orf · Müden (Örtze) Wietzend · Faßberg ltau · · Obero lle · So er Berg 140 km her Heid f · Ce gen Wietz e · · Dehningsho spin · Bi km en 223 ing erd ev hn Sc · ck be er av rh Notgeld der Gemeinde Hemdingen 1921. e d ie Die Rückseiten sind mit Tiermotiven aus N · Hermann Löns „Mümmelmann“ gestaltet. oh l de n U · h © bla o ttw l

e © blattwerker.de rk e © blattwerker.de er.de d n a

H · e „Jans Mümmelmann, der alte Heidhase, lag in seinem Lager auf dem

id e h Glühend und einsam blanken Heidberg […] die Jahre seiner männlichen Reife verbrachte er in d r o N . der Heide, nachdem ihm Feld und Wald Menschenhaß gelehrt hatten, und d . Wie Löns die Heide sah i z nur, wenn sein Herz sich nach Zärtlichkeiten sehnte, verließ er die Öde.“ l o h h (Löns: Mümmelmann und andere Tiergeschichten) c u B ·

k e b h „Ohne daß sie es merkten, brachte er c s m i k F 0 den Bauern Verständnis für die Schön­

heiten der Landschaft bei, rettete den Über die Heide alten Wahrbaum* vor dem Dorfe, der Über die Heide sind wir gegangen, der Straßenverbreiterung weichen sollte,

© Sta Und die Heide war blütenleer, dtb [und] ließ die beiden Steingräber iblio thek Hannover Goldene Käfer flogen schimmernd in der Heide […] Auf dem Sande vor uns her. […] für ewige Zeit schützen.“ Herrman Löns (Löns: Da hinten in der Heide) (* 29.8.1866, † 26.9.1914) gilt als der Heidedichter Einen Busch von goldenem Ginster schlechthin! Für ihn war die Heide ein Landschafts­ Hieltest du in deiner Hand, © blattwerker.de „Ich packte den Rucksack und saß ideal, in dem er als Stadtmensch zur Ruhe kam und Den ich an dem Hünengrabe am andern Morgen in der Bahn Kraft schöpfte. Zur Erinnerung dir band. [und] ließ sie in Celle weiterfah­ Die Eindrücke seiner Gedichte, Lieder und ren […] Erzählungen haben das Bild der Heide in den Zur Erinnerung an die Stunde, Wie lachten meine Augen in die Köpfen der Menschen maßgeblich mitgeprägt. Die in uns noch lange glüht, „Sie wußten nicht, wie schön Heide hinein, streichelten die Bir­ Nicht zuletzt, da seine Romane als Vorlagen für Wenn an deinem Ginsterstrauße die Heide spät im Herbst ist, ken, Fuhren** und Machangeln***, Heimatfilme der 1950er- bis 1970er-Jahre dienten. Alle Blumen sind verblüht. wenn ihr bräunliches Kleid mit sil­ strichen kosend über die braunen

Löns setzte sich auch für den Schutz der Heideland­ (Löns: Über die Heide) bernen Perlchen bestickt ist, wenn Weiten und die dunklen Gründe.“ schaft ein. die Moorhalmbüschel wie helle (Löns: Mein grünes Buch) Fotos in den Kreisen v.l.n.r: * Wahrbaum = ein zum Fällen bestimmter Baum Ausschnitt aus handschriftlichem Dokument Flammen leuchten.“ ** Fuhren = Kiefern *** Machangeln = Wacholder (niederdeutsche Begriffe) „Der Baumläufer“ von Löns. (Löns: Mein buntes Buch) Sämtliche Werke von Löns. © Oelfke - Wikia.de Foto rechts: Hermann Löns 1912. www.heidschnuckenweg.de Herausgeber: Landkreis Celle rf · Müden (Örtze ietzendo ) · Faßberg ltau · W · Ober lle · So erg 140 km oher He · Ce gen Wietzer B ide · Weesen ehningshof pin · D · Bis km en 223 © g n U. i Lo rd epe e r ev hn Sc · ck be Und Schafe weideten am Heidewall. er av rh Dicht über mir sah ich den Hirten sitzen, e d ie N Er schlingt den Faden und die Nadeln blitzen, · oh l de Wie er bedächtig seinen Socken strickt. n U · © (Annette von Droste-Hülshoff, 1797–1848: h U. Lo o ep l er e Die Mergelgrube) d n a

H · e

id e h d r o

N . d i. Bewunderer der Heide

z l o h h c u Löns war nicht allein B ·

k e Abseits b Hinaus aus der Stadt! h c s m Es ist so still; die Heide liegt i k Und da dehnt sie sich, F 0 Im warmen Mittagssonnenstrahle, „Ich öffne das Fenster. Die Heide, nebelnd, gespenstiglich,

Ein rosenroter Schimmer fliegt Wie die Birken rauschen! Die Winde darüber sausend, Um ihre alten Gräbermale; Wie die Föhren* sich „Ach, wär hier ein Schritt, wie tausend!“

© U Die Kräuter blühn; der Heideduft knisternd biegen im Herbst- . L (Friedrich Hebbel, 1813 –1863: Der Heideknabe) oe pe r Steigt in die blaue Sommerluft. wind. Der Mond lugt durch […] zerrissene Wolken.

(Theodor Storm, Es ist unruhig in der Natur, 1817–1888: Abseits) ich höre das Herz der Heide Die Heide inspirierte nicht nur Löns, schlagen.“ * Föhren = Kiefern sondern auch zahlreiche andere Autoren: (Felicitas Rose, 1862–1938, Unter ihnen bekannte und weniger bekannte, © blattwerker.de Autorin der Südheide) Heidebewohner und Durchreisende, Bewunderer und Verächter „Gebt mir Flachland, mit weiten Horizonten; dieser weiten Landschaft. Kiefernwälder, süß und eintönig, Wacholder

Einsamkeit, Stille, Schönheit und ein Hauch und Erica; und an der Seite muß der weiche Tiefeinsamkeit, es schlingt um deine Pforte von Melancholie prägen ihre Werke. staubige Sommerweg hinlaufen, damit man Die Erika das rote Band. weiß, daß man in Norddeutschland ist.“ Von Menschen leer, was braucht es noch der Worte, (Arno Schmidt, 1914–1979, Autor der Südheide) Sei mir gegrüßt, du stilles Land. © J. Rusch - Wikipedia (Detlev von Liliencron, 1844 –1909: Heidebilder) Gemälde in den Kreisen v.l.n.r.: Fritz Flebbe, Heideweg, 1926. Albert König, Heide bei Rebberlah, um 1910.

© Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Gustav Koken, Hof bei Lutterloh, 1900. www.heidschnuckenweg.de Herausgeber: Landkreis Celle rf · Müden (Örtze ietzendo ) · Faßberg ltau · W · Ober lle · So 144 km oher He f · Ce gen ide · Weesen · Dehningsho spin · Bi km en 223 ing rd ve ne Sch · Fotos in den Kreisen v.l.n.r.: ck be er Heidschnuckenbock. v ha Die Züchter Tewes und Kuhlmann er d ie präsentieren ihre Böcke. N · h lo Foto rechts: Der Auktionator e nd preist einen Bock an. U · h © T o ew l es e d n a

H · e d i e h d r o Bockauktion

N . d . i z l Schau der schönsten Schnucken o h h c u B ·

k e © Archiv: H.-H. Euhus b h c m s i k F Heidschnucke verschwindet? 0

Sollte die traditionelle Schafrasse, die so angepasst an die karge Foto links: Begutachtung der Böcke, 1930. Heide war, bald ganz verschwinden? Um 1900 war der Schafbe- Großes Foto unten: stand in der Südheide so stark rückläufig, dass die Landwirtschafts- © L K C Historische Aufnahme von der elle kammer Hannover prüfte, „ob es nicht rätlich sei, zur Verbesserung

© LK Celle Bockauktion beim Hotel Bauernwald. der Schafzucht irgendwelche Maßnahmen zu treffen“.

Bockauktion hat lange Tradition Schau belohnte Zuchterfolge Auf dem großen Platz am Hotel Bauernwald Mit der Gründung von Zuchtverbänden und den jährlichen Bock- fand früher die Heidschnucken-Bockauktion auktionen machten die Schafzüchter klare Zuchtziele bekannt. An- statt. Hier wurden jährlich die besten Heid- gepasst an die weiten, kargen Heideflächen musste eine richtig schnuckenböcke prämiert. Diese Tradition geht gute Heidschnucke widerstandsfähig, witterungsbeständig, genüg- bis 1923 zurück, als der „Schafzüchterverband sam und gut zu Fuß sein. Auch das Fleischgewicht und eine gute für den Regierungsverband Lüneburg“ zur Bemuskelung wurden mit der Zeit weiter ausgebaut. Gut geform- ersten Bockauktion nach Soltau einlud. te Hörner oder ein silbergraues Fell sind bis heute wichtige Prä- Seit über 60 Jahren findet diese Tierschau in mierungsmerkmale der „Grauen Gehörnten Heidschnucke“. Die Müden – heute beim Gasthaus am Heidesee – Bockauktion hat als Treffpunkt für Züchter einen wichtigen Beitrag statt. Einmal im Jahr, am zweiten Donnerstag zur Erhaltung dieser genügsamen Heideschafrasse geleistet. im Juli, haben Sie die Chance, dabei zu sein. © Archiv: H.-H. Euhus www.heidschnuckenweg.de Herausgeber: Landkreis Celle f · Müden (Örtz ietzendor e) · Faßber tau · W g · Obe le · Sol 145 km roher H · Cel en eide · Wees ingshof ping en · Dehn Bis m n · 223 k nge © i L rd K C e elle v ne ch · S ck Fotos in den Kreisen v.l.n.r.: e rb ve Schäfermeister Hans Storm. a © LK Celle rh e Der Bock ist bereit – d ie grau gehörnt und wunderschön. N · oh Zuchtleiter Klaus Gerdes. l de n Foto rechts: U · © h Prämierung 2014. bl att o we l rke e r.de d n a

H · e

id e h d Tradition lebt weiter:

r o N . d . i z „Mister Müden“ gesucht l o h h c u B ·

k e b h c m is k F 0

Am Ende bleibt ein Bock im Ring: Mister Müden ist auserkoren.

© L Häufig geht der Preis an eine der traditionellen Züchterfamilien aus K C elle Schmarbeck oder Niederohe in der Südheide. © Verband Lüneburger Heidschnuckenzüchter © Verband Prämierung einmal im Jahr Wenn man über die Brücke geht, gelangt Der Weg zum Schnuckenkönig Wer wird gewinnen? man zu einem Platz: Dort findet jedes Jahr am Wie läuft so eine Heidschnucken-Bock-​ Die Konkurrenz ist groß: Aus ganz Deutschland und sogar aus der zweiten Donnerstag im Juli die bundesweite auktion ab? Um kurz nach 6 Uhr werden die Schweiz kommen die Züchter nach Müden, um neue Böcke zu er- Heidschnucken-Bockauktion statt. Böcke abgeladen und gewogen: Der Fleisch- werben. Aber auch für Besucher ist diese Auktion ein Erlebnis: Wo zuwachs, eines der Gütekriterien, wird be- sonst sieht man die scheuen Tiere so nah und kann sich über Pro- Sie wird vom Verband der Lüneburger Heid- messen. Sind alle Böcke noch ein letztes Mal dukte rund um die Heidschnucke so ausführlich informieren? schnuckenzüchter organisiert. Die besten und gekämmt und schön der Reihe nach aufge- leistungsstärksten Böcke werden hier meist- stellt, kann die „Körung“ beginnen: Eine bietend versteigert. Ein guter Bock kann bis Foto Mitte: unabhängige Körkommission beurteilt die Bockauktion 2013. zu 2000 Euro kosten. Schnucken nach äußerer Erscheinung, Be- Foto links: muskelung und Fellqualität. Bockauktion 2014.

www.heidschnuckenweg.de Herausgeber: Landkreis Celle © A. Sontheimer ndorf · Müden (Örtze) · Faß · Wietze berg · oltau Oberoh elle n · S Wachholderwald 1 er Heide of · C nge 57 km · Weesen · Dehningsh ispi · B 3 km en 22 © g b in lat rd twe e rker v .de ne ch · S k ec rb ve a rh Fotos in den Kreisen v.l.n.r.: de ie N Frischgeborenes schwarzes Lamm. · h Graue Gehörnte Heidschnucke. lo e d Ziehende Schnuckenherde. n U · © H h . Sch lo lob insk e i d n a H · e id e h d Fotos rechts.: r o Weiße Gehörnte Heidschnucke. N . d Weiße Hornlose Heidschnucke, . i © M. Gertenbach © R. Traxi

lz auch „Moorschnucke“ genannt.

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c u B · Grauer Gehörnter Heidschnuckenbock. Europäisches Mufflon.

