ÖSTERREICHS INSIDERBLATT FÜR DIE ELEKTROBRANCHE Ausgabe 12/2014

E-HÄNDLERIN MIT 20 „WOLLTE IMMER

GZ: 14Z040117/P.b.b. Motopress Werbe-u. VerlagsgesmbH /Wilhelminenstaße 91/IIc/1160 Wien/Retouren an „Postfach 555, 1008 Wien“ /Wilhelminenstaße 91/IIc/1160 Wien/Retouren an „Postfach VerlagsgesmbH Werbe-u. Motopress GZ: 14Z040117/P.b.b. CHEFIN WERDEN“ Viele gehen – sie kommt Sandra Ertl eröffnet in Feldbach Elektro A Markt

„NJET“ ZU FJOT Die großen Weißen wollen nicht mehr WOLFGANG KREJCIK Von Dauerbrennern und bösen Überraschungen ABGESANG Die Branche fordert ihre Opfer THOMAS TÜRKOTT Mit Pioniergeist über den Tellerrand „IPAD-DEAL“ Zwischen Klärung und Klage JENS RADSZUWEIT Erste Bilanz nach dem X-Day

EDITORIAL Liebe Leser!

in blutiges Jahr für unsere Branche geht Menge Tipps, wie ich das Problem selbst lösen E zu Ende. Zwar mag der Jahreswechsel bei könne. Sollte ich das nicht schaffen, könne ich näherem Hinsehen eine allzu willkürlich gezo- ihn jederzeit wieder anrufen, auch am Sonntag, gene Grenze sein, aber es tut dennoch gut, das dann würde er sofort bei mir vorbeischauen. Gefühl zu haben, immer wieder neu anfangen Nun, einer seiner Tipps funktionierte tatsäch- zu können. Warum genau das funktioniert, lich und die alte Filterpumpe leistete wieder weiß ich nicht, aber Weihnachten zusammen ihre gewohnt guten Dienste. Ein paar Tage spä- mit dem Jahreswechsel macht irgendetwas mit ter rief mich der gute Mann an und erkundigte mir. Es stimmt mich versöhnlicher, weckt eine sich, wie es mir denn mit meinem Equipment positive Aufbruchstimmung und relativiert ginge. „Sehen Sie”, sagte er schließlich, „war- den über´s Jahr kumulierten Ärger. um hätte ich Ihnen eine neue Pumpe verkaufen sollen, wenn die alte noch in Ordnung ist. Der Daher möchte ich mich im letzten Editorial schnelle Umsatz interessiert mich nicht. Mein des Jahres auch nicht in der gebotenen Direkt- Zum Nachdenken Erfolgsrezept sind zufriedene Kunden, die mir heit über das Steuersparmodell von vertrauen. Denn die kaufen auch ihr Zubehör äußern oder über die Zukunft unserer Fach- bei mir und nicht im Internet.” handelsmessen sinnieren, sondern das hektische Jahr mit ein paar positiven Gedanken ausklingen lassen. Schließen möchte ich mit einer lieb gewonnenen Weih- nachtsgeschichte, die Bose-Manager Anton Schalkamp vor vie- Folgende Geschichte der im Südosten der USA beheimateten len Jahren im Journalistenkreis erzählt hat und die auch hier Cherokee-Indianer gab Ö1-Mann Günther Kaindelstorfer schon publiziert wurde. Sie soll ermutigen, offener für unge- jüngst während einer Sendung zum Besten: Eines Abends er- wöhnliche Ideen zu werden, an den Erfolg zu glauben und Er- zählt ein alter Cherokee seinem Enkel am Lagerfeuer von einem fahrungen weniger Bedeutung beizumessen: Kampf, der in jedem Men- schen tobe. Er sagt: „Mein Ich wollte eine neue Pumpe ordern. Er wollte „Als ich noch ein Kind Sohn, dieser Kampf wird von war, hatte ich als Jüngster der zwei Wölfen ausgefochten, mir keine liefern. Das war großartig. Familie immer eine Aufga- die in jedem von uns woh- be: Abends, wenn das Vieh nen. Einer ist böse. Er ist der Zorn, der Neid, die Eifersucht, gefüttert war, musste ich alle Türen abschließen. Diese Arbeit die Gier, die Arroganz, das Selbstmitleid, die Vorurteile, die Lü- verrichtete ich gerne und zuverlässig. Nur am 5. Dezember gen, der falsche Stolz und das Ego. Der andere ist gut. Er ist die weigerte ich mich. Auf die Frage meiner Eltern, warum ich Freude, der Friede, die Liebe, die Hoffnung, die Heiterkeit, die denn heute nicht abschließen wollte, erklärte ich ihnen, dass Demut, die Güte, das Wohlwollen, die Großzügigkeit, die Auf- ich Angst hätte, der Nikolo würde dann nicht hereinkommen richtigkeit, das Mitgefühl und die Loyalität.” Darauf denkt der können und mir nichts bringen. Meine Eltern beruhigten mich Enkel einige Zeit über die Worte des Großvaters nach und fragt und sagten, er würde durch das Schlüsselloch kommen. Ich schließlich: „Und welcher der beiden Wölfe gewinnt?” Darauf glaubte das erstmal nicht, weil ich mir nicht vorstellen konnte, antwortet der alte Cherokee: „Der, den du fütterst.” wie sich der dicke Nikolo mit all den Süßigkeiten durch die engen Schlüssellöcher von Hoftür, Tennentür und Küchentür Das ist eine von jenen schönen Geschichten, die gerade ob zwängen könnte. Aber meine Eltern sagten, ich müsse nur ganz ihrer Schlichtheit eine große Wirkung entfalten. Und weil die fest daran glauben, dann würde der Nikolo das auch schaffen. darin enthaltene Wahrheit unabhängig ist von Zeit und Ort. Das machte ich schließlich auch und am nächsten Morgen wa- ren meine Stiefel mit Leckereien gefüllt. Von da an wusste ich: Dazu passt ganz gut ein Erlebnis, das schon viele Monate Wenn man ganz fest daran glaubt, kann selbst der dickste Ni- zurückliegt und aus einer Jahreszeit stammt, in der ich nicht kolo durch drei Schlüssellöcher hindurch Süßigkeiten bringen. mit hochgezogenen Schultern und ebensolchem Mantelkragen Diese Überzeugung hat mich mein ganzes Leben lang begleitet die Zeit im Freien so kurz wie möglich zu halten trachtete, son- und mir in schwierigen Situationen immer wieder geholfen.” dern wo die Vorfreude auf eine Zeit in kurzärmeligen T-Shirts lockte. Es war die Zeit der Pool-Reinigung, des Filterpumpen- Ihnen allen wünsche ich nach dem täglichen Irrsinn des zu inschwungbringens und der innigen Hoffnung, dass sich das Ende gehenden Jahres etwas Zeit zum Nachdenken, Atem acht Grad Celsius kalte Wasser nach dem Füllen des Pools rasch schöpfen und Batterien aufladen. Außerdem die Umsicht, sich auf komfortable 25 Grad erwärmen möge. für das kommende Jahr nicht zu viel vorzunehmen, und die Kraft, das Wenige konsequent umzusetzen. In meinem Fall trat jedoch eine gröbere Schwierigkeit auf: Die Filterpumpe wollte nicht so recht. Sie pumpte und filter- DI Andreas Rockenbauer Herausgeber te mit einer Gemächlichkeit, die vielleicht die Algenpopulati- on, nicht aber mich erfreute. Also rief ich beim Poolfachmann meines Vertrauens an, um eine neue Pumpe zu ordern. Er aber bietet mehr Information weigerte sich, wollte mir keine liefern. Weil wir, wie er sagte, die Dinge nicht immer gleich wegwerfen und durch neue ersetzen sollten und die Pumpe sicherlich nicht kaputt sei. Das habe er Die Audioversion gibt’s als Download auf im Gefühl und er irre sich selten. Ich versuchte ihn vom Gegen- oder mittels QR-Code direkt teil zu überzeugen, er blieb stur. Aber er gab mir telefonisch jede aufs .

| 12/2014 3 IN DIESER E&W

Foto: Reed/ Andreas Kolarik

8 Njet! 16 Keine Lust zum Jubeln FJOT 2015 ganz ohne WW? W. Krejcik über Lieferanten, Internet & sonstige Quälereien

RUBRIKEN 27 WEIHNACHTSRETTER TELEKOMMUNIKATION UNTERWEGS Assona: Vierter Auftritt von 41 TRAGBAR 3 EDITORIAL Kommentar Zum Nachdenken Rudi Rentier 42 NEUE ART DES VERKAUFENS 36 ÜBER DEN RAND 28 LÖSUNGSANBIETER ALS PIONIER T-Mobile-Vertrieb nach der 66 VOR 20 JAHREN A1 Business Partner Thomas Neupositionierung Türkott expandiert über den 44 VIRTUELLE MARKTLÜCKE Tellerrand Michael Krammer meldet HINTERGRUND 32 TREND FESTIGT SICH LEIDER sich zurück Hinausverkaufsbilanz Jänner bis 45 ARBEIT, AUFTRÄGE, UMSÄTZE 7 KOMMT DIE RETOURKUTSCHE? Oktober 2014 Agfeo Roadshow 2014 Kommentar 33 RAT & TAT 46 WETTBEWERB UND INNOVATION 8 KLARES „NJET“ ZU FJOT Freiwillige Zahlungen an Ein widersprüchliches Jahr in einer Miele, Electrolux/AEG und BSH Mitarbeiter schnellen Branche kommen nicht auf die FJOT 2015 34 „OHNE UNS GEHT NICHTS” 48 AKTUELLES 12 „ICH WOLLTE IMMER CHEFIN Tag der Elektrotechnik WERDEN“ Die 20-jährige Sandra Ertl 37 AKTUELLES eröffnet Elektro A Markt 38 EIN WEITER BLICK NACH 16 „HALTE JUBELMELDUNGEN VORNE NICHT MEHR AUS“ Energie-Zukunft im Jahr 2121 Wolfgang Krejcik über Dauerbrenner und böse Überraschungen für den EFH 20 DAS DICKE ENDE Köck: iPad-Betrug geklärt 22 ENTHUSIASTEN UND MUFFEL Weihnachten nach GfK 24 DER OPTIMISMUS ÜBERWIEGT Rück- und Ausblick – Was kann

die Branche erwarten?

IMPRESSUM IMPRESSUM

MEDIENINHABER (VERLEGER) ANZEIGENLEITUNG Das Abonnement verlängert sich um ein weiteres UND ANZEIGENVERWALTUNG Mario Ernst Jahr, wenn es nicht bis spätestens 31.10. lfd. Jahres Motopress Werbe- u. VerlagsgesmbH, GRAFIK schriftlich gekündigt wird. 1160 Wien, Wilhelminenstraße 91/II C, Alexander Kuhn, Katrin Rehling Telefon: 01/485 31 49 Serie, Fax: 01/486 90 32/30, Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos Internet: www.elektro.at, GRUNDLEGENDE RICHTUNG wird keine Haftung übernommen. Bei mit „Advertorial” E-Mail: [email protected], [email protected] Unabhängige Fachzeitschrift für den Elektrohandel gekennzeichneten Seiten handelt es sich um bezahlte und das -gewerbe GESCHÄFTSFÜHRER Anzeigen. DI Andreas Rockenbauer, Ronald Rockenbauer B.A HERSTELLER Druck Styria GmbH & CoKG, HERAUSGEBER 8042 Graz, Styriastraße 20 DI Andreas Rockenbauer, Helmut J. Rockenbauer ABONNEMENTS CHEFREDAKTEUR Ein Jahresabonnement für Österreich Mag. Dominik Schebach 11 Ausgaben EUR 69,30 (inkl. 10% MWSt.), REDAKTION Einzelpreis EUR 9,24 (inkl. 10% MWSt.), Stefanie Bruckbauer, Ing. Karl Pichler, Preis für Auslandsabonnement Die aktuellen Auflagezahlen und Anzeigenpreise DI Andreas Rockenbauer, Helmut J. Rockenbauer, Europa EUR 132,- (inkl. 10% MWSt.), entnehmen Sie unseren Mediadaten auf Ronald Rockenbauer B.A., Wolfgang Schalko Übersee EUR 225,-. www.elektro.at

4 | 1/2014 20 Dickes Ende 42 Erste Bilanz nach dem X-Day iPad-Fall aufgeklärt J. Radszuweit: Die neue Art des Verkaufens

MULTIMEDIA HAUSGERÄTE

49 EIN- UND AUSSICHTEN 57 WEIHNACHTSWUNDER Kommentar Kommentar 50 WAS WAR, IST UND SEIN WIRD 58 VON POSITIV, STABIL BIS HER- Jahresrückblick AUSFORDERND, TURBULENT 52 PLÖTZLICH GESCHICHTE Große- & kleine Hausgeräte: Ein Der Markt und seine Rückblick auf 2014 prominenten Opfer 62 AKTUELLES 54 AKTUELLES 64 WOHNEN, KOCHEN, ESSEN IM 56 ZWISCHEN HOFFEN UND MORGEN 52 Geschichte BANGEN Das 5. miele//stubn21:gespräch Prominente Marken-Opfer Metz ist insolvent 65 SCHWERGEWICHT & PUBLIKUMSMAGNET Messe-Jahr 2015 - Teil II: Wohnen & Interieur und Ambiente

ManageMent | Coverstory

Hier steHt eine ÜberscHrift Wir brauchen die FuturaSTORYLINK Nicht einmal von der allmächtigen Interpunktion werden die Blindtexte beherrscht – ein geradezu unortho- graphisches Leben. Eines Tages aber beschloß eine kleine Zeile Blindtext, ihr Name war Lorem Ipsum, hinaus zu gehen in die weite Grammatik. Der Storylink ist Ihr Wegweiser via STORYLINK: 1378013 TExT: Dominik schebach | FzuOTO: Dominik mehr schebach Information | INFO: www.elektro.at auf Weit hinten, hinter den Wortbergen, umgeschrieben worden und alles, was geradezu unorthographisches Leben. Ei- fern der Länder Vokalien und von ihrem Ursprung noch übrig wäre, sei www.elektro.at.nes Tages aber beschloß eine kleine Zeile Vom Video bis zur Konsonantien leben die Blindtex- das Wort “und” und das Blindtextchen Blindtext, ihr Name war Lorem Ipsum, te. Abgeschieden wohnen Sie? solle umkehren und wieder in sein eige- Powerpoint-Präsentation,hinaus zu gehen in die weite Grammatik. vom Excel- Ein kleines Bächlein namens Duden nes, sicheres Land zurückkehren. Werbe- fließt durch ihren Ort und versorgt sie texter auflauerten wieder mißbrauchten. SheetNicht einmal bis von derzur allmächtigen Fotogalerie. mit den nötigen Regelialien. Interpunktion werden die Blindtexte Konsonantien leben die Blindtexte. beherrscht – ein geradezu unortho- Es ist ein paradiesmatisches Land, in Abgeschieden wohnen Sie. graphisches Leben. Eines Tages aber dem einem gebratene Satz- Ein kleines Bächlein namens Duden beschloß eine kleineMit Zeile elektro.at Blindtext, einfach besser teile in den Mund fliegen. fließt durch ihren Ort und versorgt sie ihr Name war Lorem Ipsum, hinaus Nicht einmal von der allmächtigen Inter- mit den nötigen Regelialien. zu gehen in dieinformiert weite Grammatik. – schauen Sie rein! punktion werden die Blindtexte be- Ihr davon ab, da es dort wimmele von bö- herrscht – ein geradezu unorthographi- Es ist ein paradiesmatisches Land, in sen Kommata, wilden Fragezeichen und sches Leben. Eines Tages aber beschloß dem einem gebratene Satz- hinterhältigen Semikoli, doch das Blind- eine kleine Zeile Blindtext, ihr Name teile in den Mund fliegen. textchen ließ sich nicht beirren. Es pack- war Lorem Ipsum, hinaus zu gehen in die Weit hinten, hinter den Wortbergen, fern te seine sieben Versalien, schob sich sein weite Grammatik. der Länder Vokalien und Konsonantien Initial in den Gürtel. leben die Blindtexte. Abgeschieden woh- Der große Oxmox riet. nen Sie in Buchstabhausen an der Küste Ihr davon ab, da es dort wimmele von bö- des Semantik, eines großen Sprachozeans. bietet mehr Information sen Kommata, wilden Fragezeichen und Ein kleines Bächlein namens Duden fließt via STORYLINK: 1378012 hinterhältigen Semikoli, doch das Blind- durch ihren Ort und versorgt sie mit den textchen ließ sich nicht beirren. Es pack- nötigen Regelialien. Es ist ein paradies- : beschreibung file te seine sieben Versalien, schob sich sein matisches Land, in dem einem gebratene : beschreibung file Initial in den Gürtel und machte sich auf Satzteile in den Mund fliegen. Nicht ein- : beschreibung den Weg. Die Copy warnte das Blindtext- mal von der allmächtigen Interpunktion : beschreibung file chen, da, wo sie herkäme wäre sie zigmal werden die Blindtexte beherrscht – ein : beschreibung file

Box IntervIew Im Heft auf elektro.at Da passt was nicht! Weit hinten, hinter den Wortbergen, fern der Länder Vokalien und Konsonantien leben die Blindtexte.

Weit hinten, hinter den Wortbergen, ihr Name war Lorem Ipsum, hinaus zu sicheres Land zurückkehren. Werbetexter fern der Länder Vokalien und Kon- gehen in die weite Grammatik. Ja. auflauerten wieder mißbrauchten. sonantien leben die Blindtexte? Frohe Weihnachten & Ein kleines Bächlein namens Duden Der große Oxmox riet? Es ist ein paradiesmatisches Land, fließt durch ihren Ort und versorgt sie Ihr davon ab, da es dort wimmele von bö- in dem einem gebratene Satz- mit den nötigen Regelialien. sen Kommata, wilden Fragezeichen und teile in den Mund fliegen. hinterhältigen Semikoli, doch das Blind- Nicht einmal von der allmächtigen Inter- einen guten Rutsch Es ist ein paradiesmatisches Land, in textchen ließ sich nicht beirren. Es pack- punktion werden die Blindtexte be- dem einem gebratene Satz- te seine sieben Versalien, schob sich sein herrscht – ein geradezu unorthographi- teile in den Mund fliegen? Initial in den Gürtel und machte sich auf sches Leben. Eines Tages aber beschloß Nicht einmal von der allmächtigen Inter- den Weg. Die Copy warnte das Blindtext- eine kleine ZeileIhre Blindtext. Zusatzinformationen Aber so wünschen Redaktionshund Bobby & daspunktion werdenTeam die Blindtexte der be- chen, E&W! da, wo sie herkäme wäre sie zigmal nicht einmal die von der allmächtigen herrscht – ein geradezu unorthogra- umgeschrieben worden und alles, was von Interpunktion werden die Blindtexte be- phisches Leben. Nicht einmal von der ihrem Ursprung noch übrig wäre, sei das herrscht einem gebratene Satzteile in den allmächtigen Interpunktion. Die Copy Wort “und” und das Blindtextchen sol- Mund fliegen die Blindtexte beherrscht warnte das Blindtextchen, Eines Tages le umkehren und wieder in sein eigenes, einem gebratene Satzteile in den Mund aber beschloß eine kleine Zeile Blindtext, fliegen. | 12/2014 5

3 | 9/2013 Ihr Erfolg ist unser gemeinsames Ziel!

Gesegnete Weihnachten und ein erfolgreiches neues Jahr wünscht

ElectronicPartner

Mag. Michael Hofer, Geschäftsleiter Kooperation, freut sich auf Ihren Anruf unter +43 2236 90550-101 oder per E-Mail an [email protected].

Informieren Sie sich persönlich über die Leistungen von ElectronicPartner. HINTERGRUND

JENS GRUMBACH NEUER KAUFM. LEITER DOMINIK SCHEBACH Hummer verlässt EP: Der bisherige Geschäftslei- ter Alfred Hummer hat sich für eine neue Lebensplanung ent- KOMMT DIE schieden und ElectronicPart- ner Austria zum 30. Novem- RETOURKUTSCHE? ber 2014 auf eigenen Wunsch verlassen. Somit zeichnet nun Die Nachricht hat in der Redaktion für hektische Betrieb- Michael Hofer als alleiniger samkeit geführt: Als uns zugetragen wurde, dass gleich drei Geschäftsleiter für die ope- große Namen aus der Weißware sich ohne große Vorankün- rative Führung in Österreich digung von den Frühjahrsordertagen zurückziehen wollen, verantwortlich. „Wir danken Alfred Hummer hat sich für eine um sich ganz auf die Futura zu konzentrieren, glühten zuerst Alfred Hummer für seine en- neue Lebensplanung entschie- einmal bei uns die Telefonleitungen und die gagierte Arbeit und wünschen den. legten Überstunden ein. Dann die Bestätigung: AEG, die ihm für seine weitere Zukunft BSH und Miele werden 2015 nicht auf den Ordertagen ver- alles erdenklich Gute”, so Ho- treten sein. Sie folgen damit dem Beispiel Liebherrs. Dieses fer, der zusätzlich zu seinen Unternehmen war bisher schon nicht auf den FJOT präsent. bisherigen Aufgaben in den Sparten Kooperation, Marke- Wenn das nicht schief geht. Sobald die Zugpferde fehlen, ting und New Business auch dann werden es sich auch die anderen WW-Anbieter über- die Agenden im Bereich Ein- legen, ob sie bei den Ordertagen präsent sein wollen. Mit kauf übernimmt. Die Agenden dem Absprung der großen Weißware vom Frühjahrsevent Finanzen, Controlling und steht aber zu befürchten, dass es zu einer Retourkutsche der Logistik verantwortet als kauf- Braunwaren-Aussteller kommt. Diese – schon seit jeher eher männischer Leiter Jens Grum- Jens Grumbach übernimmt in in Richtung Frühjahr orientiert – könnten sich unter die- bach, der zur Unterstützung Zukunft die Agenden Finanzen, sen Umständen dazu entschließen, ganz auf die Futura im Hofers neu zu EP: gestoßen ist. Logistik und Controlling. Herbst zu verzichten und stattdessen nach Berlin zur IFA ausweichen. Dann wäre die große österreichische Handels- messe, die die gesamte Branche abbildet und damit große Anziehungskraft für den Fachhandel ausübt, tot. Mit ande- DEUTSCHE OBSOLESZENZSTUDIE ren Worten: Es steht die ganz reale Gefahr im Raum, dass es Erste Fakten anstatt zwei Branchenevents in Zukunft gar keines mehr gibt. Mit dieser Einschätzung stehe ich nicht alleine da. Andere Die Debatte um die angebliche künstliche Obsoleszenz wur- Branchenteilnehmer teilen diese Befürchtung mehr oder de im vergangenen Jahr in Deutschland und Österreich sehr weniger offen. Es steht jedem Unternehmen frei, seine emotional geführt. Jetzt gibt es erstmals harte Fakten und nicht Marketingmittel nach eigenem Gutdünken zu verwenden, nur Bauchgefühl, denn das deutsche Umweltbundesamt hat die und wenn die FJOT für die großen Namen der Weißware ersten Ergebnisse einer Studie zum „geplanten Verschleiß“ ver- nicht die Erwartungen erfüllen, dann müssen sie auch die öffentlicht. Dabei wird ein allgemeiner Trend zur Verkürzung entsprechenden Entscheidungen treffen. Aber – wie immer der Nutzungsdauer von Elektrogeräten konstatiert. im Leben – droht dann das Gesetz der „unbeabsichtigten Konsequenzen“ gnadenlos zuzuschlagen. Denn nun werden Die endgültige Studie, die das UBA 2013 beim Öko-Institut auch die anderen Stützen von Ordertagen und Futura, ein- und der Uni Bonn in Auftrag gegeben hat, soll Mitte 2015 fer- schließlich der Kooperationen, die Sinnfrage stellen und ihr tig sein und eine „fundierte Datengrundlage zur Beschreibung Engagement in Salzburg überprüfen. In diesem Fall würde und Beurteilung von Obsoleszenz schaffen“. Das vorab präsen- die Aktion, die Futura auf Kosten der Ordertage zu stärken, tierte Papier enthält vor allem Daten zur Nutzungsdauer von nach hinten losgehen. Für den Fachhandel stellt sich dann Notebooks, Fernsehern und Großgeräten. Auch Ursachen für die Frage, was kommt danach. Raufen sich die unterschied- den Neukauf wurde auf den Grund gegangen. Demnach sank lichen Foren wieder zusammen oder wird dann jeder seinen die Nutzungsdauer von TV-Geräten von zwölf auf 5,6 Jahre u.a. eigenen Weg verfolgen. Eines steht jedenfalls fest: Eine Zer- deswegen, weil die Kunden bei Flat-TVs schneller upgraden. splitterung der Messelandschaft hilft dem Fachhandel gar Bei der großen WW wurde dagegen ein Rückgang der Nut- nicht. Der müsste dann deutlich mehr Zeit investieren, um zungsdauer von 14,1 Jahren auf 13 Jahre konstatiert. Allerdings die unterschiedlichsten Informationsveranstaltungen seiner hätte sich der Anteil an Hausgeräten, die bereits in den ersten Lieferanten zu besuchen – oder sich zeiteffizient auf deutlich fünf Jahren den Geist aufgeben, in den Jahren von 2004 bis weniger Lieferanten konzentrieren. 2012 von 3,5% auf 8,3% mehr als verdoppelt.

EINBLICK bietet mehr Information „Ich dacht‘, mich tritt ein Pferd.“ „Der Bundesminister kann so in seine Fürstenschatulle, wie ich sie nenne, greifen, wenn ihm ein Die Audioversion gibt’s als Download auf Künstler lästig ist.” oder mittels QR-Code direkt SEITE 8 SEITE 16 aufs Smartphone.

| 12/2014 7 HINTERGRUND

DIE GROSSEN HAUSGERÄTE SAGEN ‚NEIN“ ZU DEN FRÜHJAHRSORDERTAGEN Klares „Njet” zu FJOT Dass das Tauziehen zwischen Braun und Weiß um den besseren Messetermin zuletzt immer heftiger geworden ist, war bekannt. Dass das Ganze statt in einem Kompromiss jedoch im geschlossenen Rückzug der großen Weißwarenanbieter von den Frühjahrsordertagen münden würde, kam dann doch ziemlich überraschend. Die Reaktionen reichen von Unverständnis bis Entsetzen. Denn als „Revanchefoul” bleibt zu befürchten, dass sich die Braune jetzt von der Futura distanziert und damit am Ende des Tages beide Messen geschwächt sind. Messen, die der österreichische Handel dringend benötigt. Eine Bestandsaufnahme.

TEXT: Stefanie Bruckbauer | FOTOS: Hersteller, Redaktion | INFO: www.elektro.at

Bild aus vergangenen Tagen: Die großen Player Miele, Electrolux & BSH werden ab 2015 nicht mehr an den FJOT teilnehmen.

a, es stimmt! Miele wird 2015 nicht gemeinsamen Messetermin für Braun- Futura wird Miele auch auf den küchen- J mehr an den FJOT teilnehmen! Wir und Weißware zu finden. „Allen Herstel- wohntrends ausstellen, die in Österreich haben beschlossen, dass wir uns 2015 voll lern war klar, dass zwei österreichische nur alle zwei Jahre stattfindet. und ganz auf die Futura konzentrieren Messen im Jahr auf Dauer nicht durchzu- werden“, so Miele Österreich GF Mar- stehen sind – auch wenn das die Koopera- Melzer bedauert sehr, dass keine Eini- tin Melzer gegenüber E&W. Die Grün- tionen nicht so sehen.“ Der Versuch einer gung auf einen gemeinsamen Termin zu- de für diese Entscheidung sind: „Die Einigung blieb jedoch vergebene Liebes- stande gekommen ist. Auf der anderen Futura zählt im Schnitt 7000 Besucher, müh, nachdem sich die Weiße aus nach- Seite habe sich das aber abgezeichnet. die FJOT nur 2000. Die wesentlichen vollziehbaren Gründen „Jeder Hersteller muss Neuheiten gibt es in der Weißware im auf einen Termin un- Das ist keine Entscheidung sich dafür entscheiden, Herbst und nicht im Frühjahr. Und es ist mittelbar nach der IFA gegen die FJOT, sondern eine was das Beste für ihn doch nur mäßig spannend, dem EFH im versteifte, während die Entscheidung für die küchen- ist.“ Außer Streit steht April Geräte zu zeigen, die er schon im Braune geschlossen für wohntrends und – vor allem für den Miele GF: „Es Geschäft stehen hat. Darüber hinaus gab das Frühjahr votierte. – für die Futura. sollte auf jeden Fall es vom Bundesgremium eine Befragung Melzer: „Nachdem die- eine Fachhandelsmes- zur heimischen Messesituation und die se Diskussion im Okto- Alfred Janovsky se in Österreich geben! ergab, dass 85% der Fachhändler einen ber erst recht spät statt- Das ist unerlässlich.“ Messetermin im Herbst bevorzugen“, er- fand und kein grüner Zweig in Sicht war, Für Miele sei es auch keine Alternative, läutert Melzer und ergänzt: „So lange sich schrieb die Reed Messe daraufhin wieder die Fachhändler auf die IFA nach Berlin diese Rahmenbedingungen nicht ändern, beide Termine für 2015 aus.“ zu schicken: „Dort würden auch nur die wird Miele den FJOT auch die kommen- Wenigsten hinfahren. Es ist wichtig, dem den Jahre fern bleiben.“ Miele möchte Miele habe anschließend lange über- EFH in Österreich ein Angebot zu ma- sich auf die Futura konzentrieren – „mit legt, wie sich das Unternehmen in dieser chen“, sagt Melzer. voller Kraft“, wie der Miele GF sagt. Situation positionieren soll. „Wir wollten nicht, dass unsere Entscheidung als Schritt Bei Miele hofft man sehr, dass die Futu- HINTERGRUND gegen die Kooperationen gedeutet wird“, ra auf Grund der Entscheidung gegen betont Melzer. Schließlich beschloss man die FJOT gestärkt wird. „Das ist unsere Im Oktober gab es ein Meeting aller dennoch, die „deutlich stärkere“ Messe Absicht“, so Melzer, der übrigens große im FEEI vertretenen Branchen, wo zu besuchen – also die Futura. Und die Hoffnung in die „Futura Neu“ legt: „Das laut Melzer versucht wurde, einen FJOT erst mal sein zu lassen. Neben der neue Hallenkonzept, im Zuge dessen alles

8 | 12/2014 HINTERGRUND

Zwei Lager: (v.li.) Alfred Janovsky, Martin Melzer und Michael Mehnert (nicht im Bild) haben sich gegen die FJOT (und für die Futura) ent- schieden. Red Zac Vorstand Alexander Klaus findet das schade. Er hätte die Hersteller gerne auf beiden Messen gesehen. in Halle 10 wandert, ist vielversprechend. „Im direkten Vergleich ist die Futura mit der ob dieser Entwicklung überhaupt Alle sind näher beisammen, es gibt weniger heuer 7.000 Fachbesuchern den FJOT nicht erfreut ist und erst durch E&W lange Gänge und Wege dazwischen. Einige mit 2.000 natürlich auch aufgrund der von dieser Entscheidung erfuhr: „Das ist Hersteller überlegen, ihre Stände kompak- nackten Zahlen überlegen und damit sehr bedauerlich!“, so Alexander Klaus’ ter zu gestalten. Die Futura hat meines Er- die wichtigere Messe. erste Reaktion. „Wir achtens eine gute Chance, eine gute, sinn- Selbst wenn man eine Ich finde es sehr schade, dass halten große Stücke auf volle Fachhandelsmesse zu werden.“ Fachmesse prinzipiell dieser Weg eingeschlagen die Zusammenarbeit wird. Das ist kein positives nicht an der Anzahl der mit diesen Herstellern. Signal in Richtung Handel. AUF KIRTAGEN TANZEN Besucher messen darf Und ich hätte mir ehr- oder an der Ordertä- Alexander Klaus lich gesagt schon erwar- Neben Miele wird auch Electrolux mit tigkeit, sondern an den tet, dass sie dabei sind. der Marke AEG nicht mehr an den FJOT Kundenkontakten. Denn diese – und da- Ich finde es sehr schade, dass dieser Weg teilnehmen. GF Alfred Janovsky: „Als Fol- her bin ich ein klarer Befürworter einer eingeschlagen wird! Das ist kein positives ge der wirtschaftlichen Rahmenbedingun- starken Fachmesse – sind nirgendwo in Signal Richtung Handel!“ gen muss sich mittlerweile jeder Hersteller derart kurzer Zeit erzielbar.“ fragen, wo genau seine Schwerpunkte lie- Es sei bekannt, dass es im Frühjahr gen und auch seine Messestrategie da- Eine Fachmesse wie die Futura sei zwar kaum Neuheiten bei den großen Hausge- nach ausrichten. Für uns als Electrolux ist keine klassische Ordermesse mehr, „sie ist räten gäbe, „aber man könnte den Mes- ganz klar, dass die Futura im Herbst eine aber mit Sicherheit ein starker und wich- seauftritt dementsprechend dezent hal- ganz wichtige Messe als Trendbarometer tiger Impulsgeber, auf den die Branche ten und die Messe dazu nutzen, mit den für Österreich ist. Auch der Zeitpunkt nicht verzichten darf“, so Janovsky. Und Händlern zu kommunizieren bzw. den passt, weil unsere neuen Lineups immer weiter: „Es wird jedoch auch in Zukunft Handel über Aktionen zu informieren.“ im Herbst kommen, das Frühjahr für uns ein wichtiges Thema sein, inwieweit man Vor allem würden diese Hersteller etwas also von eher untergeordneter Bedeutung den Handel zum Messebesuch der Futu- versäumen, wenn sie nicht dabei sind: ist, was Neuheiten anbelangt. Parallel ra motivieren kann. Da gibt es sicherlich „Es werden – davon gehe ich aus - ande- dazu hat sich die ‚küchenwohntrends’ im noch Potenzial.“ re Weißwaren-Hersteller auf den FJOT Frühjahr in Richtung Küchenmöbelhan- ausstellen, und die werden einen Vorteil del zusehends etabliert.“ Ob eine Futura nur noch mit WW- daraus ziehen, wenn der eine oder andere und Kleingeräte-Ausstellern haltbar sein Mitbewerb nicht vor Ort ist.“ Klaus ver- Und da man „nicht auf allen Kirtagen wird, wenn die UE sich vielleicht nur weist in diesem Zusammenhang auf die tanzen“ könne, habe sich Electrolux eben noch auf die FJOT konzentriert, weiß Erfahrungen, die gemacht wurden, als entschlossen, nicht auf den Frühjahrsor- Janovsky nicht: „Ich will es aber stark einige UE-Hersteller der Futura fern blie- dertagen 2015 auszustellen. „Das ist aber hoffen. Denn sind wir uns ehrlich: Keine ben: „Jene Hersteller, die auf der Futura keine Entscheidung gegen die FJOT, son- Messe ist auch keine Lösung. Am Besten waren, gewannen – zumindest bei Red dern eine Entscheidung für die küchen- wäre es natürlich, wenn auch die UE auf Zac – sukzessive mehr Marktanteile als wohntrends und – vor allem – für die der Futura stark vertreten ist.“ jene, die nicht dabei waren.“ Futura. Denn ohne die Futura würde im Herbst ein Informationsvakuum entste- „SEHR BEDAUERLICH“ STATT ZWEI - KEINE? hen, das auch durch eine IFA nicht aufge- fangen werden könnte“, betont Janovsky. Auch die BSH wird ab 2015 durch Wir fragten auch bei Expert nach, was FJOT-Absenz glänzen. Zu den Gründen die Kooperation davon hält, dass manche 2000 STATT 7000 für diese Enscheidung wollte das Unter- Big Player nicht mehr „mitspielen“. Alfred nehmen allerdings keine Stellungnahme Kapfer dazu: „Ich finde es schade, dass so Als einen Grund, der für die Futura abgeben. wichtige Partner des EFH den Frühjahrs- und gegen die FJOT spreche, führt auch ordertagen fernbleiben. Solche Veranstal- Alfred Janovsky dasselbe Argument wie Sehr wohl eine Stellungnahme beka- tungen funktionieren für den Fachhandel Martin Melzer an: die Besucherzahlen. men wir hingegen vom Red Zac Vorstand, nur, wenn die gesamte Branche vertreten

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im kleinen Rahmen, deren Kosten über- schaubar sind und: „Der Zeitpunkt dieser Messe ist für die Braune Ware ideal, denn im Frühjahr bringen alle ihre neuen Line- Ups auf den Markt, die sie den Fachhänd- lern komprimiert an zwei Tagen zeigen können“, so Blumberger weiter. Er gehe übrigens davon aus, dass die Fachhändler trotzdem auf die Ordertage kommen wer- den. „Ich persönlich glaube nicht, dass wir viel weniger Besucher zählen werden. Ich bin sogar überzeugt davon!“ „NICHT VON VORTEIL“

Blumberger kann „irgendwie“ nachvoll- Der Sprecher des FEEI Kleingeräte-Forums, Sprecher des FEEI UE-Forums, Christian ziehen, dass sich die WW-Hersteller so Peter Pollak, ist entsetzt: „Ich dachte, mich Blumberger: „Der Schritt der WW-Hersteller tritt ein Pferd, als ich das erfuhr.“ ist sicher nicht zum Vorteil der Branche!“ entschieden haben. „Es gibt bei den gro- ßen Hausgeräten keine neuen Produkte im Frühjahr. Das muss man berücksichtigen!“ ist.“ Natürlich würden die Industriepart- Thema, dass die großen Hausgeräte bei Auf der anderen Seite findet Blumberger: ner für sich entscheiden, ob sie an so den FJOT aussteigen werden. Es war na- „Im Sinne der gesamten Branche erachte einer Veranstaltung teilnehmen wollten. türlich die Rede davon, dass die Messe- ich diesen Schritt aber nicht als sehr ge- Expert würde diese Sache auf jeden Fall Auftritte kleiner würden. Aber nicht, dass scheit. Immerhin gliedert sich damit fast bei den Jahresgesprächen thematisieren. man gar nicht mehr dabei sein wird. Das die halbe Branche von der Frühjahrsmes- „Auch wollen wir uns zum jetzigen Zeit- wurde mit keinem Wort erwähnt. Ich se aus.“ Blumberger findet es persönlich punkt alle Optionen offen halten...“, so verstehe nicht, warum „traurig“, dass sich die Kapfer, der eine ganz bestimmte Gefahr nicht mit offenen Kar- Die Erde wird sich auch ohne Hersteller der großen sieht: „Und zwar, dass durch die Auffas- ten gespielt wurde!“ Auf große Hausgeräte weiter Hausgeräte so entschie- sungsunterschiede zwischen den beiden der anderen Seite sagt drehen. den haben. „Man muss Warengruppen beide Events geschwächt Pollak: „Die Erde wird Peter Pollak ja nicht immer so groß werden. Es wäre wirklich blöd, wenn es sich auch ohne große und pompös auftreten, sich auf zwei Veranstaltungen aufteilt. Hausgeräte weiter dre- auf Ständen, die ein Denn dann werden wir bald statt zwei hen!“ Und: „Die Hersteller, die weiter auf Vermögen kosten! Man könnte ja auch im überhaupt keine Veranstaltung mehr ha- die FJOT kommen, werden nun mögli- kleineren Rahmen ausstellen - Hauptsa- ben.“ cherweise noch interessanter für die Mes- che, man ist dabei.“ sebesucher sein.“ „WIR BEDAUERN DAS“ Der Forensprecher glaubt, dass sich die DAS RISIKO Branche in Zukunft verändern wird: „Ich Natürlich fragte E&W auch bei befürchte, dass sie sich entzweien wird. EP:Geschäftsleiter Michael Hofer nach, Das Fernbleiben der großen Weißen Die Zyklen der Braunware, der Telekom und auch er wirkte wenig erfreut: „Wir könnte laut dem Forumssprecher jedoch und der IT sind andere als in der Weiß- sind grundsätzlich Befürworter beider eine Gefahr bergen: Nämlich, dass po- ware. Die großen Hausgeräte finden sich Veranstaltungen und bedauern es sehr, tentielle Messebesucher nun nicht mehr mit ihren Einbaugeräten zudem immer wenn namhafte Hersteller einer Messe kommen, weil die großen Hausgeräte mehr im Küchen- und Einrichtungshan- wie den FJOT fern bleiben – gerade auch nicht mehr vor Ort sind. „Das Risiko del...“. Blumberger kann sich auch vor- deshalb, weil es ein Commitment der besteht auf jeden Fall“, so Pollak. Ande- stellen, dass die Entwicklung in Richtung gesamten Branche zu den beiden Events rerseits gäbe es auch noch die Koopera- Schwerpunkt-Messen geht: „Das – also gegeben hat. Schlussendlich muss aber je- tions-Tagungen, „und wenn es gelingt, eine reine WW-Messe und eine für die des Unternehmen selbst die Entscheidung die kooperierten Händler wieder auf die UE – wäre gar nicht uninteressant. Die über eine Teilnahme treffen.” Wie EP: auf FJOT zu bringen, dann wäre die Absenz Veranstaltungen könnten kürzer sein. diese Situation reagiert und ob diese Ent- der Großen ein Vorteil für alle anderen Manche Einkäufer täten sich leichter ...“ wicklung eine Auswirkung auf den Order- Unternehmen, die noch ausstellen. Denn tage-Auftritt der Kooperation haben wird, wenn es weniger Aussteller, aber gleich Blumberger fasst zusammen: „Der lasse man vorerst offen, so Hofer. viele Besucher gibt, bedeutet das größere Schritt der Weißwaren-Hersteller ist si- Aufmerksamkeit für jeden Einzelnen.“ cher nicht zum Vorteil der gesamten „MICH TRITT EIN PFERD“ Branche. Ich hätte mir erwartet, dass wir GUTE VERANSTALTUNG einen Kompromiss finden. Einen Schul- Forumsprecher Peter Pollak hat erst im terschluss in der Form, dass die Weiß- Zuge der FEEI-Kleingeräte-Fachver- „Ungeachtet der Geschehnisse und ware auch auf beiden Messen ist - viel- bandssitzung vom Beschluss der Hausge- Entscheidungen der letzten Tage hat die leicht mit kleineren Ständen. Dass man räte-Hersteller erfahren. Seine Reaktion: Braunware sich geschlossen für die FJOT hingegen rigoros sagt, ‚das interessiert „Ich bin entsetzt! Als ich das erfuhr, dach- ausgesprochen“, sagt Christian Blumber- mich nicht’ – wogegen es vor einem Jahr te ich, mich tritt ein Pferd! Ich war bei ger, Sprecher des UE-Forums im FEEI. noch hieß, ’die FJOT sind eine super Ver- ausnahmslos allen Branchen-Treffen da- Bei den FJOT handle es sich um eine gute, anstaltung’ - das verstehe ich überhaupt bei und bei keiner einzigen war es jemals für die UE sehr sinnvolle Veranstaltung nicht!“

