Umweltverträglichkeitserklärung

gem. UVP‐G 2000

Windpark V

58_UVE‐Zusammenfassung

Bearbeitung:

ImWind Operations GmbH Techn. Büro für Öko‐Energietechnik Josef Trauttmansdorff‐Straße 18 3140 Pottenbrunn

Mag. Tobias Friedel

Konsenswerber:

ImWind Elements GmbH Josef Trauttmansdorff Str. 18 3140 Pottenbrunn

Wien, 27.4.2014 WINDPARK PARNDORF V EINREICHPROJEKT 2014 58_Zusammenfassung Seite 2 D ‐ UVE

INHALT

1. EINFÜHRUNG ...... 3 1.1 Aufgabenstellung ...... 3 1.2 Struktur des Einreichoperats ...... 4 2. DAS VORHABEN ...... 6 2.1 Vorhabensabgrenzung ...... 7 2.2 Beschreibung der Bau‐ und Betriebsphase ...... 7 2.2.1 Bauzeitabschätzung ...... 8 2.2.2 Verkehrsaufkommen ...... 8 2.3 Beschreibung der Windkraftanlage ...... 9 3. BEWERTUNG DER UMWELTVERTRÄGLICHKEIT ...... 11 3.1 Abgrenzung des Untersuchungsrahmens ...... 11 3.2 System zur Bewertung der Umweltverträglichkeit ...... 11 3.3 Allfällig aufgetretene Schwierigkeiten ...... 15 3.4 Klima‐ und Energiekonzept ...... 15 3.5 Alternative Lösungsmöglichkeiten ...... 16 4. AUSWIRKUNGEN DES VORHABENS ‐ DIE UVE ...... 17 4.1 Siedlungswesen und Sachgüter ...... 17 Regionalentwicklung und örtliche Raumplanung ...... 17 Sachgüter ...... 17 Zusammenfassung ...... 18 4.2 Gesundheit und Wohlbefinden ...... 18 Lärm ...... 18 Schattenwurf ...... 19 Eisabfall ...... 19 Zusammenfassung der Bau‐ und Betriebs des Bereichs Gesundheit und Wohlbefinden ...... 19 4.3 Landschaft, Kultur und Erholung ...... 20 Landschaftsbild ...... 20 Ortsbild ...... 20 Kulturgüter ...... 21 Freizeit, Erholung und Tourismus ...... 21 Zusammenfassung ...... 22 4.4 Boden, Wasser, Landnutzung ...... 22 Boden ...... 22 Wasser ...... 22 Landwirtschaft ...... 23 Forstwirtschaft ...... 23 Zusammenfassung ...... 24 4.5 Wildökologie und Jagd ...... 24

ImWind Operations GmbH Josef Trauttmansdorff‐Straße 18 T +43 2742 43 208 Bank Unicredit Group 3140 Pottenbrunn F +43 2742 43 208‐300 IBAN AT47.1200.0529.5200.5611 www.imwind.at Landesgericht St. Pölten BIC BKAUATWW Ingenieurbüro für Öko‐Energietechnik [email protected] FN 321223m UID ATU64684078 Ingenieurbüro für Biologie WINDPARK PARNDORF V EINREICHPROJEKT 2014 58_Zusammenfassung Seite 3 D ‐ UVE

4.6 Ökologie ...... 25 4.7 Luft und Klima ...... 26 5. MASSNAHMENÜBERSICHT ...... 27 6. ZUSAMMENFASSENDE STELLUNGNAHME ...... 27 7. ABBILDUNGSVERZEICHNIS ...... 29

1. EINFÜHRUNG

1.1 Aufgabenstellung

Die Konsenswerberin plant in der Gemeinde Parndorf den Windpark Parndorf V. Die ImWind Operations GmbH wurde damit beauftragt, die Einreichunterlagen für eine Genehmigung gem. § 17 UVP‐G 2000 zu erstellen.

Aufgabe der Umweltverträglichkeitsprüfung ist es, die unmittelbaren und mittelbaren Auswirkungen festzustellen, zu beschreiben und zu bewerten, die ein Vorhaben auf alle relevanten Schutzgüter haben kann.

Dies sind im gegenständlichen Vorhaben:

 Menschen, Tiere, Pflanzen und deren Lebensräume,  Boden, Wasser, Luft und Klima,  Landschaft sowie  Sach‐ und Kulturgüter.

Gemäß § 6 UVP‐G 2000 hat die Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) eine Beschreibung des Vorhabens nach Standort, Art und Umfang inklusive vom Projektwerber geprüfter Alternativen, die Beschreibung der beeinträchtigten Umwelt sowie die Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt zu enthalten. Weiters ist eine Darlegung von Maßnahmen zum Ausgleich, Verringerung und Vermeidung wesentlicher nachteiliger Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zu erstellen. Eine allgemein verständliche Zusammenfassung ist darüber hinaus der UVE beizufügen.

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1.2 Struktur des Einreichoperats

Die Einreichunterlagen werden in 4 grundsätzliche Teile geteilt:

A. Antrag B. Vorhaben C. Sonstige Unterlagen D. UVE

Die detailliertere Gliederung der Struktur ist Abbildung 1 zu entnehmen.

D ‐ UVE ‐ B ANTRAG SONSTIGE ‐ VORHABEN ‐ A C UNTERLAGEN

Erholung

Sachgüter

alternative

und Statement Jagd

und Wohlbefinden Landnutzung

und

und

und Kultur

Impact Dokumente) ‐

Klima

Wasser, No

und Vorhabens

und

des Boden, Wildökologie Ökologie Luft Landschaft, Siedlungswesen Gesundheit

Energiekonzept Vorhaben

(Technische

Unterlagen

und zum Zusammenfassung ‐

Beitrag Beitrag Beitrag Beitrag Beitrag Beitrag Beitrag Einleitung

UVE UVE UVE UVE UVE Sonstige UVE UVE UVE Vorhaben UVE Lösungsmöglichkeiten Genehmigungsantrag Vorhabensbeschreibung Pläne Klima Begründung

Abbildung 1: Struktur des Einreichoperates

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Das gegenständliche Dokument ist der Teil „UVE‐Zusammenfassung“. Die Themenbereiche der Beurteilung der Auswirkungen des Vorhabens auf Mensch und Umwelt sind in folgende Aussagebereiche unterteilt:

THEMENBEREICH AUSSAGEBEREICH UVE Einleitung Beschreibung der Bewertung und NO‐Impact Statements Siedlungswesen und Beitrag Sachgüter Regionalentwicklung und Örtliche Raumplanung Sachgüter Gesundheit und Wohlbefinden Lärm Schattenwurf Eisabwurf Landschaft, Kultur und Erholung Landschaftsbild Ortsbild Kulturgüter Freizeit, Erholung und Tourismus Boden, Wasser, Landnutzung Boden Wasser Landwirtschaft Forstwirtschaft Wildökologie und Jagd Wildökologie und Jagd Ökologie Pflanzen und deren Lebensräume Tiere und deren Lebensräume ausgenommen Wild Luft und Klima Motorische Emissionen Nicht Motorische Emissionen

Abbildung 2: Themen‐ und Aussagebereiche der UVE

Dieses Dokuments ist die allgemein verständliche Zusammenfassung der UVE.

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2. DAS VORHABEN

Die Konsenswerberin beabsichtigt in der Gemeinde Parndorf einen Windpark mit insgesamt 14 Windkraftanlagen des Typs Enercon E101 (Engpassleistung je 3,05 MW, Rotordurchmesser 101 m, Nabenhöhe 149 m, Gesamthöhe ca. 200 m) zu errichten. Die Kabelleitungen für den Anschluss der Anlagen verlaufen in der Standortgemeinde Parndorf und in der Gemeinde .

Das Vorhaben überschreitet mit 42,7MW klar den Schwellenwert von 20 MW des Anhang I des UVP‐G 2000 wodurch es der Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterliegt.

Die gegenständliche Umweltverträglichkeitserklärung beinhält 14 Windkraftanlagen des Windparks Parndorf. Die ungefähre Lage der Windkraftanlagen ist in der nachfolgenden Abbildung zu erkennen, die exakte Lage der Anlagen ist aus den beiliegenden Lageplänen (Ordner 1, Register 3) ersichtlich. In der Nachbargemeinde Bruckneudorf befindet sich ein weiteres Windkraftvorhaben in Genehmigung, in den relevanten Fachbereichen wird dieses Vorhaben hinsichtlich Auswirkungen auf Schutzgüter in der UVE berücksichtigt.

In der näheren Umgebung des gegenständlichen Vorhabens befinden sich noch weitere bestehende, genehmigte sowie in Planung befindende Windparks:

Abbildung 3: Übersichtskarte mit Windparks der weiteren Umgebung der gegenständlichen Vorhaben (eigene Darstellung)

Das Windpark Planungsgelände liegt im Bezirk im nordwestlichen Bereich der Gemeinde Parndorf, östlich der Leitha sowie nordöstlich der Autobahn A4, bzw. nördlich der Autobahn A6.

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2.1 Vorhabensabgrenzung

Die Kabeltrasse (30 kV), welche den Windpark mit dem Hochspannungsnetz der Netz GmbH verbindet, mündet in das Umspannwerk Parndorf Nord. Aus elektrotechnischer Sicht bildet damit das UW Parndorf Nord die Vorhabensgrenze.

Die Zuwegung erfolgt über die Autobahnabfahrt an der A6, nach etwa 200m wird das Gemeindewegenetz von Potzneusiedl erreicht, dann geht es weiter auf landwirtschaftlichen Wegen in der Gemeinde Parndorf, im Bereich des Alten Futterplatzes (Weg auf Gstnr. 3122, KG Parndorf) ist die bautechnische Vorhabensgrenze definiert.

2.2 Beschreibung der Bau‐ und Betriebsphase

Neben den Windkraftanlagen werden Wege und Montageflächen errichtet. Darüber hinaus müssen bestehende Wege je nach Lage und baulichem Zustand ertüchtigt werden, sowie bei Wegkreuzungen zusätzliche Wegflächen für überlange Transporte ("Trompeten") neu errichtet werden.