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b h c m Verwandt mit dem Mufflon is k F 0

Wahrscheinlich stammen die Heidschnucken von den noch

heute auf Sardinien und Korsika lebenden Mufflons ab. Sie waren früher von der Bretagne über Norddeutschland bis nach

© Sibirien weit verbreitet. H . S chl obi nski Der Schafzüchter unterscheidet drei Unterarten: Während die Weiße Gehörnte Heidschnucke noch im -Ems-Raum und die Weiße Hornlose Heidschnucke in Hochmoorgebieten Ein Schaf, das Heidekraut nascht Niedersachsens zu finden ist, lebt dieGraue Gehörnte Heid- © lightpoet – fotolia.com Die Heidschnucke nascht! Denn Schnucke schnucke seit sehr langer Zeit in der Lüneburger Heide.

kommt von „schnökern“ und heißt so viel © blattwerker.de wie naschen. Dabei würden andere Schafe bei dem kargen Heidekraut eher die Nase Die Heidschnucke: verziehen! Optimal an den Standort Heide angepasst Ein genügsames Schaf also: die Heidschnucke. Ein scheues Tier, Erst mal schwarze Schafe! dessen Fleisch fast wie Wild schmeckt. Eine Besonderheit der gehörnten Heidschnucken ist, dass nicht nur die männlichen, sondern auch die weiblichen Tiere Hörner tragen. Die Lämmer der „Grauen Gehörnten

Heidschnucke“ werden als „schwarze Schafe“ geboren. Ihr © Kuhlmann Fell färbt sich erst mit der Zeit von schwarz zu grau. www.heidschnuckenweg.de Herausgeber: Landkreis Celle endorf · Müden (Örtze) · Faß · Wietz berg · O Soltau berohe elle en · Wachholderwald 157 r Heide · hof · C ing km Weesen · Dehnings isp n · B 23 km ge 2 © in Te d we r s eve hn c · S ck be r ve a Nebeneinnahme: Wolle und Honig rh de ie N Um 1850 produzierten die Lüneburger Bauern 1000 · h lo e Tonnen Wolle – heute bräuchte man 40 LKW, um diese d n U · Menge zu laden! Die Wolle seiner Heidschnucken © h Te we lo s e d n konnte der Bauer zum Beispiel auf dem Wollmarkt in a H · e Celle verkaufen. Aus der hauptsächlich recht groben d i e Oberhaar-Wolle der Heidschnucken wurden Teppiche h rd

o N hergestellt, aus der feinen Unterhaar-Wolle wurde ein .

d i. / BRUNS (Fassberg) - BOMANN Museum © August-Bruns-Verlag Großteil der Kleidung gestrickt – sogar die Unterwäsche. lz

o Ein typisches Bild der Heide sind die überdachten h Auch die Imkerei war traditionell mit der Schafhaltung h Bienenkörbe, auch Bienenzaun genannt. c u B Links daneben ein Bannkorb gegen verbunden. Sowohl Honig als auch Bienenwachs konnte · k Diebe und böse Geister. e b der Bauer verkaufen. h c s m Leben mit i k F 0

der Heidschnucke

© T ew es Wie war das früher?

Schäfer von früher bis heute Durch aufkommenden Kunstdünger sowie die Verfügbarkeit günstiger Wolle Schnucken waren Lebensgrundlage und Baumwolle wurde die Heidschnucke Die Heidschnucke war für das Leben des für den Bauern weniger notwendig und Bauern früher sehr bedeutsam, denn sie einträglich. Nur wenige Familien haben lieferte Dünger, Wolle und Fleisch. bis heute ihre Heidschnuckenherden er- Um ausreichend Nährstoffe für die kargen halten. In diesem Heidegebiet hütet bis heute die Familie Tewes Felder zu erhalten, trieb der Schäfer seine ihre Heidschnuckenherde. Seit Jahrzehnten ist die Herde in Schnucken jeden Abend in den Schafstall der Zucht sehr erfolgreich. am Hof und mittags in den Außenstall.

Der Stall war mit abgestochenem Heidebo- © Tewes Fotos alle drei den – sogenannten Plaggen – eingestreut, Fotos in den Kreisen v.l.n.r.: Fotos von der Schafschur auf dem Hof Tewes: um den wertvollen Schafdung zu sammeln. Heidschnuckenaustrieb in Schmarbeck. Das Scheren der Schafe war eine aufwändige Arbeit: Leben mit den Heidschnucken. früher mit der Schere, später mit der Schermaschine. Schäfer „Fritz“ Schulte vom Hof Tewes. Foto links: Schafherde der Familie Tewes am Stall.

www.heidschnuckenweg.de © Tewes Herausgeber: Landkreis Celle zendorf · Müden (Örtze) · Faßb u · Wiet erg · O Solta berohe Celle en · Wachholderwald 15 r Heide · shof · © g 7 km Weesen · Dehning n A i u sp g i u · B m s k t n 3 -B e 22 ru g n n s- i Ve d rla er g / B v RUNS (Fassberg) e hn Sc · ck Die Karten von G. Völksen (aus „Die Lüneburger Heide, Landschaftszustand im LK Celle Landschaftszustand im LK Celle be er v Entstehung und Wandel einer Kulturlandschaft“) zeigen Ende des 18. Jahrhunderts Gegenwart ha er die Entwicklung der Heideflächen: Links gegen Ende des d ie N 18. Jahrhunderts, rechts der heutige Zustand nach · oh der Aufforstung mit Kiefern. l © e A d u g n u s t- U Br · un s- Ve h rla o g / l BRU e NS (F assberg) d n a H · e id e h Heide überall

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N . d . Landschaft war „abgegrast“ i

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c Wald Grenze LK Celle u B Heide ·

k unkultivierte e Moorflächen b h c s m i k F 0

© A u g u st -B ru n s- Ve rl ag / G EIS T ( Fra nkf urt)

Purpur-Teppiche werden erhalten © Lüneburger Heide GmbH Wo man hinblickt: nichts als Heide und

Wacholder! Dabei ist dies nur ein sehr kleiner Entstanden durch Abholzung Verschwunden durch Aufforstung © Tewes Schäfer Schulte mit seiner Heidschnuckenherde. Teil der Heide, die vor 200 Jahren flächen- und Übernutzung und Kunstdünger deckend die gesamte Lüneburger Heide von Die Heide hatte sich so stark ausbreiten können, Um 1900 setzten die Bauern vermehrt Kunstdünger Mit der Gründung des Naturparks Südheide im Jahr Hamburg bis Celle bedeckte. Als Kulturland- weil die Wälder in den Jahrhunderten zuvor gerodet ein und konnten so auf den Heideflächen Kartof- 1964 wurde ein wichtiger Grundstein zur Erhaltung schaft einst von Menschen gemacht, worden waren. Ihr Holz befeuerte unter anderem feln und Zuckerrüben anbauen. Staatliche Prämien dieser Landschaft im Gebiet nördlich von Celle gelegt.

