Verbandsgemeinde Prüm

Teilfortschreibung „Windenergie“ des Flächennutzungsplanes der Verbandsgemeinde Prüm (6. Fortschreibung)

Mit Schreiben/E-Mail vom 25.10.2019 wurden die betroffenen Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange, die Nachbargemeinden und die Nachbarstaaten gem. § 4a (3) Baugesetzbuch (BauGB) i. V. m. § 4 (2) BauGB, § 2 (2) BauGB und § 4a (V) BauGB erneut am Verfahren beteiligt. Gleichzeitig fand in der Zeit vom 04.11.2019 bis einschließlich 13.12.2019 die erneute Offenlage der Planunterlagen gem. § 4a (3) BauGB i. V. m. § 3 (2) BauGB statt. Die Bekanntmachung der erneuten Offenlage erfolgte in der Prümer Rundschau Ausgabe 43/2019, 44. Jahrgang am Samstag, den 26.10.2019.

Während der Beteiligungsverfahren gingen folgende Stellungnahmen gem. § 4a (3) BauGB i. V. m. § 3 (2) BauGB von Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Prüm ein:

Stellungnahme ...... 2 1. Beschluss des Ortsgemeinderates vom 04.12.2019...... 2 2. Beschluss des Ortsgemeinderates vom 05.12.2019 ...... 2 3. Beschluss des Ortsgemeinderates vom 26.11.2019 ...... 3 4. Beschluss des Ortsgemeinderates Großlangenfeld vom 21.11.2019 ...... 5 5. Stellungnahme der Ortsgemeinde Auw vom 03.12.2019 ...... 8 6. Beschluss des Ortsgemeinderates vom 04.12.2019 ...... 10 7. Beschluss des Ortsgemeinderates Buchet vom 04.12.2019...... 13

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Stellungnahme Stellungnahme - Beschlussvorschlag Beschluss

1. Beschluss des Ortsgemeinderates Olzheim vom 04.12.2019

Wegen des starken Eingriffs in den Waldbestand, ist der Ortsgemeinderat Nach den Vorgaben des LEP IV sollen 2 % der Waldfläche für die Windenergienutzung zur Olzheim grundsätzlich gegen den Bau von Windkraftanlagen auf der Verfügung gestellt werden. Das Waldgebiet der Schneifel. Bereits in der Stellungnahme von 2017 verweist der Schneifel umfasst ca. 4.000 ha. Für den Bau von Ortsgemeinderat auf das Vorkommen des Schwarzstorches in diesem WEA in den geplanten Sondergebieten werden Gebiet. Zudem wird eins der schönsten Waldwandergebiete der Eifel durch max. 20 ha Wald gerodet. Das entspricht 0,5 % die Aufstellung von Windkraftanlagen nachhaltig verändert und im der Waldfläche. Der VG-Rat hält dies für einen Erscheinungsbild unwiederbringlich geschädigt. Weiterhin weisen wir darauf tolerierbaren Eingriff in den Wald, zum vom LEP hin, dass es dort das FFH Gebiet „Schneeeifel“ (FFH 5704-301) gibt, IV geforderten Ausbau der Windenergie, gerade welches einer gesonderten Prüfung in Bezug auf die Windkraft bedarf. Der auch im Wald zu leisten. Eigentümer der Anlage „Radarstation“, die BImA, (Bundesamt für Die Belange des Gebietsschutzes, des Artenschutzes und der Erholung wurden im Immobilienaufgaben), könnte das Gelände, welches 13,6 ha groß ist, auch Umweltbericht untersucht und im Zuge der für gewerbliche Zwecke (Gewerbegebiet) oder als Fläche für Abwägung verträgliche Kompromisslösungen Photovoltaikanlage freigeben. Altlasten sollten endlich beseitigt und das gefunden. Gelände einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden. Sollte das Aufstellen Die BImA wurde als Träger öffentlicher Belange einer Windkraftanlage unumgänglich sein, könnte auf dem Standort am Verfahren beteiligt und hat keine Einwände „Radarstation“, ohne Waldeinschlag, ein Windrad stehen. gegen die Planung erhoben. Im Bereich der ehemaligen Radarstation ist die Errichtung von WEA vorgesehen.

