Lunz am See Wo die Ois zur mutiert PEFC zertifiziert

Dieses Papier stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen.

www.pefc.org

- gedruckt nach der Richtlinie "Druckerzeugnisse des Österreichischen Umweltzeichens, Samson Druck GmbH, UW-Nr. 837

Die Initiative „Bergsteigerdörfer” ist ein Projekt des Österreichischen Alpenvereins und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus und des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums gefördert. Seit 16. September 2016 sind die „Bergsteigerdörfer“ zudem ein offizielles Umsetzungsprojekt der Alpenkonvention. Inhalt

Bergsteigerdörfer. Mosaiksteine einer gelebten Alpenkonvention 4 Vorworte 6 Lunz am See – Wo die Ois zur Ybbs mutiert 8 Geschichtliches 10 Besonderheiten 13 Tourentipps Sommer 16 Tourentipps Winter 34 Alternativen für weniger gutes Wetter 38 Anreise 39 Mobilität vor Ort 40 Partnerbetriebe 41 Schutzhütten und Almen 43 Wichtige Adressen 44 Wanderkarten 45 Impressum, Bildnachweis, Literatur 46

4. aktualisierte Auflage, Innsbruck 2018 4

Bergsteigerdörfer. Mosaiksteine einer gelebten Alpenkonvention

!

Linz Legend !Augsburg ! ! Wien National border !München Perimeter Alpine Convention Freiburg ! G E R M A N Y ! City ! River Salzburg !Kempten Lake !Basel Bregenz Leoben Glaciated area (> 3000 m) ! ! !Zürich

Innsbruck! Graz A U S T R I A ! S W I T Z E R L A N D ! Vaduz Luzern ! Bern ! L I E C H T E N S T E I N Thun ! Klagenfurt ! Maribor! !Villach Lausanne ! Bolzano Jesenice ! !

!Kranj !Genève Ljubljana Trento ! ! Nova Gorica Annecy ! Zagreb ! ! !Lyon S L O V E N I A Trieste ! Bérgamo ! !Chambéry !Bréscia Milano Venézia !Novara ! Verona Pádova ! ! ! !Rijeka

! Grenoble

!Torino

Parma I T A L Y ! F R A N C E !Bologna !Génova

!La Spézia

!Firenze !Nice M O N A C O !Marseille Scale: 1 : 3,300,000 O 0 25 50 100 150 200 km

Anwendungsbereich der Alpenkonvention; Quelle: 2. Alpenzustandsbericht der Alpenkonvention - Wasser, 2008; Autor: Umweltbundesamt

Die Alpenkonvention – ein völkerrechtlicher gilt, die Protokolle der Alpenkonvention wo Vertrag der acht Alpenstaaten und der Euro- auch immer möglich anzuwenden, nicht nur päischen Gemeinschaft; eine Vereinbarung im Rahmen von Genehmigungsverfahren, mit höchsten Zielsetzungen für die nachhal- sondern insbesondere im Hinblick auf inno- tige Entwicklung im alpinen Raum, ein Mei- vative Ideen für eine nachhaltige wirtschaft- lenstein in der Geschichte des Umweltschut- liche Entwicklung auf lokaler Ebene. zes... möchte man meinen. Ganz so ist es aber Der Österreichische Alpenverein war maß- leider nicht. Seit den 1950er-Jahren, in denen geblich am Zustandekommen der Alpenkon- die Idee zur Alpenkonvention erstmals in den vention mit ihren Protokollen beteiligt. Seit Gründungsdokumenten der internationalen jeher versucht er, die Alpenkonvention für Alpenschutzkommission CIPRA aufscheint, die breite Öffentlichkeit fassbar zu machen, bis zum In-Kraft-Treten 1995 und bis zum Be- sie von dem – zugegebenermaßen zum Teil ginn der Umsetzung 2002 war und ist es ein sehr komplizierten Juristenlatein – loszulö- langer Weg. Aber gerade jetzt, wo die sozia- sen und in ganz konkreten Projekten mit der len Probleme der Welt jeden Umweltschutz- Bevölkerung umzusetzen. gedanken mehr denn je in den Hintergrund Eines dieser Beispiele ist die Initiative „Berg- drängen, gewinnt die Alpenkonvention als steigerdörfer”. Im mittlerweile internationa- Entwicklungsinstrument neue Bedeutung. Es len Projekt legen die Alpenvereine bereits bei 5

der Auswahl der Bergsteigerdörfer in Öster- gramm. Auch abseits des Bergsports ist eini- reich, Deutschland, Italien und Slowenien be- ges geboten, z. B. geführte geologische oder sonderes Augenmerk auf die Geschichte der ornithologische Wanderungen, Besuche von Gemeinden, auf ihre Entscheidungen in der Bergwerksstollen, Museen und alten Werk- Vergangenheit und ganz besonders auf ihre stätten gibt es eine Vielzahl von Möglichkei- zukünftigen Entwicklungsziele. Denn nicht ten. Oft reicht aber auch schon ein warmes, jedes Bergsteigerdorf aus den Anfangsjah- trockenes Plätzchen am Ofen, eine Tasse Tee ren des Alpintourismus ist bis heute ein sol- und ein gutes Buch, zum Beispiel über die ches geblieben. Viele Gemeinden haben sich Alpingeschichte der Region – um einen ver- ganz dem Wintertourismus verschrieben, regneten Nachmittag zu genießen. haben die Berghänge planiert, entwässert, Kurzum, die Bergsteigerdörfer sollen eine Speicherseen gegraben, gesprengt, Seilbah- Gästeschicht ansprechen, die sich Urlaubs- nen errichtet, Hotelburgen gebaut – "alles orte aussuchen, in denen es noch einiger- für den Gast". Für die ortsansässige Bevöl- maßen „normal” zugeht. Gäste, die einen kerung resultiert daraus die Abhängigkeit Aktivurlaub in der Natur erleben wollen, die von einem sich immer schneller drehenden Eigenverantwortung und Umweltbewusst- Erschließungs-Kapital-Kreisel, dessen Höhe- sein mitbringen oder zumindest sehr offen punkt noch nicht erreicht scheint. dafür sind. Und mit dem Besuch in einem Mit den Bergsteigerdörfern nehmen sich der Bergsteigerdörfer entsteht eine echte die projekttragenden Alpenvereine mit den Symbiose: Denn während der Gast endlich Sektionen und dem Ständigen Sekretariat den Alltag hinter sich lassen kann, werden der Alpenkonvention sowie mit Hilfe ande- in den Gemeinden Arbeitsplätze gehalten, rer Partner aus öffentlicher Verwaltung und können kleine Gastronomiebetriebe ihr Aus- Tourismus jener Gemeinden an, die sich be- kommen finden, werden Nächtigungen auf wusst für eine nachhaltige, eigenständige Schutzhütten gebucht, findet das regionale und selbstbewusste Entwicklung entschie- kulinarische Angebot seine Abnehmer – und den haben. Merkmale aller Bergsteigerdörfer genau DAS entspricht einer gelebten Um- sind ihre Kleinheit und Ruhe, ihre Lage im setzung der Alpenkonvention – die Balance Alpenraum mit einer entsprechenden Relie- zwischen Schutz der Gebirgsregionen und fenergie, ihr harmonisches Ortsbild, ihre alpi- einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung. ne Geschichte, ihre gelebten Traditionen und Oberstes Ziel ist es, die Wertschöpfung in der ihre starke Alpinkompetenz. Region zu halten und nicht an regionsfremde Zusammen mit den Sektionen des Alpen- Investoren abzugeben. vereins wird an einer umfangreichen Ange- botspalette an Aktivitäten, die ohne tech- Die Zeit wird zeigen, ob sich Geduld und nische Hilfsmittel auskommen, gearbeitet. Fleiß auszahlen werden, aber wir – das inter- Je nach Charakter des Bergsteigerdorfes nationale Projektteam Bergsteigerdörfer – kann sich der Gast in einer weitestgehend sind davon überzeugt: Die Bergsteigerdörfer unverbrauchten Landschaft aktiv erholen: können eine echte Vorreiterrolle für die Um- Wandern, Bergsteigen, Klettern, Bouldern, setzung der Alpenkonvention im Alpenraum Skitourengehen, Schneeschuhwandern, einnehmen. Langlaufen und Rodeln stehen auf dem Pro- 6

Herzlich willkommen im Bergsteigerdorf Lunz am See

Abseits des Massentourismus und der voll- Region kennen lernen wollen. Neben Berg- ständigen Erschließung der Bergwelt durch steigern, Bergwanderern und trittsicheren mechanische Aufstiegshilfen gibt es noch Naturgenießern wollen wir uns auch Gästen einige Regionen und Gemeinden, die durch präsentieren, die umfangreiche sportliche bewusste Steuerung oder durch historische Aktivitäten sowie ein qualitätsvolles kultu- Entwicklungen in relativ unberührten Natur- relles Angebot in intakter Naturlandschaft räumen liegen. Einige dieser meist flächen- und gepflegter Kulturlandschaft genießen mäßig großen, aber dünn besiedelten Ge- wollen. biete sehen im Projekt „Bergsteigerdörfer“ eine Möglichkeit, neue Wege im Tourismus einzuschlagen, ohne die Nachteile des Mas- Mit besten Grüßen, sentourismus in Kauf nehmen zu müssen.

Als Mitgliedergemeinden profitieren wir be- sonders von der professionellen Moderation des Österreichischen Alpenvereins in diesem im Rahmen der Europäischen Alpenkonven- Bürgermeister tion angesiedelten Projekt. Die Gesamtbro- Martin Ploderer schüre „Kleine, feine Bergsteigerdörfer“ ver- schaffte dem interessierten Publikum einen Überblick über die Mitgliedsgemeinden im ganzen Land. Alle Informationen sind auch im Internet unter www.bergsteigerdoerfer. org abrufbar. Die Individualbroschüre über Lunz am See, die Sie in Händen halten, ist ein weiterer Schritt zur Darstellung unserer Gemeinde als Ausgangspunkt für Besucher, die unsere 7

Ein herzliches Grüß Gott von der ÖAV-Ortsgruppe Lunz am See

Wir freuen uns sehr, Sie als Bergsteiger in un- der Besuch auf der Ybbstalerhütte schon aus serer wunderschönen idyllischen Landschaft diesem Grund lohnt. Es würde mich freuen, begrüßen zu dürfen! wenn Sie die Tourenmöglichkeiten rund um Lunz am See nutzen. Lunz am See zeichnet sich durch wildroman- tische und unberührte Natur sowie ausge- dehnte Berg und Wandertouren aus. Drei In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein un- glasklare Seen (Lunzer See, Mittersee, Ober- fallfreies Bergerlebnis! see), die historische Töpperbrücke, das ehr- würdige Amonhaus, die Gipfel von Dürren- stein (1.878 m) und Ötscher (1.893 m), aber auch Wanderungen auf den Maiszinken, die Rauschmauer, den Lunzberg - alles das und vieles mehr finden Sie in unserer schönen Gegend.

In Lunz am See ist eine „junge“ Ortsgruppe Anton Hauser des Alpenvereins aktiv. Sie wurde im Jahr Obmann der ÖAV-Ortsgruppe Lunz am See 2005 gegründet und gehört zur Sektion Waidhofen/Ybbs. Bergsteigende Urlaubsgä- ste sind herzlich eingeladen, sich an unseren Wanderungen und Bergtouren zu beteiligen.

