Auf weißen Wegen 16 der schönsten Winterwanderwege in 30 weitere Tipps für ausgesuchte Winterwanderungen finden Sie im Buch Vorarlberg Winterwanderungen von Helmut Tiefenthaler. Es umfasst 96 Seiten mit 50 Farb- fotos, 30 Kartenausschnitte mit genauem Routenverlauf und eine Übersichtskarte, Broschure 18 x 11,5 cm. ISBN 3-7022-2696-6. Tyrolia Verlag, Innsbruck 2005

Impressum Herausgeber: Vorarlberg Tourismus, A-6901 , Postfach 302. Routenbeschreibungen und Fotos: Dr. Helmut Tiefenthaler. © Dr. Helmut Tiefenthaler, Bregenz 2006. Titelbild: walser-image.com. Die Routenkärt- chen wurden von der Raumplanungsabteilung im Amt der Vorarlberger Landesregierung zur Verfügung gestellt. Litho/Druck: Druckerei Hecht, A-6971 Hard. Printed in . Alle Informationen über die beschriebenen Routen wurden sorgfältig recherchiert und erfolgten nach bestem Wissen des Autors. Sollten Sie dennoch Änderungen oder Un- stimmigkeiten bemerken, nehmen Autor und Vorarlberg Tourismus gerne Verbesse- rungs- oder Berichtigungshinweise entgegen. Wanderungen nach den vorliegenden Routenbeschreibungen erfolgen auf eigenes Risiko. Eine Haftung für etwaige Unfälle oder Schäden wird aus keinem Rechtsgrund übernommen. Auf weißen Wegen in Vorarlberg Wandertipps für die Schneezeit

Wenn man vom „Wanderland Vorarlberg“ spricht, wäre es zu wenig, würde man nur an die warme Jahreszeit denken. Es hat einen nicht zu unterschätzenden Reiz, hier auch auf Winter- wegen das Wandern zu genießen. Dafür gibt es gewalzte Wan- derpisten, geräumte oder zumindest gut ausgetretene Wege. Solche sind zwischen dem Bodensee und der hochalpinen Silvretta nun schon in allen Regionen des Landes in einer ab- wechslungsreichen Auswahl zu finden. Oft sind es bequeme Routen für ein- bis zweistündige Spaziergänge, es fehlt aber auch nicht an Wegen für ausgedehntere Wanderungen. Was dabei ein Problem sein kann, ist mitunter die Qual der Wahl. Es war auch nicht ganz leicht, sich bei der Vielzahl zauberhafter Schneewege für die vorliegende Schnupperauswahl auf 16 Rou- ten zu beschränken.

Ausgesuchte Wege Routen, die als Winterwanderwege angeboten werden und groß- teils schon mit einheitlichen pinkfarbenen Tafeln gekennzeich- net sind, erfordern keine besondere Kondition. Sie sind lawi- nensicher oder werden bei besonderen Risiken vorsorglich ge- sperrt. Normalerweise ist bei einer zweistündigen Gehzeit zu- mindest eine geeignete Rast- und Einkehrmöglichkeit vorhan- den. Die Ausgangspunkte sind auch fast immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

Am Sonnenkopf

1 Deutschland

Bodensee Bregenz 3 Deutschland BODENSEE VORARLBERG Schweiz 1 Egg 4 Schwarzenberg

Hohenems 5 Riezlern Fraxern 7 2 BREGENZERWALD Baad Feldkirch KLEINWALSERTAL 8 Au Fürstentum 10 6 Liechtenstein ALPENREGION Sonntag 9 ARLBERG 13 11 Bludenz Wald Bürserberg 14 12 15 Bartholomäberg 16 Österreich Schweiz Tirol MONTAFON

2 Inhaltsverzeichnis Seite Bodensee-Vorarlberg 1 Zwischen Rheintal und Bregenzerwald Der Bildsteiner Winterrundweg ...... 4 2 Ein aussichtsreicher Sonnenberg Von Fraxern zur Alpe Maisäß...... 6 Bregenzerwald 3 Zwischen Bregenzerwald und Allgäu Rundwanderung von Alpe zu Alpe...... 8 4 Bregenzerwald-Panorama in Weiß Schwarzenberg – Lorena – Bödele ...... 10 5 Mittelpunkte im „Heandorwold“ Von Bezau nach Egg...... 12 6 Winterstille im Hochtal Im Bergwald zum Auer Bodenvorsäß ...... 14 Kleinwalsertal 7 Am „Hörele“ Ausschau vom Hörnlepass ...... 16 8 Am Fuße des Widdersteins Von Baad ins Bärgunttal ...... 18 Alpenregion Bludenz 9 Aussichtskanzel Ludescherberg Am Eingang des Großen Walsertals ...... 20 10 Ein Höhenweg der Ruhegenießer Sonntag zwischen Stein und Partnom ...... 22 11 Wo Bürserberg am schönsten ist Der große Tschengla-Rundweg...... 24 12 Highlight Sonnenkopf Ein hochalpiner Panoramaweg ...... 26 Arlberg 13 Oberlech Beschaulichkeit auf Wanderpisten ...... 28 Montafon 14 Auf dem Montafoner Sonnenbalkon Höhenwanderung in Bartholomäberg...... 30 15 Naherholung in Schruns Rundgang über Gauenstein ...... 30 16 Ein Bergtal aus dem Bilderbuch Durchs Gauertal zur Lindauer Hütte...... 32 Bequem und sicher gehen – Ein paar Tipps ...... 34 3 Zwischen Rheintal und Bregenzerwald Der Bildsteiner Winterrundweg

Wegverlauf: Bildstein Dorfplatz Öffentliche Verkehrsmittel: (665 m, Parkplatz) – Kapf (815 m) – Buslinien 45 und 46 zur Halte- Geisbirn (822 m) – Farnach Moos stelle Bildstein Dorfplatz (880 m) – Oberbildstein (940 m) – Höhenunterschied: ca. 350 m Schneider (900 m) – Grub (750 m) – Gehzeit: 2 1⁄2 Std. Bildstein. Einkehrmöglichkeiten: Die Route verläuft auf wenig be- Bildstein fahrenen Erschließungsstraßen Auskünfte: Bildstein Tourismus mit Hartbelag. Zum Wandern ist T +43/(0)5572/58384, es am angenehmsten, wenn die tourismus@gemeinde- nach Schneefall frisch geräumte bildstein.at, Straße noch mit einer dünnen www.gemeinde-bildstein.at Schneeschicht bedeckt ist.

Beim Stichwort Bildstein denken die meisten zuerst an den weitum bekannten Wallfahrtsort mit der doppeltürmigen Barockkirche. Da kann es überraschen, wenn auf dieser Winterwanderung ein anderes und weithin unbekanntes Bildstein entdeckt wird. Die Route geht von der Bushaltestelle oder dem Parkplatz am Dorf- platz aus und führt schon nach wenigen Minuten in einen schattigen Bergwald. Dort steigt die Straße zu den bewohnten Sonnenhängen der Ortsteile Knobel und Kapf und zieht sich danach fast eben auf der Hangterrasse von Geisbirn hin. Beim Aufwärtsgehen öffnen sich wei-