Die Anregung, auf die Ausweisung von Sondergebieten auf dem Schneifelrücken zu verzichten wird aus den o.g. Gründen zurückgewiesen, da auf Ebene der Flächennutzungsplanung nur die potenzielle Flächenkulisse und nicht einzelne WEA- Standorte geplant werden. Eine Änderung der Abgrenzung der Sondergebiete ergibt sich aus der Stellungnahme nicht.

2. Beschluss des Ortsgemeinderates Heckhuscheid vom 05.12.2019

Der Ortsgemeinderat verweist auf die Beschlüsse vom 27.09.2016 und Der Verbandsgemeinderat Prüm hat sich in seiner Sitzung am 25.09.2018 mit den 26.01.2017.

2 Beschlüssen des Ortsgemeinderates Heckhuscheid vom 27.09.2016 und 26.01.2017 befasst und die aus Sicht des Verbandsgemeinderates erforderlichen Beschlüsse gefasst (siehe Anlage 1 im

Anschluss der Stellungnahmen).

Der Ortsgemeinderat fordert nochmals, dass die Gebiete E 1 und E 2, F 1 Der Verbandsgemeinderat hält weiterhin an und F 2 sowie G 1, G 2 und G 3 nicht als zusätzliche Sonderbauflächen für seiner Entscheidung vom 25.09.2018 fest. die Windenergie dargestellt werden. Im Ergebnis der Abwägung werden nur noch die Bedingt durch die schon vorhandenen Windkraftanlagen auf den Flächen E-1 und G-1 weiterverfolgt. In Zukunft Gemarkungen , , , Großkampenberg und werden im Umfeld von Heckhuscheid bestehende Heckhuscheid und den weiteren geplanten Anlagen auf den Gebieten E, F WEA im Rahmen des Repowering entfallen und und G wird die Ortsgemeinde Heckhuscheid de facto von allen vier die aktuell östlich der Ortslage befindlichen Sondergebiete bzw. Vorranggebiete werden Himmelsrichtungen „eingezingelt“. durch die Abstandsvorgaben des LEP deutlich Weiterhin verweist der Ortsgemeinderat auf die Eignungsanalyse von BGH verkleinert, so dass insgesamt eine Entlastung Plan. Diese Analyse besagt, dass keine einzige Fläche uneingeschränkt für entsteht. die Errichtung von Windkraftanlagen geeignet ist. Ein Planänderungserfordernis wird daher nicht gesehen.

3. Beschluss des Ortsgemeinderates Oberlascheid vom 26.11.2019

Der Ortsgemeinderat Oberlascheid hat sich bereits mehrfach mit der

Thematik befasst und nach erneuter Beratung den Beschluss gefasst, eine

Stellungnahme einzureichen, welche besagt, dass die Ortsgemeinde sich gegen Windkraft auf dem Schneifel-Höhenrücken ausspricht. Zur Kenntnis genommen Die Stellungnahme ist als Anlage beigefügt.

Stellungnahme bzw. Widerspruch

Beteiligung der betroffenen Nachbargemeinden an dem Verfahren nach § 2 Absatz 2 Baugesetzbuch.

Unsere Ortsgemeinde Oberlascheid ist unmittelbar vom Flächennutzungsplan Windkraft betroffen. Nach den Ergebnissen unserer Beratungen im Gemeinderat

3 Oberlascheid, hatten wir bereits am 19.07.16 den Beschluss gefasst, uns der Resolution der Gemeinde Bleialf an zu schließen, die die Bebauung der Schneifel mit Windkraftanlagen ablehnt. Dies wurde mit dem Beschluss vom 07.03.2017 nochmals bekräftigt. Zur Kenntnis genommen Auch zum jetzigen Zeitpunkt der erneuten Offenlage, bei der die

Teilfläche Schneifel Nord, trotz massiver Einwände nochmals mehr als verdoppelt wurde, fassen wir hiermit den Beschluss, die Bebauung des gesamten Schneifelrückens ab zu lehnen.