Eine meiner persönlichen Lieblingstouren ist ein Besuch der Ybbstalerhütte bei Inge und Paul Wurzer, mit dem Anstieg durch den Lechnergraben. Die Hüttenwirtsleute haben immer eine gute Jausn parat, so dass sich 8

Lunz am See Wo die Ois zur Ybbs mutiert

LAGE Das Ortszentrum der Gemeinde Lunz am See (seit 1957 Marktgemeinde) liegt zwischen den Einmündungen von Seebach und Bodingbach in die Ybbs. Im Südosten schließt das Siedlungsgebiet der Seeau an. Weitere Häu- sergruppen liegen entlang der Seepromenade am Nor- dufer des Lunzer Sees, in der Umgebung des Schlosses Seehof, im Bodingbachtal bei den Haltestellen Holzap- fel, Bodingbach und Pfaffenschlag, an der Grubbergstra- ße beim Mausrodlteich und an der Ybbs bei Kasten. Die bäuerliche Wohnbevölkerung lebt hauptsächlich in Ein- zelgehöften nördlich der Ybbs, da im Süden die steilen Berghänge des Dürrensteinmassives aufragen.

GEMEINDE Marktgemeinde Lunz am See Seehöhe des Hauptortes: 605 m Höchster Punkt: 1.878 m (Dürrenstein) Ständige Einwohner: 1.825 Personen 9

GEBIRGSGRUPPEN SCHUTZHÜTTEN Ybbstaler Alpen Ybbstaler Hütte (1.344 m) (N 47° 48,455', O 15° 1,504') WICHTIGE GIPFEL OeAV-Sektion Austria Dürrenstein (1.878 m) Ötscher (1.893 m) Ötscherschutzhaus (1.418 m) Hochkar (1.808 m) (N 47°51,374', O 15°10,745') Maiszinken (1.075 m) Österreichischer Touristenklub Lunzberg (1.004 m) Herrenalm (1.327 m) privat 10

Geschichtliches

Schon seit der Jungsteinzeit war der Raum als Vikariat der Pfarrkirche Steinakirchen. Sie um Lunz am See besiedelt. Im Mittelalter liegt an einem Wallfahrtsweg, der nach Ma- gelangten vor allem kirchliche Institutionen riazell führt, und die auf dem linken Hochal- in den Besitz des gesamten Lunzer Gebietes. tar aufgestellte Marienstatue „Madonna im Hier stießen mehrere Herrschaftsbereiche zu- goldenen Sessel“ wurde schon vor 1500 von sammen, und zwar von Norden die in Wallfahrern verehrt. Einige Einkerbungen auf ansässige Herrschaft von Hausegg (Lehen der Statue erinnern noch an die Überfälle tür- des Bistums Regensburg), flussaufwärts vom kischer Heerscharen im Jahre 1532. Unterlauf der Ybbs entlang des rechten Ufers die Herrschaft Gleis (Lehen des Hochstiftes Wirtschaftliche Bedeutung erlangte Lunz am Passau) und entlang des linken Ufers das Stift See schon ab dem Spätmittelalter durch seine Freising und von Gaming ausgehend das bis Eisenverarbeitung und den Eisenhandel. Das zur steirischen Grenze reichende Gebiet der prächtige Amonhaus zeugt vom Wohlstand Kartause Gaming. 1340 kaufte Herzog Alb- der Hammerherren. Das heutige Rathaus von recht II vom Hausegger Lehensträger Ott von Lunz am See diente einst als vornehmes und dem Stain das Ritterlehen Lunzer See und auch vom Kaiserhaus geschätztes Quartier schenkte es den Kartäusern. Nach der Aufhe- und wurde zu einem kulturellen Zentrum des bung der Kartause Gaming durch Kaiser Josef Ybbstales. Im 19. Jahrhundert verlor die Eisen- II folgten als Besitzer Graf Festetits und zuletzt industrie an Bedeutung und die Holzverarbei- seit 1897 die Familie Kupelwieser mit Gebie- tung dominierte die regionale Wirtschaft. ten am Lunzer See und auf dem Dürrenstein. Die den „Heiligen drei Königen“ geweihte Durch das Wirken des Geologen Josef Haber- Pfarrkirche wurde bereits 1392 erstmals er- fellner und des Limnologen Dr. Franz Ruttner wähnt und unterstand damals so wie Gresten gelangte Lunz am See in den Blickpunkt in- 11

ternationalen Interesses. So lieferten die in Mit dem Ausbau der Ybbstalbahn bestanden den „Lunzer Schichten“ gefundenen Fossilien ab 1898 Bahnverbindungen mit Kienberg des Erdmittelalters wertvolle Hinweise für die und , was zu einer Paläontologie, und die darin vorkommende stärkeren Entwicklung des Fremdenverkehrs Steinkohle wurde in der Umgebung von Lunz führte. Vor allem die Wiener Gäste gründeten mehrere Jahrzehnte bis 1958 in Bergwerken nun Vereine, die gemeinsam mit den einhei- abgebaut. Mit der Biologischen Station wur- mischen Verschönerungsvereinen den Aus- de Lunz am See ein Zentrum der Wissenschaft bau und die Markierung von Wanderwegen, und Forschung. 1905 von Carl Kupelwieser den Bau von Schutzhütten und die Veranstal- gegründet, widmete sich die Station haupt- tung von Festen und Sportbewerben in die sächlich der Limnologie und nach deren Wege leiteten. In Lunz am See handelte es Schließung 2003, ist nun seit September 2011 sich um den Verein „D´Scheiblingstoaner“, in diese generalsanierte Biologische Station Göstling um „D´Göstlinger“ und in Lackenhof dem WasserCluster angegliedert und somit um „D´Lackenhofer“. Bereits 1887 konnte das wieder in die aktive Forschungstätigkeit ein- „Ötscher Schutzhaus“ eröffnet werden und gebunden. 1891 auf dem Hochkar die „Kremserhütte“. In Lunz am See plante man 1907 den Bau einer TOURISMUSGESCHICHTE Schutzhütte auf der Herrenalm, doch be- Der Botaniker Carolus Clusius erforschte als gnügte man sich 1920 mit dem Pachten einer Gast der Kartäuser vom Seehof ausgehend Jagdhütte auf der Wiesenalm. An dieser Stelle vor allem die Pflanzenwelt von Ötscher und errichtete schließlich die Sektion „Ybbstaler“ Dürrenstein und bestieg dabei 1574 erstmals des OeAV 1925 die „Ybbstaler Hütte“. den Ötscher. Ende des 19. Jahrhunderts war Lunz am See bereits ein von vielen promi- In der Zwischenkriegszeit erfolgte trotz gro- nenten Wissenschaftlern und Künstlern stark ßer Wirtschaftskrisen ein großer Ansturm besuchter Fremdenverkehrsort. Die Anreise von Touristen auf die Lunzer Bergwelt. Be- von Wien erfolgte ab 1859 mit der Westbahn sonders beliebt war der Besuch der damals bis Pöchlarn und ab 1877 mit der NÖ-Süd- noch häufigen Narzissenwiesen. Man führte westbahn bis Kienberg-Gaming. Von dort aus an Wochenenden eigene Touristenzüge von konnte man mit dem Stellwagen über den Wien nach Göstling, die im Winter als „Fahrt Grubberg nach Lunz am See fahren. ins Weiße“ angeboten wurden, und die be-

Alte Ansicht von Lunz am See 12

reits erwähnten Schutzhütten waren restlos 1971 mit dem Ausbau eines kleinen Skigebie- überfüllt. In Lunz am See veranstalteten Ski- tes auf dem Maiszinken. lehrer im Stile der „Arlbergschule“ ab 1928 Den größten Anziehungspunkt für Gäste bil- die ersten Skikurse, und 1935 kam erstmals dete natürlich stets der Lunzer See. Schon das Skirennen um den „Dürrensteinpokal“ zur 1887 wurde die erste Bewilligung der allge- Austragung. Schon damals erfolgte die Tou- meinen Seefahrt mit einem großartigen Fest rismuswerbung mit zahlreichen Prospekten auf der Steinbauerhöhe gefeiert. 1928 eröff- und gemalten Heimatkarten sogar bis nach nete man Strandbäder am Seebach und am Ungarn. Ufer des Sees. In diesem Jahr standen bei einem Schwimmfest sogar Schwimmbewer- Nach dem Zweiten Weltkrieg begann man be über die gesamte Länge des Sees und mit der Veranstaltung von Narzissenfesten. Turmspringen von einem 10-Meter-Turm auf So konnte man z. B. 1958 beim 3. Narzissen- dem Programm. Nach dem Zweiten Weltkrieg fest 3.000 Zuseher und beim Pfingstverkehr waren Motorsportveranstaltungen auf dem über 4.000 Autos zählen sowie im Verlauf des zugefrorenen See sehr beliebt, und in letzter Jahres 54.000 Übernachtungen verbuchen. Zeit versucht man, mit Kulturveranstaltungen Im darauffolgenden Jahr wollte man den auf der neuen Seebühne und auf dem See Dürrenstein mit einem groß angelegten Ski- den Tourismus anzukurbeln.

Der Dürrensteingipfel um 1926

gebietBuchtipp: über den Hetzkogel hinweg erschlie- ßen.Tippelt, Nach Werner: dem Scheitern Alpingeschichte dieses kurzGroßprojekts und bündig - Lunz am See, Österreichischer Alpenverein, Inns- begnügtebruck 2013, man 118 sich Seiten. mit Erhältlich der Errichtung im Tourismusverein eines Lunz am See. Skiliftes bei der „Seesprungschanze“, eines Liftes für den Nachtskilauf in Kasten und seit 13

Besonderheiten

Das Wildnisgebiet am Dürrenstein besticht mit Artenvielfalt und landschaftlicher Schönheit

Das Wildnisgebiet Dürrenstein sam mit den drei Partnergemeinden Gaming, Das Wildnisgebiet Dürrenstein mit seinen Göstling/Ybbs und Lunz/See ein attraktives 3.500 ha ist aktuell das einzige Schutzge- Besucherangebot ausgearbeitet. Die Exkur- biet Österreichs, das seitens der Weltnatur- sionsthemen reichen dabei von Fotowande- schutzorganisation IUCN als Wildnisgebiet rungen, über botanische und zoologische As- anerkannt wurde. Die Einmaligkeit dieses pekte bis hin zu allgemeinen Führungen zum Gebietes liegt in seiner Unberührtheit. So Thema Wildnis.Um dieser hohen Auszeich- konnte sich der ca. 400 ha große Urwald nung gerecht zu werden, hat sich das Land NÖ Roth­wald seit der letzten Eiszeit, also seit entschlossen, gemeinsam mit privaten Unter- mehr als 10.000 Jahren, ohne Zutun des stützern, ein "Weltnaturerbe Zentrum", das Menschen entwickeln. Baumriesen von bis Haus der Wildnis in Lunz am See zu errichten. zu 60 m Höhe und Stammdurchmessern von mehr als einem Meter prägen daher das Naturpark Ötscher-Tormäuer Bild dieses Waldes, der sich zudem durch Der Naturpark Ötscher-Tormäuer ist der einen sehr hohen Anteil an abgestorbenem größte Naturpark Niederösterreichs. Das Bäumen auszeichnet. Dieses Totholz bietet Zentrum des Naturparks wird vom Massiv wiederum Lebensraum für eine Vielzahl von des Ötschers gebildet, dem höchsten Gip- gefährdeten Pilzen, Pflanzen und Tieren. fel im südwestlichen Mostviertel. Markante Da das Wildnisgebiet abseits der markierten Schluchten, Wasserfälle, ausgedehnte Wälder Wege NUR im Rahmen geführter Wande- und Almen bieten ideale Voraussetzungen rungen betreten werden darf, wurde gemein- für erlebnisreiche Tage in der Natur. Neben 14

Wanderungen und Bergtouren bietet sich auch ein Besuch der Ötscher-Tropfsteinhöhle an. Besonders interessant ist eine Wanderung durch die Schluchtlandschaft der Ötschergrä- ben. Hier schneidet sich der Ötscherbach tief in die Felsen ein und das klare Wasser stürzt über eindrucksvolle Wasserfälle hinunter. Im Besucherzentrum des Naturparks – der Lassingfallstub´n in Wienerbruck – erhält man Informationen zum Naturpark und Auskünfte über geführte Themenwanderungen.

