1 Grundlagen

1.1 Nationalparkplan als Auftrag, Planungsverlauf

Mit der Verordnung der Bayerischen Staatsregierung über den Alpen- und den Nationalpark (Bay- StMLU 1987) wurde am 01.08.1978 der Nationalpark Berchtesgaden errichtet. Neben der Bestimmung des Schutzzwek- ks und der Leitlinien für die unterschied- Bild 1: Blick vom Laafeld über die Gotzenalm zum Watzmann (NPV, Diaarchiv) lichen Nutzungen im Gebiet weist die Verordnung in ihrem § 13 auf die Erstel- lung eines Nationalparkplans hin. Hier 2 Planungsraum und heißt es: Gebietsbeschreibung „(1) Für das Gebiet des Nationalparks ist ein Nationalparkplan auszuarbeiten, der Hohe Berge mit steil aufragenden und der Genehmigung der obersten Natur- 2.1 Lage und Landschaft schroffen Felswänden bestimmen das schutzbehörde bedarf. Der Plan stellt Bild dieser Hochgebirgslandschaft eben- [...] mittelfristig die örtlichen Ziele und Karte 1: „Topographische so wie von eiszeitlichen Gletschern ge- Maßnahmen für die Entwicklung des Na- Übersicht“ (s. Anhang 2) formte Trogtäler. Die größte Erhebung tionalparks dar; er beinhaltet insbeson- bildet der Watzmann (2713 m ü.NN), dere die Maßnahmen, die zur Erfüllung Der Nationalpark Berchtesgaden liegt dessen Ostwand mit 1800 m reiner des in § 6 bestimmten Zwecks des Natio- im Südosten der Bundesrepublik Wandhöhe die höchste Wand der ge- nalparks notwendig sind. Der National- Deutschland im Freistaat Bayern an der samten Ostalpen darstellt. Den tiefsten parkplan ist nach Bedarf fortzuschrei- Grenze zu Österreich. Er umfasst eine Punkt markiert der Königsseespiegel ben.“ Fläche von 20.808 ha und befindet sich mit 603 m ü.NN. vollständig in Staatseigentum. Das nörd- Im November 1995 wurde mit den Arbei- lich daran anschließende Nationalpark- ten zur Erstellung des Nationalparkplans Vorfeld erstreckt sich mit einer Flächen- begonnen. Die Planung wurde in enger größe von 25.934 ha über die Gemein- Zusammenarbeit zwischen der National- den Berchtesgaden, Schönau am Kö- parkverwaltung Berchtesgaden und dem nigssee, Ramsau, Marktschellenberg und Planungsbüro Bosch & Partner (Königs- sowie Teile der Gemein- dorf) durchgeführt. den und . Die drei erstgenannten Gemeinden sind Zur Linienbestimmung wurde eine Steu- auch Nationalparkgemeinden. ergruppe aus Mitgliedern des Bayeri- schen Staatsministeriums für Landes- Innerhalb der Nördlichen Kalkalpen ge- entwicklung und Umweltfragen (Bay- hört der Nationalpark dem Naturraum StMLU), der Nationalparkverwaltung so- Berchtesgadener Alpen an, der sich im wie des Planungsbüros eingesetzt. Diese westlichen, südlichen und östlichen Um- traf sich in regelmäßigen Zeitabstän- griff des Schutzgebietes auf österreichi- den, diskutierte den Planungsstand, scher Seite als Naturraum Salzburger verabschiedete die Zwischenberichte und Kalkhochalpen fortsetzt. Die Berchtesga- stimmte das weitere Vorgehen ab. Der dener Alpen zeichnen sich durch Gipfel- vom BayStMLU einberufene National- höhen von weit über 2000 m ü.NN und parkbeirat wurde regelmäßig über die Plateaugebirge mit ausgedehnten Berei- Abb. 1: Lage des Nationalparks Berchtes- Fortschritte der Planung informiert. chen oberhalb der Waldgrenze aus. gaden in Deutschland (BfN, Bonn)

Nationalparkplan Berchtesgaden 2001 1 Die Grobgliederung der Biotoptypen Klimatisch liegt Berchtesgaden im verteilt sich flächenmäßig wie folgt: Übergangsbereich zwischen atlanti- schen und kontinentalen Einflüssen. – 44,1 % Wälder, Aufgrund der großen Höhenunterschie- – 21,0 % (Mager-)Rasengesellschaften, de herrscht ein typisches Gebirgsklima. – 19,3 % Fels und Schuttfluren, Die Jahresmitteltemperaturen erstre- – 12,4 % Latschen- und Grünerlen- cken sich je nach Höhenlage von +7°C gebüsche, bis –2°C, die durchschnittlichen Jahres- – 3,2 % Seen und Gletscher. niederschlagsmengen erreichen Werte von 1.500 bis 2.600 mm.

