Geschäftsbericht der FDP 2013–2015 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013-2015 VORWORT

LIEBE FREUNDE DER FREIHEIT,

wie lässt sich die Arbeit des Thomas-Dehler- tern der Landesverbände ist es gelungen, Hauses für diesen Bericht zusammenfas- die entsprechenden Informationen auch sen? Von der Menge her ist das einfach: in der Fläche für viele tausend Mitglieder Verdoppelung der Aufgaben bei Halbie- anzubieten. Bei unserem Freiheitskon- rung der Kopfzahl. Denn nach dem Weg- vent haben wir neue Debattenformate fall der FDP-Bundestagsfraktion schauten wie „fi sh bowl“ ausprobiert und haben plötzlich alle Augen auf die Bundesge- mehrfach die Mitglieder in Beratungen schäftsstelle; die aber musste die Zahl der über online-Umfragen eingebunden. Ja, Mitarbeiter fast halbieren, um sich den und ein wenig neue Farbe gehörte auch neuen fi nanziellen Rahmenbedingungen dazu. Die vielen freundlichen Rückmel- anzupassen. dungen zu diesen Maßnahmen lassen Dabei ist es gelungen, nicht nur den Weg- mich hoffen, dass wir uns dem selbst fall von viereinhalb Millionen Euro auf der gesetzten Ziel ein Stück weit angenähert Einnahmeseite zu kompensieren, son- haben. dern zusätzlich auch noch eine Million Große Freude hat die neue Form der Euro Schulden abzubauen. Allen Mitar- Arbeit gemacht: Denn überall war nach beitern, die durch Gehaltsverzicht und mit einer ersten Phase der Trauer über das ihrer umsichtigen und kostenbewussten Ergebnis der letzten Bundestagswahl Arbeitsweise dazu beigetragen haben, wieder Teamgeist zu spüren und der ge- möchte ich dafür herzlich danken! Ohne meinsame Wille, erfolgreich für mehr das wäre es nicht möglich gewesen. Chancen durch mehr Freiheit zu kämp- Wie unterstützt das Thomas-Dehler-Haus fen. Die Mitglieder, die Mitarbeiter, die unseren Bundesvorstand und die Mitglie- Mandatsträger – alle legen sich ins Zeug! der optimal dabei, neues Vertrauen in die Auf dieser Basis hat die enge Koopera- faszinierende politische Idee der Freiheit tion mit den Landesverbänden und die Freien Demokraten zu gewinnen? und Bremen bei der Vorbereitung und Unsere Antwort war, dass wir neue, unge- Durchführung der jeweiligen Bürger- wohnte Wege gehen mussten: empirisch schaftswahlkampagnen großen Spaß ge- basierte Befunde, qualitativ aufgearbei- macht – umso mehr, als dass sich dieser tete Analysen und möglichst konkrete Teamgeist als echtes Erfolgsmodell be- Handlungsalternativen vorschlagen, die wiesen hat. eine gut informierte Debatte über die an- Das alles und noch viel mehr an Infor- stehenden Entscheidungen ermöglichen. mationen fi nden Sie im folgenden Ge- Gemeinsam mit den 102 Leitbildbotschaf- schäftsbericht.

Ihr Marco Buschmann Bundesgeschäftsführer

2 3 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 INHALTSVERZEICHNIS

VORWORT 03 BFA BILDUNG, FORSCHUNG UND TECHNOLOGIE 47

BFA UMWELT, NATURSCHUTZ, BAU UND BUNDESPARTEI UND BUNDESGESCHÄFTSSTELLE 01 06 REAKTORSICHERHEIT 48 03/2013 – 12/2013 07 BFA MEDIEN, INTERNET UND DIGITALE AGENDA 49

12/2013 – 12/2014 08 BFA FAMILIE, SENIOREN, FRAUEN UND JUGEND 51

LEITBILD 16 BFA VERKEHR 52

2015 18 BFA KULTUR 54

BUNDESSATZUNGSAUSSCHUSS 20 BFA KIRCHEN, RELIGIONS- UND

WAHLPRÜFUNGSAUSSCHUSS 21 WELTANSCHAUUNGSGEMEINSCHAFTEN 55

BUNDESSCHIEDSGERICHT 22 BFA SPORT 56

HAUSHALTS- UND FINANZKOMMISSION 23 KOMMISSION FREIHEIT UND ETHIK 58

KOMMUNALPOLITISCHER BEIRAT 23 ARBEITSGRUPPE PARTEIENTWICKLUNG 59

VERANSTALTUNGEN 24

SITZUNGEN DER HAUPTGESCHÄFTSFÜHRER 25 LIBERALES VORFELD LIBERALE INTERNATIONALE 25 03 60 ALDE (PARTEI) 27 BUNDESVERBAND JUNGE LIBERALE 62

ALDE (FRAKTION) 28 BUNDESVERBAND LIBERALER MITTELSTAND 64

FDP LV NET 29 BUNDESVERBAND LIBERALE FRAUEN 65

FDP-BÜRGERFONDS 30 LIBERALE SENIOREN 66

MENTORING-PROGRAMM DER FDP 31 BUNDESVERBAND LIBERALE HOCHSCHULGRUPPEN 67

LIBERALER PARTEISERVICE 32 BUNDESVERBAND LIBERALER KOMMUNALPOLITIKER 70

BUNDESVEREINIGUNG LIBERALE SCHWULE UND LESBEN 71 02 PROGRAMMARBEIT 34 STATISTIK BFA INTERNATIONALE POLITIK 36 04 72

BFA WIRTSCHAFT UND ENERGIE 38 MITGLIEDER 72

BFA FINANZEN, STEUERN UND HAUSHALT 39 GREMIEN DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 74

BFA ERNÄHRUNG UND LANDWIRTSCHAFT 40 MITGLIEDERENTWICKLUNG IM BERICHTSZEITRAUM 76

BFA ARBEIT UND SOZIALES 41 MANDATSTRÄGER DER FREIEN DEMOKRATEN 77

BFA GESUNDHEIT 44 ORGANISATIONSPLAN DER FDP-BUNDESGESCHÄFTSSTELLE 78

BFA JUSTIZ, INNEN, INTEGRATION UND

VERBRAUCHERSCHUTZ 45

4 5 GESCHÄFTSBERICHT 01 DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 BUNDESPARTEI UND BUNDES- GESCHÄFTSSTELLE

3/2013 – 11/2013 12/2013 – 12/2014 1/2015 – 5/2015

Der 64. Ordentliche Bundesparteitag fi ndet am 9. und 10. März 2013 in Berlin statt. Auf der Tagesordnung stehen die Wahlen zu Präsidium und Bundesvorstand. Noch im selben Jahr veran- staltet die FDP einen außerordentlichen Bundesparteitag am 4. und 5. Mai 2013 in Nürnberg. Satzungsänderungsanträge und das Bundestagswahlprogramm stehen hier im Fokus der Beratungen.

In Zusammenarbeit mit der Agentur Reinsclassen und ihren Dienstleistern organisiert die Bundesgeschäftsstelle die Wahl- kampagne zur Bundestagswahl 2013. Sie stellt die Versorgung der Partei mit Werbemitteln sicher und bereitet gemeinsam mit den Landesverbänden große Veranstaltungen vor. Die Geschäfts- stelle unterstützt zudem die Kandidaten und Gliederungen mit Informationen und Handreichungen für den Wahlkampf vor Ort.

Nachdem die FDP bei der Landtagswahl in Niedersachsen im Januar 2013 noch ein Wahlergebnis von 9,9 Prozent erreicht, gehen im September die Landtagswahl in Bayern mit 3,3 Prozent und eine Woche später die Bundestagswahl mit 4,8 Prozent Stimmenanteil verloren. Das Ergebnis von fünf Prozent bei der gleichzeitig stattfi ndenden Landtagswahl in Hessen kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Jahr 2013 eine historische Niederlage und eine Zäsur in der Geschichte der FDP bedeutet. Präsidium und Bundesvorstand treten zum Ende des Jahres zurück. Die FDP-Bundestagsfraktion wird seitdem liquidiert. Thomas-Dehler-Haus

6 7 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 01 BUNDESPARTEI UND BUNDESGESCHÄFTSSTELLE

03/2013 – 12/2013 WER ABER Bundesvorstand 03/2013 bis 12/2013

Im Berichtszeitraum tritt das Präsidium zu 50 Sitzungen zusammen. Das Präsidium tagt in aller Regel alle zwei Wochen MENSCHEN montags im Präsidiumszimmer des Thomas-Dehler-Hauses. Der Bundesvorstand tritt zu 24 Sitzungen zusammen. Dem Bundesvorstand gehören an: FÜR Präsidium Bundesvorstand Florian Rentsch Mieke Senftleben Walter Scheel, Ehrenvorsitzender Dr. Joachim Stamp FREIHEIT Hans-Dietrich Genscher, Ehrenvorsitzender Lasse Becker Dr. Philipp Rösler, Bundesvorsitzender Gregor Beyer , stellv. Bundesvorsitzender Dr. Stefan Birkner BEGEISTERN Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, stellv. Bundesvorsitzende Marco Buschmann Johannes Vogel Holger Zastrow, stellv. Bundesvorsitzender Sylvia Canel Roland Werner , Bundesschatzmeister Rene Domke Dr. Patrick Döring, Generalsekretär Christian Dürr Hartfrid Wolff WILL, DER Jörg-Uwe Hahn, Beisitzer Angela Freimuth , Beisitzer Dr. Heiner Garg Birgit Homburger, Beisitzer Ständige Gäste Rainer Brüderle, Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion Prof. Dr. Hauke Hilz MUSS SICH Alexander Graf Lambsdorff, Vertreter der Europafraktion Dr. Heinrich Kolb Rolf Berndt Dr. Martin Lindner Doris Buchholz Dr. , Vizepräsident des Deutschen Bundestages Michael Link Wolfram Dette Jörg Paschedag, Bundesgeschäftsführer Josephine Dietzsch ZUERST Jörg van Essen, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion Horst Meierhofer Thomas L. Kemmerich Dr. , Vorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit Gesine Meißner Alexander Hahn Walter Eschweiler, Bevollmächtigter des Bundesschatzmeisters Jan Mücke Manuel Höferlin (von 5/2013 bis 12/2013) Detlef Parr EINMAL Gisela Piltz Markus Löning Dr. Ellen Madeker SELBST BEFREIEN. CHRISTIAN LINDNER

8 9 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 01 BUNDESPARTEI UND BUNDESGESCHÄFTSSTELLE

12/2013 – 12/2014

Bundesvorstand 12/2013 bis 5/2015

Dem Bundesvorstand gehören an:

Präsidium Bundesvorstand Dr. Joachim Stamp Linda Teuteberg Walter Scheel, Ehrenvorsitzender Gregor Beyer (09/2014 bis 12/2014) Johannes Vogel Hans-Dietrich Genscher, Ehrenvorsitzender Dr. Stefan Birkner Hartfrid Wolff Sylvia Canel (12/2013 bis 8/2014) Christian Lindner, Bundesvorsitzender Rene Domke Laut § 17 Abs. 1 Wolfgang Kubicki, stellv. Bundesvorsitzender Christian Dürr Uwe Barth, stellv. Bundesvorsitzender Otto Fricke Marie-Agnes Strack-Zimmermann, stellv. Bundesvorsitzende Dr. Heinrich Garg Dr. Hermann Otto Solms, Bundesschatzmeister Alexander Hahn Dr. Philipp Rösler Nicola Beer, Generalsekretärin Gabriele Heise Sabine Leutheusser-Schnarrenberger Michael Theurer, Beisitzer Prof. Dr. Hauke Hilz Dr. Dr. Volker Wissing, Beisitzer Katja Suding, Beisitzerin Manuel Höferlin Ständige Gäste Alexander Graf Lambsdorff, Vertreter der Europafraktion Patrick Kurth Michael Link Rolf Berndt (von 12/2013 bis 12/2014) Christian Dürr, Vorsitzender der Fraktionsvorsitzendenkonferenz Oliver Luksic Axel Graf Bülow (seit 12/2014) Jörg Paschedag, Bundesgeschäftsführer bis Mai 2014 Horst Meierhofer Julia Buschhorn (von 2/2014 bis 2/2015) Marco Buschmann , Bundesgeschäftsführer (von 1/2014 bis 5/2014 als Patrick Meinhardt Wolfram Dette politischer Geschäftsführer, ab 6/2014 als Bundesgeschäftsführer) Gesine Meißner Josephine Dietzsch (von 12/2013 bis 2/2014) Wolfgang Gerhardt , Vorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit Jan Mücke (von 12/2013 bis 6/2014) Albert Duin (seit 5/2014) Walter Eschweiler, Bevollmächtigter des Bundesschatzmeisters Hans-Joachim Otto Konrad Greilich Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué Franka Hitzing (seit 12/2014) Cornelia Pieper Sascha Lucas (seit 2/2015) Gisela Piltz Thomas L. Kemmerich Alexander Pokorny (seit 3/2014) Dr. Andreas Reichel Detlef Parr Florian Rentsch Markus Löning Dr. Dr. Ellen Madeker Daniela Schmitt Steffen Saebisch (seit 12/2014) (seit 5/2014) Mieke Senftleben Holger Zastrow (seit 5/2014) (seit 05/2015)

10 11 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 01 BUNDESPARTEI UND BUNDESGESCHÄFTSSTELLE

2013

3/2013 – 11/2013 12/2013 – 12/2014 1/2015 – 5/2015

DER SINN VON POLITIK IST FREIHEIT. HANNAH ARENDT

Die FDP demonstriert vor dem Brandenburger Tor gegen das schwarz-rote Rentenpaket

Der Außerordentliche Bundesparteitag Mit dem Ausscheiden aus dem Knapp zwei Jahre nach dem Start erhält präsentiert sich das neue Design: Es am 7. und 8. Dezember 2013 in Berlin Deutschen beginnen im meine-freiheit.de ein neues und zeit- ist schlanker und ansprechender. Auch wählt eine neue Parteispitze. Thomas-Dehler-Haus Umstrukturie- gemäßes Gewand. Die liberale Arbeits- technisch sind FDP.de und meine-frei- rungs- und Einsparungsmaßnahmen. plattform geht bereits im Dezember heit.de wieder auf dem neuesten Stand: Auf dem Europaparteitag am 19. Januar Aufgrund befristeter Arbeitsverhält- 2012 online und erfüllt drei Aufgaben: Die Seiten sind nicht nur für den Brow- 2014 in Bonn stellt die FDP die Kandidaten nisse, frühzeitiger Übergänge in den sie ist Intranet, Diskussions- und Ar- ser, sondern auch für mobile Endgeräte zur Europawahl auf und verabschiedet Ruhestand, erfolgreicher Vermittlungs- beitsplattform. Im internen Bereich gibt optimiert. Auch sind die Seiten barriere- das Europawahlprogramm. Auf dem bemühungen in neue Arbeitsverhältnis- es eine umfangreiche Beschlussdaten- frei. 65. Ordentlichen Bundesparteitag am se, einvernehmlicher Aufl ösungen und bank, Vorlagen, Grafi ken und Dokumen- 10. und 11. Mai 2014 in Dresden werden Kündigungen aus betriebsbedingtem te. Gliederungen können ihre Arbeit über Die FDP beweist sich im Jahr 2014 als Satzungsänderungen beraten und ein Anlass wird der Finanzhaushalt entlas- eigene Gruppen organisieren, Anträge außerparlamentarische Opposition. So Wahlaufruf zur Europawahl sowie ein Ar- tet. Die Mitarbeiterzahl reduziert sich erarbeiten, Dokumente ablegen und protestieren am 26. Mai 2014 FDP und beitsprogramm zur „Mitmachpartei FDP“ von 45 auf 23. Termine planen. Junge Liberale unter dem Motto „Enkel- beschlossen. fi tte Rente statt teurer Wahlgeschenke“ Zur Unterstützung der Arbeitsfähigkeit Wie meine-freiheit.de wird auch FDP.de gegen die zeitgleich stattfi ndende Verab- Mit dem Spitzenkandidaten Alexander Graf der verkleinerten Bundesgeschäftsstelle grundlegend überarbeitet und beide schiedung des schwarz-roten Rentenpa- Lambsdorff erreicht die FDP 3,4 Prozent erfolgt die innerparteiliche Kommunika- Seiten stärker miteinander verzahnt – im kets. In einer aufsehenerregenden Aktion und ist mit drei Abgeordneten im Euro- tion noch stärker als bisher auf elek- Sinne des Dialogs mit den Mitgliedern vor dem Brandenburger Tor schmilzt als päischen Parlament vertreten. Mit der tronischem Wege. Die elde erscheint ab und Interessierten. Das Nutzerverhalten Vertreter der Großen Koalition verkleidet Liberalen Fraktion (ALDE) stellen sie die 2014 quartalsweise, überwiegend digital der bisherigen Seiten hat den Ausschlag eine übergroße Eiswand mit der Auf- viertstärkste Fraktion im EP. und in einem verbesserten Look. Eine gegeben: Personen, Programme und schrift Generationenvertrag. Bilder von elde-App wird bereits 2013 eingeführt. Beschlüsse rücken in den Vordergrund dieser Maßnahme schaffen es bis in die Bei den Landtagswahlen in Branden- Die Bundesfachausschüsse organisieren und sind mit maximal zwei Klicks schnel- Tagesschau. burg, Sachsen und Thüringen verpasst ihre Abläufe fast ausschließlich über ler und leichter auffi ndbar. Weniger die FDP die Fünfprozenthürde und ist die liberale Kommunikationsplattform nachgefragte Inhalte werden überarbei- Im Herbst starten die Freien Demo-

nicht mehr in den Landtagen vertreten. meine-freiheit.de. tet oder schlicht entfernt. Gleichermaßen kraten eine Herbstkampagne für ≥

12 13 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 01 BUNDESPARTEI UND BUNDESGESCHÄFTSSTELLE

≥ wirtschaftliche Vernunft, für die das ner sind sich einig, dass fundierte und Thomas-Dehler-Haus „Kampagnenbau- faktenbasierte Aufarbeitung, sorgfältige steine für mehr wirtschaftliche Vernunft“ Strategieentwicklung und partizipative zusammenstellt und eine Faltbroschüre Einbindung der Mitglieder notwendige entwirft. Mit den Ideen kann jedes Mit- Bedingungen für den Wiederaufstieg der glied in seinem persönlichen Umfeld und FDP sind. Allen Beteiligten ist klar, dass jeder Kreisverband aktiv werden, um der ein solcher Prozess Zeit erfordert. Kampagne vor Ort eine Stimme zu ver- Das Präsidium stellt sich dieser Aufgabe leihen. Der Bundesvorstand beschließt in mehreren Workshops im Jahr 2014 zehn Vorschläge für ein Sofortprogramm auch unter Einbindung externen Sach- gegen den drohenden Abschwung. verstandes. Über Online-Maßnahmen bringen sich fast 14.000 Mitglieder mit Die Mitglieder von Präsidium und eigenen Beiträgen in die Strategieent- Bundesvorstand halten regelmäßig wicklung ein. Kontakt zu Verbänden, Unternehmen und Netzwerken. Etabliert hat sich das Auf der Kreisvorsitzendenkonferenz politische Frühstück mit Vertretern von in Erfurt am 23. Februar 2014 legt die Auf einem Freiheitskonvent diskutierten rund 250 Mitglieder konkrete politische Forderungen. Verbänden, zu dem die FDP nach der politische Führung den über 100 Teilneh- Europawahl, nach dem Wahlausgang mern erstes Datenmaterial zu Aufgaben, in Griechenland und nach der Wahl in Profi l und Kompetenzwerten der FDP dar. Hamburg ins Thomas-Dehler-Haus Der Bundesvorstand berät in einer Mitglieder teil. Insgesamt beteiligen sich für mehr Chancen durch mehr Freiheit ankommen durch eigene Leistung, Selbst- eingeladen hat. Seit Oktober 2013 bietet Klausurtagung am 6. und 7. Juli 2014 die über 15.000 Mitglieder. einsetzt. Klare Fortschrittsorientierung, bestimmung in allen Lebenslagen, Freiheit das Netzwerk 2017 vielen ehemaligen Zwischenergebnisse und billigt einen dar- kompromissloser Einsatz für größtmög- und Menschenrechte weltweit, Politik, die Mitarbeitern und Abgeordneten der auf basierenden Leitbildentwurf des Prä- Auf einem Freiheitskonvent am 30. No- liche Selbstbestimmung und verantwor- rechnen kann, sowie einen unkomplizier- Bundestagsfraktion, aus den Ministeri- sidiums. Dieser wird bis Ende des Jahres vember diskutieren rund 250 Mitglieder mit tungsvolle Spielregeln statt punktgenauer ten Staat zu entwickeln. en und anderen Institutionen einen Ort 2014 in über 300 Veranstaltungen und ei- Experten und dem Präsidium in fünf Werk- Gängelung des täglichen Lebens sind die zum Austausch – bereits zu fünf Treffen ner Online-Werkstatt von den Mitgliedern stätten konkrete politische Forderungen, Fixpunkte für die Arbeit der FDP. Zentrale Präsidium und Bundesvorstand sind sich haben Generalsekretärin und Bundes- diskutiert. Mehr als 100 Leitbildbotschaf- die sich aus dem Leitbildentwurf ergeben. Säulen für die FDP sind liberaler Rechts- einig, dass die inhaltliche Profi lschärfung geschäftsführer eingeladen. ter aus den Landesverbänden, die das staat und Soziale Marktwirtschaft. und transparente Neuausrichtung der TDH geschult hat, stellen den Mitgliedern Präsidium und Bundesvorstand beraten in FDP auch nach außen intuitiv erkenn- Die wichtigste Aufgabe der Freien De- den Entwurf vor und dokumentieren die mehreren Sitzungen über die Rückmeldun- Die Konkretisierung des Leitbildes erfolgt bar durch einen werblichen Neuauftritt mokraten im Berichtszeitraum ist der Debattenergebnisse. Die Veranstaltungen gen aus den Leitbildveranstaltungen und mit den Mitgliedern gemeinsam bis zum dokumentiert werden muss. Die FDP Strategieprozess. Die neu gewählten sind durchweg gut besucht. Alleine an beschließen einen entsprechend überar- Bundesparteitag vom 15. bis 17. Mai 2015 entscheidet sich zur Umsetzung dieser Führungsgremien unter der Leitung des den Strategieforen in Bonn, Ulm, Magde- beiteten Entwurf. Wesentliche Ergebnis- insbesondere mit dem Ziel, Konzepte für Aufgabe für die Berliner Werbeagentur Bundesvorsitzenden Christian Lind- burg und Bremen nehmen mehr als 1.200 se sind: Die FDP ist die Partei, die sich die weltbeste Bildung für jeden, das Vor- HEIMAT.

