PARLAMENTARISCHE UND DEMOKRATISCHE Baden-Württemberg TRADITIONEN IM DEUTSCHEN SÜDWESTEN Landeskunde Landesgeschichte Der deutsche Südwesten kann auf eine weit zurückreichende Das 1822 vollendete Landespolitik Tradition landständischen und parlamentarischen Lebens blicken. Ständehaus in Karls- 14|2009 Eines der herausragenden Dokumente der südwestdeutschen Par- ruhe. Heute erinnert lamentsgeschichte ist der „Tübinger Vertrag“ von 1514. Fortan die „Erinnerungsstätte Ständehaus“ an den durfte kein Herzog die Regierung antreten, bevor er nicht diese Ort, wo die Abgeord- altwürttembergische „Magna Charta“ bestätigt und damit der neten als Wegbereiter „Landschaft“ ihre Rechte zugesichert hatte. der Demokratie in Die WÜRDE DES Deutschland wirkten. Abbildung: General- landesarchiv Karlsruhe MENSCHEN ist unantast- BADEN, WÜRTTEMBERG UND HOHENZOLLERN furter Nationalversammlung von 1848/49. Sie repräsentierten bar. Sie zu ACHTEN UND das demokratische und föderative Element genauso wie das Ziel der deutschen Einheit. ZU SCHÜTZEN ist Ver- Mit dem Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Jahr 1806 gingen in Südwestdeutschland auch alle landstän- pflichtung aller staatli- dischen Verfassungen unter. Nun gab es noch vier, zunächst absolutistisch regierte Staaten: das Großherzogtum Baden, DURCHGREIFENDE chen Gewalt. DAS das Königtum Württemberg und die beiden hohenzollerischen PARLAMENTARISIERUNG Fürstentümer. Erst nach dem Sturz Napoleons begann eine neue DEUTSCHE VOLK bekennt Epoche parlamentarischer Geschichte. Die Konturen der modernen Welt wurden in den südwestdeut- Die südwestdeutsche Landesgeschichte ist von besonderem sich darum zu unverletz- schen Staaten bereits im 19. Jahrhundert deutlich: mit frühen Interesse, weil hier schon im 19. Jahrhundert die liberale und Verfassungen, einem funktionierenden Parlamentarismus, demokratische Alternative zum obrigkeitsstaatlich-autoritären modernen Parteien und einer ausgeprägten Partizipationskultur lichen und unveräußerlichen Modell Preußens praktiziert wurde. Die Verfassung des Groß- eines selbstbewussten Bürgertums. Weitere Modernisierungsan- herzogtums Baden von 1818 galt als die fortschrittlichste ihrer sätze gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Mit großen Ver- MENSCHENRECHTEN als Zeit. Mit ihrem freiheitlich-konstitutionellen Charakter war sie, fassungsreformen waren Baden im Jahr 1904 und Württemberg begleitet von einer vorbildlichen Gemeindeordnung, ein we- im Jahr 1906 auch im reichsweiten Vergleich vorangeschritten. Grundlage jeder mensch- sentlicher Impuls zur Schaffung der badischen Landesidentität. Aus den Abgeordnetenkammern wurden reine „Volkskammern“, Im Jahr 1819 folgte die Verfassung Württembergs, die nach die nun zumindest teilweise nach dem modernen Verhältniswahl- altwürttembergischem Muster nicht oktroyiert, sondern zwischen lichen Gemeinschaft, recht gewählt wurden. Monarch und Ständevertretern ausgehandelt war. Beide Mittel- staaten befanden sich damit auf dem Weg zur konstitutionellen Der Umsturz im November 1918 fegte die monarchischen des FRIEDENS und der GE- Monarchie. Die Parlamente in Karlsruhe und wirkten Regierungen hinweg und brachte die durchgreifende Parla- als Vorbilder für das erste gesamtdeutsche Parlament, die Frank- mentarisierung und Demokratisierung. Nun wurde das Prinzip RECHTIGKEIT in der der vollen Verantwortlichkeit der Regierung gegenüber dem Parlament eingeführt. Im Januar 1919 fanden Wahlen zu den Welt.