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A1_Xmas_SGS5_Testsieger_Elektro_210x297abf_ET1012_ICv2.indd 1 04.12.14 11:11 HINTERGRUND | COVERSTORY

ie Ertls kann man schon fast als D Elektrohändler-Dynastie bezeich- nen. Mitte der 70er Jahre gründeten die Großeltern das Familienunternehmen. Das Stammhaus in Feldbach wurde erbaut und auch in Fürstenfeld entstand damals ein Betrieb. Heute führt Familie Ertl vier Geschäftsstellen. In Fürstenberg befindet sich ein Küchenstudio. Das Hauptgeschäft in Feldbach ist zweigeteilt: Ein Teil wird von Sandra Ertls Mutter Maria geführt. Der Fokus liegt auf Weißware und auch hier werden Küchen geplant und verkauft. Im selben Gebäude befindet sich der Elek- trofachhandel von Sandra Ertls Onkel Gerhard. Im Jahre 2007 wurde zudem der erste Elektro A Markt von Sandra Ertls Vater Ernst in Mühldorf eröffnet. Dort wurden ausschließlich Elektrogeräte zum Abholpreis verkauft. 2014 wurde dieser Elektro Abholmarkt von Sandra Ertl neu gebaut und am 13. November eröffnet. Die junge Steirerin führt die dahinterste- hende Sandra Ertl Handels-Gesellschaft selbständig. Darüber hinaus ist sie auch die Rechtsnachfolgerin der familiären Elektro Ertl GmbH & Co KG. In ausnahmslos allen Ertl-Niederlassungen wird die selbe Philosophie gelebt: „Wir verkaufen nur, wovon wir überzeugt sind.“ IM EFH AUFGEWACHSEN

Obwohl alle Voraussetzungen gegeben waren, war es alles andere als ausgemach- te Sache, dass Sandra Ertl das „Imperi- um“ irgendwann führen würde, wie die 20-Jährige erzählt: „Ich bin quasi im EFH aufgewachsen - erst ein paar Wochen alt und schon mittendrin im Geschäft meiner Eltern. Schon früh wusste ist – und das sagte ich auch jedem, der mich nach mei- nem Berufswunsch fragte: Ich will Chefin werden.“ Mit 13 Jahren kam erstmals das Thema auf, ob Sandra Ertl das Geschäft SANDRA ERTL: ELEKTRO A MARKT ihrer Eltern übernehmen möchte. Das war jedoch zu früh, die Interessen lagen zudem woanders. Sie ging dann in die Mode-Fachschule in Graz. „Meine Eltern „Ich wollte immer ließen mich, wofür ich ihnen sehr dank- bar bin. Sie baten mich aber, bis spätestens Mitte 20 Klarheit zu schaffen, ob ich das Familienunternehmen irgendwann führen Chefin werden!“ möchte oder nicht. Denn davon abhängig würde das Geschäft ausgebaut - oder eben Sie ist schlank, blond, sehr hübsch und blutjung. Andere Mädchen in ih- nicht.“ Nach der Modeschule arbeitete rem Alter träumen vom Dasein als Austrias next Topmodel oder von einer Sandra Ertl vorerst einmal für ein Jahr im Gesangskarriere - Sandra Ertl nicht. Als Kind schon wusste sie: Ich will familiären Betrieb. Sie fuhr mit dem Elek- Chefin werden! Mit 15 Jahren machte sie sich das erste Mal selbständig triker und den Tischlern mit, war in der – in der Modebranche mit steirischen Wickelröcken. Doch dann trat sie Buchhaltung und im Verkauf tätig. „Ich wollte einfach sehen, wie das Geschäft doch in die Fußstapfen ihrer Familie und baute im Alter von 19 Jahren ihr funktioniert und ob es mir gefällt.“ eigenes Geschäft (mit fünf Angestellten) auf, das sie jetzt mit knapp 20 Jahren eigenständig führt: den Elektro A Markt in Mühldorf bei Feldbach. Im zarten Alter von 15 Jahren machte sich Sandra Ertl das erste Mal selbständig TEXT: Stefanie Bruckbauer | FOTOS: S. Bruckbauer | INFO: www.elektro.at – in der Modebranche: „Wir gründeten

12 | 12/2014 COVERSTORY | HINTERGRUND in der Modeschule eine Junior Company. Es ging um steirische Wickelröcke, die wir selbst produzierten und verkauften - Geschäftsführerin war ich. Mir war schon früh klar, dass ich nicht unter einem Chef arbeiten möchte.“ Das ursprünglich als Unterrichts-Projekt geführte Unterneh- men war so erfolgreich, dass es nach der Schule von Sandra Ertl und einer Kol- legin weitergeführt wurde. „Wir haben noch ein wenig an dem Konzept gefeilt und schließlich ein Einzelunternehmen mit dem Namen ‚Wild gwicklt’ gegrün- det“, blickt Ertl zurück. Wild gwicklt gibt es heute noch, Sandra Ertl ist allerdings ausgestiegen. Sie entdeckte nämlich die Liebe zur Einrichtung und ging in die Einrichtungsberaterschule in Kuchl. „In dieser Privatschule lernt man alles rund ums Haus, inklusive planen, zeichnen, Die Konzentration im Elektro A Markt liegt auf großen Hausgeräten. Es ist eine beein- druckende Produktvielfalt, die Sandra Ertl in ihrem Geschäft zur Schau stellt. So wird der kalkulieren, Textil, Fremdsprachen etc. Kunde z.B. von insgesamt 36 (!) Waschmaschinen „begrüßt“. Das dauert ‚nur‘ ein Jahr - ist allerdings harte Arbeit“, so die Steirerin, die Kuchl dieses Jahr erfolgreich mit einem Diplom entfernten Stammgeschäft in Feldbach. HOHE ANFORDERUNGEN abgeschlossen hat. Zu dem Zeitpunkt war Dort hat sie auch ihr Büro. „Der Elektro schon klar, dass sie in den Elektro- und A Markt ist ein reiner Elektrofachhandel. Auf die Frage, wie die Industrie auf Einrichtungsfachhandel einsteigen wird. Der Kunde bekommt bei uns eine um- den massiven Schulungsbedarf von Sand- „Ich war mir anfangs allerdings noch fangreiche Fachberatung, und zwar in ra Ertls Team reagiert, sagt die 20-Jährige: nicht sicher, ob ich bei meinen Eltern der Form, dass er sich mit seinen Geräten „Ich muss sagen, dass ich dahingehend einsteige oder mein eigenes Ding mache. auch zuhause auskennt.“ Speziell in dem wirklich gute Partner an meiner Seite Zu dieser Zeit wurde der erste, 2007 ge- Punkt möchte sich Ertl vom Mitbewerb habe.“ Ertl hätte gern, dass jeder Mar- gründete Elektro A Markt neu geplant. abheben, „das stört mich nämlich selbst kenvertreter im Schnitt alle vier bis sechs Eine Modernisierung - z.B. bei Kika oder Wochen zwecks Schulung in den Elektro stand an. Das war aber Ich sage meiner Mutter jeden Lutz. Dort gibt es auch A Markt kommt. Die Bestellungen wer- das Baby meines Va- Tag „Danke“. ein großes Angebot an den dann auch gleich gemacht, denn Ertl ters und ich hatte ganz Sandra Ertl Hausgeräten. Es kennt hat es lieber face-to-face als telefonisch andere Ideen und Vor- sich jedoch niemand oder per Mail. Hochgerechnet auf insge- stellungen ...“ Familie Ertl fand schließ- aus damit, die fachliche Kompetenz fehlt samt 14 Marken ergibt das auf jeden Fall lich eine Lösung: Die Tochter eröffnete völlig. Hier im Elektro A Markt legen eine ganze Menge an Schulungen. „Vor einfach ihren eigenen Elektro A Markt. wir hingegen sehr viel Wert darauf. Mei- allem jetzt am Anfang ist mir wichtig, „Dort setzte ich meinen eigenen Stil um. ne Mädls werden ganz oft geschult. Ich dass das Wissen wirklich sitzt“, sagt Ertl. Ich habe meine Eltern damit wahnsinnig finde, das gehört einfach dazu! Wir sind Die Schulungen sollen allerdings nicht gemacht“, so die junge Geschäftsfrau mit ein Fachmarkt und wir müssen uns bei all überhand nehmen: „Meine Mädls sollen einem Zwinkern. unseren Geräten auskennen.“ Ertl bringt ja nebenbei auch noch verkaufen, deko- auch gleich ein Beispiel: „Gerade erst letz- rieren sowie alles in Stand halten müssen 300 M2 UND 14 MARKEN te Woche kam ein Kunde und fragte nach sie auch.“ einem Induktionskochfeld. Zuvor war er Sandra Ertls Elektro A Markt liegt in- schon bei Kika & Co. Aber erst bei uns Ertl ist sich bewusst, dass sie hohe An- mitten eines sehr großen Einkaufs-Parks hat er erfahren, dass er gut auf die Entlüf- forderungen an ihre Leute stellt, sie hat in Mühldorf bei Feldbach. Die Ver- tung achten muss – sowohl beim Koch- auch lange nach dem passenden Team kaufsfläche beträgt circa 300 m2, hinzu feld als auch beim Herd darunter. Das hat gesucht: „Ich habe mit Vera Emmersdor- kommt das Lager mit rund 70 m2. Sollte ihm vorher niemand gesagt.“ fer und Elisabeth Zapf zwei ‚alte Hasen’, das zu wenig sein, gibt es auch noch einen wie ich immer sage. Die beiden arbeiten Container mit Platz für 20 Paletten, und So hohe Beratungsqualität bedarf viel schon lange für meine Familie. So pass- reicht auch der nicht, kann Ertl noch auf Aufwand und Engagement. Vor allem bei te Vera auf mich als Kleinkind auf. Und das Lager im Hauptgeschäft in Feldbach insgesamt 14 Marken, die Sandra Ertl im dann habe ich zwei neue Damen – Ast- ausweichen. Die 20-Jährige beschäftigt Angebot hat. „Wir decken vom Preisein- rid Lammer und Ingrid Kaufmann - ins in ihrem Geschäft vier Damen - „mein stieg mit exquisit bis ins Premiumsegment Team aufgenommen. Beide wurden sechs Hühnerhaufen“, wie sie ihre Angestellten mit Miele und Liebherr alles ab. Ich weiß, Monate lang im Stammgeschäft in Feld- scherzhaft nennt. das ist viel, aber ich könnte noch mehr bach eingeschult.“ Es gibt Tage, an denen ins Geschäft stellen, es ist noch Platz. kümmern sich die vier Damen quasi allei- Der Fokus liegt im Elektro A Markt (zwinkert) Ich möchte dem Kunden die ne um den Elektro A Markt - z.B. wenn auf Weißware. Obwohl Sandra Ertl ge- volle Palette bieten. Und es ist doch ein Sandra Ertl im Stammhaus in Feldbach zu lernte Küchenplanerin ist, werden hier toller Anblick, wenn man mein Geschäft tun hat - und das machen sie offenbar sehr keine Küchen verkauft und geplant. Das betritt und gleich die ersten zwei Reihen gut: „Ich sage meiner Mutter jeden Tag macht die Elektrohändlerin im nicht weit mit 36 Waschmaschinen sieht.“ ‚Danke’ dafür, dass sie meine Mädls so toll

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ist wirklich gut, trotzdem jammern die Leute. Es ist unglaublich, wie gut sie das bei uns können. Feilschen steht bei uns im Geschäft an der Tagesordnung. Man kann ja über den Preis reden, außer bei Aktions- geräten, da kann ich nichts mehr machen und da fährt die Eisenbahn drüber. Wenn der Kunde glaubt, dass er es woanders günstiger bekommt, soll er dort hingehen. Die Leute sind teilweise wirklich dreist. Wir haben auch schon welche aus dem Geschäft geschickt.“

Handelnde Kunden, nervige und auch aggressive Kunden – damit haben Ertl und ihr Team fast täglich zu tun. Man- che kommen wieder, manche nicht. Was im Elektro A Markt überhaupt nicht ge- duldet wird, sind schimpfende Kunden. „Denen sage ich auch, dass sie in meinem Geschäft einen anderen Ton anschlagen sollen, dass mit meinen Angestellten An der Liebe zum Detail bei der POS-Gestaltung erkennt man schnell, dass im Elektro A nicht so geredet wird und dass sie mei- Markt fünf Frauen am Werk sind: Chefin Sandra Ertl, ihre zwei „alten Hasen“ Vera Emmers- nen Laden bitte auf der Stelle verlassen dorfer u. Elisabeth Zapf und die „zwei Jungen“ Astrid Lammer u. Ingrid Kaufmann. sollen.“ Manche Konsumenten kommen mit der Psychomasche. „Die wollen mir ein schlechtes Gewissen machen, indem eingearbeitet und geschult hat. Sie hat ih- SCHWIERIGE SUCHE sie sagen, dass gewisse Dinge im alten nen selbständiges Arbeiten beigebracht.“ Elektro A Markt viel besser waren. Oder Für Sandra Ertl ist es wichtig zu wissen, Die Kunden des Elektro A Marktes dass meine Eltern im Gegensatz zu mir dass im Elektro A Markt immer alles können sich die Geräte entweder liefern die viel besseren Händler sind und ob ich passt. „Es muss sauber sein, geordnet und lassen oder gleich mitnehmen. Geliefert nicht auch so sein will wie sie ...“ Zum darüber hinaus ist mir wichtig, dass alles und angeschlossen wird derzeit noch von Glück ist Ertls Mutter Maria hie und da eine klare Struktur hat. Denn wenn meine einem langjährigen Angestellten der Ertls, im Elektro A Markt: „Wenn es sein muss, Mädls gerade einmal mit anderen Kunden der nächstes Jahr allerdings in Ruhestand schmeißt sie ungute Kunden auch hoch- beschäftigt oder im Lager sind, muss sich geht. Das macht Sandra Ertl Kopfzerbre- kant aus dem Geschäft.“ der neue Kunde trotzdem zurechtfinden chen: „Es ist heutzutage verdammt schwer, können in meinem Ge- jemanden zu finden, GENAUE VORSTELLUNGEN schäft.“ Ertl ist sehr zu- Verdienen kann er dabei der Geräte anschließt. frieden mit ihrer Wahl, nichts mehr! Sein Ziel scheint Und wenn dann auch Es gibt ein paar Dinge, die Sandra Ertl was die Angestellten aber auch viel eher, den klei- noch zugestellt werden noch lernen muss. Bei der Kalkulation ist betrifft: „Jede Einzelne nen Fachhandel zu runinieren. soll, ist es überhaupt sie z.B. noch nicht ganz sattelfest. Des- hat ihre Stärken und ich aus. Wir halten alle die wegen wird diese derzeit noch von Ertl Sandra Ertl finde es schön, wie gut Augen offen nach je- entworfen und dann mit ihren Eltern wir zusammenpassen. mandem, der Freude an abgeglichen. Das merkt man auch, wenn man das Ge- diesem Job hat und den wir anstellen kön- schäft betritt. Man spürt richtig, dass hier nen - aber wir finden leider niemanden.“ Auf der anderen Seite gibt es aber auch mit großer Freude verkauft wird.“ Wahrscheinlich wird Ertl nichts anderes Dinge, von denen Sandra Ertl eine ganz übrig bleiben, als ein externes Unterneh- genaue Vorstellung hat, wie sie zu funkti- Die vier Damen im Elektro A Markt men hinzuzuziehen. „Dabei würde ich onieren haben – z.B. die Lieferanten: „Ein sind alle älter als ihre Chefin. Auf die Fra- mich freuen, wenn ich noch jemanden guter Lieferant kennt sich mit den vielen ge, ob das ein Problem darstellt, meint die aufnehmen könnte. Ich gebe den Leuten Lieferadressen unserer Familie aus. Er ist 20-jährige: „Hin und wieder vielleicht. gerne Arbeit.“ Das komplette Service der pünktlich – vor allem, wenn ich schnell Ich habe meine konkreten Vorstellungen Ertl-Geschäfte ist übrigens in den Elektro etwas brauche. Die Abwicklung erfolgt und die möchte ich auch umgesetzt ha- A Markt gewandert. „Wenn meine Eltern sauber und ich bekomme eine Rechnung ben. Der Vorteil ist allerdings, dass nicht in Feldbach ein Service brauchen, dann mit der richtigen Rechnungsadresse, mei- immer alles zu 100% nach meinem Kopf wird das über mich abgewickelt.“ nem Namen und meinem Unternehmen gehen muss. Meine Mädls haben mehr drauf. Da steht auch genau, was ich be- (Lebens-)Erfahrung, teilweise auch mehr Sandra Ertl bietet die Lieferung der Ge- stellt habe mit all den Konditionen und Fachkompetenz als ich mit meinen 20 räte, wie sie sagt, sehr günstig im Vergleich davon gibt es eine Auftragsbestätigung. Jahren. Und deswegen lasse ich mir auch zu anderen Anbietern in der Gegend an. Einige Unternehmen tun das nicht. Da Dinge sagen, nehme manchen Rat an. So „Einen Einbaugeschirrspüler liefern wir gibt es keine Bestätigung und dann wird soll es in einem Team doch auch funktio- im Umkreis von 15 Kilometern – das Ware geliefert, bei der ich nicht sicher nieren. Ich bin nicht die Chefin, die alles deckt die Region um uns sehr gut ab – um bin, ob Stück und Typenbezeichnung bestimmen und immer recht haben muss 50 Euro. Das Gerät wird auch angeschlos- wirklich meiner Bestellung entsprechen. - das möchte ich auch nie sein.“ sen und das alte mitgenommen. Der Preis Das ist dann natürlich mühsam.“ Im

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Großen und Ganzen funktioniert es zwi- der Industrie gäbe es kaum: „Es ist eine schen Sandra Ertl und den Lieferanten schwierige Situation...“ aber ganz gut, wie sie festhält. DIE ZUKUNFT Auch was das Thema Internet betrifft, hat Ertl, die ja quasi damit aufgewach- Die Steirerin hat schon konkrete Pläne sen ist, konkrete Vorstellungen: „Meiner für die Zukunft. So möchte sie im nächs- Meinung nach ist es als Elektrofachhänd- ten Schritt mit Kleingeräten erweitern. ler heutzutage unerlässlich, auf einer „Ich wollte das heuer noch angehen, aber Homepage zumindest die Produkte, die das wäre zu schnell. Ich muss jetzt ein- man führt, zu zeigen. Denn vor allem mal schauen, dass sich alles einspielt und junge Leute und versierte Smartphone- gut läuft – deswegen habe ich den Plan Nutzer googeln alles, bevor sie in einen nach hinten verschoben.“ Sandra Ertl ist Laden gehen und sich umsehen. Da sich auch zuversichtlich, was die Zukunft be- das Geschäft im Internet meistens über trifft: „Den Elektro A Markt gibt es unter den Preis definiert, ist es auch wichtig, diesem Namen schon seit sieben Jahren diesen auf der Homepage anzugeben. und er hat sich am Markt gut etabliert. Einen Online Shop erachte ich hingegen Das hat mich in meiner Entscheidung nicht als notwendig, da in unserer Bran- bestärkt. Nun wurde er neu und ein we- che vor allem die Beratung zählt.“ nig modernisiert eröffnet, was uns zu den Stammkunden auch einige Neukunden ZUVERSICHT beschert hat.“

Die Branche ist gebeutelt, der Fach- Apropos Neueröffnung, die verlief laut handel in keiner einfachen Situation. Auf der jungen Geschäftsfrau wirklich toll. Leidenschaft: Sandra Ertl ist ausgebildete Kü- chenplanerin. Mit viel Freude praktiziert sie die Frage, ob es Dinge gibt, vor denen „Es war viel los, ich bin mit den Verkaufs- das nebenbei im Küchenstudio ihrer Eltern. Sandra Ertl Angst hat, meint sie: „Ich zahlen sehr zufrieden und auch damit, habe mein Geschäft erst am 13. Novem- wie wir jetzt auf Grund unseres neuen ber eröffnet. Bisher läuft es gut und ich Auftretens wahrgenommen werden. Der Küchenstudio meiner Eltern, in dem werde am Monatsende sehen, wo wir ‚alte’ Elektro A Markt wurde eher als ich ja nebenbei auch noch mit Küchen- uns finanziell bewegen. Ich glaube, dass günstiger Mitnahme-Diskonter gesehen. planung beschäftigt bin. Ich freue mich ich mit den Problemen des Fachhandels Nun scheinen die Leute verstanden zu einfach sehr, wenn das alles wächst und noch zu wenig konfrontiert bin, als dass haben, dass sie bei uns alles bekommen gedeiht.“ ich vor etwas Angst haben könnte. Ich - vom guten günstigen Einstiegsgerät bis sehe die Dinge locker zur teuren Premium- MIT DER ZEIT GEREIFT und mache mir keine Ich war immer schon der Marke. Ich glaube, das Gedanken, ob ich in Meinung, dass man anders liegt daran, dass wir Sandra Ertl stellt fest: „Es ist erstaun- einem Jahr in Konkurs sein muss als die Anderen. uns jetzt anders prä- lich, wie sehr ich in so kurzer Zeit an mir gehen oder dieses bzw. Sandra Ertl sentieren. Es ist größer, selbst und an meiner Firma gereift bin. jenes passieren könnte. es scheint warm und Ich war früher eher zurückhaltend, jetzt Warum auch? Ich will freundlich, wenn man sage ich es einfach, wenn mir etwas nicht Probleme nicht herbeireden. Wenn ich das Geschäft betritt, und es gibt ein gro- passt. Ich führe immerhin mein eigenes sehe, dass etwas nicht funktioniert, wer- ßes, umfangreiches und vor allem über- Geschäft, ich habe die Verantwortung für de ich sofort nach einer Lösung suchen.“ sichtliches Angebot von A bis Z.“ fünf Angestellte, ich muss schauen, dass Natürlich ist Sandra Ertl auf der anderen immer alles passt, und daran wachse ich.“ Seite bewusst, womit der kleine Elektro- Als wenn Sandra Ertl nicht schon ge- Und sollte irgendwann einmal die Situati- fachhandel heutzutage kämpfen muss - nug zu hätte, will sie im Frühjahr nächs- on eintreten, dass Sandra Ertl Unterstüt- ob es das Internet betrifft oder die Konsu- ten Jahres auch noch das Stammhaus zung braucht, gibt es immer eine starke menten, die kein Geld mehr haben, oder ihrer Eltern in Feldbach modernisieren. Frau an ihrer Seite: die resolute Mutter. den „großen“ Mitbewerb. Immerhin wird sie das Geschäft irgend- „Sie lässt mir völlig freie Hand bei dem, wann übernehmen. „Im Umkreis von was ich tue. Sie hilft mir aber auch viel, In direkter Nachbarschaft des Elektro Feldbach gibt es mehrere Küchenanbieter wenn ich z.B. eine Frage habe oder ein A Markts befinden sich übrigens Spar, und unser Hauptgeschäft hebt sich zu Problem. Und sie hat meinen Mädls ge- Hofer und Kika. Damit hat Sandra Ertl wenig ab. Ich war immer schon der Mei- sagt, dass sie aufpassen sollen auf mich“, kein Problem, wie sie sagt. Auch nicht nung, dass man anders sein muss als die so die 20-jährige mit einem Zwinkern. mit dem Mitbewerb im rund 40 Kilo- anderen.“ Darüber hinaus will Ertl auch meter entfernten Graz. Was der jungen noch die Unternehmerschule besuchen. EIN WUNSCH Steirerin hingegen zu schaffen macht Für all diese Vorhaben hat die 20-Jähri- – „selbst mehr als der Onlinehandel als ge übrigens die besten Voraussetzungen: Wenn Sandra Ertl einen Wunsch die Konkurrenz“, wie sie sagt – „ist der Lutz „Ich bin total gern ausgelastet und im Branche betreffend frei hätte, wünschte mit seinen Einbaugeräten, der nicht weit Stress! Das macht mir unheimlich viel sie sich mehr Lieferanten, die den kleinen von uns entfernt ist. Lutz hat uns z.B. das Spaß! Die Vorstellung, mit meinen Leu- Fachhandel schützen und stützen: „Ich Geschäft mit Neff komplett ruiniert. Ver- ten zusammenzuarbeiten und gemein- wünsche mir mehr Industriepartner, die dienen kann er dabei nichts mehr. Sein sam was weiterzubringen, spornt mich zu uns Fachhändlern stehen und nicht Ziel scheint aber auch viel eher, den Fach- massiv an. Egal ob es um mein Geschäft den Megastück- und Verkaufszahlen hin- handel zu verdrängen.“ Schutz seitens geht, den Elektro A Markt, oder um das terherjagen.“

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WOLFGANG KREJCIK ÜBER DIE BEDROHUNGSLAGEN FÜR DEN EFH „Halte Jubelmeldungen nicht mehr aus“ Über einen Mangel an drängenden Themen zum Jahresabschluss kann sich Wolfgang Krejcik nicht beklagen. Im Gespräch mit E&W zählt der Bundesgremialobmann gleich eine ganze Reihe von Bedrohungen und Prob- lemfelder für den Handel auf, von der ungelösten Online-Problematik über die Beziehung zu den Lieferanten sowie den unklaren gesetzlichen Vorgaben bis hin zur Fachhandelsmesse Futura, die alle an die Substanz der Branche gehen.

TEXT: Dominik Schebach | FOTO: Dominik Schebach | INFO: www.elektro.at

aufmännisch sei das Jahr 2014 für K die Branche nicht so schlecht ge- laufen, dunkle Wolken bleiben dennoch am Horizont. So lautet die Einschätzung von Bundesgremialobmann Wolfgang Krejcik, wenn es um die Situation des heimischen Elektrofachhandels zum Jah- reswechsel geht.

„Man kann sagen, 2014 ist in Ord- nung – außer das Weihnachtsgeschäft bricht noch zusammen. Wir konnten von der Fußball-WM merkbar profitie- ren, wenn auch das Großereignis nicht so zugkräftig war wie in der Vergangenheit, und die Lieferanten der großen Weißwa- re sorgen mit stetigen technischen Neu- erungen für Energiesparen und Bedien- komfort für neue Kaufanreize“, erklärte Krejcik, der kommendes Jahr wieder zur Wahl antreten möchte, gegenüber E&W. „So konnte die Branche das Niveau des Vorjahrs halten. Doch die drängenden Problemfelder für den EFH bleiben auch 2015 bestehen. Die Bedrohungen gehen einerseits vom Gesetzgeber, zum anderen © Dominik Schebach vom europäischen Versandhandel und Bundesgremialobmann Wolfgang Krejcik fordert Chancengleichheit für den EFH, denn der- leider auch von unseren Lieferanten aus.“ zeit werden seiner Meinung nach europäische Versandhändler nicht nur von den Lieferan- ten bevorzugt, sondern auch von staatlicher Seite sehr nachsichtig behandelt. VIELSCHICHTIGE PROBLEME

Die Probleme des Handels in der Be- anhaltenden Trend, dass immer mehr einiger Lieferanten auf kein Verständnis ziehung zu seinen Lieferanten seien wichtige Entscheidungen nicht mehr in beim Bundesgremialobmann: „Es ist un- vielschichtig. So kritisiert Krejcik den Österreich, sondern in entfernten Euro- entschuldbar, dass vor allem in den klei- pa- oder DACH-Zent- nen Haushaltsgeräten ralen getroffen werden. Ich halte deswegen die bei prominenten Mar- Das lasse nichts Gutes Jubelmeldungen von öster- kenherstellern wie z.B. AM PUNKT reichischen Niederlassungen für die Branche erwar- Procter & Gamble un- nicht mehr aus, wenn sie sich ONLINE-HANDEL ten, da Österreich mit für ihre Marktnähe rühmen, ser EK 20% und mehr Die Bevorzugung des Internethandels durch seinem Marktanteil über den Internet- Lieferanten und staatliche Stellen bleibt ein während gleichzeitig diese in den europäischen Probleme bestehen. Preisen großer europä- ungelöstes Problem für den EFH. Headquaters wenig Ge- ischer Versandhändler KÜNSTLERSOZIALVERSICHERUNG wicht habe. Wolfgang Krejcik liegt. Solche Preisun- Triple-Tuner-Problematik und ein ausgewei- terschiede sind einem teter Rahmen an Anspruchsberechtigten Keine Lösung gefunden wurde im ver- Konsumenten nicht erklärbar, denn die sorgen für Unsicherheit und womöglich hö- here Belastungen. gangenen Jahr auch für den Dauerbren- sind heutzutage ausgezeichnet über Pro- ner Internetpreise. Hier stößt die Haltung dukte und Preise informiert. Sie erwarten

16 | 12/2014 HINTERGRUND im FH zu Recht eine korrekte Bedienung – aber mit diesem Preisunterschied ver- spielen wir das Vertrauen. Dieses Problem besteht seit langem und löst sich nicht. Ich halte deswegen die Jubelmeldungen von österreichischen Niederlassungen nicht mehr aus, wenn sie sich für ihre Marktnähe rühmen, während gleichzeitig dieses Problem besteht. Da kann ich auch die Ausrede, die ausländischen Versand- händler werden von Deutschland aus beliefert, nicht mehr hören. Dann soll man gleich klar sagen, dass man den sta- tionären Handel nicht mehr braucht und nur über Versandhändler verkaufen will – wobei ich allerdings glaube, dass dies unmöglich ist. Aber wir werden von der Bevorzugung des Online-Handels durch Umsatzsteuer korrekt abgeführt - ja oder nein? Wegen fehlender Amtshilfe in Luxemburg die Lieferanten massiv bedroht. So muss kann die Finanz Amazon bis heute nicht prüfen. man auch ansprechen, dass die ausge- zeichneten Kulanzregelungen prominen- ter Internetplattformen letztendlich von lässt sich aus den von Krejcik geschil- wie Urheberrecht, E-Schrott oder Künst- den Lieferanten bezahlt derten Gründen nicht lersozialversicherung. Dabei machen die- werden.“ „..., dass österreichische nachvollziehen. Die se Gebühren oft 20 bis 30% des Waren- Unternehmen durch verschie- österreichischen Be- wertes aus. Diesen Wettbewerbsvorteil Krejcik betont aus- denste Gesetze schikaniert hörden sind hier mehr können wir nicht kompensieren.“ drücklich, dass der werden, während man sich oder weniger auf die gegenüber Online-Händlern Fachhandel nicht jeden freiwillige Meldung der Besonders ärgerlich sei dies bei den großzügig gibt.“ Internetpreis einhalten ausländischen Versand- Entsorgungsbeiträgen für Elektroaltgerä- müsse. Aber die Diffe- Wolfgang Krejcik händler angewiesen. te. Denn hier zahle der EFH noch immer renz dürfe ein gewisses Was einem möglichen für die Entsorgung der von der Konkur- Verhältnis nicht übersteigen. Der Bun- Missbrauch natürlich Tür und Tor öffnet. renz aus dem Internet gelieferten Geräte desgremialobmann will deswegen nicht mit. Mit anderen Worten, das Bevoll- locker lassen und weiterhin auf die In- IGNORIERTE GESETZE mächtigten-Modell der EU, das seit dem dustrie einwirken, sodass Waffengleich- 1. Oktober in Kraft ist, wird offensicht- heit zwischen dem Fachhandel und den Das ist allerdings nicht das einzige Pro- lich von den großen Online-Händlern Versandhändlern bestehe. blem, das nach Ansicht des Bundes- ignoriert. Denn nach Auskunft des Um- gremialobmanns einer Lösung harrt. weltschutzministeriums hatten sich am NACHSICHTIGER STAAT „Außerdem zahlt der europäische Ver- 28. November gerade einmal von zwölf sandhandel noch immer keine Gebühren Unternehmen Bevollmächtigte Aber die internationalen Online-Ver- sandhäuser werden nicht nur von den Lieferanten bevorzugt. Nach Ansicht von Krejcik zeige sich auch der Staat äußerst HOFFNUNGSGEBIET ENERGIEEFFIZIENZGESETZ nachsichtig gegenüber den in Österreich umsatzsteuerpflichtigen europäischen Prämie für die Kunden Unternehmen. „Derzeit können öster- reichische Behörden aufgrund fehlender Eine Chance, die sich für den Fachhan- Kunde beim Händler ein einfaches Möglichkeiten und offensichtlich zöger- del auftut, ist das neue Energieeffizienz- Formular ausfüllen und erhält dafür licher Amtshilfe in anderen EU-Staaten gesetz, das die Elektrizitätsversorger zu eine Prämie, die sofort vom Kauf- (Luxemburg, das Heimatland von Ama- Einsparungsmaßnahmen verpflichtet,preis abgezogen wird. Die Prämie be- zon Europe, ist dem Vernehmen nach ansonsten müssten sie eine Strafzahlung kommt der Fachhändler wiederum hier besonders hervorzuheben, d. Red.) entrichten. Das Bundesgremium sei da- vom Energieversorger zurück. Dabei diese ausländischen Versandhändler nicht her dabei, den Fachhandel als Partner muss der Endkonsument nicht Kun- in dem Maß prüfen, wie es österreichi- für die Energieversorger zu positionie- de des betreffenden Elektrizitätsunter-­ sche Unternehmen täglich erleben. Da ren. „Im Haushaltsbereich haben diese nehmens sein, und auch der Fach- reden wir von wirklich großen Beträgen, Unternehmen kaum eine andere Mög- händler kann sich seinen Partner unter und viele bezweifeln nach wie vor, ob die- lichkeit, als die Kunden zum Tausch den Versorgern frei wählen. Derzeit se korrekt abgeführt werden“, so Krejcik. ihrer Altgeräte gegen energiesparende werden die ersten Rahmenverein­ Produkte zu motivieren“, ist Krejcik barungen mit den Energieversorgern Der Hintergrund: Ab einem Umsatz überzeugt. „Das kann eigentlich nur der ausgehandelt, mit denen sicher- von 100.000 Euro muss ein ausländi- Fachhandel für die E-Wirtschaft abwi- gestellt wird, dass die einzelnen scher Versandhändler die österreichische ckeln.“ Händler auch ihre Prämien wieder Umsatzsteuer bei dem dafür zuständigen zurückbekommen. Ein erster Pilot­ Finanzamt (Stadt Graz) abführen. Ob das Die Idee ist einfach. Beim Kauf eines versuch soll noch in diesem Jahr allerdings im vollen Umfang geschieht, energieeffizienten Produkts kann der starten.

| 12/2014 17 HINTERGRUND

Künstler-Sozialversicherungsfonds will man gegen den Widerstand aus Bundes- gremium und Industrie die SAT-Abgaben – rückwirkend – auf die Triple-Tuner in Fernsehgeräten ausdehnen. Das Pikante daran: Da in TV-Geräten de facto nur noch Triples verbaut werden, wären da- mit alle TV-Geräte abgabenpflichtig. Was weiter bedeutet, dass die Kabelkunden doppelt zahlen. In der ursprünglichen Verordnung aus dem Jahr 2000 war die Abgabe nur für dedizierte, alleinstehen- de SAT-Empfänger vorgesehen. Für die Lieferanten des Fachhandels geht es hier um einen zweistelligen Millionenbetrag, © RB by Karl-Heinz Laube/pixelio.de weswegen auch schon mehrere Gerichts- Obwohl die Novelle zur Elektroaltgeräteverordnung seit verfahren am Laufen sind. 1. Oktober in Kraft ist, gibt es noch immer keine Bevollmächtigten für Amazon und Co. Um die Situation mit der Künstlersozi- alversicherung zu bereinigen, wurde da- registriert. Davon wurden bis zu die- den Ministerrat passierte. Diese sei zwar her von Seiten des Bundesgremiums sem Zeitpunkt drei vom Ministerium be- für den EFH nicht existenzbedrohend, ein Kompromissvorschlag ausgearbei- stätigt. Diese Bevollmächtigten vertreten aber in den Augen von Krejcik trotz- tet – mit diesem soll sozusagen die Zu- allerdings nur kleinere Lieferanten. Ama- dem mehr als ärgerlich. Schließlich wird stimmung des Handels zur Novelle zum zon hatte dagegen bis Ende November die Künstlersozialversicherung aus den Künstlersozialversicherungs-Gesetz gegen noch keinen Bevollmächtigten gegenüber Beiträgen der Kabelbetreiber sowie ei- Rechtssicherheit für die Lieferanten und dem Umweltministerium genannt. Die ner Abgabe auf SAT-Receiver finanziert. eine geringere Belastung abgetauscht wer- WKO hat deswegen über den Schutz- Mit der Anfang No- den. Dazu will Krejcik Der Bundesminister kann so verband ein Verfahren wegen unlauteren vember im Ministerrat in den Verhandlungen in seine Fürstenschatulle, wie Wettbewerbs eingeleitet, wie Krejcik er- beschlossenen Novelle erreichen, dass in der ich sie nenne, greifen, wenn klärte. zum Künstlersozialver- ihm ein Künstler lästig wird. Verordnung für Abgabe sicherungs-Gesetz wur- die belasteten TV-Ge- Realistischerweise muss man aber sa- de von der Bundes- Wolfgang Krejcik räte spezifisch genannt gen, dass die Anforderungen an die Be- regierung der Bezug werden, dass für Trip- vollmächtigten sehr hoch sind. Sie sind von Geldern aus dem Fonds erleichtert. le-Tuner in TV-Geräten nicht der volle davon abhängig, dass ihnen ihre Auf- Zudem wurde ein Fonds für Künstler in Betrag fällig wird, und dass die rückwir- traggeber exakt die gelieferten Geräte, „wirtschaftlicher Notlage“ eingerichtet. kenden Begehrlichkeiten der Künstlerso- Stückzahlen und Gewicht melden, damit zialversicherung fallen. „Wir verkaufen die Entsorgungskosten korrekt berechnet Eine Interpretation, die von Krejcik im Jahr ca. eine Million TV-Geräte, die werden können. Gleichzeitig haften die nicht geteilt wird: „Da haben wir einen inzwischen fast durchgehend mit Triple- Bevollmächtigten mit ihrem Vermögen, schweren Rückschlag erlitten. Ich habe Tunern ausgestattet sind. Pro SAT-Emp- weswegen es wohl nicht ganz einfach mich nie dagegen gewehrt, dass die un- fänger sind nach derzeitiger Verordnung sein mag, einen Vertreter zu finden. Wer tere Grenze, ab der ein Anspruch besteht, 6 Euro plus MwSt. fällig. Wir reden da es andererseits verabsäumt, einen Bevoll- immer weiter abgesenkt wird. Erstaun- von rund 6 Mio. Euro im Jahr und die mächtigten zu ernennen, muss mit einer licherweise wurde nun aber die obere Belastungen der Branche addieren sich. mickrigen Ordnungsstrafe von 450 bis Grenze, bis zu der ein Zuschuss zur So- Das ist das Geld, das dem Handel fehlt“, 8500 Euro rechnen. Man kann also da- zialversicherung gezahlt wird, auf 27.000 so Krejcik. von ausgehen, dass sich die ausländischen Euro erhöht. Als besondere Pikanterie Online-Händler mit der Suche nach ei- hat Kulturminister Josef Ostermayer GESPRÄCHSBASIS MIT BWB nem Bevollmächtigten noch Zeit lassen freihändig einen 500.000 Euro-Fonds werden. Dementsprechend fällt die ab- in die Verordnung hineingeschrieben. Einen Erfolg kann Wolfgang Krejcik schließende Beurteilung von Krejcik zu Das Empörende ist, das funktioniert auf dagegen in den Beziehungen zur Bundes- diesem Thema aus: „Wir wollen keine Be- Zuruf. De facto erfüllt jeder Künstler wettbewerbsbehörde melden. Da stand ja vorzugung, sondern gleiche Chancen. So die Vorgaben. Der Bundesminister kann die Branche unzweifelhaft im Fadenkreuz. aber bleibt der Umstand bestehen, dass so in seine Fürstenschatulle, wie ich sie Nun aber bestehe eine gute Gesprächsba- österreichische Unternehmen durch ver- nenne, greifen, wenn ihm ein Künstler sis und permanenter Kontakt, um Über- schiedenste Gesetze schikaniert werden, lästig ist.“ raschungen wie in der Vergangenheit zu während man sich gegenüber Online- vermeiden. „Das Klima war vergiftet, Händlern großzügig gibt.“ TRIPLE-TUNER-PROBLEM aber wir konnten der BWB glaubhaft versichern, dass wir auf die Einhaltung DIE FÜRSTLICHE SCHATULLE Die Ausweitung der Ansprüche ist al- der österreichischen Wettbewerbsregeln lerdings weder das einzige noch das großen Wert legen. Und wir konnten Eine Breitseite feuert Krejcik auch ge- größte Problem, dem die Branche im das Thema Gemeinschaftswerbung durch gen die jüngste Novelle zum Künstlerso- Zusammenhang mit der Künstlersozi- die Formulierung „Empfohlener Werbe- zialversicherungs-Gesetz, dessen jüngste alversicherung gegenübersteht. Es geht preis“ einer Lösung zuführen“, erklärte Novelle Anfang Februar überraschend um die Triple-Tuner. Denn seitens des der Bundesgremialobmann.

