DEUTSCHE FEUERWEHR-ZEITUNG

OKTOBER 2016 Deutsche Feuerwehr-Zeitung Offizielles Organ des Deutschen Feuerwehrverbandes | Reinhardtstraße 25 | 10117 Berlin Kontakt über: Telefon 030.288848800 | Fax 030.288848809 | [email protected] | www.feuerwehrverband.de

Altmaier: »Flüchtlingen die Hand zur Integration reichen«

»Es ist wichtig, dass wir Flüchtlingen mit Schutzanspruch die Hand zur Integration reichen«, erklärte , Bundes - minister für besondere Aufgaben, beim 11. Berliner Abend der deutschen Feuerweh - ren in der Regierungsfeuerwache Berlin- Tiergarten. Der Kanzleramtschef ist zentra - ler Ansprechpartner der Bundesregierung für die politische Gesamtkoordinierung al - ler Aspekte der aktuellen Flüchtlingslage. »Wer, wenn nicht die Feuerwehren, die Menschen aus verschiedensten Schichten in ihren Reihen haben, sind imstande, mit Unterschieden umzugehen?«, würdigte Alt - maier den mehr als ein Jahr andauernden Einsatz der Feuerwehren. »Wir geben Menschen mit der Feuer - »Wer, wenn nicht die Feuerwehren, sind imstande, mit Unterschieden umzugehen?«, würdigte Kanz - wehr eine neue Heimat«, fasste Hartmut leramtschef Peter Altmaier das Engagement der Feuerwehren. Ziebs, Präsident des Deutschen Feuerwehr - verbandes, das Engagement zusammen. Der Einsatz in der Flüchtlingslage habe ein - leisteten und nicht nur im alltäglichen Ein - verdienen hierfür die beste Ausrüstung und mal mehr gezeigt, dass die Feuerwehren satz oder bei außergewöhnlichen Katastro - die beste Ausbildung«, erklärte der DFV- auch einen gesellschaftspolitischen Auftrag phen aktiv seien. »Unsere Feuerwehrleute Präsident. Auf aktuelle Herausforderungen für Ein - satzkräfte nahm Peter Henzler, Vizepräsi - dent des Bundeskriminalamts, Bezug: »Po - lizei und Feuerwehr haben hier die gleiche mentale Grundaufstellung. Es ist gut für uns, wenn wir im Einsatz Feuerwehrleute an unserer Seite haben«, stellte er fest. Hanne Wurzel, Leiterin des Fachbe - reichs Extremismus bei der Bundeszentrale für Politische Bildung, berichtete vom Enga - gement der Feuerwehren im Projekt »Zu - sammenhalt durch Teilhabe«: »Unsere Er - fahrung zeigt, dass die bestehenden Struk - turen vor Ort gefördert werden müssen. Die Angehörigen der Feuerwehr sind ein wich - tiger und aktiver Partner für uns, wenn es darum geht, präventiv und aktiv gegen ex - tremistisches Gedankengut anzupacken.« Großen Einsatz zeigte auch Jan Vandrey: DFV-Präsident Hartmut Ziebs ehrte Brandmeister Jan Vandrey (Mitte) im Beisein des Bundesinnen - Der Brandmeister aus Brandenburg hat bei ministers Dr. Thomas de Maizière mit der Silbernen Ehrennadel des DFV. (Fotos: R. Thumser) den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro

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»Es ist gut für uns, wenn wir im Einsatz Feuer - »Für die Bundeszentrale für Politische Bildung Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hend- wehrleute an unserer Seite haben«, erklärte sind die Feuerwehren ein wichtiger Partner«, er - ricks im Gespräch mit DFV-Präsident Hartmut BKA-Vizepräsident Peter Henzler. klärte Fachbereichsleiterin Hanne Wurzel. Ziebs