14 15 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 01 BUNDESPARTEI UND BUNDESGESCHÄFTSSTELLE

Was macht die FDP in ihrem Kern aus? Dieser und anderen Fragen ist die Partei nachgegangen. Entstanden ist das Leitbild der Freien Demokraten

16 17 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 01 BUNDESPARTEI UND BUNDESGESCHÄFTSSTELLE

2015

Werbemittel in der neuen Linie ste- Bremen. 3/2013 – 11/2013 12/2013 – 12/2014 1/2015 – 5/2015 hen im Werbemittelshop der Freien Bereits im Dezember 2013 gestaltet die Demokraten für die Untergliederungen Bundespartei den traditionellen Jour- zur Verfügung: Broschüren mit der nalisten-Advent als Hamburgabend. Die Rede von Christian Lindner, Plakate Spitzenkandidatin Katja Suding stellt ein und Flyer für die Mitgliedergewinnung, provokantes erstes Motiv vor: „Unser Auf der Dreikönigskundgebung in der Stuttgarter Staatsoper am 6. Januar 2015 Briefbögen, Aufnahmeanträge, Visiten- Mann für Hamburg“ sorgt für Gesprächs- stellt Christian Lindner den neuen Auftritt der FDP vor.

Im Mittelpunkt dieses Auftritts steht:

» Wir wollen unseren zentralen Wert der Freiheit nicht » Wir sind auch weiterhin blau-gelb, aber künftig hinter einer Abkürzung verstecken, sondern klar sagen, bunter. Die FDP unterstreicht damit, dass sie für wofür wir stehen. Vielfalt, Wettbewerb und Individualität steht.

» Wir wollen als engagierte Individuen nicht in einer » Wir wollen uns für Menschen einsetzen, die jeden Tag anonymen Organisation aufgehen, sondern den Menschen 100 Prozent geben. Und deshalb treten wir mit die Freien Demokraten zeigen und so ein individuelles 100 Prozent Blau, Gelb und Magenta in der CMYK-Farbskala Bekenntnis für das abgeben, wofür wir uns einsetzen. als Kern unseres neuen Farbklimas an.

» Wir sind nicht abgeschliffen, sondern haben Charakter – und notfalls ecken wir damit eben auch an.

Kurz: Mit dem neuen Auftritt sagen wir, wer wir sind und wofür wir stehen. Aktionstag der FDP Bremen mit bundesweiter Unterstützung

WIR SIND FREIE DEMOKRATEN – FDP! karten und mehr können dort bestellt stoff und ein gewaltiges Medienecho. werden. Auf einen Zwischenruf von Volker Mün- chow (SPD) in einer Debatte im nord- Bei den Wahlen zur Hamburger Bürger- rhein-westfälischen Landtag verteidigt schaft erproben die Freien Demokraten Christian Lindner mit einem Wutausbruch erstmalig ihre neue Strategie und ihren den Unternehmergeist. Das Video der neuen werblichen Auftritt in einem Wahl- Rede sorgt für Aufsehen im Internet. Der kampf. Die Hamburger Freien Demokra- Bundesvorstand legt Ideen für eine neue ten erreichen 7,4 Prozent der Wähler- Gründerkultur in Deutschland vor. stimmen und legen damit um 30.000 auf fast 260.000 Stimmen zu. In Bremen Über die Einführung einer befristeten erreicht die FDP am 10. Mai 2015 6,8 Sonderumlage der Gliederungen zur Prozent der Wählerstimmen. Finanzierung einer einheitlichen Wahl- kampfführung bis zum Beginn des Die Bürgerschaftswahlen in Hamburg Bundestagswahlkampfes 2017 informie- und in Bremen sind Projekte der Gesamt- ren und diskutieren Christian Lindner und partei. Das TDH unterstützt mit eigenen Dr. Hermann Otto Solms in einer Reihe Mitarbeitern und Dienstleistern die Durch- von Informationsveranstaltungen zur führung des Wahlkampfes. Freie Demo- Sonderumlage mit den Delegierten, Kreis- kraten aus allen Bundesländern reisen zu vorsitzenden und Kreisschatzmeistern der Aktionstagen nach Hamburg und Bremen. Partei. Die Bundestagswahl wird nicht aus Auf der Dreikönigskundgebung in der Stuttgarter Staatsoper am 6. Januar 2015 Mit einer zentralen Aktion und einer dieser Sonderumlage, sondern durch die Flyerverteilaktion unterstützt die gesamte Bundespartei selbst fi nanziert. Partei die Wahlkämpfe in Hamburg und

18 19 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 01 BUNDESPARTEI UND BUNDESGESCHÄFTSSTELLE

b. Aktivitäten der Bundespartei und der Bundes Bundessatzungsausschuss Wahlprüfungsausschuss

Vorsitz: Thomas Taeglichsbeck Vorsitz: Corinna Werwigk-Hertneck

Der Bundessatzungsausschuss hat die Mitglieder des Bundessatzungsausschuss Der Wahlprüfungsausschuss prüft gemäß § 12 Absatz 3 der Bundessatzung die Ord- Aufgabe, den Bundesvorstand, das Bun- nungsmäßigkeit der Einberufung des Bundesparteitages. Weiter prüft er vor Beginn des desschiedsgericht, die Landesvorstände, Parteitages die Zahl und Stimmberechtigung der Delegierten der Landesverbände anhand die Landesschiedsgerichte und die Lan- der Protokolle über die Wahlen der Delegierten und der geprüften Unterlagen über die dessatzungsausschüsse bei Rechtsfragen Thomas Taeglichsbeck, Vorsitzender Mitgliederzahlen. zu beraten, insbesondere wie Bestim- Bodo Chemnitz, Stellvertreter mungen der Bundes- oder Landessatzung Der Wahlprüfungsausschuss hat diese Prüfung vor dem 64. Ordentlichen Bundesparteitag auszulegen oder ob Landessatzungsrege- in Berlin, dem a. o. Bundesparteitag in Nürnberg, dem a.o. Bundesparteitag in Berlin, dem lungen mit der Bundessatzung vereinbar Europaparteitag in Bonn sowie dem 65. Ordentlichen Bundesparteitag in Dresden vorge- sind. Mitglieder Vertreter nommen und keine Beanstandungen festgestellt.

In diesem Zusammenhang begleitete der Bundessatzungsausschuss intensiv die Ar- beit der AG Parteientwicklung und wirkte Andreas Knapp Prof. Dr. Christian Ludwig Stangl maßgeblich bei der Fassung der Ände- rungsvorschläge zum Mitgliederentscheid Dr. Michael Ruoff Heinz-Jürgen Schmidt Mitglieder des Wahlprüfungsausschusses mit. Außerdem hatte er sich u. a. mit der Thomas Ruska Norbert Gutheins Verlegung des ordentlichen Bundespar- teitages zu befassen, die als zulässig Rolf Hermann Löhr Benjamin Schwanke angesehen wurde, sowie mit der Frage, Corinna Werwigk-Hertneck, Vorsitzende wer für Änderungsanträge zu Satzungsän- Dr. Arvid Siebert Roland Kirchner derungsanträgen antragsberechtigt ist. Bodo Chemnitz, Mitglied Joachim Helm Werner Schork Schließlich stellte der Bundessatzungs- Ernst Eggers, Mitglied ausschuss fest, dass bei einem vorzeitigen Hans-Otto Kneip Patrick Arora Rücktritt eines Vorstandes dessen Entlas- Gregor Beyer, Mitglied tung keine rechtliche Vorbedingung für die Joachim Heilborn Christoph Dammermann Thomas Hahn, Mitglied satzungsgemäße Neu- oder Nachwahl des Torsten Könker Richard Patzke Vorstandes ist. Weitere Themen waren die Miriam Gruß, Stellvertretendes Mitglied Dauer der Amtszeit von Delegierten sowie Helmut von Richter Ulf Huppert Kandidaturen von FDP-Mitgliedern auf Roland Eibold, Stellvertretendes Mitglied Listen kommunaler Wählervereinigungen. Carsten Biesok Martin Treeck Gabriele Molitor, Stellvertretendes Mitglied Zu den regelmäßig wiederkehrenden Michael Reichelt Detlef Zschiegner Aufgaben des Bundessatzungsausschus- Friedrich Ohnesorge, Stellvertretendes Mitglied ses gehört die Stellungnahme zu Anträgen Wilfred Knop auf Änderung der Bundessatzung und die Michael Reichelt, Stellvertretendes Mitglied Begründung seines Votums im Bundes- Paul Gellner vorstand und auf dem Bundesparteitag.

20 21 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 01 BUNDESPARTEI UND BUNDESGESCHÄFTSSTELLE

eschäftsstelle Bundesschiedsgericht Haushalts- und Finanzkommission

Präsidentin: Mechthild Dyckmans Gegenstand der Beschwerden waren Vorsitz: Dr. Hermann Otto Solms u. a. Anfechtungen von Wahlen und Beschlüssen, Parteiordnungsverfahren, Beim Bundesschiedsgericht kam es im Mitglieder des Bundesschiedsgericht die Auslegung von Beschlüssen betref- Gemäß § 2 der Finanz- und Beitragsordnung des Bundesverban- Berichtszeitraum zum Stabwechsel: fend Überweisungen von Finanzmitteln des wählt der Bundesvorstand für die Dauer seiner Amtszeit eine Nach 40-jähriger Mitgliedschaft in dem innerhalb der Partei sowie Streitigkeiten Haushalts- und Finanzkommission. Sie besteht aus mindestens Gremium – davon 15 Jahre als Präsident zwischen Gliederungen um die Beitrags- fünf und höchstens elf Mitgliedern. Der Bundesschatzmeister ist – schied Dr. Peter Lindemann zum 31. Mechthild Dyckmans, Präsidentin hoheit. Wegen der unterbliebenen Mitglied kraft Amtes und zugleich Vorsitzender dieser Kommission. Dezember 2013 aus dem Amt. Gleiches Neuwahl eines Landesschiedsgerichts Die Kommission tagte unter dem Vorsitz des Bundesschatzmeisters Hermann Freese, Stellvertreter gilt für Dr. Gerhard Wolf, der seit 1998 war ferner in vier Verfahren ein zustän- Dr. Hermann Otto Solms am 10. Februar 2014 und 19. Januar 2015. Mitglied des obersten Parteigerichts der diges Gericht zu bestimmen und mit der Gegenstand der Beratungen waren die fi nanziellen Auswirkungen FDP war, elf Jahre als Stellvertreter des weiteren Bearbeitung und Entscheidung der Bundestagswahl 2013 mit Blick auf die staatliche Parteienfi - Präsidenten. Nachfolgerin im Präsiden- Mitglieder zu beauftragen. nanzierung, der Haushaltsvollzug bzw. die Haushaltsentwicklung tenamt ist seit 1. Januar 2014 Mechthild 2014 sowie die mittelfristige Finanzplanung 2015–2017. Dyckmans. Zudem oblag dem Bundesschiedsgericht in 18 Fällen die Entscheidung über die Mitglieder der vom Bundesvorstand gewählten Kommission in der Das Bundesschiedsgericht ist u. a. Wolf-Dieter Keller, Beisitzer Ablehnung von Schiedsrichtern eines Berichtsperiode waren Rainer Brüderle, Otto Fricke, Dr. Klaus von zuständig für Beschwerden gegen Ent- Landesschiedsgerichts wegen Besorgnis Lindeiner, Michael Link, Jan Mücke, Dirk Pfeil und Marion Vogdt. scheidungen der Landesschiedsgerichte, Bernhard Nüsch, Beisitzer der Befangenheit, weil an dem zuständi- die Anfechtung von Wahlen durch Organe gen Landesschiedsgericht keine ord- Joachim Moritz, Beisitzer der Bundespartei oder Streitigkeiten der nungsgemäße Besetzung mehr möglich Bundespartei mit einzelnen Mitgliedern. war. Dr. Bernd Martin Groh, stellvertretende Beisitzer Seine Tätigkeit beruht auf § 14 Abs. 1 Parteiengesetz, nach dem zur Schlich- Hinrich Budelmann, stellvertretende Beisitzer Kommunalpolitischer Beirat tung und Entscheidung von Streitigkeiten der Partei oder eines Gebietsverbandes Michael Reichelt, stellvertretende Beisitzer mit einzelnen Mitgliedern und Streitigkei- ten über Auslegung und Anwendung der Helmut Seipel, stellvertretende Beisitzer Der Bundesvorstand und der Kommunalpolitische Beirat der VLK Satzung Schiedsgerichte zu bilden sind. tagten mehrfach in Berlin, Bonn, Erfurt, Dresden und Potsdam. Rolf Hermann Löhr, stellvertretende Beisitzer Dabei befassten sich beide Gremien mit den elf Kommunalwah- Im Berichtszeitraum hatte das Bundes- len im Jahr 2014, der Entwicklung der Landesvereinigungen, der Dr. Rudolph Brosig, stellvertretende Beisitzer schiedsgericht über 15 Beschwerden zu Optimierung der Arbeit der VLK auf Bundesebene und anderen entscheiden. Acht Verfahren konnten bis aktuellen Fragen. Am 12. April 2014 fand im Thomas-Dehler-Haus zum Zeitpunkt der Erstellung des Be- Die Amtszeit des auf dem a.o. Bundesparteitag am 4./5. Mai 2013 gewählten Bundes- ein kommunalpolitischer Kongress zur Begleitung der Kommunal- richts (April 2015) abgeschlossen werden, schiedsgerichts endet am 31. Dezember 2017. wahlen statt. sieben Verfahren sind noch anhängig. Sechs Beschwerdeverfahren kamen aus dem Landesverband Nordrhein-West- falen, fünf Verfahren aus dem Landes- verband Niedersachsen, drei aus dem Landesverband Berlin und ein Verfahren aus dem Landesverband Bayern.

22 23 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 01 BUNDESPARTEI UND BUNDESGESCHÄFTSSTELLE

Veranstaltungen Sitzung der Hauptgeschäftsführer

Die Hauptgeschäftsführer der Landesverbände tagen unter der Leitung des Bundesgeschäftsführers regelmäßig gemeinsam mit den Jungen Liberalen und den externen Dienstleistern. In der Regel trifft sich die Runde bis zu vier Mal im Jahr. Schwer- Im Berichtszeitraum fanden neben den Bundesparteitagen folgende größere Veranstaltungen der Bundespartei statt: punkte der Sitzungen sind die Vorbereitung, Abstimmung und Nachbereitung zu den Wahlkämpfen, der allgemeine Informationsaustausch, aber auch die Fortbildung, so etwa durch eine Schulung zum Thema Bildrechte.

» 1. Mai 2013 » 28. September 2014 Tag der Arbeit und FDP-Neumitgliedertreffen in Berlin Strategiekonferenz mit den Kreisvorsitzenden in Berlin

» 9. September bis 20. September 2013 » 25./26. Oktober 2014 Zwanzig Zentrale Großveranstaltungen zur Bundestagswahl Strategieforen in Bonn, Ulm Liberale Internationale

» 6. Januar 2014 » 1./2. November 2014 Dreikönigstreffen in Stuttgart Strategieforen in Bremen und Magdeburg

» 23. Februar 2014 » 4. November 2014 Der politische Liberalismus lebt nicht nur, sondern seine Botschaft von Freiheit und Ver- antwortung, von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Chancengerechtigkeit entfaltet welt- Kreisvorsitzendenkonferenz in Erfurt Werkstattgespräch „Innovationen im Gesundheitsbereich: weit große Attraktivität. Denn nicht anders ist das stetige Wachstum der liberalen Welt- Mehr Chancen ermöglichen“ im TDH » 5. März 2014 familie zu verstehen. Liberale Internationale, der von deutscher Seite neben der FDP die Deutsche Gruppe der LI (DGLI) und die Friedrich-Naumann-Stiftung FÜR DIE FREIHEIT Politischer Aschermittwoch in Dingolfi ng » 30. November 2014 (FNF) angehören, vereinigt unter ihrem Dach mittlerweile mehr als 100 Mitglieder und Freiheitskonvent im TDH Partnerorganisationen – Tendenz weiter steigend. Dabei ist besonders das starke Wachs- » 12. April 2014 tum in Afrika, Asien und Lateinamerika hervorzuheben, das den seit der Gründung der LI Kommunalpolitische Konferenz in Berlin 8. Dezember 2014 » im Jahr 1947 bis anhin vorherrschenden Eurozentrismus der Organisation abschwächt. Hamburg-Abend im TDH Ausdruck dieser Multipolarität ist auch die von deutschen Liberalen angestoßene Wahl » 24. März 2014 der südafrikanischen Oppositionsführerin und Premierministerin der wichtigen Provinz Diskussionsveranstaltung 6. Januar 2015 » Westkap, Helen Zille, die als Deputy President auf dem letzten Rotterdamer LI-Kongress „Europa: Raum digitaler Selbstbehauptung?“ im TDH Dreikönigstreffen in Stuttgart in das Präsidium gewählt wurde. Nach den internen Gepfl ogenheiten wird die Vorsitzende der Democratic Alliance – als erste Nicht-Europäerin – damit die nächste LI-Präsidentin, » 1. Mai 2014 » 15. Februar 2015 die im Übrigen als Großnichte des Berliner Milieumalers Heinrich Zille eine starke persön- FDP-Neumitgliedertreffen in Berlin Wahlabend zur Bürgerschaftswahl Hamburg im TDH liche Beziehung zu Deutschland hat.

