Zoologische und botanische Untersuchungen 2007-2010 Naturwaldreservate in Luxemburg Enneschte Bësch Zoologische und botanische Untersuchungen Enneschte Bësch 2007-2010 –
Naturwaldreservate in Luxemburg
08 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 ADMINISTRATION DE LA NATURE ET DES FORETS 16, rue Eugène Ruppert L-2453 Luxembourg +352 - 40.22.01-1 MINISTERE DU DEVELOPPEMENT DURABLE ET DES INFRASTRUCTURES – ADMINISTRATION DE LA NATURE ET DES FORETS LUXEMBOURG – COMMUNE DE BERTRANGE – SICONA-OUEST
Zoologische und botanische Untersuchungen 2007-2010 Naturwaldreservate in Luxemburg 2. Titel 2.1 | Untertitel Enneschte Bësch
7.1.1 Sous sous-titres
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Text x
Projekt: Naturwaldreservate in Luxemburg, Bd. 8. Zoologische und botanische Untersuchungen „Enneschte Bësch“ 2007-2010.
Herausgeber: Administration de la nature et des forêts Service des forêts 16, rue Eugène Ruppert L-2453 Luxembourg Tel: 00352 402201-213
Leitung des Projekts: Danièle Murat (ANF)
Mit Beiträgen von: Uwe Brockamp, Rainer Cezanne, Peter Decker, Markus Dietz, Dieter Doczkal, Marion Eichler, Julia Engels, Waltraud Fritz-Köhler, Klaus Groh, Hans Günther, Fabian Haas, Florian Hans, Christine Harbusch, Thomas Hörren, Frank Köhler, Martin Kreuels, Matthias Krug, Winrich Mertens, Danièle Murat, Christoph Muster, Peter J. Neu, Jacques Pir, Jörg Römpke, Armin Schopp-Guth, Ben Schultheis, Philippe Thonon, Romain Tobes, Manfred Ulitzka, Thomas Ullrich, Martin Weckesser, Anne Wevell von Krüger
Layout: www.mv-concept.lu
Druck: Imprimerie Fr. Faber, Mersch
Zitiervorschlag: MURAT, D. (Schriftl.) (2011): Naturwaldreservate in Luxemburg, Bd. 8. Zoologische und botanische Untersuchungen „Enneschte Bësch“ 2007-2010. Naturverwaltung Luxemburg: 296 S.
ISBN 978-2-9599675-8-0 Alle Rechte vorbehalten 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Juni 2011 MINISTERE DU DEVELOPPEMENT DURABLE ET DES INFRASTRUCTURES – ADMINISTRATION DE LA NATURE ET DES FORETS LUXEMBOURG – COMMUNE DE BERTRANGE – SICONA-OUEST 04 05
Titel Vorwort Enneschte Bësch
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Der Wald ist der flächenmäßig wichtigste Lebens- Die vorliegende Publikation ist Teil einer neuen raum in Luxemburg. Jedoch gibt es bis dato nur Veröffentlichungsreihe die sich mit der Darstellung wenige Veröffentlichungen über das zu erwar- der Ergebnisse dieser Untersuchungen befasst. Vorwort tende Spektrum an Pflanzen- und Tierarten in den Der Bericht zur Waldstrukturaufnahme wurde 2008 verschiedenen, unter Schutz gestellten, Waldtypen. herausgegeben. Das Ziel dieses Bandes besteht 1. Einleitung Kenntnisse über Sukzessionsabläufe und Arten- darin, eine zusammenfassende Darstellung und zusammensetzung natürlicher Waldgesellschaften Analyse der Befunde aus der ersten faunistischen Text sind wichtige Voraussetzungen für ein besseres und floristischen Untersuchung im Naturwaldreser- ökologisches Verständnis unserer Wälder. Nur vat „Enneschte Bësch“ in Bartringen darzulegen. durch interdisziplinäre Untersuchungen können Wechselwirkungen zwischen dem Lebensraum Beim Aufbau und der Durchführung eines langfri- Wald und seiner Begleitfauna und -flora dargestellt stigen Monitorings ist eine gute Zusammenarbeit werden. Naturwaldreservate eignen hierfür ganz zwischen den Behörden und den Spezialisten aus besonders, da sie von Bewirtschaftungsmaß- den verschiedenen Fachgebieten von ganz ent- nahmen ausgeschlossen sind, welche die natür- scheidender Bedeutung. Bedanken möchte mich liche Entwicklung der Waldgesellschaft stören. in diesem Sinne bei all jenen, die an dieser Publi- kation mitgewirkt haben und wünsche, dass dieser Im Zuge der Ausweisung der ersten Naturwald- Veröffentlichung ein breites Interesse zukommt. reservate in Luxemburg im Jahre 2004, wurde ein ambitioniertes und umfassendes Monitoring- programm gestartet. Diese über einen größe- ren Zeitraum durchgeführte Untersuchung der Marco Schank Naturwaldreservate umfasst zwei größere Themen- Delegierter Minister für Nachhaltige gebiete. Mit der Waldstrukturaufnahme soll die Ent- Entwicklung und Infrastrukturen wicklung von Waldökosystemen dokumentiert und langfristig verfolgt werden. Die faunistischen und floristischen Untersuchungen haben ihrerseits zum Ziel, die charakteristischen Arten eines Naturwald- reservates zu erfassen und über Wiederholungs- aufnahmen die Sukzessionsabläufe zu verfolgen.
Marco Schank 06 07
Titel Inhalt
1. Einleitung 08 8. Die Totholzkäfer (Coleoptera) Enneschte Bësch
des Naturwaldreservates |
2. Beschreibung des „Enneschte Bësch“ (2007-2009) KÖHLER, F. 78 Naturwaldreservates Inhalt „Enneschte Bësch“ TOBES, R. 10 9. Gliedertiere, Schnecken und Würmer in Totholzgesieben 1. Einleitung 3. Waldstrukturaufnahme im Naturwaldreservat „Enneschte im Überblick Bësch“ (Arthropoda, Gastropoda, Text Annelida) (2007-2009) TOBES, R. & MURAT, D. 18 K ÖHLER, F.; DECKER, P.; DOCZKAL, D.; anièle MURAT FRITZ-KÖHLER, W.; GROH, K.; GÜNTHER, H.; 4. Untersuchung zur Fledermaus- HAAS, F.; HÖRREN, T.; KREUELS, M.; fauna im Naturwaldreservat MERTENS, W.; MUSTER, C.; J. NEU, P.; „Enneschte Bësch“ (2003) RÖMBKE, J. & ULITZKA, M. 136 DIETZ, M. & PIR, J. 22
10. Die Nichtblätterpilze 5. Die Fledermäuse (Chiroptera) des Naturwaldreservates des Naturwald reservates „Enneschte Bësch“ (2010) „Enneschte Bësch“ (2010) SCHULTHEIS, B. & ENGELS, J. 188 HARBUSCH, C. 34 11. Die Gefäßpflanzenflora und 6. Die Avifauna des „Enneschte Wald gesell schaf ten des Bësch“ - Ergebnisse einer Naturwald reservates Probeflächen untersuchung „Enneschte Bësch“ (2009) zur Waldentwick- lung innerhalb und außerhalb des Naturwald- WEVELL VON KRÜGER, A. 204 reservats. (2007) 12. Die Moose (Bryophyta) THONON, P. & SCHOPP-GUTH, A. 48 des Natur wal dreservates „Enneschte Bësch“ (2007) 7. Die Vögel (Aves) des Naturwaldreservates HANS, F. 224 „Enneschte Bësch“ (2010) 13. Die Flechten (Lichenes) ULLRICH, T.; KRUG, M. & BROCKAMP, U. 64 des Naturwald reservates „Enneschte Bësch“ (2009) EICHLER, M. & CEZANNE, R. 254 08 09
TitelEinleitung
Im Rahmen eines langfristig angelegten Beobach- Enneschte Bësch
tungsprogramms von Naturwaldreservaten ist die |
Erfassung und Dokumentation der Struktur der Populationen, die Veränderung der Artenzusam- mensetzung im Verlauf der natürlichen Entwicklung Einleitung eines Naturwaldreservates, sowie die Abschätzung der Wechselwirkungen zwischen den verschie- denen Untersuchungsgruppen von besonderem Interesse.
Um diesen verschiedenen Fragestellungen näher zu kommen, wurde ein Beobachtungsprogramm aufgestellt, das zum Ziel hat mit reproduzierbaren Methoden eine möglichst umfassende qualitative wie zum Teil auch quantitative Bestandesaufnahme der Artenzusammensetzung von Naturwaldre- servaten zu erreichen. Bei der folgenden Erst- aufnahme des Naturwaldreservates „Enneschte Bësch“ in Bartringen war es daher wichtig sich auf sinnvoll erfassbare Gruppen mit Indikatorfunk- tion zu konzentrieren. Die erste zoologische und botanische Untersuchung im Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“ fand im Zeitraum zwischen 2007 und 2010 statt.
Durch diese zielgerechte und intensive Untersu- chung konnten im Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“ Arten kartiert werden, die schon über eine längeren Zeitraum in Luxemburg nicht mehr nach- gewiesen wurden bzw. noch bis dato in Luxem- burg nie beschrieben wurden. Dieses Ergebnis unterstreicht die Wichtigkeit von aufwendigeren Untersuchungen auf gezielten Flächen, da nur auf diese Weise auch quasi sämtliche Arten der aus- gewählten Beobachtungsgruppen erfasst werden können. Die Resultate der verschiedenen Aufnah- men werden in den nachstehenden Kapiteln näher erläutert. Dabei wird drauf hingewiesen, dass alle botanischen Aufnahmen (Vegetation, Moose und Flechten) sowie die Inventur der Nichtblätterpilze auf dem Stichprobennetz der Waldstrukturauf- nahme beruhen, welche im Kapitel 3 der vorlie- genden Publikation kurz beschrieben wird. 10 11
1. Lage, Größe und Schutzzweck Länge und 49°35’ und 49°36’ Grad nördlicher Beschreibung des Breite. Im Gauß-Krüger Koordinatensystem für Das Naturwaldreservat hat eine Größe von 86,4 ha Luxemburg liegt der „Enneschte Bësch“ bei einem Naturwaldreservates „Enneschte Bësch“ und wurde durch die großherzogliche Verordnung Rechtswert von 72,09-73,47 und einem Hoch- (Auszug aus der Publikation: Resultate der Waldstrukturaufnahme - Enneschte Bësch vom 20. September 2005 ausgewiesen. wert von 72,52-74,10. Das Untersuchungsgebiet (TOBES et al. )) Es liegt südwestlich von Luxemburg zwischen Ber- erstreckt sich über die zwei Gemeinden Bertrange, Katastersektion Lorentzscheier C und Leudelange, Romain TOBES trange und Schléiwenhaff und umfasst den östlich des C.R. 163 gelegenen Teil des Waldgebietes Katastersektion Leudelange A (AEF 2003). „Enneschte Bësch“. Das Gebiet befindet sich
Der „Enneschte Bësch“ liegt im Natura Enneschte Bësch
im Zuständigkeitsbereich der Regionalabteilung | Luxemburg-Süd und der Regionalstelle Bertrange 2000-Gebiet „Bertrange Gréivelshaff- Bouferter- der Naturverwaltung. Die geografische Lage haff“ und überschneidet sich mit dem Naturschutz- befindet sich zwischen 6°3’ und 6°5’ Grad östlicher gebiet „Bertrange/Lei“ (AEF 2003).