Insgesamt werden für die 14 Windkraftanlagen zusätzliche Flächen im Ausmaß von ca. 5,7 ha für die Errichtung der Fundamente, der Kranstellflächen sowie für Zuwegungen (über Wegparzellen hinausgehend) dauerhaft in Anspruch genommen.

Die Lage und Abmessungen der Trompeten sind aus den Plänen mit den Bezeichnungen "P02" bis "P04" (Teil B – Vorhaben) zu entnehmen.

Außer den Windkraftanlagen, den Wegen und Montageflächen werden Erdkabelleitungen zur internen Windparkverkabelung errichtet. Diese werden bis zum Umspannwerk Parndorf Nord geführt. Darüber hinaus sind keine baulichen Maßnahmen innerhalb der Vorhabensgrenzen notwendig.

Der Betrieb der Anlagen erfolgt vollautomatisch. Etwa alle 6 Monate wird eine Regelwartung durchgeführt, bei Bedarf (Störung) sind öfter Anfahrten notwendig. Mit dem Anlagenhersteller Enercon wird ein Wartungsvertrag abgeschlossen, der eine regelmäßige werterhaltende Betreuung der Anlagen vorsieht. Alternativ kann die Wartung der Anlagen auch von durch den Anlagenhersteller befugten Firmen durchgeführt werden. Vor Ablauf der Gewährleistungsfrist werden sämtliche Anlagen einer erneuten Kontrolle unterzogen.

Die Windkraftanlagen sind auf eine Lebensdauer von 20 Jahren ausgelegt. Nach diesem Zeitraum können Anlagenteile erneuert, neue Windkraftanlagen aufgestellt oder die gegenständlichen Anlagen samt Fundament abgetragen werden.

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2.2.1 Bauzeitabschätzung

Für die Bauphasen wurde eine Dauer von 18 Monaten abgeschätzt. Nach erfolgter Genehmigung und Förderzusage der Abwicklungsstelle für Ökostrom AG (oeMAG) im Jahr 2014 ist folgender Zeitplan vorgesehen:

2016 2016 2017 2017 2017 2017 Arbeitsschritt Qu. Qu. Qu. Qu. Qu. Qu.

3. 4. 1. 2. 3. 4.

Vermessung Zuwegungen / Verkabelung * Errichtung der Fundamente Montage der Türme Montage der Gondeln, Rotoren Komplettierungsarbeiten Endfertigstellung / Probebetrieb Tabelle 1: Bauzeitenplan (*Beginn am 15.7.2016)

2.2.2 Verkehrsaufkommen

Sämtliche Angaben bzgl. Verkehrsaufkommen durch die Bautätigkeiten, Anlagenaufbau, etc. wurden anhand einer Massenermittlung des gegenständlichen Projekts und unter Zuhilfenahme von Erfahrungswerten von ähnlichen Windparkprojekten ermittelt. Während der 18 monatigen Bauzeit ist Insgesamt mit folgendem Verkehrsaufkommen zu rechnen:

Insgesamt ist mit folgendem LKW‐Verkehrsaufkommen zu rechnen:

Tabelle 2: Verkehrsaufkommen durch LKW‐Transporte während der Bauphase gesamt

Weiter wurden folgende Mannschaftswagenfahrten errechnet:

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Mannschaftstransporte Dauer (Tage) Wagen /Tag Anzahl Fahrten Gesamt Fahrten / Tag Fahrten / Stunde Bodenverbesserungen 110 2 440 4 0,3 Bauarbeiten 151 8 2416 16 1,2 Kabelverlegung, Trafo 44 2 176 4 0,3 Errichtung WKA 286 4 2288 8 0,6 Inbetriebnahme WKA 43 2 172 4 0,3 Planung/Bauaufsicht 66 2 264 4 0,3 Maximale Wagen‐Frequenz (bei Gleichzeitigkeit von Bodenverbesserungen, Bauarbeiten, Kabelwerlegung, 28,0 2,2 Trafo und Planung/Bauaufsicht) Tabelle 3: Eingesetzte Mannschaftswagen für den Bau

Insgesamt ist daher mit einer maximalen zusätzlichen Verkehrsbelastung von 152 LKW‐Fahrten und 28 Mannschaftwagenfahrten pro Tag bzw. 11,7 LKW‐Fahrten und 2,2 Mannschaftswagenfahrten pro Stunde auf den öffentlichen Straßen der Zuwegung zu rechnen.

2.3 Beschreibung der Windkraftanlage

Bei den zu errichtenden Windkraftanlagen handelt es sich um den Typ ENERCON ‐ E 101 mit einer Nennleistung von 3050 kW und einem Rotordurchmesser von 101 m, einer Nabenhöhe von 149 m, somit ergibt sich eine Gesamthöhe von 199,5m.

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Abbildung 4: Ansichtsplan WKA E101 mit 149 m Nabenhöhe, Quelle Fa. Enercon

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3. BEWERTUNG DER UMWELTVERTRÄGLICHKEIT

3.1 Abgrenzung des Untersuchungsrahmens

Der Untersuchungsrahmen wurde in den einzelnen Aussagebereichen räumlich abgegrenzt. Aufgrund der möglichen Auswirkungen ist die Abgrenzung je nach Aussagebereich unterschiedlich erfolgt. Ziel der Abgrenzung ist, dass eine Bearbeitung fokussiert erfolgen kann, jedoch die wesentlichen Auswirkungen durch die Abgrenzungen nicht verloren gehen. Die Abgrenzung des Untersuchungsrahmens wird zu Beginn jedes Dokuments begründet und beschrieben.

Wie im Dokument "03_Vorhabensbeschreibung" dargelegt, ist die Umsetzung des Vorhabens vom 3. Quartals 2016 bis zum Ende des 4. Quartals 2017 geplant. Der anschließende Betrieb der Anlagen erfolgt zumindest weitere 20 Jahre. Bei der Bewertung des Ist‐Zustandes ist die Zeit vor Baubeginn maßgeblich, in der Regel ist dies das Jahr 2013/2014. Für die Bauphase wird der geplante Bauzeitraum bewertet, für die Betriebsphase wird von einem Begutachtungszeitraum bis zum Jahr 2037 ausgegangen.

Inhaltlich wurden die im UVP‐G 2000 und im UVE Leitfaden1 genannten möglichen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt sowie die in der bisherigen Beurteilungspraxis von Windparks verwendeten Themenbereiche in Betracht gezogen. Hierbei wurde versucht herauszufiltern, welche möglichen Auswirkungen aufgrund von fehlender Relevanz nicht weiter untersucht werden müssen. Folgende Themen wurden hierbei herausgefiltert:

 Klima  Geruch  Erschütterungen und Infraschall  Strahlung  Naturgefahren  Biologische und chemische Schadstoffe  Fischerei

Diese Themen sind durch das geplante Vorhaben entweder überhaupt gar nicht oder in völlig vernachlässigbarem Ausmaß betroffen. Das Thema Klimaschutz ist im Gegenzug sogar durch das Vorhaben positiv beeinflusst, was aus dem Klima‐ und Energiekonzept entnommen werden kann.

3.2 System zur Bewertung der Umweltverträglichkeit

Die Beurteilung der Auswirkungen des Vorhabens auf Menschen und Umwelt ist der wesentliche Zweck der UVE. Hierzu ist sowohl die Beurteilung der Sensibilität des betreffenden Gebiets als auch die Ermittlung der Eingriffsintensität des Vorhabens wesentlich.

Das angewandte System zur Bewertung der Umweltverträglichkeit ist an den UVE‐Leitfaden2 sowie an eine bestehende Umweltverträglichkeitserklärungen angelehnt. Weiter ist die Methode der ökologischen Risikoanalyse aus der RVS 04.01.11 „Umweltuntersuchung“ mit einbezogen.

1 Umweltbundesamt, UVE Leitfaden, Rep. 0184, Wien 2008 2 Umweltbundesamt, UVE Leitfaden, Rep. 0184, Wien 2008. ImWind Operations GmbH Josef Trauttmansdorff‐Straße 18 T +43 2742 43 208 Bank Austria Unicredit Group 3140 Pottenbrunn F +43 2742 43 208‐300 IBAN AT47.1200.0529.5200.5611 www.imwind.at Landesgericht St. Pölten BIC BKAUATWW Ingenieurbüro für Öko‐Energietechnik [email protected] FN 321223m UID ATU64684078 Ingenieurbüro für Biologie WINDPARK PARNDORF V EINREICHPROJEKT 2014 58_Zusammenfassung Seite 12 D ‐ UVE

Nachfolgend ist das Bewertungsschema in Abbildung 5 dargestellt und es werden die einzelnen Schritte näher erläutert.

IST‐Situation im Vorhaben Untersuchungsgebiet

Feststellung der SENSIBILITÄT des Feststellung der Untersuchungsgebiets EINGRIFFSINTENSITÄT

Ermittlung der EINGRIFFSERHEBLICHKEIT

und Maßnahmen zu deren Reduktion

Verbleibende AUSWIRKUNGEN

NICHT UMWELTVERTRÄGLICHES UMWELTVERTRÄGLICHES VORHABEN VORHABEN

Abbildung 5: Bewertungsschema zur Fragestellung der Umweltverträglichkeit

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Erläuterungen zum Bewertungsschema

Beurteilung der Sensibilität (IST Situation)

Als erster Schritt erfolgt eine Beschreibung der Beurteilung der IST Situation des Untersuchungsraums. Dabei kommt ein dreistufiges Schema zur Anwendung:

 keine bis geringe Sensibilität  mittlere Sensibilität  hohe Sensibilität

Beurteilung der Eingriffsintensität des Vorhabens

In einem zweiten Schritt werden die Wirkungen des Vorhabens auf sein Umfeld erfasst und dargestellt, darauf basierend wird eine Einschätzung der Eingriffsintensität des Vorhabens getroffen. Dabei kommt ebenfalls das dreistufige Schema zur Anwendung.

 keine bis geringe Wirkung  mittlere Wirkung  hohe Wirkung

Beurteilung der Eingriffserheblichkeit

Die Eingriffserheblichkeit ergibt sich aus der Verknüpfung der Sensibilität des Untersuchungsgebiets mit der Eingriffsintensität des Vorhabens. Dabei kommt nachstehende Tabelle (Abb. 10) zur Anwendung:

Eingriffsintensität

Eingriffserheblichkeit I gering mittel hoch

II

gering III

Sensibilität mittel IV

hoch V

Abbildung 6: Ermittlung der Eingriffserheblichkeit

Die 5 Bewertungsstufen der Eingriffserheblichkeit sind wie folgt zu bewerten:

I: keine bis geringe Auswirkung II: geringe Auswirkung III: mittlere Auswirkung IV: starke Auswirkung V: sehr starke Auswirkung

Bei den Stufen IV (stark) und V (sehr stark) ist ohne wirksame Maßnahmen zum Ausgleich, Verringerung oder Vermeidung keine Umweltverträglichkeit gegeben.