Uns ist es unbegreiflich, dass in Zeiten des Klimawandels, der Zur Kenntnis genommen

Schneifelwald mit seinen Biotopen und Hochmooren, für Profite im Wertvolle Biotope und Hochmoore sind durch die Windkraftsektor geopfert werden soll. Wald und Hochmoore, die Ausweisung der Sondergebiete nicht betroffen. reichlich in der Schneifel vorhanden sind, speichern Co² und geben Der Bau von WEA dient der Reduzierung des CO2-Ausstosses bei der konventionellen Sauerstoff ab. Am Hambacher Forst setzt man alles daran den Wald zu Stromerzeugung aus fossilen Energiequellen und erhalten. Was ist mit unserm FFH Gebiet Schneifelwald? damit dem Klimaschutz. Es werden lediglich ca. 0,5 % der Waldfläche der Schneifel für die Windenergienutzung in Anspruch genommen. Die Nürburgringregion hat noch mehr Wind als der Schneifelrücken und Zur Kenntnis genommen; die Nürburgringregion wird nicht bebaut. ist Hoheitsgebiet einer anderen Verbandsgemeinde, deren Planungen der VG Prüm nicht bekannt sind.

Bereits in der ersten Offenlage haben 5 Nachbargemeinden die Bebauung der Schneifel abgelehnt und 11 weitere Gemeinden unserer VG hatten keine Anregungen abgegeben. Keine Anregung ist nicht automatisch eine

Zustimmung, sondern im konkreten Fall ein Hinweis, dass man nicht direkt betroffen ist. Zur Kenntnis genommen

Die Gemeindeordnung Rheinland-Pfalz § 67 Abs. 7 (2) hat Gesetzescharakter und besagt:

(2) Den Verbandsgemeinden wird gemäß § 203 Abs. 2 des

Baugesetzbuches die Flächennutzungsplanung übertragen. Die endgültige Entscheidung des Verbandsgemeinderates über die

4 Aufstellung, Änderung, Ergänzung oder Aufhebung des

Flächennutzungsplanes bedarf der Zustimmung der Ortsgemeinden. Die Zustimmung gilt als erteilt, wenn mehr als die Hälfte der Ortsgemeinden zugestimmt hat und in diesen mehr als zwei Drittel der Einwohner der

Verbandsgemeinde wohnen. Sofern Änderungen oder Ergänzungen des Flächennutzungsplanes die Grundzüge der Gesamtplanung nicht betreffen, bedürfen sie nur der Zustimmung derjenigen Ortsgemeinden, die selbst oder als Nachbargemeinden von den Änderungen oder Ergänzungen berührt werden. Kommt eine Zustimmung nach Satz 3 und Satz 4 nicht zustande, so entscheidet der Verbandsgemeinderat mit Zur Kenntnis genommen einer Mehrheit von zwei Dritteln der gesetzlichen Zahl seiner Mitglieder.

Bei Beachtung dieses Gesetzes und bei Würdigung der Ablehnung Die Ortsgemeinden werden entsprechend den der benachbarten Gemeinden und betroffenen Bürgern, ist es Vorschriften des § 67 GemO noch um Zustimmung gebeten. unverständlich, dass der VG Rat nicht nur an der Bebauung des Schneifelrückens festhält, sondern die Fläche Schneifel—Nord noch Der VG-Rat wird sich gemäß der Vorgaben der mehr als verdoppelt. Gemeindeordnung verhalten.

