Arbeitsmitteln (Betriebssicherheitsverordnung) vom 03.02.2015 (BGBI. I S. 49), zu­ letzt geändert durch Artikel 15 der Verordnung vom 2. Juni 2016 (BGBI. I S.1257)

BlmSchG Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luft­ verunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgän• ge (Bundes-Immissionsschutzgesetz) in der Fassung der Bekanntma­ chung vom 17. Mai,2013 (BGBI. I S. 1274), zuletzt geändert durch Arti­ kel3 des Gesetzes vom 26.07.2016 (BGBI. I S. 1839)

BNatSchG Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundes­ Naturschutzgesetz) vom 29. Juli 2009 (BGBI. I S. 2542), zuletzt geän• dert durch Artikel 421 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBI. I S. 1474)

EigenkontroliVO Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Lan­ desentwicklung über Art und Häufigkeit der Eigenkontrolle von Abwas­ seranlagen und Abwassereinleitungen (Eigenkontrollverordnung - Ei­ genkontrollVO) vom 7. Oktober 1994, aufgrund von § 65 des Sächs• ischen Wassergesetzes (SächsWG) vom 23. Februar 1993 (Sächs• GVBI. S. 201), geändert durch Artikel 5 des Gesetzes vom 4. Juli 1994 (SächsGVBI. S. 1261),

GefStofN Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen (Gefahrstoffverord­ nung) vom 26. November 2010 (BGBI. I S. 1643, 1644», zuletzt geän• dert durch Art. 2 der Verordnung vom 03. Februar 2015 (BGBI. I S. 49)

GewAbN Verordnung über die Entsorgung von gewerblichen Siedlungsabfällen und von bestimmten Bau- und Abbruchabfällen (Gewerbeabfallverord­ nung) vom 19. Juni 2002 (BGBI. I S. 1938), zuletzt geändert durch Ar­ tikel5 Absatz 23 des Gesetzes vom 24. Februar 2012 (BGBI. I S. 212)

IE-Richtlinie Richtlinie 2010175/EU des Europäischen Parlaments und des Rates über Industrieemissionen (integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung) vom 24. November 2010 (ABI. EG L 334, S.17-119) Seite 43

IndBauRL Richtlinie über den baulichen Brandschutz im Industriebau (Industrie­ baurichtlinie - IndBauRL)- Fassung März 2000

IZÜV Verordnung zur Regelung des Verfahrens bei Zulassung und Überwa• chung industrieller Abwasserbehandlungsanlagen und Gewässerbe• nutzungen (Industriekläranlagen-Zulassungs- und Überwachungsver• ordnung -IZÜV) vom 2. Mai 2013 (BGBI. I S. 973, 1011, 3756), zuletzt geändert durch Artikel 321 der Verordnung vom 31. August 2025 (BGBI. I S. 1474)

KrWG Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der um­ weltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen vom 24. Februar 2012 (BGBI. I S. 212), zuletzt geändert durch Artikel 4 des Gesetzes vom 4. April 2016 (BGBI. I S.569)

LärmVibrations Verordnung zum Schutz der Beschäftigten vor Gefährdungen ArbSchV durch Lärm und Vibrationen vom 6. März 2007 (BGBI. I S. 261) zuletzt geändert durch Art. 3 der Verordnung vom 19. Juli 2010 (BGBI. I S. 960)

NachwV Verordnung über die Nachweisführung bei der Entsorgung von Abfäl• len (Nachweisverordnung) vom 20. Oktober 2006 (BGBI. I S. 2298), geändert durch Artikel 97 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBI. I S. 1474)

OWiG Gesetz über Ordnungswidrigkeiten in der Fassung der Bekanntma­ chung vom 19. Februar 1987 (BGBI. I S. 602), zuletzt geändert durch Art. 4 des Gesetzes vom 13. Mai 2015 (BGBI. I S. 706)

SächsABG Sächsisches Abfallwirtschafts- und Bodenschutzgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 31. Mai 1999 (SächsGVBI. S. 261), zuletzt geändert durch Artikel 7 des Gesetztes vom 06. Juni 2013