2.2 Natürliche Grundlagen Die klimatische Variabilität führt zu einer ausgeprägten Höhenzonierung der Ve- Bild 3: Alpendohlen (NPV, Diaarchiv) Der geologische Aufbau wird im we- getation. In den Tieflagen dominieren sentlichen von Gesteinen der Trias be- natürlicherweise submontane Buchen- beispielsweise die Christrose, Einseles stimmt. Die Berggipfel und Hochflächen mischwälder, in der montanen Stufe Fich- Akelei oder das Tauernblümchen. des Nationalparks bestehen größtenteils ten-Tannen-Buchenwälder. Die genann- aus sehr mächtigem, flachlagerndem ten Stufen sind infolge früherer Nutzung Die Tierwelt des Nationalparks spiegelt Dachsteinkalk über grusig zerfallendem heute meist nadelbaumreicher. In der die reiche Gliederung von Gelände und und von Runsen durchzogenem Ramsau- subalpinen Stufe herrschen Fichten-, Landschaft sowie den Einfluss mensch- dolomit. Stellenweise stehen im Sockel Fichten-Lärchen- und Lärchen-Zirben- licher Aktivitäten über viele Jahrhun- tonige, leicht verwitternde Werfener Wälder vor. Die alpine Stufe wird von derte wider. Extreme Höhenunterschie- Schichten an. Nur in geringerem Umfang Alpenrosen-, Latschen- und Grünerlen- de und eine stark gegliederte Land- liegen Reste von jüngeren Schichten der gebüschen, Rasengesellschaften sowie schaftsstruktur schufen eine Vielzahl Jurazeit auf den Hochflächen oder sind Felsspalten- und Felsschuttgesellschaften kleiner Lebensräume, die auch speziali- an den Bergflanken aufgeschlossen. In- eingenommen. Als Besonderheit besit- sierten Arten Lebensgrundlage bieten. folge der geologischen Voraussetzungen zen die Berchtesgadener Alpen zahlrei- Bis etwa 1.200 m ü.NN dominieren Ar- überwiegen wenig entwickelte Böden che ostalpine Pflanzenarten, die im übri- ten des Alpenvorlandes, doch treten be- (NPV 1981). gen bayerischen Alpenraum fehlen, so reits ab 800 m ü.NN alpine Arten wie Murmeltier, Schneehase, Alpendohle und Alpensalamander auf.

Neben besonders schutzwürdigen Ein- zelarten unter der Flora und Fauna be- herbergt der Nationalpark auch zahlrei- che nach § 20c BNatSchG und der FFH- Richtlinie (EU 1992) schutzwürdige Bio- tope. Hierzu gehören beispielsweise die Schuttfluren im Wimbachgries, die Moo- re im Bereich der Salet- und Priesberg- alm, die Quellfluren des Klausbachtals, die Zwergstrauchheiden, alpinen Rasen und Schneetälchengesellschaften, die Krummholzgebüsche und offenen Fels- fluren im Bereich bzw. oberhalb der al- pinen Waldgrenze sowie die Borstgras- rasen der Gotzenalm.

2.3 Historische Entwicklung

Archäologische Befunde belegen, dass Menschen den Berchtesgadener Raum Bild 2: Hochkaltermassiv mit Blaueisgletscher (NPV, Diaarchiv) bereits in der ausgehenden Jungstein-

