Eltern Und Kindheit
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Jimi Hendrix
James Marshall „Jimi“ Hendrix (* 27. November 1942 in Seattle, Washington; † 18. September 1970 in London, England) war ein US-Amerikanischer Gitarrist, Sänger und Komponist, der Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre vom Blues kommend erst die Rockmusik, dann verschiedenste zeitgenössische Musikrichtungen stark beeinflusste und die Rolle der E-Gitarre neu definierte, bevor er im Alter von 27 Jahren starb. Jimi Hendrix gilt als einer der hervorragendsten Gitarristen aller Zeiten. Biographie Eltern und Kindheit Jimi Hendrix wurde am 27. November 1942 im General Hospital von Seattle im US-Bundesstaat Washington als Sohn von James Allen Hendrix und Lucille Hendrix unter dem bürgerlichen Namen „John Allen Hendrix“ geboren. Sein Vater war Afroamerikaner und seine Mutter indianischer und irischer Abstammung. James Allen Hendrix, ein semiprofessioneller Jazztänzer, war zur Geburt von John Allen gerade mit der US-Armee im Krieg. Als er heimkehrte, suchte er seinen Sohn, zog mit ihm nach Seattle und meldete ihn dort mit dem Namen James Marshall Hendrix. James Allen und Lucille Hendrix bekamen 1948 noch einen weiteren Sohn, Leon, trennten sich aber 1950. Lucille Hendrix (geborene Jeter) hatte indianische Vorfahren, bei denen John und Leon in der Folge aufwuchsen. Sie starb 1958. Jimi Hendrix' erste musikalische Erfahrung waren die Gospelgesänge in der baptistischen Kirchengemeinde. Sein erstes Musikinstrument war eine gebrauchte Ukulele, die er im Alter von 13 Jahren bekam. Davor konnte er nur auf einem Besen Luftgitarre spielen, zum Missfallen seines Vaters. Es folgte eine Akustische Gitarre sowie seine erste „Silvertone“ E-Gitarre. In der Schulzeit spielte er in seiner ersten Band The Rocking Kings. Billy Cox und Buddy Miles 1959 wurde Hendrix von der Schule verwiesen, weil er mit einem weissen Mädchen händchen gehalten hat. Mit 19 ging er zur 101. US-Luftlandedivision, Fort Campbell (Kentucky). Dort lernte er 1961 Billy Cox kennen, der ebenfalls bei der US-Army war und Bass in den Service-Clubs in Nashville spielte. Mit ihm gründete er die Band The Casuals. 1962 wurde Hendrix wegen seiner angeblichen Homosexualität, die er nur vorspielte, da er keine Lust mehr auf die Armee hatte, entlassen. Mit Billy Cox verband Hendrix auch nach der Entlassung aus der Armee eine enge Freundschaft, doch während Hendrix die nächsten drei Jahre als Begleitmusiker unter anderem für Little Richard, B.B. King und die Supremes auf Tournee ging, blieb Cox zunächst in Nashville. 1964 spielte Jimi Hendrix in New York bei den Isley Brothers. Headliner der Show war Wilson Pickett, bei dem Buddy Miles am Schlagzeug saß. Auch diese Bekanntschaft hielt über Jahre. Hendrix notierte sich Melodien und Akkorde mit Hilfe von verschiedenen Farben, die für ihn die verschiedenen Klangcharakteristika und musikalischen Empfindungen am eindeutigsten wiedergaben, anstelle von klassischen Noten. New York und der 1-Dollar-Vertrag Durch ein weiteres Engagement in diesem Jahr bei Curtis Knight and the Squires avancierte Hendrix zum Geheimtipp der New Yorker Musik-Szene. Bei einer der Shows sah ihn Knights Manager Ed Chalpin der ihm einen Exklusivvertrag anbot. Hendrix unterschrieb den Vertrag und bekam einen Vorschuss von gerade einmal einem Dollar. In diese Zeit fallen offensichtlich auch Hendrix' erste Erfahrungen mit Marihuana und LSD. Die erste Band, in der Hendrix selber als Frontman und Sänger aktiv war, war