Technische Leistungsbeschreibung zum Vergabeverfahren Betreibermodell Breitbandnetzinfrastruktur (Konzessionsbekanntmachung TED-publication 22200-2017 (2017-01-20))

1. Ausgangslage

1.1. Aktuelle Breitbandversorgung im Breitbandzweckverband

Die ländlichen Gebiete in Norddeutschland sind in der Regel unterversorgt. Aufgrund der geringen Einwohnerdichte sind diese Gebiete sowohl für kabelgebundene Telekommunikationsdienste als auch für Mobilfunkdienste wirtschaftlich wenig attraktiv. Ohne gesetzliche (regulatorische) Auflagen, wie sie zum Beispiel bei der Vergabe der Mobilfunkfrequenzen im 800 MHz-Band durchgesetzt wurden, und/oder kommunalen Aktivitäten werden diese Gebiete nur unzureichend versorgt. Zurzeit sind die meisten Städte und Gemeinden des BZV Probstei lediglich mit einer Übertragungsrate von <16 MBit/s versorgt. Diese Unterversorgung erweist sich zunehmend als Standortnachteil und ist als Hindernis für die Ansiedlung neuer innovativer Unternehmen zu sehen. Darüber hinaus ist die Ansiedlung von Bürgern, insbesondere von gut ausgebildeten Arbeitskräften und jungen Familien, ohne einen breitbandigen Internetanschluss nahezu unmöglich. Der Bedarf nach breitbandigen Telekommunikationsdiensten wird weiter dynamisch wachsen. Mit den Zielen der EU und der Bundesregierung sind Eckwerte für die Versorgung mit hochbitratigen Teilnehmeranschlüssen vorgegeben worden. Entsprechend der Breitbandstrategie der Bundesregierung sollen bis 2018 flächendeckend mind. 50MBit/s zur Verfügung stehen. Die Europäische Union strebt bis 2020 eine Versorgung aller Haushalte mit >30 MBit/s an. Da die Ergebnisse der Abfragen an die Netzbetreiber ergeben haben, dass in nächster Zeit nur sehr begrenzt mit einem Ausbau von Breitbandanschlüssen im Gebiet des Breitbandzweckverbandes Probstei zu rechnen ist, haben die Gemeinden , die Mitglied im Breitbandzweckverband sind, beschlossen, eigene Netzstrukturen zu errichten und diese an einen Netzbetreiber zu verpachten.

1.2. Breitbandzweckverband Probstei

Der Breitbandzweckverband Probstei wurde am 06. Januar 2016 gegründet und wird vom Verbandsvorsteher, Herrn Wolf Mönkemeier ,vertreten. Das Verbandsgebiet umfasst folgende Gemeinden:

1 Haushalte Einwohner Adressen / Gewerbe Fläche GKZ PLZ Gemeinde # # # km 2 Gesamt 20.067 8.462 13.990 131 01057003 24217 549 208 337 8,73 01057006 24217 204 95 137 4,41 01057012 24235 Brodersdorf 416 141 219 3,63 01057018 24253 130 57 92 3,60 01057090 24256 Fargau-Pratjau 736 265 347 20,30 01057020 24217 574 201 305 5,80 01057028 24217 Höhndorf 396 172 253 5,63 01057039 24257 Köhn 827 366 523 11,16 01057040 24217 439 126 248 4,45 01057041 24217 409 137 226 5,48 01057043 24235 4.899 1570 3.110 2,23 01057049 24235 364 143 222 3,23 01057056 24253 351 132 179 4,32 01057060 24253 453 149 253 4,77 01057073 24217 Schönberg 6.072 2513 4.296 10,50 01057078 24217 465 189 281 7,97 01057079 24235 Stein 784 326 484 3,83 01057081 24256 306 116 149 7,78 01057087 24235 988 376 641 4,10 01057088 24217 Wisch 705 745 854 9,18 Tabelle 1: Gemeinden des Verbandsgebietes

Das Gebiet des Breitbandzweckverbandes Probstei ist nachfolgend kartographisch dargestellt (Blaue Fläche).

