Mehr Mobilität Gefordert - Reutlinger General -Anzeiger - Region Reutlingen - Tübi

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Dienstag, 19. September 2017

TÜBINGEN 19.09.2017 - 07:50 Uhr PODIUM - Warum gibt es so wenig Platz in den Zügen? Menschen mit Behinderungen hatten gestern im Landratsamt sehr konkrete Fragen an die Bundestagskandidaten Mehr Mobilität gefordert

VON IRMGARD WALDERICH TÜBINGEN. Mitten in der Diskussion mit den Bundestagskandidaten steht eine ganze Reihe Menschen aus dem Publikum auf und verlässt den Sitzungssaal im Tübinger Landratsamt. Dabei haben sie sich in einem Workshop extra auf diesen Termin vorbereitet. Kein mangelndes Interesse treibt sie aus dem Raum, sondern das Eintreffen des Fahrdienstes, betont Thomas Hau vom Gomaringer Freundeskreis Mensch. So kann Teilhabe schon an ganz einfachen Dingen scheitern.

Kein Wunder also, dass die Mobilität eine ganz wichtige Frage gestern beim Podium im Landratsamt war. Die Landeszentrale für politische Bildung, der Freundekreis Mensch und Capito Stuttgart hatten es für Menschen mit Behinderungen und Lernschwierigkeiten organisiert. Alle Kandidaten, deren Parteien Chancen haben, im Bundestag vertreten zu sein, wurden eingeladen. Gekommen sind Annette Widmann-Mauz (CDU), Martin Rosemann (SPD), Heike Hänsel (Linke), Chris Kühn (Grüne) und Christopher Gohl (FDP). Die AfD schickte keinen Vertreter. Sie wurden mit sehr konkreten Problemen konfrontiert: Warum fahren so wenige Züge, warum dürfen Menschen mit Behinderungen nicht in der ersten Klasse fahren, wenn der Zug voll ist? »Eine gute Frage, das höre ich zum ersten Mal«, antwortete Gohl. Die Bahn solle nicht nur großzügig Platz machen, sondern auch genügend Zeit zum Ein- und Aussteigen bieten. Die Frage, warum es so wenig barrierefreie Verkehrsmittel gibt, hat sich Heike Hänsel auch schon öfters gestellt und vermutete, dass zu viel Geld in Großprojekte wie Stuttgart 21 gesteckt werde.

Für Volksentscheide

Die Diskussionsteilnehmer wünschen sich aber nicht nur konkrete Verbesserungen im Alltag, sondern haben auch politische Forderungen wie etwa mehr Volksentscheide. Und da gingen zum ersten Mal die Einschätzungen der Kandidaten auseinander. Für Widmann-Mauz ist der Brexit ein Beleg dafür, dass Volksentscheide einem Land auch durchaus schaden können. Diese Form der Bürgerbeteiligung sieht die CDU-Abgeordnete eher auf kommunaler oder Landesebene gegeben. Da legten alle anderen Abgeordneten ihr Veto ein. »Wir brauchen Volksentscheide auch auf Bundesebene«, sagte Rosemann.

Die Menschen mit Behinderungen treibt aber auch die Angst um, angesichts des Flüchtlingsstroms mit ihren Problemen an den Rand gedrückt zu werden. Da war es allen Kandidaten wichtig zu betonen, wie wichtig ein friedliches Zusammenleben mit gegenseitigem Respekt sei. Es soll allen besser gehen, sagte etwa Chris Kühn. Ein friedliches Zusammenleben sei »keine Frage der Herkunft, sondern des Charakters«. Und damit erntete der Grünen-Abgeordnete viel Beifall im Publikum.

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Die Geister schieden sich auch am Wahlrecht ab 16 Jahren. Widmann-Mauz lehnte es ab, Durch Cookies wird die anderen Kandidaten unterstützten es. die Bedienung der Seite für Sie Gar nicht so einfach, große Unterschiede zwischen den Parteien zu finden. Entsprechend verbessert. Wenn Sie unsicher sind sich die Wähler. Auch gestern im Publikum wussten viele noch nicht, wem GEA.de verwenden, stimmen Sie der sie am Sonntag ihre Stimme geben werden. (GEA) Cookie-Nutzung zu. Ich stimme zu. ✖