biosphärenreservate in deutschland Natürlich nah

Vorwort

Die vom Menschen verursachten globalen Ver- gestarteten Bundesprogramms – auch weiterhin änderungen des Klimas und des Naturhaushalts, tun. Gegenwärtig engagieren wir uns im Rahmen aber auch der Verlust an Funktionstüchtigkeit und von Projekten, die sich unter anderem mit Fragen Artenvielfalt vieler Ökosysteme bis hin zu wirt- der Auswirkungen des Klimawandels beschäftigen. schaftlichen und sozialen Problemen, die daraus Darüber hinaus läuft derzeit eine Untersuchung zu erwachsen, stellen uns heute vor große Heraus- den ökonomischen Effekten eines umweltverträgli- forderungen. Biosphärenreservate sind kein All- chen Tourismus, um auch hier sichtbar zu machen, heilmittel. Sie können jedoch anhand konkreter welchen Beitrag die Schutzgebiete leisten, dass Beispiele Lösungswege für die drängenden Zu- Menschen in Lohn und Brot stehen. kunftsfragen der Menschheit aufzeigen. Es sind Biosphärenreservate bieten Raum für Kreativi- Modellregionen, die uns vor Augen führen, welche tät und Initiativen, die weit über den klassischen Chancen in einem neuen, nachhaltigen Lebensstil Naturschutz, der sich vorrangig mit dem Schutz liegen, der langfristig unsere Lebensgrundlagen er- von Arten und Lebensräumen beschäftigt, hinaus- hält, ohne auf Lebensqualität zu verzichten. reichen. Denn es geht auch darum, den im länd- Die UNESCO hat mit der Schaffung des Pro- lichen Raum lebenden Menschen eine Entwick- gramms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) lungsperspektive aufzuzeigen, die eine natur- und vor nunmehr 40 Jahren große Weitsicht bewiesen. klimaverträgliche Wirtschaftsweise zur Grundlage Als reines Wissenschaftsprogramm gestartet, gilt hat. So können wir sie für den notwendigen Schutz es heute als innovatives Instrument für die Um- der biologischen Vielfalt gewinnen. Davon profi- setzung der Idee einer nachhaltigen Entwicklung. tieren wir alle. Weltweit hat es ein großes Echo gefunden und ist eine echte Erfolgsgeschichte: Über 560 Bio- sphärenreservate in fast 110 Ländern gehören dem Weltnetz gegenwärtig an. Deutschland ist in diesem Netzwerk mit insge- samt 15 Gebieten – von Südostrügen bis Schwäbi- sche Alb – aktiv vertreten. Das engagierte Arbeiten vor Ort in den Regionen, darunter vieler Ehren- Dr. Norbert Röttgen amtlicher, der kooperative Erfahrungsaustausch Bundesminister für Umwelt, mit den Partnern in anderen Ländern und nicht Naturschutz und Reaktorsicherheit zuletzt der Beitrag Deutschlands zur Fortentwick- lung des MAB-Programms – etwa in Afrika – ha- ben international große Anerkennung erfahren. Als Teil der Nationalen Natur- und Kulturland- schaften gehören die Biosphärenreservate zu den besten Adressen unseres nationalen Naturerbes. Die Bundesregierung misst den Biosphären- reservaten auch im Rahmen der Umsetzung der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ eine große Bedeutung bei. Seit vielen Jahren un- terstützt das Bundesumweltministerium Auf- bau und Entwicklung dieser Schutzgebiete und 3 wird dies – etwa im Rahmen des in diesem Jahr 3 Vorwort Dr. Norbert Röttgen Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

5 Interview: Biosphärenreservate – Auszeichnung und Auftrag zugleich Guido Puhlmann

8 Das Jahr der Biosphärenreservate – ein Rückblick

Inhalt Biosphärenreservate

10 Wattenmeer

12 Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen

14 Hamburgisches Wattenmeer

16 Niedersächsisches Wattenmeer

18 Südost-Rügen

22 Schaalsee

26 Flusslandschaft Elbe

30 Niedersächsische Elbtalaue

32 Mittelelbe

34 Flusslandschaft Elbe – Brandenburg

36 Flusslandschaft Elbe – Mecklenburg-Vorpommern

38 Schorfheide-Chorin

42 Spreewald

46 Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft

50 Rhön

56 Vessertal-Thüringer Wald

60 Pfälzerwald-Nordvogesen

64 Berchtesgadener Land

68 Bliesgau

72 Schwäbische Alb

76 Karstlandschaft Südharz

80 Die Nationalen Natur­landschaften in Deutschland unter einem Dach 4 83 Impressum Wiesenmahd in Lübben, Was sind Biosphärenreservate und welche Aufga- Biosphärenreservat Spreewald ben haben sie?

Biosphärenreservate sind eine Auszeichnung der UNESCO und gleichzeitig eine Chance für die beteiligten Regionen, weil in Biosphärenreserva- ten das Zusammenleben von Mensch und Natur beispielhaft erprobt wird. Sie haben den Auftrag, vielfältige Kulturlandschaften zu entwickeln, wert- volle Lebensräume zu erhalten und vor zerstö- Biosphärenreservate renden Eingriffen zu schützen. Ein ausgewogenes Verhältnis von menschlicher Nutzung und natür- lichen Kreisläufen ist das zentrale Ziel. Dabei wer- den klassische Schutzmaßnahmen mit modernen Auszeichnung Methoden der nachhaltigen Regionalentwicklung verbunden – wissenschaftlich basiert und mit Bil- dungsarbeit untersetzt. Selbstverständlich sollen und Auftrag zugleich Biosphärenreservate gleichzeitig auch für Bewoh- ner und Besucher attraktiv und (er)lebenswert sein. Biosphärenreservat – das ist eine Bezeichnung, die sich nicht von selbst erklärt, und auch das Modell, das dahinter steht, ist anspruchsvoll. Wie haben sich Biosphärenreservate entwickelt, Guido Puhlmann, Leiter des Biosphärenreservats Mittelelbe und wie ist die Idee entstanden? Vorstandsvorsitzender von EUROPARC Deutschland, dem Dachverband Das zwanzigste Jahrhundert war geprägt durch der Nationalen Naturlandschaften, erklärt deshalb im Gespräch, was eine bis dahin ungekannte industrielle Entwick- Biosphärenreservate sind und was sie so besonders macht. lung, die mit einem neuen, intensiven Natur- und Ressourcenverbrauch einherging. Als Antwort auf die zunehmend global sichtbaren Umwelt- schäden, zum Beispiel den Kohlendioxidanstieg 5 in der Atmosphäre, hob die Generalkonferenz Beispiel der Hirschkäfer, der Zerfallsstadien alter Bäume benötigt, welche sich vor allem in der Kern- zone noch finden lassen. Die Pflegezone nimmt mindestens 10 Prozent ein und dient dem Erhalt traditioneller Kulturlandschaften, zu denen zum Beispiel Heiden, artenreiche Wiesen oder natur- nah genutzte Wälder gehören können. Auch hier haben Naturschutzbelange Vorrang. In der Ent- wicklungszone, in der sich auch Siedlungen und teilweise sogar Städte befinden, gilt eine nachhalti- ge Entwicklung aller Nutzungen als das anzustre- bende Ziel. Hier soll die Vereinbarkeit der Nut- zung von Naturressourcen mit deren dauerhafter Erhaltung für die uns nachfolgenden Generationen demonstriert werden. Für Besucher interessant sind die Biosphärenreservate vor allem, weil sie zu den schönsten Landschaften der Welt gehören und hier ganz unmittelbar unzerstörte Natur und ihre Vielfalt erlebt werden kann.

Welche Rolle spielen Biosphärenreservate für die biologische Vielfalt und die Klimaanpassung in Deutschland?

Biosphärenreservate sind nationale und inter- nationale Hotspots für die biologische Vielfalt. Gerade in den vom Menschen extensiv genutzten Landschaften ist der Reichtum an Arten beson- ders groß. Zugleich decken sie ein großes Spekt- rum deutscher Landschaften ab, von den Halligen bis auf die Almen der Alpen. Mit ihrem Schutz bewahren wir nationales Naturerbe. Eine nachhal- tige Landnutzung, die ausdrücklich Ziel der Bio- sphärenreservate ist, trägt auch zur notwendigen C-Falter der UNESCO vor 40 Jahren das internationale Anpassung an den Klimawandel bei, z. B. beim na- Forschungs­programm „Man and Biosphere“ – turnahen Hochwasserschutz oder der Umsetzung (MAB, „Der Mensch und die Biosphäre“) aus der neuer Tourismuskonzepte in künftig nicht mehr Taufe. schneesicheren Mittelgebirgsregionen. Biosphä- Damals ging es um die Verbesserung unserer renreservate leisten aber ebenso viel beim aktiven Kenntnis von den Auswirkungen menschlicher Schutz des Klimas, etwa durch Ökolandbau oder Ressourcennutzung auf die gesamte belebte Erd- den Erhalt und die Wiederherstellung von natur- hülle. Inzwischen ist der reine Forschungs- und nahen Wäldern und Mooren, mit denen klima- Schutzgedanke zugunsten einer Entwicklung der schädliches CO₂ gebunden werden kann. Hier er- Biosphärenreservate zu Modellregionen, in denen warten wir auch künftig Ideen und Initiativen, die fortschrittliche Konzepte für ein harmonisches auch auf andere Regionen erfolgreich übertragbar Zusammenleben von Mensch und Natur entwi- sind. ckelt und realisiert werden, in den Hintergrund gerückt. Die drängende Frage, wie eine nachhalti- Es gibt in Deutschland 15 UNESCO-Biosphä- ge Nutzung der natürlichen Ressourcen erfolgen renreservate, das Biosphärenreservat Karst- kann, steht dabei im Mittelpunkt. landschaft Südharz wird hoffentlich bald einen Antrag zur internationalen Anerkennung ein- Wie sind Biosphärenreservate strukturiert und reichen. Welche Rolle spielt die UNESCO und was macht sie für Besucher interessant? was bedeutet die Anerkennung für die einzelnen Schutzgebiete? Die Internationalen Leitlinien für Biosphärenre- servate geben – entsprechend der Intensität der Die UNESCO setzt mit dem MAB-Programm menschlichen Nutzung – eine Einteilung in Zo- den inhaltlichen und organisatorischen Rahmen nen vor. In diesen spiegeln sich die Hauptaufgaben für alle Biosphärenreservate weltweit und ent- der Biosphärenreservate wider. In der Kernzone, wickelt ihn gemeinsam mit über 100 beteiligten die in Deutschland mindestens drei Prozent der Ländern fort. Sie unterzieht die Biosphärenre- Fläche beträgt, soll die natürliche Entwicklung servate mit Hilfe der beteiligten Nationalkomi- von Gebieten ohne unmittelbaren menschlichen tees alle zehn Jahre einer Überprüfung – auch Einfluss ermöglicht werden. Viele Arten benöti- das ist ein Sonderfall unter den internationalen gen Lebensräume, die in einer genutzten Kultur- Schutzgebietskategorien.­ 6 landschaft nur selten zugelassen werden, so zum Die Anerkennung ist Auszeichnung und Auftrag darüber entscheiden, welchen Stellenwert die Bio- zugleich. Auszeichnung für Vielfalt, Eigenart und sphärenreservate im Verbund der Nationalen Na- Schönheit einer Kulturlandschaft und Auftrag, turlandschaften haben werden. Dazu brauchen wir Entwicklung nachhaltig zu gestalten, Veränderung die Unterstützung aller – von der Bundesregierung zuzulassen, ohne die Qualität zu verringern. und den Landesregierungen bis hin zu den Kom- munen und der Wirtschaft. Ich bin zuversichtlich, Warum gibt es nicht noch mehr Biosphärenreser- dass uns das gelingen wird. vate in Deutschland? Gibt es Widerstände? Das Konzept der Biosphärenreservate als Modellregionen von Weltrang ist zeitgemäß, zu- Biosphärenreservate erfüllen mit den anspruchs- kunftsorientiert und zielt auf Lösungen für welt- vollen nationalen bzw. internationalen Kriterien weit drängende Probleme. Jedoch müssen wir über hohe qualitative Anforderungen. Als Modellre- das Stadium der Leuchtturmprojekte, der Pioniere gionen sollen sie repräsentativ sein – mit neuen hinauskommen. Die großen Chancen, Ideen und Gebiete werden bestehende Lücken im Netzwerk Herausforderungen, die uns die UNESCO mit geschlossen. Eine flächendeckende Ausdehnung den Biosphärenreservaten bietet, müssen noch auf Deutschland wäre nicht sinnvoll und ist auch mehr in der Mitte der Regionen und Bundeslän- nicht möglich. Die Erfüllung der Kriterien allein der ankommen, sie müssen eine breitere Bewegung reicht aber noch nicht aus, damit eine Region tat- werden und dazu brauchen wir die Unterstützung sächlich Biosphärenreservat wird. Genauso wich- aller gesellschaftlicher Gruppen und Sektoren. tig ist es, dass die dort lebende Bevölkerung diese Idee möglichst breit unterstützt. Natürlich gibt es Was empfehlen Sie Besuchern? nicht immer nur Befürworter, sondern auch Skep- tiker und mitunter auch Ablehnung. Hier ist es Als Erstes: Kommen Sie und entdecken Sie die unsere Aufgabe, einen offenen und intensiven Di- deutschen Biosphärenreservate. Hier finden Sie alog zu führen und mit den großen Chancen, die sich selbst überlassene Natur, eine einzigarti- ein Biosphärenreservat gerade für die Entwicklung ge Pflanzen- und Tierwelt sowie faszinierende in strukturschwachen ländlichen Raum bietet, um Landschaften. Als Zweites aber die Bitte, dass Sie Zustimmung zu werben. Das ist uns bislang auch sich rücksichtsvoll Mensch und Natur gegenüber gut gelungen. Die 15 UNESCO-Biosphärenreser- verhalten. Seien Sie fair, die hohe Produkt- und vate in Deutschland zeigen dies anschaulich. Dienstleistungsqualität in den Biosphärenreserva- ten sind einen angemessenen Preis wert. Wo liegt aus Ihrer Sicht die Zukunft der deut- schen Biosphärenreservate?

Biosphärenreservate sind keine Eintagsfliegen. Das zeigt nicht nur das 40-jährige Jubiläum des MAB- Programms, sondern auch die Tatsache, dass zwei der 15 Biosphärenreservate, Vessertal und Mittelel- be, bereits einen Staat – die DDR – überlebt ha- ben. Aber sie müssen „mit der Zeit gehen“, um ihre Berechtigung auch in Zukunft zu behalten. Das heißt konkret, dass sie Antworten auf die aktuellen Fragen der Gesellschaft finden und entsprechende Lösungen beispielhaft für andere umsetzen sollen. Stand vor Jahren noch wissenschaftliches Monito- ring zu den Auswirkungen menschlichen Tuns auf diese oder jene Art im Vordergrund, so erwarten wir heute konkrete Beispiele, etwa wie wir lernen können, mit den natürlichen Ressourcen schonen- der umzugehen oder wie wirtschaftliche und sozi- ale Entwicklung in Zeiten der Überalterung der Gesellschaft und des Weggangs junger Leute in die Städte auch im ländlichen Raum möglich ist. Guido Puhlmann, Leiter des Biosphären­ Welchen Beitrag kann ein Biosphärenreser- reservats Mittelelbe vat zur Wertschöpfung in der Region leisten und und Vorstands­vor­ welchen Beitrag der Wirtschaft braucht es, um sitzender von EUROPARC Deutsch­land, Dach­ diesen Kapitalstock Natur dauerhaft zu erhalten? verband der Nationalen Wie kann eine nachhaltige Nutzung erneuerbarer Naturlandschaften Energien gelingen, ohne dabei den Lebensraum von Mensch und Tier zu zerstören? Wie können Biosphärenreservate daran mitwirken, den Verlust der biologischen Vielfalt umzukehren? Das sind Fragen, mit denen wir uns künftig weitaus mehr beschäftigen müssen. Die Qualität der Antwor- 7 ten und ihre erfolgreiche Kommunikation werden 23. April 2009: Ex-Bundes­präsident Horst Köhler eröffnet die BUGA. Anschließender Ausstellungsbesuch der UNESCO-Biosphären­ reser­vate mit Minister­ präsident Erwin Sellering und Landes­umwelt­ minister Dr. Till Backhaus

reservate von der UNESCO anerkannt. Am 24. November 1979 nahm der Internationale Ko- ordinierungsrat der UNESCO die Anträge des Das Jahr Staatsrats der DDR auf Anerkennung des Na- turschutzgebiets Vessertal im heutigen Thüringen und des Steckby-Lödderitzer Forsts im heutigen der Biosphärenreservate Sachsen-Anhalt als Biosphärenreservate an. Damit hatte die DDR eindeutig die Nase vorn. Das wun- dert nicht, denn das Hauptanliegen der Staats- führung war damals die internationale politische Ein Rückblick Anerkennung der DDR. Im Westen dauerte es länger: Der Nationalpark Bayerischer Wald erhielt 2009 wurde das „Jahr der Biosphärenreservate“ in das Prädikat UNESCO-Biosphärenreservat erst Deutschland gefeiert, unter der Schirmherrschaft 1981 als erstes westdeutsches Gebiet. von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem da- Engagierte Naturschützer in der DDR hätten maligen Bundesumweltminister Sigmar Gabriel. sich auch schon damals die Schorfheide – heute ei- Anlass war das 30-jährige Bestehen der Biosphä- nes von drei brandenburgischen Schutzgebieten – renreservate Mittelelbe und Vessertal-Thüringer als Biosphärenreservat vorstellen können. Die Wald . aber war Staatsjagdgebiet und kam deshalb aus Auf der Bundesgartenschau in Schwerin im Sicht der damaligen Regierung nicht in Frage. Es selben Jahr präsentierten sich die Biosphärenre- dauerte weitere neun Jahre, bis die nächsten deut- servate mehr als 500.000 Besuchern. Die Schutz- schen Biosphärenreservate entstanden und von der gebiete konnten von den Menschen als Hotspots UNESCO anerkannt wurden. Mit dem Fall des nationaler Biodiversität, wertvolle CO₂-Speicher, Eisernen Vorhangs wurde von der ersten demokra- Modellregionen für regionale Wirtschaftkreisläufe tisch gewählten Regierung der DDR am 12. 9. 1990 und umweltverträglichen Tourismus und nicht zu- das „Nationalparkprogramm“ verabschiedet, das letzt als Vorreiter von Klimaanpassungsstrategien neben der Ausweisung von National- und Natur- wahrgenommen werden. parks auch weitere Biosphärenreservate vorsah. Natürlich wurde in diesem Jahr auch oft auf die Neben den Festakten im Vessertal und an der Anfänge – im Jahr 1979 – zurückgeblickt. Damals Mittelelbe begleiteten viele Veranstaltungen in al- 8 wurden die beiden ersten deutschen Biosphären- len Biosphärenreservaten das Jahr der deutschen Mitte: Biosphärenreservate bis zum eigentlichen Höhe- Bedeutung des „Lernens nachhaltiger Entwick- Die 15 deutschen UNESCO-Biosphären­ punkt: dem Festakt im Schweriner Staatstheater lung“ in den Biosphärenreservaten. 2010 hat die reservate präsentieren mit dem Schirmherrn, dem damaligen Bundes- UN das „Jahr der Biodiversität“ ausgerufen – sich im gemeinsamen umweltminister Sigmar Gabriel, und dem Landes- auch hier spielen die Biosphärenreservate, neben Pavillon zum Jahr der Biosphärenreservate umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern, den Nationalparks und Naturparks, eine wichtige auf der BUGA 2009 in Dr. Till Backhaus. Vor Vertretern der Biosphären- Rolle. Schwerin. reservate, der UNESCO und zahlreicher Land- Der Veranstalter des „Jahres der Biosphären- Rechts oben: kreise hob Gabriel hervor, dass diese Modellregi- reservate“ war EUROPARC Deutschland e. V. als 15. Juli 2009: Bundes­ onen exemplarische Erkenntnisse für Forschung Dachverband der Nationalen Naturlandschaften kanzlerin Dr. Angela und Wissenschaft über die Wechselwirkungen in Kooperation mit allen Biosphärenreservaten. Merkel zu Gast bei den Biosphärenreservaten von natürlichen und gesellschaftlichen Prozessen Die Präsentation auf der Bundesgartenschau wur- auf der BUGA ermöglichen. Er bezeichnete in seiner Rede die de maßgeblich von der Stiftung Biosphäre Schaal- Artenvielfalt als Betriebshandbuch der Erde und see unterstützt und durch das Bundesamt für Na- Rechts unten: 21. August 2009: Auf warnte davor, täglich eine Seite aus diesem Buch turschutz mit Mitteln des Bundesministeriums dem Festakt zum Jahr herauszureißen. für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit der Biosphärenreservate Ebenfalls 2009 fand die 35. UNESCO-Gene- gefördert. mit Ex-Bundes­umwelt­ minister Sigmar Gabriel ralkonferenz statt, auf der eine Resolution zum und dem Leiter des Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ ver- UNESCO-MAB-Program­ abschiedet wurde. Eingebracht wurde die Resolu- mes N. Ishwaran (3. v. r.) über­gibt Honda den Bio­ tion von Deutschland und dabei wurde die Rolle sphären­reser­vaten fünf der UNESCO-Biosphärenreservate als Modell- Hybridfahrzeuge. regionen für eine nachhaltige Entwicklung im nationalen „Jahr der Biosphärenreservate 2009“ besonders hervorgehoben. Mehr als zwanzig Staa- ten haben die Resolution unterstützt. Darin wird der wichtige Beitrag der Biosphärenreservate im Prozess der nachhaltigen Entwicklung in der Be- ziehung zwischen Mensch und Natur im Zeichen des Klimawandels gewürdigt. Die Resolution ruft die Staatengemeinschaft zu mehr internationaler 9 Zusammenarbeit auf und betont vor allem die Biosphärenreservate

Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen

Hamburgisches Wattenmeer

Niedersächsisches Wattenmeer das Auge schaut. Dazu Priele, Dünen und Strän­de – das Biosphärenreservat Hamburgisches Watten- meer ist ein Juwel der Natur und auch eine Kultur- landschaft. Die Insel Neuwerk – eine der ältesten Stadtteile Hamburgs und doch über 100 Kilome- ter entfernt vom Hamburger Rathaus – hat eine wechselvolle Geschichte: mittelalterlicher Fischer­ Meeresgrund trifft Horizont stütz­punkt, Anlaufstelle für Seeräuber, Bastion und Weideland. Die maritime Nutzung hat der Der weite Blick, die frische Luft und das herrliche 1556 eingedeichten Insel Neuwerk ihr Gesicht Gefühl, die Füße im weichen und belebenden Watt gegeben. Heute leben etwa 40 Menschen auf der zu kühlen, das ist für viele Menschen ein Genuss. Insel, die jährlich bis zu 100.000 Gäste versorgen. Gleichzeitig sind Wasser und Küste wichtige Le- Das Neuwerker Vorland mit seinen Grünländern bensräume für eine große Zahl von Tieren und und Salzwiesen besitzt große Bedeutung als Brut- Pflanzen. Die weltweite Einzigartigkeit des Wat- und Rastgebiet für Watt- und Wasservögel. Die tenmeers ist durch die Auszeichnung als Weltna- unbewohnten Inseln Scharhörn und Nigehörn turerbe durch die UNESCO noch einmal unter- wandern als Düneninseln Jahr für Jahr um zehn strichen worden. und mehr Meter in südöstliche Richtung, der na- türlichen Meeresdynamik folgend. Sie sind Stütz- punkte für viele Seevögel. Nigehörn ist das Küken Biosphärenreservat Schleswig-Holsteinisches im „Familienkreis“, denn Hamburgs jüngste Insel Wattenmeer und Halligen entstand erst 1989. Sie wurde in nur fünf Wochen Weltweit einzigartig – das sind die Halligen vor aus 1,2 Millionen Kubikmetern Sand aufgeschüttet der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Sie und unterliegt seitdem der natürlichen Dynamik sind Natur- und Kulturgut des ganzen Landes und einem absoluten Betretungsverbot. und unverzichtbare Wellenbrecher für die gesamte Westküste, dazu ein Highlight im Nordseetouris- Biosphärenreservat Niedersächsisches mus. Halligen sind kleine Inseln ohne Deich. Bei Wattenmeer hohen Wasserständen werden sie komplett von der Nordsee überflutet, dann ist „Land unter“. Die Dörfer in einer typischen Bauweise, Kirchen und Häuser stehen deshalb auf Warften, künstlich auf- Orgeln von überregionaler Bedeutung und das geschütteten Hügeln. In den Salzwiesen gibt es vie- Jahrhunderte währende Ringen des Menschen le Tiere und Pflanzen, die nur hier leben können. mit dem Meer auf der einen Seite, Marsch, Geest, Ob stürmische See, Vogelschwärme in der Luft, Moor und die hellen Sandstrände der Inseln auf üppige Salzwiesen oder frische Seeluft – der Natur der anderen – überspannt von einem unbeschreib- auf den Halligen entkommt keiner. Urlauber und bar weiten Himmel. Das explodierende Feuerwerk Tagesgäste genießen die eigenartige Landschaft der über dem Meer untergehenden Sonne nach zwischen Land und Meer und erleben zusammen einem sommerlichen Gewitter. Ruhe und Stille, mit Vogelkundlern aus aller Welt hautnah den Einkehr und das Besinnen auf sich selbst. Zug der Ringelgänse. Auch kulinarisch hat die Dies sind nur einige Facetten des Biosphären- Nationalpark- und Biosphärenreservatsregion viel reservates Niedersächsisches Wattenmeer. Das zu bieten: Krabben, Muscheln und Austern sowie Wattenmeer überrascht, denn es ist nach dem Tro- zahlreiche Fischsorten. Das nordfriesische Salz­ pischen Regenwald das zweitproduktivste Öko­ wiesen­lamm und der Dithmarscher Kohl zählen sys­tem der Welt. Millionen von Zugvögeln fressen ebenso zu den Spezialitäten der Region. sich hier die Fettreserven an, die sie für eine erfolg- reiche Brut in arktischen Gebieten oder für den Zug in die weit südlich liegenden Winterquartiere Biosphärenreservat Hamburgisches benötigen. Und das Wattenmeer ist Kinderstube Wattenmeer für viele Fischarten, die sich auch auf den heimi- In der Elbmündung vor Cuxhaven endlose Watt- schen Speisekarten wiederfinden. Das Watten- Ständiger Wandel: flächen auf dem Kleinen Vogelsand vor der Insel meer ist aber auch eine der wichtigsten Urlaubsre- Wolken und Wattenmeer 11 Neuwerk und am weiten Himmel Vögel, wohin gionen Deutschlands. Vogelkiek und Krabbenbrötchen

Montag : Ankunft in der Ferienwohnung auf Hal- lig Langeneß. Abends Spaziergang, Fischbröt- chen essen und im Café Pharisäer trinken. Dienstag: Fahrradtour über die Hallig und Besuch des Biosphären-Informationszentrums und des Heimatmuseums. Danach kleine Wattwan- derung und Vogelkiek mit der Schutzstation Wattenmeer. Schleswig-Holsteinisches Mittwoch: Schiffstour zur Hallig Hooge. Hallig- führung zur Kirche, zum Wattenmeerhaus und zum Königspesel. Gemütliches Teepunschtrin- Wattenmeer und Halligen ken im „Halligkrog“. Donnerstag: Sonnenschein! Wir genießen das Ba- den bei Hochwasser. Seeschwalben beobachten. Fährfahrt und Wattenmeerhaus Abends leckere Krabben essen. Freitag: Ausflug mit dem Picknickkorb und als Lektüre packen wir den „Schimmelreiter“ von Mit der Fähre von Schlüttsiel nach Hallig Hooge. Theodor Storm ein. Großes Glück: Die Kinder Am Fähranleger leihen wir uns Fahrräder, wenn es finden beim Muschelsammeln einen Bernstein! regnet, nehmen wir die Kutsche über die Hallig. Samstag: Frühstück bei Sonnenaufgang über dem Im Frühjahr und im Herbst rasten hier viele tau- Watt. Brachvogelrufe begleiten uns auf dem send Ringelgänse. Bei einer Halligführung lassen Weg zur Fähre zurück nach Schlüttsiel. wir uns Kirche, Königspesel und Naturschönhei- ten zeigen. Bei „Schietwetter“ kehren wir im Re- staurant auf der Hanswarft ein. Ein Besuch im Wattenmeerhaus der Schutzstation ist auch für Kinder ein Hit.

12

Allgemeine Informationen Ein besonderer Genuss: auf dem Meeresboden spazieren gehen

Daten und Fakten

Lage: Nordseeküste Schleswig-Holsteins, von der dänischen Grenze bis zur Elbmündung Fläche: 4.431 Quadratkilometer Höhenlage: –  bis +  Meter Entwicklung: 1990 gegründet und durch die UNESCO anerkannt. Das Biosphärenreservat ist flächengleich mit dem Nationalpark (1985), umfasst aber zusätzlich auch die fünf großen, bewohnten Halligen. Landschaftstypen: Wattflächen, Inseln, Halligen, Dünen, Sandbänke, Priele, Salzwiesen und Meer

Biosphärenreservatsinformation

Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark Bücher und Karten und Meeresschutz Schleswig-Holstein/ Weltnaturerbe Wattenmeer Biosphärenreservatsverwaltung Schleswig- ISBN 978-3-529-05321-4 Holsteinisches Wattenmeer und Halligen Schlossgarten  Die Halligen  Tönning ISBN 978-3-7793-1114-0 Tel.  616-0, Fax - Inseln und Halligen [email protected] im schleswig-holsteinischen Wattenmeer www.wattenmeer-nationalpark.de ISBN 978-3-89876-422-3 Geschäftsstelle Biosphäre Nationalpark-Karten: Schlossgarten  Sehkarte Westküste Schleswig-Holstein  Tönning ISBN 978-3-926137-25-8 Tel.  616-36, Fax - [email protected] Kreis Nordfriesland Topographische www.halligen.de Kreiskarte 1 : 100.000 ISBN 978-3-89130-374-0 Unterkünfte Anreise Nordsee-Tourismus-Service GmbH Tel.  -, Fax   Mit der Bahn: nach Heide (Anschluss nach www.nordseetourismus.de Büsum), Husum (Anschluss nach St. Peter- Ording), Niebüll (Anschluss nach Dagebüll/Bus nach Schlüttsiel) oder Westerland. Mit dem Auto: A 23 Richtung Heide, dann auf der B 5 weiter nach Norden. Autoverladung nach Sylt in Niebüll. Fähren zu den Inseln und Halligen von den Häfen Dagebüll und Schlüttsiel.

Ringelgänse rasten auf dem Weg aus ihren Über- winterungsgebieten in die Brutgebiete. 13 Salzwiese im Neuwerker Vorland

Inselrundgang und Wattwagen

Montag : Ankunft auf Neuwerk mit dem Fahr- gastschiff MS Flipper. Einzug in eine gemütli- che Pension oder, für Familien und Gruppen, in ein Heuhotel. Ein erster Inselrundgang auf dem Ringdeich zeigt uns, was wir alles noch genauer anschauen wollen. Dienstag: Weil es regnet, ausschlafen und einen Roman über Störtebeker lesen. Nachmittags mit „Friesennerz“ ein Besuch im Biosphärenre- servat- und Nationalpark-Haus. Achtung: Die Informationstafeln des Besucherlehrpfades ent- halten viel Wissenswertes über das Biosphären- reservat und den Nationalpark. Vielleicht noch einen Besuch im Bernsteinmuseum? Mittwoch: Die Sonne scheint. Vormittags Fit- nessprogramm: Also rauf auf den 700 Jahre alten Leuchtturm und Aussicht auf die Natur- und Kulturlandschaft genießen. Nachmittags auf einer Führung durch die renaturierten Sal- zwiesen im Ostvorland der Insel den Duft von Wiesen und Meer einatmen, Austernfischer und Brandseeschwalben mit frisch geschlüpften Jungen beobachten. Und: den legendären Hei- matabend der Insel am Mittwoch nicht verpas- sen! Lüder singt „Einmal Neuwerk noch seh’n“. Donnerstag: Früh raus und ganztags im Watt. Hamburgisches Wattenmeer Natur pur des Wattenmeeres in der Kernzo- ne des Biosphärenreservats erleben. Wande- rung mit dem Verein Jordsand zur Vogelinsel Salzwiesen und Tideaquarium Scharhörn. Freitag: Wanderung mit Wattführer der Schutz- gebietsverwaltung zum Kleinen Vogelsand, ein Ein eintägiger Besuch auf Neuwerk ist naturge- hoher Wattrücken im Norden Neuwerks. Nach mäß mit einer Wattwanderung, Wattwagenfahrt Stürmen findet man dort Bernstein. oder einer Schiffstour verbunden. Bei einem Spa- Samstag: Nach einem morgendlichen Bad – es ziergang auf dem Ringdeich, der Schutz vor den ist gerade Hochwasser – geht es leider mit dem Fluten bietet, lernt man die Insel kennen. Der Schiff bei Hochwasser zurück nach Cuxhaven. Erlebnispfad führt zu viel Wissenswertem über Bei Niedrigwasser fahren wir mit dem Pferde- Natur, Kultur und Nachhaltigkeit auf der Insel. Wattwagen durchs Watt nach Sahlenburg. Auf Einen herrlichen Überblick über das Biosphä- Wiedersehen im Biosphärenreservat Hambur- renreservat bis zur Elbmündung und den großen gisches Wattenmeer! Containerschiffen bietet der Leuchtturm, das äl- teste Wahrzeichen der Insel. Am Weg zum 700 Jahre alten Turm liegen Biosphärenreservat- und Nationalpark-Haus mit einer Ausstellung zum Hamburgischen Wattenmeer und einem Tide­ aqua­rium. Auf einem ausgepflockten Pfad durch die renaturierten Salzwiesen im Ostvorland der Insel sieht man Brut- oder Rastvögel aus nächster Nähe. Im Frühjahr lassen sich die Besonderheiten 14 des Vogelzuges erleben.

Allgemeine Informationen

Daten und Fakten Bücher und Karten

Lage: in der Elbmündung, 10 Kilometer Nationalparkatlas Hamburgisches Wattenmeer vor Cuxhaven (Hamburger Exklave) (als PDF im Archiv unter www.nationalpark- hamburgisches-wattenmeer.de) Fläche: 117 Quadratkilometer Herzlich Willkommen in unserem Nationalpark Entwicklung: 1992 gegründet und durch die Nationalparkbroschüre Hamburgisches Wattenmeer UNESCO anerkannt. Das Biosphärenreservat ist (als PDF im Archiv unter www.nationalpark- flächengleich mit dem Nationalpark (1990). hamburgisches-wattenmeer.de) Höhenlage: Meerespiegellage bis + 6 Meter Landschaftstypen: vom Elbe-Süßwasser Anreise beeinflusste Wattflächen mit Sandinseln, Salzwiesen und Dünen und Grünland im Mit Bahn /Metronom oder Auto: nach Cuxhaven. Binnengroden Von dort gibt es drei Wege nach Neuwerk: zu Fuß von Sahlenburg (Busverbindung vom Bahnhof ), mit dem Pferdewattwagen von Sahlenburg oder Biosphärenreservatsinformation Duhnen (diverse Anbieter) oder mit dem Schiff „MS Flipper“ von Cuxhaven (Reederei Cassen Biosphärenreservat-/Nationalpark-Verwaltung Eils, Tel. 04721 32211). HamburgischesWattenmeer c /o Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Stadthausbrücke 8 20355 Hamburg Tel. 040 428-2491 oder -3392, Fax -3552 www.wattenmeer-nationalpark.de Biosphärenreservat/Nationalpark-Station Neuwerk 27499 Insel Neuwerk Tel. 04721 69271 [email protected] Biosphärenreservat/Nationalpark-Haus Neuwerk 27499 Insel Neuwerk Tel. 04721 395349 [email protected]

Unterkünfte

Turm Tel. 04721 29078 www.leuchtturmneuwerk.de

Haus Seeblick Wattwagenfahrt Tel. 04721 20360 nach Neuwerk www.urlaubstip.de/seeblick Das alte Fischerhaus Tel. 04721 29043 www.neuwerk-hotel.de Nige Hus Tel. 04721 29561 www.inselneuwerk.de Hus Achtern Diek Tel. 04721 29076 15 www.husachterndiek.de Radtour und Rhabarberkuchen

Montag : Ankunft mit den Fahrrädern am Bahn- Niedersächsisches hof Bremerhaven. Mit der Fähre nach Norden- ham. Wir radeln am Deich nach Westen. Über- all gibt es nette Pensionen. Wattenmeer Dienstag: Fahrt zum Sehestedter Außendeichs- moor (Nationalparkstation) und nach Dangast. Das alte Kurhaus in Dangast lockt mit seinem Sielhafenmuseum und Teestube leckeren Rhabarberkuchen – es ist jedoch nur am Wochenende geöffnet. Übernachtung in ­Varel (Dangast). Bei schönem Wetter empfiehlt sich eine Tagestour Mittwoch: Radtour am Jadebusen entlang. In Cä- von Neßmersiel zur Insel Baltrum. Mit einer von ciliengroden den 2010 errichteten behinderten- einem Nationalpark-Wattführer geführten Grup- gerechten Salzwiesenerlebnispfad entdecken. pe läuft man bei Niedrigwasser etwa acht Kilo- Bei Regen steht ein Besuch des Nationalpark- meter durch das Watt zu der kleinsten der sieben zentrums „Das Wattenmeerhaus“ in Wilhelms- ostfriesischen Inseln und hat dort ca. vier Stunden haven auf dem Programm. Aufenthalt – Zeit, das „Dornröschen“ im Watten- Donnerstag: Das Tagesziel ist Harlesiel (Caroli- meer zu erkunden. Bei Hochwasser geht es mit der nensiel). Ein Abstecher nach Minsen und der Fähre zurück ans Festland. Besuch im Nordseehaus lohnen sich. Nach der Nicht nur bei Regenwetter lohnt sich ein Be- Ankunft haben wir uns ein Bad in der Nordsee such im Sielhafenmuseum und Nationalpark- verdient. Haus Carolinensiel. Danach lädt eine Teestube im Freitag: Tagesausflug mit dem Schiff nach Wan- historischen Sielhafen zur traditionellen ostfriesi- gerooge (ohne Räder). Fahrt mit der Inselbahn schen Teezeremonie. durch blühende Salzwiesen und spazieren ge- hen in duftender Dünenlandschaft. Samstag: Die letzte Etappe der Radtour führt in die malerische Bierstadt Jever.

16

Allgemeine Informationen

Daten und Fakten

Lage: niedersächsische Nordseeküste, von der Elbmündung bei Cuxhaven bis zur niederländischen Grenze Fläche: 2.400 Quadratkilometer Höhenlage: Meereshöhe Entwicklung: 1992 gegründet und durch die UNESCO anerkannt. Das Biosphärenreservat umfasst das Gebiet des gleichnamigen Nationalparks (1986). Landschaftstypen: Wattflächen, Inseln mit Dünen, Strand und Salzwiesen, Moore, Heideflächen, Sandbänke, Priele und Meer

Biosphärenreservatsinformation Der Seehund – das wohl bekannteste Säugetier des Wattenmeeres Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer Virchowstraße 1 26388 Wilhelmshaven Tel. 04421 911-0, Fax -280 Unterkünfte [email protected] www.wattenmeer-nationalpark.de Die Nordsee-Marketing GmbH Olympiastraße 1, Gebäude 6 26419 Schortens Nationalpark-Zentrum Cuxhaven Tel. 04421 956099-0, Fax -9 Tel. 04721 28681, Fax 69245 [email protected] [email protected] www.Nationalpark-Wattenmeer-Cuxhaven.de Anreise Nationalpark-Haus Seehundstation Norddeich Tel. 04931 8919, Fax 82224 Bahnhöfe zu den Inselfähren: Sande / Harlesiel [email protected] (nach Wangerooge), Esens (Spiekeroog und www.seehundstation-norddeich.de Langeoog), Norddeich / Mole (Norderney, Juist), Neßmersiel über Norddeich (Baltrum), Emden Außenhafen (Borkum). Nationalpark-Zentrum Wilhelmshaven Tel. 04421 9107-0, Fax -12 Weitere Zielbahnhöfe: Wilhelmshaven, Varel, [email protected] Nordenham, Bremerhaven, Cuxhaven. www.wattenmeerhaus.de Mit dem Auto: über A 27, A 28, A 29 oder A 31 nach Bremerhaven, Cuxhaven, Wilhelmshaven, Bücher und Karten Sande, Varel, Emden, Norddeich.