sind die Heideflächen heute vom Menschen Salinen, die wertvolles Salz produzierten. Auf dem für Wiederaufforstungen förderten die Entstehung Fotos in den Kreisen v.l.n.r: geschützt. verbliebenen kargen Sandboden breitete sich Heide- zahlreicher Kiefern- und Fichtenwälder. Heidjer beim Plaggenhau. „Butenkaben“ Außenschafstall. kraut aus. Das regelmäßige Mähen für Einstreu in So entstand langsam das heutige Bild der Heide: ein Schnucken bei Schmarbeck vor der den Schafställen und der Verbiss durch die Heid- Mosaik aus Wäldern, Feldern und Heideflächen Schur mit schwarzen Lämmern. © aus dem Bildband „Die Lüneburger Heide – das wunderschöne Land“ schnucken hielten die Heide jung und verhinderten (siehe Abbildungen). August Bruns-Verlag, Fassberg das Wachsen neuer Bäume. www.heidschnuckenweg.de Herausgeber: Landkreis Celle Sommertag in der Lüneburger Heide, 1876, Eugen Bracht / Original: Bomann-Museum Celle © U. Loeper Heidschnucken vordem Stall,1902,Heinrich vonZügel /Originalin Privatbesitz Heidschnucken vordem Stall,1902,Heinrich vonZügel /Originalin Privatbesitz

© U. Loeper orf · Müden (Örtze) · Wietzend Faßberg ltau · · Obero lle · So Hausselberg her Heid f · Ce gen 165 km e · Weesen · Dehningsho ispin · B km en 223 ing erd ev hn Sc · ck be er av rh e d ie N · h lo e Heidekunst im Wandel der Zeit nd U Die Heide · h Zu den frühen Heidemalern gehörten Christian o el d Morgenstern oder Eugen Bracht, die mit ihrem farb- n a von bildschön bis wildromatisch H · lichen Reichtum und ihrer Detailtreue im 19. Jahr- e id

e h hundert eine realistische, teils romantisch idealisierte­ ­ d r o Eugen Bracht (1842–1921): N Landschaft zeichneten. . d . Sommertag in der Lüneburger Heide, 1876 i z l Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte sich die Heide o Das Werk „Sommertag in der Lüneburger Heide“ gilt als eines seiner h h c eindrucksvollsten Gemälde. Eugen Bracht malte es 1876, kurz nachdem als bildwürdig etabliert. Die neue Malergeneration u B · er seine Firma in Berlin liquidiert hatte, um sich ganz dem Malerberuf zu verinnerlichte die Idee der Freiluftmalerei: Ihre k e b h verschreiben. Seine naturalistischen Heide-Gemälde wurden begeistert Bilder entstanden nicht mehr im Atelier, sondern c m is k aufgenommen: Kritiker lobten die „stimmungsvolle Einsamkeit“. F 0 direkt in der Landschaft.

Heinrich von Zügel (1850–1941): Der Impressionismus, geprägt durch Licht und Heidschnucken vor dem Stall, 1902 Atmosphäre, spiegelt sich beispielsweise in den Mit seiner impressionistischen Tiermalerei traf Heinrich von Zügel den Gemälden Heinrich von Zügels wider. Künstler wie Geschmack der Zeit! Eine seiner Studienreisen führte ihn nach Nord- Albert König oder Erwin Vollmer stehen für einen deutschland, als er bereits den Professorentitel erlangt hatte. An der Lüneburger Heide faszinierten ihn die wechselnden Stimmungen der Übergang vom Impressionismus zum Expressionis- Tageszeiten. Die hier entstandenen Bilder gelten als meisterliche Werke mus. Gefühle und Gedanken der Künstler standen Vom öden Land zum Sehnsuchtsort eines großen deutschen Künstlers. nun mehr im Vordergrund.

Die großen Weiten der Lüneburger Heide Albert König (1881–1944) Der Blick der Künstler auf die Heide war nach dem galten lange Zeit als „ödes, trauriges Land“. Dämmerung in der Heide (Ende der 20er-Jahre) 2. Weltkrieg oftmals düster gezeichnet. Bis heu- Spätestens Mitte des 19. Jahrhunderts Der Holzschneider und Maler Albert König, der lange Zeit in Unterlüß te ist die Heidelandschaft Spiegel künstlerischer wohnte, setzte sich Zeit seines Lebens künstlerisch mit der Heideland- wandelte sich diese Vorstellung: Anteil daran Betrachtungen, wie das aktuelle Werk von Heike schaft auseinander. Internationale Anerkennung erhielt er für seine Holz- hatten Dichter und Maler, die die Heide Schlobinski zeigt. grafiken. Sein seit 1927 entstandenes Spätwerk wird (nach Unverständ- – inspiriert durch die Romantik – mit anderen nis und Ablehnung) heute als der bedeutendste Teil seines Schaffens an- Am Wegesrand stellen wir Ihnen vier ausgewählte Augen sahen. Im Kontrast zu der voranschrei- gesehen. Gemälde zur Heidelandschaft vor. Im Albert-König- tenden Industrialisierung und dem raschen Heike Schlobinski (* 1963) Museum in Unterlüß finden Sie mehr! Wachstum der Großstädte entwickelte sich Herbstschnucke, 2014 Albert-König-Museum Unterlüß Bomann-Museum Celle die scheinbar unberührte, menschenleere Ein Beispiel zeitgenössischer Heidekunst zeigt das Werk aus der Schnu- Albert-König-Str. 10 Museum für Kulturgeschichte Heide zum Sehnsuchtsort. 29345 Unterlüß Schloßplatz 7 cken-Serie von Heike Schlobinski. Mit ihrer realistischen Darstellung er- Telefon: 0 58 27 - 369 29221 Celle zeugt die Künstlerin eine ungewöhnliche Nähe zu den scheuen Tieren. www.albertkoenigmuseum.de Tel.: 0 51 41 - 1 23 72 www.bomann-museum.de Die Textil-Designerin aus Celle arbeitet seit 1995 als freischaffende Ma- lerin. Mit dem Schnuckenprojekt greift die Künstlerin ein traditionelles www.heidschnuckenweg.de Thema auf, denkt es neu und platziert es im Jetzt. Herausgeber: Landkreis Celle Dämmerung inderHeide, Ende20er-Jahre, AlbertKönig / Original: Albert-König-Museum Unterlüß

