P. b. b. 165 Landesgesetzblatt für die Steiermark

Jahrgang 1994 Ausgegeben und versendet am 25. August 1994 15. Stück

63. Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung vom 11. Juli 1994, mit der ein teilregionales Entwicklungsprogramm für den südlichen Teil des Bezirkes Radkersburg für Sand- und Schotterabbau erlassen wird.

63. Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung vom 11. Juli 1994, mit der ein teilregionales Entwicklungsprogramm für den südlichen Teil des Bezirkes Radkersburg für Sand- und Schotter- abbau erlassen wird

INHALT § 1 Geltungsbereich § 2 Entwicklungsleitbild § 3 Ziele § 4 Festlegungen § 6 Inkrafttreten Bestandteile: Wortlaut + Anlagen: Pläne M 1 : 10.000 Entwicklungsplan

Auf Grund des § 8 des Steiermärkischen Raum- strukturierter, artenreicher und regenerations- ordnungsgesetzes 1974, LGBl. Nr. 127, zuletzt ge- fähiger Lebensräume für die Pflanzen- und Tier- ändert durch das Gesetz LGBl. Nr. 41/1991, wird welt, insbesondere im Bereich des Waldes im Land- verordnet: schaftsschutzgebiet 36. Erhaltung des regions- § 1 typischen Landschaftsbildes. Geltungsbereich Sanierung der bestehenden und aufgelassenen Rohstoffabbaugebiete und der dort entstandenen Das Entwicklungsprogramm gilt für den im Ent- Bauten. /.wicklungsplan (Anhang A) ausgewiesenen Planungs- raum Radkersburg-Süd in den Gemeinden , 3. Im Bereich der Land- und Forstwirtschaft: , Gosdorf, , Bad Radkersburg, Schutz von großflächig zusammenhängenden Radkersburg Umgebung, , Klöch, Hof Böden, die auf Grund der Bodenbeschaffenheit, bei , Ratschendorf, Weinburg am Saßbach und Wasserverhältnisse, des Klimas und Geländes als St. Peter am Ottersbach. landwirtschaftliche Vorrangzonen bezeichnet sind oder für die landwirtschaftliche Nutzung besonders § 2 gut geeignet (wie z. B.: Flächen zur Saatmais- vermehrung) sind. Schutz des Waldes mit hoher Entwicklungsleitbild Wohlfahrtsfunktion (Auwald). (1) Für Maßnahmen zu Sand- und Schotterabbau- 4. Im Bereich der Erholungsnutzung: vorhaben gelten folgende Grundsätze: Schaffung und nachhaltige Sicherung eines viel- 1. Im Grundwasserbereich: fältigen Erholungsraumes für die Bevölkerung und Sanierung und nachhaltige Sicherung der Grund- für den aufstrebenden Gesundheitstourismus der wasservorkommen in Radkersburg-Süd zur Ver- Region mit Zonen intensiver und extensiver sorgung von Bevölkerung und Wirtschaft mit ein- Nutzung. wandfreiem Trink- und Brauchwasser und zur naturräumlichen Regeneration. 5. Im Bereich der Siedlungsentwicklung: 2. Im Bereich des Naturraumes: Hintanhaltung von Belastungen in Wohngebieten, Erhaltung bzw. Sanierung des Naturhaushaltes die durch Rohstoffgewinnung und Transport ent- durch Schaffung und nachhaltige Sicherung klein- stehen. 166 LGBl., Stück 15, Nr. 63, ausgegeben am 25. August 1994 4