die 1965 gegründete Formation Jimmy James and the Blue Flames. Mit derselben Besetzung begleitete er auch John Hammond Jr. bei mehreren Shows in New York, wobei er ausgiebig Gelegenheit hatte, als Solist hervorzutreten. Bei einer dieser Gelegenheiten sah ihn Linda Keith (die damalige Freundin von Keith Richards), die ihn mit Chas Chandler von den Animals zusammenbrachte. Chandler war auf der Suche nach einer erfolgversprechenden Band und erkannte schnell, dass Hendrix das Potential hatte, in Großbritannien zum Superstar zu werden. The Jimi Hendrix Experience Am 21. September 1966 machten sich Chandler und Hendrix auf den Weg nach London. Hendrix wurde in die dortige Popmusikszene eingeführt und gründete die Jimi Hendrix Experience (JHE), mit Noel Redding am E-Bass und Mitch Mitchell am Schlagzeug. Ihr erster gemeinsamer Auftritt war als Vorgruppe für Johnny Hallyday im Pariser Olympia. Die erste Single der JHE war Hey Joe/Stone Free. Sie war im Februar 1967 in England in den Top Five. Die nächsten zwei Jahre brachten ausgiebige Tourneen, Festivals (unter anderen das Monterey Pop Festival im Juni 1967) und drei Langspielplatten. Der letzte gemeinsame Auftritt der JHE fand am 29. Juni 1969 in Denver statt, nachdem sich die Band persönlich wie musikalisch auseinander gelebt hatte. Gypsy Sun & Rainbows und Band of Gypsys Das Jahr 1969 war geprägt von Gerichtsverhandlungen (in Hendrix' Gepäck war Heroin gefunden worden) und finanziellen Problemen (Ed Chalpin hatte alte Aufnahmen aus der Zeit des 1-Dollar- Vertrages veröffentlicht, im Zuge der Urheberrechtsklage wurden alle Tantiemenzahlungen an Hendrix vorübergehend eingefroren). Für das Woodstock-Festival stellte Jimi Hendrix eine neue Band zusammen: Gypsy Sun & Rainbows mit Mitch Mitchell am Schlagzeug, seinem alten Armee-Freund Billy Cox am Bass, Larry Lee an der Rhythmusgitarre und zwei Percussionisten. Bei diesem Konzert präsentierte Hendrix eine umstrittene Interpretation der US-amerikanischen Nationalhymne The Star-Spangled Banner. Durch Spieltechnik und den Einsatz von Effekten (vor allem Wah-Wah und Fuzz-Face) ließ er zwischen den bekannten Motiven der Hymne auch Kriegsszenen hörbar werden, darunter verblüffend deutlich z.B. Maschinengewehrsalven, Fliegerangriffe und Geschosseinschläge. Um Ed Chalpins Ansprüche aus dem 1-Dollar-Vertrag zu befriedigen, wurde ein Konzert mitgeschnitten, das Silvester 1969 im Fillmore East stattfand. Dafür stellte Hendrix eine neue Band namens Band of Gypsys mit Billy Cox am Bass und Buddy Miles am Schlagzeug zusammen. Auftritte der Band Gypsy Sun & Rainbows 18. August 1969 – Woodstock Music & Art Fair; Bethel, New York, USA (es existiert eine 3-CD-Box dieses Konzertes mit dem Namen Gypsy Sun & Rainbows als Raubpressung) 5. September 1969 – United Block Association Harlem Benefit, 139 Street/Lenox Avenue, New York City, USA 9. September 1969 – The Dick Cavett Show, ABC live television broadcast, USA Die neue Jimi Hendrix Experience 1970 fanden ungezählte, oft spontane Studioaufnahmen mit wechselnden Besetzungen statt, die in ein geplantes Album mit dem Arbeitstitel First Rays of the New Rising Sun münden sollten. Hendrix richtete sich dafür in der 8th Street in New York ein eigenes Studio ein, das im August 1970 fertig wurde. Das Studio wurde „Electric Ladyland“ genannt. Die Band of Gypsys spielte aber nur einen Monat zusammen. Im März 1970 entstand The Jimi Hendrix Experience neu mit Hendrix' langjährigem Drummer Mitch Mitchell und dem Bassisten der Band of Gypsys, Billy Cox.
