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Abladeoptimierung Mittelrhein Konsultationsphase 2017–2019 Dokumentation der Auftaktveranstaltung vom 05. Dezember 2017 Inhalt

Zusammenfassung 3 Im Dialog: Vertiefung von 18 Schlüsselfragen in Workshops Einführung 4 Schifffahrt 19 Naturschutz 25 Grußworte 6 Wasserwirtschaft 31 Anlieger- und Nutzer- 38 Einblick: Die Konsultationsphase 7 interessen, Welterbe Abladeoptimierung Mittelrhein Oberes Mittelrheintal – Mit den Akteuren frühzeitig im Dialog Ausblick: Konsultationsphase 45 und weiterer Projektverlauf Überblick: Schlüsselfragen für 12 die Konsultationsphase Anhang 47 Impressionen 17

2 Zusammenfassung

1

Im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans 2030 wurde Rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren der das Projekt „Abladeoptimierung Mittelrhein“ in die gemeinsamen Einladung der Wasserstraßen- und höchste Kategorie der neuen Projekte („vordringlicher Schifffahrtsämter Duisburg-Rhein und Bingen gefolgt, Bedarf – Engpassbeseitigung“) eingestuft. Mit dem im um die vielfältigen Aspekte der Abladeoptimierung Dezember 2016 in Kraft getretenen Bundeswasserstra- gemeinsam zu erörtern. Eingeladen war ein breites ßenausbaugesetz wurde der Bedarf für das Abladeopti- Akteursspektrum aus den Themenbereichen Schiff- mierungsprojekt am Mittelrhein per Gesetz festgestellt. fahrt, Naturschutz, Wasserwirtschaft, Anlieger- und In diesem Sinne soll eine Verbesserung der wirtschaftli- Nutzerinteressen sowie Welterbe Oberes Mittelrheintal. chen Befahrbarkeit des verkehrlich bedeutsamen Streckenabschnittes zwischen /Wiesbaden und Im Rahmen der Veranstaltung erhielten die Teilneh- St. Goar (Rheinkilometer 508,00 bis 557,00), unter menden umfassende Informationen zum Projekt. gleichzeitiger Verbesserung der örtlichen und überre- Hierauf aufbauend hatten sie die Möglichkeit, Wissen, gionalen Sohlstabilität, erfolgen. Fragen sowie Anregungen und Anliegen zum Projekt allgemein, sowie in Hinblick auf den konkreten lokalen Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Kontext, einzubringen. Im weiteren Verlauf der Konsul- Duisburg-Rhein, dem das Projekt zugeordnet wurde, tationsphase werden die in der Auftaktveranstaltung hat mit vertiefenden Voruntersuchungen begonnen. gesammelten Aspekte in themenspezifischen Gesprä- Im Fokus der Untersuchungen stehen die verkehrswirt- chen mit den jeweiligen Akteuren weiter vertieft und schaftlichen Wirkungen einzelner noch zu entwickeln- möglichst konkrete Handlungsoptionen für das Projekt der Ausführungsvarianten bei niedrigen und mittleren abgeleitet. Wasserständen sowie deren Wirkungen auf Umwelt und andere Belange. Ergebnisse dieser vertiefenden Untersuchungen werden im Jahr 2019 erwartet. Die bevorzugte Ausführungsvariante gilt es danach festzulegen. Insofern können zum gegenwärtigen Zeitpunkt die vor Ort durchzuführenden Maßnahmen noch nicht dargestellt und erläutert werden.

Zur Erörterung der vielfältigen Aspekte des Projekts findet von Ende 2017 bis Anfang 2019 ein Konsultati- onsprozess statt. Hierbei geht es zunächst darum, mit den Akteuren und Fachdisziplinen des Projekts in den Dialog einzutreten, noch bevor mögliche Ausführungs- varianten und deren konkrete Auswirkungen zur Diskussion stehen. Die frühzeitige Beteiligung der Akteure bietet die Chance das jeweilige Wissen, Erfahrungen, aber auch Fragen zu einem Zeitpunkt einzubringen, an dem noch weitreichende Gestal- tungsmöglichkeiten bestehen.

Die Auftaktveranstaltung zur Konsultationsphase fand am 5.12.2017 im Konferenzzentrum Ingelheim statt.

3 Einführung

Der Rhein gehört zu den bedeutendsten Wasserstraßen Im Projektgebiet liegt die freigegebene Fahrrinnen- Europas. Den Bereich Mainz/Wiesbaden bis St. Goar tiefe nur bei 1,90 Meter. An vielen Tagen im Jahr wird (Rheinkilometer 508,00 bis 557,00) befahren jährlich die Transportkapazität, der passierenden Schiffe somit rund 50.000 Güterschiffe. Sie transportieren annä- deutlich eingeschränkt – und dies auf der gesamten hernd 60 Millionen Tonnen Ladung und übernehmen Route des Schiffes bis zum Zielhafen (beispielsweise als umweltfreundlicher Verkehrsträger entlang der von Rotterdam bis nach Ludwigshafen). Grund für die Rheinachse eine herausragende Rolle im Güterverkehr. niedrigere Fahrrinnentiefe sind hauptsächlich nachfol- Der Rhein soll die Transport- und Logistikaufgaben gende lokale Tiefenengstellen: auch in Zukunft bewältigen können. Dies gilt beson- ders unter dem Aspekt, dass die Prognosen für den „Oestrich“ Mittelrheinabschnitt einen Anstieg der Gütermengen „Kemptener Fahrwasser“ auf mehr als 75 Millionen Tonnen voraussagen. Hinzu „Lorcher Werth“ kommt, dass viele Freizeit- und Fahrgastschiffe den „Bacharacher Werth“ Rhein auf dieser Strecke befahren. „Jungferngrund“ „Geisenrücken“ Für den Schiffsverkehr vom Ober- zum Niederrhein und umgekehrt bildet die Strecke zwischen Mainz/ Durch die angestrebten Optimierungen könnte jedes Wiesbaden und St. Goar den „abladerelevanten“ Großmotorgüterschiff im Niedrig- bzw. Mittelwasser- Engpass. Je mehr Ladung ein Schiff transportiert, desto bereich ca. 200 Tonnen mehr an Ladung aufnehmen. größer ist dessen Tiefgang. Eine zu geringe Wassertiefe kann folglich dazu führen, dass der Schiffer sein Schiff Im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans 2030 wurde nicht voll „abladen“ und die Transportkapazität damit das Projekt „Abladeoptimierung Mittelrhein“ in die nicht vollständig nutzen kann. Sowohl unterhalb, als höchste Kategorie der neuen Projekte („Vordringlicher auch oberhalb der Strecke zwischen Mainz/Wiesbaden Bedarf – Engpassbeseitigung“) eingestuft. Mit dem im und St. Goar beträgt die freigegebene Fahrrinnentiefe Dezember 2016 in Kraft getretenen Bundeswasserstra- für die Schifffahrt 2,10 Meter unter dem gleichwerti- ßenausbaugesetz wurde der Bedarf für das Abladeopti- gen Wasserstand (GlW). Der GlW bezeichnet dabei mierungsprojekt am Mittelrhein per Gesetz festgestellt. einen bestimmten Wasserstand bei Niedrigwasser, von In diesem Sinne soll eine Verbesserung der wirtschaftli- dem aus die relevanten Wassertiefen des Rheins chen Befahrbarkeit des verkehrlich bedeutsamen ermittelt werden.

Abbildung 1: Tiefenengstelle (schematische Darstellung, Längsschnitt in Flussmitte)

4 Einführung

Streckenabschnittes zwischen Mainz/Wiesbaden und aber auch Fragen zu einem Zeitpunkt einzubringen, an St. Goar, unter gleichzeitiger Verbesserung der dem noch weitreichende Gestaltungsmöglichkeiten örtlichen und überregionalen Sohlstabilität, erfolgen. der Varianten bestehen. Die Auftaktveranstaltung zur Konsultationsphase fand am 05.12.2017 im Konferenz- Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) zentrum Ingelheim statt. Eingeladen waren Akteure Duisburg-Rhein, dem das Projekt zugeordnet wurde, aus den Bereichen Schifffahrt, Naturschutz, Wasser- hat mit vertiefenden Voruntersuchungen begonnen. wirtschaft sowie Anlieger- und Nutzerinteressen und Ziel dieser Untersuchungen ist die Entwicklung von Welterbe Oberes Mittelrheintal (vgl. Abbildung 2). möglichen wasserbaulichen Maßnahmen zur Entschär- Rund 80 Teilnehmende folgten der gemeinsamen fung der entsprechenden Tiefenengstellen, unter Einladung der Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter strenger Würdigung naturschutzfachlicher/wasser- Duisburg-Rhein und Bingen. wirtschaftlicher Belange. Ergebnisse dieser Untersu- chungen werden frühestens 2019 erwartet. Gleichzei- Die vorliegende Unterlage bildet die Dokumentation tig sollen die unterschiedlichen Interessen und das zur entsprechenden Auftaktveranstaltung. Im Rahmen Wissen der Akteure vor Ort so früh wie möglich im der Erarbeitung der Dokumentation hatten alle Planungsprozess berücksichtigt werden. Zur Erörte- Beteiligten nochmal die Möglichkeit, den Wortlaut rung der vielfältigen Aspekte des Projekts findet zu durchzusehen und gegebenenfalls Änderungs- bzw. diesem Zweck von Ende 2017 bis Anfang 2019 ein Ergänzungswünsche zu formulieren (betrifft die

Konsultationsprozess mit einem breiten Akteursspek- Kapitel „Überblick“ und „Im Dialog“). trum statt. Die frühzeitige Beteiligung der Akteure bietet die Chance das jeweilige Wissen, Erfahrungen

Bereich 1 Bereich 2 Bereich 3 Bereich 4

Wasser- Anlieger- und

Nutzerinteressen, Schifffahrt Naturschutz wirtschaft/ Welterbe Oberes WRRL Mittelrheintal

- Freizeitschifffahrt - Güterschifffahrt - Untere/Obere - Hochwasserschutz - Wassersport - Fahrgastschifffahrt Naturschutzbehörden - Fischerei - Denkmalschutz - Fähren - SGD, RP… - Obere und Untere - Welterbe Oberes - BDB - Landesämter Wasserbehörden Mittelrheintal - BDS - Verbände (BUND, - SGD, RP… - Tourismus - Wirtschaftsförderung NABU, HGON) - Landesämter - Bürgermeister/innen (IHK…) - … - Flussgebietsgemeinschaft - Landräte/innen - Hafenverband Rhein (FGG) - … - Fährverband - …

- ….

