Marc Coppey Soloists

Cello Concertos

J. Haydn Nos 1 & 2 C.P.E. Bach JOSEPH HAYDN Cellokonzert Nr. 1 C-Dur Hob. VIIb:1 Cellokonzert Nr. 2 D-Dur Hob. VIIb:2

recording: February 28 - March 3, 2015 recording location: Lisinski, Small Hall, Zagreb recording producer / editing: Dipl.-Tonmeister Bernhard Hanke CARL PHILIPP EMANUEL BACH executive producer: Dipl.-Tonmeister Ludger Böckenhoff equipment: Schoeps MK2S + Mk4 Sennheiser MKH 8040 + MKH 20 + MKH 50 Cellokonzert A-Dur (H 439) Neumann U 87 RME Micstasy, ADI 8-QS Sequoia 12 B&W 801 | Geithain RL 901k | PMC | Jecklin headphones recording format: pcm, 96kHz, 24 bit photos: Zagreb Soloists: p. 11, 22 + DPac: Mirko Cvjetko Marc Coppey: p. 9, 20, 24 + cover: Ji Marc Coppey, Violoncello / Leitung art direction and design: AB•Design Zagreb Soloists

e-mail: [email protected] • http: //www.audite.de P 2016 + © 2016 Ludger Böckenhoff Präzise, kraftvoll, frei – sich Routine einschleicht, wenn man gen an Intonation und Artikulation sowie Marc Coppey im Gespräch mit Norbert Hornig über diese Werke so häufig spielt, mögen sie natürlich an die Phrasierung. Es sollte Joseph Haydns Cellokonzerte auch noch so schön sein? präzise und gleichzeitig immer auch sehr Wenn man ein Werk aufnimmt, sollte natürlich klingen, niemals steif. Es ist auch Die beiden Cellokonzerte von Joseph sind sehr virtuos, aber auch die lyrischen man es mit neuen Ohren tun, es aus einer formal eine sehr klare Musik, Haydn war Haydn gehören zum festen Reper- Seiten des Instrumentes stellt Haydn sehr neuen Perspektive betrachten. Selbst ja ein Pionier der Sonatenform in sei- toire jedes Cellisten, sie werden sehr gekonnt heraus. Es gibt natürlich auch wenn man mit den Stücken lange gelebt nen Streichquartetten und Sinfonien. Er häufig gespielt und entsprechend viele französische Musik der Klassik, die leider hat, wie in diesem Falle bei Haydn. Wir war ein freier Geist, auch Elemente von Aufnahmen gibt es. Was waren Ihre etwas in Vergessenheit geraten ist, etwa arbeiten ja auch erst zwei Jahre zusam- Improvisation gehören zu seinen Kompo- Gründe, diese Standardwerke noch die Cellowerke von Duport. Aber die men, da ist alles noch sehr frisch, und sitionen, und er hat sich nie selbst wie- einmal aufzunehmen? Krone gehört natürlich Haydn. wir teilen unsere Begeisterung für die derholt. Der Interpret steht vor ähnli- Die Haydn-Konzerte sind für uns Cellis- Musik. Wir haben die Stücke auch häu- chen Herausforderungen. Er soll Präzison ten sicher das hochrangigste klassische Erinnern Sie sich noch an Ihre erste figer in Konzerten gespielt und die Auf- und strukturelle Strenge zum Ausdruck Repertoire mit Orchester. Natürlich sind Begegnung mit Haydn? nahmen sind eine ganz natürliche Fortset­ bringen, kraftvoll sein und gleichzeitig wir ein wenig unglücklich darüber, dass Die Haydn-Konzerte spielte ich schon als zung davon. Haydn ist immer wieder sehr frei. Wie Haydn, der gewiss kein aka­ es kein Cellokonzert von Mozart oder Kind, dann in Wettbewerben und schließ- eine Heraus­for­derung. Es wird manchmal demischer Komponist war. Beethoven gibt. So haben die Haydn- lich im Konzert. Seit meiner Zusammen- ver­ges­sen, wie schwer diese Konzerte Konzerte eine sehr privilegierte Stellung, arbeit mit den Zagreber Solisten führe ich zu spielen sind, einfach weil sie uns so Die Cellokonzerte von Haydn haben ganz unabhängig von ihrer offensichtli- sie auch ohne Dirigent auf, als konzertante bekannt und vertraut vorkommen. Aber jeweils einen sehr charakteristischen chen Schönheit. Sie markieren zudem Werke aus kammermusikalischer Perspek­ nichts darf da schwierig klingen. Es ist Klang, was unterscheidet sie grundsätz- eine wichtige Stufe in der Geschichte des tive. Das Orchester ist ja nicht sehr groß ganz ähnlich wie bei Mozarts Violinkon- lich voneinander? Cellospiels. Wir haben die Bach-Suiten, und dürfte mit 15 Streichern, zwei Oboen zerten, auch da sollte man dem Solisten Das C-Dur-Konzert ist ein Werk des wir haben Boccherinis Werke für Cello und zwei Hörnern in etwa der