Kommunales räumliches Leitbild

Entwurf | Bearbeitungsstand November 2019

Beschluss Gemeindevorstand

Inhalt

Einleitung ...... 3

Analyse Porträt ...... 4 Demografie ...... 6 Wirtschaft und Mobilität ...... 7 Siedlung, soziale Infrastruktur und Versorgung ...... 8

Bauzonenreserven und Bedarf ...... 9 Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung / Brambrüesch .. 10 Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung ...... 11 Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung Churwalden ...... 12

Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung Parpan ...... 13 Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung Parpan ...... 14 Grossräumliche Strukturen ...... 15 Räumliche Analyse - Malix ...... 17 Impressum Räumliche Analyse - Churwalden ...... 19 Räumliche Analyse - Parpan ...... 21 Auftraggeber Gemeinde Churwalden Räumliche Analyse - Brambrüesch ...... 23 Räumliche Analyse – Passugg und Meiersboden ...... 25 Kontaktperson Margrith Raschein, Gemeindepräsidentin Stärken-, Schwächen-, Chancen- und Risiken-Analyse ...... 26

Bearbeitung Konzept: Ziele, Strategien und Massnahmen Stauffer & Studach Raumentwicklung Übergeordnete Strategien zur Siedlungsentwicklung ...... 27 Alexanderstrasse 38, CH-7000 www.stauffer-studach.ch Strategie Siedlungsentwicklung – Churwalden ...... 28 Strategie Siedlungsentwicklung – Malix ...... 30 Erstellung September 2018 / Januar 2019 Strategie Siedlungsentwicklung – Parpan ...... 32 Strategie Siedlungsentwicklung –Brambrüesch ...... 34 Bearbeitungsstand November 2019 Strategie Siedlungsentwicklung –Passugg und Meiersboden ...... 35 Strategien zur Förderung einer Siedlungsentwicklung nach Innen ...... 36 Bildnachweise / Datenquellen Siehe Dokumentende Massnahmen – Übersicht ...... 37

Einleitung

Anlass Das Leitbild ermöglicht der Gemeinde Churwal- den insbesondere, ihren Handlungsspielraum Mit der Revision des Bundesgesetzes über die im Lichte der kantonalen und regionalen Rah- Raumplanung (RPG) haben sich die raumplane- menbedingungen auszuloten und ihre Ziele und rischen Rahmenbedingungen verändert: Das re- Vorstellungen der angestrebten langfristigen vidierte RPG verlangt eine Abkehr von der bis- räumlichen Entwicklung aufzuzeigen. herigen Entwicklung der Siedlungen «in die Flä- che» hin zur Siedlungsentwicklung nach innen. Im Vordergrund steht dabei das Schaffen von Erarbeitungsprozess Siedlungen mit einer optimierten baulichen Die Erarbeitung des Leitbildes wurde eng be- Dichte, dies unter Beibehaltung oder Schaffung gleitet durch die Planungskommission sowie neuer räumlicher Qualitäten. Vertretern aus der Gemeindebehörde. Das vorliegende räumliche Leitbild soll zur Um- In den Erarbeitungsprozess eingebunden war setzung dieser Vorgaben des RPG beitragen zudem eine «Begleitgruppe» mit Vertretern von und ein Zukunftsbild mit den langfristigen pla- Interessensgruppen aus Gewerbe, Tourismus, nerischen Entwicklungsabsichten der Ge- Landwirtschaft und Umwelt. Der Einbezug der meinde Churwalden aufzeigen. Gemeindebevölkerung erfolgt über eine Mitwir-

kungsauflage und eine Orientierungsveranstal- Ziele Leitbild tung.

Die Gemeinde Churwalden bestimmt mit die- sem räumlichen Leitbild die strategische Aus- richtung ihrer Siedlungsentwicklung mit einem Planungshorizont von 20 – 25 Jahren und legt die damit verbundenen zentralen Aufgaben fest.

Das Leitbild dient der Gemeinde als Orientie- rungsrahmen für raumbezogene Entscheidun- gen sowie als konzeptionelle Grundlage für die Revision der Nutzungsplanung.

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Porträt

Gemeinde Churwalden Churwalden ist heute geprägt durch die Bedeu- Heute ist Parpan ein beliebter Wohn- und Feri- Die heutige politische Gemeinde Churwalden tung im Winter- und Sommertourismus und er- enort. Als Teil der Destination -Lenzer- entstand durch die Fusion der ehemaligen Ge- füllt eine Versorgungsfunktion für angrenzende heide und Zielort der Ski-Weltcuppiste geniesst meinden Malix, Churwalden und Parpan per 1. Ortschaften. die Ortschaft grosse Bekanntheit. Januar 2010. Nebst den Hauptsiedlungen zäh- len auch die Weiler Meiersboden, Passugg und Brambrüesch sowie mehrere kleinere Walser- Ortschaft Malix Brambrüesch siedlungen zur Gemeinde. Die Gemeinde zählt Mit dem Ausbau als Poststrasse 1836 wurde Mit der direkten Anbindung an das Stadtgebiet rund 2000 Einwohner. der Transitverkehr für das ursprüngliche Bau- von Chur ist Brambrüesch beliebter Naherho- erndorf Malix allmählich zur bedeutenden Ein- lungsort für die Einwohner von Chur und Umge-

nahmequelle. Vereinzelte herrschaftliche Bau- bung. Die Siedlung besteht aus verstreut ange- Ortschaft Churwalden ten im Dorfkern von Malix sind noch Zeugen ordneten Gebäuden, zu einem überwiegenden Die Ortschaft Churwalden hatte ursprünglich aus dieser Zeit. Mit der Verstärkung des Sied- Teil handelt es sich um Ferienhausbauten. eine wichtige Bedeutung als Passdorf am histo- lungsdruckes von Chur dehnte sich das Sied- rischen Verkehrsweg zwischen Chur und Tie- lungsgebiet ab 1970 zunehmend aus. Malix hat fencastel im Einzugsgebiet der Rabiosa. Die heute eine wichtige Funktion als Wohnstandort Passugg, Meiersboden und Weiler Siedlungsstruktur bestand ursprünglich aus de- im engen Einzugsgebiet von Chur. Zum Gemeindegebiet von Churwalden zählen zentral angeordneten bäuerlichen Häusergrup- im Weiteren der Weiler Passugg mit der be- pen entlang der Passstrasse. Die Gehöfte sind kannten Mineralquelle und der Tourismus- und Zeugen aus der Bergwirtschaft, das Kloster und Ortschaft Parpan Hotelfachschule sowie Meiersboden. Schliess- die alten Gasthöfe zeigen die ursprüngliche Be- Die historische Siedlung konzentriert sich auf lich prägen eine Vielzahl von kleineren Walser- deutung des Transitverkehrs. Ab anfangs des eine kleinräumige Bebauung in der Ebene am siedlungen das Landschaftsbild von Churwal- 20. Jahrhunderts erlebt das Dorf einen Entwick- Südfuss des Turrabüels und einer Reihe entlang den. der Kantonsstrasse sowie eine kleine Gebäude- lungsschub im Tourismus, zahlreiche neue Ho- telbauten entstehen. Gleichzeitig siedeln sich gruppe auf der Anhöhe bei Oberrüti. Bereits vor aufgrund der günstigen klimatischen Voraus- 1900 hatte Parpan eine Bedeutung als Luftkur- setzungen allmählich Fleischtrocknereibetriebe ort. Die Bedeutung des Tourismus nahm ab an. Ab der Mitte des 20. Jahrhundert beginnt dem Anfang des 20. Jahrhunderts zu. Ab den der Ausbau der touristischen Infrastruktur mit 1970er Jahren entstanden zahlreiche Neubau- Bergbahnen, Skiliften, Parkplätzen etc. An den ten, oft zu Ferienzwecken. Die Ausdehnung der Wiesenhängen entstehen zahlreiche Neubau- Siedlung fiel jedoch geringer aus als in den ten. Nachbarorten.