Abbildung 1 Lage des Naturwaldreservats „Enneschte Bësch“. Beschreibung des Naturwaldreservates
Naturwaldreservatgrenze Bei einem Rundgang durch den „Enneschte gelegenen Waldteil haben die Eichen im Süden Bësch“ prägt sich das Bild einer ehemaligen ihren Wuchsvorsprung verloren und es zeigt sich Mittelwaldbewirtschaftung ein, deren durchge- ein überwiegend einschichtiges Waldbild. wachsene alte Eichen-Baumriesen besonders im In der Nähe der Fließgewässer tritt vermehrt wieder Nord-Westen zu erkennen sind. Unter dem Schirm die Eiche auf, die in ihrer Vitalität ebenfalls hinter der Eichen tritt durch den erhöhten Lichtdurchlass der Rotbuche zurückbleibt. Die Bestände im Kern- verstärkt Verjüngung auf. Im südlichen Teil des gebiet des „Enneschte Bësch“ sind zweischichtig Gebietes, zeigt sich, dass die Baumartenzusam- aufgebaut. Die Verjüngung ist hier flächig vorhan- mensetzung in Richtung Rotbuche wechselt. Im den und neben Rotbuche und Eiche sind auch Allgemeinen geraten die Eichen durch die Rot- Ahorn und Esche in einzelnen Verjüngungskegeln buchen, die in den Kronenraum hineinwachsen, anzutreffen. Fond topographique: Origine Cadastre: Droits réservés à l‘Etat du Grand-Duché de Luxembourg (2002) - Copie et reproduction interdites Fond unter Druck. Gegenüber dem im Nord-Westen 12 13
2. Waldbiotope 4.2 | Geologie und Geomorphologie 5. Vegetation und 6. Waldgeschichte Waldgesellschaften Als besonders geschützte Waldbiotope sind für Die tonigen Ablagerungen des Lias-Mergels 6.1 | Geschichte des den „Enneschte Bësch“ die Mardellen zu erwäh- bestimmen überwiegend den Untergrund des Das Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“ setzt „Enneschte Bësch“ nen: kleine Stillgewässer in abflusslosen Senken, Wuchsgebietes. Dazwischen finden sich immer sich fast ausschließlich aus Eichen-Hainbuchen- die sich auf den dichten, nässebeeinflussten wieder sandige Schichten mit Psilonoten- und und Buchenwäldern zusammen. Im Norden auf Bereits Ende des 18. Jahrhunderts hat der Böden entwickeln konnten. Es handelt sich z.T. um Macigno-Sandstein sowie Ölschiefer (AEF 1995). den feuchteren Standorten sind die Eichen- „Enneschte Bësch“ auf den Karten des „Comte de natürliche, durch Gipsauswaschung, entstandene Über das gesamte Naturwaldreservat verteilt finden Hainbuchenwälder mit einer üppigen Strauch- und Ferraris“ eine Waldsignatur. Wie aus der Abbildung 2 Geländemulden indenen sich Wasser aufgrund sich dunkelgraue, zum Teil etwas sandige Mergel Krautschicht vertreten. Im Süden, auf den etwas ersichtlich, handelte es sich jedoch nicht um ein
mit blättriger Struktur, die so genannten „Blätter- trockeneren Standorten, sind Perlgras-Waldmeister- geschlossenes Waldgebiet, da der Waldkomplex Enneschte Bësch einer darunter liegenden Stauschicht sammelt. | mergel“. Im südlichen und östlichen Teil sind die Buchenwälder anzutreffen. Sie sind mit etwa 28 % durch eine 300 m breite in Nord-Süd Richtung ver- Liasgesteine stellenweise von tertiären Lehmen der Waldfläche Luxemburgs die am weitesten ver- laufende Wiesenschneise durchschnitten wurde. 3. Zerschneidung übergelagert (AEF 2003). breitete Waldgesellschaft, wohingegen der Eichen- Die Böden im Wuchsbezirk „Südliches Gutland“ Hainbuchenwald landesweit nur mit 4 % vertreten Im Zweiten Weltkrieg diente der „Enneschte Das Wegenetz des Naturwaldreservats sind mittelschwere bis schwere, tonhaltige Böden ist (LCTF 2005). Bësch“ dem Militär als Übungsgelände. Ein Relikt „Enneschte Bësch“ beläuft sich auf 4.826 m, was mit mäßig bis starker Vernässung (AEF 1995). Im der damaligen Zeit sind die Schützengräben die im einer Wegedichte von rund 56 m/ha entspricht. Untersuchungsgebiet selbst kommen durch Stau- Bei einer Gesamtfläche von rund 86,4 ha hat das Bereich von „Helfent“ ausgehoben wurden. Neben der Zerschneidung durch Wege wird das nässeeinwirkung pseudovergleyte Parabraunerden Eichen-Hainbuchenwald (Primulo-Carpinetum) in Zwischen 1975 bis 1987 wurde ein dichtes, gut Untersuchungsgebiet von Entwässerungsgräben vor (AEF 2003). drei Ausbildungen mit einer Fläche von 54,3 ha befestigtes Waldwegenetz angelegt, um die durchzogen. Sie verlaufen hauptsächlich von Nord- Der Höhenunterschied im „Enneschte Bësch“ den größten Anteil im Naturwaldreservat. Dieser Teil anfallenden Holzmassen leichter aus dem Bestand ost nach Südwest und beeinflussen den natürlichen beträgt 35 m und reicht von 280 m ü. NN im Nord- des Gebiets ist überwiegend im Norden anzutref- schaffen zu können. Ende der 1970er Jahre Grundwasserhaushalt des Gebietes. Die Gräben osten bis 315 m ü. NN im Süden. Die durchschnitt- fen. Von den verbleibenden 32,1 ha sind 26 ha der wurden sowohl eine Kanalisations- als auch eine Beschreibung des Naturwaldreservates erreichen unterschiedliche Tiefen, sind jedoch nur liche Höhe liegt bei ca. 300 m ü. NN (MEV 2002). Waldgesellschaft Perlgras-Buchenwald (Melico- Hochspannungsleitung durch das Untersuchungs- in den Regenperioden Wasser führend (AEF 2003). Fagetum) in zwei Ausbildungen zuzuschreiben. gebiet verlegt. Mitte der 1980er Jahre wurden im Nach Aussage des zuständigen Revierförsters 4.3 | Klima Die restliche Fläche von 6 ha konnte keiner Wald- Rahmen des Wegebaues drei verlandete Mardel- SCHOMER wurde ein Graben im östlichen Teil des gesellschaft, sondern lediglich Bestandestypen len neu ausgehoben (AEF 2003). Gebietes im Jahr 2005 mit Erde verfüllt. Der „Enneschte Bësch“ ist mit einem durchschnitt- zugeordnet werden. lichen Jahresniederschlag von 788 mm (Zeitraum 6.2 | Forstliche Nutzungsgeschichte 1908-1967) im Vergleich zu Gesamt-Luxemburg 4. Naturräumliche und eher niedrig. In den letzten Jahren (Zeitraum Tabelle 1 Bestandestypen und Waldgesellschaften Der „Enneschte Bësch“ wurde historisch als Mit- im Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“ 1993-2002) fiel der durchschnittliche Jahresnieder- telwald genutzt: dabei blieben einzelne Oberhölzer standörtliche Einordnung (AEF 2003) schlag mit 860 mm jedoch etwas höher aus, was stehen, die lediglich bei Bedarf stammweise als Waldgesellschaften Größe (ha) 4.1 | Wuchsgebiet und Wuchsbezirk hauptsächlich durch höhere Niederschlagswerte in und Bestandestypen Bauholz eingeschlagen wurden. Das Unterholz den Wintermonaten bedingt ist. Die Lufttemperatur Primulo-carpinetum asperuletosum 46,1 wurde alle 15-30 Jahre flächig auf den Stock Der „Enneschte Bësch“ befindet sich im Wuchs- liegt im Jahresmittel bei 9,1 °C. Der kälteste Monat Primulo-Carpinetum asperuletosum 0,5 gesetzt und als Brennholz für die Kalkbrennöfen gebiet „Gutland“ und im Forstlichen Wuchsbezirk ist der Januar mit einer Durchschnittstemperatur nasse Variante und die Eisenverhüttung sowie in erheblichem „Südliches Gutland“ zwischen der Hochebene des von 1,2 °C (Zeitraum 1993-2002), der wärmste Primulo-Carpinetum ficario- 7,7 Maße von der Bevölkerung zum Heizen genutzt. Luxemburger Sandsteins und dem Minettebecken. Monat der Juli mit 17,9 °C (AEF 2003). asperuletosum var. typicum Die ehemalige Mittelwaldwirtschaft im „Enneschte Das Gelände des Naturwaldreservates fällt nach Melico-Fagetum aretosum 25,4 Bësch“ ist an den kurzschäftigen Stämmen, mit Nordnordwest leicht ab. Die muldenförmigen Täler Melico-Fagetum typicum 0,7 weit ausladenden, niedrig ansetzenden Kronen zu sind von zahlreichen Wasserläufen durchsetzt Stieleiche 3,2 erkennen (AEF 2003). (AEF 1995). Fichten, Tannen, Douglasien 1,7 Sträucher, gemischt 0,4 In der Zeit von 1946 bis 1965 wurden im „Enneschte Bësch“ verschiedene kleinere Nadel- Laubhölze, gemischt 0,4 baumaufforstungen durchgeführt, die heute teil- keine Angabe 0,3 weise noch vorhanden sind. In der Nachfolgezeit Summe 86,4 wurden die Nadelholzbestände mehr oder weniger systematisch durch Eichen-, Erlen- und Eschen- aufforstungen ersetzt. Aufgrund des Wechsels von der Brennholz- zur Stammholznutzung wurde die Eiche auf Kosten der Hainbuche gefördert. 14 15
Abbildung 2 Im Naturwaldreservat und an dessen Waldrändern Von 6 im Naturwaldreservat nachgewiesenen Das Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“ zur Zeit des „Comte de Ferraris“ Ende des 18. Jahrhunderts. kommen insgesamt 68 Vogelarten vor, davon Amphibienarten werden 5 in der Roten Liste nutzen mindestens 38 Arten den „Enneschte Luxemburgs aufgeführt (Tabelle 2-4). Bësch“ aktuell als Bruthabitat. 12 Vogelarten sind in der Roten Liste der Brutvögel Luxemburgs (WEISS, J. 1992) als gefährdet eingestuft (Tabelle 2-3). Aktuelle Beobachtungen liegen jedoch nur für Graureiher, Schwarzmilan und Mittelspecht vor. Enneschte Bësch
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Tabelle 2- Im Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“ nachgewiesene Fledermausarten AEF (2003)
Wissenschaftlicher Name Deutscher Name Rote Liste Luxemburg FFH ANHANG Nyctalus noctula Großer Abendsegler gefährdet IV Nyctalus leisleri Kleiner Abendsegler stark gefährdet IV Pipistrellus pipistrellus Zwergfledermaus Art der Vorwarnliste IV Myotis bechsteinii Bechsteinfledermaus stark gefährdet II + IV Myotis nattereri Fransenfledermaus stark gefährdet IV
Tabelle 3 Seltene und gefährdete Vogelarten im „Enneschte Bësch“ AEF (2003)
ART IM ANHANG I Beschreibung des Naturwaldreservates DER EUROPÄISCHEN Wissenschaftlicher Name Deutscher Name Rote Liste Luxemburg VOGELSCHUTZRICHTLINIE Accipiter gentilis Habicht gefährdet nein Accipiter nisus Sperber potenziell gefährdet nein
N Ardea cinerea Graureiher stark gefährdet nein 250 0 250 500 Meter NWR Grenze Carduelis spinus Erlenzeisig potenziell gefährdet nein Columba oenas Hohltaube gefährdet nein Topographischer Hintergrund: Carte de Cabinet des Pays-Bas Autrichiens levée à l’initiative du Comte de Ferraris, 1778, Autrichiens levée à l’initiative du Comte de Ferraris, Hintergrund: Carte de Cabinet des Pays-Bas Topographischer © 1965 Crédit communal (Belgique) Cuculus canorus Kuckuck gefährdet nein Dendrocopos medius Mittelspecht potenziell gefährdet potenziell gefährdet Milvus migrans Schwarzmilan stark gefährdet stark gefährdet Bei den Winterstürmen 1990/91 wurde im Unter- 7. Fauna Milvus milvus Rotmilan stark gefährdet stark gefährdet suchungsgebiet ein Fichtenbestand geworfen, Oriolus oriolus Pirol potenziell gefährdet nein sonstige größere Schäden blieben jedoch aus. 7.1 | Fledermäuse und Vögel Pernis apivorus Wespenbussard potenziell gefährdet potenziell gefährdet Auf Laubholz-Sturmwurfflächen sind Eschen- und Scolopax rusticola Waldschnepfe gefährdet nein Bergahornmischbestände aus Naturverjüngung Im Zuge der Ausweisung als Naturwaldreservat herangewachsen, die durch Pflanzung von Eschen wurde im „Enneschte Bësch“ eine Fleder- ergänzt wurden. mauskartierung durchgeführt. Dabei wurden Tabelle 4 Gefährdete Amphibienarten im Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“ AEF (2003) Zwischen 1994 und 2002 wurden auf kleiner 5 Arten festgestellt, von denen drei nach bis- Fläche Jungbestandspflege- und Durchforstungs- herigem Kenntnisstand in Luxemburg als stark ART IM ANHANG DER Wissenschaftlicher Name Deutscher Name Rote Liste Luxemburg HABITATDIREKTIVE maßnahmen durchgeführt. Insgesamt wurden gefährdet gelten (HARBUSCH et al. 2002). Die Bombina variegata in den Jahren 1994 bis 1997 etwa 2.135 Vfm Bechsteinfledermaus wird zudem im Anhang II des Gelbbauchunke stark gefährdet ja eingeschlagen. Seit 2002 werden keine Durchforst- Flora-Fauna-Habitats (FFH-) -Richtlinie der Europä- Triturus vulgaris Teichmolch potenziell gefährdet nein ungen und sonstige forstliche Maßnahmen mehr ischen Union aufgeführt. Die Arten zeigen insbe- Triturus alpestris Bergmolch Vorwarnliste nein im Untersuchungsgebiet durchgeführt sondere in den feuchten und reicher strukturierten Triturus helveticus Fadenmolch Vorwarnliste nein (SCHOMER 2006, mündl.). Eichenbeständen eine tendenziell höhere Aktivität Rana temporaria Grasfrosch Vorwarnliste nein und besiedeln abgesehen von der Zwergfleder- maus regelmäßig Baumhöhlen (Tabelle 2-2). 16 17
8. Wild und Jagd Das Untersuchungsgebiet „Enneschte Bësch“ 9. Zusammenfassung MEV (MINISTÈRE DE L‘ENVIRONNEMENT) HRSG. (2002): gehört zum Jagdlos Nr. 546 mit den Wildarten Reh- Naturwaldkonzept für Luxemburg, Biologisch Station Westen, 228 S. Die Jagd in einem Naturwaldreservat ist zwar ein wild, Rotwild und Schwarzwild. Es hat eine Fläche Das Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“ liegt künstlicher Eingriff in das Artengefüge des Waldes. von 481 ha und setzt sich aus Feld- und Waldjagd im Wuchsgebiet „Gutland“ und im Forstlichen TOBES, R.; WEVELL VON KRÜGER, A.; BROCKAMP, U. (2008): Naturwaldbericht Enneschte Bësch 2008, zusammen. Der „Enneschte Bësch“ ist dabei das Allerdings ist dieses Artengefüge das Produkt Wuchsbezirk „Südliches Gutland“ und umfasst Bd. 3. Resultate der Waldstrukturaufnahme. Forstverwaltung jahrhundertelanger menschlicher Beeinflussung einzige Waldgebiet des Jagdloses. Die Wilddichte eine Fläche von 86,36 ha. Die Zuständigkeit Luxemburg, 71S. und somit nicht mehr ursprünglich. Seit der Aus- im Untersuchungsgebiet ist insgesamt relativ liegt bei der Regionalabteilung Luxemburg-Süd WEISS J. (1992): Rote Liste der Brutvögel gering, da sich das Wild aufgrund der Besucher rottung von Wolf, Luchs und Bär fehlen zudem die der Naturverwaltung. Das Gebiet gehört zu den Luxemburgs (5. Fassung / Stand Herbst 1991). - natürlichen Feinde des Wildes. Die Jagd soll die viel außerhalb des Waldes aufhält. Gemeinden Bertrange und Leudelange. Der Regulus: Wissenschaftliche Berichte 10, S. 23-29.
fehlende natürliche Regulation der Wildpopulation Enneschte Bësch
„Enneschte Bësch“ wird für die Erholung der | ersetzen. umgebenden Bevölkerung genutzt. Mündliche Mitteilungen
SCHOMER, A., (2006): Revierleiter des Reviers Der Wald stockt größtenteils auf Parabraunerden, Bartringen. die durch Staunässe zur Pseudovergleyung tendie- ren. Auf diesen nässebeeinflussten Böden haben sich einige Mardellen ausgebildet. 11. Verzeichnis der Abbildungen Abbildung 3 und Tabellen Eichen-Hainbuchenwald im Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“ Der durchschnittliche Jahresniederschlag liegt bei 860 mm, die Lufttemperatur bei 9,1° C. 11.1 | Abbildungsverzeichnis Im Untersuchungsgebiet dominieren zwei Wald- gesellschaften: Im Norden ist auf einer Fläche Abbildung 1: Lage des Naturwaldreservats „Enneschte von rund 54 ha einen Eichen-Hainbuchenwald Bësch“...... 11 Beschreibung des Naturwaldreservates (Primulo-Carpinetum) vorzufinden. Im südlichen Teil des Untersuchungsgebietes ist auf 26 ha der Abbildung 2: Das Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“ zur Zeit des „Comte de Ferraris“ Ende des 18. Jahrhunderts. ..14 Perlgras-Buchenwald (Melico-Fagetum) bestan- desprägend. Das Bestandesbild lässt auf eine Abbildung 3: Eichen-Hainbuchenwald im Naturwald reservat ehemalige Mittelwaldbewirtschaftung schließen, „Enneschte Bësch“...... 16 mit einzelnen durchgewachsenen Mittelwald- stämmen und Kernwüchsen. 11.2 | Tabellenverzeichnis
Ende 2002 wurden die forstlichen Maßnahmen im Tabelle 1: Bestandestypen und Waldgesellschaften im Naturwaldreservat eingestellt und die dynamische Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“ AEF 2003...... 13 Entwicklung konnte ihren Lauf nehmen. Tabelle 2: Im Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“ nachgewiesene Fledermausarten AEF (2003)...... 15
Tabelle 3: Seltene und gefährdete Vogelarten im 10. Literaturverzeicnis „Enneschte Bësch“ AEF (2003)...... 15
AEF (ADMINISTRATION DES EAUX ET FORÊTS) Tabelle 4: Gefährdete Amphibienarten im Naturwald - HRSG., (1995): Naturräumliche Gliederung Luxemburg, r eservat „Enneschte Bësch“ AEF (2003)...... 15 EFOR 65 S.
AEF (ADMINISTRATION DES EAUX ET FORÊTS) HRSG., (2003): Ausweisungsdossier Naturwaldreservat Bertrange/ Enneschte Bësch, (BSW) Biologische Station Westen, unveröffentlicht, 164 S.
HARBUSCH, C.; E. ENGEL; J.B. PIR (2002): Die Fledermäuse Luxemburgs. - Ferrantia 33, HRSG: Musée National d‘Histoire Naturelle Luxembourg.