Beurteilung der verbleibenden Auswirkungen

Zu den einzelnen Aussagebereichen werden Maßnahmen zum Ausgleich, Verringerung oder Vermeidung von Auswirkungen auf Mensch und Umwelt erarbeitet. Diese werden zunächst dahin gehend bewertet, inwieweit sie wirksam sind. In weiterer Folge wird je nach Wirksamkeit die Stufe der Eingriffserheblichkeit herabgesetzt. Die Vorgangsweise zur Beurteilung ist in Abbildung 7 ersichtlich. ImWind Operations GmbH Josef Trauttmansdorff‐Straße 18 T +43 2742 43 208 Bank Austria Unicredit Group 3140 Pottenbrunn F +43 2742 43 208‐300 IBAN AT47.1200.0529.5200.5611 www.imwind.at Landesgericht St. Pölten BIC BKAUATWW Ingenieurbüro für Öko‐Energietechnik [email protected] FN 321223m UID ATU64684078 Ingenieurbüro für Biologie WINDPARK PARNDORF V EINREICHPROJEKT 2014 58_Zusammenfassung Seite 14 D ‐ UVE

Beurteilung der Maßnahmen und der verbleibenden Auswirkungen Veränderung der Bezeichnung Wirksamkeit Eingriffserheblichkeit Die Maßnahme ermöglicht eine nahezu vollständige Vermeidung der negativen Wirkung des Vorhabens oder eine Vermeidung Herabsetzung um 2 Stufen (z. B. Sehr gut erfolgt in dem Ausmaß, dass die von V auf III) verbleibenden Auswirkungen jenen der dann nach der Reduktion zu liegenden Kategorie entsprechen Die Maßnahme ermöglicht eine weitgehende Vermeidung, teilweise Vermeidung der negativen Wirkungen des Vorhabens oder eine Vermeidung Herabsetzung um 1 Stufe (z. B. von Gut erfolgt in dem Ausmaß, dass die IV auf III) verbleibenden Auswirkungen jenen der dann nach der Reduktion zu liegenden Kategorie entsprechen Die Maßnahme ermöglicht eine geringe bis keine Vermeidung der Die Stufe der Eingriffserheblichkeit Gering bis Keine negativen Wirkungen des wird nicht verändert Vorhabens

Abbildung 7: Vorgangsweise zur Beurteilung der Maßnahmen zum Ausgleich, Verringerung oder Vermeidung von Auswirkungen auf Mensch und Umwelt

Nach eventuell erfolgter Herabsetzung der Stufen werden die verbleibenden Auswirkungen wieder in den 5 Bewertungsstufen dargestellt:

I: keine bis geringe Auswirkung II: geringe Auswirkung III: mittlere Auswirkung IV: starke Auswirkung V: sehr starke Auswirkung

Bei den Stufen IV (stark) und V (sehr stark) ist keine Umweltverträglichkeit gegeben.

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3.3 Allfällig aufgetretene Schwierigkeiten

Wie im UVE Leitfaden beschrieben, sollte innerhalb der UVE auch auf Beschränkungen des Gültigkeitsbereichs der getroffenen Aussagen, auf Unsicherheiten und mögliche Risiken hingewiesen werden.3

Im Wesentlichen sind bei der Erstellung der UVE keine unerwarteten Schwierigkeiten entstanden. Einzelne Daten konnten nicht vollständig erhoben werden. Im Bereich der Umweltauswirkungen war es immer möglich aufgrund von Analogschlüssen (z. B. Interpolieren) die Aussagen in ausreichender Qualität zu erstellen, oder es wurden Worst Case Betrachtungen in Bezug auf die Umweltauswirkungen durchgeführt. Für Datenlücken, die für die Detailplanung der Windkraftanlagen relevant sind, wurden entsprechende Maßnahmen ergriffen, um die Datenlücken rechtzeitig vor Baubeginn zu schließen.

Grundsätzlich ist die Windenergie eine relativ junge Art der Stromerzeugung, die erste netzgekoppelte Windkraftanlage wurde 1994 in Österreich installiert. Bei einigen Themenbereichen sind mit der bisherigen Erfahrung Daten und Untersuchungen in beschränktem Umfang vorhanden und es kann zu Schwierigkeiten bei der Bewertung der Auswirkungen kommen. Dies betrifft vor allem den Bereich Tiere, hierbei insbesondere Vögel und Fledermäuse. Auch internationale Erfahrungen, die man zum Teil anwenden kann, sind nicht immer in dem zu wünschenden Ausmaß vorhanden.

In den letzten Jahren wurde jedoch eine groß angelegte, etwa 100 Windkraftanlagen umfassende ornithologische Monitoring‐Untersuchung im Burgenland durchgeführt, deren Ergebnisse eine bessere Datengrundlage darstellen, als bisher zur Verfügung stand4. Im Rahmen des Widmungs‐ und UVP Verfahrens wurde eine ornithologische Detailuntersuchung durchgeführt, die auf die Monitoring‐Erfahrungen aufbaut. Beim Bewertungsmaßstab für die Ornithologie wurde ein entsprechend strenges Maß angelegt, um möglichen Unsicherheiten zu begegnen.

In der gegenständlichen UVE wurde in den jeweiligen Themenbereichen versucht, für die Bewertung notwendige Kumulations‐ und Summations‐Effekte darzustellen. Neben der Berücksichtigung von bestehenden Windparks wurde überprüft ob auch weitere geplante Windparkprojekte einzubeziehen sind. Als bestehende Windparks wurde der Windpark Höflein, Neuhof, Neudorf und Parndorf mit einbezogen. Weiters wurde der genehmigte und sich die genehmigten bzw. im Bau befindenden Windpark Neuhof III, Haadfeld und Höflein Ost mit berücksichtigt. In der Gemeinde Bruckneudorf südlich des gegenständlichen Windparks befindet sich der Windpark Bruckneudorf der zeitgleich in die Genehmigungsverfahren gebracht werden soll, auch dieses Vorhaben wurde in die Kumulation mit aufgenommen.

In folgenden Themenbereichen wurden kumulative und Summations‐Effekte nicht betrachtet: Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasser und Untergrund und Eisabfall. Dies wurde deshalb nicht durchgeführt, da sich in dem für den jeweiligen Themenbereich dargelegten Untersuchungsraum ausschließlich Bestandsanlagen befinden oder eine bedeutsame kumulative Wirkung aus inhaltlicher Überlegung heraus ausgeschlossen werden konnte. Auswirkungen von Bestandsanlagen sind bereits Teil der Ist‐Situation und damit bei Erhebung dieser unmittelbar integriert.

3.4 Klima‐ und Energiekonzept

Windkraftanlagen werden errichtet, um Strom zu erzeugen und in die öffentlichen Netze einzuspeisen. Demzufolge benötigen Windkraftanlagen nur einen geringen Eigenenergiebedarf um z.B. Hindernisbefeuerung, Beleuchtung bei Wartungsarbeiten, Trudelbetrieb usw. sicherstellen zu können. Darüber hinaus entsteht ein geringer Transportbedarf für Wartungsarbeiten. Planmäßig sind dies 4‐6 PKW Fahrten pro Jahr, bei Störungseinsätzen kann sich diese Zahl erhöhen.

3 Umweltbundesamt, UVE Leitfaden, Rep. 0184, Wien 2008. 4 Traxler, A.: Monitoring von windkraftrelevanten Effekten auf Vögel und Fledermäuse im Burgenland (2007‐ 2009), Gerasdorf 2009 ImWind Operations GmbH Josef Trauttmansdorff‐Straße 18 T +43 2742 43 208 Bank Austria Unicredit Group 3140 Pottenbrunn F +43 2742 43 208‐300 IBAN AT47.1200.0529.5200.5611 www.imwind.at Landesgericht St. Pölten BIC BKAUATWW Ingenieurbüro für Öko‐Energietechnik [email protected] FN 321223m UID ATU64684078 Ingenieurbüro für Biologie WINDPARK PARNDORF V EINREICHPROJEKT 2014 58_Zusammenfassung Seite 16 D ‐ UVE

Der "Erntefaktor" einer Windkraftanlage mit einer 20 jährigen Nutzungsdauer kann zwischen 3000 und 7900 % betragen. Das heißt, dass 30‐ bis 79‐mal so viel Energie erzeugt wird, wie für Herstellung, Nutzung, Erzeugung und Abbau der Windkraftanlage verbraucht wird. An guten Standorten kann die energetische Amortisationszeit sogar nur drei Monate betragen, das heißt, dass nach nur drei Monaten Betriebsdauer die gesamte investierte Energie wieder sauber produziert ist. Bei konventionellen Kraftwerken ist der "Erntefaktor" deutlich geringer, da während des Betriebes ständig Energie in Form von Rohstoffen (Gas, Kohle, Holz, …) zugeführt werden muss.