Im Naturschutzgebiet Kothbergtal findet man den Naturschutzgebiet Kothbergtal Enzian Zwischen den Haltestellen Holzapfel und Bo- dingbach zweigt vom Tal des Bodingbaches nach Westen das landschaftlich wunderschö- ne Kothbergtal ab. Im vorderen Abschnitt des Tales durchwandert man eine eindrucksvolle Dolomitschlucht, in der zahlreiche Alpenblu- men gedeihen, aber auch im offenen Talbe- cken des Oberlaufes kann man zu gegebener Zeit Krokus-, Enzian- oder Narzissenwiesen bewundern. Die Dolomitschlucht wurde zum Naturschutzgebiet erklärt.

Ötscherland Express Zwischen Kienberg und Lunz am See verkehrt an Wochenenden ein schmalspuriger Nos- Ötscherland Express talgiezug. In steiler Fahrt geht es mit Dampf- oder Diesellokomotiven über Lunz am See bis nach Göstling an der Ybbs. Ein besonderes Erlebnis sind die einzigartigen stählernen „Trestlework”-Brücken! Neben der Besichti- gung des Heizhauses und historischer Fahr- zeuge sind auch Sonderzugfahrten möglich.

WasserCluster Dieses interuniversitäre Zentrum wird ge- meinschaftlich von der Donau-Universität Krems, der Universität Wien und der Universi- tät für Bodenkultur Wien betrieben. Schwer- punkt ist die limnologische Forschung. Das in unmittelbarer Seenähe gelegene Nieder­ Wassercluster österreichische Landesgästehaus wurde 15

umgebaut und beherbergt nun die wis- senschaftlichen Einrichtungen. Neben der Forschung werden auch Kurse, Praktika und Lehrveranstaltungen durchgeführt. Seit September 2011 ist die generalsanierte Bio­ logische Station, dem WasserCluster ange- gliedert und somit weiterhin eine wichtige Forschungsstätte. 2011 startete auch das Projekt Schwallver- Der Mariazeller Weitwanderweg führt durch Lunz suchsanlage „HyTech” der Universität für Bodenkultur und des WasserClusters, bei Pilgerwege nach Mariazell welchem die Auswirkungen eines Schwellbe- Die verschiedenen Mariazellerwege führen triebes von Speicherkraftwerken in den Alpen sternförmig aus ganz Österreich zur Basilika simuliert werden soll. Weltweit einzigartig in von Mariazell. Auf einem dieser Pilgerwege Lunz am See ist dabei die Tatsache, dass die durchwandert man von der oberöster­ Entnahme von Wasser aus unterschiedlichen reichischen Landeshauptstadt Linz kom- Tiefen des Sees, den Versuch mit verschie- mend auch die Gemeinde Lunz am See. denen Wassertemperaturen ermöglicht. Un- Der Oberösterreichische Mariazellerweg 06 ter diesem Aspekt hat sich Lunz am See auch führt in etwa 175 km vom Pöstlingberg in Linz im Sinne der Alpenkonvention als Bergstei- zum steirischen Wallfahrtsort Mariazell. Die gerdorf tituliert, in dem die Wissenschaft und Route führt über das Stift St. Florian weiter zum der sanfte Tourismus willkommen sind. weltberühmten Ort Christkindl, die alte Bezirks- Detaillierte Informationen: stadt Steyr, den Plattenberg und Spadenberg www.wassercluster-lunz.ac.at hinüber nach Maria Neustift, Konradsheim, Waidhofen an der Ybbs, Gscheid, weiter über Seebühne Lunz am See (ehem. Wallfahrtsort Maria im Die von Hans Kupelwieser entworfene See- goldenen Sessel), Durchlass, Langau über bühne ist ein architektonisches Meisterwerk. Winkelbach zur Feldwies (Hinweis: Schnee bis Sie wurde mit dem Österreichischen Baupreis Mai möglich), Mitterbach am Erlaufsee weiter 2005 ausgezeichnet. Die Bühne hat einen nach Mariazell. Mehr Informationen im Wan- praktischen Doppelnutzen eingebaut: In der derführer „Pilgerwege nach Mariazell“ unter spielfreien Zeit ist sie ein „Seebühnenbad“ – www.oeav.at/weitwanderer/Weitwanderwege schwimmen, ins Wasser springen, sitzen und oder in der Wanderkarte Lunz am See. liegen auf den Podesten, die sich am Abend Die Seebühne ist von Mitte Juni bis Anfang zur Tribüne wandeln werden. September gut besucht Vor jeder Vorstellung ändert sich die Szenerie dramatisch: Mit einer kleinen Pum- pe wird Seewasser in einen Ausgleichstank gepumpt, dessen Gewicht hebt das mäch- tige Flugdach, das bis dahin wie eine Haut über der Tribüne lag, in luftige Höhen. Dann sitzen alle Kunstliebhaber geschützt vor Wind und Wetter und können die Darbie- tungen genießen. 16

Tourentipps Sommer

WANDERUNGEN

Bahnerlebnisweg und Lunzer Hausberg Express geboten. Der Lunzer Bahnerlebnisweg führt entlang Für den Rückweg empfiehlt sich auch die eines besonders schönen Abschnittes der Überschreitung des Lunzbergs (1.004 m, ca. schmalspurigen Ybbstalbahn. Vom Bahnhof 3 h). Ca. 200 m nach dem Bahnhof Pfaffen- (598 m) geht man geradeaus zum Amonhaus schlag wird rechts abgebogen, den Wander- und Hammerherren- und Handarbeitsmuse- weg Nr. 11 entlang. Vorbei beim Bauernhof um. Vom Amonhaus (auf der Rückseite) führt Salchen (834 m) wandert man auf einem der Weg immer entlang der Bahntrasse ins Wald– und Wiesenweg gemütlich am Lunzer Bodingbachtal, vorbei am Gasthaus Zur Pau- Hausberg entlang und kann immer wieder la. Nach der Haltestelle Holzapfel verläuft die die herrliche Fernsicht auf die umliegende Route vorerst etwas bergan bis zum Loos- Bergwelt genießen. Nach einer kurzen Rast bichlkreuz, dann wieder stets in der Nähe beim Lunzbergkreuz und einem letzten Blick der Bahntrasse. Auf einem schmalen Steig auf das Ortsgebiet und den See geht es auf umgeht man die felsigen Einschnitte. Nach einer Forststraße bergab durch die Elisabeth- insgesamt 1,5 Stunden Gehzeit erreicht man Hummel-Siedlung ins Ortszentrum und zum den Endpunkt des Weges, den auf 697 m Ausgangspunkt. Seehöhe gelegenen Bahnhof Pfaffenschlag. Achtung! Im Bereich der Bahntrasse ist Vor- Bitte genügend Jause mitnehmen, da es un- sicht beim Herannahen des Ötscherland- terwegs keine Einkehrmöglichkeit gibt! 17

Von Lackenhof in die Ötschergräben Lackenhof. Nun wie bei voriger Wegbeschrei- Von der Ortschaft Lackenhof entweder mit bung über den Riffelsattel hinüber zu den dem Ötscher-Sessellift zum Ötscher-Schutz- Ötschergräben und talaus zum „Ötscherhias“. haus und nach kurzem Abstieg zum Riffel- Dort führt ein Steig nach Süden hinauf zum sattel oder gleich entlang des Weitwander- Hagengut, und entlang der Straße wandert weges vom Riffelboden zu diesem Sattel. Von man vorbei am Erlaufstausee nach Mitter- dort steil nach Süden auf Steigen und Forst- bach. Zuletzt auf ebenen Waldwegen und straßen hinunter zum Jagdhaus Spielbüchler. Forststraßen durch eine reizvolle Moränen- Entlang der Ötscherstraße fast eben ca. 2 km landschaft nach Mariazell. nach Osten zur Abzweigung eines Steiges, der steil über den Sperrriedel zu den Ötscher- Eine zweite Variante führt vom Riffelsattel gräben hinunterführt. Auf Steiganlagen und oberhalb der Dirndlmäuer auf schmalem, Stegen wandert man durch die eindrucks- teils felsigem Steig (erhöhte Trittsicherheit volle, tief eingeschnittene Schlucht vorbei erforderlich!) hinüber zu den meist ebenen an den Wasserfällen Schleierfall und Mirafall. Forststraßen der Feldwiesalm (ca. 1.300 m). Bei der Jausenstation Ötscherhias bietet sich Von dort kann man entweder gleich von die Möglichkeit zur Einkehr, bevor es weiter der Brunnsteinalm zum Erlaufursprung und durch die Schlucht vorbei am Lassingfall zum weiter zum Erlaufsee absteigen oder auch Naturparkzentrum Lassingfallstub´n in Wie- noch vom Eisernen Hergott mit kurzem nerbruck geht. Zurück nach Lackenhof mit Steilanstieg die Gemeindealpe (1.626 dem Taxi (Taxi Daurer, T: +43 7486 8450). m) überqueren. Vom Gipfel, auf dem das Terzer Haus steht, hat man allerdings noch Der Oberösterreichische Mariazellerweg 06 800 Höhenmeter im Abstieg zu bewältigen, Von Lunz am See nach Mariazell bevor man ähnlich wie bei der ersten Varian- Von Waidhofen an der Ybbs über Ybbsitz te von Mitterbach oder vom Erlaufsee aus nach Maria Seesal. Dort im Tal der Schwar- sein Ziel erreicht. Im Frühjahr muss man auf zen Ois entlang der Straße ca. 3 km zum Hof der Feldwiesalm manchmal bis Mitte Mai mit Fuchslehen, von wo man nach Osten in den Schneefeldern rechnen. Insgesamt je nach Gscheidgraben abzweigt und über Gscheid- Variante eine leichte bis mittelschwere Tour, sattel und Bodingbach am Bahnerlebnisweg für die jedoch viel Kondition erforderlich ist. entlang nach Lunz am See gelangt. Von der Für die Strecke ab Lunz am See sollten ca. 10 Pfarrkirche überquert man auf überdachter Stunden Gehzeit geplant werden. Holzbrücke die Ybbs In der Göstlinger Steinbachklamm und wandert ent- lang der Seeprome- nade zum See. Nun am besten entlang des Südufers auf schattigem Weg zur ehemaligen Biologischen Stati- on und vorbei am Schloss Seehof über den Durchlass nach 18