LCTF (LIGUE LUXEMBOURGEOISE DU COIN DE TERRE ET DU FOYER), (2005): Mein Taschenbuch 2005, 96 S. 18 19
1. Methodik der Regelmäßige Waldinventuren an permanent mar- Waldstrukturaufnahme im Überblick Waldstrukturaufnahme kierten Probekreisen ermöglichen Vergleiche über Romain TOBES, Danièle MURAT (Zusammenfassung aus der Publikation: Resultate mehrere Jahrzehnte und sichern so den Aufbau der Waldstrukturaufnahme - Enneschte Bësch von Entwicklungs-Zeitreihen. 2008 (TOBES et al. 2008)) Das Stichprobennetz vom NWR „Enneschte Da bei den botanischen Aufnahmen sowie bei der 2006 wurde die erste Waldstrukturaufnahme Bësch“ beinhaltet 54 Probekreise die in einem Inventur der Nichtblätterpilze des vorliegenden nach KÄRCHER et al. (1997) im Naturwaldreservat Raster von 50 x 100 m voneinander entfernt liegen Berichtes, die Stichprobepunkte der Waldstruktur- „Enneschte Bësch“ durchgeführt. Es handelt sich (Abbildung 1). Entlang den Wegen und der Natur-
aufnahme (WSA) benutzt wurden um die Unter- hierbei um ein Stichprobenverfahren, das zum Ziel waldreservat-Grenze wurde, aus Gründen der Ver- Enneschte Bësch
| suchungen durchzuführen, wird die Methode der hat Basisdaten über die Baumartenausstattung kehrssicherungspflicht, eine Pufferzone angelegt in Waldstrukturaufnahme sowie eine Zusammen- und Bestandesstruktur von Naturwaldreservaten zu der keine Probekreise enthalten sind. fassung der Hauptergebnisse in diesem Kapitel erheben und deren Entwicklung zu dokumentieren. vorgestellt.
Abbildung 1 Übersicht des Naturwaldreservates „Enneschte Bësch“ und Lage der Probekreise Waldstrukturaufnahme im Überblick
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 Photo aérienne IRC: Origine AEF (2006) Hansa Luftbild
Naturwaldreservatgrenze
WSA-Stichprobenpunkt N 100 0 100 200 300 Meter Wege 20 21
Die Probekreise haben eine Standartflächengröße 2. Ergebnisse der ersten stehendes Holz auf, bei der Stückzahl überwiegt Bergahorn, während die Traubeneiche fehlt. von 0,1 ha. Drei Probekreise wurden aufgrund der Waldstrukturaufnahme (WSA) deutlich das liegende. Insgesamt überwiegen Schäden durch Verbiss der Naturverjüngung sind hohen Individuenzahl (mehr als 100 Bäume) auf (Auszug aus der Publikation: Resultate der Totholz-Dimensionen zwischen 20 cm und 39 cm. insgesamt gering. Nur Hainbuche und Traubenei- 0,05 ha verkleinert. Die Gesamtaufnahmefläche Waldstrukturaufnahme - Enneschte Bësch 2008 Totholzreiche und totholzarme Probekreise sind che liegen über einem Verbiss von 5 %, wobei die liegt bei 5,25 ha. (TOBES et al. 2008)) relativ gleichmäßig über das Gebiet verteilt. Höhenklasse 11-150 cm am stärksten betroffen ist. Die durchschnittliche Waldstrukturdiversität Für jeden Stichprobepunkt wurde ein Stammver- Das Untersuchungsgebiet hat eine Größe von Die Traubeneichen haben mit 56 % den Hauptan- nach LINGENFELDER und WEBER (2001) liegt im teilungsplan erstellt, der einen Überblick über die 86,36 ha. Ein permanentes Netz von 54 Probekrei- teil am lebenden Vorrat und kommen mit 84 Ind./ha „Enneschte Bësch“ bei 2,37. Die Kreise errei- räumliche Verteilung der Baumarten innerhalb der sen im Raster von 50 m x 100 m wurde eingerich- vor. Sie sind hauptsächlich in den Höhenschichten chen überwiegend Werte zwischen 2,00-2,49. Die
Kreise ermöglicht. tet. Auf einer Stichprobenfläche von 5,25 ha wurden über 25 m (Ober- und Mittelschicht) mit hohen Evenness beträgt im Untersuchungsgebiet 0,89, Enneschte Bësch
| im Ganzen 2.142 Bäume aufgenommen, insgesamt Vorrats- und Stammzahlen vertreten. Die stärksten Strukturelemente sind also relativ gleichmäßig über Zusätzlich zur Waldstrukturaufnahme werden kommen 13 verschiedene Baumarten vor. Bäume (BHD 110 cm) im „Enneschte Bësch“ sind das Gebiet verteilt. Die höchsten Waldstrukturdi- möglichst zum gleichen Zeitpunkt Luftbildauf- ebenfalls Eichen. Rund 92 % des Traubeneichen- versitätswerte werden im Übergangsbereich vom nahmen durchgeführt. Diese Colorinfrarot (CIR)- Das Gesamtvolumen beträgt 396 Vfm/ha, davon volumens befindet sich in den oberen Höhen- Eichen- Hainbuchenwald zum Perlgras-Buchen- Ortholuftbilder liefern eine präzise, detailgetreue entfallen 99 % auf stehende Bäume, 1 % auf schichten über 25 m. Der größte Teil des Totholzes wald erreicht. und dauerhafte Momentaufnahme der Wälder zu liegendes Holz. Etwa 2 %, Biomasse entfallen besteht aus Eiche, vom stehenden Totholz macht einem bestimmten Zeitpunkt. Im Gegensatz zum auf Totholz, wobei die ZSG „beginnende - “ und sie sogar fast 100% aus. Abgestorbene Äste finden Neben den Waldstrukturindizes tragen Kleinstruk- Stichprobenverfahren ermöglicht die Interpretation „fortgeschrittene Zersetzung“ (ZSG 2 und 3) sich hauptsächlich an lebenden Traubeneichen, turen (bestimmte Wuchsformen, biotisch oder der Ortholuftbilder eine flächige Untersuchung und überwiegen. Hinsichtlich des Volumens teilt sich die in allen Totast-Klassen überwiegen. abiotisch hervorgerufene „Schäden“ sowie Wurzel- Beurteilung des gesamten Naturwaldreservates. das Totholz relativ gleichmäßig auf liegendes und teller) wesentlich zur Diversitätssteigerung in einem Weitere Hauptbaumarten sind Buche und Hain- Waldbestand bei. Bäume mit solchen „morpho- buche (28% bzw. 13,6 % des Vorrates des Leben- logischen Strukturen“ werden von der WSA-L Waldstrukturaufnahme im Überblick den Bestandes). Sie sind mit 139 und 132 Ind./ha erfasst und können sich in Naturwaldreservaten
Abbildung 2 nahezu gleich häufig und stammzahlmäßig sehr vom Menschen unbeeinflusst weiterentwickeln. Stammverteilungsplan des Probekreises Nr. 52 gut in den niedrigen BHD-Stufen bzw. in der Insgesamt wurden 506 Kleinstrukturen an leben- Höhenschicht <15 m (Unter- und Mittelstand) den und toten Bäumen aufgenommen, wobei die vertreten. Ihre Anzahl nimmt mit steigender Höhe Zwiesel am häufigsten vorgefunden wurden. stetig ab. Hinsichtlich des Vorrates hat die Buche allerdings ein weiteres Maximum in den oberen Höhenschichten >25 m, wo sich 88% des Buchen- 3. Literaturverzeichnis vorrates befindet. KÄRCHER, R.; WEBER, J.; BARITZ, R.; FÖRSTER, M.; SONG, X. (1997): Aufnahme von Waldstrukturen: Arbeits- In der Naturverjüngung kommen insgesamt anleitung für Waldschutzgebiete in Baden-Württemberg. 22 Gehölzarten vor mit einer durchschnittlichen -Mitt. FVA Baden-Württemberg 199, 57 S. Anzahl von 69.037 Ind./ha. Hainbuche und Buche LINGENFELDER, M.; WEBER, J. (2001): Analyse der Struktur- sind die häufigsten Baumarten, beide kommen in diversität in Bannwäldern, AFZ-Der Wald 13/2001, vielen Probekreisen des Naturwaldreservates vor S. 695-697 Probekreis- und besonders die Hainbuche erreicht in einzel- mittelpunkt TOBES, R.; WEVELL VON KRÜGER, A.; BROCKAMP, U. nen Probekreisen sehr hohe Dichten. Esche und (2008): Naturwaldbericht Enneschte Bësch 2008, Bäume lebend (BHD) Traubeneiche haben etwa die gleiche Stetigkeit in Bd. 3. Resultate der Waldstrukturaufnahme. Forstverwaltung Luxemburg, 71S. stehende liegende den Probekreisen, Bergahorn eine deutlich gering- 7 –15 ere. Die Jungwuchs-Höhenklasse <11 cm wird 16 – 25 26 – 35 insbesondere von Hainbuche aber auch von Esche 36 – 45 4. Verzeichnis der Abbildungen > 45 dominiert, Buche und Bergahorn erreichen gering- ere Werte, die Eiche kommt nur vereinzelt vor. In Bäume tot (BHD) 4.1 | Abbildungsverzeichnis stehende liegende der Höhenklasse 11-150 cm überwiegt wiederum 7 –15 die Hainbuche Rotbuche, Traubeneiche und Esche 16 – 25 Abbildung 1: Übersicht des Naturwaldreservates 26 – 35 sind dort mit etwas weniger als 2000 Ind./ha 36 – 45 nahezu gleich häufig vertreten. Auch in der Höhen- „Enneschte Bësch“ und Lage der Probekreise...... 19 > 45 N klasse >150 cm überwiegt die Hainbuche mit Abbildung 2: Stammverteilungsplan des Probekreises Nr. 52...... 20 Aufnahmedatum: Juni 2006 l Stichprobenkreis: 52 l Kreisgröße: 0,1 ha l Exposition: 350° deg 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Meter 935 Ind./ha, daneben kommt die Rotbuche Hangneigung: 8° deg l Bestandesaufbau: einschichtig l Bestandesschlußgrad: räumig/lückig 1:250 (417 Ind./ha) am häufigsten vor. Die Esche hat dort einen etwas höheren Anteil als der 23 22 23
Im Einzelnen sollen im Rahmen der Untersuchung Die Erfassung der Fledermäuse im Untersu- TitelUntersuchung zur Fledermausfauna folgende Punkte bearbeitet werden: chungsgebiet „Enneschte Bësch“ begann nach • Vorkommendes Artenspektrum, dem Laubaustrieb. Zur akustischen Bestimmung im Naturwaldreservat • Feststellen des Reproduktionszustandes der der vorkommenden Fledermäuse mit dem Fleder- Fledermausarten sowie maus-Detektor wurden folgende Bestimmungs- „Enneschte Bësch“ (2003) • Verfügbarkeit von Baumhöhlen. kriterien angewendet: Dr. Markus DIETZ, Jacques PIR • Hauptfrequenz, Klang, Dauer und Pulsrate Um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten der Fledermausrufe erfolgten die Erhebungen gemäß der Methodik • Größe und Flugverhalten der Fledermaus
der Untersuchungen in den Naturwaldreservaten • Allgemeine Kriterien wie Habitat und Enneschte Bësch
| „Laangmuer“, „Reif“ und „Bettembourger Wald“, Erscheinungszeitpunkt. die zwischen 2003 und 2007 (ITN 2007, 2006, 2003) durchgeführt wurden. Obwohl die Feldbestimmung und systematische Erfassung von Fledermausvorkommen mit Hilfe von Detektoren seit Anfang der 1980‘er Jahre 1. Einleitung 2. Material und Methoden zunehmend verbessert wurde (z.B. WEID 1988, LIMPENS & ROSCHEN 1995, PETTERSON 1993, Text Die hier aufgeführten Methoden orientieren TUPINIER 1996), können nicht alle Fledermausar- sich so weit möglich an den Grundsätzen für ten eindeutig mit dem Detektor bestimmt werden. Die Fledermäuse (Chiroptera) Die Fledermäuse (Chiroptera) die Forschung in Naturwaldreservaten, d.h. der Beispielsweise ist eine Unterscheidung der beiden Verhältnismäßigkeit von Aufwand und Ergebnis, Langohrarten (Plecotus auritus/austriacus) und der der standardisierten Wiederholbarkeit und der Bartfledermausarten (Myotis mystacinus/brandtii) möglichst schonenden, d.h. nicht beeinflussenden akustisch nicht möglich. Zudem erlauben Detektor- Wirkung auf die natürlichen Abläufe in den Gebie- nachweise keine Aussagen über Alter, Geschlecht ten (vgl. WINTER et al. 1999). Gearbeitet wurde und Reproduktion der Arten. Um Aussagen zum mit einer Methodenkombination aus akustischen Zustand der Population machen zu können, Erfassungen (3 Detektorbegehungen), Netzfang sind daher zusätzlich Netzfänge notwendig. Der (n=1), Telemetrie zur Bestimmung von Wochen- Fang der Tiere erfolgte mit Netzen, wie sie zum 1. Einleitung gruppen, etwa der Vögel oder der Käfer, fristete die stubenquartierbäumen und einer Baumhöhlen- Vogelfang verwendet werden. Bei dem im Wald Fledermausforschung aufgrund der methodischen kartierung. Aus unabänderlichen Gründen konnte durchgeführten Netzfang wurden etwa 90 m Netz Wald ist ein zentraler Lebensraum für die gesamte Schwierigkeiten ein Schattendasein. die Fledermauserfassung lediglich im Mai 2003 aufgestellt und während der gesamten Nacht von Artengruppe der Fledermäuse (KUNZ & LUMBSDEN durchgeführt werden. Beginn der Abenddämmerung bis in die frühen 2003, BOYE & DIETZ 2005). Mehr als die Hälfte der Vorliegend werden die Ergebnisse einer von der Morgenstunden von zwei erfahrenen und metho- Fledermausarten sind obligat auf Höhlen in Bäu- Forstverwaltung und der Biologischen Station Noch vor Beginn der Fledermauserfassung wurden disch geschulten Fledermauskundlern betreut, men angewiesen, und alle Arten nutzen den Wald Sicona in Auftrag gegebenen Untersuchung zur in der laubfreien Zeit die in Bereichen bis etwa um die Tiere sofort zu befreien. als Nahrungsraum (DIETZ 2007). In Luxemburg Fledermausfauna und zum Baumhöhlenangebot 30 m links und rechts aller Waldwege erkennbaren kommen 19 rezente Fledermausarten vor, weltweit in dem von bodenfeuchten Eichen-Hainbuchen- Baumhöhlen kartiert und mit Hilfe des Fernglases An den gefangenen Tieren konnte neben der sind rund 1.100 Fledermausarten beschrieben wäldern und nährstoffreichen Buchenwäldern einem Baumhöhlentyp zugeordnet. Kategorisiert exakten Art- und Altersbestimmung (adult/juvenil) (HARBUSCH et al. 2002, SIMMONS & CONWAY 2003). dominierten Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“ wurden Spechthöhlen, ausgefaulte Astabbrüche auch der Reproduktionszustand (bei : schwanger, Die Erforschung von Fledermäusen in Naturwaldre- vorgestellt. Die Ersterhebung sollte im Zuge des und Spalten sowie abstehende Rinde. Alle Wald- säugend, nicht-reproduktiv, bei : Paarungsbe- servaten ist als ein Beitrag zu sehen, den Kenntnis- Ausweisungsverfahrens zunächst die Schutzwür- wege wurden zweimal während unterschiedlicher reitschaft über Nebenhodenfüllung; vgl. RACEY stand von Fledermäusen in Wäldern zu verbessern digkeit des Gebietes belegen. Außerdem sollte sie Lichtsituationen bzw. Tageszeiten begangen. 1988) bestimmt werden. Die Tiere wurden zum und gleichzeitig die Auswirkungen der natürlichen als Grundlage für ein langfristiges Monitoring des Eine flächendeckende Baumhöhlenerfassung kompletten Vermessen und Bestimmen kurzzeitig Entwicklung auf die Fledermausvorkommen zu Schutzgebietes dienen, insbesondere im Hinblick war aufgrund der begrenzten Untersuchungszeit gehältert, bevor sie (besendert und) wieder frei dokumentieren. Anders als bei den seit Jahrhun- auf die Wirkung der natürlichen Dynamik ohne nicht möglich. Durch die Erfassung vom Weg aus gelassen wurden. derten durch viele Naturkundler untersuchten Tier- forstliche Maßnahmen. konnten rund 32% (27 ha) der untersuchten Wald- fläche kartiert werden. Dabei ist zu bedenken, dass Für die Ermittlung von Koloniestandorten wurde die Bäume nur von der Wegseite aus abgesucht einem reproduktiv aktiven Bechsteinfledermaus- wurden und zumindest ein Teilausschnitt auf der weibchen ein Minisender (Typ LB-2, Firma Holohil, Rückseite nicht einsehbar war. Kanada) mittels medizinischem Hautkleber (Firma 25 24 25