eine Goldmedaille gewonnen. Diesen Er - folg des bundesweit einmaligen Feuerwehr- Spitzensport-Programms der Landesfeuer - wehrschule Eisenhüttenstadt ehrte DFV- Präsident Hartmut Ziebs. Im Beisein des für Sport zuständigen Bundesministers des In - nern, Dr. Thomas de Maizière, zeichnete der DFV-Präsident den Spitzensportler und Feuerwehrmann Vandrey mit der Silbernen Ehrennadel des Deutschen Feuerwehrver - bandes aus. Hundert Bundestagsabgeordnete, da - runter auch die Bundesministerin Dr. Bar - bara Hendricks, nutzten die Gelegenheit zum Gespräch mit 450 geladenen Gästen aus Feuerwehren, Verwaltung und Verbän - Feuerwehrtechnik zum Anfassen bei der Fahrzeugausstellung den. Die Regierungsfeuerwache Berlin-

links: Die Regierungsfeuerwache Berlin-Tiergarten bot zum 11. Mal einen passenden Rahmen für den Berliner Abend der deutschen Feuerwehren. (Fotos: R. Thumser ) rechts: Bei spätsommerlicher Witterung nutzten die Besucher auch den Außenbereich für Gespräche und Netzwerkbildung. (Foto: M. Oestreicher)

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Tiergarten bot einmal mehr ein authenti - aufbauen«, sagte Berlins stellvertretender Mobile im Hause der Berliner Feuerwehr sches Ambiente: »Wir sind stolz, dass Sie Landesbranddirektor Karsten Göwecke. Der durchgeführt. Bilder der Veranstaltung ste - sich in unserem Hause kennenlernen, sich 11. Berliner Abend wurde mit freundlicher hen unter www.feuerwehrverband.de/bilder austauschen und gegenseitiges Vertrauen Unterstützung von Mercedes-Benz und T- zum Herunterladen zur Verfügung. (sda)

links: Vertreter des Bundeswehrfeuerwehrverbandes im Gespräch mit den MdB Dr. (links) und Ingo Gädechens (rechts) rechts: Vertre - ter des LFV Mecklenburg-Vorpommern trafen sich mit den Bundestagsabgeordneten , und Matthias Lietz.

links: Authentisches Ambiente in der Fahrzeughalle. (Fotos: R. Thumser) rechts : Vertreter unterschiedlicher Verbände nutzten den Berliner Abend zum Austausch. (Foto: M. Oestreicher)

links: Rheinland-Pfälzer unter sich: Verbandsvertreter mit den MdB , und Erwin Rüddel rechts: Nordrhein-Westfälisches Grup - penbild mit DFV-Präsident Hartmut Ziebs

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Bundesfachkongress: »Sicherheit treibt • Manfred Stahl, langjähriger Pressespre - cher der Feuerwehr Hamburg, berichtete Handwerk und Feuerwehr an« von den Zielen eines Feuerwehr-Informa - tions-Moduls in Sprachkursen: »Wir er - klären den Menschen auf Deutsch, wann »Sicherheit ist ein Gefühl, das nicht mehr tung in Berlin zur Fortbildung. »Nehmen sie die Feuerwehr rufen, wann zum Arzt alltäglich ist. Es treibt uns beide an – Hand - Sie die Anregungen mit, vermitteln Sie die - gehen sollten.« Insgesamt wurden im Test werk und Feuerwehr. Uns verbindet der se vor Ort bei Ihren Feuerwehren!«, appel - Personen aus 21 Nationen geschult; die Mut, Dinge anzupacken!« Hans-Peter Woll - lierte DFV-Vizepräsident Ralf Ackermann Unterlagen sollen für Feuerwehren bun - seifer, der Präsident des Zentralverbands an die Feuerwehr-Führungskräfte. desweit angepasst werden können. des Deutschen Handwerks (ZDH), betonte Im Modul I »Flüchtlinge: Interesse & • »Eine Kommune darf ihre Feuerwehr in seinem Impuls beim 6. Bundesfachkon - Information« ging es um die Erläuterung nicht verbiegen. Man tut seiner Feuer - gress des Deutschen Feuerwehrverbandes des Feuerwehr-Systems und die Integration wehr keinen Gefallen, wenn man Men - (DFV) die Synergien und die Chancen von von geflüchteten Menschen in die Feuer - schen hineinbringt, die nicht einsatzfähig Handwerk und Freiwilliger Feuerwehr. Vie - wehren: sind«, stellten Dr. Joachim Bläse und Uwe le Beispiele aus ganz Deutschland zeigten • »Die Sprachkenntnisse sind der Schlüs - Schubert den »Gmünder Weg« vor, der bereits, dass beide Beteiligten von diesen sel«, blickte Jan Rudel auf die Erfahrun - die Interessenten in mehreren Stufen an - Kooperationen profitierten. »Das Engage - gen mit einem Feuerlöschertraining in der gepasst an ihre Fähigkeiten mitnimmt. ment in der Feuerwehr führt junge Leute Feuerwehr Echzell: »Vieles kann man zu Das Modul II »Herausforderungen: Ein - an die Technik heran«, resümierte Wollsei - Beginn auch mit Händen und Füßen er - satz & Beschaffungen« beinhaltete zum fer. klären.« Mittlerweile konnten zwei einen wichtige Hinweise für Beschaffungen 150 Teilnehmer aus ganz Deutschland Flüchtlinge in die Feuerwehr integriert der Feuerwehr, zum anderen einen packen - nutzten die vier Module der DFV-Veranstal - werden. den Einsatzbericht:

links: DFV-Präsident Hartmut Ziebs eröffnete den 6. Bundesfachkongress in Berlin. (Foto: H. Kudenholdt) rechts: »Uns verbindet der Mut, Dinge anzupa - cken«, erklärte Hans-Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, die Kooperation von Feuerwehr und Handwerk. (Foto: M. Oestreicher)

links: »Eine Kommune darf ihre Feuerwehr nicht verbiegen«, erklärte Dr. Joachim Bläse (links) beim Vortrag des »Gmünder Wegs« mit Uwe Schubert. (Foto: H. Kudenholdt) rechts: Emotional und umsichtig berichteten Richard Schrank (links) und Wolfram Höfler vom Feuerwehreinsatz beim Zugunglück in Bad Aibling. (Foto: M. Oestreicher)

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• Wie bei der Beurteilung von Brandschutz - auflagen in (provisorischen) Flüchtlings - unterkünften manchmal auch Interessen der Bauherrn in den Auflagen der Brand - schutzdienststellen versteckt und Dritten finanziell »schmackhaft« gemacht wer - den sollen, erklärte Björn Maiworm aus Sicht der Feuerwehr München. Transpa - renz von Bedenken des Vorbeugenden Brandschutzes könne diesem entgegen - wirken: »Ermöglichen statt Verhindern«. • Wie bringt man Tausende Flüchtlinge in kürzester Zeit unter? Dr. Gerd Plock und Andreas Sirtl von der Berliner Feuerwehr berichteten von beschlagnahmten Turn - hallen, die anschließend noch durch viel Aufwand – auch aus dem Ehrenamt – her - »Ermöglichen statt Verhindern« gab Björn Mai - Markus Röck forderte den Umgang mit sozialen worm als Leitsatz zum Vorbeugenden Brand - gerichtet werden mussten. Der Vortrag Medien im täglichen Dienst. schutz in Flüchtlingsunterkünften aus. befasste sich auch mit dem Einsatz nicht - (Fotos: H. Kudenholdt) (Foto: M. Oestreicher) organisierter Spontanhelfer. • Wie sich Städte abseits der Metropolen • »Der Begründung für die Entscheidung mit vorbeugendem sowie abwehrendem Strategien zur Nutzung von Sozialen Me - zugunsten eines bestimmten Herstellers Brandschutz in Flüchtlingsunterkünften dien durch Feuerwehren und andere Orga - müssen immer dessen Eignung sowie die beschäftigen, konnte Marco Buess am Bei - nisationen standen im Mittelpunkt beim Aufteilung der Beschaffung in verschie - spiel Rottenburg aufzeigen. Der Brand in Modul IV »Social Media: Erfahrung & dene Lose vorangestellt werden«, erläu - einem Containerkomplex einer Gemein - Ausblick «: terte Rechtsanwalt Günther Pinkenburg schaftsunterkunft mit 65 betroffenen Per - • »Wir brauchen Pläne und die richtigen das neue Vergaberecht. Dieses ist seit sonen veranlasste zur dortigen wissen - Werkzeuge. Wir müssen lernen, mit die - April 2016 in Kraft und besitzt EU-Konfor - schaftlichen Forschung zum Brandverhal - sen Instrumenten umzugehen, und hier - mität. ten der Einrichtungsgegenstände; hier für ist es erforderlich, sie im täglichen • Die Politik überzeugend, etablierte Kreis - konkret von aneinander stehenden Dop - Dienst zu nutzen«, erläuterte Brandober - brandmeister Oliver Surbeck in allen Be - pelstockbetten. rat Markus Röck die Social Media-Strate - reichen fachliche Ansprechpartner in den Feuerwehren, die gleichberechtigt Krite - rien für die zentrale Beschaffung als Stan - dards festlegen. Sie erhielten durch das »Abgucken vom Nachbarn« im Landkreis Ravensburg insgesamt einen Zugewinn an Ideen und Möglichkeiten. • Den bundesweit medial präsenten Einsatz beim Zugunglück in Bad Aibling rekapitu - lierten Kommandant Wolfram Höfler und Kreisbrandrat Richard Schrank: Schon vor Eintreffen wurde die schlechte Zu - gänglichkeit als Problem erkannt. Bereit - stellungsräume und umsichtige taktische Fahrzeugaufstellungen garantierten hier - bei das spätere Gelingen. Die Referenten beschrieben emotional, wie sie sich trotz des erlebten menschlichen Leids konse - quent auf die Führungs- und Erkundungs - aufgaben konzentrierten. Mit der Versorgung von geflüchteten Men - schen befassten sich die Referate im Modul III »Flüchtlinge: Vorbereitung & Bean - spruchung« : Rund 150 Teilnehmer waren aus ganz Deutschland zum 6. Bundesfachkongress des DFV angereist.