Vögel beobachten im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer ISBN 978-3-7959-0910-9 Unterwegs auf Wangerooge ISBN 978-3-930333-19-6

Ein Schwarm Harlebucht erfahren (Radtouren) Alpenstrandläufer www.harlebucht-erfahren.de 17 Biosphärenreservat Südost-Rügen Kultur, Landschaft, Meer und mehr

Südost-Rügen fasziniert durch ein so schönes diese erfreuliche Entwicklung der Robbenbestände wie abwechslungsreiches Wechselspiel von Land im gesamten Ostseeraum ermöglicht. und Meer, von Halbinseln, Landzungen und Zum verträglichen Wirtschaften an der Küste Küstenvorsprüngen, von Wald und waldfreien gehört die kleine Küstenfischerei – eine der we- Bergkuppen und den Feldern der Landwirte. Auf nigen ökologisch unbedenklichen Fischfangme- kleinstem Raum – viele Biosphärenreservate sind thoden. Mit passivem Fanggerät wie Stellnetzen, größer – findet sich eine ungewöhnliche Vielfalt Reusen oder Langleinen werden Hering, Dorsch, an Standorten und Biotoptypen, wie zum Beispiel Hornhecht, Flunder & Co. aus den Küstengewäs- Kliffs, Strandwälle, Dünen und fast alle in Nord- sern vor Rügen gezogen. Im Wasser verweisen rote deutschland bekannten Moortypen oder mehrere Fähnchen auf Reusen und Stellnetze, schwarze Jahrhunderte alte Wälder. Der Mensch hat hier in Fähnchen zeigen Aalkörbe an. den vergangenen fünf Jahrtausenden seine Spuren Rügen-Produkte werden in Hofläden und auf hinterlassen. Durch ihn entstanden Hudewälder, Märkten verkauft. Unter dem Gütesiegel des Rü- Heiden, Trockenrasen sowie Salz- und Feuchtwie- gen Produkte Verein e. V. werden Erzeugnisse und sen mit ihrer großen Artenvielfalt. Leistungen angeboten, die unter strenger Beach- Seit einigen Jahren kann man mit etwas Glück tung der Gebote des nachhaltigen Wirtschaftens wieder seltene „Gäste“ an den Küsten und in den erzeugt und veredelt werden. Es lohnt sich, die Bodden- und Ostseegewässern des Biosphärenre- Augen­ aufzuhalten. servats Südost-Rügen beobachten – Kegelrobben und Seehunde sind in dieses Gebiet zurück ge- kehrt. Internationale Schutzmaßnahmen und die Verringerung der Meeresverschmutzung haben

Links: Das Pfarrwitwen­ haus in Groß Zicker

Rechts: Fischer am Strand von Binz 19 Fischerboote im Hafen von Thiessow Zisterzienser, Großer Zicker Rasender Roland und und Segelboote Caspar David Friedrich

Frühstück in Sellin. Danach Radtour nach Mönch- Samstag: Gemütliche Ferienwohnung in Göhren. gut. Der Weg führt über die Baaber Heide nach Spaziergang durch den Ort: Bäderarchitektur, Middelhagen. Kirche und Gutspark erinnern an Mönchguter Museen. die Zisterziensermönche. Auf dem Deich geht es Sonntag: Strandleben und Bummel über die nach Lobbe. Hier sollte man sich zum Mittages- Seebrücke. sen für ein Fischgericht aus heimischen Gewässern Montag: Mit dem „Rasenden Roland“ zum Jagd- entscheiden. Weiter nach Groß Zicker. Besuch schloss Granitz. Traumhafter Rundblick vom des Pfarrwitwenhauses. Danach Wanderung in Turm. Wanderung durch die Granitz bis Sel- die Zicker Berge. Am Bakenberg genießt man den lin und am Strand weiter nach Göhren. Zum fantastischen Rundblick über Bodden und Ostsee, Abendessen frischer Fisch. die Farben der Trockenrasen und die singenden Dienstag: Mit dem „Rasenden Roland“ nach Put- Feldlerchen. Entlang der Boddenküste geht es bus. Abends ins Putbuser Theater. über Klein Hagen und Alt Reddevitz zurück. Man Mittwoch: Mit MS „Julchen“ auf die Insel Vilm. durchquert die Baaber Wiesen und verweilt am Geführte Wanderung durch das Naturschutz- Baaber Bollwerk mit seinen bunten Segelbooten gebiet mit seinem beeindruckenden Urwald. und der Ruderfähre nach Moritzdorf. Donnerstag: Ausflug zum Nationalpark Jasmund. Wanderung an der Kreideküste auf den Spuren von Caspar David Friedrich. Freitag: Sonnenaufgang auf dem Bakenberg mit herrlichem Fernblick. Dann Koffer packen. Aber Rügen macht süchtig: Wir kommen wieder.

20 Allgemeine Informationen

Daten und Fakten Biosphärenreservatsinformation

Lage: Südostteil der Ostseeinsel Rügen in Amt für das Biosphärenreservat Südost-Rügen Mecklenburg-Vorpommern Blieschow  a  Lancken-Granitz Fläche: 229 Quadratkilometer Tel.  -, Fax - Höhenlage:  bis  Meter [email protected] www.biosphaerenreservat-suedostruegen.de Entwicklung: 1990 gegründet und im Jahr 1991 durch die UNESCO anerkannt. Landschaftstypen: Küstenlandschaft mit Unterkünfte und Führungen langen Sandstränden, tief eingeschnittenen Naturerlebnisverein Rügen e. V. Bodden, Steilküsten, Trockenrasen, Salzweiden, Zubzow  a Buchenwäldern, Äckern und Weiden  Trent Tel./ Fax   Bücher und Karten [email protected] www.naturerlebnis-ruegen.de Elisabeth v. Arnim Tourismuszentrale Rügen GmbH Elisabeth auf Rügen Bahnhofstraße  List-Verlag  Bergen auf Rügen ISBN 978-3-548-60247-9 Tel.  -, Fax  Rügen – Sagen und Geschichten [email protected], www.ruegen.de Edition Temmen Naturerlebnis-Angebote unter ISBN 978-3-86108-409-9 www.natur-auf-ruegen.de, insbesondere: Insel Rügen / Insel Hiddensee René Geyer Rad- und Wanderkarte Bäckertrift  Studioverlag Maiwald  Lancken-Granitz ISBN 978-3-932115-26-4 Tel.   [email protected] Schlösser und Herrenhäuser auf Rügen www.naturgeyer.de Edition Temmen, 3. Auflage., überarbeitet und aktualisiert 2004 ISBN 978-3-86108-912-4 Anreise Rügen. Strand und Steine. Mit Bahn und Bus: über Stralsund und Bergen Demmler-Verlag, 5. Auflage 2004 nach Putbus, von dort mit dem „Rasenden ISBN 978-3-910150-02-7 Roland“ bis Göhren oder Binz. Von Bergen auch Wilhelm Malte zu Putbus und seine mit dem Bus (Linien 20, 23 und 24) bis Klein Fürstenresidenz auf der Insel Rügen Zicker. Andre Farin Verlag, 3. Auflage 2004 Mit dem Auto: von Stralsund bis Bergen und über ISBN 978-3-00-008844-5 B  bis Mönchgut. Oder ab Altefähr über die Das Schloss hinter dem Holunderbusch „Bäderstraße“ nach Putbus und Mönchgut. Thomas Helms Verlag, 2. Auflage, verändert und erweitert 2004 ISBN 978-3-931185-71-8

21 Biosphärenreservat Schaalsee Ruheplatz für Reisevögel

Moore und Seen, Felder, Weideland und Feucht- Puzzle aus Wäldern, Mooren und Feuchtwiesen, wiesen, naturnahe Buchenwälder und mittendrin satten Viehweiden und wogenden Feldern. Be- der Schaalsee. Er bildet den Kern des UNESCO sonders romantisch ist das Wandern unter dem Biosphärenreservats und gibt ihm seinen Namen. Blätterdach von Allee- und Waldbäumen oder ent- Er ist, wie die ganze Landschaft mit ihren vielen lang blühender Heckenwege. Dazu gibt es nach- Seen, ein Ergebnis der letzten Eiszeit. Der Ar- haltiges „Shopping“ und buntes Treiben auf dem tenreichtum der Landschaft und die mosaikartig Biosphären-Schaalsee-Markt vor dem Pahlhuus, vernetzten Klein- und Großbiotope mit vielen in der Saison an jedem ersten Sonntag im Monat. Mooren machen das Gebiet zwischen den Bal- Hier werden hochwertige Produkte von mehr als lungszentren Hamburg, Lübeck und Schwerin so 30 Erzeugern angeboten. Frisches Gemüse, Obst, einmalig. Trotz der Nähe zu den Städten gibt es Fleisch, Fisch, Eier und Käse aus eigener, oft auch hier Tiere, die an anderen Orten lange nicht ge- ökologischer Herstellung, kombiniert mit einem sehen wurden: Eisvogel, Seeadler und Fischotter regionalen Musik- und Kulturprogramm stehen sind dabei neben vielen anderen nur die prominen- auf dem Programm. Die Regionalmarke „Bio- testen Vertreter. sphärenreservat Schaalsee – Für Leib und Seele“ Menschen und ihre Kultur sind ein wichtiger ist ein Prädikat für regional und umweltgerecht Bestandteil des Biosphärenreservats Schaalsee erzeugte Produkte, Dienstleistungen und Initiati- und daher ist jeder Besucher herzlich willkommen. ven. Heute sind 78 Unternehmen mit der Marke Nach der Grenzöffnung hat sich die Region vom ausgezeichnet. Sie alle haben eines gemeinsam: touristischen Niemandsland zum Insidertipp für den Grundgedanken des Einklangs von Ökologie Naturfreunde gemausert: 150 km ausgeschilderte und Ökonomie und der Weiterentwicklung der Wander- und Radwege führen durch ein grünes Schaalsee-Region.

Links: Schaalsee bei Lassahn

Rechts: Blick vom Hochstand in Kneese 23 Schaalsee bei Zarrentin Auf dem Weg zu Kirchen Von Seepferden, Elfen und Käse und Räubern

Einen interessanten Start bietet das Pahlhuus in Montag: Auf der „Seepferdtour“ geht es mit Boot . Die Ausstellung im Infor- und Kremser durch die Schaalseelandschaft mationszentrum für das Biosphärenreservat zeigt, und zu Fuß durchs Kalkflachmoor. (www. wie die Eiszeit und der Mensch die Region prägten. schaalseetour.de) Danach Besichtigung des Die nähere Umgebung bietet ein vielfältiges Pro- Pahlhuus und des Zarrentiner Klosters. gramm für eine Fahrradtour: Beobachtungstürme Dienstag: Elfentour oder lieber Räubertour? Den in Klocksdorf und Kneese, hausgemachter Käse in Tourenplan erhalten Sie im Pahlhuus. Rögnitz, historische, sehenswerte Kirchen in Las- Mittwoch: Vom Beobachtungsturm in Klocks- sahn, Zarrentin, Neuenkirchen und Döbbersen. dorf, Wasservögel und Seeadler auf dem Rög- Wandern Sie auf eigene Faust oder nehmen Sie an geliner See beobachten. Danach Besuch des einer Wanderung mit den Rangern des Biosphä- Museums über die innerdeutsche Grenze renreservats teil – auf jeden Fall erleben Sie einen (www.grenzhus.de). unverwechselbaren Tag abseits des Alltags. Donnerstag: Besichtigung des mittelalterlichen Klosters in Rehna (www.kloster-rehna.de). Da- nach Besuch des Agrarmuseums in Breesen. Freitag: Besuch des Zukunftszentrum Mensch- Natur-Technik-Wissenschaft in Nieklitz. Rad- tour nach Rögnitz, hier gibt es gleich zwei Zie- genhöfe. „Kunst und Käse“ im alten Gutshaus (www.kunstundkaese.de) und den Ziegenhof Schult (www.ziegenhof-schult.de) Bei beiden kann man leckeren Ziegenkäse kaufen. Samstag und Sonntag: Elfenwochenende. Ent- decken Sie die Elfen bei einer Wanderung auf märchenhaften Uferpfaden und gestalten Sie 24 mit Ihren eigenen Händen Ihre ganz persönli- che Elfe in einem Modellierkurs (www.schaal- see-lebens-art.de).

Allgemeine Informationen

Daten und Fakten Bücher und Karten

Lage: in Mecklenburg-Vorpommern an der Wanderkarte Biosphärenreservat Schaalsee Landesgrenze zu Schleswig-Holstein ISBN 978-3-932115-02-8 Fläche: 1 Quadratkilometer Wanderkarte Naturpark Lauenburgische Seen ISBN 978-3-932115-31-8 Höhenlage:  bis  Meter Die Biosphärenreservatsverwaltung versendet Entwicklung: 1990 als Naturpark gegründet, im Faltblätter gegen Rückporto. Jahr 2000 als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt. Landschaftstypen: tiefe Seen, kalkreiche Anreise Sümpfe und Moore, Buchenwälder, Erlen- Mit Bahn und Bus: Die nächsten Bahnhöfe und Eschenwälder, Bruchwälder, Magerrasen, sind in , Ratzeburg und Rehna. Grünland, Alleen und Hecken, Äcker und Felder Von hier erreichen Sie das Biosphärenreservat mit dem Bus (www.lvg-hagenow.de oder Biosphärenreservatsinformation www.sgs-busreisen.de). Mit dem Auto: über die Autobahnen A  Amt für das Biosphärenreservat Schaalsee (Abfahrt Zarrentin) und A  (Abfahrt Wittenburger Chaussee  Lüdersdorf ). Aus Richtung Lübeck über  Zarrentin Ratzeburg nach Zarrentin. Tel.  -, Fax - [email protected] www.schaalsee.de Förderverein Biosphäre Schaalsee e. V. Hauptstraße   Zarrentin [email protected] www.foerderverein-biosphaere-schaalsee.de SchaalseeWanderService Info unter: www.schaalsee.de/erlebnis/service/marke

Unterkünfte

Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin Tel.   oder - www.mecklenburg-schwerin.de Unterkünfte der Regionalmarke Biosphärenreservat Schaalsee – Für Leib und Seele Biosphäre Schaalsee www.schaalsee.de Markt vor dem PAHLHUUS

25 Biosphärenreservate Niedersächsische Elbtalaue Mittelelbe Flusslandschaft Elbe – Brandenburg Flusslandschaft Elbe – Mecklenburg-Vorpommern Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue Die naturnahen Elbufer und ihre Auewiesen mit Altarmen und Stillgewässern in Niedersachsen sind Jahr für Jahr Zwischenstation für Zugvögel, die hier in großen Schwärmen Kraft für den Wei- Weltkultur an wilden Ufern terflug tanken. Die Niedersächsische Elbtalaue ist Teil eines der bedeutendsten Vogelrastgebiete im Die Elbe ist Deutschlands drittgrößter Strom. norddeutschen Raum. Zwischen Oktober und Ein gewaltiger „Bursche“, der allein im UNESCO- März halten sich hier bis zu 100.000 nordische Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe auf 400 Gänse und 3.000 Sing- und Zwergschwäne auf. Kilo­metern Länge fünf Bundesländer Deutsch- Die anliegenden Raps- und Getreideäcker im Um- lands passiert und der einer der letzten naturnahen feld bieten für die Vögel ein attraktives, energierei- Flüsse Mitteleuropas ist. Er macht es Neugierigen ches Nahrungsangebot – in der Vergangenheit oft oft sehr leicht, ihn zu entdecken, sei es zu Fuß oder zur Sorge der Landwirte. Mit einem EU-kofinan- per Fahrrad, denn die flankierenden Wege sind zierten Förderprogramm wurde ein wirkungsvolles gut ausgebaut. Die Vielfalt der verschiedenen Le- Gastvogelmanagement entwickelt, das ein gelunge- bensräume in der naturnahen Stromaue und den nes Beispiel für die Annäherung der Interessen von angrenzenden Marschen, Nebenflussniederungen Landwirtschaft und Naturschutz ist und deutlich und Geestflächen ist beeindruckend und Grundla- macht, wie die ganz praktische Arbeit in einem ge für einen großen Artenreichtum. Dunkle Hart- Biosphärenreservat aussieht. holzauenwälder, Binnendünen, steile Geestkanten, Auch an anderen Stellen wurden die Interessen ausgedehnte Wiesenlandschaften, viele Gewässer von Naturschutz und Wirtschaft vereint, so z. B. mit Röhrichten und Verlandungszonen sowie im Tourismus. Für die Entwicklung der Region Moore prägen das Bild der Elbaue. Zahlreiche spielt der nachhaltige, naturverträgliche Tourismus Pflanzen und Tiere, darunter auch viele bedrohte heute eine Schlüsselrolle. Ob Wandern, Angeln, Arten, leben hier. Reiten, Schiffsausflüge, Kanutouren oder Rad- Der Biber – vor Jahrzehnten fast ausgestor- touren, zu allen Jahreszeiten hat die Elblandschaft ben – hat sich den gesamten Stromlauf als Lebens- etwas zu bieten. Neben der Bewahrung und Pfle- raum zurückerobert. Weißstörche im Grünland ge des regionalen Natur- und Kulturerbes werden gehören zum täglichen Bild des Sommers. Neben auch Arbeitsplätze geschaffen und erhalten – ein den 200 Brutvogelarten nutzen im Winter nordi- wichtiger Nebeneffekt. Mit wachsender Besucher- sche Gänse und Schwäne das Gebiet zur Rast und zahl hat sich in kurzer Zeit ein umfangreiches Überwinterung. Service- und Informationsangebot im Umfeld der Die Landschaft bietet dem Gast auch ein gutes touristischen Routen entwickelt. Dazu gehören Stück Kulturgeschichte. Als Beispiel sei das Welt- Fahrradverleih, Reparaturservice, regionaltypische kulturerbe Gartenreich Dessau-Wörlitz genannt, gastronomische Angebote, Unterkünfte in Hotels, in dem man sich von der historischen Landschafts- Heuhotels und Radlerpensionen, Fahrdienste und gestaltung verzaubern lassen kann. Rufbusse und viele andere Angebote. Auch Hochwasser und Deichbau sind Teil der Kulturgeschichte. Nicht erst seit der Elbeflut im August 2002 stehen die Zeichen für größere Biosphärenreservat Mittelelbe Deichrückverlegungen gut. Der Erhalt und die Das Biosphärenreservat Mittelelbe gehört schon Wiederherstellung natürlicher Überflutungsräume seit über 30 Jahren zum weltweiten Netz der Bio- sind wesentlicher Teil eines modernen Hochwas- sphärenreservate. Nicht der einzige, aber ein wich- serschutzes und rücken die Aufgabe des Biosphä- tiger Grund hierfür ist ein überaus sympathisches renreservats als Modellregionen für einen behutsa- Tier, das jedes Kind kennt: der Biber, genauer der men Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen Elbebiber. Ungefähr 1.200 davon gibt es im Bio- ins öffentliche Bewusstsein. sphärenreservat heute und das ist fast ein Wunder, denn um 1920 gab es nur noch ganz wenige, kaum 27 zählbare Individuen. Auch wenn sich der Bestand Jerichow sind herausragende Orte menschlichen wieder gut erholt hat, ist der Elbebiber weiterhin Wirkens im Gebiet. Das Gartenreich Dessau- eine streng geschützte Art gemäß Bundesnatur- Wörlitz ist seit dem Jahr 2000 UNESCO-Welt- schutzgesetz. Der Biber hat seine Heimat in einer kulturerbe der Menschheit. Region, die die bedeutendsten Hartholzauenwäl- der in Mitteleuropa hat. Die Aue und ihre natür- lich geformten und gewachsenen Strukturen sind Biosphärenreservat Fluss­ ein nicht zu ersetzender Lebensraum für eine landschaft Elbe – Brandenburg Vielzahl an Säugetierarten, Wasservögeln und In- sekten. Auch Obstgehölze, Stromtalpflanzen (z. B. In der norddeutschen Tiefebene wird die Elbe Brenndolde, Blauweiderich) und seltene Orchide- zum breiten Strom, der weitläufig seine Mäander enarten finden sich in der Flusslandschaft. zieht und Ufer und Elbvorland im Rhythmus sei- Das Biosphärenreservat Mittelelbe ist eine be- nes Hochwassers prägt – Jahr für Jahr. Um fast wirtschaftete Kulturlandschaft, von Menschen ge- sechs Meter kann der Wasserstand des Flusses prägt, gestaltet, genutzt und verändert und das in schwanken. Der Strom formt leuchtende Sand- sehr besonderer Form und schon seit langer Zeit: bänke, Flutrinnen und Altarme. Die knorrigen Während der Regentschaft von Fürst Leo­pold III. Reste alter Auwälder sind ebenfalls sein Werk. Die Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740 – 1817) unterschiedlichen Lebensbedingungen an der Elbe entstand in der Elbaue zwischen Dessau und Wör- und ihren Nebenflüssen Karthane, Stepenitz und litz eine Kulturlandschaft nach dem Vorbild eng- Löcknitz werden von oft seltenen Pflanzen und lischer Landschaftsgärten. Diese Anlagen standen Tieren genutzt. Sie haben sich an extreme Nässe nach dem Leitmotiv der Aufklärung jedermann oder Trockenheit angepasst – manchmal auch an offen. Sie sollten „das Schöne mit dem Nützlichen beides. Schön, dass mit der Elbdeichrückverlegung verbinden“. bei Lenzen ca. 400 Hektar neuer Überflutungs- Die Obstbaumalleen, Solitärbäume, Deichanla- raum geschaffen wurden! gen, Schlösser, Landschaftsparks und Kleinarchi- In der Brutzeit sind mancherorts – wie z. B. tektur sind als Gesamtkunstwerk bis heute erhal- im Rambower Moor – gelegentlich Kraniche zu ten. Weitere zwei Weltkulturerbestätten, darunter sehen und zu hören. Den Weißstorch zu sehen das Dessauer Bauhaus, zeigen großartige Kultur- braucht man nur wenig Glück: Nirgendwo sonst leistungen vergangener Jahrhunderte. Auch das in Deutschland ist er in so hoher Dichte anzutref- „Land unter“ in der tausendjährige Tangermünde, die Dom- und Kai- fen! Im Europäischen Storchendorf Rühstädt z. B. Weichholzaue im NSG „Rüterberg“ bei Dömitz serstadt Magdeburg und das einzigartige Kloster brüten jedes Jahr mehr als 30 Paare. Ein Trupp Graugänse Während Schwimmenten, Raufußbussard und Nähe der kleinen Hafenstadt Dömitz wachsen zum Kornweihe in ungewöhnlich hoher Zahl ständige Beispiel Silbergras, Grasnelke, Grannen-Ruchgras, Wintergäste sind, halten sich die riesigen Schwärme Ähriger Blauweiderich und Ohrlöffel-Leimkraut an Saatgänsen, Kiebitzen und Kranichen haupt­ sowie junge Weichholzauen mit verschiedenen sächlich zu den Zugzeiten im Gebiet auf. Ganzjäh- Weidenarten und Schwarz-Pappeln – Pflanzen, rig und natürlich auch mit etwas Glück ist der See- die vereinzelt vorkommen und ganz besondere An- adler zu sehen. Ein fast geschlossener Waldgürtel sprüche stellen. begleitet den großen Strom, bietet weitere Lebens- Ein anderer Lebensraum, der einen Besuch räume für Tiere und Pflanzen. Den Naturreichtum, lohnt, sind die Binnendünen, eine der landschaft- die backstein- und fachwerkgeprägten Dörfer und lichen und geologischen Besonderheiten im Bio- Städte, die Schönheit der Landschaft und die viel- sphärenreservat Flusslandschaft Elbe. Rund 45 fältigen Angebote für Leib und Seele wissen immer Meter hoch über dem Meerespiegel, 600 Meter mehr Gäste und Bewohner zu schätzen. breit und rund zwei Kilometer lang, liegt die größte als „Elbtaldüne“ bei Klein Schmölen. Ein Dünen- Biosphärenreservat Lehrpfad führt auf den höchsten Punkt und von dort bietet sich eine beeindruckende Aussicht auf Flusslandschaft Elbe – das weite Elbetal. Auch die teilweise vegetationslo- Mecklenburg-Vorpommern sen Binnendünen bei -Gothmann ent- standen zum Ende der letzten Eiszeit und prägen „Ein Urstromtal in seiner ganzen Breite“ – das Mot- noch immer die weite Auenlandschaft. to des Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe – Besondere Mühe gibt man sich an der meck- Mecklenburg-Vorpommern beschreibt zum einen lenburgischen Elbe mit einem Modellprojekt zur die verschiedenen durch die Eiszeiten geprägten Erprobung extensiver Weidehaltung mit alten, Lebensräume im Elbetal, das von weiten Flussauen vom Aussterben bedrohten Rinderrassen, darun- und kleinen Nebenflüssen, Grünland, Elbuferhän- ter „Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind“, gen, Binnendünen und Heiden geprägt ist und zum „Deutsches Shorthorn“ und „Rotbunte Doppel- anderen die Tiere, die hier dauerhaft oder auch nur nutzung“. Ziel sind die Symbiose von extensiver im Rahmen einer Zwischenlandung leben. Seltene Landwirtschaft und Naturschutz sowie die Siche- Pflanzen finden sich hier vielfach. Zwischen den rung der genetischen Vielfalt von alten Rinderras- sandigen Buhnenfeldern des Elbstroms und dem sen, von denen heute viele bereits ausgestorben 29 Rand einer regelmäßig überfluteten Aue in der oder vom Aussterben bedroht sind. Blick auf die Elbe vom Weinberg in Hitzacker Baden, Boote und das Grüne Band