» 23. Mai 2014 » 18. Februar 2015 Nach drei Amtsperioden erfolgte auf dem 59. LI-Kongress am 24./27. April 2014 in Rot- Demonstration gegen das Rentenpaket vor dem Brandenburger Tor Politischer Aschermittwoch in Dingolfi ng terdam der Stabwechsel in der Präsidentschaft von unserem holländischen Freund Hans van Baalen VVD/MdEP zu dem früheren andorranischen Außenminister Dr. Juli Minoves » 31. August 2014 » 28. Februar 2015 in Magdeburg, 14. März 2015 in Bremen, Triquell, der in den Mittelpunkt seiner Amtstätigkeit die vertiefte Diskussion über Stellung Wahlabend zur Landtagswahl Sachsen im TDH 22. März 2015 in Ulm, 28. März 2015 in Berlin, und politische Herausforderungen des Liberalismus im 21. Jahrhundert stellt. Dem dient 18. April 2015 in Gießen, 18. April 2015 in Siegburg eine bereits in diesem Frühjahr begonnene Konferenzserie, deren Ergebnisse die Dis- » 14. September 2014 Informationsveranstaltungen zur Sonderumlage kussionen auf dem nächsten LI-Kongress Ende Oktober in Mexico City beherrschen wird Wahlabend zu den Landtagswahlen in und die 70 Jahre nach dem Oxforder Manifest 2017 zu einer neuen Grundsatzerklärung Thüringen und Brandenburg im TDH » 10. Mai 2015 der Liberale Internationale führen soll. Als Reverenz gegenüber den Niederlanden als einer Nation von Freihändlern und zugleich dem Genius loci der bedeutenden Hafenstadt Wahlabend zur Bürgerschaftswahl Bremen im TDH gerecht werdend, beschäftigten sich die Delegierten dort vor allem mit den Möglichkeiten

zur Verbesserung des Welthandels und den daraus erwachsenden wirtschaftlichen ≥

24 25 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 01 BUNDESPARTEI UND BUNDESGESCHÄFTSSTELLE

ALDE (Partei)

≥ Chancen sowie mit der globalen Kernfrage, wie aus liberaler Sicht ein neuer weltweiter Die Liberalen sind in der europäischen Politik weiterhin ein nicht zu unterschätzender Klimaordnungsrahmen beschaffen sein sollte. Faktor – trotz des für sie sehr durchwachsenen und enttäuschenden Ausgangs der Eu- ropawahlen am 25. Mai 2014: Sie stellen in der Europäischen Union (EU) eine Reihe der Regierungschefs, darunter alle Premierminister der zu den EU-Gründungsmitgliedern zählenden Benelux-Staaten; dadurch fi nden liberale Anliegen im Kreis der Staats- und Re- gierungschefs Gehör. Innerhalb der am 1. November 2014 angetretenen neuen Kommissi- on, dem „Motor der Europäischen Union“, führen fünf aus der liberalen Familie kommende Kommissare wichtige und für die Kommissionspolitik einfl ussreiche Portfolios (z. B. die Geschäftsbereiche Handel und Wettbewerb).

Allerdings konnte das Ende November 2013 in London verabschiedete, mit nur acht Seiten konzise, reformorientierte Europawahlprogramm unter dem Motto „A Europe that works“ die Erwartungen nicht erfüllen, die die Liberalen bei der Wahlauseinandersetzung darauf gesetzt hatten: Ihr Ansatz für ein „besseres Europa“, das sich für eine marktwirtschaftli- che, transparente, bürgernahe und innovative Union ausspricht, die durch eine gemein- same Außen- und Sicherheitspolitik ihrer Verantwortung in der Welt gerecht wird, verfi ng bei dem durch die Währungsturbulenzen verstärkten Euro(pa)skeptizismus nicht in dem erhofften Maß. Auch drangen die als Doppelspitze auf dem ALDE-Wahlkonvent am 1. Feb- ruar 2014 in Brüssel bestimmten beiden Spitzenkandidaten Olli Rehn und Guy Verhofstadt Hans van Baalen, Präsident der Liberal International (LI), auf dem 59. LI-Kongress in Rotterdam in dem medialen Hype zwischen den beiden Konkurrenten aus den „großen Volkspartei- en“, Jean-Claude Juncker und , nicht hinreichend durch. Das Ergebnis ist bekannt: Durch den Absturz in der Wählergunst in Deutschland, Großbritannien (wo AL- DE-Parteipräsident Sir Graham Watson trotz des landesweit besten Stimmenergebnisses für die Liberalen knapp den Wiedereinzug ins EP verpasste) und Italien sowie durch den Wechsel der rumänischen PNL von der ALDE-Partei zur Europäischen Volkspartei fi el die Zwischen den LI-Kongressen in Abidjan und Rotterdam tagte das Exekutivkomitee nur ALDE-Fraktion im neuen Europäischen Parlament hinter die Europäischen Konservativen einmal in der alten guatemaltekischen Hauptstadt Antigua, der vormaligen Hauptstadt der und Reformisten auf den undankbaren vierten Rang zurück. Umso bemerkenswerter ist spanischen Kolonien in Zentralamerika, das heute wegen seiner einzigartigen barocken daher, dass es trotz dieser schwierigen Ausgangslage der ALDE gelang, durch strategisch Kolonialarchitektur zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Im Zentrum der Verhandlungen geschicktes Handeln weiter zu den wesentlichen Playern im EP zu gehören, der eine wich- standen dort im Herbst 2013 mit „Bekämpfung des Terrorismus und des organisierten tige Rolle bei der Mehrheitsbildung zukommt. Verbrechens“ und „Neue Initiativen im Krieg gegen Drogen“ zwei eminent wichtige The- men der nationalen inneren Sicherheit in einer globalisierten Welt sowie menschenrecht- Ganz im Sinne des eigenen Anspruchs, die Zukunft Europas maßgeblich mitgestalten zu liche Fragen. In diesem Zusammenhang darf nicht unerwähnt bleiben, dass der frühere wollen, richtete der letzte ALDE-Kongress in Lissabon den Blick nach vorn, fokussierte FDP-Bundesabgeordnete und Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus sich auf die politische Situation nach der Europawahl und die Agenda der kommenden Löning, den Vorsitz des hochangesehenen LI Human Rights Committee übernommen hat, fünf Jahre. Er diskutierte in verschiedenen Workshops und im Plenum sehr intensiv neue das als einzige vergleichbare parteipolitische Organisation die Anerkennung der Vereinten Wege, unsere gemeinsamen liberalen Vorstellungen, Ideen und Werte – jenseits unter- Nationen hat. Im Berichtszeitraum ging im Jahr 2013 der Prize for Freedom der LI an den schiedlicher Herangehensweisen und ideologischer Nuancen – im politischen Diskurs des ehemaligen freisinnigen Schweizer Ständerat und Abgeordneten im Europarat Dick Marty 21. Jahrhunderts Nachbeachtung zu verschaffen. Diese Fragen werden neben aktuellen für seine beharrliche Untersuchung der geheimen CIA-Gefängnisse in der Europäischen Herausforderungen wie dem fortdauernden Konfl ikt mit Russland wegen seiner völker- Union; in 2014 wurde auf Vorschlag der DGLI die somalische Menschenrechtsaktivistin rechtswidrigen Interventionen in der Ukraine, der ungelösten Finanzkrise in Griechenland, Waris Dirie für ihren Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung ausgezeichnet, für der drängenden Flüchtlingsproblematik und den kriegerischen Auseinandersetzungen die bei der Preisübergabe am 29. Januar 2015 im britischen Oberhaus die ehemalige im Nahen Osten auch im Zentrum des bevorstehenden ALDE-Rats am 8./9. Mai in Oslo menschenrechtspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, , die stehen, wenn in ihm über die Zukunftsaussichten eines liberalen Europas gerade nach den Laudatio hielt. Parlamentswahlen in Finnland und Großbritannien debattiert wird.

Beschlossene Resolutionen können unter Beschlossene Resolutionen können unter www.liberal-international.org abgerufen werden. www.aldeparty.eu abgerufen werden.

26 27 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 01 BUNDESPARTEI UND BUNDESGESCHÄFTSSTELLE

ALDE (Fraktion) FDP LV Net

Vorsitz der deutschen Gruppe: Alexander Graf Lambsdorff Vorsitz: Manuel Höferlin

Der FDP LV Net wurde im Jahr 2000 aufgrund eines Beschlusses des Bundesparteitages gegründet. Er ist als „Internet-Landesverband“ für diejenigen ein Zugang zu den Freien Demokraten, die sich im Ausland aufhalten oder nicht örtlich gebunden sind und dennoch an der Willensbildung der Partei mitwirken wollen. Neben bundesunmittelbaren Mitglie- dern und Mitgliedern im Ausland engagieren sich Mitglieder im Internet-Landesverband, die sich aufgrund von Familienphase, berufl icher Mobilität, ungewöhnlichen Arbeitszeiten oder anderen persönlichen Gründen orts- und zeitunabhängig an der Parteiarbeit beteili- gen wollen und es sonst nicht könnten.

Die Mitgliederzahl des FDP LV Net liegt bei etwa 600. Vorsitzender ist seit 2010 Manuel Höferlin. Weitere Vorstandsmitglieder sind Gregor von Rosen und Matthias Steppuhn als Stellvertreter, Ralf van Doorn als Datenschatzmeister und John Endres als Schatzmeister.

Seit Mitte 2010 ist der Verband in der Lage, konventionelle Parteitage vollständig digital im Netz abzubilden und die eigenen Versammlungen exakt in dieser Form abzuhalten. Dies geschieht einmal im Jahr, der Parteitag dauert etwa 14 Tage. Anträge werden nacheinan- Die Delegierten der FDP im Europaparlament: Alexander Graf Lambsdorff, Gesine Meißner und Michael Theurer (von links) der in erster, zweiter und dritter Lesung behandelt. Über die Anträge kann mithilfe eines Tools geheim abgestimmt werden, auch Geschäftsordnungsanträge sind möglich. Bei der Wahl des Vorstands fi ndet zwingend eine geheime Abstimmung statt. Seit dem 63. Bun- desparteitag der FDP im April 2012 in Karlsruhe hat der LV Net Antragsrecht zu Bundes- parteitagen, außerdem haben die Mitglieder des Vorstands jetzt dort Rederecht. Die Fraktion „Allianz der Liberalen und legation für die Beziehungen zu Australien hat der Kommission nicht zugestimmt. Demokraten für Europa“ (ALDE) ist mit und Neuseeland und Co-Berichterstatter Auch wenn die Brüsseler Behörde jetzt Mit Anträgen zu ACTA und dem Urheberrecht, aber auch zum Europäischen Stabilitätsme- aktuell 68 Mitgliedern viertstärkste Kraft im Sonderausschuss zur Aufarbeitung der besser aufgestellt ist und fünf Liberale chanismus, zur Ganztagsbetreuung und zur Kranken- und Rentenversicherung hat sich im Europäischen Parlament. Die Frak- Steueraffäre „Luxleaks“. Außerdem ist er wichtige Ressorts bekommen haben – auf der FDP LV Net auf seinen letzten Parteitagen mit einer breit gefächerten Programmatik tion hat bei der letzten Europawahl vor Obmann der Fraktion für den Haushalts- dem zentralen Feld der Wirtschafts- und befasst. Im ständigen Forum des FDP LV Net debattieren Liberale im In- und Ausland über allem in den bevölkerungsreichen Staaten kontrollausschuss. Gesine Meißner ist Finanzpolitik stimmte die Ausrichtung der aktuelle politische Entwicklungen. Die Beschlüsse sind auf der Website des Verbandes der EU, wie Großbritannien, Italien und Obfrau der Fraktion im Verkehrsausschuss neuen Kommission nicht. Chancen statt unter lvnet.fdp.de zu fi nden. Deutschland Verluste hinnehmen müssen. und Vizepräsidentin der Europäischen Schulden – das war unsere Forderung im Gleichzeitig ist es aber gelungen, neue Liberalen Frauen. Alexander Graf Lambs- Wahlkampf, dieser Leitidee bleibt die FDP Neue Medien für mehr Bürgerbeteiligung zu nutzen kann kein Selbstzweck sein, sondern Parteien in die Fraktion aufzunehmen, da- dorff amtiert seit 2014 als Vizepräsident treu. Die FDP im EP wird sich in dieser eine Möglichkeit, es den Menschen zu erleichtern, sich mit ihren Ideen einzubringen und runter Mitglieder aus der Tschechischen des Europäischen Parlaments. In seiner Legislaturperiode deshalb auf unsere dadurch die Chance zu erhalten, demokratische Entscheidungen zu beeinfl ussen. Der FDP Republik, Spanien und Österreich. Funktion als Vizepräsident ist er zustän- Kernanliegen konzentrieren: für mehr LV Net als virtueller Verband ist ein Praxisbeispiel für E-Demokratie. dig für Demokratie und Menschenrechte Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit, für Die Delegation der FDP besteht aus drei sowie die Beziehung zu den Unterneh- Freihandel und einen starken Mittelstand, Derzeit wird die Plattform des LV Net in meine-freiheit.de komplett neu gestaltet, damit Abgeordneten unter dem Vorsitz von mensverbänden. für die Verteidigung der Bürgerrechte, für die Arbeit wieder zeitgemäß stattfi nden kann. Die vielfältigen Werkzeuge dieser Plattform Alexander Graf Lambsdorff. Deutsche Offenheit und Toleranz. werden noch intensivere Diskussionen und programmatische Arbeit ermöglichen. Liberale haben auch in dieser Legislatur- Der Beginn der Legislaturperiode war periode wichtige Aufgaben übernommen: vor allem von der Neuwahl der Europä- Michael Theurer ist Vorsitzender der De- ischen Kommission geprägt. Die FDP

28 29 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 01 BUNDESPARTEI UND BUNDESGESCHÄFTSSTELLE

FDP-Bürgerfonds Mentoring-Programm der FDP

Vorsitz: Detlev Fricke Vorsitz: Mieke Senftleben

Der FDP-Bürgerfonds ist eine Arbeitseinheit 75.000 Euro geführt hat. Insgesamt hat der Auf dem Bundesparteitag 2013 in Nürnberg konnten Patrick des Bundesschatzmeisters. Zielsetzung der Bürgerfonds sein Spendenziel für das Jahr Döring und Mieke Senftleben den neuen Jahrgang des Mento- Aktivitäten des Bürgerfonds ist die Akquisiti- 2014 mit Einnahmen von über 350.000 Euro ring-Programms begrüßen. 21 Mentees aus 16 Bundesländern on von Spenden jeder Größenordnung. erreicht. und Vorfeldorganisationen nutzten die Gelegenheit, den Parteitag vor Ort zu verfolgen sowie erste Gespräche mit ihrem Mentor bzw. Nach dem schwierigen Wahljahr 2013 In guter Tradition hat auch im Jahr 2015 mit ihrer Mentorin zu führen. Es war wie in den Jahren zuvor auch startete der FDP-Bürgerfonds das Jahr am 6. Januar ein Mittagessen zugunsten dieses Mal kein Problem, Abgeordnete in Bund und Ländern sowie 2014 mit einem Fundraising-Lunch im An- des FDP-Bürgerfonds mit über 60 Gästen Staatssekretäre von der Idee zu begeistern, sich als Mentor zur schluss an das Dreikönigstreffen in Stutt- stattgefunden. Zudem fand im Anschluss Verfügung zu stellen. gart. Weitere Veranstaltungen fanden im an die Wahlkampfauftaktveranstaltung Der weitere Verlauf des Programms geriet allerdings durch die verlorene Bundestagswahl etwas ins Stocken, da der Kontakt eini- ger Mentees zu ihren Mentoren teilweise abbrach. Daniel Dom- brovsky und Mieke Senftleben haben sich bemüht, diese Lücke zu füllen, was leider nur teilweise gelang: ein Mentee verließ das Programm.

Dennoch lief das Programm weiter, hier einige Schwerpunkte:

» erfolgreich absolvierte Kurzzeitpraktika in Landtagen, im Deutschen Bundestag sowie im BMZ » Mitwirkung und Unterstützung der Partei vor Ort während des Bundestagswahlkampfes, z. B. bei der Durchführung von Info- ständen » Erstellung von Buchrezensionen mit anschließender Video- selbstpräsentation » Onlineseminare der Virtuellen Akademie der

Christian Lindner im Gespräch mit Gästen eines Fundraising-Dinners Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit » Ladies Night in Berlin verbunden mit einem Seminar zu kommunikativen Kompetenzen und Strategien » Besuch des Europäischen Parlaments » Rhetorikseminar für Frauen in Gummersbach Laufe des Jahres in Leipzig, Kiel, Hamburg, am 15. Januar 2015 in Hamburg ein Düsseldorf und München statt. Dinner zur Unterstützung des Hamburger Eine Abschlussveranstaltung fand im Juni 2014 in Berlin statt. Die Wahlkampfes statt, dem ebenfalls über Mentees haben einen Beitrag vorbereitet, den sie in Anwesenheit Der Einladung zum traditionellen zentralen 60 motivierte und engagierte Unterstützer der Generalsekretärin Nicola Beer sowie von Prof. Dr. Corinna Fundraising-Dinner am 30. April 2014 im folgten. Alleine in diesem Jahr konnte der Salander, Mitglied der Unternehmensleitung von Bombardier, und Namen von Sky du Mont in die Heeresbä- FDP-Bürgerfonds so mit seinen Veran- Mieke Senftleben präsentiert haben. ckerei in Berlin folgten rund 130 Gäste. Be- staltungen Gesamtspenden von 160.000 grüßt wurden sie vom Bundesvorsitzenden Euro einwerben. Der FDP-Bürgerfonds Christian Lindner, der Generalsekretärin wird auch in den nächsten Monaten weiter Nicola Beer und dem Bundesschatzmeister gemeinsam mit den wahlkampfführenden Dr. Hermann Otto Solms. Stolz sei man, so Landesverbänden Veranstaltungen durch- die Gastgeber, dass dem Spendenaufruf führen, um Spenden und Unterstützung für des FDP-Bürgerfonds so viele Gäste gefolgt die FDP zu akquirieren. sind und es zu einem Ergebnis von rund

30 31 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 01 BUNDESPARTEI UND BUNDESGESCHÄFTSSTELLE

Liberaler Parteiservice

Vorsitzender des LiPS-Beirates: Marco Buschmann, Geschäftsführender Koordinator: Karl-Heinz Rübesamen

Als Konsequenz aus den Überlegungen zu meisten Landesverbände und ist zustän- einer umfassenden Parteireform wurde dig für die Erstellung des konsolidierten 1999 der Liberale Parteiservice (LiPS) Rechenschaftsberichts der Bundespartei gegründet. Ziel war, die Dienstleistungsfä- und der Landesverbände. higkeit der Partei durch größere Koope- Über die Buchhaltung und Rechenschafts- ration zwischen den Landesverbänden, legung hinaus bietet LiPS den Gliederun- durch Verlagerung von organisatorischen gen über ein Funktionsträgerportal eine Aufgaben und durch die Errichtung eines vollständige Mitglieder- und Beitragsver- gemeinsamen Angebots professioneller waltung an. Mit der seit kurzem installier- Dienstleistungen zu stärken. ten neuesten Version der Software ist die Beitragsverwaltung vor allem für Schatz- Dienst- und Service-Leistungen wer- meister ohne Buchhaltungskenntnisse den vom Liberalen Parteiservice für alle wesentlich einfacher und komfortabler Bereiche der Parteiarbeit angeboten. Der geworden. Hauptschwerpunkt der Tätigkeit liegt im Bereich der Finanzdienstleistungen. Nach Alle Buchhaltungsbelege werden seit Mitarbeiter des Liberalen Parteiservices stehen den Delegierten des a. o. Bundesparteitages im Dezember 2013 für Fragen zur Verfügung den deutlich verschärften Bestimmun- 2011 bei der Verbuchung automatisch gen des Parteiengesetzes mit erheblich originalersetzend digitalisiert. Das erlaubt höheren qualitativen Anforderungen an allen Gliederungen der Partei über das im Wahlkampf fi nanziell unterstützt. Für und Spendenaufkommen errechneten die Buchhaltung und Rechenschaftsle- Funktionsträgerportal jederzeit Zugriff auf fi nanzschwache Landesverbände wurde staatlichen Teilfi nanzierung getragen. Die gung der Parteien war es unumgänglich, die verbuchten Belege. ein Solidarfonds eingerichtet, um ein Budgethoheit liegt bei der Landesschatz- das gesamte Rechnungswesen auf eine Mindestmaß an Organisationsstruktur zu meisterkonferenz, die über den jährlichen professionelle Basis zu stellen. Deshalb Ein weiterer Schwerpunkt der Tätigkeit erhalten, das für den Wiedereinzug in die Haushalt und die mittelfristige Finanzpla- hat der Bundesschatzmeister gemäß § 14 von LiPS ist die Ausstattung der Landes- Parlamente unabdingbar ist. nung von LiPS entscheidet. Absatz 2 der Finanz- und Beitragsordnung geschäftsstellen mit moderner Informa- aufgrund des Beschlusses der Landes- tionstechnologie. Damit ist sichergestellt, Ein Erfolgsmodell ist auch die innerpar- Der Beirat des Liberalen Parteiservice schatzmeisterkonferenz vom 21. März dass ein EDV-Verbund der Landesverbän- teiliche Liquiditätshilfe zwischen den entscheidet über das gemeinsame Dienst- 2003 verbindliche Richtlinien zur einheit- de mit der Bundespartei erhalten bleibt einzelnen Gliederungen unter Steuerung leistungs- und Service-Angebot von LiPS lichen Gestaltung des Rechnungswesens und auch fi nanziell weniger gut ausgestat- durch LiPS. Gliederungen mit Bankgut- und bereitet die Beratung des Haushalts im Sinne des Parteiengesetzes erlassen. tete Landesverbände über Arbeitsmittel haben stützen damit solche mit Liquidi- durch die Schatzmeisterkonferenz vor. Dazu wurden zunächst Buchungszentren nach dem neuesten Stand der Technik tätsengpässen. Auf diese Weise werden Mitglieder des LiPS-Beirates sind der in Bonn, Berlin und Stuttgart eingerichtet verfügen können. erhebliche Kreditkosten erspart. Bundesgeschäftsführer, der den Vorsitz und eine zentrale Buchhaltungssoftware führt, und die Hauptgeschäftsführer der installiert. Mit Beginn des Jahres 2013 Die kostenlose Beratung aller Gliede- Die Kosten der gemeinsamen Aufgaben Landesverbände. Der Beirat wählt einen wurden alle Gliederungen ausschließlich rungen in Rechts- und Satzungsfragen von LiPS werden je zur Hälfte von der geschäftsführenden Koordinator. In der vom Buchungszentrum Bonn betreut. gehört ebenfalls zum Aufgabenbereich Bundespartei und den Landesverbänden Berichtszeit wurde diese Aufgabe von von LiPS. Landesverbände, die nicht im durch Vorwegabzug aus der auf Beitrags- Karl-Heinz Rübesamen wahrgenommen. LiPS bearbeitet auch die Buchhaltung der Landesparlament vertreten sind, werden