2 Nationalparkplan Berchtesgaden 2001 zeit (2500 – 2000 v. Chr.) gelegentlich durchstreiften. Jedoch erst mit der Gründung der Fürstpropstei Berchtes- gaden zu Beginn des 12. Jahrhunderts wurde die bis dahin weitgehend un- besiedelte Landschaft durch die noch heute bestehenden Siedlungskerne und zahlreiche verstreut liegende Einzel- höfe erschlossen. Infolge intensiver Ro- dungstätigkeit wurde das Landschafts- bild deutlich verändert. Der Waldanteil sank von ursprünglich ca. 70 % auf rund 50 %, zeitweise auch darunter. Neben den Dauersiedlungen der Tal- und unte- ren Hanglagen, die sämtlich außerhalb des heutigen Nationalparks liegen, wur- den bis hinauf über die alpine Wald- grenze Almen angelegt. Bild 4: Historische Holztrift am Königssee (Bildautor und Jahr unbekannt)

Salzbergbau, Forstwirtschaft, waldbaulich begünstigt. Gezielte Wieder- rungskonzept auf die Ziele der Tro- Holzhandwerk und Jagd: aufforstungen der Kahlschlagsflächen phäenjagd hin ausgerichtet. Durch Win- mit Fichte und Lärche führten in diesen terfütterungen wurden Rot- und Reh- Im 12. Jahrhundert begann der Salz- Bereichen zu einer deutlichen Zunahme wild ganzjährig im Bergwald zurückge- bergbau im Raum Marktschellenberg, des Nadelbaumanteils in der Waldbe- halten, mit der Folge, dass eine Natur- der sich neben der kleinbäuerlichen stockung. Gefördert wurden diese Be- verjüngung aufgrund des Wildverbisses Landwirtschaft und dem Holzhandwerk standesveränderungen auch durch die vielfach nur noch sehr eingeschränkt zur bedeutendsten wirtschaftlichen Überhege der Schalenwildbestände und möglich war. Säule des Berchtesgadener Landes ent- daneben durch die Waldweide. wickelte; 1517 wurde das Salzbergwerk Das Holzhandwerk führte nicht zu ei- Berchtesgaden eröffnet, 1555 die Saline Die auch nach der Aufgabe der Sudholz- nem großen Massenverbrauch an Holz. in Berchtesgaden errichtet. Das für die nutzung noch lange Zeit fortgesetzte Doch nahm auch diese Nutzung mit ih- Solegewinnung, d.h. für das Sieden des Kahlschlagspraxis und Aufforstung mit ren speziellen Ansprüchen an Holzarten Salzes benötigte Brennholz wurde in Fichte und Lärche, verbunden mit Be- und -qualitäten Einfluss auf die Baum- den Berchtesgadener Wäldern geschla- weidung und Schalenwildeinfluss, führ- artenzusammensetzung und Struktur gen, insbesondere in den bringungs- ten zu einer weiteren Abnahme des An- der Wälder. günstigen Standorten des submontanen teils an Tanne, Buche und anderen Laubbaumarten. und montanen Bereichs. Landwirtschaft:

Der Holzbedarf für die Salzproduktion Die Jagd auf Schalenwild, insbesondere Die Bauern im hatte wesentlichen Einfluss auf den auf Rotwild und Gams, hatte bereits zur sind traditionellerweise Zu- und Neben- Zustand, insbesondere die Holzvorräte Zeit der Stiftspröbste eine große Rolle erwerbsbauern, die sich neben der und die Struktur der Wälder. Spätestens gespielt. Mit dem Übergang der ehemali- Landwirtschaft auch im Salinenwesen seit dem 19. Jahrhundert wirkte sich die gen Fürstprobstei Berchtesgaden an das und im Holzhandwerk und heute in vie- Salinenholznutzung auch ganz erheb- Königreich Bayern im Jahr 1810 wurde len anderen Berufen betätigen (HERIN- lich auf die Baumartenzusammenset- der ungefähre Flächenumgriff des heu- GER 1981). Aufgrund der ungünstigen zung aus. Bis zum Ende des 18. Jahrhun- tigen Nationalparks Hofjagdgebiet der natürlichen Bedingungen und der klei- derts sind nach den „Salinen-Plünder- bayerischen Könige. Ende des 19. Jahr- nen Betriebsgrößen waren die landwirt- hieben“ (Fällung vorrangig der stärke- hunderts wurde entlang der heutigen schaftlichen Erträge noch nie für einen ren Nadelbäume) über eine Pionierpha- Nationalparknordgrenze ein Zaun er- Vollerwerb ausreichend. se immer wieder vergleichsweise natur- richtet, der das Wild im Gebiet zurück- nahe Wälder entstanden. Da zum Holz- halten sollte. Infolge einer intensiven Im Rahmen der autarken Bergbauern- transport nur der Wasserweg in Frage Hege wuchs der Schalenwildbestand auf wirtschaft wurde früher auch Ackerbau kam, wurden seit dem 19. Jahrhundert ein Vielfaches der natürlichen Popula- betrieben, heute herrscht fast aus- die leichter triftbaren Nadelbaumarten tionsgröße an. Auch nach dem Zweiten schließlich Grünlandwirtschaft. Die gegenüber den Laubbaumarten auch Weltkrieg wurde das Jagd- und Fütte- landwirtschaftlichen Flächen im Tal