Besetzung keinerlei Anstrengung anmerken. jungen Haydn, es ist noch typisch für und eben diese grandiosen Haydn-Kon- zur Zeit Hadyns entsprechen. die Musik vom Anfang bis zur Mitte des zerte, die das Cello definitiv als Soloinst- Welches sind die besonderen Schwie- 18. Jahr­hunderts, barocke Stilelemente rument etabliert haben. Sie besitzen alle Haydns Cellokonzerte werden von Solis­ rigkeiten, die sich bei Haydn stellen? sind leicht herauszuhören. Das zweite Qualitäten, die man sich für ein Konzert ten sehr oft verlangt. Besteht da nicht Es ist eine sehr präzise Musik, das ist ein Konzert in D-Dur entstand rund 20 Jahre mit Orchester nur vorstellen kann. Sie sogar bei Aufnahmen die Gefahr, dass wichtiger Punkt, mit hohen Anforderun- später. Das Kantable, das Belcanto ist 4 5 darin sehr ausgeprägt, es geht mehr in sollte Leopold Mozarts Violinschule ken- Das A-Dur-Konzert von Carl Philipp zuordnen, ist der langsame Satz. Da gibt Richtung „dolce“. In diesen Konzerten ist nen, sie ist so inspirierend und lehrt viel, Emanuel Bach rundet Ihre Aufnahme es Momente von dunklem Drama, man viel Oper versteckt, und diese delikate wie man Musik der Klassik spielen sollte. der Haydn-Konzerte ab. Warum diese fühlt sich schon an die Musik des „Sturm Mischung von Volksmusik und intellek- Es ist an der Zeit kein großes Ding mehr Wahl? und Drang“ erinnert, wir entdecken die tuell anspruchsvoller Musik ist einfach daraus zu machen. Unabhängig von allen Was soll man kombinieren mit Haydn? Seele eines an der Schwelle zur Romantik unglaublich bei Haydn. Er kann ein Rondo Theorien kommt es vor allem darauf an, Viele Cellisten wählen Konzerte aus der- stehenden Komponisten. Eine Tonspra- schreiben, das klingt wie ein einfaches mit welcher Intensität man sich einem selben Zeit, etwa von Kraft oder Monn. che, die schwer zu definieren und weder Lied oder ein Bauerntanz und dann, wie Werk nähert, und auf die Fähigkeit es zum Andere zu Haydns Zeit entstandene Kon- Barock noch Klassik ist – es ist einfach im D-Dur-Konzert, eine Sopranarie wie Leben zu erwecken. Wenn „historisch zerte sind zwar sehr schön, haben aber Carl Philipp Emanuel Bach. Er lässt sich in einer raffinierten Opernszene. Sehr informiert“ zu sein ein Werk zum Leben nicht diese Qualität. Ich entschied mich in kein Schema einordnen, er war ein elegant. Beide Stücke stellen ganz unter- bringt, mag ich das sehr. Wenn man Musik daher für ein Werk eines früheren Kom- freier Geist, wie Haydn. Deshalb fand ich schiedliche Anforderungen an den Inter- allerdings in ein Museum stellen will, wird ponisten, für Carl Philipp Emanuel Bach. es interessant diese beiden Komponisten preten. Virtuosität und Leichtigkeit mit es gefährlich. Wir spielen in moderner Er schrieb die bedeutendsten Cellokon- zusammenzubringen. Sanglichkeit zu verbinden, darauf kommt Stimmtonhöhe von 442 Hz auf modernen zerte vor Haydn, von den Barockkonzer- es letztlich an. Instrumenten und Darmsaiten. Wir haben ten Antonio Vivaldis einmal abgesehen. Was hat Sie motiviert die künstlerische Naturhörner im Orchester, sie mischen Ich habe sie auch recht häufig mit den Leitung der Zagreber Solisten zu über- Was bedeuten Ihnen Begriffe wie „Spiel- sich gut mit den Streichern, besonders Zagreber Solisten aufgeführt. Sie zeigen nehmen und damit auch in die Nach- praxis“ und „historisch informiert“, stre- den Celli und auch den Oboen, was eine eine andere Sicht auf die Konzertform folge seines Gründers, des Cellisten ben Sie nach einem bestimm­ten Klang­ gute Klangbalance ergibt. Ich spiele ein in der Zeit zwischen Barock und Klas- zu treten? ideal? Cello von Matteo Goffriller (1711), einen sik. Sie sind sehr virtuos, aber es wird Ich wurde eingeladen mit dem Orches- Ich gehöre einer Generation an, die ich modernen Bogen und eben Darmsaiten, noch nicht das ganze Griffbrett des Cel- ter zu konzertieren. Und sie suchten „postbarock“ nennen möchte. Für uns ist die ich auch bei Musik des 19. und 20. Jahr- los ausgenutzt. Umso mehr treten die gerade einen künstlerischen Leiter. Das