Gedenkstein für Jimi Hendrix bei Flügge auf Fehmarn In dieser Besetzung ging die Band auf ihre letzte US- und Europa- Tournee. Sie spielten neben ihren Klassikern auch viele neue Songs, die auf First Rays of the New Rising Sun erscheinen sollten (posthum 1997 veröffentlicht, eine Auswahl auch 1971 als Cry Of Love). Auftakt in Europa war das Festival auf der Isle of Wight am 30. August 1970. Nach anschließenden Auftritten in Stockholm, Kopenhagen und Berlin (am 04. September 1970 in der Deutschlandhalle) absolvierte Hendrix seinen letzten Auftritt bei einem chaotischen und stürmischen Open-Air-Konzert, anlässlich des Love-and-Peace Festival, am 6. September 1970 auf der schleswig- holsteinischen Ostseeinsel Fehmarn. Heute erinnert ein Gedenkstein bei Flügge an dieses Ereignis. Auf der Bühne, auf der Hendrix das letzte Mal vor seinem Tod öffentlich spielte, hatten direkt danach Ton Steine Scherben ihren ersten Auftritt – die Bühne ging noch während des Auftritts in Flammen auf. Hendrix und die Experience kehrten gleich darauf nach England zurück. Es wird zuweilen heftig diskutiert, ob Jimi Hendrix in künstlerischer Hinsicht am Ende gewesen sei. Machte Jimi Hendrix bei seinen letzten Konzerten einen erschöpften und ausgebrannten Eindruck, so gelten seine letzten Studioaufnahmen als seine bis dato Besten. Immer wieder wird auch übersehen, dass der kometenhafte Aufstieg Jimi Hendrix' sich über lediglich vier Jahre erstreckte und ihm mit Sicherheit noch Jahre musikalischer Produktivität geblieben wären. 18. Sept. 1970 Am Morgen des 18. September 1970 wurde Jimi Hendrix bewusstlos in der Londoner Wohnung seiner deutschen Freundin, Monika Dannemann, gefunden. Die genauen Umstände des Todes sind bis heute nicht geklärt. Hendrix hatte am Abend zuvor neun Schlaftabletten eingenommen; ob dies in der Absicht geschah, Suizid zu begehen, ist nicht klar (die Vesparax-Tablettenpackung enthielt über 40 Tabletten). Anscheinend erstickte er an seinem Erbrochenen, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Zwischen den Aussagen Monika Dannemanns und der Sanitäter, die Hendrix aufgefunden haben, bestehen große Widersprüche, die immer noch nicht aufgeklärt sind. Die zwei Sanitäter, Reg Jones und John Suau, sagten, Hendrix sei eindeutig seit mehreren Stunden tot gewesen und im Bett liegend, vollständig bekleidet, allein in der Wohnung gefunden worden. Eine Ermittlung zur Feststellung des Todeszeitpunktes wurde anscheinend nicht vorgenommen. In Hendrix' Lungen fand man große Mengen Rotwein. In dem 2002 im Strange Verlag erschienenen Buch „Tötet den Rock'n'Roll“ des Journalisten Alex Constantine wird aufgezeigt, dass Hendrix' Manager, Michael Jeffery (1973 tödlich verunglückt), „Verbindungen unterschiedlichster Art“ hatte. Constantine vermutet, dass Hendrix der Rotwein unter Gewalteinwirkung eingeflößt wurde. Der aufnehmende Krankenhausarzt, Dr. John Bannister, erinnerte sich, dass Hendrix ein mit Rotwein getränktes Stück Stoff um den Hals hatte, einen Pulli oder ein Handtuch. Der Alkoholgehalt im Blut war nur gering, da der Magen den Alkohol noch nicht absorbiert hatte. Der Tod durch Ertrinken sei vorher eingetreten. (Quelle: Siehe hierzu auch den Dokumentarfilm „Jimi Hendrix - The Last 24 Hours“ (2004)). Durch den plötzlichen Tod von Hendrix' Freundin Monika Dannemann im