32 33 GESCHÄFTSBERICHT 02 DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 PROGRAMM- ARBEIT

Nach dem Ausscheiden aus dem Deutschen Bundestag kommt den Bundesfachausschüssen der FDP eine herausragende Bedeutung zu. Ihre Fachleute sind es, die Themen identifi zieren und inhaltliche Positionen ableiten. Diese Bedeutung der Bun- desfachausschüsse wird auch dadurch unterstrichen, dass die Kommunikation zwischen Präsidium und Bundesfachausschüssen intensiviert wurde. Mehrere Treffen und zahlreiche Telefonkon- ferenzen der Generalsekretärin mit den Vorsitzenden stellten einen regelmäßigen inhaltlichen Austausch und eine Vernetzung der Arbeit sicher. Zudem hat die Generalsekretärin nahezu allen Bundesfachausschüssen in einer deren Sitzungen über aktuelle Themen berichtet. Nicola Beer in der Werkstatt „Weltbeste Bildung für jeden“ auf dem Freiheitskonvent der Freien Demokraten

34 35 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 02 PROGRAMMARBEIT

BFA Internationale Politik

Vorsitz: Michael Link

Folgende Themen standen im Mittelpunkt der Arbeit des BFA:

Flüchtlingsströme und deren Ursachen, Rohstoffkonzept des BMZ, Vernetzte Sicherheit, Neuausrichtung der , Cyber Defense und Cyber Warfare, Drohneneinsätze, Aufnahme afghanischer Ortskräfte, Menschenrechte und menschenrechtliche Entwick- lung, Unterdrückung der Presse, Transatlantische Beziehungen (TTIP, NSA, Datenschutz), EU-Jugendarbeitslosigkeit, Ursachen der Armutswanderung.

Sitzung am 31. Oktober/1. November 2014, Hessischer Landtag, Wiesbaden:

Nicola Beer berichtet über europäische und internationale Grundsatzfragen und stellt das neue FDP-Leitbild vor. Alexander Graf Lambsdorff informiert über die aktuelle politische Lage der Europäischen Politik. Dr. Wolfgang Gerhardt informiert über die Einstellung der elde und Neuaufl age des Magazins LIBERAL, über die Einrichtung Liberaler Zirkel und über die politische Lage aus liberaler Sicht. Michael Link spricht ausführlich über die aktuelle politische Situation in der Ukraine. Diskussion der Mitglieder des BFA Internationale Politik Bearbeitete Themen:

Strategische Planung von Al-Qaida, Kampfdrohnen der Bundeswehr, politische Lage in Russland, TTIP, Aktuelle Situation in der Ukraine, Wahlen in Belgien, Europapolitische For- Der Bundesfachausschuss Internationale Politik tagte im Berichtszeitraum: derungen. Zusammenarbeit mit der Ethikkommission. Planung einer Sitzung in Brüssel mit Gesprächen mit den MdEPs und ein Besuch bei der NATO. Sitzung am 27./28. Juni 2014, Thomas-Dehler-Haus, Berlin: Sitzung am 27./28. März 2015, IHK und Landtag Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Konstituierung: Mit 43 benannten Mitgliedern, 10 gewählten Experten, 20 ständigen Gästen, sowie Vertretern der Fraktionen, Bundesgeschäftsstelle, Friedrich-Naumann-Stiftung für die » Sitzung Fachgruppen-Leiter und BFA-Vorstand über Themenplanung. Freiheit und Behörden. » Vortrag in der Industrie und Handelskammer „Fortschritt durch Handel? Freihandelsabkommen in der Diskussion“. Zum Vorsitzenden wurde Michael Link gewählt. » Tagung des BFA im Landtag. Stellvertretende Vorsitzende sind Marina Schuster, Nora Jordan-Weinberg und Holger Flöge. Bearbeitete Themen: Einsetzung der Fachgruppen: Östliche Partnerschaften, Menschenrechtsverletzungen in Russland, IS, Flüchtlings- » FG Außenpolitik und Menschenrechte, Leitung Ulrich Niemann; problematik, TTIP, Russland-Ukraine-Konfl ikt, Europäische Armee?, Textvorschläge für » FG Europapolitik, Leitung Frank Hoffmeister; das Manifest zum BPT, OSZE-Programm für Zivilgesellschaft und Wahlbeobachtungen » FG Sicherheitspolitik: Leitung ; (Michael Link), Bericht aus Brüssel – u. a. über die Griechenland-Debatten (Alexander » FG Entwicklungszusammenarbeit, Leitung Gudrun Kopp. Graf Lambsdorff).

36 37 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 02 PROGRAMMARBEIT

BFA Wirtschaft und Energie BFA Finanzen, Steuern und Haushalt

Vorsitz: Florian Rentsch Vorsitz: Dr. Volker Wissing

Der Bundesfachausschuss Wirtschaft und Elektrotechnik- und Elektronikindustrie In der vergangenen Sitzung in Karlsruhe Der Bundesfachausschuss Finanzen, Steuern und Haushalt traf sich zu insgesamt drei Energie hat sich am 25. April 2014 unter (Frankfurt a. M.) sowie bei der BASF (Lud- debattierte der BFA intensiv über den Trend Sitzungen am 4./5. Juli 2014, am 29. November 2014 und am 28. März 2015 in Berlin, mit Leitung des Vorsitzenden Florian Rentsch wigshafen). zur Rekommunalisierung. Ein umfassen- jeweils rund 30 Personen. Die inhaltliche Vorbereitung fand in zahlreichen Arbeitsgrup- konstituiert. Als Stellvertreter wurden Volker des Positionspapier wurde erstellt, welches pensitzungen statt, die der Ausschuss eingerichtet hat. Er befasste sich mit den aktuellen Thiel, Dr. Peter Altmiks und Prof. Dr. Karl- Nach einer intensiven Debatte, auch unter als Antrag zum Bundesparteitag im Mai Themen der Steuer- und Finanzpolitik, insbesondere den Vorgaben des Präsidiums und Heinz Paqué gewählt. Folgende Unteraus- Einbeziehung externer Kompetenz, wurde 2015 eingebracht wird. Außerdem konnte analysierte die laufende Gesetzgebung des Deutschen Bundestages. Zu den Sitzungen schüsse wurden eingesetzt: UA Wettbewerb ein Energiepapier zur Neupositionierung als Gastreferent der Leiter des Freiburger wurden neben den ständigen Gästen auch Referenten aus Wirtschaft und Verbänden ein- und Ordnungspolitik (Vorsitz: Volker Thiel), der FDP in diesem wichtigen wirtschafts- Walter Eucken Instituts und Wirtschafts- geladen, die über Steuer- und Finanzfragen berichteten. UA Energie (Vorsitz: Michael vom Baur), politischen Feld beschlossen. Dieses wurde weise Prof. Lars Feld gewonnen werden, UA Wirtschaft und Ethik (Vorsitz: Gerhard nach redaktionellen Ergänzungen seitens der zur gesamtwirtschaftlichen Entwick- Zentrale Themen waren u. a. die Neuordnung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen, die Dieterle) sowie UA Technologietransfer und des Bundespräsidiums und des Bundes- lung der Bundesrepublik Deutschland Finanzmarktbesteuerung, die Reform der Unternehmensbesteuerung, des Steuerstraf- Innovation (Vorsitz: Fritz Haugg). vorstandes beschlossen, und ist somit neue referierte. rechts, die Reform der Mehrwertsteuer und die Reform der Erbschaftsteuer. Neben rein Grundlage für die Positionierung der FDP. fachlichen Fragen wurden auch die Nutzung neuer Medien und die strategische Positionie- Neben einer umfassenden Themensamm- Weitere Positionspapiere zu den Themen Folgende Sitzungen sind für dieses Jahr rung der Partei in steuer- und fi nanzpolitischen Fragen erörtert. lung beschloss der BFA zudem, seinen Ta- Liberale Eckpunkte für einen starken mit nachfolgenden Themenschwerpunkten gungsrhythmus auf vier Sitzungen pro Jahr Mittelstand, Fracking sowie Soziale Markt- geplant: am 12. und 13. Juni beim Zentral- festzulegen. Die Tagungen fi nden regelmä- wirtschaft und Ethik wurden erarbeitet und verband des deutschen Handwerks zum ßig bei Verbänden oder Unternehmen statt, beschlossen. Alle dienen der Unterstüt- Thema Handwerk und Mittelstand, am 25. die in die aktuelle politische Diskussion zung der Arbeit des Bundespräsidiums. und 26. September bei Vattenfall (Kraftwerk eingebunden werden. Der Bundesfachaus- Ebenso beteiligte sich der Vorsitzende Moorburg) in Hamburg zum Thema Energie schuss tagte im vergangenen Jahr beim an der Veranstaltungsreihe der Fried- sowie am 27. und 28. November in Berlin Verband des Deutschen Maschinen- und rich-Naumann-Stiftung für die Freiheit bei Microsoft oder dem VDA zum Thema Anlagenbaus (Berlin), beim Zentralverband zum Themenkomplex „Blaues Wachstum“. Digitalisierung und Industrie 4.0.

Dr. Peter Altmiks, Florian Rentsch, Prof. Lars Feld und Volker Thiel (v.l.n.r.)

38 39 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 02 PROGRAMMARBEIT

BFA Ernährung und Landwirtschaft BFA Arbeit und Soziales

Vorsitz: Dr. Christel Happach-Kasan Vorsitz: Michael Kauch

Der Bundesfachausschuss für Ernährung die international anerkannten sogenannten Die Eigentumsrechte der Landeigentümer Stellvertreter/innen: Mona Model, Dr. Elisabeth Preuß, Dirk-Heinrich Heuer und Landwirtschaft hat im Berichts- „Fünf Freiheiten“, auf deren Grundlage müssen gewahrt werden, z. B. durch jähr- zeitraum drei Sitzungen durchgeführt: auch das Bundestagswahlprogramm liche Pacht für die Nutzung ihrer Flächen Der Bundesfachausschuss Arbeit und Soziales hat im Berichtszeitraum fünfmal im Plenum getagt: am 3. Januar 2014 in den Räumen der fußt, beschrieben. Der Antrag hat jedoch durch Stromtrassen. FDP-Landtagsfraktion in Hannover, am wichtige Entwicklungen der letzten Jahre 23. März 2014 in , 1. Juni 2014 in Erfurt, 7. September 2014 in Berlin, 15./16. Januar 2015 im Thomas-Deh- unberücksichtigt gelassen und kann daher 2. Gute Lebensmittel für gutes Geld. Um 6./7. Februar 2015 in Berlin und 29. März 2015 in Stuttgart. ler-Haus in Berlin und am 6./7. März 2015 nicht zur Beschlussfassung empfohlen das Wegwerfen von Lebensmitteln zu in den Räumen der Geschäftsstelle der werden. verringern, sollte das Mindesthaltbarkeits- Als Arbeitsgruppen wurden eingerichtet: FDP NRW in Düsseldorf. Der Besuch der datum (MdH) ersetzt werden durch die Sitzungen war gut, die Hälfte der Bundes- Auf der Märzsitzung wurde die Firma Angabe: „Am besten bevor“ (abb). Ernäh- » AG Arbeitsbeziehungen (Mitbestimmung, Diversity Management, Arbeits- und Tarifrecht) länder war vertreten. Pick&Goertz in Jüchen besucht und ein rungsbildung muss Wissen über gesunde » AG Arbeitsmarktpolitik (Arbeitsmarktpolitische Instrumente, ALG I/II, Fachkräfte) Gespräch mit den beiden Geschäftsführern Ernährung vermitteln und die Menschen » AG Eingliederungshilfe und Inklusion In Hannover hat der Fachausschuss Volker Pick und Dirk Hübner geführt. Die stark machen, ihre eigenen Interessen » AG Rente (gemeinsam mit Bundesvorstand) schwerpunktmäßig Änderungsanträge Firma ist ein mittelständischer Betrieb gegenüber den selbst ernannten Experten zum Europawahlprogramm erarbeitet, die des Fleischgroßhandels und beliefert und Ernährungsgurus zu behaupten. Die In den Arbeitsgruppen wurden gezielt externe Experten einbezogen – so z. B. in der AG Ar- teilweise angenommen worden sind. Dabei insbesondere Großküchen im Umkreis von hochwertigen Nahrungsmittel sind ver- beitsbeziehungen liberale Betriebsräte sowie Vertreter der Familienunternehmer war eine stärkere Marktausrichtung der bis zu 150 km. Verarbeitet wird Fleisch von ständlich und übersichtlich zu kennzeich- und des Völklinger Kreises. EU-Förderpolitik ein besonderer Schwer- Rind, Schwein, Gefl ügel, Lamm. Das Unter- nen, damit Verbraucher selbst entscheiden punkt. Die Sitzung im Januar diente der nehmen strebt Spezialisierungen an, um können, was sie konsumieren möchten. Der Bundesfachausschuss legt dem Bundesparteitag drei Anträge vor: zur sozialen Lage Befassung mit den Anträgen vom Bun- sich gegenüber Großunternehmen wie Was drin ist, muss drauf stehen. und Integration von Flüchtlingen, zum Diversity Management in der Arbeitswelt und zur desparteitag sowie dem Besuch auf der REWE zu behaupten. Eigenkontrollen und Weiterentwicklung der betrieblichen Mitbestimmung. Darüber hinaus hat der BFA ein Grünen Woche, auf der der BFA u. a. mit tägliche Verkostung sind wichtig, um die 3. Langfristig müssen Landwirte unab- Argumentationspapier zur Inklusion an Schulen sowie ein Positionspapier zur Reform der dem Waldbesitzerverband, dem Indust- hohen Qualitätsstandards aufrechtzu- hängig von Brüsseler Transferzahlungen Eingliederungshilfe erarbeitet und Zuarbeiten für den Leitantrag des Bundesvorstandes rieverband Agrar, dem Bundesinstitut für erhalten. Glutamat wird nicht verwendet. gemacht werden. Öffentliche Gelder kann geleistet. Sowohl bei der Flüchtlingspolitik als auch bei der Eingliederungshilfe galt ein Risikobewertung der Ernährungswirtschaft Es wurde ein Allergenmanagement auf- es nur für öffentliche Leistungen geben. besonderes Augenmerk der Lage der Kommunen. Gespräche führte. Der Antrag des Landes- gebaut. GVO-Freiheit wird nicht bestätigt. Wettbewerbsverzerrungen müssen abge- verbandes Niedersachsen zur Agrarpolitik Rückverfolgung funktioniert. Es wurden baut werden. In der Diskussion um die Tarifeinheit haben Mitglieder des BFA dem Präsidium eine wurde als sehr gute Standortbeschreibung im Weiteren angesprochen die Kennzeich- zeitnahe Argumentationshilfe zugeleitet und zudem im Auftrag der Bundespartei ein liberaler Agrarpolitik gewürdigt und mit nungsvorschriften – insbesondere Her- 4. Pfl anzenzüchtung ist die Grundlage der Verbandsgespräch mit der Pilotenvereinigung Cockpit geführt. kleineren Änderungen im Themenfeld kunftskennzeichnung, Lebensmittelkon- Ernährung weltweit. Für die Zulassung Biotechnologie zur Zustimmung empfoh- trollen, Hygienevorschriften, die Bedeutung einer Kulturpfl anze zum Anbau sind ihre Für die nächste Sitzung am 12. Juli 2015 werden wir Fragen der Arbeitsmarktpolitik, der len. Der Antrag der Kommission Freiheit des Tierwohllabels. Eigenschaften entscheidend. Deshalb muss unternehmerischen Mitbestimmung und der Rentenpolitik weiter ausarbeiten. Zudem ist für und Ethik zum Tierschutz in der landwirt- das Zulassungsverfahren für gentechnisch die weitere Arbeit eine Kooperation mit dem BFA Familie zu den Sozialleistungen für Kinder schaftlichen Nutztierhaltung wurde auf Auf der nachfolgenden Sitzung wurden veränderte Pfl anzen auf EU-Ebene grund- und mit dem BFA Wirtschaft zu innovativen Ansätzen in den Themenfeldern Arbeit der Grundlage eines Positionspapiers der vier Positionen für das Liberale Manifest legend überarbeitet werden. Die Nutzung und Wirtschaft geplant. Vorsitzenden abgelehnt. Der Fachaus- verabschiedet. biotechnologischer Methoden muss auch schuss teilt die Einschätzung der Kommis- für mittelständische Unternehmen möglich sion Freiheit und Ethik, dass es ein Gebot 1. Zum wirtschaftlichen Rückgrat des sein. Die enorme Bedeutung der Pfl anzen- der Ethik ist, dass der Tierschutz in der Ländlichen Raums gehören mittelstän- züchtung für die Sicherung der Ernährung landwirtschaftlichen Nutztierhaltung wie dische Betriebe der Land-, Forst- und sollte in der Entwicklungszusammenarbeit auch in der Hobbyhaltung hohen Ansprü- Fischwirtschaft und des Gartenbaus mit eine deutliche stärkere Berücksichtigung chen genügen muss. Diese werden durch den vor- und nachgelagerten Bereichen. fi nden.

40 41 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 02 PROGRAMMARBEIT

ERST WENN DER EINZELNE SICH EINMISCHT, KANN EINE LIBERALE

GESELLSCHAFTFRIEDRICH NAUMANN WACHSEN.