Verfassunggebenden Versammlungen der Freien Volksrepublik TRADITIONEN DEMOKRATISCHE Baden und des Freien Volksstaates Württemberg statt. Erstmals Parlament im Kloster: Der Landtag von waren auch Frauen stimmberechtigt und wählbar. Württemberg-Ho- Beide Länder gaben sich sehr früh demokratische Verfassungen. henzollern tagte im Am 13. April 1919 trat die neue badische Verfassung in Kraft, ehemaligen Kloster legitimiert durch die erste Volksabstimmung in der deutschen Bebenhausen bei SÜDWESTDEUTSCHLAND UND DAS GRUNDGESETZ Tübingen. Geschichte. Es folgte am 25. September 1919 die württem- Foto: LMZ Baden- bergische Verfassung, genau hundert Jahre nach der Verab- Württemberg schiedung der ersten Verfassung des Königreiches von 1819.

Interessantes zum Land von der LpB

Der Halbmondsaal in Im Historischen Aus der Reihe Schriften zur politischen Landeskunde Baden-Württembergs: Stuttgart um 1920: Kaufhaus am Frei- Die Zeit nach dem Krieg: Städte im Wiederaufbau Plenarsaal des würt- burger Münsterplatz Bd. 37, Karl Moersch/Reinhold Weber (Hrsg.), 15 Städte auf 420 S. mit 80 Abb., tembergischen Land- tagten von 1946 bis 2008, 6.50 EUR tags im Königreich 1952 die Beratende Baden-Württemberg. Gesellschaft, Geschichte, Politik und in der Weimarer Landesversammlung Bd. 34, Reinhold Weber/Hans-Georg Wehling (Hrsg.), 320 S., 2006, 6.50 EUR Republik von 1820 und der Landtag bis zur Auflösung von (Süd-)Baden. Politische Köpfe aus Südwestdeutschland Bd. 33, Reinhold Weber/Ines Meyer (Hrsg.), 310 S., 2005, 6.50 EUR in der NS-Diktatur. Foto: LMZ Baden- Foto: LMZ Baden- Württemberg Württemberg Baden-Württemberg Eine kleine politische Landeskunde. Grundinformationen in Kurzfassung. Reinhold Weber/Iris Häuser (Red.), 128 S. mit zahlreichen Abb., 2008, 2.- EUR, Die südwestdeutschen Länder waren in der ersten deutschen auf Englisch 7.50 EUR