das nicht mehr so ein großes Thema wie es hunderts benutze. Sie helfen dem Spieler, tieferen Register des Cellos hervor, der Orchester mobilisiert enorme Energie vielleicht einmal war. Wir leben nicht mehr einen bestimmten, persönlicheren Klang Klangcharakter ist dunkler. In den drei auf der Bühne, das mag ich sehr. Und sie in den 1950er Jahren. Es ist selbstverständ- zu finden. Einen Klang zu erzeugen ist nie Sätzen treten Orchester und Solist in sind bereit zu arbeiten, zu suchen und zu lich heute, dass man über gewisse Aspekte nur etwas Mechanisches oder Automati- einen interessanten Dialog, ähnlich wie experimentieren. Es sind sehr engagierte der „historischen“ Spielpraxis und Inter- sches, er entsteht unmittelbar aus dem in einem Concerto grosso der Barock- Musiker, alles was sie tun, geschieht mit pretation informiert ist. Jeder Streicher Augenblick heraus. zeit. Unglaublich, und sehr schwer ein- größter Hingabe. 6 7 Welches sind die Repertoireschwer- Rihm, das Nachtordnung heißt. Sehr beck de Burgos, Alan Gilbert, Lionel punkte, die Sie mit dem Orchester unterschiedliche Stücke also, die alle das Bringuier, Eliahu Inbal, Emmanuel Krivine, setzen möchten? Thema „Nacht“ behandeln. Musik in ihrer Yutaka Sado und Yan Pascal Tortelier Es ist mir wichtig vielseitig zu sein, Musik stilistischen Verschiedenheit und Vielfalt zusammengearbeitet. Er hat zahlreiche vom Barock bis zur zeitgenössischen zu präsentieren und dabei die Querver- Konzerte in Europa, Nord- und Südame- Musik aufzuführen. Es ist ja ein Streicher­ bindungen aufzuzeigen, das reizt mich rika und Asien in berühmten Konzertsä- ensemble, das natürlich gern klassisches sehr. len wie etwa der Wigmore Hall in Lon- Repertoire spielt, aber ebenso sehr an don, dem Schauspielhaus in Berlin, dem der Musik des 19. und 20. Jahrhunderts MARC Concertgebouw in Amsterdam, der Salle interessiert ist. Es geht uns um die ganze COPPEY Pleyel, dem Théâtre des Champs-Elysées Bandbreite der musikalischen Stile. Das und der Philharmonie in Paris, dem Gro- ist auch die einzige Möglichkeit für ein Der französische Cellist Marc Coppey, ßen Saal des Moskauer Konservatoriums Streicherensemble, sich im Konzertbe- der im Alter von 18 Jahren den Bach- sowie dem Metropolitan Museum in New trieb zu etablieren. Bis in die siebziger Wettbewerb gewann (1. Preis und Son- York gegeben. Er ist ein regelmäßiger Jahre hinein gab es viele gute Streicher­ derpreis für die beste Bach-Interpreta- Gast bei Festivals wie etwa von Radio ensembles. Aber seit dem Aufkommen tion), gilt als einer der führenden Cel- France Montpellier, in Straßburg, Besan- der Barock- und der Spezialensembles listen der Gegenwart. Bereits in jungen çon, La Roque d’Anthéron, Monte-Carlo, für zeitgenössische Musik sind diese nicht Jahren wurde Yehudi Menuhin auf ihn sowie der Folle Journée in Nantes und mehr so präsent wie sie es einmal waren. aufmerksam und lud ihn zu Gastspielen in Lissabon, dem Bachfest Leipzig, Musikfest Musiker zu Beginn des 21. Jahrhunderts Moskau und Paris ein, wo Marc Coppey Stuttgart, Kammermusikfestival Kuhmo müssen unterschiedliches Repertoire zusammen mit Yehudi Menuhin und Vik- und dem Festival Pablo Casals in Prades. auch unterschiedlich spielen. Das ist eine toria Postnikova auftrat. 1989 lud Mstis- Als passionierter Kammermusiker hat echte Herausforderung und darauf kon- law Rostropowitsch Marc Coppey zum Marc Coppey sich das Cello-Repertoire zentriere ich mich hauptsächlich. Zum Evian Festival ein, was der Auftakt zu sei- zusammen mit renommierten Künstlern Beispiel bieten wir ein Programm an mit ner Solokarriere sein sollte. wie Maria João Pires, Stephen Kovacevich, dem Titel „Nacht“: Eine kleine Nachtmusik Marc Coppey tritt regelmäßig mit Nicholas Angelich, Michel Béroff, Kun- von Mozart, Verklärte Nacht von Arnold füh­renden Orchestern auf und hat mit Woo Paik, Peter Laul, Augustin Dumay, Schönberg und ein Stück von Wolfgang bedeutenden Dirigenten wie Rafael Früh- Viktoria Mullova, Waleri Sokolow, Alina 8 9 Pogostkina, Ilya Gringolts, Janos