Interkommunales Ortsentwicklungskonzept der Gemeinden am Ammersee, und

Stand 01. März 2019 Auftraggeber: Gemeinde Greifenberg Hauptstr. 32, 86926 Greifenberg Gemeinde Schondorf am Ammersee Rathausplatz 1, 86938 Schondorf am Ammersee Gemeinde Utting am Ammersee Eduard-Thöny-Straße 1, 86919 Utting am Ammersee

Städtebau, Projektleitung und -moderation: STADT RAUM PLANUNG Altostraße 15 . 81245 München www.stadt-raum-planung.de Planungsbüro Skorka Bichlmaierstraße 8 . 82061 Neuried www.planungsbuero-skorka.de

Gefördert mit Mitteln der Städtebauförderung der Regierung von Oberbayern

Beschluss der Ziele Gemeinderat Utting am 15.11.2018 Gemeinderat Schondorf am 20.02.2019 Gemeinderat Greifenberg am 26.02.2019

Zeitraum 2017 - 2019

2 INHALTSVERZEICHNI S – TEIL 1

1. Einführung Seite 5

2. Rahmenbedingung Seite 9

3. Themenbereiche

3.1 Wohnen / Flächenpotentiale Seite 27

3.2 Gemeinbedarf / Soziales / Sport Seite 45

3.3 Einzelhandel / Gewerbe Seite 57

3.4 Tourismus / Freizeit / Kultur Seite 67

3.5 Mobilität Seite 79

4 Entwicklung der Ortsmitten

4.1 Ortsmitte Greifenberg Seite 101

4.2 Ortsmitte Schondorf Seite 119

4.3 Ortsmitte Utting Seite 137

Anhang: MaSSnahmen

3

1

Einführung

Aufgabenstellung

Planungsprozess und Beteiligung

5 Aufgabenstellung

Die Gemeinden Greifenberg, Schondorf am Am- Ein überörtliches, integriertes Entwicklungskon- mersee und Utting am Ammersee haben sich dazu zept ist eine informelle Planung, die eine Grundlage entschieden, gemeinsam ein überörtliches, inte- zur Steuerung der künftigen Entwicklung der Ge- griertes Entwicklungskonzept zu erarbeiten. Im meinden darstellt. Es werden Schlüsselprojekte he- Rahmen des überörtlichen, integrierten Entwick- rausgearbeitet, die im besonderen Maße geeignet lungskonzeptes werden Ziele einer künftigen Ent- sind, eine positive, interkommunale Entwicklung wicklung erarbeitet. Auf Grundlage einer fachlichen voranzutreiben. Laufende Projekte in den Gemein- Analyse und den Gesprächen mit dem Gemeinde- degebieten können auf Basis des überörtliches, rat, zentralen Akteuren und der Bevölkerung wer- integriertes Entwicklungskonzeptes im Gesamtzu- den wichtige Handlungsfelder herausgefiltert und sammenhang betrachtet und auf die Ziele zur Ort- geeignete Maßnahmen zur Umsetzung der gemein- sentwicklung ausgerichtet werden. sam formulierten Zielsetzungen abgeleitet. Das überörtliche, integrierte Ortsentwicklungs- Im Rahmen des Projektes wird auch ausgelotet, konzept dient als Handbuch zur Strukturierung der welche Vorhaben gemeinsam auf den Weg ge- fortlaufenden Schritte der Entwicklung der Orte. bracht werden können und wo Arbeitsfelder der Entsprechend sich ändernder Vorgaben müssen einzelnen Gemeinden liegen. Die Zusammenarbeit Herangehensweisen und Maßnahmen mitunter der drei Gemeinen bietet die Chance, über die ge- angepasst und weiterentwickelt werden. Die ge- meinsame Ausrichtung der Ziele und Projekte Sy- meinsam erarbeiteten Ziele dienen dabei als Ent- nergien zu entwickeln, die jeder einzelnen Gemein- scheidungsgrundlage für zukünftige Projekte und de nützen können. Vorhaben.

6 Einführung

Planungsprozess und Beteiligung

Die Planung des Entwicklungskonzeptes für die Die Vertreter der Fraktionen der Gemeinderäte Gemeinden Greifenberg, Schondorf und Utting waren in alle Arbeitstermine eingebunden. Zusätz- wurde begleitet durch Arbeitstermine und öffent- lich wurden mit den Vertretern der Gemeinderäte lichen Bürgerversammlungen in den jeweiligen in gesonderten Gesprächsrunden die Ergebnisse Gemeinden. des Gesprächs- und Planungsprozesses diskutiert. Es ist Aufgabe des Gemeinderates als demokra- Themenbereiche, die in besonderer Weise für tisch gewählte Instanz, die Ziele zur Stadtentwick- eine gemeindeübergreifende Herangehensweise lung abzuwägen und zu beschließen. geeignet sind, wurden in interkommunalen Ar- beitsterminen behandelt. Es wurden die Fragen zu Die Arbeitsergebnisse wurden in einem offenen „Mobilität“, „Leben im Alter“, „Gesellschaftliches Bürgertermin zur Diskussion gestellt. Leben“ und „Handel / Gewerbe / Tourismus“ im interkommunalen Austausch erörtert. In den Terminen wurden die zentralen Themen der Ortsentwicklung zusammengetragen und die Mög- lichkeiten einer zukünftigen Entwicklung aufge- zeigt. Mit Hilfe der fachlichen Begleitung wurden auf Basis der Gespräche Ziele der Ortsentwicklung formuliert und Strategien und Herangehensweisen zur weiteren Vorgehensweise erarbeitet.

Fachliche Bearbeitung Beteiligung und politische Abstimmung

Auftakttermin (Lenkungsgruppe)

1. Schritt Arbeitstermin Arbeitstermin Öffentlicher Bürgertermin Analyse mit Stärken Schondorf Utting Greifenberg und Schwächen Öffentlicher Öffentlicher Arbeitstermin Bürgertermin Bürgertermin Greifenberg Schondorf Utting

Interkommunales Arbeitsgespräch zu Schwerpunktthema 1

Interkommunales Arbeitsgespräch zu Schwerpunktthema 2 2.Schritt Ausarbeitung Ziele und Interkommunales Arbeitsgespräch zu Schwerpunktthema 3 Konzept Gemeinderat Gemeinderat Gemeinderat Schondorf Utting Greifenberg

3.Schritt Gemeinsame öffentliche Veranstaltung für die Bewohner der drei Gemeinden Überarbeitung (bei Bedarf, wird noch geklärt) Ziele und Konzept Schlüsselprojekte Maßnahmen Dokumentation Abschlussveranstaltung (Lenkungsgruppe)

7

2

Rahmenbedingung

Lage und Entwicklung der Gemeinden

Ziele aus der Regionalplanung

Ausgangslage in Greifenberg

Ausgangslage in Schondorf

Ausgangslage in Utting

9 Topographische Karte (DTK25)

Erstellt am: 15.11.2017

Lage und Entwicklung der Gemeinden

Greifenberg, Schondorf am Ammersee und Utting am Ammersee befinden sich im ober- bayerischen Landkreis am Lech am nordwestlichen Ufer des Ammersees. Sie liegen etwa 45 km westlich von München südlich der Bundesautobahn A96. Über die Autobahnaus- fahrt 29 „Greifenberg“ sind die Gemeinden an Topographische Karte die Autobahn angeschlossen. Über die Ammer- (DTK25) seebahn von Mering (bei ) über Gelten- dorf nach Weilheim sind die Gemeinden Utting und Schondorf mit eigenen Bahnhöfen an die Bahnlinie angeschlossen. Erstellt am: 15.11.2017 Landschaftlich prägend sind der Ammersee und das westlichen Ammer-Loisach-Hügelland welches durch waldreiche Moränenrücken ge- kennzeichnet ist. Das Gebiet um Greifenberg, Schondorf und Utting befindet sich innerhalb des Erholungsraums ‚Fünf-Seen-Land‘. Die Orte blicken auf eine frühe Gründung zu- rück. Alle drei Gemeinden weißen erste frühzeit- liche Siedlungsstrukturen bis zu 750 v. Chr. auf die der Fund von Hügelgräbern hindeutet. Der Verlauf der Römerstraße ‚Via Raetia‘ parallel des westlichen Ammerseeufers lässt auf Siedlungs- tätigkeiten in den Gemeinden während der Rö- merzeit schließen. In den 1970er Jahren wurden die Gemeinden entsprechend ihrer heutigen Gemeindestruktu- ren aus den jeweiligen Ortsteilen zusammenge- fasst. So wurde aus Unter- und Oberschondorf Schondorf, Beuern wurde Greifenberg zuge- ordnet und Achselschwang und Holzhausen in Utting eingegliedert. Auf Grund der Rechtsver- ordnung der Regierung von Oberbayern entstand im Mai 1978 die Verwaltungsgemeinschaft Schondorf am Ammersee, in welcher die Ge- meinden Eching, Greifenberg und Schondorf ge- meinschaftlich verwaltet werden. Heute ist Utting mit 19 km² Gemeindefläche

0 250 500 750 Maßstab 1:25.000 Meter die flächenmäßig größte der drei Gemeinden ist, gefolgt von Greifenberg mit etwa 8 km² und Vervielfältigung nur in analoger Form für den eigenen Gebrauch. Schondorf mit fast 7 km². Die Struktur der Orte entwickelte sich aus der Tätigkeit der Bewohner als Bauern oder Fischer. Mit dem Bau der Bahntrasse und der Bahnhö- fe setzte ein Bevölkerungswachstum ein. Die attraktive Lage am See führte zum Aufbau von Villenkolonien.

Abb.: Topographische Karte aus dem Geoportal Bayern des Bayerischen Vermessungsamtes

10

0 250 500 750 Maßstab 1:25.000 Meter

Vervielfältigung nur in analoger Form für den eigenen Gebrauch. Rahmenbedingung

Ziele aus der Regionalplanung - Regionalplan München

Die Gemeinden Greifenberg, Schondorf am Am- raum und ländlichen Raum liegen, wird im Regio- mersee und Utting am Ammersee sind Teil der nalplan das Ziel formuliert, die Versorgungsstruktur Planungsregion 14 (Metropolregion München). Die zu stärken, einer Suburbanisierung entgegen zu Region ist stark auf die Landeshauptstadt München wirken, die Erreichbarkeit der Kommunen zu ver- ausgerichtet (monozentrisch-radiale Raumstruktur). bessern sowie bedeutsame Freiräume zu erhalten und zu entwickeln. Greifenberg und Schondorf werden mit der räumli- chen Nähe zur BAB 96 als „äußere Verdichtungszo- Utting befindet sich im „ländlichen Teilraum im ne“ eingestuft, wobei Greifenberg auf Grund seiner Umfeld der großen Verdichtungsräume“. Die Orte Lage an der Bundesautobahn direkt an der „Ent- Schondorf und Utting gelten als Kleinzentren und wicklungsachse von überregionaler Bedeutung“ dienen zur Versorgung der Bevölkerung im Nahbe- der Metropolregion liegt. Für die Gemeinden, die reich mit Gütern und Dienstleistungen des Grund- innerhalb der „äußeren Verdichtungszone“ und da- bedarfs. mit im Übergangsbereich zwischen Verdichtungs-

Abb.: Planausschnitte Regionalplan München Raumstruktur

11 Ziele aus der Regionalplanung - Landschaftliche Lage

Die Gemeinden befinden liegen im westlichen schutzgebietes „Ammersee West“ (Längsschraf- Ammer-Loisach-Hügelland. Zusammenhängen- fur). Veränderungen sind auf diesen Flächen grund- de Waldkränze in Wechsel mit der ortstypischen sätzlich möglich, wobei die Charakteristik und die Kulturlandschaft prägen diese Landschaft. Ziel ei- Funktion des Naturhaushalts in besonderer Weise ner Entwicklung ist der Waldumbau zu Mischwald berücksichtigt werden soll. Die westlichen Gemein- mit freigehaltenen Lichtungsbereichen, sowie die deflächen von Greifenberg und Utting werden als Sicherung und Entwicklung von Quellbereichen, landschaftliches Vorbehaltsgebiet (Kreuzschraffur) Bachläufen und Mooren. Der Wechsel von Waldflä- eingestuft. In landschaftlichen Vorbehaltsgebieten chen und Offenland ist zu erhalten. sollen Biotopverbundsysteme einschließlich der Natura 2000-Gebiete besonders gesichert werden. Sämtliche, nicht bebaute Flächen innerhalb der Deshalb wird den Belangen des Naturschutzes und Gemeindegebiete von Schondorf und Utting, so- der Landschaftspflege auf diesen Flächen ein be- wie die südlichen Bereiche im Gemeindegebiet sonderes Gewicht eingeräumt. von Greifenberg liegen innerhalb des Landschafts-

Abb.: Planausschnitte Regionalplan München Landschaft und Erholung

12 Rahmenbedingung

Greifenberg - Daten

Bundesland: Bayern : Oberbayern Landkreis: Lage : in der Metropolregion München Höhe: 580 m ü. NN Fläche: 8,21 km² Einwohnerzahl: 2.268 (Stand: 31.12.2016) Bevölkerungsdichte: 270 Einwohner je km² TopographischeOrtsteile: Karte Greifenberg, Neugreifenberg, Beuern, Painhofen (DTK25) Gemarkungen: Greifenberg, Beuern

Erstellt am: 15.11.2017

Abb.: Topographische Karte aus dem Geoportal Bayern des Bayerischen Vermessungsamtes

13

0 250 500 750 Maßstab 1:25.000 Meter

Vervielfältigung nur in analoger Form für den eigenen Gebrauch. Greifenberg - Ziele aus dem Flächennutzungsplan

Der rechtskräftige Flächennutzungsplan von 1998 gebiet definiert. Hier soll die Durchmischung von mit Änderungen in den Jahren 2003, 2004, 2006, Wohnen und Arbeiten im Sinne früherer dörflicher 2008 und 2009, sieht vorrangig eine Innenentwick- Strukturen gesichert und gefördert werden. Nörd- lung sowie die Entwicklung neuer Wohnbauflächen lich der A96 ist die Entwicklung neuer Gewerbeflä- im Ortsteil Neugreifenberg vor. chen geplant. Alle Wohngebiete sind als allgemei- ne Wohngebiete ausgewiesen. Wohnbauflächen Ziel der Gemeinde ist es, den Ortscharakter zu er- Land- und forstwirtschaftliche Flächen halten und den Bedarf an Wohnbaufläche für die Die Landwirtschaft soll in Greifenberg gesichert ortsansässige Bevölkerung zu decken. Die Aus- werden, hierfür dient der Agrarleitplan als Grund- weisung von Neubauflächen soll in einem verträg- lage. Die Ausweisung der zentralen Bereiche von lichem Umfang auch einen Zuzug von außen er- Greifenberg als Dorfgebiet soll den Erhalt der ge- möglichen. Einer Zersiedlung der Landschaft soll werblichen Nutzung im Ort ermöglichen. Von be- entgegen gewirkt werden. Neben der Anbindung sonderer Bedeutung ist auch die extensive Be- bzw. Abrundung bestehender Siedlungsgebiete wirtschaftungsform in landschaftlich bedeutenden werden neue Wohnbauflächen vorrangig im östli- Flächen, um negative Auswirkungen auf den Na- chen Bereich von Neugreifenberg vorgesehen. turhaushalt zu vermeiden und eine vielfältige Land- Gewerbeflächen schaft zu erhalten, die auch Ausgleichs- und Erho- Die Ortsmitte von Greifenberg ist als Dorfgebiet lungsfunktion hat. ausgewiesen. Auch weite Teile des abseits des Hauptortes gelegenen Ortsteil Beuern ist als Dorf-

Abb.: Flächennutzungsplan Gemeinde Greifenberg (November 1998 - rechtskräftig)

14 Rahmenbedingung

Greifenberg - Aktuelle vorhaben im zentralen Bereich (Stand Anfang 2018)

Darstellung von aktuellen Planungen im Umfeld der Ortsmitte:

1 Neubau des Warmbades und der Tennisplätze sowie Ergänzung eines Hotels

2 Erweiterung des Gewerbegebietes um ca. 3,8 ha

3 Einheimischenmodell Windacher Straße in Neugreifenberg

2

1

3

Abb.: Skizze Gemeinde Greifenberg, Vorhaben in zentraler Lage (Stand 2018)

15 Greifenberg - Initiative „L(i)ebenswertes Dorf“

Die Initiative „L(i)ebenswertes Dorf - Greifenberg Die Initiative organisiert Ausstellungen und Veran- gestalten und bewahren“ ist eine Interessenge- staltungen. Im Jahr 2015 erfasste die Initiative die meinschaft engagierter Bürgerinnen und Bürger, Nutzung der Gebäude im Ortskernbereich. Aufge- die sich im Frühjahr 2015 zusammen gefunden ha- nommen wurde die Anzahl der Parkplätze beim Ver- ben. Ziel ist der Erhalt und die Stärkung der Attrak- sorgungszentrum und vor dem Rathaus. Außerdem tivität des Ortes Greifenberg. Im Einzelnen sollen wurden die Durchfahrtszeiten mit Tempo 30 und 50 folgende Ziel voran gebracht werden: gemessen. Auf Grundlage dieser Erhebung wurden Missstände im Bereich der Dorfmitte beschrieben Neugestaltung einer Dorfmitte • und mögliche Lösungsansätze dargestellt. Erhaltung der Nahversorgung • Die Vertreter der Initiative „L(i)ebenswertes Dorf • Wiederbelebung der Gastronomie - Greifenberg gestalten und bewahren“ wurden bei der Erarbeitung des Interkommunalen Entwick- • Verkehrslenkung lungskonzeptes eingebunden. • Schaffung von Begegnungsstätten • Verschönerung des Ortsbildes • Schaffen von touristischen Angebote • Ermöglichen von attraktiven Standorten für Ge- werbe

Abb.: Logo Greifenberg l(i)ebenswertes Dorf

16 Topographische Karte (DTK25)

Erstellt am: 15.11.2017

Rahmenbedingung

Schondorf - daten

Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Landsberg am Lech Lage : in der Metropolregion München Höhe: 565 m ü. NN Fläche: 6,6 km² Einwohnerzahl: 3.944 (Stand: 31.12.2015) Bevölkerungsdichte: 598 Einwohner je km² Ortsteile: Oberschondorf, Unterschondorf Gemarkung: Schondorf am Ammersee

Abb.: Topographische Karte aus dem Geoportal Bayern des Bayerischen Vermessungsamtes

17

0 250 500 750 Maßstab 1:25.000 Meter

Vervielfältigung nur in analoger Form für den eigenen Gebrauch. Schondorf - Ziele aus dem Flächennutzungsplan

Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Schondorf Gewerbeflächen sieht eine Weiterentwicklung der bestehenden Die Gemeinde Schondorf besitzt nur einen sehr ge- Siedlungsstruktur durch Nachverdichtungen und ringen Anteil an Gewerbeflächen. Die Suche nach Stärkung der zentralen Bereiche von Unter- und geeigneten Standorten ist durch das verhältnismä- Oberschondorf vor. Generell hat eine mäßige bau- ßig kleine und landschaftlich sensible Gemeinde- liche Nachverdichtung Vorrang vor Neuausweisun- gebiet schwierig. Generell sieht der FNP nur sehr gen von Bauland. Landschaftlich wichtige Bereiche wenige, eher kleinteilige Gewerbeflächen vor. sollen baulich nicht nachverdichtet werden. Land- und Forstwirtschaftliche Flächen Wohnbauflächen Die Ziele zur Entwicklung der land- und forstwirt- Die künftige Entwicklung der Wohnbauflächen soll schaftlichen Flächen sollen dem Strukturwandel vorrangig durch Innenentwicklung sowie einer bau- in der Landwirtschaft Rechnung tragen. Es wird lichen Abrundung der Ortsränder erfolgen. Eine eine Waldentwicklung vorgesehen. Zudem ist Nachverdichtung ist vor allem in Oberschondorf eine Flurdurchgrünung sowie eine extensive Be- möglich, in Unterschondorf soll in weiten Teilen der wirtschaftung, besonders im Nordwesten des Ge- Charakter der großflächigen, stark durchgrünten meindegebietes geplant. Bestehende Biotope und Villengrundstücke und Wohngebiete beibehalten bedeutende Feldgehölze sollen dabei erhalten und werden. Die Ausweisung von neuen Baugebieten entwickelt werden. Grundsätzlich gilt der Agrar- ist nur im Rahmen von kleinflächigen Ergänzungen leitplan als Grundlage zur landwirtschaftlichen Ent- an den Ortsrändern oder durch die Umwidmung wicklung. von anderweitigen Flächen in Wohnbauflächen vor- gesehen.