Montag: Stadtbesichtigung Bleckede, Bios- Niedersächsische Elbtalaue phaerium Elbtalaue, Radtour durch die Marschhufendörfer. Dienstag: Erlebnis „Grünes Band“ in Konau-Po- Marschhufendörfer und pelau, Stixer Wanderdüne und Storkenkate im Storchennester Amt Neuhaus. Mittwoch: Hitzacker: Archäologisches Zent- rum, Wanderung „Zwischen Weinberg und Im Sommer empfiehlt sich eine Radtour zu Familie Wolfsschlucht“. Storch (42 km). Von Hitzacker aus setzt man mit Donnerstag: Ausstellung „Sei (k)ein Frosch“ in der Elbfähre nach Herrenhof über. Stromauf geht Dannenberg, Amphibien-Radrundweg in der es an Marschhufendörfern und vielen Storchen- Dannenberger Marsch. nestern vorbei zum verwunschenen Schlosspark Freitag: Baden und Boot fahren am Gartower See, Wehningen. Auf der eindrucksvollen Elbebrücke Höhbeck-„Besteigung“, Nemitzer Heide. bei Dömitz wechselt man wieder auf die ande- Samstag: Radtour „Grenzlehrpfad“, Grenzland- re Elbseite und kehrt mit herrlicher Aussicht auf museum Schnackenburg. das Elbvorland nach Hitzacker zurück. Im Winter locken der Besuch der Ausstellung „Naturerleben an der Elbe“ im Biosphaerium Elbtalaue in Blecke- de und die Beobachtung der riesigen Rastvogel- schwärme in der Neuhäuser Elbmarsch.

30

Allgemeine Informationen

Daten und Fakten Schafbeweidung Lage: Elbe zwischen Schnackenburg und auf dem Elbdeich Lauenburg, 50 Kilometer südöstlich von bei Wussegel Hamburg in Niedersachsen Fläche: 568 Quadratkilometer Höhenlage: 5 bis 109 Meter Entwicklung: 1997 gegründet und von der UNESCO anerkannt. Landschaftstypen: Flussauen, Feuchtgrünland, Binnendünen

Biosphärenreservatsinformation

Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue Am Markt 1 29456 Hitzacker Tel. 05862 9673-0, Fax -20 [email protected] www.elbtalaue.niedersachsen.de Biosphaerium Elbtalaue – Schloss Bleckede Schlossstraße 10 21354 Bleckede Tel. 05852 9514-0 [email protected] www.biosphaerium.de

Unterkünfte

Elbtalaue-Wendland Touristik GmbH, Lübeln Tel. 05841 9629-0 Tourist-Info im Biosphaerium Elbtalaue, Bleckede Tel. 05852 9514-0

Bücher und Karten

Elbtalaue – Landschaft am großen Strom ISBN 978-3-9801641-8-4 Elbe-Radweg, Teil 2 ISBN 978-3-85000-079-6

Anreise

Mit der Bahn: bis Lauenburg und Dannenberg. Mit dem Auto: über die B 5, B 191, B 195 und B 216.

31 Auf Luthers Spuren und Besuch beim Fischer

Montag: , kultureller und kulinarischer Spaziergang auf Luthers Spuren durch die Wit- tenberger Innenstadt, nachmittags Weiterfahrt nach Wörlitz und Besuch des Wörlitzer Parks. Dienstag: Stadt Dessau-Roßlau: Besichtigung der Welterbestätten Park Luisium und Park Geor- Mittelelbe gium in Dessau. Besuch des Bauhauses und der Meisterhäuser in Dessau. Abendlicher Restau- rant- oder Theaterbesuch in Dessau. Zuerst das Schloss Mittwoch: Kapenniederung: Besuch des Auen- und dann die Biber hauses und der Biberfreianlage auf dem Gelän- de der Biosphärenreservatsverwaltung Mittelel- be. Nachmittags Auwald-Wanderung mit der Vormittags Besuch im Wörlitzer Park. Man er- Naturwacht rund um Lödderitz. fährt, wie im Gartenreich Dessau-Wörlitz früher Donnerstag: Mit dem Fahrgastschiff nach Mag- wie heute „das Schöne mit dem Nützlichen“ ver- deburg. Radpartie zur Trogbrücke am Wasser- bunden wird. Dann gepflegtes Mittagessen im straßenkreuz. Weiterfahrt nach Tangermünde. „Küchengebäude“ des Schlosses in Wörlitz. An- Freitag: Besichtigung der historischen Altstadt schließend Besuch der einzigartigen Biberfreian- von Tangermünde, nachmittags Wanderung auf lage und des Informationszentrums Auenhaus der dem Naturpfad im Naturschutzgebiet „Bucher Biosphärenreservatsverwaltung. In den Außenan- Brack - Bölsdorfer Haken“. lagen und in dem nach historischem Vorbild an- Samstag: Radtour auf dem Elberadweg über Ar- gelegten Bauerngarten sind im Sommer zahlreiche neburg nach Havelberg, abends Orgelkonzert Schmetterlinge und Libellen zu bestaunen. im Havelberger Dom. Sonntag: Bootsfahrt auf der Havel, Elbebiber be- obachten. Besuch beim Fischer. Zum Abendes- sen Havelzander.

32

Allgemeine Informationen Der Schnittkegel verrät die Anwesenheit des Elbebibers.

Daten und Fakten

Lage: Elbtalniederung und Elbe-Mulde-Tiefland in Sachsen-Anhalt Fläche: rund 1.260 Quadratkilometer Höhenlage: 65 bis 55 Meter ü. NN Entwicklung: 1979 wurden Teile des heutigen Biosphärenreservats von der UNESCO anerkannt. Das Gebiet wurde 1988 um die Kulturlandschaft Gartenreich Dessau-Wörlitz erweitert, die im Jahr 2000 den UNESCO- Weltkulturerbestatus erhielt. Landschaftstypen u. a.: Flusstäler, Auwälder, Altwasser, Binnendünen, Feuchtgrünland, historische Kulturlandschaften

Investitions- und Marketinggesellschaft Biosphärenreservatsinformation Sachsen-Anhalt mbH (IMG) Tel. 0391 568990 Biosphärenreservatsverwaltung Mittelelbe [email protected] Kapenmühle, PF 1382 06813 Dessau-Roßlau Tel. 034904 4210 Bücher und Karten [email protected] www.mittelelbe.com Ernst Paul Dörfler www.gartenreich.net Wunder der Elbe ISBN 978-3-932863-40-0 Informationszentrum Auenhaus Tel. 034904 40631, Fax 42121 Thomas Weiss (Hrsg.) Das Gartenreich Dessau-Wörlitz – Kulturlandschaft Beguinenhaus (Infostelle Nord) an Elbe und Mulde Salzmarkt 1 ISBN 978-3-939629-11-5 39539 Havelberg Tel. 039387 20625, Fax 20626 Radwanderkarte Dessau-Roßlau und Umgebung ISBN 978-3-928765-28-2 Unterkünfte Radwanderkarte Tourismusregion Wittenberg ISBN 978-3-928765-30-5 TourismusRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg e. V. Tel. 0341 402610, Fax 405857 www.tourismusregion-wittenberg.de Anreise Magdeburger Tourismusverband Mit der Bahn: über Stendal, Magdeburg, Dessau- Elbe-Börde-Heide e. V. Roßlau und Wittenberg. Tel. 0391 738790, Fax 730799 Mit dem Auto: über die B 107, A 9 und A 2. www.elbe-boerde-heide.de Tourismusverband Altmark Tel. 039322 346-0, Fax 43233 www.altmarktourismus.de Tourismus-Marketing Sachsen-Anhalt GmbH (TMG) Tel. 0391 56283810 Schloss Wörlitz und Schlosspark – künstle­ [email protected] rischer Inspirations­quell 33 Biber, Filzschauwerkstatt und das Elblammessen

Flusslandschaft Elbe – Montagnachmittag: Anreise in der Lenzerwische. Eine Pension direkt am Deich. Spaziergang am Fluss. Brandenburg Dienstag: Radtour durch die Wische, Besichti- gung des Gutsspeichers in Eldenburg. Abends zu den Kranichen und Gänsen. Weißstörche und Mittwoch: Lenzen: Besichtigung Naturschutz- die Wunderblutkirche großprojekt Deichrückverlegung, Burg Lenzen, Naturlehrgarten, Filzschauwerkstatt, ehemali- ger DDR-Konsum. Start einer Radtour in Wittenberge, vorbei an Donnerstag: Stadtführung in Wittenberge, sehens­werter Industriearchitektur. Elbe-aufwärts Bootstour auf der Elbe, Besuch des Europäi- auf den Deich, entlang der Naturerlebnisrou- schen Storchendorfes Rühstädt. Abends Well- te zum Europäischen Storchendorf Rühstädt. ness in der Wilsnacker Therme. Weißstorchausstellung im Besucherzentrum, Ge- Freitag: Rundtour zu Fuß oder per Rad um das schichtsroute im Dorf und / oder Spaziergang im Rambower Moor. Schlosspark, Mittagessen in einem der Gasthöfe. Samstag: Erkundung der Binnendüne Klein Weiter nach Gnevsdorf, Rast dort, wo die Havel in Schmölen, Besuch der Festung Dömitz, abends die Elbe mündet. Über den Gnevsdorfer Holzweg, Kultur in der Prignitz. ein Feldweg, über Groß Lüben nach Bad Wilsnack Sonntag: Mit der Elbfähre ins Grenzlandmuse- („Erlebnistour“). Eis essen, Wunderblutkirche um Schnackenburg, Spaziergang im Gadower bestaunen. Erholung in der Wilsnacker Therme, Forst, Elblamm essen in einem Lokal. zurück nach Wittenberge, alternativ auch mit der Montagfrüh: Schnell noch einmal auf den Deich, Regionalbahn. Blick auf die Elbe, dann Abreise.

34

Allgemeine Informationen Im Rambower Moor

Daten und Fakten

Lage: äußerster Nordwesten des Landes Brandenburg Fläche: 533 Quadratkilometer Höhenlage: 13,5 bis 54,5 Meter Entwicklung: 1990 als Naturpark gegründet, im Jahr 1997 als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt. Landschaftstypen: Elbtal mit Feuchtwiesen, Altwassern, Auwaldresten und Talsandflächen, Prignitz und Perleberger Heide

Biosphärenreservatsinformation

Besucherzentrum Rühstädt Neuhausstraße 9 Unterkünfte 19322 Rühstädt Tourismusverband Prignitz e. V. Tel. 038791 980-25, Fax 6718 Großer Markt 4 [email protected] 19348 Perleberg www.brandenburg.nabu.de Tel. 03876 30741920 , Fax 30741929 Besucherzentrum Burg Lenzen [email protected] Burgstraße 3 www.dieprignitz.de 19309 Lenzen Tel. 038792 5078100 oder 1221, Fax 80673 www.burg-lenzen.de Bücher und Karten [email protected] Elisabeth von Falkenhausen Die Prignitz entdecken Verwaltung ISBN 978-3-930388-27-1 Ernst-Paul Dörfler Biosphärenreservat Wunder der Elbe Flusslandschaft Elbe-Brandenburg ISBN 978-3-7977-0454-2 Neuhausstraße 9 19322 Rühstädt Topografische Freizeitkarte Biosphärenreservat Tel. 038791 98010, Fax 98011 Flusslandschaft Elbe-Brandenburg [email protected] ISBN 978-3-7490-4154-1 www.biosphaerenreservat-flusslandschaft-elbe. brandenburg.de Anreise

Mit der Bahn: Bahnhöfe Glöwen, Bad Wilsnack, Wittenberge, Karstädt. Weiter mit Fahrrad oder ÖPNV.

Deichrückverlegung im Naturschutzgroßprojekt Lenzener Elbtalaue 35 Deichwanderung Flusslandschaft Elbe – und Storchen-Radtour

Mecklenburg-Vorpommern Montag: Vierwald-Wanderung mit Panoramaaus- blick vom „Elwkieker“ und Grenzlandmuseum in Boizenburg / Vier. Dienstag: Storchen-Radtour vom Boizenbur- Essen am Hafen ger Weidenschneck über den Deichweg in die . und Dünenlehrpfad Mittwoch: Fliesenmuseum Boizenburg, Altstadt- Führung, Wanderung auf dem Schwanenpfad, Binnendüne „Bollenberg“ bei Gothmann. Bei gutem Wetter bekommt man vom Aussichts- Donnerstag: Radtour vom Bahnhof turm in Rüterberg einen umfassenden Eindruck zum englischen Landschaftspark Dammereez vom südlichen Bereich der Flusslandschaft. Von und zur „Storkenkate“ in Preten. hier aus empfiehlt sich eine Wanderung durch Freitag: Heimatmuseum Lübtheen, Waldbad die „Dorfrepublik“, zur Tongrube und weiter ent- Probst Jesar, Rundlingsdorf mit Brau- lang des „Grünen Bandes“ in das Naturschutz- haus, Historischer Forsthof mit Waldmuseum gebiet „Rüterberg“. Nicht nur zur Mittagszeit ist in Kaliß. die Dömitzer Hafengastronomie ein guter Tipp: Samstag: Wanderung durch die „Dorfrepublik Auch eine kleine Hafenrundfahrt mit großer Rüterberg“ (Heimatmuseum, Tongruben- Elbe-Schiffstour bietet sich hier an. Von Klein Lehrpfad) zur Festungsstadt Dömitz. Schmölen führt der Dünenlehrpfad zur größten Sonntag: Festung Dömitz, Deichwanderung Binnendüne an der Elbe. Zum Abschluss lohnt ein an der Elbe oder Müritz-Elde-Wasserstraße, Besuch auf dem Töpferhof in Hohenwoos. In den Bootsausflug auf der Elbe. Wintermonaten kann man von den aufgestellten Sichtschirmen an den Rastvogelplätzen bei Rüter- berg und Dömitz die Faszination der unzähligen 36 nordischen Rastvögel erleben.

Allgemeine Informationen

Daten und Fakten Bücher und Karten

Lage: südwestliches Mecklenburg, Rad- und Wanderkarte Elbetal rechtselbisch zwischen Lauenburg und Dömitz (Karte West / Ost) ISBN 978-3-932115-07-3 Fläche: 397 Quadratkilometer und 978-3-932115-06-6 Ein sandiges Erlebnis – Höhenlage: 6 bis 87 Meter der Dünen-Lehrpfad zur größten Binnendüne der Entwicklung: 1997 als UNESCO-Biosphären­ Anreise Flusslandschaft Elbe reservat anerkannt, seit 1998 auch Naturpark. Mit der Bahn: Boizenburg / Elbe Landschaftstypen: weiträumige Flussaue mit (www.fahrtziel-natur.de), Brahlstorf, . Nebenflüssen, Feuchtgrünland, Elbuferhängen und Binnendünen Mit dem Auto: über die A 24, B 5, B 191 und B 195. Biosphärenreservatsinformation Amt für das Biosphärenreservat Schaalsee Dezernat Flusslandschaft Elbe – Mecklenburg-Vorpommern Am Elbberg 8 – 9 Naturerlebnis mit 19258 Boizenburg / Elbe Ranger vom Aussichts­ Tel. 038847 62484-0, Fax -8 turm „Elwkieker“ in [email protected] Boizenburg-Vier www.elbetal-mv.de

Unterkünfte

Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin e. V. Alexandrinenplatz 7 19288 Tel. 03874 666922, Fax 666920 www.mecklenburg-schwerin.de

37 Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Kranichland mit weitem Horizont

Ein schöner, ein beeindruckender Widerspruch – Das Prüfzeichen des Biosphärenreservats Schorf- stilles, dünn besiedeltes Land mit Mooren, Seen, heide-Chorin zeichnet umweltgerecht erzeugte Wäldern und offenen Landschaften, geprägt durch Produkte und Dienstleistungen aus und stärkt die Nutzung des Menschen. Dieses Wirtschaften damit die regionalen Wirtschaftskreisläufe. Die hat eine Kulturlandschaft wachsen lassen, die auch Verbraucher können sicher sein, dass alle Produkte durch ihre Artenvielfalt charakterisiert wird. See-, überwiegend aus Rohstoffen aus dem Biosphären- Fisch- und Schreiadler ziehen Kreise. Kreuzotter, reservat umweltfreundlich erzeugt werden – ob es Schlingnatter und die europäische Sumpfschild- sich um Lebensmittel, Holzhäuser oder Kräuter- kröte leben hier. Zahlreiche Seen, Moore und kränze handelt. Apropos Lebensmittel: Viel Ener- Erlenbrüche prägen die Landschaft, bieten Raum gie steckt man im Biosphärenreservat in die Erhal- für selten gewordene Pflanzen und Tiere, wie den tung alter Obst- und Gemüsesorten – die natürlich Sumpfporst oder den Moorfrosch, anderswo längst gerne von den Gästen gekauft und probiert werden verschwunden. Mit 53 Libellenarten ist das Bio- können, zum Beispiel im Ökodorf Brodowin. sphärenreservat das libellenreichste Großchutzge- biet Deutschlands. Diese biologische Vielfalt zu erhalten, ist eine der Hauptaufgaben der Biosphä- renreservate in Deutschland. Intensive Forschung bildet die Grundlage dafür. Ein Beispiel: Im Nord- osten Brandenburgs gibt es viele Graue Kraniche und rund 350 Paare von ihnen haben ihre Brut- stätte im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin gefunden. Die großen Vögel sind Forschungsge- genstand vieler Wissenschaftler – das Spektrum reicht von Zugwegsuntersuchungen bis zur Un- terstützung englischer Bemühungen, den Grauen Kranich auch wieder auf den britischen Inseln hei- misch zu machen. Links: Seen prägen das Landschaftsbild

Rechts: Ausruhende Azurjungfer 39 Schmale Straßen führen durch alte Klosterschänke und Der Wildpark, Buchenwälder, Heimat für Adler, Kranich und Schiffshebewerk der Werbellinsee und der Wald Rothirsch.