© blattwerker.de Herbstschnucke, 2014, Heike Schlobinski © Herling/Gwose orf · Müden (Örtze) · F Wietzend aßberg · ltau · Oberoh lle · So er Heid f · Ce gen e · Weesen · Dehningsho ispin 17 · B 1 km 3 km en 22 © g in bl d att r we e Den ganzen Tag draußen rker v .de ne ch · S k Wie früher geht der Schäfer morgens mit seiner Herde und den Hütehunden­ ec rb ve ha auf die Heide. Zur Mittagszeit führt er die Schafe zur Rast an einen schatti- r de e i Über gen Ort. Nach einer Strecke von bis zu 10 km kehren sie abends zurück zum · N h o el Hof. Eine Herde hat mehr Schafe als früher, weil man mit dem heutigen d n · U Generationen Futterangebot mehr Schafe durch den Winter bringen kann. So fressen sich © b la h ttw er lo ker .de e die Schnucken auch mal auf Wiesen und abgeernteten Feldern satt. d n a H ·

e d i e h d r o N . d . i z l o h h c u Tradition B ·

k e b auf dem h c s m i k F 0 Heidschnuckenhof

© LANDLUFT - Cellerland Magazin Niederoher Heidschnuckenherde der Familie Kuhlmann.

© Ku hlm ann Fotos in den Kreisen v.l.n.r.: Schafe allein reichen nicht aus Heidschnuckenhof Niederohe der Familie Kuhl- mann, Aufnahme Ende 19. Jahrhunderts. Schafzucht alleine ist heute Einfahrt auf den Heidschnuckenhof Niederohe. Inschrift des Wohnhauses von 1830. nicht mehr lukrativ. Damit die Einige Höfe haben noch Schnucken Foto im großen Kreis: Hei­de­flächen trotzdem ge­­­­­­­­­­­­pflegt Renovierter Schafstall in Niederohe. In den Dörfern der Südheide sieht man noch werden, erhalten die Schäfer Foto unten: eine Aufwandsentschädigung. viele charakteristische Bauernhöfe mit den Schäfermeister Marquardt typischen Schafställen. Um 1850 hatte nahe- in Niederohe von 1976 – 1991. Einen Teil ihrer Einnahmen er- zu jeder Hof eine Heidschnuckenherde. zielen sie durch den Verkauf von Heidschnuckenfleisch. Diese Viele Bauernhöfe werden heute ganz anders wild­bretartige Delikatesse kann genutzt. Aber einige wenige Hofeigentümer © Kuhlmann man in der Südheide erwerben. sind der Schafhaltung treu geblieben. In der Seit jeher hat die Zucht Tradition Südheide gibt es heute noch drei Heidschnu- auf den Höfen in der Südheide. Die ckenherden, weitere neun in der Nordheide. Herde der Familie Kuhlmann aus Nie- derohe ist seit Jahrzehnten in der Heid- schnuckenzucht erfolgreich. e d r. e rk e w tt la b © www.heidschnuckenweg.de Herausgeber: Landkreis Celle üden (Ör etzendorf · M tze) · Faßber au · Wi g · Obe e · Solt roher H · Cell en eide · We gshof ping esen · Dehnin Bis 171 k m n · m 223 k nge © i M rd . W e et v tera e uw n Sch · Landschaftspflege mit dem Mähwerk ck be er v Fotos in den Kreisen v.l.n.r.: Dort, wo keine Heidschnucken mehr weiden, wird die Heide ge- ha er d Niederoher Heidschnuckenherde. ie mäht. Dadurch entsteht eine einheitliche und gleichmäßige Vege- N Bienen in der Heide. · h lo Altweibersommer in der Heide, tationsstruktur, mit der Folge einer geringeren Artenvielfalt und e nd U wenn die jungen Spinnen „ausfliegen“. · damit einer geringeren Bedeutung der Heideflächen für den Na- © h U. Lo o ep l er e turschutz. Deshalb ist die „natürliche Pflege“ durch die Heidschnu- d n a H · cken für den längerfristigen Erhalt der Heideflächen bedeutsamer.

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e h d r o N . d . i z Heidschnucken heute l o h h c u B vierbeinige Landschaftspfleger ·

k e b h c m is k Landschaftspflege mit Heidschnucken F 0

Die Heidschnucken erhalten die Heideflächen, Die Heidschnucken sind wählerisch und fres-

indem sie das Heidekraut und frische Kiefern- sen mal hier und mal da. Die Beweidung Marwede © W. und Birkensämlinge fressen. Ein wie hier mit dient­ besonders auch dem Erhalt der Bienen: Maschinelle Heidepflege. © b la ttw erk er .de Heidschnucken beweidetes Heidestück kann Im Spätsommer zertreten die Heidschnucken man an den verschieden alten Heidepflanzen die Spinngewebe und ermöglichen der Biene erkennen. eine ungestörte Nektaraufnahme.

Riesenaufgabe: Die Heide „määäähen“! Die gesamte Lüneburger Heide stellt mit ca. 8000 Hektar Heidefläche das größte zusam- menhängende Heidegebiet Europas dar, das für die Zukunft erhalten werden soll. Allein im Landkreis Celle gibt es knapp 1000 Hektar Heideland. Diese werden zum Teil durch © U. Leimcke-Kuhlmann Beweidung, zum Teil durch Mahd erhalten. Die Hüteherden der Familien Tewes und Kuhlmann sorgen dafür, dass die ca. 500 Hektar großen Heideflächen in der Gemeinde Faßberg erhalten bleiben. Foto links: Heidepflege durch Heidschnucken der Familie Kuhlmann in der Oberoher Heide. © U. Leimcke-Kuhlmann

www.heidschnuckenweg.de Herausgeber: Landkreis Celle

endorf · Müden (Örtze) · Faßber · Wietz g · Obe oltau rhoher Celle n · S Heide · W shof · nge eesen · Dehning ispi loher H m · B eide 17 223 k © n 7 km b e la g ttw in er rd ker. e de ev hn Sc · ck be er av h Fotos in den Kreisen v.l.n.r.: er Südheide durch Sand geprägt d ie Gletscher in Norwegen. N · Gletscher, die von Skandinavien bis in die Südheide vorgedrungen h Bodenprofil Heideboden. lo e Findling in der Heide bei Schmarbeck. nd waren, schmolzen vor ca. 130.000 Jahren langsam in der Lünebur- U · © N ik h an o ger Heide ab. Hinter dem Gletscher entstanden wie hier „Sander“: os l - wi kiped e ia d n a Durch Lücken in der Gletscherwand traten Schmelzwasser aus, die H ·

e d ein weites Fluss-Geflecht bildeten. Hier lagerten sich Sand i e h d und Geröll ab, die im Gletscher eingeschlossen waren. r o N . d Die feinen Partikel wurden durch Schmelzwasser . i z l oder Wind weitertransportiert, während größere o h h c Steine nahe am Gletscher liegen blieben. In u

B · k den Sandbergen kann man noch heute die

e b h verschiedene Sortierung von Sand und c s m i k F 0 Steinen sehen.