Abb.: Flächennutzungsplan Gemeinde Schondorf am Ammersee (Oktober 2003 - rechtskräftig)

18 Rahmenbedingung

Schondorf - vorliegende Konzepte und Untersuchungen

Unter dem Motto „Schondorf 2025“ beschäftigen sich Schondorfer Bürger in verschiedenen Veran- staltungen mit der Ortsentwicklung von Schondorf. Als zentrales Projekt der Ortsentwicklung plant Schondorf seit 2017 die Bebauung des Prix-Gelän- des in zentraler Lage westlich der Bahnlinie. Ge- plant sind neue Wohnangebote, eine Ergänzung der Schulsportanlagen und ein neuer Fuß- und Rad- weg. In einem Investorenwettbewerb wurde ein städtebauliches Konzept erarbeitet, das über einen Bebauungsplan baurechtlich gesichert wurde. Für den Bereich am Bahnhof wurde 2018 ein erstes Konzept einer möglichen Aufwertung erarbeitet. Ziel ist die Ausbildung des Areals zu einer erlebba- ren Ortsmitte mit hoher Aufenthaltsqualität.

2b 395/4

161/13 336 331/15 161/3 335 161/5161/12 39 337/3 332/743 332/10 161/8

332/42 161/14 332/11 395

16 161/7 8 293/13

161/2 41 161/10

391/3 6 158/3 2a

5 22 337 158/5

18 161/11 159 391/1 391/2 158/2 41a

152 158/7 18a 1 144 10 1a 154 7 2b 154/5 158/1 2c 3a 20 390 3b 154/4 142 390/8 158 152/2

St St/ 389/2 St/ Cp Cp 9 389/4 St 154/2 GR St/ OK Cp 260 St +557,5 4 157/3 157/2 FFB 3WE EG St ü.NN 388 3 5 St/ 389/3 11 Cp 146 157 St/ Cp 1102/3 St

154/3 386/5 St 154/1 147 St/ GR 387/6387/7 RingstraßeCp OK 293 260

HsNr.

HsNr. 2 +558,0 HsNr. 16 FFB 196/70 14 12

387/5 387 387/4 3WE WA 3 387/3 EG 387/2 GR HsNr. ü.NN OK +557,5 GR 13c

OK 13b

152 13a +557,5 387/1 260 FFB

1450 157/1 FFB Fuß- 386 13 386/2

ü.NN EG 3WE 4 D ü.NN und EG Uttinger Ga 3WE 200 Radweg GR EG WA 2 FFB NN Angerweg OK7a ü. 155 St GR Straße +560,0 OK +558,0 St/ St/ St WA 1 Cp 156 350 Cp FFB St/ St 156/1 St 1103/1 St Cp

ü.NN

EG 4WE 15

1 293/5 384/1 3WE Spielplatz 6 260 GR EG FFB 384 OK ü.NN +559,0 1103 Tg St/ FD St/ St WH 382/2 St Cp Cp OK St/ / St/ St Cp 9,0m PD 1103/2 St Cp FFB St/ St/ St Cp St Cp D 382 St/ FD St EG WH bis Cp OK /

5,0m PD +557,5 15° FFB 22 GR

OK St/ bis St/ St +557,5 HsNr. Cp 430 St Cp EG St/ St/ FFB St Tg St Cp Cp 15° ü.NN

+557,5 ü.NN Wiesenweg 1101 7 EG

GR 280 4WE ü.NN 8 17 1100 OK FFB EG 151 19 +558,0 ü.NN

377/4 377/8

Schulstraße 150/1 377/5 1103/3

332/39 3a 1100/2 St F

3 St/ Cp Fuß-

9c

9a 9b

3WE EG St/ Paul-Paede-Straße Cp

ü.NN

St

und

Abb.: Bebauungsplanentwurf Prix-Gelände 260 FFB (Stand 2017)

Radweg GR OK +557,5 150 St FD

St/ Cp WH 12,0m

14 148 OK FFB EG +557,5 ü.NN 1100/4

1 7 13 19 2 8 14 2 3 9 15 Verrohrung 3. Ordnung 4 St 10 16 Unterirdische / Gewässer 196/80 1103/7 5 11 17 Mühlbach 6 12 18

1103/4 11 4

332/40 1102/4 1100/5 1099/4

1104/14

16 1103/10 1102 150/2

FD / SD D Sportfläche 1104/4 bis 20° WH 12,0m 332/41 1100/3 OK FFB EG +557,5 SO 1 ü.NN geplanter Anschluss 196/69 1a Fuß- und Radweg an 1104/17 1104/2 148/2 149/3 18 Schule Uttinger Straße 1104/1 Spielanlage

3 13 3a FD / SD D bis 20° HsNr. 1104/9 WH 12,0m 372/5 An OK FFB EG +557,5 ü.NN 12a 1104/16 der 371/11 1104 7 Stegwiese

4a

III 1104/15 Paul-Paede-Straße 20 IV 4 St149 293/7 10b 1104/8 372/2 10a Abgrenzung

Abgrenzung 1104/5 1104/10 372/4

27 weiteste 371/10 Lärmpegelbereich

weiteste 6a Lärmpegelbereich 316/1 317/2 22 6 326/3 15 317/3 196/6 316 1104/11 317/1 318/2 8b

1104/6 315 318

371/8 312/4

8

27d 1104/7 27c 8a 27a 314 27b 8a 24 313/3 312/2 317 1104/12 326/4 313/1 319 2 320 254/5 254/8 254/7

312 311/4 254/13

12

312/5

1110/3 29d 1 29

29a

29b 1110 29c 254/6

HsNr.

4 1 254/9 254/10 254/11 254/12

14

1a 254 1110/1 Schondorf - Aktuelle vorhaben im zentralen Bereich (Stand Anfang 2018)

Darstellung von aktuellen Planungen im Umfeld der Ortsmitte:

1 Entwicklung Bahnhofsareal 2 nachnutzung Bahnhofsgebäude 3 Entwicklung Prix-Gelände mit Ergänzung Radwegverbindung entlang Bahntrasse 4 Erweiterung Schule durch Landkreis 5 Ergänzung des Radwegenetzes vor allem Dorfdurchfahrt 6 Sanierung der Liegenschaften der Gemeinde im Zuge des Kommunalen Wohnraumförderungsprogramms (KommWFP) 7 renaturierung der Uferbereiche durch Schlösser- und Seenverwaltung 8 Seepromenade Restaurierung Ufermauer

1

2

6 8 3 5

4

7

Abb.: Skizze Gemeinde Schondorf am Ammersee, Vorhaben in zentraler Lage (Stand 2018)

20 Topographische Karte (DTK25)

Erstellt am: 15.11.2017

Rahmenbedingung

Utting - Daten

Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Landsberg am Lech Lage : in der Metropolregion München Höhe: 554 m ü. NN Fläche: 19,01 km² Einwohnerzahl: 4.562(Stand: 31.12.2015) Bevölkerungsdichte: 240 Einwohner je km² Ortsteile: Utting am Ammersee, Holzhausen am Ammersee, Achselschwang Gemarkungen: Utting am Ammersee, Rieden am Ammersee, Hechenwang

0 250 500 750 Abb.: Topographische Karte aus dem Geoportal Bayern des Bayerischen Vermessungsamtes Maßstab 1:25.000 Meter

21 Vervielfältigung nur in analoger Form für den eigenen Gebrauch. Utting - Ziele aus dem Flächennutzungsplan

Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Utting ist Gewerbeflächen am 14.12.2017 rechtskräftig geworden. Im Einzel- Im Rahmen der Neuaufstellung soll das im Gemein- nen werden folgende Ziele der Siedlungsentwick- degebiet bestehende Gewerbegebiet erweitert lung definiert: werden, um die Wirtschaftskraft im Ort zu stärken und vielfältige Arbeitsplätze zu schaffen. Wohnbauflächen Die Gemeinde Utting verfolgt das Ziel der Inne- Gemeinbedarfseinrichtungen nentwicklung vor Außenentwicklung. Grundsätz- Die Stärkung sozialer und kultureller Einrichtungen lich soll eine Zersiedelung vermieden werden, und eine bedarfsgerechte Ausstattung mit Gemein- die kompakte aber auch durchgrünte bestehende bedarfseinrichtungen wird sichergestellt. Siedlungsform soll erhalten werden. Auf größere Freiräume Neuausweisungen für Wohnraum wird verzichtet. Im Rahmen der Neuaufstellung sollen Veränderun- Die zukünftige Siedlungsentwicklung soll auf den gen durch den landwirtschaftlichen Strukturwandel Hauptort konzentriert werden. Bestehende inner- besonders berücksichtigt werden. Ziel ist es, die örtliche Potentiale sollen ausgeschöpft werden. Im Siedlungsstrukturen durch qualitative Freiräume zu Rahmen einer baulichen Ergänzung soll der vorhan- sichern und der Übergang zur Landschaft mit guten dene Siedlungscharakter aufgegriffen und weiter- Ortsrandeingrünung zu gestalten. Das Landschafts- geführt werden. Die Ziele beziehen sich auch auf bild soll in seinen Qualitäten als hochwertiger Erho- den Ortsteil Holzhausen. lungsraum erhalten werden.

Abb.: Flächennutzungsplan Gemeinde Utting am Ammersee (rechtskräftig seit dem 14.12.2017)

22 Rahmenbedingung

Utting - vorliegende Konzepte und Untersuchungen

In der Gemeinde Utting liegen eine Vielzahl an Kon- Aufbauend auf eine Bürgerwerkstatt zur Neuaufstel- zepten, und Untersuchungen vor, die sich mit der lung des Flächennutzungsplans im Jahr 2009 erar- Frage zur Entwicklung des Ortes beschäftigen. beitete der Gemeinderat in einem Klausurtag das „Zukunftsbild Utting 2020“. Diese Zukunftsvision In einer studentischen Arbeit beschäftigte sich wurde in einem Ortsentwicklungskonzept, das im die Hochschule Nürtingen im Sommer 2008 mit Zeitraum 2012 / 2013 erarbeitet wurde, konkreti- der Umgestaltung der Ortsmitte. Fokus der Arbei- siert. ten war vor allem der historisch geprägte Bereich. So wurden Vorschläge zur Aufwertung des Mühl- 2014 wurden Konzept zur Entwicklung des Schul- baches, zur baulichen Ergänzung des unbebauten standortes in Utting im Rahmen eines Klausurtages Grundstücke südlich der Schule oder zur Umgestal- „Volksschule Utting“ formuliert. tung der Anbindung der Ortsmitte Am Dorfbrunnen Zur Ergänzung des Wohnraumangebotes führte zum See in Planungskonzepten dargestellt. die Gemeinde 2017 eine städtebaulichen Wettbe- In einer Seniorenbefragung des Landkreises aus werb zur baulichen Entwicklung des sogenannten dem Jahr 2009 wurden die zentralen Themen der „Schmucker-Areals“ durch. Seniorinnen und Senioren dargelegt. Im Anschluss Erarbeitete die Gemeinde 2012 bis 2013 auf Basis eines Bürgerworkshops ein „Seniorenpolitisches Konzept“.

Abb.: Foto Modell des ersten Preises des Wettbewerbs zum Schmucker-Areal, WWA Architekten, München

23 Utting - Ortsentwicklungskonzept (Stand 2013)

Im Jahr 2013 wurde in Utting, parallel zur Neu- Themenbereiche des Ortsentwicklungskonzeptes aufstellung des Flächennutzungsplanes, ein inte- griertes Ortsentwicklungskonzept erarbeitet. Der Schwerpunkte der Bearbeitung wurde auf folgende sieben Themenbereiche gelegt: • Ortsbild und öffentlicher Raum • Verkehr • Wirtschaft, Gewerbe, Versorgung • Soziales (Senioren, Jugend, Familie) und kommunale Infrastruktur • Tourismus, Freizeit, Kultur • Natur, Landschaft, Landwirtschaft, Energie • Holzhausen In einer Stärken-Schwächen-Bilanz wurden die ein- zelnen Schwerpunkte bewertet und das Leitmotiv „Utting - Natürlich am Ammersee“ entwickelt. Die- ses wird durch acht bereits beschlossene Leitsätze konkretisiert und endet mit der Zukunftsvision „Ut- ting - eine Gemeinschaft, in der sich alle wohlfüh- len können!“. Unter Einbindung der Bürgerschaft wurden die Zie- le zur langfristigen Entwicklung des Ortes formu- liert, um die Vision des Uttinger Leitbildes für die verschiedenen Bearbeitungsbereiche festzulegen.

Die im Ortsentwicklungskonzept dargestellten Abb.: Darstellung Themenbereiche aus dem Ortsentwick- Maßnahmen wurden so gewählt, dass sie von lungskonzept Stand 2013 der Gemeinde selbst realisiert werden können. Nicht aufgenommen wurden Maßnahmen, die von übergeordneter Stelle entschieden und gesteuert werden, wie zum Beispiel die Verbesserung der ÖPNV-Verbindungen. Die Maßnahmen wurden räumlich verortet und nach der zeitlichen Umset- zungsdauer in Form einer Prioritätenliste geordnet. Aufbauend auf das Ortsentwicklungskonzept wur- den in Utting verschiedenen Maßnahmen umge- setzt, so zum Beispiel, die jährliche Prämierung be- sonders gelungener Gebäudesanierungen oder die Regelung des Parkverkehrs „Am Gries“. Die Ortsentwicklungsplanung dient als Grundlage für das Interkommunale Entwicklungskonzept. Hier erarbeitete Ziele werden auf Basis der neuen Ana- lyse geprüft und weiter geführt.

24 Rahmenbedingung

OrtsentwicklungskonzeptOrtsentwicklungskonzept Gemeinde Gemeinde Utting Utting am Ammersee am Ammersee Seite Seite21 / 46 21 / 46 OrtsentwicklungskonzeptOrtsentwicklungskonzept Gemeinde Gemeinde Utting Utting am Ammersee am Ammersee Seite Seite21 / 46 21 / 46