Bild 1: Gebiet des Breitbandzweckverbandes Probstei

2 1.3. Versorgungsgebiet des Breitbandzweckverbandes Probstei

Ein Tätigwerden des Breitbandzweckverbandes Probstei ist nur dort zulässig, wo gegenwärtig eine Breitbandversorgung von weniger als 30 MBit/s gegeben ist. Darüberhinaus ergeben sich die Versorgungsziele aus der NGA- Rahmenregelung, den entsprechenden Festlegungen der Europäischen Kommission und den Rahmenbedingungen der Richtlinie „Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland“ (Förderrichtlinie) des BMVI vom 22.10.2015. Der Breitbandzweckverband hat am 27.10.2016 einen Förderantrag entsprechend der o.g. Richtlinie gestellt. Die aktuelle Versorgung durch die Netzbetreiber und deren Ausbauvorhaben für die nächsten drei Jahre (2016 bis 2019) wurden in einem Markerkundungsverfahren im Januar 2016 abgefragt. Daraus ergibt sich folgendes Versorgungsgebiet der Netzbetreiber („Schwarze Flecken“)

Bild 2: Schwarze Flecken im Gebiet des Breitbandzweckverbandes Probstei

Das Gebiet, das durch den Breitbandzweckverband Probstei versorgt werden soll, umfasst die in der Tabelle 1 genannten Gemeinden, ausgenommen die Gebiete, die durch die blauen Kacheln im Bild dargestellt sind. Daraus ergibt sich eine Versorgung von Haushalten und Gewerbebetrieben der

3 Gemeinden durch den Anbieter wie folgt:

Gewerbe und Index GKZ PLZ Haushalte Gewerbe Haushalte Gemeinde # # # Gesamt 6.514 1.434 7.949 1 01057003 24217 Barsbek 263 62 325 2 01057006 24217 Bendfeld 110 29 139 3 01057012 24235 Brodersdorf 176 39 215 4 01057018 24253 Fahren 85 19 104 5 01057090 24256 Fargau-Pratjau 206 41 247 6 01057020 24217 Fiefbergen 264 67 331 7 01057028 24217 Höhndorf 181 61 242 8 01057039 24257 Köhn 241 55 295 9 01057040 24217 Krokau 199 40 239 10 01057041 24217 Krummbek 189 44 233 11 01057043 24235 Laboe 228 38 266 12 01057049 24235 Lutterbek 160 28 188 13 01057056 24253 Passade 145 31 176 14 01057060 24253 Prasdorf 180 38 218 15 01057073 24217 Schönberg 2.322 487 2.809 16 01057078 24217 Stakendorf 229 54 283 17 01057079 24235 Stein 462 113 575 18 01057081 24256 Stoltenberg 146 39 185 19 01057087 24235 Wendtorf 292 85 376 20 01057088 24217 Wisch 437 65 502 Tabelle 2: Haushalte und Gewerbe im Versorgungsgebiet des Zweckverbandes

Eine Versorgung durch die Netzbetreiber Deutsche Telekom und Vodafone erfolgt ausschließlich in den Orten:

• Fargau-Pratjau • Köhn • Laboe • Schönberg • Wendtorf

Aus den durch den Breitbandzweckverband beauftragten Planungen ergibt sich ein Versorgungsziel von Anschlüssen (dargestellt als Punkte) durch den Anbieter in den o.g. Orten wie folgt:

4

Bild 3: Zu versorgende Anschlüsse des Breitbandzweckverbandes Probstei

1.4. Breitbandprojekt des Breitbandzweckverbandes Probstei

Zielsetzung des Breitbandzweckverbandes Probstei und seiner Gemeinden ist der flächendeckende Ausbau einer technischen Infrastruktur, die Datenraten im Download von mind. 50MBit/s und im Upload von 20MBit/s beim Teilnehmer ermöglicht. Eine Versorgung von Gewerbebetrieben, institutionellen Nachfragern und Schulen mit bis zu 1GBit/s symmetrisch ist erwünscht. Im Hinblick auf zukünftige technische Entwicklungen und steigende Nutzeranforderungen soll eine Ausbaufähigkeit auf mehr als 50 MBit/s im Downstream und mindestens 25 MBit/s im Upstream gegeben sein. Dabei sollen sowohl neue technologische Möglichkeiten in der Nutzung der Kupfer- Anschlussleitungen als auch Fiber to the Building/Home mit marktüblichen Datenraten von mindestens 100 MBit/s und die Bereitstellung symmetrischer Dienste berücksichtigt werden. Das Netz soll stabil über einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren ohne wesentliche technische Änderungen und ohne signifikante Erweiterungs- investitionen betrieben werden können. Die erforderliche Technologie- und Anbieterneutralität verbietet es jedoch, eine genaue technische Spezifikationen für die Lösung festzulegen. Die technische Lösung der Versorgung der vorgegebenen Gebiete mit einer Download- Datenrate von mehr als 50MBit/s kann daher nicht bereits durch entsprechende Vorgaben in der Leistungsbeschreibung konkretisiert werden.

5 Im Rahmen des vorliegenden Verfahrens wird den Teilnehmern keine konkrete technische und wirtschaftliche Lösung verbindlich vorgegeben, und zwar aus folgenden Gründen:

• Die Optimierung der erforderlichen Leitungswege zur Anbindung von technischen Übertragungseinrichtungen kann nur durch den Anbieter selbst auf Basis genauer Kenntnis bereits verfügbarer Leitungswege, der Ausbauplanungen und der Ausbaufähigkeit bestehender Netze und der Kapazitäten der Nutzung eigener Infrastrukturen oder der Infrastrukturen von Partnern erfolgen. • Ein wirtschaftlich effizientes Netzdesign sowie die Dimensionierung der Übertragungswege und der erforderlichen Netztechnik setzt eine Optimierung voraus, die eine genaue Kenntnis der Übertragungswege, der eingesetzten Technik, der Standorte der Übertragungsstellen und der Netzübergänge des Anbieters erfordert. • Art und Weise der Ertüchtigung der KVz bzw. der Installation von Verteilern hängen von den örtlichen Gegebenheiten, der verwendeten Technik, dem Zustand (Ausbaugrad von Verteilern) und der Technologie der Ertüchtigung ab (Überbau oder Errichtung eines neuen MFG). Die Bestimmung detaillierter Lösungen und Leistungen bei der Ertüchtigung der KVz würde zu einer Behinderung optimaler Lösungen verschiedener Anbieter führen. • Die technische Dimensionierung der Übertragungstechnik hängt u.a. von der Länge und der Qualität der Übertragungswege ab (Dämpfungsplanung). Diese kann aber erst erfolgen, wenn aus Sicht des Anbieters das Übertragungsnetzwerk definiert ist. • Auf Basis des Versorgungs-, Dienste- und Marketingkonzepts des Anbieters werden neben der vorgegeben Grundausstattung technischer Komponenten (z. B. DSL-Ports) ein Ausbau der Technikkomponenten und der Übertragungskapazitäten erforderlich sein. Dies soll aber durch den Anbieter selbst vorgeschlagen werden. • Im wirtschaftlichen Interesse soll beim Betrieb des Netzes auf verfügbare Technik, Standorte und Ressourcen des Anbieters zurückgegriffen werden können. Es wird davon ausgegangen, dass verschiedene Anbieter auf Basis unterschiedlicher Voraussetzung, unterschiedlicher technischer Lösungen und unterschiedlicher Systemkonzepte zu Gesamtlösungen kommen, die hinsichtlich • der technischen Performance der Lösung, • der Wirtschaftlichkeit der Lösung für die Errichtung und den Betrieb, • der Zukunftsfähigkeit der Lösung und • der Stabilität der Versorgung über den vorgegebenen Zeitraum inhaltlich vergleich- und bewertbar sind. Die nachfolgend dargestellte Planung soll einen Überblick über ein mögliches Netzdesign unter Berücksichtigung der schwarzen Flecken geben, das so für die Beantragung der Fördermittel erstellt wurde. Dies muss aber von den Anbietern so nicht realisiert werden.