Sandboden: Fluch und Segen © e rec tus - fo tolia .com Dort, wo sich wie hier große Sand- Eiszeit-Spuren massen abgelagert hatten, konn- ten die Menschen sie einfach Gletscher hinterließen Findlinge gaben Rätsel auf abbauen, um sie als Baustoffe zu nutzen. Am Horizont sehen Wie sind diese Gesteinsriesen hierhergelangt? Sand und Steine Sie solch einen Abbau. Der Findlinge gaben den Menschen lange Zeit Sand im Untergrund führte al- Rätsel auf. Um 1835 reiste der deutsche lerdings auch zu nährstoffarmen Geologe K. F. Schimper mit seinen brisanten Böden, auf denen Ackerbau sehr Erkenntnissen über den „Weltwinter“ durch schwierig war. So entstand die ty- Deutschland und prägte den Begriff der Eiszeit. pische Heidebauernwirtschaft, die So wissen wir heute, dass Gletscher die Find- auf Beweidung mit Heidschnucken linge nach Norddeutschland brachten. Die Foto im großen Kreis: basierte. Steine auf dieser Fläche sind an ihrem jetzigen Gletscher Nahaufnahme. Standort aber von Menschen aufgestellt worden. Freistellung: Findling.

© J. Gramming

www.heidschnuckenweg.de Herausgeber: Landkreis Celle © Unokorno - wikipedia üden (Ö etzendorf · M rtze) · Faßbe au · Wi rg · Ob · Solt eroher H Celle en eide · We gshof · ping esen · Dehnin Bis m n · 223 k © e 18 g 2 km bl in at d tw r erk ve er.de e hn Sc k · Fotos in den Kreisen v.l.n.r.: Eisvogel kann auch im Winter jagen c be Eisvogel, Bachforelle, er Typisch für diesen naturnahen Heidebach ist, dass er das ganze Jahr über eine gleichbleibende av Kiesbett im Weesener Bach. rh e Temperatur hält. Er friert also im Winter nicht zu. So kann der Eisvogel hier auch im Winter ed i Foto im großen Kreis: · N Fische fangen. Zur Fischjagd benötigt er Gehölze am Bach, die er als Sitzwarte nutzen kann.

oh Blick entlang des Weesener Bachs. el d n Foto unten rechts: Groppe. U Kiesbett für die Bachforelle · © W h . P o Freistellung: Fischotter auf der Jagd. oe l lze Bachforellen leben in schnell fließenden, sauerstoffreichen, kühlen und klaren Gewäs- r - w e ildlife d

n a sern mit Kies- oder Sandgrund. Sie stehen tagsüber im schattigen Ufer, mit dem H · Kopf gegen die Strömung. Um die Bachforelle im Weesener Bach zu hal- e id

e ten, wird hier regelmäßig Kies ausgebracht. Der bis zu 80 cm lange h d r o Fisch frisst Insekten und kleine Fische, wie z. B. die Groppe. N . d Geschützte Qualität . i z l Beste Bedingungen für den Fischotter o h h c Wo die Bachforelle zu Hause ist Fischotter brauchen klare, fischreiche Gewässer u B · mit viel Bewuchs, wie hier am Weesener Bach.

k e Gut versteckt graben sie am Ufer ihren Bau. b h c s m So leben sie ruhend an Land und aktiv im i k F 0 Wasser. Die ca. einen Meter langen Tiere

fressen hauptsächlich Fische, aber auch Enten, Frösche oder Insekten.

Nachtaktiv und gut getarnt © J. Boh dal - na turfo to-cz.de Die kaum bekannte Groppe gehört zu den gefährdeten Tierarten. Die- ser nur 12 bis 16 cm lange Fisch ist nachtaktiv und bewegt sich meist auf steinigem Grund, wo er sich Bach durchfließt Erlen- und Sumpfwälder gut tarnen kann. Die Groppe stellt Sie befinden sich hier an einem wertvollen große Ansprüche an die Wasser- Bach, der bei Unterlüß entspringt und nach qualität und bevorzugt sauerstoff- reiche, kühle Gewässer. fast 14 km bei in die Örtze mündet. Der gesamte Lauf des Weesener Baches steht unter Naturschutz. Gründe hierfür sind seine Erlenwälder, die Bruch- und Sumpfwaldreste in den Talniede- rungen, die sehr gute Wasserqualität und eine hohe Anzahl seltener, geschützter Arten. © D. Harms - wildlife

.de erker www.heidschnuckenweg.de tw lat © M. Prusaczyki - fotolia.com b © Herausgeber: Landkreis Celle

f · Müden (Örtze) ietzendor · Faßberg tau · W · Obero le · Sol her He · Cel en ide · Weese gshof ping n · Dehnin Bis m n · Sev 223 k © e erlohe m M g r Heide 196 k ir in ed d i - r foto ve lia.com e hn Sc · ck Fotos in den Kreisen v.l.n.r.: be er av Radspinnennetz. rh e Kleine Heidebewohner Vierfleck-Kreuzspinne. d ie N Morgentau im Spinnennetz. · oh l de Sie mögen es heiß und trocken n U · © M h . Z o imm l er e man n d n a H ·

e d i e Hörnerträger h d r o N frisst Schnuckenmist . d . i z Ein typischer Heidebewohner ist der Stier­käfer: l o h h Man erkennt den schwarzen, glänzenden Käfer an c u B · den kleinen „Hörnern“ der Männchen. Er bevorzugt k e b h Heideflächen oder lichte Kiefernwälder wegen des sandigen c s m i k F Bodens, in den das Weibchen die Eier ablegt. Der geschützte 0

Stierkäfer ernährt sich vom Kot pflanzenfressender Tiere, den beispielsweise Heidschnucken liefern. © M. Barsuhn-Recke Fotos von oben nach unten: Stierkäfer, männlich, 15 bis 24 mm lang. © N ive llen Feldsandlaufkäfer, 10 bis 15 mm lang. 77 - foto lia.com Flinker Räuber mit spitzen Zähnen Vierfleck-Kreuzspinne, 7 bis 18 mm lang.