OrtsentwicklungskonzeptOrtsentwicklungskonzept Gemeinde Gemeinde Utting Utting am Ammersee am Ammersee Seite Seite21 / 46 21 / 46 3.4 3.4 Zielkonzept Zielkonzept – Die – ZieleDie Ziele für die für Ortsentwicklungdie Ortsentwicklung der Gemeindeder Gemeinde Utting Utting OrtsentwicklungskonzeptOrtsentwicklungskonzept Gemeinde Gemeinde Utting Utting am Ammersee am Ammersee Seite Seite21 / 46 21 / 46 OrtsentwicklungskonzeptAlle3.4 Ziele OrtsentwicklungskonzeptAlle3.4 Zielkonzept Zielestehen Zielkonzept stehen grundsätzlich grundsätzlich– Gemeinde Die – Gemeinde ZieleDie gleichwertig Utting Ziele gleichwertigfür Utting am die fürAmmersee nebeneinander.am Ortsentwicklungdie Ammersee nebeneinander. Ortsentwicklung Nur durch Nur der durch ein Gemeindeder Zusammenspiel ein Gemeinde ZusammenspielSeite Utting Seite21 Ualler/ 46tting 21 aller/ 46 3.4Alle Ziele Ziele 3.4Alle Zielekann Zielkonzept Zielestehen kanneine Zielkonzept stehen erfolgreicheeine grundsätzlich erfolgreiche grundsätzlich– Die –Ortsentwicklung ZieleDie gleichwertig Ortsentwicklung Ziele gleichwertigfür die für nebeneinander. gel Ortsentwicklungdieingen. nebeneinander. gel Ortsentwicklungingen. Nur durch Nur der durch ein Gemeindeder Zusammenspiel ein Gemeinde Zusammenspiel Utting Uallertting aller 3.4Ziele Es ist 3.4Ziele Eskann jedoch Zielkonzept ist kann einejedoch Zielkonzept herauszustellen, erfolgreicheeine herauszustellen, erfolgreiche – Die –Ortsentwicklung ZieleDie dass Ortsentwicklung Ziele dassfürfür diedie fürfür weiteregel Ortsentwicklungdiedieingen. weiteregel Ortsentwicklung Ortsentwicklungingen. Ortsentwicklung der die Gemeindeder Zukunft die Gemeinde Zukunft der UOrtsmitte dertting UOrtsmittetting AlleOrtsentwicklungskonzept ZieleAlleOrtsentwicklungskonzept Zielestehen stehen grundsätzlich grundsätzlich Gemeinde Gemeinde gleichwertig Utting gleichwertig Utting am Ammersee nebeneinander.am Ammersee nebeneinander. Nur durch Nur durch ein Zusammenspiel ein ZusammenspielSeite Seite21 aller/ 46 21 aller/ 46 3.4Esentscheidend ist 3.4Esentscheidend jedoch Zielkonzept ist jedoch Zielkonzept herauszustellen,ist. Die herauszustellen,ist . beiden–Die Die beiden– ZieleZieleDie dass ZieleZiele „ Schaffendassfürfür die„die Schaffenfürfür weitere Ortsentwicklungdiedieund weitere OrtsentwicklungBelebenund Ortsentwicklung Beleben Ortsentwicklung einer einer echtender die echtenGemeindeder ZukunftOrtsmitte, die Gemeinde ZukunftOrtsmitte, der Revitalisi UOrtsmitte dertting Revitalisi UOrtsmittetting e- e- ZieleAlle Ziele ZieleAllekann Zielestehen kanneine stehen erfolgreicheeine grundsätzlich erfolgreiche grundsätzlich Ortsentwicklung gleichwertig Ortsentwicklung gleichwertig nebeneinander. gelingen. nebeneinander. gelingen. Nur durch Nur durch ein Zusammenspiel ein Zusammenspiel aller aller entscheidendrung entscheidendrungdes Ortszentrums“des istOrtszentrums“. Die ist . beidenDie und beiden „SteigerungZieleund „Steigerung Ziele„Schaffen „ Schaffender undAufenthaltsqualität der BelebenundAufenthaltsqualität Beleben einer einerimechten Ort“ imechten Ortsmitte,sindOrt“ deshalbOrtsmitte,sind deshalbRevitalisi Zielevon aus dem OrtsentwicklungRevitalisi (Stand 2013) b ... vonden Zielene-e- zugeordnete Maßnahmen be-e- EsZieleAlle ist Ziele EsZieleAlle kann jedoch ist Zielestehen kann einejedoch herauszustellen, stehen erfolgreicheeine grundsätzlich herauszustellen, erfolgreiche grundsätzlich Ortsentwicklung gleichwertigdass Ortsentwicklung gleichwertigdassfür die für nebeneinander. weiteregel dieingen. nebeneinander. weiteregel Ortsentwicklungingen. Ortsentwicklung Nur durch Nur durch die ein Zukunft Zusammenspiel die ein Zukunft Zusammenspiel der Ortsmitte der allerOrtsmitte aller rungsonderer rungsondererdes Rel Ortszentrums“dese vanz. RelOrtszentrums“evanz. und „Steigerungund „Steigerung der Aufenthaltsqualität der Aufenthaltsqualität im Ort“ im sindOrt“ deshalbsind deshalb von bvone- be- 3.4EsZieleentscheidend ist 3.4EsZieleentscheidendkann jedoch Zielkonzept ist kann einejedoch Zielkonzept herauszustellen,ist erfolgreicheeine. Die herauszustellen,ist erfolgreiche . beiden–Die Die beiden –Ortsentwicklung ZieleZieleDie dass Ortsentwicklung ZieleZiele „ Schaffendassfürfür die„die Schaffenfürfür weiteregel Ortsentwicklungdiedieundingen. weiteregel OrtsentwicklungBelebenund Ortsentwicklungingen. Beleben Ortsentwicklung einer einer echtender die echtenGemeindeder ZukunftOrtsmitte, die Gemeinde ZukunftOrtsmitte, der Revitalisi UOrtsmitte dertting Revitalisi UOrtsmittetting e- e- sonderer sonderer Rele vanz.Relevanz. Esrungentscheidend ist Esentscheidendrungdes jedoch ist Ortszentrums“des jedoch herauszustellen,istOrtszentrums“. Die herauszustellen,ist . beidenDie und beiden „SteigerungZieleund dass „Steigerung Ziele „ Schaffendassfür die„ Schaffenderfür weitere dieundAufenthaltsqualität der weitere BelebenundAufenthaltsqualität Ortsentwicklung Beleben Ortsentwicklung einer einerimechten Ort“ die imechten ZukunftOrtsmitte,sind Ort“ die deshalbZukunftOrtsmitte,sind der deshalbRevitalisi Ortsmitte dervon Revitalisi Ortsmitte bvone-e- be-e- Alle ZieleAlle Zielestehen stehen grundsätzlich grundsätzlich gleichwertig gleichwertig nebeneinander. nebeneinander. Nur durch Nur durch ein Zusammenspiel ein Zusammenspiel aller aller rungentscheidendsonderer entscheidendrungsondererdes Rel Ortszentrums“dese vanz. istRelOrtszentrums“. eDie vanz. ist . beidenDie und beiden „SteigerungZieleundOrtsbild „Steigerung Ziele„SchaffenOrtsbild „und Schaffender öffentlicher undundAufenthaltsqualität der öffentlicher BelebenundAufenthaltsqualität Beleben Raum einer Raum einerimechten Ort“ imechten Ortsmitte,sindOrt“ deshalbOrtsmitte,sind deshalbRevitalisi von Revitalisi bvone-e- be-e- Ziele Zielekann kanneine erfolgreicheeine erfolgreiche Ortsentwicklung Ortsentwicklung gelingen. gelingen. rungsonderer rung sondererdes Rel Ortszentrums“dese vanz. RelOrtszentrums“evanz. und „SteigerungundOrtsbild „SteigerungOrtsbild und der öffentlicher undAufenthaltsqualität der öffentlicher Aufenthaltsqualität Raum Raum im Ort“ im sindOrt“ deshalbsind deshalb von bvone- be- Es istEs jedoch Schaffenist jedoch Schaffenherauszustellen, und herauszustellen, Beleben und Beleben einerdass einer echtendassfür die echtenfür Ortsmitte,weitere die Ortsmitte,weitere Ortsentwicklung Revitalisierung Ortsentwicklung Revitalisierung des die ZukunftOrtszen des die ZukunftOrtszen tderrums Ortsmitte tder • rumsSchaffung und Belebung einer echten Ortsmitte,Ortsmitte Revi- • Umgestaltung Mühlbach und der Ortsmitte im Bereich sonderer sonderer Rele vanz.Relevanz. entscheidend entscheidend SchaffenSteigerung SchaffenSteigerungist. undDie istder .Beleben beidenund DieAufenthaltsqualität der Belebenbeiden Aufenthaltsqualität Ziele einerOrtsbild Ziele „ einerSchaffenechtenOrtsbild „und Schaffenechten im Ortsmitte, öffentlicher Ortundund im Ortsmitte, öffentlicher OrtBelebenund Revitalisierung Beleben Raum Revitalisierungeiner Raum einerechten des echten Ortsmitte,Ortszen des Ortsmitte,Ortszentrums Revitalisit rumstalisierung des OrtszentrumsRevitalisi Dorfbrunnene- e- rung rungdes SteigerungErhalt Ortszentrums“desSteigerungErhalt derOrtszentrums“ ortsbildprägenden derder Aufenthaltsqualitätortsbildprägenden derund Aufenthaltsqualität „SteigerungundOrtsbild „Steigerung BausubstanzOrtsbild und derBausubstanzim öffentlicher OrtundAufenthaltsqualität derim öffentlicher OrtAufenthaltsqualität Raum Raum im Ort“ im sindOrt“ deshalbsind deshalb • vonSteigerung der Aufenthaltsqualität im Ort b• vonBeleuchtunge- be-   SchaffenSchaffen und Beleben und Beleben einer einerechten echten Ortsmitte, Ortsmitte, Revitalisierung Revitalisierung des Ortszen des Ortszentrumst rums sonderersonderer Rele vanz.Relevanz. OrtsbildOrtsbild und öffentlicher und öffentlicher Raum Raum   SchaffenErhaltSchaffenErhalt der und ortsbildprägenden der Beleben und ortsbildprägenden Beleben einer einer echtenBausubstanz echtenBausubstanz Ortsmitte, Ortsmitte, Revitalisierung Revitalisierung des Ortszen des Ortszentrumst • rumsErhalt der ortsbildprägenden Bausubstanz • Prämierung guter Gebäude SteigerungSteigerung der Aufenthaltsqualität der Aufenthaltsqualität im Ort im Ort   SchaffenSchaffen und Beleben und Beleben einer einerechten echten Ortsmitte, Ortsmitte, Revitalisierung Revitalisierung des Ortszen des Ortszentrumst rums   ErhaltSteigerungErhaltSteigerung der ortsbildprägenden derder Aufenthaltsqualitätortsbildprägenden der Aufenthaltsqualität Bausubstanz BausubstanzimVerkehr Ort im Verkehr Ort

  SteigerungSteigerung der Aufenthaltsqualität der AufenthaltsqualitätOrtsbildOrtsbild und im öffentlicher Ortund im öffentlicherOrt Raum Raum   BewusstseinErhaltBewusstseinErhalt der ortsbildprägenden der für ortsbildprägenden umweltfreundliche für umweltfreundliche Bausubstanz Bausubstanz MobilitätVerkehr MobilitätVerkehr fördern fördern   ErhaltErhalt der ortsbildprägenden der ortsbildprägenden Bausubstanz Bausubstanz   SchaffenSchaffen und Beleben und Beleben einer einerechten echten Ortsmitte, Ortsmitte, Revitalisierung Revitalisierung des Ortszen des Ortszentrumst rums   BewusstseinFußgängerfreundlichkeitBewusstseinFußgängerfreundlichkeit für umweltfreundliche für umweltfreundliche und Aufenthaltsfunktion und AufenthaltsfunktionMobilitätVerkehr MobilitätVerkehr fördern desfördern öffentlichen des öffentlichen Raums Raums stärken stärken• Bewusstsein für umweltfreundliche(v.a. Mobilität fördern • Verkehrsberuhigte Zone(v.a. im Gneis   SteigerungSteigerung der Aufenthaltsqualität der Aufenthaltsqualität im Ort im Ort   Fußgängerfreundlichkeitin derFußgängerfreundlichkeitin Ortsmitte) der Ortsmitte) Steuerung Steuerung und des Aufenthaltsfunktion und touristischen des AufenthaltsfunktionVerkehr touristischenVerkehr Parkverkehrs des Parkverkehrs öffentlichen des öffentlichen Raums Raums stärken stärken (v.a. (v.a.   BewusstseinBewusstsein für umweltfreundliche für umweltfreundliche Mobilität Mobilität fördern fördern • Fußgängerfreundlichkeit und Aufenthaltsqualität des • Parkleitsystem   Erhaltin derErhaltin derOrtsmitte) der ortsbildprägenden derOrtsmitte) ortsbildprägenden Steuerung Steuerung des Bausubstanz touristischen des BausubstanzVerkehr touristischenVerkehr Parkverkehrs Parkverkehrs   BewusstseinFußgängerfreundlichkeitBewusstseinFußgängerfreundlichkeit für umweltfreundliche für umweltfreundliche und Aufenthaltsfunktion und AufenthaltsfunktionMobilität Mobilität fördern desfördern öffentlichen des öffentlichen Raums Raums stärken stärkenöffentlichen Raums stärken(v.a. (v.a. in der Ortsmitte) • Vergünstigte ÖPNV-Nutzung (v.a.

  BewusstseinFußgängerfreundlichkeitin derBewusstseinFußgängerfreundlichkeitin Ortsmitte) der Ortsmitte) für umweltfreundlicheSteuerung für umweltfreundlicheSteuerungWirtschaft, und desWirtschaft, Aufenthaltsfunktion und touristischen des Gewerbe, AufenthaltsfunktionMobilität touristischen Gewerbe, Mobilität fördernVersorgung Parkverkehrs desfördernVersorgung Parkverkehrs öffentlichen des öffentlichen Raums Raums stärken stärken• Steuerung des touristischen(v.a. Parkverkehrs • Fahrradverkehr fördern(v.a. (nicht weiter verfolgt - siehe

  Fußgängerfreundlichkeitin derFußgängerfreundlichkeitin Ortsmitte) der Ortsmitte) Steuerung SteuerungWirtschaft, und desWirtschaft, Aufenthaltsfunktion und touristischen des Gewerbe,AufenthaltsfunktionVerkehr touristischen Gewerbe,Verkehr Versorgung Parkverkehrs desVersorgung Parkverkehrs öffentlichen des öffentlichen Raums Raums stärken stärken (v.a.Tourismus) (v.a.   WirtschaftskraftWirtschaftskraft stärken, stärken, Arbeitsplätze Arbeitsplätze schaffen schaffen und erhalten und erhalten (Vorausse (Voraussetzung)tzung)   in derin Ortsmitte) der Ortsmitte) Steuerung Steuerung des touristischen des touristischen Parkverkehrs Parkverkehrs   BewusstseinBewusstsein für umweltfreundliche für umweltfreundlicheWirtschaft,Wirtschaft, Gewerbe, Mobilität Gewerbe, Mobilität fördernVersorgung fördernVersorgung WirtschaftskraftKaufkraftWirtschaftskraftKaufkraft am Ort am stärken, binden Ort stärken, binden Arbeitsplätze Arbeitsplätze schaffen schaffen und erhalten und erhalten (Vorausse (Voraussetzung)tzung)   FußgängerfreundlichkeitFußgängerfreundlichkeit und Aufenthaltsfunktion und Aufenthaltsfunktion des öffentlichen des öffentlichen Raums Raums stärken stärken (v.a. (v.a.   KaufkraftFörderungKaufkraftFörderung am und Ort amSicherung und binden Ort Sicherung bindenWirtschaft, derWirtschaft, dörflichen der Gewerbe, dörflichen Gewerbe, Strukturen Versorgung Strukturen Versorgung bei Handwerk bei Handwerk und Ha undndel Ha ndel   Wirtschaftskraftin derWirtschaftskraftin Ortsmitte) der Ortsmitte) stärken, Steuerung stärken, SteuerungWirtschaft, Arbeitsplätze desWirtschaft, Arbeitsplätze touristischen des Gewerbe, touristischen schaffen Gewerbe, schaffen Versorgung Parkverkehrs und Versorgung Parkverkehrs erhalten und erhalten (Vorausse (Voraussetzung)tzung) • Wirtschaftskraft stärken, Arbeitsplätze schaffen und • Nutzung der Deponie   FörderungFörderung und Sicherung und Sicherung der dörflichen der dörflichen Strukturen Strukturen bei Handwerk bei Handwerk und Ha undndel Ha ndel   KaufkraftWirtschaftskraftKaufkraftWirtschaftskraft am Ort am stärken, binden Ort stärken, binden Arbeitsplätze Arbeitsplätze schaffen schaffen und erhalten und erhalten (Vorausse (Voraussetzung)tzung) erhalten (Voraussetzungen) • Gewerbe im Mischgebiet stärken   WirtschaftskraftWirtschaftskraft stärken, stärken, Arbeitsplätze Arbeitsplätze schaffen schaffen und erhalten und erhalten (Vorausse (Voraussetzung)tzung)   FörderungKaufkraftFörderungKaufkraftSoziales am undSoziales Ort am Sicherung (Senioren,und binden Ort Sicherung(Senioren, binden derJugend, dörflichen derJugend, dörflichenFamilie) StrukturenFamilie) und Strukturen kommunale und bei kommunale Handwerk bei HandwerkInfrastruktur Infrastrukturund Ha und ndel Ha n• delKaufkraft am Ort binden • Vollsortimenter am Ort halten   Wirtschaft,Wirtschaft, Gewerbe, Gewerbe, Versorgung Versorgung   FörderungKaufkraftFörderungKaufkraftSoziales am undSoziales Ort am Sicherung (Senioren,und binden Ort Sicherung(Senioren, binden derJugend, dörflichen derJugend, dörflichenFamilie) StrukturenFamilie) und Strukturen kommunale und bei kommunale Handwerk bei HandwerkInfrastruktur Infrastrukturund Ha und ndel Ha n• delFörderung und Sicherung der dörflichen Strukturen   WohnenWohnen und Arbeiten und Arbeiten im Ort im ermöglichen Ort ermöglichen (keine (keine Schlafstadt) Schlafstadt)   WirtschaftskraftFörderungWirtschaftskraftFörderung und Sicherung stärken,und Sicherung stärken, Arbeitsplätze der Arbeitsplätzedörflichen der dörflichen schaffen Strukturen schaffen Strukturen und beierhalten und Handwerk beierhalten Handwerk(Vorausse und(Vorausse Ha tundzung)ndel Hatzung) ndelbei Handwerk und Handel   WohnenAngebWohnenAngeboteSoziales und zuroteSoziales Arbeiten Ermöglichungund zur(Senioren, ArbeitenErmöglichung (Senioren, im Ort Jugend, im eines ermöglichen Ort Jugend, eines ermöglichenselbständigen Familie) selbständigen Familie) (keine und (keine kommunale Schlafstadt)Lebensund kommunaleSchlafstadt)Lebens im Alter Infrastruktur im Alter schaffenInfrastruktur schaffen   KaufkraftKaufkraft am Ort am binden Ort binden   Angeb„Halten“Angeb„Halten“oteSoziales der zuroteSoziales nachfolgenden derErmöglichung zur(Senioren, nachfolgenden Ermöglichung (Senioren, Jugend, Generationeines Jugend, Generationeines selbständigen Familie) selbständigenam Familie) Ortund am kommunale OrtLebensund kommunaleLebens im Alter Infrastruktur im Alter schaffenInfrastruktur schaffen   FörderungWohnenFörderungWohnenSoziales und undSoziales Arbeiten und Sicherung (Senioren,und Arbeiten Sicherung(Senioren, im Ort derJugend, im ermöglichen dörflichenOrt derJugend, ermöglichen dörflichenFamilie) StrukturenFamilie) (keine und Strukturen (keine kommunale Schlafstadt)und bei kommunaleSchlafstadt) Handwerk bei HandwerkInfrastruktur Infrastrukturund Ha und ndel Ha ndel   „Halten“„Halten“ der nachfolgenden der nachfolgenden Generation Generation am Ort am Ort   AngebWohnenAngebWohnenote und zurote Arbeiten Ermöglichungund zur ArbeitenErmöglichung im Ort im eines ermöglichen Ort eines ermöglichenselbständigen selbständigen (keine (keine Schlafstadt)Lebens Schlafstadt)Lebens im Alter im Alterschaffen schaffen • Wohnen und Arbeiten im Ort ermöglichen (keine • Voraussetzungen für seniorengerechten Wohnraum   WohnenWohnen und Arbeiten und Arbeiten im Ort im ermöglichen Ort ermöglichen (keine (keine Schlafstadt) Schlafstadt)   „Halten“Angeb„Halten“Angebote der zurote nachfolgenden derErmöglichung zur nachfolgenden ErmöglichungTourismus, GenerationeinesTourismus, Generationeines selbständigen Freizeit, selbständigenam OrtFreizeit, am Kultur OrtLebens Kultur Lebens im Alter im Alterschaffen schaffen Schlafstadt) schaffen und prüfen SozialesSoziales (Senioren, (Senioren, Jugend, Jugend, Familie) Familie) und kommunale und kommunale Infrastruktur Infrastruktur   „Halten“Angeb„Halten“Angebote der zurote nachfolgenden derErmöglichung zur nachfolgenden Ermöglichung Generationeines Generationeines selbständigen selbständigenam Ort am OrtLebens Lebens im Alter im Alterschaffen schaffen • Angebote zur Ermöglichung eines selbstständigen • Barrierefreiheit   (umwelt(umwelt-)verträglichen-)verträglichen LangzeittourismusTourismus, LangzeittourismusTourismus, Freizeit, fördern, Freizeit, Kulturfördern, Qualität Kultur Qualität vor Quantität vor Quantität   Wohnen„Halten“Wohnen„Halten“ derund nachfolgenden Arbeiten derund nachfolgenden Arbeiten im Ort imGeneration ermöglichen Ort Generation ermöglichen am (keine Ort am (keine OrtSchlafstadt) Schlafstadt) Lebens im Alter schaffen • Einheimischenbauland für Wohnen und Gewerbe   (umweltAusbau(umweltAusbau -eines)verträglichen -eines )verträglichenganzjährigen, ganzjährigen, LangzeittourismusTourismus, LangzeittourismusdifferenzierteTourismus, differenzierte Freizeit, nfördern, TourismusFreizeit, nKulturfördern, Tourismus Qualität Kultur -Angebots Qualität vor-Angebots Quantität vor Quantität   AngebAngebote zurote Ermöglichung zur Ermöglichung eines eines selbständigen selbständigen Lebens Lebens im Alter im Alterschaffen schaffen • „Halten“ der nachfolgenden Generationen am Ort • Erweiterung Rathaus   AusbauAusbau eines eines ganzjährigen, ganzjährigen,Tourismus, differenzierteTourismus, differenzierte Freizeit,n TourismusFreizeit, nKultur Tourismus Kultur -Angebots -Angebots   „Halten“(umwelt„Halten“(umwelt- )verträglichender nachfolgenden- )verträglichender nachfolgenden Langzeittourismus GenerationLangzeittourismus Generation am fördern, Ort am fördern, Ort Qualität Qualität vor Quantität vor Quantität Tourismus,Tourismus, Freizeit, Freizeit, Kultur Kultur   Ausbau(umweltAusbau(umwelt -eines)verträglichen -eines )verträglichenganzjährigen,Natur, ganzjährigen, LangzeittourismusNatur, Landschaft, Langzeittourismusdifferenzierte Landschaft, differenzierte Landwirtschaft, nfördern, Landwirtschaft, Tourismus nfördern, Tourismus Qualität Energie-Angebots Qualität Energievor-Angebots Quantität vor Quantität