Das ist eine Missachtung des von den Bürgern erhaltenen Mandats, denn Die öffentlichen und privaten Belange sind es wurden ca. 200 Widersprüche gegen die Bebauung der Schneifel gerecht untereinander abzuwägen. Allein die eingereicht und ca. 2500 Bürgerbekundungen mit Unterschriften gegen Anzahl von Bürgerbekundungen gegen die die Bebauung des Schneifelrückens abgegeben. Windenergienutzung auf dem Schneifelrücken rechtfertigt nicht automatisch eine andere Gewichtung zu Lasten anderer Belange. Wir fordern die Änderung des Flächennutzungsplans entsprechend unseres Einwandes und Beschlusses. Die Anregung, auf die Ausweisung von Sondergebieten auf dem Schneifelrücken zu verzichten wird aus den o.g. Gründen Dieser Beschluss soll allen VG - Ratsmitgliedern zeitnah von der VG zur zurückgewiesen. Es ergeben sich aus der Einsichtnahme ausgehändigt werden. Stellungnahme keine neuen Sachverhalte, die eine Änderung der Planung rechtfertigen würden oder erforderlich machen.

4. Beschluss des Ortsgemeinderates Großlangenfeld vom 21.11.2019

In der öffentlichen Sitzung des Ortsgemeinderates Großlangenfeld vom

21. November 2019 wurde beschlossen dass die Ortsgemeinde

5 Großlangenfeld grundsätzlich für die bereits geplanten Windkraftanlagen im Bereich Großlangenfeld ist. In der erneuten öffentlichen Auslegung des

Flächennutzungsplanes der VG Prüm wurde das Sondergebiet D- Großlangenfeld wegen von bisher im Verfahren nicht bekannten Rotmilan- Horsten im Abstand von weniger als 1.000 m zum Sondergebiet, mit dem

Hinweis auf die Verkleinerung der Mindestflächengröße von 50 ha, gestrichen. Zur Kenntnis genommen Dagegen legt die Ortsgemeinde Einspruch ein mit dem Hinweis auf  Wir sind in den Vorplanungen bereits weit fortgeschritten und

haben die Gesamtfläche gemeinsam mit den meisten Grundstückseigentümern vermarkten können, wobei unser Grundprinzip war die bestmögliche Leistung des Windparks mit möglichst wenigen Windkraftanlagen zu erzielen. Zur Kenntnis genommen  Es ist heute technisch möglich die Windräder entsprechend dem Gemäß den vom VG-Rat beschlossenen Kriterien Vogelflug zu steuern. zur Steuerung der Windenergie ist zu besetzten  Eine Verschiebung / Erweiterung der Vorrangfläche für Rotmilanhorsten ein Schutzabstand von 1.000 m einzuhalten und die Mindestgröße des Windenergienutzung muss geprüft werden. Sondergebietes muss mindestens 50 ha  Neue Windräder südlich von Großlangenfeld (Richtung Autobahn betragen. Durch die von der Unteren A 60) würden besser ins Landschaftsbild passen, da hier bereits Naturschutzbehörde im Feb. 2019 gemeldeten eine höhere Ansiedlung von Windrädern vorhanden ist und damit Rotmilanhorste Großlangenfeld und Eigelscheid, die mindestens im Jahr 2017 bebrütet wurden, die Möglichkeit gegeben wird, den „Schneifelrücken" östlich / finden die oben genannten Kriterien Anwendung. nordöstlich von Großlangenfeld von weit sichtbaren Dies führt zu einer Verkleinerung des Windkraftanlagen frei zu halten. Sondergebietes auf eine Fläche von weniger als 50 ha und damit zum Wegfall des

Sondergebietes. Der VG-Rat hält weiterhin an Wir bitten den Verbandsgemeinderat Prüm unsere Einwände bei der den beschlossenen Kriterien fest, daher ist eine Beschlussfassung des Flächennutzungsplanes der Verbandsgemeinde Verschiebung/Erweiterung der Vorrangfläche Prüm zu berücksichtigen. nicht möglich.

Ein weiterer Aspekt für die Ortsgemeinde Großlangenfeld ist die zu Der Windenergieplanung der VG Prüm liegt ein erwartende positive finanzielle Situation. Bis heute ist der Gemeindewald Gesamtkonzept zugrunde. Wirtschaftliche unsere einzige größere Einnahmequelle, die jedoch zurzeit und in naher Aspekte spielen bei der Planung keine Rolle. Zukunft (bedingt durch verschiedene Umwelteinflüsse und den Die Anregung das Sondergebiet D- Borkenkäfer) nicht mehr für den Ausgleich unseres Haushalts ausreichen Großlangenfeld wieder in die Planung wird. aufzunehmen, wird zurückgewiesen, da damit gegen die beschlossenen Steuerungskriterien

6 verstoßen werden würde. Eine Änderung der Planung ist damit nicht erforderlich.