Nationalparkplan Berchtesgaden 2001 3 in den Alpen. Schon im 19. Jahrhundert entwickelte sich ein Tourismus im heuti- gen Sinne. Vorbildwirkung hatte dabei insbesondere das bayerische Königs- haus, das in Berchtesgaden eine Som- merresidenz und eine Hofjagd besaß. 1871 wurde der erste örtliche Verschö- nerungsverein – eine Art Fremdenver- kehrsverein – ins Leben gerufen. 1875 folgte die Gründung der Sektion Berch- tesgaden des Deutschen Alpenvereins, und es wurde mit der gezielten Gelän- deerschließung für den Alpinismus und der Errichtung von Unterkunftshäu- sern begonnen (HERINGER 1981, FEULNER 1989). Bild 5: Historische Aufnahme von der Bindalm (Gröll o.J., Ramsau) 1888 wurde Berchtesgaden über Bad wurden wie auch heute noch ergänzt Ein kontinuierlicher Rückgang der Alm- Reichenhall an das Eisenbahnnetz an- durch Almen, auf denen das Vieh gesöm- wirtschaft setzte zu Beginn des 19. Jahr- geschlossen, wodurch der Fremdenver- mert wurde. Aufgrund der geringen Grö- hunderts ein und verstärkte sich deut- kehr einen weiteren Aufschwung er- ße der Lichtweideflächen waren die Bau- lich seit ca. 1960. Damit einher ging hielt. Das Gebiet war nun auch für den ern auch auf die landwirtschaftliche Nut- auch eine weitgehende Aufgabe der „normalen“ Bürger erreichbar. Alpen- zung der angrenzenden Wälder ange- Behirtung infolge des Übergangs von reisen kamen zunehmend in Mode und wiesen. Während die ursprünglich gelie- der Milch- zur Jungviehälpung und infol- Berchtesgaden wurde zu einem der be- henen Talanwesen (daher die Bezeich- ge dessen eine Zunahme der Weideschä- deutendsten und bekanntesten Frem- nung „Lehen“) im Laufe der Zeit von den den. In den 70er Jahren des 20. Jahr- denverkehrsorte. Hand in Hand mit die- Bauern als Eigentum erworben wurden, hunderts kam die Tendenz abnehmen- ser Entwicklung vollzog sich in Berch- blieben die Almflächen bis heute in der Auftriebszahlen zum Stillstand. Seit- tesgaden ein struktureller Wandel: Der staatlichem Eigentum. dem ist sogar ein leichter Anstieg des Fremdenverkehr gewann gegenüber der Viehbesatzes zu verzeichnen. Salzproduktion, Holzverarbeitung und Almbriefe regelten das Recht der Alm- schließlich auch der Landwirtschaft ei- nutzung, das heute auch teilweise im ne immer größere wirtschaftliche Be- Tourismus und Erholung: Grundbuch eingetragen ist. Neben den deutung (FEULNER 1989). Heute ist der Almen existieren auch heute noch sog. Berchtesgaden gehört zu den ältesten Fremdenverkehr der wichtigste Wirt- Heimweideflächen, die – den Talsiedlun- Urlaubs- und Fremdenverkehrsgebieten schaftsfaktor. gen benachbart – insbesondere der Vor- und Nachweide dienen (KNOTT 1988).