SächsBO Sächsische Bauordnung in der Bekanntmachung vom 28. Mai 2004 (SächsGVBI. S.200), zuletzt geändert durch das Gesetzvom 16. De­ zember 2015 (SächsGVBI. S.670, 2016 S. 38)

SächslmSchZuVO Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft über Zuständigkeiten zur Ausführung des Bundes­ Immissionsschutzgesetzes, des Benzinbleigesetzes und der aufgrund dieser Gesetze ergangenen Verordnungen vom 26. Juni 2008 (SächsGVBI. Jg. 2008 BI-Nr. 10 S. 444), zuletzt geändert durch die Verordnung vom 30. Dezember 2015 (SächsGVBI. 2016 S. 20)

SächsUVPG Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung im Freistaat Sachsen in der Fassung der Bekanntmachung vom 09.07.2007 (SächsGVBI. Jg. 2007 BI.-Nr. 9 S. 349), rechtsbereinigt mit Stand 08.August 2013

SächsVAwS Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen )Sächsische Anlagenverordnung) vom 18. April 2000, rechts­ bereinigt mit Stand vom 8. August 2013 Seite 44

SächsVwKG Verwaltungskostengesetz des Freistaates Sachsen in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. September 2003 (SächsGVBI. Jg. 2003 BI.­ Nr. 16 S. 698), rechtsbereinigt mit Stand vom 01.März 2012

SächsVwVfZG Gesetz zur Regelung des Verwaltungsverfahrens- und des Verwal­ tungszustellungsrechts für den Freistaat Sachsen vom 19. Mai 2010 (SächsGVBI. Nr. 6 vom 04.06.2010 S. 142), rechtsbereinigt mit Stand vom 8. August 2013

SächsWG Sächsisches Wassergesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 12. Juli 2013 (SächsGVBI Jg. 2013 BI.-Nr. 10 S. 503), rechtsbereinigt mit Stand 09 Mai 2015

TA Lärm Sechste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissions­ schutzgesetz (Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm) vom 26. August 1998 (GMBI. S. 503)

TA Luft Erste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissions­ schutzgesetz (Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft) vom 24. Juli 2002 (GMBI. S. 511)

TRGS 509 Lagern von flüssigen und festen Gefahrstoffen in ortsfesten Behältern sowie Füll- und Entleerstellen für ortsbewegliche Behälter (TRGS 509) Ausgabe: September 2014, GMBI2014 S. 1346-1400 [Nr. 66-67] (vom 19.11.2014), zuletzt berichtigt, geändert und ergänzt: GM BI 2015 S. 1319-1320 [Nr. 66] (vom 30.11.2015)

UmwRG Gesetz über ergänzende Vorschriften zu Rechtsbehelfen in Umweltangelegenheiten nach der EG-Richtlinie 2003/35/EG (Umwelt­ Rechtsbehelfsgesetz - UmwRG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. April 2013 (BGBI. I S. 753), geändert durch Artikel 1 des Ge­ setzes vom 20. November 2015 (BGBI. I S. 2069 )

UVPG Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung in der Fassung der Be­ kanntmachung vom 24.02.2010 (BGBI. I S. 94), zuletzt geändert durch Artikel 93 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBI. I S. 1474)

VwGO Verwaltungsgerichtsordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 19. März 1991 (BGBI. I S. 686), zuletzt geändert durch Artikel 7 des Gesetzes vom 20. Oktober 2015 (BGBI. I S. 1722)

VwVfG Verwaltungsverfahrensgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. Januar 2003 (BGBI. I S. 102), das durch Artikel 20 des Geset­ zes vom 18.07.2016 (BGBI. I S. 1679)

VwV Kosten­ Verwaltungsvorschrift des Sächsischen Staatsministeriums der Finan­ festlegung zen zur Festlegung von Verwaltungsgebühren sowie Benutzungsge­ 2013 bühren und Entgelten für die Inanspruchnahme der Landesverwaltung (VwV Kostenfestlegung 2013) vom 11. Oktober 2012 (SächsABI. Jg. 2012 BI.-Nr. 46 S. 1324) ab 1.1.2013 gültig