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Demografie

Bevölkerungsentwicklung Altersstruktur Haushaltgrösse

Entwicklung und aktuelle Situation Entwicklung und aktuelle Situation Entwicklung und aktuelle Situation - Die Bevölkerungszahl hat seit dem Jahr 1995 - Starke Zunahme bei den Altersgruppen der - Abnahme der durchschnittlichen Haushalt- um 273 Einwohner abgenommen. Im Jahr 45-79-Jährigen seit dem Jahr 1990 auf heute grösse von 2.5 auf 2.1 Personen (GR: von 2.4 2016 lebten rund 2000 Personen in Churwal- 45 % der Bevölkerung (GR: 42 %). auf 2.2 Personen) in den Jahren 1990 - 2016. den. - Rückgang bei den Altersgruppen der bis 44- - 71 % aller Haushalte in Churwalden sind 1- - Die durchschnittliche Abnahme pro Jahr be- Jährigen auf 50 % (GR: 53 %). oder 2- Personenhaushalte trägt 14 Einwohner und verlief in den letzten - Starker Rückgang beim Anteil an Kindern von 20 Jahren ziemlich konstant. 18 % auf 12 %, der damit leicht unterdurch- Ausblick Ausblick schnittlich ist (GR: 14 %). - Zunehmende Alterung wird den Anteil der - Die Prognose des Kantons geht von einer Ab- Ausblick 1- und 2-Personenhaushalte weiter steigen nahme der Einwohnerzahl bis im Jahr 2030 - Zahlenmässig starke Zunahme bei den über lassen. um 51 Personen, bis ins Jahr 2040 um rund 65-Jährigen, verbunden mit entsprechender - Weitere Zunahme des Bedarfs an kleineren 200 Einwohner aus. Nachfrage nach altersgerechten Wohnformen und mittleren Wohnungsgrössen. und Pflegeleistungen.

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Wirtschaft und Mobilität

Betriebe / Vollzeitäquivalente (VZÄ) Pendlerverhalten Verkehr

Entwicklung und aktuelle Situation Entwicklung und aktuelle Situation Öffentlicher Verkehr (ÖV) - Zunahme der Anzahl Betriebe in den letzten - Generelle Zunahme des Pendleraufkommens - Gute Anbindung an Postautoverbindung Jahren auf heute 198 Betriebe; kleine durch- zwischen 2000 und 2014; im Jahr 2014 mehr Chur-. Güteklasse D in den schnittliche Betriebsgrösse. Weg- als Zupendler. Hauptsiedlungsgebieten. In Passugg lediglich - Beschäftigungswachstum erfolgte aus- - Die Wegpendler gehen v.a. Richtung Agglo- Güteklasse E. schliesslich im 3. Sektor (Dienstleistun- meration Chur (54 %) und in die Nachbarge- Motorisierter Individualverkehr (MIV) gen/Tourismus). meinde Vaz/Obervaz (25 %). - Gute MIV-Erschliessung mit Anbindung an die - Die Landwirtschaft bleibt trotz abnehmenden - Die Zupendler kommen v.a. aus der Agglome- Julierstrasse. Betriebs- und Beschäftigtenzahlen eine wich- ration Chur (54 %), Vaz/Obervaz (13 %) und tige Erwerbsgrundlage in Churwalden (10%). dem übrigen Kanton (27 %). Langsamverkehr (LV) - Bestehende Fuss- und Radwegverbindungen Fazit Fazit sind auch auf Sommertourismus ausgerich- - Für Churwalden sind Tourismus und Dienst- - Churwalden bietet durch die gut ausgebaute tet. Dichtes Fusswegnetz innerhalb der Sied- leistungsbetriebe die wichtigste wirtschaftli- Verkehrsinfrastruktur gute Voraussetzungen lungsgebiete, teilweise mit Ausbaupotenzial. che Stütze. Die Industrie und die Landwirt- für Pendler. Die Nachfrage nach guten Ver- Defizite bei Radwegverbindungen auf der Ju- schaft leisten ebenfalls einen wichtigen Bei- bindungen wird weiter zunehmen. lierstrasse. trag.

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Siedlung, soziale Infrastruktur und Versorgung

Sanierungsbedarf Gebäudebestand Wohnungsangebot nach Zimmerzahl Soziale Infrastruktur und Versorgung

Erneuerungs-/Sanierungsbedarf Wohnungsangebot

- Grösserer Teil des Gebäudebestandes (73%) - Der Gesamtwohnungsbestand umfasst 2423 nach 1980 erstellt bzw. umgebaut. Wohnungen; mit insgesamt gut 40 Wohnun- - Damit gesamthaft wenig überalterter Gebäu- gen relativ geringer Leerwohnungsbestand Breites Versorgungsangebot bei Miet- und Eigentumswohnungen. debestand. Der Erneuerungsbedarf ergibt - Volksschulangebot (Kindergarten bis Ober- sich für einzelbauten oder für vereinzelte - Durchschnittliche Anteile an grossen Woh- stufe), Tourismus- und Hotelfachschule Pas- Quartiere. nungen mit mehr als 4 Zimmern (47 % des sugg. Wohnungsangebots; GR: 48 %) bzw. an klei- Fazit - Kita mit Mittagstisch und familienergänzen- neren Wohnungen bis 3.5 Zimmer (53 % des der Kinderbetreuung in Malix sowie Spiel- - Thema der Siedlungserneuerung stellt sich in Wohnungsangebots; GR: 52 %). einzelnen Quartieren von Malix, Churwalden gruppe, Mittagstisch und schulergänzende und Parpan, jedoch nicht generell. Fazit Kinderbetreuung in Churwalden - Altersstruktur, Haushaltgrösse und Woh- - Alters- und Pflegeheim nungsangebot stimmen nur bedingt überein. - Coop- und Migros-Filiale, Post / Postagentu- - Mit der zunehmenden Alterung der Bevölke- ren, Bankfiliale (Churwalden) / Bancomaten, rung wird der Bedarf an Wohnungen mit 2 – 3 Restaurants, Hotels sowie direkter Anschluss Zimmern weiter zunehmen. an die Bergbahnen, Freibad und Camping- platz.

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Bauzonenreserven und Bedarf

Überbauungsstand 2019 Kapazitätsreserven (WMZ) bis 2030 Bauzonenreserven und Bedarf

Theoretische Mobilisierbare Kapazitätsreserve Kapazitätsreserve

Überbauungsstand Kapazitätsreserven bis 2030 Bedarf 2030 - Die Wohn-, Misch- und Zentrumszone umfasst - Die theoretischen Reserven innerhalb der be- - Bis 2030 wird mit einem Bevölkerungsrück- 89.7 ha, davon sind 18 ha nicht überbaut. Der stehenden Bauzone (Wohn-, Misch- und Zent- gang von 51 EW und damit einem zurückge- Überbauungsgrad (Verhältnis überbaute rumszonen, WMZ) reichen für gesamthaft henden Bedarf gerechnet. Gleichzeitig beste- Bauzone zu Gesamtbauzone) liegt bei 80%. rund zusätzliche 1663 Einwohner (EW). hen in Churwalden beachtliche mobilisierbare - Die Arbeitszone umfasst 9.6 ha, davon sind - Unter Berücksichtigung einer bis 2030 realis- Kapazitätsreserven für gut 500 EW. 3.3 ha noch nicht überbaut. tischen Mobilisierung besteht eine Reserve Bedarf 2040 für rund 521 zusätzliche EW, davon 444 EW Fazit - Bis 2040 wird ein weiterer Rückgang der Ein- in der unüberbauten Bauzone und 77 EW in wohnerzahl und damit des Bedarfs prognosti- - Die Reserven für Wohnen umfassen einerseits der bereits überbauten Bauzone. Baulücken, andererseits auch grössere zusam- ziert.

menhängende Gebiete. Fazit - Knapp ein Drittel der Bauzonenfläche befindet - Die Bauzone im Bereich Wohnen ist im Rah- sich in Brambrüesch. Infolge der Zweitwoh- men der Nutzungsplanung um das erforder- nungsgesetzgebung ist die bisherige Entwick- lich Mass zu reduzieren. lung der Ferienhausbauten nicht mehr möglich.