18 | 12/2014 HINTERGRUND

Alle Problemfelder sind jedoch nicht Obmann rund 60% der Unternehmen ausgeräumt. Vor allem die – oft von euro- teilgenommen hätten. Die ersten Er- päischen Zentralen vorgegebenen – Rah- gebnisse der Untersuchungen ergeben menverträge zwischen Lieferanten und einen Forderungskatalog der kleineren Handel bergen so manchen Sprengstoff. Aussteller, die zum Großteil auch nicht Vor allem die Einschränkung des Ver- im FEEI vertreten sind: Demnach wer- kaufsgebiets, Vorgaben zur Lagerhaltung de eine Podiumsdiskussion während beim Online-Verkauf oder die Verpflich- der Messezeit von dieser Gruppe von tung zu einem 24h-Call-Center bei pro- Ausstellern ebenso abgelehnt wie eine blemlosen Produkten. „Bei Lieferanten Öffnung am Sonntag. Dafür wird eine verstoßen diese Verträge anscheinend Konzentration der Messe auf die Halle gegen österreichisches Wettbewerbsrecht. 10 sowie eine bessere Abstimmung mit Das hat nur den Sinn, dass einzelne Lie- den Kooperationen bezüglich der Veran- feranten den Händler bedrohen können. staltungen eingefordert. Bezüglich einer - Die BWB ist mit dieser Position nicht Publikumsmesse gehen die Meinungen einverstanden und wir werden die Liefe- unter den Ausstellern auseinander. Rund ranten auffordern, diese Rahmenverträge die Hälfte der Aussteller würden diese abzuändern“, so Krejcik. befürworten. Auch drohe laut Krejcik bis zu ein Drittel der derzeitigen Aussteller, FUTURA dass sie nicht mehr an der Messe teilneh- men, sollte es zu keinen Verbesserungen © Dominik Schebach Neues gibt es auch rund um die Futura kommen. zu berichten. Da ist es inzwischen zu Um die Attraktivität der Messe zu einer ersten, und wie Krejcik betonte, „Die Messe ist für die Branche extrem steigern, wurde von Reed Messe und sehr konstruktiven Aussprache mit dem wichtig. Reed und WKO haben nun ein WKO ein gemeinsames Marketing verein- bart, um ehemalige Aussteller wieder auf scheidenden Reed Messe CEO Johann gemeinsames Marketing vereinbart, um die Futura zu bringen. Jungreithmayr gekommen. ehemalige Aussteller wieder auf die Mes- se zurückzubringen. Wenn wir scheitern, Krejcik ist in dieses Treffen mit den Er- scheitern wir. Aber die Händler kommen „Wenn es nicht gelingt, die Futura in der gebnissen einer Umfrage unter den nicht zur Futura, wenn sie nicht alle Lie- Attraktivität zu steigern, dann werden wir Ausstellern gegangen, an der laut dem feranten vorfinden“, ist Krejcik überzeugt. uns etwas Neues überlegen müssen.“

Fürs Leben gebaut. Gebaut fürs Leben. elektrabregenz.com HINTERGRUND

KÖCK‘S „IPAD-DEAL”: BETRUG GEKLÄRT Das dicke Ende Am 19. November meldete die Landespolizeidirektion Niederösterreich, dass ein schwerer Betrug aufgeklärt werden konnte. Durch den Verkauf von 4.000 gefälschten iPad-Verpackungen sei ein Schaden von 2,3 Mil- lionen Euro entstanden. Was in der breiten Öffentlichkeit als belanglose Randnotiz kaum Beachtung fand, sorgte bei Brancheninsidern sehr wohl für Aufsehen – handelt es sich dabei doch um DEN iPad-Deal…

TEXT: Wolfgang Schalko | FOTOS: D. Schebach, A. Güler | INFO: www.elektro.at

bwohl in dem Polizeibericht keine O Namen von Personen oder Firmen genannt wurden, stand auf Anhieb außer Zweifel, dass es sich um jenen gerüchteum- wobenen iPad-Deal handeln musste, der schlussendlich maßgeblich zur Insolvenz von Elektro-Shop Köck im Juni dieses Jahres beigetragen hatte. Drei italienische Staatsbürger im Alter von 45, 48 und 49 Jahren sowie ein 23-jähriger Österreicher aus Wiener Neustadt seien dringend ver- dächtig (und zum Teil geständig), sich im gemeinsamen Zusammenwirken im Mai 2013 vermutlich in China 4.000 gefälsch- te iPad-Verpackungen von einer Fälscher- firma besorgt zu haben. Die täuschend echt aussehenden iPad-Verpackungen wurden mit illegalen Originalnummern versehen und danach als Originalprodukte zum Kauf angeboten.

ERMITTLUNGSERGEBNISSE Die gähnende Leere in den iPad-Kartons ist gut dokumentiert – und könnte noch Folgen haben.

Als Verkäufer trat dabei eine italienische Scheinfirma auf. Die Ware wurde dann weitere Zwischenhändler nach Deutsch- eingeliefert werden. Der 23-jährige Ös- offiziell an eine Firma in Bratislava und land weiterverkauft. Nachdem dort die terreicher wurde auf freiem Fuß ange- in der Folge an eine österreichische Fir- Verpackungen geöffnet worden waren zeigt. Im September wurde auch der ma verkauft. Die gefälschten Verpackun- und die Betrugshandlung bekannt wurde, dritte italienische Beschuldigte in Italien gen wurden direkt von einer beauftragten erstatteten die österreichischen Käuferfir- festgenommen. Im Zuge der in Wien Spedition aus einem Lager in Mailand zu men die Anzeige gegen vorerst unbekannte und Niederösterreich durchgeführten zwei Logistikfirmen nach Österreich ange- Täter. Im Zuge der umfangreichen Ermitt- Hausdurchsuchungen konnten zahlrei- liefert, wo die Ware von den Tätern über- lungen durch das Landeskriminalamt Nie- che Beweismittel für die Betrugshandlun- nommen wurde. Einige Tage danach wur- derösterreich, Ermittlungsbereich Betrug, gen sichergestellt werden. Die Beschuldig- den die gefälschten iPad-Verpackungen ergab sich gegen die Verdächtigen der Be- ten verursachten demnach einen Schaden als Originalware an zwei österreichische trugsverdacht (gegen zwei davon wurden in der Höhe von insgesamt rund 2,3 Mio. Firmen weiter verkauft, die dafür einen bereits Ermittlungen wegen Verdachts des Euro, wobei ein Großteil des vereinnahm- Kaufpreis von insgesamt über 1,9 Millio- schweren Betruges in Zusammenhang mit ten Geldes zwischen dem 48- und dem nen Euro bezahlten. Die gefälschten iPad- dem Verkauf von 2.000 gefälschten Mi- 49-jährigen Verdächtigen aufgeteilt wurde. Verpackungen wurden anschließend über crosoft Office-Lizenzen an eine Vorarlber- Der Österreicher erhielt für sein Mitwirken ger Firma geführt). 110.000 Euro, der 45-jährige Verdächtige 130.000 Euro. AM PUNKT Auf Grund der Erhebungen wurden von der Staatsanwaltschaft Wien Festnah- KEIN KOMMENTAR DIE „IPAD-GESCHICHTE” meanordnungen für drei Beschuldigte machte im letzten Jahr die Runde durch die und mehrere Durchsuchungsanordnun- Setzt man nun beim deutschen Abneh- Branche. Nun wurde sie als millionenschwe- rer Betrugsfall aufgeklärt. gen für verschiedene Firmenstandorte mer, wo der Schwindel aufflog, den Na- und die Wohnadressen der Verdächtigen men Xtronix ein und bei einem der da- FÜR KÖCK erlassen. Zwei italienische Verdächtige zugehörigen Lieferanten Elektro-Shop ist die ganze Sache noch nicht ausgestan- den. Gegen das Unternehmen führt der konnten am 1. April 2014 in Wien bzw. Köck, gewinnt das Bild an Form. Was iPad-Abnehmer Alper Güler ein Verfahren in Mödling festgenommen und nach die Wege der brisanten Lieferung be- und verlangt seinerseits Schadenersatz. Durchführung der erforderlichen Er- trifft, decken sich die Ermittlungser- hebungen in die Justizanstalt Josefstadt gebnisse auch weitestgehend mit den

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Angaben, die Karl Köck im Juni 2014 Dr. Georg Unger wollte keine Auskunft diesbezüglich gegenüber E&W machte darüber erteilen, ob all diese Aspekte der (siehe E&W 7-8/2014). Weniger klar „iPad-Geschichte” noch Auswirkungen ist indes, wie Köck auf auf die Sanierung von Ich werde weiter juristisch die Summe von 600- Elektro-Shop Köck ha- vorgehen. Ich lasse nicht zu, 700.000 Euro kommt, dass Köck hier nach Belieben ben könnten. Unger die seinem Unterneh- agiert und alle nur zuschauen. berief sich gegenüber men aus der Sache an E&W auf seine Schwei- Schaden erwachsen Alper Güler gepflicht: Er könne sich sein sollen. Offen bleibt nur mit Zustimmung auch, wieso Köck den Rechtsstreit (über der Fa. Köck äußern – eine solche sei je- Rückerstattung des Kaufpreises von ca. doch nicht erteilt worden. 1,25 Mio. Euro) mit seinem Berliner Ab- Karl Köck und sein Elektro-Shop bleiben trotz nehmer der iPads damals bereits als aus- KONSEQUENZEN Klärung mit einem Verfahren konfrontiert. geräumt abtat – denn wie der betroffene Alper Güler gegenüber E&W festhält, sei Ein wenig auskunftsfreudiger zeigte diese juristische Auseinandersetzung alles man sich beim KSV1870: Man könne offenes Verfahren gehandelt habe. Soll- andere als aus der Welt geschafft (siehe bestätigen, dass in der iPad-Sache noch te dieses Verfahren jedoch zulasten von Kasten unten). Seitens Köck erfolgte auf ein Prozess anhängig sei. Die darin ge- Köck ausgehen, dann müsse er „auch eine Anfrage zu einer Stellungnahme in stellten Forderungen (Anm: in Höhe der diese Forderung quotenmäßig bedienen.” Bezug auf die Klärung des Betrugs sowie schon genannten 1,25 Mio. Euro) seien Fakt sei indes, dass Köck die erste Rate an zum offenen Verfahren mit Güler keine im Insolvenzverfahren deshalb nicht be- die Gläubiger wie vereinbart bezahlt habe Reaktion. Auch der Sanierungsverwalter rücksichtigt worden, weil es sich um ein und wieder alleine geschäftsfähig sei.

SCHAUPLATZ BERLIN „Der Fall ist eindeutig!” Alper Güler, als Abnehmer und ehem. Xtronix-GF ebenfalls Geschädigter, kämpft weiter für sein Recht.

Während die Schuldigen der ominösen „Das Geld für das Geschäft wurde per Xtronix klagte die offene Forderung da- iPad-Geschichte nun gefunden sind und Expressüberweisung von Xtronix an die her ein, musste dann jedoch verkauft der Fall abgeschlossen ist, bildet ein ver- Fa. Köck überwiesen”, führt Güler aus. werden – weshalb Alper Güler die For- meintlicher Nebenschauplatz weiterhin Ende Juni 2013 sei das gewesen – „in derung herauskaufte und privat erneut einen höchst brisanten und alles andere Erwartung, dann die iPads geliefert zu einklagte. „Wir haben die elektronische als zu den Akten gelegten Aspekt: die bekommen.” Wie man feststellen muss- Bestätigung von Köck bzw. seinen Lager- juristische Auseinandersetzung zwischen te, handelte es sich aber nur um leere mitarbeitern und Verkaufsleitern, dass Köck und Alper Güler, dem ehem. Ge- Kartons. „Deshalb haben wir damals die Ware erfolgreich kontrolliert und in schäftsführer der Berliner Xtronix GmbH. von Köck erbeten, eine entsprechende ein Lager gebracht wurde. Fakt ist, dass Diese hatte als Zwischenhändler agiert Gutschrift zu tätigen bzw. Ware im be- Köck seinerseits betrogen wurde und er und aus dem ganzen Schwindel massiven sagten Gegenwert anzubieten. Beides dann uns offensichtlich arglistig und vor- Schaden gezogen – der auch den Verkauf wurde jedoch unterlassen.” Wie Güler sätzlich betrogen hat. Denn: Er hat un- des Unternehmens nach sich zog. Er habe weiter erläutert, habe er eigentlich fest ser Geld bekommen, daher sind wir zu die ganze Angelegenheit zwar verfolgt, mit der Unterstützung seines Geschäfts- 100% im Recht. Der Fall ist eindeutig!” sich dazu aber lange bedeckt gehalten, partners gerechnet: „Xtronix hat schon Ein wenig hadert Güler allerdings mit weil er sich nach wie vor in einem laufen- seit 2007 mit Köck zusammengearbeitet, der hiesigen Rechtslage: „Das lockere Ge- den Verfahren (zivil- und strafrechtlich) d.h. damals bereits seit über 5 Jahren. Es setz in Österreich erlaubt es, dass trotz- mit Köck befinde, erklärt Güler gegen- gab also eine gute Partnerschaft. Köck dem ein Gang in die Insolvenz und ein über E&W. Und schickt voraus, dass alles wollte aber nichts kompensieren.” Dass Sanierungsverfahren möglich waren. In nun Folgende seine subjektive Ansicht Köck das sehr wohl gekonnt hätte, steht Deutschland würde das so nicht funkti- darstelle, deren Richtigkeit erst durch ein für Güler außer Zweifel: Zum einen, onieren!” Zumal der Insolvenzverwalter Gericht entschieden werden müsse. weil die Transaktion des Kaufpreises ja diese Forderung von immerhin 1,25 Mio. erst kurz zuvor erfolgt war, zum ande- Euro gar nicht einberechnet hatte – denn Bei dem Verfahren geht es um die Summe ren, weil sich der Lagerwert bei Köck zu er, Güler, wäre zwar zu einer Aussage be- von 1.251.000 Euro, um die sich Güler jenem Zeitpunkt auf mehrere Millionen reit gewesen (und immer noch dazu be- von Köck betrogen sieht – der Kaufpreis Euro belaufen habe – das sei ihm auf- reit), jedoch nie befragt worden. Obwohl für 3.000 iPads á 417 Euro. 2.000 Stück grund seiner damaligen regelmäßigen Güler bereits – private – Anwaltskosten der vermeintlichen Apple iPads befinden Wien-Aufenthalte bekannt gewesen. Für in sechsstelliger Höhe angehäuft hat und sich noch immer im Lager von Xtronix Güler besonders ärgerlich: Die Xtronix noch kein Ende des Rechtsstreits in Sicht (Spedition Hugger in Aldingen). Als der habe – wie auch alle anderen Beteilig- ist, will er definitiv nicht locker lassen: Schwindel aufflog, wurden diese jedoch ten – ihren Beitrag geleistet und dem „Ich werde in dieser Sache weiter juristisch von der Kripo beschlagnahmt – was laut Abnehmer in Italien etwas zurückgege- vorgehen, egal, wieviel´s kostet, denn ich Güler durch Fotos, behördliche Doku- ben. „Nur von Köck ist gar nichts ge­- lasse nicht zu, dass Köck hier nach Belie- mente etc. bestens dokumentiert sei. kommen.” ben agieren kann und alle nur zuschauen.”

| 12/2014 21 HINTERGRUND

WEIHNACHTEN NACH GFK Enthusiasten und Muffel Auch wenn in den vergangenen Jahren die Österreicher immer weniger für Weihnachten ausgegeben haben, die Bedeutung des Weihnachtsgeschäfts für den Handel lässt sich nicht leugnen. Bei den Endkunden ist sie dagegen ungebrochen hoch. Rund acht von zehn Österreicher sind nach einer Studie von GfK als Weihnachts- enthusiasten zu werten. Im Durchschnitt wollen sie 387 Euro für Geschenke ausgeben - dieser Wert ist im Vergleich zum Vorjahres-Budget für Weihnachtsgeschenke stabil. Damit wäre der Abwärtstrend der vergan- genen Jahre bei den Ausgaben für Weihnachtsgeschenke gestoppt.

TEXT: Dominik Schebach | FOTO: Dominik Schebach, Pixelio.de | INFO: www.elektro.at

© Ruth Rudolph/pixelio.de

Was legen die Österreicher unter den Weihnachtsbaum? GfK hat sich die EInkaufsgewohnheiten der Endkonsumenten rund um das große Fest angesehen. Bekannt werden ie Vorfreude auf das Fest ist hoch, 400 Euro für Geschenke locker machen, Österreicher werden voraussichtlich Gut- D ist GfK-Expertin Anna Kulnig rücken Angehörige der zweiten Gruppe scheine schenken, gefolgt von Büchern überzeugt: „Besonders Frauen, jüngere mit 270 Euro deutlich weniger raus. (33%) und Spielwaren (33%). Personen bis 30 Jahre und natürlich Fa- wie das Christkind. milien mit Kindern freuen sich schon Keinen Unterschied gibt es zwischen Im Vergleich zum Vorjahr können sehr auf das Weihnachtsfest und sie wol- Männern und Frauen. Betrachtet man Schmuck/Uhren (24%) sowie das klas- len das ihren Lieben auch mit Geschen- diese getrennt, so fällt auf, dass dieses Jahr sische Kuvert mit Bargeld (24%) auf- ken zeigen.“ Die Ausgabenbereitschaft Männer mit 389 und Frauen mit 385 holen, während Bücher und Spielwaren der Weihnachtsenthusiasten unterschei- Euro fast genau gleich viel für Geschen- zwar noch unter den Top-3-Geschen- Okay, fast so det sich dann auch von jener der Weih- ke ausgeben wollen. Deutliche Unter- ken liegen, aber deutlich verlieren. Auf nachtsmuffel. Während die Ersteren rund schiede ergeben sich erwartungsgemäß, Platz acht liegen Multimediaartikel in wenn man das Alter der Konsumenten der Wertung. Sie werden von 23% der miteinbezieht. So geben Konsumenten Befragten als mögliche Geschenke ge- AM PUNKT in der Gruppe 60+ laut GfK dieses Jahr nannt. Damit setzt sich in dieser Kate- bekannt. im Schnitt 502 Euro für Weihnachtsge- gorie der kontinuierliche Abwärtstrend WEIHNACHTEN Als Fest ist es bei den Österreichern weiter- schenke aus, während die Gruppe bis in- seit 2011 fort. hin sehr beliebt. klusive 29 Jahre 211 Euro zu Weihnach- ten ausgeben wollen. Elektro- und Elektronikartikel folgen STATIONÄRER HANDEL auf Platz neun. Solche Artikel wer- Die meisten Geschenke werden auch dieses Red Zac ist mit einem Bekanntheitsgrad von 90% eine äußerst vertraute Marke. Davon können Jahr im stationären Fachhandel gekauft. WAS WIRD GESCHENKT? den von 21% der Österreicher un- ter den Baum gelegt. Immerhin 20% auch Sie und Ihr eigenes Image enorm profitieren. Sie müssen sich nur dafür entscheiden, INTERNET Wie im vorangegangenen Jahr rangie- der Befragten wollen ihre Liebsten Partner der größten Elektronik-Händlergemeinschaft Österreichs zu werden. Online ist keine Domäne der Jungen: Mehr als 40% der über 60-Jährigen kaufen im Netz. ren Gutscheine jeglicher Art wieder ganz mit selbstgebastelten Geschenken vorne in der Beliebtheitsskala: 48% der bedenken. Erfahren Sie mehr über Red Zac bei Alexander Klaus oder Mag. Peter Osel, den Vorständen 22 | 12/2014 von Euronics Austria: Telefon +43-2236-47140-0 oder [email protected]

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STATIONÄRER HANDEL Viele Österreicher sind schon BLEIBT NR. 1 gut auf Weihnachten vorberei- tet – knapp ein Drittel hat be- Der stationäre Fachhandel ist dabei reits Mitte November Geschen- noch immer die wichtigste Anlaufstelle, ke gekauft, teilweise sogar weit wenn es um den Kauf der Geschenke vor Beginn der Weihnachtszeit. geht. Rund 90% der Österreicher kaufen Insbesondere Frauen sind dies- Weihnachtsgeschenke im Ladengeschäft. bezüglich besser vorbereitet - Der Trend zum Kauf der Geschenke im 38% der Frauen im Vergleich Internet hält jedoch weiterhin an. Bereits zu 30% der Männer haben 62% der Befragten gaben an, dass sie ihre bereits etwas für Weihnachten Weihnachtsgeschenke auch übers Inter- gekauft. Die Spätentschlosse- net beziehen. „Viele Österreicher empfin- nen (rund jeder Vierte) kaufen den Einkaufen in der Vorweihnachtszeit Weihnachtsgeschenke meist als stressig und wollen diesem Trubel in auf „den letzten Drücker“ und Geschäften einfach entgehen. Online stürmen die Läden kurz vor einkaufen ist schon lange nicht nur bei Weihnachten. den Jüngeren beliebt, sondern über 40% der über 60-Jährigen geben mittlerweile DER WIDERSPRUCH an, Geschenke online zu kaufen“, erklärt Kulnig. Ansonsten decken sich die Ös- Bleibt ein Widerspruch in terreicher noch auf Christkindlmärkten der österreichischen Konsu- Die Österreicher sind Weihnachtsenthusisasten: Bei- (25%), beim Versandhandel (13%) oder mentenseele: Die Österreicher nahe acht von zehn Österreicher freuen sich auf das direkt beim Hersteller mit Geschenken sehen den Rummel rund um große Fest (Grafik: GfK). ein. das Fest durchaus kritisch. Rund 75% der Befragten be- Ein Grund, warum der Ausschlag der klagten, dass Weihnachten immer kom- Weihnachten überhaupt nichts verschen- Kurve beim Weihnachtsgeschäft flacher merzieller wird (trifft sehr zu bzw. trifft ken. Weihnachten bleibt damit ein Fest ausfällt als in der Vergangenheit, mag zu) und die Mehrheit empfindet das des Schenkens, und das, obwohl mehr als darin liegen, dass die Ausgaben auf ei- Einkaufen als Stress – aber trotzdem ein Viertel aller Österreicher sich über- nen größeren Zeitraum verteilt werden. wollen nur 10% der Österreicher zu haupt nichts zu Weihnachten wünscht.

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RÜCKBLICK UND AUSBLICK - WAS KANN DIE BRANCHE ERWARTEN? Der Optimismus überwiegt 2014 neigt sich seinem Ende zu. Das Jahr glich einer Achterbahnfahrt, wie sieht aber die Bilanz nun wirklich aus und was können wir uns von 2015 erwarten? Wir haben uns umgehört und nachgefragt. Lesen Sie hier die Einschätzungen der Kooperations-Chefs sowie von Horst Neuböck, GF des Mittelstandskreises.

TEXT: Dominik Schebach | FOTO: Redaktion | INFO: www.elektro.at

ür ElectronicPartner: zog Geschäfts- F leiter Michael Hofer Bilanz und er kündigte gleich einige wichtige Initiati- ven für 2015 an: „Trotz aller Turbulenzen am Markt blicken wir sehr positiv auf das heurige Jahr zurück: Wir konnten unsere Mitgliederzahlen stabil halten und unsere Umsätze steigern. Das hat sich insbeson- dere in der Strecke bemerkbar gemacht, wo wir quasi als flexibles ‚Außenlager‘ für unsere Mitglieder fungieren und von diesen auch als starker Logistiker wahr- genommen werden. Natürlich ist es sehr wichtig für uns, diesbezüglich 2015 wei- terhin ein starker Partner für unsere Mit- glieder zu sein.

Das gilt selbstverständlich für alle Leis- tungen und Services der Kooperation, wie etwa unser 360° Marketing-Konzept, wo wir im kommenden Jahr u.a. mit unserer © Dominik Schebach Ladenbau-Offensive Akzente zur Unter- stützung der Händler setzen wollen und Geht es nach der Flaute im EFH wieder vorwärts? Zumindest die vergangenen Monate stim- men die Kooperationen vorsichtig optimistisch. werden. Hier ist auch der rege Zuspruch unserer Mitglieder zu unseren Veranstal- tungen und Aktivitäten – von den Messe- und mit der Marke EP: den Markteintritt Fußball-WM, doch diese Großereignis- auftritten über die Gruppensitzungen bis im Bereich eCommerce schaffen – aller- se blieben unter den Erwartungen. Die hin zu den Verkaufsschulungen – beson- dings nicht mit der Brechstange, sondern Überraschung war allerdings, dass der ders hervorzuheben, denn wenn unsere mit Bedacht und Umsicht.“ Markt seit Juni angezogen hat. Im zwei- Angebote entsprechend angenommen ten Halbjahr ist die Konsumlaune wie- werden, unterstützen wir als Kooperation Befragt nach der Entwicklung im der gestiegen. Man kann zwar nie genau auch gerne. Weihnachtsgeschäft, sieht Hofer eine abschätzen, wann das einsetzt, aber nach Veränderung für den Fachhandel. Seiner einer Durststrecke muss das Pendel auch Dem Jahr 2015 sehen wir grundsätz- Ansicht hat sich die Saison verlängert: wieder einmal in die andere Richtung lich positiv entgegen: Wir erwarten, dass „Zum Weihnachtsgeschäft: Die großen ausschlagen. Wir hatten 18 Monate Flau- sich der erfreuliche Trend der letzten Schwankungen gibt es heute eh nicht te, jetzt weht wieder ein frischerer Wind. Monate fortsetzt, deshalb gibt es keinen mehr, weil sich das Ganze über längere Grund, irgendetwas krank zu jammern Strecken verteilt. Aber wir sind sehr zu- Grundsätzlich läuft das Geschäft der oder Ähnliches. Außerdem wollen wir uns frieden, wie das Weihnachtsgeschäft bei Gruppe damit ganz gut: Die WW ist dem großen Thema Omnichannel stellen uns angelaufen ist und auch, was den leicht über dem Vorjahr, die UE hat sogar Hinausverkauf bei unseren Mitgliedern deutlich zugelegt und auch die Kleinge- betrifft.” räte sind im Plus. Ein Highlight für die AM PUNKT Kooperation ist sicher auch das Expert KEHRT DIE KONSUMLAUNE Garantiepaket: Diese Garantieverlänge- POSITIVE STIMMUNG Die Entwicklung der vergangenen Monate ZURÜCK? rung läuft sehr gut an und viele unserer ist für die Kooperationen ermutigend. Mitglieder haben schon die notwendi- Nach jeder Flaute geht es auch einmal gen Verträge geschlossen. Im Bereich der OMNICHANNEL wird ein wichtiges Thema für 2015, um die wieder aufwärts, ist Expert-GF Alfred kleinen Haushaltsgeräte entwickelt sich Mitglieder richtig aufzustellen. Kapfer überzeugt. Nach dem Durch- die Eigenmarke ECG recht gut inner- hänger im Vorjahr sieht er den Elekt- halb der Gruppe. Positiv ist auch, dass es INTERNETPREISE rofachhandel wieder Fahrt aufnehmen: 2014 wieder viele spektakuläre Umbau- Die Kooperationen kämpfen für gleiche Startbedingungen für den EFH. „Rückblickend muss man sagen: Wir ten bei unseren Mitgliedern gab. Diese hatten eine Winterolympiade und eine neuen schönen Geschäfte sind eine tolle

24 | 12/2014 HINTERGRUND

Geschichte und es zeigt sich, dass sich die Investitionen lohnen. Bei allen gingen die Umsätze nach oben. Und es ist ein Be- weis, dass die Expert-Mitglieder an die Zukunft glauben.

Schmerzhaft war 2014 allerdings die Preispolitik mancher Hersteller. Das ist weiterhin nicht nachvollziehbar und nicht akzeptabel. Diese Preiseskapaden ziehen sich über alle Warengruppen. Da werden wir dafür kämpfen, dass Waffen- gleichheit herrscht.

Trotzdem bin ich für 2015 optimis- tisch. In der Kooperation haben wir natürlich das Großprojekt Multichan- nel. Da sind wir gut unterwegs und © Wolfgang Schalko © Dominik Schebach dieses Thema ist sicher ein wesentlicher Schritt für Expert. Aber wie immer gilt: EP:Geschäftsleiter Michael Hofer erwartet Auch Expert-Chef Alfred Kapfer gibt sich Nur für und mit den Mitgliedern. Wo sich, dass der „erfreuliche Trend“ auch 2015 positiv gestimmt: „Wir hatten 18 Monate wir weiterhin punkten: Wir sind eine anhält. Flaute, jetzt weht ein frischer Wind.“ harmonische Gruppe! Wir können ge- schlossen auftreten und damit auch entsprechend unsere Einkäufe bündeln Den Blick wieder zurück auf das ver- Konsumenten zum Kauf neuer Geräte und entsprechende Konditionen erzie- gangene Jahr gerichtet, fiel Klaus auf: motivieren konnten, bewirken heut- len. Ein Schwerpunkt bleibt schließlich „Es gab in 2014 eine interessante Er- zutage nicht mehr das große Geschäft. auch die Nachwuchsförderung. Future kenntnis: Großereignisse wie eine Fuß- Die Sättigung in dem Bereich ist einfach Expert 2020 wird kommendes Jahr ball WM, die in der Vergangenheit - vor zu groß“, so Klaus, und: Zum zweiten nach London gehen, um dort die neu- allem in der UE - noch Massen von Mal esten Trends in der Handelslandschaft anzusehen.“ HORST NEUBÖCK Zum Weihnachtsgeschäft will sich Kapfer noch nicht äußern. Da will der Expert-GF erst den Jahreswechsel ab­ Der Handel lernt mit Netz zu leben warten.

„VIEL ZU SCHNELL In seiner Beurteilung des Jahres 2014 VERGANGEN“ hebt Horst Neuböck, GF des Mittel- standskreises, vor allem einen Umstand Auf die persönliche Einschätzung des hervor: Der Handel beginnt mit dem Jahres 2014 angesprochen meint Red Netz zu leben. „Es ist meiner Meinung Zac Vorstand Alexander Klaus: „Das nach positiv, dass der Handel seine Ein- vergangene Jahr ist in erster Linie viel stellung gegenüber dem Internet ver- zu schnell vergangen!“ Mehr kann Klaus ändert. Man fällt nicht mehr in Panik noch nicht sagen. „Eine konkrete Aussage oder beschränkt sich nur aufs Schimp- kann ich erst Mitte Jänner treffen, wenn fen, sondern man beginnt damit zu le- das Weihnachtsgeschäft vorüber ist.“ ben. D.h. nicht, dass die Händler gut- Apropos Weihnachtsgeschäft - wir frag- heißen, was im Netz vor sich geht, aber ten den Vorstand, ob und wie es ange- wir lernen damit professionell umzuge- laufen ist. Klaus meint: „Wir gingen am hen. Das ist ein Schritt in die richtige 30. November mit der ersten Weih- Richtung. Ich glaube, es hat sich in den nachtswerbung raus und das Feedback in vergangenen Jahren bereits die Spreu den ersten Tagen war recht positiv. Das vom Weizen getrennt. Diejenigen WW- der macht das Rennen. Deswegen freut liegt mit Sicherheit auch daran, dass wir FH, die sich intensiv mit der Situation es mich auch sehr, dass der Anteil der unsere Werbebotschaft mit dem Faultier und Marketing beschäftigen, die kön- Miete am Gesamtumsatz der Bran- neu gestaltet haben.“ Konsumentensei- nen immer noch gut leben. Deswegen che steigt. Denn für den Kunden ist tig gab es viele positive Reaktionen dar- bin ich auch für 2015 recht optimis- das leistbar und fix kalkulierbar. Mich auf – „es ist ja doch ganz anders als alles tisch. Niemand geht mehr zum Fluss stimmt allerdings nachdenklich, dass andere, was derzeit in der Werbung die Wäsche waschen, keiner kocht mehr selbst Premiummarken im Kampf um zu sehen ist.“ Qualitativ laufe also al- am Lagerfeuer – wir verkaufen Must Marktanteile vereinzelt Produkte sehr les gut, wie der Vorstand sagt, quan- Haves. Die Kunst liegt darin, dass der preisaggressiv auf den Markt stellen. tifizieren ließe sich der Einsatz bzw. Handel dafür sorgt, dass diese Umsätze Das ist zum Nachteil aller, und da sollte das Weihnachtsgeschäft jedoch noch über ihn laufen, und ich glaube, wer da man mehr aufpassen. Denn da werden nicht. dem Kunden ein Gesamtpaket anbietet, Werte und Marken vernichtet.

| 12/2014 25 HINTERGRUND

Green Brands „Nicht, dass es gar kein Geschäft brachte, aber leider nicht in dem Aus- Am 1. Dezember wurden wieder die maß, wie sich das alle gewünscht hätten „grünen“ Marken Österreichs ausge- und wie es in der Vergangenheit auch im- zeichnet. 40 Marken aus 31 Unter- mer wieder der Fall war. 2012 brachte die nehmen gingen dabei als Green Brand EM noch ein Plus von rund 40% in dem Austria hervor. Mit der Auszeichnung Quartal, in dem sie stattfand. Die dies- „Green Brand“ wurden nach 2012 jährige WM brachte lediglich ein Plus nun zum zweiten Mal „grüne“ Mar- im einstelligen Bereich. Mit der großen Hoffnung, die man in solche Großver- anstaltungen setzt, wird man sich in Zu- kunft zurückhalten müssen.“ „SEHR BEDAUERLICH“

Es gibt speziell ein Thema, das Klaus „echt bedauerlich“ findet: „Wir haben in der UE zur Zeit tolle neue Dinge. Die ganze Branche versteht es allerdings ein- malig, all diese neuen Technologien mit © Dominik Schebach Preisen auf den Markt zu bringen, die Red Zac Vorstand Alexander Klaus: „Die jenseits von Gut und Böse sind.“ Und große Hoffnung, die man in Großveranstal- das wirklich Traurige daran: „Diese Ent- tungen setzt, wird man in Zukunft zurück- ken „des täglichen Lebens“ geehrt, wicklung schwappt gerade auf die großen halten müssen. die – wie die Initiatoren formulieren, Hausgeräte über. Da werden die Marken- „auf das zunehmende Bewusstsein der werte der Hersteller mit Dumpingpreisen Bevölkerung für mehr Nachhaltigkeit, ruiniert! Speziell die Online-Händler und Erfreulich ist laut Klaus auch die Tatsa- Umweltschutz und gesunden Lebens- auch die großen Märkte verstehen das che, dass die Kooperation – trotz aller stil reagieren.“ ganz ausgezeichnet!“ marktseitigen Herausforderungen – vie- le „gesunde“ Händler in den Reihen Folgende Unternehmen und Pro- Klaus sagt nicht, dass der Konsument hat. Und dass die Red Zac-Händler sehr dukte wurden ausgezeichnet und er- keinen fairen Preis bekommen soll. „Ich zufrieden sind mit ihrer Kooperation. hielten das Gütesiegel „Green Brands bin ja selbst Konsument und auch ich „Dadurch sehen wir uns natürlich darin Austria 2014“: A1, AAE Naturstrom, persönlich möchte einen fairen Preis. Es bestätigt, wie wir unsere Händler ser- AlmaWin, Biogena, BiosLehm, DHL macht aber für niemanden Sinn, Produk- vicieren. Da sind wir auf einem guten Express GoGreen, Green Care, Grünes te unter dem Einkaufspreis anzubieten. Weg.“ Red Zac scheint auch auf einem Hotel zur Post (Salzburg), Klar, Land- Oder Marken, die eine Wertigkeit haben, guten Weg, was die Ideen und Pläne für hotel Rupertus, M-Tec, Palfinger, preislich so darzustellen, dass sie zu Bil- die Zukunft betrifft. „Wir beschäftigen Primavera, Riess, Styx Naturcosmetic ligmarken werden. Der Preis mancher uns nicht nur mit operativen Dingen hier sowie Toni Bräu. Auch jene Marken, Hausgeräte liegt heute 50% unter dem in der Zentrale, sondern auch damit, wie die bereits 2012 zur Green Brand Preis vor zehn Jahren“, erinnert sich Klaus wir langfristig eine wirtschaftlich gute Austria gekürt wurden, konnten er- und ergänzt: „Es wundert mich, dass die Zukunft sichern können.“ Klaus spricht neut unter Beweis stellen, „dass sie Hersteller da mitmachen. Offenbar re- damit Themen an, deren Umsetzung län- in punkto Nachhaltigkeit nach wie giert zur Zeit das Denken: Wir brauchen ger dauert: „Ausbildung, Omnichannel, vor bestens aufgestellt sind“. Da- Marktanteile auf Biegen und Brechen! Emotionalisierung des POS – es benö- für erhielten sie das Gütesiegel mit Wenn das so weitergeht, machen Unter- tigt Zeit, bis diese Themen realisiert sind Stern. Darunter auch wieder Elektra- nehmen keine Erträge mehr und können und vom Konsumenten wahrgenommen bregenz. weniger Arbeitsplätze zur Verfügung stel- werden.“ len. Menschen finden dann weniger Ar- Persönlich wurde Sepp Eisenriegler beit, verdienen klarerweise weniger und Und es gibt ein weiteres positives All unseren Mitgliedern, Partnern als „Pionier der Reparaturdienstleis- können demgemäß auch weniger ausge- Highlight, das den Vorstand sehr freut: tung zur Abfallvermeidung“ geehrt ben. Langfristig zu denken, ist offenbar „Wie wir heuer gesehen haben, liegt die und auch der lieben Konkurrenz: und erhielt die Auszeichnung zur nicht angesagt.“ gestützte Markenbekanntheit von Red „Green Brands Austria Persönlichkeit Zac bei 90%. Damit liegen wir nach Me- 2014“. ERFREULICHES? dia Markt und Saturn an dritter Stelle. Von ganzem Herzen Das freut uns sehr! Der Dank gebührt Beim Festakt gab es übrigens „eine Auf die Frage, ob 2014 auch erfreuli- all denen, die da draußen ihre Geschäfte Frohe Weihnachten! Weltneuheit“ zu bestaunen: Der erste che Erlebnisse hervorbrachte, überlegt führen und dafür sorgen, dass der Mar- 3D-Druck aus biopolymerem Werk- Klaus länger. Nach wie vor freut es den kenname Red Zac so eine positive Ver- stoff (Material aus 100 % nachwach- Vorstand auf jeden Fall, dass 2014 so- breitung findet.“ senden Rohstoffen und biologisch wohl Frühjahrsordertage als auch Futura abbaubar). Bei der Feier wurde schließ- stattfanden. „Und es freut mich, dass die Die Resümees der Industrie zu 2014 und lich auch das Green Brands Austria Branchenvertreter schon positive Signa- was sich die Vertreter der Lieferan- Mag. Alfred Kapfer 2014 Buch vorgestellt, in dem u.a. le gegeben haben, dass es – mit welcher ten vom kommenden Jahr erwar- Geschäftsführer Expert Österreich alle Marken ausführlich präsentiert Beteiligung auch immer - auch 2015 so ten, finden Sie in den anschließenden werden. sein wird.“ Büchern. Wenn Sie Informationen zu Expert haben möchten, habe ich stets 26 | 12/2014 ein offenes Ohr für Sie: 07242/290 700 oder [email protected] HINTERGRUND

ASSONA: VIERTER AUFTRITT VON RUDI Weihnachtsretter unterwegs

er Weihnachtsmann ist krank und kurzem gibt es auch neue Welten zum D Rudi muss einspringen, damit die Entdecken. Jetzt geht es unter anderem Geschenke auch ihren Abnehmer fin- auch an den Ballermann, zum Bucking- den. Zum vierten Mal veranstaltet Asso- ham Palace und zum Weihnachtsmann na dieses Jahr ein Weihnachtsspiel rund höchstpersönlich. Die teilnehmenden um das beliebte Rentier Rudi. Mit dem Händler konnten dabei schon zahlreiche neuen Weihnachtsspiel versüßt Assona Preise abräumen. Neben Zusatzprovisio- seinen Partnern noch bis Ende Dezem- nen konnten sie sich zum Beispiel über ber die Weihnachtszeit. Jedes verkaufte diverse Gutscheine wie Tank-, Parfüme- Schutzpaket und jede verkaufte Garantie rie- und Kinogutscheine, Beats Kopfhö- ermöglichen den Händlern ein Online- rer oder Spielkonsolen freuen. Assona- Beim diesjährigen Assona-Weihnachtsspiel spiel. Hierbei begleiten sie Rudi ein Stück Partner und jene, die es noch werden können die Partner das beliebte Rentier auf seiner Reise um die Welt und helfen wollen, können sich auch weiterhin zur unterstützen und viele Preise gewinnen. ihm beim Ausliefern. Über mangelnde Aktion anmelden. Entweder direkt im Hilfe kann sich Rudi jedenfalls nicht be- Händlerportal, per E-Mail (sales@asso- klagen. Unter anderem haben sich rund na.net) oder telefonisch (unter Tel.: 01 Expert-Zentrale einen weiteren Schritt 200 österreichische Partner an der Aktion 9286179). in Richtung Vollsortimenter gemacht beteiligt. haben. Zudem wächst unser Mitarbeiter- ERFOLGREICHES JAHR und Außendienstteam stetig“, erklärte Bisher sind die Händler virtuell mit Assona-GF Uwe Hüsch, und 2015 soll es Rudi in Afrika, Mexiko, Berlin, der Copa- Für Assona ist das Weihnachtsspiel mit stark weitergehen: „Fortwährend sind wir cabana und auf dem Fujiyama unterwegs. Rudi Schlusspunkt eines erfolgreichen auf der Suche nach neuen, spannenden Auch den Nordpol, den Meeresgrund, Jahres. „Das Jahr 2014 ist für uns großar- Versicherungslösungen. Für 2015 gibt es einen US Airport, das Weltall und die tig gelaufen. Ein Highlight in Österreich auch schon konkrete Pläne. Wie genau Wüste bereisen sie mit dem kleinen Ren- war, dass wir mit den Garantie-nach- die aussehen, möchte ich aber noch nicht tier im Rahmen des Online-Spiels. Seit Maß-Produkten gemeinsam mit der verraten.“

All unseren Mitgliedern, Partnern und auch der lieben Konkurrenz: Von ganzem Herzen Frohe Weihnachten!