Demokratie im Vergleich zu anderen deutschen Ländern länger Geschichte Baden-Württembergs von stabilen politischen Verhältnissen geprägt. In Baden Reinhold Weber/Hans-Georg Wehling, 128 S., 2007, 4.- EUR DEMOKRATISCHER WIEDERAUFBAU regierten bis Ende 1932 das Zentrum und die SPD, ergänzt um Kleine Geschichte der Länder Baden und Württemberg 1918–1945. die DDP und zeitweise die DVP. In Württemberg regierte seit NACH 1945 Reinhold Weber, 253 S. mit zahlreichen Abb., 2008, 6.50 EUR 1924 eine „schwarz-blaue“ Koalition aus katholischem Zentrum Kleine Geschichte des Königreichs Württemberg 1806–1918. sowie rechtskonservativer Bürgerpartei und Bauernbund, 1930 Bernhard Mann, 280 S., 2006, 6.50 EUR durch die liberalen Parteien zur gesamtbürgerlichen Koalition Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnte wieder an die demokratischen Traditionen angeknüpft werden. In Kleine Geschichte des Großherzogtums Baden 1806–1918. erweitert. Nach den Landtagswahlen vom April 1932 und Frank Engehausen, 208 S., 2006. 6.50 EUR einem erdrutschartigen Wahlsieg der NSDAP war die Regierung Württemberg-Baden fanden im Juni 1946 Wahlen zur Verfas- Die aufgeführten Schutzgebühren verstehen sich zzgl. Versandkosten. jedoch nur noch geschäftsführend im Amt. sunggebenden Landesversammlung statt. Am 28. November 1946 erhielt Württemberg-Baden als erstes deutsches Land der Nachkriegszeit eine Verfassung. Die Landeszentrale Impressum Den parlamentarischen Gremien standen zunächst nur Notunter- für politische Bildung Texte: Susanne Krieg, Dr. Reinhold Weber künfte zur Verfügung. Die vorläufige Volksvertretung für Würt- Redaktion: Dr. Iris Häuser, Susanne Krieg UÊIst eine überparteiliche Einrichtung DAS ENDE DER PARLAMENTE 1933 temberg-Baden wurde zur ersten Sitzung in das Große Haus der Stafflenbergstraße 38, 70184 Stuttgart des Landes Baden-Württemberg, [email protected] Württembergischen Staatstheater einberufen. Von 1947 an war UÊ will für die Demokratie begeistern, in Stuttgart ein ehemaliger Theatersaal in der Heusteigstraße 45 UÊhilft zur eigenen Meinung, Fotos: Landesmedienzentrum Baden- Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten UÊ befähigt zur Mitwirkung, Württemberg (LMZ), Generallandesarchiv der Tagungsort. Die beiden anderen Vorgängerparlamente des im Reich wurden schrittweise die Länderverfassungen durch UÊ veranstaltet Seminare, Tagungen, Karlsruhe, Stadtarchiv Stuttgart, picture heutigen Landtags, die im Mai 1947 gewählten Landtage von Vorträge, Bildungsreisen, Symposien, alliance/dpa Reichsgesetze ausgehöhlt. Eines der ersten Ziele der totalitären Württemberg-Hohenzollern und Ausstellungen, Politische Tage Hitler-Diktatur war es, den machtverteilenden Föderalismus zu Gestaltung: Bertron.Schwarz.Frey, (Süd-)Baden, tagten im ehemaligen UÊveröffentlicht Bücher, Broschüren und zerschlagen. Mit dem „Vorläufigen Gesetz zur Zeitschriften und bietet didaktisch- Gruppe für Gestaltung /Berlin Kloster Bebenhausen und im Histo- der Länder mit dem Reich“ vom 31. März 1933 wurden die methodische Lernmedien und Spiele an, Druck: e.kurz+co, Stuttgart rischen Kaufhaus in Freiburg. UÊ betreibt als Tagungszentrum das bestehenden Landtage aufgelöst und nach dem Ergebnis der »Haus auf der Alb« in Bad Urach mit Bereits erschienen in dieser Reihe: „halbfreien“ Reichstagswahl vom 5. März 1933 neu besetzt. Bibliothek/Mediothek UÊ und LpB-Shops am Hauptsitz Stuttgart 1/2000: Vor 150 Jahren – Der Bau Mit „Ermächtigungsgesetzen“ (Württemberg am 8. Juni 1933, der Geislinger Steige; 2/2000: Vor 50 In der Stuttgarter Heusteigstraße 45 und in den Außenstellen Freiburg und Baden am 9. Juni 1933) wurden dann, wie auch auf Reichs- Jahren – Charta der deutschen Heimatver- tagten von 1947 bis 1961 die Land- Heidelberg. ebene, die Parlamente entmachtet und schließlich im Oktober UÊist im Internet erreichbar unter triebenen; 3/2002: Vor 50 Jahren – Die tage von Württemberg-Baden und 1933 aufgelöst. Reichsstatthalter, die direkt Adolf Hitler unter- www.lpb-bw.de Entstehung des Landes Baden-Württemberg; Baden-Württemberg. Hier wurde das 4/2002: Vor 500 Jahren – Bauernkrieg im standen, regierten nun die Länder. Die wesentlichen Grundsätze neue Bundesland Baden-Württemberg Bestellungen und Informationen über: Südwesten; 5/2002: Matthias Erzberger; der Demokratie und des Föderalismus waren außer Kraft gegründet und seine Verfassung 6/2004: Kurt Georg Kiesinger; 7/2005: LpB-Marketing, Stafflenbergstraße 38, Eugen Bolz; 8/2005: Mathilde Planck; gesetzt. Innerhalb kürzester Zeit wurden auch die fundamen- verabschiedet. 70184 Stuttgart, Fax 0711.16 40 99 77, 9/2006: Carlo Schmid; 10/2007: Ludwig talen Bürger- und Menschenrechte beseitigt. Foto: LMZ Baden-Württemberg [email protected] oder Marum; 11/2008: Leo Wohleb; 12/2008: www.lpb-bw.de/shop Gertrud Luckner; 13/2009: Friedrich Schiller VON DEN SÜDWESTDEUTSCHEN ANFÄNGEN BIS ZUM GRUNDGESETZ