Durch den Lechnergraben gelangt man zur Ybbstaler Hütte der ÖAV-Sektion Austria

BERGTOUREN interessanter Vegetation. Danach wieder steil mit Kehren rechts haltend durch einen Durch den Lechnergraben zur Ybbstaler Kalk-Block-Fichtenwald hinauf zur Finsterg- Hütte (1.344 m) staud, einer fast ebenen alten Schlagfläche. Vom Parkplatz (Leihfahrradstation, siehe Die senkrechten Felswände der Sonnwend- Seite 40) bei der Töpperbrücke im Ortsteil mauer links liegen lassend, windet sich der Kasten entlang der Straße talauswärts bis Steig über Geröllfelder sehr steil zu einer zur beschilderten Abzweigung eines Weges, Felsbank hinauf und quert oberhalb durch der zu Bauernhöfen führt. Im breiten Talbo- Wald schräg hinaus zum Ausstieg aus dem den des Lechnergrabens auf schmalem Steig großartigen Felskessel beim einstigen „Alm- zum Waldrand, wo sich das Tal stark verengt. gatterl“ (1.320 m). Gleich hinter dem ersten Waldstück auf Jenseits des schwach ausgeprägten Berg- einem Forstweg in einen wildbachartigen sattels liegt in der riesigen Karstmulde des Graben und das Geröllbett mehrmals que- Grünlochs der Kältepol Mitteleuropas. Hier rend (an einer Stelle Seilsicherung) vorbei an wurden im Februar 1932 -52,6 °C gemessen. kleinen Wasserfällen in den hintersten Gra- Der Steig wendet sich nun scharf nach rechts benwinkel. und erreicht nach Überquerung des Lechner- Nun sehr steil mit kleinen Kehren rechts über oder Grünlochsattels und kurzem Abstieg einen schütter bewaldeten Hang hinauf und durch eine mäßig steile Mulde die Ybbstaler nach Querung eines Bächleins links hinaus Hütte auf den ausgedehnten Wiesenflächen auf die kleine Verebnung der „Nos“, eine kli- der Wiesenalm. matisch bevorzugte Wärmeinsel mit (880 Hm, 3 h) 19

Von der Haltestelle Stiegengraben zur engen Taltrog, durch den man über ein Ybbstaler Hütte (1.344 m) steiles Schuttfeld bis zu einer Windwurfzo- Der Stiegengraben ist eigentlich eine enge ne aufsteigt. Zuletzt auf ebenem Weg hin- Felsschlucht, die steil nach Norden in das Ge- aus zu den Wiesen bei der Ybbstaler Hütte. biet des Schöfftaler Waldberges hinauf zieht (800 Hm, 2,5 h) und wegen ihrer Wasserfälle so wie der inte- ressanten Felskulisse einen speziellen Reiz Von der Ybbstaler Hütte auf den Noten besitzt. Schnellster, dafür aber steilster An- (1.640 m) stieg zur Ybbstaler Hütte. Bei der Haltestelle Der Hausberg direkt südlich der Hütte kann Stiegengraben beginnt gleich gegenüber in einer Stunde unschwierig bestiegen wer- der Ybbsbrücke ein Karrenweg, der oberhalb den. Von der Hütte führt der Steig durch von Bauernhöfen im Wald zu einer Forststra- Windwurfzonen und über Almwiesen sanft ße führt, die in den hinteren Talkessel des steigend nach Süden, umgeht den nach Nor- Hagenbaches leitet. Von dort sehr steil mit den abfallenden Steilhang nach rechts und kleinen Kehren über einen Hang seitlich des erreicht nach kurzem Steilanstieg die flache ungemein wilden Höllgrabens meist durch Wiesenmulde des Notenbodens. Aus diesem Wald zum Höllgrabenbründl. Nach dem Pas- entweder nach links zum Marterl auf den sieren zweier Stellen mit Tiefblicken in die Nordgipfel oder mit wenigen Schritten nach Höll quert man unterhalb von Felswänden rechts zum Gipfelkreuz. nach rechts zu einem (300 Hm, 1 h)

Von Lunz am See auf die Ybbstaler Hütte, Noten oder Dürrenstein.Wanderkarte Lunz am See, Org.Maßstab 1:30.000. 20

Von der Ybbstaler Hütte auf den Dürren- stein (1.878 m) Von der Hütte in südöstlicher Richtung durch ein sanft ansteigendes, schütter be- waldetes Karsttrockental, vorbei an mehre- ren Karstmulden und Dolinen, zuletzt steil ansteigend zur ehemaligen Legsteinalm (Bergrettungshütte) und knapp oberhalb zum Jungfraunbründl bei der Legstein- Jagdhütte. Der steinige Weg führt zwi- schen Latschen über das stark verkarstete Gebiet der Kammern durch Karstgassen Das Karstgestein sorgt für spannende Wanderwege und neben Karrenfeldern hinauf zu einem welligen Hochplateau. Über dieses erreicht man vorbei an der ebenen Bergwiese des Eisenstattbodens den vom Vorgipfel (Kl. Dürrenstein) herabstreichenden West- kamm des Berges erreicht. Nun entweder weglos direkt entlang des teils felsigen Kammes über den Vorgipfel hinweg zum Gipfel, oder auf dem bezeichneten Weg nach waagrechter Querung der steil zum Lueg abbrechenden Nordflanke nach Os- ten zu flachen Karstmulden und mäßig steil über begraste Schrofen von Norden auf den Gipfel. (550 Hm, 2 h)

Vom Lunzer See auf den Dürrenstein Vom Schloss Seehof führt eine Forststraße Der Ludwigfall durch das wildromantische Seetal vorbei am Mittersee hinauf zum Obersee. Zunächst fast eben durch lichten Mischwald in den ebe- nen Talkessel der Lend und nach Abkürzung einer Straßenkehre mäßig steil zum kleinen Mittersee. Die Landschaft wird im Osten von den schroffen Felswänden der Hackermäu- er, im Westen von den Seemäuern und dem Höherstein geprägt. Danach beginnt die Straße stärker zu steigen und erreicht nach der Engstelle der Klause den ebenfalls von Felswänden begrenzten Ellenboden. Hier stürzt in der Südostecke der Ludwigsfall über eine ca. 50 m hohe senkrechte Wand. Der Obersee mit seiner baumbestandenen Insel 21

Die Straße windet sich steil mit Kehren ne- wiesen mit kurzem Abstieg die im Sommer ben dem Wasserfall zur darüberliegenden bewirtschaftete Herrenalm erreicht werden. Talmulde hinauf und passiert knapp vor Der Weg zum Gipfel wendet sich jedoch vom dem Obersee die interessanten Karsterschei- Kreuz gleich nach Süden, überquert ebene nungen des Brüllenden Stiers (unterirdischer Wiesenböden und umgeht die ersten Erhe- Wasserfall) und der Rainerquelle (Karstquelle bungen des Glatzings schräg nach rechts in einer Doline mit anschließendem Ponor). ansteigend. Weiter oben folgt man Latschen- Von der Straße führt ein schmaler Steig mit gassen über einen kurzen Steilhang hinweg, wenigen Schritten zum Ufer des märchen- passiert die riesige Schachtdoline des Groß- haft schön gelegenen Obersees, in dessen en Schneelochs an der rechten Seite und er- Mitte eine baumbestandene Insel aufragt. reicht schließlich gemeinsam mit dem zuvor (500 Hm, 2,5 h) beschriebenen Anstieg das Gipfelkreuz des Dürrensteins. Noch vor dem See zweigt links ein markierter (770 Hm, 3 h, insgesamt 1.270 Hm, 5 bis 6 h) Steig ab, der mit zahlreichen Kehren den sehr steilen, teils schütter bewaldeten Hang In Verbindung mit den bereits beschriebenen (Windwurfgebiet!) überwindet und über Touren Möglichkeiten zu sehr lohnenden erdige und felsige Stellen den Gratrücken Rundwanderungen mit Nächtigungsmög- oberhalb der Jägermauer beim Lehardikreuz lichkeit auf der Ybbstaler Hütte. (1.406 m) erreicht. Jenseits könnte über Alm-

Der Dürrensteingipfel bietet ein wunderschönes Panorama 22

Alpintour Hochkar – Dürrenstein – Ötscher in sehr gefährliches Gelände führen. Unter- Sehr anspruchsvolle, landschaftlich beson- wegs kein Stützpunkt und keine Wasserstel- ders reizvolle Tour vom Skigebiet Hochkar le. Der Ausgangspunkt wird von Lunz am See zum Dürrensteingipfel, die teilweise das mit dem eigenen Auto oder mit dem Taxi Wildnisgebiet Dürrenstein durchquert. Ab- über Göstling nach Lassing und schließlich stieg nach Lunz am See oder zur Ybbstaler über eine Mautstraße erreicht (insgesamt ca. Hütte auf vorhin beschriebenen Routen. 28 km). Das teils felsige Gelände erfordert besonde- Vom Hochkar-Schutzhaus auf einem Fahr- re Trittsicherheit. Es wird fast durchgehend weg nordöstlich hinauf zum Blachlboden, die Schneide des Verbindungskammes be- eben unter einer Felswand hindurch zur Kar- gangen. Ein Abweichen vom Kamm kann mulde mit der Schrotleitnerhütte und schräg