Geisbirn/Bildstein

4 1 Bodensee-Vorarlberg te Ausblicke ins Rheintal, nordwärts zum Bodensee und in südlicher Richtung bis zur Alviergruppe, wobei dahinter noch die über 3000 m hohen Ringelspitzen zu erkennen sind. Beim Farnach-Moos, einer geschützten Hochmoorlandschaft, spaziert man aufwärts zum Fe- rienheim Oberbildstein. Nun sieht man auch in den Vorderen Bre- genzerwald und bekommt zwischen Hochhäderich und Hohem Ifen sogar einige Gipfel der Allgäuer Alpen mit ins Bild. Nahe am Berg- sattel sieht man hinter der Lorena die Kanisfluh und die Hochkünzel- spitze aufragen. Nun aber geht es auf der Nordseite des Höhen- rückens abwärts. Zwischen dem Schniederloch am Buggenegg und Schneider folgt die Route ungefähr dem Verlauf der wohl ältesten Wegverbindung, die zwischen und hier herauf führte. Bei den Häusern von Schneider biegt unsere Route nach links in Richtung Kreuzmoos ab. Nun wandert man durch eine idyllische Hochtalmulde abwärts und sieht im Blick über das Rheintal hinweg immer wieder die Appenzeller Berge mit dem Säntis vor sich. Auf den alten Rodungsinseln Kreuzmoos und Grub kommt man zwischen Tobelwäldern an einsamen Berghöfen vorbei. Nach der Wegteilung unter Grub geht man etwa eine Viertelstunde durch schattenkühlen Winterwald und kommt im Wald wieder zu je- ner Straße, auf der man anfangs aufwärts gegangen ist. Nun ist es nicht mehr weit bis ins Dorf Bildstein, wo die Rundwanderung begon- nen hat.

x Schneiderspitze

Schneider ➔ Oberbildstein Grub Rickenbach Farnacher ➔ Moos Knobel ➔

BILDSTEIN Geisbirn

5 Ein aussichtsreicher Sonnenberg Von Fraxern zur Alpe Maisäß

Wegverlauf: Fraxern Dorfplatz ab Sportplatz 1 3⁄4 Std. (➚ 1 Std.) (817 m, Parkplätze) – Sportplatz Rodeln: Der Weg von der Alpe (1000 m) – Alpe Maisäß (1350 m). Maisäß eignet sich bis zum Es bietet sich auch die Möglich- Sportplatz sehr gut zum Rodeln. keit, den gebührenpflichtigen In diesem Fall empfiehlt sich als Wanderparkplatz beim Sport- Ausgangspunkt der Sportplatz platz als Ausgangspunkt zu Einkehrmöglichkeiten: Fraxern, wählen Jausestation Waldrast am Sport- Öffentliche Verkehrsmittel: platz und Alpe Maisäß (für Im- Buslinie 62 zur Haltestelle biss geöffnet an Samstagen, Fraxern Dorfplatz; an Wochen- Sonn- und Feiertagen) enden Fahrten von Land- oder Auskünfte: Gemeindeamt Rufbus bis zum Sportplatz Fraxern, T +43/(0)5523/645110, Höhenunterschied: 540 m [email protected], Gehzeit: 2 3⁄4 Std. (➚ 1 1/2 Std.), www.tiscover.at/fraxern

Fraxern ist eines der sonnigsten und aussichtsreichsten Berg- dörfchen im Vorarlberger Rheintal, im Sommer gerühmt wegen sei- ner vorzüglichen Kirschen, im Winter wegen seiner Sonnenwärme über den Talnebeln. Doch als Wandergebiet ist Fraxern das ganze Jahr über geschätzt. Unsere Winterroute nimmt ihren Ausgang vom Dorfplatz. Zunächst geht man auf der Schmalzgasse etwas steil aufwärts zu den Orts-

Blick auf Fraxern

6 2 Bodensee-Vorarlberg teilen Schufla und Morgengabe. Auf dem Kugelweg, der auch als Zufahrt zum hochgelegenen Sportplatz dient, kommt man nach 20 Minuten zu den obersten Häusern. Auf der geräumten Straße gewinnt man auch bei mäßigen Steigungen rasch an Höhe, wobei man mit ab- wechselnden Blickrichtungen ein zunehmend eindrucksvoller wer- dendes Rheintalpanorama vor Augen hat. Beim Sportplatz schließt an die geräumte Bergstraße ein breit gewalzter Schneeweg an. Unterwegs bietet sich manchmal die Möglichkeit, auf mehr oder we- niger gut ausgetretenen Schneepfaden Abkürzungen zu nehmen, bei unserer Route folgen wir aber bis zum Ziel schon der Bequemlichkeit halber dem gewalzten Winterweg. Dass dieser etwas länger ist, ist für die Aussichtsgenießer ganz und gar kein Nachteil. Die Alpe Maisäß liegt als Ziel der Wanderung auf einem Hangsattel, bei dem es etwas Beglückendes an sich hat, wenn man in Muße den Blick in die Runde schweifen lässt. Am südlichen Horizont hat man die Bergkulissen von Rätikon, Pizol- und Alviergruppe vor sich. Daran schließen sich nach Westen hin die Churfirsten und der Alpstein mit dem Säntis an. Auf der Nordseite der Alpe kommt mit den Ausläufern der Appenzeller Rheintalberge auch noch der Bodensee ins Bild, sofern er nicht gera- de unter einer Nebeldecke verborgen ist. Die Faszination der Aussicht muss man sich auch beim Bergabgehen nicht entgehen lassen, wenn man auf der gleichen Route zum Aus- gangspunkt zurückkehrt.

x Hohe Kugel

Alpe ➔ Maisäß

Klausbach ➔

Sportplatz Morgengabe

➔ FRAXERN

7 Zwischen Bregenzerwald und Allgäu Rundweg von Alpe zu Alpe im Grenzland zu Deutschland

Wegverlauf: Riefensberg Hochwiesalpe (Bewirtung Sams- Hochhäderich-Lifte Parkplatz tag-Sonntag), Glutschwanden- (1227 m) – Hörmoosalpe (1283 alpe, Alpstüble Moos (Mittwoch m) – Hochwiesalpe (1227 m) – Ruhetag) Glutschwandenalpe (1200 m) – Auskünfte: Moosalpe (1224 m) – Parkplatz Tourismusbüro Riefensberg, Höhenunterschied: ca. 150 m T +43/(0)5513/8356, Gehzeit: 2 1⁄2 Std. [email protected], Einkehrmöglichkeiten: www.riefensberg.at Almhotel Hochhäderich, Hör- moosalpe (Dienstag Ruhetag),

Die Wanderung führt durch ein hochgelegenes Grenzland, in dem niemand genau sagen kann, wo der Vordere Bregenzerwald aufhört und das Oberallgäu anfängt und wo auch niemand fragt, wo im Ge- lände die Grenze von Vorarlberg und Bayern verläuft.

Der Rundgang beginnt und endet beim Parkplatz der Hochhäderich- Lifte. Von der Schirmbar am Rand des Parkplatzes geht man ein paar Minuten auf einem gewalzten ebenen Weg bis zu einem Wegweiser, bei dem man nach rechts in das Tälchen des Häderichbächles ab- zweigt. Beim Hubertushaus gelangt man auf eine Hangterrasse mit dem unter Eis und Schnee verborgenen Hörmoossee und auf einem

Weg zur Hörmoosalpe

8 3 Bregenzerwald ebenen Wegstück zur Hörmoosalpe. Darüber erhebt sich die Allgäuer Nagelfluhkette mit dem Hochgrat. Vom Alpgasthof geht es mit Blick auf die Berge um Steibis einige Minuten talwärts bis zu einer Weg- teilung, von der man wieder ein Stück aufwärts bis zur Hochwiesalpe wandert. Im Weitergehen schwingt sich die Wanderpiste durch das sanft wellige Hochtal des Lanzenbachs. Von der Hochwiesalpe spa- ziert man zunächst bis zum Waldrand, wo der Weg zur tiefer liegen- den Glutschwandenalpe abbiegt. Von dort geht es am Fuße des lang- gestreckten Kamms der Fluh aufwärts zur Moosalpe (Alpstüble Moos). Sie liegt am Rande des Kojenmoos, wo sich unter der Schnee- decke eine der schönsten Moorlandschaften Vorarlbergs verbirgt. Hier haben die Riefensberger lange Zeit Torf abgebaut. 1978 wurde dieser Teil des Hochtals mit seinen parkartigen Gehölzgruppen unter Schutz gestellt. Der Winterweg führt durch das Naturschutzgebiet in einem Bogen zum Parkplatz der Hochhäderich-Lifte zurück.

