Landkreis Harburg Lesefassung Untere Naturschutzbehörde
Verordnung vom 24. Juni 2013 zur 1. Änderung der Verordnung des Landkreises Harburg über das Landschaftsschutzgebiet „Garlstorfer Wald und weitere Umgebung" in den Gemeinden Asendorf, Brackel, Egestorf, Hanstedt und Marxen, Samtgemeinde Hanstedt und den Gemeinden Eyendorf, Garlstorf, Garstedt, Gödenstorf, Salzhausen, Toppenstedt und Vierhöfen, Samtgemeinde Salzhausen
vom 08. Juli 2003 (Amtsblatt für den Landkreis Harburg Nr. 37 vom 02.10.2003, S. 591)
Aufgrund der §§ 3, 22 und 26 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), zuletzt geändert durch Artikel 7 des Gesetzes vom 21. Januar 2013 (BGBl. I S. 95), in Verbindung mit den §§ 14, 19, 31 und 32 des Niedersächsischen Ausführungsgesetzes zum Bundesnaturschutzgesetz (NAGBNatSchG) vom 19. Februar 2010 (Nds. GVBl. S. 104) wird durch Beschluss des Kreistages verordnet:
§ 1
(1) Die in § 2 (2) der Verordnung vom 08. Juli 2003 des Landkreises Harburg über das Landschaftsschutzgebiet „Garlstorfer Wald und weitere Umgebung" festgesetzten Grenzen des Landschaftsschutzgebietes werden in den Bereichen der Samtgemeinde Hanstedt in den Ortsteilen Quarrendorf und Hanstedt der Gemeinde Hanstedt und im Ortsteil Egestorf der Gemeinde Egestorf sowie in den Bereichen der Samtgemeinde Salzhausen in dem Ortsteil Gödenstorf der Gemeinde Gödenstorf und in dem Ortsteil Toppenstedt der Gemeinde Toppenstedt geändert.
Die in den zehn nachfolgend veröffentlichten Karten 1-9 im Maßstab 1:5.000 dunkelgrau dargestellten Flächen werden aus dem Geltungsbereich der vorgenannten Landschaftsschutzverordnung entlassen. Die Lage der Entlassungsflächen ergibt sich aus der mit veröffentlichten Übersichtskarte im Maßstab 1:50.000.
Die Karten sind Bestandteil dieser Änderungsverordnung.
(2) Die in § 2 (1) der vorgenannten Verordnung genannte Größe des Landschafts- schutzgebiets reduziert sich um 24 ha auf rund 10.361 ha.
§ 2
Diese Verordnung tritt am 01. August 2013 in Kraft.
Winsen (Luhe), den 24. Juni 2013
Landkreis Harburg Der Landrat
Joachim Bordt Seite 1 von 5
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Begründung zur Änderung der Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet „Garlstorfer Wald und weitere Umgebung“ in den Samtgemeinden Hanstedt und Salzhausen
Ausgangssituation
Dem Landkreis Harburg liegen Entlassungsanträge der Samtgemeinden Hanstedt und Salzhausen bezogen auf die Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet „Garlstorfer Wald und weitere Umgebung“ vor. Beide Samtgemeinden betreiben gegenwärtig Änderungsverfahren zu ihren Flächen- nutzungsplänen, die eine Entlassung von Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet „Garlstorfer Wald und weitere Umgebung“ erforderlich machen. Wegen eines beson- deren Entwicklungsdrucks in den Gemeinden im südlichen Bereich der Samtgemein- den Hanstedt und Salzhausen wird es notwendig einem großen Entlassungsverfahren ein kleines vorzuziehen. In diesem sollen lediglich die Fläche aufgenommen werden, die am ehesten mit den bauleitplanerischen und naturschutzfachlichen Zielsetzungen vereinbar sind.