6

Bild 4: Mögliches Netzdesign

2. Leistungsumfang des Anbieters

Leistungsumfang ist die Überlassung des vom Breitbandzweckverbandes (Auftraggeber) zu errichtenden Netzes an den Bieter (Auftragnehmer) im genannten Versorgungsgebiet zur Nutzung in der Form des Netzbetriebs oder der teilweisen Weiterverpachtung im Rahmen eines Open Access Modells. Hauptleistungspflicht des Auftragnehmers sind die Gewährleistung des Netzbetriebs, das Angebot von Endkundendiensten, die Leistung einer Netzpachtgebühr, sowie die Übernahme der Wartungsleistungen für die gepachtete passive Netzinfrastruktur. Unabhängig davon, dass eine Flächendeckung im Hinblick auf eine NGA- Versorgung erreicht werden soll, werden entweder aus technologischen oder beihilferechtlichen Gründen nicht alle Ortsteile direkt über die Initiative des Breitbandzweckverbandes Probstei ausgebaut. Dies betrifft Ortsteile, bei denen eine oder mehrere der folgenden Ausgangssituationen vorliegen (Schwarze Flecken): • Die Kabelverzweiger des Ortsteils wurden bereits von einem Telekommunikationsanbieter mit Glasfaser angebunden und entsprechend überbaut.

• Der Ortsteil hat heute bereits eine Versorgung auf NGA-Niveau. (30 Mbit/s im Downlink)

• Der Ortsteil wurde im Rahmen der formalen Markterkundung von einem Telekommunikationsanbieter als in der Ausbauplanung innerhalb der nächsten drei Jahre (2016-2019) befindlich gemeldet.

7 Gegenstand der technischen Leistungen des Verfahrens ist ein Angebot für eine fachgerechte Planung sowie Bereitstellung der aktiven Technik eines geeigneten Betreibers/Diensteanbieters in enger Kooperation mit dem Breitbandzweckverband Probstei. Des weiteren ist Gegenstand die Bereitstellung von, dem Stand der Technik entsprechenden, Telekommunikationsdiensten für Endkunden, der technische Betrieb, einschließlich aller erforderlichen Maßnahmen und Tätigkeiten für Wartung, Systempflege, Überwachung und Instandhaltung. Der Bieter hat sich zu verpflichten, im Auftragsfall die einschlägigen öffentlich- rechtlichen Vorschriften, die Unfallverhütungsvorschriften, technischen Regeln, gültigen DIN Normen sowie der technischen Merkblätter der Materialhersteller genauestens zu beachten und anzuwenden. Bei allen Arbeiten sind die Festlegungen zum Umweltschutz einzuhalten. Der Bieter ist – unbeschadet der noch zu konkretisierenden Anforderungen an die Vergabe von Unteraufträgen und die Eignungsleihe – verpflichtet, nur qualifizierte Fachfirmen mit der Ausführung von Unteraufträgen zu betrauen, bei der Errichtung von Anlagen nur erfahrenes, zuverlässiges und geschultes Fachpersonal einzusetzen und die material- und anlagenspezifischen Ver- und Bearbeitungsvorschriften zu beachten. Neben den Nachweisen für die Einhaltung der Vorschriften hat der Bieter eine technische Dokumentation entsprechend den gültigen Vorschriften und Richtlinien zu liefern sowie bei abnahmepflichtigen Anlageteilen alle zur Abnahme erforderlichen Zeugnisse und Dokumentationen dem Auftraggeber auf Verlangen vorzulegen. Ferner sind die örtlich relevanten Absperr- und Sicherungsmaßnahmen einzuhalten sowie die erforderlichen Genehmigungen hierfür rechtzeitig und vollständig einzuholen.