Mag. Alfred Kapfer Geschäftsführer Expert Österreich

Wenn Sie Informationen zu Expert haben möchten, habe ich stets ein offenes Ohr für Sie: 07242/290 700 oder [email protected] HINTERGRUND

A1 BUSINESS PARTNER THOMAS TÜRKOTT EXPANDIERT ÜBER DEN TELLERRAND Lösungsanbieter als Pionier Für Thomas Türkott, A1 Business Partner der ersten Stunde, weht wieder ein Hauch von Pioniergeist durch die Branche. Unterschiedliche Bereiche wie Telekommunikation, Hausautomation sowie Sicherheitstechnik flie- ßen immer mehr zusammen und der Inhaber von Türkott Multitechnik will von Anfang an bei diesem neuen Markt mitmischen. Was heute bereits möglich ist, zeigt Thomas Türkott seinen Kunden im extra eingerichte- ten Schauraum seines neuen Telekom-Shops in Wiener Neustadt.

TEXT: Dominik Schebach | FOTO: Dominik Schebach | INFO: www.tuerkott.at

© Dominik Schebach

TMT-Inhaber Thomas Türkott (Mitte) und sein Kernteam Andreas Pulpitel, Standortleitung Wr. Neustadt, sowie VL Roland Schwanneke wollen den A1 Business Partner an der Schnittstelle zwischen Telekommunikation, Hausautomatisation und Sicherheit sowie Alarmtechnik positionieren.

m Frühjahr hatte A1 sein Business chen Dienstleistung und neue Produkte „Die Grenzen zwischen Telekommuni- I Partner Programm 2015 gestartet. breiter aufstellen. Für Thomas Türkott kation und Haussteuerung verschwin- Ziel ist, dass sich diese Händler in Sa- ist diese Initiative nur eine Bestätigung den und lösen sich auf. Davon bin ich seines Kurses (siehe überzeugt. Wenn wir in Kasten). Er ist davon Wie das letztendlich genannt Zukunft in vernetzten AM PUNKT überzeugt, dass derzeit wird, weiß ich nicht. Aber Häusern leben, wird unterschiedliche Berei- wir wollen dorthin und wir es keine klare Unter- KONVERGENZ sind auf einem guten Weg. von Telekommunikation, Hausautomation che wie Telekommuni- scheidung mehr geben. und Sicherheit eröffnet neues Betätigungs- kation, Haussteuerung, Thomas Türkott Da ist es für mich als feld für A1 Business Partner Thomas Türkott. Videoüberwachung Unternehmer wich- EIGENER SCHAURAUM und Sicherheitstechnik tig, dass ich möglichst macht neues Konzept für den Kunden fassbar. immer stärker zusammenfließen. In die- viel aus diesem Umfeld abdecke. Begin- sem Spannungsfeld will sich Türkott als nend bei der Bedarfsanalyse bis hin zur DIENSTLEISTUNG Komplettlösungsanbieter etablieren, der fertigen Lösung bei Telekommunikation für die Kunden darstellbar und verrechenbar machen. für seine Kunden die verschiedenen Ele- oder eben Alarmanlagen, Sicherheit und mente zu einem Ganzen verknüpft. Haussteuerung sowie der Verknüpfung

28 | 12/2014 HINTERGRUND der unterschiedlichen Bereiche“, so Tür- kott. „Wie das letztendlich genannt wird, weiß ich nicht. Aber dorthin wollen wir und wir sind auf einem guten Weg.“ DREI SÄULEN

Die Überlegung dahinter ist auch, dass Türkott sein Unternehmen breiter auf- stellen will. Neben dem Schwerpunkt Telekommunikation sollen die Berei- che Hausautomatisation zusammen mit Alarm- und Sicherheitstechnik sowie Video-Überwachung und dem Bereich Heizungssteuerung drei gleichberechtigte Säulen bilden, auf denen die TMT ruht.

Derzeit trägt der Bereich Hausautoma- tion zwar noch weniger als 10% zum © Türkott Umsatz des Unternehmens bei. Mittel- fristig sollen in den beiden „neuen“ Seg- menten aber der Umsatz auf das Niveau im Telekom-Bereich gesteigert werden. NEUER STANDORT MIT NEUEM KONZEPT

Um diese Strategie umzusetzen, hat sich Türkott für seinen neuesten Standort in einem Wiener Neustädter Fachmarkt- center einiges einfallen lassen. Hier ist die TMT seit Mai präsent und neben dem klassischen Telekom-Geschäft beherbergt der Shop zusätzlich einen Schauraum mit voll eingerichteter Wohnlandschaft und Küche, wo die Kunden sich gleich die Lösungen – von der Lichtsteuerung bis zum integrierten Entertainment- und Kommunikations-Monitor in der Küche © Türkott – in Natura ansehen können, wobei für Kern des neuen Standortes ist der Schauraum mit voll eingerichteter Wohn- sowie Kü- alle Lösungen die Steuerung mittels App chenlandschaft, wo die Kunden gleich in der Praxis die Lösungen zur Heimautomatisation auf Smartphone oder Tablet erfolgt. einschließlich Lichtsteuerung und Entertainment-Monitor in der Küche austesten können.

„Wir wollten etwas schaffen, wo wir dem Kunden zeigen können, was heute UNTERNEHMENSGESCHICHTE schon alles möglich ist. Damit kann er die Lösung anfassen und sich etwas vor- Business Partner mit tiefen Wurzeln stellen, denn aus der Schachtel verkauft sich eine Hausautomatisation nicht. Mit Um die Ausrichtung des Unternehmens sich wiederum aus dem Service für die dem Schauraum haben wir ein Alleinstel- zu verstehen, hilft auch ein Blick auf AonAlarmservices. Seit drei Jahren ver- lungsmerkmal in der gesamten Region die Geschichte von TMT. Denn die fügt das Unternehmen auch über die verwirklicht, denn so etwas gibt es im jetzige Türkott Multitechnik ging notwendigen gewerberechtlichen Kon- südlichen Niederösterreich nur bei uns. aus der Türkott GmbH hervor, die zessionen, um die Planung und Installa- Damit können wir Kunden aus Wien, auf den Bereich Heizungsservice und tion von Alarmanlagen zu übernehmen. Niederösterreich und dem Burgenland Installation von Heizungen speziali- Der Schritt zur Videoüberwachung und ansprechen“, ist sich der Inhaber von siert ist. Diese seit 1976 bestehende der Hausautomation war dann nur ein TMT sicher. Bei der Verwirklichung der Firma ist noch immer die Mutter der kleiner. „Jüngstes Kind“ nach den Wor- Lösungen setzt TMT übrigens auf einige TMT. ten von GF Thomas Türkott ist die Ser- ausgesuchte etablierte Hersteller wie Lo- vicierung und Steuerung von Heiz- und xone, um auch die langfristige Servicier- Ins Telekommunikationsgeschäft stieg Regelungstechnik. barkeit der Systeme sicherzustellen. Und Thomas Türkott 1995 mit der Grün- während die verwirklichten Lösungen dung der TMT ein. Seit 1997 war „Wir denken, diese Bereiche rund ums für die Haussteuerung oder Fernüberwa- die TMT zuerst Golden Partner der Wohnen und Kommunikation fließen chung prinzipiell als Stand-alone-Lösung Mobilkom und später Business Partner alle zusammen. Nicht umsonst lautet ausgelegt sind, hätte sich bisher noch je- von A1. Das Geschäft mit der Alarmanla- unser Motto „Technik zum Wohlfüh- der Kunde für die Steuerung per gen- und Sicherheitstechnik entwickelte len“, so Türkott.

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was die Haussteuerung betrifft bekom- men wir hier inzwischen sehr viele posi- tive Rückmeldungen – von den Kunden, aber auch von Herstellerseite. Darum se- hen wir uns auch als Pioniere in diesem Segment.“ ... UND LANGER ATEM

Dass man als Pionier allerdings auch einen langen Atem benötigt, ist dem A1 Business Partner durchaus bewusst: „Für die kommenden zwei Jahre ist Aufbauar- beit gefragt. 2015 wird es für die Kun- den das Aha-Erlebnis geben: ,Da gibt’s ja mehr‘. Ab 2016 werden sich die Unter- nehmen herauskristallisieren, die für den Endkunden einen wirklichen Mehrwert © Dominik Schebach bringen, und ab 2017 werden wir hof- Gesteuert werden die Installationen im Schauraum über den Heim-Server von Loxone und fentlich die Früchte unserer Arbeit ernten in diesem Fall von einem Tablet. können.“

Damit man diese Phase überstehen Smartphone oder App entschieden. Schwanneke sowie Standortleiter und könne, benötigt es neben eines finanzi- „Weil es einfach sexy ist“, wie Türkott Projektmanager Andreas Pulpitel, durch- ellen Polsters auch eine gute Planung. trocken anmerkt. aus bewusst. Sie sehen aber das Engage- Wichtig sei vor allem, dass diese vielver- ment im Bereich Hausautomatisation sprechenden Wachstumssegmente an- Gleichzeitig komme die Verknüpfung und Sicherheit als Investition in die fänglich von anderen Teilbereichen mit- von Mobilkommunikation und Sicher- Zukunft. Denn durch die technischen getragen werden. „Darum ist es wichtig, heitslösungen oder Haussteuerungsanla- Veränderungen und die nun verfügbaren dass man Mitarbeiter hat, die nicht nur gen aber auch dem gesteigerten Sicher- Produkte sei jetzt der richtige Zeitpunkt ein Fachgebiet abdecken, sondern mehre- heitsbedürfnis der Endkunden entgegen. zum Einstieg. re beherrschen, wie Andreas Pulpitel, der bei uns alles um Hausautomation, aber PIONIERGEIST... „Deswegen haben wir da auch einiges auch Sicherheitstechnik und Alarmanla- an Kapital in den Hand genommen. gen macht“, so Türkott. „Schließlich wirft Bis die drei Geschäftsbereiche gleich- Letztendlich war das allerdings keine kein neues Geschäftsfeld bereits nach ein berechtigt nebeneinander bestehen, wird schwierige Entscheidung, weil wir sind paar Wochen Gewinn ab. Wie gesagt, wir aber noch einige Zeit vergehen. Das bei der Gestaltung des Standortes von leisten Pionierarbeit. Aber wer nicht jetzt ist Thomas Türkott und seinem Füh- unseren Wünschen als Endkonsumenten beginnt, der ist nicht dabei, sobald das rungsteam, bestehend aus VL Roland ausgegangen“, so Türkott. „Und speziell zum Fliegen anfängt. Dagegen nachher einzusteigen ist schwierig. Das ist ähnlich wie die Telekommunikationsbranche. A1 BUSINESS PARTNER Da haben wir auch klein angefangen, als die Branche noch am Anfang stand. Als die Mobilkommunikation immer größer Lust auf mehr wurde, wuchsen auch wir mit. Wer heute Im Frühjahr hatte A1 das „Fitnessprogramm“ A1 Business Partner 2015 als kleiner Händler in die Telekom geht, gestartet. Thomas Türkott war zu diesem Zeitpunkt schon dabei, sein hat es ebenfalls schwer und wird kaum in Zukunftsprogramm umzusetzen. die Oberliga aufsteigen.“ ZIELGRUPPE Wie haben Sie das Programm Busines sie sich aufgrund dieser Wahrnehmung Partner 2015 bei seiner Vorstel- entscheiden, wie die weitere Zusammen- Bleibt die Frage, welche Kunden TMT lung im Februar aufgefasst? arbeit aussieht. überhaupt mit dem Thema Heimauto- Das Business-Partner-Treffen im Februar matisation ansprechen kann. Zum Teil ist hat meinen Kurs, den ich damals schon Gibt es weitere Bereiche, die für TMT das ein Generationsthema, wie Türkott verfolgte, bekräftigt. Damals hatten wir interessant sein könnten? nüchtern feststellt: „Die 20- bis 40-Jäh- schon drei Standbeine – und die wollten Wir sehen uns auch bei M2M-Lösungen rigen nehmen diese Dinge wie Hausauto- wir alle kräftiger ausbauen. Es war aller- als Partner für die A1. Dieses Segment matisation oder Smart Home schon fast dings schon überraschend, wie deutlich ist maßgeschneidert für uns. Wir kön- als selbstverständlich an. Wenn die ein von der A1 aus das kommuniziert wurde. nen sofort losstarten, sobald das OK Haus bauen, dann recherchieren sie im da ist. Da haben wir das notwendige Internet und stoßen fast zwangsläufig auf Für uns ist aber wichtig, dass wir von der Know-how aufgebaut und wir haben uns und unseren Schauraum. Aber auch A1 auch weiterhin als Partner wahrge- die Endkunden, für die z.B. ein Flotten- in der Gruppe 50+ gibt es Technikaffine. nommen werden und nicht bloß als Pa- oder Fuhrparkmanagement interessant Andere Kunden verlassen dagegen flucht- ketschieber. Denn letztendlich werden wäre. artig den Showroom, weil es ihnen zu viel

30 | 12/2014 HINTERGRUND ist. Manche Endkonsumenten werden Business-Bereich, der auf den Standorten EP:NEYER nie aufspringen, aber ein großes Segment Baden und Wien konzentriert ist, hat passt in unsere Zielgruppe hinein.“ sich in den vergangenen Monaten viel Neueröffnung getan. zum Jubiläum Die beste Werbung bleibt aber auch die Mundpropaganda durch die zufriede- „Wir machen Services, die wir seit Jah- Der Um- und Erweiterungsbau war nen Kunden, wie Pulpitel ergänzt: „Der ren leisten, vermarkt- und verrechenbar. herausfordernd, trotzdem konnte Schauraum löst bei Kunden natürlich im- Die Dienstleistung wurde in den vergan- EP:Neyer rechtzeitig zum 65-jährigen mer wieder Erstaunen aus, was schon alles genen Jahren kontinuierlich ausgebaut, Jubiläum seine Pforte in der Bludenzer möglich ist. Aber die Mundpropaganda aber im Telekom-Bereich war sie immer Bahnhofsstraße wieder öffnen. „Wir ha- bringt uns am meisten weiter. Denn die eine feine Beigabe, nur dafür ist sie inzwi- ben unsere Verkaufsfläche auf etwa 500 Kunden zeigen ihre Lösungen natürlich schen zu aufwändig geworden“, erklärt m² vergrößert und können nun einen ganz stolz her. Wenn er z.B. eine Video- VL Roland Schwanneke. „Aufgrund der Überwachung in sein Heimnetzwerk in- Komplexität der Geräte ist das eine sehr tegriert. Dann heißt es: „Da schau, das zeitintensive Beschäftigung geworden, ist der Blick aus meinem Wohnzimmer“. und die kostet nun einmal Geld.“ Das erzeugt natürlich einen „Haben wollen“-Effekt.“ Das bei den Kunden auch durchzuset- zen sei nicht einfach gewesen. Doch „ANFÜTTERN“ inzwischen hat TMT ein Modell entwi- ckelt, mit dem die Leistungen auch be- Wobei die Kunden in der Regel sich zahlt werden. Das Unternehmen wird noch eher langsam dem Thema nähern, dazu der zentrale Ansprechpartner für wie Pulpitel schildert: „Der Kunde Business-Kunden im Bereich Mobilkom- Großteil unseres Sortiments im neu ge- kommt in den Schauraum und infor- munikation, der je nach Anforderung stalteten Erdgeschoß präsentieren. Die miert sich oft erst. Da geben wir ihm unterschiedliche Leistungen wie Mobi- sechs Monate Bauzeit haben sich ausge- schon viel zum Denken mit, und nach le Device Management, das Einspielen zahlt, auch wenn es nicht immer leicht ein, zwei Monaten ist er wieder da. Da von Software, Mikrologistik oder auch war“, so die beiden Geschäftsführer Ro- wecken wir ein Begehren und bauen den Support zusammen mit definierten Ant- land und Jürgen Neyer (Bild). Kunden auf, denn ein unverbindliches wortzeiten sowie der Serviceabwicklung Gespräch ist immer möglich.“ anbietet.

Wichtig sei, schon möglichst früh im ERFAHRUNG NÖTIG EXPERT LENZ Planungsprozess einzusteigen und die Vorstellungen der Kunden zu analysie- Damit man solche Dienstleistungen Weihnachten ren. Hat man einmal ein Bild von deren allerdings auch für Kunden mit meh- Wünschen, kann man auch mit dem reren tausend Anschlüssen kalkulieren kann kommen Planungsprozess beginnen. Viele Häusl- und anbieten kann, benötigt es ein hohes bauer hätten heute allerdings schon recht Maß an Professionalität. „Diese Dienst- Neueröffnung auch in Pöggstall. Ex- genaue Vorstellungen, was sie von einer leistungsverträge werden im Zuge um- pert Lenz hat ein neues Geschäft am Haussteuerung erwarten, und sind dann fangreicher Ausschreibungen vergeben. Hauptplatz der Waldviertler Gemein- auch eher bereit, einmal in ein umfang- Da muss man schon die Qualitäten eines de bezogen und kann nun rechtzei- reiches Beratungsgespräch zu investieren. Projektmanagers mitbringen, alleine um tig vor Weihnachten seinen Kunden Während die Planung zu den Lösungen den Umfang richtig zu erkennen und auf 130 Quadratmetern die neuesten im Haus erfolgt, geschieht die Umset- richtig auszupreisen. Auch zieht sich die Trends aus den Bereichen Unterhal- zung beim Kunden dann mit Hilfe von Entscheidungsfindung oft mehr als ein tungselektronik und Haushaltsgerä- Subunternehmen. Jahr hin“, erklärt Türkott. „Wir hatten te präsentieren. Zur Neueröffnung das Glück, dass wir in den vergangenen konnten Josef und Adolfine Lenz auch Daneben geht TMT über die Fach- zwölf Jahren mit unseren Kunden mit- Expert-GF Alfred Kapfer begrüßen schiene und kooperiert direkt mit Archi- wachsen konnten. Mit der Größe der (Bild: Josef Lenz, mit Sohn Bernhard, tekten, Planungsbüros und Baumeistern, Netzwerke stiegen auch die Ansprüche, Expert-GF Alfred Kapfer und zwei damit die Planungen für die Haussteue- und da haben wir extrem viel gelernt. Mitarbeiterinnen). „Ich kann der Fa- rung bereits beim Entwurf berücksich- Diese Erfahrung baut man nicht von ei- milie Lenz und ihren Mitarbeitern tigt werden, auch wenn man bei Kunden nem Tag auf den anderen auf.“ zum neuen Geschäft nur gratulieren nicht als Lösungsanbieter wahrgenom- und wünsche ihnen auch mit diesem men wird. Dazu brauche es allerdings Allerdings könne man die so gewonne- Standort viel Erfolg“, so Kapfer. auch ein gewisses „Standing“ bei diesen ne Erfahrung dann auch in abgespeckter Partnern. Form im KMU-Segment zum Tragen bringen. Denn beim „Basisprodukt“ tref- DIENSTLEISTUNG fen sich die Kunden immer. Eine große Herausforderung sieht Türkott allerdings Der neue Schwerpunkt rund um die darin, die Kunden auch zum Abschluss Hausautomation bedeutet allerdings langfristiger Dienstleistungs- und Ser- nicht, dass die TMT sein angestammtes viceverträge zu bewegen, um die Pla- Feld in der Mobilkommunikation ver- nungssicherheit für den Fachhandel zu nachlässigt. Im Gegenteil, vor allem im verbessern.

| 12/2014 31 HINTERGRUND

HINAUSVERKAUFSBILANZ JÄNNER BIS OKTOBER 2014 Trend festigt sich leider Auch die letzten beiden untersuchten Monate zeigen einerseits eine deutliche Stabilisierung des Marktes und andererseits ein weiteres Zurückdrängen des Elektrofachhandels, dessen Umsatzentwicklung immer stärker hinter dem Markt bleibt.

TEXT: Helmut J. Rockenbauer | FOTO: Stefanie Bruckbauer, Hersteller | INFO: www.elektro.at

er Gesamtumsatz mit Geräten der D Unterhaltungselektronik hat sich – klammert man den Sat-Bereich aus – stabilisiert und liegt nach zehn Monaten bei etwas über 500 Mio. Euro. Erfreu- lich ist die Nachfragesteigerung nach Flach-TV-Geräten (+5%), die allerdings durch einen weiteren Preiseinbruch (-4%) konterkariert wurde. Dennoch erreichte diese Gruppe einen Umsatzzu- wachs um 1% und damit einen Markt- anteil von 67%. Ebenso positiv lief es für die Produktgruppen Accessoires (+6%) und Static Audio (+3%), weiter- hin rückläufig Navigationsgeräte (-1%), Camcorder (-1%) und Video-Recorder (-15%).

In den beiden letzten untersuchten Monaten gab es zwar teilweise starke Preiseinbrüche, die Nachfrage in etlichen

Gruppen (etwa bei Flachbildschirmen © Stefanie Bruckbauer +5%) stieg aber deutlich an und unter dem Strich gab es beim erzielten Wert- Die großen Hausgeräte setzten im Zeitraum von Jänner bis Oktober erstmals mehr um umsatz eine +-0-Veränderung – also ei- als die Unterhaltungselektronik. Aber auch in diesem Segment entwickeln sich die Wertum- sätze im Elektrofachhandel schlechter als im Gesamtmarkt. nen positiven Trend im Vergleich zu den Vorjahren. war, entwickelten sich seine Wertumsät- Bedenklich aber ist weiterhin die GROSSE HAUSGERÄTE ze schlechter als der Markt. So musste Entwicklung im Elektrofachhandel im der EFH in den ersten zehn Monaten Vergleich zu anderen Distributions- Dieses Segment hat von Jänner bis Ok- kumuliert einen Wertumsatz-Rückgang wegen. So verlor der EFH in den ers- tober einen Wertumsatz-Zuwachs von von 0,7% hinnehmen und auch in den ten zehn Monaten 2,5% an Wertum- 2% auf knappe 600 Mio. Euro zu ver- beiden letzten Monaten stieg sein Wert- satz im Vergleich zum Gesamtmarkt zeichnen und setzte damit erstmals mehr umsatz nur um 1%. Der Nichtfachhan- (+-0 bzw. -1%). Der Nichtfachhandel um als die Unterhaltungselektronik. del hingegen legte kumuliert 18,7% und hingegen legte 10,1% zu, während Zurückzuführen ist dieses Ergebnis auf im September/Oktober sogar 20,5% zu. die anderen Kanäle (etwa Compu- eine Stücksteigerung um 1% und eine Bescheiden hingegen die Zuwächse im terhandel) auszutrocknen beginnen sehr erfreuliche Preisentwicklung mit Küchen-Möbel-Handel: 1-10/+0,5%, 9 (-4,2%). Rückgängen in nur drei Produktgruppen und 10/+0,8%. (Spüler -1%, Waschmaschinen -2% und Gefriergeräte -3%), aber teilweise star- ELEKTRISCHE KLEINGERÄTE ken Anstiegen (z.B. Dunstabzugshauben AM PUNKT +6%, Weinkühler +7% und Kochmulden Wie geschmiert lief hier das Geschäft. +3%). Die Nachfrage stieg um 4% und der UNTERHALTUNGSELEKTRONIK stabilisiert sich. Vor allem die TV-Geräte Wertumsatz um 7% auf knapp 300 Mio. können wieder zulegen. Nicht ganz so positiv liefen die letzten Euro. Aber wieder schaffte es der EFH zwei Monate. Da gab es zwar eine stär- nicht, mit der Marktentwicklung mit- GROSSE HAUSGERÄTE Dieses Segment wächst leicht. Rückgänge kere Nachfrage (+3%), aber – bedingt zuziehen: Er konnte seine Stückumsätze nur bei Waschautomaten, Spülern und Ge- durch Preisrückgänge – dennoch nur eine nur um 2% und die Wertumsätze le- friergeräten. 2%ige Wertsteigerung. diglich um 5% steigern. Der Nichtfach- handel hingegen steigerte die verkaufte KLEINGERÄTE Nachfrage und Wertumsatz legen weiter zu. Auch in diesem Segment, in dem der Stückzahl um 7% und den Wertumsatz Fachhandel früher immer besonders stark um 12% – was die Ausrede entkräftet,

32 | 12/2014 HINTERGRUND

RAT & TAT Freiwillige Zahlungen an Mitarbeiter

UNVERBINDLICHKEITS­ VORBEHALT BIETET • von einer gesonderten Entscheidung FLEXIBILITÄT! des Arbeitgebers abhängig ist, • ob und in welcher Höhe eine Prämie © Andreas Kolarik / Reed zur Auszahlung gelangt.

Der TV-Markt stabilisiert sich. Doch wäh- Den Dienstnehmern stehen bekannt- rend der Nicht-EFH um 10% zulegte, verlor lich 14 Monatsbezüge verpflichtend Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der EFH 2,5% an Wertumsatz. zu. Vor weiteren freiwilligen Zahlungen durch Prämien zu motivieren, ist sicher schrecken aber viele Arbeitgeber zurück, immer wieder wichtig. Und jetzt kön- weil sich dadurch leicht ein Rechtsan- nen Sie dieses Mittel auch ohne Beden- spruch ableiten lässt, der im Streitfall ken zum Einsatz bringen. womöglich eingeklagt wird. DER NEUE PENSIONS­ Dagegen gibt es aber Abhilfen. Freiwilli- KONTO-RECHNER IST ge Geldleistungen des Arbeitgebers kön- nen als widerrufbare oder unverbindli- ONLINE che Leistungen (schriftlich) festgelegt werden. Wie sich ein früherer oder späterer Pen- sionsantritt auf Ihre Pensionshöhe aus- Beim Widerrufsvorbehalt hat der Ar- wirkt, können Sie jetzt ganz bequem beitnehmer einen Anspruch, der durch mit dem neuen Pensionskontorechner den Widerruf des Arbeitgebers wieder errechnen. beseitigt werden kann. Dieser Widerruf Eine Bank sind nach wie vor die kleinen Haushaltsgeräte. So legten z.B. die Küchen- unterliegt allerdings gewissen Beschrän- Sie brauchen dazu die Pensionskonto- maschinen besonders stark zu. kungen. So muss der Gleichbehand- Gutschrift, die Sie in diesen Tagen von lungsgrundsatz berücksichtigt werden der Versicherungsanstalt zugesendet be- und der Widerruf ist an sachliche Grün- kommen. der Nichtfachhandel würde nur als Billig- de gebunden, die vorher festgelegt wer- schiene agieren. den müssen. Den Rechner finden Sie auf www.pensionskontorechner.at. Neben einer durchaus positiven Stück- Anders der Unverbindlichkeitsvorbehalt. entwicklung – mit teilweise unglaub- Dabei gibt es keinen Anspruch des • Geben Sie Ihr Geburtsdatum und Ihr lichen zweistelligen Steigerungsraten Arbeitnehmers auf eine bestimmte Geschlecht ein. – verhielt sich auch die Preisentwicklung Zahlung. Es bleibt dem Arbeitgeber • Tragen Sie Ihre Pensionskonto- meist im grünen Bereich. Zudem gab vorbehalten, jeweils im Einzelfall zu Gutschrift ein. der VK nur in eher unbedeutenden Pro- entscheiden, ob und in welcher Höhe er • Geben Sie Ihr durchschnittliches duktgruppen mit geringem Marktanteil die Prämie wieder gewähren will. In der Jahresbruttoeinkommen ein. nach, während die Preise in den Volu- Vereinbarung muss darauf hingewiesen mensgruppen anstiegen (z.B. Espresso- werden, dass die Leistung freiwillig und Der Pensionskontorechner zeigt nun maschinen +1%, Staubsauger +5%). ohne Anerkennung einer Rechtspflicht, die monatliche Pensionshöhe (brutto damit auch ohne Einräumung auf zu- und netto) zum frühestmöglichen Besonders interessante positive Ände- künftige Leistungserbringung gewährt Pensionsantritt sowie bei Weiterarbeit rungen gab es in folgenden Gruppen: wird. bis zum Regelpensionsalter an. Milchaufschäumer (+10% Stück, +29% ACHTUNG: Wert), Küchenmaschinen (+24%, Die Zulässigkeit einer solchen Vereinba- Der neue Pensionskontorechner +30%), Standmixer (+50%, +43%), rung hat der OGH jüngst bestätigt. funktioniert nur für Geburtsjahrgänge Entsafter (+39%, +37%), Bartschnei- Trotzdem muss der Unverbindlich- ab 1955! der (+19%, 15%), Ladies IPL (+35%, keitsvorbehalt präzise und verständlich +32%), Haarschneider (+9%, +11%) formuliert werden, da unklare Vertrags- und Fensterreiniger (+22%, +32%). passagen zum Nachteil des Arbeitgebers Für weitere Auskünfte stehen Ihnen ausgelegt werden. Ihre Rat & Tat-Steuerberater, Ausreißer nach unten waren: Filterma- Kanzlei Jupiter unter (1) 278 12 95, schinen (-2%, -3%), Frittiergeräte (-9%, Es ist also unbedingt festzuhalten, dass [email protected] und +-0%), Trockenhauben (-7%, -16%), die Zahlung Dr. Michael Kowarik unter Dampfbügeleisen (-8%, -7%), Dampf- (1) 892 00 55, [email protected], stationen (-3%, -2%) und Dampfreiniger • eine freiwillige Leistung ohne gerne zur Verfügung. (-8%). Rechtsanspruch ist und Web: www.ratundtat.at

| 12/2014 33 HINTERGRUND | -KOOPERATION

E-MARKEN VERANSTALTUNGSREIHE: TAG DER ELEKTROTECHNIK „Ohne uns geht nichts” Viermal – in der Steiermark, Vorarlberg, Oberösterreich und Wien – stand im November der „Tag der Elektro- technik” auf dem Programm. Diese offene Veranstaltung der e-Marke greift aktuelle sowie zukunftsgerichte- te Themen unterschiedlichster Bereiche auf und soll daher zum alljährlichen Fixpunkt werden.

TEXT: Wolfgang Schalko | FOTOS: W. Schalko | INFO: www.e-marke.at

ür die Premiere der österreichweiten F Veranstaltungsreihe „Tag der Elekt- rotechnik” hatte e-Marke-GF Gottfried Rotter, der auch den einleitenden Part übernahm, ein sehr buntes und abwechs- lungsreiches Programm zusammengestellt – das an allen Veranstaltungsorten gleich war und sich jeweils sehr regen Besucher- zuspruchs erfreute. Sechs Premium-Part- ner der e-Marke gestalteten Fachvorträge, zudem kamen Bundesinnungsmeister Joe Witke sowie eine Mietrechtsexpetin zu Wort, und für einen unterhaltenden Teil war – wie auch für das leibliche Wohl – ebenfalls bestens gesorgt. KLARE WORTE

In seiner Einführung lieferte Rotter ei- nige gute Argumente dafür, warum die Elektrotechnik der Beruf der Zukunft e-Marke-GF Gottfried Rotter will den „Tag der Elektrotechnik” als fixen Event etablieren. sei: „Ohne uns geht nichts. Die Elektro- technik wird immer wichtiger, aber das Bild muss sich wandeln.” Damit meinte Kunden geredet werde: „Denn wir dürfen Punkt für die Praxis: „Biegsame, sich er zum einen, dass mit den richtigen Lö- ja z.B. auch Wärmepumpen und Infrarot- selbst zurückbildende Rohre“ sind für sungen schon heute energieautarke Ver- heizungen verkaufen – als Systemlösun- den Einsatz im Beton nicht geeignet. sorgung möglich sei – in Europa wie auch gen, die wir bauen. Aber nicht um 15 in Österreich, und nannte ein plakatives Euro pro Stunde wie die Billiglöhner zum Anschließend brachte Leopold Spa- Beispiel aus der Photovoltaik: Bei einem Kabel einziehen, nein, wir brauchen zu- neder den Besuchern die ABB/Busch- Eigenverbrauch von 80-90% rechnet sich mindest 45 – besser 57 – Euro pro Stunde, Jäger Smart-Home-Lösung Busch-free@ selbst die teuerste PV-Anlage binnen 7-8 sonst geht sich das nicht aus.” In diesem home näher. Bei dieser ist der Slogan Jahren – sogar ohne jegliche Förderung.” Zusammenhang erläuterte Rotte auch, „Einfach wie nie” Programm, d.h. es las- Weiters spielte Rotter darauf an, dass eines was unter dem Begriff „energiebilanziertes sen sich sehr einfach und ohne zusätzliche der größten Probleme der Elektrotech- Haus” zu verstehen ist und warum dieser Software zahlreiche Smart-Features reali- nik darin bestehe, dass zuwenig mit dem dem E-Techniker in die Hände spielt. sieren. Das kabelgebundene System (für das auch eine Funkvariante angedacht ist) VON ROHREN UND KABELN ist dabei trotz seiner Möglichkeiten klar zu KNX-Lösungen abgegrenzt. Oliver Ferner-Prantner, VL und Prok. Dietzel Univolt, ging in seinem Vortrag AUS DER PRAXIS auf einige bis dato noch zuwenig beach- tete Aspekte der ÖVE Richtlinie R14 ein. Mit der Mindestausstattung der elektri- Zunächst beschrieb er ein neues Prüfver- schen Anlage und dem richtigen Einsatz fahren für halogenfreie – wobei dies einen von Fehlerstromschutzschaltern befasste Wert kleiner 0,1% bedeutet – Rohre ge- sich Hager-KAM Christian Reisacher in sei- mäß DIN VDE V 0604-2-100. Gemäß nem Vortrag. Wie er betonte, müsse es nicht den Anforderungen an Rauchdichte, immer nur die Mindestausstattung sein – Flammausbreitung, Halogenfreiheit und schließlich gehe es um „Kundenzufrieden- Korrosivität werden diese mit LSF0H heit“. Im Sinne dieser könnten z.B. auch Zu gewinnen gab es auch etwas: Unter allen gekennzeichnet. Ebenfalls neu laut R14 FI-LS-Kombinationen eingesetzt werden. Besuchern wurde ein WSCAD-Softwarepa- ist die Kennzeichnung von Rohren mit 5 ket verlost – über das sich Dieter Boyer von Stellen, die exakten Aufschluss über die Klauke-GF Thomas Farthofer widmete der Fa. M. Schneider (links) freuen durfte. Klassifizierung („Class“) gibt. Wichtiger sich einmal mehr dem normgerechten

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Thomas Farthofer verdeutlichte die richtige Oliver Ferner-Prantner erläuterte, worauf es Günther Hraby wies auf die vielfältigen Verbindung von Aluminium und Kupfer. bei der Auswahl des Rohres ankommt. Vorzüge von Infrarotheizungen hin.

Verpressen und erklärte, wie Aluminium Während es zum Thema Sicherheit der „keine Kategorie im Gesetz.” Mahnender und Kupfer richtig verbunden werden elektrischen Anlage genaue Definitionen Zusatz: „Wer einen E-Befund ausstellt, und worauf es hier zu achten gilt. Neben und auch umfassende Judikatur gebe, sei der haftet auch dafür. Dieser Verantwor- der zerstörerischen Oxidation ist dies ins- dies bei der noch jungen Norm rund um tung muss sich der Fachmann bewusst besondere auch der mechanische Aspekt die Mindestausstattung (noch) nicht der sein!” (Zugfestigkeit) sowie die Art des Leiters. Fall. Außerdem erklärte Sedelmayer, dass jede E-Installation sach- und fachgerecht Für den heiteren Ausklang der Veran- ZUR TEMPERATUR ausgeführt werden müsse – „Nicht-Gefal- staltung sorgte schließlich Kabarettist len” des Mieters, etwa im Falle nachträg- Christoph Fälbl mit seinem Programm Einen intensiven Blick nach ÖVE/ licher Aufputz-Sanierungen, sei jedoch PAPA m.b.H. ÖNORM EN 61439 in den Verteilerkas- ten warf Christian Parisch von Eaton. Er beleuchtete, was es mit den bauartgeprüf- AKTUELLES VON BUNDESINNUNGSMEISTER JOSEF WITKE ten Schaltgerätekombinationen auf sich hat, welcher Teil der umfassenden Norm wo und für wen gilt und welche Rolle BIM Josef Witke bezeichnete 2014 als Akkus/E-Speicher, die Wohnbauförde- Parameter wie die Verlustleistung (Erwär- ein „mittelprächtiges Jahr, zum Ende rung in Kombination mit E-Heizungen mung) spielen. hin eher abfallend”. Kennzeichnend sowie weiterhin die Problematik der seien kontinuierlich sinkende Qualität Oberschwingungen. Als große Chance – easyTherm-GF Günther Hraby hob und Preise. Den Gegenpol zu dieser für mehrere Gewerke, jedoch besonders die Vorteile von Strahlungswärme vergli- Entwicklung, die Initiative „Faire Ver- für die Elektrotechnik – sieht er das mit chen mit Konvektions-Heizungen hervor. gaben”, nannte er als eine der großen 1.1.2015 in Kraft tretende Energieeffi- Zudem trat er den rechnerischen Beweis Errungenschaften des heurigen Jahres zienzgesetz, weil es aufgrund der Ein- an, dass Infrarotsysteme – neben höherer ebenso wie die Verhinderung der Eigen- sparungs-Vorgaben für EVUs auch alle Behaglichkeit und positiven gesundheit- verbrauchsabgabe auf kleine PV-Anla- deren Kunden betreffe. lichen Auswirkungen – auch in punkto gen bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung Energiebilanz klar die Nase vorn haben. der PV-Förderung und den österreich- Den Besuchern in Wien konnte er weiten Schulungsauf- bzw. -ausbau höchst aktuell von den erfolgreich ab- ERNSTES & LAUNIGES im Rahmen der e-Marken-Akademie. geschlossenen KV-Verhandlungen be- Als Herausforderungen für 2015 or- richten sowie von einem Riesenschritt Anhand einiger Fallbeispiele (auch sol- tete Witke die Themen Wohnbauord- zu einer neuen Vergabe-Verordnung (im cher, die von den Anwesenden genannt nung der Bundesländer in Bezug auf Sinne des Bestbieter-Prinzips), für die wurden) erläuterte im letzten Vortrag es gelungen sei, nun auch die Industrie Rechtsanwältin Dr. Alexandra Sedelmay- zu überzeugen und ins Boot zu holen. er die Rechte des Mieters in Bezug auf Er sei jedenfalls guter Dinge, dass man die Elektroinstallation, was für den E- den derzeitigen Entwurf gemeinsam Techniker – überspitzt formuliert – auf mit der Regierung 2015 durchbekom- die Frage hinausläuft, wer wofür Aufträge men werde. Weiters ging Witke auf die erteilen darf und wer anschließend die Schutzschalter-Problematik (AC vs. A vs. Rechnung zu bezahlen hat. Für die Prü- B) ein und mahnte alle Anwesenden, mit fung, ob §7aETVO anwendbar ist und dieser Thematik nicht leichtfertig umzu- welche Erhaltungspflichten den Vermie- gehen – sondern etwaige Bedenken stets ter treffen, sei ausschlaggebend, welche zu äußern und diese auch zu dokumen- Gesetzesbestimmungen auf das Mietob- tieren. Zudem unterstütze die Innung jekt anzuwenden sind. Diese Feststellung (www.elektrotechniker.at) ihre Mitglieder könne sich durchaus schwierig gestalten, so gut es gehe: „Wir helfen dem Elek- so die Expertin, denn z.B. der dafür (unter trotechniker gerne bei allen möglichen anderem) relevante Zeitpunkt der Errich- Argumentationen in Richtung Kunden tung müsse nur „glaubhaft” gemacht und und auch dabei, zu zeigen, was heute gar nicht explizit nachgewiesen werden. schon – sinnvollerweise – machbar ist.”

| 12/2014 35 ÜBER DEN RAND Wir sind Heavy Multi Screener Kurz notiert:

Wie die repräsentative Studie „Österreichs und geschrieben (84%) oder „im Internet STANDARDS FÜR DEN 3-D-DRUCK neue Medienwelt“ unter rund 1.200 ös- gestöbert“ (72%). Bei Multi-Screen-Va- Unter der Bezeichnung „Additive Manu- facturing” kommen bereits bei verschie- terreichischen Internetnutzern zeigt, ist rianten ohne TV, z.B. Laptop und Smart- densten Anwendungen 3-D-Drucker Multi-Screen-Nutzung auch in Österreich phone, bekommt hingegen der größere zum Einsatz (z.B. im Prototypenbau oder zur Gewohnheit gewordene Realität ge- Screen mehr Aufmerksamkeit. Und: Die bei Bauteilen in geringer Stückzahl). Um worden – quer über alle Generationen hin- Multi-Screen-Nutzung konzentriert sich europäische Standards zu entwickeln, weg. 95% der Befragten nutzen innerhalb vor allem auf die Abendstunden. Zwischen hat das französische Normungsinstitut eines Monats zumindest einmal mehrere 18 und 22 Uhr – also zur klassischen Fern- AFNOR beim Europäischen Komitee für Endgeräte gleichzeitig – je jünger, desto sehzeit – ist sie am höchsten (75%). Normung CEN die Einrichtung eines ei- häufiger (fast 100% bei den 15- genen Technischen Komitees beantragt. bis 29-Jährigen, immerhin 91% Auf internationaler Ebene wurde kürz- der 50- bis 59-Jährigen). 73% lich die vierteilige ISO 17296 „Additive der User sind sog. „Heavy Mul- manufacturing - General principles” fer- ti Screener“, d.h. sie nutzen tiggestellt. einmal oder mehrmals täglich GROTESK: 100% ATOMSTROM mehrere Geräte zeitgleich. TV FÜR DEN UMWELTSCHUTZ und Laptop bzw. Smartpho- MAXATOMSTROM (www.maxatom- ne sind dabei die häufigsten strom.de), eine Marke des Augsburger Multi-Screen-Kombinationen. Energieversorgers MAXENERGY GmbH, Ein großer Screen bedeutet hat den ersten Atomstromtarif Deutsch- aber nicht zwangsläufig hohe lands auf den Markt gebracht – „sorten- Aufmerksamkeit (siehe Grafik) rein”, wird betont, und nachweislich nur – denn parallel zum Fernsehen in Kernkraftwerken produzierter Strom. werden meist E-Mails gelesen ©MindTake Research Zum Hintergrund erklärt der Anbieter: Der Tarif sei klimaschonender als So- larstrom und es solle auch ein Zeichen gegen den Stillstand in der Klimapolitik gesetzt werden – denn die Kohle sei der Individuelle Inflation größte Nutznießer des Atomausstiegs. Dabei belaste 1 kWh Atomstrom die Der Verbraucherpreisindex als Inflations- alle Interessierten die Teuerung für ihren Umwelt mit nur 31 Gramm CO2, wäh- maßstab kann und soll nicht das Gewich- persönlichen Haushalt mit der offiziellen rend bei der Erzeugung von Solarstrom die 3fache, bei Steinkohle sogar die tungsschema einzelner Haushalte abbilden. Inflationsrate vergleichen können. Trägt 30fache Menge ausgestoßen werde. Was damit objektiv gemessen wird, bildet man die eigenen Ausgabenwerte (für bis 11. – 13.03.2015 aber nicht ab, was subjektiv von Konsu- zu 41 Ausgabengruppen, z.B. Nahrungs- PALETTEN-KONFLIKT BEIGELEGT mentInnen empfunden wird. Seit Kurzem mittel und Miete) ein, steht auf einen Blick Nachdem sich die Wege der beiden Pa- Die Fachmesse für Elektrotechnik Messezentrum Salzburg stellt Statistik Austria daher auf der Web- die Information zur Verfügung, ob der ei- lettenorganisationen EPAL und UIC vor seite www.statistik.at/persoenlicher_infla- gene Haushalt stärker oder schwächer von zwei Jahren getrennt hatten, ist künftig tionsrechner als neues Tool einen „persön- der Inflation betroffen ist als der gesamt- wieder eine enge Zusammenarbeit ge- lichen Inflationsrechner” bereit, mit dem österreichische Durchschnitt. plant: Auf Druck von deutschen Wirt- schaftsverbänden und der WKÖ (ARGE Palettenpool) hatten sich UIC und EPAL bereits auf die gegenseitige Anerken- nung der Ladungsträger geeinigt, ehe Gedulds-Proben nun mit einer neuen Vereinbarung der uneingeschränkten Tauschfähigkeit zwi- schen EPAL und UIC ein Schlussstrich Die Service-Plattform WutundGut (www. die Wartezeiten beim Flughafen-Check-in, unter den Konflikt gezogen worden ist. wutundgut.at) hat das Thema Warten unter beim Skilift oder Bäcker am gelassensten die Lupe genommen. Die Hälfte der Öster- aufgenommen. Wie unterschiedlich Er- -TECHNIKER MIT 5 reicherInnen schätzt sich demnach selbst als wartung und Zufriedenheit sind, zeigt ein Ein fünfjähriger Pakistani ist zum welt- geduldig ein, wenn man auf etwas warten Vergleich von zwei alltäglichen „Wartezei- weit jüngsten Microsoft-IT-Techniker aufgestiegen. Er bestand das „Mi- muss (50% sehr/eher geduldig). Dennoch: ten-Klassikern“: Supermarkt-Kassa versus crosoft Certified Professional”-Examen Es gibt natürlich Wartezeiten, die nerven: Telefon-Warteschleife. Findet man im Su- an der Birmingham City University – Spitzenreiter ist klar die Telefon-Hotline, wo permarkt eine Kassa-Schlange von durch- eine laut Microsoft „strenge, bewährte mit 60% der „Nerv-Faktor“ am höchsten ist. schnittlich 5 Minuten noch akzeptabel, so und anerkannte Prüfung”, die IT- und Danach folgt das Warten auf einen Berater ist man am Telefon nur bereit, 2 Minuten technisches Fachwissen nachweise. in einem Fachmarkt (34%), gleich dahin- zu warten. So wird der Einkaufs-Bereich Ayan Qureshi war 2009 als Neugebo- ter das Arzt-Wartezimmer (von fast 30% auch viel positiver beurteilt: 75% sind mit rener von Pakistan nach England ge- als sehr oder eher nervig empfunden). Die den Wartezeiten an Supermarkt-Kassen ge- zogen. Sein Vater arbeitet als IT-Con- Studie zeigt klar, dass Dinge, die zur Freizeit nerell zufrieden, aber nur 16% können das sultant und hat das Talent des Kleinen zählen oder in vergleichsweise angeneh- von Telefon-Hotlines behaupten. Übrigens: früh gefördert. Schon im Alter von drei mem Umfeld stattfinden, eine deutlich hö- 4 von 10 KundInnen legen bei zu langer Jahren soll der Junge mit Festplatten here Toleranzgrenze aufweisen. So werden Wartezeit in der Telefonschleife einfach auf. und anderer Hardware hantiert haben.