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Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung Malix / Brambrüesch

1960 - 1980 1980 - 2000 2000 - 2018 -

Siedlung Siedlung Siedlung - Malix: Erschliessung Gebiet Cartschins mit - Verhältnismässig grosse Neubautätigkeit in - Neubauten innerhalb des bestehenden Sied- Quartierstrassen. Entstehung eines vom his- Malix und Brambrüesch. lungsgebietes. torischen Siedlungsteil abgegrenztem Neu- - Entstehung grossflächiger Einfamilienhaus- - Vermehrt Neu- und Umbauten innerhalb des bauquartiers. überbauungen in Malix. historischen Siedlungsteils. - Brambrüesch: Entstehung weiträumig ver- streuter Ferienhausbauten. Landschaft und Infrastruktur Landschaft und Infrastruktur - Neubau Schulanlage und Werkhof Malix. - Ausbau der Kantonsstrasse Richtung Chur- Landschaft und Infrastruktur walden. - Umfassende Erschliessung von Brambrüesch

mit Verbindungsstrassen.

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Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung Churwalden

Vor 1890 1890 - 1940 1941 - 1960

Siedlung Siedlung Siedlung - Bebauung konzentriert sich entlang der - Neubau der Hotelbauten «Lindenhof» und - Neubau Fleischtrocknereien im Dorf Churwal- Hauptachse. «Waldhotel» oberhalb Kloster Churwalden. den. - Gliederung in die Quartiere Kloster, Säge, - Entstehung erster Neubauten abseits der his- - Neubautätigkeit konzentriert sich v.a. auf Ge- Brugg und Ried ist klar erkennbar. torischen Strassenbebauung. werbebetriebe und die Landwirtschaft.

Landschaft und Infrastruktur Landschaft und Infrastruktur Landschaft und Infrastruktur - Vereinzelte landwirtschaftliche Siedlungen - Realisierung des bis heute wichtigen sied- - Ausbau der Erschliessung Richtung Prada- und Erschliessungswege lungsinternen Fussweges «Wiesenwägli». schier sowie Richtung Joch. - Erstellung «Polenweg» nach Parzutt Richtung Chur.

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Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung Churwalden

1960 - 1980 1980 - 2000 2000 - 2018

Siedlung Siedlung Siedlung - Markante Neubautätigkeit mit Entstehung - Erweiterung einzelner Quartiere am Sied- - Ergänzung der Wohnquartiere bei Furnershus verschiedener neuer Quartiere am Siedlungs- lungsrand. In der Regel Einfamilienhausüber- sowie Ergänzungen innerhalb des bestehen- rand bauungen. den Siedlungsgebietes. - Neue Gewerbebauten im Gebiet Parzutt. Landschaft und Infrastruktur Landschaft und Infrastruktur - Touristische Erschliessung Pradaschier und - Neubau Schulanlage Witi Landschaft und Infrastruktur Heidbüel. Direkte Anbindung an das Skige- - Neubebauung «Wiher» mit hoher baulicher - Ersatz Sessellift Richtung Heidbüel durch biet Lenzerheide. Dichte. Gondelbahn. Churwalden als Einstiegsportal - Erste Bauten am Gewerbestandort Parzutt. in die Destination.

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Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung Parpan

Vor 1890 1890 - 1940 1941 - 1960

Siedlung Siedlung Siedlung - Historischer Siedlungsteil um den «Turrabüel» - Vereinzelte Neubauten entlang der Haupt- - Erste Neubauten ausserhalb des historischen und entlang der Hauptachse. strasse. Siedlungsgebietes im Bereich der neu ent- - Abgesetzte Siedlungsteile «Obertor» sowie - Insgesamt geringfügige Bautätigkeit. standenen Quartierstrassen. «Stettli» Landschaft und Infrastruktur Landschaft und Infrastruktur Landschaft und Infrastruktur - Landschaft bleibt weitgehend unverändert. - Neuerschliessung Rebbüel und Heimberg - Verstreute landwirtschaftliche Bauten aus- - Touristische Erschliessung Heimberg. serhalb des historischen Siedlungsgebietes.

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Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung Parpan

1960 - 1980 1980 - 2000 2000 - 2018

Siedlung Siedlung Siedlung - Verhältnismässig starke Neubautätigkeit in den neu erschlossenen Quartieren am Sied- - Vereinzelte Ergänzungen in bestehenden - Neubau Hotelanlage bei Triangel. Vermehrte lungsrand. Quartieren. Entstehung von Mehrfamilienhausbauten. - Ausdehnung des Siedlungsgebietes Richtung - Ausdehnung des Siedlungsgebietes bleibt Landschaft und Infrastruktur Osten. Entstehung Mehrfamilienhausbauten weitgehend stabil. - Ersatz und Neubau Langlauf- und Infrastruk- bei Grossboda. turzentrum beim Heimbergparkplatz. Landschaft und Infrastruktur Landschaft und Infrastruktur - Realisierung Skiverbindung «Ost-West» - Neubau von Ferienhausbauten in der offenen - Erweiterungen verschiedener landwirtschaftli- - Gemeinschaftsstall beim Stettli und neue Landschaft (z.B. Geissboden) cher Siedlungen. Landwirtschaftsbauten bei «Tschuggen»

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Grossräumliche Strukturen

Siedlung und Landschaft

Die Hauptsiedlungsgebiete gliedern sich entlang der Julierstrasse zwischen dem Stadtgebiet von Chur und Lenzerheide durch das Churwaldnertal. Malix liegt an exponierter Lage am Osthang des Dreibündensteins. Churwalden liegt auf einer Schuttebene, welche Richtung Wititobel allmählich ansteigt. Die Siedlung zieht sich entlang der Rabiosa und der Passstrasse. Parpan liegt am Fusse der Gebirgskette des Rothorn, Weisshorn und Schwarzhorn auf einer Hochtalebene.

Die Landschaft der Gemeinde Churwalden gliedert sich in die Talebene entlang der Rabiosa, die Ter- rassenlandschaft in Malix, die strukturreiche Land- schaft Oberberg sowie die angrenzenden Gebirgs- landschaften Richtung Stätzer Horn und Rothorn.

Erschliessung

Churwalden verfügt über gute Erschliessungsvo- raussetzungen mit Anschluss an die Julierstrasse Richtung Lenzerheide und Chur. Der Anschluss an den öffentlichen Verkehr ist über den Halbstunden- takt der Postautoverbindung Chur-Lenzerheide ge- währleistet. Brambrüesch ist über die die Seilbahn direkt an das Stadtgebiet von Chur angeschlossen.

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Räumliche Analyse - Malix

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1 Historischer Dorfkern sehr unterschiedlich. Unternutzte Gebiete be- Die Erschliessung der Bauzone ist durch das Die Bebauung im Siedlungskern von Malix liegt stehen hauptsächlich am Cartschins- und vorhandene Netz gegeben. Aus verkehrstechni- in einer ausgeprägten Hanglage und hat den Scarneraweg sowie in der dreigeschossigen scher Sicht lassen sich für die vorhandene Charakter eines dichten Haufendorfes. Der ty- Zone entlang der Kantonsstrasse. Unüberbaute Quartiererschliessung keine wesentlichen Defi- pologische Unterschied zu Churwalden und Grundstücke bestehen nur vereinzelt. zite erkennen. Parpan, die als lockere, vom Tourismus ge- prägte Strassendörfer im sanft ansteigenden 3 Gelände wahrgenommen werden, ist in ver- Grün- und Freiräume schiedener Hinsicht markant. Abgesetzt und Wichtige Grün- und Freiräume im Siedlungsge- oberhalb des eigentlichen Dorfkerns befindet biet bestehen in Form von Gärten und Um- dich die Häusergruppe «Oberdorf», welche schwungsflächen der historischen Bebauung im noch heute landwirtschaftlich geprägt ist. Hangbereich Richtung Brambrüescherstrasse. Ein Bebauungs- und Erschliessungskonzept, Die bäuerliche Bausubstanz besteht aus eng welches den Umgang mit der bestehenden aufeinander folgenden Hofeinheiten (Wohnhaus Bauzonenreserve und den Grünräumen klärt, und Stallscheune) die ein dichtes System von besteht für diese Gebiete nicht. Gassen und Plätzen formen. Die aussenräumli- chen Qualitäten sind zum Teil sehr bemerkens- Prägend ist der weitgehend offene Land- wert (z.B. bauliche Verschmelzung Wohnhaus schaftsraum unterhalb der Kantonsstrasse, und Ökonomiebauten mit öffentlichem Stras- welcher ursprünglich dem Ackerbau diente. Ein sendurchgang). Die traditionelle Holzbauweise Ausbau der gewerblichen Nutzung würde dieser dominiert nach wie vor das Erscheinungsbild Offenhaltung entgegenstehen. (Wohnhäuser Kantholzstrick; Stallscheunen: Pfeilerstall, Rundholzstall.). Historische Stein- bauten sind nur vereinzelt vorhanden. Verkehr