Lanzenbach Auf der Fluh

Glutschwandenalpe ➔

Moosalpe ➔

Kojenmoos Hörmoosalpe

➔ Ghf. Hochhäderich

x Hochhäderich

9 Bregenzerwald-Panorama in Weiß Schwarzenberg – Lorena – Bödele

Wegverlauf: Schwarzenberg Gehzeit: 2 3⁄4 Std. Hof (696 m, Parkplatz) – Freien Einkehrmöglichkeiten: (730 m) – Maien (812 m) – Schwarzenberg, Maien (Gh. Fro- Lorena Vorsäß (1020 m) – he Aussicht, Dienstag Ruhetag), Bergvorsäß (1080 m) – Bödele Bödele (1139 m) Auskünfte: Öffentliche Verkehrsmittel: Tourismusbüro Schwarzenberg, Buslinie 38 zu den Haltestellen T +43/(0)5512/3570, Bödele und Schwarzenberg [email protected], Dorfplatz www.tiscover.at/schwarzenberg Höhenunterschied: ➚ 480 m, ➘ 80 m

In Schwarzenberg hat der Dorfplatz einen malerischen Flair, der so recht zur Heimat der berühmten Malerin Angelika Kauffmann passt. Von da spaziert man zuerst ein paar Minuten auf dem Gehsteig der Bödelestraße zum Ortsteil Freien, wo man auf eine Gemeindestraße in den Tobel des Losenbachs abbiegt. Danach windet sich die Straße aufwärts zu den sonnseitigen Bergparzellen. Im Bereich von Maien weiten sich die Ausblicke ins Tal und zur eindrucksvollen Gebirgs- umrahmung. Unterwegs zur Lorena mag man sich daran erinnern, dass dieser Übergang zwischen Schwarzenberg und Alberschwende bis ins 19. Jahrhundert die Hauptpforte des Bregenzerwaldes war.

Zwischen Lorena und Bergvorsäß

10 4 Bregenzerwald

Etwas unterhalb der Passhöhe zweigt von der geräumten Straße ein etwas schmaler Schneepfad ab. Auf diesem wandert man nun mit mäßigen Höhenunterschieden abwechselnd durch Bergwald und schneebedeckte Wiesenhänge von Vorsäß zu Vorsäß, wo die Schwar- zenberger ihr Vieh vor und nach der Alpzeit weiden lassen. Beim Bergvorsäß erreicht man den aussichtsreichen Höhenrücken, im Wald des Geißkopfes geht man aber noch bis 1160 m ü. M. aufwärts zum höchsten Punkt der Wanderung. Am Geißkopf wird die Route beim gemütlichen Abwärtsgehen auf dem unbewaldeten Hang bis zum Bödele vollends zum Panoramaweg. Im Süden reicht der Blick zwischen Kanisfluh und Diedamskopf bis zum Hochtannberg, wo sich auch der mächtige Widderstein nicht übersehen lässt. Zwischen Win- terstaude und Diedamskopf sieht man den Hohen Ifen, während zwi- schen der Winterstaude und der Nagelfluhkette auch etliche Gipfel der Allgäuer Alpen zum Vorschein kommen. Wer sich unterwegs nicht mit Rundblicken aufhalten will, kann das Genießen des Panoramas spätestens nach dem letzten Wegstück auf der noch ein kurzes Stück aufwärts führenden Wanderpiste am aus- sichtsreichen Bödele nachholen.

Lorena

Bergvorsäß ➔

Geißkopf ➔ Maien

BÖDELE Freien

SCHWARZENBERG

11 Mittelpunkte im „Heandorwold“ Von Bezau nach Egg

Wegverlauf: Bezau Ortsmitte Einkehrmöglichkeiten: (650 m) – Bezegg (780 m) – Bezau, , Egg Andelsbuch (613 m) – Egg Auskünfte: (501 m) Bregenzerwald Tourismus, Egg Öffentliche Verkehrsmittel: T +43/(0)5512/2365, Mehrere Buslinien zu den Halte- [email protected], stellen Bezau Postamt und Egg www.bregenzerwald.at Postamt Höhenunterschied: ca. 300 m Gehzeit: 2 1⁄2 Std

Die Marktgemeinde Bezau gilt normalerweise als Mittelpunkt des Bregenzerwalds, doch der Wanderweg nach Andelsbuch und Egg führt zu den zwei noch älteren Mittelpunkten der einstigen Wälder- republik. In Bezau führt die Route dem Wegweiser im Zentrum folgend zum nördlichen Ortsrand, wo man am „alten Turm“, dem 1807 erbauten Gerichtsgebäude, vorbeikommt. Auf der Zufahrt zu den Häusern am Hang geht man aufwärts zum Sattel der Bezegg, wo sich bis 1806 das Rathaus des Hinteren Bregenzerwaldes befand. Heute erinnert dort die „Bezegg-Sul“ an die Jahrhunderte lange Selbstverwaltung. Über den niedrigen Waldsattel führte damals auch der Wälder Hauptweg, der erst 1861 von der über Bersbuch angelegten Straße abgelöst wur-

Egg

12 5 Bregenzerwald de. Über das Zipfelvorsäß kommt man auf dem gebahnten Forstweg zum Stausee des Kraftwerks Andelsbuch. Es wurde 1908 als eines der ersten Vorarlberger Speicherkraftwerke in Betrieb genommen. Von dort verläuft die Route bis Egg auf der Trasse der von 1902 bis 1980 bestehenden Bregenzerwaldbahn. In Andelsbuch ist der alte Bahnhof noch erhalten. Bei der Pfarrkirche mag man sich auch daran erinnern, dass dort im Mittelalter die Mutterkirche für den inneren Bregenzerwald stand. Die große Linde auf dem Kirchplatz wurde 1908 zum 60. Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Josef gepflanzt. Zwischen Andelsbuch und Egg, wo das Tal der Bregenzerach seine größte Weite hat, zieht sich der Winterweg auf der alten Bahntrasse in weiten Bögen durch die Landschaft. Kurz vor dem Egger Ortsrand biegt man auf einen schmalen Schneepfad ab, der auf einem kleinen Höhenrücken ausgetreten ist und sozusagen hinten herum mitten ins Dorf Egg hineinführt.