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gie der Feuerwehr Frankfurt am Main. Reaktionen auf die Nachrichten werden Schon kleinste Ursachen sorgten für gro - im Gegenzug auch wieder an die Kolle - ße Resonanz im Netz – darauf müsse die ginnen und Kollegen auf den Dienststel - Feuerwehr richtig reagieren können. len zurückgespielt«, erklärte Hauptkom - • »Pressestellen sind häufig nicht nur un - missarin Yvonne Tamborini das »Social terbesetzt, sondern es fehlt auch an der Media Management« der Polizei Berlin. passenden Qualifikation«, berichtete Jo - Bilder der Veranstaltung stehen im Internet hannes Kohlen von der Hochschule Mag - unter www.feuerwehrverband.de/bilder on - deburg/Stendal aus seiner Umfrage zur line. Die Präsentationen der Referierenden Nutzung von Social Media bei den Berufs - werden unter www.feuerwehrverband.de/ feuerwehren in Deutschland. Wichtig sei bundesfachkongress.html zum Herunterla - trotzdem die Kommunikation auf Ebene In den Pausen gab es viele Informationen – den bereit gestellt. Jetzt schon vormerken: nicht nur von interessanten Ausstellern, son - der Bürger. Am Donnerstag, dem 18. Mai 2017, findet dern unter anderem auch vom Projekt »Zusam - • »Wir nutzen die Medien nicht nur, um In - menhalt durch Teilhabe« des Deutschen Feuer - der nächste Bundesfachkongress in Berlin formationen nach außen zu tragen. Die wehrverbandes. statt. (sda)