Der Feldsandläufer bewohnt Sand- und Lehmböden in sonnigen, trockenen Viel Sand und wenig Bewuchs Regionen. Der grüne Käfer kann erstaunlich schnell laufen. Mit seinen spitzen Die Heidelandschaft mit ihrem Sandboden, Zähnen durchbohrt er mühelos den Chitinpanzer seiner Beute, um diese aus- ihren Heideteppichen und Waldrändern bietet zusaugen. Zum Jagen nach Spinnen und kleinen Insekten benötigt er Flächen ideale Bedingungen für Käfer, Wildbienen, mit wenig Bewuchs – wie Sandwege. Hier legt der geschützte Käfer auch seine Heuschrecken und Spinnen. Viele Arten Eier ab. benötigen vegetationsfreie Bereiche, da sich © J. Barsuhn hier der Sand besonders gut erwärmt. Spinne mit großer Farbvariation Andere bohren Löcher in den Sand, wo sie Die Vierfleck-Kreuzspinne erkennt man an den typischen vier dann wohnen, Eier ablegen oder überwin- Flecken. Ihre Grundfarbe reicht von Gelb über Grün bis Rotbraun. tern. Durch Beweidung mit Heidschnucken Sie lebt unter anderem an Waldrändern und in Trockenrasen. Das und Mahd wird der Lebensraum vieler in ihrem radförmige Netz spannt sie niedrig über dem Boden. Da sich Bestand gefährdeter Arten erhalten. die Vierfleck-Kreuzspinne fast nie in der Netzmitte auf- hält, übersieht man sie oft. Häufige Beute sind Gras- hüpfer und andere Heuschrecken. © blattwerker.de

www.heidschnuckenweg.de © J. Barsuhn Herausgeber: Landkreis Celle rf · Müden (Örtze) ietzendo · Faßberg tau · W · Obero le · Sol her Hei · Cel en de · Weese ngshof ping n · Dehni © is S B m c · k h n 223 le e m ge g 197 k lf in ot d os r - fo e toli v a.com e hn Sc Fotos in den Kreisen v.l.n.r.: k · Lüneburger Heide stand in Flammen c be Feuerwehrleute bei der er av Bekämpfung des großen Wald- Der Sommer 1975 war unglaublich heiß, bereits seit Mai hatte rh e d brandes bei Eschede, 1975. ie es kaum geregnet. Im August brachen innerhalb mehrerer Tage N · Französische Löschflugzeuge h lo helfen die Brände zu löschen. zahlreiche Feuer in den Landkreisen Gifhorn, Celle und Lüchow- de n U Erhalt als Naturdenkmal. · Dannenberg aus. Über 8000 Hektar Wald-, Moor- und Heide- © h pi ctu o re- l allia nce e flächen der Lüneburger Heide und des Wendlands sowie sieben - dpa d n a H · Feuerwehrmänner fielen den Flammen zum Opfer. Es war die

e id bis dahin größte Brandkatastrophe Deutschlands. e h d r o N . d . i z Imposante Baumriesen

l o h h c u B ·

k e b h c m „Wir haben s i k F 0

den großen Waldbrand

© w überlebt!“ ikip edi a - H . Ma rkmann

Naturdenkmal: Ein Mahnmal der Natur © blattwerker.de Wirklich erstaunlich, dass diese beiden Buchen Vorsichtsmaßnahmen getroffen die Waldbrandkatastrophe von 1975 überlebt Der leicht brennbare Kiefernwald, vorgeschädigt durch einen haben. Weder Laub noch Holz enthalten das Orkan von 1972, die schlechte Erreichbarkeit der Gebiete sowie leicht brennbare Harz im Gegensatz zu den Kie- der unberechenbare Wind beschleunigten den Brand. Das zu fern. Das Bundesnaturschutzgesetz stellt „ein- geringe Angebot an Löschwasser und mangelhafte Ausrüstung zelne Naturschöpfungen“ wegen ihrer Bedeu- verhinderten ein schnelles Löschen des Feuers. In der Folge wur- tung für eine bestimmte Region und „wegen den der Katastrophenschutz und die Löschwasserversorgung ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit“ als deutschlandweit verbessert. Das ursprüngliche Vorhaben, bei Naturdenkmal unter Schutz. Das trifft in be- der Wiederaufforstung statt Nadelwald robusteren Laubwald sonderem Maße auf diese Baumriesen zu. Sie anzupflanzen, wurde nicht verwirklicht, da der karge Sandbo- erinnern an ein schreckliches Ereignis und sind Fotos l.u.r.: den dafür schlecht geeignet schien. Heute werden Nadelforste gleichzeitig beeindruckend schön. Diese Buchen haben zunehmend durch Laubbäume ergänzt. den Waldbrand überlebt.

www.heidschnuckenweg.de © blattwerker.de © abet - Fotolia.com Herausgeber: Landkreis Celle orf · Müden (Örtze) · Wietzend Faßberg · ltau · Oberoh lle · So er Heid f · Ce gen e · Weesen · Dehningsho spin · Bi km en Citron 223 ing enberg 198 km erd ev hn Sc · ck be er av Historische Abbildung rh e eines Fischers. ed i · N

oh el d n U © · w ik h ipe dia o el Belohnung fürs d n a

H · e d Kinderhüten i

e h d r o N . d . i Zitronen aus dem z l o h h c Heiligen Land u B ·

k e b h Die Legende von den Zitronen c s m i k F 0 Wie kam der Citronenberg zu seinem blumigen Namen? Die Le-

gende besagt, dass am Citronenberg einst eine Fischerfamilie lebte. Eines Tages kamen Kreuzfahrer des Weges, die ihnen ihr krankes Mädchen zur Obhut überließen. Als sie aus dem Heiligen Land © M arin a G rau - fot olia.com zurückkehrten, brachten sie Zitronen mit zum Dank dafür, dass sich Fotos in den Kreisen v.l.n.r.: die Fischer um das Mädchen gekümmert hatten. So sollen die Zi- Zironenillustration. tronen zu den Fischern gekommen sein und der Citronenberg zu Lokomotive um 1880. seinem Namen. Foto unten: Auf einem historischen Weg Mitbringsel der Kreuzfahrer. Nur für kurze Zeit: Bahn auf dem Berg Sie befinden sich hier auf dem 84 m hohen Wenn man genau hinschaut, kann man hier am Citronenberg Citronenberg. Viele Jahrhunderte lang neben dem Weg eine schmale Spurrinne sehen. Sie erinnert führte die alte Hermannsburger Heerstraße, an ein groß angelegtes Militärmanöver: Im Jahr 1892 ließ die früher einen wichtigen Transportweg dar- der Deutsche Kaiser mit Hilfe von 2000 Soldaten eine stellte, über diesen Berg. Pilger und Kreuz- 70 km lange Bahntrasse von Uelzen nach Celle fahrer sowie Militärmanöver durchkreuzten legen. Er wollte testen, wie man im Kriegs- dieses Gebiet. fall Material schnell zur Front transportieren könnte. Der Kaiser selbst wollte die Strecke bereisen – er kam jedoch nie. Die Schienen

wurden nach kurzer Zeit wieder abgebaut. © Ortsrat Eversen - Stadt Bergen Alte Schienentrasse.

