| Classic

Classic-Automobile von der edlen Sorte

| Rennen und Präsentationen in vielen Klassen Text: Wolfgang Wirth | Fotos: Hendrik Medrow

bis 1990 geben. Demzufolge wird auch die Ära des DDR-Automo- bilsportes nicht zu kurz kommen. Vor allem wird sich die „Ost-For- mel-1“ mit einem starken Feld von Original-Rennwagen aus der Ru- brik MT 77 dem Publikum zeigen. Dazu gehören alle Basismodel- le und Weiterentwicklungen der DDR-Rennsportzeit. Geboren aus der Tatsache, dass es ab den 1970er-Jahren bis 1986 keinen schnelleren Formel-Rennwagen in den damaligen sozialistischen Ländern gab. SRG MT 77 ist die Bezeichnung für eine DDR-Renn- wagen-Konstruktion. SRG steht dabei für „Sozialistische Renn- Dietmar Isensee gemeinschaft“, MT für die Kons- trukteure Ulli Melkus aus Dresden

Am Start sind 700 PS starke his- Heiner Lindner torische Tourenwagen- und GT-Tro- phy-Boliden wie der Porsche 935, der Turbo Capri oder der BMW 320 Turbo. Rennwagen der Jahre 1947 bis 1961 stehen eben- falls an der Startlinie des Sachsen- rings, wie auch eine große Palette der Historischen Deutschen Renn- sportmeisterschaft (DRM), die von 1972 bis 1981 ausgetragen wur- de. Zu ihrer besten Zeit war die Deutsche Tourenwagen-Meister- schaft oder die Deutsche Renn- sportmeisterschaft (DRM) die populärste nationale Rennserie, mit spektakulären Autos und fa- mosen Piloten wie Hans-Joachim Stuck, Jochen Maas, Hans Heyer und , um nur einige zu nennen. Rennen sind in diesen drei Klassen angesagt: In Präsentationsläu- fen wird es ein Wiedersehen der Touren- und Formelwagen mit Tra- bant, Lada, Skoda, Wartburg, Zas- tava und auch mit den legendären Melkus-Formel-Junior-Rennwagen sowie allen Typen der MT 77, B8 und Estonia aus den Jahren 1970