Durch die Hanglage von Malix entstand ein to- pografisch bedingtes, aufwändiges Quartierer- 2 Wohngebiet schliessungsnetz. Das Netz besteht hauptsäch- Das reine Wohngebiet entstand ab den 1960er lich aus parallel zum Hang verlaufenden Er- Jahren nördlich des historischen Dorfkerns. Es schliessungsstrassen. handelt sich überwiegend um Einfamilienhaus- bebauungen auf mehreren Geländeebenen. Die realisierte bauliche Dichte ist quartierbezogen

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Räumliche Analyse - Churwalden

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1 Historischer Dorfkern Ein- und Mehrfamilienhäusern rund um den bahnen. Dem Areal der Talstation «Portal Chur- Der Siedlungskern von Churwalden besteht aus Ortskern. Oft handelte es sich dabei um reine walden» kommt dadurch eine wichtige touristi- einer langgezogenen Strassenbebauung. Der Ferienhäuser. sche Bedeutung zu. Zusammen mit dem an- grenzenden Sessellift Pradaschier mit Rodel- Nordabschluss wird durch den Klosterbezirk Entlang der Hauptverkehrsachse handelt es bahn sowie den Camping Pradafenz bildet der mit der Kirche St. Maria und Michael, dem mit- sich in der Regel um dichtere Überbauungen, Ort ein Schwerpunkt für den Tourismus. Gleich- telalterlichen Abtgebäude sowie dem am Hang an den Wiesenhängen vorwiegend um Einfamili- zeitig besteht auf den teilweise noch unternutz- oberhalb der Kantonsstrasse thronenden ehe- enhausüberbauungen. maligen Jugendstilhotel (Lindenhof) geprägt. ten Flächen erhebliches Potenzial für eine tou- 3 ristische (Weiter-) Entwicklung des Standortes. Im Übrigen handelt es sich um eine bäuerlich – Bildung und Sportinfrastruktur gewerbliche Bebauung welche örtlich mit Ho- Schulinfrastrukturen befinden sich in Malix, Eine Herausforderung für Churwalden bildet telbauten aus dem Anfang des 20. Jahrhun- Churwalden und Parpan. Primarschulstandorte das infolge des Tourismus erforderliche Park- derts durchsetzt ist. Durch Umnutzungen und sind Churwalden, Parpan und Malix. Die Ober- platzangebot und der damit verbundene Flä- Umbauten sind Teile der historischen Bausub- stufe befindet sich in Churwalden bei der chenbedarf. stanz verändert worden. Örtlich sind auch Er- Schulanlage Witi. Die Schulraumplanung der 5 satz- oder Neubauten realisiert worden. Insge- Gemeinde Churwalden wurde im Jahr 2017 Arbeiten samt sind die Veränderungen deutlich grösser überarbeitet und befindet sich in Umsetzung. Die Gemeinde Churwalden verfügt über meh- als beispielsweise in Parpan. In vielen Abschnit- Die bestehenden Schulstandorte bleiben mittel- rere kleinere Arbeitsstandorte. Insbesondere ten der Strassenbebauung besteht jedoch nach fristig bestehen. die Fleischtrocknereien sind historisch bedingt dezentral im Dorf Churwalden angeordnet. Das wie vor ein intaktes und einheitliches Erschei- Wichtige öffentliche Sport- und Freizeitinfra- wichtigste, zusammenhängende Arbeitsgebiet nungsbild mit gemauerten Gebäuden oder- strukturen befinden sich hauptsächlich in Chur- der Gemeinde befindet sich in «Parzutt». In der mural in Erscheinung tretenden Gebäuden. walden. Diese umfassen das Freibad mit Ten- bestehenden Gewerbezone befinden sich noch Zahlreiche Wohnhäuser weisen beachtliche nis- und Sportplätzen bei Giraboda sowie die verhältnismässig grosse Reserven. Aufgrund Qualitäten auf (Lage, Proportion, Architektur) Mehrzweckhallen und Sportplätze bei der des eingeschränkten Angebotes an geeigneten nicht wenige zeichnen sich durch besondere Schulanlage Witi. Zierelemente aus. Arbeitsstandorten ist eine optimale Nutzung des Gebietes «Parzutt» von grosser Bedeutung. 4 Touristische Infrastrukturen 2 Wohngebiete Churwalden ist einer der Haupteinstiegspunkte Mit dem Ausbau der touristischen Infrastruktu- Verkehr in die Sommer- und Winterdestination Arosa- ren ab den 1950er Jahren wurde setzte auch Die Anlagen der Feinerschliessung wurden oft Lenzerheide. Die neue Gondelbahn Churwal- eine grössere Neubautätigkeit ein. Insbeson- als private Anlagen realisiert. Teilweise entstan- den-Stätz ist eine der wichtigsten Zubringer- dere in der Periode zwischen 1970 bis 1990 den dadurch ineffiziente Erschliessungssys- entstanden grossflächige Neubaugebiete mit teme in den Wohngebieten.

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Räumliche Analyse - Parpan

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1 Historischer Dorfkern 2 Wohngebiete

Die Bebauung im Siedlungskern von Parpan Der Siedlungskörper von Parpan lässt sich in schmiegt sich an die Südseite des Turrabüels die drei Teilgebiete Dorfkern, Obertor und Böda (bäuerlich geprägt, örtlich Haufendorfcharak- gliedern. Bei letzten handelt es sich um Neu- ter) und folgt als Strassenbebauung (touristisch baugebiete, welche ab 1960 allmählich ent- geprägt) den leicht ansteigenden Verbindungs- standen. Die bauliche Dichte im Teilgebiet III ist wegen Richtung Lenzerheide. Im Zentrum um- infolge der grossvolumigen Bauten wesentlich schliessen, die in der Regel freistehenden Ge- höher als jene im Obertor. bäude einen grösseren Freiraum (Ried).

Das Erscheinungsbild der Bebauung wird im 3 Grün- und Freiräume Wesentlichen durch gut erhaltene, stattliche Aus landschaftlicher Sicht bildet die Ebene Steinhäuser geprägt. Einzelne dieser Objekte «Wasserböda» ein zentrales Element von Par- zeichnen sich durch eine ausserordentlich pro- pan. Der zu Wintersportzwecken genutzte von minente Lage, eine besondere historische Be- einem Gewässer durchzogene Landschafts- deutung (Patrizierhaus 16 Jh.; Gutshof 18.Jh. raum trägt wesentlich zur Wohn- und Aussen- etc.) oder spezielle architektonische Qualitäten raumqualität bei. aus. Markant sind auch einige Hotelbauten de- ren Ursprünge in der Jahrhundertwende (1900) liegen. Touristische Infrastrukturen Durch Umnutzungen, Umbauten und Erweite- Parpan ist Zielort der Skiweltcup-Piste und Ein- rungen ist die historische Bausubstanz verän- stiegsort in die Destination Arosa-Lenzerheide. dert worden. Örtlich sind auch Ersatz- oder Wichtige Infrastrukturen sind der Heimerglift Neubauten realisiert worden. Insgesamt sind und der Heimbergparkplatz mit angrenzendem die Veränderungen bescheiden und mit sogfäl- Kinderland. Im Winter sind nebst dem alpinen tigem Umgang mit der originalen Bausubstanz Skitourismus auch die Langlaufloipen ab Par- erfolgt. Entsprechend ist das Erscheinungsbild pan von Bedeutung. Mit dem Bau des neuen weitgehend intakt und einheitlich. Langlauf- und Skischulzentrums konnte die At- Das «Ried» bildet einen charakteristischen und traktivität dieses Angebotes weiter verbessert multifunktional nutzbaren Freiraum im Dorfkern werden. von Parpan. Bedeutend für den Sommertourismus sind der Wander- und Biketourismus.