36 | 12/2014 HIER TRIFFT SICH DIE BRANCHE! www.power-days.at HINTERGRUND

SINNVOLLE PRÄSENTE VON WINEAID Elektrogroßhänd- (BoM) in jeder Phase der Entwicklung Schenken & helfen lers ist wieder voll- vollständig sind. Sketch Routes („Strecken- zählig: Bernhard karten“) zeichnen den ungefähren Routing- WineAid (www.wineaid.at) bietet eine sinn- Weber komplet- pfad und enthalten Algorithmen zur Zeich- volle Alternative zu den üblichen Verdäch- tiert das aktuelle nung der besten Strecken. Ein zusätzliches tigen wie USB-Stick, Kugelschreiber und Geschäftsführungs- ODB++ Exportformat, das von Leiterplat- Co.: Erstklassigen Wein-Genuss, mit dem Team von Sonepar tenherstellern zunehmend unterstützt wird, man gleichzeitig etwas Gutes tut, indem Österreich (neben ist jetzt ebenfalls enthalten. benachteiligte junge Menschen unterstützt David von Ow und Frank Stahn). Der werden. Die 2009 vom Wiener Marketing- 55-Jährige übernimmt die Verantwortung Experten Thomas Schenk und einem en- für Vertrieb und Einkauf. Weber kann auf gagierten Team gegründete Spendeninitia- insgesamt 37 Jahre Erfahrung im Elektro FOKUS LICHTSTEUERUNG tive bietet ausgezeichnete Weine namhafter großhandel zurückblicken – zuletzt 11 Jah- Winzer – und der Erlös wird an die Ös- re als Bereichsleiter von Sonepar Deutsch- Niko übernimmt Züblin terreichische Kinder-Krebs-Hilfe sowie die land/Region Süd, wo er 17 Niederlassun- Gesellschaft Österreichischer Kinderdörfer gen und rund 250 Mitarbeiter führte. Die belgische Niko Group hat die Firmen- gespendet. Für gruppe der Schweizer M. Züblin AG über- Unternehmen nommen. Züblin wurde 1986 von Michael die ideale Mög- Züblin gegründet, weist bei 65 Mitarbeitern lichkeit, soziale RS COMPONENTS einen Umsatz von über 20 Mio. Euro aus Verantwortung und ist spezialisiert auf die Entwicklung zu beweisen. Neue DesignSpark-Version und Produktion von Präsenz- und Bewe- gungsmeldern. Züblin ist in der Schweiz, RS hat das neueste Release von DesignSpark Deutschland, Österreich (www.zublin.at), PCB, dem preisgekrönten professionellen Frankreich und Polen tätig und liefert Pro- SONEPAR PCB-Design-Tool des Unternehmens für dukte für die Steigerung der Energieeffizi- schematische Schaltplaneingabe und Lei- enz von Beleuchtungen in über 30 Länder Spitze wieder komplett terplattendesign, vorgestellt. In Version 7.0 weltweit. Die Übernahme unterstützt die werden drei wesentliche Funktionen hin- Wachstumsstrategie der Niko Group im Be- Die nach dem Abgang von Ernest Lempers zugefügt: Erweitertes Handling für Teile- reich Lichtsteuerung, wo man u.a. mit der vorübergehend dezimierte Führung des nummern stellt sicher, dass die Stücklisten Fa. Servodan bereits am Markt vertreten ist.

11. – 13.03.2015

Die Fachmesse für Elektrotechnik Messezentrum Salzburg

HIER TRIFFT SICH DIE BRANCHE! www.power-days.at HINTERGRUND

KLIMA- UND ENERGIEFONDS LÄSST AUTOREN EIN BILD DER (ENERGIE-) ZUKUNFT 2121 ZEICHNEN Ein weiter Blick nach vorne Das Jahr 2121 ist vor allem eines: So weit entfernt, dass wir alle es wohl nicht mehr erleben werden. Zugleich legen wir jedoch schon heute die Grundsteine für die Entwicklung der vermeintlich fernen Zukunft. Genau dieses Spannungsfeld nutzt „energy2121” als Nährboden für die unterschiedlichsten Ideen und Visionen.

via STORYLINK: 1412038 TEXT: Wolfgang Schalko | INFO: www.klimafonds.gv.at

er Klima- und Energiefonds arbei- Entwicklungen linear fortzuschreiben, Unterwasserleitungen, ist teuer und mit D tet seit seiner Gründung vor sieben zweitens sind wir umso mehr geneigt, aus hohen Energieverlusten verbunden. (…) Jahren daran, das Mobilitäts- und Ener- persönlichem Erleben auf die Zukunft zu Intelligenter wäre es, umgewandelten giesystem nachhaltig und leistbar zu ge- schließen, je größer unser Erfahrungs- Wasserstoff in Tanker abzufüllen und ins stalten. Dafür wurden bis dato 134 Pro- schatz ist. Zu den grundsätzlichen Be- Ausland zu verbringen.” Dort ließen sich gramme ausgeschrieben trachtungen kommen damit dann Brennstoffzellen betreiben und mit 847 Mio. Euro Wir übersehen die Potenziale solche, die sich mit oder dieser wieder in Elektrizität umwan- rund 70.000 Projekte des Internets und verbringen dem Wandel der Ge- deln. Auch der Transport in bereits vor- gefördert. unsere Zeit mit an Debilität sellschaft und/oder der handenen Pipelines sei eine Option. grenzenden SMS, Chats und technologischen Syste- In „energy2121” Kommentaren. me befassen. Auch al- „Uns fehlt im Grunde eine Produk- wird der Blick in die lerlei technische Inno- tions- und Konsumkultur, die ganzheit- Claus Leggewie Zukunft gelegt: Ausge- vationen – von Helium lich vom Beginn eines Produktionspro- hend von grundsätzli- als Energiequelle über zesses bis zur Wiederverwertung reicht. chen Fragen á la „Wie lassen sich Klima- Speicher aus Lithium und Luft bis hin Deshalb ist es auch keine Lösung, wie und Energiefragen langfristig lösen?”, zu Laser als Lichtquelle – dürfen nicht von der Politik formuliert, bis 2020 eine „Wie können strukturelle Änderungen fehlen. Nachfolgend drei exemplarische Million Elektrofahrzeuge zusätzlich auf in Gang gesetzt werden?” oder „Welche Kapitel. die Straße zu bringen. Das Ziel kann nur langfristigen Strategien stehen uns gegen sein, bis 2020 einige Millionen Fahrzeu- den Klimawandel zur Verfügung?” ent- „VIELFALT STATT EINFALT” ge weniger auf der Straße zu haben.” Das werfen mehr als 35 AutorInnen visionä- funktioniere beispielsweise, wenn - re, plausible und mitunter auch düster Für Stephan Rammler (Institut für ligente Fahrzeuge nicht privat besessen, anmutende Szenarien über die Zukunft Transportation Design der Hochschule sondern bei Bedarf gemietet würden – der Energie in mehr als 100 Jahren. Die für Bildende Künste Braunschweig) stellt und sich so mit weniger Fahrzeugen ein Intention liegt auf der Hand: Impulse sich die Frage, ob nicht bereits bekannte höheres Maß an Mobilität erzeugen ließe. und Denkanstöße zu geben. Energiequellen vorhanden sind, um un- seren Energiebedarf morgen und im Jahr „FORM FOLLOWS ENERGY” DIFFERENZIERT 2121 decken zu können – ehe man sich auf die Suche nach neuen Energiequellen Einen Blick auf die Zukunft der Ener- Das Werk, in dem passenderweise der begibt. Und man müsse die geografischen gieperformance wagt Brian Cody (Institut große Autor und technische sowie ge- Chancen nutzen, d.h. die Energie, die für Gebäude und Energie der TU Graz). sellschaftliche Visionär Jules Verne mit vor Ort gebraucht wird, auch vor Ort 2010 betrug der weltweite Primärenergie- ausgewählten Zitaten und Passagen (üb- herzustellen (verhindert Umwandlungs- verbrauch ca. 540 EJ – soviel, als hielte je- rigens ebenfalls alle gut 100 Jahre alt) als verluste) – auch wenn das nicht überall der zweite Mensch auf dem Planeten einen „Kit” fungiert, nähert sich der Thema- funktioniere: „Um unseren Energiebedarf herkömmlichen kleinen Haartrockner in tik „Energiezukunft” von vielen Seiten. von heute zu verstehen, muss man sich Etwa von einer grundsätzlichen: „Poli- in Erinnerung rufen, dass die reichlich tiker, Generaldirektoren und Experten vorhandenen fossilen Energieträger die unterliegen den gleichen Irrtümern wie großen Agglomerationen unserer Welt Laien und Hausfrauen. Nur die Dimen- erst ermöglichten. Nur mit regenerativen sionen sind andere.” Die zwei häufigsten Energiequellen ließen sich Mega-Cities Fehler: Erstens neigen Menschen dazu, nicht am Leben erhalten. (…) Wenn wir uns vom Konzept der Ballungszen- tren nicht verabschieden, dann müssen AM PUNKT wir Energie transportieren.” Für Strom ENERGY2121 seien Überlandleitungen zwar derzeit Bilder zur Energiezukunft. Herausgegeben noch die günstigste Form der Energie- vom Klima- und Energiefonds. Für 34,50 verteilung, aber z.B. Wasserstoff biete in EUR erhältlich im Buchhandel (ISBN 978- puncto Energiespeicherung und -trans- 3-99031-014-4). Verlag: omninum; Druck: port ganz andere Möglichkeiten. Z.B.: Theiss GmbH. Kostenloser Download © Klima- und Energiefonds über die Webseite www.klimafonds.gv.at Aus Geothermie gewonnenen Strom aus (Menüpunkt „Service” –> „Broschüren”). Island „auf herkömmlichem Wege zu Komplex: Zukünftige Städte sollen aus ver- exportieren, also per Kupferkabel und netzten „Hyperbuildings” bestehen.

38 | 12/2014 HINTERGRUND der Hand und schalte ihn für die Dauer der wesentliche, gestaltende eines Jahres nicht aus. Daraus wiederum Faktor auf der Erde ist, (…) lässt sich die Größe „Watt pro Person“ dann wird er systemisch ableiten. Ausgehend von einer Weltbevöl- denken.” Im Wissen um kerung von 11 Mrd. Menschen im Jahr die Auswirkungen seines 2121 und einer Pro-Kopf-Energiever- Tuns auf die Umwelt wer- brauchsrate von ca. 5500 W/P (entspricht de der Mensch einerseits dem Pro-Kopf-Energieverbrauch der stärker lokal verankert sein Schweiz, einem der energieeffizientesten und andererseits globaler Länder Europas) lasse sich in 2121 ein denken. „Die Menschen Primärenergieverbrauch der Menschheit werden mit einem Bruch- in 2121 von ca. 1900 EJ/a extrapolieren. teil des heutigen Energie- Das würde eine jährliche Wachstumsrate verbrauchs auskommen. von 1% bedeuten und voraussetzen, „dass Alles, was wir produzieren, die gesamte Weltbevölkerung einen ange- geht im 21. Jahrhundert messenen Lebensstandard innerhalb der in eine Kreislaufwirtschaft, nächsten 100 Jahre erreicht.” Unschwer ist also kein Müll und wird zu erkennen werde die Deckung des wieder verwendet. Damit Energiebedarfs im Jahre 2121 also einige brauchen wir nicht mehr Probleme mit sich bringen. Unter der An- Energie. Im Gegenteil: Mit nahme einer dezentralen gebäude- bzw. weniger Energie können © Klima- und Energiefonds/Hans Ringhofer stadtintegrierten Energieerzeugung durch wir mehr Menschen versor- erneuerbare Quellen und einer Bevölke- gen, ohne dass deshalb auf „energy2121” Szenarien reichen von utopisch bis plausibel. rungsdichte von ca. 15.000 Einwohnern Dinge verzichtet werden pro km2 (wo für Städte – in denen 2121 muss, die der Menschheit die meisten Menschen leben werden – die wichtig sind.” in Nahräumen befriedigen. Als Maßstab optimale Dichte aus energetischer Sicht kann eine Distanz gelten, die für Durch- liegt; zum Vergleich: Wien weist heute Außerdem werden wir 2121 über we- schnittsmenschen mit dem Fahrrad eine Dichte von ca. 4.000 auf), ergibt sentlich mehr Freizeit als heute verfügen, machbar ist. Zweitens brauchen wir ein sich ein deckbarer Energiebedarf von ca. weil wir viel produktiver arbeiten. Jeder Grundeinkommen, das gemeinnützige 2.300 W/P – was annähernd dem aktu- werde ein Grundeinkommen haben und Banken lokal regeln. Finanziert wird die- ellen weltweiten Durchschnitt entspricht. mit 10-15 Stunden Arbeit pro Woche ses Grundeinkommen durch eine Steuer sein Auslangen finden. Zeit wird ausrei- auf alle Produkte. Drittens brauchen wir Dass mit bloßer Optimierung und den chend vorhanden sein. Die politischen einen Mentalitätswandel. Menschen sind heute vorgebrachten Strategien eine Re- Staatengrenzen werden verschwinden sich heute noch nicht im Klaren darüber, duzierung der Kennzahl von über 5.000 bzw. an Bedeutung verlieren und die Län- dass sie mit allem, was sie tun oder lassen, W/P auf 2300 W/P nicht zu erreichen ist, der als „Kulturlandschaften” weiter beste- in das Erdsystem eingreifen.” belegt der Autor anhand von Modellen – hen. Wir werden im Jahr 2121 bescheide- daher sei „eine radikale Neustrukturierung ner leben und anspruchsvoller, indem wir FAZIT der physischen Infrastruktur unserer Ge- uns nicht mehr wie dressierte Konsum- sellschaft notwendig”. Damit beschäftigt subjekte verhalten. (…) Der Ausweg aus Die Energiezukunft wird wohl bunter sich z.B. das Forschungsprojekt „Stadt der dem Schlamassel liegt nicht in weiterer als heute gemeinhin gedacht. Fossile Zukunft“, das Städte stets als ein System Technik – wir sind längst übertechnisiert. Energieträger haben ein sehr einfaches vernetzter Elemente versteht. Ein zentraler Präziser: Wir haben zu viel Technik, die Energiesystem geschaffen, mit den erneu- Aspekt sei dabei das Verständnis der Be- nicht verstanden wird. Wir übersehen die erbaren Energien ergibt sich ein deutlich griffe der Energieeffizienz bzw. Energie- Potenziale des Internets und verbringen vielfältigeres Bild – wobei die „Dekarbo- performance – leider werde heute oft die unsere Zeit mit an Debilität grenzenden nisierung” sicher scheint: Fossile Energie Senkung des Energiebedarfs mit der Erhö- SMS, Chats und Kommentaren. Weil wird in 100 Jahren nicht mehr Brennstoff, hung von Energieeffizienz verwechselt. Im man das Netz nicht versteht, nutzt man sondern Rohstoff sein. Dafür werden Zusammenhang mit der klimatischen Per- es für infantile Interaktionen mit Smart- Sonnenenergie und Wasserstoff in den formance von Gebäuden sei die Energieef- phones. Wir bezeichnen diese Geräte als Mittelpunkt rücken, zeigen sich die Au- fizienz als Verhältnis zwischen der Qualität smart, wahrscheinlich wohl deshalb, weil toren weitgehend einig. Ebenso darüber, des Raumklimas und der Quantität des sie trotz kindlicher Nutzer funktionieren. dass Staatsgrenzen verschwinden werden Energiebedarfs zu begreifen. „Vereinfacht Auf der einen Seite steht Verblödung, auf und es zu einer umfassenden globalen gesagt, es geht bei unseren Überlegungen der anderen Seite macht sich gigantische Vernetzung – weit über den heutigen Be- zur Zukunft nicht nur darum, den Ener- Kontrolltechnik breit.” Ähnlich verhalte griff der Smart Grids hinaus – kommen giebedarf zu minimieren, sondern die es sich mit dem Elektroauto: Diese al- wird. Auch die „Kreislaufwirtschaft” Energieperformance zu maximieren.” lein würden nicht die große Veränderung (bestmögliches Re- oder Upcycling von bringen – denn nicht das Mobilitätsmit- Ressourcen) wird als wesentlicher Aspekt „KLIMAWANDEL tel, sondern das Mobilitätsmuster jedes mehrfach genannt. Und trotz der noch IST KULTURWANDEL” Einzelnen müsse sich ändern. vor uns liegenden Möglichkeiten, Energie zu gewinnen – etwa jener utopisch anmu- Claus Leggewie vom Kulturwissen- „Wenn wir also glücklich auf diesem tenden durch Solarpaneele im Weltraum schaftlichen Institut Essen beschreibt das Planeten leben und im Jahr 2121 unse- und Transport via Mikrowellen – wird es Zeitalter des Anthropozäns: „Wenn der ren Energiebedarf decken wollen, dann eines wohl nicht geben: eine „Wunder- Mensch im Jahr 2121 gelernt hat, dass er müssen wir erstens unsere Bedürfnisse technologie”, die alle Probleme löst.

| 12/2014 39 Nimm’s, wie’s is.

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LTE-AUSBAU BEI DREI DOMINIK SCHEBACH Schlag auf Schlag Mitte Dezember will Drei auch Salz- burg und Klagenfurt mit LTE erschlie- ßen. Dann erreicht der Betreiber mit Nimm’s, der jüngsten Mobilfunkgeneration rund 50% der Bevölkerung. „Das Besonde- TRAGBAR re ist, dass wir nicht bloß die Hotspots abdecken, sondern wirklich jede Woche Über das laufende Weihnachtsgeschäft oder den bevorstehen- einen Ballungsraum neu erschließen – den Start der ersten wirklichen MVNO will ich hier nicht sch- und kommendes Jahr werden wir das 3CEO Jan Trionow zum reiben. Mich beschäftigen derzeit neue Produkte, die gerade übrige Österreich ausbauen“, erklärte LTE-Ausbau: „Da haben ihren Weg in den Handel finden. Im Moment sind sie noch 3CEO Jan Trionow gegenüber E&W wirklich die Chance, in irgendwo zwischen Gimmick und Mode-Accessoire angesie- am Rande einer Veranstaltung. „Dann Vorlage zu gehen. delt und sie werden noch regelmäßig belächelt. Die Rede ist wie’s is. werden unsere Kunden LTE im gesam- von Wearables. Die neue Ergänzung zum Smartphone. Die ten Versorgungsgebiet von Drei nutzen können. Damit ernten wir Idee dahinter, dass eine Smartwatch oder ein Fitness-Tracker die Früchte des Netzausbaus des vergangenen Jahres und stoßen die Funktionalität des Smartphones erweitern, ist einfach be- in eine vollkommen neue Dimension vor. Nun haben wir wirklich stechend. Derzeit scheitern diese Gadgets allerdings oft noch die Chance, in Vorlage zu gehen und andere vor uns herzutreiben.“ an der Energieversorgung, wie jeder bestätigt, der sich ein Inklusive Gerade auch in ländlichen Gebieten stelle LTE eine Möglichkeit wenig damit beschäftigt hat. Wenn ich meine Smartwatch für eine leistungsfähige Breitbandversorgung dar. Das Potenzial täglich aufladen muss, dann ist diese für die meisten Kunden 100 Minuten von LTE werde auch von den Kunden gesehen. Laut Trionow ver- nicht attraktiv. Das Schlüsselwort in diesem Zusammenhang in die EU und kaufen sich bei Drei derzeit die Router besser als das iPhone. ist allerdings wohl „derzeit“. die Türkei Fragt man die Hersteller nach den Trends und Erwartungen TECH DATA für das kommende Jahr, dann tauchen die Wearables wie das Kurt Dojaczek Amen im Gebet auf. Das Interesse der Hersteller an Wearables Erst am 1. Februar 2014 hat Kurt Dojaczek offiziell die ist leicht erklärbar. In einem gesättigten Smartphone-Markt er- Gesamtleitung von Tech Data Österreich übernommen. öffnen sie eine neue Produktkategorie. Dabei beschränken sich Jetzt hat er überraschend den IT- und Telekom-Distribu- die Überlegungen nicht auf Smartwatches oder SmartBands. tor auf eigenen Wunsch verlassen. Die Leitung von Tech Natürlich, das Kommunikationsinterface am Handgelenk, das Data Österreich liegt nun bei Regional Managing Direc- tor Deutschland/Österreich Michael Dressen. Eine offizielle Stellungnah- gleichzeitig zur Überwachung aller möglichen Vitalfunktionen me von Tech Data Österreich war bisher nicht zu erhalten. dient, bietet sich einfach an und ist spätestens seit Mondbasis Alpha 1 ein fixer Bestandteil der Science Fiction. Aber bei den Formfaktoren ist das Feld noch lange nicht ausgereizt. Außer- VERSTORBEN dem bieten sich die Smartphones mit ihrer reichlich vorhande- nen Rechenpower geradezu für zusätzliche Anwendungen an. Josef Gludovatz Klar ist, dass sich Wearables nur durchsetzen werden, wenn sie den Kunden einen Nutzen über das rein Spielerische hinaus Am 3. November ist Josef Gludovatz in sei- bieten können. Denn für ein reines Hightech-Spielzeug sind nem Elternhaus einem Gehirnschlag erlegen. Smartwatches einfach noch zu teuer, wenn man auch diesen Er war im 48. Lebensjahr und hinterlässt Aspekt nicht vernachlässigen darf. Ich gebe es zu, ich spiele lei- drei Kinder. Beigesetzt wurde er am 14. No- denschaftlich gern mit Gimmicks. Aber die Erleichterung der vember auf dem Friedhof in Mattersburg, Kommunikation, das schon erwähnte Tracking der Vitalfunk- wo sich neben seiner Familie, Freunden und tionen, Fernsteuerung und Zutrittskontrollen im vernetzten Verwandten auch zahlreiche Weggefährten Heim oder Büro sowie Mikropayments machen diese Gadgets aus der Branche von ihm verabschiedeten. für eine breitere Zielgruppe attraktiv. Und das ist meiner Mei- nung nach nur der Anfang. Der Markt wird also langsam reif. In der Branche war Josef bekannt als Handelsvertriebsleiter von Sicheres Zeichen dafür ist, dass Apple nun auch auf den Zug Telering und One. 2010 wechselte er als rechte Hand von Ro- aufgesprungen ist. Wir können also gespannt sein, in welche 2.000 2.000 3 G B bert Ribitsch zum Distributor handybusiness.at. Schon kurz Richtung sich diese Produkte weiterentwickeln. Wenn sie auch Minuten SMS danach änderte sich im Leben von Josef Gludovatz von einem für das heurige Weihnachtsgeschäft noch nicht so interessant auf den anderen Tag alles, als er sich bei einem Unfall schwerste sind, so bin ich doch überzeugt, dass wir mit Weihnachten Kopfverletzungen zuzog. Wie durch ein Wunder überlebte er 2015 mit dieser Produktgruppe in der Telekom fest rechnen damals. Jetzt verließ ihn das Glück. Die Nachricht von seinem müssen. Spätestens dann sind diese Produkte im wahrsten Sin- plötzlichen Tod macht uns betroffen. Die Anteilnahme der ne des Wortes tragbar. Um nur 20 Euro / 30 Tage. E&W-Redaktion gilt seinen Angehörigen.

EINBLICK bietet mehr Information „Ob Sonnenbrillen, Perücken „Wenn sich der Brand verändert, oder ganze Anzüge, es wird zu ei- dann muss der Verkauf nachzie- ner Verschiebung von der Nische hen.“ Die Audioversion gibt’s als Download auf zum Massenprodukt kommen.“ oder mittels QR-Code direkt Das Tarifpaket Nimm3 XL Telefonie ist 30 Tage lang gültig und wird danach nur bei ausreichend Guthaben, SEITE 46 SEITE 42 aufs Smartphone. dann jedoch automatisch verlängert. Pro Gültigkeit nur ein Tarifpaket aktivierbar. SMS, Minuten und MB nach Überschreiten der inkludierten Mengen 35 Cent. Startpaket um 9,90 € erforderlich. Details: www.drei.at | 12/2014 41

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T-MOBILE-VERTRIEB NACH DER NEUPOSITIONIERUNG Neue Art des Verkaufens Es war ein ereignisreiches Jahr für T-Mobile. Der Betreiber hat sich 2014 nicht nur neu positioniert und die Corporate Identity abgeändert, T-Mobile hat parallel auch sein Tarifschema komplett neu ausgerichtet sowie die nächste Stufe seines Händlerprogramms vorgestellt. T-Mobile Vice President Retail Sales Jens Radszuweit hat für uns eine erste Bilanz über das Jahr 2014 gezogen und mit uns einen Blick auf die Entwicklung des Fachhandels in der Zusammenarbeit mit dem Mobilfunkanbieter geworfen.

TEXT: Dominik Schebach | FOTO: Dominik Schebach | INFO: www.t-mobile.at

ens Radszuweit hat schon einige Jahre J Erfahrung in der Mobilfunkbranche, aber 2014 wird ihm wohl noch länger in Erinnerung bleiben. „Für mich persön- lich war es das spannendste Jahr meiner bisherigen Laufbahn. Es gab viele Verän- derungen für den Vertrieb und wir haben es geschafft, die Neupositionierung von T-Mobile in den Markt zu tragen. Das sehe ich als einen großen Erfolg für das Vertriebsteam an.“

Ein Indikator für den Erfolg sei nach Ansicht von Radszuweit, dass die neue CI von T-Mobile nun auch aktiv von den Top- und Premium-Partnern übernom- men wird. Dabei will der 47-Jährige gar nicht verschweigen, dass die Umstellung große Anforderungen für den Vertrieb, aber auch für die Partner im Verkaufs- prozess gebracht hat. Denn während die technische Produktumstellung im Vertriebssystem ohne Hacker erfolgte, brauchte es für die neue Tariflandschaft mit ihrer Betonung des Datenzuganges auch am Smartphone eine neue Art des © Dominik Schebach Verkaufens. Vice President Retail Sales Jens Radszuweit über das spannende Jahr im Vertrieb: „Wir haben es geschafft, die Neupositionierung von T-Mobile in den Markt zu tragen.“ „Wenn sich der Brand verändert, dann muss auch der Verkauf nachziehen“, so Radszuweit. „Die Herausforderung war, Verkaufen mit sehr individueller Bera- T-Mobile hat aber nicht nur geschult, wie man diese neuen Produkte verkauft. tung und Tarifkompetenz.“ sondern auch die Prozesse angepasst. So Wir haben dazu viel überlegt. Klar ist, wir gibt es neue Beratungsfolder, mit denen müssen mit dem Produkt die Beratung UPSELLING die Verkäufer am POS den Kunden leich- anders machen. Offensichtlich ist das ter durch die neue Tarifwelt führen kön- gelungen. Wir verkaufen jetzt qualitativ Die Ergebnisse der Überlegungen sei- nen, um ihnen das perfekte individuelle höherwertiger. Aber um den Kunden auf en in zwei Schulungstouren eingeflossen, Paket aus Tarif und Endgerät zusammen- die Reise mitzunehmen, braucht es ein die laut dem Vice President Retail Sales zustellen. Bereits vorgestellt wurde auch bei den Partnern extrem gut angekom- die App zur Tablet-Beratung, die laut men sind. Teilweise mussten zusätzliche Radszuweit kommendes Jahr breit ausge- AM PUNKT Termine eingeschoben rollt wird. werden, um das große Wenn sich der Brand verän- NEUPOSITIONIERUNG dert, dann muss auch der von T-Mobile zieht auch einen qualitativ Interesse der Handels- Für den EFH bedeu- hochwertigeren Verkauf nach sich. partner zu befriedi- Verkauf nachziehen. tet die Individualisie- gen. Dabei ist gerade rung im Tarifschema INDIVIDUALISIERUNG Jens Radszuweit bringt Chancen für den Fachhandel, der sich vor Weihnachten so eine Chance, ist Rads- damit von anderen Kanälen abheben kann. ein starker Andrang zuweit überzeugt. Die keine Selbstverständlichkeit, weswegen Partner können sich mit ihrer Beratungs- HERAUSFORDERUNG Radszuweit die Schulungstouren auch kompetenz von anderen Kanälen abhe- Um den Kunden in die neue Tarifwelt mitzuneh- men, braucht es hohe Beratungskompetenz. als großen Erfolg für das Sales-Team ben. Gleichzeitig werde mit dem neuen verbucht. Ansatz ganz klar Qualität vor Quantität

42 | 12/2014 TELEKOMMUNIKATION gereiht. Eine Botschaft, die auch von den betonte: „Diejenigen Händler, die das Partnern im Fachhandel übernommen hochwertige Verkaufen beherrschen, wurde, wie Radszuweit erklärte: „Wir die sind die Platzhirschen in ihrem Re- sind aus Sales-Sicht sehr zufrieden mit vier. Und wer sich auf die Qualitätschi- der Entwicklung im Fachhandel. Wir ene einlässt, in die investieren wir auch bewegen uns immer mehr in Richtung gerne. Denn wir brauchen Händler, die Qualität. Das tut allen gut: dem Handel, verlässlich für uns Gebiete betreuen weil er sich abhebt von den SIM-only- können.“ Angeboten, dem Kunden, weil er das bessere Produkt erhält, und schließlich Aber nach Einschätzung Radszuweits dem Netzbetreiber – da hat jeder etwas wird die Branche nicht nur durch einen davon und da ist Platz für den beraten- Evolutionsprozess geprägt. Zuletzt seien den Fachhandel. Die reine Preisschie- auch wieder vielversprechende Newco- ne hat dagegen keine Zukunft für den mer zur Branche gestoßen und hätten Handel.“ interessante Nischen besetzt. „Das finde ich mutig, aber es funktioniert. Dieser An der grundsätzlichen Ausrichtung Mut und dieses Unternehmertum impo- von T-Mobile auf den Fachhandel hat nieren. Außerdem bringen diese neuen diese Umstellung allerdings nichts ge- Händler eine neue Sicht der Dinge in die ändert. „Mit unseren zwei Marken T- Branche. Da kann jeder nur dazulernen – Mobile und Telering zusammen sind wir auch ich. Dafür muss man offen sein und im Handel führend. Dank auch unseres ich bin froh, dass wir solche Händler als Außendienstes, der die Veränderung im Partner haben.“ T-Mobile hat nicht nur geschult, sondern Handel begleitet. Da bin ich auch sehr auch die Prozesse angepasst. So wurde stolz auf unsere gute Mannschaft“, so der SCHWUNG FÜR 2015 ein neuer Beratungsfolder eingeführt, um Vice President Retail Sales. die Kunden durch den Verkaufsprozess zu Die erfolgreiche Neupositionierung führen. DIE NÄCHSTE STUFE von T-Mobile hat natürlich auch intern für Motivation gesorgt, wie Radszuweit Das heißt aber nicht, dass die Bezie- zugibt – zumal man sich den Erfolg hart abgestimmte Paket aus hochwertigem hung zum Fachhandel statisch sei. Viel- erarbeitet hat. Jetzt gehe es darum, die- Tarif, entsprechender Hardware, Zube- mehr stehe für das kommende Jahr die sen Schwung auch in das kommende Jahr hör und Versicherung schnüren können. nächste Stufe des Partnerentwicklungs- mitzunehmen. Das gilt ganz besonders In dieser Hinsicht seien die meisten der programms an, das genau zum richtigen auch für den Fachhandel. Neben der Wei- zukünftigen Silber- und Gold-Partner Zeitpunkt gelauncht wurde, wie Rads- terentwicklung des Partnerprogramms von T-Mobile allerdings schon recht gut zuweit schmunzelnd anmerkte. Mit der bietet da vor allem der LTE-Ausbau viel unterwegs. Einführung der beiden neuen Partner- Potenzial. kategorien der Silber- und Gold-Partner will ja T-Mobile ab dem kommenden „LTE ist in diesem Land eine Riesen- WEIHNACHTEN Jahr mit seinen wichtigsten Partnern im chance mit der Erweiterung von Home- Handel noch enger kooperieren. „Wir Net. Wir haben einen großen Ausbau Nerv getroffen konzentrieren uns da- vor, und dann hat auch mit auf die guten Part- Wir wollen Partner, die Spaß der Telekom-FH neue Mit dem Weihnachtsgeschäft zeigt ner, und das Feedback beim Beraten haben. Chancen. Denn er sich Jens Radszuweit derzeit sehr zu- aus dem Handel ist, kann mit LTE nicht nur frieden. Jens Radszuweit dass wir den richtigen bestehende Kunden an- Schritt gesetzt haben. sprechen, sondern auch „Mit Telering ist uns eine gute Kam- Wir wollen Partner, die Spaß beim Be- ganz neue Kundengruppen erreichen“, so pagne gelungen. Die hat mit ihrem raten haben“, erklärte der Vice President Radszuweit. „Wir werden den LTE-Aus- Preis/Leistungsverhältnis den Nerv der Retail Sales. bau jedenfalls immer mit lokalen Aktio- Kunden getroffen“, erklärte der Vice nen begleiten. D.h. wenn wir ein neues President Retail Sales. „Bei T-Mobile EVOLUTIONSPROZESS Gebiet mit LTE erschlossen haben, dann stehen zwei Themen im Vordergrund: UND NEUE PLAYER werden wir auch unsere Partner vor Ort Einerseits der Router und andererseits einbinden.“ JUHU. Auch da sind wir sehr zufrie- Seiner Ansicht nach hätte die Branche den, wie sich die neuen Tarife verkau- in den vergangenen Jahren durch die im- LTE soll aber nicht das einzige Pro- fen.“ mer anspruchsvolleren Produkte sowie dukt-Highlight für das kommende Jahr den harten Wettbewerb nochmals einen bleiben, versichert der Handels-VL von Es zeigt sich aber, dass die Endkun- deutlichen Professionalisierungsschub T-Mobile. Konkretes könne er zwar den die Kaufentscheidung immer erfahren. Das schlägt sich auch in der noch nichts sagen, aber beim Betreiber weiter nach hinten verschieben. Die Kundenbetreuung durch diese Qualitäts- hätte man so einige Ideen. Größte Her- Kunden kaufen später, dafür allerdings händler nieder. So könnten diese Partner ausforderung bleibt aber auch im kom- auch immer hochwertiger. Dieser mit ihrem Ladengeschäft sowie der dazu- menden Jahr der Verkauf. Radszuweit Trend hat sich schon im vergangenen gehörigen hohen Beratungskompetenz ist der festen Überzeugung, dass sich Jahr manifestiert und hält nach Ein- eine richtige Sogwirkung für T-Mobile diejenigen Händler behaupten werden, schätzung von Radszuweit auch dieses in ihrer Region erzeugen, wie Radszuweit die ihren Kunden das ganze individuell Jahr an.