Bei der Alpintour über Hochkar, Dürrenstein und Ötscher wird man mit weitem Panorama belohnt 23

links über Wiesen hinauf zum Sattel nördlich Gamskogel durch urigen Mischwald hinun- der Schmalzmauer. Vom Sattel ein kurzes ter zum Tremelsattel (1.201m, Ausweichmög- Stück steil in Richtung Seelucken hinunter, lichkeiten auf bezeichneten Wegen nach dann auf halber Hanghöhe die Schuttfelder Steinbach oder Klaus). unterhalb von Felswänden nach rechts zu Vom Sattel hinauf zum Gipfel der Hochkirch Grasbändern querend. Durch Latschengas- sind fast 300 Höhenmeter Steilanstieg zu sen über die Geißhöhe und die steinüber- bewältigen. Zuerst verfolgt man den schüt- säten Bergwiesen des Munsingplans bis zum ter bewaldeten Gratrücken nach Osten, „Ringkogel“. Danach folgt der Abstieg über teilweise auf steinigen Triften, die steil nach eine ausgesetzte, mit Latschen bestandene Süden abfallen. Nach Überschreitung des Schneide zum Schwarzkogel und ab dem Waldsteinsattels wird der Grat flacher, dafür 24

aber immer felsiger. Ein fast undurchdring- wald zur letzten Einsattelung vor dem Stei- barer Gürtel von Wetterfichten und Lat- laufschwung des Sperrriedels. Hier werden schen drängt den Wanderer in die Südseite viele Wanderer die letzten Kraftreserven ak- des schmalen Kammes, und nach Querung tivieren müssen, um auch noch den letzten eines Karrenfeldes erreicht man entlang von Anstieg mit fast 400 Höhenmeter bewältigen Waldschneisen den freien Gipfel Hochkirch zu können. Sehr steil kämpft man sich über (1.468 m, lohnender Aussichtspunkt). Stets in einen Wiesenrücken und über Schutt neben der Südseite bleibend, quert man leicht fal- einem Latschenfeld zum Rauhen Kamm hi- lend über steiniges Gelände unterhalb von nauf, wo Steigspuren kurz in die Ostflanke Latschenfeldern hinüber zum zweiten Ver- des Berges leiten und zuletzt links haltend messungspunkt der Hochkirch. über einen Felsrücken und den flacher wer- Über steile Bergwiesen mit prächtigen Aus- denden Grat zum Gipfelkreuz hinaufführen. blicken zum Dürrenstein steigt man zu fla- (ca. 1.400 Hm, 9 – 11 h) chen Wiesenböden hinunter, durchquert im Gebiet des Sonnsteins urige Kampfwaldzo- Wer die komplette Alpintour begehen will, nen, passiert einen alten Grenzstein, der an steigt über Herrenalm und Daglesgraben die Grenzstreitigkeiten zwischen den Herr- zum Oistal ab. Ein kurzes Stück talaus zweigt schaften Admont und Gaming erinnert, und rechts die Winkelbachstraße ab, über die erreicht nach einer felsigen Gratschneide die man den Mariazellerweg erreicht, und über kleine Wiesenmulde der Edelwies (1.371 m). diesen nach links über Dirndlmäuer und Der Anstieg zum Bstattkopf führt mäßig steil Riffelsattel zum Ötscherschutzhaus hinüber- durch Waldschneisen hinauf zu weiten Wie- quert. Von dort erreicht man den Ötscher­ senböden, wobei die Abbrüche der Teufels- gipfel in 1,5 Stunden. mäuer rechts liegenbleiben. Die Gesamtgehzeit vom Dürrensteingipfel Nun eben durch Latschengassen und Kampf- bis zum Ötschergipfel beträgt 7 – 8 Stunden.

Weg auf den Ötscher 25

Wildblumen säumen den Weg zum Gipfel

Infos zur Alpintour

Infos über Hochkar-Mautstraße und Sesselliftbetrieb erhalten Sie unter T: +43 7484 7214

Ybbstaler Hütte: Hütte der ÖAV-Sektion Austria Durchgehend von Anfang Juni bis Ende Oktober bewirtschaftet, ausgenommen montags von 7 bis 14 Uhr (ausgenommen an Feiertagen). 2 Doppelzimmer und 41 Lagerplätze. Kontakt: Inge Wurzer Töpperweg 16, 3293 Lunz am See T: +43 664 9886801 [email protected] www.ybbstalerhuette.at

ÖTK–Schutzhaus am Hochkar: Durchgehend geöffnet – 40 Lagerplätze. T: +43 7484 72 03 (Fam. Esletzbichler)

Tourismusverein Göstlinger Alpen: T: +43 7484 26060 Tourismusbüro Lackenhof: T: +43 7480 20020 26

KLETTERSTEIGE nach rechts zu senkrechter Wandstufe, die ohne Steighilfe überwunden werden muss Heli-Kraft-Klettersteig in Lassing (C) (klettertechnische Schwierigkeit im 2. Grad). Neuer und sehr gut abgesicherter Kletter- Ein breites Band führt waagrecht nach links steig. Nach dem steilen Einstiegspfeiler zur Gratkante, die knapp oberhalb der Blech- schließt sich eine 350 m lange Querung an, gämse erreicht wird. die mit spannenden Hochseilelementen, wie Nach leichtem Gehgelände entlang des Rü- zum Beispiel Seilbrücken, aufwarten kann. ckens folgt eine kurze D-Kletterstelle über Ausgangspunkt ist der Parkplatz am oberen abdrängenden Fels. Die Kletterei über den Ende der Hochkarstraße. höchsten Felsaufschwung des Grates wur- de an der linken Gratseite mit Eisenklam- Klettersteig auf den Mendlingstein (D) mern und einem senkrechten Seil entschärft Einstieg in Erzhalden unmittelbar östlich der (Schwierigkeit C). großen Mendlingbachbrücke. Auf schmalem Oberhalb könnte in freier Kletterei der Aus- Steig durch lichten Wald zur Steilrinne mit stieg aus dem Felsgelände erreicht werden, der ersten Seilsicherung. Danach Querung doch die Steiganlage führt auf sanft fal- lendem Felsband nach rechts zu senkrechten Felswänden an der Südseite des Mendling- Am Heli-Kraft-Steig steins. Gleich hinter der Felsecke folgen die sehr ausgesetzte Querung einer glatten, abschüs- sigen Felsplatte und der kurze Aufstieg zur leicht überhängenden Schlusswand. Die- se wird kraftraubend in direktem Anstieg auf Eisentritten mit Seilhilfe überwunden (Schlüsselstelle, Schwierigkeit D), und knapp oberhalb der Gipfel der vordersten Gratkup- pe des Mendlingsteins erreicht (ca. 850 m, Steigbuch). 350 Hm, 1,5 Stunden. Abstieg auf gleicher Route.

KLETTERN

Dürrenstein Süd-West Grat (II bis IV) Der Süd-West Grat ist sicherlich der an- spruchsvollste Anstieg auf den Dürrenstein. Die Wegzeit beträgt ca. 8 bis 10 Stunden. Da der Anstieg südseitig erfolgt, ist er im Sommer ziemlich heiß. Die beste Jahreszeit ist daher der Herbst (September bis Ende Ok- tober). Allerdings ist die Ybbstaler Hütte ab 26. Oktober nicht mehr bewirtschaftet. 27

Empfohlene Ausrüstung: 50 Meter Einfach- oder Doppelseil, einen Satz Klemmkeile, 5 Expressschlingen, 3 Band- schlingen 60 cm und 3 Bandschlingen 120 cm. Wer will, kann auch Felshaken mitneh- men. 3 bis 4 Liter Getränke.

Zustieg: Da der Originalanstieg durch das Wildnis- schutzgebiet führt und dieses nicht betreten werden darf, muss man dieses umgehen und über die Eisenstadt Jagdhütte, den Eisen- stadtriedl und den Wandfußsteig ansteigen. Anstieg zur Ybbstaler Hütte 2 Stunden, wei- ter zur Eisenstadt 1,5 Stunden und entlang des Wandfußsteigs zum Einstieg in den Süd- westgrat 1 Stunde.

Charakteristik: Einstiegshöhe 1.400 m, Ausstieg 1.760 m (Vorgipfel des Dürrensteins). Der Grat ist stark verkarstet und örtlich steinschlaggefährdet. Er ist im Schwierigkeitsgrad 2 bis 4 zu klet- tern. Schwierigere Varianten sind möglich. Keine Haken oder Markierungen vorhanden. Zahlreiche natürliche Sicherungsmöglich- keiten (Bäume, Blöcke, Spalten, Risse). Teil- weise grasdurchsetzter Fels. Relativ schöner, nicht all zu schwieriger alpi- ner Grat, jedoch anspruchsvoll auf Grund des langen Zustieges und der beträchtlichen Hö- Sonnenuntergang mit Aussicht henmeter. Teilweise ausgesetzt, aber dafür mit herrlichem Ausblick in das Wildnisgebiet danach wieder nach links ausqueren. Dürrenstein. Entlang der Felswand, bis man zu einem Einschnitt gelangt (ca. 100 m). Zeitbedarf: Durch diesen hinauf (II) und über diverse ca. 8 bis 9 Stunden Aufstieg und 3 Stunden Stufen (2.-4. Grad) und Grasbänder bis Abstieg ins Steinbachtal. zum Vorgipfel.

Route: Abstieg: Der Einstieg befindet sich unter einer impo- Über den Normalweg des Dürrensteins. santen Felswand. Zunächst in leichtem Ge- Ca. 1,5 Stunden bis zur Ybbstaler Hütte lände (I-II) bis zu einem Felseinschnitt und und 1,5 Stunden von dort ins Tal . 28

Ötscher (1.893 m) Rauher Kamm (I+)

Die markante Berggestalt des Ötscher ist so- Routenverlauf: wohl im Sommer als auch im Winter ein be- Über den latschenbedeckten Kamm gelangt gehrtes Ziel von Alpinisten in der Umgebung man zum ersten Felsaufschwung. Anfangs von Lunz am See. Nach Nordosten läuft der umgeht man die Felsaufschwünge in der Bergstock in einen langen und im oberen nördlichen Flanke. Hier kurze Wandstufen Bereich felsigen Kamm aus, dem Rauhen I-, teilweise sind auch direkte, aber schwie- Kamm. Er ist ein nicht besonders schwie- rigere Varianten möglich. Bei einer Scharte riger, aber stellenweise recht ausgesetzer An- erreicht man die Kammschneide, von hier an stieg von großer landschaftlicher Schönheit. hält man sich am Kamm oder knapp rechts davon. Der erste Steilaufschwung wird erst in Bei diesem Anstieg sind einige leichte Klet- einer steilen Geröllrinne, dann links auf Schr- terstellen im I. Schwierigkeitsgrad zu be- ofenbändern umgangen (direkte Variante wältigen, wählt man die direkten Varianten, II-). Nun über den flachen Grat ausgesetzt zu so wird maximal der II. Schwierigkeitsgrad einer Scharte, die zu einer letzten steilen Fel- erreicht. Die Standardroute ist gut markiert spassage führt. Über mehrere kleine Felsauf und bei trockenen Verhältnissen sollte diese schwünge am gratartigen Kamm entlang Tour für trittsichere Bergsteiger kein Problem (I bis II) oder weniger schwierig in die Süd- darstellen. flanke ausweichend zum Vorgipfel und wei- ter unschwierig zum Hauptgipfel. Zustieg: Von Lackenhof über die Ötscherwiesen Abstieg: nach Raneck, von hier führt eine Forststraße Der Abstieg erfolgt nach Westen über den nach Westen hinüber zum Bärenlackensattel Kamm zum Ötscherschutzhaus (1.418 m), (948 m, ca. 1 h Gehzeit). Dort führt ein Weg und dann entweder mit dem Lift ins Tal oder nach Süden, zuerst durch den steilen Wald und zu Fuß weiter über den Riffelsattel hinunter weiter durch Latschen zum Rauhen Kamm. nach Lackenhof. 29 Vorgipfel 1 1 Scharte Direkte Variante Variante Direkte am Grat (2- und 2) am Grat ÖTSCHER Rauher Kamm 400 HM Schwierigkeitsgrad: 1+, Varianten bis 2 Exposition: Nordost, Ost Felsqualität: gut Absicherung: mäßig 1 Quelle: Schall, K.: Klettersteige & leichter Fels, Österreich Ost Österreich Fels, & leichter Klettersteige K.: Schall, Quelle: Band 1 Geröll 1- 1- 1- Scharte steile Rinnesteile 1- P auch direkt erkletterbar Latschen- kamm 30