Gemäß „03_Vorhabensbeschreibung“ ist mit einem durchschnittlichen jährlichen Ertrag von 8.000 MWh pro WKA des Typs Enercon E 101 zu rechnen. Die angenommene energetische Amortisationszeit einer Windkraftanlage beträgt ca. 6 Monate. Die Windkraftanlagen liefern somit in kurzer Zeit die zur Herstellung, Installation, Wartung und Demontage benötigte Energie zurück.

Herstellung und Transport bringen eine CO2 ‐Äquivalentemission von insgesamt ca. 34.360 t für die geplanten 14 Anlagen. Dies ist ein günstiges Verhältnis im Zusammenhang mit der jährlichen Kohlendioxid Einsparung von etwa 67.200 t. Maßnahmen zur Emissionsreduktion sind nicht erforderlich.

Nachfolgender Tabelle ist eine Energie und CO2‐Bilanz für die gewählte Anlagentype zu entnehmen.

Mittlere Energieproduktion je WKA (Berechnung Enercon/Basis) ca. 8.000 MWh Jährliche Energieproduktion des Gesamtparks ca. 112.000 MWh

Kohlenstoffdioxidersparnis je WKA in [t] , Faktor 0,6 der mittleren ca. 4.800 t/a Energieproduktion Kohlenstoffdioxidersparnis in [t] , Faktor 0,6 der Gesamtenergieproduktion ca.67.200 t/a

Erdölersparnis je WKA [l] ca.450.000 l/a Erdölersparnis Gesamtpark [l] ca. 6.300.000 l/a

Energetische Amortisationszeit je WKA ca. 6 Monate Erforderlich Energie Erzeugung/ Aufbau/ Demontage pro WKA 4.000 MWh / WKA Erforderliche Energie für gesamten Windpark (Herstellung) 56.000 MWh

Geschätzte gesamte CO2‐Äquivalentemission der Herstellung je Maschine ca. 33.600 t

Bauphase ‐ Gesamttransporte LKW inkl. Sondertransporte ca. 18.067 Fahrten Bauphase – Transportaufkommen LKW inkl. Sondertransporte ca. 144.536 km

Geschätzte gesamte CO2‐Äquivalentemission des Transports ca. 753 t

Abbildung 8: Energie‐ und CO2‐Aufstellung

3.5 Alternative Lösungsmöglichkeiten

Grundsätzlich wären 4 mögliche Alternativen denkbar: Bau des Windparks an einer anderen Stelle, Erzeugung des Stroms durch andere erneuerbare Energieträger, Verzicht auf die zusätzliche Stromproduktion und Ersatz durch Einsparung oder gänzlicher Verzicht auf die zusätzliche Stromproduktion (Nullvariante). Details zu diesen Varianten sind dem Dokument „60_Begründung des Vorhabens und alternative Lösungsmöglichkeiten“ zu entnehmen. Nach Bewertung aller Alternativen konnte festgestellt werden, dass zur gegenständlichen Planung keine günstigere Lösungsmöglichkeit gefunden wurde.

ImWind Operations GmbH Josef Trauttmansdorff‐Straße 18 T +43 2742 43 208 Bank Austria Unicredit Group 3140 Pottenbrunn F +43 2742 43 208‐300 IBAN AT47.1200.0529.5200.5611 www.imwind.at Landesgericht St. Pölten BIC BKAUATWW Ingenieurbüro für Öko‐Energietechnik [email protected] FN 321223m UID ATU64684078 Ingenieurbüro für Biologie WINDPARK PARNDORF V EINREICHPROJEKT 2014 58_Zusammenfassung Seite 17 D ‐ UVE

4. AUSWIRKUNGEN DES VORHABENS ‐ DIE UVE

Nachfolgend sollen die Auswirkungen des Vorhabens auf Mensch und Umwelt in den entsprechenden Aussagebereichen dargestellt und zusammengefasst werden. Alle beschriebenen Maßnahmen werden gemäß den Ausführungen in den entsprechenden Themenbereichen durchgeführt.

Im Rahmen der Umweltverträglichkeitserklärung wurden jene Themen herausgefiltert, die vom Vorhaben gar nicht oder in völlig untergeordnetem Ausmaß negativ beeinflusst werden. Dies betrifft Klima, Geruch, Erschütterung und Infraschall, Strahlung, Naturgefahren, biologische und chemische Schadstoffe und Fischerei.

Die weiteren, untersuchten Themenbereiche werden nachfolgend zusammengefasst:

4.1 Siedlungswesen und Sachgüter

Regionalentwicklung und örtliche Raumplanung Entsprechend den Festlegungen des Landesentwicklungsprogrammes wurde auf Basis bestehender überregionaler Programme und Konzepte sowie ergänzender Untersuchungen ein Regionales Rahmenkonzept für Windkraftanlagen durch das ÖIR5 erstellt. Im Herbst 2013 konnte die rechnerische Energieautarkie erreicht werden, das heißt gleich viel Strom erzeugt werden wie der jährliche Strombedarf des Burgenlandes ausmacht. Politisches Ziel ist es den Ausbau weiter forstzusetzen.

Neben raumplanerischen, landschaftlichen und naturschutzrechtlichen Kriterien, flossen in die Ausweisung von Eignungs‐ und Ausschlusszonen insbesondere die Ergebnisse ornithologischer Studien ein. In den Jahren 2013‐ 14 wurden weitere Untersuchungsgebiete im Bezirk Neusiedl am See aufgenommen, welche Erweiterungen bestehender Windparks in aus fachlicher Sicht geeigneten Zusatzflächen ermöglichen sollen. Das gegenständliche Vorhaben liegt in einer diese Untersuchungszonen, eine Beschlussfassung als Eignungszone wird erwartet.

Alle Standorte des gegenständlichen Vorhabens inkl. der Rotorblattüberstreichungen liegen abseits von Wohngebieten. Einzelgehöfte liegen keine innerhalb des Untersuchungsraums, die Bestimmungen des Bgld. Raumordungsgesetzes und deren Auslegungspraxis wird entsprochen. Ein positiver Grundsatzbeschluss zu den aktuell vorgesehenen Änderung des örtlichen Raumordnungsprogramms liegt vor. Die Standorte liegen gemäß dieser Änderung auf Flächen mit der Widmung Grünland‐WKA, die Beschlussfassung hierfür wird im Gemeinderat im Frühsommer 2014 erwartet, die Genehmigung der Verordnung durch die Bgld. Landesregierung wird voraussichtlich im Sommer 2014 erlassen.

Verkehrsinfrastruktur

Das Vorhaben nutzt für den Antransport die Landesstraße L302 zwischen Neudorf und Potzneusiedl. Die Landesstraße L302 wird jedoch nur über etwa 200m (von der Autobahnabfahrt bis zur Einfahrt ins Projektgebiet, bzw. in den Bereich der regionalen Güterwege) für den Transport genutzt. Für die L302 ist daher von keiner wesentlichen Beeinträchtigung auszugehen. Es werden weiter regionale Güterwege genutzt, diese Wege werden ebenfalls als gering sensibel bewertet.

Sachgüter

Das Vorhaben berührt fremde Rechte bzw. Anlagen sowie von der Öffentlichkeit genutzte Infrastruktur. Der Untersuchungsraum für die einzelnen Sachgüter wurde je nach Möglichkeit der Beeinflussung unterschiedlich gewählt. Es werden im Umkreis von 200 m um die Anlagen sämtliche Infrastrukturen erhoben. Darüber hinaus

5 Österreichisches Institut für Raumordnung (ÖIR): Regionales Rahmenkonzept für Windenergieanlagen, Wien 2010 ImWind Operations GmbH Josef Trauttmansdorff‐Straße 18 T +43 2742 43 208 Bank Austria Unicredit Group 3140 Pottenbrunn F +43 2742 43 208‐300 IBAN AT47.1200.0529.5200.5611 www.imwind.at Landesgericht St. Pölten BIC BKAUATWW Ingenieurbüro für Öko‐Energietechnik [email protected] FN 321223m UID ATU64684078 Ingenieurbüro für Biologie WINDPARK PARNDORF V EINREICHPROJEKT 2014 58_Zusammenfassung Seite 18 D ‐ UVE wurden jene Infrastruktureinrichtungen aufgenommen, auf die das geplante Vorhaben auch in größerer Entfernung erheblichen Einfluss haben kann.

Die Entfernung der Windkraftanlagen zu Infrastruktureinrichtungen ist ausreichend, so dass eine Gefährdung sehr unwahrscheinlich ist, die von den Anlagenbetreibern geforderten Mindestabstände wurden eingehalten. Es werden durch die Baumaßnahmen eine Reihe von Infrastruktureinrichtungen berührt, um sicher zu stellen dass es zu keinen Beeinträchtigungen insbesondere im Rahmen der Bauarbeiten kommen, werden vor Bau mit den Vertretungsberechtigten der Einbautenbetreiber Maßnahmen abgestimmt.

Eine hohe Eingriffsintensität ergibt sich daher dass das Untersuchungsgebiet großflächig drainagiert ist. Insbesondere durch die Verlegung von Kabelleitungen beziehungsweise durch das einbringen der Fundamente in den Untergrund kann es hier zu Beeinträchtigungen kommen. Um zu verhindern, dass Drainagen beschädigt werden und der Wasserhaushalt des Bodens verschlechtert wird, hat der Konsenswerber vorgesehen die Kabellegearbeiten in den Bereichen wo es erforderlich ist nicht mit Kabelpflug, sondern in offener Bauweise durchführen zu lassen. So können Drainageschäden ggf. erkannt und saniert werden.

Insgesamt wurde die Eingriffserheblichkeit sowohl für die Bau‐ als auch für die Betriebsphase mit hoch und die verbleibenden Auswirkungen mit gering eingestuft.