Zum 15. Jahrestag an 9/11: Gedenken mit Berliner Buddy-Bär

Aus Anlass des 15. Jahrestags der Anschlä - Diese Summe bildete den Grundstein des ge des 11. September 2001 in den USA hat »City of Berlin Scholarship«. Es unterstützt die Checkpoint Charlie Stiftung (CCS) den Kinder von Feuerwehrleuten, die am 11. so genannten »City of Berlin Scholarship«- September und den Tagen und Wochen da - Bären gemeinsam mit der Berliner Feuer - nach am »Ground Zero« im Rettungs- bzw. wehr und dem Deutschen Feuerwehrver - Bergungseinsatz waren. Aufgrund von ge - band dem Hauptquartier der New Yorker sundheitlichen Folgeschäden, die sie sich Feuerwehr zum Geschenk gemacht. dabei zuzogen, sind sie inzwischen nicht Kurz nach den Anschlägen des 11. Sep - mehr arbeitsfähig und dadurch nicht in der tember hatte die CCS die Spendenaktion Lage, die akademische Ausbildung ihrer »Berlin hilft den USA« ins Leben gerufen. In - Kinder ausreichend finanziell zu unterstütz - nerhalb kürzester Zeit kamen durch private ten. Bisher kam dieses Zusatzstipendium 25 Spender, Spenden von Firmen und Organi - jungen Amerikanern für ihr Studium an ei - sationen aus ganz Deutschland und durch nem College oder einer Universität zugute. DFV-Vizepräsident Karl-Heinz Knorr (links) die Übertragung der Spenden, die die Berli - 15 Jahre nach dem Anschlag wurde der verlieh dem Commissioner des FDNY, Daniel A. ner Feuerwehr und Feuerwehren aus dem Buddy Bär im Rahmen einer Gedenkveran - Nigro, im Beisein des Berliner Landesbranddi - gesamten Bundesgebiet gesammelt hatten, staltung in New York und im Beisein der Sti - rektors Wilfried Gräfling das Deutsche Feuer - mehr als eine Million Mark zusammen. pendiaten und deren Eltern an das Haupt - wehr-Ehrenkreuz in Silber. (Foto: DFV)

quartier der New Yorker Feuerwehr überge - ben. Hieran nahm auch der New Yorker Fi - re Commissioner Daniel Nigro teil. Begleitet wurde der Bär durch die Vizepräsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses und Vor - standsmitglied der Checkpoint Charlie Stif - tung, Anja Schillhaneck, DFV-Vizepräsident Karl-Heinz Knorr, den Berliner Landes - branddirektor Wilfried Gräfling sowie die Geschäftsführerin der Stiftung, Ina Frost. Der Bär ist nunmehr im Eingangsbereich des Fire Museum New York zu besichtigen. Weitere Informationen gibt es im Internet Im Beisein von DFV-Vizepräsident Karl-Heinz Knorr wurde der »City of Berlin Scholarship«-Bär an bei der Checkpoint Charlie Stiftung: die New Yorker Feuerwehr übergeben. (Foto: D. Warren) www.cc-stif tung.de . (CCS)

F BRAND Schutz Deutsche Feuerwehr-Zeitung 10/16 DEUTSCHE FEUERWEHR-ZEITUNG

Fachempfehlung: Vermeidung von Beeinträchtigungen des Trinkwassers bei Löschwasserentnahmen am Hydranten