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5. Stellungnahme der Ortsgemeinde Auw vom 03.12.2019

Aufgrund der aktuellen Offenlage des FNP, der Erweiterungsflächen

Windenergie auf der Fläche der VG wurde die Planung bei uns im OG Rat diskutiert. Auch der nunmehr neue Rat ist zu dem Entschluss gekommen unsere

Einwände vom 13.3.2017 zu dem vorgelegten Entwurf des Flächennutzungsplanes zu bestätigen. Zur Kenntnis genommen

Im Bereich Laudesfeld entlang der Grenze zu unseren belgischen

Nachbarn wurde das im vorherigen Entwurf angegebene Gebiet leicht vergrößert. All diese Flächen unterliegen intensiver Land- oder Forstwirtschaftlicher

Nutzung. Zur Kenntnis genommen Die Immissionen auf Menschen und Tiere sind hier als gering einzustufen. Aus der Stellungnahme der Naturschutzbehörde Das Gebiet ist nicht wie der schwarze Mann Wassereinzugsgebiet oder vom 10.12.2019 geht hervor, dass das ein Hochmoor. Geschützte Arten wie Schwarzstorch oder Rotmilan sind in Sondergebiet A-Laudesfeld zumindest in Teilbereichen vom Rotmilan genutzt wird und keiner hohen Konzentration heimisch. dadurch erhebliche Einschränkungen der Siehe hier auch die Beurteilung der Naturschutzbehörde bei der KV Windenergienutzung und ggf. Ablehnungen von . WEA auf der Einzelgenehmigungsebene möglich sind.

Im Bereich „Schwarzer Mann“ stellt sich die Situation jedoch völlig anders dar! Der gesamt Höhenrücken ist wassersprüngig und nass! Die aus wasserwirtschaftlicher Sicht kritischen Bereiche werden nach der vorliegenden Planung Daher ist der Rücken auch Wassereinzugsgebiet! von einer Überbauung (auch Kabeltrassen) Durch die Vernässung hat sich ein Hochmoor gebildet. Windkraftanlagen ausgeschlossen. mit den notwendigen Kabeltrassen würden den Bereich regelrecht drainieren. Erst nach vielen Jahren werden die Gräben sich setzen und das Wasser wieder stauen.

Der VG Rat hat sich 2017 richtigerweise für die Einschränkung des

Gebietes entschieden.

Mit der neuen Offenlage werden jedoch weitere 100 ha für Windkraft frei

8 gemacht. Genau dieser Bereich „Kohlstein“ ist relativ nass. Nach dem vorliegenden hydrologischen Gutachten ist der Bereich „Kohlstein“ nicht in stärkerem Maße vernässt als die nordöstlich gelegenen Sondergebietsflächen. Die vernässten Zudem verschärft eine Bebauung mit WEA den subjektiven Bereich sind hier sogar weniger verbreitet. Die visuelle Belastung für Roth und Kobscheid Umzingelungseffekt für Kobscheid und noch mehr für Roth. nimmt durch die Bebauung des Sondergebietes In den letzten Jahren sind die geplanten WEA stetig gewachsen, dadurch zu. Durch den Abstand von 1.200 m bis 1.300 m wurde die Leistung erhöht, grundsätzlich eine gute Entwicklung. Allerdings kann allerdings nicht von einem optischen wächst hiermit auch der Bedrängungseffekt , eine logische Folge wäre Bedrängungseffekt gesprochen werden. Nach der Rechtssprechung ist erst bei einem Abstand hier eine Vergrößerung des Schutzabstandes zu Ortskernen und von der zwei- bis dreifachen Anlagenhöhe eine Einzelgehöften. Bedrängung möglich, also bei 500 bis 750 m.