Abbildung 2: Akteure der KonsultationsphaseWSV zur (BAW, Abladeoptimierung BfG, WSA Duisburg Mittelrhein-Rhein, WSA 2017-2019 Bingen)

Feix, 19.10.2017 Abladeoptimierung Mittelrhein Konsultationsphase 2017 – 2019 3 5 Grußworte

Birgitta Beul, Leiterin des WSA Duisburg-Rhein, Formates der Auftaktveranstaltung für die Verwaltung begrüßte herzlich die Teilnehmenden der Auftaktver- hin und übergab im Anschluss das Wort an Dr. Antje anstaltung. Sie bedankte sich bei den Anwesenden für Grobe von der Agentur DIALOG BASIS, welche mit ihrem die Bereitschaft am Konsultationsprozess teilzuneh- Moderationsteam die Konsultationsphase begleitet. men und betonte: „Uns geht es bei der Konsultations- phase darum, mit den Akteuren und Fachdisziplinen Im Anschluss begrüßte auch Dr. Antje Grobe die des Projektes in den Dialog einzutreten, noch bevor Teilnehmenden und stellte das Programm der Auftakt- mögliche Ausführungsvarianten und deren konkrete veranstaltung vor. Im Rahmen der ersten Veranstal- Ausgestaltung zur Diskussion stehen.“ Sie betonte die tung zur Konsultationsphase gehe es vor allem darum, Wichtigkeit, das Wissen vor Ort, Erfahrungen und ein grobes Bild der Vielfalt an Anliegen zu bekommen, Anregungen möglichst frühzeitig in den Planungspro- so das Fazit der Einführung von Dr. Grobe. zess aufzunehmen und hieraus Handlungsoptionen für das Projekt abzuleiten. Dieser frühe Dialog biete die Chance ein Gesamtprojekt zu entwickeln, das für die Anlieger, die Nutzer der Bundeswasserstraße und die Ökologie des Mittelrheins ein positives Ergebnis haben wird. Beul wies weiterhin auf die Neuartigkeit des

6 Einblick: Die Konsultationsphase Ablade- optimierung Mittelrhein – Mit den Akteuren frühzeitig im Dialog

Fabian Mertes, zuständiger Projektleiter beim WSA Wiesbaden und St. Goar ein Nadelöhr dar, erläuterte Duisburg-Rhein, gab den Anwesenden im Rahmen der Projektleiter. seines Eröffnungsvortrages zunächst einen übergreifen- den Einblick in das Abladeoptimierungsprojekt. Seine Bezogen auf den GlW beträgt die Fahrrinnentiefe im Erläuterungen umfassten u.a. die aktuelle Situation im angesprochenen Abschnitt 1,90 Meter, Strom auf- bzw. Projektgebiet, die Zielsetzung des Projektes und den abwärts jeweils 2,10 Meter. Ziel des Abladeoptimie- zugehörigen Planungsprozess. Zudem beschrieb er den rungsprojektes ist die Beseitigung dieses Tiefeneng- Ablauf der Konsultationsphase. Auch er hieß die passes und eine bessere Ausnutzung der Transportka- Teilnehmenden im Namen aller Projektmitarbeitenden pazitäten der Binnenschifffahrt. In diesem Zusam-­ herzlich willkommen und erklärte eingangs, dass es für menhang wird die Freigabe einer größeren Fahrrin- die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung im nentiefe durch das Vorhandensein lokaler Tiefeneng- Rahmen der Auftaktveranstaltung vor allem darum stellen verhindert. Einer Anpassung des gesamten gehe „zuzuhören“ und den Anliegen und Hinweisen der Streckenabschnittes bedarf es hingegen nicht. Teilnehmerinnen und Teilnehmern Gehör zu schenken. Die Projektbewertung im Rahmen des Bundesverkehrs- Zunächst ordnete Mertes das Abladeoptimierungspro- wegeplans weist ein sehr hohes Nutzen-Kosten-Ver- jekt in den „Gesamtkontext“ ein. So nutzt der Rheinkor- hältnis aus. Ein klassisches Großmotorgüterschiff hat ridor als „Tor zur Welt“ vor allem die Häfen Amster- eine Tragfähigkeit von ca. 2.300 Tonnen. Nach Durch- dam, Rotterdam und Antwerpen (ARA-Häfen). Der führung der Optimierung könnte die relative Mehr- Transport von Gütern zwischen den ARA-Häfen und transportmenge im Niedrig- bzw. Mittelwasserbereich den am Rhein liegenden Städten und Wirtschaftszen- je Schiff rund 200 Tonnen betragen. Dies entspricht tren erfolgt bereits heute zu erheblichen Anteilen einer Transportmenge von ca. 10 bis 15 LKW. durch das Binnenschiff. Experten prognostizieren in diesem Zusammenhang eine weiter steigende Menge In der Folge ging Mertes detaillierter auf das Projektge- an Gütertransporten. „Die Binnenschifffahrt als biet und die verschiedenen Streckenabschnitte ein. Die ökologischer Verkehrsträger verfügt hier erfreulicher Maßnahmenbereiche im Rheingau sind zum Beispiel Weise noch über freie Kapazitäten“, betonte Mertes. gekennzeichnet durch große Flussbreiten, geringe Um diese auszuschöpfen, sei die Schifffahrt jedoch auf Wassertiefen, Stromspaltungen mit lang gestreckten kalkulierbare Verhältnisse angewiesen. Maßgeblich Inseln, einem geringen Sohlgefälle und damit zusam- hierfür sei, dass die erforderliche Wassertiefe an menhängend einer niedrigen Fließgeschwindigkeit möglichst vielen Tagen im Jahr – also auch bei Niedrig- sowie einer großen Anzahl an Regelungsbauwerken wasser – vorhanden ist. Bei freifließenden Flüssen wie aus unterschiedlichen Epochen. Die Obere Gebirgsstre- dem Rhein herrschen naturgegeben wechselnde cke hingegen liegt im Rheinischen Schiefergebirge Wasserstände, weshalb es im Zeitverlauf zu unter- und zeichnet sich maßgeblich durch die Begrenzung schiedlichen Wassertiefen kommt. Schiffer, die des Gewässerbettes durch steile Talflanken, teilweise beispielsweise von Rotterdam nach Ludwigshafen große Wassertiefen und eine bereichsweise starke möchten, müssen sich vor ihrem Start informieren, Strömung sowie eine Felssohle aus. Im Projektgebiet welche Wassertiefen im Streckenverlauf zu erwarten sind außerdem unterschiedliche arten- und natur- sind. Ein Schiffer kann immer nur so viel „abladen“, wie schutzfachlich relevante Schutzgebiete, der Welterbe- es die geringste Fahrrinnen- bzw. Wassertiefe im status des Oberen Mittelrheintals, Anliegerinteressen weiteren Streckenverlauf erlaubt. Vor diesem Hinter- sowie unterschiedliche verkehrliche Nutzungen z.B. grund stelle der Mittelrheinabschnitt zwischen Mainz/ durch Fähren, Tourismus und Freizeitschifffahrt zu

7 Einblick: Die Konsultationsphase Abladeoptimierung Mittelrhein – Mit den Akteuren frühzeitig im Dialog

beachten. Ein weiterer wichtiger Punkt stellt die Die Verortung der Tiefenengstellen erfolgt durch „hydrologische Ungleichwertigkeit der Wasserstände“ sogenannte „Flächenpeilungen“. Hierbei wird mit innerhalb des Projektgebietes dar. „Diese ganz viel- speziellen Peilschiffen, welche mit Fächerecholot schichtigen Randbedingungen und Aspekte müssen ausgestattet sind, die Flusssohle abgetastet. Als möglichst frühzeitig in den Planungsprozess aufge- Ergebnis entsteht ein Tiefenplan. Dieser gibt indirekt nommen werden, um später Handlungsoptionen für Auskunft darüber, wie weit sich jeweils die Sohle unter das Projekt ableiten zu können. Hierzu dient die dem gleichwertigen Wasserstand befindet. Konsultationsphase“, betonte Mertes. Abbildung 3 verortet die sechs Tiefenengstellen, welche vornehmlich der Freigabe einer größeren Fahrrinnen- tiefe entgegenstehen (Aufzählung von Berg zu Tal):

1.) „Oestrich“ 2.) „Kemptener Fahrwasser“ 3.) „Lorcher Werth“ 4.) „Bacharacher Werth“ 5.) „Jungferngrund“ 6.) „Geisenrücken“.

„Geisenrücken“

„Jungferngrund“

„Oestrich“ „Lorcher „Bacharacher Werth“ Werth“

„Kemptener Projektgebiet Fahrwasser“

Abbildung 3: Tiefenengstellen im Projektgebiet

8 Einblick: Die Konsultationsphase Abladeoptimierung Mittelrhein – Mit den Akteuren frühzeitig im Dialog

Über diese Tiefenengstellen hinaus besteht eine haft diejenigen Bereiche, welche dafür verantwortlich Vielzahl sehr kleiner und begrenzter Bereiche, welche sind, dass keine größere Fahrrinnentiefe freigegeben außerdem die Freigabe einer größeren Fahrrinnentiefe werden kann. Es handelt sich um eine „Mittelwasser- verhindern. Im Anschluss beschrieb Mertes die Tiefenengstelle“ (über die gesamte Fahrrinnenbreite) Tiefenengstelle „Lorcher Werth“ exemplarisch für alle mit lokal geringmächtig überdeckter Felssohle. Tiefenengstellen: In rot ist die rechte, in grün die linke Fahrrinnenmarkierung (Fahrt zu Tal) auf der Abbil- Nach dem Grundprinzip „Wasserspiegel folgt Sohle“, dung erkennbar. Die Fahrrinne für die Schifffahrt würden reine Vertiefungsmaßnahmen wasserbaulich befindet sich deutlich wahrnehmbar südlich vom nicht zum Ziel führen, so Mertes. Würde man nur „Lorcher Werth“. Die beige gefärbten Flächen inner- Sohlmaterial entnehmen, würde der Wasserspiegel halb der Fahrrinnenbegrenzung markieren skizzen- schlichtweg der Sohle folgen und entsprechend

Abbildung 4: X-förmige Tiefenengstelle Lorcher Werth

9 Abbildung 5: Projektablaufplan „Abladeoptimierung Mittelrhein“, Rhein-km 508,00–557,00

absinken. Ein Zugewinn an Wassertiefe für die Schiff- bereits im Projektgebiet und sind seit langer Zeit fahrt könne so nicht erreicht werden. Die Fahrrinnen- prägend für den entsprechenden Gebietscharakter. tiefe zu optimieren bedeute in diesem Zusammenhang also keinesfalls, den Mittelrhein großflächig zu ver-­ Trotz der Forcierung von wasserspiegelstützenden tiefen. Vielmehr gehe es darum, die Vergrößerung der Maßnahmen werde es auch moderate Anpassungen an Fahrrinnentiefe auf 2,10 Meter unter GlW und die der Sohle geben. Sprengungen in der Gebirgsstrecke, Verbesserung der Verhältnisse bei Mittelwasser wie im Rahmen der Maßnahmen in den 70er Jahren, mithilfe einer Kombination aus wasserspiegelstüt- sind jedoch ausgeschlossen. Diese wären im Hinblick zenden Maßnahmen (wie Längs- und Querbauwerke) auf die wasserbauliche Wirkung nicht feingliedrig sowie moderaten Sohlanpassungen zu erreichen. genug. Vielmehr werden schonende Verfahren zum Einsatz kommen. Darüber hinaus beschränken sich Zum Repertoire wasserbaulicher Maßnahmen gehören Maßnahmen an der Sohle nach dem jetzigen Sachstand vor allem Längs- und Querbauwerke. Während vornehmlich auf die Fahrrinnenbereiche. Im Bereich Längsbauwerke parallel zur Flussachse angeordnet der Oberen Gebirgsstrecke ist die Sohle in Teilen, werden, sind Querbauwerke (Buhnen) senkrecht zur aufgrund von Maßnahmen der Vergangenheit bereits Flussachse ausgerichtet. Außerdem treten sie zumeist anthropogen geprägt. Die das Landschaftsbild prä- in Gruppen auf. Beide Maßnahmenarten haben einen genden Felsformationen (z.B. Großer und Kleiner wasserspiegelstützenden Effekt bzw. erhöhen die Leisten [Assmannshausen]) sind durch die Maßnahmen, Schubspannungen in der Fahrrinne im Niedrig- und nach derzeitigem Sachstand nicht betroffen. Mittelwasserbereich. Zudem sind beide Maßnahmen- arten mit steigendem Wasserspiegel weniger visuell Anschließend wandte sich Mertes dem weiteren wahrnehmbar (da überströmt). Weiterhin werden Projektverlauf zu: Zum Zeitpunkt der Auftaktveranstal- beide Maßnahmenarten stets so ausgestaltet, dass eine tung zur Konsultationsphase befinde man sich noch in Hochwasserneutralität gegeben ist. Sowohl Längsbau- einem sehr frühen Planungsstadium. Bis frühestens werke als auch Querbauwerke bieten die Möglichkeit Ende 2019 werden derzeit vertiefte Voruntersu- einer ökologischen Optimierung. Ein Bewuchs des chungen zur Entwicklung wasserbaulicher Maßnah- Bauwerks macht insbesondere Längsbauwerke zur men durchgeführt. Die weiteren Planungsphasen potentiellen Nist- und Ruhestätte für verschiedene orientieren sich nicht zuletzt maßgeblich an den z.T. Vogelarten. Im geschützten Bereiche von Längsbau- fest vorgeschrieben Verfahrensschritten bei entspre- werken können sich außerdem naturschutzfachlich chenden Infrastrukturprojekten (siehe Abbildung). Die wertvolle Flachwasserzonen ausbilden. „Zum jetzigen Verkehrsfreigabe soll nach den jetzigen Planungen ca. Zeitpunkt können weder der konkrete Durchführungs- 2030 erfolgen. ort noch die möglichen Ausführungsvarianten für die potentiellen wasserbaulichen Maßnahmen näher Die Konsultationsphase dient dazu das jeweilige beschrieben werden“, erläuterte Mertes und verwies Wissen, Erfahrungen, Anregungen, aber auch Fragen auf den stufenweisen Planungsprozess. Auf jede zu einem Zeitpunkt einzubringen, an dem noch Tiefenengstelle müsse individuell reagiert werden. weitreichende Gestaltungsmöglichkeiten bestehen. Dies schließe zum Beispiel auch im Bereich der Strom- Die erarbeiteten Handlungsoptionen sollen anschlie- verzweigungen Maßnahmen mit ein, welche den ßend bei den weiteren Planungen, soweit als jeweils Abfluss im Niedrig- und Mittelwasserbereich mehr in möglich, Berücksichtigung finden. Die Konsultations- den Fahrrinnenbereich abführen würden. Sowohl phase steht noch nicht in Kontext zu dem späteren Längsbauwerke wie auch Querbauwerke existieren Planfeststellungsverfahren.