Diese Fachempfehlung wird durch den DFV kann. Abhängig vom Löschwasserbezug rer am Standrohr oder Überflurhydranten und die AGBF-Bund veröffentlicht. Erarbei - und eventuellen Löschmittelzusätzen ist eingesetzt werden. Bereits direkt am Über - tet wurde sie durch den Projektkreis DVGW- Löschwasser, welches in das Rohrnetz gera - flurhydranten bzw. Standrohr wird sicher - Arbeitsblatt W 405-B1 »Bereitstellung von ten könnte, gemäß der Fachempfehlung gestellt, dass kein Wasser aus dem Schlauch Löschwasser durch die öffentliche Trink - analog Kategorie 4 oder 5 nach DIN EN in das Rohrnetz zurückfließen kann. Ein wasserversorgung; Beiblatt 1: Vermeidung 1717 einzustufen. Rückflussverhinderer alleine bietet aber von Beeinträchtigungen des Trinkwassers keine ausreichende Absicherung. und des Rohrnetzes bei Löschwasserent - nahmen«. Die Fachempfehlung wird ge - Rückflussverhinderer als alternative meinschaftlich getragen von: Deutscher Übergangslösung Feuerwehrverband (DFV), Vereinigung zur Als alternative Übergangslösung sind je ein Förderung des deutschen Brandschutzes Rückflussverhinderer in der Tankfüllleitung (vfdb), Arbeitsgemeinschaft der Leiter der und am Standrohr bzw. Überflurhydranten Berufsfeuerwehren in Deutschland (AGBF- einzubauen. Die Übergangslösung gilt für Bund), Deutsches Institut für Normung den Fall, dass kein Systemtrenner und frei - (DIN), Verband Deutscher Maschinen- und er Auslauf verfügbar ist. Bereits angeschaff - Anlagenbau (VDMA Feuerwehrwehrtech - te Rückflussverhinderer werden eingesetzt, nik), Deutscher Verein des Gas- und Wasser - bis Verschleiß oder andere Einschränkun - faches (DVGW). Sie wird hier in Auszügen gen der Gebrauchstauglichkeit einer be - wiedergegeben. Das komplette Dokument stimmungsgemäßen Verwendung entge - steht unter www.feuerwehrverband.de/fe- genstehen. trinkwasserschutz.html zum Herunterladen Es sollten ausschließlich Sammelstücke zur Verfügung. mit federbelasteten Einzelklappen oder ähnlichen Einzelabsicherungen verwendet Einleitung werden (gilt als einem Rückflussverhinde - Unter ungünstigen Umständen können rer gleichgestellt). Da klassische Sammel - durch Löschwasserentnahmen am Hydran - stück mit Umschlagklappe sichert die ein - ten bzw. Standrohr beim Fehlen geeigneter zelnen Leitungen nur unzureichend gegen Sicherungseinrichtungen infolge von Rück - Rückfluss ab und ist deshalb zu ersetzen. fließen Verunreinigungen in das Rohrnetz Unter ungünstigen Umständen können durch Die erforderliche Ausstattung ist schrittwei - gelangen. Dies kann die Trinkwasserquali - Löschwasserentnahmen infolge von Rückfließen se im Zuge von Ersatz- und Neubeschaffun - tät stören und die Fließverhältnisse im Verunreinigungen in das Rohrnetz gelangen. gen zu realisieren. Rohrnetz beeinflussen. Die gesetzliche Not - (Symbolbild: G. Fenchel) Die Fachempfehlung gibt im weiteren wendigkeit von Sicherungseinrichtungen Verlauf Hinweise für die Auswahl der ge - ergibt sich aus Paragraf 17 Absatz 6 Trink - eigneten Sicherungseinrichtungen zur Min - wasserverordnung. Das DVGW-Arbeitsblatt Von Kategorie 5 ist insbesondere dann aus - derung von Druckstößen im Rohrnetz und W 405-B1 konkretisiert für die Feuerwehr zugehen, wenn als Löschwasser zum Bei - die Handhabung von Ventilen. Für die die Anforderungen und ist Grundlage der spiel offensichtlich verkeimtes Wasser ent - Schulung, Übung und Unterweisung von nachfolgenden Ausführungen. nommen wird. Im Regelfall darf nach Kate - Einsatzkräften gilt: Alle Einsatzkräfte wer - gorie 4 abgesichert werden. Dies gilt auch den regelmäßig nach den einschlägigen Be - Sichere Trennung von Trinkwasser dann, wenn nur dem Rohrnetz Wasser ent - triebsanleitungen und Regeln der Technik und Nichttrinkwasser nommen wird. Die Fachempfehlung regelt, geschult, geübt und unterwiesen. Ein part - Für die Auswahl der geeigneten Sicherungs - wann die Handhabung nach Kategorie 4 nerschaftliches Verhältnis zwischen Feuer - einrichtungen zur Absicherung der Trink - ausscheidet. wehr und Versorgungsunternehmen unter - wasserqualität im Rohrnetz gilt: Die siche - Bei Kategorie 4 sollte mindestens ein stützt die Einhaltung aller Anforderungen re Trennung von Trinkwasser und Nicht - Systemtrenner vorgesehen werden. Falls und Hinweise. Die Einhaltung aller Anfor - trinkwasser ist ein Grundsatz des kein Systemtrenner am Standrohr oder derungen und Hinweise bezüglich Ausstat - Trinkwasserschutzes. Demnach sollten Überflurhydranten eingesetzt werden tung, Personal, Schulungsmaßnahmen/ Trinkwasser und Nichttrinkwasser auch bei kann, muss auch bei Vorhandensein eines -unterlagen und Unterweisungen wird stän - Löschwasserentnahmen nicht vermischt freien Auslaufs bzw. Systemtrenners für die dig sichergestellt und mindestens einmal werden, solange ein Rückfluss in das Rohr - Schlauchstrecke bis zum freien Auslauf pro Jahr auf Aktualität und Vollständigkeit netz nicht sicher ausgeschlossen werden bzw. Systemtrenner ein Rückflussverhinde - überprüft. (DFV/sda)