(2) Der Grundsatz gemäß Abs. 1 Z. 1 hat gegenüber C. Vorrangfläche Erlachfeld: Stadtgemeinde Mureck, den anderen Grundsätzen (Abs. 1 Z. 2 bis 5) Vorrang. KG. Mureck Die Sand- und Schottergewinnung ist den Grund- Der Beginn des Grenzverlaufes befindet sich an sätzen gemäß Abs. 1 bis 3 unterzuordnen. der B 69, 100 m westlich der Höhenkote 239 m. Von dort läuft die Grenze geradewegs nach Norden, bis § 3 zur ÖBB-Strecke Spielfeld–Straß–Bad Radkersburg, Ziele um dann entlang dieser zirka 600 m bis zu einem Karrenweg Richtung Osten zu laufen. Von dort Ziele dieses Entwicklungsprogramms sind: führt die Grenze entlang jenes Karrenweges nach 1. Ein geordneter und konzentrierter Abbau von Süden zur B 69 und dieser folgend zurück zum Aus- abbauwürdigen Sand- und Schottervorkommen zur gangspunkt. Versorgung der Region mit Grund- und Rohstoffen. Größe der Vorrangfläche: 19,9 ha; Folgenutzung: 2. Die Sicherung einer geordneten Folgenutzung der Landschaftsteich. Abbauflächen, die auf die Gesamtentwicklung des D. Vorrangfläche Alter Neubruch: Gemeinde Gosdorf, Raumes abgestimmt ist. KG. Gosdorf Der Grenzverlauf beginnt an der L 236, 500 m § 4 südöstlich der Kreuzung mit der L 203 am Wald- Festlegungen rand. Diesem Waldrand folgt die Grenze vorerst nach Süden und dann nach Westen. Dieser (1) Die im Entwicklungsplan ausgewiesenen und im Richtung folgt die Grenze bis zur Hochspannungs- Abs. 3 beschriebenen Vorrangflächen für den Sand- leitung, läuft dann entlang jener bis zur L 203. Von und Schotterabbau sind von anderen Nutzungen, die diesem Punkt verläuft die Grenze genau 300 m eine Rohstoffgewinnung verhindern, freizuhalten. Richtung Südsüdost in Richtung Ottersbach. Dort (2) Sand- und Schotterabbauvorhaben außerhalb biegt sie Richtung Ost, nach weiteren 200 m der im Entwicklungsplan ausgewiesenen Vorrang- Richtung Nordost, um nach zirka 450 m in die L 236 flächen sind zulässig, wenn dem Entwicklungsleitbild zu münden. Das letzte Stück zurück zum Ausgangs- und den Zielen entsprochen wird. punkt verläuft die Grenze entlang der L 236. (3) In der Folge sind die Vorrangflächen für den Größe der Vorrangfläche: 15,8 ha; Folgenutzung: Sand- und Schotterabbau in ihrer Abgrenzung, Größe Landschaftsteich. und Folgenutzung beschrieben: E. Vorrangfläche Lackäcker: Gemeinde Eichfeld, KG. Eichfeld A. Vorrangfläche Zinswiesen: Gemeinde Weinburg am Saßbach, KG. Pichla Der Grenzverlauf beginnt beim trigonometrischen Punkt 235 m an der Gemeindegrenze zu Mureck. Die Grenze des Standortes beginnt 20 m östlich der Dieser folgt der Grenze 100 m nach Osten und biegt Brücke der L 271, zirka 1300 m westlich von Pichla. dort nach Norden um, um nach zirka 300 m auf Von dort läuft sie immer parallel zum Schwarzau- einen Karrenweg zu treffen. Anschließend führt sie bach vorerst 400 m nach Süden, dann entlang der entlang dieses Karrenweges Richtung West bis zu Gemeindegrenze nach Osten, bis zum Güterweg einer Wegkreuzung. Entlang eines Richtung Südost zwischen dem Wegkreuz westlich von Pichla und führenden Karrenweges (Gemeindeweg) führt die dem Murfelder Ortsteil Halt. Nun läuft die Grenze Grenze zurück zum Ausgangspunkt. Diese Fläche 500 m entlang eines