EGG ➔

Bregenzerache SCHWARZENBERG ANDELSBUCH ➔

Bersbuch Stausee Baumgartenhöhe x

Bezegg x

Klausberg ➔

BEZAU

13 Winterstille im Hochtal Im Bergwald zum Auer Bodenvorsäß

Wegverlauf: Au-Argenau (810 m, Einkehrmöglichkeiten: Parkierungsmöglichkeiten) – Au, Bergkristallhütte auf dem Bodenvorsäß (1220 m). Bei Bodenvorsäß (im Winter von Lawinengefahr gesperrt Weihnachten bis Ostern durch- Öffentliche Verkehrsmittel: gehend geöffnet) Busverbindungen der Linien 40 Tipp: Für den Rückweg kann und 43 zur Haltestelle Au-Post- man die Wanderpiste größten- amt teils auch zum Rodeln benützen. Höhenunterschied: 420 m Auskünfte: Au Tourismus, Gehzeit: 3 1/2 Std. (➚ 2 Std.) T +43/(0)5515/2288, au@au-.at, www.au-schoppernau.at

Das Dürrenbachtal ist im Bregenzerwald eines jener abgeschiedenen Hochtäler, die sogar vielen Bregenzerwäldern unbekannt sind. Seit der Fahrweg bis zum Bodenvorsäß im Winter als gewalzter Schnee- weg begehbar gemacht ist, ist er immerhin ein Geheimtipp für Win- terwanderer, die abseits von allem Rummel die Winterstille eines Hochtals erleben wollen. Der Ausgangspunkt der Wanderung ist im Auer Ortsteil Argenau beim Gemeindehaus und Tourismusbüro. Beim dortigen Wegweiser überquert man die Straße und ist nach ein paar Schritten bereits am Ortsrand. Beim Grünholzlift gelangt man zu der nach Schoppernau

Au – Bodenvorsäß

14 6 Bregenzerwald führenden Wanderpiste. Nach wenigen Minuten in dieser Richtung kommt man zu einem Wegweiser mit der Abzweigung des Fahrwegs zum Bodenvorsäß. Von dort geht man im schattigen Bergwald auf der Nordseite des Lug in vielen Windungen mit mäßiger Steigung auf- wärts. Bei den unteren Alpweiden der Godlachenalpe biegt der Bö- denweg ins Hochtal des Dürrenbachs ab und verläuft nun fast eben zum Bodenvorsäß. Auf dieser Voralpe der höher gelegenen Annalpe ist die Bergkristallhütte (1230 m) als Rastmöglichkeit willkommen. Beim Aufwärtsgehen bietet der geschlossene Wald nur wenige Aus- blicke. Sobald man auf dem Bodenvorsäß ins Freie kommt, sieht man den Talschluss mit dem Felsenkamm und den kaum zugänglichen Schrofen zwischen Zitterklapfen und Toblermann vor sich. Für den Rückweg benützen wir den gleichen Weg wie beim Aufwärts- gehen. Nun aber fehlt es in der Gehrichtung nicht an Ausblicken auf die gegenüberliegende Talseite mit dem Diedamskopf und Falzkopf. Unterhalb der Godlachenalpe hat man auch einen eindrucksvollen Blick zur Kanisfluh und Mittagsfluh. Von hier aus gesehen kann man sich gut vorstellen, wie das mächtige Kanisfluh-Mittagsfluh-Gewölbe einst zusammenhing, bevor es von der Ur-Bregenzerach im Laufe ei- niger Millionen Jahre entzweigeschnitten wurde.

AU ➔ Argenau

Bregenzerache

Godlachenalpe ➔

Bodenvorsäß

Bergkristallhütte ➔

15 Am „Hörele“ Ausschau vom Hörnlepass

Wegverlauf: Riezlern Schwende Tipp: In Riezlern lohnt sich ein (1070 m, Parkplätze am Beginn Besuch des Walsermuseums der Langlaufloipe) – Landes- (Öffnungszeiten Montag bis grenze am Hörnlepass (1165 m) Samstag 14–17 Uhr) Öffentliche Verkehrsmittel: Auskünfte: Buslinie 2 zur Haltestelle Kleinwalsertal Tourismus, Gschwend Sonnenburg T +43/(0)5517/5114, Höhenunterschied: ca. 100 m [email protected], Gehzeit: 2 Std. www.kleinwalsertal.com Einkehrmöglichkeiten: Schwende und Alpengasthof Hörnlepass

Der Weg über den nur 1283 m hohen Hörnlepass war Jahrhunderte lang die Kleinwalsertaler Hauptverbindung nach Bregenz. Er war zwi- schen Sibratsgfäll und meistens aber in so schlechtem Zu- stand, dass man oft lieber Umwege in Kauf genommen hat. Dagegen ist die jetzige Wanderpiste zum „Hörele“, wie die Walser den Pass nennen, ein bequemer und viel begangener Spazierweg.

Zum Ausgangspunkt im Weiler Schwende kommt man auf der Ver- bindungsstraße von Riezlern-Westegg her. Der gewalzte Winterweg beginnt an der gleichen Stelle wie die dortige Langlaufloipe. Sie

Riezlern, Weg zum Hörnlepass

16 7 Kleinwalsertal schwingt sich abseits der örtlichen Bergstraße durch sonnige Hang- lagen und kleine Wäldchen. Im Bereich Klausenwald führt sie an ei- ner auch im Winter reizvollen Moorlandschaft vorüber. Manche beg- nügen sich nach einem dreiviertelstündigen Aufwärtsgehen mit der Einkehrrast im Alpengasthof Hörnlepass. Es empfiehlt sich aber, zu- vor neben der Langlaufloipe noch bis zur idyllischen Hochtalmulde im Außerwald und zur Landesgrenze am Hörnlepass weiter zu gehen. Die präparierte Wanderpiste endet an einem aussichtsreichen Son- nenhang bei einem alten Stall. Da lohnt sich bei der Bank an der sonn- seitigen Stallwand ein Verweilen, um in Muße die Oberstdorfer Gipfel der Allgäuer Alpen zu betrachten.

Auf dem Rückweg richtet sich der Blick vor allem auf die Ostseite des äußeren Kleinwalsertals mit dem weißen Grat zwischen Söllereck und Fellhorn und bis zur Kanzelwand. Dort sieht man oberhalb des Waldgürtels auch die weißen Hangterrassen der Amannsalpe und Mittelalpe, wo bis ins 18. Jahrhundert der wichtigste Saumweg ins Tal führte.

➔ Außerwald ➔ Gasthof Hörnlepass

Klausenwald ➔

SCHWENDE ➔ RIEZLERN ➔ Schwarzwasserbach

17 Am Fuße des Widdersteins Von Baad ins Bärgunttal

Wegverlauf: Baad (1235 m, ge- Einkehrmöglichkeiten: bührenpflichtige Parkplätze) – Baad, Bärgunthütte Bärgunthütte (1408 m) – Widder- Auskünfte: steinalpen – Baad Kleinwalsertal Tourismus, Öffentliche Verkehrsmittel: T +43/(0)5517/5114, Walserbus zur Haltestelle Baad [email protected], Höhenunterschied: 185 m www.kleinwalsertal.com Gehzeit: 1 3⁄4 Std. (Baad – Bärgunthütte 50 Min.)

Man kann sich heute kaum vorstellen, dass das hinterste Kleinwal- sertal schon von Jägern der Steinzeit durchstreift wurde, die hier für ihre Steinwerkzeuge und Waffen sogar eine bedeutsame Fundstelle hatten. Als die Walser im Spätmittelalter vom Tannberg her ins Tal der Breitach einwanderten, war das Bärgunttal vermutlich ihr wich- tigster Zugangsweg. Über den Hochalppass waren sie bis 1563 mit dem Gericht Tannberg verbunden. Es ist aber noch nicht lange her, seit man auch im Winter und noch dazu auf bequemen Wanderpisten ins Bärgunttal spazieren kann.

Von der Bushaltestelle Baad führt im Verlauf einer Alpstraße ein ge- walzter Schneeweg nahe am Bärguntbach ins Hochtal. Im Winter ist der Bach eine Sehenswürdigkeit eigener Art. Das fließende Wasser ist

Bärgunttal

18 8 Kleinwalsertal zwar meistens unter der Schneedecke verborgen, dafür ziehen die ho- hen Schneehauben auf den Felsblöcken die Aufmerksamkeit auf sich. Die gastliche Bärgunthütte befindet sich in einem sonnigen Alp- gelände nahe am abweisend hohen Nordwestabfall des Widdersteins. Hier öffnet sich auch der Blick zum Talschluss mit den Zacken von Höferspitze, weißem Schrofen und Heiterberg. Die Ausschau talein- wärts gewinnt noch zusätzlich an Reiz, wenn man für den Rückweg den Panoramaweg wählt, der zuerst etwas abwärts zur Brücke über den Bärguntbach und auf der anderen Talseite noch ein kurzes Stück bergauf führt. Bei der inneren Widdersteinalpe kommt man wieder auf waldfreies Gelände mit Ausblicken auf die südexponierten Gehänge des Klein- walsertals mit dem Walmendinger Horn. Unterhalb der Äußeren Wid- dersteinalpe kommen wir auf den gleichen Weg, den wir bergwärts gegangen sind, und nun ist es nur mehr ein kurzes Wegstück bis Baad.