Starker, sische Cellosonaten sowie ein Schubert- Paul Meyer, Emmanuel Pahud sowie mit Album eingespielt. den Tokio-, Takács-, Pražák-, Ébène- und Der Sender Arte hat kürzlich ein Live- Talich-Quartetten erarbeitet. Von 1995 Konzert Coppeys aller Bach-Suiten aus bis 2000 war er Mitglied des Ysaÿe- der Chapelle de la Trinité in Lyon voll- Quartetts. ständig übertragen. Marc Coppeys Repertoirewahl ist eklek­ Neben seiner Karriere als konzertie- tisch und innovativ. Er spielt regelmäßig render Solist und Kammermusiker ist die gesamten Bach-Suiten und andere, Marc Coppey Professor am Conserva- ähnlich berühmte Stücke des Repertoires, toire National Supérieur de Musique de aber auch selten zu hörende Werke. Paris und gibt Meisterklassen auf der gan- Das Aufführen und Fördern von zeitge- zen Welt. Er ist künstlerischer Direktor ZAGREBER SOLISTEN bouw (Amsterdam), Tschaikowsky-Saal nössischer Musik ist ihm ein besonderes des Kammermusikfestivals Colmar und (Moskau), Opera House (Sydney), Teatro Anliegen: Er ist Widmungsträger mehre- der Zagreber Solisten. Die Zagreber Solisten wurden 1953 als Real (Madrid), Teatro Colón (Buenos rer zeitgenössischer Werke und er gab Marc Coppey wurde in Straßburg Ensemble von Radio Zagreb unter der Aires), in der Royal Festival Hall (Lon- die Uraufführungen der Cellokonzerte geboren. Am Konservatorium seiner Hei- Leitung des renommierten Cellisten don), Philharmonie (Berlin), Sala Santa von Lenot, Tanguy und Monnet, sowie die matstadt studierte er Cello und setzte Antonio Janigro gegründet und werden Cecilia (Rom), Carnegie Hall (New York) französische und spanische Premiere des seine Ausbildung am Pariser Conserva- heute als eines der weltweit führenden und in der Victoria Hall (Genf). Sie waren Cellokonzerts von Elliott Carter. toire sowie an der Indiana University in Kammerorchester angesehen. Seit 2012 regelmäßig bei bedeutenden Festivals wie Marc Coppeys Aufnahmen haben gro­ Bloomington in den USA fort. Heute lebt tritt das Ensemble mit Sreten Krstić als Salzburg, Prag, Edinburgh, Berlin, Ber- ßen Anklang weltweit gefunden. Sie er in Paris. 2014 wurde er vom französi- Konzertmeister auf; er ist ebenfalls als gen, Barcelona, Istanbul, Prades, Ossiach umfassen Werke von Beethoven, Debussy, schen Kultusministerium zum Officier des Konzertmeister der Münchner Philhar- oder Dubrovnik zu erleben, und haben Emmanuel, Fauré, Grieg, Strauss, Dubois, Arts et des Lettres ernannt. moniker tätig. mit renommierten Solisten wie Alfred Bach, Dohnányi, Matalon und Dutilleux. Marc Coppey spielt ein seltenes Cello Die Zagreber Solisten haben über 3500 Brendel, James Galway, Katia Ricciarelli, Zusammen mit dem Pražák-Quartett hat von Matteo Goffriller (Venedig 1711), das Kon­zerte auf allen Kontinenten gegeben Zuzana Růžičková, Mario Brunello, Isa- Marc Coppey das Quintett von Schubert, „Van Wilgenburg“. und sind in wichtigen Musikzentren und belle Moretti, Guy Touvron, Jean-Pierre und zusammen mit dem Pianisten Peter berühmten Konzertsälen aufgetreten, so Rampal, Aldo Ciccolini, Lily Laskine, Laul die Cellosonaten von Brahms, rus- etwa im Musikverein (Wien), Concertge- Leonard Rose, Pierre Fournier, Christian 10 11 12 13 Ferras und Henryk Szeryng konzertiert. erfolgreiche Karriere von über sechzig Precise, commanding, free – Das Repertoire der Zagreber Solisten Jahren zurückblicken. Trotz gelegentli- Marc Coppey talks to Norbert Hornig about umfasst Werke des Barock, der Klas- cher, altersbedingter Personalwechsel Joseph Haydn’s Cello Concertos sik und Romantik bis hin zur zeitgenös- sind sämtliche Ensemblemitglieder – der sischen Musik, wobei ihr besonderes Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – The two cello concertos by Joseph cal virtues of the instrument. Of course Inte­resse kroatischen Komponisten gilt, geeint durch ihre unerschöpfliche Begeis- Haydn form part of every cellist’s core there is also French Classical repertoire, insbesondere denjenigen, die das musika- terung und Liebe zur Kammermusik, die repertoire: they are