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Räumliche Analyse - Brambrüesch

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1 Siedlungsgebiet Brambrüesch bestand ursprünglich aus verein- zelten Maiensässsiedlungen, welche heute noch teilweise ablesbar sind. Mit der Inbetrieb- nahme der Luftseilbahn Chur-Brambrüesch 1957 und der touristischen Erschliessung Rich- tung Dreibündenstein folgte der Bau von ver- streut angeordneten Ferienhäusern. Die Anord- nung der Erschliessungsachsen und der Bebau- ungen ist eher zufällig, was teilweise zu ineffi- zienten Erschliessungssystemen führte.

Die streusiedlungsartige Bebauung von Bram- brüesch ist durchzogen von offenen Land- schaftsräumen und Waldflächen.

2 Touristische Infrastrukturen Brambrüesch verfügt über Infrastrukturen und Angebote für den Sommer- und Wintertouris- mus (Skilifte, Wanderwege, Restaurants, Park- plätze). Eine wichtige Achse für den Tourismus bildet dabei der offene Landschaftsraum zwi- schen der Bergstation und dem Parkplatz Ried- boda.

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Räumliche Analyse – Passugg und Meiersboden

Passugg

Die Kleinsiedlung Passugg umfasst einige histo- rische Bauten, zu denen auch die markanten Bauten der heutigen Hotel- und Tourismusfach- schule zählen. Das Siedlungsgebiet wird im Weitern durch die Gewerbebauten der Mineral- wasser AG geprägt. Die Gebäudegruppe «Äber» an der Wegverbindung Richtung Meiersboden gehört ebenfalls zur Siedlung Passugg.

Meiersboden

Das in der Talebene und über Stadtgebiet Chur erschloessene Gebiet Meiersoden ist von ge- werblichen Bauten sowie den Bauten und Anla- gen des Militärs geprägt. Aufgrund der Lagevo- raussetzungen eigent sich das Gebiet vor allem für gewerbliche Nutzungen. Die Entwicklung des Gebietes wird durch die natürlichen Gege- benheiten (Lage an der Plessur und am Hang- fuss) eingeschränkt.

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Stärken-, Schwächen-, Chancen- und Risiken-Analyse

Stärken Schwächen

- Attraktiver Wohnstandort - Stagnierende Bevölkerungszahl - Weitgehend intakte, historische Ortskerne - Verkehrsbelastung Achse Chur - Lenzerheide - Nähe zum Wirtschaftsstandort Chur - Blockierte innere Bauzonenreserven aufgrund Bau- - Zugehörigkeit zur Destination Lenzerheide landhortung oder ungeeigneter Lage - Einstiegsort ins Skigebiet Lenzerheide-Arosa - Sanierungs- und Erneuerungsbedarf in Teilen des Gebäudebestandes - Gute Verkehrserschliessung (MIV und ÖV) - Unternutzte Gebiete - Gutes Versorgungsangebot (z.B. Einkauf, Bildung, Sport- und Freizeit) - Wenig geeignete Flächen für Gewerbebetriebe - Produktionsstandort Churwalden (Trockenfleisch) - Überproportional grosse Bauzonenreserve in Bram- brüesch - Hohe Landschaftsqualitäten und intakte Landwirt- schaft Chancen Entwicklungsziele (Stärken-Chancen) Entwicklungsziele (Schwächen-Chancen)

- Weiterentwicklung Churwalden als Ort mit regional be- - Churwalden als Zentrumsort für Versorgungs- und - In den Hauptsiedlungen (Malix, Churwalden, Parpan) deutender Versorgungsfunktion Dienstleistung stärken und weiterentwickeln. eine leichte Bevölkerungszunahme erreichen - Ausbau Tourismusangebot (v.a. Sommertourismus) - Historische Ortskerne in der Struktur und Substanz er- - Unüberbaute Bauzonen durch geeignete Massnah- - Aufwertung Standort Rathaus (Bushaltestelle und Wohn- halten men mobilisieren entwicklung) - Gebiet «Portal» konsequent als Zentrumsgebiet mit

- Zunehmende Bedeutung als Bildungsstandort (Passugg) hoher baulicher Dichte weiterentwickeln - Parpan als Schwerpunktgebiet für den Wintertouris- mus weiterentwickeln

Risiken Entwicklungsziele (Stärken-Risiken) Entwicklungsziele (Schwächen-Risiken)

- Überalterung der Bevölkerung, neue Wohnbedürfnisse - Siedlungsgliedernde Freiflächen innerhalb der histori- - Bildungsstandort Passugg erhalten und stärken - Konzentration der Arbeitsplätze in grösseren Gemein- schen Ortskerne werden vor einer Überbauung freige- - Meiersboden als Gewerbestandort mit Bezug zu den / Zentren (Chur, Domat/Ems, Landquart) halten. Chur entwickeln - Weiterer Bevölkerungsrückgang - Schaffen eines Angebotes an altersgerechten Wohn- - Arbeitsgebiet Parzutt steht für Neuansiedlungen von formen und betreutem Wohnen - Ineffiziente Nutzung Gewerbezone Parzutt Betrieben zur Verfügung und wird effizient genutzt - Malix und Parpan als Wohnstandorte stärken

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Übergeordnete Strategien zur Siedlungsentwicklung

Die Siedlungsentwicklung erfolgt innerhalb des bestehenden Siedlungsgebietes. Für das Wohnen und Arbeiten gut geeignete La- gen sowie touristisch bedeutende Areale werden mobilisiert und nach einem Konzept entwickelt.

A) Bevölkerungszahl leicht erhöhen D) Malix als Wohnstandort fördern H) Arbeitsgebiete effizient nutzen Malix wird als attraktiver Wohnstandort im Ein- Arbeitsstandort ist primär das Gebiet «Parzutt» Die Bevölkerung der Gemeinde Churwalden zugsgebiet der Agglomeration Chur weiterent- in Churwalden. Die effiziente Nutzung der ver- bleibt langfristig stabil. In den Hauptsiedlungs- wickelt. bleibenden Reserve steht dabei im Vorder- gebieten Malix, Churwalden und Parpan wird grund. eine leichte Bevölkerungszunahme angestrebt.

E) Parpan als Tourismusstandort stärken B) Churwalden als Zentrums- und Parpan wird als attraktiver Wohnstandort mit I) Gezielte Siedlungsentwicklung Tourismusort entwickeln gleichzeitiger touristischer Funktion weiterent- Der Fokus der Siedlungsentwicklung richtet wickelt. Die räumlichen und funktionalen Be- Churwalden ist das Verwaltungs- und Dienst- sich auf die Gebiete entlang der Hauptachse züge zur Nachbargemeinde Vaz/Obervaz wer- leistungszentrum der Gemeinde. Es erfüllt eine Chur-Lenzerheide und somit auf die Haupt- den angemessen berücksichtigt. kommunale und überkommunale Versorgungs- siedlungen von Malix, Churwalden und Parpan. funktion. Churwalden wird als Einstiegsort in die Sommer- und Winterdestination Lenzer- F) Brambrüesch als Naherholungsgebiet J) Entwicklung regional Abstimmen heide gestärkt. Brambrüesch wird auf die Bedürfnisse der Die Entwicklungsschwerpunkte mit überkom-

Naherholungssuchenden im Sommer und Win- munaler Bedeutung werden regional abge- C) Historische Dorfkerne erhalten ter ausgerichtet. Die Bedürfnisse der Erho- stimmt, insbesondere die Entwicklung des lungs- und Ruhesuchenden in der Natur wer- Die bauliche Entwicklung in den Dorfkernen Zentrumsortes Churwalden (z.B. hinsichtlich den gebührend berücksichtigt. erfolgt unter Berücksichtigung und Wahrung Portal) sowie das Naherholungsgebiet Bram- der historischen Strukturen und Substanz. Die brüesch. Dorfkerne sollen der einheimischen Bevölke- G) Passugg als Bildungsstandort erhalten rung zur Verfügung stehen. Die Erstellung Passugg wird als Bildungsstandort für Touris- neuer Zweitwohnungen (z.B. durch Umnutzung mus und Hotellerie mit internationaler Ausrich- von Stallbauten) wird nicht angestrebt. tung langfristig erhalten und weiterentwickelt.