Am 1. September 1948 trat der Parlamentarische Rat in Bonn Carlo Schmid und sind zwei der prominentesten Carlo Schmid sind die inhaltliche Formu- feierlich zusammen, um eine provisorische Verfassung für den Väter des Grundgesetzes. Sie konnten auf ihre Erfahrungen lierung der Grundrechte und ihre Platzie- westdeutschen Teilstaat zu erarbeiten. Am 8. Mai 1949, genau mit den bereits verabschiedeten südwestdeutschen Landesver- rung zu Beginn des Verfassungstextes zu vier Jahre nach der Kapitulation Hitler-Deutschlands, wurde das fassungen zurückgreifen und standen in der langen Tradition verdanken. Auch das konstruktive Miss- Grundgesetz verabschiedet und am 23. Mai 1949 verkündet. Südwestdeutschlands, wo schon im 19. Jahrhundert wesentliche trauensvotum konnte er aus der Verfas- Im Parlamentarischen Rat mit seinen 65 Mitgliedern, darunter demokratische Modernisierungsschritte getan worden waren. sung Württemberg-Badens übernehmen vier Frauen, stellten die Unionsparteien und die SPD je 27 sowie die Abschaffung der Todesstrafe Auf Theodor Heuss gehen der Name Abgeordnete. Die FDP hatte fünf, je zwei Mandate hatten die und den Kriegsdienstverweigerungsartikel „Bundesrepublik Deutschland“, die Deutsche Partei, die Zentrumspartei und die KPD. Aus dem durchsetzen. Das Grundgesetz sah er schwarz-rot-goldene Flagge, das Amt des Als Vorsitzender des heutigen Baden-Württemberg kamen neun Delegierte: Aus nicht als deutsche Verfassung, sondern Bundespräsidenten als Staatsoberhaupt Hauptausschusses des Baden Hermann Fecht (CDU) und Friedrich Maier (SPD), aus als „Staatsfragment“ für ein Provisorium. und dessen Wahl durch die Bundesver- Parlamentarischen Rats Württemberg-Hohenzollern Paul Binder (CDU) und Carlo Schmid Obwohl es nur als „Übergangslösung“ sammlung zurück. trug Carlo Schmid maß- (SPD), aus Württemberg-Baden Theophil Kaufmann, Felix Walter gedacht war, wurde das Grundgesetz geblich zur Gestaltung (beide CDU), Fritz Eberhard und Gustav Zimmermann (beide im Jahr 1990 mit nur geringfügigen Än- des Grundgesetzes bei. SPD) sowie Theodor Heuss (DVP/FDP). Der gebürtige Brackenheimer Theodor Heuss derungen als Grundgesetz des vereinten Foto: LMZ Baden-Würt- war Mitglied des Parlamentarischen Rats und Deutschland beibehalten. temberg wurde am 12. September 1949 zum ersten deutschen Bundespräsidenten gewählt. Foto: LMZ Baden-Württemberg

SÜDWESTDEUTSCHLAND DEUTSCHLAND EUROPA/WELT

22. August 1818 Durch Verfassung des Großherzogtums Baden Übergang vom Absolutismus zur konstitutionellen Monarchie

24. September 1819 Erste Verfassung im Königreich Württemberg 28. März 1849 Die Paulskirchenverfassung tritt in Kraft und ist die 13. April 1919 Verfassung des Freistaates Baden in der ersten erste demokratisch beschlossene Verfassung für ganz Deutschland. Volksabstimmung der deutschen Geschichte angenommen Allerdings konnte sie de facto nie durchgesetzt werden 1914–1918 Erster Weltkrieg 25. September 1919 Die neue Verfassung des Freien Volksstaates 11. August 1919 Durch die Weimarer Verfassung entsteht die erste Württemberg tritt in Kraft Demokratie auf deutschem Boden

Bis Sommer 1945 Die Westalliierten teilen den deutschen Süd- 31. März 1933 Das Ermächtigungsgesetz überträgt die Rechte des westen in eine US-amerikanische und eine französische Besatzungs- Parlaments auf die Reichsregierung zone. Willkürlich werden die Grenzen der neuen Länder gezogen: Nach dem Zweiten 30. Januar 1934 Baden (Hauptstadt Freiburg), Württemberg-Baden (Stuttgart) und Die Länder verlieren ihre Souveränität durch das Weltkrieg begann nicht Württemberg-Hohenzollern (Tübingen) „Gesetz über den Neuaufbau des Reiches" und die daraus folgende nur der Wiederaufbau „Gleichschaltung“ der zerstörten Städte, 15. September 1935 Durch das „Gesetz zum Schutze des deutschen sondern auch der Bluts und der deutschen Ehre“ und das „Reichsbürgergesetz“ werden des demokratischen die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger vollständig entrechtet Systems. Oben das zerstörte . 1. September 1939 Mit dem Einmarsch in Polen entfesselt das Deut- Foto: LMZ Baden- sche Reich den Zweiten Weltkrieg Württemberg 27. Januar 1945 Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz

8. Mai 1945 Bedingungslose Kapitulation und Untergang des Deut- schen Reichs 8. Mai 1945 Ende des Zweiten Weltkrieges. Die US-amerikanischen, 6. September 1946 Die Rede des US-amerikanischen Außenministers französischen, britischen und sowjetischen Besatzungsmächte teilen James F. Byrnes in Stuttgart leitet den Zusammenschluss der US-amerika- Deutschland in vier Zonen auf nischen und französischen Besatzungszonen zur Bizone ein 26. Juni 1945 Gründung der Vereinten Nationen (VN) 1. Januar 1947 Zusammenschluss zur Bizone 2. August 1945 Das Potsdamer Abkommen (USA/UdSSR/GB) regelt die politische und geografische Neuordnung Deutschlands

Der US-amerikanische Außenminister James F. Byrnes bei seiner berühmten Rede am 6. September 1946 Durch die willkürliche Grenzziehung der US-amerikanischen und in Stuttgart. französischen Besatzungsmächte waren die drei ungeliebten „Besat- Reinhold Maier, Theodor Heuss, Carlo Schmid und andere bei Foto: Stadtarchiv zungskinder“ Württemberg-Baden, Württemberg-Hohenzollern und einer Besprechung des Parlamentarischen Rates im Freien. Stuttgart (Süd-) Baden entstanden. Foto: LMZ Baden-Württemberg Karte: LpB Baden-Württemberg 1. Dezember 1947 Abbruch der 5. Außenministerkonferenz der vier Siegermächte. US-Amerikaner und Briten treiben die Schaffung eines 24. November 1946 Erste Landtagswahl in Württemberg-Baden 1. Juli 1948 Auftrag der Westalliierten an die Ministerpräsidenten deutschen Staats aus den drei Westzonen voran und zeitgleich Volksabstimmung über die Landesverfassung der elf Länder zur Gründung eines deutschen Nachkriegsstaates, der demokratisch, rechtsstaatlich und föderalistisch sein soll 18. März 1947 Erste Landtagswahlen in den Ländern der franzö- 25. März 1957 Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) durch die Römischen Verträge sischen Zone in Württemberg-Hohenzollern und Baden 1. September 1948 Konstituierende Sitzung des Parlamentarischen Rates in Bonn 18. Mai 1947 Die neue Landesverfassung von Württemberg-Hohen- zollern wird verkündet 8. Mai 1949 Verabschiedung des Grundgesetzes im Parlamenta- rischen Rat. Bonn wird vorläufige Bundeshauptstadt 22. Mai 1947 Landesverfassung von Baden wird verkündet 23. Mai 1949 Verkündung des Grundgesetzes nach Genehmigung 9. Dezember 1951 Volksabstimmung über die Bildung eines durch die Westalliierten: Gründung der Bundesrepublik Deutschland gemeinsamen „Südweststaates“: 69,7 Prozent der Wählerinnen und (BRD) Wähler befürworten ein gemeinsames Bundesland Dank der friedlichen 14. August 1949 Wahl des 1. Bundestages, des Bundespräsidenten 8. März 1952 Wahl der Verfassunggebenden Landesversammlung Revolution kommt es (Theodor Heuss, DVP/FDP) und des Bundeskanzlers (, 1990 zur Wiederver- 24. April 1952 Gründung des CDU) einigung Deutschlands Landes Baden-Württemberg. Foto: picture alliance/ 7. Oktober 1949 Gründung der Deutschen Demokratischen Republik Reinhold Maier (DVP/FDP) wird zum dpa (DDR) auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone ersten Ministerpräsidenten gewählt 17. Juni 1953 Volksaufstand in der DDR

13. August 1961 Der Mauerbau verfestigt die deutsche Teilung 12. September 1990 Die Bundesrepublik Deutschland, die Deutsche Demokratische Republik und die vier Siegermächte des 9. November 1989 Die Mauer fällt Zweiten Weltkriegs beschließen den „Zwei-plus-Vier-Vertrag“ zur Regelung der deutschen Wiedervereinigung 18. März 1990 Erste demokratische Volkskammerwahlen in der DDR 15. März 1991 Zwei-plus-Vier-Vertrag tritt in Kraft 3. Oktober 1990 Beitritt der DDR-Länder zum Geltungsbereich des Die Verfassunggebende Ver- Grundgesetzes: Deutsche Einheit 7. Februar 1992 Vertrag von Maastricht zur sammlung wählt am 25. April Gründung der Europäischen Union 1952 Reinhold Maier zum ersten Ministerpräsidenten des neu gegründeten Landes. Foto: LMZ Baden-Württemberg