42 43 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 02 PROGRAMMARBEIT

BFA Gesundheit BFA Justiz, Innen, Integration und Verbraucherschutz

Vorsitz: Prof. Dr. Elisabeth Pott Vorsitz: Dr. Matthias Schulenberg

Stellvertreter: Christine Aschenberg-Dugnus, nach ausführlicher Diskussion und einigen folgenden Änderungen befürwortet: Der Bundesfachausschuss Justiz, Innen, Rechts- und Innenpolitik wurden beschlos- ob die Installation eines E-Call-Systems in Dirk-Heinrich Heuer, Dr. Stefan Schönberger inhaltlichen Neuformulierungen der » Veränderung der Zeile 11 zu Integration und Verbraucherschutz (vormals sen und zum Bundesparteitag eingebracht. jedem Neuwagen verpfl ichtend vorgese- Resolution des LFA Bayern den Text der „Empfängern der Spende“ BFA Innen und Recht) tagte in der Be- hen sein sollte (so die inzwischen verab- Die Sitzungen des Bundesfachausschusses Online-Petition „Gegen staatliche Zwangs- » Streichung der Zeilen 12 bis 16, richtsperiode insgesamt viermal. Vor dem Sonderparteitag der FDP im De- schiedete EU-Verordnung) und sich dafür Gesundheitspolitik fanden im Berichtszeit- maßnahmen“, der sich auf das geplante Streichung der Zeilen 40 bis 42 von zember 2013 fand wegen des Wahlkampfes ausgesprochen, dass das E-Call-System von raum zu folgenden Terminen statt: Versorgungsstärkungsgesetz bezieht. „Frauen“ bis „nicht geeignet“. Frühjahrssitzung 2013 keine weitere Sitzung statt. Corinna jedem einzelnen Fahrzeugführer aktiviert » In den Zeilen 44 und 45 eine Veränderung Werwigk-Hertneck, Justizministerin a. D. werden muss oder jedenfalls deaktiviert 11./12. April 2014 in Berlin In der Sitzung am 6./7. März 2015 befasst des Satzes zu „Eine anteilige Kosten- Anlässlich der Frühjahrssitzung 2013 am und Rechtsanwältin, bat nach zehn Jahren werden kann. Außerdem erörterte der Aus- 10./11. Oktober 2014 in Berlin sich der BFA mit dem geplanten Leitantrag übernahme seitens der gesetzlichen 1. und 2. März 2013 in Berlin besuchte der Vorsitzendentätigkeit um Entpfl ichtung. Zum schuss ein striktes Verwertungsverbot der (konstituierende Sitzung) „Mehr Chancen durch mehr Freiheit – Krankenversicherung soll, wie bereits bei Ausschuss das GTAZ. Das Ende 2004 in neuen Vorsitzenden wurde vom Bundesvor- Daten in Ordnungswidrigkeits-, Straf-, aber 6./7. März 2015 in Berlin Kernforderungen der Freien Demokraten“ der künstlichen Befruchtung, in begrün- und beschließt fünf Kernforderungen, die deten Fällen erfolgen“. In der Sitzung am 11./12. April 2014 wurden unter dem Schwerpunkt „Selbstbestimmt folgende Schwerpunkte für die neue Legis- in allen Lebenslagen“ in den Antrag aufge- Antrag Nr. 600 des LV Niedersachsen mit laturperiode des BFA festgelegt: nommen werden sollen: dem Titel: „Handlungsfelder liberaler Pfl egepolitik“: Der Antrag wird von den » Priorisierung im Gesundheitswesen » Legalisierung der Eizellspende Mitgliedern begrüßt und es wird den An- » Versorgung im ländlichen Raum » Stärkung der Gesundheitsvorsorge im tragstellern für die umfangreiche Vorarbeit » Zukunft der Pfl egeversicherung Kindes- und Erwachsenenalter gedankt. Der Antrag wird zur weiteren » Krankenhausversorgung und » Fortbestand der freien Arztwahl inhaltlichen Überarbeitung und Struktu- -fi nanzierung » Stärkung der selbstbestimmten und rierung in die AG Pfl ege des BFA Gesund- » Qualitätsmanagement/ menschenwürdigen Pfl ege heitspolitik verwiesen. Qualitätssicherung » Möglichkeit zum würdevollen und selbst- » Delegation ärztlicher Leistungen bestimmten Abschluss des eigenen » Zukunft der Krankenhäuser Lebens

Es bilden sich Arbeitsgruppen zur Bear- Der BFA beschließt einen Antrag mit dem beitung der genannten Themen, wobei Titel „Gegen eine allgemeine Impfpfl icht, Der BFA Justiz, Integration und Verbraucherschutz besuchte das Gemeinsame Terrorabwehrzentrum in Berlin Landesfachausschüsse auch gemeinsam für eine Intensivierung der Impfberatung“. Themen erarbeiten, um eine bessere Ver- Der Antrag des LFA Hamburg „Hebammen netzung zu erreichen. – Aktuelle Probleme eines Berufsstandes“ Katja Suding, als Beisitzerin im geschäfts- wird diskutiert, ebenso die überwiesenen führenden Präsidium neu für den BFA Ge- Anträge 601 und 600. Berlin eingerichtete Gemeinsame Terroris- stand auf seiner Dezembersitzung 2013 Dr. auch zivilrechtlichen Verfahren und eine sundheitspolitik zuständig, nimmt Freitag musabwehrzentrum ist keine eigenständige Matthias Schulenberg bestimmt. strenge Zweckbindung bei der Übermittlung an der Sitzung teil. Zu den vom 65. Ord. Bundesparteitag der Behörde, sondern eine gemeinsame Koope- der erhobenen Daten an die Notrufzentrale. FDP (Dresden, 10. bis 11. Mai 2014) über- rations-und Kommunikationsplattform von Frühjahrssitzung 2014 Versicherungsbedingungen, die Tarifvorteile In der Sitzung am 10./11. Oktober 2014 wiesenen Anträgen nimmt der BFA 40 nationalen Behörden aus dem Bereich an das Vorhandensein eines E-Call-Systems stellt Mieke Senftleben zunächst das wie folgt Stellung: der inneren Sicherheit. Der BFA erhielt Auf seiner Frühjahrssitzung, am 9. Mai 2014 oder an die Übermittlung dieser Daten und/ Leitbild der FDP vor, danach folgt eine vielfältige Informationen für seine weitere in Dresden im Vorfeld des Bundesparteita- oder zusätzlicher Daten knüpfen, wurden ausführliche Diskussion. Es folgt die Kon- Antrag Nr. 601 des LV Niedersachsen mit Arbeit. ges erfolgten die Zuwahl der Sachverstän- abgelehnt. stituierung und Zuwahl von acht Expertin- dem Titel „Eizellspende erfüllen – Eizell- digen und die Wahl der Stellvertreter im nen und Experten. Der BFA verabschiedet spende legalisieren“: Der Antrag wird mit Zur Vorbereitung des Bundesparteitages BFA-Vorsitz. Als Stellvertreter wurden Dr. Intensiv wurden verschiedene aktuelle im Mai 2013 in Nürnberg widmeten sich die Wilfried Bernhard und Dr. Torsten Brandt Gesetzesvorhaben diskutiert, wie etwa die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor allem gewählt. Auf der Tagung wurde eine Fülle Novellierung des Anti-Terror-Dateigesetzes, der vom Bundesvorstand eingeleiteten von aktuellen politischen Fragen disku- die Einführung eines Dopingstrafrechts, Programmdebatte für die Bundestagswahl. tiert. Der BFA diskutierte intensiv über das politische Handlungserfordernisse aus

Ca. 50 Änderungsanträge aus dem Bereich Thema E-Call. Dabei wurde infrage gestellt, dem „Fall Edathy“ oder das Gesetz ≥

44 45 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 02 PROGRAMMARBEIT

BFA Bildung, Forschung und Technologie

Vorsitz: Patrick Meinhardt

≥ zur „Mietpreisbremse“. In Dresden wurde rente, die Etablierung des Bundesdaten- stitution so zu gestalten, dass ein Anreiz Der Bundesfachausschuss Bildung, For- Die Themenschwerpunkte der Tagungen ferner die vom BMJV angedachte Reform schutzbeauftragten als oberste Bundes- zur Aufdeckung von Zwangsprostitution schung und Technologie begreift sich als waren eine grundlegende Reform für ein der Tötungsdelikte intensiv diskutiert und behörde und seine Herauslösung aus der gegeben würde. Think Tank für alle Fragen der Innovation. elternunabhängiges BAföG, eine solide verwiesene Anträge des Bundesparteita- Dienstaufsicht des BMI, der Gesetzentwurf Grundfi nanzierung unserer Hochschulen ges behandelt. Darüber hinaus wurden zur Frauenquote in Aufsichtsräten und Vor- In einem detaillierten Antrag wurde die Geleitet wird der Bundesfachausschuss und des Wissenschaftssystems insgesamt aktuelle Vorhaben der europäischen ständen, die Bekämpfung des Menschen- Neufassung des Anti-Terror-Datei-Geset- von Patrick Meinhardt, der auch der sowie eine kluge Stipendienförderung Gesetzgebung vorgestellt und erörtert. handels durch ein StGB-Änderungsgesetz, zes als verfassungswidrig abgelehnt. Sprecher des FDP-Bundesvorstandes für für Deutschland. Der BFA setzt sich für Auf der Sitzung verabschiedete Tendenz- die Entfristung des § 52a Urhebergesetz bildungspolitische Fragen ist. Die Stell- die Gleichwertigkeit akademischer und beschlüsse wurden im Nachgang im Ein- sowie erneut das Anti-Terror-Datei-Gesetz Frühjahrssitzung 2015 vertreter sind Dr. Magnus Buhlert und berufl icher Bildung und den Wert unseres zelnen durch beauftragte Einzelpersonen erörtert. Josephine Dietzsch, die Geschäfte führt einzigartigen Dualen Ausbildungssystems und eingerichtete Ad-hoc-Arbeitsgruppen In seiner Frühjahrssitzung am 13./14. März Volker Adams. ein. Leitthemen sind die Eigenverantwor- ausformuliert und die Beschlüsse im BFA Der BFA fasste ebenfalls einen Beschluss 2015 in Berlin widmete sich der BFA insbe- tung für Schulen, Kindertagesstätten und elektronisch abgestimmt. gegen die geplanten aufenthaltsbeschrän- sondere der Vorbereitung des Bundespar- Der Bundesfachausschuss arbeitet in Hochschulen und eine faire Förderung kenden Maßnahmen für Terrorverdächtige teitages in Berlin im Mai. vier regelmäßig tagenden Unteraus- von Bildungseinrichtungen in freier Trä- Die verabschiedeten Beschlüsse wurden und die geplante Vorverlagerung der Straf- schüssen: dem Unterausschuss Schule gerschaft. Derzeit sind Anträge zu einer der Generalsekretärin übermittelt. Dazu barkeit von Terrorverdächtigen als Reakti- Dabei verabschiedete der BFA Anträ- und frühkindliche Bildung unter Vorsitz neuen Innovations- und Gründerkultur gehören u. a. ein Beschluss zur Überarbei- on auf den zunehmenden Salafi smus. ge zur Ablehnung der Einführung eines von Christiane Brunk mit Elvis Ness in Deutschland, zu einer intelligenten tung des Sexualstrafrechts, ein Beschluss Unternehmensstrafrechts, zugunsten als Stellvertreter, dem Unterausschuss Inklusion, zur Förderung von Schulen in zur Reform der Tötungsdelikte und ein Auf der Sitzung in Berlin befasste sich der einer berufsrechtliche Regelung zur Hochschule unter Vorsitz von Christiane freier Trägerschaft und zur Bekämpfung Beschluss zur Vorratsdatenspeicherung. Ausschuss auch intensiv mit der Frage, Befreiung von Syndikusanwälten von Gaethgens mit Josephine Dietzsch als des Analphabetismus fertiggestellt und wie die strategischen Vorgaben aus der der gesetzlichen Rentenversicherung, Stellvertreterin, dem Unterausschuss vorgelegt worden. Herbstsitzung 2014 Strategiedebatte („selbstbestimmt in allen zur Präzisierung der Verantwortung der Berufl iche Bildung und Lebenslanges Lebenslagen“) thematisch mit Themen aus Suchmaschinenbetreiber, zur Praxis des Lernen unter Vorsitz von Finn Brandt mit Während der BFA-Sitzung am 7./8. No- dem Bereich Justiz, Innen, Integration und Schutzes der Privatsphäre (Löschen von Mathia Specht-Habbel als Stellvertreterin vember 2014 in Berlin wurden im Bereich Verbraucherschutz „aufgeladen“ werden Links zu Publikationen in Suchmaschinen) und dem Unterausschuss Innovation, For- Innenpolitik die Lage beim NSA-Untersu- können. Dazu wurde eine Reihe von The- und zu „Vernunft statt Empörung – für eine schung und Technologie unter Vorsitz von chungsausschuss erörtert, das geplante sen formuliert und dem Bundesvorstand rationale Strafgesetzgebung“. Clemens Köbele mit Dr. Wolfram Kreisel IT-Sicherheitsgesetz, der Asylkompromiss zugeleitet. und Arian Kriesch als Stellvertreter. sowie Einzelfragen zum G10-Gesetz. Wich- Intensiv diskutiert und verabschiedet tiger Berichterstattungs- und Diskussions- Der BFA befasste sich auch mit dem von wurden fünf Befunde und Forderungen, die punkt war des Weiteren das europäische der FDP-Kommission Freiheit und Ethik aus Sicht des BFA Eingang in den Bun- Vorhaben zur Schaffung einer europäi- gefassten Beschluss über die „Würde des desvorstandsantrag zur Strategie der FDP schen Staatsanwaltschaft. Menschen in Grenzsituationen des Le- auf dem Bundesparteitag in Berlin im Mai bens“ und stimmte diesem Beschluss zu. fi nden sollen. Eine intensive Erörterung wurde auch der Frage gewidmet, ob die Veranstalter von Neben der Befassung mit verwiesenen Gegenstand der Erörterung waren ferner Fußball-Bundesligaspielen zu den Kosten Anträgen erörterte der BFA auch die die europäische Richtlinie zur Ein-Mann- für Polizeieinsätze herangezogen werden erwogene Reform des Vergewaltigungspa- GmbH (SUP-Richtlinie) sowie die Entwick- sollen. Ein Beschluss kam im BFA zu ragraphen. lung des europäischen Vertragsrechts. diesem Thema nicht zustande. Der BFA sprach sich ferner dafür aus, dass die FDP Der BFA formulierte ferner einen Be- die Bewerbung von Berlin und Hamburg schluss zu den Eckpunkten des Bundes- für die Austragung der Olympischen Spiele familienministeriums zu einem geplanten 2024 unterstützen soll. „Prostituiertenschutzgesetz“, in dem er sich gegen die Anmeldepfl icht für Prostitu- Rechtspolitisch wurden unter anderem die ierte aussprach und empfahl, das Aufent- Mietpreisnovelle, die Anpassung der Opfer- haltsrecht für die Opfer von Zwangspro-

46 47 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 02 PROGRAMMARBEIT

BFA Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit BFA Medien, Internet und digitale Agenda

Vorsitz: Horst Meierhofer Vorsitz: Hans-Joachim Otto

Aufgrund der neuen Zusammensetzung kann. Die sogennante Mietpreisbremse Auch im Berichtszeitraum zeichnete sich die Arbeit des Bundesfachausschusses Medien, der Bundesministerien haben sich auch wird für nicht zielführend erachtet, da da- Internet und digitale Agenda durch ein überdurchschnittliches Engagement gerade auch für unseren Bundesfachausschuss einige durch keine neuen und dringend benötigten von Sachverständigen und hochrangigen Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und den Neuerungen ergeben: Zum einen ist der Wohnungen gebaut, sondern eher Investiti- Verbänden aus, die wertvolle Anregungen und Thesen liefern konnten. Der Übergang von Bereich Erneuerbare Energien in den BFA onen verhindert werden. Das verabschiede- der Medienkommission zum Bundesfachausschuss ist durch die Integration einer großen Wirtschaft abgewandert, dafür kam der te Papier liefert hierzu wesentliche Ansätze Zahl von ständigen Gästen erfolgreich gelungen. Infolgedessen betrug die durchschnittliche gesamte Baubereich zu unserem neuen für die Schaffung von mehr Wohnungen in Teilnehmerzahl an den Sitzungen gut 50, in der Spitze über 80 Personen. Ausschuss „Umwelt, Naturschutz, Bau und angespannten Mietmärkten. Reaktorsicherheit“ hinzu. Arbeit/Weiterentwicklung am Liberalen Bau-ABC für Kommunalpolitiker. Wegen dieses Neuzuschnitts haben wir uns bei der konstituierenden Sitzung am Der UA Umwelt traf sich am 16. August 20./21. Juni 2014 in Berlin dazu entschlos- 2014 im niedersächsischen Landtag, sen, unter dem Dach des BFAs zwei Unter- Thema „Masterplan Kommunen 100 % ausschüsse zu gründen: Den UA Umwelt, Klimaschutz“, am 9. November 2014 wurde geleitet von Leo Wacker, und den UA Bau in einer Telefonkonferenz das Thema „Fra- unter der Leitung von Sebastian Körber, cking“ vorbereitet. der früher bereits den BFA Bau leitete. Die zweite BFA-Sitzung fand am 14. No- Der BFA wird geleitet vom Vorsitzenden vember 2014 in Hamburg auf Einladung Horst Meierhofer und den drei Stellvertre- von Kurt Duwe, MdHB, statt. tern Gerhard Kier, Claus-Peter Appel und Gerhard Kolbecher. Hauptthemen waren „Hochwasserschutz Der Unterausschuss „Stadtentwicklung und Eigentumsfragen am Beispiel der und Wohnungswesen“ befasst sich unter Großstadt Hamburg“ und ein überwiesener Die Mitglieder des BFA Medien, Internet und digitale Agenda tagten im Thomas-Dehler-Haus der Leitung von Sebastian Körber mit allen Antrag zum Thema „Fracking“. Themen rund um Bauen, Wohnen, Immo- Beim Fracking beschloss der BFA die Not- bilien, Stadt- und Landesentwicklung. wendigkeit des Einvernehmens der Was- serbehörden bei neuen Frackingvorhaben, Ein erstes Treffen fand am 27./28. Juni sprach sich aber gleichzeitig klar dafür Als Experten hat der BFA folgende Persönlichkeiten gewählt: 2014 in Stralsund statt. aus, dass die Technologie in Deutschland Vortrag zum Thema „Denkmalschutz und ermöglicht werden müsse. Prof. Dr. Hubertus Gersdorf, Dr. Stefan Groß-Selbeck, Dr. Hans Hege, Dr. Iris Henseler-Un- Stadtsanierung vor Ort mit Begehung ger, Dr. Ole Jani, Prof. Dr. Tobias Kollmann, Dr. Wolf Osthaus, Prof. Michael Rotert, Dr. Tobias der Altstadt“ und „Mietpreisbremse“. Der nächste BFA wird auf Einladung von Schmid, Benjamin Schoetz. Der Fachausschuss hat hierzu ein Papier Claus-Peter Appel am 19./20. Juni in Brüs- erarbeitet, das mit dem Titel „Liberale Po- sel tagen, dann mit dem Schwerpunktthe- Der BFA hat die Grundlagen für die kontinuierliche und auf Dauer angelegte Arbeit an einer sitionen zur Baupolitik“ aufzeigt, wie durch ma Europäische Umwelt- und Klimapolitik. Liberalen Digitalen Agenda erstellt und erste Bausteine zu eben dieser erarbeitet. Anträge

mehr Markt, Reduktion von Baukosten, Zu- Ein weiterer Dank geht an Ralph Lorenz, zu den Bundesparteitagen wurden vorgelegt, Stellungnahmen zu aktuellen Themen der ≥ sammenfassung und Überprüfung von Vor- der sich um die Online-Plattform meine- schriften etc. mehr günstiger Wohnraum freiheit.de kümmert und alles rund um für Mieter geschaffen, die Bedeutung von Online-Fragen und -Netzwerke für den Barrierereduktion für alle Generationen für BFA betreut. mehr selbstbestimme Fortbewegung und Freiheit herausgearbeitet, und auch die Wohneigentumsquote gesteigert werden