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MICHAEL KRAMMER MELDET SICH ZURÜCK Virtuelle Marktlücke? Zum Auslaufmodell erklärt Ventocom-Gründer Michael Krammer zackig die klassischen Mobilfunk-Verträ- ge mit 24-Monats-Bindung und beruft sich dabei auf eine von seinem Unternehmen in Auftrag gegebene Online-Studie. Demnach seien 15% der österreichischen Mobilfunknutzer bereit, in den kommenden sechs Monaten den Betreiber zu wechseln. Die Aussage ist nicht ganz uneigennützig, schließlich bietet Ventocom seinen Kunden die Möglichkeit, sozusagen out-of-the-box als Mobile Virtual Network Operator (MVNO) in den Mobilfunk-Markt einzusteigen.

via STORYLINK: 1412044 TEXT: Dominik Schebach | FOTO: Dominik Schebach | INFO: www.elektro.at

s waren – gewohnt provokative – E Behauptungen, mit denen Michael Krammer Mitte November in einer Aus- sendung an die Öffentlichkeit trat. Nicht ganz uneigennützig, denn der ehemalige Telering- und Orange-CEO rührte da- mit auch die PR-Trommel für sein neues Unternehmen Ventocom. Dieses stellt potenziellen Virtuellen Netzbetreibern (MVNO) die notwendige Infrastruktur sowie den Zugang zu einem Mobilfunk- netz (in diesem Fall von T-Mobile) zur Verfügung und übernimmt die Produkt- und Tarifentwicklung, das Kundenbe- ziehungsmanagement, die Verrechnung sowie das Kundenservice. WECHSELBEREITSCHAFT

„Die Wechselbereitschaft der Österrei- © Dominik Schebach cherInnen zu einem anderen Mobilfunk- betreiber ist hoch wie nie zuvor“, erklärte Michael Krammer, hier noch als Orange-CEO, rührt nun die Werbetrommel für sein neues Krammer dann auch in seiner Aussen- Unternehmen Ventocom. dung. Seiner Rechnung nach bestehe ein Potenzial von rund 1,8 Millionen wech- selwilligen Mobilfunknutzern in Öster- und gar 79% aller Kunden könnten sich zahlen, nur weil er seinen Handybetreiber reich. Diese Zahl ist jetzt nicht besonders vorstellen, ihr Mobilfunkangebot über wechseln will?“ überraschend, entspricht sie doch der An- das Internet zu beziehen. zahl jener Kunden, die Jahr für Jahr ihren ONLINEBEFRAGUNG Betreiber wechseln. Als wesentliche Beweggründe für einen Wechsel nennen die Befragten hauptsäch- Michael Krammer stützt sich bei sei- Liest man in der Aussendung von lich Preisfaktoren: die Preiserhöhung des nen Aussagen auf eine Online-Studie, die Ventocom weiter, so seien 78% der Be- aktuellen (29,39%) und eine geringere vom Wiener Strategieberater Alexander fragten bereit, zu einem Anbieter zu Grundgebühr eines anderen Anbieters Adrowitzer erstellt wurde. Diese Studie wechseln, bei dem sie nur ein SIM-only- (25,84%). Sprich, nach Ansicht von untersuchte die aktuelle Positionierung Angebot erhalten. Selbst in der Gruppe Krammer ist Österreich reif für den Ein- und das Image der heimischen Mobil- 55+ könnten sich 77,2% dies vorstellen, stieg von MVNO in die Branche. Gegen funkbetreiber sowie die „Preisbereitschaft“ einen Wechsel sprechen für mehr als die und die Präferenzen der österreichischen Hälfte der Befragten (fast 52 Prozent) Handynutzer. AM PUNKT nur die Gebühren, die damit verbunden sind. Es ist daher nicht verwunderlich, Ventocom bezeichnet die Untersuch­ MVNO Vier virtuelle Netzbetreiber stehen derzeit in dass Krammer den Regulator auffordert, ung als „österreich-repräsentative Markt- den Startlöchern. hier tätig zu werden: „In diesem Bereich erhebung“. Dabei hätten laut Adrowitzer sollte sich regulatorisch noch einiges 1044 Endkonsumenten teilgenommen. MICHAEL KRAMMER tun: Heute muss jeder wechselbereite Trotzdem sollte man diese Studie wohl rührt die PR-Trommel für seinen MVNO- Serviceanbieter Ventocom. Handynutzer Bearbeitungsgebühren bzw. mit einer Brise Salz nehmen. Abgesehen Kosten für die Rufnummernportierung vom Eigeninteresse von Ventocom ist das DILEMMA bezahlen. Jeder zweite Handynutzer Setting der Studie zu hinterfragen. Ein Das Geschäftsmodell der MVNO stellt be- stehende Betreiber vor ein Dilemma. denkt beim Betreiberwechsel als Erstes Online-Bias wurde nicht herausgerech- an die Kosten! Warum muss jemand net. „Denn wir sind davon ausgegangen,

44 | 12/2014 TELEKOMMUNIKATION dass jemand, der nicht online ist, sich AGFEO ROADSHOW 2014 auch nicht online eine SIM-Karte kau- fen kann“, so Adrowitzer gegenüber Arbeit, Aufträge, Umsätze E&W. Von einem österreichischen Ge- samtmarkt hätte er nichts gesagt. Bei der diesjährigen Roadshow konnte sich Agfeo über einen starken IM ZWIESPALT Besuch aus dem Telekom-Fachhandel freuen. Bei den drei Stationen in Graz, Wien und Salzburg waren rund 150 Partner vor Ort. Das Interesse In einem gesättigten Markt können galt vor allem zwei Schwerpunktthemen von Agfeo: der Zukunft von die Geschäftsmodelle der Virtuellen ISDN sowie neuen Ansätzen bei Smart Home. Betreiber aber nur dann funktionieren, wenn die MVNO den eingesessenen Betreibern genügend Kunden abspens- tig machen. In ausländischen Märkten it der Um- mit einem hohen MVNO-Marktanteil M stellung gehört zu den typischen Rezepten der Vermittlungs- neben einer zugkräftigen Marke eine technik von Seiten aggressive Preispolitik, die wiederum der Telekom Aus- durch ein zurechtgeschneidertes Ver- tria auf ein All-IP- triebsmodell ermöglicht wird. Dazu Netzwerk ergibt gehören u.a. ein ausschließlicher On- sich aus Sicht von line-Vertrieb oder die Nutzung eigener Agfeo mittelfristig Vertriebskanäle wie im Lebensmittel- auch die Frage nach handel. der Zukunft von ISDN. Für die eingesessenen Netzbetreiber stellen MVNO ein strategisches Di- Von Agfeo wird lemma dar. Einerseits können diese diese Umstellung Anbieter ohne eigene Infrastruktur durchaus als Chan- Kundengruppen ansprechen, die ein ce für den Fachhan- Unternehmen mit seiner Marke nicht del begriffen, wie © Dominik Schebach erreicht. In diesem Fall wird die teu- Christian Wallisch, re Mobilfunkinfrastruktur des Netz- Leiter Vertrieb Süd/ werkbetreibers besser ausgenutzt. An- Ost-Österreich von dererseits nehmen die MVNO den Agfeo, gegenüber Christian Wallisch, Vertriebsleiter Süd/Ost-Österreich Agfeo, sieht bestehenden Unternehmen natürlich E&W erklärte: „In für die Fachhandelspartner neue Chancen dank ISDN-Abschaltung Marktanteile weg – und heizen auch Deutschland wur- und SmartHome. den Preiswettbewerb an. de die Abschaltung von ISDN mit Das Dilemma wird in dem State- 2018 festgesetzt, und auch in Österreich Steuerung schnell direkt ansprechen, ment von T-Mobile CEO Andreas ist das Thema, weil es die Vermittlungs- ohne vorher erst das Smartphone zu zü- Bierwirth zu den MVNO sichtbar: technik nicht mehr gibt. Was heißt das cken“, so Wallisch. „Besonders im Wohn- „Der Eintritt von MVNOs wurde auf- für den Fachhandel: Arbeit, Aufträge und bau und im Gewerbe, aber auch in land- grund der EU-Auflage durch die Fusi- Umsatz. Denn es gibt unserer Ansicht wirtschaftlichen Betrieben sind diese on von Drei mit Orange gesetzlich ver- nach einen großen Handlungsbedarf bei Lösungen interessant.“ ordnet. Zwar betrifft die Verpflichtung der Umrüstung der Sprachanschlüsse zu dazu nur Drei, aber natürlich ergibt VoIP, und da kommt der Handel mit Agfeo ist mit seiner SmartHome-Lö- sich dadurch für alle Marktteilnehmer Dienstleistung ins Spiel.“ sung der einzigen Anbieter, der in Verbin- eine neue Marktsituation. Dadurch dung mit einem ES-Kommunikations- stehen wir vor der Wahl, uns entwe- SMARTHOME system von Start weg eine Schnittstelle der Kunden von MVNOs abnehmen für drei Gebäudeautomatisationstechni- zu lassen oder uns einen Anteil am Im Bereich Smart Home konnten die ken anbieten kann. So unterstützt Agfeo Wholesale-Geschäft mit MVNOs zu Bielefelder mit zwei Highlights auf- die Systeme EnOcean, Homematic und holen. Wir haben uns für Letzteres warten. Zum einen stellte Agfeo den KNX/EIB. entschieden.“ „SmartHomeServer“ für die Agfeo Ele- ments-Serie vor. Zum anderen zeigte das Damit kann die Anlage über das In Österreich wird Ventocom als Ers­- Unternehmen die Integration des Funk- Smartphone oder ein Tablet mit der tes wohl mit einem Angebot des Le- standards EnOcean. SmartHome-App oder über das Ag- bensmittel-Diskonters Hofer starten. feo System-Telefon (ST42/ST45) für Schon auf dem Markt ist der Kabel- „Die Bereiche Haussteuerung und die Heimsteuerung verwendet wer- netzbetreiber UPC, der seinen Ver- Kommunikation wachsen immer stärker den. Durch die Integration des auf der suchsballon mit 1. Dezember startete – zusammen. Unsere Lösung ist überall Road-show präsentierten EnOcean- sehr verhalten und vorerst nur auf den dort interessant, wo es etwas zu über- Moduls in die Systemtelefone lassen Internetvertrieb beschränkt. Daneben wachen oder zu steuern gibt. Denn mit sich zudem auch die EnOcean-Funk- stehen schon Tele2 und Mass Respon- der Integration in die Telefonanlage bzw. Sensoren und Aktoren direkt von dort se für 2015 in den Startlöchern. das Systemtelefon kann ich zuhause die steuern.

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EIN WIDERSPRÜCHLICHES JAHR IN EINER SCHNELLEN BRANCHE Wettbewerb und Innovation Neue Technologien und Marktkonsolidierung bestimmten die Telekom-Branche 2014. Dabei gab es einige tiefgreifende Änderungen, schließlich haben sich die Betreiber trotz harten Wettbewerbs zu einer umfassen- den Änderung im Tarifsystem entschlossen und durch die Bank ihre Entgelte erhöht. Der Auslöser war der Kostendruck. Für das kommende Jahr sollten allerdings wieder die Innovationen den Ton angeben.

TEXT: Dominik Schebach | FOTO: Dominik Schebach | INFO: www.elektro.at

ür 3Handels-VL Karl Schürz stand Partner, welche sich F das Jahr 2014 ganz im Zeichen bis dato nur auf von LTE sowie der Umstellung der Ta- Mobilfunk konzen- riflandschaften. Aber auch die Nutzung triert haben, sicher der Smartphones habe sich seiner An- kein leichtes Jahr. sicht nach verändert: „2014 war ein Jahr Erfreulich ist dage- ganz im Zeichen des neuen Mobilfunk- gen jedoch, dass wir Weltstandards: LTE wurde 2014 mas- im Fachhandel nun senmarktfähig. Aufgrund der gewal- auch deutlich bei tigen Netzinvestitionen und enormer A1 Internet-Fest- Kosten aus der Frequenzversteigerung netzverkäufen zuge- kam es bei allen Betreibern zur Anpas- legt haben und viele sung bestimmter Tarife, die sich nicht Partner dadurch die mehr gerechnet haben. Der Start neuer fehlenden Mobil- Streaming-Dienste brachte dagegen Im- funkabsätze zumin- pulse ins Musik- und TV-Geschäft. Und dest kompensieren auch mit drei großen Betreibern auf dem konnten.“ Markt herrscht anhaltender Wettbewerb. Der Trend in Richtung SIM-Only-Tarife Auch für das (keine Bindung, freie Endgeräte) hat sich kommende Jahr im vergangenen Jahr gefestigt. Dazu passt setzt A1 laut Kren auch der Start der ersten MVNOs zum auf Breitband übers Jahreswechsel“, zieht Schürz zu 2014 Bi- Festnetz: „Wir se- lanz. hen weiterhin ein rasantes Wachstum Auch das kommende Jahr wird nach bei den vom End- Ansicht von Schürz ganz von der Einfüh- kunden benötigten rung von LTE dominiert: „Superschnel- Datenmengen. Da- les mobiles Breitband wird im Lauf von her wird auch 2015 2015 auch ländliche Regionen erobern. für Neukunden das LTE beseitigt die digitale Kluft zwischen größte Potential bei Stadt und Land.“ A1 Internet-Fest- © A1 netz mit A1 Glasfa- FESTNETZ GEWINNT serpower oder auch Große Hoffnungen: Der Ausbau der Infrastruktur für LTE bringt A1 TV sein.“ neue Dynamik in die Branche. Für Alexander Kren, Leitung Retail Sa- les, brachte 2014 ein gemischtes Ergeb- Vom Marktein- nis, allerdings sieht er auch eine Renais- tritt der MVNO sance fürs Festnetz: „2014 war für jene erwartet er sich dagegen kaum Folgen, das Jahr 2014 für HTC, schließlich da ähnliche Angebote bereits auf dem konnte der Hersteller mit mehreren in- Markt seien: „Nachdem es jetzt schon novativen und designstarken Midrange- AM PUNKT eine Vielzahl an Mobile Reseller in Öster- und High-end-Modellen recht erfolg- reich gibt, werden etwaige neue MVNO reich punkten: „Wir bei HTC blicken MARKTKONSOLIDIERUNG Hohe Kosten zwangen die Netzbetreiber das derzeitige Mobilfunkangebot auf ein bewegtes und spannendes Jahr zur Tarifreform, mit Folgen für den Markt. ergänzen.“ 2014 zurück. Neben bewährten Part- nerschaften wie bspw. mit der UEFA im WETTBEWERB LIFESTYLE Neue Player wie MVNO werden den Markt nur Rahmen unserer Zusammenarbeit rund ergänzen, da bereits viele Reseller aktiv sind. um Champions und Europa League oder Sehr unterschiedlich sehen die Hard- der Evolution unserer sehr erfolgreichen WAERABLES warehersteller die Entwicklung auf dem HTC One-Familie konnten wir mit der bilden eine neue Kategorie und werden im kommenden Jahr sicher verstärkt auftreten. Mobilfunkmarkt. Grundsätzlich positiv Einführung der Lifestyle-Cam „RE“ und beurteilt Country Manager Eric Matthes der Kooperation mit zum Nexus

46 | 12/2014 TELEKOMMUNIKATION

9 auch neue Geschäftsfelder mit innova- gewinnen wird. Ob Sonnenbrillen, Pe- tiven Ansätzen erschließen. Am Mobil- rücken oder ganze Anzüge, es wird funkmarkt konnten wir im deutschspra- eine Verschiebung von der Nische zum chigen Raum im vergangenen Jahr eine Massenprodukt stattfinden. Das Smart- gewisse Konsolidierung feststellen, die phone wird jedoch seine zentrale Rolle höchstens noch durch das Erscheinen beibehalten.“ neuer Mitbewerber aus dem asiatischen Raum beeinflusst wurde. Eine starke An- SCHWIERIGES JAHR näherung bei Ausstattung und Leistungs- fähigkeit der Produkte verschiebt den Fo- Die Marktkonsolidierung hat auch bei kus zunehmend in Richtung „Usability“ ihre Spuren hinterlassen. Jörg der Geräte – traditionell eine Stärke von Bauer, Director IM, Samsung Electronic HTC. Austria: „2014 war zugegebenermaßen ein schwieriges Jahr. Das lag einerseits an Übergreifend gesprochen werden wir der Marktkonsolidierung, was rückläufi- im Jahr 2015 spannende Umsetzungen ge Volumina, reduzierte Stützung seitens rund um die Einführung von Android der Netzbetreiber sowie neue Tarifmodel- 5.0 im Massenmarkt beobachten können. le mit sich brachte. Zum anderen sahen © Mobile Communications Die 64-Bit-Architektur und Verschlüsse- wir uns mit einem gesättigten Markt bei Wearables wie Smartwatches bilden ein lungsoptionen beispielsweise adressieren Premium-Smartphones und einer Sta- neues Segment, aber die Smartphones wer- zwei wichtige Punkte, die aktuell auch in gnation bei Tablets konfrontiert. Diese den auch weiterhin den Ton angeben. einem gesellschaftlichen Kontext disku- Veränderungen kamen nicht unerwartet, tiert werden: Energieeffizienz und Daten- und wir können daher auch dieses Jahr schutz. Mit Spannung erwarten wir auch, auf einige Erfolge zurückblicken. Wir ha- als auch mit intensiver Betreuung durch wie unsere innovativen Ansätze im Be- ben unsere Marktanteile bei Smartphones unseren AD und ID bei unseren Händ- reich mobiler Fotografie und Tablet vom ganz gut verteidigt und sind bei Tablets lern gepunktet. Auch im Bereich A1 Tele- Kunden angenommen werden.“ das erste Mal Nummer 1 - und zwar so- kom haben wir durch starke Präsenz und wohl bei Stückzahlen als auch wertmäßig Schulungstätigkeit unsere A1-Partner NEUE PRODUKTE (Oktober 2014). Weiters haben wir eine von den Möglichkeiten im Festnetzbe- ganze Reihe von Wearables lanciert, wie reich überzeugt. Highlight 2014 für uns Ein positives Resümee über das Jahr etwa das Gear Fit oder Gear S. Was Retail war sicherlich unter anderem auch die 2014 zieht auch Christian Hagho- anbelangt, so haben wir unsere Samsung Fertigstellung unseres Online TFK Sho- fer, Country Manager Austria, Switzer- Shop-in-Shops weiter ausgebaut und ge- pInShop für unsere Partner – unsere Top land and Adriatic Markets, Sony Mobi- meinsam mit Philipp Majdic den ersten Partner können unseren TFK Shop mit le Communications: Samsung Experience dem eigenen Branding, eigener Abwick- “Wir sind stolz darauf, Ob Sonnenbrillen, Perücken Store eröffnet.“ lung, eigener Faktura für ihre Kunden im Jahr 2014 mit dem oder ganze Anzüge, es wird nutzen – damit sind wir auch bereits bei Xperia Z1 Compact eine Verschiebung von der Das kommende Jahr einem Highlight von uns für 2015: Die und dem Xperia Z3 Nische zum Massenprodukt wird seiner Einschät- Verknüpfung des stationären Handels stattfinden. Compact nicht nur zung nach nicht einfach mit dem Internet-Business wird auch neue Modelle erfolg- Christian Haghofer und erfordert auch eine für unsere Partner immer wichtiger, reich auf dem Markt Anpassung von Seiten und wir stehen hier mit einer fixfertigen positioniert, sondern damit auch eine und natürlich weitere Innovati- Lösung, die der Händler quasi sofort neue Smartphone-Produktkategorie eta- onen: „2015 bleibt spannend. Wir erwar- und einfachst nutzen kann, zur Verfü- bliert zu haben. Weiters konnten wir den ten eine weitere Konsolidierung bei den gung und werden diese auch 2015 aktiv Marktanteil in den margenbringenden Netzbetreibern und den Markteintritt vertreiben. oberen Preissegmenten ausbauen und von MVNOs. Den Herausforderungen blicken damit nun auf sehr positives Jahr des sich ändernden Marktes begegnen Ich glaube aber auch, daß im Jahr 2015 zurück.“ wir mit einem zielgerichteten Portfolio sich all jene in der Branche behaupten, – sprich weniger Masse und mehr Klasse die auf ein intensives Betreuungskonzept Für das kommende Jahr erwartet sich in allen Segmenten. Man darf mit neuen setzen! Die Produkte werden komplexer, Haghofer weiterhin ein hohes Innovati- Lösungen, Materialien und Formfakto- dem Endkunden, ob des Leistungsum- onstempo rund um Smartphones, aber ren rechnen.“ fanges vieler Geräte, stellen sich diesbe- er geht auch davon aus, dass die neue züglich mehr und mehr Fragezeichen. Kategorie der Wearables mehr Bedeu- UNRUHE IN DER BRANCHE Seitens TFK werden wir unseren Händ- tung erlangen wird: „Bei Sony geht es lern einfachst und kostengünstigst die um Innovation, die den Kunden in den VL Stefan Windhager beurteilte für optimalen Lösungen präsentieren (Be- Mittelpunkt stellt. Wir werden weiterhin uns das vergangene Jahr aus der Sicht des stückungskonzepte, Neuheiten,…) als Neuheiten aus allen Sony-Geschäftsbe- Distributors TFK: „2014 war, wie auch auch, Hand in Hand mit der Industrie reichen in unsere Produkte einbringen das Jahr zuvor, ein sehr spannendes Jahr, und der A1 Telekom, wieder umfang- und dabei immer hinterfragen, worauf geprägt von einigen großen Konkursen, reiche Schulungen anbieten, um eine unsere Kunden Wert legen bzw. was sie die in der Branche gehörig für Unruhe optimale Information der Mitarbeiter sich in ihren Smartphones, Tablets oder gesorgt haben. Wir, die TFK, sind un- am POS zu gewährleisten. Hier sehe Wearables wünschen. Der Wearable- serer Linie treu geblieben und haben so- ich gerade im Bereich Zubehör, Weara- Technologie-Markt ist ein Segment, das wohl mit innovativen Produkten wie z.B. bles und Smartwatches für 2015 großes gerade noch immer weiter an Wichtigkeit Caterpillar oder dem A1 Reviermanager Potential.“

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CONNECT NETZTEST Der hat eine Diagonale A1 gewinnt von 10,1 Zoll. Adressbücher, E-Mail- Neue Hardware Konten und CRM-Dateien lassen sich Beim diesjährigen Netztest der deut- mit anderen Geräten wie Tablets und Kaum hat Microsoft den Brand Nokia schen Mobilfunk-Zeitschrift Connect hat Smartphones synchronisieren. Darüber aufgegeben, taucht die Marke wieder A1 gewonnen. Der Betreiber hat in acht hinaus können auch persönliche Ge- auf. In diesem Fall allerdings als Pro- von neun Kategorien den ersten Platz schäftsanwendungen und Apps auf dem jekt des finnischen Technologiekonzerns belegt. Demnach hätte die gute Sprach- Maxwell 10 installiert werden. Eine HD- und Netzwerkspezialisten. Wie Nokia qualität sowie stabile Verbindungen in Kamera, ein integriertes Mikrofon und bei einer Konferenz bekannt gab, will Großstädten wie auch auf Transferrouten drei Lautsprecher mit HD-Audioqualität das Unternehmen zusammen mit einem im Auto und im Zug bei der Sprachte- runden die Ausstattung ab. Für Konfe- OEM-Partner das Tablet Nokia N1 auf lefonie entschieden. Auch das Datennetz renzgespräche mit größeren Gruppen den Markt bringen. Dieses soll auf dem von A1 fand besonderes Lob der Tester, kann ein separater Konferenzlautsprecher Betriebssystem Android 5.0 laufen und die mittlere Datenrate betrug 55 Mbit/s angeschlossen werden. über das von den Finnen entwickelte No- im Download. Selbst in der Bahn konnte kia -Interface sowie ein klas- A1 eine akzeptable Versorgung erzielen. Lieferbar ab sofort sisches Industriedesign verfügen. Der UVP: 569,95 Euro (schnurgebunden) Launcher soll die Vorlieben des Benut- T-Mobile UVP: 599,95 Euro (schnurlos) zers erken- konnte die- nen und ses Jahr den nach und zweiten Platz MICROSOFT nach des- erringen. Ge- sen Befehle genüber dem Buntes Lumia beim Start Vorjahr hatte ohne Nokia von Apps sich T-Mobile vorwegneh- z.B. beim Da- Mit dem Lumia 535 hat Microsoft sein men. Im Q1 tendownload erstes Windows-Smartphone vorgestellt, 2015 soll deutlich ge- das nicht mehr unter dem Nokia-Brand das 7,9 Zoll große Android-Tablet zuerst steigert. Die mittlere Datenrate liegt laut vertrieben wird. Das Einsteiger-Smart- in China auf den Markt kommen. Dazu Connect nun bei 28 Mbit/s. Auch bei der phone kommt mit einer 5MP-Kamera hat Nokia das Design, die Software des Telefonie erreicht T-Mobile recht gute sowie einem 5 Zoll-Display auf den Z Launchers sowie diverse Technologien Werte, wenn es auch zu keinem ersten Markt und verfügt über das aktuelle an den OEM-Partner (dem Vernehmen Platz in einer der Kategorien reichte. Die Betriebssystem Windows Phone 8.1 so- nach Foxcom) lizenziert. Dafür über- größte Verbesserung konnte allerdings wie eine vorinstallierte Office Suite für nimmt der OEM-Partner nicht nur die Drei erzielen. Nachdem der Mobilfunker die Bearbeitung von Word-, Excel-, Produktion, sondern auch das Marke- im vergangenen Jahr mit der Netzzusam- PowerPoint- sowie OneNote-Notizen. ting sowie den Vertrieb des Geräts. menführung gehandicapped war, konnte Zudem unterstützt das Gerät Skype- Drei dieses Jahr punktemäßig zu T-Mobi- Videoanrufe sowie den nahtlosen le aufschließen und bei der Sprachtelefo- Wechsel von regulären Telefonaten zu nie den Mitbewerb sogar überholen. Video-Anrufen. Für das Sichern und A1 Synchronisieren von Fotos, Videos und Office-Dokumenten stehen bei OneD- Datenrate verdoppelt rive kostenlos 15 GB Online-Speicher zur GIGASET Verfügung. Im Rahmen eines Pilotversuchs hat A1 die Übertragungskapazität in seinem Android fürs Business Ebenfalls integriert ist Microsoft Out- LTE-Netz auf 300 Mbit/s verdoppelt. look. Mit der 5MP-Frontkamera mit Dieser – natürlich nur theoretische - Mit dem Maxwell 10 lotet Gigaset die Weitwinkelobjektiv passen mehr Freunde Wert wird durch eine sogenannte Carrier Grenzen der Business-Kommunikation oder mehr Aggregation erreicht, bei der die Endge- am Festnetz aus. Das IP-basierte HD-Vi- Hinter- räte gleichzeitig zwei unterschiedliche deotelefon mit Touchscreen und Android- grundpa- Frequenzbereiche nutzen. A1 erhofft Betriebs- norama sich neben einer höheren Übertragungs- system auf ein kapazität auch eine bessere Indoor- setzt sich Selfie oder Versorgung durch diese Technologie. nicht in einen Umgesetzt wurde die Carrier Aggrega- nur im Skype- tion mit zwei 20 MHz-Blöcken im 800 Erschei- Videoan- MHz- und im 2.600 MHz-Bereich zu- nungs- ruf. Das sammen mit Technologielieferant Erics- bild von Lumia 535 wird in den ersten Ländern son. In Zukunft sollen so theoretisch anderen im November in den Verkauf starten Übertragungsleistungen von bis zu 1.000 System- und in den Farben Grün, Orange, Weiß, Mbit/s möglich sein. Die Versorgung von telefonen ab, sondern nutzt auch konse- Dunkelgrau, Cyan und Schwarz erhält- LTE Carrier Aggregation von A1 verteilt quent die jüngsten Entwicklungen wie lich sein. In Österreich wird das Smart- sich vorerst auf ausgewählte Standorte ein breites Angebot an Apps oder den phone voraussichtlich Ende Jänner für im dicht verbauten Teil von Graz, wei- leichten Zugriff auf Informationen und 129 Euro (inkl. MwSt) auf den Markt tere Ballungszentren folgen im Lauf des Datenbanken. kommen. nächsten Jahres.

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DVB-FORUM WOLFGANG SCHALKO Neue Spitze

Nachdem WISI-Geschäftsführer Chris- tian Koller (Foto rechts) mehrere Jahre als Sprecher des DVB-Forums fungiert hatte, EIN- UND erfolgte kürzlich der Tausch der Funktio- nen mit seinem bisherigen Stellvertreter AUSSICHTEN Matthias Zwifl, Geschäftsführer von Ka- threin (Foto links). Diesen Wunsch hatte Falls Sie es noch nicht wissen sollten: Der von Verteidi- Koller im Rahmen der gungsminister Gerald Klug geprägte Begriff „situationselas- diesjährigen General- tisch“ ist das Wort des Jahres 2014. Und zwar, weil sich das versammlung des Fo- Wort aufgrund seiner Mehrdeutigkeit und begrifflichen Viel- rums geäußert. Obwohl der Wechsel schon fältigkeit zwischenzeitlich von einem potenziellen Unwort zu vollzogen ist, wird er erst 2015 schlagend – einem geflügelten Wort entwickelt habe, begründete die Jury denn für heuer sind keine größeren Aktivi- ihr Urteil. Man muss sich „situationselastisch” dabei ein paar täten mehr geplant. Operativ will Matthias Mal abwechselnd auf der Zunge und der Hirnrinde zergehen Zwifl im DVB-Forum „im Prinzip alles wie lassen, damit das Wort seine volle Wirkung entfalten kann gehabt” weiterführen. – und um zu erkennen, wie treffend es sich auch zur Beschrei- bung des Zustandes der UE-Branche eignet.

HD AUSTRIA Im Zuge des alljährlichen E&W-Jahresrückblicks lieferte CE-Forumssprecher und HB-Chef Christian Blumberger fol- Abschied gende Einschätzung: Durch das veränderte Kaufverhalten hat sich auch die Margensituation im Handel total verändert. Die- Eviso Austria, die Marketing Agentur, se hat sich in den letzten drei Jahren für die Hardware (TV, die für die Vermarktung von HD Austria Player etc.) halbiert. Das heißt: Jeder Händler, der nicht in in Österreich verantwortlich ist, organisiert der Lage ist, seine Marge durch Zusatzverkäufe, die er durch sich für die zukünftigen Herausforderun- sein Know-how macht – sei es Dienstleistung wie Auf- und gen neu. Das Jahr 2014 sei ein wichtiges Zustellung, Garantieverlängerung oder Zubehörverkauf –, auf- Jahr der Konsolidierung gewesen, die von zubessern, wird an der Kostenstruktur, die die meisten Händler Sonja Dirr, Geschäftsführerin von Eviso, nicht mehr nach unten anpassen können, scheitern und nicht erfolgreich gesteuert wurde. Sonja Dirr lebensfähig sein. Viele werden sich aus der UE verabschieden verlässt nun mit Ablauf dieses Jahres Eviso und ihr Heil in Weißware oder Installation suchen, was aber und übergibt die Leitung an Peter Kail, der bisher für Marke- für den Kunden bedeutet, dass dieser Händler dann nur mehr ting und Retention bei Eviso verantwortlich war. ein eingeschränktes Produktportfolio hat und deshalb uninte- ressant wird… Sprich: Dieses Szenario ist eine Einbahnstraße. Peter Kail sammelte nach seinen Abschlüssen an der WU Die Lösung ist klar: Hybridhändler zu werden – so rasch wie Wien und der London School of Economics jahrelange Mar- möglich – und seine Dienstleistung zu verkaufen, denn Know- ketingerfahrung als Berater u.a. für American Express, Unilever, how kostet Geld. Die IT-Branche lehrt uns seit Jahren, wie es Verkehrsbüro und Spar International. Peter Kail tritt seine neue funktionieren kann. Zu einer sinngemäß nicht abweichenden Position als Geschäftsführer von Eviso am 1.1.2015 an. Einschätzung kam auch JVC-Vertriebsleiterin Sabine Pannik: „Man muss für immer weniger Ergebnis immer mehr Arbeit und Leistung investieren – das ist leider so.” Und Baytronic- GOOGLE GF Franz Lang meinte ebenfalls, dass man sich ständig neu orientieren müsse – als Hersteller genauso wie als Groß- und TV-Ambitionen Fachhändler. Versuchen Sie nun, einzelne Worte oder ganze Passagen durch „situationselastisch” zu ersetzen… Außer Frage Nachdem es sich bei Smart-TV-Plattformen oft um proprie- steht: Stillstand im Sinne von Zurücklehnen ist zum absoluten täre Lösungen der Hersteller handelt, ortet Google in diesem No-Go geworden, wer nicht ständig – proaktiv (!!) – in Bewe- Bereich für seine herstellerübergreifende Plattform Android of- gung bleibt und sich flexibel auf die aktuellen sowie zukünf- fenbar großes Potenzial. Nach den jahrelangen Versuchen, mit tigen Anforderungen einstellt, ist hoffnungslos zum Scheitern der Plattform Google TV ein neues System auf TV-Boxen zu verurteilt. „Situationselastisch” könnte, missbräulich verwendet, etablieren, möchte man mit der aktuellen Android-Version 5.0 aber auch als die prägnantere und salonfähigere Variante jener Lollipop ein Betriebssystem bereitstellen, das auf Smartphones Phrase erhalten bleiben, die – im Sinne des bloßen eigenen Vor- und TV-Systemen gleichzeitig eingesetzt werden kann. Dabei teils – als „sich etwas so hindrehen wie man es gerade braucht” hat der Anbieter auch seinen Play Store bereits für Apps geöff- ohnehin an einem etwas angekratzten Image leidet. Der Begriff net, die speziell auf die Verwendung auf Fernsehern ausgerich- ließe sich dann als Unwort des Jahres 2015 wiederwählen. tet sind. Damit das Android-Erlebnis am Fernseher nicht zum Frusterlebnis wird, weil viele Apps mit der anderen Darstellung bietet mehr Information und Steuerung auf TV-Geräten nicht kompatibel sind, will Google nun offenbar auch eine Qualitätskontrolle einführen – und anders als bei der eher laschen Handhabung im Mobile-Be- Die Audioversion gibt’s als Download auf reich alle TV-Apps, die für den Play Store eingereicht werden, oder mittels QR-Code direkt vor deren Freischaltung auf einwandfreie Usability prüfen. aufs Smartphone.

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JAHRESRÜCK- UND -AUSBLICK IN SACHEN MULTIMEDIA Was war, ist und sein wird Während sich die Branche gerade mitten im Weihnachtsgeschäft befindet und also noch ehe das Jahr tatsäch- lich zu Ende ist, wagt sich E&W an ein Resümee. Dafür wurden viele der maßgeblichen Branchengrößen zu Rate gezogen – und bei dieser Gelegenheit auch gleich um eine Einschätzung für 2015 gebeten…

TEXT: Wolfgang Schalko | FOTOS: D. Schebach, W. Schalko | INFO: www.elektro.at

rstaunlich einhellig – im positiven man neue Marken mit riesigem Potenzial E Sinn – fällt die vorläufige Bilanz der und Sortiment dazugenommen habe (u.a. UE-Lieferanten für 2014 aus. Das mag Philips und Midea). Das habe enorm viel damit zu tun haben, dass viele wohl vom Arbeit bedeutet, aber schlussendlich ge- Schlimmsten ausgegangen waren. Weit- klappt. Auch 2015 gelte die Herausforde- gehende Einigkeit herrscht auch beim rung, in allen drei Sparten – UE, WW Ausblick: Leichter wird´s nicht… und TK/IT – mit dem gesamten Marken- portfolio „die PS auf die Straße zu brin- TV-BUSINESS LÄUFT gen.“ Soll heißen, z.T. neue Strukturen zu schaffen und auch die Effizienz im eige- CE-Forumssprecher Christian Blum- nen Haus zu steigern. Während der gute berger bringt es auf den Punkt: „Wir sind Start zur Futura mit den beiden Marken alle sehr positiv überrascht über die Markt- Philips und Midea sowie der Restart von entwicklung im TV-Geschäft. Immerhin Loewe und die tolle Entwicklung bei Te- ist der Markt bis Ende Oktober bei Stück lekom in positiver Erinnerung bleiben, um 6% und im Wert um 2% gewachsen. seien die wachsende Anzahl der Insolven- HB-Chef Christian Blumberger zeigt sich Wenn November und Dezember – wie zen, das Misstrauen der Kreditversicherer vom Jahr 2014 „positiv überrascht”. erwartet – auf Vorjahresniveau laufen, hat und Banken in die Elektrobranche sowie sich der Markt nach zwei negativen Jahren die steigende Anzahl der ausweglos unter wieder stabilisiert.” Positiv hätten dazu Großfläche/Internet sowie Margenerosi- GfK – viel besser gelaufen als erwartet. v.a. die Trends UHD und Curved sowie on leidenden stationären Fachhändler der Durch unsere Innovation des Jahres, die deshalb stark wachsenden Bildschirm- negative Aspekt. den Samsung Curved TV, konnten wir diagonalen beigetragen – wobei er die zudem höherwertig verkaufen. Mit Pro- Hersteller 2015 dazu angehalten sieht, die Ähnlich beurteilt Baytronic-GF Franz motions wie der UHD Cash-Back-Akti- Margensituation für den stationären Han- Lang die Situation: „2014 war schwie- on für die 9-er Serie im 1. Quartal, der del in den Griff zu bekommen. „Sonsten rig, aber trotzdem positiv. Baytronic hat Doppelpack-Promotion zur Fußball WM wird sich die Handelslandschaft radikal sich durch einen vernünftigen Mix gut im 2. Quartal und der aktuellen Curved verändern.” Apropos Veränderung: We- behaupten können und z.B. dem extrem TV Cash-Back-Aktion haben wir den gen der Diskusionen vor und nach Or- schweren TV-Markt durch den gelun- Markt in Richtung unserer Top-Modelle dertagen sowie Futura werde es die beiden genen Einstieg mit Nabo TV-Geräten vorangetrieben.” Neben positiven Erwar- Messen in dieser Weise nicht mehr geben begegnen können.” Der Preisdruck habe tungen an das Weihnachtsgeschäft bleibt – was sich zusätzlich negativ auf Öster- schon das ganze Jahr gekennzeichnet und Kuzmits auch für 2015 zuversichtlich: reich auswirken werde. mache sich durch „teilweise irre Preisstel- „Mit UHD, Curved TV und wachsenden lungen” im Weihnachtsgeschäft nun be- Zollgrößen können wir der Nachfrage Aus der Warte des HB-Chefs bilanziert sonders deutlich bemerkbar. Um dem zu nach größeren Bildschirmdiagonalen, Blumberger ebenfalls positiv: 2014 sei ein entkommen, müsse sich der Fachhandel besserer Bildqualität und dem Rundum- sehr anstrengendes Jahr gewesen, in dem auf seine großen Stärken – qualitatives TV-Erlebnis nachkommen. Darüber hi- Verkaufen und Beratung sowie wo mög- naus werden wir mit unseren Partnern lich Zusatz-Dienstleistungen – konzen- noch stärker zusammenarbeiten – weiter- trieren und gleichzeitig seine Kosten im hin mit klarem Fokus auf Samsung Cur- Griff haben. Das stimmt ihn auch zuver- ved TV.“ sichtlich für 2015: „Leicht ist definitiv gar nichts und ja, der Handel befindet LG-Vertriebsleiter Markus Monjau zeigt sich im Wandel – aber wer seine Arbeit sich bis dato ebenfalls zufrieden: „Wir ha- gut macht und ständig aktiv bleibt, der ben uns übers Jahr als deutliche Nummer wird weiterhin erfolgreich sein.” zwei am Markt behauptet und es geht bergauf – nicht exorbitant, aber stetig. Zu- DIE GROSSEN DREI dem konnten wir OLED-TVs erfolgreich einführen und damit Akzente setzen. Das Andreas Kuzmits, Head of Home En- bleibt auch 2015 der thematische Fokus.” tertainment bei Marktführer Samsung, Ein wesentlicher Aspekt sei außerdem die Bose-VL Karl-Heinz Dietz freut sich trotz des betont: „2014 ist im TV-Bereich – mit Wiederbelebung des Selektivprogramms, schwierigen Umfeldes über Zuwächse. wertmäßig rund 2% Wachstum laut denn damit könne man für saubere

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Infrastruktur- und Antennenbereich – auch in Österreich werden wir in 2014 un- nicht zuletzt wegen der HD-Initiativen sere ambitionierten Ziele erreichen.” des ORF – jedoch überproportional po- sitiv entwickelt. Auch dieser Trend werde IM BILDE anhalten, ist Zwifl überzeugt. Jene Un- ternehmen, die sehr „Consumer-lastig” Für Nikon Country Manager Wolf- aufgestellt sind, könnten daher 2015 ein gang Lutzky war 2014 „gezeichnet durch Problem bekommen. Was keiner brau- einen Paradigmenshift in der digitalen che, seien Dinge wie der „Hick-Hack Fotografie. Wurden früher Fotos geschos- zwischen ORF und HD Austria – das ist sen, um Erinnerungen zu verewigen, für die gesamte Branche nicht gut.” werden diese heute in erster Linie aufge- nommen, um sie anschließend zu teilen. Als „nicht mehr als zufriedenstellend”, Dieses geänderte Konsumentenverhalten beschreibt WISI-GF Christian Koller hatte auch maßgeblichen Einfluss auf Kathrein-GF Matthias Zwifl befürchtet 2015 2014, da von Jänner bis Mai Projekt- den Mix der verkauften Hardware.” 2015 weitere Rückgänge im Receiverbereich. wie auch Consumer-Geschäft schwach wird sich der Technologiewandel hin zu gewesen seien und beide Bereiche erst hochwertigeren Kameras, die sich deut- nach der Fußball-WM wieder angezogen lich von anderen Aufnahmegeräten wie Vermarktung sorgen – was wiederum spe- hätten. Angesichts des guten Novembers Smartphones oder Tablets unterscheiden, ziell dem Fachhandel in die Hände spiele. rechnet er für das Weihnachtsgeschäft in allen Kamerakategorien fortsetzen, ist Besonders erfreulich sei, dass man sich im mit einem leichten Plus gegenüber 2013. Lutzky überzeugt. Audio-Bereich dank einiger Innovationen In negativer Erinnerung werde heuer der sehr gut am Markt positionieren konnte anhaltende Preisverriss bei SAT-Receivern Peter Schatzinger, Hama Fachhandels und neben Bose und Sony in die Top 3 bleiben, in positiver die ORF HD Kam- Key Account, behält 2014 als „gutes Jahr aufgestiegen sei. Negativ seien heuer eini- pagne – deren Fortführung sowie die mit tollen Steigerungen, v.a. im kooperier- ge Insolvenzen aufgefallen, die besonders weitere DVB-T2-Umstellung und die ten Fachhandel“ in Erinnerung. Erfreulich gravierende Auswirkungen auf die Han- Cryptoworks-Abschaltung dem Markt sei weiters, dass man die Anzahl der Kun- delslandschaft gehabt hätten – „Mir wäre genügend Impulse geben sollten, um den erhöhen konnte und dass der Fachhan- lieber, wenn die volle Distributionsbreite 2015 ein einstelliges Wachstum erzielen del die Wichtigkeit des Zubehörverkaufs erhalten bliebe”, so Monjau abschließend. zu können. sowie der entsprechenden Präsentation erkannt habe. 2015 werde man den einge- „Happy, wieder an Bord zu sein”, gibt HÖRT, HÖRT schlagenen Weg konsequent weitergehen sich Panasonic-VL Georg Kink. Die ers- – „d.h. eine intensive Betreuung der Kun- ten Monate des Jahres seien – auch we- Für Bose-VL Karl-Heinz Dietz war den, die das zulassen, sowie eine intensive gen der personellen Situation nach dem 2014 ein gutes Jahr, das gezeigt habe, dass Zusammenarbeit mit den Kooperationen. Wechsel von Helmut Kuster und dem Wachstum auch in einem schwierigen So wollen wir weiter Flächen am POS ge- Abgang von Christoph Treczokat – zwar Marktumfeld möglich ist. „Bose hat seine winnen.” Auf Seiten des Handels befürch- schwierig gewesen, seit Sommer liege Sortimente neu auf künftige Märkte posi- tet Schatzinger, dass man wie 2014 auch man aber wieder im Plan. „Damit bin ich tioniert und mit Partner 2020, dem neuen 2015 wieder einige „verlieren” werde. „Da- sehr zufrieden”, so Kink, „und auch das modernen Multichannel-Vertriebskon- für stehen andere wieder auf und wachsen.” Weihnachtsgeschäft ist bei uns sensatio- zept, Wachstumsvoraussetzungen für sich nell angelaufen.” Dem kommenden Jahr und seine Handelspartner geschaffen.” Aus Wie Trade Marketing Managerin blickt er daher positiv entgegen: „Es wird seiner Sicht zählten zu den Gewinnern ers- Christl Kruiswijk ausführt, konnte Varta in genügend Herausforderungen geben und tens Hybrid-Händler, zweitens proaktive einem stabilen Markt seinen Marktanteil es werden wieder Dinge passieren, die Händler und drittens Händler, die sich aufrechterhalten und sogar weiter ausbau- wir nicht erwarten konnten. Doch ich für neue, jüngere Zielgruppen aufgestellt en, wobei die Varta Big Boxes die Wachs- bin zuversichtlich, dass wir die PS auf die haben. Das Ende der Fahnenstange sei tumstreiber in 2014 waren. Mit Sorge Straße bringen werden. Auch die Signale, aber noch keineswegs erreicht: „Für 2015 sieht sie indes die derzeitige Entwicklung die der Handel in Bezug auf Panasonic sehen wir großes Wachstumspotenzial zur Futura: „Wir hoffen auf einen erfolg- aussendet, sind sehr gut.” in definierten Markt- und Produktberei- reichen Neustart der Messe 2015.” chen und sind dafür aufgestellt, diese zu SAT-BRANCHE IM WANDEL bedienen bzw. mit unseren Händlern zu erschließen. Um längerfristig bestehen zu Matthias Zwifl, Kathrein-GF und seit können, werden für Hersteller und Han- Kurzem Sprecher des DVB-Forums, be- del eine praktisch funktionierende Multi- richtet von einem „ausgesprochen positi- channel-Konzeption bestimmend sein. Ab ven Jahr. Wir verbuchen insgesamt tolle April wird Bose mit seinen Partnern dafür Umsatzsteigerungen mit vielen neuen komplett aufgestellt sein.” und interessanten Projekten – und ich glaube, in dieser Art und Weise wird es Trotz – oder gerade wegen – der vielen auch 2015 weitergehen.” Im Receiverbe- großen Veränderungen der Organisati- reich sei für die gesamte Branche nach ei- on im Jahr 2014 (u.a. Übernahme durch nem ohnehin nicht gerade berauschenden Gibson) blickt Woox-GF Oliver Steiner Jahr 2014 auch 2015 mit einem weiteren zufrieden zurück: „Wir konnten in 2014 Rückgang bei Stückzahlen und Umsätzen die Nr. 1 Position am CE-Markt in DACH Peter Schatzinger konnte sich mit Hama zu rechnen. Demgegenüber habe sich der in unseren Kategorien behaupten und 2014 besonders im Fachhandel steigern.