10 Einblick: Die Konsultationsphase Abladeoptimierung Mittelrhein – Mit den Akteuren frühzeitig im Dialog

Erst in einer späteren Projektphase wird eine „Frühe Gespräche mit den jeweiligen Akteuren folgen, um Öffentlichkeitsbeteiligung“ auf der Grundlage mög- einzelne Aspekte zu vertiefen, weiter zu konkretisie- licher Ausführungsvarianten erfolgen. Hierbei können ren und Handlungsoptionen abzuleiten. dann auch die betroffenen Bürgerinnen und Bürger am Dialogprozess teilnehmen und Meinungen, 3) 2019 wolle man dann die erarbeiteten Handlungs- Empfehlungen und Ideen einbringen, bevor die optionen in einer Abschlussveranstaltung akteurs- endgültige Variante für das Genehmigungsverfahren gruppenübergreifend vorstellen. Dieses diene nicht festgelegt wird. zuletzt auch der Schaffung eines gegenseitigen Verständnisses für die Belange der jeweils anderen Zur Auftaktveranstaltung wurde ein breites Spektrum Fachdisziplinen, so Mertes. von Vertretern unterschiedlicher Behörden, Verbän- den, Vereinen, Organisationen etc. eingeladen. Hierbei Die Folien zum Vortrag von Fabian Mertes finden Sie stand die Frage im Vordergrund, welche Akteure ein unter: Interesse am Projekt allgemein bzw. dessen Teilbe- www.wsa-duisburg-rhein.wsv.de/Bauprojekte/ reichen haben könnten. Bereits im Vorfeld der ersten Abladeoptimierung_Mittelrhein Informationsveranstaltung zum Abladeoptimierungs- projekt im September 2016 wurde mit einer umfang- reichen Akteursanalyse begonnen. Bei der entspre- chenden Informationsveranstaltung hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihr Interesse am Konsultationsprozess zu bekunden. Vor der Auftaktver- anstaltung wurde die Akteursanalyse anhand der zentralen Themenfelder noch einmal vertieft und weitere Akteure identifiziert/ergänzt. Dabei könne jedoch kein Anspruch auf Vollständigkeit bestehen, da naturgemäß eine hohe Anzahl unterschiedlichster Interessen durch das Projekt berührt seien. Insofern sei man dankbar für entsprechende Hinweise durch die Teilnehmenden der Auftaktveranstaltung, so Mertes.

„Die Anregungen und Ideen der Akteure tragen wesentlich dazu bei, für alle Beteiligten tragbare und akzeptable Umsetzungsvarianten zu erarbeiten“, betonte Fabian Mertes die Zielsetzung der Konsultati- onsphase. Die Konsultationsphase gestalte sich dreigeteilt:

1) Zunächst wolle man im Rahmen dieser Auftaktver- anstaltung die unterschiedlichen Aspekte und Hinweise aufnehmen und zusammenstellen.

2) Im Anschluss werden 2018 themenspezifische

11 Überblick: Schlüsselfragen für die Konsultationsphase 2017–2019

Das nachfolgende Kapitel der Dokumentation enthält ausschließlich die Wiedergabe der mündlichen Beiträge der einzelnen Akteure. Diese sollen im Sinne der Transparenz und Nachvollziehbarkeit bewusst möglichst unver- fälscht wiedergegeben werden. Es erfolgte deshalb keine Prüfung der fachlichen Richtigkeit im Hinblick auf den Projektkontext bzw. die Eindeutigkeit der Formulierung sowie keine Anpassung des Formulierungsstils. Die je- weilige Konkretisierung der Aspekte erfolgt in den im Anschluss stattfindenden themenspezifischen Gesprächen.

Im Anschluss begann die interaktive Phase der Auftakt- Im Themenfeld SCHIFFFAHRT wurde aus der Gruppe veranstaltung. Mithilfe einer so genannten Tag-Cloud eingebracht, dass der Trend in der Binnenschifffahrt (Schlagwortwolke) ging es zuerst darum, die wich- hin zu größeren Einheiten (z.B. Großmotorgüterschiff tigsten Fragen, Anliegen und Themen der Teilneh- anstatt Europaschiff) gehe und verlässliche Aussagen menden in Bezug auf die Abladeoptimierung zu zu den zu erwartenden Wasserständen mit die identifizieren und diese zu sammeln. wichtigste Grundlage für die ordnungsgemäße Beladungs- und Routenplanung seien. Da das Projekt Zunächst erörterten die Teilnehmenden die Belange hier eine Verbesserung der aktuellen Situation zum rund um das Projekt in interdisziplinär besetzten Ziel hat, sei eine Verfahrensbeschleunigung wün- Tischgruppen. So tauschten sich die Gruppen über die schenswert. Darüber hinaus sei es hinsichtlich der zentralen Fragestellungen und Themen für die Pla- Bauphase der Abladeoptimierung wichtig, die nung und Umsetzung der Abladeoptimierung aus. Einschränkungen für die durchgehende Schifffahrt Hierbei entwickelte sich ein intensiver Dialog zwischen auf ein Mindestmaß zu beschränken. Hilfreich wäre Vertretern unterschiedlicher Akteursgruppen. Um den hier eine frühzeitige Festlegung der durchzuführen- Anliegen der Teilnehmenden auch bereits in dieser den Baumaßnahmen. Hinsichtlich der konkreten Phase Gehör zu schenken, war in jeder Tischgruppe Maßnahmen sei allgemein eine enge Abstimmung mindestens ein Mitarbeitender der WSV vertreten. Im mit der Schifffahrt wünschenswert. Des Weiteren Anschluss an die Kleingruppendialoge wurden dann formulierte die Gruppe den Vorschlag, die Baulose mit die besprochenen Themen, Fragen und Anliegen Vertretern der Schifffahrt abzustimmen, da die jeweils dem Plenum vorgestellt, in die Tag-Cloud Schiffer sich dann in der Folge besser auf die Gegeben- aufgenommen und entlang der übergeordneten heiten einstellen könnten. Zudem wurde das Anliegen Themenbereiche Schifffahrt, Naturschutz, Wasserwirt- geäußert, Beeinträchtigungen für die Fahrgastschiff- schaft sowie Anlieger- und Nutzerinteressen, Welterbe fahrt möglichst zu vermeiden bzw. gering zu halten. Oberes Mittelrheintal gruppiert. Das Binnenschiff sei bei genauer Betrachtung der ökologischste und wirtschaftlichste Verkehrsträger, so Im Rahmen der Tag-Cloud-Methode wurden die ein weiterer Impuls aus der Gruppe. Insofern sei auch Beiträge der Teilnehmenden nach übergeordneten eine Stärkung der Binnenschifffahrt im Verkehrs- Themengebieten strukturiert und verdichtet. Durch die trägermix wünschenswert. Zudem wurde angemerkt, Sammlung und Gruppierung prägnanter Schlüsselbe- dass es sich beim Abladeoptimierungsprojekt um eine griffe entstanden Wortwolken und Begriffswelten (vgl. Möglichkeit handele, die Wirtschaft der Region Abb. 6). Diese eigneten sich insbesondere dazu, einen insgesamt zu stärken. Der wirtschaftlichere Transport ersten Überblick über die zentralen Fragestellungen von Gütern über den natürlichen Verkehrsweg Fluss des Projektes zu erhalten. Im Anschluss diente die biete Potentiale für am Rhein ansässige Unternehmen Tag-Cloud als Ausgangspunkt bzw. Themenliste für die und Wirtschaftszentren, so ein weiterer Teilnehmer. vertiefenden Workshop-Runden am Nachmittag. Konkret wurde um Berücksichtigung des entspre- Die Tag-Cloud wurde in der Veranstaltung simultan chenden Quer- bzw. Fährverkehrs im Projektgebiet erstellt. Hierbei wurde das Vorgehen durch eine gebeten. Wichtig sei zudem, die Erreichbarkeit von Live-Projektion für alle Teilnehmenden leicht nachvoll- kleineren Häfen, Anlegestellen und Uferbereichen ziehbar und anschaulich gemacht. Alle konnten so die zu beachten und diese auch für die Zukunft sicherzu- jeweiligen Formulierungen und damit die Dokumenta- stellen. Ferner wurde darauf hingewiesen, dass es tion der Ergebnisse direkt mitgestalten. zwischen Köln und Mannheim keine adäquaten

12 Überblick: Schlüsselfragen für die Konsultationsphase 2017–2019

Schlüsselfragen für die Konsultationsphase 2017 - 2019

Ruhigstellung von Buhnen: Mehrwerte schützenswerten Biosphärenregion Arten- & Naturschutz? Bereichen Taunus-Rhein-Main Substratdiversität in der Sohle Prozessintegrierte Sinnvolle Ökologische Verträglichkeitsprüfung Ausgleichsmaßnahmen Optimierung der Hochwasserrisiko- Leitbauwerke Unterhaltungspflege managementrichtlinie FFH-Gebiete NATURA 2000 Gebiete Renaturierung der Beschaffenheit Verbesserungsgebot Verschlechterungs- Längsbauwerke WRRL Hochwasserneutralität? Ufergebiete verbot NATURSCHUTZ Sohlstabilisierung Wanderfische WASSERWIRTSCHAFT Sorgfalt während Optimierung der Minimierung des der Bauphase Besonderer Schutz Negative Auswirkungen auf Uferstrukturen Wellenschlags des Inselrheins den Niederrhein vermeiden Schaffung von „Domino-Effekte“ Sandbänke Belastungen während Nähruferzonen Erhöhter der Bauphase Erholungswert Ufer Freizeitschifffahrt Freizeitdruck Schiffe dem Strom anpassen Verlässliche Sport- Fluss erlebbar Naherholung statt den Strom den Aussagen zum nutzungen erhalten Schiffen? Wasserstand Abstimmung der Vergabe Archäologie von Baulosen mit der ANLIEGER / NUTZER, Verfahrens- SCHIFFFAHRT Schifffahrt Kulturlandschaft beschleunigung WELTERBE /Kulturgüterschutz Stärkung der Fährbetrieb Einschränkungen Wirtschaft Querverkehr Liegemöglichkeiten Tourismus Landschaftsbild während der Förderung der Bundesgartenschau Bauphase Stärkung Frühzeitige Erreichbarkeit kleinerer touristischen 2031 Binnenschifffahrt im Festlegung von Anlegestellen/Ufergebiete Abstimmung mit Infrastruktur Verkehrsträgermix Maßnahmen Prozessabstimmung Schifffahrt (BUGA) Konfliktvermeidung Stand: 01.12.2017 Fabian Mertes, WSA Duisburg-Rhein Abbildung 6: Tag-Cloud zur Abladeoptimierung Mittelrhein