  (umwelt(umwelt-)verträglichen-)verträglichen Langzeittourismus Langzeittourismus fördern, fördern, Qualität Qualität vor Quantität vor Quantität   ErhaltAusbauErhaltAusbau des eines attraktiven des eines ganzjährigen, attraktivenNatur, ganzjährigen, LandschaftsbildesNatur, Landschaft, Landschaftsbildes differenzierte Landschaft, differenzierte Landwirtschaft, n Landwirtschaft, Tourismus n Tourismus Energie-Angebots Energie-Angebots • (umwelt-) verträglichen Langzeittourismus fördern, Tourismus,Tourismus, Freizeit, Freizeit, Kultur Kultur   AusbauAusbau eines eines ganzjährigen, ganzjährigen, differenzierte differenzierten Tourismusn Tourismus-Angebots-Angebots Qualität vor Quantität   ErhaltEnergieautarkesErhaltEnergieautarkes des attraktiven des attraktiven UttingNatur, LandschaftsbildesUtting Natur, Landschaft, Landschaftsbildes Landschaft, Landwirtschaft, Landwirtschaft, Energie Energie   (umwelt(umwelt-)verträglichen-)verträglichen Langzeittourismus Langzeittourismus fördern, fördern, Qualität Qualität vor Quantität vor Quantität • Ausbau eines ganzjährigen Tourismus-Angebots   EnergieautarkesSicherungEnergieautarkesSicherung Lebensraum Lebensraum UttingNatur, Utting Natur,Ammersee Landschaft, Ammersee Landschaft, und Landwirtschaft, sensibler und Landwirtschaft, sensibler Umgang Energie Umgang Energiemit dem mit Seeufedem Seeuferbereichrbereich   ErhaltErhalt des attraktiven des attraktiven Landschaftsbildes Landschaftsbildes   AusbauAusbau eines eines ganzjährigen,Natur, ganzjährigen,Natur, Landschaft, differenzierte Landschaft, differenzierte Landwirtschaft,n Landwirtschaft, Tourismusn Tourismus Energie-Angebots Energie-Angebots   ErhaltSicherungErhaltSicherung des Lebensraumattraktiven des Lebensraumattraktiven Landschaftsbildes Ammersee Landschaftsbildes Ammersee und sensibler und sensibler Umgang Umgang mit dem mit Seeufedem Seeuferbereichrbereich   EnergieautarkesEnergieautarkes Utting Utting   ErhaltErhalt des attraktiven des attraktiven Landschaftsbildes Landschaftsbildes   SicherungEnergieautarkesSicherungEnergieautarkes Lebensraum Lebensraum Utting Utting Ammersee Ammersee und sensibler und sensibler Umgang Umgang mit dem mit Seeufedem Seeuferbereichrbereich   EnergieautarkesEnergieautarkes UttingNatur, Utting Natur, Landschaft, Landschaft, Landwirtschaft, Landwirtschaft, Energie Energie   SicherungSicherung Lebensraum Lebensraum Ammersee Ammersee und sensibler und sensibler Umgang Umgang mit dem mit Seeufedem Seeuferbereichrbereich ______ ______   ErhaltSicherungErhaltSicherung des Lebensraumattraktiven des Lebensraumattraktiven Landschaftsbildes Ammersee Landschaftsbildes Ammersee und sensibler und sensibler Umgang Umgang mit dem mit Seeufedem Seeuferbereich• rErhalt bereichdes attraktiven Landschaftsbildes ______ ______ EnergieautarkesEnergieautarkesGeschäftsstelleGeschäftsstelle Utting desUtting Planungsverbandes des Planungsverbandes Äußerer Äußerer Wirtschaftsraum Wirtschaftsraum München München • Energieautarkes Utting

GeschäftsstelleGeschäftsstelle des Planungsverbandes des Planungsverbandes Äußerer Äußerer Wirtschaftsraum Wirtschaftsraum München München ______ ______ SicherungSicherung Lebensraum Lebensraum Ammersee Ammersee und sensibler und sensibler Umgang Umgang mit dem mit Seeufedem Seeuferbereich• rSicherungbereich Lebensraum Ammersee und sensibler

______GeschäftsstelleGeschäftsstelle des Planungsverbandes des Planungsverbandes Äußerer Äußerer Wirtschaftsraum Wirtschaftsraum München München Umgang mit den Seeuferbereichen ______GeschäftsstelleGeschäftsstelle des Planungsverbandes des Planungsverbandes Äußerer Äußerer Wirtschaftsraum Wirtschaftsraum München München GeschäftsstelleGeschäftsstelle des Planungsverbandes des Planungsverbandes Äußerer Äußerer Wirtschaftsraum Wirtschaftsraum München München

______GeschäftsstelleGeschäftsstelle des Planungsverbandes des Planungsverbandes Äußerer Äußerer Wirtschaftsraum Wirtschaftsraum München München

25 Utting - Aktuelle vorhaben im zentralen Bereich (Stand Anfang 2018)

Darstellung von aktuellen Planungen im Umfeld der Ortsmitte:

1 neues Wohnen am Schmucker - Grundstück

2 Sanierung Pfarrgemeindeheim

3 Sanierung Schule

4 Konzept zur Neubelegung Bahnhofstraße 1-5

5 B-Plan Bahnhofstraße geplant

6 nachnutzung des Gebäudes der ehemaligen VR-Bank

7 Gestaltung des Stadls am Bahnhof mit Umfeld

8 nachnutzung Rathaus / Bauhof im Rahmen einer Verlegung des Rathauses notwendig

1 2 3

4

5 6

7

Abb.: Skizze Gemeinde Utting am Ammersee, Vorhaben in zentraler Lage (Stand 2018)

26 3.1

Flächenpotentiale / Wohnen

Innenentwicklung AUS städtebaulicher SICHT

ERMITTLUNG DER Flächenpotentiale zur INNENENTWICK- LUNG

Stärken und schwächen Flächenpotentiale

Flächenpotentiale in GREIFENBERG

Flächenpotentiale in SCHONDORF

Flächenpotentiale in Utting

Bevölkerungsentwicklung

Bedarfsgerechtes Wohnraumangebot

Wohnungsmarkt und Potentiale zur Schaffung von Wohnraum

Stärken und schwächen wohnen

Ziele zum Themenfeld Flächenressourcen

Ziele zum Themenfeld wohnen

Handlungsfelder

27 Innenentwicklung aus städtebaulicher Sicht

Einschätzung zum Thema Innenentwicklung Nutzungsmischung und zur bestehenden Situation: Es sind starke Flächenkonkurrenzen erkennbar. Auf Generell gilt für alle Gemeinden das Ziel der In- Grund der hohen Immobilienpreise ‚verdrängt‘ die nenentwicklung vor Außenentwicklung. Dies ent- Wohnnutzung andere Nutzungen, wie z.B. klein- spricht auch den Vorgaben des Bundesbaugesetz- teiliges Handwerk und Gewerbe, Dienstleistungen buches zum Schutz der Ressource Boden. oder kleine Ladeneinheiten. Eigentümer entschei- den sich für die finanziell attraktivere Wohnnutzung. Die Lage im Großraum München mit der extremen Ohne eine Steuerung durch die Gemeinde ist eine Nachfrage nach Wohnraum auf der einen Seite und weitere Entwicklung hin zu einem sehr hochpreisi- die wenigen verfügbaren Flächen auf der anderen, gen, reinen Wohnen im Gemeindegebiet zu erwar- führen zu einer starken Dynamik im Bereich der In- ten. Eine stabile Nutzungsmischung innerhalb der nenentwicklung. Gemeinde geht damit immer mehr verloren. Begrenzte Flächen In Misch- und Dorfgebieten ist zu beobachten, dass Schondorf ist auf Grund seiner Lage (umgebendes die Gebiete auf Grund der o.g. Faktoren in Wohnge- Landschaftsschutzgebiet und See) fast vollständig biete ‚umkippen‘ und damit die noch bestehenden Ausübung ihres Ge- auf eine Innenentwicklung angewiesen. In Utting Betriebe Einschränkungen zur Z.T. führt dies zu ei- stehen ebenfalls kaum Flächen für eine Außenent- werbes hinnehmen müssen. wicklung zur Verfügung. ner Negativspirale, die vorhanden Betriebe siedeln aus oder gehen in weiter im Hinterland liegende Bei einer Betrachtung des Themas der Innenent- Gemeinden. Damit wird das ‚Umkippen‘ weiter be- wicklung geht es bei der künftigen Entwicklung schleunigt. Ein weiterer Faktor, der diese Entwick- daher nicht nur um die Frage des Flächensparens, lung beschleunigt, sind die steigenden Preise auch sondern um die Frage der Entwicklungsmöglich- für Gewerbeflächen. keiten der Gemeinden als Ganzes und deren Pla- Damit gehen der Gemeinde sukzessiv auch Flächen nungs- und Handlungsspielräume. verloren, die gewerbliche Nutzungen aufnehmen Auf Grund der sehr begrenzten Flächen, muss die könnten. Da Neuausweisungen nicht möglich sind, künftige Entwicklung auf den vorhandenen bzw. geht damit auch Arbeitsplätze vor Ort und die Ein- verfügbaren ‚Reserven‘ sehr genau abgewogen nahmen durch Gewerbesteuer zurück. werden. Es sind Innenentwicklungspotenziale vorhanden, diese Flächen liegen jedoch überwiegend in priva- ter Hand.

28 Flächenpotentiale / Wohnen

Nachverdichtung und Grünstrukturen Versiegelung durch Nebenanlagen In Schondorf und Utting bestehen größere Gebiete, Ein weiterer Faktor der im hohen Maß zur Zerstö- die sich aus einer Ansiedlung von hochwertigem rung vorhandener Grünstrukturen und zur Versie- Wohnen in der Nähe des Sees heraus entwickelt gelung beiträgt, ist die Größe der Nebenanlagen haben. Diese weisen eine relativ geringe bauliche (Parkierung, Terrassen, Gartenhäuser, Pools etc.) Dichte auf. Gleichzeitig ist hier ein teilweise sehr In vielen Fällen ist die Versiegelung auf den Grund- wertvoller Grünbestand vorhanden, der im hohen stücken durch die Nebenanlagen genauso hoch Maß zur Qualität der Gemeinde beiträgt. wie durch die Hauptanlagen, teilweise sogar höher. Hier gilt es daher z.B. flächensparende Systeme für Die Gemeinde Greifenberg besteht aus mehreren, die Parkierung sowie geeignete Steuerungsinstru- durch landschaftliche Flächen räumlich voneinan- mente zur Begrenzung der Versiegelung auf den der getrennten Siedlungsbereichen. Grundstücken zu finden. Teilweise ordnet sich die Bebauung so weit unter, dass von einer Bebauung innerhalb eines land- ‚Innerer Leerstand‘ schaftlichen Elements (z.B. Höhenrücken, Hang- Ein weiterer Aspekt zum Thema Innenentwicklung kante) und nicht von einer Siedlung im klassischen ist der sogenannte ‚innere Leerstand‘ in älteren, Sinn gesprochen werden kann. Es bestehen so- z.T. sehr großen Einfamilienhäusern, die z.T. nur zusagen Mischformen zwischen Landschaft und noch von einer Person bewohnt werden. In älteren Siedlung. Der Erhalt dieser Grünstrukturen ist aus Wohngebieten leben heute viel weniger Bewoh- mehreren Gründen sinnvoll: Ökologische Aspekte ner, als in der Zeit, in welcher diese erbaut wurden. (Großbäume, CO2, Abkühlung, Landschaftsbild, Ar- tenvielfalt…..). Auch die weiterhin steigende Wohnfläche pro Kopf trägt dazu bei, dass in den bestehenden Gebieten Die Gemeinde Schondorf verfügt nur über wenige weniger Bewohner leben, als früher. Dies führt eigene Grünflächen, so dass der Anteil an Grünflä- dazu, dass trotz zusätzlicher Gebäude (Neubauten) chen im Ort stark von den Entwicklungen auf den die Einwohnerzahl nicht im gleichen Maße steigt, privaten Flächen abhängt. Im Hinblick auf eine an- bzw. die Nachverdichtung nicht zur Deckung des gestrebte Innenentwicklung gilt es hier, sehr sorg- fehlenden Wohnraums führt. fältig abzuwägen und das richtige Maß zu finden. Mit einer zunehmenden Nachverdichtung nimmt auch der Bedarf an öffentlich nutzbaren Freiflächen zu. Dies ist auch Bestandteil einer gewünschten Belebung der Ortsmitten oder einer Ergänzung an (informellen) Treffpunkten für die Bevölkerung. Hierfür müssen Flächen gesichert werden.

29 Ermittlung der Flächenpotentiale Zur Innenentwicklung

Für die drei Gemeinden wurden die Innenentwick- Die Potentiale wurden danach unterschieden, ob lungspotentiale erhoben. In einer Untersuchung diese in Mischgebieten oder Wohngebieten liegen wurde ermittelt, wie sich eine mögliche Nachver- und ob es sich um klar erkennbare Baulücken mit dichtung in den bestehenden Strukturen darstellt. vorgegebener Struktur handelt oder um Bereiche, Es wurde überschlägig ermittelt, welche baulichen die vor einer baulichen Umsetzung neu geordnet Ergänzungen bei Erhalt der vorherrschenden Bau- werden müssten. Hierbei wurde eine grobe Über- struktur möglich wären (keine Überformung der prüfung der Darstellungen des FNP durchgeführt. bestehenden städtebaulichen Strukturen in dem Die Analyse dient jedoch nicht nur der Frage, wie Sinne, dass z.B. die Geschossigkeit oder Bauweise viele Wohnflächenpotentiale vorhanden sind, um grundlegend geändert wird). der großen Nachfrage nach Wohnraum gerecht zu Aus dieser Untersuchung wurde überschlägig erho- werden und zusätzliche Einwohner aufzunehmen, ben, wie viel Geschossfläche auf den Flächen der sondern auch dazu, einen Handlungsbedarf der Ge- Innenentwicklungspotentiale umgesetzt werden meinden aufzuzeigen. könnte und wie vielen Einwohnern diese entspre- chen würde.

Stärken und schwächen zu Flächenpotentiale

Stärken Schwächen

• Nachverdichtungspotentiale im Bestand • Auf Grund geringer Flächenreserven zeich- vorhanden nen sich auf den wenigen verfügbaren Flächen große Nutzungskonkurrenzen ab. Die große Nachfrage nach Wohnraum • Große Vermarktungsinteressen stehen führt dazu, dass es wirtschaftlich attraktiv einem wichtigen Ergänzungsbedarf sowie ist, Wohnraum zu schaffen, diese Dynamik einer Sicherung von Flächen von künftigen kann genutzt werden, z.B. um wertvolle Bedarfen im allgemeinen Interesse gegen- Gebäudesubstanz zu erhalten über. • Gefahr von Verdrängungsprozessen durch hohe Wohnungspreise und Umwandlung in Wohnen. Handwerk, Kleingewerbe und Dienstleistungen finden keine geeigneten und bezahlbaren Flächen. • In allen drei Kommunen gibt es wenige Po- tenzialflächen in kommunaler Hand, daher wenig Handlungsspielraum in Bezug auf die Steuerung des Wohnraumangebotes. • Utting und Schondorf weisen größere lo- cker bebaute und stark durchgrünte Wohn- gebiete („Villengebiete“) auf, eine unge- steuerte Entwicklung kann zum Verlust wesentlicher Qualitäten für die Gemeinden und die Region führen (Risiko des „Auf- schaukelns“ nach §34) • Mit zunehmender Verdichtung können prägende Grünflächen/-strukturen verloren gehen, wenn diese nicht gezielt gesichert werden.