Jahr 1996 wurden die Spekulationen um eine Ermordung Hendrix' wieder neu entfacht. Uli Jon Roth, ehemaliger Gitarrist der Scorpions, berichtet in Constantines Buch von früheren Morddrohungen gegen Monika Dannemann und weist auf Ungereimtheiten auch in diesem Todesfall hin. 1979 wurde von Studenten der Campus-Zeitung der Santa Barbara University (USB) eine Freigabe der FBI-Akten über Jimi Hendrix beantragt. Diese FBI-Akten wurden bis zum heutigen Tag nicht vollständig freigegeben, da eine geheime Einstufung, aus Gründen der nationalen Sicherheit, immer noch als rechtmäßig gilt. Jimi Hendrix wurde in Seattle, neben seiner Mutter und seiner Großmutter, bestattet. Hendrix' politische Aussagen in den USA der '60er Jahre Obwohl Jimi Hendrix kein politischer Aktivist war, hatte er in den US-amerikanischen Medien einige Kommentare zu den Black Panthers abgegeben, die eine Art „geistige Verbundenheit“ zum Ausdruck bringen sollten, wie er es nannte. Und in dem 2004 veröffentlichten Dokumentarfilm Jimi Hendrix - The Last 24 Hours von Michael Parkinson, wird berichtet, dass Hendrix beim „Winter Festival Of Peace“ Benefiz-Konzert für das Vietnam Moratorium Committee teilnahm (am 28. Januar 1970 im Madison Square Garden, New York) und auch Geldsummen an die Black Panthers spendete. Auch ein Konzert für Bobby Seale und die Chicago Eight (bzw. Chicago Seven), wird erwähnt. Dadurch kam Hendrix auf den Sicherheitsindex des FBI. (Dies ist aus dem Teil der freigegebenen FBI-Akten nachweisbar). Das „Counter Intelligence Program“ (COINTELPRO) des FBI, das Teil des CIA- Programms Operation CHAOS ist, wird in diesem Zusammenhang erwähnt. 29 Black Panthers- Mitglieder wurden ermordet. Musik Hendrix' Gitarrenspiel Jimi Hendrix' Gitarrenspiel ist in einer ganzen Reihe von Punkten entweder bahnbrechend für die zukünftige Entwicklung des E-Gitarren-Spiels gewesen oder aber bis heute einzigartig geblieben. Zwischenspiele mit einer mehr oder weniger vorgegebenen Melodie Hendrix führte ausgedehnte Improvisationen in die Rockmusik ein, wie sie bis dahin nur im Jazz üblich waren. Allerdings muss hier auch Eric Clapton mit seiner Band Cream als weiterer Mitinitiator genannt werden. Hendrix konnte hier seine für damalige Zeiten erstaunliche Fingerfertigkeit und Technik unter Beweis stellen. Indem er die Sologitarre derart in den Vordergrund brachte, veränderte sich in den Folgejahren der Status der Gitarristen in den Bands: sie wurden von bloßen Begleitmusikern zu eigenen Stars neben dem Sänger. In diesem Sinne hat Hendrix das Hervortreten bekannter Gitarristen, von Rockbands in den Siebzigern, (z.B. Jeff Beck, Ritchie Blackmore, Tommy Bolin, Jimmy Page, Angus Young, Brian May, Tony Iommi) erst möglich gemacht und damit mittelbar die Rockmusik bis heute beeinflusst. Begleitgitarre Wenn Hendrix auf der Gitarre seinen Gesang begleitete, spielte er in aller Regel nicht einfach nur die zugehörigen Akkorde, sondern untermalte diese durch eine Reihe von Verzierungen. Da Hendrix auf diese Weise gleichzeitig die Aufgabe des klassischen Rhythmusgitarristen und des Leadgitarristen übernahm, entsteht der Eindruck, als würden mehrere Gitarren gleichzeitig spielen. In einer Vielzahl von ständig neuen Licks und Fills, die Hendrix in seine Begleitung einbaute, zeigt sich seine außerordentliche Musikalität.