3. Weitere Bedingungen

Darüber hinaus wird erwartet, dass der Anbieter die Modernisierung des Netzes, die sich aus der technologischen Entwicklung ergibt, sorgsam plant und realisiert und hierfür über entsprechende Erfahrungen verfügt. Die Erweiterungen, Änderungen oder Anpassungen des Netzes, die sich durch neue Anforderungen der Kunden nach höheren Bandbreiten oder höherer Servicequalität ergeben, sollten ebenfalls durch entsprechendes Knowhow abgesichert sein. Es wird davon ausgegangen, dass die Nachfrage nach höheren Bandbreiten ohne grundsätzliche Änderungen in den Netzstrukturen realisiert werden kann (z.B. Austausch von Ports/Karten in den technischen Systemen).

3.1. Umfang der Leistungen

Die nachfolgenden Ausführungen beschreiben den Umfang der anzubietenden Leistungen.

Für die Errichtung der aktiven Netzstrukturen sind die folgenden Leistungen zu erbringen

8 • Freimachen des Geländes • Vorbereitung der Verteiler- und Übertragungsstandorte für die Installation aktiver Technik • Durchführen der Absperr- und Sicherungsmaßnahmen • Einholung aller erforderlichen Genehmigungen • Herrichten der Lager und Arbeitsplätze • Bereitstellung aller notwendigen Geräte, Werkzeuge und Hilfsmittel sowie des erforderlichen Materials • Übernahme aller Kosten einschließlich der Lohn- und Personalkosten Der Bieter sichert im Weiteren zu, dass er die volle Verantwortung für alle durchzuführenden Arbeiten, die technische Zuverlässigkeit der eingesetzten Produkte und Geräte, die Arbeits- und Umweltsicherheit auf den Baustellen und die Zuverlässigkeit der zu erstellenden Anlage trägt. Der Bieter hat zur Bewertung des zeitlichen Ablaufs der Realisierung einen Realisierungsplan mit den einzelnen Phasen und Meilensteinen des Projektes vorzulegen. Zur Bewertung der Zukunftssicherheit der technischen Anlagen und den auf diesen realisierten Kundenservices (Telekommunikationsdiensten) muss die Angebotsindikation eine Konzeption beinhalten, die folgende Inhalte umfasst: • Lebensdauer der technischen Anlagen • Meilensteine für die technische Weiterentwicklung (Updates und Upgrades der Anlagen) • Zeitpunkte für den Ersatz oder den Austausch technischer Anlagen • Entwicklung der technischen Leistungsfähigkeit der Anlagen, insbesondere hinsichtlich der Realisierung von Telekommunikationsdiensten für Sprach-, Daten- und Videoanwendungen • Verfügbarkeit der Anlagen und der Telekommunikationsdienste • Qualität der angebotenen Dienste und der Services (SLA)

Die geforderten Leistungen und die zugehörigen Kosten des Bieters beinhalten: • Planung und Ausbau der für den Netzbetrieb erforderlichen Technik einschließlich der Berücksichtigung modernster Komponenten • Planung, Projektierung und Errichtung aller erforderlichen Komponenten und Strukturen im Netz des Bieters zur Bereitstellung der Dienste zu den angebotenen Dienstemerkmalen (NGA-Breitbandversorgung) und der hierfür erforderlichen Backbone Anbindungen • Bereitstellen der personellen und logistischen Ressourcen für die Leitung des Projekts und Benennung eines Ansprechpartners für den Auftraggeber • Abschluss der entsprechenden Verträge zur Nutzung der Teilnehmeranschlussleitung (TAL) der Telekom oder anderer Anbieter soweit erforderlich sowie weiterer technischer Anlagen Dritter, die für die Bereitstellung der Telekommunikationsdienste erforderlich sind • Beschaffung der erforderlichen Planungsdaten der Telekom oder anderer Anbieter für die Erschließung von Verteilern/KVz sowie weiterer technischer Anlagen und Übergabepunkte Dritter, die für die Realisierung des Projektes relevant sind