➔ BAAD

➔ Breitach

Bärguntbach Äußere Widdersteinalpe ➔ ➔

Innere Widdersteinalpe

➔ Bärgunthütte

19 Aussichtskanzel Ludescherberg Am Eingang des Großen Walsertals

Wegverlauf: Ludesch- Einkehrmöglichkeiten: Bofel (760 m, Parkplatz an der Bofel-Stuba (Montag Ruhetag), Straße) – Alte Raggalerstraße – Jausenstation Berghof am Falazera (1041 m) – Ludescherberg (Donnerstag Ludescherberg (1080 m) Ruhetag) Öffentliche Verkehrsmittel: Auskünfte: Buslinie 78 zur Haltestelle Bofel Gemeinde Ludesch, Höhenunterschied: 335 m T +43/(0)5550/2221, Gehzeit: 3 1⁄4 Std. (➚ 1 3⁄4 Std.) [email protected], www.ludesch.at

Am Eingang des Großen Walsertals befindet sich der Ausgangspunkt Bofel etwa auf halbem Weg zwischen Ludesch und direkt an der Landesstraße. Am Waldrand führt der gewalzte Winterweg berg- wärts und folgt dabei im Wesentlichen dem Verlauf eines historischen Weges. Hier verlief die alte Raggalerstraße, die von Ludesch aus bis 1925 den Hauptzugang ins Große Walsertal bildete. In diesem Bereich ist der naturnahe Charakter der alten Kulturlandschaft noch fast un- versehrt erhalten. Hier wird bewusst, wie eine gepflegte und unver- baut erhaltende Landschaft den Wert einer Rarität haben kann. In Falazera, wo man aus dem Bergwald heraustritt, steht noch das ehe- malige Gasthaus „Rössle“. Das war einst vor allem für die Fuhrleute, die im Winter mit ihren Pferdeschlitten unterwegs waren, ein bevor-

Ludescherberg

20 9 Alpenregion Bludenz zugter Rastplatz. Von da geht es auf einer gebahnten und wenig be- fahrenen Gemeindestraße weiter aufwärts zum Ludescherberg. Dort kommen wir zu einer alten Walsersiedlung. Obschon sie nur wenige Berghöfe umfasste, erbauten die Bewohner 1840 eine kleine Kirche und 1847 ein eigenes „Schualhüsle“. Wenn diese Hanglagen nicht noch weiter verbaut werden, wird man hier – hoffentlich – auch in Zukunft noch sagen können: „Small is beautiful“. Heute wird der Ludescherberg von den Wanderern vor allem als Son- nenberg und Aussichtskanzel gerühmt. Von da überblickt man aus der Vogelschau fast den gesamten Walgau zwischen Rätikon und Wal- serkamm. Darüber hinaus reicht der Blick ins Rheintal bis zu den Schweizer Bergen.

Dem Rückweg dient die gleiche Route, auf der man aufwärts gegan- gen ist. Nun ist der Blick hauptsächlich dem Großen Walsertal zuge- wandt, wobei sich dessen Sonnenseite mit dem Walserkamm ver- lockend malerisch präsentiert.

Lutz

Falazera ➔ Bofel ➔

➔ ➔ Ludescherberg x LUDESCH

21 Ein Höhenweg der Ruhegenießer Sonntag zwischen Stein und Partnom

Wegverlauf: Sonntag, Bergsta- Gehzeit: 2 1/2 Std. (➚ knapp tion Stein (1295 m) der Kabinen- 1 1/2 Std.) Pendelbahn Sonntag – Stein Einkehrmöglichkeiten: Berg- (Parkplatz bei der Talstation) – station Stein, Partnom-Hüsli Unterpartnom (1532 m) – Auskünfte: Partnom-Hüsli (1545 m) Seilbahnen Sonntag, Öffentliche Verkehrsmittel: T +43/(0)5554/5281-5, Buslinie 77 zur Haltestelle [email protected], Sonntag-Seilbahn Stein www.seilbahnen-sonntag.at Höhenunterschied: 250 m

Nach der Seilbahnfahrt von Sonntag zur Berstation Stein spaziert man ein kurzes Stück abwärts, wo der Wegweiser bei der Sesselbahn für unsere Wanderung die Richtung zeigt. Die Route führt im Verlauf eines Alpweges als gewalzte Piste zum Äußeren Steinbild (1340 m). Bis hierher geht es nur mäßig aufwärts, im Wald vor der Wandfluh steigt der Weg in Serpentinen aber stärker an. Hier kann man den kühlen Bergschatten als Vorteil empfinden, wenn man im Aufwärts- gehen nicht so schnell ins Schwitzen kommt. Schon unterwegs öffnen sich immer wieder Ausblicke auf die andere Talseite bei Sonntag und Fontanella und darüber hinaus bis Faschina und zur Damülser Mittagspitze. Wenn man taleinwärts schaut, wird hinter der Mulde des Schadonapasses sogar der Widderstein zum

Partnom, Blick ins Große Walsertal

22 10 Alpenregion Bludenz

Blickfang. Sobald man oberhalb des Bergwaldes die sonnige Hang- terrasse der Alpe Unterpartnom betritt, wird das letzte Wegstück so recht zum Panoramaweg, bei dem die Aussicht auch das äußere Tal umfasst und der Blick vom Rätikon zu den Schweizer Rheintalbergen schweift. Hier gönnt man sich gerne eine Rast im gastlichen Partom-Hüsli, be- vor man auf dem gleichen Weg zum Ausgangspunkt zurückkehrt.

In der alten Walsersiedlung Stein waren es die dort früher ganzjährig wohnenden Bergbauernfamilien gewohnt, dass sie im Winter eine oft endlos scheinende Weltabgeschiedenheit aushal- ten mussten. Um 1820 wohnten auf Stein immerhin noch 9 Fami- lien mit 50 Personen. Da war man froh, dass man für die Kinder wenigstens eine eigene kleine Schule hatte. Der beschwerliche sonntägliche „Messweg“ ins Tal war bei tiefem Schnee aber oft nicht zuzumuten. Heute verfügt Stein über eine Seilbahn und in der schneefreien Zeit über eine Zufahrtsstraße, die bäuerliche Dauersiedlung gehört heute freilich den Erinnerungen an ver- gangene Zeiten an.