Hendrix Rhythmusarbeit zu Little Wing ist geprägt von den Akkordgrundtönen, die er mit der E-Moll Pentatonik umspielt. Live-Auftritte Auf der Bühne traktierte Hendrix seine Gitarre mit einer bis dahin ungekannten Wildheit. Seine anspruchsvollen Gitarrenparts schienen ihn technisch so wenig zu fordern, dass er die Möglichkeit hatte, dabei alle möglichen Kunststückchen auszuführen, so z. B. Spielen hinter dem Kopf, Spielen hinter dem Rücken oder Spielen mit den Zähnen. Dadurch entstand der Eindruck, dass Hendrix mit seinem Instrument geradezu verwachsen war. Hendrix' Live-Act ist besonders gut in dem Video „Jimi Plays Monterey“ zu beobachten. Höhepunkt ist hier das Verbrennen seiner Gitarre. Einsatz von Feedbacks Den eigentlich unerwünschten Effekt des Feedbacks, bei dem sich eine Rückkopplung zwischen Gitarre und Verstärker zu einem schrillen Pfeifen aufschaukelt, setzte Hendrix als einer der ersten (neben Pete Townshend und den Beatles) bewusst als Gestaltungsmittel in seinen Songs ein. Dies gelang ihm vielleicht am eindrucksvollsten bei der bereits erwähnten Version von The Star-Spangled Banner. In diesen Zusammenhang gehören auch die musikalische Nutzbarmachung von verschiedenen anderen auf der Gitarre produzierbaren Geräuschen, wie z.B. das Kratzen auf dem Griffbrett. Hier reizt Hendrix auch die Möglichkeiten des Tremolosystems aus, das vor ihm praktisch nur zur leichten Verzierung von Tönen genutzt wurde. Das folgende Beispiel zeigt die Ausnotierte Imitation von Fliegerangriffen auf der Gitarre mit Hilfe der sogenannten Divebomb:
Mit Hilfe des Tremolohebels drückt Hendrix die Saiten soweit hinunter (hier sind 2½ Töne angegeben), dass sie auf dem Magnetfeld der Tonabnehmer zum erliegen kommen. Damit imitierte er die Geräusche von Fliegerangriffen. Außerdem ist sein Einsatz von Effektgeräten zur Verfremdung des Gitarrensignals hervorzuheben (siehe auch unten). Equipment Hendrix bevorzugte Stratocaster-Gitarren der Firma Fender (Rechtshänder-Modelle, die von ihm als Linkshänder einen speziellen Umgang mit den falschherum angeordneten Reglern und dem Vibratohebel verlangten). Daneben spielte er auch Gitarren der Firma Gibson, wie Flying Vs und SGs. Als Verstärker kamen die meiste Zeit seiner Karriere 100-Watt-Marshall-Verstärker zum Einsatz. Hendrix war einer der ersten, der Marshalls benutzte. Er lernte Jim Marshall persönlich kennen und war vom Klang des Verstärkers begeistert. In jüngeren Jahren bevorzugte Hendrix Verstärker der Firma Fender. An Effektgeräten hatte er lediglich damals handelsübliche Geräte wie das „Cry baby wah“, das Dallas-Arbiter Fuzz Face und Univibes (Chorus und Vibrato) verschiedener Hersteller im Einsatz. Sein Techniker Roger Mayer, Erfinder des „Univibes“, der damals in der Army arbeitete, entwickelte und verbesserte jedoch ständig die Geräte. Diskografie Eine vollständige Diskografie von Jimi Hendrix zu erstellen, ist wahrscheinlich unmöglich, da es Unmengen an mitgeschnittenen Jam-Sessions gibt, deren Authentizität nicht immer erwiesen ist. Außerdem gibt es verschiedene Aufnahmen von Hendrix als Begleitmusiker vor seiner Solokarriere. Das Folgende ist daher eher ein Überblick: Langspielplatten mit Experience Dies sind die Tonaufnahmen, die zu Lebzeiten von Jimi Hendrix Experience herauskamen. Are You Experienced? (1967) Hauptartikel: Are You Experienced? Das Debütalbum der Jimi Hendrix Experience erschien im Mai 1967 und