Ötscher (1.893 m) Ötscher Nordwand (IV)

einer Lichtung kommt. Nach dieser Lichtung, kurz nachdem der Weg wieder in den Hoch- wald führt, zweigt in einer Kehre rechts ein Weg ab, dem man bis in die Geröllhalde In der Pfann folgt. Unterhalb der Nordwand wandert man über schöne Almwiesen steil bergauf bis zum Einstieg, der mit einem roten Dreieck markiert ist. (Vom Parkplatz bis zum Einstieg ca. 1,5 h)

Routenverlauf: In den ersten drei Seillängen geht es un- schwierig zuerst auf einem überdachten Band hinauf in den kleinen Kessel bis zum Stand- platz auf einem Band. Weiter in einem Kamin über die erste Steilstufe. Vorbei an einer klei- nen Höhle geht es in der fünften Seillänge wieder in einem Kamin aufwärts zur zweiten steileren Wandstufe. Nun wieder etwas leich- ter über eine Rampe und dann entlang einer Kante über Platten auf ein breites Band. Schlüsselstelle an der Ötscher Nordwand In der neunten Seillänge befindet sich auch die Schlüsselstelle, die den IV. Schwierig- Die Route durch die Nordwand des Ötschers keitsgrad aufweist. Die Wand ist hier meist bietet alpine Kletterei und braucht den Ver- nass, sodass die Schlüsselstelle durchaus an- gleich mit manchen „großen Wänden“ nicht zu spruchsvoll sein kann. Danach geht es noch scheuen. Die Kletterei bewegt sich im mittleren kurz über einen kleinen Überhang und dann Schwierigkeitsbereich (einige Stellen III und IV, in einfacher Kletterei über Schuttrinnen und sonst oft leichter), allerdings ist die Route eher eine steile Wiese zum Ausstieg. Hier erreicht spärlich mit Bohrhaken abgesichert. Auf Stein- man in ca. 10 Minuten über eine Wiese den schlag ist in der durchwegs brüchigen Nord- Rauhen Kamm (Buchplatz). wand zu achten. Die Wand ist durch die schräg gestellten Schichtungen, die z. T. bewachsen Vorsicht: Im oberen Teil der Wand halten sich sind, gut strukturiert. Über Bänder, Absätze, auf den schuttbedeckten Bändern oft Gäm- (Wasser-) Rinnen und kurze Wandstellen er- sen auf, die Steinschlag auslösen können. reicht man schließlich den Rauhen Kamm. Abstieg: Zustieg: Über den Rauhen Kamm geht es in leichter Von Lackenhof bzw. Parkplatz Nestlbergsäge Kletterei (I+) zurück zum Ausgangspunkt. geht es in wenigen Minuten zur Bärenlacke. Vom Ausstieg kann auch über den Gipfel und Von dort bleibt man immer auf dem Weg Rich- von dort weiter zum Sessellift bzw. zum Öt- tung Rauher Kamm, bis man schließlich zu scherschutzhaus abgestiegen werden. 31

Weg ins Tal über zum Gipfel Rauhen Kamm Gehgelände ca. 10 min bis zum Rauhen Kamm

1 steile Wiese 13. 40 m

1 Schuttrinne

12. 40 m Felsblock

2 Schlucht 11. 40 m 1

4- 10. 20 m su 4-

3- 9. 20 m Tafel breites Band 2 x 3- 8. 30 m

1 Rampe 7. 35 m x 2+ ÖTSCHER 4 Nordwand x 1 13 Seillängen, 350 m x x 6. 25 m Schwierigkeitsgrad: 4 2+ Exposition: Nord kleine Höhle Felsqualität: mäßig 3 Absicherung: alpin 5. 40 m x 3+ Steilstufe

3 4. 45 m x

1 kleiner Kessel 3. 40 m x

1 2. 30 m überdachtes Band

2 x x 1. 45 m Quelle:Quelle: www.bergsteigen.com www.bergsteigen.at 32

Es gibt unzählige Möglichkeiten, den Lunzer See zu erkunden - rundherum oder direkt darauf

BERGSEEN FISCHEN

Der Lunzer See ist ein kristallklarer Bergsee Das Fischen im glasklaren See ist ein Erlebnis am Fuße Dürrensteins unweit des Ortes Lunz der besonderen Art. Der Fischreichtum des am See. Durch den See fließt der Seebach (er Sees ist bekannt und zahlreiche Fischarten tauscht das Volumen des Sees dabei dreimal machen jeden Tag an diesem Gewässer zu pro Jahr aus), der dem Obersee (Seehöhe einem unvergesslichen Erlebnis. Sie benöti- 1113 m; Länge 790 m; Breite 300 m; Tiefe gen eine niederösterreichische Fischerkarte 15 m) entspringt, den Mittersee (Seehöhe oder eine Fischer-Gastkarte. 767 m, Länge 333 m; Breite 50 m; Tiefe 3 m) Bitte beachten Sie die NÖ Fischereiordnung: durchfließt und in Lunz am See in die Ybbs www.lunz.at/Fischen (Ois) mündet. In diesem Zusammenhang wird der Lunzer See auch als Lunzer Untersee Informationen und Karten erhalten Sie bei: bezeichnet. Forstverwaltung Seehof Den Lunzer See bewohnen Bachforellen, Mo- Fr 8 bis 12 Uhr Seesaiblinge, "Gründling" Gründlinge (seit T: +43 7486 8300 ca. 1970) und Hechte sowie Flussbarsche [email protected] (seit ca. 1980, die die Bachforellen-, Seesaib- linge- und Elritzen-Population stark redu- Schlosstaverne ziert haben). T: +43 7486 20276 während der Öffnungszeiten www.schlosstaverne-lunz.at 33

IMMER DER YBBS ENTLANG der Ybbs und Lunz am See lässt der Ybbstal- VON DER DONAU BIS ZUM BERGSEE radweg die Herzen von Genussradlern höher schlagen. Aber nicht, weil sie etwa beson- Der 107 km lange Ybbstalradweg sorgt für ders viele Steigungen zu bewältigen hätten, prachtvolle Natur- und Radfahrerlebnisse. ganz im Gegenteil: Die Route folgt hier der Für Familien und Genussfahrer besonders Bahntrasse der einstigen Ybbstalbahn – völ- geeignet ist das neue Herzstück der Route lig eben, weg vom Autoverkehr, aber immer zwischen Waidhofen an der Ybbs und Lunz ganz nahe am Fluss. am See. Der Radweg ist ein Gesamtkunstwerk aus Zuerst durch das sanfthügelige Land der eleganter Routenführung und spektakulärer Mostbirnbäume, dann durch die alpine Re- Landschaft. Man fährt über pittoreske Rund- gion der Eisenstraße: Auf seinen 107 km bogenbrücken hinweg und durch einen verbindet der Ybbstalradweg nicht nur kurzen Tunnel hindurch, durchquert eine die Donau mit dem Lunzer See, sondern wildromantische Schlucht, genießt an stillen auch die milden und die wilden Seiten des Sandbänken die Sonne und das kristallklare Mostviertels. Wasser, trifft auf historische Hammerwerke Vor allem auf seinem neu angelegten, 55 km und immer wieder auf eigens gestaltete Rast- langen Kernstück zwischen Waidhofen an plätze zum Entspannen.

Auf dem Ybbstalradweg das Wasser und die Natur erleben 34

Tourentipps Winter

Winterpanorama

SKITOUREN Talorte: Lunz am See, Göstling Dürrenstein (1.878 m) Ausgangspunkt: Steinbach, 601 m Die Skitour auf den Dürrenstein führt von Mit dem Auto von Lunz am See Richtung Steinbach über die Ybbstaler Hütte, die auch Göstling (B25) nach 10 km kurz vor Göstling, als Ausgangspunkt für Skitouren auf den No- beim ehem. Kögerlwirt nach links ins Stein- ten (1.640 m) dient. bachtal, dem Bach folgend (4 km), bis zum Parkplatz bei den Fischteichen. Aufstiegshöhenmeter: 1.280 Hm Abfahrtshöhenmeter: 1.280 Hm Aufstieg: Auf dem markierten Sommerweg Aufstiegszeit: 5 – 6 Stunden durch den Hochwald bis zur Jagdhütte Dür- Beste Jahreszeit: Frühjahr, jedoch bei siche- reck (980 m). Kurz vor der Bärenlacke, wo rer Schneelage auch im Hochwinter möglich. der Sommerweg in die Forststraße mündet, Wetter- und Lawinenwarndienste beachten. zweigt eine neue Forststraße Richtung Noten Bei Schlechtwetter ist die Orientieren auf der ab. Dieser entlang durch den Buchenwald bis Hochfläche fast nicht möglich. zum Almboden. Die Variante ist zwar etwas länger, jedoch ohne die gefährlichen Abhänge Charakteristik: Der Aufstieg auf den Dür- der Höll (Schneebrettgefahr). Nach 2,5 Stun- renstein ist eine landschaftlich besonders den erreicht man das Tal der Wiesenalm mit schöne, anspruchsvolle Skitour. Wer die Ein- der auf einem Hügel stehenden Ybbstaler Hüt- samkeit der Berge liebt und einmal die Tram- te (ab Mai an den Wochenenden bewirtschaf- pelpfade meiden will, ist hier genau richtig. tet). Durch den Wald der Wintermark­ierung Bei der Abfahrten b) kommt auch der gute folgend, leicht ansteigend Richtung Osten, Skifahrer auf seine Kosten. zu der in einer Doline liegenden Legstein- 35

hütte. Über die ausgedehnten Hochalmen des Springkogels zur Eisenstadt (1.600 m). Die letzten Höhenmeter über den Westgrad sind sehr imposant, der Schnee meist harschig und überwechtet, Harscheisen erforderlich. Ein herrlicher Blick in die Schluchten des Wild- nisgebietes Hundsau, darüber der Kamm des Alpinweges. Am Gipfel schöner Rundblick auf die Gipfel der Ybbstaler Alpen, Gesäuse, Hoch- schwab und Dachstein.

Abfahrt: a) wie Aufstieg b) Eine der schönsten Abfahrten, jedoch Der Dürrenstein Westgrat schwer zu finden und ein zweites Auto bzw. ein Taxitransport ist notwendig. Vom Kl. Dür- renstein direkt in den Nordhang (meist Pul- verschnee) bis kurz vor den Wald oberhalb der Jägermauer, jedoch dann nach rechts querend bis zu einer steilen Rinne, neben ei- ner Felswand. Die Rinne beginnt sehr schmal und öffnet sich immer mehr. Am Ende der Felswand rechts haltend, oberhalb des Ober- sees zum Seeabfluss, dann der Forststraße folgend durch das Seetal zum Mittersee. Ab dem Mittersee meist aper (Schneeräumung). c) Vom Gipfel zur Herrenalm, den markierten Weg beim Leonhardi-Kreuz hinab zum Ober- see. Von dort wie b). Eisige Verhältnisse am Dürrenstein

Noten (1.640 m) Lohnende Skitour von der Ybbstaler Hütte auf den Noten. Von der Hütte zuerst durch lockeren Hochwald, dann in freierem Gelän- de in südlicher Richtung bis in einen weiten, flachen Graben auf die Kammhöhe und wei- ter zum Gipfel (von der Hütte 300 Hm, 1 h). Abfahrt wie Aufstieg.