Zusammenfassung

Zusammenfassende Beurteilung Siedlungswesen und Sachgüter Aussagebereich Eingriffserheblichkeit Wirksamkeit Verbleibende Maßnahmen Auswirkung Bauphase Regionalentwicklung I KEINE I und örtliche Raumplanung Sachgüter IV SEHR GUT II Betriebsphase Regionalentwicklung I KEINE I und örtliche Raumplanung Sachgüter IV SEHR GUT II

Abbildung 9: Zusammenfassung der Beurteilung für Siedlungswesen und Sachgüter

4.2 Gesundheit und Wohlbefinden

Lärm Für den Bereich Lärm ist eine Umgebungslärmmessung durchzuführen, um ermitteln zu können, wie sich die schalltechnische Ist‐Situation an den jeweiligen nächsten Anrainerpunkten darstellt. Die Darstellung der Messung soll windabhängig erfolgen, um später die spezifischen Geräusche der Windkraftanlagen besser zuordnen zu können.

Zur Feststellung der Auswirkungen des Vorhabens auf Menschen und Umwelt wurden Schallausbreitungsrechnungen sowohl für die Bau‐ als auch für die Betriebsphase durchgeführt.

Lärmimmissionen werden während der Bautätigkeit durch den Bau der Anlagen, den Wegebau, die Transporte sowie die Kabelverlege‐Arbeiten verursacht. Die Geräuschbelastung ist in der Regel jedoch mit sonst im ländlichen Raum auftretenden Situationen während der Erntezeit vergleichbar. In der Nacht kommt es auf Grund des Anlagenbaus an den Immissionspunkten A ‐ Pachfurth und B ‐ Gerhaus zu einer mittleren Erheblichkeit. Als Maßnahme wird formuliert, dass nachts an maximal einem Standort gearbeitet werden darf

ImWind Operations GmbH Josef Trauttmansdorff‐Straße 18 T +43 2742 43 208 Bank Austria Unicredit Group 3140 Pottenbrunn F +43 2742 43 208‐300 IBAN AT47.1200.0529.5200.5611 www.imwind.at Landesgericht St. Pölten BIC BKAUATWW Ingenieurbüro für Öko‐Energietechnik [email protected] FN 321223m UID ATU64684078 Ingenieurbüro für Biologie WINDPARK PARNDORF V EINREICHPROJEKT 2014 58_Zusammenfassung Seite 19 D ‐ UVE und dass an den Standorten PDV 1, PDV 7 und PDV 8 nachts gar nicht gearbeitet werden darf. Insgesamt konnte eine geringe verbleibende Auswirkung festgestellt werden.

Bei den Berechnungen für die Betriebsphase wurde eine Schallausbreitungsrechnung durchgeführt und mit den gemessenen Umgebungsschallwerten verglichen. Aus Gründen des Anrainerschutzes wurde auch das derzeit ebenfalls geplante Projekt Bruckneudorf mitberücksichtigt. Dabei wurde herausgefunden, dass nur eine mittlere Eingriffserheblichkeit entsteht, die Anlagen können leistungsoptimiert betrieben werden. Die verbleibenden Auswirkungen beim Betriebsschall werden als mittel bewertet.

Schattenwurf Im Bereich Schattenwurf wurde eine kumulative Betrachtung mit dem genehmigten und sich im Bau befindenden Windpark Neuhof III, sowie den Bestandswindparks gewählt, um eventuell vorliegende Vorbelastungen zu berücksichtigen. Weiters ist Anzumerken, dass auf Grund der annähernd zeitgleichen Einreichung der beiden Projekte Parndorf‐V und Bruckneudorf die Umweltauswirkungen im Bereich des Schattenwurfes gemeinsam betrachtet wurden.

Zur Feststellung der Auswirkungen des Vorhabens auf Menschen und Umwelt wurde eine Schattenwurf‐ Immissionsrechnung durchgeführt. Hierbei wurde nur die Betriebsphase untersucht, da es in der Bauphase zu keinerlei periodischem Schattenwurf kommen kann.

In der Betriebsphase konnten die Grenzwerte nicht an jedem Immissionspunkt eingehalten werden. Es wurden daher Maßnahmen definiert welche die Eingriffserheblichkeit auf ein akzeptables Maß verringern. So konnte die Eingriffserheblichkeit mit sehr hoch und die verbleibende Auswirkung mit mittel bewertet werden.

Eisabfall Im Bereich Eisabfall wurde untersucht, welche Wetterbedingungen vorherrschen müssen, damit Eisabfall möglich ist und wie oft dies durchschnittlich auftreten kann.

Zur Feststellung der Auswirkungen des Vorhabens auf Menschen und Umwelt wurde durch den TÜV NORD SysTec GmbH & Co. KG eine „gutachtliche Stellungnahme zur möglichen Personengefährdung durch Eisabwurf/Eisabfall der geplanten WEA“ erstellt. Hierbei wurde nur die Betriebsphase untersucht, da es in der Bauphase zu keinem wesentlichen Eisabfall kommt (siehe Fachbeitrag Gesundheit und Wohlbefinden).

Beim Thema Eis wurde eine mittlere Eingriffserheblichkeit festgestellt. Zur Reduktion des Risikos für Personen und Sachgüter werden an allen öffentlichen Wegen Gefahrenhinweisschilder im Abstand von 225m aufgestellt. Die gute Wirksamkeit dieser Maßnahme bedingt eine geringe verbleibende Auswirkung.

Zusammenfassung der Bau‐ und Betriebs des Bereichs Gesundheit und Wohlbefinden Bewertung der verbleibenden Auswirkungen für Gesundheit und Wohlbefinden während der Bauphase Kriterium Lärm Schattenwurf Eisabfall Gesamt Eingriffserheblichkeit III I I III Wirksamkeit der Maßnahme GUT KEINE KEINE GUT Verbleibende Auswirkung II I I II Bewertung der verbleibenden Auswirkungen von Gesundheit und Wohlbefinden während der Betriebsphase Kriterium Lärm Schattenwurf Eisabfall Gesamt Eingriffserheblichkeit III V III V Wirksamkeit der Maßnahme KEINE SEHR GUT GUT SEHR GUT Verbleibende Auswirkung III III II III Tabelle 4: Bewertung der verbleibenden Auswirkungen von Gesundheit und Wohlbefinden während der Bau‐ und Betriebsphase

ImWind Operations GmbH Josef Trauttmansdorff‐Straße 18 T +43 2742 43 208 Bank Austria Unicredit Group 3140 Pottenbrunn F +43 2742 43 208‐300 IBAN AT47.1200.0529.5200.5611 www.imwind.at Landesgericht St. Pölten BIC BKAUATWW Ingenieurbüro für Öko‐Energietechnik [email protected] FN 321223m UID ATU64684078 Ingenieurbüro für Biologie WINDPARK PARNDORF V EINREICHPROJEKT 2014 58_Zusammenfassung Seite 20 D ‐ UVE

4.3 Landschaft, Kultur und Erholung

Landschaftsbild Das vom Vorhaben betroffene Untersuchungsgebiet liegt im östlichen Niederösterreich und im nördlichen Teil des Burgenlandes und umfasst die Landschaftsräume des Arbesthaler Hügellandes, der Leitha Niederung, der Prellenkirchner Flur, der Parndorfer Platte und des Leitha Gebirges. Das Untersuchungsgebiet berührt auf niederösterreichischer Seite die Gemeinden Bruck a.d. Leitha, Rohrau, Höflein, Scharndorf, Petronell‐ Carnuntum und Prellenkirchen. Im Burgenland reicht das Untersuchungsgebiet in das Gemeindegebiet der Standortgemeinde Parndorf sowie der angrenzenden Gemeinden Potzneusiedl, Neudorf bei Parndorf und Bruckneudorf.

Das Untersuchungsgebiet ist überwiegend durch intensiv bewirtschaftetes Ackerland gekennzeichnet, dessen Strukturen aus einigen teils mit Gehölzen bewachsenen, Gräben und einem unterschiedlich dichten Netz an Windschutzhecken bestehen. Natürlichkeit und Eigenart der ursprünglichen Kulturlandschaft sind infolge der Trockenlegung der ursprünglich feuchten Leithaniederung, der großflächigen Änderung der Flureinteilung und dem Verlust differenzierender Landschaftselemente im Zuge der Kommassierungstätigkeit und intensiven Agrarbewirtschaftung der letzten Jahrzehnte weitgehend verloren gegangen. Die anthropogene Überformung durch Infrastruktureinrichtungen, wie Straßen‐ und Bahnverbindungen sowie die zahlreichen Windkraftanlagen, hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen.

Eine detailliertere Prüfung wurde auch hinsichtlich der Auswirkungen des Vorhabens auf das Welterbegebiet Neusiedlersee durchgeführt. Zusammenfassend wird festgestellt, dass für die relevanten Bewegungslinien und Aussichtspunkte zumeist Sichtbeziehungen auf die oberen Anlagenteile (Rotoren‐ und Rotorenspitzen) möglich sind. Die deutliche Sichtbarkeit der Anlagen wird von den topographisch bedingten Sichtbarrieren des Leitha Gebirges sowie des Geländeabfalls der Parndorfer Platte zum Neusiedler See (Wagram) wesentlich eingeschränkt. Nur von der oberen Kante des Wagrams werden die geplanten Windkraftanlagen sichtbar sein, die Prägnanz bzw. technische Überformung des Landschaftbildes wird durch die zahlreichen Vorbelastungen (Verkehrsinfrastruktur, Siedlungs‐ und Gewerbegebiete, Hochspannungsfreileitungen, Windräder u.a.) merklich reduziert. Der wesentlich reizvollere Blick in die entgegengesetzte Richtung auf das Weltkulturerbegebiet von der Hangkante aus ist dagegen vollkommen unbeeinflusst von den projektierten Windkraftanlagen. Vom Rest des Welterbegebietes mit einer Distanz von mehr als 10 km zu den geplanten Windkraftanlagen ergibt sich zwar eine Sichtbarkeit von blickoffenen oder erhöht gelegenen Standorten sowie von der Seeoberfläche selbst, auf Grund der großen Blickdistanz ist die Störung des Landschaftsbildes aber jedenfalls als vernachlässigbar zu betrachten.