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Heinrich Scharf ist Bundesjugendleiter der DJF

Die Delegiertenversammlung der Deut - großen Herausforderungen. Insbesondere rad-Adenauer-Stiftung, Bundesministerin schen Jugendfeuerwehr hat den Amberger eine angemessene und motivierte personel - a.D. Claudia Crawford, aus. Heinrich Scharf zum neuen Bundesjugend - le Ausstattung, hauptamtlich und ehren - Darüber hinaus haben sich die Vertreter leiter gewählt. Der bisherige Stellvertreter amtlich, ist wichtig, um unseren Aufgaben aus den mehr als 1 8 000 Gruppen mit der hat die Funktion bereits kommissarisch als eigenständiger und leistungsfähiger Ju - Inklusion in ihrer Organisation beschäftigt. 2014 übernommen und steht nun bis zur gendverband nachzukommen. Daran wer - Der Impulsreferent Thomas Höchst hat auf - turnusmäßigen Neuwahl im Spätsommer den wir im kommenden Jahr mit Tatkraft gezeigt, wie einfach Kinder und Jugendli - 2017 in Falkensee an der Spitze des Jugend - arbeiten.« Der Präsident des Deutschen Feu - che mit Handicaps in die Jugendarbeit inte - verbandes der Feuerwehren mit einer Vier - erwehrverbandes, Hartmut Ziebs, dankte griert werden können. telmillion Mitgliedern. Heinrich Scharf für seinen bisherigen Ein - Die Delegiertenversammlung hat die Seit 2009 ist Heinrich Scharf stellvertre - satz und freut sich auf die weitere Zusam - fachliche Arbeit der DJF verändert. Die bis - tender Bundesjugendleiter. Der 52-jährige menarbeit. Er hob die Bedeutung der Ju - herigen Fachausschüsse »Jugendpolitik«, Verwaltungsangestellte aus Bayern erhielt gendarbeit für das Feuerwehrwesen heraus »Mädchen- und Jungenarbeit« sowie »Inte - bei der Wahl 173 Stimmen der 173 Dele - und rief den Delegierten zu: »Lasst uns ge - gration« wurden einstimmig zum gemein - gierten. Der gewählte Bundesjugendleiter meinsam die Zukunft gestalten.« samen neuen Fachausschuss »Jugendpolitik dankte für das überwältigende Ergebnis Auch inhaltlich wurden während der und Integration« zusammengefasst. Für die und betonte den Zusammenhalt und die Versammlung Akzente gesetzt. Über die Leitung wurde Willi Donath aus Hessen mit Einheit der Mitglieder der Deutschen Ju - wichtige Bedeutung der internationalen Ju - 170 Stimmen gewählt. gendfeuerwehr auch in schwierigen Zeiten. gendarbeit mit dem Partner in Russland Zudem wurden die neue Bekleidungs - »Wir haben unsere Deutsche Jugendfeuer - tauschten sich Akteure der deutsch-russi - richtlinie der Deutschen Jugendfeuerwehr wehr wieder auf einen guten und sicheren schen Jugendarbeit mit der Beiratsvorsit - verabschiedet und in einer Modenschau der Kurs gebracht«, so Bundesjugendleiter zenden des Deutschen Feuerwehrverban - Berliner Jugendfeuerwehr die neuen Varia - Heinrich Scharf. »Wir stehen weiterhin vor des und Leiterin des Moskau-Büros der Kon - tionen präsentiert. (H. Strate/DJF)

173 Delegierte aus ganz Deutschland waren nach Berlin angereist. Sie alle gaben ihm ihre Stimme: Heinrich Scharf (rechts) wurde einstimmig zum Bun - desjugendleiter der Deutschen Jugendfeuerwehr gewählt.

links: Die neue Bekleidungsrichtlinie wurde verabschiedet – und die verschiedenen Möglichkeiten in einer »Modenschau« präsentiert. rechts: Um die in - ternationale Jugendarbeit ging es im Austausch mit Claudia Crawford, Vorsitzende des DFV-Beirats. (Fotos: C. Patzelt/DJF)

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