Von Seiten der Naturschutzbehörde der KV Bitburg wird richtigerweise eine Bebauung der Schneifel mit WEA nicht favorisiert, im Gegenteil, man rät deutlich davon ab! Das Gebiet C1 im Norden des Schneifelrückens soll Raum für 15 WEA Zur Kenntnis genommen bieten. Im Gebiet C4 sollen laut Planung 5 WEA Raum finden. Ich weise darauf hin, dass dort zahlreiche Horste von Rotmilan und Schwarzstorch sind. Sollten hier Standorte ganz wegfallen bleiben u.U. Konkrete Aussagen zur Zahl der genehmigungsfähigen Anlagen können auf der nur 2 Standorte für WEA möglich. Dann ist der Grundsatz der Ebene der FNP nicht getroffen werden. Durch die Verspargelung bzw. das Kriterium Anzahl Anlage pro Potenzialfläche nicht gesetzte Mindestgröße von 50 ha für ein mehr erfüllt! Das Gebiet sollte dann entfallen! Sondergebiet soll auch im ungünstigen Fall die Errichtung von mindestens 3 WEA möglich sein. .

Gerade im Bereich der Schneifel sind zahlreiche schützenswerte Biotope. Diese scheinen mir nicht ausreichend berücksichtigt. Alle über die amtliche Biotopkartierung erfassten Die Errichtung von WEA bedingt nicht unerhebliche Baumfällungen, mit schützenswerten Biotope wurden von der Windenergienutzung ausgeschlossen. allen Konsequenzen für die optische Veränderung der Schneifel. Von den ca. 4.000 ha Waldfläche auf der Schneifel werden im Rahmen der Errichtung von Auch in dem früheren Gutachten von H. Hierlmeier wird von einer WEA in den geplanten Sondergebiet max. 20 ha, Bebauung gänzlich abgeraten! Auch heute noch schildert er die Schneifel also 0,5 % gerodet. als schwierig für Windenergie! Der Umweltbericht kommt zu dem Ergebnis, dass Ich verweise hier auf das Gutachten des H. Hierlmeier! Das Schutzgut die Windenergienutzung auf dem „Mensch“ hat hier Konfliktpotential hoch! Landschaftbild und Erholung Schneifelrücken mit erheblichen Konflikten

9 hoch bis sehr hoch! behaftet ist. Mit angemessenen Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen ist eine Bebauung in den weniger empfindlichen Nicht zuletzt ist die Schneifel im näheren Umfeld das einzige touristisch Bereichen aber möglich. Für den weit genutzte Gebiet. überwiegenden Anteil der Schneifel wird die Die angrenzenden Ortsgemeinden und deren Bürger bemühen sich den Windenergienutzung jedoch ausgeschlossen.

Tourismus anzukurbeln durch Ferienwohnungen, Bewirtschaftungen und Vorhaltung touristisch nutzbarer Infrastruktur. Durch die Errichtung von WEA in diesem Bereich ist zumindest die Zur Erhaltung der Erholungsfunktion wurde die touristische Nutzbarkeit des Gebietes in Frage gestellt! Sondergebietsfläche im Lauf des FNP- Verfahrens deutlich verkleinert.

Soviel ich weiß hat sich mit den Kommunalwahlen auch die Meinung zu Windkraft auf der Schneifel verändert. Der VG Rat sollte sich hierzu die

Meinungen und Stellungnahmen der betroffenen, ortsnahen Ortsgemeinden anhören und diese berücksichtigen! Zur Kenntnis genommen

Die Ortsgemeinde Auw widerspricht daher dem aktuellen Entwurf zur 6. Fortschreibung des Flächennutzungsplanes für den Aus der Anregung ergeben sich keine Teilbereich „Windkraft“ und insbesondere der Erweiterung der gewichtigen Erkenntnisse, die eine weitere bisher geplanten Flächen. Verkleinerung oder vollständige Aufgabe der geplanten Sondergebiete auf dem hier: Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Schneifelrücken rechtfertigen. Belange gemäß § 4 Absatz 2 BauGB und der Nachbargemeinden Der Anregung, auf die Ausweisung der gem. §2 Abs. 2 BauGB. Sondergebiete oder Teile davon auf dem Schneifelrücken zu verzichten, wird daher nicht § 4a (3) BauGB i.V.m. §4 (2) BauGB, § 2 (2) BauGB und §4a(5) gefolgt. BauGB. Eine Änderung der Planung erfolgt nicht.