SONNTAG

➔ Steinbildvorsäß

Bergstation

Stein ➔ ➔ ➔ Alpe Unterpartnom

23 Wo Bürserberg am schönsten ist Der große Tschengla-Rundweg

Wegverlauf: Bürserberg Ein- Höhenunterschied: ca. 500 m hornlift-Bergstation (1170 m, Gehzeit: 4 1/4 Std. Parkplatz) – Tschengla-Dunza Einkehrmöglichkeiten: (1175 m, Parkplätze) – Ronaalpe Bergstation Einhornbahn und (1230 m) – Alte Statt-Weg – Fur- Tschengla-Dunza klaalpe (1619 m) – Ronaalpe – Auskünfte: Tschengla-Dunza Tourismus Bürserberg Öffentliche Verkehrsmittel: T +43/(0)5552/63317, Buslinie 81 zur Haltestelle Bür- [email protected], serberg-Einhornbahn, mit dem www.tiscover.at/buerserberg Sessellift zur Bergstation

Die Wanderung beginnt auf der Tschengla, wohin man ab Bürserberg auch bequem mit der Einhornbahn fahren kann. Von der Bergstation kommt man auf der Gemeindestraße in wenigen Minuten zur Häu- sergruppe Dunza. Von dort sind es nur ein paar Schritte zur höher ge- legenen Hangterrasse, bei welcher die präparierte Wanderpiste be- ginnt. Von der Rona-Säge führt die Route zur Rona-Alpe und durch die aussichtsreichen verschneiten Lärchenwiesen in den geschlosse- nen Bergwald. Nach einer Wegteilung im Wald wandert man noch etwa eine Stunde auf dem Alte-Statt-Weg in Richtung Parpfienzalpe. Nahe der Waldgrenze gelangt man in eine prachtvolle Karmulde, die von den Wänden des Alpilakopfes überragt wird. Dort biegt man von

Tschengla, Rona-Alpe

24 11 Alpenregion Bludenz dem nach Brand führenden Weg nach rechts ab und geht an den Hängen von Schillerkopf und Mondspitze auf einem bequemen Hö- henweg in Richtung Furklaalpe. Bei dieser fast einstündigen Wan- derung genießt man eine feierliche Stille. Sobald man ins waldfreie Alpgelände kommt, öffnet sich eine immer weitere Aussicht, wobei der Blick zuerst zum Walserkamm gerichtet ist. Bei der Ausschau von der Bank der Alphütte, beherrscht die Zimba das Bild, doch zwischen Montafon und Klostertal präsentiert sich die Bergwelt des Verwalls, bei der auch Tiroler Gipfel zu sehen sind. Nordwärts schweift der Blick über das Lechquellengebirge mit der Roten Wand.

Für den Rückweg zieht sich die Wanderpiste abwechselnd durch Alp- gelände und bewaldete Hanglagen. Nach etwa einer halben Stunde schließt sich im Bergwald der Rundweg. Nun geht man auf dem glei- chen Weg, auf dem man aufwärts gegangen ist, zur Tschengla zurück. Dabei kann es durch den Wechsel des Sonnenstandes so aussehen, als sei die Landschaft noch schöner geworden als sie vorher schon war.

x Furklaalpe Mottakopf

➔ x ➔ Rona-Alpe Mondspitze

Dunza

➔ ➔ Mühlebach

TSCHENGLA ➔ x ➔ Schillerkopf BÜRSERBERG

x Loischkopf

Parpfienzalpe

25 Highlight Sonnenkopf Ein hochalpiner Panoramaweg

Wegverlauf: Wald am Arlberg, Einkehrmöglichkeiten: Bergstation der Sonnenkopfbahn Sonnenkopf Bergrestaurant (1840 m, Parkplatz bei der Tal- Auskünfte: station) – Muttjöchle (2074 m) Klostertaler Bergbahnen, Öffentliche Verkehrsmittel: T +43/(0)5582/292, Buslinie 90 zur Haltestelle Wald [email protected], Sonnenkopfbahn www.sonnenkopf.com Höhenunterschied: 280 m Gehzeit: 2 1/2 Std. (➚ 1 1/2 Std.)

Im Vorarlberger Hochgebirge gibt es nur wenige Bereiche, die sich für ein gefahrloses Winterwandern so herrlich eignen wie der breite Hö- henrücken zwischen Sonnenkopf und Muttjöchle. Die hier am Über- gang vom Klostertal zum Montafon bis in über 2000 m ü. M. angeleg- te Wanderpiste überrascht zugleich mit einem Gebirgspanorama der Sonderklasse. Am Sonnenkopf überquert man nahe der Bergstation die Lifttrasse des Riedboden-Schlepplifts und die anschließende Skiabfahrt. Da- nach zieht sich die Wanderpiste auf den waldfreien obersten Hang- lagen des Klostertales bergwärts. Von der umgebenden Bergwelt werden zunächst die Gipfel des Lechquellengebirges mit der Roten Wand auf der gegenüberliegenden Talseite zum Blickfang. Im ge- mächlichen Aufwärtsgehen weitet sich der Horizont. Bald sieht man

Am Sonnenkopf

26 12 Alpenregion Bludenz im Klostertal bis zum Talgrund. Bei Wald am Arlberg erblickt man auch die Arlbergbahn, die beim Blick aus großer Höhe wie eine kleine Spielzeugeisenbahn aussieht. Am Berg darüber fällt die Druckrohr- leitung des Spullerseekraftwerks auf, das die Bahn mit Strom ver- sorgt. Am Riedkopf kommt man noch einmal an der Bergstation eines Schleppliftes vorbei, bevor man das Skigebiet Sonnenkopf zur Gänze im Rücken hat. Der anschließende Winterweg durch die Ganda wird im Sommer kaum begangen. Diese Hanglagen sind nämlich groß- flächig mit Felsblöcken übersät, so dass hier nur dank der mächtigen Schneedecke die Wanderpiste am Mittagstein vorbei zum Muttjöchle geführt werden kann. Am obersten Wegstück vervollständigt sich das Panorama im Blick über das zum Hochjoch und zu den Rätikongipfeln zwischen Sulzfluh und Schesaplana. Im Westen reicht der Blick sogar bis zu den Rheintalbergen mit dem Säntis am Hori- zont.

Für den Rückweg wählen wir wieder den gleichen Weg, wobei nun das Auge auf die Gebirgsumrahmung des inneren Klostertals gerichtet ist. Dort erkennt man auch die Flexenstraße und hinter der Pass- mulde des Arlbergs noch einige Tiroler Berggipfel. Im Vordergrund beherrschen oberhalb der Skihänge des Sonnenkopfs die Verwall-

gipfel zwischen Burtschakopf und Lobspitze das Bild.

Riedboden ➔ ➔ x Riedkopf x Sonnenkopf

Ganda ➔

Mittagstein ➔

Muttjöchle

27 Oberlech Beschaulichkeit auf Wanderpisten

Wegverlauf: Lech Postamt Gehzeit: 2 1⁄4 Std. (➚ 1 1⁄4 Std.) (1435 m, Tiefgarage unter der Einkehrmöglichkeiten: Pfarrkirche) – Burg (1630 m) – Lech, Burg, Schlössle, Berg Schlössle (1750 m) – Tannegg Auskünfte: (1789 m) – Berg (1572 m) – Lech Lech Zürs Tourismus, Öffentliche Verkehrsmittel: T +43/(0)5583/2161, Buslinien 91 und 92 sowie Orts- [email protected], busse zur Haltestelle Lech www.lech-zuers.at Postamt Höhenunterschied: 355 m

In der Region Arlberg ist Oberlech als eines der meistfrequentierten Skigebiete bekannt. So könnte man bezweifeln, dass dort auch noch die im Untertitel versprochene „Beschaulichkeit auf Wanderpisten“ zu finden ist. Da ist es wohl am besten, diese Hochburg des Lecher Wintersports selbst aus der Fußgängerperspektive kennen zu lernen.