enthält unter anderem die bekannten Titel Foxy Lady, Red House, sowie Purple Haze und Hey Joe. Die Trackliste der Songs weicht in Großbritannien und den USA voneinander ab. Axis: Bold as Love (1967) Mit Little Wing und Castles made of Sand sind auf der Axis zwei bekannte und oft gecoverte Balladen. In Zusammenarbeit mit Hendrix' Tontechniker Eddie Kramer und dem Bastler Roger Mayer entstanden psychedelische Gitarrensounds, die Hendrix' Ruf als experimentellen Studiomusiker begründeten. Von dem Album existiert noch eine Outtake-Version (Jimi Hendrix Axis Outtakes), in der mehrere Songs enthalten sind wie zum Beispiel "Cat talkin' to me" oder "Jazz Jimi Jazz" u.a. Unter Anderem der Song "The Stars that play with Laughing Sam's Dice" was den Buchstaben der letzten drei Wörter zu Folge eine Anspielung auf den Konsum von LSD während der Aufnahmen zu diesem Album sein könnte. Smash Hits (1968) Eine Zusammenstellung von zuvor veröffentlichten Singles. Electric Ladyland (DoLP, 1968) Hauptartikel: Electric Ladyland Das Album entstand auf unzähligen Sessions mit vielen Gastmusikern und wurde von Hendrix selbst produziert. Es enthält unter anderem All Along the Watchtower, eine Cover-Version von Bob Dylan. Voodoo Chile und Voodoo Child samt dem bekannteren Slight Return sind ebenso auf dem Album wie Crosstown Traffic. Mit der Band of Gypsys Band of Gypsys (1970) Dies ist das für Ed Chalpin aufgenommene Live-Album, das am Silvesterabend 1969 im Fillmore East aufgenommen wurde. Machine Gun ist der bekannteste Song, ansonsten ist das Material eher Hendrix- untypisch funky, dokumentiert aber seine stilistische Bandbreite. Hendrix spielt äußerst sauber Gitarre, was auf anderen Live-Aufnahmen nicht immer der Fall ist. Posthum veröffentlichte Langspielplatten Unmittelbar nach Hendrix' Tod wurde das Material, an dem Hendrix im Electric Ladyland Studio gearbeitet hatte, von Eddie Kramer und Mitch Mitchell zuende produziert und veröffentlicht und Michael Jeffery hat als Executive Producer, z.B. an The Cry of Love mitgewirkt. Die Songs auf den drei unten genannten Alben sind zwar alle von Jimi Hendrix, doch ob Hendrix sie in diesem Stadium bzw. mit dieser Abmischung auf seinem für 1970 geplanten Doppel-Album veröffentlicht hätte, ist fraglich. The Cry of Love (1971) Drifting und Angel sind zwei große Soul-Balladen, auch Freedom und In from the Storm dokumentieren einen Stilwandel. Rainbow Bridge - Original Motion Picture Soundtrack (1971) Die weniger bekannte Studioversion des Star spangled Banner und Room Full of Mirrors demonstrieren noch einmal eindrücklich, wie weit die Fähigkeiten von Hendrix und Eddie Kramer beim Kreieren bis dato ungehörter Studioeffekte gediehen waren. Die wenigen Hardrocknummern auf dem Album sind komplexer, ansonsten dominiert das live aufgenommene Hear My Train A Comin mit einem Hendrix in bester Spiellaune. War Heroes (1972) Produzenten Eddie Kramer, John Jansen; Executive Michael Jeffery; Polydor 2459 389 Posthum nachbearbeitete Aufnahmen Dies sind Demos, die Jahre nach Hendrix' Tod unter der Regie von Nachlassverwalter Alan Douglas von Studiomusikern, (die nie mit Hendrix zusammengearbeitet hatten), vervollständigt, abgewandelt und neu abgemischt wurden. Das Ergebnis ist sehr zweifelhaft. Crash Landing (1975) Produzenten Alan Douglas, Tony Bongiovi; Musical Direction Brad Baker; Polydor 2310 398 Midnight Lightning (1975)