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Strategie Siedlungsentwicklung – Churwalden

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Bei wichtigen Gebieten für die Siedlungs- (Rathaus) wird durch die Anordnung einer 6 Arbeitsgebiet Parzutt effizient nutzen entwicklung im Bereich Wohnen, Arbeiten, Bushaltestelle und einer attraktiven Stras- - Das Arbeitsgebiet Parzutt wird durch ein ef- Tourismus und öffentliche Nutzungen wird senraumgestaltung gestärkt. In der Nut- fizientes, an die Topografie angepasstes Be- eine effiziente Erschliessung und Bodennut- zungsplanung werden die erforderlichen bauungs- und Erschliessungskonzept effi- Massnahmen getroffen. zung sichergestellt. Der Strassenraum der zient genutzt. Für Neubauten sind talseitig Durchgangsstrasse wird aufgewertet. mindestens drei Vollgeschosse vorzusehen. 3 Areal Lindenhof umnutzen - Das Areal «Lindenhof» weist ein grosses Po- 7 Pradafenz besser nutzen tenzial für einen Beherbergungsbetrieb, ge- - Die bisherige Mischzone am Pradafenzer- 1 Standort Portal weiterentwickeln gebenenfalls in Kombination mit zugehöri- wäg wird ausschliesslich für Wohnzwecke - Der Areal Portal wird als Wohn- und Dienst- gem Wohnraum, auf. Dieses Potenzial wird vorgesehen. Für den bestehenden Spiel- leistungszentrum von Churwalden mit ho- projektbezogen bestmöglich ausgeschöpft. platz wird geeigneter Ersatz geschaffen. her baulicher Dichte weiterentwickelt. Die bestehende historische Bausubstanz - An der Talstation Pradaschier werden die wird nach Möglichkeit erhalten. - Der Standort ist wichtigster Einstiegs- und planerischen Voraussetzungen geschaffen, Zielort in das Skigebiet Arosa-Lenzerheide. um künftige Bedürfnisse des Bergbahnbe- Er wird mit Angeboten und Dienstleistungen 4 Postliegenschaft triebes berücksichtigen zu können. im Bereich Tourismus, verbunden mit Woh-

nen und öffentlichen Nutzungen ergänzt - Die ehemalige Postliegenschaft wird für Wohn- und Dienstleistungsnutzungen um- und weiterentwickelt. 8 Landschaftsraum freihalten strukturiert. Aufgrund der zentralen Lage - Die Abstimmung zwischen touristischen - Der offene Landschaftsraum des Schuttke- wird eine effiziente Bodennutzung und eine und öffentlichen Nutzungen sowie die Rege- gels des Wititobels wird langfristig vor einer attraktive Gestaltung gegenüber dem öf- lung der Erschliessung wird in Folgeplanun- weiteren Überbauung freigehalten. fentlichen Raum angestrebt. Die planeri- gen sichergestellt. sche Umsetzung erfolgt projektbezogen. Es - Die Parkierung wird im Zusammenhang mit wird ein Ersatzneubau mit optimaler Aus- Öffentliche Infrastrukturen erhalten Überbauungen unterirdisch angeordnet. nützung angestrebt. 9 und ausbauen

- Der Standort Giraboda mit öffentlichen 2 Standort Rathaus aufwerten 5 Durchgangsachse aufwerten Sport- und Erholungseinrichtungen wird er- - Der Bereich des Rathauses und der gegen- - Die Durchgangsachse durch Churwalden halten und bedarfsgerecht erneuert und er- überliegenden Bauzonenreserve wird nach wird durch die punktuellen Massnahmen im gänzt. Die Kronenwiese dient als Standort einem Gesamtkonzept weiterentwickelt und öffentlichen Strassenraum beim Rathaus, für Pflegeheim und Alterswohnungen. aufgewertet. Der öffentliche Charakter und bei der Postliegenschaft und beim Portal die Bedeutung des Verwaltungszentrums gestalterisch aufgewertet.

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Strategie Siedlungsentwicklung – Malix

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Die Attraktivität von Malix als Wohnstand- - Die charakteristische Gassenbebauung im ort wird erhalten und gestärkt. Unternutzte Dorfkern wird erhalten. Wichtige siedlungs- Gebiete werden auf Basis von Bebauungs- interne Grün- und Freiräume werden im In- und Erschliessungskonzepten einer Über- teresse des Ortsbildschutzes und der Wohnqualität angrenzender Bauten von bauung zugeführt. Hochbauten freigehalten.

1 Struktur im Dorfkern bewahren 4 Nutzungspotenziale ausschöpfen - Im Dorfkern wird das dichte System von Gassen und Plätzen sowie die wertvollen - Entlang der Kantonsstrasse bestehen er- Gärten und Freiflächen erhalten. Um- und hebliche Nutzungsreserven in Form nicht Neubauten orientieren sich an der traditio- überbauter Bauzonen oder leerstehender nellen Bauweise. Ökonomiebauten. Für diese Gebiete ist die Erschliessung sowie eine effiziente Nutzung

sicherzustellen. 2 Unternutzte Gebiete besser nutzen - Für sämtliche Liegenschaften ist eine rück- - Die Gebiete zwischen der historischen Be- wärtige Erschliessung ab kommunaler Er- bauung im Ortskern und der Brambrües- schliessungsstrasse vorzusehen. cherstrasse sind unternutzt. Zwecks Erhal- tung der wertvollen siedlungsinternen Grün- und Freiräume ist die bauliche Nutzung an 5 Areal Belvedere umnutzen die Brambrüescherstrasse sowie an die - Das Areal des ehemaligen Restaurant Bel- Dorfstrasse und den Kirchweg zu konzent- vedere wird nach einem Gesamtkonzept für rieren. eine Wohnüberbauung mit Geschosswoh- - In Berücksichtigung der wertvollen Grün- nungen entwickelt. Dazu wird ein Folgepla- und Freiräume ist entlang der Brambrües- nungsverfahren durchgeführt. cherstrasse im Sinne einer Nutzungskon- zentration nur eine Bautiefe vorzusehen.

3 Landschaftsraum offenhalten - Der offene Landschaftsraum unterhalb der Kantonsstrasse wird vor einer weiteren Überbauung freigehalten.

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Strategie Siedlungsentwicklung – Parpan

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Parpan wird als Wohnstandort und Schwer- punktgebiet für den Wintertourismus erhal- - Das Gebiet «Triangel» bildet eine Reserve ten und gestärkt. Dem Zusammenspiel zwi- für eine bedarfsgerechte Erweiterung der schen Siedlung und Landschaft wird beson- bestehenden Hotelnutzungen und bewirt- schafteten Wohnungen. dere Beachtung geschenkt.

3 Anliegen Wintertourismus berücksich- 1 Struktur und Substanz im Dorfkern tigen bewahren - Die Bereiche Grossboden/Heimbergpark- - Die historische Struktur und Substanz im platz und Talstation Heimberglift sind Dorfkern und die spezielle architektonische Schwerpunktgebiete für den Wintertouris- Qualität von Einzelbauten wird erhalten. mus. Die vorhandenen Infrastrukturen wer- - Das «Ried» wird langfristig als mulifunktio- den bedarfsgerecht erneuert und ausge- nal nutzbarer öffentlicher Freiraum für Erho- baut. lung, Freizeit, Tourismus oder temporäre

Anlässe erhalten.