Karrenweges ebenfalls berührt eine Altlastenverdachtsfläche. Eine Naß- Richtung Osten, biegt dann nach Norden, um nach baggerung ist nur nach Ausräumen und ordnungs- 250 m erneut die Richtung zu ändern und parallel gemäßem Entsorgen der Ablagerungen zulässig. zum vorhin genannten Karrenweg Richtung Westen zum Güterweg Pichla-Halt zu führen. Von dort ver- Größe der Vorrangfläche: 7,1 ha; Folgenutzung: läuft die Grenze geradewegs nach Norden bis zur Landschaftsteich. L 271 und führt dann entlang dieser nach Westen F. Vorrangfläche Unterratschendorf: Gemeinde Gos- zurück zum Ausgangspunkt. dorf, KG. Gosdorf Größe der Vorrangfläche: 47,2 ha; Folgenutzung: Der Grenzverlauf beginnt an der L 206 zirka 500 m Landschaftsteich. nach der Kreuzung der B 69 am Waldrand. Von dort B. Vorrangfläche Kirchsteigäcker: Gemeinde Murfeld, führt die Grenze vorerst entlang des Waldrandes KG. Seibersdorf und dann 150 m entlang eines Güterweges Richtung Osten. Dort biegt sie nach Nordosten um, Der Grenzverlauf beginnt bei der Höhenkote 251 m um nach zirka 150 m auf die Grenze des Grund- an der L 271 zwischen Seibersdorf und Streitfeld. wasserschongebietes des Gosdorfer Brunnens zu Von dort führt die Grenze direkt nach Osten bis stoßen und um dieser dann nach Norden weitere zum alten Lauf des Schwarzaubaches. Von dort 150 m zu folgen. Von dort verläuft die Grenze folgt sie nun großteils diesem alten Lauf 400 m parallel zum erstgenannten Güterweg Richtung Richtung nach Süden, um dann wieder geradewegs Westen zur L 206 und entlang dieser Richtung nach Westen bis zur L 271 zu führen. Entlang der Süden zurück zum Ausgangspunkt. L 271 verläuft die Grenze wieder zurück zum Aus- Größe der Vorrangfläche: 8,0 ha, Folgenutzung: gangspunkt. Die Fläche liegt jedoch östlich bis Landschaftsteich. südöstlich und somit grundwasserströmig von einer Altlastenverdachtsfläche. Zusätzliche Schutzmaß- G. Vorrangfläche Grasäcker: Marktgemeinde Halben- nahmen gegen Immissionen in das Grundwasser rain, KG. Dietzen sind vorzusehen. Der Grenzverlauf beginnt beim Steinfeld östlich Größe der Vorrangfläche: 26 ha; Folgenutzung: von Unterau, bei der Kreuzung der Gemeinde- Landschaftsteich. verbindungsstraße Unterau–Dietzen mit dem 9 LGBl., Stück 15, Nr. 63, ausgegeben am 25. August 1994 167

Karrenweg zum Gehöft. Die Grenze folgt diesem Größe der Vorrangfläche: 20,0 ha; Folgenutzung: Karrenweg nach Süden, bis ein weiterer Karren- Landschaftsteich. weg, aus Richtung Südost kommend, einmündet. § 5 Entlang dieses Karrenweges verläuft die Grenze Inkrafttreten Richtung Südost, behält die Richtung, nachdem der Karrenweg nach Norden abgebogen ist, jedoch Diese Verordnung wird mit dem der Kundmachung noch 250 m bei, um von dort direkt nach Nordosten folgenden Monatsersten wirksam. bis zur Verbindungsstraße Unterau–Dietzen zu Für die Steiermärkische Landesregierung: führen. Entlang dieser Straße verläuft die Grenze Der Landeshauptmann: zurück zum Ausgangspunkt. Krainer

P. b. b. Erscheinungsort Graz Verlagspostamt 8010 Graz

Herausgeber: Amt der Steiermärkischen Landesregierung. – Druck: Steierm. Landesdruckerei, Graz. – 3164-94

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