frequently per- which, regrettably, has slightly fallen lische Erbe ihres Landes repräsentieren sie mit großer Disziplin und auf hohem formed and have been recorded many into oblivion, such as the cello works by und der jüngeren Generation angehören. technischem Niveau vortragen. times. Why did you decide to record Duport. But Haydn definitely is the jewel Die Zagreber Solisten haben über sieb- these standard works once again? in the crown. zig Alben eingespielt und sind mit zahl- Translation: Viola Scheffel For us cellists, these Haydn concertos reichen Preisen ausgezeichnet worden, represent probably the most high-ranked Do you remember your first encounter so etwa mit dem Ersten Preis von Mar Classical repertoire with orchestra. with Haydn? del Plata, der Pablo Casals Medaille, der Of course we are slightly disappointed I started playing the Haydn concertos as a Elizabeth Sprague Coolidge Medaille, den about the fact that there are no Mozart child, later on in competitions, and finally Preisen Vladimir Nazor, Milka Ternina, or Beethoven cello concertos. Therefore on the concert stage. Since I started Josip Štolcer-Slavenski, Ivan Lukačić, Villa the Haydn concertos, apart from being collaborating with the Zagreb Soloists, Manin, UNESCO, der Stadt Zagreb, mit extremely beautiful, enjoy a very privi- I have also been performing them without der Silbernen CD von Records, leged standing. In addition to that, they a conductor, as concertante works from a mehreren -Preisen sowie der Silber- mark an important stage in the history of chamber music perspective. The orches- medaille der Kroatischen Musik-Jugend. cello literature. We have the Bach suites, tra is not very large – fifteen strings, two Während des Kroatienkriegs gaben die we have Boccherini’s works for cello, and oboes and two horns would probably Zagreber Solisten mehr als siebzig Bene- then these fabulous Haydn concertos correspond to the size of the ensemble fizkonzerte sowie zahlreiche Galakon- which definitely established the cello as that Haydn had at his disposal. zerte anlässlich der Unabhängigkeit ihres a solo instrument. They possess all the Heimatlandes. qualities one could wish for in a concerto. Soloists are often asked to perform Die Zagreber Solisten können als welt- Not only are they highly virtuosic, but Haydn’s cello concertos. Is there no berühmtes kroatisches Ensemble auf eine Haydn also skilfully emphasises the lyri- danger of succumbing to routine in 14 15 recordings, however beautiful these natural, never stiff. Formally, it is also ible. He can write a rondo that sounds works may be? immensely clear music – Haydn, after all, like a simple song or a peasant dance, When one records a work, one should was a pioneer of the sonata form in his and then – as in the D major concerto – do so with fresh ears, looking at it from string quartets and symphonies. He was a a soprano aria which seems to come a new perspective – even when one has free spirit, and elements of improvisation straight out of an inventive opera scene. lived with that music for a long time, as also feature in his compositions; and he Most elegant. The two pieces make in this case with the Haydn. But we have never repeated himself. The performer entirely different demands on the per- worked together for only two years, so is faced with similar challenges: preci- former. In the end, the most important everything is still novel, and we share sion and structural strictness should be thing is to combine virtuosity with light- the same enthusiasm for the music. We expressed in a commanding, yet free, ness whilst making the instrument sing. have played these pieces in a number of manner – like Haydn, who certainly was concerts, so a recording seems a natural not an academic composer. What do terms such as “performance progression. Haydn remains a challenge, practice” and “historically informed” time and again. It is easy to forget how The cello concertos by Haydn each mean to you – do you aim for a par- difficult these concertos are