4 Landschaftsraum offenhalten 2 Entwicklungsgebiete effizient nutzen - Der durchgehende Landschaftsraum «Was- - Das Entwicklungsgebiet Obertor dient der serböda» wird langfristig vor einer Überbau- Erstellung von Wohnbauten sowie der Er- ung freigehalten. Er dient der Wintersport- weiterung des bestehenden Hotelbetriebes. nutzung und damit verbundenen temporä- Im Rahmen einer Folgeplanung gelten fol- ren Anlagen. gende Zielsetzungen: o Ortsbauliches Konzept, welches eine optimale Ausnützung und effiziente Erschliessung gewährleistet.

o Es sind ausschliesslich Geschosswoh- nungsbauten und/oder Hotelnutzun- gen vorzusehen o Klären der freizuhaltenden Flächen und des Korridors für den Wintersport o Aufzeigen einer gemeinsamen Parkie- rungslösung

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Strategie Siedlungsentwicklung –Brambrüesch

Brambrüesch wird als Destination für die Naherholung der Bevölkerung von Chur und Umgebung im Sommer und Winter erhalten und gestärkt. Zusammenhängende und durchgehende Landschaftsräume werden erhalten.

1 Ausrichtung auf Tourismus - Die touristische Hauptachse zwischen Berg- station Brambrüesch und Riedboda dient ausschliesslich dem Erhalt und der Weiter- entwicklung des touristischen Angebotes. Entlang des Riedbodawäg steht die Offen- haltung für verkehrende Wintersportler im 1 Vordergrund. - Neue Touristische Infrastrukturen konzent- rieren sich auf das Gebiet zwischen Berg- station und Riedboda. 2 - Die Entwicklung innerhalb der Ferienhaus- siedlung konzentriert sich auf bewirtschaftete Wohnformen. Zusätzliche Erstwohnungen werden nicht angestrebt.

2 Landschaftsräume bewahren - Die durchgehenden Landschaftsräume, wel- che teilweise durch den Wintersport bean- sprucht werden, werden langfristig vor ei- ner Überbauung freigehalten. Die streusied- lungsartige Bebauung von Brambrüesch wird entsprechend begrenzt.

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Strategie Siedlungsentwicklung –Passugg und Meiersboden

Für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Tourismus und Hotelfachschule sowie die Mineralquellen werden die erforderli- chen planerischen Voraussetzungen ge- schaffen. Meiersboden wird als Gebiet für Kleingewerbe mit engem Bezug zur Stadt Chur ausgerichtet.

1 1 Bildungsstandort Passugg stärken - Die Bildungseinrichtungen in Passugg wer- 2 den erhalten und gestärkt. Die Gemeinde 2 schafft bei Bedarf die erforderlichen plane- rischen Rahmenbedingungen für eine Wei- terentwicklung der Angebote und Betriebe. 1

2 Arbeitsgebiete weiterentwickeln - Meiersboden verfügt aufgrund der guten Anbindung an das Stadtgebiet Chur gute Voraussetzungen für kleinere und mittlere Gewerbebetriebe aus dem Bereich Hand- werk, Transport u.ä. Die Entwicklung des Gebietes wird auf solche Gewerbebetriebe ausgerichtet. Die kantonalen Interessen (Zi- vilschutz, Aufnahmezentrum) werden be- rücksichtigt. - Für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Mineralquellen am Standort Passugg werden bei Bedarf die erforderlichen Rah- menbedingungen geschaffen.

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Strategien zur Förderung einer Siedlungsentwicklung nach Innen

Die Grösse der Wohn-, Misch- und Zent- handelt oder für die Siedlungsentwicklung - In den Entwicklungsschwerpunkten Kreuz rumszonen wird im erforderlichen Mass re- der Gemeinde (Malix), Portal Churwalden und Obertor Par- duziert. Die Reduktion erfolgt unter Berück- - Die konkrete Massnahme für die potenziel- pan sowie in den Kernzonen der Hauptsied- sichtigung der Fraktionierung und der wich- len Bauzonenreduktionsflächen wird in der lungsgebiete werden minimal dreigeschos- sige Bauten angestrebt. Dies insbesondere tigen Entwicklungsgebiete der Gemeinde. Nutzungsplanung festgelegt. Nebst Auszo- nungen werden Nutzungskonzentrationen im Rahmen von Neubauten, Ersatzneubau-

und Nutzungsverlegungen geprüft. ten oder wesentlichen Erweiterungen. Reduktion der Bauzone im erforderlichen - Die geltenden Ausnützungsziffern in den Mass Wohngebieten erfüllen, mit Ausnahme der Wichtige Bauzonenreserven mobilisieren - Die Reduktion der Bauzone erfolgt in der Wohnzone in Brambrüesch, den Richtwert Regel an peripheren Lagen, welche für die - Zur Gewährleistung der Verfügbarkeit der von 0.5 gemäss KRIP-S. Durch geeignete angestrebte Siedlungsentwicklung nicht unüberbauten Parzellen werden in der Nut- Massnahmen wird sichergestellt, dass die von strategischer Bedeutung sind. zungsplanung geeignete Massnahmen zur zulässige Ausnützung möglichst optimal ge- Mobilisierung und zur baulichen Verdich- nutzt wird. - An folgenden Lagen werden im Rahmen der tung unternutzter Gebiete ergriffen. Bei der Nutzungsplanung Reduktionen der Bauzone - In Brambrüesch konzentriert sich die bauli- Mobilisierung wird nach raumplanerischen konkret geprüft: che Entwicklung auf die Bereiche Tourismus Kriterien und in Anlehnung an die beste- und Naherholung. Auf eine Erhöhung der o Für die Überbauung nicht oder wenig hende Regelung in der Gemeinde Churwal- baulichen Dichte in den Wohngebieten wird geeignete Gebiete an steilen Hanglagen den eine Überbauungsfrist vorgesehen. verzichtet. Die Ausdehnung der Wohnge- am Bauzonenrand. biete wird durch Festlegung des Siedlungs- randes begrenzt. o Für den Erhalt des Ortsbildes wichtige Erhöhung der baulichen Nutzung siedlungsinterne Grün- und Freiräume - Die Siedlungsentwicklung erfolgt schwer- sowie an das Siedlungsgebiet angren- punktmässig an gut erschlossenen und Ausdehnung Siedlungsgebiet begrenzen zende Landschaftsräume zentralen Lagen (Entwicklungsgebiete ge- - Der Siedlungsrand bildet die langfristige mäss Strategiekarten) Grenze zwischen Baugebiet und Nichtbau- o Gebiete mit geringer Nachfrage nach - In den Entwicklungsschwerpunkten in Ma- gebiet. Erstwohnungen an peripheren Lagen lix, Kreuz, Churwalden und Parpan wird eine Erhöhung der baulichen Nutzung ange- o Nicht oder nur teilweise erschlossene strebt. Dies im Rahmen projektbezogener Gebiete am Siedlungsrand. Nutzungsplanungen oder in Folgeplanungen - Auf weitergehende Reduktionen wird ver- (Ausnützungsbonus). zichtet, da es sich dabei um Gebiete inner- halb des weitgehend überbauten Gebietes

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Massnahmen – Übersicht

Massnahme Priorität Umsetzungsinstrument / Federführung Verfahren

Gebietsbezogene Massnahmen (Beschrieb siehe nachfolgend) A Malix - Nutzungskonzentration entlang Brambrüescherstrasse gering Quartierplanung Gemeinde, Betroffene

B Parpan - Entwicklung Obertor und Rüti mittel Nutzungsplanung Gemeinde in Koord. Quartierplanung mit Grundeigentümer C Churwalden - Entwicklung Gebiet Portal nach einem Gesamtkonzept hoch Areal- und Quartierpla- Gemeinde nung D Churwalden – Umnutzung Areal Lindenhof mittel Projektbezogen Gemeinde (Nutzungsplanung) E Churwalden – Entwicklung Arbeitsgebiet Parzutt mit optimaler baulicher Dichte hoch Gestaltungsplan und/oder Gemeinde Quartierplan

Massnahmen zur Förderung einer Siedlungsentwicklung nach Innen Siedlungsentwicklung an zentralen Lagen Hoch Nutzungsplanung Gemeinde - Schaffen planerischer Voraussetzungen für eine hohe bauliche Dichte in den Entwicklungsgebieten Quartierplanung Interessenz (bei Folgeplanungen/ - Gewährleistung einer höheren AZ in Folgeplanungen od. projektbezogenen Nutzungsplanungen projektbezogenen Pla- nungen) - Mindestausnützung in den Entwicklungsschwerpunkten und in den Kernzonen festlegen (Richtwert: drei Vollgeschosse, Ausnützungsziffer 0.8)

Massnahmen zur Mobilisierung der wichtigen Nutzungsreserven (gestützt auf KRG) hoch Nutzungsplanung (Zonen- Gemeinde plan) - Sicherstellung der Verfügbarkeit bestehender Bauzonen mit differenzierten Überbauungsfristen.