9 • Messung und Übergabe von technischen Anlagen entsprechend den technischen und gesetzlichen Vorschriften und Fertigen der erforderlichen Protokolle • Erfüllung der Anforderungen der Regulierungsbehörde (BNetzA) hinsichtlich der Netzerstellung und der Bereitstellung der Telekommunikationsdienste • Gewährleistung der Beibehaltung bestehender oder zugewiesener Ortskennziffern und Rufnummern • Zugang von Wettbewerbern zu den technischen Anlagen im Interesse der Bereitstellung von Diensten und Dienstleistungen durch sie entsprechend den Festlegungen der BNetzA • Technischer Betrieb der Netzes und der Anlagen einschließlich aller erforderlichen Service- und Wartungsleistungen • Gewährleistung der marktüblichen Serviceleistungen gegenüber Kunden • Vorhalten der erforderlichen Ersatzbaugruppen und von Austauschgeräten • Qualifizierte Zusammenarbeit mit Wettbewerbern im Interesse der Bereitstellung qualifizierter Dienste und Dienstleistungen

Berücksichtigung von Forderungen, die sich aus der Richtlinie „Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland“ (Förderrichtlinie) des BMVI vom 22.10.2015 ergeben.

Der Breitbandzweckverband Probstei hat einen Förderantrag zur Unterstützung des Breitbandausbaus gestellt. Hierdurch sind die damit verbundenen Rahmenbedingungen zu beachten, insbesondere, aber nicht ausschließlich. • Rahmenregelung der Bundesrepublik Deutschland zur Unterstützung des Aufbaus einer flächendeckenden Next Generation Access (NGA)- Breitbandversorgung • Einheitliches Materialkonzept • GIS-Nebenbestimmungen Version 3.0 vom 4.Juli 2016 • Vorgaben für die Dimensionierung passiver Infrastruktur im Rahmen des geförderten Breitbandausbaus (soweit relevant) • Merkblatt zur Dokumentation der technischen Anlagen und des Baus im Rahmen der Richtlinie „Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland“

3.2. Versorgung

Der Teilnehmer muss im Angebot alle zu erschließenden Kabelverzweiger (KVz) oder andere Systemtechnikstandorte tabellarisch pro Ort ausweisen und grafisch in geeigneter Weise (GIS/Karte) darstellen. Sofern es technische, administrative, bauliche oder sonstige Restriktionen für die Erschließung der Technikstandorte/KVz gibt, sind diese darzustellen und in ihren Wirkungen für die Versorgung der Teilnehmer mit Breitbanddiensten zu beschreiben.

10 Die geplanten Datenraten für die Breitbanddienste sind insgesamt und getrennt nach Orten und Ortsteilen in folgender Granularität für die angeschlossenen Haushalte darzustellen:

Gewerbe und Geplante Versorgung Gewerbe Index GKZ PLZ Einwohner Adressen Haushalte Gewerbe Haushalte und Haushalte Gemeinde # # # # # ≥50MBit/s ≥100MBit/s 1Gbit/s Gesamt 20.067 8.462 6.514 1.434 7.949 1 01057003 24217 Barsbek 549 208 263 62 325 2 01057006 24217 Bendfeld 204 95 110 29 139 3 01057012 24235 Brodersdorf 416 141 176 39 215 4 01057018 24253 Fahren 130 57 85 19 104 5 01057090 24256 Fargau-Pratjau 736 265 206 41 247 6 01057020 24217 Fiefbergen 574 201 264 67 331 7 01057028 24217 Höhndorf 396 172 181 61 242 8 01057039 24257 Köhn 827 366 241 55 295 9 01057040 24217 Krokau 439 126 199 40 239 10 01057041 24217 Krummbek 409 137 189 44 233 11 01057043 24235 Laboe 4.899 1570 228 38 266 12 01057049 24235 Lutterbek 364 143 160 28 188 13 01057056 24253 Passade 351 132 145 31 176 14 01057060 24253 Prasdorf 453 149 180 38 218 15 01057073 24217 Schönberg 6.072 2513 2.322 487 2.809 16 01057078 24217 Stakendorf 465 189 229 54 283 17 01057079 24235 Stein 784 326 462 113 575 18 01057081 24256 Stoltenberg 306 116 146 39 185 19 01057087 24235 Wendtorf 988 376 292 85 376 20 01057088 24217 Wisch 705 745 437 65 502 Tabelle 3: Geplante Versorgung

Es wird eine Versorgung von mind. 50 Mbit/s erwartet. Die Entscheidungen der BNetzA zur Vectoring-Technologie (HVt-Nahbereiche und außerhalb der Nahbereiche) sind zu berücksichtigen.