13 Überblick: Schlüsselfragen für die Konsultationsphase 2017–2019

Liegemöglichkeiten für die Binnenschiffer gebe, um chen. Allgemein sei die Sinnhaftigkeit von Aus- „an Land zu gehen“. Lediglich in Mainz gebe es eine gleichsmaßnahmen zu prüfen und die Ruhigstel- Liegemöglichkeit, diese werde aber sehr stark frequen- lung von schützenswerten Bereichen wichtig. tiert und sei deshalb häufig schon belegt. Darüber hinaus gebe es im Projektgebiet kaum noch Ruhezonen für Zugvögel. Hier sei es besonders wichtig, Gleichzeitig gab die Gruppe zu bedenken, dass sich die Zonen für Wassersport bzw. Freizeitaktivitäten durch einen erhöhten Berufsschifffahrtsverkehr eine einerseits und die Lebensräume der unterschiedlichen Art „Domino-Effekt“ einstellen könnte. Sollten mehr Vogelarten andererseits, räumlich zu trennen. und größere Binnenschiffe den Mittelrhein durchfah- ren, sei zu befürchten, dass sich die Freizeitschifffahrt Zudem sahen die Teilnehmenden die Möglichkeit im vermehrt in Richtung der Stillwasserbereiche verlage- Rahmen des Projektes Uferbereiche naturschutzfach- re. Diese, für den Naturschutz besonders wertvollen lich zu optimieren. Die Schaffung von „Nähruferzo- Stillwasserbereiche, wären dann einem erhöhten nen“, also schlammig-kiesigen Uferzonen, sei hier im Freizeitdruck ausgesetzt und damit in ihrer Funktion Rahmen einer Renaturierung wünschenswert. beeinträchtigt. Während der Bauphase sollten Störungen im Bereich der Uferzonen nach Möglichkeit vermieden werden, so Ein Anliegen aus dem Bereich NATURSCHUTZ war eine ein weiteres Anliegen. Die zu entwickelnden Maßnah- klare Trennung von touristischer Nutzung und men könnten auch zur Minimierung des Wellen- Naturschutz bei neu einzurichtenden Ausgleichsflä- schlags in den Uferbereichen beitragen, so eine

14 Überblick: Schlüsselfragen für die Konsultationsphase 2017–2019

weitere Anregung aus der Gruppe. Zu berücksichtigen beugen, so eine Anmerkung aus dem Plenum. sei hier auch, dass Motorboote mitunter einen größe- ren Wellenschlag verursachen als große Binnenschiffe. Darüber hinaus machte die Gruppe im Bereich WAS- SERWIRTSCHAFT auf das durch die Wasserrahmen- Des Weiteren verwies die Gruppe auf die Vorgaben richtlinie (WRRL) bzw. das Wasserhaushaltsgesetz hinsichtlich der im Projektgebiet befindlichen NATU- (WHG) vorgegebene Verschlechterungsverbot RA 2000- und Flora-Fauna-Habitat (FFH)- Gebiete. aufmerksam. Neben dem Verschlechterungsverbot Zudem gelte es, Wanderfische entsprechend zu ergibt sich aus der WRRL außerdem ein Verbesse- berücksichtigen. Im Verlauf des Planungsprozesses rungsgebot. sind die Auswirkungen der konkreten Maßnahmen im Hinblick auf ihre Verträglichkeit mit dem Naturschutz Im Hinblick auf evtl. zu errichtende Leitbauwerke zu überprüfen (Prozessintegrierte Verträglichkeits- verwies die Gruppe auf die Möglichkeit diese ökolo- prüfung). Bewertungen zu den jeweiligen Schutzgü- gisch zu optimieren. In diesem Zusammenhang tern sollten hierbei möglichst frühzeitig vorgenom- müssten auch Antworten auf Fragen rund um die men werden. Unterhaltungspflegeder Bauwerke gefunden werden. Weiter wies die Gruppe darauf hin, dass die Die Gruppe wies auf die Entwicklungen rund um die Beschaffenheit von Längsbauwerken im Idealfall Biosphärenregion Taunus-Rhein-Main hin. Derzeit dahinter liegende wellengeschützte Bereiche entste- werde eine Machbarkeitsstudie erstellt, weshalb diese hen lässt. Dies sei aus naturschutzfachlicher Sicht Planung im weiteren Verlauf des Abladeoptimierungs- wünschenswert. Darüber hinaus sei zu klären, welche projektes betrachtet werden. konkreten Mehrwerte durch Längs- und Querbau- werke für den Arten- und Naturschutz nach fachkun- Darüber hinaus wurde die Frage gestellt, ob es nicht diger Einschätzung zu erwarten seien. grundsätzlich sinnvoller sei, die Schiffe dem Strom anzupassen, anstatt den Strom den Schiffen. Die Des Weiteren verwies die Gruppe auf den Hochwasser- Anwesenden waren sich einig, dass eine ökologische schutz und in diesem Zusammenhang insbesondere Optimierung generell wünschenswert sei. auf die notwendige Hochwasserneutralität der durchzuführenden Maßnahmen. Im Projektgebiet Eine andere Anregung betraf die im Rhein befind- besteht zum jetzigen Zeitpunkt eine gewisse Hochwas- lichen Sandbänke. Diese seien schützenswerte serproblematik. Durch die durchzuführenden Maß- Lebensräume und sollten entsprechend Berücksichti- nahmen dürfe sich keine Verschlechterung der gung finden. Zudem sei der „Inselrhein“ als solcher Situation ergeben. In diesem Zusammenhang sei auch zu bewahren. So seien beispielsweise die Stillwasserzo- die Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie zu nen im Bereich der Mariannenaue besonders erhal- beachten, so ein weiterer Hinweis aus der Gruppe. tens- bzw. schützenswert. Vor dem Hintergrund der Frage, ob und wie sich das Weiterhin sei es aus naturschutzfachlicher Sicht wichtig, Abladeoptimierungsprojekt im Bereich des Mittel- bei Planung und Umsetzung der Abladeoptimierung, rheins auf die Verhältnisse am Niederrhein auswirken die Substratdiversität in der Sohle, d.h. die Anzahl der könnte, regte die Gruppe an sicherzustellen, dass keine verschiedenen Sedimenttypen im Bereich der Flusssohle, unerwarteten negativen Effekte für die Schifffahrt zu berücksichtigen. Zudem müsse die Flusssohle am Niederrhein auftreten sollten. stabilisiert werden, um der Erosion nachhaltig vorzu-

15 Überblick: Schlüsselfragen für die Konsultationsphase 2017–2019

Im Hinblick auf die Arbeiten während der Bauphase solle im Rahmen des Projektes als Fluss erlebbar regte die Gruppe besondere Sorgfalt an. Hier wünsch- belassen werden, so ein zentrales Anliegen. Die te man sich beispielsweise einen verantwortungsbe- Uferbereiche hätten derzeit einen hohen touristischen wussten Umgang mit Baustoffen, um Verunreini- Wert. Zudem seien auch die vielzähligen Sportnut- gungen des Fließgewässers zu vermeiden sowie die zungen im Projektgebiet zu berücksichtigen. Minimierung von Belastungen für Anwohner bei- spielsweise im Bereich der Geräuschemissionen.

Bezogen auf den Themenbereich ANLIEGER- UND NUTZERINTERESSEN, WELTERBE OBERES MITTEL­ RHEINTAL wurde speziell die Bedeutung der Bewer- bung auf die Bundesgartenschau 2031 durch die UNESCO-Welterbe-Region Oberes Mittelrheintal unterstrichen. Da die Projektplanung zur Abladeopti- mierung Mittelrhein eine Fertigstellung bis zum Jahr 2030 vorsieht, gebe es unvermeidlich „Schnittstellen“ zur Abladeoptimierung. Die Planungsprozesse zur Abladeoptimierung einerseits und diejenigen zur Bundesgartenschau 2031 andererseits sollten unbe- dingt aufeinander abgestimmt werden, um frühzei- tig Konflikte zu vermeiden, so ein Anliegen aus der Gruppe.

Grundsätzlich sei auch das Landschaftsbild zu beachten. Vor dem Hintergrund des Welterbestatus des Oberen Mittelrheintals dürfe die Kulturlandschaft möglichst nicht beeinträchtigt werden. In diesem Zusammenhang habe auch speziell im Mittelrheintal der Kulturgüterschutz einen hohen Stellenwert. Zudem sollten, aufgrund der Geschichtsträchtigkeit des Gebiets, auch Belange der Archäologie Berück- sichtigung finden.

Insgesamt sollten die Belange des Tourismus in die Planungen integriert werden, so ein allgemein formulierter Anspruch. Zu prüfen wäre beispielsweise, ob im Rahmen der Abladeoptimierung eine Förderung der „touristischen“ Infrastruktur erfolgen könne. In diesem Zusammenhang bezog sich eine weitere Äußerung aus der Gruppe auf die Ufergebiete und stellte vornehmlich deren Erholungswert und Bedeutung für die Naherholung heraus. Der Rhein

16 Impressionen

17 Im Dialog: Vertiefung von Schlüsselfragen in Workshops

Das nachfolgende Kapitel der Dokumentation enthält ausschließlich die Wiedergabe der mündlichen Beiträge der einzelnen Akteure. Diese sollen im Sinne der Transparenz und Nachvollziehbarkeit bewusst möglichst unver- fälscht wiedergegeben werden. Es erfolgte deshalb keine Prüfung der fachlichen Richtigkeit im Hinblick auf den Projektkontext bzw. die Eindeutigkeit der Formulierung sowie keine Anpassung des Formulierungsstils. Die je- weilige Konkretisierung der Aspekte erfolgt in den im Anschluss stattfindenden themenspezifischen Gesprächen.

Nachdem im Plenum bereits themenübergreifend sieren. Die sechs Tiefenengstellen Oestrich, Kemptener Schlüsselfragen für die Abladeoptimierung Mittelrhein Fahrwasser, Lorcher Werth, Bacharacher Werth, identifiziert wurden, sollten die aufgenommenen Jungferngrund und Geisenrücken wurden anhand der zentralen Themen in der Folge weiter präzisiert und zugehörigen Übersichtsluftbilder einzeln behandelt. erörtert werden. Gemäß ihrem fachlichen Hintergrund Die Teilnehmenden des jeweiligen Workshops wurden und Interesse verteilten sich die Teilnehmenden hierzu gebeten, ihr ortsspezifisches Wissen zu den jeweiligen auf insgesamt vier themenspezifische Vertiefungs- Tiefenengstellen oder mit Bezug zur Umgebung, ihre workshops: Anregungen, Anforderungen wie auch Fragen und Bedenken zu äußern. Diese Hinweise wurden mit 1. Schifffahrt farbigen Pfeilen an den Plänen markiert und im 2. Naturschutz Simultanprotokoll inhaltlich beschrieben. Ziel war es, 3. Wasserwirtschaft bereits in dieser sehr frühen Phase, planungsrelevante 4. Anlieger- und Nutzerinteressen/ Hinweise aufzunehmen. Darüber hinaus wurden Welterbe Oberes Mittelrheintal übergreifende Aspekte sowie offene Fragen und Angaben zu relevanten Akteuren in den Gruppen Zentrale Zielsetzung der Workshops war es, die mit diskutiert. Hilfe der Tag-Cloud gewonnenen Schlüsselfragen und Themen anhand der sechs Tiefenengstellen und den jeweiligen lokalen Gegebenheiten weiter zu konkreti-

18 Schifffahrt

Der Schifffahrts-Workshop mit 19 Akteuren setzte sich Weitere Akteure für die Konsultationsphase aus Vertretern folgender Organisationen zusammen: BASF SE, Bundesanstalt für Wasserbau (BAW), Deut- Die Teilnehmenden haben empfohlen, die folgenden scher Fähr-Verband e.V. (DFV), European River-Sea- Akteure in die vertiefenden Themengespräche mit Transport Union e.V. (ERSTU), European Skippers’ einzubeziehen: Organisation (ESO), Hafenbetriebe Ludwigshafen am Rhein GmbH, On Time Shipping GmbH, Gebrüder Hafenbetrieb/Verladehafen (Tiefenengstelle Oe- Mnich OHG, WSA Bingen mit dem Außenbezirk strich) Wiesbaden und WSA Duisburg-Rhein. Werft (Tiefenengstelle Kemptener Fahrwasser) Übergreifende Aspekte, Anregungen und Emp- fehlungen Dachverbände der Sport- und Freizeitschifffahrt, insbesondere auch Ruder- und Kanuverband Die Teilnehmenden berichten von häufiger vor- kommenden Konflikten zwischen dem Berufs- und Freizeitverkehr. Diese könnten vermindert werden, wenn die Freizeitschifffahrt weniger die Fahrrinne und stärker das Fahrwasser außerhalb der Fahrrin- ne nutzen würde.