Ankunft mit Bahn, Fahrrad oder Auto in Chorin. Montag: Ankunft in Groß Schönebeck. Ent­ Besuch des berühmten Zisterzienserklosters. Ein- deckungstour im Wildpark Schorfheide: kehr in die Klosterschänke mit regionaltypischen Wölfe, Elche, Wildpferde, Fischotter und alte Gerichten. Mit Glück nachmittags Besuch eines Haustierrassen. sommerlichen Konzertes im Innenhof des Klos- Dienstag: Wanderung zum Kaisergrund und zum ters. In der Nähe liegt das Ökodorf Brodowin mit Jagdschloss Hubertusstock. einem Hofladen für Ökoprodukte. Mittwoch: Mit dem Schiff über den Werbellinsee. Weiter zum Rummelsberg mit herrlichem Blick In Joachimsthal zur Ausstellung der Schorf­ über Seen und Wälder. Dann weiter nach Nieder- heide-Information. Vom Grimnitzsee (Natur- finow mit dem Schiffshebewerk am Oder-Havel- badestelle) nach Althüttendorf zum Naturbe- Kanal: Ingenieurskunst aus dem Jahr . Von obachtungspunkt am See. dort führt der Weg nach Großziethen zur Dampf- Donnerstag: Radtour oder Wanderung über mühle und später zum Kaiserbahnhof mit seinen Glambeck nach Parlow (Gaststätte „Am Spei- Hörspielaufführungen und dem Aussichtsturm cher“ und Ausstellung). Biorama. Freitag: Mit der Biberbahn von Angermünde zum Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle mit Sumpfschildkrötenanlage, Spielplatz, Irrgarten. Mittags gibt es Zanderfilet aus der Uckermark. Sonnabend: Fahrradtour von Wolletz über Re- dernswalde nach Poratz. Durch einen urigen Wald nach Temmen und zur Radlerherberge in Groß Fredenwalde. Sonntag: Tour um den Oberuckersee.

40

Allgemeine Informationen

Das über 700 Jahre alte Daten und Fakten Zisterzienserkloster Chorin prägt die Lage:  Kilometer nördlich von Berlin Region bis heute und zieht Menschen in in der Uckermark (Brandenburg) seinen Bann. Fläche: . Quadratkilometer Höhenlage:  bis  Meter Entwicklung: 1990 gegründet und durch die UNESCO anerkannt Landschaftstypen: hügelige Offenlandschaft, Wälder, Sander, Urstromtäler, Moore, Seen und Sölle

Biosphärenreservatsinformation

Biosphärenreservatsverwaltung Hoher Steinweg  –   Angermünde Tel.  -, Fax - www.schorfheide-chorin.de Bürgerbüro Joachimsthal Töpferstraße   Joachimsthal Bücher und Karten Tel.  - Schorfheide-Chorin, Bildband Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle ISBN 978-3-929743-10-4  Angermünde Tel.  - Die Uckermark – Zur Geschichte einer deutschen Landschaft ISBN 978-3-89488-103-0 Unterkünfte Unbekanntes Deutschland, Bildband TMU Tourismus Marketing Uckermark GmbH ISBN 978-3-8231-5003-9 Grabowstraße  Freizeitkarte Uckermark Schorfheide  Prenzlau Tel.  , Fax  [email protected] Anreise

Mit der Bahn: über Berlin nach Eberswalde, Templin oder Angermünde. Mit dem Auto: A  vom Berliner Ring in Richtung Prenzlau / Szczecin, B  nach Templin / Prenzlau.

41 Biosphärenreservat Spreewald Wo die Gondeln Gurken tragen

Ein Delta südlich von Berlin? Ja, es ist allerdings Gleichzeitig sind Traditionen, Lebens- und Ar- wesentlich besser als Spreewald bekannt, der vor beitsweisen noch heute eng mit der Landschaft rund 20.000 Jahren entstand, als die Spree sich in verbunden, ein wichtiges Merkmal eines jeden ein fein gegliedertes Netz von Fließen teilte. Ru- Biosphärenreservats. Der Spreewald war schon hig ziehen heute die Spreewaldkähne ihre Bah- immer auch von der Landwirtschaft geprägt, doch nen, die Libellen gaukeln über dem Wasser und die kleinen Hofstellen sind unter heutigen Bedin- mit etwas Glück lässt sich eine Ringelnatter beim gungen unrentabel. Das Biosphärenreservat hat Schwimmen beobachten. Durch das dichte Blät- deswegen mit den Kommunen und Partnern in der terdach funkelt die Sonne – der Spreewald scheint Region die Gründung einer Bürgerstiftung Kultur- oft wie ein Zauberwald. Hier leben noch Arten, landschaft Spreewald initiiert. Sie will die nachhal- die andernorts bedroht oder bereits ausgestorben tige Entwicklung und Bewahrung der von Men- sind. So brüten Weißstörche mit insgesamt über schen geschaffenen Kultur- und Naturlandschaft 100 Paaren in vielen Ortschaften. Schwarzstorch, des Spreewaldes fördern, indem sie Landwirte ak- Kranich, Seeadler und Fischadler bevorzugen tiv unterstützt, zum Beispiel durch die finanzielle die ruhigen und feuchten Wälder. Sie finden ihre Unterstützung bei Landschaftspflegemaßnahmen Nahrung in den fischreichen Gewässern und auf oder dem Anbau traditioneller Kulturpflanzen wie feuchten Wiesen. Und: Der Spreewald ist auch ein dem Spreewälder Meerrettich. Den Besuchern bie- Lebensraum für Schmetterlinge. In den weiten Er- tet der Spreewald mit seinen Kähnen und Miet- lenbrüchen und Eschenwäldern lassen sich – kaum paddelbooten eine einzigartige Möglichkeit an, das zu glauben – 937 Schmetterlingsarten bestimmen. Biosphärenreservat zu entdecken. Viele von ihnen gibt es in Deutschland nur hier, wie Schönbär oder Abendpfauenauge.

Links: Fließ im Biosphärenreservat Spreewald

Rechts: Spreewälder Spezialitäten aus traditionellen Kulturpflanzen 43 Obstbäume und ein Mittagessen mit Leinöl

Vielfältige Spreewaldimpressionen bietet die Streusiedlung Burg im Oberspreewald. Diesseits der Alpen findet man keine andere derartige An- sammlung von Blockhäusern. Hier kann man das Typische des Spreewalds in wenigen Stunden er- leben. Von besonderem Reiz ist dies im Frühling, wenn Obstbäume und Sumpfdotterblumen blü- hen. Vom Kahnhafen Waldschlösschen startet der Ausflug zu Wasser. Wie eine venezianische Gondel wird der Spreewaldkahn vom Fährmann gestakt. Nach gut zwei Stunden ist die Kannomühle er- reicht. Ein Fußweg führt zurück in den Ortskern von Burg. Nach dem Mittagessen mit Quark und Leinöl wird das Informationszentrum Schloss- berghof des Biosphärenreservates mit dem Arznei- und Gewürzpflanzengarten besucht.

Einladung zum Spreewaldgurken-Test

Montag: Auftakt mit Kahnfahrt ab Burg. Zurück an Land wird der Ort per Rad erkundet. Dienstag: Besuch im „Haus für Mensch und Na- tur“ in Lübbenau. Dann naturkundliche Fahr- radtour in den inneren Oberspreewald mit den Spreewald-Rangern. Abschließend Bummel in der historischen Altstadt. Mittwoch: Spreewaldgurken-Test in der Konser- venfabrik Rabe in Boblitz. Per Rad oder zu Fuß über Raddusch nach Leipe. Mittags Fisch in Spreewaldsoße. Später im Freilandmuse- um Lehde dem Leben der Sorben / Wenden nachspüren. Donnerstag: Zunächst in der Alten Mühle Schlepzig „Unter Wasser unterwegs“ sein. An- schließend mit Paddelbooten die Fließe des Un- terspreewaldes entdecken. Baden im Köthener See. Freitag: Radeln rings um Straupitz. In die Hollän- dermühle schauen! Samstag: Mit der Naturwacht auf dem Beobach- tungsturm am Polder Kockrowsberg nach selte- nen Wasservögeln Ausschau halten. Regional- museum in Lübben besuchen.

Winterlandschaft 44 im Spreewald

Allgemeine Informationen

Daten und Fakten Bücher und Karten

Lage: rund 100 Kilometer südöstlich von Berlin Kulturführer Spreewald – Spreewälder stellen im Süden Brandenburgs ihre Heimat vor ISBN 978-3-927496-30-9 Fläche: 475 Quadratkilometer Wander- und Naturführer Biosphärenreservat Höhenlage: 50 bis 144 Meter Spreewald Eintwicklung: 1990 gegründet und 1991 als ISBN 978-3-933135-04-9 UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt) Topografische Karte Unterspreewald Landschaftstypen: Bruch-, Sumpf- und Auwälder, ISBN 978-3-7490-4022-3 Moore, Sümpfe und Röhrichte, naturnahe Feucht- Topografische Karte Oberspreewald und Nasswiesen ISBN 978-3-7490-4013-1

Biosphärenreservatsinformation Anreise Haus für Mensch und Natur Mit der Bahn: von Berlin oder Cottbus bis Informationszentrum und Lübben, Lübbenau, Raddusch oder Vetschau. Biosphärenreservatsverwaltung Schulstraße 9 Mit dem Auto: A 13 bis Freiwalde, Lübbenau 03222 Lübbenau oder Vetschau. Tel. 03542 8921-0, Fax -40 [email protected] Informationszentrum Schlossberghof Burg Byhleguhrer Straße 17 03096 Burg Tel. 035603 691-0, Fax -22 [email protected] Informationszentrum Alte Mühle Schlepzig Dorfstraße 52 15910 Schlepzig Tel. 035472 648-98, Fax -99 [email protected]

Unterkünfte

Tourismuszentrale Spreewald Lindenstraße 1 OT Raddusch 03226 Vetschau / Spreewald Tel. 035433 72299, Fax 72228 Trachtenmädchen aus dem Spreewald [email protected] www.spreewald.de

45 Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft Karpfenteiche im Heideland

Mehr als 350 Teiche, eingebettet in Dünenwälder, Doch die Arbeit im Biosphärenreservat Ober- Feuchtwiesen, karge Äcker, Flussauen und Hei- lausitzer Teich- und Heidelandschaft findet nicht den – eine außergewöhnliche Vielfalt von Lebens- nur im Wasser statt, denn auf dem Land wird eine räumen seltener Pflanzen und Tiere findet sich im Renaissance für alte Getreidesorten wie „Jägers Osten Deutschlands. Das Oberlausitzer Heide- Norddeutscher Champagnerroggen“ oder „Alter und Teichgebiet ist über viele Jahrhunderte durch Pommerscher Dickkopfweizen“ gefeiert. Redu- menschliche Besiedlung entstanden. Die slawi- zierter Düngemittel- und Herbizideinsatz schaffen schen Siedler, die nach 600 n. Chr. hierher kamen, beste Voraussetzungen, um auf dem Getreidefeld nannten das von Sümpfen und Wäldern bedeckte auch Ackerwildkräutern, z. B. der Kornrade, eine weite Land „Łužica“ (Sumpfland), daran erinnert Chance zu geben. Weite Transporte werden ver- die Bezeichnung „Lausitz“. Der erste urkundliche mieden, denn das Getreide wird in einer regionalen Nachweis der Anlage von Fischteichen datiert aus Mühle gemahlen und von Bäckereien im Biosphä- dem Jahr 1248. Im 15. und 16. Jahrhundert war die renreservat verarbeitet – das verkürzt die Wege Teichfischerei bereits ein wichtiger Erwerbszweig. vom Feld zum Kunden. Ab Beginn des 18. Jahrhunderts entwickelte sich daraus eine leistungsfähige Teichwirtschaft. Seit 2008 ist der Oberlausitzer Biokarpfen auf dem Markt. Die Kreba-Fisch GmbH sowie die Teichwirtschaften Bergmann / Klitten und Ring- pfeil / Wartha sind die ersten Betriebe, die diesen zertifizierten Fisch anbieten. Die Karpfen dürfen sich hier lange wohlfühlen, bevor sie auf den Teller kommen. Sie wachsen in naturnahen Teichen her- an. Die Fischer achten auf einen angemessenen Be- stand, so dass die Karpfen überwiegend die natür- Links: Gänseteich bei lich im Gewässer vorkommenden Kleinlebewesen Spreewiese nutzen können und nur eine geringe Menge von Rechts: Waten im ökologisch erzeugtem Getreideschrot als Zufüt- Teichschlamm – Natur­ terung benötigen. Die Jahrhunderte alte Tradition erlebnispfad „Guttauer der Karpfenproduktion lebt auf diese Weise neu Teiche und Olbasee“ 47 und nachhaltig wieder auf. Herbstzeit ist Ernte­ zeit – Fischer der Teich­ Zu Fischern, Rittern „Gute Laune“ und wirtschaft Klitten beim Ab­fischen des Heu­ und Seeadlern die Vogelschutzwarte teiches (Teich­gruppe Zimpel) Besuch des Biosphärenreservatszentrums in War- Montag: Naturerlebnispfad „Guttauer Teiche und tha. Danach Wanderung auf dem Naturerlebnis- Olbasee“, Schulmuseum in Wartha. Mittags in pfad „Guttauer Teiche und Olbasee“ (der Olbasee der Gaststätte „Gute Laune“ Lömischau Fisch ist eine ehemalige geflutete Braunkohlengrube, die nach Lausitzer Rezepten. Danach Fischereiaus- heute zum Camping und Baden einlädt). In Gut- stellung in Guttau. tau Besuch der Fischereiausstellung im ehemaligen Dienstag: Naturerlebnispfad „Landschaftsge- Rittergut. Wieder in Wartha angekommen, startet schichte“ von Mücka nach Kreba-Neudorf. In unsere Radtour auf dem Seeadlerrundweg. Die Rietschen Besichtigung der Schrotholzhaus- Tour führt über Weigersdorf nach Mücka. Nach siedlung und Wolfsausstellung. dem Mittagessen in „Kiank’s Gerichtskretscham“ Mittwoch: Stadtbesichtigung von Bautzen: geht es auf dem Naturerlebnispfad „Landschafts­ Altstadt, Ortenburg, Alte Wasserkunst, geschichte“ bis nach Kreba-Neudorf. Von dort Stadtmuseum. weiter nach Klitten an den Bärwalder See, auch das Donnerstag: Barockschloss Milkel mit Parkrund- ist ein ehemaliger Tagebau. Nach einer erholsamen gang,. Dann Besuch des Fischereihofes Klein- Rast geht es über Uhyst, Mönau, Lieske, Neudorf / holscha, der Sächsischen Vogelschutzwarte Spree und Halbendorf / Spree nach Lömischau. und der Naturschutzstation, Besichtigung des Hier Einkehr zum Abendessen in die Gaststätte Barockschlosses. „Gute Laune“ und dann zurück nach Wartha. Freitag: Besuch in Görlitz. Naturschutz-Tierpark, historische Altstadt (Weltkulturerbe), Park­ anlagen und Landeskrone (Hausberg). Samstag: Besuch des Pücklerschlosses und des Muskauer Parks (UNESCO Weltkulturerbe). Anschließend ins Krauschwitzer Erlebnisbad. Sonntag: Ins Oberlausitzer Bergland. Von den Höhen herrliche Sicht. Essen in gemütlicher 48 Bergbaude.

Allgemeine Informationen

Daten und Fakten Anreise

Lage: 60 Kilometer nordöstlich von Dresden Mit der Bahn: über Hoyerswerda bzw. Görlitz, in der Oberlausitz (Sachsen) Niesky bis Mücka, dann weiter mit Buslinie R 106 Richtung Bautzen bis Guttau. Fläche: 301 Quadratkilometer Mit dem Bus: Linie R 106 Bautzen-Niesky- Höhenlage: 117 bis 176 Meter Bautzen bis Guttau. Entwicklung: Das ehemalige Landschafts­ schutz­gebiet wurde 1994 als Biosphärenreservat ausgewiesen und 1996 durch die UNESCO anerkannt. Landschaftstypen: Dünenwälder, Flussauen, Fließgewässer, Röhrichte, Frisch- und Nasswiesen, Äcker, Moore, Trockenrasen, Feucht- und Trockenheiden sowie über 350 Teiche

Biosphärenreservatsinformation

Biosphärenreservatsverwaltung Dorfstraße 29 02694 Guttau OT Wartha Heideblüte bei Göbeln Tel. 035932 365-0, Fax -50 [email protected] www.biosphaerenreservat-oberlausitz.de

Unterkünfte

Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH Tel. 03591 4877-0, Fax -48 [email protected] www.oberlausitz.com

Bücher und Karten

Biosphärenreservatspläne Teile 1 und 2 im Sammelschuber Bezug über BR-Verwaltung Die Brutvögel im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft Bezug über die BR-Verwaltung Ratgeber – Geschützte und wertvolle Biotope in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft Bezug über die BR-Verwaltung Touristische Wander- und Radwanderkarte Biosphärenreservat ISBN 978-3-932281-25-9

49 Biosphärenreservat Rhön Das Land der offenen Fernen

Jedes Biosphärenreservat ist etwas Einzigarti- Das Biosphärenreservat Rhön bietet in allen ges – erkennbar an seinen Landschaftsformen, der seinen Teilen durch eine intensive Zusammenar- Tier- und Pflanzenwelt und dem wirtschaftlichen beit mit Partnerbetrieben aus Landwirtschaft und und kulturellen Einfluss des Menschen. Das Bio- Gastronomie gerade Spaziergängern, Wanderern, sphärenreservat Rhön ist dazu ein Schutzgebiet, Natursportlern und anderen Erholungssuchen- das sich gleich über die Grenzen von drei Bundes- den ein Angebot, das mit allen Sinnen genossen ländern erstreckt: Bayern, Hessen und Thüringen. werden kann. Eine „Kostprobe“ gefällig? Also gut: Gemeinsam bewahren die drei Bundesländer eine zarte Steaks vom Rhöner Weideochsen, Rhöner einzigartige Kulturlandschaft im Herzen Deutsch- Apfelsaft und Obstbrände, Kümmelbrot, Forel- lands, die über Jahrhunderte durch Ackerbau, len, Koteletts vom Rhönschaf, Zwiebelploatz und Mahd und Beweidung entstanden ist. Rhöner Spatzeklöß warten auf Genießer, die Bio- Des Schutzes bedürfen dabei besonders die qualität bevorzugen. rund 100 wildlebenden Tier- und Pflanzenarten, die deutschlandweit gefährdet sind und in der Re- gion einen Rückzugsraum gefunden haben. Um sich von der Vielfalt im Biosphärenreservat Rhön ein Bild zu machen, reichen vielleicht zwei Beispie- le: Hier lassen sich 40 verschiedene Orchideenar- ten zählen und rund 3.000 Pilzarten bestimmen. Diese Vielfalt hat ihren Ursprung in abwechs- lungsreichen Landschaftsformen, zu denen Hoch- moore, naturnahe Fließgewässer, Blocksteinhal- den, Heckengebiete, extensiv genutzte Wiesen und Weiden sowie naturnahe Laubwälder gehören.

