U18-EMSWISS IN KLOSTERS WORLD

Die Heerschau der Ugo Humbert Stars von morgen An der U18-EM in Klosters ist die Talentdichte riesig

Stefanos Tsitsipas ist der ehemalige Junioren-EM-Teilnehmer von Klosters, der am Jahresanfang 2019 für die grössten Schlagzeilen sorgte. Er ist aber bei weitem nicht der Einzige. Nirgendwo hierzulande

sieht man so viele Stars der Zukunft wie im Prättigau. TEXT: MARCO KELLER. FOTOS: ZVG

vollen Grundschläge bis in den Achtel- Jaume Munar final, Endstation bedeutete der Franzose Corentin Denolly. Viele Experten hatten 2014 mit einer don gewonnen, schaffte es im Prättigau später auf WTA-Stufe mit dem Titel in Biel Anna Kurnikowa, Carlos Moya – eine etwas schwächeren Ausgabe gerechnet, dann aber nur bis in den Achtelfinal. schadlos, Sabalenka hat mit ihrer Urge- komplette Liste würde den Rahmen die- aus dem einfachen Grund, weil 2013 die Manch ein Kiebitz dürfte sich den Namen walt längst eine weitere Stufe erklommen ser Berichterstattung komplett sprengen. Dichte enorm hoch war. Der spätere Cham- im Turnierprogramm aber rot angestri- und steht unter den Top 10. Im Vorjahr er- Weitere Jungstars, das haben die letzten pion Karen Chatschanow und Daniil Med- chen haben: Knallharte Grundschläge, reichte sie den Final in Lugano. beiden Jahrzehnte eindrücklich bewei- wedew bei den Jungs, aber vor allem begleitet von brunftähnlichen Urschreien Diese Namen sind nur ein paar Beispie- sen, werden auf ihrem Weg nach ganz Belinda Bencic, , zeichneten sie damals schon aus, ebenso le von Cracks, die in den letzten fünf Jah- oben einen Zwischenhalt in Klosters ein- und das aktuell weltbeste Doppel Barbora die No-Nonsense-Mentalität, unbedingt ren nach ihrer Teilnahme in Klosters legen. Und wer mitreden, ja sich sogar als Krejcikova/Katerina Siniakova bei den gewinnen zu wollen. Nicht zu vergessen: durchgestartet sind, viele andere haben Fachperson etablieren will, reist im Juli Girls waren Garanten für Spektakel. Einige Prozent Kapriziosität, die auf der ihre Nation seither schon in Davis Cup am besten in den Kanton Graubünden. WTA-Tour noch selten geschadet haben. oder Fed Cup vertreten Erinnert sei an Der Erfahrungsvorsprung ist dann garan- Ostapenkos Anlagen waren sichtbar Ostapenko schaffte den Übergang schnell: Cracks wie Roger Federer, Martina Hingis, tiert. ● Dass sich die Negativprognose für 2014 2017 gewann sie das bei nicht bewahrheitete, lag vor allem auch den Grossen, seither ist sie regelmässiger an Jelena Ostapenko. Die Lettin hatte Bestandteil der Top Ten und war schon gerade das Junioren-Turnier von Wimble- die Nummer 5 der Welt. In der Heimat Erfolgreichste Teilnehmer der U18-EM in Klosters seit 2014 geniesst sie Legendenstatus, sogar eine Bestes ATP-/WTA-Ranking, wo nicht anders angegeben: Briefmarke ist ihr gewidmet worden. Ein weiterer Spieler, der gerade durch- 2018: Adrian Andreev (BUL/Höchstes 2015: (NOR/ATP 108), Ugo Stefanos Tsitsipas spielt Minitennis. startet, ist der Franzose Ugo Humbert. Bei Juniorenranking ITF 2), (DEN/ Humbert (FRA/ATP 75), Mikael Ymer (SWE/ Drucklegung dieses Magazins war er die Höchstes Juniorinnenranking ITF 1), Simona ATP 191), (BLR/WTA 9), Weltnummer 75 und ebenfalls so gut wie Waltert (SUI/WTA 438), Leonie Küng (SUI/ Marketa Vondrousova (CZE/WTA 50), Anna Wer ist Italiens -Staatsfeind Num- Marco Cecchinato in Cordoba eliminiert, noch nie. Tendenz steigend: in Marseille WTA 413). Kalinskaya (RUS/WTA 127), Viktoria Kuzmova mer 1 im noch jungen Kalenderjahr? Nun, beim Saisonauftaktturnier in Indien Simo- besiegte er am 21. Februar den Kroaten 2017: (FRA/ATP 105), (Slk/WTA 45), (SUI/WTA 132), der Spanier Jaume Munar muss in diesem ne Bolelli. Borna Coric. Humbert hatte im Prättigau Zsombor Piros (HUN/ATP 338), Jakub Paul (BLR/WTA 60)), Anna Blinkova virtuellen Ranking ziemlich weit vorne Munar ist nach einem gelungenen Sai- 2015 ebenfalls die Runde der letzten 16 (SUI/ATP 558), (UKR/WTA (RUS/WTA 90), Valentini Grammatikopolou liegen. 3:1 führte er bei Redaktionsschluss sonstart die Nummer 66 der Welt und so erreicht. 116), Olga Danilovic (SRB/WTA 96), Kaja (GRE/WTA 158). im Head-to-Head, die einzige Niederlage gut klassiert wie noch nie. Sie haben den Juvan (SLN/WTA 168), Elena Rybakina (KAZ/ 2014: Jaume Munar (ESP/ATP 66), Marc- datierte vom , wo er ge- derzeit zweitbesten Tennisspieler von der Sabalenka schied sehr früh aus WTA 169), (SUI/WTA 438). Andrea Hüsler (SUI/ATP 359)), Tallon gen Fabio Fognini nicht zu Ende spielen Ferieninsel Mallorca noch nicht auf der Noch früher Endstation war in jenem Jahr 2016: Stefanos Tsitsipas (GRE/ATP 12), Griekspoor (NED/ATP 181), Hubert Hurkacz konnte. An Fognini revanchierte er sich Festplatte? Nun, sie müssen nicht verza- für Aryna Sabalenka. Die Weissrussin Corentin Moutet (FRA/ATP 105), Alejandro (POL/ATP 73), (FRA/ATP 102), einige Wochen später beim Argentina gen, bisher ist Munar nur Insidern ein scheiterte in ihrem zweiten Auftritt an der Davidoch Fokina (ESP/ATP 221), Miomir Kec- Jelena Ostapenko (LAT/WTA 5), Paula Badosa Open in Buenos Aires mit einem Sieg in Begriff. Zu diesen zählen all jene, die im topgesetzten Tschechin Marketa Vondrou- manovic (SRB/ATP 118), Fanni Stollar (HUN/ Gibert (ESP/WTA 116), Sara Sorribes Tormo einem Dreisatz-Thriller, in der Vorwoche Juli 2014 an der U18-EM in Klosters weil- Jelena Ostapenko mit Marco Keller sova, die ihrerseits im Halbfinal Jil Teich- WTA 114), Dalma Galfi (HUN/WTA 136). (ESP/WTA 76). hatte er den French Open-Halbfinalisten ten. Dort führten den Spanier seine druck- mann unterlag. Vondrousova hielt sich

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