to play, sim- have a characteristic sound – what are ticular sound ideal? ply because they are so well-known and their fundamental differences? I am part of a generation that I would familiar. But nothing should sound dif- The C major concerto is a work of the like to call “post-Baroque”. For us, this ficult. The same goes for Mozart’s violin young Haydn, a typical example of the is no longer such a hot topic as it once concertos – the soloist should never be music still rooted in the first half of the may have been. We no longer live in seen to be struggling. eighteenth century: Baroque devices can the 1950s. Today, it is taken for granted easily be detected. The second concerto that one is informed about certain What difficulties does Haydn specifi- in D major was written around twenty aspects of “historical” performance cally pose? years later. The cantabile, bel canto aspect practice and interpretation. Every string It is highly precise music – that is an is very pronounced, going towards a player should know Leopold Mozart’s important point – making high demands dolce. There are many operatic elements violin tutor: it is so inspiring and instruc- on intonation and articulation, as well to these concertos, and this delicate mix- tive with regard to performing Classical as, of course, phrasing. It should always ture of folk music and intellectually chal- music. It is time to stop making a big issue sound precise and, at the same time, very lenging music with Haydn is just incred- out of it. And theories apart, it is essen- 16 17 tial to approach a piece of music with a Kraft or Monn. Other concertos written be pigeonholed; he was a free spirit, like tieth centuries. We want to cover the degree of intensity, and to bring it to life. at Haydn’s time are beautiful, but not of Haydn. That is why I found it intriguing to entire spectrum of musical styles. That is If “historically informed” means that a the same quality. I therefore decided to combine these two composers. also the only option for a string ensem- work is brought to life, I am very much include a work of an earlier composer, ble to establish itself in the music world. in favour. If, however, music is being put Carl Philipp Emanuel Bach. The Baroque What motivated you to take on the Until the seventies, there were many into a museum, it becomes dangerous. concertos of Antonio Vivaldi aside, he artistic leadership of the Zagreb Solo- good string ensembles. But, ever since We play at modern pitch, A=442Hz, on wrote the most important cello concer- ists, thus by implication succeeding the emergence of Baroque groups and modern instruments, using gut strings. tos before Haydn. I have also performed the ensemble’s founder, the cellist ensembles specialising in contemporary We use natural horns in the orchestra – them a good number of times with the Antonio Janigro? music, these are no longer as present as they mix well with the strings, particularly Zagreb Soloists. These works reveal a dif- I was invited to perform with the orches- they once were. Musicians of the early the cellos, but also with the oboes which ferent perspective of the concerto genre tra. And they happened to be looking twenty-first century have to have dif- makes for a good balance. I play a cello from the period between Baroque and for a new artistic director. The orches- ferent approaches for different reper- by Matteo Goffriller (1711) with a modern Classicism. They are virtuosic but do not tra mobilises enormous energy on stage toire. That is a real challenge and that is bow and gut strings which I also use for yet make use of the entire fingerboard which I like a lot. And they are prepared what I primarily focus on. We offer, for music of the nineteenth and twentieth of the cello. The lower registers of the to work, to search and to experiment. instance, a programme called “Night”: centuries. They assist the player in finding cello therefore emerge all the more and They are extremely committed musi- Eine kleine Nachtmusik by Mozart, Ver­ a particular, more personal, sound. It is the sonorities are lower. In the three cians; everything they do happens with klärte Nacht by Arnold Schoenberg and never a purely mechanical or automatic movements, orchestra and soloist enter the greatest devotion. a piece by Wofgang Rihm entitled Nacht­ exercise to create a sound; it emerges into an interesting dialogue, akin to that ordnung. Diverse pieces, all exploring the immediately, in the moment. in the Baroque concerto grosso. The On which repertoire do you intend to subject of “night”. To present music in its slow movement is incredible, and very focus with the orchestra? stylistic diversity and variety, revealing Your recording of the Haydn concertos hard to classify. There are moments of It is important to me to be versatile, to cross connections in the process: that, is rounded off by the A major concerto dark drama, anticipating the music of the perform music from the Baroque right to me, is truly tantalising. by Carl Philipp Emanuel Bach. Why “Sturm und Drang”: we discover the soul through to contemporary music. The this piece? of a composer on the cusp of Romanti- Zagreb Soloists are a string ensemble Translation: Viola Scheffel What should one programme with cism. An idiom which is neither Baroque who of course like to play Classical reper­ Haydn? Many cellists opt for concertos nor Classicism, and difficult to define – toire, but who are equally interested in from the same period, such as those by just Carl Philipp Emanuel Bach. He cannot the music of the nineteenth and twen- 18 19 Bringuier, Eliahu Inbal, Emmanuel Krivine, János Starker, Paul Meyer, Emmanuel Arte TV recently broadcast his live Yutaka Sado and Yan Pascal Tortelier, Pahud and the Tokyo, Takács, Pražák, performance (full-length) of the com- to name but a few. He has appeared in Ébène and Talich Quartets. From 1995 plete Bach Suites from the Chapelle de la numerous recitals in Europe, North and to 2000 he was a member of the Ysaÿe Trinité, Lyon. South America and Asia in prestigious Quartet. In addition to his solo career and his concert halls such as Wigmore Hall in Marc Coppey’s choice of repertoire chamber music activities, Marc Coppey is London, the Schauspielhaus in Berlin, the is eclectic and innovative. He frequently Professor at the Conservatoire National Concertgebouw in Amsterdam, the Salle plays the complete Bach Suites and other Supérieur de Musique de Paris and gives MARC Pleyel, the Théâtre des Champs-Elysées well-known concert repertoire, but also master-classes across the globe. He is COPPEY and the Philharmonie in Paris, the Great works that are rarely heard. Performing artistic director of the Colmar Chamber Hall of the Moscow Conservatory in and promoting contemporary music is Music Festival as well as the Zagreb Solo- French cellist Marc Coppey, winner of Moscow and the Metropolitan Museum very important to him: he is the dedica- ists. the Bach Competition Leipzig at the age in New York. He is a regular guest at tee of several contemporary works and Marc Coppey was born in Strasbourg, of eighteen (First Prize and Special Prize festivals including those of Radio-France- he played the world premieres of the France. He studied cello at the conserva- for the best interpretation of Bach), is Montpellier, Strasbourg, Besançon, La Cello Concertos by Lenot, Tanguy and tory of his home town, continued at the considered one of today’s leading cellists. Roque d’Anthéron, Monte-Carlo, the Monnet as well as the French and Span- Paris Conservatoire and at Indiana Uni- Early on Sir Yehudi Menuhin discovered Nantes and Lisbon “Folle Journée”, Bach- ish premieres of Elliott Carter’s Cello versity in Bloomington, USA. Today he his talent and subsequently invited him to fest Leipzig, Musikfest Stuttgart, Cham- Concerto. resides in Paris. He was made Officier make his Moscow and Paris debuts per- ber Music Festival Kuhmo and the Pablo Marc Coppey’s recordings have received des Arts et des Lettres by the French forming together with