Die Beurteilung der Eingriffsintensität auf den Untersuchungsraum wurde für die Bauphase mit „gering“ und in der Betriebsphase mit „Mittel“ beurteilt, Maßnahmen sind keine vorgesehen.

Ortsbild Für die Beurteilung des Ortsbildes werden insbesondere Plätze von öffentlichem Interesse betrachtet und in die Bewertungen einbezogen. Dabei werden Dorfkirchen, Gemeindeämter, Schlösser, Dorfgasthäuser und der Dorfplatz bei der Bewertung der Sensibilität besonders berücksichtigt.

Für das Ortsbild spielen in der Betriebsphase die höhenwirksamen Anlagen bzw. in der Errichtungsphase die Kräne eine Rolle, andere bauliche Maßnahmen sind aus den Orten nicht wahrzunehmen. Auch die Zuwegung zu den Baustellen erfolgt ausschließlich außerhalb von Ortschaften und über hochrangige Verkehrswege, wodurch das Ortsbild ebenfalls unberührt bleibt.

Insgesamt betrachtet, kommt es für den Großteil der Ortsgebiete auf Grund ihrer Lage am Rand der Leitha Auen zu keiner Unterbrechung relevanter Sichtbeziehungen. Eine punktuelle Unterbrechung findet für einige Ortsrandbereiche statt, die durch Lücken im Auwaldsaum über einen ungehinderten Ausblick auf das Projektgebiet verfügen. Für Parndorf, dessen Blickbeziehungen Richtung Projektgebiet nur durch wenige natürliche oder künstliche Blickbarrieren unterbrochen wird, kann es auch zu einer sektoralen Unterbrechung

ImWind Operations GmbH Josef Trauttmansdorff‐Straße 18 T +43 2742 43 208 Bank Austria Unicredit Group 3140 Pottenbrunn F +43 2742 43 208‐300 IBAN AT47.1200.0529.5200.5611 www.imwind.at Landesgericht St. Pölten BIC BKAUATWW Ingenieurbüro für Öko‐Energietechnik [email protected] FN 321223m UID ATU64684078 Ingenieurbüro für Biologie WINDPARK PARNDORF V EINREICHPROJEKT 2014 58_Zusammenfassung Seite 21 D ‐ UVE von Sichtbeziehungen kommen. Diese finden teilweise in Blickfeldsektoren statt, in denen sich keine oder nur im Fernbereich gelegene bestehende Windkraftanlagen oder Windparks befinden.

Insgesamt wurden die Eingriffserheblichkeit und die verbleibende Auswirkung als mittel eingestuft.

Kulturgüter Die Region um die Leitha wird bereits seit vielen Jahrhunderten vom Menschen besiedelt, es finden sich zahlreiche kulturelle Denkmäler im Untersuchungsgebiet, die dafür Zeugnis geben. Zu den denkmalgeschützten Objekten im Nahbereich der geplanten Windkraftanlagen gehören die Kuruzzenschanze sowie mehrere Bildstöcke. Im Bereich der Ortschaften sind die Schlösser Prugg und Rohrau sowie das Haydengeburtshaus zu nennen, die auch für den lokalen Tourismus von Bedeutung sind. Mit Ausnahme der Kirche von Schönabrunn, die erhöht über dem Ort liegt, sind die meisten Kirchen im Ortszentrum gelegen und verfügen über keine wesentlichen Blickbeziehungen in das Umland. Die Einsehbarkeit der Landschaft ist teilweise aus den Ortschaften und einzelnen geschützten Objekten gegeben. Es ist nicht auszuschließen, dass im Untersuchungsgebiet im Boden Bodendenkmäler verborgen liegen.

Eine hohe Eingriffserheblichkeit ergibt sich vor allem aus der potenziellen Beeinträchtigung von Bodendenkmälern, die gegebenenfalls im Bereich der Fundamente der geplanten Anlagen liegen könnten. Auf Grund einer archäologischen Prospektion der geplanten Windkraftanlagenstandorte werden die Anlagenstandorte P‐V 06, P‐V 11, P‐V 12 und P‐V 13 infolge der aufgesammelten Fundgegenstände als Verdachtsfläche angesehen. Zur Verhinderung des Informationsverlustes und des Verlustes von historischen Relikten wird auf Grundlage der archäologischen Prospektion seitens des Bauwerbers folgende Maßnahme vorgeschlagen: Der Humusabschub wird durch eine archäologische Fachkraft beaufsichtigt. Sollten Funde auftauchen, können diese im Rahmen einer Grabung geborgen und dokumentiert werden. Durch diese Maßnahme ergibt sich eine mittlere Resterheblichkeit.

Freizeit, Erholung und Tourismus Wesentlicher Indikator für das Kriterium „Erholungswert der Landschaft“ ist die Ausstattung der Landschaft in Bezug auf ihre Erholungseignung für die landschaftsgebundene Erholungsnutzung. Dabei spielt nicht nur dem Erscheinungsbild der Landschaft eine Rolle, sondern auch die Möglichkeit des Landschaftserlebens im Umfeld bevorzugter Bewegungslinien und Aufenthaltsräume.

Das weitläufige landwirtschaftliche Wegenetz eignet sich vor allem für lokale Erholungsaktivitäten im Rahmen der Nah‐ und Wochenenderholung der lokalen Bevölkerung. Zu den bevorzugten Freizeitaktivitäten gehören Wandern, Radfahren, Reiten und Spazierengehen, die vor allem im Nahbereich der Ortschaften die wesentliche Form der Naherholungsnutzung im Wohnumfeld darstellen. Für die regionale Erholungsnutzung eignet sich der südlich des Untersuchungsgebiets gelegene Neusiedler See wesentlich besser, der im Umfeld über eine deutlich strukturreichere Landschaftsausstattung und vielfältige Angebote zur Freizeitnutzung verfügt.

Einzelne Rad‐ und Wanderwege verlaufen teilweise über die Wirtschaftswege, die auch von Transportfahrzeugen der Bauunternehmen genutzt werden. Ein Teilabschnitt des Zentralalpenweges im Bereich der Alten Schanze wird auf eine Länge von ca. 750 m als Zufahrt für die Windkraftanlage P‐V 15 ausgebaut. Während der Bauphase kann es zu temporären Behinderungen der Benutzung des Wanderweges kommen, ein Ausweichen auf das umliegende Wegenetz ist möglich. Der Rest der Wege ist jederzeit nutzbar, es ist lediglich mehr Verkehr auf diesen Wegen zu erwarten. Die Entfernung zwischen den nächst gelegenen, touristisch relevanten Objekten, Schloss Rohrau und dem Haydn Geburtshaus, beträgt rund 1.600m. Durch die direkt östlich der Gemeinde vorbeiführenden Leitha Auen ist allerdings eine wirkungsvolle Sichtbarriere zum geplanten Windparkgelände gegeben und relevante Schallimmissionen können ausgeschlossen werden.

Durch die baulichen Maßnahmen werden überwiegend Landschaftselemente (landwirtschaftliche Nutzflächen) mit geringer Bedeutung für den Erholungswert der Landschaft verbraucht. Durch das zusätzliche Einbringen von Vertikalstrukturen in die Landschaft kommt es zu einer, im lokalen Umfeld wahrnehmbaren Veränderungen des Landschaftsbilds infolge Überformung, Fremdkörperwirkung und kleinräumiger Unterbrechung von Sichtbeziehungen.

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In der Betriebsphase wird keine Infrastruktur mit Bedeutung für den Tourismus beeinträchtigt. Das Projekt befindet sich 3 km vom nächst gelegenen Tourismusstandort Parndorf und mehr als 5 km von der Tourismus Zone am Neusiedler See bzw. dem dort ausgewiesenen Sondergebiet entfernt. Die Realisierung des Projekts hat einen geringen bis gar keinen Einfluss auf die Besuchs‐ bzw. Nächtigungszahlen und die touristische Vermarktung der Gemeinden im Untersuchungsgebiet.

In Summe wurde sich in der Bauphase eine mittlere und in der Betriebsphase eine geringe Eingriffserheblichkeit festgestellt. Die verbleibenden Auswirkungen wurden mit der gleichen Kategorie bewertet.

Zusammenfassung

Zusammenfassende Beurteilung Landschaft, Kultur und Erholung Aussagebereich Eingriffserheblichkeit Wirksamkeit Verbleibende Maßnahmen Auswirkung Bauphase Landschaftsbild II KEINE II Ortsbild III KEINE III Kulturgüter IV SEHR GUT II Freizeit, Erholung und III KEINE III Tourismus Betriebsphase Landschaftsbild III KEINE III Ortsbild III KEINE III Kulturgüter III KEINE III Freizeit, Erholung und II KEINE II Tourismus

Abbildung 10: Zusammenfassung der Beurteilung für Landschaft, Kultur und Erholung

4.4 Boden, Wasser, Landnutzung

Boden Der Untersuchungsraum wird von Auböden, Feuchtschwarzerde und Tschernosemen (Braunerden) dominiert. Die Wasserversorgung ist großflächig als ausreichend und gut anzusehen, stellenweise ist der Boden aufgrund des geringen Flurabstandes des Grundwassers als feucht eingestuft. Es handelt sich daher im Wesentlichen um Böden, die sich nur in den vom Gewässer bzw. Abflussraum entfernten Bereichen sehr gut für die landwirtschaftliche Nutzung eigenen. Auf Grund der grundsätzlichen Schutzwürdigkeit von Boden und der potenziellen Beeinträchtigung durch die Bautätigkeit wird die Eingriffserheblichkeit mit „sehr hoch“ bewertet. Die Maßnahmen zum Schutz des Bodens vor Verunreinigungen sind sehr gut wirksam, wodurch sich eine „mittlere“ Resterheblichkeit ergibt.