6. Beschluss des Ortsgemeinderates Bleialf vom 04.12.2019

Mit Schreiben vom 02.12.2019 hat die SPD-Fraktion im Gemeinderat

Bleialf eine Beratung und Beschlussfassung zum Thema „Stellungnahme Zur Kenntnis genommen. der Ortsgemeinde Bleialf zur Offenlage der Fortschreibung des Flächennutzungsplanes der Verbandsgemeinde Prüm“ beantragt.

10 Die Ortsgemeinde Bleialf hat bereits in der Ratssitzung vom 18.05.2016 eine Resolution gegen die Ausweisung von Flächen für Zur Kenntnis genommen.

Windenergieanlagen auf dem Schneifelhöhenrücken beschlossen.

Die Resolution ist als Anlage der Niederschrift beigefügt und lag den

Ratsmitgliedern im Wortlaut vor. Zur Kenntnis genommen. Nach eingehender Beratung im Gemeinderat und Stellungnahmen einzelner Ratsmitglieder wurde beschlossen, die Resolution erneut als

Stellungnahme der Gemeinde Bleialf im Verfahren abzugeben.

Resolution

Resolution des Gemeinderates Bleialf gegen Windenergieanlagen auf der Der Verbandsgemeinderat Prüm hat sich in seiner Sitzung am 25.09.2018 bereits mit der fast Schneifel identischen Resolution des Ortsgemeinderats Bleialf gegen Windenergieanlagen auf der Der gesamte Landschaftskomplex Schneifel hebt sich heraus aus den Schneifel befasst (vgl. graue Markierung) und die umgebenden Gebieten. Dies gilt wörtlich aufgrund der Höhenmeter (697 m aus Sicht des Verbandsgemeinderates über NN); der Schneifel-Höhenrücken ist also im großen Umkreis sichtbar erforderlichen Beschlüsse gefasst (siehe Anlage 2 im Anschluss der Stellungnahmen). und damit optisch landschaftsprägend.

Die Schneifel (seit 2004 FFH-Gebiet im Natura2000-Verbund) hat zudem Der Verbandsgemeinderat hält weiterhin an aber auch unter den Aspekten Tourismus, einschließlich Naherholung und seiner Entscheidung vom 25.09.2018 fest. Ein Naturschutz wegen der besonderen Flora und Fauna einen Planänderungserfordernis wird nicht gesehen. herausgehobenen Stellenwert. Mit seiner Größe und Vielfältigkeit hat das Schneifelgebiet ein touristisches Alleinstellungsmerkmal in der Großregion, das es gebietet, hier auf WEA zu verzichten. Die Verbandsgemeinde Prüm hat beim ersten Flächennutzungsplan (FNP) diese Zusammenhänge (landschaftsprägende topographisch höchste Erhebung, Naturschutz und nicht zuletzt Tourismus) erkannt und Windenergieanlagen für die gesamte Schneifel ausgeschlossen. An diesen entscheidungsrelevanten Fakten hat sich bis zur Gegenwart nichts geändert; die touristische Bedeutung ist eher stärker geworden, und diese Tendenz wird sich fortsetzen. Nicht zuletzt sind in der Schneifel Wasserschutzgebiete ausgewiesen, die nicht durch Beeinträchtigungen gefährdet werden dürfen.