Mitschnitte von Konzerten Jimi Plays Monterey (1986) Aufgenommen beim Monterey Pop Festival 1967. Das USA-Debüt der Jimi Hendrix Experience, erstmals komplett und digital überarbeitet. Live at Winterland (1987) Ausschnitte von 6 Konzerten, die im Oktober 1968 in der „Winterland Arena“, San Francisco, stattfanden. Live At Woodstock (1999) Aufgenommen beim Woodstock-Festival 1969. Blue Wild Angel - Jimi Hendrix Live At The Isle Of Wight (2002) Aufgenommen beim Isle of Wight Festival 1970. Hendrix' Auftritt wird hier erstmals komplett und in korrekter Song-Reihenfolge dargeboten (Ausschnitte waren bereits 1971 und 1991 veröffentlicht worden). Sonstige Live-Aufnahmen Hendrix In The West (1971) Experience (Royal Albert Hall, 1969) (1972) Sound Track Recordings From The Film 'Jimi Hendrix' (1973) Nine To The Universe (1980) The Jimi Hendrix Concerts (1982) Stages (1991) Blues (1994) BBC Sessions (1998) Live At Fillmore East (1999) Live At Berkeley - Second Set (2003) Sonstige Studio-Aufnahmen (autorisiert von den Hendrix-Erben) Die unmittelbar nach Hendrix Tod veröffentlichten Studioalben sind heute nicht mehr im Handel. Die Stücke wurden auf die nachstehenden Editionen teilweise vermischt mit bis dato unveröffentlichtem Archivmaterial verteilt. Das gesamte Material wurde zusätzlich digital remasterd bzw. von Hendrix' Toningenieur Eddie Kramer neu abgemischt. First Rays of the New Rising Sun (1997) South Saturn Delta (1997) The Jimi Hendrix Experience, 4-CD Box Set (2000) "First Rays of the New Rising Sun" enthält sämtliche Titel von "The Cry Of Love" sowie einige Titel von "Rainbow Bridge" und "War Heroes". "South Saturn Delta" ergänzt das Material mit weiteren Titeln der zuletzt genannten beiden Alben, enthält aber auch einige der letzten Aufnahmen der ersten Experience-Besetzung sowie das wunderbare jazzbeeinflußte Titelstück, welches während der Sessions zu Electric Ladyland entstand. Die Studioaufnahme von "Star Spangled Banner" ist auf der oben aufgeführten 4-CD Box zu finden, während die erwähnte Liveaufnahme von "Hear My Train A ´Comin´" von "Rainbow Bridge" lediglich auf dem Sampler "Voodoo Child: The Jimi Hendrix Collection" (2001) erschien. Offizielle Bootlegs (autorisiert von den Hendrix-Erben) Live At The Oakland Coliseum (1998) Live At Clark University (1999) Morning Symphony Ideas (2000) Live In Ottawa (2001) The Baggy´s Rehearsal Sessions (2002) Paris 1967 / San Francisco 1968 (2003) Hear My Music (2004) Live At The Isle Of Fehmarn (2005) Burning Desire (2006) Als Gastmusiker (Authentizität z. T. umstritten) Woke Up This Morning And Found Myself Dead (Datum hierzu nicht bekannt, Jam-Session mit Jim Morrison) The Complete PPX Studio Recordings (2000) Gefilmte Konzertmitschnitte (Auswahl) Experience - See My Music Talking (1968) Jimi Plays Berkeley (1970) Jimi Plays Monterey (1987) Jimi Hendrix - At the Atlanta Pop Festival (1992) Jimi Hendrix - The Dick Cavett Show (2002) The Complete Monterey Pop Festival - Criterion Edition (2002) Blue Wild Angel - Jimi Hendrix At The Isle Of Wight (2002) Jimi Hendrix - Live At Woodstock - Deluxe Edition (2005) Filme über Jimi Hendrix (Auswahl) A Film About 'Jimi Hendrix' (1973) Das letzte Konzert (1994, SWR) The music of Jimi Hendrix - Jazz Open Stuttgart (1995) Classic Albums: Electric Ladyland (1997) Jimi Hendrix - Live At Fillmore East (2000) Jimi Hendrix - The Last 24 Hours (2004) A Film About 'Jimi Hendrix' - Deluxe Edition (2005)