30 Flächenpotentiale / Wohnen

Flächenpotentiale in GREIFENBERG

Betrachtung der Innenentwicklungspotentiale: Nördlich des historischen Ortskerns liegen größe- re Gebiete, die derzeit als Misch- bzw. Dorfgebiete In einer überschlägigen Erhebung wurden in den ausgewiesen sind. In diesem Bereich sind verschie- Wohnbauflächen auf privaten Flächen Potentiale dene Entwicklungen denkbar, sowohl eine Ergän- für mindestens 160 zusätzliche Einwohner gefun- zung der Wohnnutzung mit günstiger Lage nah am den. Der Einfluss der Gemeinde auf die künftige Ortskern als auch die Ansiedlung kleinerer Betrie- Entwicklung insbesondere auf die Art des Wohn- be, bei welchen Arbeiten und Wohnen verbunden raumangebotes (Größen, Barrierefreiheit, Preisseg- ist. Auch Gemeinbedarfsnutzungen könnten hier ment) ist begrenzt. Die Flächenpotentiale sind nicht ggf. sinnvoll angeordnet werden. Hier könnte eine sofort verfügbar. Die mögliche Aktivierung dieser Feinsteuerung der zulässigen Nutzungen sinnvoll Potentiale hängt davon ab, wann die privaten Ei- sein. gentümer eine Veränderung auf den Grundstücken umsetzen wollen. Abzusehen ist jedoch eine weiter Im Fall der Verlagerung von Betrieben in die Gewer- steigende Tendenz zur Nachverdichtung der Grund- begebiete und gemeindlichen Einrichtungen, wie stücke und eine Entwicklung hin zu hochpreisigem Wertstoffhof, Bauhof und Feuerwehr nördlich der Wohnen. Autobahn muss die Nachnutzung der bestehenden Standorte frühzeitig gesteuert werden. Es sind lediglich drei kommunale Fläche im Innen- bereich ersichtlich, die auf den ersten Blick für eine Ergänzung mit Wohnnutzung geeignet ist. Daher ist hier eine besondere Notwendigkeit gegeben, die künftige Nutzung genau abzuwägen.

Überschlägig erhobene Flächenpotentiale in Greifenberg Greifenberg: Anzahl Grundfläche Geschossfläche Wohnfläche Zahl der Einwohner Gebäude überschlägig überschlägig überschlägig Wohn- einheiten Berechnungsgrundlage 160 qm GR x 2,5 GF*0,75 Wohnfläche/ 1 Einw/ 50 qm /Gebäude 80 qm Wohnfläche Gebäude in Wohnbauflächen 27 4.320 10.800 8.100 101 162 Gebäude in Mischgebieten 35 5.600 14.000 10.500 131 210 (mit Tendenz zu reinem Wohnen) Gebäude auf kommunalen Flächen 1 160 400 300 4 6

Größe Netto- Grundfläche Geschossfläche Wohnfläche Zahl der WE Einwohner bauland überschlägig überschlägig überschlägig Berechnungsgrundlage Nettobauland GR*2,5 GF*0,75 Wohnfläche/ 1 Einw/ 50 qm *0,2 80 qm Wohnfläche Fläche Mischgebiete Neuordnung 21.000 4.200 10.500 7.875 98 158

Abb.: Auf Basis der Flurkarte wurden Flächenpotentiale im Gemeindegebiet Greifenberg überschlägig erhoben und zusam- mengefasst (Stand 2018)

31 Flächenpotentiale in SCHONDORF

Betrachtung der Innenentwicklungspotentiale: sen Bereichen sind bei guter Planung auch höhere bauliche Dichten vertretbar. Damit kann Wohnraum In einer überschlägigen Erhebung wurden in den für mehr Einwohner geschaffen werden bzw. im Wohnbauflächen auf privaten Flächen Potentiale Rahmen der Anhebung des Baurechtes geförderter für mindestens 630 zusätzliche Einwohner gefun- Wohnraum entstehen. den. Der Einfluss der Gemeinde auf die künftige Entwicklung insbesondere auf die Art des Wohn- Im Bereich der stark durchgrünten Wohngebiete raumangebotes (Größen, Barrierefreiheit, Preisseg- (gehobene Lagen, „Villengebiete“) sind Nachver- ment) ist begrenzt. Die Flächenpotentiale sind nicht dichtungspotentiale vorhanden. Ohne eine Steue- sofort verfügbar. Die mögliche Aktivierung dieser rung der baulichen Entwicklung besteht das Risiko Potentiale hängt davon ab, wann die privaten Ei- einer ungewollten Veränderung des Gebietscharak- gentümer eine Veränderung auf den Grundstücken ters, insbesondere des Verlustes der prägenden umsetzen wollen. Abzusehen ist jedoch eine weiter Grünstrukturen. steigende Tendenz zur Nachverdichtung der Grund- 7,2 ha Flächen sind als Misch- oder Dorfgebiete aus- stücke und eine Entwicklung hin zu hochpreisigem gewiesen und zeigen deutliche Ansätze einer Ver- Wohnen. änderung (z.B. im Fall der Aufgabe der ursprünglich Auf kommunalen Flächen liegen Potentiale für wei- landwirtschaftlichen oder gewerblichen Nutzung). tere ca. 70 Einwohner zuzüglich der geplanten Ein- Diese Flächen stellen wichtige Gewerbeflächenpo- heiten auf dem Prix-Gelände. tentiale dar. Auf Grund der hohen Preise der Woh- nimmobilien kann es zu Verdrängungsprozessen Auf Wohnbauflächen, die u.U. neu geordnet wer- kommen („Umkippen zu reiner Wohnnutzung“). den müssten, besteht Potential für weitere ca. 300 Einwohner. Im Rahmen der Neuordnung kann die Gemeinde Einfluss nehmen und z.B. die Bauweise (z.B. Geschosswohnungsbau) bestimmen. In die-

Überschlägig erhobene Flächenpotentiale in Schondorf im Überblick Schondorf: Anzahl Grundfläche Geschossfläche Wohnfläche Zahl der Einwohner Gebäude überschlägig überschlägig überschlägig Wohn- einheiten Berechnungsgrundlage 160 qm GR x 2,5 GF*0,75 Wohnfläche/ 1 Einw/ 50 qm /Gebäude 80 qm Wohnfläche Gebäude in Wohnbauflächen 69 11.040 27.600 20.700 259 414 Gebäude in durchgrünten Gebieten 36 5.760 14.400 10.800 135 216 Gebäude in Mischgebieten 27 4.320 10.800 8.100 101 162 (mit Tendenz zu reinem Wohnen) Gebäude auf kommunalen Flächen 12 1.920 4.800 3.600 45 72

Größe Netto- Grundfläche Geschossfläche Wohnfläche Zahl der WE Einwohner bauland überschlägig überschlägig überschlägig Berechnungsgrundlage Nettobauland GR*2,5 GF*0,75 Wohnfläche/ 1 Einw/ 50 qm *0,2 80 qm Wohnfläche Fläche Wohngebiete Neuordnung 39.500 7.900 19.750 14.813 185 296 Fläche Mischgebiete Neuordnung 71.900 14.380 35.950 26.963 337 539 Abb.: Auf Basis der Flurkarte wurden Flächenpotentiale im Gemeindegebiet Schondorf überschlägig erhoben und zusam- mengefasst (Stand 2018)

32 Flächenpotentiale / Wohnen

Flächenpotentiale Utting

Betrachtung der Innenentwicklungspotentiale: Gemeinde Einfluss nehmen und z.B. die Bauweise (z.B. Geschosswohnungsbau) bestimmen. In die- In einer überschlägigen Erhebung wurden in den sen Bereichen sind bei guter Planung auch höhere Wohnbauflächen auf privaten Flächen Potentiale bauliche Dichten vertretbar. So kann Wohnraum für mindestens 650 zusätzliche Einwohner gefun- für mehr Einwohner geschaffen werden bzw. im den. Der Einfluss der Gemeinde auf die künftige Rahmen der Anhebung des Baurechtes geförderter Entwicklung insbesondere auf die Art des Wohn- Wohnraum entstehen. raumangebotes (Größen, Barrierefreiheit, Preisseg- ment) ist begrenzt. Die Flächenpotentiale sind nicht Im Bereich der stark durchgrünten Wohngebiete sofort verfügbar. Die mögliche Aktivierung dieser (gehobene Lagen, „Villengebiete“) sind Nachver- Potentiale hängt davon ab, wann die privaten Ei- dichtungspotentiale vorhanden. Ohne eine Steue- gentümer eine Veränderung auf den Grundstücken rung der baulichen Entwicklung besteht das Risiko umsetzen wollen. Abzusehen ist jedoch eine weiter einer ungewollten Veränderung des Gebietscharak- steigende Tendenz zur Nachverdichtung der Grund- ters, insbesondere des Verlustes der prägenden stücke und eine Entwicklung hin zu hochpreisigem Grünstrukturen. Wohnen. 5,1 ha Flächen sind als Misch- oder Dorfgebiete Auf kommunalen Flächen liegen Potentiale für wei- ausgewiesen und zeigen deutliche Ansätze einer tere ca. 55 Einwohner zuzüglich Schmucker-Areal. möglichen Veränderung (z.B. im Fall der Aufgabe Auf Grund der wenigen Flächen ist hier eine beson- der ursprünglich landwirtschaftlichen oder gewerb- dere Notwendigkeit gegeben, die kommunalen Flä- lichen Nutzung). Diese Flächen stellen wichtige Ge- chen zur Ergänzung des künftigen Wohnraumbe- werbeflächenpotentiale dar. Auf Grund der hohen darfes zu nutzen. Mit dem Schmucker-Areal setzt Preise der Wohnimmobilien kann es zu Verdrän- die Gemeinde daher ein wichtiges Projekt um. gungsprozessen kommen („Umkippen zu reiner Wohnnutzung“). Auf Wohnbauflächen, die u.U. neu geordnet wer- den müssten, besteht Potential für weitere ca. 280 Einwohner. Im Rahmen der Neuordnung kann die

Überschlägig erhobene Flächenpotentiale in Utting im Überblick Utting: Anzahl Grundfläche Geschossfläche Wohnfläche Zahl der Einwohner Gebäude überschlägig überschlägig überschlägig Wohn- einheiten Berechnungsgrundlage 160 qm GR x 2,5 GF*0,75 Wohnfläche/ 1 Einw/ 50 qm /Gebäude 80 qm Wohnfläche Gebäude in Wohnbauflächen 75 12.000 30.000 22.500 281 450 Gebäude in durchgrünten Gebieten 33 5.280 13.200 9.900 124 198 Gebäude in Mischgebieten 35 5.600 14.000 10.500 131 210 (mit Tendenz zu reinem Wohnen) Gebäude auf kommunalen Flächen 9 1.440 3.600 2.700 34 54

Größe Netto- GR GZ Wohnfläche Zahl der WE Einwohner bauland überschlägig Berechnungsgrundlage Nettobauland GR*2,5 GF*0,75 Wohnfläche/ 1 Einw/ 50 qm *0,2 80 qm Wohnfläche Fläche Wohngebiete Neuordnung 37.000 7.400 18.500 13.875 173 278 Fläche Mischgebiete Neuordnung 51.000 10.200 25.500 19.125 239 383 Abb.: Auf Basis der Flurkarte wurden Flächenpotentiale im Gemeindegebiet Utting überschlägig erhoben und zusammen- gefasst (Stand 2018)

33 Bevölkerungsentwicklung

Anzahl der Bewohner diesem Zeitraum. Dies entspricht einem jährlichen Die Gemeinden Greifenberg, Schondorf und Utting Zuwachs von 30 Personen. haben derzeit zusammen etwa 10.740 Einwoh- ner. Diese verteilen sich wie folgt: Greifenberg ca. Schondorf hat entgegen dem allgemeinen Trend 2.658 Schondorf ca. 3.940 und Utting 4.532. dieser Region einen Rückgang von 0,5 % in den nächsten 10 Jahren zu erwarten. Dies lässt sich mit Die Prognosen gehen für Greifenberg und Utting den beschränkten Reserven an neuem Bauland er- von einem leichten Bevölkerungswachstum aus, klären. Insgesamt wird in der Gemeinde mit einem für Schondorf einem leichten Rückgang. Die Prog- Rückgang von 20 Personen gerechnet. nosen beruhen auf der Entwicklung der Vorjahre in der jeweiligen Kommune und allgemeinen künfti- Utting hingegen erwartet in den zukünftigen 10 gen gesellschaftlichen Veränderungen. Jahren einen Anstieg von 3,4 % d.h. einem jährli- chen Zuwachs (Saldo) von 16 Personen. Stagnierende Zahlen bzw. Zuwächse resultieren aus Zuzügen von außen. Ohne diese wäre die Zahl Fort- und Zuzüge (Wanderungen): entsprechend des allgemeinen demographischen Neben der Bevölkerungszahl sind auch die Anga- Wandels rückläufig. ben zu Wanderungsbewegungen, also Fort- und Betrachtet man die einzelnen Altersgruppen wird Zuzüge von Bedeutung. Im Zeitraum von 2010 - deutlich: Trotz steigender Bevölkerungszahlen, 2014 zogen in Greifenberg jährlich im Durchschnitt wird die Gruppe der Kinder und Jugendlichen klei- etwa 210 Menschen zu und 160 weg. In Schondorf ner. In der Altersgruppe der über 65-jährigen wird sind ca. 290 zu- und ca. 280 fortgezogen, Utting es jedoch erheblich mehr Bewohner geben, ins- verzeichnet in diesem Zeitraum einen Zuzug von gesamt werden es in den drei Gemeinden in den etwa 300 Personen und einen Fortzug von 270 nächsten 10 Jahren ca. 670 Bewohner mehr in ei- Personen. Jedes Jahr ziehen also insgesamt ca. nem Alter über 65 Jahre. 800 Personen neu in die 3 Gemeinden. Für die Entwicklung eines intakten gesellschaftlichen Le- In Greifenberg wird in den kommenden 10 Jahren bens ist die Einbindung der neuen Bewohner in die (bis 2028) ein kontinuierlicher Anstieg von 11,2 % vorhandenen sozialen Strukturen von besonderer prognostiziert, also ca. 300 weitere Einwohner in Bedeutung.

Prognose zur Bevölkerungsentwicklung Datenblatt Gemeinde Greifenberg

+300 +/- 0 +20 +290 Abb.: Prognose zur Bevölkerungsentwicklung Greifenberg (blau: Zeitraum von 10 Jahren), Quelle: Bayer. LA für Statistik

34 Flächenpotentiale / Wohnen

Prognose zur Bevölkerungsentwicklung Datenblatt Gemeinde Schondorf

-20 - 80 - 80 + 140 Abb.: Prognose zur Bevölkerungsentwicklung Schondorf (blau: Zeitraum von 10 Jahren), Quelle: Bayer. LA für Statistik

Prognose zur Bevölkerungsentwicklung Datenblatt Gemeinde Utting

+ 160 - 10 - 60 + 240

35 Bedarfsgerechtes Wohnraumangebot

Die sich verändernden Lebensumstände in der Insgesamt sind nur zwischen 7% und 12 % aller Gesellschaft führen zu veränderten, z.T. sehr un- Wohnungen in Greifenberg, Schondorf und Utting terschiedlichen Bedürfnissen an den Wohnraum. 1- und 2-Zimmerwohnungen und weitere 10% bis Das bisher weitgehend auf Familien (im Sinne 16% 3-Zimmerwohnungen. Damit steht einem An- von Eltern mit mehreren Kindern) ausgerichtete teil von einem knappen Viertel kleinerer Wohnun- Wohnraumangebot deckt die heutige Nachfrage gen ein Anteil von 53% bis 67% 1- und 2- Perso- nicht mehr ab. Es wird eine Ergänzung und Diffe- nenhaushalte gegenüber. Dieses Verhältnis hat renzierung erforderlich. eine Bedeutung für die bedarfsgerechte Ergänzung des Wohnraumangebotes in den drei Gemeinden. Große Wohneinheiten im Bestand: Kleinere Wohnungen werden verstärkt nachgefragt Die Gemeinden sind geprägt von einem Wohnrau- von jungen Menschen in der Ausbildung, Singles, mangebot, das primär aus Einfamilienhäusern und kinderlosen Paaren, Alleinerziehenden oder Se- großen Wohnungen besteht. nioren. Um diesen Bevölkerungsgruppen einen In Greifenberg besitzen über 80% der Wohnun- passenden Wohnraum anbieten zu können, muss gen vier und mehr Räume. Das Angebot an kleinen das Angebot dringend ergänzt werden. Auch im Hinblick auf die hohen Wohnungen mit 1, 2 oder 3 Zimmern ist dement- Immobilienpreise ist ein An- sprechend gering. gebot an kleinen Wohnungen notwendig, da es für viele die einzig finanzierbare Möglichkeit ist, kleine Utting und Schondorf hingegen haben einen Anteil Flächen anzumieten oder zu kaufen. von jeweils ca. 73 % Wohnungen mit vier und mehr Räumen. Paare oder Alleinstehende, deren Kinder be- reits eigene Haushalte gegründet haben, leben In der Statistik werden hier auch Einfamilienhäuser teilweise in großen Häusern oder Wohnungen. als „Wohnungen“ geführt im Sinne von Wohnein- Oftmals sind attraktive Alternativen (z.B. barrie- heiten. refreie Wohnungen mit gehobenem Standard in attraktiver Lage) nicht vorhanden. Würden diese Viele kleine Haushalte mit steigender Tendenz: geschaffen, könnten die großen Häuser von der Für die Zukunft gehen die Prognosen für Bayern nächsten Generation bzw. größeren Haushalten von einem weiter steigenden Anteil an Ein- und genutzt werden. Wobei auch dies erschwert ist Zweipersonenhaushalten aus. Gründe hierfür sind durch die Tatsache, dass gerade die älteren Be- u. a. die hohe Lebenserwartung und der Rückgang standsimmobilien z.T. sehr große Grundstücke auf- der Geburtenziffer (wenige Kinder pro Familie) aber weisen und der Ankauf eines älteren Einfamilien- auch veränderte Lebensformen wie eine späte Hei- hauses daher für viele nicht finanzierbar ist. rat und häufige Scheidungen oder eine notwendige Mobilität im Hinblick auf den Arbeitsplatz. Barrierefreier Wohnraum In Greifenberg, Schondorf und Utting gibt es kaum Gegenüberstellung Haushaltsgrößen zum Woh- barrierefreien Wohnraum. Viele ältere Menschen nungsbestand: bleiben so lange wie möglich im eigenen Haus Der bestehende Wohnungsbestand entspricht wohnen, auch wenn der Wohnraum nicht barriere- nicht (mehr) der Haushaltsstruktur, bzw. bewohnen frei ausgebildet ist. Fehlende Barrierefreiheit wird viele der kleinen Haushalte größere Wohnungen. häufig durch Hilfestellungen vor allem aus der Fa- Dies ist zum Teil auf die gehobenen Wohnlagen zu- milie kompensiert. Ist ein Verbleib in der eigenen rückzuführen, zum Teil aber auch auf den Bestand Wohnung oder im eigenen Haus nicht mehr mög- von älteren Einfamilienhäusern, die für Familien mit lich, werden andere Wohn- und Betreuungsange- Kindern erbaut wurden, nun aber nur noch von ei- bote gesucht. Diese sind oftmals nur in entfernter ner oder zwei Personen bewohnt werden. Dies gilt gelegenen Standorten vorhanden. Die Menschen insbesondere für Greifenberg. Hier weisen 65% al- verlieren im Fall eines Umzugs im Alter ihre ge- ler Wohnungen 5 Räume und mehr auf. wohnten sozialen Kontakte in der Nachbarschaft. Durch die Schaffung von barrierefreiem Wohnraum Dem gegenübersteht der Anteil der Haushalte. und ergänzenden Unterstützungsleistungen kön- Zwischen 53% und 67% aller Haushalte sind 1-und nen ältere Menschen länger eigenständig leben 2-Personenhaushalte (Tendenz steigend). und in der Gemeinde verbleiben.