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DER MARKT UND SEINE PROMINENTEN OPFER Plötzlich Geschichte Die Branche und das Business kannten auch 2014 nicht nur Gewinner. Auch große Namen wie Philips, Sharp oder Sony sind vor Veränderungen nicht gefeit und müssen sich anpassen – indem sie ihre Organisation ver- kleinern, Unternehmensteile abspalten oder ganze Niederlassungen zusperren.

TEXT: Wolfgang Schalko | FOTOS: W. Schalko | INFO: www.elektro.at

ass der Markt seine „Opfer“ for- Media offenbar D dert, ist wenig verwunderlich und weiterhin über naturgemäß Bestandteil des Business. eine Übernahme Auffällig ist allerdings, dass die japani- der kompletten schen Hersteller besonders unter Druck Sharp-Fernse- zu sein scheinen – zumindest waren und herproduktion sind hier die mit Abstand größten Verän- in Polen verhan- derungen festzustellen. delt. Am Stand- ort Torun hatte SHARP Sharp erst vor wenigen Jahren Schritt für Schritt gestaltet Sharp sei- eine moderne nen Rückzug aus Europa, eine Etappe Produktionsstätte dabei ist die Schließung der Vertriebsnie- aus dem Boden derlassung in Wien mit Jahresende. Der gestampft. österreichische Handel kann Sharp-Gerä- te (TVs und Mikrowellen) dann über den Bezeichnend Die ehemalige Sharp Europazentrale in Hamburg hat jenen Schritt Großhandel beziehen – im Sortiment be- ist außerdem der bereits hinter sich, der der österreichischen Vertriebsniederlassung finden sich die Produkte bei Schuss und Umstand, dass noch bevorsteht – sie wurde geschlossen (und nach London verlegt; Omega. sich der Konzern als Vertriebsniederlassung besteht Hamburg allerdings noch). im Juli aus der Der japanische Elektronikkonzern ist Solaranlagenpro- bereits seit einiger Zeit damit befasst, sei- duktion in Europa zurückzog. Sharp war daraus angepeilten Gewinnen wurde bis ne Europageschäfte neu zu ordnen. Un- bis 2006 Weltmarktführer, hatte danach dato aber noch nichts. längst teilte das Unternehmen mit, dass jedoch mit dem weltweiten Wachstum damit der Wegfall von insgesamt rund der Photovoltaikbranche nicht mithal- Ganz im Gegenteil: Im Herbst folgte 300 Stellen verbunden sei. In weiterer ten können. Im Rahmen der kürzlich eine Gewinnwarnung. War man zuvor Folge sollen offenbar auch die Produkti- zu Ende gegangenen 6. Photovoltaik- für das bis Ende März 2015 laufende Ge- on und Vermarktung der TV-Geräte zu- Weltkonferenz verlautbarte der Leiter der schäftsjahr von einen Verlust von 50 Mrd. künftig nur noch durch Partner erfolgen. Solardivision von Sharp, Hiroshi Mori- Yen (ca. 360 Mio. Euro) ausgegangen, Als Produktionspartner für TV-Geräte ist moto, jedoch, dass sein Unternehmen geriet zwischenzeitlich auch die bis dahin unter anderem der slowakische Hersteller wieder Ambitionen hege, an der Welts- lukrative Smartphone-Sparte ins Stocken Universal Media, der bereits Blaupunkt- pitze mitzuspielen und dafür auch bereits und die Prognose musste drastisch gesenkt TVs in Lizenz fertigt, im Gespräch. Mit die passende Produkt-innovation entwi- werden – auf ein Minus von 230 Mrd. Yen diesem sowie mit dem türkischen Unter- ckelt zu haben. (rund 1,66 Mrd. Euro). Unternehmens- nehmen Vestel sollen bereits entsprechen- chef Kazuo Hirai kündigte daraufhin an, de Kooperationen geschlossen worden SONY dass Sony erstmals seit dem Börsengang sein – die neben der Fertigung von TV- 1958 keine Dividende an seine Aktionäre auch Haushaltsgeräte von Sharp in Lizenz Den Weg aus der Krise hat auch Sony zahlen werde. Erneut griff man auch zum vorsieht. Außerdem wird mit Universal noch nicht gefunden. Nach verheerenden Rezept des Job-Abbaus: Angesichts der Ergebnissen im Zeitraum Okt-Dez 2013 schlechten Verkaufszahlen bei Smartpho- hatte man Anfang 2014 den Verkauf nes sollten in dieser Sparte 15 Prozent der AM PUNKT seiner Computer-Sparte mit der Marke Jobs gestrichen werden – d.h. rund 1000 VAIO an einen Investor (Japan Industrial Beschäftigte sind betroffen. 2014 brachte keine „Mega-Pleiten” in der UE- Partners), die Abspaltung der TV-Sparte Industrie, aber viele Veränderungen. sowie die Streichung von 5.000 Stellen PIONEER angekündigt. Um wieder profitabel zu JAPANISCHE UNTERNEHMEN geraten besonders stark unter Druck, wie werden, hat Sony seiner TV-Sparte ei- Mitte des Jahres teilte auch der renom- die Beispiele von Sharp oder Sony zeigen. nige strategische Maßnahmen „verord- mierte Audio-Hersteller Pioneer (Anm.: net“: Abgesehen von einer geplanten der sich erst vor wenigen Jahren von sei- VERTRIEBSNIEDERLASSUNGEN Ausrichtung in den High-end-Bereich ner High-end-TV-Sparte verabschiedete) werden hierzulande weniger. Mit Jahresen- de schließt jene von Sharp. (u.a. mit 4K) wurde diese im Sommer in drastische Schritte mit: Man trenne sich eine 100%-Tochter ausgelagert – aus den von seinem Bereich Home Electronics,

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Austria übergeben wird. Kurz darauf dass die Fragen um die Existenz und den legte er überraschend seine Position als Fortbestand der Marke zuletzt merklich GF nieder und verließ das Unternehmen häufiger und auch lauter wurden. – „aus persönlichen Gründen”. Einen Aspekt mag dabei darstellen, Mit dem von Samsung kommenden dass JVC im Jahr 2008 in der JVC KEN- Jan-Paul Hohenegger wurde am 1. Sep- WOOD Corporation aufging, die aus tember 2014 Hinkers Nachfolge geregelt der Fusion der Victor Company of Ja- – jedoch nicht direkt, sondern indem pan Limited (bekannt unter der Marke dieser die Funktion eines Senior Key Ac- JVC) und der Kenwood Corporation count Managers in Österreich besetzte. entstanden war. Seither verfolgt man eine „Ich bin aufgrund der Zuverlässigkeit 2-Marken-Strategie, in deren Zuge so- und des Vertrauens des Handels in HB wohl JVC als auch Kenwood als Brands Austria davon überzeugt, dass wir die präsent blieben. Als weiterer Faktor spielt Anerkennung und Wertschätzung unse- der Umstand mit, dass sich JVC zu- rer Kunden zurückgewinnen und stärken nächst von der TV-Sparte verabschiedet werden“, gab sich Hohenegger bei seinem und mittlerweile auch die Ambitionen Antritt zuversichtlich. Eine Geschäfts- im Home Entertainment-Bereich auf führung im klassischen Sinn existiert in Eis gelegt hat. Daneben sind die noch Österreich jedoch seither nicht mehr, die im Sortiment verbliebenen Kategorien unternehmerischen Geschicke werden Camcorder & Action-Cams sowie Audio Das Duracell-Häschen hoppelt nicht mehr nun von der Zentrale in Hamburg aus und Car Audio weder ausgesprochene für P&G, sondern für Warren Buffett. gesteuert. Die hiesige Vertriebsabteilung Wachstumssegmente noch Produktgrup- von TP Vision wurde ab dem Sommer pen, denen im (Elektrofach-)Handel all- ebenfalls nicht weitergeführt – die Mann- zu große Bedeutung zukommt. Und die der für die Entwicklung, Produktion und schaft wurde zum Teil von Distributi- hochwertigen Projektoren waren ohnehin den Vertrieb der AV-Produkte zuständig onspartnern übernommen bzw. kam bei seit jeher ein Nischenprodukt. „Alleine ist. Neue Eigentümer der AV-Sparte wur- Mitbewerbern unter. diese Straffung des Sortiments hat dazu den der in Hongkong ansässige Finanzin- geführt, dass sich unsere Händlerzahl ge- vestor Baring Private Equity Asia sowie DURACELL genüber früher deutlich dezimierte”, er- Pioneers Mitbewerber Onkyo. klärte dazu VL Sabine Pannik. „Aber uns Scheibchenweises Verschrumpfen ist gibt´s natürlich noch und grundsätzlich Als Hintergründe für den Verkauf beim US-Konsumgüterkonzern Procter ist – mit dezimierter Mannschaft – alles nannte Pioneer die wachsenden Her- & Gamble angesagt. Im August des heuri- beim Alten: In Wien 23 befindet sich ausforderungen im sich von analogem gen Jahres kündigte P&G-Vorstandschef nach wie vor unsere Österreich- und Ost- zu digitalem Equipment wandelnden Alan G. Lafley an, sämtliche Sparten oder europazentrale, Adolf Lassner ist GF und Home-AV-Markt – PC und digitale Wie- Marken zur Disposition zu stellen, deren Präsident, ich leite den Vertrieb, und zwei dergabegeräte seien heute weit verbreitet, Umsätze in den vergangenen drei Jahren Leute betreuen unsere Partner im Außen- die Art des Musikgenusses und das dazu- kontinuierlich geschrumpft seien. Braun dienst. Die komplette Administration – gehörige Umfeld hätten sich gravierend und Batterie-Weltmarktführer Duracell Servive, Buchhaltung, Sales Desk etc. – verändert. Mit der Bündelung der Kräfte wurden dabei als prominenteste Verkaufs- befindet sich ebenfalls noch vor Ort. An und des Know-hows der beiden Premi- kandidaten genannt (von insgesamt rund dieser Konstellation soll sich – Stand heu- um-Anbieter Pioneer und Onkyo sollte 100 schwächelnden „Kandidaten”) – die te – auch nichts ändern.” Gegenüber frü- auf diesen Wandel reagiert werden, für die Marken gehörten nicht mehr zu den so- heren Zeiten ist es auch werbemäßig viel nötige Finanzausstattung sorgte der Inves- genannten und für P&G so wichtigen stiller geworden, so Pannik weiter. „Wenn tor Baring. Ziel sei es, Synergien zu nutzen „Billion Dollar Brands“ (Anm.: Marken, wir aktiv sind, dann am POS – aber auch und die Geschäftsfelder noch weiter aus- die zumindest eine Milliarde US-Dollar eher verhalten. Man muss sich nur umse- zudehnen, wobei sowohl Onkyo als auch Umsatz im Jahr einfahren). Mitte Novem- hen: Unsere Branche hat sich verändert, Pioneer als Marken bestehen bleiben. Erst ber packte Starinvestor Warren Buffett und leichter wird das alles nicht.” im Juli 2013 hatte Pioneer seine gesamten schließlich die Chance am Schopfe: Der Aktivitäten im Bereich Home AV in die US-Multimilliardär übernimmt mit sei- 100%-Tochter Pioneer Home Electronics ner Investmentfirma Berkshire Hathaway Corporation (PHE) transferiert. das Batteriegeschäft des weltgrößten Kon- sumgüterkonzerns. Wie mitgeteilt wurde, PHILIPS soll die unter der Marke Duracell betrie- bene Sparte um 1,7 Milliarden Dollar Leichte bis mittelschwere Auflösungs- (1,3 Mrd. Euro) in bar und 4,7 Milliarden erscheinungen plagten die Österreich- in Aktien den Besitzer wechseln. Der Deal Organisation von TP Vision, dem Unter- soll in der zweiten Hälfte des kommenden nehmen hinter den Philips-Fernsehern. Jahres abgeschlossen sein. Im Frühsommer sorgte der damalige Geschäftsführer Gerald Hinker in einem JVC gemeinsamen Projekt mit HB Austria- Chef Christian Blumberger noch da- Ruhig ist es auch um JVC bzw. die ös- für, dass der Vertrieb der Philips Fern- terreichische Niederlassung des japani- Ein Bild aus besseren Zeiten 2008 war JVC als seher in Österreich reibungslos an HB schen Unternehmens geworden. So ruhig, Sponsor der Fußball-EM noch omnipräsent.

| 12/2014 53 MULTIMEDIA | AKTUELLES

LG wäre. Als Optionen stünden derzeit der Neue Struktur & Spitze Erhalt des bisherigen Betriebs oder eine Veräußerung des Unternehmens im LG Electronics hat Raum. Das Ziel sei laut Höfler, so viele neue Geschäftsführer Arbeitsplätze wie möglich bei Smart Elec- für die Unternehmen tronic zu erhalten. LG Home Entertain- ment und LG Mobi- le Communications ernannt. Außerdem PANASONIC wurden die Business einer Kopie des Kaufbelegs bis spätestens Units Home Appli- Cashback im EFH zum 18. Januar 2015 (Poststempel zählt) ance und Air Condi- an die angeführte Adresse geschickt wer- tioning & Air Solution Mit einer breit angelegten Cashback-Ak- den. Den Cashback-Betrag bekommt der (H&A) zur LG Home tion für VIERA TVs, Heimkino-Pro- Kunde auf das angegebene Konto über- Appliance & Air Solu- dukte und LUMIX G Systemkameras wiesen. tion (H&A) Company unterstützt Panasonic den Fachhandel im zusammengelegt. Juno Weihnachtsgeschäft. Das Unternehmen Cho (Fo. oben), Präsident der LG Corp. erstattet Endkunden beim Kauf eines (Holding-Gesellschaft von LG Electro- VIERA Fernsehers bis zu 1.000 Euro zu- HB AUSTRIA nics), übernimmt die Position des Präsi- rück. Zudem werden in diesem Jahr LU- denten und CEO der LG Mobile Com- MIX G Kameras und Blu-ray Recorder Philips Ambilight-Aktion munication Company. Bong-suk Kwon in die Aktion miteinbezogen. Hier sorgen (Fo.u.), Leiter der Synergy Division der bis zu 100 Euro „Cashback“ für zusätz- Rund um Philips Ambilight TVs läuft LG Corp., wird zum Executive Vice Pre- liche Nachfrage. Die Cashback-Aktion bis 5. Jänner 2015 eine Cashback-Ak- sident und CEO der LG Home Enter- umfasst insgesamt 21 VIERA TVs, 47 tion. Bei allen Modellen, die bei dieser tainment Company befördert. Neben et- Systemkameras der LUMIX G Serie und Aktion teilnehmen, handelt es sich um lichen weiteren Umstrukturierungen gibt acht Blu–ray Recorder. Während des ge- Philips Ambilight TVs powered by An- es auch bei LG Electronics Austria einen samten Zeitraums unterstützt Panasonic droid. Genauer gesagt handelt es sich Wechsel an der Führungsspitze: Sungsoo den Fachhandel mit einem umfangrei- um die Serien 7909, 8109, 8159, 8209, Kim wird zum neuen Präsidenten er- chen Paket an PR- und Werbemaßnah- 9109, 9809. „Diese Geräte begeistern nannt und löst damit WonSun Park ab, men sowie attraktiven POS-Materialien. nicht nur durch ihre besonders schnelle der zurück nach Korea geht. Kim war bis Die Cashback-Aktion hat sich in den und komfortable Bedienung sowie den zuletzt als Branch Leader in Minsk tätig. vergangenen Jahren als großer Erfolg für Zugang zum Store, sondern den Fachhandel und das Unternehmen auch durch das exklusive Philips Ambi- erwiesen. „Wir gehen zuversichtlich ins light für ein besonders intensives TV- Weihnachtsgeschäft und freuen uns auf Erlebnis“, so der Hersteller. Nach Kauf SMART ELECTRONIC die gemeinsame Kampagne mit unseren und Online-Registrierung auf www. Handelspartnern“, so Christian Sokce- philips.de/tvcashback gibt es eine Rück- Insolvenz-Prüfverfahren vic, Managing Director bei Panasonic vergütung von bis zu 200 Euro. Bei allen Deutschland. So funktioniert´s: Der von HB Austria ausgelieferten Geräten Bei Smart Electronic wurde ein vorläufi- Kunde kauft im Aktionszeitraum vom sind auch die aktuellste Software sowie ges Prüfungsverfahren zur Insolvenz 17.11.2014 bis 05.01.2015 einen der un- eingeleitet. Das Verfahren ist beim ter www.panasonic.de/mein-geschenk auf- Amtsgericht Villingen-Schwenningen geführten VIERA TVs, einen Blu-ray Re- in Baden-Württemberg anhängig. Das corder oder eine LUMIX G Kamera bei Unternehmen selbst hat seinen Sitz in einem teilnehmenden Händler. Anschlie- St. Georgen. Wie Geschäftsführer Chris- ßend erfolgt die Registrierung auf der toph Höfler erklärte, handle es sich beim genannten Website. Nachdem das dort aktuellen Verfahren nicht um eine Insol- bereitgestellte Formular ausgefüllt wurde, venz. Vielmehr wolle man prüfen, unter bekommt der Käufer das Aktionsdaten- welchen Bedingungen eine Fortführung blatt via eMail zugesendet. Dieses muss des Betriebs bestmöglich zu gewährleisten dann unterschrieben und zusammen mit

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© iStock.com/Chris Gramly AKTUELLES | MULTIMEDIA eine Österreich-Programmliste bereits an LED-Retrofit-Lampen in Österreich in elektrischen Ge- standardmäßig vorinstalliert. geschlossen – in den Ausführungen als räten sorgt. Die Glühlampen-, Kerzen- und Tropfenform, Energizer Ultimate Reflektoren, Spots oder als LED-Tubes für Lithium Batteri- den „normalen” Verkauf im Fachhandel. en sind in unter- SAMSUNG Darüber hinaus nimmt estro auch Innen- schiedlichen Aus- LED-Leuchten für Projekte, z.B. Büros führungen (AA, Cash für Curved und Hallen ins Programm auf. Zum Start AAA, 9V und 3V der Vertriebsaktivitäten in Richtung Han- Photo) bei Baytro- Größerer Fernseher, größere Ersparnis – del, Handwerk und Installateure bietet es- nic erhältlich. beim Kauf eines Samsung Curved TVs tro ein Set aus LED-Lampen und Display oder einer Samsung Curved Soundbar mit montierbarem Sockel. Dieses ist flexi- gibt es mit der Samsung Curved Prämie bel auf der Theke oder bis zu 300 Euro zurück (beim 78“ Cur- freistehend einsetzbar BENQ ved UHD TV HU8580 sogar 600 Euro). und bereits fertig mit Die Aktion läuft von 14. November 2014 insgesamt 44 Philips Neues LFD bis 18. Jänner 2015. So funktioniert´s: LED-Lampen aus der Samsung Curved TV oder eine Samsung Master & CorePro Mit dem OPS-kompatiblen SL461A Curved Soundbar im Aktionszeitraum Serie bestückt. Der Large Format Display erweitert BenQ kaufen, danach das Produkt bis spätestens Preisvorteil für estro- sein Produktangebot für Digital Signa- 31.01.2015 auf mySamsung.at registrie- Kunden beträgt rund ge-Anwendungen. Das großformatige ren, das Online-Formular ausfüllen und 23% bzw. 55 Euro Display mit einer Bilddiagonale von 46 Foto/Scan des Kaufbelegs hochladen. Das gegenüber dem Ein- Zoll und Full HD-Auflösung von 1920 Geld wird anschließend auf das bei der zelkauf. x 1080 ist für den Dauereinsatz Registrierung angegebene Konto über- konzipiert und mit umfangreicher Kon- wiesen. Weitere Infos sowie eine Liste nektivität (VGA, DVI-D, HDMI, BNC- aller teilnehmenden Modelle gibt´s im Video sowie DisplayPort) ausgestattet. Web unter curvedprämie.samsung.at bzw. BAYTRONIC Der OPS-Steckplatz (Open Pluggable per eMail an curvedpraemie@mysamsung. Specification) erlaubt die einfache Integ- at. Für exklusiven UHD Content auf dem Fit für den Winter ration – und nach Bedarf Upgrade – von Samsung Smart TV sorgt übrigens die Micro-PCs oder Mediaplayern und er- Livestreaming App der Wiener Staatsoper. Für Anwendungen unter extremen Bedin- möglicht es, den SL461A an unterschied- gungen sind Energizer Ultimate Lithium liche Einsatzbedürfnisse flexibel anzupas- Batterien prädestiniert. Diese garantieren sen. Die Anti-Image Retention-Funktion eine enorme Leistungsfähigkeit selbst bei verhindert das Einbrennen von Bildern in eisigen Temperaturen von minus 40°C das Panel und ermöglicht so einen zuver- (bis zu +60°C) – damit kabellose Arbeits- lässigen 24/7-Dauerbetrieb. Dank seiner leuchte, Funkgerät oder Digitalkamera hochwertigen Verarbeitung verfügt das auch bei winterlichen Verhältnissen zu- SL461A über eine Lebensdauer von etwa verlässig die volle Leistung erbringen. Das 50.000 Stunden. BenQ gewährt auf das Erfolgsgeheimnis: Anders als bei Alkali- SL461A Display (UVP: 1.299 Euro) ei- Batterien ist das Elektrolyt der Ultimate nen 3 Jahre Vor-Ort-Austausch-Service. Lithium Batterien nicht wasserbasiert. Die Energizer Ultimate Lithium ist aber nicht nur die weltweit langlebigste Batterie (hält elfmal länger als herkömmliche Batteri- ESTRO en), sondern hält auch die Spannung län- ger auf einem hohen, konstanten Niveau Start mit Philips-LEDs als Alkali-Batterien – bei einem bis zu 33 Prozent geringeren Gewicht. Weitere Der Multimedia- und Vertriebsspezialist Pluspunkte: die Lagerfähigkeit von bis zu estro hat mit Philips eine Partnerschaft 20 Jahren sowie eine auslaufsichere Kon- für den Vertrieb des Philips Portfolios struktion, die für zusätzliche Sicherheit

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METZ IST INSOLVENT – BETRIEB LÄUFT WEITER Zwischen Hoffen und Bangen Nicht erst seit gestern ist man beim Zirndorfer Traditionsunternehmen, das letztes Jahr seinen „75er” feierte, auf der Suche nach einem Investor. Seit Mitte November läuft diese Suche jedoch auf Hochtouren, denn Metz musste einen Insolvenzantrag stellen. Trotz der kritischen Lage ist man um Optimismus bemüht.

TEXT: Wolfgang Schalko | FOTOS: Metz | INFO: www.metz.de

m 19. November teilte Metz mit, A sich über ein Insolvenzverfahren sa- nieren zu wollen. Dabei soll der Geschäfts- betrieb ohne Einschränkungen weiterlau- fen. Der Zirndorfer Traditionsbetrieb beschäftigt rund 540 Mitarbeiter, neben der TV-Geräte-Sparte bilden die Blitzge- räte-Produktion sowie der Bereich Kunst- stofftechnik die Hauptgeschäftsfelder. ERFAHRENER SANIERER

Zum Insolvenzverwalter bestellte das zuständige Insolvenzgericht Rechtsan- walt Joachim Exner, Partner der Kanz- lei Dr. Beck & Partner. Exner ist in der Branche kein Unbekannter, schließlich nahm er sich vor rund einem Jahr erfolg- reich der Rettung von Loewe an – wenn- Metz kämpft weiter. Nach eklatanten Umsatzeinbrüchen 2013 (rund -25%) mussten die gleich in der etwas eingeschränkteren Zirndorfer nun in die Insolvenz – und wollen mit einem Investor den Neustart schaffen. Rolle des Sachwalters. Zwar seien die bei- den Unternehmen „nicht vergleichbar”, die Chancen auf eine Sanierung stünden Beschäftigten sind über das Insolvenzgeld nachdem sich die Marke mit einem wert- jedoch gut, erläuterte Exner gegenüber jedenfalls bis Ende Jänner 2015 gesichert. mäßigen Marktanteil von ca. 16% im dem Bayrischen Rundfunk: „Bei Metz Oktober 2014 nach den Rückgängen der handelt es sich um ein intaktes Unter- GUTER DINGE letzten Jahre wieder stabilisieren konnte. nehmen, das sich in einem sehr schwie- Metz hatte sich mit einer Änderung der rigen Marktumfeld befindet. Die vom Norbert Kotzbauer, Geschäftsführer der Sortimentsstruktur zwar frühzeitig auf Management eingeleiteten Restrukturie- Metz-Werke GmbH & Co KG, unter- die schwierige Situation der TV-Sparte rungsschritte der Vergangenheit waren strich: „Unsere Partner können sich auch eingestellt, auch selbst eine Investorenlö- richtig: Es ist ein abgerundetes Sortiment künftig auf Metz als zuverlässigen und sung angepeilt, um den Fortbestand zu si- vorhanden, darunter auch preisgünsti- serviceorientierten Premium-Anbieter ver- chern. Dafür reichte die Zeit vorerst nicht gere Geräte. Zudem handelt es sich um lassen!“ Man sei voll lieferfähig, spüre die – nun wird dieses Ziel weiterverfolgt. Qualitätsprodukte, bei denen das Service Unterstützung des Fachhandels sowie der sichergestellt ist. Metz ist gut im Markt Kunden und sei daher „guter Hoffnung, positioniert – ich hoffe, dass ein Investor dass mit der Unterstützung des Insolvenz- dies als Chance begreift und das Unter- verwalters die Sanierung über einen Inves- nehmen erwirbt.” Als Zeithorizont nann- torenprozess funktionieren wird.” te Exner „mehrere Monate”, allerdings werde ein Unternehmen mit jeden Tag „Trotz des Insolvenzverfahrens sind in der Insolvenz weniger wert, weshalb Produktion und Lieferfähigkeit von man sich selbst einen gewissen Druck Metz umfassend gesichert“, ergänzte Ge- auferlege. Die Löhne und Gehälter der schäftsführer Manfred Billenstein. „Un- sere Handelspartner können sich auf die gewohnte schnelle Lieferung von Waren AM PUNKT weiterhin voll verlassen. Auch der be- währte Metz-Kundendienst (Hotline, Er- TV-PREMIUMHERSTELLER METZ satzteile etc.) ist gesichert.“ will sich über ein Insolvenzverfahren sanie- ren, der Geschäftsbetrieb läuft weiter. „METZ ERST RECHT” ALS SANIERUNGSOPTIONEN sind sowohl ein Insolvenzplan als auch die Sanierung über den Einstieg eines Investors Mit Slogans wie „Metz erst recht” ver- Metz-GF Norbert Kotzbauer ist vom Erfolg denkbar – Variante 2 gilt als wahrscheinlicher. sucht der deutsche Fachhandel der- der Sanierung überzeugt: „Die Werte des Un- zeit, die Verkäufe weiter anzukurbeln, ternehmens bleiben unverändert aufrecht.“

56 | 12/2014 HAUSGERÄTE

TSF FÜR ELEKTRABREGENZ STEFANIE BRUCKBAUER Service-Netzwerk neu

„Für mehr Sicherheit und Kundenorientierung“ baut WEIHNACHTSWUNDER elektrabregenz nun sein Service-Netzwerk um und Das vergangene Jahr war kein einfaches. Es war ge- aus: „Das Technische Service zeichnet von Insolvenzen. Geprägt vom Inkrafttreten Fasching, mit seiner Zentrale in Graz, steht elektrabregenz- bzw. Bekanntwerden einiger EU-Verordnungen, die Kunden ab sofort mit Rat und Tat zur Seite.“ Betroffen ist das das Leben des Fachhandels so gar nicht erleichtern: Ich denke Service-Gebiet nördliches Burgenland und südöstliches Nie- da z.B. an die neuen Verbraucherrechte, an das Energie-Pickerl derösterreich. Für Wartung, Service und Reparaturen setzt TSF für Staubsauger, die Standby-Verordnung, die ja vor allem Kaf- insgesamt drei Techniker für elektrabregenz-Kunden ein. Phil- feemaschinen trifft, oder an das Energielabel, das in Bälde auch ipp Breitenecker, Head of Marketing, erklärt: „Wir arbeiten lau- für Online-Shops verpflichtend gilt. Aber nicht nur das: Die UE fend am Ausbau unseres Service-Netzwerks. Schließlich sollen konnte sich zwar halbwegs halten (der Rückgang war zumindest elektrabregenz-Kunden in jedem Bundesland die Gewissheit nicht ganz so krass wie im Jahr davor) - dafür scheint die Weiß- haben, den elektrabregenz-Service im Bedarfsfall sehr schnell, ware nun den preisgetriebenen Weg der UE zu gehen. Vor allem verlässlich und einfach in Anspruch nehmen zu können.“ bei den Waschmaschinen rasseln die Preise in die Tiefe.

Zusätzlich wird die Südstrecke der Serviceleistung vom beste- Das Internet als Vertriebskanal wird darüber hinaus immer grö- henden Partner Fragner Haushaltsgeräte Service GmbH über- ßer und es gibt immer irgendjemanden, der dort preislich völlig nommen. Fragner hält für diese Strecke ein vierköpfiges Team verrückt spielt. Und nun ist auch noch der Messekrieg ausgebro- für den Einsatz bereit. Wie elektrabregenz informiert, richtet chen. Die Big Player der großen Hausgeräte, Miele, Electrolux/ dich der langjährige Servicepartner Elektrotechnik Zimmer- AEG und BSH werden nicht mehr auf die Frühjahrsordertage mann GmbH im neuen Jahr neu aus, stehe elektrabregenz- kommen. Mir scheint, dieser Schritt entzweit die Branche ... Kunden aber „nach wie vor für Serviceanfragen außerhalb der Herstellergarantie zur Verfügung.“ Inmitten dieses Chaos, in dem über Jahrzehnte aufgebaute Markenwerte durch Dumpingpreise schlagartig vernichtet werden und in dem Schlussverkäufe starten, bevor die da- zugehörige Saison überhaupt richtig begonnen hat ... in- ELECTROLUX DESIGN LAB 2014 mitten dieser Branche, die von Pessimisten dem Untergang zugeschrieben und die von ihren Playern (ob freiwillig oder Future Hunter-Gatherer unfreiwillig) eher verlassen wird, als dass man den großen Zulauf zählt - da gibt es diese 20-jährige Steirerin, die ihren Insgesamt 1.700 eigenen Elektrofachhandel eröffnet. Nichts Kleines, ganz im Designstudenten Gegenteil: Gleich 300 m2 Verkaufsfläche, 14 Marken und reichten beim Electro- fünf Angestellte hat sie sich zugelegt. Und das Schönste da- lux Design Lab 2014 ran ist: Sie glaubt an eine Zukunft der Branche und daran, ihre kreativen Kon- dass sie es schaffen wird. Mit guten, alten, jahrzehntelang zepte ein, und nun bewährten Fachhandelswerten und viel Gefühl. steht das Siegerprojekt fest: „Future Hunter- Es scheint wie ein Weihnachtswunder. Der Branchen-Hei- Gatherer“ - ein von land, der in Gestalt einer jungen, blonden Frau in den EFH der Natur inspiriertes kommt und in Zeiten, in denen gerade die Nachfolge ein virtuelles Einkaufser- schwer kritisches Thema ist, ein Geschäft eröffnet. Es ist wie lebnis für Lebensmittel. Gewinnerin und Studentin Pan Wang ein Zeichen von oben, das dem EFH sagt: „Seht her, es gibt hatte eine Vision: „In der eigenen Küche einen Fisch angeln noch Hoffnung. Es gibt noch Menschen, die an dieses Ge- oder die Äpfel direkt vom Baum pflücken.“ Sie wurde dabei schäft glauben. Nehmt Euch ein Beispiel und schneidet Euch von Jägern und Sammlern der Steinzeit inspiriert. Und so ab ein Stück von ihrem Mut und ihrem Glauben an die Sache!“ funktioniert’s: „Über ein in den Raum projiziertes Hologramm Nein, ich bin nicht unter die Prediger gegangen und auch nicht kann der Verbraucher spielerisch Nahrung in der Natur sam- unter die Bibelschreiber. Es ist nur kurz vor Weihnachten - da meln, angeln oder jagen. Die ausgewählten Lebensmittel wer- werde ich immer melancholisch, wehmütig, und ich bin wirk- den digital an den Lebensmittelhändler vor Ort übermittelt, der lich beeindruckt, mit welchem Selbstbewusstsein und Engage- den Warenkorb zusammenstellt und ins Haus liefert“, so die ment, mit welcher Motivation und Freude die junge Sandra Erklärung. Dieser Ansatz ist völlig neu und man darf gespannt Ertl an die Sache herangeht. Ich wünsche ihr alles Glück und sein, was sich daraus noch alles entwickelt. auch Ihnen! Und allen wünsche ich Frohe Weihnachten & ei- nen Guten Rutsch in ein hoffentlich erfolgreiches Jahr 2015! EINBLICK „Betrachtet man 2014 im „Das ständige Schlechtreden der Detail, so kann man von einem Messen ohne der notwendigen bietet mehr Information schwachen Start mit rückläufiger Bereitschaft für eine radikale Ver- Kundenfrequenz und einer zum änderung, um die Events auf neue Teil angespannten Stimmung im Beine zu stellen, stößt mir auf.“ Die Audioversion gibt’s als Download auf EH sprechen.“ oder mittels QR-Code direkt SEITE 58 SEITE 59 aufs Smartphone.

| 12/2014 57 HAUSGERÄTE

DIE JAHRESRÜCK- UND AUSBLICKE DER GROSSEN & KLEINEN HAUSGERÄTEHERSTELLER Von positiv, stabil bis herausfordernd, turbulent Das Jahr 2014 war für die Hersteller großer Hausgeräte gesamt betrachtet „recht stabil“ und „durchaus po- sitiv“. Betrachtet man jedoch einzelne Produktbereiche in der großen Weißen, sieht man eine ganz und gar unerfreuliche Entwicklung: So scheint das Segment Waschen den Weg der UE zu gehen. Die „kleinen“ Elekt- rogeräte scheinen von dieser Entwicklung noch weitgehendst verschont, es läuft wirklich gut. Wobei es auch in diesem Segment der Branche Themen gibt, die 2014 „für Wirbel“ sorgten. Zum einen die mit 1. September verpflichtend eingeführte EU-Verordnung für Staubsauger - besser unter dem Begriff „Sauger-Energiepickerl“ bekannt. Zum anderen sorgte das leidige Messe-Thema auch bei den Kleingeräten für Diskussionen.

TEXT: Stefanie Bruckbauer | FOTO: Hersteller, Clip Art | INFO: www.elektro.at

lfred Janovsky, der Obmann des gar nicht notwendigen Preisverfall vor A FEEI-Hausgeräte-Forums, be- allem im Bereich Waschen.“ Auch Miele schreibt 2014 für die gesamte Weißware GF Martin Melzer spricht dieses Thema als „vorwiegend stabiles und durchaus an: „Ich bin grundsätzlich ein positi- positives“ Jahr: „Besonders für den ös- ver Mensch und habe Negatives schnell terreichischen Fachhandel stellte unsere vergessen. Dass für manche der Preis das Branche wieder einen verlässlichen Um- beinahe einzige Marketinginstrument ist, satzträger dar.“ Einen Punkt gibt es, den daran werde ich mich allerdings nie ge- Janovsky ganz besonders positiv in 2014 wöhnen. Ich muss es aber zur Kenntnis hervorhebt - und zwar die Einigkeit der nehmen. Für uns bei Miele wird das si- Weißwarenbranche, was die österreichi- cherlich niemals gelten.“ schen Fachhandelsmes- sen betrifft: „Es gibt Es gab 2014 einen äußerst Abgesehen von man- ein deutliches ‚Ja‘ zum unerfreulichen, ganz und gar cher Preisentwicklung Messeschwerpunkt nicht notwendigen Preis- am Markt ist Melzer Herbst, also zur Futu- verfall vor allem im Bereich jedoch recht zufrieden - ra. Wobei ich mich sehr Waschen. trotz schwierigem Start darüber freuen würde, Sandra Lubej ins Jahr 2014: „Es freut wenn die Futura für mich sehr, dass es uns – Weiß- UND Braunwa- damit meine ich unsere re das Messehighlight des Jahres darstel- Fachhandelspartner und das Miele-Team len würde und damit ein fixer Stern am gemeinsam – gelungen ist, nach einem Messehimmel bleibt.“ (Lesen Sie mehr schwierigen ersten Halbjahr ein sehr gutes dazu auf Seite 8 im Hintergrund) zweites Halbjahr zu schaffen und damit insgesamt wirklich gute Ergebnisse für Der Ausblick auf 2015 stimmt den Fo- 2014 zu erzielen.“ Für Melzer ist 2014 rensprecher zuversichtlich: „Wir sind da- erneut die Bestätigung, dass die langfristig von überzeugt, den positiven Trend und angelegte, fachhandelsorientierte Miele- die gute Stimmung aus dem heurigen Jahr Strategie richtig ist. 2014 bestätigte den Ein Jubiläumsjahr ist 2015 auch für mitnehmen zu können.“ GF aber auch darin, „dass man zwar den Gorenje: „Wir feiern 40-jähriges Jubilä- Markt wachsam beobachten muss, aber um in Österreich und anlässlich des Ge- DEN WEG DER UE nicht auf jedes Einzelereignis hektisch re- burtstages werden wir neue Innovationen agieren darf.“ Alles in allem ist Melzer po- und Designs auf den Markt bringen. Der Die Weißware hat sich gesamt betrach- sitiv gestimmt - auch was das kommende Handel kann sich jetzt schon darauf freu- tet also ganz gut geschlagen im heraus- Jahr betrifft. „Wir kennen ja schon einige en!“, verrät Sandra Lubej. Die GF spricht, fordernden Umfeld. Es gibt allerdings der Innovationen, die wir 2015 auf den auf 2014 angesprochen, von einem „sehr einzelne Produktgruppen, die den Weg Markt bringen werden. Die Fachhändler interessanten, auch turbulenten Jahr“, das der UE zu gehen scheinen, vor allem werden sich freuen. Vor allem jene, die sich hinter Gorenje liegt. „Wir haben erfreuli- die Waschmaschinen. So zeigt sich z.B. besonders auf unsere Marke und Produkte cherweise in allen Kanälen eine gute Ent- Gorenje Austria Chefin Sandra Lubej fokussieren - diese werden nämlich weiter- wicklung hingelegt. Vor allem die Ent- „mit der Preisentwicklung in manchen hin profitieren.“ Spannend wird 2015 für wicklung des Einbau-Segmentes macht Segmenten der großen Hausgeräte“ im Miele auch auf Grund eines großen Jubi- uns großen Spaß.“ Eine Sache gibt es letzten Jahr sehr wenig zufrieden: „Es war läums: „Wir feiern 60 Jahre Miele in Ös- noch, die Lubej in 2014 besonders positiv zeitweise sehr preisgetrieben, und es gab terreich. Aber da will ich noch nicht mehr in Erinnerung hat: „Die wirklich sehr gute einen äußerst unerfreulichen, ganz und verraten“, so Melzer mit einem Zwinkern. Zusammenarbeit mit unseren Kunden!“

58 | 12/2014 HAUSGERÄTE

„Die großen Weißen“ (v.li.): Hausgeräte-Forum Sprecher Alfred Janovsky, Miele GF Martin Melzer, Gorenje GF Sandra Lubej und Robert Ortner, Leiter des Geschäftsfeldes Handel bei Liebherr in Österreich.