www.heidschnuckenweg.de Herausgeber: Landkreis Celle © bbsferrari - fotolia.com rf · Müden (Örtze) ietzendo · Faßberg ltau · W · Obero lle · So her Hei f · Ce gen de · Weesen · hningsho pin De · Bis Fo km en rsthaus K 223 © g ohlenbach 201 km M in . Dr rd eiz e ler v - VDN e hn Sc · ck be er av Wald in der Heide rh e ed i · N

oh Ein Zuhause für Hirsche el d n © H. Jeggen - wildlife-media U © C · und andere Waldbewohner h r. Sc h hm al lo hof er e - VDN d n a H ·

e id

e h Rothirsch ist der Größte d r o N . d Der Rothirsch gilt aufgrund seiner . i z l Größe und seines aufwändigen Kopf- o h h c schmuckes als König des Waldes. Da u B · er von Natur aus eher offene Flächen k e b h bevorzugt, kann man ihn gut auf c s m i k F 0 waldnahen Wiesen und Heideflächen

beobachten.

Wildschweine sind Wühlmeister

© H. Sa ute r - Ihre Spuren findet man oft: Aufgewühlte Flächen zeigen, dassWild - VDN schweine im Boden nach essbaren Wurzeln, Würmern oder Pilzen ge- sucht haben. Als Allesfresser sind sie sehr anpassungsfähig. Durch den Waldtiere: geschützt oder gejagt? steigenden Anbau von Mais – einer ihrer Lieblingsspeisen – haben sich Früher sah man weit und breit nur Heide- Wildschweine stark ausgebreitet. flächen. Heute geben die ausgedehnten Wälder Wolf ist neu und geheimnisvoll der Südheide vielen Waldtieren ein Zuhause. Der scheue Wolf galt lange Zeit als Feind des Menschen und war in Hirsche, Wildschweine, Füchse und Dachse Deutschland vollständig ausgerottet. Heute steht er unter internationa- leben hier. Auch einige lange verschwundene lem Schutz. Im Naturpark Südheide wurden 2014 vier Wolfsrudel nach- Tiere, wie die Wölfe, kehren langsam in die gewiesen. Das reiche Vorkommen von Beutetieren, wie Rehen und Wild- Wälder zurück. Mit der Jagd wird der Wildbe- schweinen, ermöglichte die natürliche Rückkehr in diesen Naturraum. stand kontrolliert, um den Verbiss an jungen Bäumen in Schranken zu halten. Wölfe wer- Wölfe sind Menschen gegenüber sehr vorsichtig. Falls Sie dennoch auf einen den nicht gejagt, sie sollen in ihrem Bestand treffen, verhalten Sie sich ruhig und ziehen Sie sich langsam zurück. Sollte sich Fotos in den Kreisen v.l.n.r.: geschützt werden. der Wolf nähern, machen Sie Lärm! Rotwild, Wolf, Steinpilz. Foto im großen Kreis: Rotwild-Hirsch. Foto ganz rechts: Wildschwein. © B. Macht - VDN www.heidschnuckenweg.de Herausgeber: Landkreis Celle rf · Müden (Örtze ietzendo ) · Faßberg ltau · W · Ober le · So oher He · Cel gen ide · Wees ingshof pin en · Dehn · Bis km en 218 © g N n . i Ro rd hr e pass v er ne ch Fotos in den Kreisen v.l.n.r.: · S k ec Langblättriger Blauweiderich, rb -Aue e Gemeines Leinkraut – wildes Löwenmäulchen – av rh e und Heide-Nelke: Diese typischen Aue-Pflanzen ed i sind zum Teil auf der roten Liste als „gefährdet“ eingestuft · N h Wenn die Flut kommt … o und zum teilweise gleichzeitig auch gesetzlich besonders geschützt. el d n Foto im großen Kreis: U · Ökologisch wertvoll © h Überflutung der Aller-Auen: Luftaufnahme aus dem Jahr 2013. G . M lo ülle r - V e DN d Da die ufernahen Bereiche und die Flussaue unterschiedlich von n a H · Überflutungen oder zeitweiser Trockenheit betroffen sind, beher- e id e bergen sie eine große Bandbreite an Lebensräumen mit typischen, h rd

o N angepassten Tier- und Pflanzenarten. Aus diesem Grund ist die . d . i ­Aller-Aue als FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitatsrichtlinie) Teil des z l o h h Europäischen­ Netzes „Natura 2000“. c u B ·

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© N. Roh rpa sser

Ausweichraum für Hochwasser Es ist noch nicht lange her: Während des

Sommerhochwassers 2013 war die Aller-Aue © N. Rohrpasser bei Celle weiträumig überschwemmt. Hier Standorttypische Nutzung: Beweidung zeigte sich, wie viel Raum ein Fluss benötigt. Die Aller-Aue ist deshalb als Überschwem- Schon zu Beginn der menschlichen Nutzung weidete man in den mungsgebiet zur Rückhaltung von Hoch- Auen das Vieh, da der Boden für ackerbauliche Nutzung zu feucht wasser festgesetzt. Foto rechts: war. Für den Hochwasserschutz sind Wiesen und Weiden wertvoll, Weiden sind sehr häufig in Flussauen da sie im Gegensatz zu Äckern durch ihren dauerhaften Bewuchs zu finden. Sie bevor- die Flächen besser vor Erosion schützen. Dieser Teil der Aller-Aue zugen periodisch über- schwemmte Uferbereiche. wird auch beweidet. Ihre tiefen, verzweigten Wur- zeln stabilisieren das Ufer bei

Hochwasser. Genannt © W. www.heidschnuckenweg.de Herausgeber: Landkreis Celle