36 Flächenpotentiale / Wohnen

Greifenberg Schondorf Utting

Haushaltsgröße nach Personen 1 Person 2 Personen 3 Personen 4 Personen 5 Personen 6 und mehr Personen

Bestandswohnungen nach Anzahl der Räume 1 Raum 2 Räume 3 Räume 4 Räume 5 Räume 6 Räume 7 oder mehr Räume

Haushalt nach Art des privaten Haushalts Einpersonenhaushalt (Singlehaushalt) Paare ohne Kind(er) Paare mit Kind(er) Alleinerziehende Elternteile Mehrpersonenhaushalte ohne Kernfamilie

Abb.: Übersicht vorhandener Wohnraum und Haushaltsgrößen, Quelle der Datengrundlage: Mikrozensus, Statistisches Bundesamt

37 Angebote besonderer Wohnformen

Besondere Wohnformen Eine weitere Möglichkeit ist die Gründung eines kommunalen Zweckverbandes für Wohnen, wie er Besondere Wohnformen sind unter Anderem ge- z.B. im Landkreis Starnberg existiert. meinschaftlich orientierte Wohnangebote oder unterstützende Wohngemeinschaften, die das Le- Es können auch geeignete private Akteure wie in- ben z.B. von Senioren oder von Menschen mit Ein- teressierte Einzeleigentümer, Baugruppen oder schränkungen in der Gemeinschaft ermöglichen. Genossenschaften angesprochen und auf verschie- dene Weise unterstützt oder mit ihnen Kooperati- Unterstützende Wohngemeinschaften für be- onen eingegangen werden. Der Umfang der Pro- stimmte Zielgruppen sind z.B. Wohngruppen mit 8 jekte kann dabei vom barrierefreien Umbau einer - 10 Personen, die in der Bewältigung des Alltags Einzelwohnung im Bestand bis zum Neubau einer unterstützt werden. Hier könnten Menschen in klei- Wohnanlage oder eines Quartiers reichen. nen Einheiten im Ort versorgt werden. Teilweise sind solche Wohngemeinschaften in an- Planung in Utting: dere Wohnprojekte eingebunden, z.B. integrieren „Schmucker-Areal“: Bau von 80 Wohnungen in manche Genossenschaften unterstützende Wohn- unterschiedlichen Größen. Alle Wohnungen sollen formen in ihre Projekte. barrierefrei hergestellt werden und im Besitz der Einige Genossenschaften richten ihre Projekte von Gemeinde bleiben. Anfang an auf eine starke Gemeinschaft und ge- genseitige Unterstützung aus. Meist wird ein Teil Planung in Schondorf: der Wohnungen im geförderten Bereich errichtet „Prix-Gelände“ Bau von ca. 100 Wohneinheiten in und bietet daher auch Wohnraum für die unteren unterschiedlichen Größen. Dabei sind mindestens und mittleren Einkommensgruppen. Im Umland 30% der neu zu schaffenden Geschossflächen von München entstehen immer mehr genossen- entsprechend den von der Gemeinde Schondorf schaftliche Projekte mit z.B. 20-30 Wohneinheiten. beschlossenen „Richtlinien für die Vergabe von ge- Diese lassen sich gut in die bauliche Struktur klei- meindeeigenen Grundstücken und Wohnungen an nerer Kommunen integrieren. die ortsverbundene Bevölkerung mit besonderem Bedarf vom 18.05.2017„ zu verwenden. Umsetzung besonderer Wohnangebote Die Gemeinde Schondorf besitzt weitere ca. 60 Für die Umsetzung von Wohnanlagen mit barrie- Wohneinheiten im eigenen Besitz, die z.T. sehr refreiem Wohnraum bzw. für besondere Wohnfor- kostengünstig vermietet sind. Die Wohnungen sind men sind verschiedene Konstellationen denkbar. teilweise sanierungsbedürftig. Die Gemeinden können selbst Projekte durchfüh- ren oder mit Institutionen oder Gruppen (z.B. Wohl- Planung in Greifenberg: fahrtsverbänden, kirchlichen Bauträgern) zusam- menarbeiten. In Greifenberg ist an der Windacher Straße im Ortsteil Neugreifenberg ein Einheimischen-Model geplant.

38 Flächenpotentiale / Wohnen

Wohnungsmarkt und Potentiale zur Schaffung von Wohnraum

Der Immobilien- und Wohnungsmarkt in den Ergänzung des Wohnraumbedarfes angesichts Gemeinden Greifenberg, Schondorf und Utting eines geringen Handlungsspielraums liegt im Einflussbereich des stark wachsenden Insbesondere Schondorf und Utting weisen durch- Ballungsraums München mit einem erheblichen aus Innenentwicklungspotentiale auf (siehe fol- Anstieg der Mieten und Immobilienpreise in den gende Seiten), allerdings liegen diese Flächen fast letzten Jahren. komplett auf privaten Grundstücken. Die Hand- lungsmöglichkeiten der Gemeinden sind hier be- Immobilieneigentum grenzt. Auf dem Grundstücks- und Immobilienmarkt kon- Zu erwarten ist im Zuge der Nachverdichtung der kurriert die ortsansässige Bevölkerung mit zah- privaten Flächen im Wesentlichen ein Angebot lungskräftigen Käufern aus der Region oder auch im hochpreisigen Segment. Günstiger Wohnraum Kapitalanlegern. Zudem stehen in den Gemeinden kann ohne eine Subventionierung auf Grund der einer großen Nachfrage generell nur wenige Ange- hohen Bodenpreise unter den bestehenden Bedin- bote gegenüber. Für Haushalte mit durchschnittli- gungen nicht mehr angeboten werden. Eine gute chem Einkommen ohne eigene finanzielle Rückla- Kommunikation oder Kooperation mit den Eigentü- gen ist der Erwerb von Immobilieneigentum daher mern kann dennoch in einzelnen Fällen zu guten kaum noch leistbar. Handlungsansätzen führen, so kann z.B. auf einen erhöhten Anteil an barrierefreien Wohnungen oder Mietwohnungen auch auf die Größenverteilung der Wohnungen hin- Es ist in Greifenberg, Schondorf und Utting schwie- gewirkt werden. rig, Wohnraum anzumieten, da vergleichsweise Der Erhalt und die Schaffung von Wohnraum für die wenige Mietwohnungen auf dem Markt angebo- unteren und mittleren Einkommensgruppen sind in ten werden. Dies betrifft sowohl den geförderten Hinblick auf eine durchmischte Bevölkerung und Wohnraum (sozialer Wohnungsbau), als auch den eine ausgeglichene Berufsstruktur von großer Be- freien Markt. deutung. Der fehlende Wohnraum führt dazu, dass Einwoh- Die Gemeinden sind gefragt, den eigenen Hand- ner wegziehen, da sie keine passende Wohnung in lungsspielraum voll zu nutzen. Dies betrifft die ei- ihren Orten finden. Dies betrifft zum Beispiel junge genen Liegenschaften und die Möglichkeiten der Erwachsene, die von zu Hause ausziehen wollen. vertraglichen Regelungen im Sinne einer sozialge- Sie finden oft nur weit entfernt bezahlbare Woh- rechten Bodennutzung. nungen, was mitunter lange Wege zur Arbeitsstel- le mit sich bringt und den Kontakt zur Familie und Bei der Nachverdichtung / Ergänzung von Wohn- dem früheren sozialen Umfeld erschwert. Auch be- flächen sollte vorrangig der „fehlende“ Wohnraum reits am Ort etablierte Familien tun sich schwer, untergebracht werden, da hierfür sonst kaum Flä- geeigneten Wohnraum zu finden. chen oder Handlungsspielräume vorhanden sind. Auch wenn der Innenentwicklung zur Schaffung Bodenrichtwerte, Immobilienpreise und Miet- von neuem Wohnraum Vorrang gegeben werden spiegel Preisentwicklung: soll, kann es im Hinblick auf die Notwendigkeit Im Landkreis Landsberg am Lech sind die Boden- der Ergänzung von bestimmten Wohnraumangebo- preise in den letzten Jahren stark gestiegen. ten (z.B. für Bewohner mit geringem Einkommen, Im Zeitraum 2014 bis 2016 wurde eine Steige- kleine Haushalte und Senioren) gerechtfertigt sein, rung des Preises für Wohnbauland landkreisweit Ausweisungen mit entsprechender Zielsetzung eine Steigerung von 25 Prozent erhoben. und Bindung vorzunehmen. Entsprechend sind auch Kaufpreise für Bestands- immobilien und Mieten gestiegen.

39 Stärken und schwächen zu Wohnen

Stärken Schwächen

• Attraktive Wohnstandorte in allen drei • Hohe Immobilien- und Baulandpreise Gemeinden durch anhaltenden Siedlungsdruck in der Region; Risiko des Verlustes einer sozial Gute Wohnqualität und attraktives Wohn- • ausgewogenen Bevölkerungsstruktur umfeld (bis auf wenige Ausnahmen durch auf Grund eines fehlenden Angebots an Verkehrslärm u.ä.) in allen 3 Gemeinden Wohnraum für die unteren und mittleren vorhanden Einkommensgruppen • Einseitiges Angebotsspektrum im Be- reich Wohnen: viele sehr große Wohnun- gen, hochpreisiges Angebot, aber zuneh- mend mehr kleine Haushalte • Mangel an barrierefreien Wohnungen und besonderen Wohnformen (z.B. betreute oder unterstützende Wohnformen, ge- meinschaftlich orientierte Wohnformen) • Geringes Angebot an Mietwohnungen

Ziele zu wohnen

• Maßvolle Nachverdichtung zur Schaffung • Entwicklung eines breit gefächerten Ange- von zusätzlichem Wohnraum und zur Redu- bots an unterschiedlichen Wohnformen ent- zierung der Grundstückskosten in geeigne- sprechend einer vielfältigen Gesellschaft, z. ten Fällen, ggf. Prüfen und Überarbeiten der B. auch: bestehenden Bebauungspläne - gemeinschaftlich orientierte Wohnformen • Aktive Steuerung und Mitgestaltung des - unterstützende/betreute Wohnformen Wohnraumangebotes durch die Gemeinden - neue Wohnformen für das Leben im Alter • Priorität bei Bestandsentwicklung und bei - inklusive Wohnformen neuen Wohnbauflächen für die Schaffung - generationsübergreifende Wohnformen von Wohnungen, die im vorhandenen Wohn- Prüfen / Nutzen der eigenen Liegenschaften raumangebot bereits jetzt fehlen oder in der • im Hinblick auf die Schaffung von bedarfs- Zukunft verstärkt benötigt werden, insbe- gerechtem Wohnraum oder notwendiger sondere: Gemeinbedarfseinrichtungen - bezahlbarer Wohnraum für die unteren u. mittleren Einkommensklassen • Dialog und Kooperation mit privaten Eigentü- mern zur Ergänzung eines bedarfsgerechten - kleinere Wohnungen Wohnraumangebotes - barrierefreier Wohnraum (auch im gehobenen Wohnstandard als attraktive • Bei Schaffung von neuem Baurecht Prüfung Alternative zum Eigenheim) von vertraglichen Lösungen zur Schaffung von günstigem Wohnraum

40 Flächenpotentiale / Wohnen

Ziele Flächenressourcen

• Sorgfältige Prüfung und Steuerung der • Sicherung eines Anteils der bisher unbe- künftigen Nutzungen auf den verblei- bauten Flächen in Schondorf als öffent- benden Flächenreserven und im Fall von lich bzw. halb-öffentlich nutzbare Freiflä- Neubau oder Neuordnung von Bauflächen chen. • Steuerung der Nachverdichtungsprozesse • Sicherung wichtiger Natur-und Grün- hinsichtlich der Nutzung, der Wohnrau- flächen zum Erhalt des durchgrünten mangebote und der Bau- und Grünstruk- Charakters, zur Verbesserung der Arten- tur in bestimmten Bereichen vielfalt und des des Naturhaushaltes und zur Vernetzung ökologisch wertvoller Aktive Bauland- und Grundstückspolitik • Strukturen. durch die Gemeinden Erhalt der Nutzungsmischung in derzeit- Verbleib möglichst vieler Flächen im kom- • • gen Dorf-und Mischgebieten zur Siche- munalen Besitz in Schondorf, Ankauf von rung von Gewerbeflächen innerhalb der neuen Flächen, ggf. Sicherung Vorkaufs- Kommunen. recht, zur Vergößerung des Handlungs- spielraums im öffentlichen Interesse / Gemeinwohl • Prüfen / Nutzen der eigenen Liegenschaf- ten im Hinblick auf die Schaffung von bedarfsgerechtem Wohnraum, notwen- diger Gemeinbedarfseinrichtungen oder sonstiger in besonderem Maß für die Ort- sentwicklung relevanter Angebote (z.B. Kultur, Tagespflege u.ä.) • Gezielte Sicherung von Flächen zum Erhalt eines ausgewogenen Nutzungs- spektrums und als Reserven für künftige Bedarfe insbesondere im Bereich des Ge- meinbedarfes und für soziale Angebote • Finden des richtigen Maßes zur Nachver- dichtung für die verschiedenen Gebiete in den Orten, Herausarbeiten einer diffe- renzierten Zielsetzung entsprechend der jeweiligen Gegebenheiten • Schaffung von attraktiven Alternativen zum Verbleib im eigenen Haus für ältere Bewohner, die in großen Häusern woh- nen und frühzeitig nach einer geeigneten Wohnsituation suchen, bei welcher eine möglichst lange eigenständige Lebens- führung möglich ist • Anwendung und Umsetzung flächenspa- render Systeme oder Anordnungen für die Nebenanlagen

41 Handlungsfeld 01 Aufbau eines gezielten Flächenmanagements

Hintergrund zu negativen Ergebnissen führen würde Einer großen Nachfrage insbesondere nach Überprüfung der vorhandenen Bebauungspläne Wohnbauflächen steht nur ein sehr geringes Prüfung der Höhenentwicklung in den einzelnen Angebot gegenüber. Auf Grund der hohen Prei- Gebieten hinsichtlich künftiger Potentiale se für Wohnraum werden Flächen vor Allem für eine Wohnnutzung bebaut, andere Nutzun- Erheben und Bewerten der Grünstrukturen, Defini- gen gehen immer mehr zurück. Bedarfe für die tion der zu erhaltenden Bereiche Ergänzung des Wohnraumangebotes z.B. mit Rahmendaten/ Konzepte für die künftige Entwick- Wohnraum für die unteren und mittleren Ein- lung von Flächen mit höherem Handlungsbedarf kommensgruppen, Flächen für Handwerksbetrie- be oder Flächen für den Gemeinbedarf konkur- Aufzeigen geeigneter Steuerungsinstrumente rieren mit hochpreisigen Wohnangeboten. Die Differenzierte Erhebung künftiger Bedarfe (Nut- Gemeinden verfügen über einen relativ engen zungen) und der entsprechenden Flächenbedarfe. Handlungsspielraum, da nur wenige kommunale Prüfen der Notwendigkeit des Freihaltens für die Flächen vorhanden sind. Zukunft oder von Maßnahmen zur Unterbringung Um eine sozial gemischte Bevölkerung und eine auf Flächen, die aktuell entwickelt werden. Führen intakte Nutzungsmischung mit Flächen für den eines Flächenkatasters von Flächen mit Entwick- Gemeinbedarf, für kleinteiliges Gewerbe u.ä. lungspotentialen als Basis für ein Flächenmanage- aufrecht halten zu können, ist eine Steuerung ment der Nutzungen und Art der Bebauung notwen- Ansprache und Kooperation mit Eigentümern zur dig. Die Nutzung der wenigen zur Verfügung Entwicklung von Flächen, die einen größeren Pla- stehenden Flächen muss sorgfältig abgewogen nungsspielraum aufweisen (Neuordnung), werden. Eine aktive Betrachtung und Steuerung der Flächenpotentiale auf der einen Seite sowie Beratung der Bauherren zu flächensparenden Bau- der notwendigen Nutzungen auf der anderen weisen Seite im Sinne eines Flächenmanagements ist Genauere Analyse zu den älteren Einfamilienhaus- sinnvoll. gebieten, Einbindung in die Planungen zur Schaf- fung von Wohnformen im Alter und zu Unterstüt- Mögliche Herangehensweisen zum Aufbau ei- zungs- und Betreuungsangeboten (Verknüpfung nes Flächenmanagements Sozialplanung mit Stadtplanung. Herausfiltern von Bereichen, bei welchen eine In- Frühzeitige Steuerung von Nutzungen im Bereich nenentwicklung zu einer positiven Ortsentwicklung Leerstand oder zu erwartenden Nutzungsänderun- beiträgt (z.B. Neuordnung von heterogenen, zufällig gen gewachsenen bebauten Gebieten) und von Berei- Prüfen der Möglichkeiten zum Aufbau eines ge- chen, bei welchen eine zu starke Nachverdichtung meinsamem Flächenmanagements auf Basis eines interkommunalen Entwicklungskonzeptes.