Skinbond) ins Rückenfell geklebt. Das Sender- 3. Ergebnisse Abbildung 2 gewicht betrug 0,4 g, d.h. es lag unter 5 % der Kartierte potentielle Quartierbäume (n=69) im Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“. Körpermasse des Tieres. Die Besenderung stellte 3.1 | Erfassung der Baumhöhlendichte somit für die Fledermaus keine gravierende Bela- Höhlenbäume vom Weg aus sichtbar stung dar (ALDRIDGE & BRIGHAM 1988). Mit ent- Im Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“ konnten 1-69 Bechsteinfledermausquartier sprechenden Empfangsgeräten (Yaesu-Empfänger beidseitig der offiziellen Wege in unregelmäßiger der Firma Wagener (Köln)) und 2-Element Yagi Verteilung 81 Baumhöhlen (Abbildung 1) in 69 Höh- Antennen (HB9CV) konnten die von den aktivierten lenbäumen (Abbildung 2) klassifiziert und proto- Sendern abgegebenen Signale über Distanzen von kolliert werden. Die klassifizierten Baumhöhlen
mehreren hundert Metern geortet werden. verteilen sich zu 61 % (n=50) auf Spechthöhlen, Enneschte Bësch
| zu 17,3 % (n=14) auf Astabbrüche sowie zu Die Ermittlung der von dem Sendertier tagsüber 14,8 % (n=12) auf Spalten. Abstehende Rinden- besetzten Quartiere erfolgte ähnlich dem „Homing- stücke machten 6,1 % (n=5) aller potentiellen in on the animal“ (MECH 1986, WHITE & GARROTT Fledermausquartiere im Gebiet aus. Bei den 1990). Dabei wird der genaue Aufenthaltsort der Spechthöhlen dominieren die von Fledermäusen besenderten Fledermaus bestimmt, indem man am häufigsten genutzten Bunt-/Mittelspecht- sowie zunächst der Richtung folgt, in die das Emp- Grün-/Grauspechthöhlen. Akustisch und optisch fangsgerät mit stärkstem Ton- sowie Displaysignal nachgewiesen wurden bei den Begehungen weist. Nach Annäherung an das Sendertier und Grün- und Grauspecht (Picus viridis und canus), Die Fledermäuse (Chiroptera) Die Fledermäuse (Chiroptera) damit einhergehender kontinuierlicher Zunahme Bunt- und Mittelspecht (Dendrocopos major und der Signalstärke kann die Genauigkeit der Peilung medius) sowie Schwarzspecht (Dryocopus martius). durch allmähliche Abschwächung des geräteinter- Die 69 aufgenommenen Höhlenbäume verteilen nen Vorverstärkers erhöht werden. Befindet sich sich auf 46 Eichen (Quercus robur und petraea) das Sendertier schließlich nur noch in sehr gerin- und 22 Buchen (Fagus sylvatica), die durchweg in gem Abstand zum Empfänger, kann die Exaktheit Beständen mit einem Alter deutlich über 100 Jahre der Signalwahrnehmung weiterhin mittels eines zu finden waren. Tendenziell waren etwas mehr N 0 100 200 Meter Attenuators gesteigert werden. Durch abendliche Höhlen in Eichen als in Buchen zu finden, als nach Ausflugzählungen wurde die Präsenz von Fleder- der Bestandeszusammensetzung im Untersu- mäusen in den telemetrisch bestimmten Quartier- chungsgebiet bei einer Gleichverteilung zu bäumen bestätigt. erwarten wäre.
Abbildung 1 Kartierte Baumhöhlentypen (n=81) im Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“. SSP = Schwarzspechthöhle.
45
40 Baumhöhlentyp 50
35 40 30 30 20 25 Anzahl 10 20 0 Anzahl Specht Astabbruch Spalt Rinde 15
10
5
0 Rinde Specht SSP Rinde Specht SSP Astabbruch Spalt Specht SSP
Dürrständer Kronenabbruch lebend Baumhöhlentyp Vitalität des Quartierbaums Hainbuche Eiche Buche 27 26 27
3.2 | Nachgewiesene Fledermausarten stark gefährdet eingestuft (HARBUSCH et al. 2002, Abbildung 3 Tabelle 1). Hierzu zählt die Bechsteinfledermaus Fledermausnachweise aus den Detektorbegehungen (n = 3) und dem Netzfang (n = 1) im Naturwaldreservat Bei den Untersuchungen konnten 68 Nachweise (Myotis bechsteinii) sowie der Kleine Abendsegler „Enneschte Bësch“. von fünf Arten mit dem Detektor und drei Bech- (Nyctalus leisleri) und die Fransenfledermaus steinfledermäuse mit Netzen festgestellt werden (M. nattereri). Vier der nachgewiesenen Arten (die Kleiner Abendsegler (Tabelle 2). Drei der fünf nachgewiesenen Arten sind Bechsteinfledermaus, die Fransenfledermaus und Großer Abendsegler nach bisherigem Kenntnisstand in Luxemburg als die beiden Abendseglerarten) sind obligate Baum- Bechsteinfledermaus höhlen bewohnende Arten, d.h. es ist zu erwarten, Fransenfledermaus dass sie in dem Gebiet regelmäßig Quartiere Zwergfledermaus
Tabelle 1 Schutzstatus nach Rote Liste Luxemburg aufsuchen. Die Telemetrie von einer weiblichen Enneschte Bësch
Netzfangstandort | und Habitat-Direktive (FFH-Richtlinie) der im Bechsteinfledermaus bestätigt diese Annahme für Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“ im Jahr Bechsteinfledermausquartier 2003 nachgewiesenen Fledermausarten. diese Fledermausart. In der einzigen Fangnacht RL L = Rote Liste Luxemburg, (06.05.03) verfingen sich drei Bechsteinfleder- FFH = Fauna-Flora-Habitat Richtlinie. mäuse im Netz, davon zwei adulte Weibchen und 3 Detktorbegehungen 6+7+8/5/2003 Kategorien der Roten Liste: Netzfang 6/5/2003 1 vom Aussterben bedroht, 2 stark gefährdet, ein adultes Männchen, in einem engen Zeitfenster, 3 gefährdet, V Arten der Vorwarnliste, G Gefähr- teilweise angelockt durch die Rufe der Artgenos- dung anzunehmen, aber Status unbekannt, sen. Die Zwergfledermaus ist eine überwiegend n derzeit nicht gefährdet (HARBUSCH et al. 2002). Gebäude bewohnende Art, die ihre Quartiere in Arten Gefährdung den nahe gelegenen Siedlungen aufsucht und den Die Fledermäuse (Chiroptera) Die Fledermäuse (Chiroptera) RL L Anhang FFH Wald hauptsächlich als Nahrungsraum nutzt. Bechsteinfledermaus 2 II+IV Myotis bechsteinii
Fransenfledermaus 2 IV N 0 100 200 Meter Myotis nattereri Kleiner Abendsegler 2 IV Nyctalus leisleri Großer Abendsegler 3 IV Nyctalus noctula Zwergfledermaus V IV Pipistrellus pipistrellus 3.3 | Stetigkeit der Vorkommen und über die gesamte Fläche des Naturwaldreservats relative Aktivitätsdichte (Abbildung 3), wobei die beiden Abendseglerarten vor allem in Waldrandnähe und in der Nähe eines Tabelle 2 Übersicht der Netzfang- und Detektorergebnisse im Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“ im Jahr 2003. Bei den akustischen Nachweisen dominierte mit Tümpels im Wald jagten. Die Flugnachweise der ART NETZFANG DETEKTOR- 64,7 % aller Kontakte die Zwergfledermaus. Am Bechsteinfledermaus und der Fransenfledermaus KONTAKTE zweithäufigsten war die Bechsteinfledermaus konzentrieren sich auf die feuchten Bereiche juv Geschl. undef. (17,6 %), gefolgt vom Großen Abendsegler (7,4 %), des Untersuchungsgebietes. Zwergfledermäuse Bechsteinfledermaus 2 1 0 0 3 12 zu vernehmen. Kleiner Abendsegler und Fran- bejagten das gesamte Untersuchungsgebiet in Myotis bechsteinii senfledermaus wurden mit drei bis vier Kontakten ähnlicher Intensität. Fransenfledermaus 0 0 0 0 0 3 (4,4-5,9 %) verhört. Die Nachweise verteilen sich Myotis nattereri Kleiner Abendsegler 0 0 0 0 0 4 Nyctalus leisleri Großer Abendsegler 0 0 0 0 0 5 Nyctalus noctula Zwergfledermaus 0 0 0 0 0 44 Pipistrellus pipistrellus gesamt 2 1 0 0 3 68 29 28 29
3.4 | Kommentierte Artenliste Fransenfledermaus Myotis nattereri Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus 4.2 | Fledermausvorkommen Fransenfledermäuse konnten mehrfach während Die Zwergfledermaus war die am häufigsten zu Allgemeine Informationen zu den Habitatan- der Detektorbegehungen in den feuchten Wald- registrierende Fledermausart im Untersuchungs- Mit fünf nachgewiesenen Fledermausarten sprüchen und der Verbreitung der einzelnen bereichen bestimmt werden. Ein Netzfang gelang gebiet, was neben der relativen Häufigkeit jedoch im „Enneschte Bësch“ weist das Untersuchungs- nachgewiesenen Arten sind bereits in den voran- nicht. Bei einer höheren Untersuchungsdichte ist auch an der Lautstärke der Ortungsrufe liegt. Die gebiet eine vergleichsweise geringe Diversität gegangenen Berichten (ITN 2003a, 2003b, 2006) jedoch mit weiteren Nachweisen zu rechnen, eine Art ist deutlicher wahrzunehmen als die beiden auf. Es wurden damit bislang in diesem Natur- gegeben worden. Deswegen wird an dieser Stelle Reproduktion im Bereich des Untersuchungsge- Myotis-Arten. Es ist davon auszugehen, dass sich waldreservat weniger Arten beobachtet als in den nur das Vorkommen im Untersuchungsgebiet bietes ist wahrscheinlich. im benachbarten Siedlungsraum Zwergfleder- Naturwald reservaten „Laangmuer“, „Petterner- erläutert. mauskolonien befinden und die Tiere regelmäßig besch“, „Bettenburg“, „Réif“ und „Grouf“
Kleiner Abendsegler Nyctalus leisleri das Untersuchungsgebiet als Nahrungsraum Enneschte Bësch (Tabelle 3, DIETZ & PIR 2009). | Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii Die Art konnte im Untersuchungsgebiet am nörd- nutzen. Die Art konnte bei allen drei Detektorbegehungen lichen Waldrand über den Feuchtwiesen sowie im Insgesamt sind 13 Fledermausarten in den und während des Netzfanges nachgewiesen Bereich eines Tümpels im Bestandesinnern beo- 4. Diskussion bisher untersuchten Naturwaldreservaten Luxem- werden. Die Flugnachweise beschränken sich auf bachtet werden. Hinweise auf genutzte Quartiere burgs nachgewiesen. In „Enneschte Bësch“ 4.1 | Untersuchungsdichte die feuchteren Bereiche des Untersuchungsge- ergaben sich nicht. Eine Besiedlung der Baum- wurden bislang auf gut 0,033 % (86 ha) der bietes. Durch den Netzfang konnten zwei adulte höhlen des Untersuchungsgebietes ist jedoch Landesfläche (258.600 ha) etwas mehr als 1/4 der Die hier vorgestellte Untersuchung hatte das Ziel, Weibchen und ein adultes Männchen gefangen anzunehmen. 19 in Luxemburg vorkommenden Arten nachgewie- die als Naturwaldreservat vorgesehene Fläche werden. Aufgrund der europaweiten Bedeutung sen. Mit der Bechsteinfledermaus (Myotis bech- im „Enneschte Bësch“ aus fledermauskundlicher der Bechsteinfledermausvorkommen wurde ein Großer Abendsegler Nyctalus noctula steinii), der Fransenfledermaus (Myotis nattereri) Sicht zu bewerten. Hierzu wurden halbquantitative Die Fledermäuse (Chiroptera) adultes Weibchen mit einem Telemetriesender Im Untersuchungsgebiet konnten lediglich einige und dem Kleinen Abendsegler (Nyctalus leisleri) Erfassungen zum Baumhöhlenangebot sowie versehen, um das Quartier nachzuweisen. Es Flugnachweise über den angrenzenden Wiesen konnten drei für Luxemburg stark gefährdete Arten Untersuchungen zur vorkommenden Fledermaus- konnte schließlich in einem Spechtloch einer alten erbracht werden. Aufgrund der Bestandesstruktur entdeckt werden. Zudem gelang der erste Nach- fauna durchgeführt. Aus Zeit- und Kostengründen Stieleiche (Quercus robur) im nördlichen Bereich und des Baumhöhlenangebotes ist jedoch mit weis einer Wochenstubenkolonie für die europa- beschränkte sich die Erfassung der Baumhöhlen des Untersuchungsgebietes gefunden werden genutzten Baumquartieren zu rechnen. Mehrfache weit besonders geschützte Bechsteinfledermaus auf die von den Wegen einsehbaren Flächen. (Abbildung 4). Das Ausflugsloch befand sich in einer Kontrollen vom Frühsommer bis in den Frühherbst in Luxemburg. Da bei den Erfassungen mit ver- Diese Probeflächenauswahl erfolgte deswegen, Höhe von etwa 12 m. Bei einer Ausflugszählung könnten eindeutige Hinweise für den Status der Art gleichsweise geringem Aufwand untersucht wurde, weil gerade im Bereich der Wege trotz einem konnten deutlich mehr als 40 ausfliegende Bech- im Untersuchungsgebiet ergeben. verdeutlicht dieses Ergebnis die hohe Bedeutung Nutzungsverzicht weiterhin Bäume gefällt wer- steinfledermäuse gezählt werden. Es handelte sich extensiv genutzter oder gänzlich aus der Bewirt- den, um der Verkehrswegesicherung Genüge zu hier um den ersten Nachweis einer Wochenstu- schaftung genommener Wälder für Fledermäuse. benkolonie für Luxemburg, die zudem noch eine leisten. Exakte Angaben zur Baumhöhlendichte des Gebietes ließen sich mit dieser Methode nicht bemerkenswerte Größe aufweist. In allen untersuchten Naturwaldreservaten wurden ermitteln, jedoch erlauben die Schätzwerte einen bisher die Fransenfledermaus (M. nattereri), der groben Vergleich mit anderen Untersuchungen. Große Abendsegler (N. noctula) und die Zwergfle- Die Erfassung der Fledermausfauna beschränkte dermaus (P. p i p i s t r e l l u s ) nachgewiesen. Die Bech- Abbildung 4 sich auf dreimalige Detektorbegehungen und steinfledermaus (M. bechsteinii) und der Kleine Jagdgebiet von Bechsteinfledermäusen (links) im Untersuchungsgebiet „Enneschte Bësch“ sowie der Quartierbaum einen Netzfang in der ersten Maihälfte. Dies ist ins- der Bechsteinfledermauskolonie (rechts). Die in der Eiche genutzte Spechthöhle befand sich in 12 m Höhe. Abendsegler (N. leisleri) konnten nur in jeweils gesamt eine zu geringe Intensität, um ein erschöp- einem Naturwaldreservat nicht gefunden werden. fendes Artenspektrum zu ermitteln (vgl. DIETZ & Die am seltensten angetroffenen Fledermausarten SIMON 2005). Um einen vollständigen Überblick sind die Große Hufeisennase (R. ferrumequinum), über die Fledermausfauna des Waldgebietes und die Wimperfledermaus (M. emarginatus) und deren Reproduktionsstatus zu bekommen wären die Breitflügelfledermaus (E. serotinus) die nur saisonal verteilt weitere Begehungen und Netz- in jeweils einem Gebiet nachgewiesen werden fänge notwendig. Allerdings ergaben sich bereits in konnten. den durchgeführten Nächten im Vergleich zu dem bisherigen Kenntnisstand der Waldfledermaus- fauna Luxemburgs bemerkenswerte Funde, wie z.B. der Nachweis der ersten Wochenstubenkolo- nie der Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii). Es ist davon auszugehen, dass bei einer höheren Untersuchungsdichte auf der rund 86 ha großen Untersuchungsfläche weitere Art- und Quartier- nachweise erfolgen würden. 31 30 31