Links: Blick auf Schwarzerden

Rechts: Weidevieh vor dem markanten und sagenumwobenen Phonolithberg Milseburg 51 Propstei Zella – Grabenberg. Reste der ehemaligen DDR-Grenz- Informationszentrum und Sitz der thüringi­ anlagen weisen dort auf die Vergangenheit hin. schen Verwaltungs­stelle Das nächste Ziel ist das „Gesunde Dorf Fran- kenheim“, die höchstgelegene Ortschaft der Rhön mit Barfuß-Panorama-Weg und Heilpflanzen­ garten. Hinter diesem Bergdorf ziehen sich Wiesen und Weiden bis zum Ellenbogen hinauf. Von hier aus öffnet sich ein grandioser Blick in das Ulstertal. Moore, viel Ausblick Zur Einkehr laden das „Thüringer Rhönhäuschen“ und gute Gastronomie oder das Hotel „Eisenacher Haus“, die beide eine hervorragende Küche mit Rhöner Spezialitäten bieten. In südwestlicher Richtung verläuft der Weg Die Wanderung beginnt im Ulstertal am Parkplatz entlang der Sophienstraße zurück zum Ausgangs- Birxgraben bei Seiferts. Sie führt auf die Hoch­ punkt. Bei einem erfrischenden Glas Rhöner Öko- rhön hinauf und über ausgedehnte Rinderweiden Bier und anderen Köstlichkeiten klingt die Wan- geht es bergan zum Dreiländereck Bayern, Hessen derung in der Schaukelterei in Seiferts aus. und Thüringen. Durch eine parkartige Landschaft Wer dann noch nicht müde ist, kann von An- zieht sich der Weg bis zum Parkplatz Schwarzes fang September bis Anfang Dezember die Ar- Moor. Auf dem Naturlehrpfad durch das Moor, beit in Kelterei und Keller nebenan beobachten einem Bohlensteg von zwei Kilometern Länge, oder auch selbst mithelfen. Es gibt in dieser Zeit lassen sich seltene Tier- und Pflanzenarten entde- auch viele Veranstaltungen zur Verwertung von cken. Das Schwarze Moor ist das am besten erhal- Streuobst. tene, wachsende Hochmoor der deutschen Mit- telgebirge. Nach Voranmeldung bietet der Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayer. Rhön e. V. Führungen an. Anschließend gibt es in der „Sennhütte“ Apfel­ bier, Lammbratwürstchen und andere regionale Spezialitäten. Zurück am Parkplatz Schwar- zes Moor führt der Weg nach Norden zum 52 Propstei Zella und die Barockkirchen in Zella Kultur, Wissenswertes und Dermbach sowie verschiedene Wehrkir- und Wanderungen chen wie z. B. in Kaltensundheim. Anschlie- ßend Fahrt in das Kali-Erlebnisbergwerk Mer- kers mit Kristallgrotte. Montag: Besuch des Infozentrums „Haus der Samstag: Einkauf von Souvenirs sowie Essen und Langen Rhön“ in Oberelsbach mit Ausstellung. Trinken bei den Rhönhöfen in Kaltensund- Anschließend Wanderung durch das Streu- heim. Wanderung zur ehemaligen deutsch- obstdorf Hausen – die Modellgemeinde des deutschen Grenze mit Besuch der Mahn- und Biosphärenreservats. Wer entdeckt hier die Gedenkstätte Point Alpha bei Geisa. Anschlie- meisten Obstsorten? ßend Besichtigung der Stiftskirche in Rasdorf. Dienstag: Radtour über die Hochrhön oder Wan- An fast jedem Wochenende finden in der Rhön derung auf die mystische Milseburg (ehemalige Feste, Brauchtums- und Kulturveranstaltungen keltische Fliehburg). Anschließend Besuch im statt. Höhepunkte sind die Fastnacht im Febru- Museumsdorf Tann oder im Freilandmuseum ar und die Kirmes im Herbst. Hinzu kommen Fladungen. Am Abend kann man die Land- Dorfjubiläen, Volkstanzveranstaltungen, Ver- schaft „schmecken“ – mit herzhaften Gerichten einsfeste, Wein- und Bierfeste u. v. m. aus regionalen Produkten. Sonntag: Freiheit schnuppern im Land der offe- Mittwoch: Kulturtag. Besichtigung der mittelal- nen Fernen: Auf der Wasserkuppe Segel- oder terlichen Kirchenburg in Ostheim mit Besuch Rundflug über die Rhön. Anschließend Besuch des Orgelbaumuseums. Alternativ: ganztägiger des Segelflugmuseums und des Biosphären- Ausflug in die Barockstadt Fulda oder nach Bad Infozentrums im Groenhoff-Haus und der Ra- Kissingen oder nach Meiningen mit Besuch des domkuppel. Zum Abschluss einer erlebnisrei- südthüringischen Staatstheaters. chen Woche entspannen sich Körper und Geist Donnerstag: Besuch des Infozentrums „Haus der in einem der Wellnessbäder. Schwarzen Berge“ in Oberbach mit Cafeteria und Regionalwarenladen, dann Wanderung auf den Kreuzberg. Dort Besichtigung der hausei- genen Brauerei – und Klosterbier trinken! Freitag: Wanderung durch den Ibengarten und Besuch des Heimatmuseums Dermbach. Blick von der Geba Sehenswert sind das Informationszentrum

53

Allgemeine Informationen

Daten und Fakten Informationszentrum Haus der Schwarzen Berge Rhönstraße 97 Lage: Dreiländereck Bayern, Hessen, Thüringen 97772 Wildflecken-Oberbach Tel. 09749 9122-0, Fax -33 Fläche: 1.850 Quadratkilometer [email protected] Höhenlage: 200 bis 950 Meter Informationszentrum Haus der Langen Rhön Entwicklung: 1991 durch die UNESCO Unterelsbacher Straße 4 anerkannt. 97656 Oberelsbach Tel. 09774 9102-60, Fax -70 Landschaftstypen: Mittelgebirge mit markanten [email protected] Kegeln und Kuppen, weiten Talauen, Hochmooren, Wiesen und Weiden, naturnahen Informationszentrum Propstei Zella Wäldern Goethestraße 1 36452 Zella Tel. 036964 93510 Biosphärenreservatsinformation [email protected] www.brrhoen.de Informationszentrum Rhön Groenhoff-Haus, Wasserkuppe www.rhoen.de 36129 Gersfeld Schwarzer Kopf und weiße Beine – das Rhön­ Tel. 06654 9612-0, Fax -20 schaf ist unser bester [email protected] Land­schaftspfleger.

54 Biosphärenreservatsverwaltungen Wanderkarte Naturpark Rhön-Südblatt ISBN 978-3-86038-490-9 Bayerische Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Rhön Wanderkarte Naturpark Rhön-Nordblatt Regierung von Unterfranken ISBN 978-3-89446-275-8 Oberwaldbehrunger Straße 4 Wanderführer des Dehler-Verlags: 97656 Oberelsbach Tel. 0931 380-1665 oder -1664, Fax -2953 Der Hochrhöner [email protected] ISBN 978-3-00025704-9 Hessische Verwaltungsstelle Extratouren Biosphärenreservat Rhön ISBN 978-3-00-023493-4 Groenhoff-Haus Oberes Ulstertal Wasserkuppe ISBN 978-3-00-026528-0 36129 Gersfeld Tel. 06654 9612-0, Fax -20 Rund um die Wasserkuppe [email protected] ISBN 978-3-9813032-0-9 Thüringische Verwaltungsstelle Hessisches Kegelspiel Biosphärenreservat Rhön ISBN 978-3-9813032-2-3 Goethestraße 1 Rund um Fulda 36452 Zella / Rhön ISBN 978-3-9813032-1-6 Tel. 036964 8683-30, Fax -55 [email protected] Fulda Südwest ISBN 978-3-9813032-3-0 Unterkünfte Schwarze Berge & Sinntal ISBN 978-3-9813032-5-4 Informationszentrum Haus der Schwarzen Berge Rhönstraße 97 97772 Wildflecken-Oberbach Anreise Tel. 09749 9122-0, Fax -33 Mit der Bahn: zum ICE-Bahnhof Fulda, dort [email protected] sind Mietwagen erhältlich oder weiter mit der Rhöntourismus und Service GmbH Landkreis Fulda Rhönbahn nach Gersfeld, über Erfurt (von Wasserkuppe 1 Norden) oder Würzburg (von Süden) nach 36129 Gersfeld Meiningen oder nach Mellrichstadt. Tel. 06654 91834-0, Fax -20 Mit dem Auto: [email protected] Hessische Rhön: A 7 Abfahrt Fulda-Mitte, nach Rhönforum e. V. Dipperz über B 458 oder Abfahrt Fulda-Süd, Marktplatz 29 nach Gersfeld über B 27 / B 279. 36419 Geisa Bayerische Rhön: A 7 Abfahrt Bad Brückenau- Tel. 036967 594-82, Fax -84 Wildflecken, alternativ 7A 1 Abfahrt [email protected] Münnerstadt, Bad Neustadt oder Mellrichstadt, dann in westlicher Richtung. Thüringer Rhön: von Norden A4 Abfahrt Bücher und Karten Eisenach-West, B 84 Richtung Bad Salzungen, B 285 Richtung Kaltennordheim. Von Osten A 71 Wanderkarte Naturpark Rhön Abfahrt Meiningen-Nord, dann in westlicher ISBN 978-3-86116-068-7 Richtung. Wanderkarte Hohe Rhön ISBN 978-3-86116-145-5 Wanderkarte „Urlaub ist schön in Thüringen“ der Tourismusgemeinschaft Thüringer Rhön, Parzeller Druck, Fulda 55 Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald Biosphärenreservat Vessertal- üringer Wald

Waldesluft und Blütenduft

In den Wäldern trommelt der Schwarzspecht, Feuersalamander. In dem kühlen Wasser wachsen zieht der Sperlingskauz seine Jungen auf und ver- seine Larven ungestört heran. Bachabwärts kann birgt sich die scheue Waldschnepfe. Der Rothirsch man die rot getupfte Bachforelle in ruhigen Stellen ist der König der Wälder. Das Biosphärenreservat bei der Jagd auf Wasserinsekten beobachten. Hier ist ein geschlossenes Waldgebiet, das von Wiesen lebt auch die Wasseramsel, der einzige Singvogel, aufgelockert wird. der unter Wasser schwimmend Nahrung sucht. Die Bergwiesen begeistern mit verschiedenfar- Das Biosphärenreservat hat immer Saison – bigen Blühphasen vom Frühjahr bis in den Herbst. das ganze Jahr über kommen Wanderer in den Goldgelb leuchten auf ihnen die Blüten der Arni- Thüringer Wald. Besonders der Rennsteig lockt. ka, einer bekannten Heilpflanze. Bärwurz, Johan- Dieser Höhenwanderweg des Thüringer Waldes niskraut und Waldstorchschnabel sowie zahlreiche verläuft quer durch das Biosphärenreservat. Im Kräuter verleihen den Wiesen ihren charakteristi- Winter nutzen viele Skiläufer die zahlreichen Ski- schen aromatischen Duft. Gelegentlich steigt eine wanderwege und Abfahrtsstrecken. Bekassine aus der Wiese auf und man kann ihr „Meckern“ beim Singflug hören. In den Mooren, die sich seit der letzten Eiszeit in den Kammlagen des Thüringer Waldes gebildet haben, wachsen Sonnentau, eine Insekten fressen- de Pflanze, und die zierliche Rosmarinheide. Zahlreiche Bäche durchziehen die Wälder und Wiesen des Biosphärenreservats. Sie sind klar und voller Leben. In den oberen Bachläufen laicht der

Links: Langlauf auf der Rosenkopfchaussee

Rechts: Frühblüher Buschwindröschen 57 Urwüchsige Bergfichten und Waldbilder, Wiesen und gesunde Waldluft der Rennsteiggarten

Ganztägige Wanderung in die weitgehend unbe- Montag: Bergwiesen erleben – Von Breitenbach rührte Natur des Vessertals: Start im Ort Vesser, ins Roßbachtal, über Kreuzeiche ins Breiten- unterer Ortsausgang, talwärts entlang der Vesser, bachtal und zurück. einem naturnahen Bach. Umgeben von urwüch- Dienstag: Mit dem Besucher-Service von Schmie- sigen Bergfichten, üppigen Farnen und gesunder defeld ins Obere Vessertal. Am Abend nach Waldluft. Nach ca. zwei Kilometern dem einmün- Frauenwald – im Gasthaus „Waldfrieden“ gibt denden Glasbach bergauf folgend zur Stutenhaus- es das „Frauenwalder Weiderind“. wiese, wo einst Pferde der Klosterdomäne Veßra Mittwoch: Wanderung durch bezaubernde „Wald- standen. Nach einem zünftigen Mittagessen im bilder“. Vom Auerhahn bei Stützerbach zum „Stutenhaus“ geht es ins Obere Vessertal mit sei- Finsteren Loch, Seifigen Teich und zurück. nen bunten Wiesen. Nachmittags zurück nach Nachmittags Besuch des Glasbläsers Hartwig Vesser zu einem Besuch der Fachwerkkirche. Bauer in Stützerbach. „Diese Wiesen sind es, welche den Waldgegen- Donnerstag: Wälder, Wiesen und Moore erle- den in ihrer Abwechslung mit der Holzung einen ben – Wanderung mit dem Besucher-Service ganz eigentümlichen Reiz gewähren und in dem rund um den Bahnhof Rennsteig. bunten, durch das üppige Grün dem Auge zugleich Freitag: Von der Schmücke über Güldene Brü- wohltätigen Teppich, welchen sie vor dem Wan- cke zum Gipfel des Schneekopfs, entlang dem derer ausbreiten, das Reisen in den Waldgründen Rennsteig zur Suhler Ausspanne, auf der zu der angenehmsten Unterhaltung machen.“, aus Rosenkopf­ straße­ zurück. „Der Thüringer Wald – Besonders für Reisen- Samstag: Bergbach-Tour entlang der Schobse und de geschildert“ von K. E. A. von Hoff und C. W. Wohlrose zwischen Dreiherrenstein, Ilmenau ­Jacobs, Gotha 1807. und Gehren. Sonntag: Kammtour um Oberhof und durch das Schützenbergmoor. Nachmittags in den „Rennsteiggarten“. Die Wasseramsel – der einzige tauchende Singvogel

58

Allgemeine Informationen

Daten und Fakten

Lage: 50 Kilometer südlich von Erfurt im Fliegenpilze in der mittleren Teil des Thüringer Waldes Nachmittagssonne Fläche: 170 Quadratkilometer Höhenlage: 420 bis 982 Meter Entwicklung: 1939 wurden erste Teile zum Naturschutzgebiet erklärt, im Jahr 1979 als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt. Landschaftstypen: Bergmischwald, Bergwiesen, Bergbäche, Hochmoore

Biosphärenreservatsinformation

Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald Waldstraße 1 98711 Schmiedefeld am Rennsteig Tel. 036782 666-0, Fax -29 [email protected] www.biosphaerenreservat-vessertal.de Informations- und Bildungszentrum Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald Anreise Nordstraße 96 98711 Frauenwald Mit der Bahn: aus Richtung Erfurt nach Ilmenau, Tel. 036782 62947 Gehlberg, Oberhof oder Suhl. Aus Richtung Schweinfurt nach Suhl, Oberhof oder Gehlberg. Weiter ins Gebiet mit dem Bus. Unterkünfte Mit dem Bus: aus Ilmenau, Hildburghausen, Regionalverbund Thüringer Wald e. V. Gehlberg, Oberhof oder Suhl weiter ins Gebiet in Tel. 03677 68996-20 Richtung Schmiedefeld oder Rennsteig. www.thueringer-wald.com Mit dem Auto: A 71 bis Ilmenau, Oberhof oder Suhl, A 73 bis Schleusingen oder Suhl. Weiter ins Bücher und Karten Gebiet in Richtung Schmiedefeld oder Rennsteig. Weitere Informationen: Wanderkarte Biosphärenreservat www.fahrtziel-natur.de Vessertal-Thüringer Wald www.rennsteig-bus.de (mit Skiloipen und Radrouten) ISBN 978-3-935621-18-2 Biosphärenreservat Vessertal – ein Wanderführer 32 attraktive Rundwanderrouten ISBN 978-3-935621-95-3

Biosphärenreservat Vessertal- üringer Wald 59 Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen Wo der Wald die Reben küsst

Die Natur kennt keine Grenzen und das gilt für Grundnahrungsmittel – oft als „Brot des Waldes“ das deutsch-französische Biosphärenreservat bezeichnet. Heute wird sie von Gourmets diesseits Pfälzerwald-Nordvogesen ganz besonders. Wald, und jenseits der Grenze geschätzt. Das eigentliche Wein und Buntsandstein, Lebensfreude, viel Son- Highlight der Holzwirtschaft ist jedoch die sprich- ne und Savoir Vivre – ganz im Herzen Europas. wörtliche Pfälzer Werteiche – seit dem Mittelalter Wer dieses größte zusammenhängende Wald- für ihre hohe Qualität weltweit bekannt. gebiet Westeuropas von über 300.000 Hektar Neben den hügeligen Waldflächen zeigt sich ein überfliegt, der sieht zuerst einmal nur Bäume. Doch mediterraner Flair am östlichen Rand des Biosphä- beim näheren Hinsehen eröffnet sich dem genau- renreservats. Mit über 1800 Stunden im Jahr Son- en Betrachter die Vielfalt unter dem Blätterdach. ne gedeihen hier neben der Edelkastanie, Mandeln, In tief eingeschnittenen Bachtälern, auf bizarren Feigen, Kiwis und Zitronen sowie verschiedenste Buntsandsteinfelsen, bunten Wiesen finden sich Rebsorten. In den alten Dörfern und auf den reiz- viele seltenen Tier- und Pflanzenarten. Wildkatze vollen Hohlwegen durch die Weinbergsterrassen und Luchs, als „Charaktertiere“ der Region ent- spürt man die Geschichte einer historisch gewach- ziehen sich gerne als nachaktive Jäger den Blicken senen Weinkultur bei jedem Schritt. interessierter Wanderer. Sie sind gleichzeitig typi- Wie nachhaltiges Wirtschaften konkret funk- sche Bewohner unzerschnittener Lebensräume. tioniert, woher Qualitäts-Produkte aus dem Bio- Mensch und Landschaft sind seit langer Zeit sphärenreservat kommen und wie traditionelle eng miteinander verzahnt. Gleichermaßen Forst- und ökologische Verarbeitungsweisen aussehen – wirtschaft, Erzgewinnung und Weinbau haben dies können die Besucher bei ausgewählten Part- die Vergangenheit geprägt und formen noch heute nerbetrieben erfahren – hier sind u. a. Winzer, diese einzigartige Kulturlandschaft. Von den Kel- Gastronomen, Landwirte, Imker, Ölmühle, Biobä- ten zu den Römern, von mittelalterlichen Adels- ckerei, Holzverarbeiter und Wildbretvermarkter Links: Die Silhouette der herren zu neuzeitlichen Imperialisten – alle haben zu nennen. Burg Berwartstein ragt aus dem Nebel. zwischen Rhein und Mosel Spuren hinterlassen, Bei der Liebe zur Natur, die die Pfalz und die heute noch zu sehen sind. Die Römer z. B. Frankreich verbindet, darf der Genuss nicht fehlen. Rechts: Der Biosphären­ brachten die Edelkastanien über die Alpen in die Allen Besuchern sei deshalb empfohlen, auch den teller – ausgewählte Gerichte mit regionalen Region. Ihr Holz war notwendig für den Wein- deutsch-französischen Bauernmarkt zu besuchen, Produkten aus der bau. Seither prägen üppige Edelkastanienwälder der mehrmals im Jahr stattfindet. Was es dort zu naturverwöhnten die Landschaft. Vor der Einführung der Kar- kaufen gibt, wird auf jeden Fall umweltschonend Gourmetregion 61 toffel spielte die Kastanie eine wichtige Rolle als und ökologisch erzeugt. Blick über die Wein­ reben auf das Schloss Mediterranes Flair und Das Biosphärenhaus und Villa Ludwigs­höhe mit Sessel­bahn zur viel Gutes zum Genießen eine Hand voll Burgen Riethburg

Am besten lässt sich das Biosphärenreservat von Montag: Besichtigung des Biosphärenhauses mit der Stadt Edenkoben aus entdecken (Anreise dem Baumwipfelpfad und vielen Naturerlebnis- mit Auto oder Zug). Von hier schwebt man in stationen bei Fischbach / Dahn und der Burg der Sesselbahn vom Schloss Villa Ludwigshöhe Berwartstein bei Erlenbach*. hinauf zur Riethburg. Auf der Aussichtsterrasse Dienstag: Besichtigung der Burg Trifels, danach kann man regionale Spezialitäten genießen und Wanderung* zum Rehbergturm und zur Burg hat einen herrlichen Blick über die Landschaft der Neukastell. Weinstraße. Ein Wanderweg führt anschließend Mittwoch: Besuch des Wild- und Wanderparks zum Ludwigsturm mit weiter Aussicht über den der Südlichen Weinstraße bei Silz. Pfälzerwald. Von dort geht es weiter durch lichte Donnerstag: Besichtigung der Pfalzgalerie in Kai- Kastanien- und Kiefernwälder zum Schänzelturm serslautern und Besuch des Hauses der Nach- und zum Forsthaus Heldenstein. Der Rückweg haltigkeit in Johanniskreuz. führt durchs romantische Edenkobener Tal vor- Freitag: Besichtigung der Klosterruine Limburg* bei an der Pfälzerwald-Vereinshütte wieder hinab und des Pfalzmuseums für Naturkunde in Bad nach Edenkoben (Gesamtstrecke 20 Kilometer, Dürkheim. davon sind acht Kilometer Rückweg ab Helden- Samstag: Besuch der Ausstellung im Hambacher stein auch mit Wanderbus möglich). Schloss und der Altstadt von Neustadt an der Weinstraße. Sonntag: Drei-Burgen-Tour* mit Besuch des Be- sucherbergwerks in Nothweiler.