Vertriebskanäle gesetzt hat und sich diese Ebenso erfreulich ist laut Pollak die Tat- HERAUSFORDERUNGEN Entscheidung heuer, gerade aufgrund des sache, dass viele der modernen stylischen angesprochenen schwierigen Marktum- Kleingeräte ihr „Nicht-ganz-so sexy- Von Herausforderungen im Jahr 2014 felds, als absolut richtig erwiesen hat.“ Image“ ablegen konnten. Das zeige sich sprechen sowohl Electrolux/AEG als vor allem im aktuell laufenden Weih- auch Liebherr - allerdings in völlig un- NEGATIV ZU POSITIV nachtsgeschäft, das von den FEEI-Marken terschiedlichem Kontext. Martin Bekerle, als „durchwegs positiv“ beschrieben wird. Leiter von Marketing & PR bei Electro- Der Quasi-Neuling in der heimischen „Kleingeräte werden zunehmend gern als lux/AEG bezeichnet 2014 als Herausfor- Weißwaren-Branche, die GGV, blickt Geschenkartikel gekauft“, sagt Pollak. derung - und zwar weil es das erste Jahr mit ihren großen Hausgeräten im Prei- nach der EDV-Umstellung auf SAP war. seinstieg auch durchwegs positiv auf das Die konstant positive Entwicklung „Dank des unermüdlichen Einsatzes un- vergangene Jahr zurück. Was VL Bernd über die letzten Jahre lässt den Branchen- seres gesamten Teams konnten wir das al- Trapp am meisten freut: sprecher das kommen- lerdings gut meistern.“ Was 2015 betrifft, „Die Akzeptanz im Betrachtet man 2014 im De- de Jahr optimistisch ist das Unternehmen „mehr als positiv“ Handel wächst stetig tail, so kann man von einem einschätzen. Vor allem: schwachen Start mit rückläu- gestimmt. Der Grund: die ersten Jah- weiter an. Wir werden „Viele Marken in un- figer Kundenfrequenz und resgespräche für 2015 und die aktuellen ernst genommen und einer zum Teil angespannten serer Runde investieren Zahlen im Elektro- und auch Möbel- auch angenommen.“ Stimmung im EH sprechen. hohe Beträge in For- fachhandel. Bekerle dazu: „Es zeigt sich Die GGV Austria ist schung, Entwicklung abermals, dass es darauf ankommt, ein also auf einem guten Robert Ortner und Werbung, um den verlässlicher und aufrichtiger Partner für Weg. „Der Fachhan- Konsumenten zum den österreichischen Fachhandel zu sein.“ del nimmt uns immer stärker wahr und Kauf zu motivieren. Und um die jewei- versteht mittlerweile, daß man mit dem ligen Vorteile so zu kommunizieren, dass Wie erwähnt beschreibt auch Liebherr Preiseinstieg auch gutes Geld verdienen die Zielgruppen auch tatsächlich erreicht das Jahr 2014 als herausfordernd. Der kann“, sagt Trapp, der sich an etwaige werden.“ Leiter des Geschäftsfeldes Handel, Ro- „negative Highlights im Jahr 2014“ nicht bert Ortner, erklärt: „2014 war ein her- mehr erinnern kann: „Das haben wir Peter Pollak ist auch in seiner Funktion ausforderndes Jahr in einem schwierigen schon verdrängt. Wir haben gelernt, Ne- als Dyson Austria GF recht zufrieden mit Marktumfeld.“ Nichtsdestotrotz konnte gatives ins Positive umzukehren ...“ der Gesamtentwicklung - trotz herausfor- sich Liebherr am Markt behaupten und derndem wirtschaftlichen Umfeld: „Auch das Ziel eines kontinuierlichen stabilen STETES WACHSTUM wenn sich die Veränderungen des Mark- Wachstums erreichen. Ortner fasst zu- tes und das sich ständig verändernde sammen: „Betrachtet man das Jahr im Der Sprecher des Forums Kleingeräte Kaufverhalten des Konsumenten schein- Detail, so kann man in der Weißware von im FEEI, Peter Pollak, fasst das Jahr bar immer schneller entwickeln und das einem schwachen Start mit rückläufiger 2014 für dieses Segment der Consumer allen Beteiligten immer mehr Einsatz ab- Kundenfrequenz und einer zum Teil an- Electronics-Branche wie folgt zusammen: verlangt, ist es am Ende des Jahres schön gespannten Stimmung im Handel spre- „Der Handel hat realisiert, dass die Haus- zu sehen, was mit einem engagierten chen. Seit Mitte des Jahres ist allerdings haltskleingeräte ein Segment sind, das eine positive Trendumkehr zu erkennen, kontinuierliches Wachstum bringt. Und BSH, MICHAEL MEHNERT die sich auch erfreulich auf die Umsätze dass die Kleingeräte die Anforderungen ausgewirkt hat.“ Spe- der Konsumenten tref- Ich werde mich nie daran 2014 war für die ziell mit dem „starken fen, die immer mehr BSH ein sehr erfolg- Herbst“ in Kombi- gewöhnen, dass für manche Lust auf Produkte mit der Preis das beinahe einzige reiches Jahr. Wir be- nation mit den „sehr Lifestyle, Technologie Marketinginstrument ist. danken uns bei unse- guten und für Lieb- und easy to use haben.“ ren Handelspartnern herr äußerst wichtigen Martin Melzer Dementsprechend po- für das Vertrauen Messeauftritten“ hatte sitiv schätzen die im und die Unterstüt- der Kühlpro große Freude. Positiv her- Fachverband vertretenen Marken auch zung und wollen die- vorgestochen ist 2014 laut Ortner auch das Potential für die Zukunft von Haus- sen Schwung auch 2015 mitnehmen die Tatsache, „dass Liebherr seit Jahren haltskleingeräten ein - was den Forums- können. auf die richtigen Handelspartner und sprecher sehr freut.

| 12/2014 59 HAUSGERÄTE

Die Menschen hinter den Elektrokleingeräten (v.li.): Kleingeräte-Forum Sprecher & Dyson Austria GF Peter Pollak, Philips Austria CL-Chefin Nicole Thiery, Jura GF Andreas Hechenblaikner und Martin Maurer, VL von cremesso in Österreich.

Team und motivierten Handelspartnern erfahren wir viel positiven Zuspruch. Un- Wie Thiery sagt, gab es 2014 ein The- erreichbar ist - obwohl die Rahmenbe- ser System hat sich als fixe Größe etab- ma, das für Verunsicherung im Markt dingungen oft nicht ideal sind.“ Dement- liert.“ sorgte: Das neue EU-Label für Staub- sprechend zuversichtlich blickt der Dyson sauger. „Das Problem ist, dass die Ös- GF nach vorne: „Wir werden auch 2015 Im Bereich Kaffee fragten wir auch An- terreicher schon von Natur aus skeptisch mit tollen Innovationen und massiv hö- dreas Hechenblaikner nach seinem per- gegenüber Richtlinien der EU sind“, so heren Investments in Werbung dafür sor- sönlichen Jahresrück- sowie Ausblick. Der Thiery. Philips versuchte den FH auf die- gen, dass die österreichischen Konsumen- Jura-GF resümiert: „2013 war schon ein sem Weg zu begleiten: „Wir haben bereits ten nach den Produkten fragen werden. sehr gutes Jahr für uns. Und im schwie- im Sommer mit einer großen Informati- Unsere Handelspartner rigen wirtschaftlichen onsoffensive in Richtung unserer Han- werden daher auch am Das ständige Schlecht­ Umfeld von 2014 ist es delspartner gestartet.“ Ende des nächsten Jah- reden der Messen ohne der uns nochmals gelungen, res sehen, dass sportliche notwendigen Bereitschaft für eins draufzusetzen.“ Das Das Staubsaugerpickerl hat im Jahr Wachstumsziele realisier- eine radikale Veränderung, sei zwar herausfordernd 2014 auch bei SEB Marketing-Guru Udo bar sind - auch wenn das um die Events auf neue Beine gewesen, doch Jura habe van Bergen Eindruck hinterlassen - und nicht immer ganz einfach zu stellen, stößt mir auf. es trotzdem geschafft, zwar einen positiven: „Diese EU-Verord- ist.“ Apropos „nicht ganz Peter Pollak wie der GF festhält. Un- nung hat uns in die Hände gespielt. Wir einfach“: Es gibt einen terstützung bekam der sind – im Gegensatz zu anderen Her- Punkt, der Pollak gehörig sauer aufstößt: Kaffee-Pro dabei vom FH: „Der Handel stellern - früh in die Offensive gegangen „Das ständige Schlechtreden der Messen schätzt eine starke Marke, und die po- und das hat uns geholfen.“ Fragt man van ohne der notwendigen Bereitschaft für sitive Einstellung des Handels wird tag- Bergen nach seinem Resümee von 2014, eine radikale Veränderung, um die Events täglich spürbar. Wir freuen uns über den meint er nur: „Positiv, positiv, positiv! Wir auf neue Beine zu stellen!“ Zulauf im Fachhandel, der unserer Marke haben an den richtigen Strippen gezo- so zugetan ist.“ Von 2015 erwartet sich gen.“ Die SEB hätte mit ihren vier Mar- Das Messethema sieht auch Katharina Hechenblaikner viel, nicht zuletzt wegen ken Krups, Tefal, Rowenta und Moulinex Vodrazka, Trade Marketing Managerin der Neuigkeiten, die Jura in der Pipeline zwar „keinen Blockbuster“ auf den Markt bei Remington/Russel Hobbs, kritisch: hat. Außerdem ist ein gebracht, trotzdem ist „Die derzeitige Entwicklung zur Futura neues Vermarktungs- Es ist uns gelungen, im das Unternehmen sehr sehen wir mit Sorge. Für den österrei- konzept geplant, um die schwierigen wirtschaftlichen zufrieden: „Wir sind mit chischen FH ist eine eigene nationale Marke noch besser zu Umfeld von 2014 nochmals allen Marken gut an der Messe von größter Bedeutung, um eine transportieren. eins draufzusetzen. Das war Spitze vertreten.“ Apro- optimale Zusammenarbeit und Kommu- herausfordernd, aber wir ha- pos Blockbuster: Van nikation zwischen Handel und Indus- Vor allem was das The- ben es trotzdem geschafft. Bergen kündigt einen sol- trie aufrecht zu erhalten. Daher hoffen ma Kaffee betrifft, kann Andreas Hechenblaikner chen für 2015 an. „Wir wir auf einen erfolgreichen Neustart der auch Philips nur Positi- werden etwas ganz Neues Futura in 2015.“ Abgesehen davon lief ves verlautbaren: „Saeco vorstellen. Eine Überra- das Jahr 2014 auf der Appliances-Seite entwickelt sich gut und mit der Gran- schung, auf die der Handel gewartet hat“, zufriedenstellend. „Das konnten wir ge- Baristo Avanti haben wir den weltweit so der Marketing-Guru geheimnisvoll. In genüber 2013 sogar weiter stärken“, sagt ersten Kaffeevollautomaten mit App- seinem Jahresrück- und Ausblick hat er Vodrazka. Bedienung auf den Markt gebracht - das übrigens noch einen Tipp für den EFH sorgte natürlich für Gesprächsstoff“, be- parat: „Wir befinden uns in einer Zeit der DEUTLICHER AUFSCHWUNG richtet Nicole Thiery. Wie die GF sagt, Umstellung. Der Konsument kauft, wo er wurde 2014 bei Philips CL Austria für will, vieles verschiebt sich ins Internet.“ Immer besser läuft es auch für das Kaf- viele positive Veränderungen gesorgt: Der Handel müsse dieser Entwicklung ge- feekapsel-System cremesso, wie VL Mar- So wurde die Teamstruktur verändert, recht werden: „Er muss kreativ sein, und tin Maurer erläutert: „cremesso kann in genauer gesagt, Marketing und Vertrieb er muss stets ein Auge auf die Entwicklung Österreich auf ein sehr positives Jahr zu- wurden verstärkt. Darüber hinaus wurde haben! Und: Nur mit Service und Kompe- rückblicken. Ein deutlicher Aufschwung ein POS-Portal rein für den österreichi- tenz kann der FH auf Dauer punkten und macht sich bemerkbar. Auch vom Handel schen Markt gelauncht. sich vom Mitbewerb abgrenzen.“

60 | 12/2014 Das Auge kocht mit. Die iQ700 Backöfen. Mit perfekt abgestimmtem Design für ein ästhetisches Küchenerlebnis und der zeitsparenden varioSpeed-Funktion. Für das Außergewöhnliche im Leben.

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Siemens. Die Zukunft zieht ein. HAUSGERÄTE

1. ROADSHOW TRISA „PURE“ cremesso on Tour Von 3 auf 15 Wie wir bereits im Vorfeld berichte- Pure, das neue Duftsystem der Es werden ten, ging das Kaf- P Schweizer Kleingerätemarke Tri- keine Druck- feekapselsystem sa beduftet nicht nur Bereiche wie z.B. behälter- cremesso diesen Haushalt, Hotelzimmer oder Geschäft, Treibgase ver- Oktober erstmals sondern „filtert, neutralisiert und veredelt wendet. Das „auf Tour“ und gab die Raumluft auch“, wie der Hersteller Gerät funkti- allen Elektrohänd- garantiert. oniert mittels lern die Möglich- Kaltverduns- keit, ihr Wissen rund um cremesso und Die Vorteile des Trisa Beduftungssys- tung – d.h. Kaffee im Allgemeinen zu verbessern. tems Pure sind schnell auf den Punkt ge- der Duft- Darüber hinaus gab es die Möglichkeit, bracht: Es schafft ein angenehmes Raum- stoff wird vom Cocktail-Weltmeister-Team Mario duft-Klima mit individuellen, laufend nicht zersetzt Hofferer zu lernen, wie vielseitig die Zu- neuen Düften. Es neutralisiert störende wie z.B. bei bereitung von Kaffee sein kann. Gerüche und überdeckt diese nicht bloß. Duftkerzen, Ein Staubfilter „reinigt die Luft“. Die Öllämpchen Gestoppt wurde in Innsbruck, Klagen- Düfte trocknen nicht aus, die Wirkung oder Duft- furt, Graz, Linz und Baden. Rund 100 wird konstant entfaltet. Trisa garantiert stäbchen. Die Trisa Pure Duft- Händler waren insgesamt dabei. Aus ih- darüber hinaus ein sauberes, einfaches Und Pure ist Range wurde von drei auf 15 Duftvarianten nen wurde „der aktivste Teilnehmer pro Handling ohne Wartungsaufwand. Das darüber hinaus erweitert. Stopp“ ermittelt. Die fünf „Gewinner“ Nachfüllen geschieht durch simples Ein- hübsch anzuse- nahmen schließlich an der Verlosung klicken der Duftkapseln. Dadurch gibt es hen. des großen Hauptpreises teil: einem kein Überschwappen oder Ausschütten Genusswochenende im Avita Resort von Flüssigkeiten. Auch kein Ausfließen Für das System, das mit einer Kapsel Bad Tatzmannsdorf. Als Siegerin wurde ins Gerät selber oder auf Möbelstücke. „30 Tage lang für permanent wohlrie- schlussendlich Karin Schwarzl von der Der Betrieb ist geräuscharm und kosten- chende Bereiche sorgt“, so Trisa, gibt es Firma Kada in Leibnitz ermittelt. günstig dank niedrigem Stromverbrauch. nun insgesamt 15 verschiedene Düfte.

GORENJE+ EINBAU-RANGE NEUES VON BEURER Black Beautys Activity

alle Modelle mit den neuesten Gorenje Beurer Funktionen und Features ausgestattet. präsen- Ob mit patentierter Gorenje HomeMade tiert Technologie, MultiFlow 360° Luftzirku- seine lationssystem „für einen gleichmäßigen neues- Garvorgang“, wie der Hersteller ver- ten Innovationen im Medical-Bereich. spricht, oder HomeChef-Steuerung via Dazu gehört u.a. der Aktivitätssensor interaktivem TFT-Farbdisplay. Bei den AS 80 - „Aktivitäts- und Schlaftracker Dampfgarern optimiert das sogenannte in einem“. Er soll einen wichtigen Bei- MultiSteam 360° Dampfzirkulationssys- trag zur individuellen Prävention und Die neuen Gorenje+ Einbaugeräte in edlem tem den Garprozess der Speisen. Die Mi- Gesundheitsförderung leisten, wie Beu- Mattschwarz verfügen über einheitlich krowellen sind hingegen mit energieeffi- rer sagt. Damit können die gemessenen gestaltete Bedienblenden, sodass eine har- monische Kombination möglich ist. zienter Inverter-Technologie ausgestattet Werte via -Smart-Technolo- - „für eine gleichmäßige Hitzezufuhr“, gie in die Beurer HealthManager App wie Gorenje erklärt. Dank neuartigem übertragen und übersichtlich dargestellt irklich verdammt exklusiv, aber Verteilersystem kann bei den Mikrowel- werden. Folgende Aktivitätsdaten zeigt W vorerst leider nur für den Kü- len darüber hinaus auf den Drehteller der AS 80 an: Anzahl der Schritte, zu- chenfachhandel erhältlich, sind die neuen verzichtet werden. rückgelegte Strecke, Ermittlung des Gorenje+ Einbau-Geräte in Mattschwarz Kalorienverbrauchs, Aktivitätsdauer und mit Anti-Fingerprintbeschichtung, Highlight-Produkt in der Range ist und Erreichung des täglichen Bewe- damit die edle Oberfläche ja nicht durch übrigens der Kombi-Dampfgarer gungsziels. Beim Schlaftracking werden Fett-Finger-Tapser verunstaltet werden GS778B, und das sieht offenbar auch die sowohl die Schlafdauer als auch die kann. Jury des Plus X Award so. Diese hat das Schlafbewegungsaktivität aufgezeich- Gerät nämlich bereits kurz nach Markt- net. Es wird auch zwischen unruhigem Die Bedienblende aller Geräte ist ein- einführung mit einem Award ausgezeich- oder erholsamem Schlaf unterschieden. heitlich gestaltet, sodass eine harmoni- net, und zwar in den Kategorien „High Weitere Funktionen sind eine Uhrzeit- sche Kombination - vertikal und hori- Quality“, „Design“, „Bedienkomfort“ anzeige und eine Weckfunktion durch zontal - möglich ist. Natürlich sind auch und „Funktionalität“. Vibration an Armband.

62 | 12/2014 HAUSGERÄTE

SIEMENS INNOVATION RUSSELL HOBBS PRÄSENTIERT Vakuum-kühlen Aura Mit einer neu entwi- ussell Hobbs stellt die Speisenzube- und ein ckelten Technologie R reitungsserie Aura vor, „im klassi- ergonomi- sorgt Siemens nun da- schen Design in weißer Hochglanz-Optik scher Griff für, dass Lebensmit- mit schwarzen Kunststoff-Applikationen“, sorgen für tel im Kühlschrank so der Hersteller. Aura umfasst elf Pro- die komfor- noch länger frisch dukte, „die mit praktischen Details und table Zube- bleiben. „Die mit der leistungsstarker Ausstattung punkten“, reitung mit Kühl/Gefrierkombi- wie Russell Hobbs sagt. Dazu gehören einer Hand. nation KG38QAL30 Handmixer, Stabmixer, 2 in 1-Stabmixer, jetzt für Privatkunden Glas-Standmixer, Elektrisches Schnitzel- Der Aura Handmixer mit Gerätestän- eingeführte Vacuum- werk Slice & Go, Food Processor, Entsaf- der garantiert, wie Russell Hobbs sagt, Technology kombiniert niedrige Lager- ter sowie eine Küchenmaschine. „jede Menge Flexibilität“. Der Handmi- temperaturen nahe 0°C mit reduzierter xer kann wie gewohnt genutzt werden, er Sauerstoff-Atmosphäre. Dadurch blei- Der Aura 6 in 1-Stabmixer ist – mit sei- kann aber auch während des Mixvorgangs ben Lebensmittel bis zu fünfmal länger nem umfangreichen Zubehör - ein kleines in den Geräteständer gestellt werden, um frisch“, beschreibt der Hersteller. Das Highlight in der Range: Wie der Name so eine freie Hand für anderes zu haben. Gerät bietet insgesamt drei verschiede- schon verrät, übernimmt das Gerät sechs Der Geräteständer eignet sich sowohl für ne Vorratszonen: einen konventionellen Funktionen wie Mixen, Zerkleinern, Rei- die Verarbeitung von zähem Teig als auch Kühlteil im oberen Teil, ein Vier-Ster- ben, Schneiden, Verquirlen oder Emul- für das Schlagen von Schlagobers. Der ne-Gefrierfach mit Eis-Twister unten gieren. Im Lieferumfang des Aura 6 in 1 Motor ist laut Hersteller leistungsstark, er und einen vitaFresh-Bereich in der Mit- Stabmixers ist dafür folgendes spülma- verfügt über fünf Geschwindigkeitsstufen te. Letzterer ist in zwei Schubladen un- schinenfestes Zubehör enthalten: ein Zer- und eine Turbofunktion. Die 3,5 l fassen- terteilt, in denen eine Kühltemperatur kleinerer mit 1,2 l Fassungsvermögen, ein de Rührschüssel kann auch manuell ge- nahe 0°C herrscht. Extras wie z.B. die zweiflügeliges Edelstahlmesser, ein Emul- dreht werden. Der Handmixer ist neben Eco- und Holiday-Schaltung oder die giereinsatz, ein Raspel- und Reibeeinsatz einer LED-Anzeige mit zwei spülmaschi- Funktionen Superkühlen und Superge- sowie ein Edelstahlschneebesen. Extras wie nenfesten Quirlen und Knethaken aus frieren runden die Ausstattung ab. eine variable Geschwindigkeitsregelung Edelstahl ausgestattet.

KAFFEEKAPSEL-BAROMETER NEFF INSPIRIERT BOSCH SERIE 8 Eine Imagefrage Geschichtenküche Doppelsieg

Marketagent.com hat die Österreicher zu Mit einer neu- Alljährlich vergibt der Rat für Formge- ihren Gewohnheiten rund um den Kaf- en Internet- bung den German Design Award für feekonsum befragt. Auch ihre Meinung kampagne will „hochkarätige Produkte und Projekte aus zu den 12 bekanntesten Kaffeekapsel- Neff „begeis- dem Produkt- und Kommunikationsde- marken wurde erhoben. Das Ergebnis: terte Köche“ sign, die alle auf ihre Art wegweisend sind“ 83,4% konsumieren Kaffee. 85,8% sind ansprechen. – so die Beschreibung. Dieses Jahr darf ihren bevorzugten Kapsel-Marken treu. „In der „Ge- sich Hausgerätehersteller Bosch mit seiner schichtenküche“ von Neff finden sie ab so- Einbaugerä- Die Ergebnisse zeigen: Als traditions- fort Inspiration in Form von Video-Repor- teserie 8 über reichste Marke im Kaffeekapselsegment tagen, Rezepten und Geschichten, die über die Anerken- wird „Julius Meinl Inspresso“ wahrge- den Tellerrand schauen“, so der Hersteller. nung freuen nommen. Kapselkaiser „Nespresso“ ge- - sogar gleich nießt die besten Werte in punkto Sym- Für die „Geschichtenküche“ hat Neff in zwei Mal. Die pathie – gefolgt von Tchibo Cafissimo Katalonien, Apulien, der Steiermark und Geräte erhiel- und cremesso. Den letzten Platz im Sym- an anderen Orten Genießer aufgespürt. So ten nämlich die Auszeichnung „für he- pathie-Ranking belegt Senseo. Das beste wurde mit Fischer Alexander im Grundl- rausragende Designqualität“ sowohl in Preis-Leis- see auf Schatzsuche gegangen. Gefunden der „Excellent Product Design“-Kategorie tungsver- wurde der „vielleicht außergewöhnlichs- „Kitchen and Household“ als auch in der hältnis gibt te“ aller Alpenfische, der Seesaibling. In „Excellent Communications Design“- es laut den Katalonien stattete Neff darüber hinaus Kategorie „Interactive User Experience“. Befrag- einer Olivenöl-Mühle einen Besuch ab. Alle Modelle der Serie 8 sind durch ein ten hin- Die Leidenschaft und der Enthusiasmus übergreifendes, neues Designkonzept gegen bei all dieser „Genießer“ wurde in den (Vi- miteinander verbunden und verfügen der Marke deo-)Reportagen der Neff-Geschichten- über dieselben markenspezifischen Ge- „Martel- küche eingefangen. Die Lieblingsrezepte staltungselemente. Details wie die hoch- lo Cafe“. Das Schweizer Kapselsystem der Kenner gibt´s als kostenfreie Video- wertige Edelstahlblende, der integrierte, cremesso liegt hier auf Platz zwei. Nes- Tutorials und PDFs. Die Reportagen und intuitive Bedienring sowie der Werkstoff presso liegt beim Preis-Leistungsverhält- Rezepte auf www.neff.at/geschichtenkue- Glas sollen Modernität und Wertigkeit nis nur auf Platz 10. che.html werden laufend erweitert. demonstrieren, wie Bosch erklärt.

| 12/2014 63 HAUSGERÄTE

MIELE//STUBEN21:GESPRÄCH Wohnen, Kochen, Essen im Morgen Die miele//stuben21:gespräche gelten als innovatives Dialogforum, das sich „auf Traditionen beruft und zugleich neuen Gedanken Raum gibt. Themen unserer Zeit werden auf den Punkt gebracht.“ Beim stuben:gespräch am 25. November ging es um die Küche, das Kochen und das gemeinsame Essen. Denn: „Gerade in den letz- ten Jahren wurde die Küche zum gelebten und belebten Mittelpunkt des Wohngefühls ... “

TEXT: Stefanie Bruckbauer | FOTO: S. Bruckbauer | INFO: www.miele.at

m letzten von insgesamt fünf miele// I stuben21:gesprächen im Jahr 2014 ging es um das „Wohnen, Kochen & Es- sen im Morgen“ - ein Thema, das alle be- trifft. Und über das Gemeinsam kochen und zusammen an einem Tisch essen phi- losophierten dieses Mal Andreas Enslin (Leiter des Miele Designcenters, Vizeprä- sident des Verbandes Deutscher Industrie Designer e.V.), Zukunftsforscher Andre- as Reiter, Kulturwissenschaftler Wolfgang Reiter und Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler. Moderiert wurde die il- lustre Runde (wie jedes Mal) von Peter Daniel, einem der Begründer der Design- und Ideenwerkstatt stuben21. Miele Österreich GF Martin Melzer reiste zum fünften stuben21:gespräch von Salzburg an, um die Gäste in der Miele-Galerie willkommen zu heißen - aber auch, um die interessante VERLAUFEN Diskussion mitzuerleben. Der Mensch hat sich im Laufe seines Daseins nicht viel verändert. Wir gehen via Telefon und E-Mail, Stress und All- DER TISCH ALS NUKLEUS noch immer auf zwei Beinen, haben fünf tag ausgesetzt. Im Kochen finden wir Finger, wir essen auch noch immer und genau das Gegenteil: Wir finden zu uns, Eine ganz spezielle Rolle in dem Gefü- bereiten die Nahrung sehr oft selbst zu. es bedeutet Eigenverantwortung (in der ge spielt auch der Tisch, an dem geges- Früher geschah das in der Höhle am Feu- Hinsicht, dass WIR entscheiden, was im sen wird: „Er ist ritueller Platz für die er, um das sich alle scharten. Heute wird Essen ist, und nicht irgendeine Industrie). Gestaltung von Gemeinsamkeit - so wie am Herd gekocht und am Tisch gegessen Kochen ist eine Situation der Sinnlichkeit in Urzeiten das Lagerfeuer. Am Esstisch (am liebsten gemeinsam) – das Prinzip und es führt die Menschen zusammen.“ wird am meisten kommuniziert.“ Inte- ist das gleiche. „Was früher die Höhle Social Cooking ist so ein Schlagwort in ressant ist auch: Der Wohnraum wird war, ist heute das ‚cosy Home’. Es geht diesem Zusammenhang: „Es werden zunehmend offener, großzügiger, und um Behaglichkeit, um Wärme“, so die Orte zur Verfügung gestellt, an denen dabei wachsen Tisch und Küche immer stuben:Diskutanten. man gemeinsam kochen kann. Geschäfts- mehr zusammen. „Gemeinsam bilden leute treffen sich zum gemeinsamen Ko- sie den Mittelpunkt moderner Wohnum-­ Der Mensch hat sich also kaum verän- chen. Oder Leute kochen in ihren priva- felder. “ dert, unsere Umwelt jedoch sehr: Wir ten Wohnungen für völlig Fremde. Da sind heute umgeben von Technologie sind noch viele neue Konzepte möglich. VERSCHIEBUNG und Fortschritt. „Das zehnte Smart Bald heißt es vielleicht ‚spontan kochen Home ist ja ganz nett. Aber es befriedigt gehen’ statt ‚spontan essen gehen’.“ Laut den Experten sind wir an einen die Urbedürfnisse der Menschen nicht, Punkt gelangt, an dem sich etwas ver- die Sehnsüchte nach Gemeinschaft, Wär- Früher musste man kochen, es ging schiebt: „Wir fragen uns immer öfter: me und Zusammensein“, so die Experten um die Versorgung der Familie – „das Was macht Nutzen und Freude? Und am Podium, und: „Der Mensch hat sich war nicht sexy.“ Heute – mit dem Riesen- Komplexität macht definitiv keine Freu- verlaufen! Wir sind einer Verdichtung von angebot an Convenience-Produkten und de! Niemand will eine Bedienungsanlei- Komplexität, Arbeit, Kommunikation gastronomischen Angeboten in jeglicher tung lesen müssen, um den Herd ein- Form - kann man kochen, wenn man will. schalten zu können.“ Die Diskutanten „Wenn dieser Druck wegfällt, kochen zu sind sich einig: „Wir werden uns in Zu- AM PUNKT müssen, dann macht es automatisch wie- kunft von der Technik befreien. Wir wer- MIELE//STUBEN21:GESPRÄCH der Spaß.“ Heute kochen auch immer den skeptischer werden, was Technologie Dieses Jahr fanden insgesamt fünf miele/ mehr Männer. Dafür ist, laut den Exper- betrifft, denn wenn uns Technik daran stuben21:gespräche statt. Das Thema beim ten, interessanterweise auch wieder die hindert, Freude zu haben, werden wir sie letzten Mal (für 2014) lautete: Wohnen, Ko- neue Technik verantwortlich: „Männer nicht annehmen. Und schließlich werden chen & Essen im Morgen - Gemeinsam an einem Tisch. spielen halt gern mit neuen technischen wir wieder mehr Freiheit als Individuum Gadgets und Features.“ haben.“

64 | 12/2014 HAUSGERÄTE

MESSEJAHR 2015 - TEIL II: WOHNEN & INTERIEUR, AMBIENTE Schwergewicht & Publikumsmagnet Immer mehr Hersteller großer und kleiner Hausgeräte liebäugeln mit dem Ausstellen auf Küchen- und Wohn- messen. Und das Angebot attraktiver Einrichtungsmessen ist groß. In der letzten Ausgabe berichteten wir bereits über die österreichischen Veranstaltungen küchenwohntrends und möbelaustria sowie über die deut- schen Messen LivingKitchen und imm cologne. 2015 finden darüber hinaus auch die Wohnen & Interieur in Wien sowie die Ambiente in Frankfurt statt.

TEXT: Stefanie Bruckbauer | FOTO: Reed Exhibitions Messe Wien | INFO: www.elektro.at

on 7. bis 15. März 2015 findet in Messebesuch gerne weiter und 86% er- V der Messe Wien die nächste Ausga- klärten, vom Messebesuch profitiert zu be der „Wohnen & Interieur“ statt. Rund haben.“ 500 Aussteller aus dem In- und Ausland werden erwartet. „Nicht nur flächenmä- DIE W&I 2015 ßig, sondern auch von der Besucherfre- quenz her gilt die Wohnen & Interieur Auf rund 55.000 Quadratmetern Aus- als Schwergewicht und Publikumsmag- stellungsfläche werden auf der kommen- net in unserem Messe-Portfolio – und da- den W&I 2015 die neuesten Wohntrends rüber hinaus als Österreichs größte und heimischer und internationaler Unter- bedeutendste Wohnmesse“, so Veranstal- nehmen gezeigt. Darunter natürlich auch Die Wohnen & Interieur in Wien hat sich zu ter Reed Exhibitions Messe Wien. Bei der namhafte Küchen- und Küchengeräte- Österreichs größter Wohnmesse gemausert. vergangenen Ausgabe im März 2014 wur- Hersteller. Apropos Küchen: Um auf der den mehr als 76.000 Besucher registriert. W&I „noch mehr Unterhaltung bieten zu können“, wird es ein neues Livepro- IMPULSGEBER gramm, die Kocharena, geben. An neun Messetagen stehen in Halle A Kochshows Die „Wohnen & Interieur“ gilt zum aus den neun österreichischen Bundes- einen als Impulsgeber für die Branche ländern am Programm. Am Herd: ein und zum anderen als Kaufanreiz für die Starkoch nach dem anderen. Darüber Messebesucher. Für viele Hersteller hat hinaus sind der aus dem TV bekannte sich die W&I aufgrund ihrer Größe und Physiker Werner Gruber, der Moleku- Bedeutung „zur unverzichtbaren Präsen- lar-Haubenkoch Roland Huber und tations- und Absatzplattform“ entwi- die Ernährungsexpertin Hanni Rützler Immer mehr Hersteller großer und kleiner ckelt, wie Reed Messe sagt. Die Zahlen zu Gast. Hausgeräte stellen auf diesen Messen aus. sprechen für sich: Laut einer Besucher- befragung im Zuge der vergangenen EIN MONAT ZUVOR Eine interessante Entwicklung ist: Mit „W&I 2014“ beabsichtigten mehr als drei der zunehmenden Lifestyleorientierung Viertel der Besucher, einen oder mehrere Ein Monat vorher, genauer gesagt, von im Bereich Küche wächst laut den Ver- Bereiche ihres Zuhauses in der Zeit nach 13. bis 17. Februar 2015, findet in Frank- anstaltern auch das Interesse an hochwer- der Messe neu zu gestalten, wobei der furt ein weiteres Messe-Highlight statt: tigen, innovativen Produkten aus dem Wunsch nach Neuerung alle Wohnbe- die Ambiente. Sie gilt als „internationale Elektrokleingeräte-Sektor. Aus diesem reiche betrifft. „Damit erfüllt die Messe Leitmesse und weltweite Nummer 1“ für Grund wurde das Angebot an Kleinge- genau ihren Zweck und deckt die Be- Produkte rund um den gedeckten Tisch, räten weiter ausgebaut: „Es werden sich dürfnisse der Messebesucher. Nirgendwo Küche und Hausrat, Geschenkartikel, erneut mehr Aussteller aus diesem Be- sonst bekommt man einen so kompletten Schmuck, Wellness- und Fashionbedarf reich präsentieren als im Jahr zuvor.“ Der und vielseitigen Überblick über die aktu- ebenso wie Dekorationsartikel, Wohn- Schwerpunkt liegt dabei in den Hallen ellen Trends“, erklärt Matthias Limbeck, konzepte und Einrichtungsaccessoires. 3.0 und 3.1. GF von Reed Exhibitions Messe Wien. „Die Ambiente ist ‚The Show’ für eine ge- Dass die Messe gut ankommt, spiegelt samte Branche“, so der Veranstalter, und: HEISS BEGEHRT sich auch in den Umfragewerten wider: „Aufgrund ihres in Breite und Tiefe kon- „Vier von fünf Befragten empfehlen einen kurrenzlosen Produktangebotes ist sie Natürlich wird im Rahmen der Ambi- weltweit einzigartig.“ 2014 zeigten mehr ente 2015 auch wieder der unter Herstel- AM PUNKT als 4.700 Aussteller den rund 144.000 lern heiß begehrte KüchenInnovations- Fachbesuchern aus über 160 Ländern preis vergeben. Mit dieser Auszeichnung MESSEKALENDER 2015 fünf Tage lang ihre Produktneuheiten. sollen ja „besonders verbrauchergerechte Die Wohnen & Interieur, Österreichs größte Wohnmesse, findet von 7. bis 15. März in Und mehr als 4.700 Aussteller aus rund Produkte“ hervorgehoben und so eine der Messe Wien statt. 90 Ländern werden ihre Neuheiten auch konkrete Hilfestellung für Kaufentschei- auf der kommenden Ambiente 2015 auf dungen geboten werden. Einer der Ab- Ein Monat vorher, von 13. bis 17. Februar, findet die Ambiente in der Messe Frankfurt einer Fläche von über 46 Fußballfeldern räumer des Konsumentenpreises 2014 war statt. - sprich dem gesamten Frankfurter Messe- übrigens Bauknecht - mit gleich sechs aus- gelände - präsentieren. gezeichneten Produkten.

| 12/2014 65 VOR 20 JAHREN Vor 20 Jahren berichtete E&W unter anderem von ...

EINEM CRASH-PROGRAMM, DAS DIE HIT RETTEN SOLLTE. Das war – ähnlich wie derzeit für die Futura – notwen- dig geworden, weil die letzte HIT trotz ORF-Beteiligung, intensiver Bemühun- gen der Aussteller und bemerkenswerter Maßnahmen der Messeleitung gefloppt hatte. Als Allheilmittel sah man damals eine rund um die HIT platzierte Publi- kums-Herbst-Messe.

EINER BEMERKENSWERTEN TAGUNG DER ENDGÜLTIGEN TOTALEN ÜBER- DES GREMIUMS 20A. Zum einen wur- NAHME DER AEG HAUSGERÄTE AG, den da erstmals die besten Fachhan- NÜRNBERG, durch die Electrolux AB, delslieferanten ausgezeichnet und zum Stockholm, zum 1. Oktober. Mit diesem anderen präsentierte Gremialvorsteher Deal wurde der schwedische Weltkon- Krejcik eine vom Gremium bezahlte wö- zern zum Hausgeräte-Weltmarktführer. chentliche Preiserhebung. Damit sollte E&W führte dazu ein Interview mit dem der Preisunsicherheit, die zu einem un- damaligen GF der Electrolux Holding durch weiterhin sinkende Preise kom- nötig tiefen Preisniveau geführt hatte, ein in Österreich, Ing. Georg Matl, über die pensiert werden. Daher würde die Ende gemacht werden. Ebenso wurde Auswirkungen auf den heimischen Fach- UE nur ausgeglichen bilanzieren, die vom rührigen Vorsteher darauf hinge- handel. Demnach werde, so Matl, die Weißware aber ein Wertminus von 2% wiesen, dass das Gremium eine Daten- AEG nach außen hin völlig unabhängig einfahren. bank auf CD-ROM erstellen wird – mit agieren, doch werde man die Effizienz Produktinfos und Preisen bis zu spezifi- des Gesamtunternehmens durch eine ADOLF THURNERS ENDGÜLTIGEM schen technischen Daten aller in Öster- Reihe von Maßnahmen steigern – etwa SCHRITT IN DIE PENSION – und den reich im EFH angebotenen elektrischen durch eine gemeinsame Serviceorganisa- Meinungen der Mitbewerber über diese Geräte. tion und nur noch eine Administration schillernde Persönlichkeit, die von vielen für alle Marken des Konzerns. fast liebevoll „Waschmaschinen-Pavarotti” genannt wurde. Letzteres nicht wegen DER ZU ENDE GEHENDEN ABSATZ- seiner stimmlichen Leistungen, sondern FLAUTE IM HEIMISCHEN EFH. Aller- seines sanguinischen Aussehens und Le- dings würden steigende Stückzahlen bensstils wegen.

DEN ENORMEN PROBLEMEN, DIE ES DURCH DIE NEUE PICKERLVERORD- NUNG SCHON GIBT – Glücksritter mach- ten dunkle Geschäfte und die AK fetzte medial gegen die „Geldsammelstelle UFH” – die aber durch die EU-Mitglied- schaft Österreichs und die damit prob- lemlosen Importe (ohne Pickerl) noch größer würden.

DER IMMER STÄRKEREN FLÄCHENEX- PANSION DER ELEKTROGROSSMÄRK- TE am Beispiel des soeben in Salzburg eröffneten Köck-Outlets und des ersten „Saturn” in der SCS. Wobei letzterer ei- gentlich eine Notlösung der Media/Sa- turn-Gruppe war, um dort ein Cosmos- Outlet zu verhindern.

66 | 12/2014

Bose_Anz_Solo 15 TV_Konkurrenz_E&W Austria_11_14_Bose_Anz_Solo_Konkurrenz_11_14 10.11.14 11:45 Seite 1

Konkurrenzlos.

Solo-Künstler Fazit: Bose hat es mit dem neuen Solo 15 wieder einmal geschafft, die Bedürfnisse der Verbraucher genau zu erkennen und das passende Produkt dafür anzubieten. Die Soundbase Solo 15 ... liefert packenden Sound aus nur einem einzigen, smarten und kompakten Gehäuse. In Sachen Bedien- barkeit schlägt Bose alle Mitbewerber, ... . Mehr Technik als ein Solo 15 braucht man für Spitzenklang vom TV eigentlich nicht ... Testnote: 1,2 Preis/Leistung: sehr gut HiFi Test 6/14 Einzigartige Vorteile für Ihre Kunden. Einzigartige Vorteile für Sie. Mit den aktuellen Flachbildfernsehern bieten Sie Ihren Mehr als 8 Millionen Käufer im vergangenen Geschäftsjahr TV-Kunden immer einen deutlichen Qualitätssprung bundesweit: Die aktuellen Flachbildfernseher waren und bei der Bildwiedergabe. Was aber fehlt, um das Fernseh- sind die wichtigsten Kundenbringer – sicher auch in programm jeden Tag in einer aufregend neuen Dimension Ihrem Geschäft. Was aber zunehmend fehlt, sind die zu erleben, ist der passende Sound, der die Klang- passenden Margen im TV-Verkauf. dynamik und Klangdetails von den kraftvollen Tiefen bis zu den brillanten Höhen wiedergibt. Mit dem neuen Solo 15 TV Sound System von Bose machen Dieses neue, mitreißende Klangerlebnis bieten Sie Ihren Sie jetzt Ihr TV-Geschäft wieder profitabel: Das Solo 15 TV Kunden mit dem neuen Solo 15 TV Sound System von Sound System ist die ideale Ergänzung für praktisch jeden Bose jetzt auch für die meisten 46“ und einige 50“ Bild- verkauften Flachbildfernseher. Sie gewinnen eine Viel- schirme – mit nur einem kompakten Lautsprecher, der zahl zufriedener TV-Kunden, die zu Hause ihr Fernseh- ganz einfach unter den Fernseher passt. Im Handum- programm ganz neu erleben und bei Freunden und drehen an Fernseher und Steckdose angeschlossen. Bekannten zum überzeugten Botschafter Ihrer Beratungs- kompetenz werden.

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