- Werden Fristen nicht eingehalten, kann die Gemeinde Massnahmen (Kaufrecht, Auszonung) ausüben

Reduktion der Bauzone am Siedlungsrand und an ungeeigneten Lagen Hoch Nutzungsplanung (Zonen- Gemeinde plan) - Vornahme von Bauzonenreduktionen an randlichen oder ungeeigneten Lagen in der Nutzungsplanung

- Schaffen von Rechtssicherheit durch Festlegung einer dem RPG entsprechenden Bauzone

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Massnahme A – Malix Nutzungskonzentration an Brambrüescherstrasse -

Ausgangslage Wichtiger Grünraum - Unternutzte Gebiete mit wichtigen Grünräu- men unterhalb der Brambrüescherstrasse.

- Bebauung und Erschliessung sind nicht ge- regelt.

- Wichtige Bauzonenreserve für Malix an ge- eigneter Wohnlage.

Strategie - Überbauung unter Berücksichtigung der Grünräume.

- Erhalt der Wohn- und Aussenraumqualitä- ten durch geeignete Anordnung der Bauten.

- Baustandorte an den bestehenden Er- schliessungsanlagen vorsehen (Nutzungs-

konzentration).

Massnahmen - Festlegung der Baustandorte und baulichen Nutzung in der Nutzungsplanung oder Fol- geplanung - Festlegen der Grünräume in der Nutzungs- planung oder Folgeplanung - Konkretisierung der Zonenzuweisung und der Zonenbestimmungen. - Regelung einer effizienten Bebauung und Erschliessung sowie Prüfung gemeinsamer Parkierungslösungen

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Massnahme B – Entwicklungsgebiet Obertor und Rüti Parpan

Ausgangslage - Grosse Nutzungsreserve im bestehenden Obertor und weitgehend erschlossenen Siedlungs- gebiet. - Direkt angrenzend an bestehenden Hotel- betrieb.

- Einziges grösseres Entwicklungsgebiet für Wohnen in Parpan - Wohnungen in Verbindung mit Hotel oder reines Wohnen möglich

Obertor Strategie

- Entwicklungsgebiet für Wohn- und Hotel- nutzung

- Zentrale Erschliessung und Parkierung ist infolge der Nutzungsdichte anzustreben.

- Eignung für Geschosswohnungen ist gege- ben und erwünscht.

- Optimale Ausnützung sicherstellen

Massnahmen

- Festlegung Folgeplanung zwecks Regelung Bebauung und Erschliessung - Verfügbarkeit und haushälterische Nutzung sicherstellen

- Bedürfnisse des Hotelbetriebes in die Ent- wicklung miteinbeziehen

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Massnahme C – Entwicklungsgebiet Portal Churwalden

Ausgangslage Portal - Das Gebiet bildet einen wichtigen Einstiegs- und Zielort ins Skigebiet Arosa-Lenzerheide.

- Busterminal und neue Gondelbahn entstan- den in den letzten Jahren.

- Grosses Potenzialgebiet für Tourismus und Wohnen.

- Freizeitnutzungen und Altersheim (in Um- setzung) in unmittelbarer Nähe.

Strategie - Entwicklung des Gebietes Portal zum Zent-

Portal rumsgebiet von Churwalden mit hoher Dichte

- Parkierung im Zusammenhang mit Neu- überbauungen unterirdisch organisieren

- Entflechten der Erschliessung - Stärken und Aufwerten des öffentlichen Raumes und der öffentlichen Nutzungen.

Massnahmen

- Erarbeiten eines ortsbaulichen Konzeptes, welches eine effiziente Erschliessung und optimale Ausnützung gewährleistet - Umsetzung des Bebauungs- und Erschlies- sungskonzeptes im Rahmen von Folgepla- nungen (Areal- und Quartierplanungen)

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Massnahme D – Entwicklungsgebiet Lindenhof

Ausgangslage Lindenhof - Ehemaliges Jugendstilhotel an hervorragen- der Lage.

- Die bisherige Alters- und Pflegeheimnut- zung «Lindenhof» entfällt infolge des Neu- baus am Standort Kronenwiese.

- Angrenzende Flächen der Wohnzone gehö- ren zur Liegenschaft - Noch keine Nachfolgenutzung bestimmt

Strategie Lindenhof - Standort wird infolge der hohen Lagequali-

täten für eine Nachfolgenutzung vorgese- hen - Gemeinde prüft die Nutzung zu Wohn- oder

Beherbergungszwecken.

- Die bestehende Baute wird nach Möglich- keit erhalten. Optionen für Erweiterungs- bauten werden offengehalten.

Massnahmen - Liegenschaft verbleibt im Eigentum der Öf- fentlichekeit, bis eine Nachfolgenutzung be- stimmt ist. - Die Nutzungsplanung wird projektbezogen bzw. bei konkreten Absichten angepasst. - Möglichkeiten für Zweitwohnnutzungen sind projektbezogen zu prüfen (Vorausset- zung: Geschützte Baute)

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Massnahme E – Arbeitsgebiet Parzutt

Ausgangslage Parzutt - Die Gemeinde verfügt aus topografischen Gründen über wenig geeignete Gebiete für Arbeitsnutzungen. - Das bestehende Gewerbegebiet Parzutt ver- fügt noch über grössere Nutzungsreserven.

- Gebiet ist verhältnismässig gut erschlossen und für Gewerbe geeignet -

Strategie - Die bestehenden Reserven im Arbeitsgebiet

Parzutt Parzutt werden möglichst optimal genutzt

- Entsprechend den topografischen Verhält- nissen (mittlere Neigung) soll je ein Ge- schoss talseitig und das darüberliegende Geschoss bergseitig erschlossen werden. - Neubauten sollen talseitig mindestens drei- geschossig in Erscheinung treten (z.B. zwei

Produktionsgeschosse + Bürogeschoss) - Einheitliches

Massnahmen - Mindestnutzung sowie ein einheitliches Be- bauungs- und Erschliessungskonzept wird über die Nutzungsplanung und/oder Folge- planung gewährleistet - Die Verfügbarkeit des Baulandes wird si- chergestellt

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Bildnachweise / Datenquellen

Porträt Bundesamt für Kultur (1983): Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS)

Demografie Bundesamt für Statistik, BFS (2016): Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) BFS (1990): Eidgenössische Volkszählung 1990

Wirtschaft und Mobilität BFS (2011, 2015): Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) BFS (2000): Eidgenössische Volkszählung 2000 BFS (2014): Pendlermatrix (STATPOP, AHV, STATENT) ARE (2013): ÖV-Güteklassen 2013, Hauptsaison

Siedlung, soziale Infrastruktur und Amt für Immobilienbewertung, AIB (2016): Angabe Umbaujahr aus Mutationen der Gebäudenummer geschätzter Gebäude Versorgung BFS (2016): Gebäude- und Wohnungsstatistik BFS (2017): Leerwohnungszählung

Bauzonenreserven und Bedarf ARE (2018): Richtplananpassung in den Bereichen Raumordnungspolitik und Siedlung (KRIP-S), Gemeinde-Datenblatt

Grundlage Zeitschnitte Bundesamt für Landestopografie swisstopo (1882 / 1933): Siegfriedkarte Bundesamt für Landestopografie swisstopo (1958 / 1979 / 1997 / 2008): Landeskarte 1 : 50 000

Grundlage Räumliche Analyse und Strate- Amt für Landwirtschaft und Geoinformation (2018): Amtliche Vermessung Kanton Graubünden gien Bundesamt für Kultur (1983): Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS)

Luftbilder (Titelblatt, S. 3, 5, 16, 24, 33, Amt für Raumentwicklung des Kantons Graubünden (ARE), © Comet Photoshopping GmbH / Dieter Enz 38-42.)

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