Wasser

Der Untersuchungsraum wird im Norden von der Leitha, die teilweise auf niederösterreichischem Landesgebiet verläuft, sowie dem alten Leithaverlauf geprägt. Darüber hinaus sind noch kleine (Entwässerungs‐)Gräben; wie der Pfaffengraben Nord bzw. Pfaffengraben Süd und der Parndorfer Grenzgraben, die z.T. aus Quellen gespeist werden und in den Abflussraum der Leitha münden, vorhanden. Der Pfaffengraben Nord bildet im Wesentlichen auch die Grenze des Abflussgebietes wobei die HQ100 bzw. HQ300 ‐ Gefahrenzonenlinien aufgrund der Geländetopographie sehr nahe beieinander liegen. An stehenden Gewässern ist neben den Ausständen im Bereich der alten Leitha nur ein künstlich angelegtes Gewässer vorhanden. Stehende Gewässer finden sich vor

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Die Windkraftanlagen P‐V‐07, P‐V‐08, P‐V‐10 und P‐V11 liegen im Hochwasserabflussgebiet des HQ30. Zur Sicherheit der Anlagen werden diese auf die Koten des HQ100+0,5 m Freibord aus dem Hochwassergebiet auf einen Minidamm gestellt. Somit kann gewährleistet werden, dass einerseits die sensiblen Anlagenteile geschützt werden und im Hochwasserfall keine wassergefährdenden Stoffe in die Umwelt gelangen.

Die Windkraftanlagen P‐V‐07, P‐V‐08, P‐V‐10 und P‐V11 liegen zwar im Hochwasserabflussgebiet, stellen aber kein Hindernis dar, welches dazu geeignet ist im Hochwasserfall die Koten merkbar zu verändern, da der Bau nur sukzessive voranschreitet und gleichzeitig eine Abflussertüchtigung vorgenommen werden wird (geringfügige Vertiefung einer bereits vorhandenen Geländemulde).

Durch eine Reihe von Maßnahmen zum Schutz von Oberflächengewässern, des Grundwassers sowie der Böden kann sichergestellt werden dass es zu keinen Verunreinigungen von Wasser oder Boden kommt. Durch Erhaltung des Retentionsvolumens entlang der Leitha wird ebenfalls sichergestellt, dass zu keiner Verschlechterung der Hochwassersituation kommt.

Auf Grund der grundsätzlichen Schutzwürdigkeit von Wasser und der potenziellen Beeinträchtigung durch die Bautätigkeit wird die Eingriffserheblichkeit mit „sehr hoch“ bewertet. Die Maßnahmen zum Schutz des Bodens vor Verunreinigungen sind sehr gut wirksam, wodurch sich eine „mittlere“ Resterheblichkeit ergibt.

Landwirtschaft Der überwiegende Teil des Gemeindegebietes sind landwirtschaftlich bewirtschaftete Flächen mit für die Bewirtschaftung gut arrondierten Größen und Schlägen. Die Zugänglichkeit sowie das Wegenetz sind gut ausgebildet, die Flächen vergleichsweise rasch erreichbar. Auf Grund der guten Bodeneigenschaften ist der überwiegende Teil des Gebietes als hochwertiges Ackerland einzustufen.

Während der Bauphase ist mit einer gewissen Erschwernis der Zugänglichkeit zu rechnen, da für den An‐ und Abtransport zum größten Teil landwirtschaftliche Wege verwendet werden. Die Wege werden jedoch nicht blockiert, da ein Abstellen von Fahrzeugen nur auf dafür vorgesehenen Plätzen erfolgt. Insgesamt wurden daher eine geringe Eingriffserheblichkeit und verbleibende Auswirkung festgestellt.

Die ständige Beanspruchung von landwirtschaftlichen Flächen beträgt 5,7 ha, was 0,2 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche am Gemeindegebiet Parndorf entspricht und im Bereich der Geringfügigkeit liegt. Hinsichtlich einer möglichen Beeinträchtigung der landwirtschaftlichen Produktivität durch den Schattenwurf der Windkraftanlagen haben die Untersuchungen gezeigt, dass dieser Einfluss im Vergleich zu anderen die Produktivität beeinflussenden Faktoren vernachlässigbar ist. Insgesamt wurden in der Betriebsphase die Eingriffserheblichkeit und die verbleibende Auswirkung als gering eingestuft.

Forstwirtschaft Das nördliche Burgenland wird durch eine Offenlandschaft charakterisiert, großflächige Waldflächen finden sich entlang der Leitha, in der Zurndorfer Hügellandschaft sowie im Leithagebirge. Ergänzend durchziehen Windschutzgürtel als Erosionsschutz das Gebiet. Insgesamt ist der Waldanteil im Nordburgenland als gering zu bezeichnen. Die vorwiegenden Waldfunktionen sind die Schutz‐ gefolgt von der Wohlfahrtsfunktion

Im Zuge des gegenständlichen Vorhabens sind nur dauerhafte Rodungen von 2.686 m² Waldfläche notwendig. Es werden für die Zufahrten zu den künftigen Standorten bestehende Windschutzgürtel jeweils kleinbereichsweise beansprucht. An‐ und Abtransport erfolgen vor allem auf landwirtschaftlichen Wegen, die auch als Zufahrt zu den Forstflächen genutzt werden. Eine Verschlechterung der Bewirtschaftbarkeit ist darüber nicht gegeben.

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Die Eingriffserheblichkeit und verbleibende Auswirkung wurde für die Betriebsphase insgesamt als mittel eingestuft. Für die Bauphase wurde eine hohe Eingriffserheblichkeit und mittlere verbleibende Auswirkung festgestellt.

Zusammenfassung

Zusammenfassende Beurteilung Boden, Wasser, Landnutzung und Wildökologie Aussagebereich Eingriffserheblichkeit Wirksamkeit Verbleibende Maßnahmen Auswirkung Bauphase Boden V SEHR GUT III Wasser V SEHR GUT III Landwirtschaft II KEINE II Forstwirtschaft IV GUT III Betriebsphase Boden V SEHR GUT III Wasser V SEHR GUT III Landwirtschaft II KEINE II Forstwirtschaft III KEINE III

Abbildung 11: Zusammenfassung der Beurteilung für Boden, Wasser, Landnutzung und Wildökologie

4.5 Wildökologie und Jagd

Das Untersuchungsgebiet besteht zum größten Teil aus intensiven landwirtschaftlichen Nutzflächen, diese sind teilweise durch Entwässerungsgräben durchzogen die mit Schilfbewuchs insbesondere für das Niederwild von Bedeutung sind. Die Abstände zwischen Strukturelementen sind in den Agrarflächen teilweise groß, sie betragen teils mehrere hundert Meter. Der westliche Rand der betroffenen Reviere stellt sich als strukturreich und naturnahe dar. In diesen Bereichen entlang der Leitha finden sich darüber hinaus sehr ruhige und unzugängliche Bereiche. Diesen Umständen ist es geschuldet dass Rotwild sich in diese Bereiche vorwagt.

Die Gemeinden Parndorf und Bruckneudorf liegen östlich der Leitha, am östlichen Rand des Brucker Beckens sowie westlich der Parndorfer Platte. Das Brucker Becken wird im Süden durch das Leithagebirge begrenzt. Das Leithagebirge stellt ein großes zusammenhängendes Waldsystem dar, dass bis in die weiten Waldsysteme der Alpen führt. Die Donauauen nördlich von Scharndorf und Petronell stellen ein weiteres Großwaldsystem dar, dass nach Osten in die Marchauen übergeht und in der Folge mit den kleinen Karpaten und anderen Waldsystemen in Ungarn und der Slowakei in Verbindung steht. Parndorf ist eine Gemeinde an einem Seitenast des Alpen – Karpaten – Korridors.

Durch die Eingriffe wird wenig Lebensraum nachhaltig beeinträchtigt, durch zusätzlich induzierte Aktivitäten im den Revieren kommt es in der Bauphase zu Verhaltensänderungen des lokalen Wildes. Diese Effekte sind insbesondere bei Hochwildarten relevant, Niederwild zeigt sich hier weniger empfindlich. Die Störung wird in Summe mit mittel gewertet.

Rotwild ist in diesem Raum an Windkraftanlagen gewöhnt, wesentliche Beeinträchtigungen des Korridors durch das gegenständliche Vorhaben sind nicht zu erwarten. Die stärkste Störung geht vom durch das Vorhaben induzierten Verkehr aus, die Anlagenstandorte an sich werden vom Wild kaum als Störung wahrgenommen. Die menschliche Aktivität die durch das Vorhaben in der Betriebsphase induziert wird, ist gering. Damit liegt das induzierte Verkehrsaufkommen im Verhältnis zum landwirtschaftlichen bzw. zum Anrainerverkehr in einem untergeordneten Ausmaß.

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Als Maßnahme werden nach Möglichkeit die erforderlichen Aufforstungen, die sich aus dem Beitrag Forst ergeben, im Bereich des Nadelöhrs des Wildkorridors in den Bruckneudorfer Revieren durchgeführt, so kann die Durchlässigkeit des Korridors im gegenständlichen Bereich erhöht werden.

In Summe wird die Eingriffsintensität im Fachbereich Wildökologie und Jagd in der Bauphase mit mittel und in der Betriebsphase mit gering bewertet. Die verbleibenden Auswirkungen werden in der Bauphase mit mittel und in der Betriebsphase mit sehr gering bewertet.

Zusammenfassende Beurteilung Wildökologie und Jagd Aussagebereich Eingriffserheblichkeit Wirksamkeit Verbleibende Maßnahmen Auswirkung

Bauphase III KEINE III Betriebsphase II GUT I Tabelle 5: Zusammenfassende Beurteilung der Wildökologie

4.6 Ökologie

Beim Thema Ökologie wurden folgende Themenbereiche untersucht:

 Flora, Vegetation und Lebensräume  Insekten  Amphibien und Reptilien  Vögel  Säugetiere  Fledermäuse

Die wichtigsten Vogelarten im Untersuchungsgebiet sind Kaiseradler, Seeadler, Schwarzmilan, Sakerfalke und Rohrweihe. Die Dichte an windkraftrelevanten Vogelarten wird in Summe als gering beurteilt.