Obwohl einem möglichst engen Kreis- lauf der Nährstoffe auf der Alm große Aufmerksamkeit beigemessen wurde, wurden gegen Ende der almwirtschaft- lichen Blütezeit Mitte des 19. Jahrhun- derts die Folgen einer erheblichen Über- nutzung der Ökosysteme im Bereich der Almen ersichtlich. Diese reichten bis zur Verkarstung der erosionsgefährdeten Dachsteinkalk-Hochflächen am Unters- berg, im Steinernen Meer und Reiteralm- Gebiet. Spärlichen Wiederbewaldungs- tendenzen wirkte das Schalenwild ent- gegen, so dass sich die flächenhafte Aus- dehnung und das kontinuierliche Fort- schreiten der Verkarstung nicht aufhal- ten ließen (HERINGER 1981). Bild 6: Bergsteiger am Watzmanngipfel vor über 100 Jahren (Wassenegger 1893)

4 Nationalparkplan Berchtesgaden 2001 Fremdenverkehrsentwicklung in Berchtesgaden 3.2 Entstehung des Nationalparks Jahr Anzahl Gäste, Übernachtungen Berchtesgaden 1876 1.653 Kurgäste, 2.679 Passanten 1912 23.309 Gäste, 24.024 Passanten Der Nationalpark Berchtesgaden kann auf eine lange Schutzgebietsgeschichte 1934 160.000 Gäste zurückblicken. Der südöstliche Teil des 1980 299.344 Gäste, 2.675.807 Übernachtungen heutigen Nationalparkgebietes wurde 1985 330.629 Gäste, 2.622.081 Übernachtungen bereits 1910 als „Pflanzenschonbe- zirk Berchtesgadener Alpen“ mit ei- 1990 397.911 Gäste, 2.876.702 Übernachtungen ner Fläche von 8.600 ha ausgewiesen. 1996 359.997 Gäste, 2.618.951 Übernachtungen Seine Initiatoren beriefen sich ur- sprünglich auf das Vorbild der amerika- 1997 358.888 Gäste, 2.547.191 Übernachtungen Tab. 1: Fremden- nischen Nationalparke. Aufgrund der 1998 345.005 Gäste, 2.385.630 Übernachtungen verkehrsentwicklung in Berchtesgaden verschiedenen Nutzungsinteressen im Gebiet konzentrierten sich die Schutz- bemühungen dann aber darauf, dem 3 Der Nationalpark Berchtesgaden schwungvollen Handel mit Alpenpflan- zen, der sich im Gefolge des zunehmen- den Alpentourismus entwickelt hatte, 3.1 Nationalparke im tionale Kooperationen und Partner- zu begegnen. weltweiten schaften mit anderen Nationalparken Schutzgebietsnetz aufgebaut. Hierzu gehören u.a. der Na- Zu einer Erweiterung des Schutzgebie- tionalpark Hochharz, der Nationalpark tes kam es im März 1921 mit der Auswei- Hohe Tauern, der Schweizerische Natio- sung des „Naturschutzgebietes Kö- Eine wesentliche Grundlage für die Aus- nalpark, die Nationalparke Les Ecrins nigssee“. Anlass für diese Erweiterung weisung und Entwicklung von National- und La Vanoise in den französischen des Schutzgebietes waren Pläne, in parken bildet die international gültige Alpen sowie einige Staatsparke in Sera die Falkensteiner Wand am Königssee Definition der Schutzgebietskategorie do Mar (Staat Sao Paulo/Brasilien). als Kriegerdenkmal eine Löwenskulptur „Nationalpark“, die erstmals im Jahre 1969 von der World Conservation Union (IUCN) auf ihrer 10. Generalver- sammlung in Neu Delhi niedergelegt wurde. Die aktuelle Fassung der IUCN- Richtlinien entstammt dem Jahr 1994 (s. Pos. 5.2.1).

In Deutschland sind derzeit 13 National- parke ausgewiesen. Der Nationalpark Berchtesgaden ist darüber hinaus einge- bunden in ein weltweites Netz von über 2.500 Nationalparken in mehr als 120 Ländern. Aus dieser Einbindung erge- ben sich Anforderungen an die Entwick- lung der einzelnen Gebiete. Vorausset- zungen sind die Erfüllung der Bestim- mungen der einschlägigen Rechtsgrund- lagen (s. Pos. 5.1), die Orientierung an den internationalen und nationalen Leitlinien (s. Pos. 5.2) und die Bereit- schaft zur internationalen und natio- nalen Kooperation, Abstimmung und wechselseitigen Unterstützung.

Der Nationalpark Berchtesgaden hat seit seinem Bestehen nationale und interna- Bild 7: In den Hochlagen des Steinernen Meeres (NPV, Diaarchiv)

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