* Führungen mit reizvollen Details zu Natur & Kultur bieten 62 die zertifizierten Natur- und Landschaftsführer an (ganz- jährig; Informationen unter www.pfaelzerwald.de)

Blick von der Maden­ Allgemeine Informationen burg auf das größte zusammenhängende Waldgebiet Westeuropas

Daten und Fakten

Lage: im Süden von Rheinland-Pfalz an der Grenze zu Frankreich Fläche: 1.790 Quadratkilometer Höhenlage: 150 bis 700 Meter Entwicklung: 1958 als Naturpark gegründet, im Jahr 1992 als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt und ab 1998 deutscher Teil des grenzüberschreitenden Biosphärenreservats. Landschaftstypen: stark zerteiltes und geschlossen bewaldetes Mittelgebirge mit vorgelagertem flach geneigtem, intensiv genutztem Weinanbaugebiet

Biosphärenreservatsinformation Großer Pfalzführer Naturpark Pfälzerwald e. V. als Träger des deutschen ISBN 978-3-8134-0106-6 Teils des deutsch-französischen Biosphärenreservats Franz-Hartmann-Straße 9 Die Pfalz – Eine Bildreise 67466 Lambrecht (Pfalz) ISBN 978-3-89234-589-3 Tel. 06325 9552-0, Fax -19 [email protected] www.pfaelzerwald.de Unterkünfte Informationen zu den Partnerbetrieben unter Pfalz Touristik www.pfaelzerwald.de Martin-Luther-Straße 69 67433 Neustadt / Weinstraße Informationszentren Tel. 06321 3916-0, Fax -19 Biosphärenhaus in Fischbach / Dahn [email protected] www.biosphaerenhaus.de Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz Anreise www.hdn-pfalz.de Mit der Bahn: Bahnhöfe in Neustadt / Weinstraße, Pfalzmuseum für Naturkunde in Bad Dürkheim Kaiserslautern, Pirmasens, Edenkoben, Landau. www.pfalzmuseum.de Mit dem Auto: A 6 bis Kaiserslautern oder A 65 bis Neustadt, Landau und Bad Bergzabern oder Bücher und Karten A 63 bis Pirmasens. Naturpark Pfälzerwald – Wander- und Erlebniskarte 1 : 50.000 ISBN 978-3-927416-44-4 Radtouren- und Erlebniskarte Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen 1 : 100.000 (Bestellung beim Pietruska Verlag Rülzheim) Alle Wanderwege des Pfälzerwald-Vereins Tel. 06321 2200 Radtouren in der Südpfalz Tel. 06341 940407 Pfälzerwald – Porträt einer Landschaft ISBN 978-3-9801147-1-4 63 Biosphärenreservat Berchtesgadener Land Hoch hinaus

Gipfel, die imposant in den Himmel ragen, blü- Fleckchen Erde im Südosten Oberbayerns mit hende Almwiesen und Moore, weite Wälder, klare gestaltet hat. Unsere bäuerlichen Familienbetriebe Bäche und Seen – das einzige alpine Biosphären- stehen für die Produktion gesunder Lebensmittel reservat in Deutschland bietet seinen Besuchern und die Pflege der Kulturlandschaft. mit Watzmann, Königssee und noch viel mehr ein Prägend für den Kulturraum war auch die Ge- grandioses Naturschauspiel. winnung des Salzes in den Tiefen des Gebirges. Kern- und Pflegezone des Biosphärenreservats Der Besucher kann sich auf Spurensuche bege- bildet im Wesentlichen der Nationalpark Berchtes- ben: Im Salzbergwerk in Berchtesgaden, auf einer gaden. Die Entwicklungszone erstreckt sich Rich- Wanderung entlang der historischen Soleleitung tung Norden bis zur Stadt Laufen an der Salzach. oder in der alten Saline in Bad Reichenhall. Das Die teilweise unberührte Naturlandschaft und die Gradierwerk im Kurgarten Bad Reichenhall dien- vom Menschen gestaltete Kulturlandschaft laden te zunächst ebenfalls der Gewinnung des „weißen zu einem erlebnisreichen und erholsamen Urlaub Goldes“. Heute werden mit dem Gradierwerk wie ein. mit dem Solebrunnen die Luftfeuchtigkeit und der Zwischen 380 und 2.713 Metern Höhe fin- Salzgehalt der umgebenden Luft erhöht und damit den sich unterschiedliche Lebensräume mit einer eine heilende Wirkung für Atemwege und Haut Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten – angesichts erzielt. der zunehmenden Bedrohung der Artenvielfalt gleichzeitig ein wertvoller Schatz und ein verant- wortungsvoller Auftrag. Hier fühlen sich nicht nur Murmeltier, Steinadler und Enzian wohl, son- Links: Die Bindalm lädt dern auch der Mensch, der dieses wunderschöne zu einer Rast ein und ist auch für ungeübte Wanderer mit dem Almerlebnis-Bus leicht zu erreichen.

Rechts: St. Bartholomä mit Wallfahrtskirche – einer der Lieblings­ aufenthaltsorte der bayerischen Könige 65 Wanderungen, Schlittenfahrten Badespaß, Bootsfahrten und und gepflegte Loipen Besuch in Berchtesgaden

Im Sommer: Vormittags Besichtigung der Kugel- Sonntag: Badetag, es geht ins Naturbad Aschau- mühle in Marktschellenberg; anschließend Wan- erweiher in Bischofswiesen oder in die Watz- derung durch die eindrucksvolle Almbachklamm mann Therme in Berchtesgaden. zur Wallfahrtskirche von Ettenberg, weiter über Montag: Wanderung auf den Spuren von sagen- die Hammerstielwand zurück zum Ausgangs- umwobenen Felsformationen wie der Steiner- punkt – und danach? Ein Bummel durch die male- nen Agnes; das Erklimmen des Predigtstuhls rische Altstadt von Bad Reichenhall! ist auch mit der Seilbahn möglich. Dienstag: Besuch des Salzbergwerks in Berchtes- Im Winter: Schlittenfahrt mit Kindern auf der gaden mit Grubenbahnfahrt und Riesenrut- Naturrodelbahn am Obersalzberg. Danach gemüt- sche. Im Anschluss ins Heimatmuseum Berch- liches Mittagessen mit Erzeugnissen aus dem Bio- tesgaden. Nachmittags in eine Veranstaltung sphärenreservat. Am Nachmittag ein paar von Nationalpark oder Biosphärenreservat. Runden auf der gepflegten Langlaufloipe beim Mittwoch: Bootsfahrt nach St. Bartholomä mit Aschauer Weiher vor einmaliger Gebirgskulisse Wanderung zur Eiskapelle. Abends in einem oder ein Besuch in der Lokwelt in Freilassing. Gasthof mit Köstlichkeiten aus dem Biosphären- reservat.­ Donnerstag: Ausflug in die Festspielstadt Salzburg. Freitag: Erkundung des Haarmooses zwischen Laufen und Saaldorf, einem wertvollen Wie- senbrütergebiet mit Vorkommen zahlreicher seltener Vogel- und Pflanzenarten. Samstag: Genussvolle Radtour von Bad Reichen- Der Sagenwelt hall zum Höglwörther See. Abends Freilicht- entsprungen: König theater am Kälbersteinbruch in Berchtesgaden. Watzmann, seine Frau, die Königin, und ihre fünf Kinder

66

Allgemeine Informationen

Daten und Fakten Die Biosphären- Kindergruppe Lage: im Südosten Bayerns an der Grenze zu präsentiert stolz ihr selbst gebautes Österreich Insektenhotel. Fläche: 840 Quadratkilometer Biosphären­reservat davon 210 Quadratkilometer Nationalpark Höhenlage: Tallage bis 2.713 Meter Entwicklung: 1978 als Nationalpark gegründet, im Jahr 1990 als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt, 2010 wurde das Gebiet erweitert. Landschaftstypen: Laub- und Mischwälder, Almweiden, alpine Matten und Zwergstrauchheiden, Felsfluren, Moore, Auwälder, Siedlungen und bäuerliche Kulturlandschaft

Biosphärenreservatsinformation

Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Berchtesgadener Land Salzburger Straße 64 83435 Bad Reichenhall Tel. 08651 773-539, Fax -111 Bücher und Karten [email protected] Bildbroschüre Nationalpark Berchtesgaden www.brbgl.de ISBN 978-3-927957-27-5 Topografische Karten 1 : 50.000 Unterkünfte Berchtesgadener Alpen (UK 50-55) und Rupertiwinkel (UK 50-44) Berchtesgadener Land Tourismus GmbH Bahnhofplatz 4 83471 Berchtesgaden Anreise Tel. 08652 65650-0, Fax -99 [email protected] Mit der Bahn: über Freilassing in Richtung www.berchtesgadener-land.com Laufen, Bad Reichenhall oder Berchtesgaden. Von dort weiter mit Linienbussen. Mit dem Auto: aus Richtung München oder Salzburg: A 8-Ausfahrten Bad Reichenhall und Neukirchen.

67 Biosphärenreservat Bliesgau Orchideenland und Savoir-vivre

Mensch und Natur gemeinsam im Einklang – das Aber der Bliesgau ist auch eine Region im Wan- zeigt das Biosphärenreservat Bliesgau eindrucks- del – seit Jahrhunderten durch eine traditionell ex- voll. Es präsentiert sich dem Besucher mit wertvol- tensive Landwirtschaft geprägt, versucht sie nun len und schönen Streuobstbeständen, arten­reichen dem Trend der Globalisierung zu widerstehen. Wiesentypen, ausgedehnten Buchenwäldern und Das Biosphärenreservat setzt auf die regionale mit der von der Blies durchzogenen Auenland- Vermarktung eigener landwirtschaftlicher Pro- schaft. Aber es hat auch eine Bevölkerungsdichte, dukte. So hilft der Verein Bliesgau Obst e. V. den die über dem bundesdeutschen Durchschnitt liegt. Obstwiesenbesitzern bei der Pflege der Obstbäu- Ein Umstand, der das Biosphärenreservat auch me und bei der Vermarktung der Erträge. Es gibt weltweit einmalig macht. Trotz der vielen Men- die Bliesgau-Kiste, eine Geschenkidee mit regiona- schen ist die Region zum Rückzugsraum vieler lem Charme. Sie wird individuell befüllt und kann seltener Tier- und Pflanzenarten geworden. Natur Bliesgau-Apfelsecco, verschiedene Honigsorten, und Kultur sind hier die stillen Baumeister, die die Wurstspezialitäten oder ausgesuchtes Kunsthand- vorhandene Vielfalt zur Einheit des Biosphärenre- werk enthalten. Ganz besondere Früchte trägt die servates verbinden. Zusammenarbeit des Biosphärenreservats Blies- Der Bliesgau beherbergt rund achtzig Prozent gau mit der Bliesgau-Ölmühle, die dazu geführt des saarländischen Vorkommens des bedrohten hat, dass der Bliesgau zu den vielfältigsten Ölland- Steinkauzes; die Population des raren Skabiosen- schaften in Deutschland gehört. scheckenfalters ist ebenfalls besonders hoch und auf den Muschelkalkböden kann man nahezu die Hälfte aller in Deutschland vorkommenden Or- chideenarten bewundern, die sich hier in ihrer be- sonderen Schönheit präsentieren.

Links: Die Hummel­ ragwurz, eine Diva im Pflanzenreich des Bliesgaus

Rechts: Das Dorf Medelsheim, nur einen Steinwurf von Frankreich entfernt 69 Stille Ufer zu Fuß oder mit dem Rad erkunden Wilde Romantik zu Fuß E-Bikes und Kutschen, und mit dem Rad Störche und Streuobst

Beginnen Sie Ihre Entdeckertour mit dem Besuch Montag: Mit dem E-Bike auf dem Blies-Radweg der Weißstörche in Beeden. Von der Fischerhütte in den deutsch-französischen Kulturpark Blies­ am idyllischen Angelweiher können Sie die Stör- bruck-Reinheim. Das französische Städtchen che beim Nestbau beobachten. Auf schattigen We- Sarreguemines liegt in direkter Nachbarschaft. gen durch das Taubental, der größten Kernzone Dienstag: Spaziergang durch die barocke Altstadt des Biosphärenreservates, entlang des Kirkeler Fel- von Blieskastel mit Besuch der Schlosskirche senpfads mit seinen beeindruckenden Buntsand- und des Franziskanerklosters. steinformationen, erreichen Sie die Kirkeler Burg Mittwoch: Auf den Spuren der Jakobspilger durch zu Fuß oder mit dem Rad. Auf der mehr als 1.000 das Biosphärenreservat zum Kloster Gräfinthal Jahre alten Burg lädt in der heißen Jahreszeit der mit Wallfahrtskapelle. Kirkeler Burgsommer in die Zeit der Ritter und Donnerstag: Kutschfahrt mit der Fuhrhalterey Knappen ein. Myndenbach durch das Biosphärenreservat. Da- Nach dem Besuch der historischen Altstadt nach Besuch im Kulturlandschaftszentrum Haus der Barockstadt Blieskastel können Sie mit dem Lochfeld mit Spaziergang über die Streuobstwie- E‑Bike auf dem Bliestalfreizeitweg das Biosphä- se und durch den Bauern- und Kräutergarten. renreservat von Nord nach Süd durchradeln und Freitag: Besuch der Bliesgau-Ölmühle in Einöd die fantastische Natur der wildromantischen Blie- mit Verkostung verschiedener Öle u. a. Lein- saue genießen. dotteröl, das Öl der Kelten. Samstag: Untertage gewährt das Biosphärenre- servat sensationelle Einblicke bei einem Be- such der Schlossberghöhlen, Europas größten Buntsandsteinhöhlen. Sonntag: Führung durch das Orchideengebiet in Gersheim. Hier gibt es neben den zahlreichen Orchideen auch andere seltene Tier- und Pflan- 70 zenarten zu entdecken.

Allgemeine Informationen

Daten und Fakten Anreise

Lage: im Südosten des Saarlandes, an der Grenze Mit der Bahn: mit dem ICE bis Homburg oder zu Frankreich und Rheinland-Pfalz Saarbrücken, mit der Regionalbahn weiter nach Lautzkirchen, Kirkel oder St. Ingbert; nach Fläche: 361 Quadratkilometer Kleinblittersdorf fährt von Saarbrücken aus die Höhenlage: 190 bis knapp 400 Meter Saarbahn. Entwicklung: 2007 gegründet, im Jahr 2009 durch Mit dem Auto: über die A 6 oder die A 8, die UNESCO anerkannt. Ausfahrt St. Ingbert-Mitte, Blieskastel oder Homburg-Einöd. Landschaftstypen: Schichtstufenlandschaft. Im Norden eher städtisch geprägt mit Buchenwäldern auf Buntsandstein, im Süden sehr ländlich, Kalkhalbtrockenrasen mit Orchideenwiesen und Orchideenbuchenwäldern auf Muschelkalkböden, Streuobstwiesen, Auenlandschaften der Blies.

Biosphärenreservatsinformation

Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Bliesgau Wandern im Biosphären­ Paradeplatz 4 reservat Bliesgau 66440 Blieskastel verleiht der Seele Flügel. Tel. 06842 96009-0, Fax -29 [email protected] www.biosphaere-bliesgau.eu

Unterkünfte

Saarpfalz-Touristik Paradeplatz 4 66440 Blieskastel Tel. 06841 104-7174, Fax -7175 [email protected] www.saarpfalz-kreis.de/urlaub

Bücher und Karten

Der Bliesgau: Natur und Landschaft im südöstlichen Saarland ISBN 978-3-923877-42-3 Wander- und Freizeitkarte Saarpfalz-Kreis ISBN 978-3-934895-17-1 Radwander- und Freizeitkarte Saarpfalz-Kreis ISBN 978-3-927416-96-3 Jakobswege zwischen Hornbach und Saarbrücken ISBN 978-3-936990-51-5 Glan-Blies-Radweg ISBN 978-3-89920-611-1

71 Biosphärenreservat Schwäbische Alb 73

Vielfältige Kulturlandschaft mit Anbindung an Metropolregion

Eine Landschaft wie gemacht zum Spazieren, zum Wanderschäferei entstandenen, teilweise noch Wandern und Entspannen – sanfte Hügel im großflächigen Wacholderheiden mit ihrem Arten- Wechsel mit schroffen Felsen, Trockentälern und reichtum eine Besonderheit dar. Es ist also seine weiten Hochflächen. Alte Obstbaumbestände und Vielfalt, die das Biosphärenreservat Schwäbische Hang- und Schluchtwälder, bunte Blumenwie- Alb am besten charakterisiert. sen und Wacholderheiden laden zum Verweilen Diese Vielfalt wird auch im Rahmen einer um- ein. Halsbandschnäpper, Wendehals, Rotmilan, welt- und naturschutzorientierten Regionalent- Schwarzspecht, Uhu und andere seltene Vögel füh- wicklung auf der Schwäbischen Alb genutzt. Ein len sich im Biosphärenreservat Schwäbische Alb Beispiel ist das Vermarktungsprojekt „Albkorn“, genau so wohl wie zahlreiche Fledermausarten, zu an dem sich 40 Landwirte, eine Mühle und neun denen zum Beispiel die Bechsteinfledermaus und Bäckereien beteiligen. In ähnlicher Form wurden das Mausohr gehören. Projekte zur Förderung der Vermarktung regiona- Das Biosphärenreservat Schwäbische Alb liegt ler Streuobstprodukte und Kernholz auf den Weg etwa 50 Kilometer südöstlich von Stuttgart und gebracht. Innovative ökologische Produkte wie die Gegensätze zwischen Stadt und Land – der Alb-Mozarella, Albwacholdererzeugnisse, Dinkel- Europäischen Metropolregion Stuttgart und dem und Emmernudeln oder Albschnecken etablieren ländlichen Raum – machen Charme und Chancen sich auf dem Markt. des Biosphärenreservats Schwäbische Alb aus. Die landschaftliche Vielfalt mit dem Wechsel zwischen Wald und Offenland ist hier größer als in jedem anderen Biosphärenreservat in Deutschland. Im Offenland der Hochfläche stellen die durch

Links: Die Burg Teck umsäumt von sattgrünen Buchenwäldern

Rechts: Blick ins romantische Lautertal 73 Im Frühjahr ein Blüten­ meer – die Streuobst­ wiesen

Geschichte, etwas für Pferdefreunde und viel Genuss

Um einen ersten Einblick in das Biosphärenreser- vat zu erhalten, lohnt sich ein Besuch im Biosphä- renzentrum Schwäbische Alb in Münsingen. Dort liegt Ihnen das Biosphärenreservat im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen und Sie lernen die Menschen aus der Region kennen. Im Anschluss empfiehlt sich ein Spaziergang zum ehemaligen Dorf Gruorn auf dem früheren Truppenübungs- platz in Münsingen, wo Sie an Wochenenden ein zünftiges Vesper bekommen. Wer mehr über die Militärgeschichte und das damalige Leben erfah- ren möchte, sollte unbedingt eine Führung durch das Alte Lager buchen. Alternativ lohnt eine Fahrt ins reizvolle Lautertal oder für Pferdefreunde der Besuch im Haupt- und Landgestüt in Marbach. Einen schönen Ausklang findet der Tag bei einem leckeren Albbüffel mit Dinkelspätzle.