Die Route beginnt in Lech unterhalb der sehenswerten Pfarrkirche beim Postamt, führt ein kurzes Stück dem Fluss entlang zur Land- brugg, der Straßenbrücke zwischen der Bergbahn Lech-Oberlech und der Schlosskopfbahn. Im Ortsteil Strass beginnt gegenüber der St. Martinkapelle der gewalzte Schneeweg, der sich in Serpentinen durch den Bergwald zieht. Im Bereich Burg kommt man zu einem

Oberlech

28 13 Arlberg

Knotenpunkt der Skipisten, der sich aber leicht queren lässt. Bereits bei der Bergstation der Kabinenbahn geht man wieder auf einem Fußweg weiter aufwärts und kommt zwischen Hotels und Restau- rants mit Sonnenterrassen zur obersten Hotelsiedlung Schlössle. Dort schließt sich bei den letzten Häusern zwischen Skipisten neuer- lich eine bequeme Wanderpiste an, die nach etwa einer Viertelstunde am Aussichtspunkt Tannegg endet. An diesem sonnigen Plätzchen unterhalb der Mohnenfluh setzt man sich gerne auf eine Bank, um in Muße ein Gipfelpanorama zu genießen, bei dem man meinen könnte, Mohnenfluh, Auenfelder Horn, Karhorn, Widderstein und Biberkopf, Wösterspitzen, Rüfispitz, Omeshorn und Hasenfluh seien zu einer Schönheitskonkurrenz angetreten. Auf einer Hangterrasse unterhalb des Karhorns ist auch die einstige Walsersiedlung Bürstegg zu sehen.

Auf dem Rückweg spaziert man auf dem gleichen Weg durch den Bereich Schlössle, zweigt beim Hotel „Goldener Berg“ aber nach links ab. Auf diesem anderen Weg kommt man in einem Bogen zur Parzelle Berg und zuletzt wieder zur Landbrugg und zum Ausgangs-

punkt zurück.

➔ Tannegg ➔

➔ OBERLECH

➔ Berg

Burg ➔

LECH ➔

29 Auf dem Montafoner Sonnenbalkon Höhenwanderung in Bartholomäberg

Wegverlauf: Bartholomäberg mit dem Bus nach Innerberg zu Innerberg, Ghf. Mühle (1170 m) – fahren Sassella, Barthold-Rank (1370 m) – Höhenunterschied: ➚ 310 m, Garsella – Fritzensee (1440 m) – ➘ ca. 400 m Worms (1400 m) – Lindaweg – Gehzeit: 2 1⁄2 Std. (➚ 1 1⁄2 Std.) Bartholomäberg Dörfle (1087 m) Einkehrmöglichkeiten: Öffentliche Verkehrsmittel: Innerberg, Bartholomäberg Buslinie 84 zu den Haltestellen Auskünfte: Bartholomäberg Dörfle und In- Bartholomäberg Tourismus, nerberg Ghf. Mühle. Bei Anreise T +43/(0)5556/73101, mit dem eigenen Fahrzeug emp- [email protected], fiehlt es sich, dieses in Bartholo- www.bartholomaeberg.at mäberg auf dem Parkplatz nahe der Pfarrkirche abzustellen und

Oberhalb der Kirche von Innerberg zweigt beim Gasthof Mühle berg- seitig der Tröllerweg ab. Auf dieser geräumten Gemeindestraße kommt man in einer Viertelstunde zu den obersten Häusern von Innerberg. Dort beginnt ein gewalzter Winterweg, der im Wald auf- wärts führt. Im Bereich der Maisäße oberhalb von Sassella lockert der Bergwald allmählich auf, so dass ab dem Barthold-Rank auch die Aussichtsbereiche immer größer und eindrucksvoller werden. Bei den reizvollen Hangterrassen von Garsella öffnet sich bereits ein

Innerberg

30 14 Montafon

Panoramablick zwischen den Höhen des Verwall und den markante- sten Rätikonbergen, wobei zugleich das hintere Montafon mit der Gipfelprominenz der Silvretta mit ins Panorama kommt. Von den obersten Hütten von Garsella führt die Wanderpiste ein kurzes Stück etwas steil aufwärts zu dem bei 1480 m ü. M. höchsten Punkt der Wanderung. Im Abwärtsgehen zum schneebedeckten Fritzensee und den Maisäßhütten der Fritza-Legi sieht die Bergkulisse des Rätikons noch eindrucksvoller aus als beim ersten Anblick, wobei sich vor allem die Zimba von ihrer schönsten Seite zeigt.

Bergab kommt man abwechselnd durch bewaldete und offene Hang- lagen. Oberhalb der Hütten von Worms führt der nach rechts abbie- gende Schneeweg zuerst etwas steil abwärts, wobei der Blick wieder ganz auf die Zimba gerichtet ist. Ob dem Fritzatobel erreicht man den Lindaweg, eine geräumte Gemeindestraße, auf der man zuletzt in ei- ner knappen halben Stunde ins Dörfle von Bartholomäberg gelangt. Wer es nicht eilig hat, sieht sich dort gerne noch ein bisschen um, wo- bei die 1729-43 erbaute Barockkirche zu den interessantesten Se- henswürdigkeiten gehört.

x

Wannaköpfle

Fritzensee ➔ ➔ Worms Innerberg Sassella Fritzatobel ➔

BARTHOLOMÄBERG

SCHRUNS TSCHAGGUNS

31 Naherholung in Schruns Rundgang über Gauenstein

Wegverlauf: Schruns Bahnhof Höhenunterschied: ca. 100 m (680 m, gebührenpflichtige Park- Gehzeit: 2 Std. plätze) – Litzpromenade – Bahn- Einkehrmöglichkeiten: haltestelle Tschagguns (660 m) – Schruns, Kaltenbrunnen Illweg – Kaltenbrunnen (650 m) – Auskünfte: Kloster Gauenstein (728 m) – Schruns-Tschagguns Tourismus, Schruns T +43/(0)5556/72166, Öffentliche Verkehrsmittel: [email protected], Montafonerbahn und regionale www.schruns-tschagguns.at Busverbindungen aus allen Rich- tungen zum Bahnhof Schruns

Vom Hauptwegweiser am Bahnhof Schruns geht man etwa 100 Meter auf der nach Bartholomäberg führenden Straße zur Brücke über die Litz. Von da spaziert man auf der Litzpromenade mit Blick auf die Zimba dem Bach entlang. Beim Bahnhof Tschagguns bietet sich die Möglichkeit für einen Abstecher ins Nachbardorf. Durch den Besuch der dortigen Marienwallfahrtskirche (Bau aus dem 15. Jhdt., erwei- tert im 18.-19. Jhdt.) könnte unsere Route sogar zu einem Drei-Kir- chen-Pilgerweg werden. Ab der Einmündung der Litz in den Hauptfluss wandert man auf dem Illweg am bewaldeten Ufer etwa 20 Minuten talauswärts. Bei der Bahnhaltestelle Kaltenbrunnen-Gantschier biegt man nach rechts

Kloster Gauenstein

32 15 Montafon auf eine Gemeindestraße ab, die durch die Siedlung Kaltenbrunnen auf kurzem Weg zur Hauptstraße am Hangfuß führt. Von dort zieht sich im Bergwald der gespurte Winterweg aufwärts. Unterwegs fällt am Weg immer wieder grobes Blockwerk auf, das von einem alten Bergsturz herrührt. Im Gaueser Wald kommt man zum Aussichts- punkt Landschrofen und ein paar Minuten später zum Kloster Gauenstein. Die Gründung dieses Kapuzinerklosters mit der 1847-51 erbauten Kirche geht auf eine dort im 18. Jahrhundert bewohnte Eremitenklause zurück. Vom Kreuzweg unterhalb des Klosters biegt die Route auf den Brox- weg ab. Zuerst geht man hier ein kurzes Stück aufwärts bis zu den Häusern der Parzelle Brox. Danach spaziert man durch idyllische Hangbereiche fast eben weiter zum Waldrand unterhalb von Montjola und auf der Montjolastraße abwärts zum Ortsrand von Schruns. Dort führt die Route an der 1688 erbauten Litzkapelle vorbei. Wie die Klosterkirche auf Gauenstein gehört auch dieses Kirchlein zu den Wallfahrtszielen des Montafons. Nach dem Übergang über die Litz- brücke schließt sich der Rundweg.