Dass die Zwergfledermaus die am häufigsten 4.3 | Lebensraumqualität höhlen und natürliche Entwicklungsprozesse in Naturwaldzellen konnte sie eine Dichte von 15,7/ha anzutreffende Art in Luxemburg ist, wurde auch für Fledermäuse Folge einer Verletzung des Baumes angewiesen. finden. ZAHNER (2001) gibt für bewirtschaftete in der hier vorliegenden Untersuchung durch die Buchenwälder Dichtewerte von 4 - 11,2/ha gegen- häufigen Detektorkontakte bestätigt. Das Untersuchungsgebiet im „Enneschte Bësch“ Die Anzahl potenziell nutzbarer Höhlen sowie ihre über 15,2/ha und 34,6/ha in Buchenreservaten ist geprägt von weit über hundertjährigen Buchen- Qualität sind somit neben der Nahrungsdichte an. Für den Philosophenwald in Gießen, der 1987 Offensichtlich in seiner Dichte meist überschätzt und Eichenbeständen (Luzulo-Fagetum und Pri- entscheidende Kriterien für die Besiedlung von als Bannwald ausgewiesen wurde, konnte FRANK ist der Große Abendsegler (Nyctalus noctula). Im mulo-Carpinetum), die durch ihre unterschiedliche Wäldern durch Fledermäuse. Ihre Ausprägung wird (1997) eine Höhlendichte von 21/ha ausarbeiten. Gegensatz zu den meisten Fledermausarten ist vertikale Strukturierung und durch ihr Baumhöh- von unterschiedlichsten Faktoren, wie dem Alter Dieser Wert ist auch für das Untersuchungsgebiet die in der frühen Dämmerung fliegende Art auch lenangebot eine hohe Qualität als Nahrungs- und und den abiotischen Wuchsbedingungen (Klima, im „Enneschte Bësch“ in absehbarer Zeit realis-
optisch auffällig und beobachtbar. Der Kleine Wohnraum für Fledermäuse aufweisen. Boden) ebenso beeinflusst, wie von der vorkom- tisch, zumal die beiden Wälder sich in ihrer Struktur Enneschte Bësch
| Abendsegler wird dagegen bisweilen unterschätzt, menden Fauna und den durchgeführten Bewirt- sehr ähneln. da er optisch unauffälliger und akustisch schwie- Baumhöhlen erfüllen für ein breites Spektrum an schaftungsmaßnahmen. Letztere entscheiden riger zu bestimmen ist. Beide Abendsegler-Arten Tierarten vielfältige Lebensraumfunktionen. Wirbel- wesentlich über die Baumartenzusammensetzung, Entscheidend für die weitere Entwicklung konnten in annähernd allen Naturwaldreservaten tieren bieten sie vor allem Schutz gegenüber der die Struktur und das Alter eines Waldes. wird jedoch der Umgang mit dem Problem der nachgewiesen werden, nur im Gebiet „Pettern- Witterung und potenziellen Fraßfeinden, einigen Verkehrswegesicherung sein. Bereits jetzt sind besch“ wurde der Kleine Abendsegler nicht Arten dienen sie außerdem als Nahrungsdepot. Nach den Ergebnissen aus dem hessischen Höhlen bäume an den Wegrändern von Fällungs- beobachtet. Fledermäuse nutzen Baumhöhlen im Jahresverlauf Naturwaldreservateprogramm deutet sich an, arbeiten betroffen, die im Zuge der Verkehrswege- als Tagesschlafplatz, zur Aufzucht ihrer Jungtiere, dass durch die Pflege- und Nutzungshiebe in sicherung durchgeführt werden. Bei der derzeitigen Bartfledermäuse wurden bislang in vier der sechs als Balz- und Zwischenquartier sowie während des bewirtschafteten Vergleichsflächen die Baumhöh- Wegedichte wird eine konsequente Umsetzung der Die Fledermäuse (Chiroptera) Die Fledermäuse (Chiroptera) untersuchten Flächen nachgewiesen. Bei den Winterschlafs. Für mehr als die Hälfte der 19 in lendichte gegenüber den Totalreservaten deutlich Verkehrswegesicherung durch Fällung der „Gefah- beiden Naturwaldreservaten ohne Bartfledermaus- Luxemburg nachgewiesenen Arten sind Baum- niedriger ist (DIETZ 2002). renbäume“ das Baumhöhlenangebot reduzieren. nachweise handelt es sich um „Enneschte Bësch“ höhlen obligate Rückzugsorte. Bislang deutet sich Sinnvoller ist ein Wegnehmen der abgestorbenen und „Réif“. In „Petternbesch“ liegen von Bartfle- an, dass mit zunehmendem Alter von Laub- und ZAHNER (2001) zeigt für Bayern auf, dass in und über den Weg hängenden Äste mit Hilfe eines dermäusen nur Detektornachweise vor, so dass Laubmischwaldbeständen die Bedeutung für den untersuchten Buchenwaldreservaten ohne Baumsteigers. Bei komplett abgängigen Bäumen dort keine Unterscheidung der Großen und Kleinen Fledermäuse wächst. Sie entwickeln generationen- forstliche Nutzung die Gesamtbaumhöhlendichte könnte die gesamte Krone gekappt werden und Bartfledermaus (Myotis brandtii und M. mystacinus) übergreifende Nutzungstraditionen, wobei jahr- deutlich größer ist als in bewirtschafteten Wäldern. als Totholz im Bestand verbleiben. Der Stammrest erfolgen konnte. Die Große Bartfledermaus ist zehntelang die gleichen Höhlen aufgesucht und HOHLFELD (2001) verweißt auf die in Bannwäldern kann als stehendes Totholz noch lange Jahre als für Luxemburg als sehr selten anzusehen. Im RFI permanent neue entdeckt werden (DIETZ 1998). Da gegenüber Wirtschaftswäldern Baden-Württem- Höhlenbaum dienen und für die Nahrungsbeschaf- „Enneschte Bësch“ konnte sie wie auch in den Fledermäuse nicht in der Lage sind sich selbstän- bergs deutlich höhere Zahl an Baumhöhlen. Ent- fung z.B. des Mittelspechtes von hoher Bedeu- übrigen Naturwaldreservaten noch nicht gefangen dig Wohnraum zu schaffen, sind sie auf Specht- sprechend konnte er in Bannwäldern eine höhere tung sein. Eine Information für die Besucher des werden. Zahl an baumhöhlenbewohnenden Vogelarten Gebietes auf den Parkplätzen sowie eine offensive nachweisen. Der Anteil an Höhlenbrütern ist nach Öffentlichkeitsarbeit mit Exkursionen zur Fleder- ZAHNER (2000) somit ein Indikator für höhlenreiche maus- oder Gesamthöhlenfauna des Gebietes Tabelle 3 Übersicht über die in den verschiedenen luxemburgischen Naturwaldreservaten nachgewiesenen Fledermaus- und alte Wälder. könnte die Akzeptanz der Maßnahmen steigern. arten in den Untersuchungen der Jahre 2003 – 2007.
ART GEBIET 4.4 | Perspektive und Eine weitere Schutzmaßnahme für die vorkom- Bettemburg Enneschte Bësch Réif Laangmuer Pëttenerbësch Grouf Schutzmaßnahmen menden Fledermausarten, und hier im Besonderen Bechsteinfledermaus • • • • • der Bechstein- und Fransenfledermaus, ist der Großes Mausohr • • • • Perspektivisch ist zu erwarten, dass im Naturwald- Erhalt der Bodenfeuchte und der damit verbun- Große Hufeisennase • reservat im „Enneschte Bësch“ die Baumhöhlen- denen feuchten Eichenwälder. Die vorhandenen Wimperfledermaus • dichte weiter ansteigt. Bisher entspricht die von Entwässerungsgräben sollten aus diesem Grunde Bartfledermaus unbest.* • • • • den Wegen aus protokollierte Baumhöhlendichte zumindest teilweise geschlossen werden. Da der Braunes Langohr • • 4-5 Höhlen pro ha. Geht man davon aus, dass Aktionsraum der nachgewiesenen Bechsteinfleder- auf der vom Weg aus nicht sichtbaren Seite der Breitflügelfledermaus • mauskolonie nach dem derzeitigen Literaturkennt- Bäume noch einmal die gleiche Zahl zu finden ist, nisstand (KERTH et al. 2002) deutlich über das Fransenfledermaus • • • • • • so bekommt man Schätzwerte von 8-10 Höhlen Untersuchungsgebiet hinausgeht, sollten auch die Großer Abendsegler • • • • • • pro ha. NOECKE (1991) ermittelte in bewirtschaf- angrenzenden Waldbereiche schonend bewirt- Kl. Bartfledermaus • • • teten Buchenbeständen Nordrhein-Westfalens eine schaftet werden, d.h. z.B. Einzelstammnutzung, Kleiner Abendsegler • • • • • Höhlendichte zwischen 5,7 – 7,1/ha für die Alters- keine kurzzeitigen Änderungen der Waldstruktur Rauhautfledermaus • • • klassen von 125 – 179 Jahre. In vergleichbar alten und keine Erhöhung des Nadelholzanteils. Wasserfledermaus • Zwergfledermaus • • • • • • Arten (Individuen) 9 5 9 7 6 9
* Eine akustische Unterscheidung der beiden Arten ist nicht möglich. 33 32 33
Da die Einrichtung von Naturwaldreservaten auch 7. Literatur KERTH, G., WAGNER, M. & B. KÖNIG (2002): Habitat- und 8. Verzeichnis der Abbildungen der Ökosystemforschung dienen kann, empfiehlt Quartiernutzung bei der Bechsteinfledermaus: Hinweise für den Artenschutz. – Schriftenr. Landschaftspflege Naturschutz und Tabellen es sich, das Untersuchungsgebiet in regelmäßigen AHLÉN, I. & BAAGOE, H.J. (2000): Use of ultrasound detec- 71: 99-108, HRSG: Bundesamt für Naturschutz, Bonn. tors for bat studies in Europe: experiences from field identi- Zeiträumen weiter zu beobachten (z.B. Baumhöh- 8.1 fication, surveys, and monitoring. – Acta Chiropterologica 1 KUNZ, T.H. & LUMBSDEN, L.F. (2003): Ecology of cavity | Abbildungsverzeichnis lenangebot, Höhlenbrüterdichte, Fledermausvor- (2): 137-150, Warschau. and foliage roosting bats. In: KUNZ TH (ed.) Ecology of bats. kommen, Totholzfauna). Plenum Publishing, New York, S. 3-89. BIOLOGISCHE STATION WESTEN (2002): Naturwaldkonzept Abbildung 1: Kartierte Baumhöhlentypen (n=81) im Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“. SSP = Schwarz- für Luxemburg. – Unveröffentl. Gutachten im Auftrag des LIMPENS, H.J.G.A. & ROSCHEN, A. (1995): Bestimmung spechthöhle...... 24 Ministère de L‘Environnement. Olm. S. 188 – 190. der mitteleuropäischen Fledermausarten anhand ihrer Rufe. 5. Zusammenfassung Kassette mit Begleitheft, HRSG.: NABU-Umweltpyramide Abbildung 2: Kartierte potentielle Quartierbäume (n=69) BOYE, P., DIETZ, M. & WEBER, M. (1999): Fledermäuse und Bremervörde. Enneschte Bësch
Fledermausschutz in Deutschland. - HRSG.: Bundesamt für im Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“...... 25 | Für das Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“ Naturschutz, 110 S., Bonn. MITCHELL-JONES, A. J., AMORI, G., BOGDANOWICZ, W., Abbildung 3: Fledermausnachweise aus den Detektor- wurden im Mai 2003 Untersuchungen zur Fleder- KRYŠTUFEK, B., REIJNDERS, P. J. H., SPITZENBERGER, F., begehungen (n = 3) und dem Netzfang (n = 1) im BOYE, P. & DIETZ, M. (2005): Development of Good Practice STUBBE, M., THISSEN, J. B. M., VOHRALÍK, V. & ZIMA, J. mausfauna durchgeführt. Durch drei Detektor- Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“...... 27 Guidelines for Woodland Management for Bats. Report to (1999): The Atlas of European Mammals. – London (Acade- begehungen sowie einen Netzfang wurden fünf The Bat Conservation Trust, 98 pp. mic Press). 496 p. Fledermausarten nachgewiesen. Drei Arten sind in Abbildung 4: Jagdgebiet von Bechsteinfledermäusen (links) im Untersuchungsgebiet „Enneschte Bësch“ sowie DIETZ, M. (1998): Habitatansprüche ausgewählter Fleder- NOEKE, G. (1991): Abhängigkeit der Dichte natürlicher Luxemburg stark gefährdet, darunter die Fran- der Quartierbaum der Bechsteinfledermauskolonie (rechts). mausarten und mögliche Schutzaspekte. - Beiträge der Baumhöhlen von Bestandesalter und Totholzangebot. – Die in der Eiche genutzte Spechthöhle befand sich in senfledermaus, der Kleine Abendsegler und die Akademie 26, HRSG: Akademie für Natur- und Umweltschutz NZ NRW Seminarberichte 10: 51-53. Bechsteinfledermaus. Baden-Württemberg: 27-57, Stuttgart. 12 m Höhe...... 29 PETTERSON, L. (1993): Ultrasound detectors: different DIETZ, M. & SIMON, M. (2005): Fledermäuse. In: Methoden 8.2 techniques, purposes and methods. In: Proceedings of the | Tabellenverzeichnis Die Fledermäuse (Chiroptera) Mit dem Nachweis von fünf Fledermausarten zur Erfassung von Arten der Anhänge IV und V der Fauna- First European Bat Detector Workshop, HRSG.: K. KAPTEYN, Flora-Habitat-Richtlinie. Eds: A. DOERPINGHAUS, C. EICHEN, im Untersuchungsgebiet, ergab sich im RFI Netherlands Bat Research Foundation, Amsterdam. Tabelle 1: Schutzstatus nach Rote Liste Luxemburg H. GUNNEMANN, P. LEOPOLD, M. NEUKIRCHEN, J. PETERMANN, und Habitat-Direktive (FFH-Richtlinie) der im Naturwald- „Enneschte Bësch“ eine geringere Artendiversität E. SCHRÖDER, Naturschutz und Biologische Vielfalt 20: 318 PFEIFFER, R. & PIR, J.B. (1994): Erster gesicherter reservat „Enneschte Bësch“ im Jahr 2003 nachgewie - – 373. als in allen anderen Naturwaldreservaten Luxem- nachweis des Kleinen Abendseglers (Nyctalus leisleri, KUHL senen Fledermausarten...... 26 burgs. Jedoch wird das ca. 86 ha große Gebiet 1818) für Luxemburg (Mammalia, Chiroptera). – Bulletin de la DIETZ, M. (2007): Fledermäuse in hessischen Naturwaldre- Société des Naturalistes Luxembourgeois 95: 209 – 213. Tabelle 2: Übersicht der Netzfang- und Detektor - von einer der größten in Luxemburg nachgewie- servaten. Ergebnisse fledermauskundlicher Untersuchungen ergeb nisse im Naturwaldreservat „Enneschte Bësch“ in hessischen Naturwaldreservaten. Mitteilungen der hes- senen Bechsteinfledermauskolonien (Myotis bech- RACEY, P. A. (1988): Reproductive assessment in bats. In: im Jahr 2003...... 26 steinii), die aus über 40 adulten Weibchen besteht, sischen Landesforstverwaltung 43: 1 - 70. Ecological and behavioural methods for the study of bats. Hrsg.: Th. H. KUNZ. S. 31-45. Smithsonian Institution Press, Tabelle 3: Übersicht über die in den verschiedenen als Lebensraum genutzt. DIETZ, M. & PIR, J.B. (2009): Die Fledermäuse (Chiro- Washington D.C. & London. luxemburgischen Naturwaldreservaten nachgewiesenen ptera) des Naturwaldreservates „Laangmuer“. In: MURAT D. Fledermausarten in den Untersuchungen der Jahre (Schriftl.): Zoologische und botanische Untersuchungen Neben der Bechsteinfledermaus kommen zudem SIMMONS, N. B. & CONWAY, T. M. (2003): Evolution of 2003 – 2007...... 30 „Langmuer“ 2007-2008. Naturverwaltung Luxemburg: 227 ecological diversity in bats. In: Ecological and behavioural auch die Fransenfledermaus (Myotis nattereri) und S.: 22-33. methods for the study of bats. Hrsg.: Th. H. KUNZ & M. B. der Kleine sowie der Große Abendsegler (Nyctalus FENTON. S. 493-535. University of Chicago Press, London. FRANK, R. (1997): Zur Dynamik der Nutzung von Baum- leisleri und noctula) als typische Baumhöhlenbe- höhlen durch ihre Erbauer und Folgenutzer am Beispiel TUPINIER,Y. (1996): Die akustische Welt der europäischen wohner im „Enneschte Bësch“ vor. Als eine im des Philosophenwaldes in Gießen an der Lahn. – Vogel Fledermäuse. HRSG.: Société Linnéenne de Lyon. Editions Wald typischerweise nach Nahrung suchende und Umwelt, Zeitschrift für Vogelkunde und Naturschutz in Sittelle, Mens, 136 S. Hessen 9: 59-84. weitere Art wurde die Zwergfledermaus (Pipistrellus WEID, R. (1988): Bestimmungshilfe für das Erkennen euro- pipistrellus) nachgewiesen. HARBUSCH, C.; ENGEL, E. & PIR, J.B. (2002): Die Fleder- päischer Fledermäuse – insbesondere anhand der Ortungs- mäuse Luxemburgs. - Ferrantia 33, HRSG: Musée national rufe. – Schriftenreihe Bayer. Landesamt für Umweltschutz 81: d‘histoire naturelle Luxembourg, 156 S.. 63 – 71, München.