Abb.: Konzeptkarte Maßnahmen im Flächenmanagement am Beispiel der Stadt Karlstadt

42 Flächenpotentiale / Wohnen

Handlungsfeld 02 Anpassung des Wohnraumangebotes

Hintergrund Gezielte Kooperation mit der privaten Seite (Wohn- bauträger sozialer Einrichtungen, Eigentümer von Auf Grund der stark angestiegenen Immobi- geeigneten Flächen, Genossenschaften, Interes- len-und Mietpreise ist ein bezahlbarer Wohnraum sengruppen für innovative Wohnformen u.ä.) für eine immer größere Bevölkerungsschicht nicht mehr vorhanden. Der bestehende Wohnraum Kooperation mit Gewerbetreibenden zur Schaffung entspricht nicht der heutigen Bevölkerungsstruk- von Wohnungen für Auszubildende oder Mitarbei- tur, es sind zu viele große und nicht barrierefreie ter (Werkswohnungen) Wohnungen vorhanden. Demgegenüber gibt es Förderfibel: Aufzeigen von Fördermöglichkeiten immer mehr kleine Haushalte und ältere Bewoh- und guten Beispielen für private Eigentümer ner, die einen entsprechenden Wohnraumange- bot suchen. Die Wohnformen differenzieren sich Beratung von privaten Bauherren zur Barrierefrei- aus, es bestehen unterschiedliche Vorstellungen, heit von Wohngebäuden im Bestand und im Neu- z.B. für das Leben im Alter oder gemeinschaftlich bau orientierte Wohnformen. Die Angebote auf dem Verstärkte Berücksichtigung des Ergänzungsbedar- freien Markt decken dieses Spektrum nicht ab. fes bei städtebaulichen Planungen, Vorsehen von entsprechenden Baustrukturen z.B. für Geschoss- Mögliche Herangehensweisen zur Anpassung wohnungsbau des Wohnraumangebotes Prüfen der Eignung hinsichtlich der Lage bei der Ankauf von Flächen durch die Gemeinden, Siche- Schaffung von seniorengerechten Wohnungen in rung des Vorkaufsrechtes z.B. durch Sanierungs- Bezug auf die Erreichbarkeit von wichtigen Ange- satzung in zentralen Bereichen boten wie Nahversorgung und im Hinblick auf die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben Untersuchung der kommunalen Liegenschaften zur Optimierung des Wohnraumangebotes (Barrie- refreiheit, Ergänzung u.ä.)

Abb.: Variantenprüfung einer baulichen Entwicklung von Einzelflächen am Beispiel der Großen Kreisstadt Fürstenfeldbruck

43 Handlungsfeld 03 Sicherung von Freiflächen in Schondorf

Hintergrund Mögliche Herangehensweisen zur Sicherung von Freiflächen Schondorf weist ein stark durchgrüntes Ortsbild auf. Dieses basiert auf den schönen landschaftli- Überprüfen der Planungen zur Entwicklung des chen Flächen im Umfeld des Ortes und der Lage Prix-Geländes zur Schaffung von nutzbaren Freiflä- direkt am Ammersee. Innerhalb der Ortschaft chen. schaffen viele unbebaute private Flächen eine star- Baurechtliche Sicherung wesentlicher Grünstruktu- ke Durchgrünung. Einige dieser Flächen sind bau- ren in Siedlungsgebieten, die nach §34 zu beurtei- rechtlich nicht als Grünflächen gesichert. Eine zu len sind. erwartende Nachverdichtung nach §34 BauGB wird langfristig zu einer Bebauung der Flächen führen. In Erhebung, Bewertung und ggf. Sicherung von Schondorf sind in zentralen Lagen vergleichsweise Grünstrukturen auf bisher unbebauten innerörtli- wenige öffentliche Grünflächen vorhanden. Auch chen Grünflächen, die nicht nach §34 zu beurteilen am See sind neben den Flächen an der Seeprome- sind (z.B. Außenbereichsflächen im Innenbereich, nade die meisten Uferbereiche in privater Hand. Es Waldflächen o.ä.) besteht die Gefahr, dass langfristig der durchgrün- Sicherung von bestehenden Grünstrukturen bzw. te Charakter des Ortes verloren geht. Innerhalb von Ersatz und Ergänzung bei allen laufenden privaten Schondorf sind weitere unbebaute und begrünte und öffentlichen Planungen. Flächen vorhanden, die z.B. als Außenbereichsin- seln oder Waldflächen eingestuft werden. Hier be- Ergänzung von attraktiv nutzbaren Freiräumen z.B. steht kein Baurecht nach §34. Auch diese Flächen bei neuen Wohnanlagen, Ergänzung von Großbäu- sollten gezielt erhoben und ggf. rechtlich durch die men an geeigneten Stellen im öffentlichen Raum, Gemeinde gesichert werden. Schaffung von begrünten Flächen durch die Anla- ge von unterirdischen oder kompakt angeordneten Soll dieser Entwicklung gegengesteuert werden, Parkierungsanlagen (begrünte Tiefgaragen, Parklif- so müssen Strategien zur Sicherung von nutzbaren te o.ä.), Minimierung von befestigten Flächen auf Grünflächen gefunden werden. Ein Weg besteht das notwendige Maß. darin, bei Bauprojekten auf größeren Flächen das bestehende Baurecht auf einen Teil der Fläche zu Betrachtung der Freiflächen und Grünstrukturen in konzentrieren und Teile des Grundstücks als Frei- Schondorf als Ganzes, Entwicklung eines durch- flächen zu sichern. gängigen Freiflächenkonzeptes mit Aspekten der Vernetzung, Durchwegung u.ä.)

44 3.2

Gemeinbedarf / Soziales / Sport

Angebote für Kinderbetreuung und Grundschule

Angebote für Jugendliche

Angebote SENIOREN

Bestehende Angebote für Senioren in den drei Gemeinden

Einschätzung zum Thema Senioren im Rahmen der Beteiligungstermine

Stärken und schwächen Gemeinbedarf/Soziales

Angebote im Bereich organisierter SPORT

Stärken und schwächen zum organisierten Sport

Ziele zum Themenfeld organisierter Sport

Ziele zum Themenfeld Gemeinbedarf/Soziales

Handlungsfelder

45 Angebote für Kinderbetreuung und Grundschule

Ein besonderes Augenmerk zum Thema Gemein- Schülerzahlen bedarf sollte auf der Entwicklung der Kinder- und Für die Entwicklung der Schülerzahlen, also in etwa Schülerzahlen liegen, da die Bereitstellung ent- die Altersgruppe der 6- bis unter 10-Jährigen wird sprechender Betreuungs- und Bildungsangebote in für die Gemeinden ebenfalls ein in etwa gleichblei- der Verantwortung der Kommunen liegt. bender Wert prognostiziert. Bei Kommunen der Bei der Frage des Bedarfes ist nicht nur die (prog- Größenordnungen der drei Gemeinden sind un- nostizierte) Anzahl der Kinder zu bedenken, sondern terschiedliche Zahlen / Jahrgang auf statistische auch die von den Eltern gewünschten Betreuungs- Schwankungen zurückzuführen. Entsprechend der zeiten. Es ist davon auszugehen, dass die Tendenz aktuellen Prognosen ist am ehesten für Utting mit dahin gehen wird, dass immer mehr Kinder schon steigenden Zahlen zu rechnen. früher und zu längeren Tageszeiten betreut werden Größere Neubaugebiete wie das Schmucker-Grund- sollen. stück oder das Prix-Gelände werden zu einem An- stieg der Zahlen beitragen. Kindergarten- und Krippenplätze Abhängig davon, wie nah die Klassenstärken der- Die Anzahl der Kinder im Krippen-und Kindergarten- zeit an der vorgegebenen Teilungsgrenze liegen, alter (0- bis unter 6-Jährige) wird gemäß der Pro- kann ein neuer Bedarf an Klassen entstehen. Der gnosen des Statistischen Landesamtes in allen 3 Zeitpunkt zu dem zusätzliche Klassen gebildet wer- Gemeinden weitestgehend gleich bleiben. den müssen, ist nicht leicht zu bestimmen, da die Im Gegensatz zu den Schülern lässt sich bei den Jahrgänge bei kleineren Gemeinden erfahrungsge- jüngeren Kindern nicht direkt von der Anzahl der mäß relativ stark schwanken. vorhandenen Kinder auf den Bedarf an Plätzen Auch eine längerfristige Umstellung auf Ganztags- schließen. Derzeit werden die Kinder in einem un- unterricht kann Auswirkungen auf den räumlichen terschiedlichen Alter und zu unterschiedlichen An- Bedarf haben. teilen in Kinderbetreuungseinrichtungen gegeben. Die Anzahl der benötigten Plätze hängt hier also in Die Gemeinden sollten daher Raum- bzw. Flächen- stark von dem Verhalten der Eltern ab. reserven im unmittelbaren Umfeld der bestehen- den Schulen sichern. Daher kann der Bedarf an Plätzen in nicht unerheb- lichem Maß steigen, obwohl die Altersgruppe an In Utting existiert ein Hort. Die Mittagsbetreuung sich nicht größer wird. ist stark ausgelastet. In Utting sind die Kinderkrippenplätze derzeit relativ stark belegt. Es müssten u.U. in naher Zukunft zu- sätzliche Plätze geschaffen werden.

46 Gemeinbedarf / Soziales / Sport

Prognose zur Bevölkerungsentwicklung von Kindern und Jugendlichen im Zeitraum 2014 bis 2028

Greifenberg

Schondorf

Utting

Abb. Bayerisches statistisches Landesamt, Demographie-Spiegel , Stand 2016, türkis - unter 3 Jahre, ocker - 3 bis 6 Jahre, Blau - 6 bis 10 Jahre, hellbraun - 10 bis 16 Jahre, dunkelbraun - 16 bis 19 Jahre 47 Angebote für Jugendliche

Anzahl der Jugendlichen Situation in Greifenberg Die Zahl der Jugendlichen zwischen 10- bis unter • Der Jugendtreff ist in das Vereinshaus am 16 Jahren wird entsprechend der Prognosen an- Sportplatz integriert. Die Eltern jüngerer Ju- steigen. gendlicher sehen eine Schwierigkeit in der Lage des Jugendtreffs abseits des Ortes, was Für die Jugendlichen ist es wichtig, verschiedene dazu führt, dass nach Einschätzung einiger Be- Angebote vorzufinden, da sie sich Gruppen mit un- wohner die Jüngeren den Treff wenig nutzen terschiedlichen Jugendkulturen anschließen. würden. Die Angebote sollten auf unterschiedliche Alters- Das Freibad war wichtiger Treffpunkt für die Ju- gruppen von Jugendlichen ausgerichtet sein. Die • gend. Es soll neu gebaut werden. älteren Jugendlichen sind oftmals nicht mehr so stark an den Wohnort gebunden, sondern treffen Situation in Schondorf sich auch in anderen Kommunen. Am Bahnhof gibt es ein Jugendhaus. Hier tref- Das Thema Jugendarbeit beschäftigt alle drei Ge- • fen sich die Jugendlichen auch aus den umlie- meinden. Im Rahmen der Abstimmung der drei am genden Gemeinden gern. ISEK beteiligten Kommunen wurde deutlich, dass die Umsetzung der Ziele oder Projekte jedoch sinn- Situation in Utting vollerweise von den Gemeinden separat angegan- gen bzw. auf einfachem Wege im kleinen Rahmen • Vor einigen Jahren wurde das Jugendhaus ge- abgestimmt werden sollte. schlossen, die Gemeinde beabsichtigt in naher Zukunft ein neues Angebot zu schaffen. Als neuer Standort wird derzeit das leerstehende Lagergebäude am Bahnhof (in Gemeindebesitz) diskutiert. • Die Bereiche am See stellen attraktive Treff- punkte für Jugendliche dar, auch das Strandbad ist wichtiger Treffpunkt für die Jugend.

48 Gemeinbedarf / Soziales / Sport

Angebote für Senioren

Anzahl der Senioren Aussagen zur Ortsentwicklung im Senioren- politisches Gesamtkonzept Derzeit leben in den drei Gemeinden insgesamt 2.380 Bewohner mit einem Alter über 65 Jahre. Um die Lebensqualität in den kreisangehörigen Kommunen zu stärken, muss die Orts- und Ent- In 10 Jahren werden es in dieser Altersgruppe ca. wicklungsplanung stärker auf die Bedürfnisse Älte- 670 Bewohner mehr sein, das ist ein Zuwachs von rer ausgerichtet sein. ca. 67 Bewohnern in dieser Altersgruppe pro Jahr bzw. ein Zuwachs um ca. 30%. Die Stärkung bzw. der Erhalt der Ortskerne, z.B. durch Geschäfte, Treffpunkte, Ärzte, sichert (nicht Die Altersgruppe der Hochbetagten (über 80-jähri- nur) für Senioren die Lebensqualität am Ort. gen) hat einen großen Anteil daran. Um Entfernungen zu überwinden, z.B. zum Ein- kaufen oder zum Arztbesuch, nutzen die Älteren Aussagen zum Angebot für Senioren im unterschiedliche Verkehrsmittel. Dabei spielt das Seniorenpolitisches Gesamtkonzept (SPGK) Auto im Landkreis die wichtigste Rolle, gefolgt vom Für den Landkreis wurde im Jahr 2010 ein se- Fahrrad. Mit zunehmendem Alter steigt jedoch die niorenpolitisches Gesamtkonzept erarbeitet. Als Zahl derjenigen, die gefahren werden. Fahr- und Be- wichtigste Handlungsfelder wurden genannt: gleitdienste werden nicht nur von den Angehörigen oder Nachbarn durchgeführt, sondern es stehen • Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung auch eine Reihe von organisierten Fahrdiensten zur (hier v.a. Mobilität innerhalb der Ortschaften, Verfügung, die möglicherweise künftig noch an Be- Sicherung der Nahversorgungsinfrastruktur, deutung gewinnen, weil der Anteil der Hochaltrigen barrierefreier öffentlicher Raum) stark zunehmen wird. • Wohnen zu Hause Zentrale Maßnahmen sind die Sicherstellung der • Präventive Angebote Nahversorgungsinfrastruktur und das Hinwirken auf einen barrierefreien öffentlichen Raum. • Gesellschaftliche Teilhabe • Bürgerschaftliches Engagement von und für Senioren • Unterstützung für pflegende Angehörige • Angebote für besondere Zielgruppen • Beratung, Information und Öffentlichkeitsar- beit • Koordination und Vernetzung • Betreuung und Pflege • Hospizdienste und Palliativversorgung

Die Umsetzung des Konzeptes muss auch auf Ebe- ne der Gemeinden fortgeführt werden, hierbei sind Kooperationen mit den Nachbargemeinden sinn- voll. Seit der Erstellung des Seniorenpolitischen Ge- samtkonzeptes sind umfangreiche Tätigkeiten er- folgt, diese sind auf der Homepage des Landkreises Landsberg am Lech dokumentiert. Eine Fortschrei- bung läuft derzeit.

49 Bestehende Angebote für Senioren in den drei Gemeinden

Treffpunkte, Aktivitäten und Unterstützung Beratungs- und Informationsangebote: Wegweiser für Senioren (Landkreis) • In Schondorf bestehen Angebote für Senio- • ren von Seiten der Gemeinde (Seniorenzen- • Hinweise auf Angebote und aktuelle Veran- trum) und von Seiten des Vereins „Gemein- staltungen für Senioren auf den Homepages sam“. Es werden vielfältige Angebote für (in unterschiedlichem Umfang) Senioren organisiert, wie z.B. Seniorennach- • Fachstellen für pflegende Angehörige mittage, Kino, Kegeln, Gedächtnistraining, • Weitere, diverse Angebote für Senioren im Computerkurse, Ausflüge u.ä.. Es werden Landkreis Landsberg am Lech Fahrdienste und Unterstützung organisiert. Die Räume sind nicht barrierefrei, es gibt da- her Überlegungen, den Treffpunkt an ande- Wohnangebote für Senioren: rer Stelle zu etablieren. Als geeignete Lage • In den Gemeinden sind, wie auch in anderen wird das Orstzentrum am Bahnhof genannt, Kommunen, zu wenige barrierefreie Woh- hier sind schon viele verschiedene Angebote nungen vorhanden. vorhanden. • Attraktive und vielseitige Angebote für das • FÜREINANDER e.V. in Utting: Treffpunkt Wohnen im Alter sind für den künftigen Be- 17&wir in der Bahnhofstraße 17. Es werden darf in den Gemeinden nicht ausreichend vielfältige Angebote organisiert, die allen gegeben. (siehe Thema Wohnen) Bürgern offen stehen. Die Gemeinde finan- ziert eine gerontopsychiatrische Fachkraft. Möglichkeiten zur Ergänzung der Angebote für Der Verein bietet niederschwellige Betreu- Senioren durch eine interkommunale Zusam- ungsangebote zur Entlastung pflegender menarbeit: Angehöriger an. Von allen drei Kommunen wird die Frage der Not- • UhU Seniorenhilfe Utting e.V.: Schwerpunkt wendigkeit einer Tagespflege, weiteren Servicean- „Vernetzung von Senioren“ (derzeit aktu- geboten und von Wohnangeboten für Demenzer- elle Projekte: Eigenanteil Halbtagsstelle krankte gesehen. Fachkraft, Anschaffung eines Autos, Lokale Allianzen für Demenz, Schaffung von seni- orengerechtem Wohnraum und Mehrgene- rationenprojekten (z.B. MARO), Ruhebänke, Umgang mit neuen Medien, u.ä. (Arbeit erfolgt in Kooperation mit FÜREIN- ANDER e.V.) • In Greifenberg gibt es keinen aktiven Senio- renclub. • Auch die Pfarreien der einzelnen Gemeinden bieten Angebote für Senioren.