VwZG Verwaltungszustellungsgesetz vom 12. August 2005 (BGBI. I S. 2354), zuletzt geändert durch Artikel 17 des Gesetzes vom 10. Oktober 2013 (BGBI. I S. 3786) Seite 45

WHG Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz) vom 31. Juli 2009 (BGB!. I S. 2585), geändert durch Artikel 320 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGB!. I S. 1474)

Richtlinie 2014/34/EU Richtlinie 2014/34/EU des Europäischen Parlaments und des Rates zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten für Ge­ räte und Schutzsysteme zur bestimmungsgemäßen Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen, vom 26. Februar 2014

DIN 277 Grundflächen und Rauminhalte, Ausgabe: Januar 2016

DIN 4109 Schall schutz im Hochbau, November 1989

DIN 18230 Baulicher Brandschutz im Industriebau

DIN 18920 Schutz von Bäumen, Pflanzenbeständen und Vegetationsflächen

DIN EN 13284 Emissionen aus stationären Quellen Ermittlung der Staubmassenkonzentration bei geringen Staubkonzentrationen

DIN EN 15259 Luftbeschaffenheit - Messung von Emissionen aus stationären Quellen - Anforderungen an Messstrecken und Messplätzen und an die Mess­ aufgabe, den Messplan und den Messbericht, Ausgabe: Januar 2008

TRGS400, Technische Regel für Gefahrstoffe 400, Gefährdungsbeurteilung für Tätigkeiten mit Gefahrstoffen (TRGS 400), Ausgabe: Dezember 2010, GMBI2011 Nr. 2 S. 19-32, (31.01.2011), zuletzt geändert und ergänzt: GMBI2012 S. 715 vom 13.09.2012 [Nr. 40]

TRGS 401, Technische Regel für Gefahrstoffe 401, Gefährdung durch Hautkontakt - Ermittlung, Beurteilung, Maßnahmen (TRGS 401), Ausgabe: Juni 2008, zuletzt berichtigt GMBI2011 S. 175 [Nr. 9] (30.03.2011)

TRGS 402, Technische Regel für Gefahrstoffe 402 Ermitteln und Beurteilen der Gefährdungen bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen: Inhalative Exposition (TRGS 402), Ausgabe: Februar 2010, GMBI 2010, S. 231 253 [Nr. 12] vom 25.02.2010, zuletzt geändert und ergänzt: GMBI 2016 S. 843-846 vom 21.10.2016 [Nr. 43]

TRGS 500, Technische Regel für Gefahrstoffe 500, Schutzmaßnahmen (TRGS 500), Ausgabe: Januar 2008, ergänzt: Mai 2008

TRGS 510 Technische Regel für Gefahrstoffe 510, Lagerung von Gefahrstoffen in ortsbeweglichen Behältern (TRGS 510), Ausgabe: Januar 2013, GMBI 2013 S. 446-475 [Nr. 22] (vom 15.05.2013), geändert und ergänzt: GMBI 2014 S. 1346 [Nr. 66-67] (vom 19.11.2014), berichtigt: GM BI 2015 S. 1320 [Nr. 66] (vom 30.11.2015)

TRGS 555, Technische Regel für Gefahrstoffe 555, Betriebsanweisung und Infor­ mation der Beschäftigten (TRGS 555), Ausgabe: Januar 2013, GMBI 2013 S. 321-327 vom 07.03.2013 [Nr. 15] Seite 46

TRGS 900 Technische Regel für Gefahrstoffe 900, Arbeitsplatzgrenzwerte (TRGS 900), Ausgabe: Januar 2006, BArBI. Heft 1/2006 S. 41-55, zuletzt ge­ ändert und ergänzt: GMBI 2016 S. 886-889 [Nr. 45] vom 04.11.2016