Die Teilnehmerentgelte für die Bereitstellung und die Nutzung der Telekommunikationsdienste sind präzise aufzulisten. Sofern Teilnehmerendgeräte (z.B. Router etc.) kostenpflichtig überlassen werden, sind auch diese Preise auszuweisen.

3.3. Anforderungen an den offenen Netzzugang und Dokumentation

3.3.1. Offener Netzzugang

. Gemäß NGA-RR sind die Unternehmen zur Gewährung eines offenen Netzzugangs auf Vorleistungsebene verpflichtet. Die Anbieter werden deshalb aufgefordert, bereits in der jetzigen Angebotsindikation Angaben zur geplanten Art und Weise dieser Verpflichtung (technische Realisierung, Netzneutralität, Vorleistungspreise etc.) zu machen. Es wird darauf hingewiesen, dass nach Festlegung der BNetzA grundsätzlich ein physischer Zugang zu passiven Infrastruktureinrichtungen (Verteiler, Schalteinrichtungen) zu gewähren ist. Die anzubietende Lösung sollte daher grundsätzlich und tatsächlich eine vollständige Bündelung erlauben sowie alle verschiedenen Arten von Netzzugängen bieten, die die Betreiber nach dem Stand der Technik nachfragen können. Sie schließt den Zugang zu Leerrohren, Glasfasern sowie dem Bitstrom-Zugang ausdrücklich ein. Eine Beschränkung auf den Bitstrom-Zugang ist laut BNetzA nur in Ausnahmefällen statthaft. Dies ist im Angebot zu berücksichtigen.

11

3.3.2. Dokumentation

Die geförderten Netzinfrastrukturen sind lt. NGA-RR und den Festlegungen zu dokumentieren. Die Dokumentation muss der BNetzA für Zwecke der Aktualisierung und Pflege des Infrastrukturatlas der Bundesregierung 4 Wochen nach Fertigstellung der Arbeiten zur Verfügung gestellt werden. Auf Anfrage müssen die Eigentümer der Leerrohre den interessierten Netzbetreibern alle notwendigen Informationen für ihre Nutzung durch Dritte zur Verfügung stellen. Die Bieter müssen sich in ihrem Angebot verpflichten, diesen Anforderungen zu genügen und die erforderlichen Mitwirkungsleistungen zu erbringen.

3.3.3. Überwachung der Beihilfen

Bereits jetzt wird auf Folgendes hingewiesen: Die Bieter müssen sich im künftigen Angebot im Rahmen eines Vergabeverfahrens verpflichten, den Anforderungen NGA-RR zum Monitoring (Überwachen) der Förderfälle in sogenannten schwarzen Flecken der Grundversorgung Rechnung zu tragen. Die Bieter verpflichten sich, die entsprechenden Daten soweit möglich zu beschaffen und bereitzustellen, damit eine formale Meldung an das Breitbandbüro des Bundes bzw. die BNetzA möglich ist.

3.3.4. Vermeidung übermäßiger Wettbewerbsvorteile

Hingewiesen wird auch auf Folgendes: Zur Erfüllung der NGA-RR ist ein Mechanismus zur Vermeidung übermäßiger Wettbewerbsvorteile zu vereinbaren, wenn die Beihilfe einen Betrag von 500.000,00€ übersteigt. In diesem Fall ist Vorsorge für eine etwaige Gewinnabschöpfung durch die Vergabestelle zu treffen. Um die für solche Fälle erforderlichen Rückforderungen verabreden zu können, sind im Angebot Kalkulationen vorzulegen, aus denen der projektbezogene Umsatz, Gewinn und die Aufwände für die bezogenen Anschlusszahlen hervorgehen.

12

13