Großer Ötscher (1.893 m) Von Lackenhof aus kann man zuerst mit dem Ötscher Sessellift zum Ötscherschutzhaus auffahren und erspart sich nicht nur den Aufstieg über die Skipiste, sondern auch 1,5 Dürrenstein – Eisenstadt – Noten 36

Stunden Gehzeit. Vom Ötscher-Schutzhaus (50 Hm) zur Ois, dieser flussaufwärts kurz im Bereich des ehemaligen Schleppliftes zur folgen, überqueren und bald rechts durch Kammhöhe und von hier zuerst nordseitig steiler werdenden Wald über den Hahnpfalz- und später in Kammnähe entlang des mar- riedel ansteigen. Im Mittelteil linkshaltend, kierten Weges zum Gipfel (500 Hm, 1,5 h). bis der vom Zellerhut herabkommende Grat Vom Gipfel des Ötschers bieten sich verschie- erreicht wird. Auf diesem (zuletzt sehr steil) dene Abfahrtsvarianten an, die zum Teil sehr zum Gipfel (650 Hm, 3 h). Die Abfahrt führt steil sind und bis zu 1.000 Meter Höhendiffe- entlang der Aufstiegsspur, vorwiegend durch renz aufweisen. Am lohnendsten sind diese bewaldetes Gelände. Steilabfahrten natürlich bei Firn. Ringkogel (1.666 m) Kleiner Ötscher (1.552 m) Ein wenig bekannter aber umso abwechs- Kurze Skitour vom Riffelsattel über den meist lungsreicher Anstieg am Kamm zwischen stark verwechteten Ostkamm zum Gipfel des Hochkar und Dürrenstein mit hervorragen- kleinen Ötschers. (Gehzeit 1 h) Abfahrt über der Aussicht. Vom Parkplatz beim Lecker- das Pistengelände. moor (Langlaufzentrum Hochreit) kurz eben links des Hochmoors, dann Aufstieg durch Großer Zellerhut (1.639 m) den Wald, vorbei an einer Jagdhütte zum Schöner, wenig bekannter und abwechs- Ofenauer Schlag. Entlang der Sommermar- lungsreicher Anstieg im schneereichen kierung rechts am Hocheck vorbei zur Wie- Ursprungsgebiet der Ybbs (Ois). Von der senalm (1.486 m). Nun über flache, freier Parkmöglichkeit bei einer Bachmündung in werdende Hänge immer rechts des Grates Neuhaus (989 m), folgt man der Forststraße auf den Kesselberg und eben auf- und ab- südwärts (dem rechten Bach folgend), vor- steigend bis zum Ringkogel (802 Hm, 2 h). bei an einer Wildfütterung zuerst flach, dann Abfahrt wie Aufstieg. ansteigend zur Faltlhöhe. Kurze Abfahrt

Skitour in der tief verschneiten Region rund um Lunz am See 37

Überschreitungsmöglichkeit Hochkar- Ringkogel: Vom Skigebiet Hochkar ist der Ringkogel entlang des Sommerweges (siehe „Alpin- tour Ötscher-Dürrenstein-Hochkar“) zu er- reichen, welcher von Experten als „Niederös- terreichische Haute-Route“ bezeichnet wird. Dabei kann gleich vom Ausstieg des Licker- planliftes oberhalb der Schrotleitnerhütte zum nördlich der Schmalzmauer gelegenen Sattel hinübergequert werden. Die Querung des Steilhanges in der Seelucken kann bei Lawinengefahr Probleme bereiten (Aus- weichmöglichkeit weiter nördlich über Heu- Spazieren auf dem gefrorenen See wies, Riegelauer Schlag und Schwarzalm). Danach folgen die Wechtenkämme über Geißhöhe und Munsingplan und zuletzt der kurze Anstieg zum Ringkogel.

SCHNEESCHUHWANDERN

Die schöne Winterlandschaft rund um Lunz am See lässt sich besonders gut mit Schnee- schuhen erleben.

Schneeschuh Strawanzen Erholung pur findet man abseits der Pisten beim Schneeschuhstrawanzen oder bei ei- nem Winterspaziergang durch die angezu- Langlaufen auf der Seeauloipe ckerten Wälder. Wenn es richtig kalt ist, dann friert der See zu und wird so ein herrlicher EISLAUFEN Natureislaufplatz, welcher nicht nur mit Eis- laufschuhen, sondern auch auf Langlaufski- Neben dem Eislaufplatz und der Eisstock- ern befahren wird. bahn mitten im Ort kann man bei ausrei- chender Dicke des Eises auch am Lunzer See LANGLAUFEN inmitten der Natur eislaufen. Schlittschuhe können beim Gasthof Zellerhof ausgeliehen Seeauloipe auf der Gansterer Wiese – sonni- werden und beim Seebad gibt es wärmende ges Laufvergnügen für Groß und Klein. Be- Getränke. ACHTUNG: Eislaufen ist nur bei si- nutzung gegen freiwillige Spenden! cherer und ausreichender Eisstärke möglich Parkplatz und WC-Anlagen beim Seebad und erfolgt auf eigene Gefahr! und am Seeplatz vorhanden. Schlittschuhverleih: Landhotel Zellerhof, 1,4 km klassische Runde, 0,8 km kleine Run- T: +43 7486 8450, [email protected], de, 1,4 km Skaterspur www.zellerhof-lunz.at 38

Alternativen für weniger gutes Wetter

Die Rauchkuchl im Amonhaus

Lunzer Wasserschießen Sektionsvorstand Markus Tutschek (nur bei ruhiger Wasseroberfläche) T: +43 699 11080405 Familie Luzia und Franz Pöchhacker T: +43 7486 8348 Ybbstaler Solebad F: +43 7486 80110 Oberkogelsbach 21, 3345 Göstling www.gaudihuette.at T: +43 8484 2535-0 [email protected] Kletterhalle Waidhofen/Ybbs www.ybbstaler-solebad.at Kletterfläche: 75 m² Sportzentrum UNION Hammerherrenmuseum mit Rauchkuchl Oskar-Czeija Straße 2, 3340 Waidhofen und Handarbeitsmuseum mit aktuellen T: +43 7442 556 85 Ausstellungen im Amonhaus [email protected] Infos bzw. Anmeldung im Tourismusbüro Lunz am See Kletterhalle des ÖTK- T: +43 7486 808115 Öffnungszeiten: [email protected] Mi: 18 bis 22 Uhr (Nov. -März) Do: 18 bis 22Uhr (Sept. -April) Bibliothek-DOKU Z und Internet Fr: 18 bis 22 Uhr (Sept. - April) Schulstraße 5, 3293 Lunz am See Sa: 15 bis 20 Uhr (Nov. - März) T: +43 7486 20021 Sonntag für Vereinsmitglieder nach geson- Öffnungszeiten: Di. 10–12 Uhr, derter Vereinbarung/Sondervereinbarungen Mi. 17–19 Uhr und Fr. 16–18 Uhr für Gruppen direkt bei Sektionsvorstand www.lunz.bvoe.at Am Burgerhof 11, 3270 Scheibbs 39

Anreise

Anreise mit Bahn und Bus Anreise mit dem PKW

Osten: Osten, Norden: Von Wien über Pöchlarn nach Scheibbs und Von Wien/Linz auf der A 1 bis zur Ausfahrt weiter mit den Buslinien MO2 und Postbus Ybbs a. d. Donau. Von dort weiter auf der B 1670 (je nach Wochentag bzw. Tageszeit) 25 nach Lunz am See. nach Lunz am See oder von Wien nach Waid- hofen an der Ybbs (je nach Wochentag bzw. Westen: Tageszeit) und weiter mit der Buslinie MO1 von Bregenz/Innsbruck über die A 12, A 93 nach Lunz am See. und A 8 nach Salzburg. Ab Salzburg auf der A 1 nach Ybbs a. d. Donau. Weiter siehe oben. Norden, Westen: Von Linz/Innsbruck/Salzburg mit der Bahn Süden: nach Waidhofen an der Ybbs. Von dort mit Von Graz auf der A 9 und S 35 bis nach Kap- der Buslinie MO1 nach Lunz am See. fenberg. Weiter auf der B 20 nach Mariazell und B 71 nach Lunz am See. Süden: Von Graz/Klagenfurt mit der Bahn bis Wien Meidling. Weiter mit der U-Bahn bis Wien Westbahnhof. Von dort mit der Bahn bis Pöchlarn und weiter nach Scheibbs. Nach Lunz am See weiter mit den Buslinien MO2 und 1670 Postbus. 40

Mobilität vor Ort

Öffentlicher Verkehr im Mostviertel mit LEIHRADL –Next bike dem NÖ Mobilitätskonzept In Lunz am See können Sie sich an drei Sta- Mostviertel Linie nach Scheibbs, Waidhofen tionen ein Rad entleihen: Seeplatz, Seehof, und Palfau Töpperbrücke Mostviertelzentrale Mostviertel Süd Mo. – Fr. T: +43 676 81220556 Infos und Anmeldung: VVNB und VOR T: +43 810 222334 www.nextbike.at oder T: +43 2742 22990 www.mostviertel-linie.at Die Ausleihe funktioniert auch mit einem www.vvnb.at, www.vor.at Smartphone per App oder mobiler Webseite www.m.nextbike.at Taxidienst Helmut Daurer E. Hummelstraße 13, 3293 Lunz am See E-Bike Verleih (4 Räder) & Bikeshuttle Taxi T: +43 7486 8450 oder +43 664 4420236 Daurer [email protected] T: +43 664 4420237 oder +43 7486 8450 Ötscherland Express Es können auch E-Bikes transportiert werden! fährt von Kienberg/Gaming über Lunz am See bis Göstling/Ybbs E- Bike Tankstellen Kirchenplatz 2: RAIBA Seeplatz: Säule bei den Fahnen Seebad: direkt an der Außenmauer 41

Partnerbetriebe

Bergsteigerdorf-Partnerbetriebe gehen speziell auf die Bedürfnisse von Wanderern, Bergsteigern und Skitourengehern ein. Ein frühes Frühstück, Informationen zu Leihmaterial, die Vermittlung eines Bergführers oder Tipps zu Touren gehören ebenso zur Serviceleistung wie die Verwendung vieler regionaler Produkte in der Küche. Außerdem erhalten Sie als Mitglied eines Alpinen Vereins (ÖAV, DAV, AVS, PZS, CAI) 10% Ermäßigung auf das Standardangebot (Übernachtung mit Frühstück). Bitte Mitgliedschaft bereits bei der Buchung bekannt geben und bei der Abrechnung den gültigen Mitgliedsausweis für alle Beteiligten vorlegen.