Außerdem wurde ein Schulungsbedarf im Bereich der Freizeitschifffahrt festgestellt.

Anregung: WSA/WSV könnten auf die Wasser- sportverbände/-vereine zugehen und Informatio- nen oder Schulungen bzgl. des richtigen Verhaltens der Freizeitschifffahrt gegenüber der Großschiff- fahrt anbieten.

Abschließend wurde festgehalten, dass die Rege- lungen der Rheinschifffahrtspolizeiverordnung (RheinSchPV) bezüglich der Reede Bingen während der Bauzeit anzupassen sind.

19 Schifffahrt 1. Tiefenengstelle Oestrich

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Stand: 01.12.2017 Workshop Schifffahrt Abbildung 7: Tiefenengstelle Oestrich – Workshop Schifffahrt

Lokale Tiefenengstellen: Konkrete Hinweise und Drift reduzieren und möglicherweise den Ablage- Anregungen rungen entgegenwirken.

Tiefenengstelle Oestrich 4) Im Bereich von Pfeil 4 befindet sich ein schifffahrts- üblicher Übernachtungsplatz im Ausgang der 1) Pfeil 1 zeigt eine Hafenzufahrt bei Ingelheim. Großen Gieß. Dieser Platz muss bestehen bleiben. Während der Bauzeit ist die Hafenzufahrt offen zu halten und die Erreichbarkeit des Fähranlegers 5) Der Ankerplatz an der Winkeler Aue (Pfeil 5) ist sicher zu stellen. Die Wassertiefe in der Hafenzufahrt bereits vor vielen Jahren durch Sedimentation und in der Fährlinie darf durch die Maßnahme nicht weggefallen. Da es relativ wenige Ankerplätze in nachteilig verändert werden. Die Auswirkungen der diesem Bereich gibt, stellt dies ein Problem für die Maßnahme auf Ablagerungstendenzen in der Schifffahrt dar. Fährlinie sind zu untersuchen. 6) Die unterstromige Einfahrt zur Wasserfläche 2) Im Bereich von Pfeil 2 befindet sich eine Konfliktstel- zwischen den Längswerken um die Mariannenaue le zwischen Sport- und Großschifffahrt. (Bereich Pfeil 6) soll für die Sportschifffahrt offenge- halten werden. 3) Im Bereich von Pfeil 3 verursachen Geschiebeablage- rungen in Folge der Aufweitung des Gewässerquer- 7) Eine breitere Durchfahrtsöffnung im Längswerk schnitts unterhalb der Längswerke eine wiederkeh- entlang der Mittelheimer Bucht würde dem Fährbe- rende Tiefenengstelle. Eine Verlängerung des trieb entgegenkommen. Längswerkes um die Mariannenaue in Richtung Unterstrom (von der Quelle weg) sollte geprüft werden. Ein verlängertes Längswerk, so die Hoff- nung, könnte die Querströmung und die seitliche

20 Schifffahrt 2. Tiefenengstelle Kemptener Fahrwasser

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Abbildung 8: Stand:Tiefenengstelle 01.12.2017 Kemptener Fahrwasser – Workshop Schifffahrt Workshop Schifffahrt

Tiefenengstelle Kemptener Fahrwasser

1) Durch das Rüdesheimer Fahrwasser (Pfeil 1) verläuft eine bedingt nutzbare Ausweichstrecke. Im Rahmen der Planung wäre ein Dialog mit der Fahrgastschiff- fahrt (vor Ort und generell) wünschenswert. Für die Rüdesheimer Fahrgastschifffahrt ist es wichtig, dass die Strecke weiterhin durchfahren werden kann. Die Wassertiefe im Rüdesheimer Fahrwasser sollte durch die Maßnahme nicht nachteilig verändert werden.

2) Im Bereich von Pfeil 2 befindet sich im rechten Teil der Fahrrinne eine sehr flache Stelle. Im Workshop wurde vermutet, dass das Pfeilerfundament der ehemaligen Hindenburgbrücke Ablagerungen begünstigt und zu dieser Flachstelle führt.

3) Im Bereich des linken Fahrrinnenrandes (Pfeil 3) „steht tiefes Wasser an“. Diese Situation sollte nicht verschlechtert werden.

4) Pfeil 4 zeigt den Reedeliegeplatz für Kegelschiffe (Gefahrguttransporte) an der Ilmenaue. Der Reede- liegeplatz sollte an die hergestellte Fahrrinnentiefe angepasst werden.

21 Schifffahrt 3. Tiefenengstelle Lorcher Werth

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3 Stand: 01.12.2017 Workshop Schifffahrt Abbildung 9: Tiefenengstelle Lorcher Werth – Workshop Schifffahrt

Tiefenengstelle Lorcher Werth

1) Im Bereich von Pfeil 1 befindet sich das eigentliche Nadelöhr. An diesem Tiefenengpass steht direkt eine felsige Sohle an. Das Schadensrisiko bei Grundberüh- rungen ist sehr hoch.

2) Der Engpasssteckbrief Lorcher Werth für diesen Bereich (Pfeil 2) sollte während der Bauzeit kontinu- ierlich aktualisiert werden.

3) Pfeil 3 zeigt die Zufahrtsmöglichkeit zur Verladestel- le Sooneck. Die Zufahrtsmöglichkeit muss während der Bauzeit erhalten bleiben. Die Tiefenverhältnisse dürfen durch die Maßnahme nicht verschlechtert werden.

4) Pfeil 4 zeigt die Fährstrecke –Lorch. Sie muss freigehalten werden. Die Maßnahme darf die Tiefenverhältnisse für die Fähre und den Wasser- sport unterhalb des Lorcher Werths (Grünley) nicht verschlechtern.

5) Im Bereich von Pfeil 5 könnten Reserveliegeplätze während der Bauzeit bereitgestellt werden.

22 4. Tiefenengstelle Bacharacher Werth Schifffahrt

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Stand: 01.12.2017 Workshop Schifffahrt Abbildung 10: Tiefenengstelle Bacharacher Werth – Workshop Schifffahrt

Tiefenengstelle Bacharacher Werth

1) Es wäre von Vorteil, in der rechten Fahrrinnenhälfte und entlang des rechten Fahrrinnenrandes (im Bereich von Pfeil 1), etwas größere Tiefen herzustel- len.

2) Im Bereich von Pfeil 2 sind die speziellen Strömungs- verhältnisse zu beachten. Es werden eine belastbare Modellierung und weitere Voruntersuchungen benötigt.

3) Im Bereich von Pfeil 3 befinden sich die Zufahrten zu den Anlegestellen der Fahrgastschifffahrt. Diese müssen erhalten bleiben. Die Wassertiefe darf nicht verschlechtert werden. Während der Bauzeit sind gegebenenfalls besondere Verkehrsregelungen zu treffen.

23 5.Schifffahrt Tiefenengstelle Jungferngrund & Geisenrücken

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AbbildungStand: 11: Tiefenengstellen 01.12.2017 Jungferngrund und Geisenrücken – Workshop Schifffahrt Workshop Schifffahrt

Tiefenengstellen Jungferngrund und Geisenrücken

1) Im Bereich von Pfeil 1 sollte aus Sicherheitsgründen die Strecke mit einer verbesserten Nachtkennzeich- nung (zum Beispiel Leuchttonnen oder Uferbeleuch- tung) versehen werden.

2) Oberhalb des Tauber Werths (Pfeil 2) tritt in Abhän- gigkeit des Wasserstands eine Querströmung auf, die mit Hilfe eines oberstromig, an das Tauber Werth anschließenden Längswerkes, abgeschwächt werden sollte.

3) Unterhalb des Tauber Werths (Pfeil 3) tritt ebenfalls eine störende Querströmung auf. Ein Längswerk (vgl. Pfeil 2) würde auch hier eine Verbesserung der Situation bewirken, so die Annahme.

4) Die Befahrbarkeit des Geisenrückenfahrwassers (Pfeil 4) sollte während des Baus soweit wie möglich erhalten bleiben. Bei Arbeiten in der Hauptfahrrinne muss das Geisenrückenfahrwasser in jedem Fall befahrbar bleiben.

24 Naturschutz

In der Projektstrecke bestehen unterschiedliche Übergreifende Aspekte Schutzgebiete: Ein RAMSAR- und zwei Vogelschutzge- biete sowie mehrere FFH-, Naturschutz- und Land- Ziele des Naturschutzes: Allgemeine Hinweise schaftsschutzgebiete. Diese werden im Planverfahren entsprechend berücksichtigt. Außerdem sind den Bei den Planungen der Schutzmaßnahmen sollten Informationsdatenbanken der Landesnaturschutzbe- Prognosen zum Einfluss des Klimawandels auf Was- hörden Hinweise zum Vorkommen planungsrele- serstände berücksichtigt werden. vanter Arten zu entnehmen, die zu einem späteren Zeitpunkt durch Kartierungen ergänzt werden. Im Bereich der Oberen Gebirgsstrecke besteht ein Darüber hinaus besitzen die mit der jeweiligen besonderer Bedarf an Grundlagenerhebungen, Örtlichkeit Vertrauten erweiterte Kenntnisse, die zu da sich hier weniger Schutzgebiete befinden und einem möglichst frühen Zeitpunkt in der Projektanaly- dementsprechend weniger Untersuchungen aus se Berücksichtigung finden sollen. Aus diesem Grund der Vergangenheit vorliegen. sollten im Workshop Naturschutz die Kenntnisse und Anregungen der Experten aufgenommen werden. Eine erhöhte Diversität und Dynamik in den Be- reichen hinter möglichen Längs-/Querbauwerken Die Gruppe von 21 Teilnehmenden des Workshops (Ruhebereiche, Habitat-Entstehung), sind anzustre- Naturschutz setzte sich vornehmlich aus Vertretenden ben. von Umweltverbänden und Behörden zusammen, darunter NABU, BUND, Hessische Gesellschaft für Bei der Konstruktion der Leitwerke sollten Maßnah- Ornithologie und Naturschutz (HGON), das Regie- men zur Verzögerung der Flutung von Seitenbe- rungspräsidium Darmstadt und das Umweltamt reichen bei Hochwasser ergriffen werden (ökolo- Wiesbaden sowie als Unternehmen die BASF. gisch optimierte Funktion).

Bereits zu Beginn des Workshops stellte sich heraus, dass Die Felsgruppen außerhalb der Fahrrinne sollten die meisten Anregungen zur Berücksichtigung der erhalten bleiben. verschiedenen biotischen und abiotischen Schutzparame- ter sich nicht auf eine bestimmte Tiefenengstelle bezie- Bei den Steinschüttungen ist die regionale Herkunft hen. Die Workshopergebnisse umfassen somit vor allem von Vorteil. übergreifende Aspekte und nur einzelne Anregungen zur jeweiligen Tiefenengstelle. In den sich anschließenden Eine bessere Anbindung von Nebengewässern ist Vertiefungsgesprächen werden diese örtlichen Belange anzustreben (Bsp.: Nahemündung – Wandermög- weiter konkretisiert und differenziert. Für diese Ge- lichkeiten für Fische). spräche wird eine weitergehende Beteiligung der jeweils örtlichen Ebene aus den Verbänden angestrebt. Nach der Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen sollte die Freizeitnutzung in den entsprechenden Im Nachgang der Auftaktveranstaltung hat die SGD Bereichen mit Hilfe von planerischer Besucherlen- Nord (Referat 42 Naturschutz) eine Fachstellungnahme kung und Kontrollen berücksichtigt und gesteuert abgegeben. (Der entsprechende Wortlaut ist in dieser werden. Dokumentation nicht abgedruckt. Die angespro- chenen Aspekte werden im Rahmen der anstehenden themenspezifischen Gespräche behandelt.)