Albbüffel, Albkäse und die geführte Radtour

Montag: Besuch des Biosphärenzentrums Schwä- bische Alb, geführte Radtour über den ehemali- gen Truppenübungsplatz Münsingen, anschlie- ßend Alblamm zum Abendessen. Dienstag: Besichtigung der Schertelshöhle in Westerheim, Spaziergang am ehemaligen Vul­ kan­schlot Randecker Maar bei Schopfloch, Fahrt zum Naturschutzzentrum Schopflocher Alb, Zwischenstopp am Schopflocher Moor. Mittwoch: Besuch des Klosters Zwiefalten mit Wanderung nach Wimsen. Dort Fahrt mit dem Boot in die Höhle. Donnerstag: Albtraufwanderung mit der „Expe- dition Schwäbischen Alb“ zum Uracher Was- serfall und entlang des Albtraufs, nachmittags Shoppingtour in der Outletcity Metzingen, abends entspannen in der Therme. Freitag: „AlbhofTour“ (Tour von Bauernhof zu Bauernhof ) mit dem Fahrrad unternehmen, Albbüffel kennen lernen, zünftiges Vesper mit Albkäse und leckeren Wurstwaren auf einem der Höfe einnehmen. Samstag: Besichtigung des Freilichtmuseums Beuren mit anschließender geführten Wande- rung zur Burg Hohen Neuffen, abschließend Fahrt nach Neidlingen zur einzigen Kugelmüh- le Deutschlands. Sonntag: Besichtigung des Münsinger Bahnhofs, von dort anschließende Fahrt mit der Dampflok der Schwäbischen Albbahn nach Gomadingen. Rückwanderung über das Haupt- und Landge- stüt Marbach (für Pferdeliebhaber ein Muss) 74 nach Münsingen.

Allgemeine Informationen Saftige Wiesen für den Albbüffel

Daten und Fakten

Lage: 50 Kilometer südöstlich von Stuttgart auf der Schwäbischen Alb (Baden-Württemberg) Fläche: 853 Quadratkilometer Höhenlage: 329 bis 872 Meter Entwicklung: 2008 gegründet, im Jahr 2009 durch die UNESCO anerkannt. Landschaftstypen: Kulturlandschaft mit Buchenwälder, Wacholderheiden, Streuobstwiesen, Kalkmagerweiden und -rasen, Äcker, Wiesen und Siedlungsflächen

Biosphärenreservatsinformation

Geschäftsstelle Biosphärenreservat Schwäbische Alb Von der Osten Straße 4, 6 (Altes Lager) Anreise 72525 Münsingen Mit Bahn und Bus: über Metzingen und Tel. 07381 932938-10, Fax -15 Bad Urach nach Münsingen, von dort mit dem [email protected] Bus ins Alte Lager. www.biosphaerengebiet-alb.de Mit dem Auto: über A 8 Merklingen bzw. Kirchheim / Teck nach Münsingen, über B 27 Unterkünfte nach Münsingen. Schwäbische Alb Tourismusverband Marktplatz 1 72574 Bad Urach Tel. 07125 948106 [email protected] www.schwaebischealb.de

Bücher und Karten

Naturerbe Biosphärengebiet Schwäbische Alb ISBN 978-3-87407-790-3 Mit Kindern unterwegs – Biosphärengebiet Schwäbische Alb ISBN 978-3-87407-874-0 Rad- und Wanderkarte Biosphärengebiet Schwäbische Alb ISBN 978-3-89920-342-4 Freizeitkarte Bad Urach ISBN 978-3-89021-617-1

75 Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz In unserer Mitte

Ausgedehnte Buchenwälder charakterisieren die Die ersten Spuren reichen bis in die Jungsteinzeit Südharzlandschaft. Im Übergang zur Golde- zurück und mittelalterliche Burgen zeugen von der nen Aue prägen Erdfälle, Trichter, Felsabbrüche historischen Bedeutung dieser Region. Aber auch und Karstquellen unverwechselbar das Gesicht 800 Jahre währender Bergbau hat die Landschaft der Landschaft. Karst entsteht in durchlässigem geformt. Für eine durchgehende Flurbereinigung und wasserlöslichem Gestein. Dazu gehören zum war die Karstlandschaft nicht geeignet – zum Beispiel Kalkstein und Gips, die durch Oberflä- Glück. Denn so erwarten den Besucher heute chen- und Grundwasser ausgelaugt werden. Am kleinteilige, landwirtschaftlich genutzte Flächen Südrand des Harzes erstreckt sich eine Karstland- mit ausgedehnten Streuobst- und Hutungsflächen, schaft aus Gipsgestein über die gewaltige Länge Laubwälder und – zwischendurch immer wieder – von 100 Kilometern und verbindet Sachsen-An- alte und charaktervolle Städte und Dörfer. halt, Thüringen und Niedersachsen. Weite Tei- le sind auf Grund extensiver Nutzung in einem naturnahen Zustand. Man findet ausgedehnte Kalkbuchenwälder und auf den Südhängen wär- meliebende Eichenwälder und Trockenrasen. Die Wärme sorgt dafür, dass hier auch Pflanzen wach- sen, die sonst für das Mittelmeer typisch sind, ein Beispiel dafür sind einige Orchideenarten, wie z. B. das Purpur-Knabenkraut. Das Biosphärenreservat Karstlandschaft Süd- harz ist Lebensraum für zahlreiche oder nur ver- einzelt vorkommende Tierarten. Hirschkäfer, Schwalbenschwänze, Fledermäuse, Siebenschläfer und die Wildkatzen gehören dazu. Die unverbau- ten, naturnahen Flüsse und Bäche sorgen dafür, dass es hier Fische gibt, die an anderen Gewässern Links: Naturwaldzelle Seeberge bei Uftrungen seit langer Zeit nicht mehr gesehen wurden, wie Bachneunauge, Groppe und Schmerle. Trotzdem: Rechts: Questenberg mit Auch der Mensch hat die Landschaft geprägt, Gipsfelsen 77 denn der Südharz ist eine alte Kulturlandschaft. Fachwerkstadt Stolberg Fachwerkstadt und Kyffhäuser, Schaubergwerk schöne Streuobstwiesen und eine artenreiche Vogelwelt

Vormittags Besuch der Schauhöhle „Heimkehle“ Montag: Fahrt nach Hainrode, weiter auf dem bei Uftrungen und Wanderung entlang des Karst- Karstwanderweg vorbei an der Dinsterbach- wanderweges im NSG „Alter Stolberg“, sehens- schwinde ausgedehnten Streuobstwiesen nach wert sind u. a. die alten Laubwälder und histori- Questenberg, Besichtigung des Ortes. schen Grenzsteine. Dienstag: Besuch des Kyffhäuser-Denkmals, des Weiterfahrt in die alte historische Fachwerk- Panorama-Museums und anschließend ein Be- stadt Stolberg, mit Besuch der Informationsstelle such der Barbarossahöhle oder Wanderung im des Biosphärenreservates. Zum Abschluss lohnt Gebiet des Helmestausees bei Kelbra, Beobach- ein Besuch auf dem Großen Auerberg mit dem Jo- tung der Artenreichen Vogelwelt. sephskreuz, von hier hat man einen weiten Blick Mittwoch: Besuch des Schaubergwerkes Röhrig- über das Gebiet des Biosphärenreservats und bei schacht in Wettelrode, anschließend Fahrt nach guter Sicht über den gesamten Harz. Sangerhausen, Besuch des Europa-Rosarium Der kleine Ort Questenberg liegt malerisch in und des Spengler-Museums. Danach Ausklang einem Durchbruchstal im Herzen des Karstge- in der Altstadt von Sangerhausen. bietes. Er bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten, Donnerstag: Wanderung von Stolberg über Hain- wie den bunten hölzernen Roland und eine Bur- feld nach Neustadt, Besichtigung des schönen gruine. Weiter geht es zu Fuß, mit dem Rad oder Ortes und der eindrucksvollen Burgruine. dem Auto nach Hainrode. Zu empfehlen ist eine Freitag: Besuch der Fachwerkstadt Stolberg, dann Wanderung auf der alten Ortsverbindungsstraße auf dem Lutherweg zum Josephskreuz. Questenberg – Hainrode, vorbei an der Dinster- Sonnabend: Besuch der Kaiserpfalz bei Tilleda bachschwinde, Trockenrasen und ausgedehnten und des Sortengarten mit alten Obstbäumen. Streuobstwiesen, dies ist besonders empfehlens- Sonntag: Wanderung zum Bauerngraben, ei- wert im Frühjahr zur Obstblüte. ner großen Bachschwinde, die unregelmäßig mit Wasser gefüllt ist und eine eindrucksvolle Felswand aufweist. Anschließend Besuch der 78 Schauhöhle Heimkehle bei Uftrungen.

Allgemeine Informationen Hölzerner Roland und Queste

Daten und Fakten

Lage: der Südharz zwischen Stolberg im Nordwesten und Sangerhausen im Südosten; Landkreis Mansfeld Südharz Fläche: 300 Quadratkilometer Höhenlage: 145 bis 579 Meter Entwicklung: 2009 gegründet, die Anerkennung durch die UNESCO wird für das Jahr 2012 angestrebt. Landschaftstypen: Mittelgebirge (Südharzabdachung), Zechstein­ höhenzug (Gipskarst) mit Auslaugungs­tal: über 2.000 Karsthohlformen wie Erdfälle, Dolinen, Felsabbrüche, Bachschwinden und Karst­quellen, großflächige, naturnahe Laub­wälder, klein­ strukturierte Offenlandbereiche im Zechstein, Rad- und Wanderkarte Südharz / Kyffhäuser, Streuobstwiesen.­ Historische Kulturlandschaft:­ Maßstab 1 : 50.000 Spuren und Denkmale der über 800-jährigen ISBN 978-3-89920-318-9 Bergbau­geschichte, Europa-Stadt Stolberg, Gemeinden mit regionaltypischem Charakter, Burgruinen. Unterkünfte Rosenstadt Sangerhausen GmbH Biosphärenreservatsinformation Tourist-Information Am Markt 18 Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz 06526 Sangerhausen Hallesche Straße 68 a Tel. 03464 58980 06536 Südharz OT Roßla www.sangerhausen.de Tel. 034651 29889-0 Stadt Stolberg / Harz [email protected] Tourist Information www.bioreskarstsuedharz.de Markt 2 06536 Südharz OT Stolberg Infostellen Tel. 034654 454 Harzinformationszentrum www.stadt-stolberg.de Markt 2 06536 Südharz OT Stolberg Anreise Bergbaumuseum Röhrigschacht 06526 Sangerhausen OT Wettelrode Mit der Bahn: über Halle, Sangerhausen, Nordhausen. Bücher und Karten Mit dem Auto: über die A 38.

Wandern und Radfahren im Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz Maßstab 1 : 25.000 ISBN 978-3-86973-019-6 Rund um den Kyffhäuser – Vom Südharz bis zum Unstruttal ISBN 978-3-86037-365-1

79 Die Nationalparks, Biosphärenreservate und Na- Die Nationalen Natur­ turparks sind geschützte Landschaften, die das Naturerbe bewahren und entwickeln. Sie sind die spektakulärsten Schauplätze der Natur, die landschaften in Deutschland Deutschland zu bieten hat. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes „von Natur aus“ schön. Vereint unter einem Dach unter dem Dach der Nationalen Naturlandschaf- ten eröffnen sie den Besuchern eine Welt voller Ursprünglichkeit – vom Wattenmeer über die mit- teldeutschen Flusslandschaften bis zu den Alpen.

80 Junior Ranger bilden eine „lebende Deutschlandkarte“. An diesem bundesweiten Programm beteiligen sich derzeit 35 Nationale Naturlandschaften.

Die Nationalparks Nationalparks sind Landschaften, in denen Natur Natur bleiben darf. Sie schützen Naturlandschaf- ten, indem sie die Eigengesetzlichkeit der Natur bewahren und Rückzugsgebiete für wild lebende Pflanzen und Tiere bieten. Damit schaffen die Nationalparks einmalige Erlebnisräume von Na- tur und sichern notwendige Erfahrungsräume für Umweltbildung und Forschung. Deshalb sind sie unverzichtbar für die biologische Vielfalt und den Artenreichtum unserer Erde. Gleichzeitig erhöhen die Nationalparks die Attraktivität ihrer Region und tragen mit zu ihrer wirtschaftlichen Entwick- lung bei. Die Biosphärenreservate Biosphärenreservate sind Modellregionen, in de- nen das Zusammenleben von Mensch und Na- tur beispielhaft entwickelt und erprobt wird. Sie schützen Kulturlandschaften vor zerstörenden Eingriffen und erhalten und entwickeln wertvolle Lebensräume für Mensch und Natur. Sie sorgen für ein ausgewogenes Verhältnis von menschli- cher Nutzung und natürlichen Kreisläufen und tragen damit zur regionalen Wertschöpfung bei. Biosphärenreservate ermöglichen exemplarische Erkenntnisse für Forschung und Wissenschaft über die Wechselwirkungen von natürlichen und gesellschaftlichen Prozessen. Gemeinsam auftreten – die Nationalen Naturlandschaften Die Naturparks und EUROPARC Naturparks sind Regionen, in denen sich Mensch und Natur erholen können. Sie bewahren und ent- Die weit über 100 Nationalen Naturlandschaf- wickeln Landschaft und Natur und unterstützen ten in Deutschland haben eine Dachorganisa­ einen naturverträglichen Tourismus. Sie fördern tion, die sich um alle öffentlichen Belange küm- eine nachhaltige Regionalentwicklung und ent- mert: EUROPARC Deutschland. EUROPARC wickeln Angebote zur Umweltbildung und zur Deutschland ist die Arbeitsplattform für die ge- Öffentlichkeitsarbeit. Damit tragen sie dazu bei, meinsame Informations-, Bildungs- und Öffent- die Ansprüche der Menschen an ihre Lebens- und lichkeitsarbeit, für Mittelbeschaffung, Projekt- Wirtschaftsräume mit den Anforderungen von und Organisationsentwicklung sowie Forschung Landschafts- und Naturschutz in Einklang zu und Politikberatung. bringen.

81 Oben: Nationalpark- Partner „Ernstlhof“ im Bayerischen Wald

Unten: Siesta im Heu – Mahd-Pause auf einer Arnika­wiese im Natur­park Erzgebirge / Vogtland

Ehrensache Natur – Freiwillige in Parks Etwas Sinnvolles tun, neue Menschen kennen ler- nen, Spaß haben, Wissen und Fähigkeiten erwei- tern und die Welt ein bisschen mit gestalten – das alles bietet das Programm „Freiwillige in Parks“. Unter dem Dach „Ehrensache Natur“ engagieren sich in den Nationalen Naturlandschaften jedes Jahr rund 3.000 Menschen. In Zusammenarbeit mit hauptamtlichen Schutzgebietsbetreuerinnen und -betreuern helfen die Freiwilligen mit viel Freude und Wissensdurst, wertvolle Ökosysteme zu erhalten. Spannende und interessante Naturer- lebnisse und –erfahrungen sind hierbei garantiert. Wer sich für diese Form der Freizeitgestaltung interessiert, findet mehr Informationen unter www.ehrensache-natur.de. Junior Ranger Wald, Watt oder Wiesen sind für Kinder span- nende Möglichkeiten, den Wert der Natur zu entdecken und zu verstehen, warum eine große Artenvielfalt wichtig ist. Deshalb laden zahlreiche Nationale Naturlandschaften Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren ein, am Junior-Ranger- Natur für alle erlebbar und Programm teilzunehmen. Mit Erfolg, denn jedes Jahr folgen der Einladung über 3.000 Mädchen und Jungen. Zum Junior-Ranger-Programm ge- genießbar machen – die hört es, in Begleitung eines Rangers die Tier- und Pflanzenwelt zu entdecken, selber ein Stück Natur Nationalen Naturlandschaften zu schützen und vor allem eines: viel Spaß zu ha- ben ! Mehr Informationen finden sich im Internet: und EUROPARC www.junior-ranger.de. Urlaub bei unseren Partnern Naturschutz „funktioniert“ nur, wenn die Gründe dafür möglichst vielen Menschen nahegebracht Urlaub mit Insiderkenntnissen und gutem Gewis- werden. Gleichzeitig ist das Naturerlebnis für die sen – das bieten die Nationalen Naturlandschaften Allermeisten Genuss und ein Grundbedürfnis. den Urlaubern in Deutschland. Die Partnerbetrie- Die Natur gibt denen Stille, die gerne „abschalten“ be der Nationale Naturlandschaften werden nach möchten. Und sie bietet sportliche Abwechslung strengen Qualitätskriterien ausgesucht und enga- für jene, die körperliche Herausforderungen su- gieren sich für den Natur- und Umweltschutz in chen. Die Natur steht allen offen – hier findet jeder ihrer jeweiligen Heimatregion. Über 450 Partner seine ganz besondere Freude. aus den Bereichen Beherbergung und Gastro- EUROPARC entwickelt deshalb Ideen und nomie, Bahn und Bus, Ausflugsfahrten, Wald-, Programme, die Naturschutz und Naturerlebnis Watt- und Gästeführungen und zahlreiche weite- vereinen, für ein besseres Verständnis und einen re touristische Dienstleister gehören mittlerweile größeren Erlebnisreichtum. Drei Beispiele … dazu – ein Modell mit Erfolg, dass immer mehr Menschen viel Freude und großen Genuss bereitet. Mehr Informationen finden sich im Internet: www.nationale-naturlandschaften.de / partner.

82 Impressum

Herausgeber : EUROPARC Deutschland e. V. Friedrichstraße 60, 10117 Berlin Tel. 0 30 - 2 88 78 82-0 Fax 0 30 - 2 88 78 82-16 info @ europarc-deutschland.de www.europarc-deutschland.de www.nationale-naturlandschaften.de

Förderer : Der Druck der Broschüre wurde gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.

Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Partner:

Redaktion : Vivian Sophie Kreft (verantwortlich), Andrea Hoffmann

Texte: Marc Dannenbaum und die Biosphärenreservate

Fotos : Titelbild: Auf der Hallig Langeneß im Biosphärenreservat Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen – Martin Stock / LKN-SH, S. 3 – Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicher­heit, S. 5 – Andreas Traube, S. 6 – Bernhard Grimm, S. 7 – EUROPARC Deutschland, S. 8 – Gerd Schriefer, S. 8 / 9 – Sabine Vielmo, S. 9 – Elke Dornblut, S. 10 / 12 / 13 – Martin Stock / LKN-SH, S. 14 – Klaus Janke, S. 15 – Kurt Eisermann, S. 16 – Rudolf Großmann, S. 17 – Martin Stock / LKN-SH, S. 18 – Ulrich Dahl, S. 19 – Stefan Woidig, S. 20 – Christine Kleimeier, S. 22 – Maximilian Hafercamp, S. 23 – H. P. Anders, S. 24 – Maximilian Hafercamp, S. 25 – Susanne Evers, S. 26 – Mirko Pannach, 28 – Dirk Foitlänger, S. 29 – Wolfgang Stürzbecher, S. 30 – Brigitte Königstedt, S. 31 – BRV-Archiv Mittelelbe, S. 32 / 33 – Mirko Pannach, S. 34 – Katharina Nagel, S. 35 – Agnes Franck, S. 36 – Dirk Foitlänger, S. 37 – Andreas Vones, S. 38 – Norbert Rosing, S. 39 – Helmut Richter, S. 40 – Klaus Pape, S. 41 – Beate Blahy, S. 42 / 43 / 44 / 45 – Archiv BR Spreewald, S. 46 – Ralf M. Schreyer, S. 47 / 48 – Bodo Hering, S. 49 – Dirk Weis, S. 50 / 51 – Archiv Hess. Verwaltungsstelle BR Rhön, S. 52 – Roland Wernder, S. 53 – Jürgen Holz- hausen, S. 54 – Archiv Hess. Verwaltungsstelle BR Rhön, S. 56 – Matthias Hellner, S. 57 – Stefan Hechler, S. 58 – Robert Groß, S. 59 – Matthias Hellner, S. 60 – Norbert Rosing, S. 61 / 62 / 63 – NRP Pfälzer- wald e. V., S. 64 / 65 / 66 / 67 – BR Berchtesgadener Land, S. 68 – LandesFotoGruppe Die NaturFreunde Saarland, S. 69 – Detlef Reinhard, S. 70 – Axel Krieger, S. 71 – Peter Lupp, S. 72 – Dieter Ruoff, S. 73 – Agentur Maichle-Schmitt, S. 74 – Dieter Ruoff, S. 75 – Agentur Maichle-Schmitt, S. 76 – Armin Hoch, S. 77 – Bernd Ohlendorf, S. 78 – Armin Hoch, S. 79 – Bernd Ohlendorf, S. 80 – A. Morascher / junior- ranger.de / EUROPARC+WWF, S. 82 – Ernstlhof, Bayerischer Wald, S. 82 – Michael Künzel.

Dank: Norbert Rosing und NATIONAL GEOGRAPHIC haben ihre Fotos zur Verfügung gestellt und damit ihr Engagement für die Nationalen Naturlandschaften und den Erhalt der Biodiversität bekräftigt. Die Fotos stammen zum Teil aus dem Bildband „Wildes Deutschland“, der spektakuläre und einzigartige Motive aus den Nationalen Naturlandschaften präsentiert. Der prächtige Bildband ist im Buchhandel erhältlich.

Konzept und Gestaltung : Oswald und Martin Werbeagentur, Berlin 83 Druck : Brandenburgische Universitätsdruckerei, Potsdam Redaktionsschluss : 01 / 2011 Auflage : 17.500 Gedruckt auf revive 50:50 FSC Mix