him and Viktoria Casals Festival at Prades. critical acclaim worldwide. They include Culture Ministry in 2014. Postnikova. In 1989, Mstislav Rostropo- An avid chamber music player, Marc works by Beethoven, Debussy, Emma- Marc Coppey performs on a rare cello vitch invited Marc Coppey to the Evian Coppey has explored and performed the nuel, Fauré, Grieg, Strauss, Dubois, by Matteo Goffriller (Venice, 1711), the Festival and from there his solo career cello repertoire with renowned artists, Bach, Dohnányi, Matalon and Dutilleux. «Van Wilgenburg». took off. among them Maria João Pires, Stephen Together with the Pražák Quartet, Marc A frequent soloist with leading orches- Kovacevich, Nicholas Angelich, Michel Coppey has recorded the Schubert Quin- tras, Marc Coppey has collaborated with Béroff, Kun-Woo Paik, Peter Laul, Augus- tet and with pianist Peter Laul the Brahms distinguished conductors such as Rafael tin Dumay, Viktoria Mullova, Valeriy Cello Sonatas, Russian Cello Sonatas and Frühbeck de Burgos, Alan Gilbert, Lionel Sokolov, Alina Pogostkina, Ilya Gringolts, a Schubert album. 20 21 Baroque, Classical, Romantic and con- in personnel, all members – past, present temporary music, with a particular focus and also future – are united by their out- on Croatian composers, especially those standing skill and discipline, paired with of the younger generation who represent inexhaustible enthusiasm and love for their country’s musical heritage. chamber music. Zagreb Soloists have recorded more than seventy albums and received numerous awards and accolades, includ- ing First Prize at Mar del Plata, the Pablo Casals Medal, the Medal of Eliza- beth Sprague Coolidge, the awards ZAGREB SOLOISTS (Moscow), Sala Santa Cecilia (Rome), Vladimir Nazor, Milka Ternina, Josip Carnegie Hall (New York), Opera House Štolcer-Slavenski, Ivan Lukačić, Villa Founded in 1953 as an ensemble of Radio (Sydney), Victoria Hall (Geneva), Teatro Manin, UNESCO, the City of Zagreb Zagreb under the artistic leadership of Real (Madrid) and Teatro Colón (Buenos Award, the Silver CD label of Croa- the renowned cellist Antonio Janigro, Aires). They have regularly appeared at tia Records, Order of Merit, several Zagreb Soloists have gained recognition celebrated music festivals such as those Croatian Porin Awards and the Silver as one of the world’s leading chamber in Salzburg, Prague, Edinburgh, Berlin, Medal of The Croatian Musical Youth. orchestras. Sreten Krstić has appeared as Bergen, Barcelona, Istanbul, Prades, During the Croatian War of Independ- the ensemble’s concertmaster since 2012; Ossiach, Dubrovnik and others, playing ence, Zagreb Soloists gave over seventy he is also concertmaster of the Munich with numerous distinguished soloists charity concerts and performed a large Philharmonic. including Henryk Szeryng, Alfred Bren- number of gala concerts on the occasion Zagreb Soloists have given over 3500 del, Christian Ferras, Pierre Fournier, of the celebration of independence of con­certs on all continents, performing Leonard Rose, James Galway, Jean-Pierre their home country. in major concert halls such as the Musik­ Rampal, Aldo Ciccolini, Katia Ricciarelli, Zagreb Soloists look back on over verein (Vienna), Concertgebouw (Ams­ Lily Laskine, Zuzana Růžičková, Mario sixty successful years as a renowned terdam), Royal Festival Hall (London), Brunello, Isabelle Moretti, Guy Touvron. Croatian classical music ensemble. Philharmonie (Berlin), Tchaikovsky Hall Zagreb Soloists’ repertoire encompasses Despite occasional, age-related changes 22 23 Joseph Haydn Cellokonzert Nr. 1 C-Dur Hob. VIIb:1 23:15 ① I. Moderato 8:59 ② II. Adagio 7:56 ③ III. Finale: Allegro molto 6:20

Cellokonzert Nr. 2 D-Dur Hob. VIIb:2 24:55 ④ I. Allegro moderato 14:53 ⑤ II. Adagio 5:13 ⑥ III. Allegro 4:49

Carl Philipp Emanuel Bach Cellokonzert A-Dur (H 439) 19:05 ⑦ I. Allegro 6:29 ⑧ II. Largo con sordini, mesto 7:27 ⑨ III. Allegro assai 5:09

Gesamtspielzeit: 67:31

Marc Coppey (Violoncello / Leitung) Zagreb Soloists

audite 97.716