6. Dank HOHLFELD, F. (2001): Ornithologische Untersuchungen im WINTER, et al. (1999): Programm zur Untersuchung der Bann- und Wirtschaftswald Bechtaler Wald 1994/1999. – Abh. Fauna in Naturwäldern. IHW-Verlag, 61 S. Ber. Mus. Heineanum 5: 59-78. Der Forstverwaltung sei für die Finanzierung der ZAHNER, V. (2000): Vogelwelt in Buchen-Naturwaldreserva- Studie herzlich gedankt. INSTITUT FÜR TIERÖKOLOGIE UND NATURBILDUNG (2003): ten. – NUA Seminarbericht 4: 147 - 154. Untersuchung zur Fledermausfauna und Baumhöhlendichte im potenziellen Naturwaldreservat „Bettemburger Wald“. Anschrift der Verfasser: ZAHNER, V. (2001): Strategien zum Vogelschutz im Baye- Unveröffentl. Gutachten im Auftrag der Biologischen Station rischen Staatswald: Zukunft oder Auslaufmodell. – Abh. Ber. Markus DIETZ, Jacques PIR Westen, 23 S. Mus. Heineanum 5: 23-29.
INSTITUT FÜR TIERÖKOLOGIE UND NATURBILDUNG (2006): Institut für Tierökologie und Naturbildung Erfassung der Fledermausfauna im geplanten Naturwald- Altes Forsthaus, Hauptstrasse 30 reservat Réif bei Wellenstein unter besonderer Berück- 35321 Gonterskirchen sichtigung der Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii. Unveröffentl. Gutachten im Auftrag der Forstverwaltung Tel.: 06405-500283 Luxemburg, 24 S. Fax.: 06405-501442 Mail: [email protected] www.tieroekologie.com Dr. Christine Naturwald Die Fledermäuse (Chiroptera) des der Forstverwaltung erfasst(AEF 2003). Dabei Ausweisungsverfahrens imJahre2003Auftrag Naturwaldreservates wurdebereitsimZugedes großen Waldgebietes. DieFledermausfauna des Es istBestandteileinesmehralsdoppeltso und BertrangehateineGrößevon86,4ha. liegt zwischendenOrtschaftenLeudelange Das Naturwaldreservat„EnneschteBësch“ 1. Einleitung H ARBUSC H reservates„EnneschteBësch“(2010) rung inderArtenzusammensetzungbelegen. Aktivitätszeit beinhaltensowieeventuelleVerände Erfassung dieserTiergruppe überdiegesamte fanden, solltedievorliegendeUntersuchungeine Rahmen undmiteingeschränkterMethodikstatt Untersuchungen ineinemzeitlicheingegrenzten wurden fünfFledermausartenfestgestellt.Dadiese
- - & nicht eindeutigbestimmbarseinkönnen(A Arten ähnlicheRufe,dieauchbeiderLautanalyse situationen bewirkenbeidiesennahverwandten Myotis bleibt jedochbeiderBestimmungkleinen somit inderRegelbestimmtwerden.Vorsicht Fledermäuse sindartspezifischunddieArtkann Laute umgewandelt.DieseUltraschalllauteder mittels einesUltraschall-Detektorsinhörbare Die UltraschalllautejagenderFledermäusewerden 2.1. zu erhalten. Unter vollständigen ÜberblicküberdieNutzungdes Fleder drei verschiedeneMethodenderErfassungvon Bei dervorliegendenUntersuchungwurden 2. bloßem Ohrmöglich. DieLautewerdenalswave ist dieUnterscheidungeiniger Arten schonmit genau erkanntwerdenundbei einigerErfahrung frequenz undFrequenz dermaximalenEnergie Rufdauer, RuftypoderFrequenzgang mitEnd nungssystem könnenDetailseines Rufeswiez.B. verlangsamt wiederzugeben.MitdemZeitdeh Flash Cardaufzuzeichnenund10-oder20-fach Möglichkeit, Ultraschalllauteaufeinerinternen dehnung (timeexpansion).Zusätzlichbestehtdie Frequenzmischung (Heterodyne) undderZeit der Frequenzteilung (Frequency division),der Das Modell Fa. Petterssen Elektronik,Schweden,eingesetzt. In dervorliegendenStudiewurdeeinDetektor mung inderHand. rufenden ArteneignensichNetzfängezurBestim mindestens 20mreichen.ZumNachweisderleise Arten, derenUltraschallrufeübereineDistanzvon des Detektorsbeschränktaufrelativlautrufende P. das BrauneundGraueLangohr( ( Große BartfledermausundNymphenfledermaus unterscheidbar sind.DiessinddieArtenKleine, über dieRufanalysenursehrschwervoneinander Darüber hinausgibtesArtengruppen,dieselbst bar, wennsieimWald jagen(B ( ( Myotis mystacinus,M.brandtii,alcathoe M. M. daubentonii
austriacus B
| Ultraschall-Detektor: AAGØE bechsteinii Material undMethoden suchungsgebietesimLaufeeinerSaison -Arten geboten.ÄhnlicheJagd-undStruktur mausartenangewendet,umeinenmöglichst 1999).Soz.B.sindWasserfledermaus ). SomitisteinesinnvolleAnwendung D-1000x ) kaumvoneinanderunterscheid ) undBechsteinfledermaus beinhaltetdieMethoden ARA Plecotus auritus, T AUD 2005). ), sowie HLÉN
-
- - -
- - leichter verfangen. DieNetzewerdenständig untergeordnete Rollespieltund dieTiere sich dächtnis beflogen,sodassdie Echoortungeine als Flugstraßegenutztundnach ihremOrtsge gespannt. Leitlinienwerdenoft vonFledermäusen Arten; hierwerdendieNetzeentlang derUferlinie sind ebenfallsbevorzugteJagdgebietefürmehrere geeignete Standorteherausgestellt.Wasserflächen wege oder-ränderundSchneisenalsbesonders sich lichteWäldermitlichtemUnterwuchs,Wald Fledermäusen gab.Generellhabensich Hinweise aufJagdgebieteoderFlugroutenvon an deneneszuvorbeiderDetektorkartierung reicher UmgebungaufgebautundanStandorten, rig. Netzewerdendeshalbbevorzugtinstruktur Ultraschallorientierung derFledermäuseschwie Netzfänge imGeländesindwegenderpräzisen 2.2. dauerten inderRegel3-4Stunden. ca. einehalbeStundevorSonnenuntergangund undTemperaturenkein starkerWind über10°C) begannen beigutemWetter (d.h.keinRegen, Dämmerungszeit gutmöglich.DieBegehungen obachtungen ergänzt.Dieswarvoralleminder führt. SiewurdensoweitmöglichdurchSichtbe wurden zwischenAprilundAugust2010durchge Die DetektorbegehungenimEnneschteBësch Radien kreisenkann. können, odereinTier anderselbenStelleinkurzen Tiere anderselbenStelle inweitenRadienkreisen Rufe nichtunterscheidbarsindundsomehrere ben ergeben,daIndividueneinerArtdurchihre sen könnenkeinegesichertenquantitativenAnga Vorbeiflüge/Kontakte dieserTiere. Detektoranaly der nachgewiesenenMindestanzahlgehörten angegebene Anzahl einer Fledermausart entspricht enthaltsdauer imJagdgebietzuermöglichen.Die und BeobachtungderArtenzuFlughöheAuf wird angehalten,umeinegenaueIdentifizierung oder aufWegen abgelaufen.BeijedemRufkontakt werden Streckenz.B.entlangvonWaldrändern Rufkontakt entsteht.BeiderTransektkartierung haltsdauer aneinemStandort10min.,fallskein beträgtdieminimaleAufent der Punktkartierung Punkt- unddieTransektmethode eingesetzt.Bei Zur KartierungmitdemDetektorwurdedie und dargestelltwerden. der speziellenSoftwareBatSound3.0analysiert File gespeichertundkönnenanschließendmittels | Netzfänge
------34 35
Die Fledermäuse (Chiroptera) | Enneschte Bësch anlagen, Köln). (Bezugsquelle Fa. AndreasWagener Telemetrie 2 Receiver Yaesu FT-290R IIundYaesu VR-500, umfasste folgendeGeräte: Die beideneingesetztenTelemetrie-Anlagen Tiere dieGrößederKolonie zubestimmen. und durchAuszählenderabendsausfliegenden den, umdieWochenstubenquartiere aufzufinden Zielarten solltenmiteinemSenderversehenwer Netzfang gefangenelaktierendeWeibchen dieser die MethodederTelemetrie angewandt.Beim besonders gefährdetenoderseltenenArtenwurde Zum NachweisvonWochenstubenquartieren der 2.3. fänge sind nicht gefangenwurden.DieStandortederNetz und dabeiwurdenauchArtennachgewiesen,die der NetzfangstandortmitdemDetektorüberwacht und dauertenca.5-6Stunden.Gleichzeitigwurde Die NetzfängebegannenmitSonnenuntergang und gefangeneTiere schnellbefreienzukönnen. um diegroßenNetzlängenständigüberwachen fänge wurdenimmermit2Personen ausgeführt, ca. ort unddenvorhandenenMöglichkeitenwurden Fledermäuse ungefährlichersind.JenachStand feinen Maschenweitenochweicherundfür (3 mx6,9und12m)zumEinsatz,diemitihrer 12 und unterschiedlicherLänge(2,5mx7,9 70/2 DeniermiteinerMaschenweitevon16mm Für denNetzfangwurdenJapannetzederStärke Tiere andenFußkrallen mitNagellackmarkiert. zuerkennen,werdenallegefangenen Wiederfänge werden dieTiere sofortwiederfreigelassen.Um armlänge undGewichtaufgenommen.Danach Nebenhodenfüllung), undKörpermaßewieUnter duktiv /beiMännchen:Paarungsbereitschaft über tragend, laktierend,postlaktierend,nichtrepro der reproduktiveZustandbestimmt(beiWeibchen: Art, dasAlter(adult/juvenil),Geschlechtund überwacht undgefangeneTiere sofortbefreit,die
Handantennen HB-9-CV sowieVerbindungskabelHandantennen HB-9-CV
m) genutzt.Weiterhin kamenPuppenhaarnetze | Telemetrie 130 laufendeMeterNetzegestellt.DieNetz in Abbildung4 dargestellt.