25 Naturschutz

Artenspezifische Hinweise Hinweise auf relevante Schutzgebiete und natur- schutzfachliche Projekte Inselrhein: In alten Bäumen auf den Leitwerken direkt an der Fahrrinne befinden sich Kormoran- Alle relevanten Schutzgebiete sind zu berücksichtigen. schlafplätze, die häufig bei Unterhaltungsarbeiten nicht ausreichend berücksichtigt werden. Der NABU/das Naturschutzzentrum Rheinauen ver- weist auf das bereits erarbeitete „Leitbildorientierte Ein besonderer Lebensraumtyp nach Anhang I Entwicklungskonzept für die rezente Rheinaue der FFH-Richtlinie sind die Schlammpionierfluren Mainz-Bingen“, das Maßnahmen- und Projekt- (3270) im Bereich des Inselrheins mit ihrer natür- vorschläge zur Verbesserung der Gewässer- und lichen Dynamik der Auflandung und des Abtrags. Uferstruktur im Rheingau aufzeigt. Diese gilt es zu schützen und in ihrer natürlichen Dynamik durch geeignete Maßnahmen zu fördern. Die Pflege- und Unterhaltungspläne des WSA Bin- gen, die derzeit zusammen mit den Anliegerkom- Für Wanderfische sind neben der Durchgängigkeit munen und -kreisen, den Naturschutzverbänden auch die Laich- und Larvalhabitate, also Sand- und sowie der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) Kiesbereiche, von großer Bedeutung. erarbeitet werden, sollten herangezogen und dem Verfahren entsprechend abgestimmt werden. Lachs und Maifisch benötigen Ruheräume. Maßnahmenvorschlag „Verbesserung Durchgän- Kemptener Fahrwasser und Oestrich: Hier ist ein gigkeit Wispermündung“, mit dem die Niedrigwas- kürzlich beobachtetes Bibervorkommen zu berück- ser-Abflussrinne im Schwemmfächer des Mün- sichtigen (evtl. auch im Bereich Lorcher Werth). dungsbereiches der Wisper in den Rhein für den Lachs optimiert werden soll. Mögliche Kompensationsmaßnahmen

Vorschläge bietet das IKSR-Programm „Biotopver- bund am Rhein 2005 - 2013“, das 800 km Uferlinie analysiert und bewertet hat. Hieraus wären geeig- nete Maßnahmen für den Planbereich ableitbar.

Ggf. kann das Projekt „Blaues Band“ für begleitende Maßnahmen genutzt werden.

Die Umwandlung von Hybridpappelbeständen kann eine geeignete Maßnahme sein.

Als Kompensationsmaßnahmen würden sich auch verbesserungswürdige bestehende Leitwerke an- bieten. Zu diesen gehören beispielsweise: Bereich Loreleyhafen, Ehrentaler Werth, Kauber Werth, Enges Thürchen bei Osterspai.

26 Naturschutz

Zu klärende Fragen – Anregungen zum Wissensaufbau für Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland.

Wie verhält es sich nach den Maßnahmen mit der Die Avifauna, einschließlich der „Wintergäste“, hydrologischen Anbindung der Uferbereiche bei sollte im Rheingau über mehrere Jahre hinweg Niedrigwasser? untersucht werden. Je nach Witterungsverlauf und den Wasserständen des Rheins ist die Zusam- Besteht die Möglichkeit eines Absinkens des Was- mensetzung der rastenden und überwinternden serspiegels oder Grundwasserspiegels? Avifauna sehr unterschiedlich.

Entsteht nach den Maßnahmen erhöhter Erhal- Wissensdefizite bestehen insbesondere zu Wan- tungsaufwand? derfischen, Fluss- und Meerneunaugen, Maifischen und zum Lachs. Welche Veränderungen ergeben sich für den Ge- wässerrand? Sonstiges

Veränderung der Fließgeschwindigkeit sollte ver- Die Planungen zum Pumpspeicherwerk Nieder- mieden werden – welche Auswirkungen wären ggf. heimbach (Steinbruch ) sollten zu erwarten? als parallel stattfindender Prozess berücksichtigt werden. Die Auswirkungen schifffahrtsbedingter Strö- mungsdynamik (Hub- und Sunk, wandernder Kolk) Weitere Akteure sollten untersucht werden. Gibt es Veränderungen oder sonstige Auswirkungen? Staatl. Vogelschutzwarte Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland Was passiert mit dem Aushub?

Untersucht werden sollten die Auswirkungen von Wasserstandsveränderungen auf die Ufervegetati- on beziehungsweise Auenbereiche. Zudem sollten Amphibiengewässer und Jungfischbereiche unter- sucht werden, insbesondere bei Niedrigwasser.

Ramsar-Gebiet: Mögliche Auswirkungen auf die Avifauna sollten hier über mehrere Jahre und über größere räumliche Flächen untersucht werden (betrifft Oestrich, Kemptener Fahrwasser, Lorcher Werth).

Hinweis auf Eislöffel, F. Sudmann, S. R. (1999): Umsetzung der Ramsar-Konvention: Management- plan für den Inselrhein zwischen Mainz und Lorch. Gutachten im Auftrag der Staatl. Vogelschutzwarte

27 Naturschutz1. Tiefenengstelle Oestrich

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AbbildungStand: 12: 01.12.2017 Tiefenengstelle Oestrich – Workshop Naturschutz Workshop Naturschutz

Lokale Tiefenengstellen: Konkrete Hinweise und Anregungen

Die Hinweise zu den lokalen Tiefenengstellen werden in den 2018 stattfindenden „themenspezifischen Gesprächen“ weiter konkretisiert und durch das Wissen der örtlichen Akteure weiter vervollständigt. Insofern sind die nachfolgend genannten Hinweise nicht abschließend.

Tiefenengstelle Oestrich

1) In der Umgebung der Alten Sandlache sollte mög- lichst störungsfrei an der Tiefenengstelle „gearbeitet“ werden. Hier besteht ein hoher Jungfischbestand.

2) Die Winkler Aue bedarf ebenfalls besonderer Rücksicht. Hier befindet sich z. B. ein Gänsebrut- gebiet.

28 Naturschutz 3. Tiefenengstelle Lorcher Werth 1

Abbildung 13: Tiefenengstelle Lorcher Werth – Workshop Naturschutz Stand: 01.12.2017 Workshop Naturschutz

Tiefenengstelle Lorcher Werth

1) Beim Regierungspräsidium Darmstadt liegt ein Maßnahmenvorschlag zum Umbau des Mündungs- bereiches der Wisper vor, auf den zurückgegriffen werden kann. (Ansprechpartner: Regierungspräsidi- um Darmstadt).

29 4. TiefenengstelleNaturschutz Bacharacher Werth

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Abbildung 14: Tiefenengstelle Bacharacher Werth – Workshop Naturschutz

Stand: 01.12.2017 Workshop Naturschutz Tiefenengstelle Bacharacher Werth

1) Auf der Insel befindet sich ein schützenswerter Hartholzauenwald.

Auf Grund weniger Schutzgebiete liegt im Bereich der Tiefenengstelle Bacharacher Werth nur lückenhaftes Datenmaterial vor. Detaillierte Kartierungen sind hier noch erforderlich (z.B. zu Wintergästen, Brutvögeln).

30 Wasserwirtschaft

Inhalt des Workshops Wasserwirtschaft waren u.a. Hochwasserneutralität rechtliche Aspekte – beispielsweise resultierend aus der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) oder des Hoch- Ein Vorschlag aus der Gruppe lautete, die Hoch- wasserschutzes – die für die einzelnen Maßnahmenbe- wasserneutralität mithilfe einer Kombination aus reiche berücksichtigt werden müssen. Die Gruppe der Erfassung des Jetzt-Status, der Modellierung in umfasste insgesamt 14 Teilnehmerinnen und Teilneh- der Planungsphase und einem Monitoring (auch mer. für den mittleren Niedrigwasserstand) messbar zu machen. Teilgenommen hatten Mitarbeitende des Regierungs- präsidiums Darmstadt (Obere Wasserbehörde); der Abstimmung der Planungsprozesse mit der Bun- Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord und Süd desgartenschau 2031 Rheinland-Pfalz (Obere Wasserbehörden); des Hes- sischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Derzeit sind noch keine Informationen verfügbar, Geologie; des Landesamts für Umwelt, Wasserwirt- ob Maßnahmenflächen der Abladeoptimierung schaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz; der Mittelrhein betroffen sein könnten. Unteren Wasserbehörde Rheingau-Taunus-Kreis; der Unteren Wasserbehörde Rhein-Hunsrück-Kreis; der Es wird jedoch vermutet, dass die Bereiche der Kreisfreien Stadt Wiesbaden; der Bundesanstalt für Tiefenengstellen Lorcher Werth, Kemptener Fahr- Wasserbau; der Bundesanstalt für Gewässerkunde wasser und Bacharacher Werth möglicherweise sowie des WSA Duisburg-Rhein. betroffen sein könnten.

Übergreifende Aspekte

Bewirtschaftungsplan WRRL für die Bundeswasser- straße Rhein

Es sollte eine Überprüfung des zu entwickelnden Maßnahmenpakets im Hinblick auf mögliche Kom- pensationsmaßnahmen im Projektgebiet erfolgen. Hierbei sollte auf die „Koenzen-Studie“ Bezug genommen werden.

Unterhaltung der Bauwerke

Zu prüfen ist, ob durch Quer- oder Längsbauwerke die Anlandungstendenzen gemindert und so die Unterhaltungsarbeiten reduziert werden können.

Eine Anregung der Gruppe lautete, möglichst alter- native und reduzierte Ufersicherungen vorzuneh- men, um so den Unterhaltungsaufwand zu verrin- gern.

31 Wasserwirtschaft

Berücksichtigung / Prüfung / Darlegung der Argu- Die Wanderzeiten der Lachse sollten beim bauzeit- mente hinsichtlich des Verschlechterungsverbots lichen Management Berücksichtigung finden. Dies aus der WRRL gilt insbesondere für den Mündungsbereich der Wisper. Das Verschlechterungsverbot in der WRRL ist klar formuliert. Eine mögliche Verschlechterung ist für Vogelbrutzeiten sollten ebenfalls berücksichtigt alle Maßnahmenbereiche zu prüfen. Die Bewertung werden. beruht in der Regel auf Prognosen hinsichtlich der Entwicklung von biologischen Qualitätskomponen- Tourismus-Schwerpunkte (siehe Workshop Anlie- ten. Diese bringen eine gewisse Unschärfe mit sich. ger- und Nutzerinteressen, Welterbe Oberes Mittel- Multifaktorielle Einflüsse sind aber schwierig zu rheintal) sollten berücksichtigt werden. erfassen, monokausale Ursachenzuschreibungen sind ebenso problematisch. Eine differenzierte Be- Offene Fragen trachtung der unterschiedlichen Einflussfaktoren wäre wichtig. Wie wird der Abraum verfrachtet und was ge- schieht mit Sand, Kies und wertvollen Sedimenten Es wurde die Frage gestellt, ob eine Abwägung aus der Sohle? Folgt man der bisherigen Praxis der möglich ist. Geschiebezugabe im Unterstrombereich oder wird das Material anderweitig wiederverwendet? Sorgfalt während der Bauphase Wie wird die Hochwasserneutralität nachgewie- Es sollten Prüfungen erfolgen, beispielsweise hin- sen? sichtlich Feinstoffeinträgen und Lärmemissionen. Welche Hochwasserabflüsse können wie schadfrei abgeführt werden?

Kann die Fahrrinne verlegt werden, um die Ein- griffe zu minimieren?

Wie sind die Auswirkungen der Maßnahmen auf den GlW?

Wird der Klimawandel berücksichtigt?

Weitere Akteure

Liste der Akteure zu den Hochwasserrisikomanage- mentplänen

Örtliche Feuerwehren

32 1. Tiefenengstelle Oestrich Wasserwirtschaft

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Abbildung 15: Tiefenengstelle Oestrich - Workshop Wasserwirtschaft Stand: 01.12.2017 Workshop Wasserwirtschaft

Lokale Tiefenengstellen: Konkrete Hinweise und Anregungen

Tiefenengstelle Oestrich

1) Der Polder Ingelheim ist die letzte Retentionsmög- lichkeit vor der Gebirgsstrecke. Der Polder kann 1-3 cm vom Hochwasserscheitel auffangen.

2) Die bevorstehende Deichertüchtigung im Bereich Ingelheim gilt es ebenfalls zu berücksichtigen (Ansprechpartner: Struktur- und Genehmigungs- direktion Süd Rheinland Pfalz).