48 49 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 02 PROGRAMMARBEIT

BFA Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Vorsitz: Mieke Senftleben ≥ Medien- und Internetpolitik abgegeben und gerungen aus der Konvergenz der Medien. Der Beschluss des Bundesvorstandes zur Neuordnung der Bun- regierung. Bei der sich anschließenden Veranstaltung der Fried- zur Vernetzung von Akteuren der deutschen Der BFA lieferte Beiträge für den Workshop desfachausschüsse führte zur Bildung des BFA Familie, Senioren rich-Naumann-Stiftung für die Freiheit konnten weitere Fragen Medien- und Internetwirtschaft mit den „Digitale Agenda“ auf dem Dresdner Bun- Frauen und Jugend. Auf Vorschlag dieses Gremiums übernahm geklärt werden, sodass eine ausführliche Auswertung vorgenom- Freien Demokraten wurde beigetragen. Die desparteitag. Mieke Senftleben den Vorsitz. men werden konnte. Zusätzlich wurden Aussagen zur Verbesse- Nutzung der Plattform meine-freiheit.de als rung der Infrastruktur getroffen, damit Familie und Beruf bzw. Arbeitsbereich des BFA wurde erfolgreich Der BFA Familie, Senioren, Frauen und Jugend tagte im Berichts- Pfl ege besser vereinbart werden können. begonnen. 10./ 11. Oktober 2014, Berlin: zeitraum dreimal. Der weitere Austausch gelang dennoch zum einen Im Berichtszeitraum fanden vier Sitzungen per Mail, zum anderen durch das Internetportal meine-freiheit.de. des BFA statt: Diese Sitzung befasste sich schwerpunkt- mäßig mit dem Unternehmen Google. 21./ 22. Juni 2013, München: Behandelt wurden insbesondere die praktische Umsetzung des Leistungs- In dieser Sitzung – noch unter der früheren schutzrechts, das anhängige EU-Markt- Bezeichnung „FDP-Medienkommission“ – missbrauchsverfahren und das EuGH-Urteil ging es vor allem um tragfähige Geschäfts- zum „Recht auf Vergessenwerden“. Zu modelle für die Content-Industrie und Letzterem skizzierte Sabine Leutheus- Schutz des Urheberrechts in einem digita- ser-Schnarrenberger Grundsätze, wie len Umfeld. Anhand praktischer Beispiele entsprechende Anträge von Bürgern zu wiesen die Unternehmen ProSiebenSat1 bescheiden seien. Im Übrigen formulierte und Sky auf systematische und geschäfts- der BFA politische Rahmenbedingungen mäßige Piraterie zulasten ihrer Programme zur Stärkung von Start-ups in Deutschland. hin. Ferner befassten sich die Mitglieder mit der Vorbereitung von Aktionen und 13./ 14. März 2015, Berlin: Themenschwerpunkten für die Bundes- tagswahl. Einen Schwerpunkt bildeten diesmal Überlegungen zur Medienordnung der Intensive Debatte zum Leitbild „Selbstbestimmt in allen Lebenslagen“ 4./ 5. April 2014, Berlin: Zukunft, welche die Regulierungstiefe für Rundfunkangebote mit der Medienkonver- In dieser Sitzung konstituierte sich der neue genz in Einklang bringen muss. Ferner ging BFA und wählte seine stellvertretenden es um Netzneutralität, Netzausbau und Vorsitzenden und Experten. Inhaltlichen die Frage, wie die Verbreitung zusätzlicher Zu den Sitzungen: Die dritte Sitzung stand unter der Prämisse, den Aspekt aus dem Schwerpunkt bildeten die NSA-Affäre und offener WLAN erfolgen kann, ohne zugleich Leitbild „Selbststimmt in allen Lebenslagen“ genauer zu hinterfra- die digitale Souveränität Europas. Ferner die Durchsetzbarkeit von Urheberrechten Die konstituierende Sitzung fand im März 2014 statt. Als Stellver- gen. In zwei Arbeitsgruppen wurden die Themen „Zusammenfüh- ging es um die Finanzierung der Netzinfra- auszuhebeln. Der BFA verabschiedete treter ist Herr Krause (BB) für „Jugend“ sowie Dr. Sonja Gelinek rung der familienpolitischen Maßnahmen zu einem Kindereinkom- struktur, die Vorratsdatenspeicherung und mehrere Anträge zum bevorstehenden für „Senioren“ zuständig. Frau Gelinek verließ im Juli die FDP, eine men bzw. Kinderbürgergeld“ erarbeitet sowie liberale Aussagen die politischen und wirtschaftlichen Fol- Bundesparteitag. Nachwahl fand bisher nicht statt. zur sogenannten „Rushhour des Lebens“ getroffen.

Der UA Jugend tagte im Sommer und hat zum vom Bundespartei- Der Aufforderung der Generalsekretärin, fünf Ziele zu defi nieren tag in Dresden überwiesenen Antrag „Kinderrechte ins Grundge- und zu begründen, die für die Freien Demokraten zukünftig fami- setz“ ausführlich Stellung bezogen. lien- und damit gesellschaftspolitisch relevant sind, ist der BFA nachgekommen. In der zweiten Sitzung im September befasste sich der BFA ins- besondere mit den familienpolitischen Maßnahmen der Bundes-

50 51 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 02 PROGRAMMARBEIT

BFA Verkehr

Vorsitz: Dieter Posch FREIHEIT IST Der Bundesfachausschuss Verkehr hat im Berichtszeitraum drei- mal getagt. Zunächst war beabsichtigt, regionale Veranstaltungen gemeinsam mit Landesverbänden „vor Ort“ durchzuführen. Durch öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen sollte auf verkehrspo- litische Leistungen und Vorstellungen der FDP aufmerksam FÜR DIE gemacht werden, z. B. zu den Themen „Fernbuslinien“, „Anfor- derungen an ein Luftverkehrskonzept für Deutschland“, „Hinter- landverkehre“. Leider ließ sich dies nicht verwirklichen.

Der Bundesfachausschuss, der auf eine gute Zusammenarbeit mit den verkehrspolitischen Sprechern der FDP-Landtagsfraktio- GESELLSCHAFT, nen Wert legt, hat zweimal mit diesen zusammen getagt. Wesent- liche Diskussionspunkte waren die Probleme um die Einführung einer Pkw-Maut, eine grundlegende Änderung des Genehmi- gungsrechts sowie des Personenbeförderungsrechts, wozu auch Beschlüsse gefasst wurden. WAS DIE Zum Personenbeförderungsrecht ist der BFA der Auffassung, dass Internet, Mobilfunk und Digitalisierung völlig neue Möglich- keiten eröffnen, Mobilität umweltschonend und ressourcenspa- rend zu organisieren. Hier ist eine grundlegende Novellierung des Personenbeförderungsrechts erforderlich. Dabei müssen gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Anbieter (Taxi, Minicar und GESUNDHEIT sonstige neue Anbieterformen) geschaffen werden. An die Stelle eines aufwendigen Genehmigungsverfahrens kann ein Anzeige- verfahren treten. Hinsichtlich der Genehmigungsverfahren wollen wir eine Bürgerbeteiligung, die dem eigentlichen förmlichen Ge- nehmigungsverfahren vorgeschaltet ist. Damit soll eine tatsäch- liche Beteiligung vor dem Genehmigungsverfahren sichergestellt FÜR DEN EIN- werden. Das förmliche Verfahren soll prinzipiell verkürzt werden, mehrstufi ge Verfahren mit Doppelprüfungen sollen ausgeschlos- sen werden und bei großen Infrastrukturverfahren sollen wichtige Entscheidungen durch Parlamente beschlossen werden.

Für beide Problemfelder will der Bundesfachausschuss in ZELNEN IST. HENRY SAINT JOHN, VISCOUNT BOLINGBROKE Diskussionen mit den Landesfachausschüssen eintreten, um zu einer endgültigen Entscheidungsfi ndung zu kommen.

52 53 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 02 PROGRAMMARBEIT

BFA Kultur BFA Kirchen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften

Vorsitz: Dr. Rupert Graf Strachwitz Vorsitz: Pfarrer/Dipl.-Volkswirt Dieter Kleinmann

Die dritte Amtszeit des 2009 eingerichteten Bundesfachausschus- Der Bundesvorstand wird aufgefordert, eine innerparteiliche Dem Bundesfachausschuss Kirchen, Religions- und Weltan- auseinandergesetzt und bei seiner nächsten Sitzung in Hannover ses Kultur begann mit dem Bundesparteitag 2013. Während dieser Diskussion über TTIP zu führen, in die demokratiepolitische, schauungsgemeinschaften gehören Parteimitglieder christlichen, am 13. März 2015 folgende konkreten Forderungen für die Erstel- Zeit ist der Bundesfachausschuss zweimal zu Sitzungen zusam- wirtschaftspolitische und kulturpolitische Gesichtspunkte jüdischen und muslimischen Glaubens an. lung eines Leitantrags des Bundesvorstandes für den Bundespar- mengetreten: am 22./23. November 2013 in Berlin und am 20./21. gleichermaßen eingeführt werden. teitag in Berlin formuliert: Juni 2014 in Potsdam. Eine weitere Sitzung, die im November 2014 Stellvertretende Vorsitzende sind Alfred Neugebauer – er leitet in Wiesbaden stattfi nden sollte, kam leider nicht zustande. Der Bundesvorstand wird aufgefordert, sich auf der Ebene des auch den Katholisch-Liberalen Arbeitskreis in Bayern (KLAK) – a) Weltbeste Bildung für jeden: Weltbeste Bildung setzt die Europäischen Parlaments ebenso wie auf Bundes- und und Dr. Irmgard Schwaetzer, Präses der Synode der Evangeli- Bereitschaft zu Toleranz und zum Dialog voraus mit dem Ziel der Der Bundesfachausschuss hatte auf seiner Sitzung in Potsdam Landesebene für transparente und partizipative Verhandlungen schen Kirche in Deutschland und Mitglied des Rates der EKD. Erziehung zum Frieden. Schulen in freier Trägerschaft gilt es zwei Stellvertreter des Vorsitzenden zu bestimmen. Einstimmig (bei und für die Klassifi zierung als gemischtes Abkommen einzusetzen. zu fördern. Sie sind Voraussetzung für Schulvielfalt. Für eine welt- Enthaltung der Betroffenen) wurden gewählt: Bettina v. Seyfried, LV Schwerpunkte der Arbeit waren: beste Bildung sind konkurrierende Angebote Voraussetzung. Berlin, Niko Tippelt, LV Sachsen. Mit Bedauern musste der Bundesfachausschuss Kultur zur Kennt- nis nehmen, dass dieser Beschluss für die weitere Beratung in der Deutscher Evangelischer Kirchentag in Hamburg b) Selbstbestimmtheit in allen Lebenslagen: Religionsfreiheit Im Gegensatz zu früheren fanden die Sitzungen nicht gemeinsam Partei keinerlei Beachtung fand. ist ein zu schützendes Grundrecht. Religionsmissbrauch ist mit der AG Kultur der Fraktionsvorsitzendenkonferenz statt, da der Vom 1. bis 5. Mai 2013 fand in Hamburg der 34. DEKT statt. Wie durch die konsequente Anwendung der „Schrankenklausel“ Kontakt nach der Bundestagswahl abgerissen war. In den Sitzungen bestand Einigkeit darüber, den Kulturbegriff in den Jahren zuvor war die FDP unter der Federführung des des Grundgesetzes (Art. 140 GG i. V. m. Art. 137, Abs. 5 WRV) über die reine Kunst in weitere gesellschaftliche Zusammenhänge Bundesfachausschusses mit einem eigenen Stand auf dem zu bekämpfen. Fremde Religionen und Kulturen sind nicht als Themen der Sitzungen waren u. a.: auszuweiten. Es wurde die Nähe zu Freiheit und Ethik gesehen. Der „Markt der Möglichkeiten“ vertreten. Erstmals wurde von der Ge- Bedrohung, sondern als Bereicherung zu sehen. Daher ist der In Berlin die Situation der Berliner Museumslandschaft im Zusam- BFA Kultur will diesbezüglich eine aktivere Rolle einnehmen. Wie schäftsführung des Kirchentags auch die Möglichkeit angeboten, interreligiöse Dialog zu fördern. Vielfalt ermöglicht Bildung menhang mit der Gründung des Humboldt-Forums und den Bau- das nach außen transportiert werden kann, ist noch zu diskutieren. sich innerhalb des Marktgeschehens mit einem „Markt Thema“ und schafft Toleranz. Glaubensfreiheit, Pluralität und Toleranz bzw. Umzugsplänen der Alten Nationalgalerie. Hierzu fand eine zu präsentieren. Gerne hat der Bundesfachausschuss dieses fordern das selbstverständliche Recht, religiöse Symbole tragen ausführliche Aussprache mit dem Generaldirektor der Staatlichen Der BFA Kultur hat darüber hinaus Grundsatzfragen diskutiert. Angebot aufgegriffen und ein Interview mit Otto Fricke, Parlamen- zu dürfen. Selbstbestimmtheit hat etwas mit Menschenwürde zu Museen zu Berlin, Prof. Dr. Michael Eissenhauer, und dem Direktor Unter anderem lag ein Papier des Vorsitzenden ausführlichen tarischer Geschäftsführer, Bundesschatzmeister und Mitglied tun. Menschenwürde defi niert sich aber nicht am physischen oder der Nationalgalerie, Prof. Dr. Bernd Lindemann, statt. Gesprächen über den inhaltlichen Kern liberaler Politik zugrunde. der Synode der EKD, geführt. Dr. Sybille Fritsch-Oppermann und geistigen Zustand eines Menschen. Der Menschenwürde wider- Die Mitglieder des BFA waren sich darüber einig, dass ein Schwer- Dieter Kleinmann befragten Otto Fricke zum Thema „Kirche und spricht es, im Sterben durch Arzt oder Angehörige alleingelassen In Berlin und Potsdam die Verhandlungen über ein Freihandels- punkt der Parteiarbeit auf der Entwicklung inhaltlicher Konzepte Religion im liberalen Staat“. Natürlich ging es dabei auch um zu werden (Hospizbewegung/ Palliativmedizin). Menschenwürde abkommen mit den USA (TTIP). Hierzu waren als Gastreferenten liegen müsse. gesellschaftliche Aspekte wie z. B. die Eigenverantwortlichkeit und Selbstbestimmtheit stehen auch nicht dem Recht entgegen, in Berlin Gabriele Schulz, stellvertretende Geschäftsführerin des des Menschen sterben zu dürfen, wenn ein Mensch keine Hoffnung mehr sieht deutschen Kulturrates, in Potsdam Prof. Dr. Edda Müller, In der Vergangenheit waren die Erfahrungen mit den Vorlagen des auf ein – nach seinem ureigenen Verständnis – humanes Weiter- Vorsitzende von Transparency International Deutschland e.V. und BFA frustrierend. Bspw. wurde ein Antrag zum Urheberrecht nie Deutscher Evangelischer Kirchentag in Stuttgart leben (Hans Küng). Mitglied des TTIP-Beirates beim Bundesminister für Wirtschaft auch nur weiter behandelt. Der BFA Kultur erwartet, dass die mit vom 3. bis 7. Juni 2015 und Energie, hinzugebeten. Es erschien zunächst wichtig, die viel Fachkompetenz erstellten Papiere mit mehr Akzeptanz entge- c) Freiheit und Menschenrechte weltweit: Menschenrechte und Gründe für den großen Widerstand der deutschen Kulturverbände gen genommen werden. Auch in Stuttgart wird die FDP wieder mit einem Stand auf dem Menschenwürde verbieten jegliche Diskriminierung von Men- gegen TTIP zu erfahren und zu diskutieren. In der zweiten Runde „Markt der Möglichkeiten“ unter der Bezeichnung „Liberale Per- schen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe und/ oder ihrer ging es vor allem um die grundsätzlichen demokratietheoretischen spektiven“ vertreten sein und am 6. Juni 2015 eine Veranstaltung Religion. Das Leitbild einer pluralen Gesellschaft ist Voraus- Aspekte (Bsp. Schiedsgerichtsbarkeit). in der Reihe „MarktThema“ durchführen. Dr. Sybille Fritsch-Op- setzung für die Umsetzung von Freiheit und Menschenrechten permann und Michael Theurer, Europaabgeordneter und Vorsit- weltweit. Dazu gehört auch, dass Menschen, die aus religiösen Der Bundesfachausschuss fasste in Potsdam nach ausführlicher zender des FDP-Landesverbandes Baden-Württemberg, werden Gründen verfolgt werden, Asyl gewährt wird. Freie Demokraten Diskussion mit großer Mehrheit folgenden Beschluss, der dem mit Präses Dr. Irmgard Schwaetzer ein Interview führen. bekennen sich zur weltweiten Verantwortung für die Eine Welt Bundesvorstand übermittelt wurde: und setzen sich für eine nachhaltige Entwicklungspolitik ein, Weitere Schwerpunkte: deren oberstes Ziel die Hilfe zu Selbsthilfe sein muss.

Der Bundesfachausschuss plant in Zusammenarbeit mit der Termine: Sitzung am 28. Juni 2013 in der FDP-Bundesgeschäfts- Evangelischen Akademie Bad Boll eine Seminartagung zum The- stelle, Berlin; am 5. Juli 2014 im Truman-Haus in Potsdam, am ma „Brauchen wir ein neues Religionsverfassungsrecht?“ 13. März 2015 im Landtag in Hannover und am 18. April 2015 im Spenerhaus in Frankfurt am Main. Bei der Sitzung im Berliner Dom am 15. November 2014 hat sich der Bundesfachausschuss sehr intensiv mit dem neuen Leitbild

54 55 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 02 PROGRAMMARBEIT

BFA Sport

Vorsitz: Detlef Parr

Von Düsseldorf über München, Berlin len. Die vorher für das Wahlprogramm nicht hinreichend erkannten Stellenwer- Sportkommission wurde zum Bundes- den Kandidaten Berlin und Hamburg, die und Köln bis nach Frankfurt führte der sorgfältig erarbeiteten sportpolitischen tes des Sports in der Gesellschaft für fachausschuss aufgewertet. Und dank uneingeschränkte Unterstützung fand. Weg der Sportpolitiker bei ihrer Arbeit Positionen und die Vorbereitung unseres den Wahlkampf. des Einsatzes des NRW-Landtagsabge- Deshalb fi ndet auch die nächste Sitzung in den letzten zwei Jahren. Die gute Spitzenkandidaten für das große Wahl- ordneten Marc Lürbke gelang es, die AG in Hamburg statt. Die Finanzierung des Zusammenarbeit mit der Bundestags- hearing des Deutschen Olympischen Nach den September-Erfahrungen Sportpolitik bei der Fraktionsvorsitzen- Sports über den Glücksspielstaatsver- fraktion, namentlich mit Dr. Lutz Knopek, Sportbundes trugen nicht die erhofften nutzte die Partei die neue Chance, die denkonferenz wieder zu beleben. trag blieb weiterhin in der Kritik, weil endete abrupt mit den Bundestagswah- Früchte – auch wegen des wieder einmal Sportpolitik stärker zu verankern. Die dieser immer noch nicht in Kraft getre- Der Bundesvorstand billigte einstimmig ten ist und Sportwettenangebote sich die „Eckpunkte liberaler Sportpolitik“, weiterhin in einer Grauzone bewegen. die eine gute Grundlage für die inner- Der BFA würdigte die auch fi nanziell gro- parteiliche Arbeit, vor allem aber für ßen Bemühungen von DFB und DFL im Kontakte mit dem DOSB, den Lan- Hinblick auf Fußball und Sicherheit und dessportbünden und wichtigen Sport- lehnte eine Kostenbeteiligung an Polizei- fachverbänden bilden – eindrucksvoll einsätzen außerhalb der Stadien ab. bestätigt von DOSB-Generaldirektor Dr. Michael Vesper bei der Sitzung des BFA an der Deutschen Sporthochschule Köln und in Gesprächen mit den Präsidien der Landessportbünde Berlin und Hessen.

Schwerpunkte der inhaltlichen Arbeit waren zunächst die Bedeutung von Sportgroßveranstaltungen und die deut- sche Bewerbung um Olympia 2024 mit

Die Mitglieder des Bundesfachausschuss vor der Deutschen Sporthochschule Köln

56 57 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 02 PROGRAMMARBEIT

Kommission Freiheit und Ethik Arbeitsgruppe Parteientwicklung

Vorsitz: Roland A. Kohn Vorsitz: Nicola Beer

Die Kommission Freiheit und Ethik versteht sich als Plattform zur Unsere Tagungen: kritischen Auseinandersetzung mit Grundsatzfragen des Libe- ralismus. Es geht um die ethische Fundierung der Freiheitsidee, 7./8. Februar 2014 – Potsdam: die den Freiheitlichen Rechtsstaat, die Liberale Demokratie, die Offene Gesellschaft und die Soziale Marktwirtschaft begründet. Angesichts fundamental veränderter politischer Rahmenbe- Zu den hieraus abgeleiteten Themen richtete die Kommission dingungen debattierte die Kommission die Chancen für eine Arbeitsgruppen ein: Renaissance der liberalen Geisteshaltung und den Beitrag, den die Kommission dazu leisten kann. » „Menschenwürde am Lebensende“ (Dr. Bernhard Labudek) » „Meinungsfreiheit und Politische Korrektheit“ 20./21. Juni 2014 – Frankfurt am Main: (Dieter Kellermann) » „Ethik und soziale Marktwirtschaft“ (Gerhard Dieterle) – Generalsekretärin Nicola Beer diskutierte mit den Mitgliedern die gemeinsam mit BFA Wirtschaft Erwartungen der Parteiführung an Fachausschüsse und Kom- » „Ethik interventionistischer Außen- und Sicherheitspolitik“ missionen sowie die notwendig gewordenen organisatorischen (Dr. Sybille C. Fritsch-Oppermann) – gemeinsam mit BFA Veränderungen.