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Wolfgang Wöhner

und Hartmut Taßler (Leipzig) und in der DDR-Meisterschaft (Leis- 1959 die Cooper- und BMW- Juli 1989 vor 200.000 Besu- 77 für das Jahr der ersten Ren- tungsklassen I und II) fuhren über Truppe mit Kurt Ahrens sen. und chern in Hohenstein-Ernst- nens: 1977. Der Rennwagen war 60 Formelrennwagen um den Titel. jr., mit Philipp Meub, Adolf-Werner thal statt. Bernd Kasper siegte bis zur Geburt der sowjetischen Auf dem Nürburgring oder in Ho- Lang oder mit dem Finnen Kurt Lin- vor dem Scheibenberger Man- Estonia-Autos 1986 das Maß der ckenheim präsentierten sich in je- coln in der Formel III bis 500 ccm fred Günther und Hans-Dieter Dinge im osteuropäischen Formel- nen Jahren die Formel 1-Boliden, oder bei den Kleinstrennwagen Kessler (Trusetal). Auf den Plät- Rennsport. Er wurde auf Grundla- die 200-PS-Formel-3-Raketen auf bis 750 ccm das Geschehen be- zen fünf und sechs zwei Piloten, ge des Reglements der Formel diesen modernsten Rennstrecken, stimmten, rollten ab jenem Jahr die die Jahrzehnte diesen Sport un- Easter E1300 in Estland konstru- da tobte am Sachsenring die wil- Melkus-Wartburg über die Sach- terstützten, ihn bekannt mach- iert. Antriebsaggregat war der 140 de Meute der „Ost-Formel-1“ mit senring-Bühne in der Formel-Junior ten und dafür lebten, die bei- PS Motor des Lada 1300. Das 180 km/h noch durch die Häuser- – teilweise auch in internationalen den Dresdner Henrik Opitz und Getriebe stammte vom einheimi- schluchten der Stadt Hohenstein- Rennen gegen Lotus und Cooper. Nils-Holger Wilms. Am ADAC schen Wartburg 311. Das neue Ernstthal oder um die Haarnadel- 1966 war Schluss mit Autorennen Classic-Wochenende sind bei- Auto war eine Konstruktion, die kurven von Schleiz und Frohburg. – die internationale Motorsportbe- de mit ihren Original MT 77 am fast zwei Jahrzehnte bestimmend hörde duldete in der Motorrad- Start, ebenso unter anderen werden sollte für den Formelrenn- „Ost-Historie“ mit Melkus und WM keine Automobilrennen. Kurt auch Heinz Siegert, Steffen Gö- sport in der damaligen DDR. Mit Zweitakt Ahrens jr. hieß der letzte Sieger. Im pel, Rainer Brand, Volker Worm, der Ausschreibung des ,,Pokals Die Wartburg-Zweitakt-Melkus- Juni hören wir es wieder: das Grol- Jens Smollich oder Lutz Heini- für Frieden und Freundschaft der Klänge in der Formel Junior mit len der Viertakter und das Krei- cke. Flankiert wird dieses Feld sozialistischen Länder“ erhielt der den Dresdnern Heinz Melkus und schen der Zweitakt-Motoren. aber auch von den Zweitaktern Motorsport im Osten wesentlich Frieder Rädlein sowie dem Bitter- aus der „Melkus-Schmiede“, die mehr Niveau und sportlichen Reiz. felder Willy Lehmann bestimmten Sachsenring-Atmosphäre mit angeführt wird vom Dresdner Fahrerfelder mit 30 Autos waren mit einer großen Gilde von Fahrern klangvollen Namen Wolfgang Klix, der sechs dieser am Sachsenring, Schleiz oder ab 1960 das Formel-Geschehen Das letzte Rennen mit dem le- „Zigarren“ aus den Jahren 1961 Frohburg keine Seltenheit. Nur am Sachsenring. Während bis gendären MT 77 fand am 9. und 1964 auf der Liste hat.

| Kolumne Jetzt gehts los! | Jetzt rollen die Räder wieder Text: Team | Foto: Volker Lange

Bei Nicki jagt ein Test den an- stehen, sonst kann ein Rück- Hockenheim-Ring begeistert. abend. Grund war ein schwerer deren. Die Vorbereitungen bei stand sehr schwer wieder auf- Schnellster! Sieht gut aus für die Unfall im Bereich Flugplatz. Ein Audi, Porsche oder Aston Mar- geholt werden. Nicki war sehr kommende Saison. Rennauto flog in die Zuschauer. tin laufen bei allen auf Hoch- von seinem ersten Porsche Car- Ich selbst habe zwei Tage in der Leider waren hier ein Toter und touren. Jetzt muss das Konzept rera-Cup-Test fürs Team 75 am Dänischen Supertouring- Meis- mehrere Verletzte zu beklagen. terschaft getestet. Ich war weit Wir sind jetzt alle gespannt, wie vorn dabei, es wird sicher span- es mit unsere Ring weitergeht. nend mit diesem 930 kg schwe- Das erste Rennen für mich in Dä- ren Rennauto (inklusive Fahrer) nemark steht vor der Tür, Nickis mit ca. 320 PS Leistung. erster ADAC GT Masters-Test in Was leider nicht so schön war, Oschersleben und sein erstes war der Abbruch des ersten WEC-Rennen für Aston Martin VLN-Rennens auf der Nürburg- in Silverstone. Ja jetzt gehts los!! ring-Nordschleife. Ich war live dabei, bei Nickis erstem Renn- Bis zur nächsten „Top Speed“ einsatz mit dem neuen Audi R8. Dieser Lauf war die Vorberei- tung für das 24-Stunden-Ren- nen am Ring. Doch schon nach bei den ADAC GT Masters einer guten Stunde war Feier- Euer Kurt Thiim

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