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- (Tabelle 1) Netzfängen imZeitraumvonAprilbisAugust2010 im LaufevondreiDetektorbegehungenundfünf wurden imNaturwaldreservatEnneschteBësch Im RahmendervorliegendenUntersuchung 3.1 3. wiesen aufgenommen. mäuse umgehendfreigelassenunddieVerfolgung Ruhezeit fürdasgefangeneTier werdendieFleder befestigt. NacheinerAbbindezeitdesKlebersund fell derFledermauszwischendenSchulterblättern Hautkleber (Sauer®)aufdemRücken Die SenderwerdennachihrerAktivierungmit beträgt ca.14Tage. von 0.5g.DieLebenserwartungderBatterien Systems, Kanada,eingesetztmiteinemGewicht vonHolohil Als SenderwurdedasModellLB-2 1 Tabelle 5 4 3 2 1
| NachgewieseneArten Ergebnisse 04.08.10 20.05.10 10.05.10 27.04.10 Detektor (Tabelle 2)
insgesamt8Fledermausartennachge im Jahr2010 Untersuchungstermine der Übersicht . Netzfang 13.08.10 12.08.10 24.06.10 23.06.10 16.06.10 - - - D * V R G 3 2 1 0 D =Datendefizitär V =Vorwarnliste 3 =Gefährdet 2 =Starkgefährdet 1 =Vom Aussterbenbedroht N =Netzfang D =Detektor Nachweismethoden: 2 1
Tabelle 2 Tabelle Myotis bechsteinii Art Myotis myotis Myotis nattereri Myotis mystacinus Nyctalus leisleri Eptesicus serotinus Pipistrellus pipistrellus Plecotus auritus
nach Meinigetal.,2009: GefährdungskategorienderRotenListe Luxemburg nachHarbuschetal.,2002: EinstufungendesRoteListeStatusfür
- Datenunzureichend - Ungefährdet - Vorwarnliste - Extremselten - GefährdungunbekanntenAusmaßes - Gefährdet - Starkgefährdet - Vom Aussterbenbedroht - Ausgestorbenoderverschollen
Fledermausarten imNaturwaldreservatEnneschteBësch Deutscher Name Bechsteinfledermaus Großes Mausohr Fransenfledermaus Kleine Bartfledermaus Kleiner Abendsegler Breitflügelfledermaus Zwergfledermaus Braunes Langohr methode Nachweis N N D, N N D D D N arten akustischen Nachweismethode torbegehungen. Insgesamtwurdenmitdieser gewiesen FledermausartenwährendderDetek Die folgenden 3.2 - | ErgebnissederDetektorkartierung nachgewiesen. Luxemburg Rote Liste 2 2 2 2 2 3 V 3 Abbildungen 1bis3 1 Deutschland Rote Liste 2 V * V D G * V vier Fledermaus zeigendienach 2 FFH Anhang II II IV IV IV IV IV IV - RL - - - 36 37
Die Fledermäuse (Chiroptera) | Enneschte Bësch Detektornachweise vom27.4.10und10.05.10 Abbildung 1 1 1 1 1 Grenze desNaturwaldreservates - - - - 2 2 2 2 Nyctalusleisleri Eptesicusserotinus Myotis spec. Pipistrellus pipistrellus
0 100 200 300 400 Meter
N
© Origine Cadastre: droits réservés à l’Etat du Grand-Duché de Luxembourg (2007) – copie et reproduction interdites Detektornachweise vom20.05.10und15.06.10 Abbildung 2 1 1 1 Grenze desNaturwaldreservates - - - 2 2 2 Nyctalusleisleri Myotis natterei Pipistrellus pipistrellus
0 100 200 300 400 Meter
N
© Origine Cadastre: droits réservés à l’Etat du Grand-Duché de Luxembourg (2007) – copie et reproduction interdites 38 39
Die Fledermäuse (Chiroptera) | Enneschte Bësch Detektornachweise vom04.08.10 Abbildung 3 1 Grenze desNaturwaldreservates - 2 Pipistrellus pipistrellus
0 100 200 300 400 Meter
N
© Origine Cadastre: droits réservés à l’Etat du Grand-Duché de Luxembourg (2007) – copie et reproduction interdites Nyctalus leisleri 2003). Pipistrellus pipistrellus Zusammenfassung derDetektorbegehungen Eptesicus serotinus Waldweges jagten. dann inengerräumlicherAbfolgeentlangeines Art. MeistenswurdenEinzeltiereangetroffen,die bekanntermaßen bevorzugteJagdrevieredieser gewiesen. Waldwege oderkleineLichtungensind nur vereinzeltjagendeZwergfledermäusenach gen indengeschlossenenWaldbestand wurden vorwiegend überdenWegen. BeiStichprobengän gewiesen. DabeijagtendieZwergfledermäuse zeiten regelmäßigundflächendeckendnach wurde beiallenBegehungenundzuJahres nur durchdenDetektorundSichtbeobachtung.Sie Art imUntersuchungsgebiet.IhrNachweisgelang Die Zwergfledermausistdiebeiweitemhäufigste Zwergfledermaus ein typischesJagdgebietfürdieArt(H imTalrandes übereinerWiese jagte.Diesist Enneschte Bëschs,jedochentlangdesWald ein Malnachgewiesen,alssieaußerhalbdes Die BreitflügelfledermauswurdeimDetektornur Breitflügelfledermaus Myotis nattereri Strukturen desWaldesinnern abhängigsind. direkt überdenKronenjagten,alsonichtvon Wald wareneinzelneTiere zuhören,diejedoch auf einQuartierinderNähedeutet.Aberauchim wa Enneschte Bëschsjagendbeobachtet.Dabei amnördlichenWaldrandüber derWiese des Begehungen imMairegelmäßigundandauernd Einzelne KleineAbendseglerwurdenwährendder gelegenen Buchenwaldmarkiert. gang vomfeuchtenEichenwaldindenhöher südlichen Waldweg gehörtwerden, derdenÜber Eine einzelneFransenfledermaus konnteandem rensieschonmitSonnenuntergangvorOrt,was (K (K UHL UHL (S 1817) - Kleiner Abendsegler 1817)-Fransenfledermaus (S CHREBER CHREBER 1774)- 1774)- ARBUSCH - -
- , - -
- 100 mNetzlänge Biotop: BuchenaltholzmitgeringemUnterwuchs: Ende:2:00 h–12,5°C Beginn: 21:15h–16°C; abends aufklarend Wetter: wolkig,Tageshöchsttemperatur 28°C; 5. Fang: 13.08.10 quer Weg chenbestand mitteilweisedichtemUnterholz,und um UferderMardelle,sowieimEichen-Hainbu Biotop: Fang beiMardellemit110mNetzlänge: Ende:2:00h–12,5°C Beginn: 21:15h–16°C; abends aufklarend Wetter: wolkig,Tageshöchsttemperatur 28°C; 4. Fang: 12.08.10 Lichtung undentlangdesWaldrandes auf feuchtemUntergrundsowie55minsumpfiger Eichen-Hainbuchenbestand mitlichtemUnterholz Biotop: 110mNetzlänge,davon55ineinem Ende:2:30h–14°C Beginn: 22:00h–17°C; abends klar Wetter: heiter, Tageshöchsttemperatur 26°C; 3. Fang: 24.06.10 Netzlänge der OptimalphasemitlichtemUnterholz130m Biotop: ineinemEichen-Hainbuchenbestand Ende:2:15h–12,5°C Beginn: 22:00h–16°C; abends klar Wetter: heiter, Tageshöchsttemperatur 25°C; 2. Fang: 23.06.10 Netzlänge der OptimalphasemitlichtemUnterholz;100m Biotop: ineinemEichen-Hainbuchenbestand Beginn: 22:00h–16°C,Ende:2:00h12°C abends klar, windig Wetter: heiter-wolkig, Tageshöchsttemperatur 22°C; 1. Fang: 15.06.10 Standorten durchgeführt Die NetzfängewurdenanfolgendenTerminen und 3.3 | ErgebnissederNetzfänge (Abbildung 4) 4) (Abbildung - 40 41
Die Fledermäuse (Chiroptera) | Enneschte Bësch ( Bei denFängenwardie Interpretation derNetzfänge: eines Quartierbaumes gefangenen Weibchens am12.08.ergabdenFund lichtem Unterholzvorherrschen.DieTelemetrie des staunasse BödenundalteEichenbeständemit auf dennördlichenTeil desEnneschteBëschs,wo oder postlaktierend.DieFängebeschränktensich waren inderReproduktion,d.h.entwedergravid beziehen. DieBechsteinfledermaus-Weibchen Baumhöhlen oderhinterabgeplatzterBaumrinde typische Waldarten, dieihreQuartiereauchin abgesehen vomGroßenMausohr, sindebenfalls am häufigstengefangeneArt.AlleanderenArten, Die tionsaktiviät zeigten. stiger JahreszeitkeineAnzeicheneinerReproduk davon warenzweiWeibchen, diejedochtrotzgün K Die Hainbuchenbestand, angrenzend aneine durch dieLageineinemfeuchten Eichen- durch einehoheStrukturdiversität aus,bedingt Standort 3amergiebigsten.Erzeichnetesich Mit sechsgefangenenFledermäusenwarder dem jedochnureinMänncheninsNetzging. Langohr Eine weiteretypischeWaldart istdas werden konnte. kein Reproduktionsnachweis für das Gebiet geführt 1817) warenmännlicheTiere, sodassauchhier Myotis bechsteinii 3 Tabelle Art SUMME Plecotus auritus Nyctalus leisleri Myotis nattereri Myotis mystacinus Myotis bechsteinii Myotis myotis UHL Fransenfledermäuse Kleinen Bartfledermäuse 1817)wurdeindreiExemplarengefangen,
( Plecotus auritus im NaturwaldreservatEnneschteBësch (Fettdruck) Reproduktionsnachweise und Fledermäuse gefangenen der Übersicht , GroßesMausohr , Fransenfledermaus , KleinerAbendsegler , BraunesLangohr , KleineBartfledermaus , K , Bechsteinfledermaus UHL (siehe Bechsteinfledermäuse 1817)mit5Tieren die ( , L Myotis nattereri INNAEUS K ( apitel 3.4.) Myotis mystacinus 1758)von Braunes . , K
UHL Standort Nummer
, - - 1 Nr. 1 2 , 1 Myotis natterei18% Myotis mystacinus18% Waldes. FürdiesenStandortsinddieNachweise gefangen,sondernalleinnerhalbdes in derWiese den keineFledermäusein55mNetzlängen erhöhtes Nahrungsangebotzufinden.Jedochwur tung indenWald hineinzieht.Hieristsicherlichein staunasse Sumpfwiese,diesichalsschmaleLich Gefangene Fledermausarten werden. aufgrund dieserErgebnissenichtgefunden Buchenbeständen desNaturwaldreservateskann nördlichen Eichenbeständenunddensüdlichen Strukturdiversität. EinUnterschiedzwischenden Netzlängen undausreichendemUnterwuchs 0 und2Fledermäusengefangen,trotzgroßer bei denanderenFängenwurdennurzwischen samt warjedochdieFangausbeute relativgering, der KleinenBartfledermäuserechttypisch.Insge Myotis myotis9% Nr. 2 1 1 Plecotus auritus9% Nr. 3 1 1 2 2 6
Gruppen der Blätterpilze Myotis bechsteinii46% Nr. 4 1 1 Nr. 5 1 1 -
- - (K Bechsteinfledermaus - 3.4 die Aktionwarsomitnichterkennbar. um denFangort. EineBeeinträchtigungdurch Ende derFangaktion um2:00himEichenwald Nach derFreilassung flogdasTier nochbiszum HolohilLtd.). einem 0,5gschwerenSender(LB-2, ermöglichte problemlosdieBesenderungmit Fangplatz 4gefangen.DasGewicht von9,5g Eichenbestand gegenübereinerMardelleam fledermaus wurdeam12.08.10um0:30Uhrim Das postlaktierendeWeibchen derBechstein Lage derNetzfangstandorte Abbildung 4 UHL | ErgebnissederTelemetrie 1 1817) Netzfangstandorte Grenze desNaturwaldreservates Myotis bechsteinii 2 -
Bereich umdenQuartierbaum. noch rundeinehalbeStundenach Ausflugim Höhe nichterkanntwerden.Das Weibchen jagte Quartiertyp konnteaufgrundder Belaubungunder einem QuartierimoberenKronenbereichaus.Der nun insgesamtachtBechsteinfledermäuseaus besenderten Weibchens. Bis 21:25Uhrflogen nie begannum21:15UhrmitdemAusflugdes Waldrand Bestand, ca.50mentferntvomnordöstlichen eine großeunddicke,absterbendeEicheim Am 13.08.10gelangderFund des Quartierbaums: 1 (Abbildung 5) 0 5 100 3 200 . DerAusflugderKolo 300 400 4 Meter -
N
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Die Fledermäuse (Chiroptera) | Enneschte Bësch Sendeleistung deskleinenSendersnichtmöglich. reservates warjedochaufgrunddergeringen sein. EineVerfolgung außerhalbdesNaturwald dem engenBereichdesQuartiersabgewandert selbständig sind,kanndasWeibchen auchaus fallen war. DaumdieseZeitdieJungtiereschon Es istmöglich,dassderSenderbereitsausge 21:25 auffindbar. AusdemQuartierbaumflogenum ten BereichdesNaturwaldreservatesnichtmehr 18.8.10 wardasSignaldesWeibchens imgesam Bechsteinfledermaus aufgenommenwurde.Am nachts stark,sodasskeineVerfolgung der Am 14.8.biszum17.8.regneteesabendsund Lage desQuartierbaumsundderJagdgebietetelemetriertenBechsteinfledermaus Abbildung 5
Uhr nochzweiBechsteinfledermäuseaus. Quartierbaum Jagdgebiete Festgestellte Grenze desNaturwaldreservates - - - der altenEichennutzt. und dashoheBaumhöhlenangebotinsbesondere Bechsteinfledermaus imNaturwaldreservataufhält sich ständigeinereproduzierendePopulation der Quartier. Esistsomitdavonauszugehen,dass Entfernung inengerräumlicherNähezumrezenten 40 Fledermäuseundbefandsichmitca.570m nachgewiesen. DiesesQuartierbeherbergterund Wochenstubenquartier derBechsteinfledermaus (in Anlässlich derUntersuchungenvonDietz T OBES & 0 B ROC 100 K AMP 200 2008)wurdebereitsein 300 400 Meter
N
© Origine Cadastre: droits réservés à l’Etat du Grand-Duché de Luxembourg (2007) – copie et reproduction interdites bach (H taines, Ansemburg,Marienthal,MerschundFisch mehrere Kolonien bekannt,soz.B.inSeptfon bekannt. ErstabeinemRadiusvon15-20kmsind von biszu10kmkeineWochenstubenquartiere nie möglichsind.InderTat sindineinemUmkreis auf eineinderNähegelegeneWochenstubenkolo Mausohr gefangen,sodasskeineRückschlüsse Im EnneschteBëschwurdenureinmännliches (K Bechsteinfledermaus - Waldgebiet gibteskeineNachweise(AEF2003). den. AuchausfrüherenUntersuchungenindiesem Nachweise konntenebenfallsnichterbrachtwer (B Großes Mausohr- 4.1 4. Diskussion sind keineAussagen überdieReproduktionder über denFang zweieradulterMännchen.Somit zwei Mal,jeweilsübereinenDetektornachweis und Nachweise derFransenfledermaus gelangennur ( Waldgebieten relativweitverbreitet zusein lückig, jedochscheintsieimGutlandingeeigneten Verbreitung derBechsteinfledermaussindnoch (AEF 2003).DieKenntnisse überdielandesweite bereits infrüherenUntersuchungennachgewiesen Ein kopfstarkesWochenstubenquartier wurde und JagdlebensraumdurcheinePopulation. zung desNaturwaldreservatesalsQuartierstandort Koloniegrößen möglich.SicheristjedochdieNut keine Aussagenmehrüberdietatsächlichen Zu dieserfortgeschrittenenJahreszeitsindjedoch samt achtBechsteinfledermäusengenutztwurde. Nachweis einesKoloniebaumes, dervoninsge eines postlaktierendenWeibchens ergabden war nichtgegeben.DietelemetrischeVerfolgung des Waldes. EindirekterBezugzudenMardellen befinden sichimnördlichenEichenbetontenTeil rende Weibchen insNetz.DieFangorte 1,3und4, gefangen undesgingenvorwiegendreproduzie chungsgebiet mitfünfTieren amhäufigsten Die BechsteinfledermauswurdeimUntersu (K Fransenfledermaus – D UHL UHL ORKHAUSEN IE | T Z waldreservat EnneschteBësch der FledermausartenimNatur Kommentierte Artenliste 1817) 1817)
et al ARBUSCH . 2006, 1797)
et al H Myotis myotis ARBUSCH . 2002 Myotis nattereri Myotis bechsteinii ). Weitere akustische
eigene Daten).