BARTHOLOMÄBERG

Kaltenbrunnen ➔ ➔ Kloster Gauenstein

Litz ➔ ➔ TSCHAGGUNS Bhf. Bahnhof SCHRUNS

Ill

33 Ein Bergtal aus dem Bilderbuch Durchs Gauertal zur Lindauer Hütte

Wegverlauf: Latschau (985 m, Einkehrmöglichkeiten: Parkplatz Lünerseekraftwerk Latschau, Lindauer Hütte oder neben Feuerwehrhaus an (im Winter wechselnde Öff- der Latschaustraße) – Volspora – nungszeiten) Lindauer Hütte (1744 m) – Auskünfte: Gauen – Latschau Lindauer Hütte DAV, Tschagguns, Öffentliche Verkehrsmittel: T +43/(0)664/5033456, Ortsbus 3 von Schruns- [email protected] Tschagguns zur Haltestelle oder Latschau Kraftwerk Schruns-Tschagguns Tourismus, Höhenunterschied: 760 m T +43/(0)5556/72166, Gehzeit: 4 3⁄4 Std. (Latschau – www.tiscover.at/tschagguns Lindauer Hütte 2 3⁄4 Std.)

Dem Wegweiser beim Lünerseekraftwerk in Latschau folgend kommt man auf einer Gemeindestraße in 10 Minuten zum Ortsrand. Dort steigt ein gewalzter Winterweg am Rasafeibach etwas steil an. Ab den Maisäßhütten von Volspora zieht sich der bequem begehbare Weg mit mäßiger Steigung taleinwärts, wobei der Blick auf den ein- drucksvollen Talschluss mit den Drei Türmen gerichtet ist. Zuletzt windet sich der Weg in mehreren Schleifen durch den romantischen Porzalengawald, wobei man am Fuße der Sulzfluh mit ihren steil ab- fallenden Kalkwänden und wuchtigen Türmen den Eindruck von einer

Gauertal

34 16 Montafon märchenhaften Felsenburg hat. Die seit 1899 bestehende Lindauer Hütte ist immer ein lohnendes Wanderziel, selbst wenn sie nicht ge- öffnet ist. Dann lädt zumindest die Bank an der sonnenwarmen Haus- wand zum Rasten ein. Beim Rückweg machen viele von der Möglichkeit Gebrauch, auf der bergauf gewanderten Route nach Latschau zu rodeln. Andere ge- nießen es, dorthin zu Fuß zurückzukehren. In diesem Fall kann man in der Mitte des Tales auch auf die zum Rodeln und Skifahren kaum benützte andere Talseite wechseln und durch die eingeschneite Mai- säßsiedlung Gauen wandern. Beim Abwärtsgehen ist der Blick vor al- lem auf den Davennastock mit den Hangsiedlungen von Bartholomä- berg gerichtet, doch hinter dem Sattel des Kristbergs sind auch etli- che Gipfel des Lechquellengebirges zu sehen.

Die Maisäße Volspora und Gauen erinnern an die bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts sehr intensiv betriebene Berglandwirtschaft. In Tschagguns war es Jahrhunderte lang üblich, das Vieh nach dem Ver- füttern des Winterheus auf den Talhöfen im Mai auf die Berggüter im Gauertal zu treiben, wo es vor und nach der Alpzeit weiden konnte. Heute werden die meisten Maisäße als Feriendomizile genutzt.

Ausgleichs- TSCHAGGUNS becken Latschau ➔

x

Golmer Joch Volspora ➔ x Gauen Grabs

Rasafeibach ➔

Geißspitze x Tschaggunser

Mittagsspitze ➔

➔ Porzalengawald Schwarzhorn Lindauer Hütte x

35 Bequem und sicher gehen Ein paar Tipps

Wandern ohne Schneewaten Was man auf Winterwegen braucht, ist für die meisten Wanderer das ganze Jahr über von Nutzen. Mehr als in den anderen Jahreszeiten werden freilich feste Wanderschuhe mit Profilsohlen, ein luftdichter Anorak und eine wasserdichte Hose geschätzt. Weil die Temperaturen oft rasch wechseln, ist es vorteilhaft, wenn man wenigstens im Ruck- sack Handschuhe, Mütze und einen warmen Pullover bei sich hat. Wichtiger als sonst ist zudem ein guter Sonnenschutz. Erfahrene Winterwanderer haben für den Fall von örtlicher Schnee- oder Eis- glätte vorsichtshalber auch einen Gleitschutz für die Schuhe bei sich. Bei Bedarf schnüren sie Absatzeisen mit kleinen Zacken oder für stei- leres Gelände ohne apere Wegstrecken so genannte Grödel, die klein- ste und einfachste Form von Steigeisen, an die Schuhsohle. Die Wan- derstöcke sollten im Winter wie Skistöcke mit Schneetellern verse- hen sein.

Schneeverhältnisse und Wetter Bei der Betreuung der Winterwanderwege wird darauf geachtet, dass sie nach jedem Schneefall gewalzt oder gespurt werden. Weil das aber nicht überall gleich schnell geschehen kann, ist es gut, wenn man nach einem Schneefall mit dem Wandern etwas zuwartet. Wer

Winterwanderer/walser-image.com

36 das Gehen auf Schneewegen so recht genießen will, sucht sich mit Hilfe der Wetterprognosen ohnehin möglichst gute Schnee- und Wit- terungsverhältnissen aus. Erfahrene Winterwanderer wissen genau, welche Routen zu bestimmten Zeiten mehr oder weniger zu empfeh- len sind. Sie wissen, dass auch Schönwettertage eiskalt sein können. Dann suchen sie die sonnigsten und windgeschützten Hanglagen auf. Im Winter muss man allerdings auch mit manchen Tücken von Schnee- und Eisglätte rechnen. Sogar in Städten mit einem hervorra- gend organisierten Straßenwinterdienst kann man sich nicht darauf verlassen, dass das Gehen immer und überall problemlos ist. Bei den Winterwanderwegen in Berggebieten treten Vereisungen am häufig- sten beim Wechsel von Tauwetter mit Schmelzwasserabfluss und nachfolgendem Nachtfrost auf.

Auskünfte Weil die Wetter- und Schneeverhältnisse im Winter regional sehr ver- schieden sein können, ist es manchmal von Vorteil, wenn man sich rechtzeitig über die örtlichen Voraussetzungen informiert. Für Rück- fragen sind daher bei jedem Wandertipp Telefonnummern, Inter- net- und E-Mail-Adressen der örtlichen Auskunftsstellen angegeben. Wenn man in größeren Gruppen auf den Weg geht, können in Bezug auf öffentliche Verkehrsmittel, Einkehr- oder Nächtigungsmöglich- keiten ebenfalls vorausgehende Erkundigungen, allenfalls auch Platzreservierungen zweckmäßig sein.

Für ein ungestörtes Wandern abseits des lärmigen Alltags ist es zwar nicht immer erfreulich, wenn unterwegs das Handy klingelt, es hat aber Vorteile, wenn man wenigstens selbst zu telefonieren in der Lage ist. Im Notfall kann es lebensrettend sein, wenn man wenigstens die Telefonnummer 144 des Rettungsnotrufs weiß.

NOTRUF • Bergrettung: 140 • Rettung: 144 • Allgemeine Notrufnummer: 112

37 © walser-image.com / Winterwanderwege Schröcken

VORARLBERG TOURISMUS Bahnhofstraße 14/4, Postfach 302, A-6901 Bregenz T +43(0)5574/425 25-0 (Mo–Sa 8–19 Uhr), F 425 25-5 [email protected], www.vorarlberg.travel