Eine zu klärende Frage im Zusammenhang mit der Tiefenengstelle Oestrich lautet: Findet eine Grundwas- serabsenkung infolge des Sohlabtrags statt? In diesem Abschnitt ist u.a. die landwirtschaftliche Nutzung zu berücksichtigen, für die eine Grundwasserabsenkung hoch relevant wäre.

33 2.Wasserwirtschaft Tiefenengstelle Kemptener Fahrwasser

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Stand: 01.12.2017 Workshop Wasserwirtschaft Abbildung 16: Tiefenengstelle Kemptener Fahrwasser - Workshop Wasserwirtschaft

Tiefenengstelle Kemptener Fahrwasser

1) Zu klärende Frage: Kann die Lage der Fahrrinne verlegt werden, um die Eingriffe an der Tiefeneng- stelle zu minimieren?

2) Hochwasserschutz als wichtiges Thema in Bingen- Gaulsheim: Die Kommune sieht sich hier als benach- teiligt beim Hochwasserschutz. Die Einrichtung einer durchgehenden Hochwasserschutz-Linie wurde wegen der negativen Kosten-Nutzen-Bilanz und der technischen Schwierigkeiten vom Land Rheinland-Pfalz abgelehnt. Es erfolgte eine Einzelbe- ratung der Anlieger zu Vorsorgemaßnahmen. Ggf. könnte der Hochwasserschutz im Zuge der Maßnah- menplanung wieder aufgenommen werden. Von Seiten des Landes ist das Thema allerdings abge- schlossen. Eine mögliche Konfliktüberlagerung wäre zu beachten.

34 Wasserwirtschaft 3. Tiefenengstelle Lorcher Werth

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AbbildungStand: 17: 01.12.2017 Tiefenengstelle Lorcher Werth – Workshop Wasserwirtschaft Workshop Wasserwirtschaft

Tiefenengstelle Lorcher Werth

1) Leitwerke sollten so ausgestaltet werden, dass sie hochwasserneutral sind. Falls dies nicht möglich ist: Schaffung einer neutralen Situation durch entspre- chende Maßnahmen.

35 Wasserwirtschaft 4. Tiefenengstelle Bacharacher Werth

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AbbildungStand: 01.12.2017 18: Tiefenengstelle Bacharacher Werth – Workshop Wasserwirtschaft Workshop Wasserwirtschaft

Tiefenengstelle Bacharacher Werth

1) Es gibt Hinweise aus der Gruppe, dass Maßnahmen des Hochwasserschutzes für Bacharach in Planung sind (Ansprechpartner ist erneut die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd Rheinland-Pfalz).

36 5. Tiefenengstelle Jungferngrund & Geisenrücken Wasserwirtschaft

1 Stand: 01.12.2017 Workshop Wasserwirtschaft Abbildung 19: Tiefenengstelle Jungferngrund und Geisenrücken – Workshop Wasserwirtschaft

Tiefenengstelle Jungferngrund und Geisenrücken

1) Hier sehen einige Teilnehmende eine besondere Hochwasserproblematik: Der Rhein tritt hier unterhalb des Bereichs Jungferngrund im Hochwas- serfall über die Ufer und gefährdet die nebenlie- gende Bundesstraße 9. Das Schadenspotenzial für die B 9 ist enorm. Hinzu kommt, dass die Zufahrt über die B 9 zentral ist für Alarm- und Einsatzkräfte der Region. Die wasserspiegelstützenden Maßnahmen sollten diese besondere Situation bei Hochwasser berücksichtigen.

37 Anlieger- und Nutzerinteressen, Welterbe Oberes Mittelrheintal

In diesem Workshop standen die Themen der Vertreter Zu beachten ist in Bezug auf den Welterbestatus von Kommunen sowie Freizeitnutzungen im Fokus. des Oberen Mittelrheintals die generell hohe Dichte Zudem wurden Belange rund um den Welterbestatus an Kulturdenkmälern im gesamten Planungsraum. des Oberen Mittelrheintals behandelt. Hierbei gilt es u.a. die Vorgaben des Raumord- nungsplans beziehungsweise Regionalplans zu Die Gruppe bestand dabei aus insgesamt 12 Teilneh- berücksichtigen. merinnen und Teilnehmern. Vertreten waren: Die Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, die Städte Bacharach Maßgebend ist in diesem Zusammenhang die visu- und Ingelheim, das Landesamt für Denkmalpflege elle Integrität des Welterberaums. Die Unversehrt- Hessen, das Sekretariat für das Welterbe des Ministeri- heit der gewachsenen Kulturlandschaft ist zentral ums für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur für den Welterbestatus des Oberen Mittelrheintals. Rheinland Pfalz, die Entwicklungsagentur Rheinland- Pfalz sowie das WSA Duisburg-Rhein und das WSA Hierzu relevante Informationen und Datensätze für Bingen. Zudem hatte der Wassersportverein Lorch das Bundesland Hessen können beim Landesamt zuvor eine Stellungnahme abgegeben. (Der entspre- für Denkmalpflege angefordert werden. Entspre- chende Wortlaut ist in dieser Dokumentation nicht chende GIS-Datensätze für das Bundesland Rhein- enthalten. Die angesprochenen Aspekte werden im land-Pfalz sind öffentlich einsehbar und darüber Rahmen der anstehenden themenspezifischen hinaus besteht eine Denkmalliste. Gespräche behandelt.) Der parallel zum Rhein verlaufende „Leinpfad“ wird Übergreifende Aspekte stark genutzt und ist deshalb für alle betroffenen Tiefenengstellen übergreifend zu beachten. Denkmalpflege und Landschaftbild des Oberen Mit- telrheintals Vor dem Hintergrund der Bodendenkmalpflege,

38 Anlieger- und Nutzerinteressen, Welterbe Oberes Mittelrheintal

sollten Eingriffe in den Flussuntergrund erst nach Aufwertung der Region einer archäologischen Begutachtung erfolgen. Das Erfordernis einer archäologischen Baubegleitung Das Mittelrheintal ist auf Dauer lebenswert zu ist zu prüfen. Hier bietet sich eine Kooperation mit erhalten. Hier ist vor allem die Schaffung von dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen bezie- Arbeitsplätzen im Bereich Tourismus als zentral zu hungsweise der Generaldirektion Kulturelles Erbe erachten. Rheinland-Pfalz an. Insofern ist die Aufwertung beziehungsweise Schaf- Bezüglich der zeitlichen Sichtbarkeit von Quer- fung einer hochwertigen touristischen Infrastruk- und Längsbauwerken wurden seitens der Gruppe tur für die weitere Entwicklung der Region zentral. Visualisierungen von, mit Vertretern des Denkmal- schutzes abgestimmten, Standpunkten für Tief- und Die Erschließung des Mittelrheins sollte im Hinblick Mittelwasser angeregt. auf den Tourismus und die Naherholung aufgewer- tet werden. Derzeit erstellt die Entwicklungsagentur Rhein- land-Pfalz eine Datenbank bezüglich touristisch Konkurrenzen zwischen Freizeitnutzungen und relevanter Aussichtspunkte im Oberen Mittelrhein- Wirtschaft oder Ökologie sind beispielsweise bei tal. Diese könnte hinsichtlich der angesprochenen Flächen für Ausgleichsmaßnahmen zu vermeiden. Visualisierungen interessant sein. Ufergebiete sind im Hinblick auf ihren Naherho- Da die bau- und bodendenkmalpflegerischen lungswert besonders zu berücksichtigen. Zudem Belange auch jenseits der „Welterbestätte Oberes sollte das Trockenfallen vermieden werden. Mittelrheintal“ greifen, wurde darum gebeten, zu- künftig den Begriff „Denkmalpflegerische Belange“ Offene Fragen in die Betitelung mit aufzunehmen. Welche Auswirkungen sind hinsichtlich der Ge- Berücksichtigung der Bundesgartenschau Oberes räuschemissionen der Schifffahrt zu erwarten? Mittelrheintal 2031 Wie können Mehrwerte durch den im Mittelrhein- Die Bundesgartenschau Oberes Mittelrheintal 2031 gebiet stattfindenden Verkehr auch in der Region (Investitionsvolumen 108 Millionen Euro) stellt ein gehalten werden? wichtiges Projekt für die gesamte Region dar. Ent- sprechend ist eine fortlaufende Abstimmung der Wie groß ist der Gestaltungsspielraum bei der Er- konkreten Planungen erforderlich. richtung von Quer- und Längsbauwerken? Können unterschiedliche gestalterische Disziplinen berück- Mindestens sollte im Veranstaltungszeitraum der sichtigt werden (Bsp. Landschaftsarchitekten)? Bundesgartenschau ein Baustillstand erfolgen. Im besten Falle sind die Bauarbeiten schon beendet. Weitere Akteure

Auf dem Rhein sind konkret geplant: Schwimmblu- Lokale Wassersportvereine, Ruder- und Kanuver- menhallen, Blumenschiffe, Wassertaxen, Rhein- eine etc. querungen etc..

39 Anlieger- und Nutzerinteressen, Welterbe1. Tiefenengstelle Oberes Mittelrheintal Oestrich

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Abbildung 20: Tiefenengstelle Oestrich – Workshop Anlieger- und Nutzerinteressen, Welterbe Oberes Mittelrheintal Stand: 01.12.2017 Workshop Anlieger- und Nutzerinteressen, Welterbe Oberes Mittelrheintal

Lokale Tiefenengstellen: Konkrete Hinweise und Im Bereich der Tiefenengstelle Oestrich ist das Vorhan- Anregungen densein von historischen Überresten der Anlegestelle der Ingelheimer Kaiserpfalz möglich. Dies gilt es aus Tiefenengstelle Oestrich archäologischer Sicht bei der Bauphase entsprechend zu berücksichtigen. 1) Die Gemeindeteile Mittelheim, Oestrich und Winkel sind jeweils denkmalgeschützte Gesamtanlagen (Ensembles). Es stellt sich die Frage, inwiefern das Projekt die Ensembles sowie einzelne Kulturdenkmä- ler (wie bspw. den Oestricher Kran) visuell und substanziell beeinflusst.

2) Die Fähre zwischen Mittelheim und Ingelheim sollte in Fahrzeit und Qualität nicht negativ beeinträchtigt werden. Es gilt insbesondere den Anschluss an den ÖPNV in Mittelheim zu beachten. Eine Verbesserung ist hier wünschenswert.

3) Die Befahrung von Mariannenaue, Fulderaue sowie Hessenkribbe durch Wassersportvereine gestaltet sich bereits zum jetzigen Zeitpunkt schwierig. Die Befahrung durch die Sportvereine sollte nicht weiter eingeschränkt werden.

40 Anlieger- und Nutzerinteressen, 2. Tiefenengstelle Kemptener Fahrwasser Welterbe Oberes Mittelrheintal

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Abbildung 21: Tiefenengstelle Kemptener Fahrwasser – Workshop Anlieger- und Nutzerinteressen, Welterbe Oberes Mittelrheintal Stand: 01.12.2017 Workshop Anlieger- und Nutzerinteressen, Welterbe Oberes Mittelrheintal

Tiefenengstelle Kemptener Fahrwasser

1) Die Hindenburgbrücke verband, bis sie 1945 am Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde, Bingen-Kempten mit Rüdesheim am Rhein. Die entsprechenden Überreste markieren heute den östlichsten Punkt des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal. Entsprechend sind die Überreste als Kulturdenkmal in der Planung zu berücksichtigen.

2) Der „Campingplatz Hindenburgbrücke Bauer Schorsch“ ist über eine kleine Zufahrt auf dem Rhein auch mit dem Schiff erreichbar. Diese Zufahrt sollte erhalten bleiben und Berücksichtigung finden.

41 Anlieger- und Nutzerinteressen, Welterbe3. Tiefenengstelle Oberes Mittelrheintal Lorcher Werth

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AbbildungStand: 22: Tiefenengstelle 01.12.2017 Lorcher Werth – Workshop Anlieger- und Nutzerinteressen, Workshop Anlie gerWelterbe- und Nutzerinteressen, Oberes Mittelrheintal Welterbe Oberes Mittelrheintal

Tiefenengstelle Lorcher Werth

1) Der Bereich um die Tiefenengstelle Lorcher Werth befindet sich in der Kernzone des Welterbes Oberes Mittelrheintal. Auf Ensembles wie Lorch, Lorchhau- sen etc. gilt es gleichermaßen Rücksicht zu nehmen wie auf einzelne Kulturdenkmäler.