- -
------
(K Kleiner Abendsegler- konnte nichterwiesenwerden. Eine BedeutungdesWaldes selbstalsJagdgebiet angetroffen, einemtypischenJagdlebensraum. amnördlichenWaldrandim MaiüberdenWiesen Beutetiere. SiewurdeauchnureineinzigesMal sondern jenachVorkommen saisonalbevorzugter nicht währenddesgesamtenAktivitätsraumes, sie leichtnachgewiesenwerden.SienutztWälder 2002) undimZugevonDetektorerfassungenkann H zu ihrenJagdgebieten fliegen. denn KleineAbendseglerkönnen leichtüber10km Bedeutung fürdiesesNaturwaldgebiet haben, (S Breitflügelfledermaus - Beetebuerger Bësch(H mit mindestens26Tieren imca.6kmgelegenen Daten). DerNachweiseinerWochenstubenkolonie (D sicherlich selteneralsdieBechsteinfledermaus maus istjedochimgesamtenLandeherselten, stubennachweise derArtvor. DieFransenfleder dieses NaturwaldreservatesliegenkeineWochen als Quartiergebergeeignet.AusderUmgebung reicher unddiverserAltholzbestandsicherlich Art möglich.DerEnneschteBëschistalshöhlen Gutland einerelativhäufigeArt(H Die BreitflügelfledermausistimLuxemburger landesweit verbreitetist(H in Luxemburgselten,obwohldieArtdurchaus weisbarkeit vonQuartierensindderenNachweise Baumhöhlen. AufgrundderschwierigenNach bewohnenden FledermausarteneineVielzahlvon Der KleineAbendseglerbenötigtwiealleBaum Nähe verbreitet(H dermaus imganzenLandinWäldernoderderen Lebensraum. InLuxemburgistdieKleineBartfle auch indenKronenderaltenEichen,genügend waldreservat mitseinemhohenAnteilanTotholz, einer Reproduktion.AuchdieseArtfindetimNatur lich. JedochzeigtendieWeibchen keineAnzeichen Nähe einesQuartierserscheintsomitwahrschein mit einemMännchenundzweiWeibchen. Die standort 3(Kuebeslach) festgestellt,dortjedoch Die KleineBartfledermauswurdenuramFang (K Kleine Bartfledermaus– ARBUSCH UHL UHL CHREBER IE T Z 1817) 1817) etal i.A. desNaturMusée,nichtpubl. i.A. . 1774) 2006,H
ARBUSCH ARBUSCH Nyctalus leisleri ARBUSCH Eptesicus serotinus Myotis mystacinus ARBUSCH
et al 2008). . 2010)kannauch 2002). ARBUSCH
et al . 2002,
et al
- - - . - -
- - - 44 45
Die Fledermäuse (Chiroptera) | Enneschte Bësch (L Braunes Langohr- den notwendigundfürdieGröße desGebietes und dieKombination derUntersuchungsmetho sich zudemgezeigt,dassdiegewählte Anzahl gefangen, diejedochnichtreproduzierten. Eshat Kleinen Bartfledermauswurden auchWeibchen Bechsteinfledermaus geführtwerden.Nurvonder biet konntenurderReproduktionsnachweis der Bechsteinfledermaus.ImUntersuchungsge Quartierbäumen vonpostlaktierendenWeibchen erlaubte einegenauereEinsichtindieNutzungvon fledermaus). DerzusätzlicheEinsatzderTelemetrie fangbaren Arten(z.B.BraunesLangohr, Bechstein rufenden, jedochniedrigfliegendenundsomitgut nen Abendsegler),alsauchNachweisederleise deshalb schlechtfangbarenArten(z.B.denKlei Nachweise vonlautrufendenundhochfliegenden, begehungen undNetzfängenerlaubtesowohl nachgewiesen. DieKombination vonDetektor der 19inLuxemburgverbreitetenFledermausarten chung imNaturwaldreservatEnneschteBëschacht Insgesamt wurdendurchdievorliegendeUntersu 4.2 (S Zwergfledermaus - Fledermausart (H flächendeckend verbreitetundgiltalsdiehäufigste burg istdieZwergfledermauslandesweitund Waldrändern oderandenGewässern.InLuxem fledermäuse vorwiegendüberdenWegen, an gebiet nachgewiesen.DabeijagtendieZwerg größeren ZahlenimgesamtenUntersuchungs Jahreszeiten regelmäßig,flächendeckendundin Sie wurdebeiallenBegehungenundzu nur durchdenDetektorundSichtbeobachtung. Art imUntersuchungsgebiet.IhrNachweisgelang Die Zwergfledermausistdiebeiweitemhäufigste gesonderten Studienuntersuchtwerden. figeren Bechsteinfledermäusevorliegt,müsstein Konkurrenzdruck durchdieoffensichtlichhäu scheinen nichtbesiedeltzuwerden.Inwiefernein Lebensräume fürdieArtimnördlicherenTeil unterholzarmen Buchenwald.Weitaus günstigere südlichen Teil desNaturwaldreservatesimeher Männchens vor. DerFangort lagimtrockeneren Vom BraunenLangohrliegtnurderNetzfangeines INNAEUS CHREBER | der Lebensraumqualität ZusammenfassendeBewertung 1758) 1774) ARBUSCH Plecotus auritus Pipistrellus pipistrellus
et al . 2002). ------nilssonii G Laufkäfer, inunterholzarmenLaubwäldern(z.B. einem überwiegendenTeil seineNahrung,große 2003). EbensonutztdasGroßeMausohrzu vorliegt (H nachgewiesen, sodassihreVerbreitung imRaum chungen imnahegelegenenBeetebuergerBësch erstgenannten ArtenwurdenwährendderUntersu zu erwarten,darunterdieGroßeBartfledermaus potenzielle Vorkommen weitererFledermausarten Tagesquartier aufsuchen.IndiesemGebietistdas liche GroßeMausohrendurchausBaumhöhlenals Sinne derStabilitätPopulationsgrößen undder Insektenfauna einreichesBeutetierangebot. Im und bietenzudemdurchdiean Eichengebundene einen mehrschichtigenAufbau desUnterholzes der Optimalphaseetwaslichteren Kronenschluss Rotbuchen ermöglichensiedurchihrenauchin Quartierstrukturen. ImGegensatzzudenalten der altenEichenmitihremreichenAngebotan die FörderungdieserStrukturen,insbesondere sindderweitere Erhaltund Artendiversität. Wichtig bedingten dominantenBaumartenermöglichtdie Kleingewässern undderAbfolgeanpedologisch dem stehendenTotholz, denverschiedenen platzte Rinde)insbesondereindenaltenEichen, an Quartierstrukturen (Baum- und Asthöhlen, abge für einestabilePopulationsstruktur. DerReichtum gender OptimalphasevonelementarerBedeutung Erhalt diesesEichenbetontenWaldes inüberwie Für allenachgewiesenenFledermausartenistder ( Abendsegler ( BLASIUS fledermaus anLaubgehölzegebunden(H der bevorzugtenBeuteinsektenBreitflügel- der zurJagdauf. SoistzumBeispieleinGroßteil suchen jedochregelmäßigWälderoderWaldrän genannten ArtennutzenQuartiereinGebäuden, in naturnahenWäldernhaben.Diebeidenerst ihre QuartiereundNahrungslebensräume Fledermausarten typischeWaldfledermäuse, die dem GroßenMausohr, sindallenachgewiesenen Bis aufzweiArten,derBreitflügelfledermausund reservates zuerhalten. Überblick derFledermausfaunadiesesNaturwald ausreichend ist,umeinenmöglichstvollständigen fledermaus ( sporadisch auftretenkönntenauchdieRauhaut Myotis brandtii Ü TT INGER , K , 1839)oderdieNordfledermaus( ARBUSCH EYSERLING
et al Pipistrellus nathusii Nyctalus noctula , E . 2001).Jedochkönnenmänn VERSMANN 2010). & BLASIUS , 1845)undderGroße , S , K 1839).Diebeiden CHREBER EYSERLING Eptesicus , 1774), ARBUSCH & ------
24 S. derForstverwaltungUnveröffentl. Gutachteni.A. Luxemburg. servates „BeetebuergerBësch“.Untersuchungsjahr 2010. Natur MuséesLuxemburg. des bericht fürdasJahr2008.Unveröffentl.Gutachteni.A. Luxemburgs: Verbreitung undSchutzvorschläge.Zwischen bats ( Luxembourg. 88S. AdministrationdesEauxetForêtsi.A. duGrand-Duchéde Bechsteinfledermaus gica 1(2):137-150. identification, surveys,andmonitoring.-ActaChiropterolo detectors forbatstudiesinEurope:experiencesfromfield Naturelle. mäuse Luxemburgs. 111-117. Bulletin delaSociétédesnaturalistesluxembourgeois107: H H H H 123–207. Wiebelsheim: I: Handbuch derSäugetiereEuropas,Band4:Fledertiere,Teil ohr, Grossmausohr. In:Niethammer, J;Krapp,F. (Hrsg.): (2001): G D D B A öffentlicht, 163S. (BiologischeStationWesten)Enneschte Bësch,BSW unver (2003): AEF (A 5. Literatur PhD thesis,UniversityofAberdeen,U.K., 217pp. landscapes insouthwesternGermanyandLuxembourg.- fledermaus, zum Reproduktionsstatus und Foragierverhalten der Fransen die mangelndeFlächengrößesein. und diegeringereArtenzahlkönnteeinIndikatorfür geringere AnzahldergefangenenFledermäuse ha großenNaturwaldreservatBeetebuergerBësch zu denUntersuchungenimnahegelegenen237 diesem Sinnezubewirtschaften.DieimGegensatz zu integrieren,bzw. angrenzendeWaldflächen in guten Zustand aufweisen, in das Naturwaldreservat wünschenswert, weitereFlächen,dieeinenähnlich genetischen VielfaltderFledermausfaunawärees Le Rhinolophe17:43-62. possibilities forsevenEuropeanbatsofthegenus H A I I A A A A ÜTTING Chiroptera I(Rhinolophida,Vespertilionidae I) E E R LÉN RBUSC RBUSC RBUSC RBUSC TZ TZ A T Eptesicus serotinus , , A , M M DMINISTR
UD I Myotis myotis Ausweisungsdokument Naturwaldreservat . &H.J. E ., . (2007): H H H H R , B , , , , , M Myotis nattereri C C C C . R D . (2005): . (2010): . (2008): . (2003): E ., E. .; AW Z A B Verbreitung undHabitatansprüche der AH TION O AA &J. NG Ferrantia N (Borkhausen,1797)–GrossesMaus Myotis bechsteinii GØ , A.; K , A.; Acousticvariability, andidentification
DieFledermäusedesNaturwaldre FledermäuseinnaturnahenWäldern Aspectsoftheecologyserotine E D E , S L B E (1999): , J. S . P (K CHREBER E R B 33.MuséeNationald’Histoire IR UHL A APP . P UX (2008): , 1818),inLuxemburg. IR
Useofultrasound , F.; E , (2002): T 1774)incontrasting F S inLuxemburg. ORÊTS NeueErkenntnisse C H OB DieFleder ), H : Aula-Verlag, E R , W. RSG Myotis . - . ------Enneschte Bësch Reproduktionsnachweise (Fettdruck) imNaturwaldreservat Tabelle 3: Enneschte Bësch Tabelle 2: Jahr 2010 Tabelle 1: 6.2 gebiete dertelemetriertenBechsteinfledermaus Abbildung 5: Abbildung 4: Abbildung 3: 15.06.10 Abbildung 2: 10.05.10 Abbildung 1: 6.1 6. waltung Luxemburg,71S. 2008, Bd.3.ResultatederWaldstrukturaufnahme. Forstver T OB l Tabellenverzeichnis l Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis Abbildungs E S , R ...... ÜbersichtderUntersuchungstermineim Übersicht dergefangenenFledermäuseund Fledermausarten imNaturwaldreservat et al Lage desQuartierbaumsundderJagd Lage derNetzfangstandorte Detektornachweise vom04.08.10 Detektornachweise vom20.05.10und Detektornachweise vom27.4.10und (2008):
......
...... - Naturwaldbericht EnneschteBësch und
......
......
...... - - 42 37 36 44 43 40 39 38 46 47
Die Fledermäuse (Chiroptera) | Enneschte Bësch 48 49
2. Methode Beide Aufnahmeflächen stocken auf schwach bis Die Avifauna des „Enneschte Bësch“ – mäßig vergleyten Ton- bzw. Lehmböden, die mit Im Waldgebiet wurden zwei 10 ha große Probeflä- zunehmender Tiefe schwerer werden und sich auf Ergebnisse einer Probeflächenunter- chen eingerichtet, in denen Eichen bzw. Buchen einem Blättermergel des Mittleren Lias entwickelt mit einem Alter von über 100 Jahre dominieren. haben. Die Aufnahmefläche im Naturwaldreservat suchung zur Waldentwicklung innerhalb Die erste Aufnahmefläche (NWR) liegt im Ostteil (NWR) ist größtenteils dem bodenfeuchten Eichen- des ausgewiesenen Naturwaldreservates in einem Hainbuchenwald zuzuordnen (Primulo-Carpinetum und außerhalb des Naturwaldreservats. für das Schutzgebiet typischen und repräsenta- asperuletosum, im Süden Primulo-Carpinetum tiven alten Eichen-Hainbuchenwald (Abbildung 1). ficario-asperuletosum) und geht im Süden in einen
(2007) Waldmeister-Buchenwald (Melico-Fagetum areto- Enneschte Bësch
Sie wird sich in Zukunft ungestört entwickeln. Die | Philippe THONON, Armin SCHOPP-GUTH Referenzfläche (REF) befindet sich ca. 1500 m sum) über. Die Referenzfläche (REF) außerhalb des westlich von NWR in einem ebenfalls zur Habitat- Naturwaldreservats ist dem Waldmeister-Buchen- schutzzone gehörenden Teil der Enneschte Bësch wald (Melico-Fagetum typicum) zuzuordnen, wobei bewerten zu können, erscheint es notwendig, Avifauna 1. Einleitung außerhalb des Naturwaldreservats und wird weiter sie gelegentlich kleinere Bestandeslücken mit Qualität, Zustand und Entwicklung des Gebietes als Wirtschaftswald genutzt. Jungwuchs und aufgrund von Durchforstungen am Der Enneschte Bësch bei Bartringen, ein Wald- detailliert zu verfolgen. Vögel gehören dabei zu den Nordrand auch jüngere Buchenstadien enthält. gebiet im Südwesten Luxemburgs mit alten Tiergruppen, die sich besonders zur Beurteilung Eichen-Hainbuchenwäldern sowie Waldmeister- des Zustands von Wäldern eignen (FLADE 1995, Buchenwäldern, gehört zur Habitatschutzzone BERNOTAT et al. 2002, LÖB et al. 2009). Eine stan- LU0001026 („Bertrange / Gréivelserhaff - Boufer- dardisierte Revierkartierung liefert in der Regel die terhaff“) und ist eng mit der umgebenden Kultur- zuverlässigsten Daten zur Interpretation (BIBBY et Abbildung 1 Lage der Probeflächen und der Route der Linienkartierung im Enneschte Bësch. landschaft verzahnt. Sein östlicher Ausläufer wurde al. 2000, SCHARTNER 2000). Um den Ausgangszu-