Internationale Politik Mitglieder des Präsidiums der Freien Demokraten » „Digitale Demokratie und Zivilgesellschaft“ (Roland A. Kohn) 17./18. Oktober 2014 – Rüsselsheim: » „Bildung für Bürger“ (Eva Schmelmer) Im Mittelpunkt stand die Beschlussfassung zum Grundsatzpapier Im Vorfeld des 65. Ordentlichen Bundesparteitages in Dresden hat Das Ergebnis brachte folgende Rangliste: Der Bundesvorstand hat am 26. Mai 2014 das gemeinsam mit „Menschenwürde in Grenzsituationen des Lebens“, um ange- die FDP durch online-Umfragen auf meine-freiheit.de und Facebook Dringlichkeitseinschätzung dem BFA Wirtschaft erarbeitete Papier „Weiterentwicklung der sichts der Debatten in Bundestag und Öffentlichkeit die Partei mit ihre Mitglieder aufgefordert, Probleme in der Parteiarbeit, Defi zite Sozialen Marktwirtschaft – Ethik, Nachhaltigkeit und Verantwor- Argumenten zu versehen. bei der Programmatik, Verbesserungsvorschläge für eine effi ziente- 1. Einführung einer Mitgliederbefragung 58,34% tung für die Zukunft“ beschlossen. re Struktur sowie konkrete Maßnahmen zur direkten Einbeziehung 2. Weiterentwicklung des Mitgliederentscheids 57,76% 30./31. Januar 2015 – Potsdam: der Mitglieder zu benennen. Diese wurden gesammelt ausgewertet 3. Einführung eines Mitgliederbegehrens 46,13% und in einem Antrag dem 65. Ordentlichen Bundesparteitag vorge- 4. Mögliches eigenständiges Antragsrecht Es wurde ein Papier zu Meinungsfreiheit und Politischer Korrekt- legt. Der Antrag „Besser beteiligen heißt stärker werden – Bürger- der Bundesfachausschüsse 44,65% heit sowie ein Vortrag von Dr. Sybille C. Fritsch-Oppermann zu partei FDP“ wurde vom Bundesparteitag beschlossen und stellt die 5. Repräsentative Gremien stärken 41,31% „Verantworteter Vorläufi gkeit“ diskutiert; außerdem eine zusam- Agenda der Arbeit der AG Parteientwicklung (AG PE) dar. 6. Neumitgliederbeauftragte 30,30% men mit dem BFA Wirtschaft erarbeitete Argumentationshilfe 7. Satzungsrelevante Maßnahmen des „Soziale Marktwirtschaft und Ethik“ beschlossen. Diesen Arbeitsauftrag setzt die AG PE in acht Unterarbeitsgruppen Diversitätskonzeptes 26,06% (UAG 1: Basisjury und Umfrage, UAG 2: Diversity-Konzept, UAG 3: 8. Kampagnenbeauftragte 25,45% 18. April 2015 – Frankfurt am Main: Mitgliederentscheid, UAG 4: BFAs, UAG 5: Vorwahlen, UAG 6: Neu- mitgliederpatenschaftsprogramm, UAG 7: Best-Practice-Handbuch, Die Umfrage samt Ergebnissen wurde auf meine-freiheit.de einge- Gemeinsame Tagung mit dem federführenden BFA Kirchen, Reli- UAG 8: Prüfaufträge Gremien) um. stellt, in der Mitgliederzeitschrift elde veröffentlicht und mündet in gions- und Weltanschauungsgemeinschaften zum Thema Islam. zwei Satzungsänderungsanträgen: ein eigenständiges Antragsrecht Teil dieses Auftrags war auch, zu den Projekten Umfragen durch- der Bundesfachausschüsse (BFA) und die Modernisierung des zuführen und so die Mitglieder direkt zu beteiligen. Die Umfragen Mitgliederentscheids sowie die Einführung von Mitgliederbefragung dienen außerdem als Orientierung und Entscheidungshilfe bei und Mitgliederbegehren, die dem 66. Ordentlichen Bundesparteitag kontroversen Punkten. Im Fokus der ersten Welle einer Mitglieder- im Mai 2015 zur Beschlussfassung vorgelegt werden. umfrage standen im Januar 2015 mögliche Projekte zur Parteient- wicklung, die nur durch Satzungsänderungen zu realisieren sind. Alle anderen Projekte werden von den zuständigen Unterarbeits- Diese Umfrage sollte zu einer Priorisierung beitragen und so die gruppen der AG Parteientwicklung bearbeitet, implementiert Inhalte und die Aufteilung der Beratung bei den nächsten Partei- und zeitnah veröffentlicht. Die Gruppe AG Parteientwicklung tagen vorstrukturieren. Die Umfrage erfolgte wie die Umfrage zum auf meine-freiheit.de ermutigt alle Mitglieder, sich aktiv an den Leitbild an alle elektronisch erreichbaren Mitglieder. 6012 Mitglie- Diskussionen zu beteiligen und mit eigenen Anregungen und Vor- der haben daran teilgenommen. schlägen den Weg der Freien Demokraten hin zur einzigen echten Mitmachpartei Deutschlands konstruktiv zu begleiten.

58 59 BUNDESVERBAND JUNGE LIBERALE | BUNDESVERBAND LIBERALER MITTELSTAND

GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND LIBERALE FRAUEN | LIBERALE SENIOREN | BUNDESVERBAND LIBE 03 DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 RALE HOCHSCHULGRUPPEN | BUNDESVERBAND LIBERALER KOMMUNALPOLITIKER LIBERALES BUNDESVEREINIGUNG LIBERALE SCHWULE UND LESBEN | BUNDESVERBAND JUNG LIBERALE | BUNDESVERBAND LIBERALER MITTELSTAND | BUNDESVERBAND LIBERA VORFELD LE FRAUEN | LIBERALE SENIOREN | BUNDESVERBAND LIBERALE HOCHSCHULGRUP PEN | BUNDESVERBAND LIBERALER KOMMUNALPOLITIKER | BUNDESVEREINIGUNG LIBERALE SCHWULE UND LESBEN | BUNDESVERBAND JUNGE LIBERALE | BUNDESVER BAND LIBERALER MITTELSTAND | BUNDESVERBAND LIBERALE FRAUEN | LIBERAL SENIOREN | BUNDESVERBAND LIBERALE HOCHSCHULGRUPPEN | BUNDESVERBAND LIBERALER KOMMUNALPOLITIKER | BUNDESVEREINIGUNG LIBERALE SCHWULE UND LESBEN | BUNDESVERBAND JUNGE LIBERALE | BUNDESVERBAND LIBERALER MITTEL STAND BUNDESVERBAND LIBERALE FRAUEN | LIBERALE SENIOREN | BUNDESVER BAND LIBERALE HOCHSCHULGRUPPEN | BUNDESVERBAND LIBERALER KOMMUNAL POLITIKER | BUNDESVEREINIGUNG LIBERALE SCHWULE UND LESBEN | BUNDESVERBAND JUNGE LIBERALE | BUNDESVERBAND LIBERALER MITTELSTAND | BUNDESVERBAND LIBERALE FRAUEN | LIBERALE SENIOREN | BUNDESVERBAND LIBERALE HOCHSCHUL GRUPPEN | BUNDESVERBAND LIBERALER KOMMUNALPOLITIKER | BUNDESVEREINI GUNG LIBERALE SCHWULE UND LESBEN | BUNDESVERBAND JUNGE LIBERALE | BUN DESVERBAND LIBERALER MITTELSTAND | BUNDESVERBAND LIBERALE FRAUEN LIBERALE SENIOREN | BUNDESVERBAND LIBERALE HOCHSCHULGRUPPEN | BUNDES VERBAND LIBERALER KOMMUNALPOLITIKER | BUNDESVEREINIGUNG LIBERAL SCHWULE UND LESBEN | BUNDESVERBAND JUNGE LIBERALE | BUNDESVERBAND LI BERALER MITTELSTAND | BUNDESVERBAND LIBERALE FRAUEN | LIBERALE SENIOREN | BUNDESVERBAND LIBERALE HOCHSCHULGRUPPEN | BUNDESVERBAND LIBERALER

Das Liberale Vorfeld ist eine Vielzahl von Initiativen, Freundeskrei- KOMMUNALPOLITIKER | BUNDESVEREINIGUNG LIBERALE SCHWULE UND LESBEN sen, Netzwerken und Clubs im Umfeld der Freien Demokraten, in denen sich liberal denkende Menschen zusammengefunden haben, BUNDESVERBAND JUNGE LIBERALE | BUNDESVERBAND LIBERALER MITTELSTAND um liberale Politik ganz zwanglos zu begleiten. Das Liberale Vor- feld steht jedem offen, für den die Schwelle zu einer Mitgliedschaft BUNDESVERBAND LIBERALE FRAUEN | LIBERALE SENIOREN | BUNDESVERBAND LIBE (noch) zu hoch ist. RALE HOCHSCHULGRUPPEN | BUNDESVERBAND LIBERALER KOMMUNALPOLITIKER

60 61 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 03 LIBERALES VORFELD

Bundesverband Junge Liberale

Vorsitz: Konstantin Kuhle

Die beiden vergangenen Amtsjahre waren für die Jungen Liberalen mit großen Herausforde- rungen verbunden. Einerseits mussten zur Bundestags- und Europawahl zwei bundesweite Kampagnen organisiert werden. Andererseits galt es für die JuLis, das eigene Rollenver- ständnis an die außerparlamentarische Opposition anzupassen. Hinzu kamen organisatori- sche Aufgaben – vor allem der Einzug der Bundesgeschäftsstelle ins Thomas-Dehler-Haus – und Sparnotwendigkeiten durch Veränderungen in der Finanzsituation. All das geschah unter drei verschiedenen Bundesvorsitzenden: Lasse Becker (Frühjahr 2010 – Herbst 2013), Alexander Hahn (Herbst 2013 – Frühjahr 2014) und Konstantin Kuhle (seit Frühjahr 2014).

Seit der Bundestagswahl 2013 fanden deutschlandweit rund 1.000 neue Mitglieder ihren Weg zu den JuLis. Sie alle zu integrieren war für den Bundesverband und seine Untergliederun- gen eine große, aber zugleich großartige Herausforderung. Leider ging dies mit der Beglei- tung einer zunehmenden Anzahl von Landesverbänden einher, die sich nach verlorenen Landtagswahlen auch auf Landesebene in der außerparlamentarischen Opposition befi nden.

Die Bundeskongresse beschäftigten sich mit unterschiedlichsten Themenfeldern. Neben der Verabschiedung von eigenen jungliberalen Bundestags- und Europawahlprogrammen Die Jungen Liberalen schossen auf ihrem 49. Bundeskongress ein Selfi e mit allen Teilnehmern fi elen darunter beispielsweise Anträge zur Zukunft der Wissenschaft, zur Liberalisierung des Taxi-Marktes, zum Umgang mit Prostitution, zur Stadionsicherheit bei Fußballspielen, zur Krim-Krise oder zur Sterbehilfe für Kinder. Letzterer sorgte auch öffentlich für Diskussionen. Bei zurückliegenden Bundesparteitagen konnten sich die JuLis auch innerhalb der FDP mit Positionen durchsetzen – etwa zum Europäischen Bundesstaat, zur Asyl- und zur Netzpolitik. pagne sowie die traditionellen Pressetouren öffentliche Beachtung. Die regu- läre Pressearbeit war neben klassischen Pressemitteilungen und Interviews Zur Bundestags- und zur Europawahl organisierten die Jungen Liberalen eigene Kampagnen vor allem von regelmäßigen Gastbeiträgen der Bundesvorsitzenden geprägt. mit jeweils deutschlandweiten Wahlkampf-Touren, eigenen Wahlwerbespots und Aktivitäten Präsent waren die JuLis in den vergangenen Jahren selbstverständlich auch in den Kreisverbänden. Abseits des Wahlkampfes fanden insbesondere die „APO 2.0“-Kam- weiterhin im Internet und in den sozialen Medien.

62 63 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 03 LIBERALES VORFELD

Bundesverband Liberaler Mittelstand Bundesverband Liberale Frauen

Vorsitz: Thomas L. Kemmerich Vorsitz: Gesine Meißner

Die Bundesvereinigung Liberaler Mittelstand e.V. hat in den Jahren 2013 bis 2015 ihre positive Die verlorene Bundestagswahl 2013 hat sich stimmungsmäßig auch bei den Liberalen Frauen Entwicklung weiter fortgesetzt. ausgewirkt. In allen Landesverbänden kam es zu Austritten, drei Landesverbände haben sich aufgelöst und befi nden sich zurzeit in der Neuorientierung. Bedingt durch die Aufl ösung des Die Bundesvereinigung Liberaler Mittelstand e.V. hat ihren Sitz in Berlin. Die aktuelle Mitglie- Fördervereins Liberale Frauen nahm die Teilnehmerzahl bei bundesweiten Versammlungen derzahl beträgt ca. 950. Die Landes- und Regionalverbände führten zahlreiche Veranstaltun- ab. Gleichzeitig kam es in Nordrhein-Westfalen als erstem und bisher einzigem Landesver- gen durch, um mittelstandspolitische Themen in die Öffentlichkeit zu tragen. band zur Gründung von einzelnen Kreis- und Bezirksverbänden.

Bei der Mitgliederversammlung im März 2014 wurde ein neuer Bundesvorstand gewählt. Den Vorsitz übernahm die niedersächsische Europaabgeordnete Gesine Meißner. Seitdem wurden der Austausch auf Bundesebene mit anderen Frauenverbänden im Deutschen Frauenrat und auch die Zusammenarbeit mit dem ALDE-Gender-Equality-Netzwerk, den europäischen liberalen Frauen, vertieft, unter anderem durch ein internationales Seminar mit liberalen Europäerinnen aus verschiedenen Ländern in Berlin.

Vertreterinnen des Bundesvorstandes brachten sich mit Vorschlägen aus Frauensicht in Veranstaltungen und Konzepte zur Leitbilddiskussion ein. Bei der Mitgliederversammlung im Frühjahr 2015 wurden in einem sehr konstruktiven Workshop Vorschläge zur Zukunft libera- ler Frauenpolitik erarbeitet, die demnächst in einem Internetforum weiterentwickelt werden sollen. Ziel ist es, durch neue Kommunikationsformen und auch durch andere Darstellung liberaler Politik die Mitgliederzahl wieder zu erhöhen und auch mehr Frauen als Mitglieder und Wählerinnen für die Freien Demokraten zu gewinnen.

Thomas L. Kemmerich eröffnet die Bundesdelegiertenkonferenz in Potsdam

Auf der 12. Bundesdelegiertenkonferenz am 9. November 2013 in Potsdam hat der Liberale Mittelstand beschlossen, in Fortschreibung des Programms von 2013 ein neues Grundsatz- programm zu entwickeln. Dieses soll auf der Bundesdelegiertenkonferenz am 7. November 2015 beschlossen werden. Darüber hinaus verabschiedete der Bundesvorstand des Libe- ralen Mittelstands mehrere Positionspapiere, u. a.: „Nein zu Steuererhöhungen – Substanz des Mittelstands für die Zukunft sichern“, „Wirtschaftskraft vor Ort stärken – Das Handwerk fördern und entlasten“ und „Innovationskraft des Mittelstands stärken – Forschung und Entwicklung fördern“. Auf der 13. Bundesdelegiertenkonferenz am 6. Dezember 2014 in Kronberg im Taunus verabschiedete der Bundesverband die Beschlüsse, keine Zwangsrente für Selbstständige zu verordnen, das europäische Meldeverfahren von Finanztransaktionen EMIR nicht auf kleine und mittelständische Unternehmen anzuwenden und die Industrie-und Handelskammern sowie Handwerkskammern zu modernisieren.

Alle Beschlüsse sind veröffentlicht unter: http://www.liberaler-mittelstand.de/no_cache/bundesverband/wir/beschluesse/.

Die Positionspapier des Vorstands fi nden sich unter: http://www.liberaler-mittelstand.de/bundesverband/wir/unsere-positionen/

64 65 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 03 LIBERALES VORFELD

Liberale Senioren Bundesverband Liberale Hochschulgruppen

Vorsitz: Detlef Parr Vorsitz: Sascha Lucas

Der Bundesvorstand der Liberalen Senioren Menschen in den besten Jahren“ heraus- Noch vor dem Bundesparteitag feierten Teilnehmern aus ganz Europa, dieses Mal Die Studierenden beschäftigten sich mit hat sich alle zwei Monate entweder in Fulda gegeben und eine Zielgruppenkarte erstellt die Liberalen Hochschulgruppen im Ja- zum Thema Studiumsfi nanzierung. der Frage der Gender-Theorie. Die Inter- oder in Frankfurt getroffen. Er tagt in der – als Argumentationshilfe für Kandidaten. nuar ihr 25-jähriges Jubiläum im Rahmen national Academy in München beleuch- Regel als erweiterter Bundesvorstand mit Zudem konnten wir unsere „Eckpunkte libe- der 49. Bundesmitgliederversammlung in Das Jahr 2014 begann mit der 51. Bun- tete leistungssteigernde Substanzen und den Vorsitzenden der Landesverbände, um raler Seniorenpolitik“ für den Wahlkampf Bonn. Im Jahr 2013 stand auch für die Li- desmitgliederversammlung in Saarbrü- ihren Gebrauch an der Hochschule, aus bundesweit größtmöglichen Informations- neu aufl egen. Unsere nachdrücklichen beralen Hochschulgruppen die Wahl zum cken und der Wahl von Julia Buschhorn der sich auch die aktuelle Beschlusslage austausch zu sichern. Jede Sitzung wird ne- Hinweise auf den größten Zuwachs an Wäh- Deutschen Bundestag an zentraler Stelle. zur Vorsitzenden. Mit dem größtenteils die LHG ergibt. ben der üblichen Tagesordnung von einem lerstimmen bei den letzten Landtagswahlen Mit der Studis-Wählen-Kampagne beglei- neu gewählten Vorstand stand dieses Schwerpunktthema geprägt, zu dem Exper- bei den über 60-Jährigen und der wachsen- teten die LHG ab Juni die Bundestags- Jahr das BAföG im Mittelpunkt. Die In den ersten Monaten des Jahres 2015 ten zu Wort kommen. So hat z. B. Michael den Bedeutung der Ansprache dieser Ziel- wahl und (be-)wertete Wahlprogramme Liberalen Hochschulgruppen begleiteten nahm der in Hannover gewählte Vor- Kauch die Frage der Menschenwürde bis gruppe für den Wahlerfolg fanden allerdings aller großen Parteien in Hinblick auf das die Novelle mit der Forderung nach einer stand um Sascha Lucas die Arbeit auf. zuletzt (selbstbestimmt leben bis zum Tod) nicht den gewünschten Widerhall. Hochschul- und Wissenschaftspolitische echten Reform hin zur Einkommens-, Im Mittelpunkt stehen eine bundesweite beleuchtet, Rechtsanwalt Carlos Gebauer Konzept. Des Weiteren begleiteten wir die Vermögens-, und Elternunabhängigen Onlinekampagne unter dem Titel „Freie die Probleme der Rente und Altersversor- Nach dem Ausscheiden aus dem Deutschen Wahl mit Informationsveranstaltungen an Förderung – auch mit einer großen Aktion Forschung Macht’s möglich“ und Wahl- gung aus dem Blickwinkel des Liberalen Bundestag griffen die Liberalen Senioren den Universitäten, so zum Beispiel an der auf dem Pariser Platz in Berlin. Ein Li- kampfunterstützung der Junos Studie- Aufbruchs bewertet und der ehemalige auf ihre Initiative „Standfeste Liberale“ Uni Mainz mit dem damaligen General- berales „Aufregerthema“ bearbeitete die renden in Wien. Weitere Themenschwer- Familienrichter Jürgen Rudolph zur Rolle zurück und trugen mit der „Düsseldor- sekretär Patrick Döring. Den Jahresab- LHG in seinem Pfi ngstseminar und auf punkte sind studentischer Wohnraum und der Großeltern und Konfl iktsituationen der fer Erklärung“ der Bundesdelegierten- schluss bot die International Academy mit der Sommer-BMV in Frankfurt am Main. die Exzellenzinitiative in der Lehre. Kinder Stellung bezogen. Im Berichtszeit- versammlung zum Neustart der FDP raum hat es zwei Bundesdelegiertenver- bei. Darin fi ndet sich auch die Idee, den sammlungen in Düsseldorf und Nürnberg mündigen Bürger wieder zum Ausgangs- gegeben, bei denen u. a. auch Beschlüsse punkt liberaler Chancenpolitik zu machen zu diesen Themenfeldern gefasst wurden. vor dem Hintergrund eines modernen und zeitgerechten Bild des Alters und Alterns Neben programmatischen Anträgen an den (der Lebenswirklichkeit entsprechend) – Bundesparteitag haben sich die Liberalen passend zur Leitbilddiskussion der FDP. Senioren als wichtige Vorfeldorganisation Die Liberalen Senioren arbeiten gerne der FDP eigenständig an der Erarbeitung mit anderen Bundesfachausschüssen und des Bürgerprogramms für die Bundestags- Vorfeldorganisationen zusammen. Sie sind wahlen 2013 beteiligt. Die Zusammenarbeit in den Fachkommissionen der BAGSO (Bun- mit der Bundespartei und der Bundes- desarbeitsgemeinschaft der Seniorenorga- tagsfraktion verlief weitgehend gut – nicht nisationen) vertreten. Und sie zeigen nicht zuletzt, weil der Bundesvorsitzende koop- zuletzt auch Gesicht auf ihrer Homepage tiertes Mitglied des FDP-Bundesvorstands und neuerdings auch auf Facebook. ist. Es wurde ein Seniorenfl yer „Politik für