Durch das erweiterte Untersuchungsgebiet verläuft ein Zugvogelkorridor, der eine wichtige Route der Zugvögel beim Anflug und Abflug zum/vom Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel darstellt. Die aktuellen vogelkundlichen Erhebungen zeigen, dass der ausgewiesenen Zugkorridors (ÖIR) genutzt wird. Weiters stellt auch der enge Nahbereich der Leitha einen Zugkorridor bei einigen Zugvogelarten (wie Reihern und Störchen) dar. Das Planungsgebiet besitzt keine wesentliche Rastfunktion.

Im Untersuchungsgebiet WP Parndorf‐V wurden 13 Fledermausarten nachgewiesen. In dieser meist sehr offenen Landschaft mit den Windschutzgürteln, der Leitha und deren begleitenden Wäldern, handelt es sich dabei um ein durchaus zu erwartendes Artinventar. Im Untersuchungsgebiet konnte dabei ganzjährig eine hohe Aktivität für die Fledermäuse festgestellt werden. Die Gattung Pipistrellus ist im Gebiet häufig nachzuweisen. Im September konnte weiters Herbstzug des Abendseglers im Gebiet beobachtet werden.

Der Verlust an Lebensraumhabitaten durch Rodungen wird durch Ersatzaufforstungen im Fachbereich Boden, Wasser und Landnutzung kompensiert. Diese Maßnahme wirkt sich ebenfalls für die Fledermäuse positiv aus.

Die Erheblichkeit des Eingriffs auf Vegetation und Flora wird mit Mittel bewertet, da unbefestigte Straßen, ruderale Ackerhaine, Windschutzanlagen sowie nährstoffarme Ackerhaine teilweise beeinträchtigt und überbaut werden. Der Verlust dieser Flächen wird durch artenreiche Ackerbrachen im Ausmaß von 1,4ha kompensiert.

Über die Eingriffe auf unbefestigten artenreichen Feldwegen, ergeben sich auch für Insekten Eingriffe auf wichtige Lebensräume, diese werden durch die anzulegenden artenreichen Ackerbrachen kompensiert.

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Lebensräume von Amphibien und Reptilien aber auch von Säugetieren (ohne Fledermäuse) werden nicht wesentlich berührt, daher werden auch nur geringe Auswirkungen auf diese Gruppe festgestellt.

Die Erheblichkeit des Vorhabens auf die Vogelwelt wurde mit gering bewertet, da der Untersuchungsraum von windkraftsensiblen Vogelarten wenig genutzt wird. Vogelzug findet vorwiegend im nicht beplanten Vogelkorridor statt. Es ergibt sich eine geringe Eingriffserheblichkeit.

Für die Fledermäuse wurde in der Bauphase eine hohe Eingriffserheblichkeit festgestellt, da durch Rodungen Lebensraum verloren geht. Durch Ersatzaufforstungen wird die Eingriffserheblichkeit auf mittel reduziert. In der Betriebsphase ergibt sich eine mittlere Eingriffserheblichkeit die durch die Maßnahmen auf gering reduziert wird.

Eine mittlere Eingriffserheblichkeit ergibt sich für den Aussagebereich Lebensräume, durch den Verlust von artenreichen Feldwegen, durch das Anlegen von artenreichen Ackerbrachen im Ausmaß von 1,4ha wird eine Eingriffserheblichkeit von gering erreicht.

Zusammenfassende Beurteilung Ökologie Aussagebereich Eingriffserheblichkeit Wirksamkeit Verbleibende Maßnahmen Auswirkung Bauphase Pflanzen, Lebensräume III GUT II Tiere IV GUT III Betriebsphase Pflanzen, Lebensräume III GUT II Tiere III GUT II

Abbildung 12: Zusammenfassung der Beurteilung der Ökologie

4.7 Luft und Klima

Für die Bewertung des Schutzguts Luft und Klima werden nur die Luftschadstoffe in der Bauphase betrachtet, da in der Betriebsphase bei der Windenergie als emissionsfreie Erzeugung keine relevante Beeinträchtigung der Luft zu erwarten ist.

Zur Bewertung der Auswirkungen des Vorhabens auf das Schutzgut Luft werden die zu erwartenden Emissionen mit jenen, die durch die Landwirtschaft in den Standortgemeinden während der Bauphase verursacht werden, verglichen. Zusätzlich wird in „Motorische Emissionen“ (insbesondere CO2) und „Nicht Motorische Emissionen“ (Staubemissionen) unterschieden.

Die motorischen Emissionen, die durch das Vorhaben verursacht werden, entsprechen 67,5 % jener, die durch die Landwirtschaft innerhalb eines Jahres verursacht werden. Die nicht motorischen Emissionen betragen etwa dem 5 ‐ fachen der Emissionen, die jährlich durch die Landwirtschaft verursacht werden. Dabei handelt es sich vornehmlich um Staubemissionen aufgrund des LKW‐Verkehrs auf den nicht befestigten landwirtschaftlichen Wegen.

Um die Staub‐ und Feinstaubemissionen in der Bauphase zu verringern, werden die landwirtschaftlichen Wege wenn es die Witterung erfordert, einmal täglich bewässert.

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Zusammenfassende Beurteilung Luft und Klima Aussagebereich Eingriffserheblichkeit Wirksamkeit Verbleibende Maßnahmen Auswirkung Bauphase Motorische Emissionen I KEINE I Nicht Motorische Emissionen III GUT II

Abbildung 13: Zusammenfassung der Beurteilung für Luft und Klima

5. MASSNAHMENÜBERSICHT

Die in der UVE vorgeschlagenen Maßnahmen werden von der Konsenwerberin durchgeführt und wurden daher in das Vorhaben übergeführt. Die Übersicht der Maßnahmen ist im Dokument "01_Vorhabensbeschreibung" zu finden.

6. ZUSAMMENFASSENDE STELLUNGNAHME

Nachfolgend eine Übersicht der verbleibenden Auswirkungen, die nach Durchführung der Maßnahmen entstehen:

Übersicht der verbleibenden Auswirkungen verbleibende Auswirkungen Themenbereich Aussagebereich Bauphase Betriebsphase Regionalentwicklung und Siedlungswesen und I I örtl. Raumplanung Sachgüter Sachgüter II II Lärm II III Gesundheit und Schattenwurf I III Wohlbefinden Eisabfall I II Landschaftsbild II III Ortsbild III III Landschaft, Kultur und Kulturgüter II III Erholung Freizeit, Erholung und III II Tourismus Boden III III Boden, Wasser, Wasser III III Landnutzung und Wildökologie Landwirtschaft II II Forstwirtschaft III III Wildökologie und Jagd Wildökologie III I Pflanzen II II Ökologie Tiere III II Motorische Emissionen I I Luft und Klima Nicht motor. Emissionen II I

Abbildung 14: Übersicht über die verbleibenden Auswirkungen

Die Bewertungsklassen der verbleibenden Auswirkungen haben folgende Bedeutung: ImWind Operations GmbH Josef Trauttmansdorff‐Straße 18 T +43 2742 43 208 Bank Austria Unicredit Group 3140 Pottenbrunn F +43 2742 43 208‐300 IBAN AT47.1200.0529.5200.5611 www.imwind.at Landesgericht St. Pölten BIC BKAUATWW Ingenieurbüro für Öko‐Energietechnik [email protected] FN 321223m UID ATU64684078 Ingenieurbüro für Biologie WINDPARK PARNDORF V EINREICHPROJEKT 2014 58_Zusammenfassung Seite 28 D ‐ UVE

I: keine bis geringe Auswirkung II: geringe Auswirkung III: mittlere Auswirkung IV: starke Auswirkung V: sehr starke Auswirkung

Abbildung 15: Bewertungsklassen für die verbleibenden Auswirkungen

Wobei die Klassen IV und V als nicht umweltverträglich zu werten sind und die Klassen I bis III eine umweltverträgliche Bewertung nach sich ziehen.

Zusammenfassend kann daher gesagt werden, dass das Vorhabens Windpark Parndorf V als umweltverträglich bewertet werden konnten. Voraussetzung für die Umweltverträglichkeit ist, dass der erwartete Widmungsbeschluss für alle Teilflächen durchgeführt wird und die aufsichtsbehördliche Genehmigung für den Widmungsbeschluss erteilt wird, sowie das Projekt gemäß Projektbeschreibung sowie die dargelegten Maßnahmen zur Vermeidung, Schutz oder Ausgleich umgesetzt wird.

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7. ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Struktur des Einreichoperates ...... 4 Abbildung 2: Themen‐ und Aussagebereiche der UVE ...... 5 Abbildung 3: Übersichtskarte mit Windparks der weiteren Umgebung der gegenständlichen Vorhaben (eigene Darstellung) ...... 6 Abbildung 4: Ansichtsplan WKA E101 mit 149 m Nabenhöhe, Quelle Fa. Enercon ...... 10 Abbildung 5: Bewertungsschema zur Fragestellung der Umweltverträglichkeit ...... 12 Abbildung 6: Ermittlung der Eingriffserheblichkeit ...... 13 Abbildung 7: Vorgangsweise zur Beurteilung der Maßnahmen zum Ausgleich, Verringerung oder Vermeidung von Auswirkungen auf Mensch und Umwelt ...... 14 Abbildung 8: Energie‐ und CO2‐Aufstellung ...... 16 Abbildung 9: Zusammenfassung der Beurteilung für Siedlungswesen und Sachgüter ...... 18 Abbildung 10: Zusammenfassung der Beurteilung für Landschaft, Kultur und Erholung ...... 22 Abbildung 11: Zusammenfassung der Beurteilung für Boden, Wasser, Landnutzung und Wildökologie ...... 24 Abbildung 12: Zusammenfassung der Beurteilung der Ökologie ...... 26 Abbildung 13: Zusammenfassung der Beurteilung für Luft und Klima ...... 27 Abbildung 14: Übersicht über die verbleibenden Auswirkungen ...... 27 Abbildung 15: Bewertungsklassen für die verbleibenden Auswirkungen ...... 28

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