Ferien bei Geli & Mike Mayr Ötscherland Camping Seehof 20, 3293 Lunz am Zellerhofstraße 23, 3293 Lunz am See T: +43 676 7544570 T: +43 664 73860598 [email protected] [email protected] www.lunzferien.at www.oetscherlandcamping.at

Das Ortszentrum von Lunz mit dem Scheiblingstein im Hintergrund 42

In den Ötschergräben finden Wanderer an heißen Sommertagen Abkühlung

Im Winter díe Region rund um Lunz am See auf Skitouren erkunden 43

Schutzhütten und Almen

Ybbstaler Hütte (1.344 m) Ötscherschutzhaus (N 47° 48,455', O 15° 1,504') (1.418 m) ÖAV-Sektion Austria (N 47°51,374', O 15°10,745') Schlafplätze: 4 Betten, 43 Lager Österreichischer Touristenklub Winterraum: 4 Betten Schlafplätze: 47 Betten Bewirtschaftungszeit: Bewirtschaftungszeit: Anfang Juni bis Ende Oktober Anfang Mai bis Ende Oktober T Hütte: +43 664 9886801 T Hütte: +43 7480 5249 [email protected] www.ybbstalerhuette.at

Herrenalm (1.327m) privat Labestation, Nächtigungsmöglichkeit T: +43 664 73828860 [email protected] www.herrenalm.at 44

Wichtige Adressen

Marktgemeinde Lunz am See Österreichischer Bergrettungsdienst Amonstraße 16 Ortsstelle Lunz am See 3293 Lunz am See Obmann: Norbert Fallmann T: +43 7486 8081 T: +43 664 6211964 F: +43 7486 8081-20 [email protected] Notruf: 140 oder 112 www.lunz.at/gemeinde Bergführer Tourismusverein Lunz am See Josef Schneckenleitner Amonhaus T: +43 664 8728188 Amonstraße 16, 3293 Lunz am See [email protected] T: +43 7486 8081-15 F: +43 7486 8081-20 Skiführer [email protected] Peter Enöckl www.lunz.at/tourismus T: +43 664 1208654 [email protected] Österreichischer Alpenverein www.trialhof.at Ortsgruppe Lunz am See Sektion Waidhofen/Ybbs Wanderführerin Leiter der Ortsgruppe: Anton Hauser geführte Wanderungen und Gründungsjahr: 2005 Schneeschuhwanderungen Kl. Seeaustraße 9 Inge Wurzer 3293 Lunz am See T: +43 664 1704444 T: +43 7486 8062 [email protected] www.alpenverein.at/waidhofen-ybbs/Gruppen www.wurzerin.at

Naturfreunde Österreich Wander- und Outdoortrainer Ortsgruppe Waidhofen an der Ybbs Sepp Leichtfried Vorsitzender: Willi Weissensteiner T: +43 664 3723996 Ybbsitzer Straße 67 3340 Waidhofen an der Ybbs Verleih von Skitourenausrüstung [email protected] Skiverleih Gerda Jagersberger www.waidhofen.naturfreunde.at Bodingbachstraße 16, 3293 Lunz am See Anmeldung für Skitourenausrüstung Österreichischer Touristenklub mindestens 1 Tag vorher. Sektion Scheibbs Kontakt: Vorsitzender: Peter Frosch Christian Jagersberger [email protected] T: +43 650 9627141 www.oetk-scheibbs.at [email protected] 45

Wanderkarten

Wanderkarte Lunz am See Österreichische Karte (ÖK-BMN) Nr. 71, 72 Österreichische Karte (ÖK50-UTM) Unterwegs im Naturpark Ötscher - Nr. 4204, 4210 Tormäuer Maßstab 1:50.000 Mostviertel „Lust aufs Wandern“ Österreichische Karte (ÖK25V-UTM) Nr. 4204 West/Ost, 4210 West/Ost Ybbstaler-Alpen-Wanderkarte Maßstab 1:25.000 rund um Hochkar, Dürrenstein und Ötscher

Freytag & Berndt NaturWaldWeg-Erlebnis Eisenwurzen Karte Nr. 31 Maßstab 1:50.000

Bergerlebnis mit Aussicht für jeden am Maiszinken 46

Impressum, Bildnachweis, Literatur

Herausgeber: Österreichischer Alpenverein, Olympiastr. 37, 6020 Innsbruck Texte: Regina Stampfl, Roland Kals (arp Salzburg), Birgit Hager, Barbara Eigner (Tourismusverein Lunz am See), Anton Hauser (ÖAV-Ortsgruppe Lunz am See), Werner Tippelt, Peter Haßlacher, Christina Schwann Grafik: SuessDesign.de Layout und Redaktion: Marion Hetzenauer, ÖAV Druck: Samson Druck, St. Margarethen

Bildnachweis:

Titelbild: Blick auf Lunz am See, Martin Ploderer Paumann, Erich: S 35 (alle), 36 Bild Rückseite: Auf Skitour, Martin Ploderer Ploderer, Martin: S. 27, 34, 42 (u.) Schlosser, Hannes: S. 43 Archiv Markgemeinde Lunz am See: S. 6, 10, 11, 12, Schwann, Christina: S. 24, 25 14 (o. und m.) Schwarz-König: S. 33, S. 40 Glader, H.: S. 13 Tippelt, Werner: S. 24, 30 Hauser, Anton: S. 7 Tourismusverein Lunz am See: S. 37 (alle), 39 Kals, Roland: S. 15 (o.), 17, 41 Wacht, Martin: S. 15 (u.) Leditznig, Christoph: S. 42 (o.) Weingartner, Franz: S. 14 (u.), 32, 38 Most Media: S. 8-9, 16, 19, 20 (alle), 21, 22-23 Wurzer, Adriane: S. 18

Literaturangaben: Baumgartner, B. (1996): Wanderparadies Voralpen – zwischen Mostviertel und Mariazeller Bergland. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus; St. Pölten – Wien, 152 S. DAV, OeAV & AVS – Hrsg. (2005): Die Alpenvereinshütten (Band I: Ostalpen), 9. Auflage. Bergverlag Rother; München, 555 S., Karten u. Übersichtsskizzen. Hauleitner, F. (2001): Ötscher: Mariazell – Türnitz – Traisentaler Berge (die schönsten Tal- und Höhenwande- rungen). Bergverlag Rother; München, 143 S. Käfer F., E. Käfer (2009): Österreichischer Weitwanderweg 06 „Pilgerwege nach Mariazell“ (Band West + Süd), von Salzburg und Linz Ebelsberg nach Mariazell. Hrsg. Styria,199 S. Mokrejs, A., B. Jirku (2006): Bergwander – Atlas Niederösterreich. Schall-Verlag; Wien, 280 S. Pfarramt Lunz am See – Hrsg. (1992): 600 Jahre Kirche in Lunz 1392- 1992. Lunz am See. Schall, K. (1999): Klettersteige & leichter Fels: Österreich Ost. Schall-Verlag, Wien, 248 S. Steffan, J. , W. Tippelt (1977): Ybbstaler Alpen (Alpenvereinsführer). Bergverlag Rother; München, 167 S. (Anh. + Karten) Tippelt, W. (2001): Der Ötscher. Verlag Radinger; Scheibbs, 648 S. Tippelt, W. (1997): Wanderführer Ybbstal & Ötscherland. Ennstaler Verlag, Steyr, 192 S. Richtiges Verhalten in den Bergen

Als Natursport bietet Bergwandern große Chancen für Gesundheit, Gemeinschaft und Erlebnis. Die folgenden Empfehlungen der alpinen Vereine dienen dazu, Bergwanderungen möglichst sicher und genussvoll zu gestalten.

1. Gesund in die Berge: Bergwandern ist Ausdauersport. Die positiven Belastungsreize für Herz und Kreislauf setzen Gesundheit und eine realistische Selbsteinschätzung voraus. Vermeide Zeitdruck und wähle das Tempo so, dass niemand in der Gruppe außer Atem kommt. 2. Sorgfältige Planung: Wanderkarten, Führerliteratur, Internet und Experten informieren über Länge, Höhendifferenz, Schwierigkeit und die aktuellen Verhältnisse. Touren immer auf die Gruppe abstimmen! Achte besonders auf den Wetterbericht, da Regen, Wind und Kälte das Unfallrisiko erhöhen. 3. Vollständige Ausrüstung: Passe deine Ausrüstung deiner Unternehmung an und achte auf ein geringes Rucksackgewicht. Regen-, Kälte- und Sonnenschutz gehören immer in den Rucksack, ebenso Erste-Hilfe- Paket und Mobiltelefon (Euro-Notruf 112). Karte oder GPS unterstützen die Orientierung. 4. Passendes Schuhwerk: Gute Wanderschuhe schützen und entlasten den Fuß und verbessern die Trittsicherheit! Achte bei deiner Wahl auf perfekte Passform, rutschfeste Profilsohle, Wasserdichtigkeit und geringes Gewicht. 5. Trittsicherheit ist der Schlüssel: Stürze, als Folge von Ausrutschen oder Stolpern, sind die häufigste Unfallursache! Beachte, dass zu hohes Tempo oder Müdigkeit deine Trittsicherheit und Konzentration stark beeinträchtigen. Achtung Steinschlag: Durch achtsames Gehen vermeidest du das Lostreten von Steinen. 6. Auf markierten Wegen bleiben: Im weglosen Gelände steigt das Risiko für Orientierungsverlust, Absturz und Steinschlag. Vermeide Abkürzungen und kehre zum letzten bekannten Punkt zurück, wenn du einmal vom Weg abgekommen bist. Häufig unterschätzt und sehr gefährlich: Steile Altschneefelder! 7. Regelmäßige Pausen: Rechtzeitige Rast dient der Erholung, dem Genuss der Landschaft und der Geselligkeit. Essen und Trinken sind notwendig, um Leistungsfähigkeit und Konzentration zu erhal- ten. Isotonische Getränke sind ideale Durstlöscher. Müsliriegel, Trockenobst und Kekse stillen den Hunger unterwegs. 8. Verantwortung für Kinder: Beachte, dass Abwechslung und spielerisches Entdecken für Kinder im Vordergrund stehen! In Passagen mit Absturzrisiko kann ein Erwachsener nur ein Kind betreuen. Sehr ausgesetzte Touren, die lang anhaltende Konzentration erfordern, sind für Kinder nicht geeignet. 9. Kleine Gruppen: Kleine Gruppen gewährleisten Flexibilität und ermöglichen gegenseitige Hilfe. Vertraute Personen über Ziel, Route und Rückkehr informieren. In der Gruppe zusammen bleiben. Achtung Alleingänger: Bereits kleine Zwischenfälle können zu ernsten Notlagen führen. 10. Respekt für Natur und Umwelt: Zum Schutz der Bergnatur: Keine Abfälle zurücklassen, Lärm vermeiden, auf den Wegen bleiben, Wild- und Weidetiere nicht beunruhigen, Pflanzen unberührt lassen und Schutzgebiete respektieren. Zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel verwenden oder Fahrgemeinschaften bilden.

Sicher Bergwandern:10 Empfehlungen des Österreichischen Alpenvereins/ CAA

Alpiner Notruf: 140 Internationaler Notruf: 112 Lunz am See

Ginzling im Zillertal Ramsau bei Berchtesgaden Großes Walsertal Region Sellraintal Grünau im Almtal Schleching - Sachrang Hüttschlag im Großarltal Steinbach am Attersee Jezersko Steirische Krakau Johnsbach im Gesäuse St. Jodok, Schmirn- und Valsertal Kreuth Tiroler Gailtal Lesachtal Val di Zoldo Lungiarü Vent im Ötztal Mallnitz Villgratental Malta Weißbach bei Lofer Matsch Zell-Sele Mauthen

www.bergsteigerdoerfer.org