Aktion der Liberalen Hochschulgruppen vor dem Brandenburger Tor

66 67 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 03 LIBERALES VORFELD

MEINUNGSFREIHEIT IST DIE LUFT, DIE JEDER DENKER ZUM ATMEN BRAUCHT, DER ZÜNDSTOFF FÜR DAS FEUER SEINER IDEEN. RAUF BADAWI, SAUDISCHER INTERNET-AKTIVIST UND POLITISCHER GEFANGENER

68 69 GESCHÄFTSBERICHT DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 03 LIBERALES VORFELD

Bundesverband Liberaler Kommunalpolitiker Bundesvereinigung Liberale Schwule und Lesben

Vorsitz: Oberbürgermeister Wolfram Dette, Wetzlar Vorsitz: Michael Kauch

Die Bundesvereinigung Liberaler Kom- die vorherigen Ergebnisse überwiegend Die Liberalen Schwulen und Lesben munalpolitiker (VLK) vertritt die 3.083 Mit- nicht gehalten werden. Die Zahl der Man- verstehen sich als liberale Vorfeldorgani- glieder, die sich in der Kommunalpolitik datsträger ist zurückgegangen. sation, die zum einen Bürgerrechts- und haupt- und ehrenamtlich für ihre Kreise, Menschenrechtsthemen hinsichtlich Les- Städte und Gemeinden engagieren. Die Bundesdelegiertenversammlungen ben, Schwulen und Transgender in die fanden turnusgemäß am 18./19. Oktober Partei trägt, zum anderen Zielgruppen- Die fachlichen Anforderungen an die 2013 in Berlin und am 19./10. Septem- arbeit für die Liberalen bei interessierten Kommunalpolitiker sind in den letzten ber 2014 in Mülheim/Ruhr statt. Unter Bürgerinnen und Bürgern leistet. Jahren ständig gestiegen. Die VLK hat anderem wurden in Berlin die „Leitlinien deshalb – oftmals in Kooperation mit der liberaler Kommunalpolitik“ beschlossen, LiSL setzt einen Schwerpunkt auf die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Frei- die in enger Zusammenarbeit mit der Zusammenarbeit in der liberalen Familie: heit – ihr Bildungsangebot ausgeweitet. Friedrich-Naumann-Stiftung für die Frei- Dazu kommen vielfache Fachberatungen heit entstanden. » Gemeinsam mit FDP und Jungen der Fraktionen, Gruppen und Einzel- Liberalen wurde 2013 und 2014 erneut kämpfer vor Ort. Träger dieser Arbeit Die VLK präsentiert sich regelmäßig mit eine gemeinsame Kampagne zu den sind vorrangig die Landesverbände. Als einem Stand auf den Bundesparteitagen Christopher Street Days organisiert. kommunalpolitisches Fachgremium der der FDP. Aus Kostengründen informiert Diese wird unter der Leitung von Mi- Auf dem CSD in Frankfurt waren die Liberalen Schwulen und Lesben mit einem eigenen Wagen vertreten Freien Demokraten wirkt die VLK bei der die Bundes-VLK über ihre Arbeit und chael Kauch mittlerweile in 40 Städten Entwicklung von inhaltlichen Positionen aktuelle kommunalpolitische Fragen nur unterschiedlicher Größe umgesetzt mit und vertritt liberale Positionen in den noch elektronisch. Informationen werden – von Köln bis Chemnitz, von Kiel bis kommunalen Spitzenverbänden und bei tagesaktuell auf Facebook und im Internet Freiburg. Die Kampagne schafft seit kommunalpolitischen Kongressen und unter http://www.vlk-bundesverband.de/ 2004 Sichtbarkeit für die FDP und ihre konnten mit inhaltlichem Input von LiSL liegt nun in einer weiterentwickelten anderen Veranstaltungen. Die VLK hat in verbreitet. Entsprechende Angebote gibt Politik und ist die größte kontinuierli- in den Landtagen von NRW und Nieder- Form dem Bundesparteitag vor. Darüber den Jahren 2013 und 2014 eine Vielzahl es auch in den Landesverbänden. che Kampagne in der liberalen Familie. sachsen Hearings zur Schulaufklärung hinaus hat sich LiSL 2014 an den Hirsch- von Beschlüssen beispielsweise zur Auch für 2015 ist eine Fortsetzung der über homosexuelles Leben organisiert feld-Tagen der Bundesstiftung Magnus Migration/Flüchtlingszahlen, Inklusion, Die kommunalpolitische Fachzeitschrift Kampagne vorgesehen. werden. Der hessische Landtagsabge- Hirschfeld mit inhaltlichen Veranstaltun- Eingliederungshilfe, kommunale Finanzen, „das rathaus“ musste zum Jahresende ordnete und LiSL-Bundesvorstandsmit- gen beteiligt. Verkehrsinfrastruktur, interkommunale 2013 eingestellt werden. Einige Landes- » In Kooperation mit LiSL hat die Fried- glied Jürgen Lenders organisiert einen Kooperationen und zu vielen anderen verbände geben auch noch gedruckte rich-Naumann-Stiftung für die Freiheit regen Austausch der Ansprechpartner in Als neue Landesverbände wurden LiSL Themen erarbeitet. Informationen an ihre Mitglieder. ein nationales und ein internationales den Landtagsfraktionen über gute Initi- Baden-Württemberg und LiSL Nord Seminar zur Bürgerrechts- und Men- ativen in den einzelnen Bundesländern, (Hamburg, Schleswig-Holstein, Meck- Die schwierige Lage der Partei im schenrechtspolitik für Lesben, Schwule etwa zur Umsetzung der Steuer-Gleich- lenburg-Vorpommern) aufgebaut. Neben Berichtszeitraum hat sich auch in der und Transgender organisiert. stellung in den Finanzverwaltungen den genannten Ländern fi nden Aktivitä- Kommunalpolitik ausgewirkt. Bei den oder die Beendigung des pauschalen ten aktuell in Bayern, Berlin-Branden- Wahlen der letzten zwei Jahre konnten » In Kooperation mit dem LHG-Bundes- Ausschlusses Homosexueller von der burg, Hessen, NRW und Niedersachsen verband bzw. dem Liberalen Mit- Blutspende. statt. International hat LiSL an der Grün- telstand sind 2015 regionale Veran- dung der ALDE-Arbeitsgemeinschaft staltungen zu Regenbogenfamilien, Programmatisch hat LiSL 2014 Pro- „Liberals 4 Equality“ mitgewirkt, die sich internationaler Menschenrechtspolitik grammpapiere zu Diversity Manage- insbesondere um Menschenrechtsfragen und Diversity Management im Mittel- ment, Schulaufklärung, Familienrecht in Osteuropa kümmert. stand in Vorbereitung. sowie „Schwulen und Lesben im Alter“ erarbeitet. Der Antrag zum Diversity LiSL unterstützt die Landtagsfraktionen Management wurde erfolgreich im BFA der FDP in der thematischen Arbeit. So Arbeit und Soziales eingebracht und

70 71 GESCHÄFTSBERICHT 04 DER FREIEN DEMOKRATISCHEN PARTEI 2013–2015 STATISTIK

Mitglieder

Im Mai 2015 hatte die FDP rd. 54.000 Mitglieder, die sich auf 16 Landesverbände und die sogenannten bundesunmittelbaren Mitglieder verteilen. Die Landesverbände sind in insgesamt 61 Bezirksverbände, 465 Kreisverbände und rund 2.200 Orts- verbände gegliedert. Wer der FDP beitritt, wird in der Regel Mitglied des Orts-, des Kreis- oder des Stadtverbandes im jeweiligen Wohnort. Mehrere Ortsverbände sind zu Kreisverbänden zusammengeschlossen, mehrere Kreisverbände bilden gemeinsam Bezirks- oder Landes- verbände. Bezirksverbände gibt es allerdings nur in den „großen“ Landesverbänden Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nieder- sachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz. In Berlin und Hamburg ersetzen sie die Kreisverbände. Mitglieder, die sich nicht in Landesverbänden engagieren, etwa weil sie im Ausland wohnen, sind bundesunmittelbare Mitglieder, unter anderem organisiert in der Auslandsgruppe Europa oder in dem virtuellen Online-Landesverband „LV Net“. Die Auslandsgruppe Europa besteht aus Mitgliedern, die sich zeitweise im europäischen Ausland aufhalten (Luxemburg, London, Mallorca und Brüssel, wo es Ortsverbände gibt) und uns vor Ort repräsentieren. Aktionstag der FDP Bremen mit Wahlkampfunterstützern aus dem gesamten Bundesgebiet

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Gremien der Freien Demokratischen Partei

Oberstes Beschlussorgan ist der Bundesparteitag (BPT). Er setzt sich zusammen aus 662 VLK WƌćƐŝĚŝƵŵ Vereinigung liberaler Delegierten: 660 aus den 16 Landesverbänden und zwei aus der Auslandsgruppe Europa. <ŽŵŵƵŶĂůƉŽůŝƟŬĞƌ ϵŐĞǁćŚůƚĞDŝƚŐůŝĞĚĞƌ Die 660 Delegierten verteilen sich zur einen Hälfte nach dem Zweitstimmenergebnis der letzten Bundestagswahl auf die Landesverbände und zur anderen Hälfte nach der Anzahl der Mitglieder.

LiS ƵŶĚĞƐǀŽƌƐƚĂŶĚ Der BPT tagt in der Regel einmal im Jahr als ordentlicher Bundesparteitag und wählt Liberale Senioren ϯϰŐĞǁćŚůƚĞDŝƚŐůŝĞĚĞƌ alle zwei Jahre das Präsidium und den Bundesvorstand. Gibt es besondere Geschehnisse innerhalb und außerhalb der Partei, kann es auch außerordentliche Bundesparteitage geben. Das Präsidium, der geschäftsführende Vorstand, besteht aus dem Bundesvorsit- LIM zenden, dem Generalsekretär (auf Vorschlag des Bundesvorsitzenden), drei stellvertre- >ŝďĞƌĂůĞ/ŶŝƟĂƟǀĞ tenden Vorsitzenden, dem Schatzmeister und drei Beisitzern. Das Präsidium tagt in der DŝƩĞůƐƚĂŶĚ Wahlen Regel montags. Der Bundesvorstand tagt etwa alle sechs bis acht Wochen. Er besteht aus dem Präsidium und 34 Beisitzern: 16 sind sogenannte Kurfürsten für die Bundesländer. Für diese 16 Beisitzer haben die Landesverbände das alleinige Vorschlagsrecht. 18 weitere Beisitzer stammen aus der „freien Wildbahn“, dass heißt, der Bundesparteitag wählt sie Liberale Frauen <ƌĞŝƐƉĂƌƚĞŝƚĂŐĞ >ĂŶĚĞƐƉĂƌƚĞŝƚĂŐĞ ƵŶĚĞƐƉĂƌƚĞŝƚĂŐĞ aus seiner Mitte ohne Vorgaben. Für die inhaltliche Arbeit sind außerdem Bundesfachaus- Beschlussfassung auf kommunal- >ĂŶĚĞƐƉŽůŝƟƐĐŚĞĞƐĐŚůƵƐƐĨĂƐƐƵŶŐ ƵŶĚĞƐƉŽůŝƟƐĐŚĞĞƐĐŚůƵƐƐĨĂƐƐƵŶŐ schüsse, Kommissionen und Arbeitsgruppen von Bedeutung. ƉŽůŝƟƐĐŚĞƌďĞŶĞ >>Aufstellung der Listen für Bundes- 662 Delegierte und Landtagswahlen LHG >ŝďĞƌĂůĞ,ŽĐŚƐĐŚƵůͲ gruppe

ĞůĞŐŝĞƌƚĞ ĞůĞŐŝĞƌƚĞ ĞůĞŐŝĞƌƚĞ :Ƶ>ŝƐ Junge Liberale

>sEĞƚ KƌƚƐǀĞƌďĂŶĚ <ƌĞŝƐǀĞƌďĂŶĚ >ĂŶĚĞƐǀĞƌďĂŶĚ ĞƌǀŝƌƚƵĞůůĞ Erster Ansprechpartner vor Ort Ein Kreisverband umfasst das Ge- Die Kreisverbände sind in einem >ĂŶĚĞƐǀĞƌďĂŶĚ biet einer kreisfreien Stadt oder Landesverband zusammengefasst. eines Landkreises; aus den je- In manchen Landesverbänden sind weiligen Ortsverbänden setzt sich zwischen die Kreis- und Landes- ein Kreisverband zusammen. verbände noch Bezirksverbände ƵŶĚĞƐƵŶŵŝƩĞůďĂƌĞ In Berlin und Hamburg tragen eingeschaltet. DŝƚŐůŝĞĚĞƌ Kreisverbände die Bezeichnung „Bezirksverband“.

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Mitgliederentwicklung im Berichtszeitraum Mandatsträger der Freien Demokraten

Landesverband 31.12.2014 Männer Frauen 31.12.2013 31.12.2012 Mitglieder im Europäischen Parlament: 3

Baden-Württemberg 6.565 5.079 1.486 6.675 6.736 Mitglieder im Landtag Baden-Württemberg: 7

Bayern 5.057 3.921 1.136 5.225 5.281 Mitglieder im Landtag Bremen: 6

Berlin 2.627 2.016 611 2.756 2.850 Mitglieder im Landtag Hamburg: 9

Brandenburg 1.214 956 258 1.275 1.340 Mitglieder im Landtag Hessen: 6

Bremen 284 226 58 297 354 Mitglieder im Landtag Niedersachsen: 14

Hamburg 1.039 854 185 1.128 1.116 Mitglieder im Landtag Nordrhein-Westfalen: 22

Hessen 5.652 4.372 1.280 5.780 5.994 Mitglieder im Landtag Schleswig-Holstein: 6

Mecklenburg-Vorpommern 768 621 147 812 842

Mandatsträger insgesamt: 73 Niedersachsen 5.295 4.102 1.193 5.488 5.709

Nordrhein-Westfalen 14.417 10.893 3.524 14.708 14.751

Rheinland-Pfalz 4.276 3.332 944 4.386 4.534

Saarland 1.178 840 338 1.269 1.360

Sachsen 2.119 1.689 430 2.196 2.296

Sachsen-Anhalt 1.314 1.011 303 1.425 1.524

Schleswig-Holstein 2.105 1.567 538 2.165 2.206

Thüringen 1.233 955 278 1.298 1.385

Ausland / bundesunmittelbar 393 330 63 380 397

Gesamt-Partei 55.536 42.764 12.772 57.263 58.675

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Organisationsplan der FDP-Bundesgeschäftsstelle

BUNDESGESCHÄFTSFÜHRER Marco Buschmann

ORGANISATION, FINANZEN, MEDIEN UND PROGRAMM ORGANISATION, FINANZEN, LEITUNGSBEREICH MEDIENBERATUNG RECHT PERSONAL KOMMUNIKATION UND ANALYSE PERSONAL

BEREICHSLEITUNG PRESSESPRECHER LEITUNGSREFERENTIN BÜRO DES BÜRO DER BÜRO DES MEDIENBERATER JUSTIZIAR Torsten Grau Nils Droste Maria Wandel BUNDESVORSITZENDEN GENERALSEKRETÄRIN BUNDESGESCHÄFTSFÜHRERS Wulf Oehme Dr. Thomas Hahn T: 030 284958- 491 T: 030 284958- 90 F: 030 284958- 42 F: 030 284958- 92 ORGANISATION BUCHHALTUNG UND ONLINE- KOMMUNIKATION PROGRAMM UND BÜROLEITUNG UND BÜROLEITUNG BÜROLEITUNG [email protected] [email protected] UND EVENTMANAGEMENT VERTRAGSWESEN Thomas Diener ANALYSE PERSÖNLICHE REFERENTIN Angelika Sick Maria Wandel Jürgen Stindt Bettina Gaudig T: 030 284958- 45 Tobias Scholl Katrin Grothe T: 030 284958- 17 T: 030 284958- 13 Bundesschiedsgericht T: 030 284958- 37 T: 030 284958- 31 F: 030 284958- 42 T: 030 284958- 58 T: 030 284958- 14 F: 030 284958- 82 F: 030 284958- 12 MEDIENBERATERIN Bundessatzungsausschuss F: 030 284958- 32 F: 030 284958- 32 [email protected] F: 030 284958- 52 F: 030 284958- 52 [email protected] [email protected] Jacqueline Schäfer [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] T: 030 78894-0 SEKRETARIAT F: 030 284958- 882 Dana Rauf Monika Mayer [email protected] PERSONAL Jeanette Stein ORGANISATION SACHBEARBEITUNG T: 030 284958- 35 T: 030 284958-56 Ute Souayah T: 030 284958- 43 SPRECHER UND GREMIENBETREUUNG Melanie Vötgen F: 030 284958- 32 F: 030 284958-12 T: 030 284958- 36 F: 030 284958- 42 Moritz Kracht Manuela Wolfram T: 030 284958- 11 [email protected] [email protected] F: 030 284958- 32 [email protected] T: 030 284958- 492 T: 030 284958- 61 F: 030 284958- 12 [email protected] F: 030 284958- 42 F: 030 284958- 62 [email protected] [email protected] [email protected] GRAFIK UND FREIRAUM SEKRETARIAT ORGANISATION TECHNIK UND FAHRDIENST Alicia Lohmann Katharina Riemann Daniel Dombrovsky SEKRETARIAT Andreas Krippel Lars Rolle (bis 12/15 in Elternzeit) T: 030 284958- 33 SEKRETARIAT SEKRETARIAT Christina Nitz David Feyer Pascal Tschörtner F: 030 284958- 32 Heike Krause Heike Krause T: 030 284958- 16 T: 030 284958-70 T: 030 284958- 0 [email protected] T: 030 284958- 81 T: 030 284958- 81 F: 030 284958- 12 F: 030 284958-72 F: 030 284958- 22 [email protected] F: 030 284958- 82 F: 030 284958- 82 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected]

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Verantwortlich: FDP-Bundesgeschäftsstelle Marco Buschmann T: 030 284958-10 F: 030 284958-12 [email protected]

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