Hierzu gehören:
1.) die nachfolgenden Teiländerungen (TÄ) der 36. Änderung des Flächennutzungsplanes der SG Hanstedt: a) 9. TÄ Quarrendorf: „An der Schule“ b) 4. TÄ Hanstedt : „Hanstedt Ost“ c) 14. TÄ Egestorf: „Im Sande“ d) 15. TÄ Egestorf:„Pastor Bode Weg“ e) 16. TÄ Egestorf: „Lübberstedter Str.“
1.1) eine Teilfläche zur Anpassung an den rechtskräftigen Bebauungsplan der Gemeinde Hanstedt („Hanstedt Ortmitte, Teil 1“)
1.2) eine Teilfläche zur Anpassung an den Entwurf des Bebauungsplanes der Gemeinde Hanstedt „Uhlenbusch“ (38. Änderung des Flächennutzungsplanes der SG Hanstedt)
2.) nachfolgende Teiländerung (TÄ) der 38. Änderung des Flächennutzungsplanes der SG Salzhausen: a) TÄ Gödenstorf G-G1N : „Hinter der Bahn“ b) TÄ Gödenstorf G-G5N: „Dammstraße/nördlich Dieckfeldweg“
2.1) eine Teilfläche zur Anpassung an die 32. Änderung des Flächennutzungsplanes der SG Salzhausen.
Fachliche Beurteilung
Allgemein In den Entlassungsanträgen der Samtgemeinden Hanstedt und Salzhausen wurden alle Flächen einer ausführlichen landschaftspflegerischen Vorprüfung unterzogen. Dabei wurde die Flächen hinsichtlich ihrer räumlichen Lage, Größe und Nutzung und Seite 2 von 5
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der vorkommenden Biotoptypen erfasst sowie die betroffenen Schutzgüter Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt, Boden, Grundwasser/Oberflächenwasser, Luft/Klima und Landschaftsbild beschrieben und bewertet. Im Rahmen der fachlichen Überprüfung durch die untere Naturschutzbehörde wurden dann nur die Flächen für ein vorgezogenes Änderungsverfahren zugelassen, deren Entlassung am ehesten im Hinblick auf den allgemeinen Schutz von Natur und Landschaft als auch in Bezug auf den Schutzzweck des Landschaftsschutzgebietes „Garlstorfer Wald und weitere Umgebung“ vereinbar ist.
Bei den Entlassungsflächen außerhalb der 36. Änderung des Flächennutzungsplanes der SG Hanstedt und der 38. Änderung der SG Salzhausen handelt es sich um die nachträgliche Anpassung der LSG-Grenze an bereits vorhandene, planerisch bewäl- tigte und genehmigte Bebauung sowie um die Arrondierung eines bestehenden Ge- bäudekomplexes im Rahmen eines in Aufstellung befindlichen Bebauungsplanes. Auch diese Entlassungsflächen sind im Hinblick auf den allgemeinen Schutz von Natur und Landschaft als auch in Bezug auf den Schutzzweck des Landschafts- schutzgebietes „Garlstorfer Wald und weitere Umgebung“ als weitgehend unkritisch einzustufen.
Zu den einzelnen Entlassungsflächen in der Reihenfolge der Kartenblätter:
Blatt 1: Quarrendorf, 9. Teiländerung der 36. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Hanstedt, Größe: 1,14 ha Ackerfläche und Intensivgrünland angrenzend an Bebauung. Teil einer weitläufig ausgeräumten Ackerlandschaft. Dörflicher Ortsrandcharakter nicht mehr vorhanden. Die Schutzgüter sind von geringer bis max. mittlerer Bedeutung. Die maßgeblichen Schutzinhalte des Landschaftsschutzgebietes sind nicht betroffen.
Blatt 1a: Teilfläche aufgrund von Einwendungen der Gemeinde Asendorf und des Eigentümers in Dierkshausen, Größe: O,59 ha Gartenfläche direkt angrenzend an Wohnhaus. Die LSG-Grenze läuft zurzeit an der Hauswand des Wohnhauses entlang. Der Eigentümer beabsichtigt einen seniorengerechten Anbau an das Wohnhaus zu errichten. Die südliche Grenze der Entlassungsfläche bildet dann die Grenze des NSG „Lüneburger Heide“.
Blatt 2: Teilfläche zur Anpassung an den rechtskräftigen Bebauungsplan der Gemeinde Hanstedt „Hanstedt Ortmitte, Teil 1“, Größe: O,13 ha Bereits seit längeren bebaute Fläche, die innerhalb eines rechtskräftigen Bebauungsplanes liegt. Die Fläche erfüllt nicht mehr die Voraussetzung für einen Verbleib im Landschaftsschutzgebiet.
