Le Mans 1996 – Dreifacher Sieg für

Mit einem Dreifachsieg für Porsche endet das 24-Stunden-Rennen von Le Mans im Jahr 1996. Allerdings steht am Ende nicht einer der Werkswagen ganz oben, sondern ein privater Porsche-Prototyp des Teams von .

Das Porsche-Werksteam aus Weissach setzt im Jahr 1996 auf das neue GT-Klassement. Für die Rennen der BPR Global GT-Series, aus der 1997 die FIA GT-Weltmeisterschaft hervorgeht, wird der Porsche 911 GT1 entwickelt. Zum ersten Mal nach 1988 kehrt das Werksteam nach Le Mans zurück. Doch es erhält Konkurrenz von einem anderen Porsche aus der Prototypenklasse. Diesen offenen Zweisitzer Prototyp hatte Porsche für Rennen in den USA entwickelt, aber aufgrund einer kurzfristigen Reglement-Änderung nicht eingesetzt. Der Rennstallchef Reinhold Joest aus dem Odenwald, dessen Porsche 956 in den Jahren 1984 und 1985 in Le Mans gewonnen hat, kennt die Geschichte dieses Prototypen. Joest spricht Entwicklungsvorstand Horst Marchart auf diesen Rennwagen an. Ergebnis: Auf Kosten von Joest wird der TWR-Porsche „WSC-95“ überarbeitet und im Windkanal modifiziert.

In einem der am besten besetzten Le-Mans-Rennen der letzten Jahre steht einer der leichten Joest- Porsche auf dem besten Startplatz, der andere gewinnt mit den Fahrern Manuel Reuter, Davy Jones und dem Le-Mans-Neuling Alexander Wurz. Der künftige Formel-1-Fahrer Wurz hat extra einen Kredit aufgenommen, um überhaupt für Joest fahren zu dürfen. Aufgrund einiger Reparaturen und Ausrutscher müssen sich die beiden in der GT-Klasse startenden Werks-Porsche 911 GT1 von Hans- Joachim Stuck, sowie Karl Wendlinger, und mit den Plätzen zwei und drei zufriedengeben.

Wegen dieser Reihenfolge wird der Dreifachsieg von der Werksmannschaft zunächst mit zurückhaltender Freude aufgenommen. Auch Entwicklungsvorstand Horst Marchart räumt zunächst ein: „Stimmt, ich hätte mich mehr gefreut, wenn wir gewonnen hätten, aber ein Porsche-Sieg bleibt es allemal!“

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