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Mit den neuen gesetzlichen Regelungen, in deren Folge WEA auch in Waldgebieten zulässig sind, sind nun entgegen der unverändert bestehenden und sehr wesentlichen oben angesprochenen Faktenlage im Entwurf für den 2. FNP der VG Prüm mitten in der Schneifel WEA-Flächen ausgewiesen. Sollte dies in der endgültigen Fassung des FNP so übernommen werden, hätte dies für die Schneifel hinsichtlich aller genannten Aspekte verheerende Auswirkungen:

1. WEA der neuen Art mit einer Gesamthöhe von ca. 200 m auf dem Schneifel-Höhenrücken hätten eine gravierend negative Auswirkung auf das Landschaftsbild der Großregion. 2. Die vorhandene Fauna der Schneifel - sie ist nicht von ungefähr FFH- Gebiet - verträgt zum einen solche zerstörerischen Einschnitte, wie sie für WEA unumgänglich wären, und auch zum anderen die WEA mit ihren Auswirkungen nicht. 3. Hinsichtlich der Flora würden WEA-Flächen in der Schneifel vernichtende Folgen haben. Die für WEA zu rodenden Flächen (pro WEA ca. 1 ha) würden in dem geschlossenen Waldgebiet Schneifel mittendrin riesige Lücken darstellen, durch die sich erst recht bei dieser Höhenlage zukünftig die Gefahr von Sturmschäden (Windbruch) in den verbleibenden Waldbereichen potenziert. 4. Die Schneifel würde ihre touristische Bedeutung völlig verlieren:  WEA werden im Landschaftsbild als störend empfunden.  Wanderer, Wintersportler wollen nicht zwischen WEA herumlaufen.  Außerdem gäbe es diesbezüglich aus verschiedenen Gründen Sperrgebiete durch die WEA (Störung für das Erlebnis von Natur und Ruhe; Eiswurf im Winter . . .)  Von Windbruch gezeichnete Waldgebiete verlieren ihre Attraktivität.  Flora und Fauna verlieren ihren Charakter.  Der empfundene Erholungswert ist dadurch erheblich geschmälert. 5. Schließlich sind WEA in Wasserschutzgebieten aufgrund der Verunreinigungsgefahr durch Öl (ein WEA hat 100 l verschiedene Öle) und andere Betriebsstoffe nicht zulässig, wie die SGD-Nord bezüglich der Planungen von WEA auf dem -Plateau festgesetzt

12 hat.

Im Übrigen ist die gegenwärtige (wirtschafts)politische Forcierung von WEA durch neuere Trends klar zu relativieren und in Frage zu stellen: Blockheizkraftwerke (BHKW), auch Mini-BHKW, sowie Eigenstromversorgung mittels Photovoltaik werden in Zukunft bessere Alternativen zu den WEA sein, zumal der Nachteil durch die Stromproduktionsschwankungen (teils überflüssiger Strom / WEA- Abschaltungen bei starkem Windaufkommen, teils zu geringe Produktionen bei zu geringem Wind) mangels Stromspeichermöglichkeiten künftig immer stärker ins Gewicht fallen werden.

Das einzige Argument für WEA auf der Schneifel ist gegenwärtig ein relativ überschaubarer finanzieller Gewinn für die VG. Dieser steht aber in keinem Verhältnis zu den Nachteilen, die WEA auf der Schneifel unumkehrbar für unsere Region bedeuten würden: ein großes unwiederbringlich zerstörtes Stück Natur. Eine Entscheidung für WEA auf der Schneifel ist absolut nicht verantwortbar.

7. Beschluss des Ortsgemeinderates Buchet vom 04.12.2019

Der Ortsgemeinderat Buchet beschloss, der Teilfortschreibung

„Windenergie“ des Flächennutzungsplanes der Verbandsgemeinde Prüm Zur Kenntnis genommen (6. Fortschreibung) in der aktuellen Planung nicht zuzustimmen. Aus der Anregung ergeben sich keine gewichtigen Erkenntnisse oder Anhaltspunkte, die eine Änderung der Planung rechtfertigen.

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Anlagen

Anlage 1 (vgl. Stellungnahme Nr. 2)

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17 Anlage 2 (vgl. Stellungnahme Nr. 6)

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