Blatt 3: Hanstedt, 4. Teiländerung der 36. Änderung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Hanstedt, Größe: 7,3 ha Acker- und Grasackerflächen angrenzend an ein Neubaugebiet. Teil einer weitläufig ausgeräumten Ackerlandschaft. Die Schutzgüter sind von geringer bis max. mittlerer
Bedeutung. Fernwirkung durch vorhandene Gehölz- und Waldstrukturen einge- schränkt. Die maßgeblichen Schutzinhalte des Landschaftsschutzgebietes sind nicht betroffen. Seite 3 von 5
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Blatt 4: Teilfläche zur Anpassung an den Entwurf des Bebauungsplanes der Gemeinde Hanstedt „Uhlenbusch“, (38. Änderung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Hanstedt) Größe 11 ha Umfangreicher Gebäude-Altbestand mit zugeordneten Garten- und Waldanteilen. Bei einer Flächenarrondierung sind die maßgeblichen Schutzinhalte des Landschaftsschutzgebietes aufgrund der baulichen Vorbelastungen nicht betroffen. Nachteilige Auswirkung auf die Schutzgüter können kompensiert werden. Beeinträchtigungen des Naturschutzgebietes „Lüneburger Heide“ als FFH-Gebiet und EU-Vogelschutzgebiet können ausgeschlossen werden.
Blatt 5: Egestorf, 15. Teiländerung der 36. Änderung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Hanstedt, Größe: 5,19 ha Artenarmes Intensivgrünland, Grasacker und Obstwiese. Dörflicher Ortsrandcharakter ist nicht mehr vorhanden. Kleine Obstwiese innerhalb der Fläche schutzwürdig. Diese kann ortsbildtypisch in vorhandene Bebauung integriert werden ohne ihre Lebensraum- funktionen zu verlieren. Die maßgeblichen Schutzinhalte des Landschaftsschutzgebietes sind bei Erhalt der Obstwiese nicht betroffen.
Blatt 6: Egestorf, 14. Teiländerung der 36. Änderung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Hanstedt, Größe: 0,78 ha Acker und Intensivgrünland in ausgeräumter Landschaft. Auf zwei Seiten angrenzend Bebauung. Arrondierung eines Neubaugebietes. Dörflicher Ortsrandcharakter nicht vorhanden. Ein schutzwürdiges Einzelgehölz vorhanden. Die maßgeblichen Schutzinhalte des Landschaftsschutzgebietes sind bei Erhalt des Einzelgehölzes nicht betroffen.
Blatt 6: Egestorf, 16. Teiländerung der 36. Änderung des Flächennutzungsplanes, der Samtgemeinde Salzhausen Größe: 0,28 ha Kleine Intensivgrünlandfläche als randlicher Teil einer von der K5 zerschnittenen Grünlandzone. Angrenzend an vorhandene Bebauung. Die Schutzgüter sind von geringer bis max. mittlerer Bedeutung. Die maßgeblichen Schutzinhalte des Landschaftsschutzgebietes sind nicht betroffen.
Blatt 7: Gödenstorf G-G 5N, 38. Änderung des Flächennutzungsplanes der SG Salzhausen, Größe 0,08 ha Ackerfläche. Geringfügige Erweiterung einer bereits entlassenen Fläche. Die Schutzgüter sind von mittlerer Bedeutung. Die maßgeblichen Schutzinhalte des Landschaftsschutzgebietes sind insbesondere aufgrund des geringen Flächenumfangs nicht betroffen.
Blatt 8: Gödenstorf, G-G 1N, 38. Änderung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Salzhausen, Größe: 1,3 ha Landwirtschaftliche Brache, teilweise bereits bebaut. Angrenzend an vorhandene Bebauung. Die Schutzgüter sind von geringer Bedeutung. Die maßgeblichen Schutzinhalte des Landschaftsschutzgebietes sind nicht betroffen.
Blatt 9: Toppenstedt, Teilfläche zur Anpassung an die 32. Änderung des Flächennutzungsplanes der SG Salzhausen, Größe: 0,6 ha Bereits bebaute Fläche am Ortsrand von Toppenstedt direkt an der Landesstraße 212 gelegen. Hier erfolgte eine Erweiterung eines eingesessenen Gewerbebetriebes. Die Fläche erfüllt daher nicht mehr die Voraussetzung für einen Verbleib im Landschaftsschutzgebiet. Seite 4 von 5
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Anmerkungen:
Lesefassung: Dieses Dokument, bestehend aus der Verordnung und den dazugehörigen Karten, ist mit großer Sorgfalt zusammengestellt worden. Im Zweifel gilt die im jeweiligen Amtsblatt bekannt gemachte Fassung. Diese ist in der Naturschutzabteilung des Landkreises Harburg einsehbar.
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