2) Die Fährverbindung Niederheimbach-Lorch sollte in den Planungen berücksichtigt werden.

3) Schriftlich übermittelte Hinweise des Wassersport- vereins Lorch e.V. im Vorfeld der Veranstaltung sind im Wortlaut nicht in der Dokumentation enthalten. Die Aspekte werden im Rahmen der themenspezi- fischen Gespräche weiter behandelt.

42 4. Tiefenengstelle Bacharacher Werth Anlieger- und Nutzerinteressen, Welterbe Oberes Mittelrheintal

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Abbildung 23: Tiefenengstelle Bacharacher Werth – Workshop Anlieger- und Nutzerinteressen, Welterbe Oberes Mittelrheintal Stand: 01.12.2017 Workshop Anlieger- und Nutzerinteressen, Welterbe Oberes Mittelrheintal

Tiefenengstelle Bacharacher Werth 7) Der Ausblick vom Heinrich-Heine-Blick (Aussichts- punkt) ist besonders aussagekräftig für das Rheinpa- 1) Die Fährverbindung zwischen dem Ufer in Bacha- norama. Er bietet sich an für eventuelle Visualisie- rach und Bacharacher Werth sollte in den Pla- rungen. nungen Berücksichtigung finden. 8) Bacharach ist als Gemeinde zentraler Bestandteil der 2) Das Ufergebiet hier dient als Erholungsgebiet und ist geplanten Bundesgartenschau 2031. zugleich eine denkmalgeschützte Rheinanlage. 9) Die Rheininseln (bspw. Bacharacher Werth) sind 3) Das Strandbad Bacharach (Sandstrand) sollte in wichtig für das Gesamterscheinungsbild des Oberen seiner derzeitigen Form erhalten bleiben. Mittelrheintals und deshalb in ihrer heutigen Form zu erhalten. 4) Das Gebiet zwischen Bacharach und Rheindiebach stellt ebenfalls ein wichtiges Naherholungsgebiet Auch die Tiefenengstelle Bacharacher Werth befindet dar. Hier ist zudem auf viele Kleingärten Rücksicht sich im Kerngebiet des Welterbes Oberes Mittelrheintal zu nehmen. und ist deshalb besonders sensibel.

5) Die Gemeinde Bacharach ist als Ensemble zu berücksichtigen (mittelalterliche Stadt, Einzeldenk- mäler).

6) Die Schwimmanleger in Bacharach (Köln-Düsseldor- fer Deutsche Rheinschiffahrt AG; Bingen-Rüdeshei- mer-Schifffahrtsgesellschaft für Personenschifffahrt) sind entsprechend zu berücksichtigen.

43 Anlieger- und Nutzerinteressen, 5.Welterbe Tiefenengstelle Oberes Mittelrheintal Jungferngrund & Geisenrücken

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Abbildung 24: Tiefenengstelle Jungferngrund und Geisenrücken - Workshop Anlieger- und Nutzerinteressen, Welterbe OberesStand: Mittelrheintal01.12.2017 Workshop Anlieger- und Nutzerinteressen, Welterbe Oberes Mittelrheintal

Tiefenengstelle Jungferngrund und Geisenrücken

1) Die Tiefenengstellen Jungferngrund und Geisenrü- cken liegen im bedeutsamsten Teil des Welterbe- Gebietes. Hier ist besonderer Wert auf die visuelle Integrität zu legen. So sind beispielsweise die „Sieben Jungfrauen“ als Bestandteil der Rheinromantik zu berücksichtigen. Der Bund und die Länder Rhein- land-Pfalz und Hessen tragen die Verantwortung für die Fortentwicklung der Kulturlandschaft im Sinne des außergewöhnlichen universellen Wertes (outstanding universal value, OUV).

2) Das Günderode-Haus stellt einen markanten Aussichtspunkt dar, von dem aus eine Visualisierung bei geplanten Eingriffen sinnvoll wäre.

3) Zu beachten gilt es hier zudem den Rheinburgen- Weg sowie den beliebten Loreleyblick Maria Ruh.

4) Auch im Falle der Gemeinde gilt es das entsprechende Ensemble und einzelne Kulturdenk- mäler zu berücksichtigen.

44 Ausblick: Konsultationsphase und weiterer Projektverlauf

Die Auftaktveranstaltung der Konsultationsphase zur Er betonte, dass das Abladeoptimierungsprojekt sich Abladeoptimierung Mittelrhein hatte zum Ziel, einen noch in einem sehr frühen Planungsstadium befinde. ersten Überblick zu Anliegen, Interessen und Belangen Wie Mertes bereits in seinem Vortrag erläuterte, finden der unterschiedlichen Akteure zu erlangen. Sie bildet derzeit vertiefte Voruntersuchungen statt, welche die die wertvolle Basis für eine lösungsorientierte und Basis für die Entwicklung von technisch und hydrau- gleichsam partnerschaftliche Zusammenarbeit lisch grundsätzlich machbaren Maßnahmen darstel- während der Konsultationsphase. len. Ergebnisse seien frühestens für das Jahr 2019 zu erwarten. Es bestehen also aktuell noch ausreichend Den unterschiedlichen Akteuren wurde zunächst ein Gestaltungsspielräume, um die im Rahmen der umfassender Einblick in die Ziele und Beweggründe Konsultationsphase eingebrachten Anregungen und für das Abladeoptimierungsprojekt sowie den Stand Anliegen, soweit als jeweils möglich, in die spätere und Ablauf der entsprechenden Planungen gegeben. Maßnahmenplanung einfließen zu lassen. So sollen Diese Informationsbasis ermöglichte in der Folge eine Win-Win-Situationen, insbesondere im Hinblick auf erste Sammlung von Anliegen, Wissen und Hinweisen. die Themenbereiche Schifffahrt und Naturschutz, Die so identifizierten zentralen Aspekte und Schlüssel- geschaffen werden. Besonders wichtig sei weiterhin fragen wurden daraufhin in themenspezifischen die sorgfältige Dokumentation des Wissens, der Workshops vertieft und anhand der lokalen Gegeben- Hinweise und unterschiedlichen Interessen sowie heiten der jeweiligen Tiefenengstellen konkretisiert. Erfahrungen, die im Verlauf der Auftaktveranstaltung Nachdem die zentralen Ergebnisse der Themenwork- eingebracht wurden. Diese diene als Grundlage für die shops vom jeweiligen Moderator im Plenum vorgestellt Zusammenarbeit in der Konsultationsphase, so Mertes wurden, gab Projektleiter Fabian Mertes einen Ausblick weiter. auf den weiteren Verlauf des Abladeoptimierungspro- jektes allgemein sowie die Konsultationsphase im Speziellen.

45 Ausblick: Konsultationsphase und weiterer Projektverlauf

Mertes betonte nochmals, dass die Auftaktveranstal- nächsten Schritt wird eine „Frühe Öffentlichkeitsbetei- tung als Startpunkt für die Konsultationsphase zu ligung“ auf der Grundlage möglicher Ausführungsvari- verstehen sei. So sollen im Rahmen der Konsultations- anten erfolgen. Hierbei können dann auch die betrof- phase, voraussichtlich im zweiten Quartal 2018, die in fenen Bürgerinnen und Bürger an dem Dialogprozess der Auftaktveranstaltung gesammelten Aspekte in teilnehmen und Meinungen, Empfehlungen und Ideen Gesprächen mit den jeweiligen Akteuren weiter einbringen. Hierzu sind jedoch zunächst die Ergebnisse konkretisiert und möglichst greifbare Handlungsopti- der vertiefenden Voruntersuchungen abzuwarten. onen für das Projekt abgeleitet werden. Zu jedem der Dies bedeutet, dass die „Frühe Öffentlichkeitsbeteili- Themenkomplexe Schifffahrt, Naturschutz, Wasser- gung“ frühestens 2020 beginnen wird. wirtschaft sowie Anlieger-und Nutzerinteressen, Welterbe Oberes Mittelrheintal seien ca. ein bis zwei Zum Abschluss dankte Mertes allen teilnehmenden solcher Termine geplant. Zu den themenspezifischen Akteuren und den Mitarbeitenden der Wasserstraßen- Gesprächen werde frühzeitig eingeladen. Nach und Schifffahrtsverwaltung für ihr Engagement und Zusammenführung und Auswertung der Ergebnisse lobte die konstruktive Gesprächsatmosphäre, die zu dieser Gespräche, wolle man dann 2019 die erarbei- vielen wertvollen Impulsen geführt habe. Er fasste teten Handlungsoptionen und den Stand der Vorpla- zusammen: „Wir haben heute bereits zentrale Positi- nung in einer Abschlussveranstaltung übergreifend onen und wichtige Anliegen ausmachen können. Ich vorstellen. freue mich darauf, die gute fachliche Diskussion mit Ihnen allen fortzuführen“. Der Fokus liege hierbei stets „Die Konsultationsphase ist eine informelle, frühzei- auf der Erarbeitung der für alle Beteiligten tragbaren tige Beteiligung der Akteure und steht noch nicht in und akzeptablen Umsetzungsvarianten. In diesem Kontext zum später durchzuführenden Planfeststel- Sinne wünschte er allen Teilnehmenden einen guten lungsverfahren“, betonte Mertes. Erst in einem Heimweg.

46 Anhang

Teilnehmende Institutionen und Organisationen der Auftaktveranstaltung am 05. Dezember 2017

BASF SE Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz (LfURhP)

Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. Landesfischereiverband Hessen e.V. (BDB) Landkreis Mainz-Bingen, Untere Wasserbehörde Koninklijke BLN Schuttevaer Landkreis Rhein-Hunsrück, Untere Wasserbehörde Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz e.V. Kultur; Sekretariat für das Welterbe in Rheinland-Pfalz Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) Naturschutzbund Deutschland (NABU) Landesver- Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) band Hessen

Deutscher Fähr-Verband e.V. (DFV) NABU-Naturschutzzentrum Rheinauen

DIALOG BASIS OTS On Time Shipping GmbH

Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V. Reederei Schwaben GmbH

European River-Sea-Transport Union e.V. (ERSTU) Regierungspräsidium (RP) Darmstadt, Obere Natur- schutzbehörde European Skippers’ Organisation (ESO) Regierungspräsidium (RP) Darmstadt, Obere Wasser- Flussgebietsgemeinschaft Rhein (FGG Rhein) behörde Gebrüder Mnich OHG Rhenus Partnership GmbH & Co. KG Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Stadt Bacharach (GDWS) Standort Mainz Stadt Ingelheim Hafenbetriebe Ludwigshafen am Rhein GmbH Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord Hafenbetriebe Rheinland-Pfalz GmbH Rheinland-Pfalz, Obere Wasserbehörde Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Natur- Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord schutz e.V. (HGON) Rheinland-Pfalz, Obere Naturschutzbehörde Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd Geologie (HLNUG) Rheinland-Pfalz, Obere Wasserbehörde Internationale Kommission zum Schutz des Rheins Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd (IKSR) Rheinland-Pfalz, Obere Naturschutzbehörde Kreisfreie Stadt Wiesbaden, Untere Wasserbehörde Verbandsgemeinde Rhein-Nahe Kreisfreie Stadt Wiesbaden, Untere Naturschutzbe- hörde Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Bingen

Landesamt für Denkmalpflege Hessen (LfDH) WSA Duisburg-Rhein

47 Herausgeber Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Duisburg-Rhein Königstraße 84 47198 Duisburg Telefon 02066 418-111 Telefax 02066 418-315 abladeoptimierungmittelrhein.wsa- [email protected] www.wsa-duisburg-rhein.wsv.de Fotos Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Duisburg-Rhein Zustimmung zur Veröffentlichung wurde, im Rahmen der Veranstaltung, durch die Teilnehmenden mündlich gegeben.

März 2018

Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlich- keitsarbeit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsver- waltung des Bundes kostenlos herausgegeben. Sie darf nicht zur Wahlwerbung verwendet werden.