Angebote im Bereich Pflege in den drei Gemein- den: • Niederschwellige Betreuungsangebote in Utting • Ambulante Dienste in allen drei Gemeinden • Das Kreisseniorenheimin Greifenberg bietet stationäre Angebote, Kurzzeitpflege und am- bulante Wohngemeinschaften Intensivpfle- ge)

50 Gemeinbedarf / Soziales / Sport

Einschätzung zum Thema Senioren im Rahmen der Beteiligungstermine

Greifenberg: genannt, um auch ohne eigenes Auto mobil zu sein. Es wird auch nach weiteren Alternativen gesucht, Das Kreisseniorenheim liegt unterhalb der steilen z.B. ein Bürgerbus oder die Anordnung von Mitfahr- Hangkante und ist fußläufig nicht barrierefrei mit bänken. dem Ortskern verbunden. Viele Beteiligte wün- schen sich eine bessere Anbindung auch für Be- Die Barrierefreiheit der Wegeverbindungen in sucher und Angehörige (diese könnten z.B. bei Schondorf sollte verbessert werden. Es wurde Besuchen mit den Bewohnern im Rollstuhl einen dazu eine Begehung durchgeführt. Ausflug zum Ortskern machen). Im Ortskern ist kein attraktiver Treffpunkt vorhan- Utting: den, der Möglichkeiten zur Begegnung bietet. In Utting besteht der Treffpunkt „17&wir“, der Es ist ein wichtiges Ziel, die Nahversorgung im Ort durch den Verein „FÜREINANDER e.V.“ betrie- zu halten. Dies dient auch der wohnortnahen Ver- ben wird. Hier laufen viele Aktivitäten für Senioren sorgung für Menschen, die nicht mit dem eigenen zusammen. Ein wichtiges Ziel ist es, die Teilhabe PKW fahren. auch der hochbetagten Menschen zu fördern. Das Angebot wird sehr gut angenommen. Man möchte Ein weiteres Ziel ist es, den Ortskern attraktiver zu es auf alle Generationen und ggf. auch auf die Nach- gestalten und hierbei die Verkehrssicherheit und bargemeinden ausweiten. Die derzeitigen Räum- die Barrierefreiheit zu verbessern. lichkeiten weisen keine Freibereiche auf und sind Von einigen Teilnehmern wurde angemerkt, dass beengt. Es ist daher geplant, den Treffpunkt in das sich die einzelnen Altersgruppen im Ort von ein- neue Wohnquartier am ehem. „Schmucker-Areal“ ander abgrenzen. Man wünscht sich daher mehr zu verlegen. generationsübergreifende Angebote, z.B. bei Spiel- Im Bereich des Summerparkes wird derzeit ein plätzen oder Wohnangeboten. Spielplatz für alle Generationen geplant. Weiterer Punkt ist die Verbesserung des ÖPNV, um Die vielen kleinen Fußwegeverbindungen innerhalb auch ohne eigenes Auto mobil zu sein. des Ortes stellen eine wichtige Voraussetzung für kurze Wege und eine Mobilität ohne eigenen PKW Schondorf: dar. Einige weisen jedoch einen schlechten Belag, eine nicht ausreichende Beleuchtung und z.T. über- Das Seniorenzentrum in Schondorf (Am Griesfeld hängende Sträucher u.ä. auf. 9) ist nicht barrierefrei. Es besteht der Vorschlag zur Verlegung an den zentral gelegenen Bahnhof. Generell wird die Erreichbarkeit der Ortsmitte und der öffentlichen Angebote durch die barrierefreie Ältere Menschen schätzen die Läden und Cafés Ausgestaltung des öffentlichen Raums als wichtig im zentralen Bereich am Bahnhof. Hier würde sich angesehen. Hierzu wurde eine Begehung durchge- daher ein Seniorentreff anbieten, auch um zufälli- führt. ge Begegnungen zu fördern. Der Bereich müsste hinsichtlich der Barrierefreiheit und der Querungs- Der Bestand an alten- und behindertengerechten möglichkeiten über die Staatsstraße verbessert Wohnungen reicht nicht aus, um allen Uttinger Bür- werden. gern die Möglichkeit zu bieten, im Alter am Ort zu bleiben. Solche Angebote sollten zentrumsnah an- Beim Bürgertermin wird berichtet, dass viele ältere geordnet werden. Menschen in Schondorf allein in großen Häusern leben, diese nicht barrierefrei sind und Haus und Die Nahversorgung wird für ältere Menschen als Garten in einigen Fällen zur Last für die Bewohner schwierig angesehen, da die Einkaufsmöglichkei- werden. Ein Umzug in eine seniorengerechte Woh- ten oberhalb an der Staatsstraße liegen. Die Entfer- nung in geeigneter Lage ist oftmals nicht möglich, nungen sind vergleichsweise groß. da es an attraktiven Alternativen fehlt. Man könnte Es wird angesprochen, dass es eine Nachfrage sich hier auch interkommunal geplante, innovative nach anonymen Beerdigungsplätzen gebe. Wohnprojekte für das Leben im Alter vorstellen. In Schondorf wird ebenfalls die Verbesserung der ÖPNV-Anbindung, insbesondere nach Landsberg

51 Stärken und schwächen zu gemeinbedarf / soziales

Stärken Schwächen

• Zusammenhalt und vielfältiges Gemein- • Risiko eines Rückgangs des guten Zusam- schaftsleben in den einzelnen Orten, Über- menhaltes durch allgemeine gesellschaft- schaubarkeit („man kennt sich“) liche Veränderungen (Familienmitglieder nicht mehr am gleichen Ort, kleinere Fa- Grundschulen und Betreuungseinrichtun- • milien, höhere Berufstätigkeit, rückläufige gen für kleine Kinder in den drei Gemein- Bereitschaft verbindlicher ehrenamtlicher den Tätigkeiten, teilweise nachlassendes Inte- • Aktive Vereine, die vielseitige Angebote resse von Neubürgern am Gemeinschafts- für Senioren anbieten (v.a. in Schondorf leben) und Utting) • Die Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen am gesellschaftlichen Leben ist auf Grund fehlender Barrierefreiheit teilweise einge- schränkt • In den Gemeinden werden attraktive Treff- punkte für die Bevölkerung nachgefragt (s.a. Ortsmitten) • Ergänzungs- und Anpassungsbedarf im Be- reich der Angebote für Senioren auf Grund der stark wachsenden Altersgruppe • Kein Seniorenclub in Greifenberg • Ergänzungsbedarf im Bereich attraktiver und vielfältiger Wohnraumangebote für das Leben im Alter und für junge Menschen • Geringe Flächenverfügbarkeiten der Ge- meinden für künftige Bedarfe im Bereich Gemeinbedarf und Ergänzung von Angebo- ten für Kinderbetreuung und Senioren (ins- besondere in Schondorf und Utting) • Fehlender Treffpunkt für die Jugend in Ut- ting • Jugendtreff in Greifenberg am Sportplatz nicht angenommen (dezentrale Lage)

52 Gemeinbedarf / Soziales / Sport

Angebote im Bereich organisierter SPORT

Alle drei Gemeinden verfügen über Angebote und Sportstätten im Bereich des Vereinssports. Ein Än- derungsbedarf wurde im Rahmen der Beteiligungs- termine nicht angesprochen. Der Vereinssport stellt ein wichtiges Element im gemeindlichen Leben dar und unterstützt das Miteinander im Ort. Das Warmbad in Greifenberg stellt ein wichtiges Angebot für den Landkreis dar. Es wird derzeit komplett neu geordnet und errichtet. Neben den Angeboten im Bereich des Vereinssports werden auch informelle Sportarten nachgefragt und ausgeübt, wie z.B. Rennradfahren, Joggen, Ski- langlauf u.ä. Die Ausübung dieser Sportarten kann durch Kommunen durch die Schaffung von Service- angeboten wie z.B. Reparaturstationen, Toiletten, Umkleiden u.ä. unterstützt werden.

Stärken und schwächen zum organisierten Sport

Stärken Schwächen

Derzeit relativ wenig sportliche Angebote • Vereinssport als starker Motor für eine le- • im Bereich Jugend- und Trendsportarten bendige Gemeinschaft (Inline-Skating, Beachvolleyball, etc.) • Großes Angebot an Wassersportmöglich- Zu wenig Platz für Wassersportvereine keiten insbesondere in Utting • am Ufer in Schondorf (kein Platz für Was- • Warmbad Greifenberg - Schwimmunter- sersportvereine am Ufer). richt und Trainingsmöglichkeiten Stärken • Die Sportanlagen aller drei Gemeinden liegen in landschaftlich attraktiver Umge- bung • Vielfältige Outdoor-Angebote in attraktiver Umgebung (Wandern, Laufen,Fahrrad, etc.) • In Schondorf ist eine Scatingbahn und ein Beachvolleyplatz vorhanden • Der Ruderclub und die Segelclubs haben in Schondorf Uferplätze.

53 Ziele zum Themenfeld Gemeinbedarf/Soziales

• Erhalt der guten Gemeinschaft in den ein- • Verbesserung der Rahmenbedingungen zelnen Orten für eine möglichst eigenständige Le- bensführung im Alter in den Bereichen Stärkung der Ortsmitten als zentrale ge- • Wohnangebote, (Nah-) Versorgung und sellschaftliche Treffpunkte Mobilität Aktive Einbindung der Neubürger in die • Schaffung eines breit gefächerten Ange- Gemeinschaft • botes an Wohnangeboten und -formen • Stärkung der Teilhabemöglichkeiten aller für das Wohnen im Alter Bewohner am gesellschaftlichen Leben, Schaffung von bezahlbarem Wohnraum Verbesserung der Zugänglichkeit von Ein- • für Senioren und junge Menschen richtungen und Angeboten für Menschen mit Einschränkungen, Verbesserung der • Ergänzung im Bereich der Pflege mit viel- Barrierefreiheit in allen Bereichen fältigen und passgenauen Angeboten • Erhalt einer sozial ausgewogenen Bewoh- • Erhalt und Stabilisierung der vielfältigen nerstruktur ggf. frühzeitige Gegensteue- gesellschaftlichen und sozialen Angebote rung für Senioren • Erhalt und Verbesserung der Familien- • Sicherung / Aufbau von Flächenreserven freundlichkeit durch ein breites Angebot für künftige Bedarfe im Bereich Gemein- an Betreuungsmöglichkeiten für Kinder bedarf • Aufbau/ Weiterentwicklung eines breit • Stärken der Zusammenarbeit mit den Kir- gefächerten Angebots für Jugendliche chengemeinden zur Schaffung von Treff- punkten und Begegnungsstätten.

Ziele zum Themenfeld organisierter Sport

• Erhalt und Weiterentwicklung eines viel- • Ergänzung von präventiven Angeboten fältigen Sportangebotes als Beitrag zur (Bewegungsförderung) Förderung der Bewegung, des Spiels und Erhalt von wohnortnahen Angeboten des sportlichen und fairen Wettkampfes • und zum sozialen Leben • Vermeidung eines weiteren Heranrü- ckens von Wohnbebauung an gewünsch- Verstärkung der Zusammenarbeit zwi- • te zu erhaltende oder künftige Sport- und schen den Sportvereinen untereinander Freizeitangebote und mit der Gemeinde sowie mit anderen Anbietern von Sport- oder Bewegungsan- • Berücksichtigung der Mobilität bei Stand- geboten (Therapieeinrichtungen, private ortfragen von Sportnutzungen, Verbesse- Studios, betriebliche Angebote), ggf. rung der Möglichkeiten der Erreichbarkeit Zusammenarbeit mit den Schulen zu ohne KFZ (Fahrradstellplätze, Haltestelle Vereinssportangeboten im Rahmen eines ÖPNV..). Möglichkeit der Unterbringung Ganztagsunterrichtes von Ausrüstungsgegenständen vor Ort (abschließbare Spinde). • Ergänzung mit informellen Sportangebo- ten im öffentlichen (Frei-)raum • Neue Flächen für Schondorfer Vereine im Bereich Wassersport schaffen

54 Gemeinbedarf / Soziales / Sport

Handlungsfeld 04

Ausweitung und Vernetzung der Beratungsange- bote INSBESONDERE für Senioren (interkommunal)

Hintergrund Mögliche Herangehensweisen Für Menschen, die zeitweilig oder dauerhaft auf Erarbeitung eines gemeinsamen Konzeptes zur Unterstützungs- oder Pflegeangebote zurück- Verbesserung der Beratungsangebote zu sozialen greifen möchten aber auch deren Angehörige Fragen und Anliegen aller Art unter Einbeziehung kann eine zentrale Anlaufstelle in der eigenen der bestehenden Strukturen (Vereine, soziale Gemeinde sehr hilfreich und entlastend sein. In Träger u.a.) den Gemeinden sind z.T. mit Beratungsstellen Aufbau einer gemeinsamen Informations- und im Bereich Soziales oder Asyl und mit den be- Anlaufstelle, ggf. Bereitstellung der Beratungs- reits vorhandenen Vereinen aus dem Bereich Se- angebote in den einzelnen Gemeinden an unter- niorenarbeit gute Strukturen vorhanden, an die schiedlichen Wochentagen angeknüpft werden könnte. Beratung insbesondere zu Fragen des Wohnens Durch eine interkommunale Herangehensweise im Alter, zu Unterstützungsmöglichkeiten im All- könnten Synergien genutzt und das Angebot brei- tag, zu Pflegeangeboten und zur Entlastung pfle- ter aufgestellt werden. gender Angehöriger

Handlungsfeld 05

Verbesserung der Angebote im Bereich Pflege

Hintergrund Vertiefte Prüfung der bestehenden und geplan- ten Einrichtungen und Angebote im Bereich der Auf Grund der zu erwartenden steigenden Zahl Pflege, detaillierte Bedarfsermittlung an Bewohnern im hohen Alter müssen die An- gebote im Bereich Pflege ausgeweitet werden. Befragungen in den einzelnen Kommunen (z.B. Se- Hierbei geht es nicht in erster Linie um stationä- niorinnen und Senioren, Experten, aktive Gruppen) re Einrichtungen sondern um vielfältige, auf die rarbeitung eines gemeinsa- unterschiedlichen Bedürfnisse zugeschnittene men Konzeptes für eine Tagespflege, Aufzeigen Angebote. geeigneter Trägerschaften und Standorte, Einbin- Auch hier ist eine interkommunale Zusammenar- dung aktiver Gruppen und möglicher Träger beit sinnvoll, um trotz der vergleichsweise klei- Suche und Sicherung geeigneter Standorte und nen Kommunen ein möglichst breit gefächertes Räumlichkeiten in den Gemeinden, Schaffung von Angebot schaffen zu können. Die bestehenden „Reserven“ für künftige Bedarfe Strukturen in den Gemeinden (Vereine im Bereich Senioren, ambulante Dienste, Wohlfahrtsverbän- Ergänzung/ Ausweitung von Projekten mit nied- de u.ä.) und deren Kenntnisse der jeweiligen Si- rigschwelligem Zugang im Bereich Betreuung und tuation in den Gemeinden sollten in die weiteren Unterstützung (Betreuungsgruppen, Ehrenamtliche Überlegungen eingebunden werden. Helferkreise, Qualitätsgesicherte Tagesbetreuung in Privathaushalten (Tipi) ) Mögliche Herangehensweisen: Aufbau von ambulant betreuten Wohngemein- Verbesserungen im Bereich Tagespflege, Woh- schaften als Alternative zum Pflegeheim, Beratung nen mit Demenz, Angebote für pflegende Ange- „Agentur für Angebote zur Unterstützung im Al- hörige durch: ter“ (www.unterstuetzung-alltag-bayern.de) Beratung „Koordinationsstelle ambulant betreute Wohngemeinschaften in Bayern“

55 Handlungsfeld 06

Verbesserung Im Bereich Wohnangebote FÜR SENIOREN

Hintergrund Mögliche Herangehensweisen Die Vorstellungen und Wünsche für das Woh- Ergänzung seniorengerechter Wohnungen, aktive nen im Alter sind unterschiedlich. Viele Senioren Mitgestaltung und Steuerung der Planungen von wünschen sich, möglichst lang eigenständig in Wohnungen durch die Gemeinden der eigenen Wohnung leben zu können. Andere Unterstützung aktiver Gruppen und Personen, die können sich gemeinschaftlich orientierte Wohn- geeignete Wohnprojekte umsetzen wollen formen mit gegenseitiger Unterstützung vorstel- len. Vernetzung/ Abstimmung laufender Planungen/ aktiver Gruppen und Personen Für alle gilt, dass möglichst gute Rahmenbedin- gungen für eine eigenständige Lebensführung Suche nach geeigneten Standorten, Sicherung/ und gute Möglichkeiten zur Teilhabe am gesell- Vorhaltung dieser Standorte, vorrangige Ansied- schaftlichen Leben gegeben sein sollten. lung von seniorengerechten Wohnungen in zent- ralen Lagen bzw. in der Nähe wichtiger Angebote Der Wohnungsbestand muss hinsichtlich dieser Bedürfnisse angepasst werden und ergänzende Ausbau von Wohnberatung und Wohnungsanpas- Wohnprojekte auf den Weg gebracht werden. sung, Sicherstellung einer gezielten Öffentlich- keitsarbeit in Form von Vorträgen, Praxisbeispie- Auf Grund der wenigen verfügbaren Flächen in len, Ausstellungen den Gemeinden und des in den nächsten Jahren stark steigenden Bedarfes ist eine gezielte Un- Hinwirken auf die Schaffung von barrierefreien terstützung zur Schaffung geeigneter Angebote Einfamilien- und Wohnhäusern durch Aufklärung durch die Kommunen notwendig. und Beratung der Bauherren und Planer

56 3.3

Einzelhandel / Gewerbe

Städtebauliche Einschätzung zur Handelslage

Stärken und schwächen zum Einzelhandel

Gewerbliche Nutzung in Greifenberg

Gewerbliche Nutzung in Schondorf

Gewerbliche Nutzung in Utting

Stärken und schwächen zu gewerblicher Nutzung

Ziele zu Einzelhandel und Gewerbe

Handlungsfelder

57 Städtebauliche Einschätzung zum Einzelhandel

Eine Grundversorgung ist in allen drei Gemeinden In Utting liegen zwei Vollsortimenter und ein Bio- gesichert. In zentraler Lage sind innerhalb der Ort- markt abseits der historischen Zentren an der schaften jeweils Vollsortimenter bzw. Discounter Staatsstraße. Die Märkte profitieren von der Lage angeordnet. Daneben sind im Ort ergänzende klei- an der viel befahrenen Straße, im Vorfeld sind nere Lebensmittelangebote wie Bäckereien, Metz- Pkw-Stellplätze in ausreichender Zahl angeordnet. gereien oder Getränkehandel sowie Apotheken vor- Damit haben die Märkte aus Sicht des Einzelhan- handen. dels gute Standortbedingungen. In Greifenberg sowie in Schondorf liegen die Dis- Aus städtebaulicher Sicht ist die Anordnung der counter bzw. Vollsortimenter direkt in der Orts- Gebäude mit den vorgelagerten Stellplatzflächen mitte. Die Gemeinden profitieren von der Kunden- jedoch auch schwierig, da damit der Straßenraum frequenz, weil damit die Ausbildung von belebten der Staatsstraße in Teilbereichen dem Charakter Ortszentren gestärkt wird. Gleichzeitig führt der einer Straße entspricht, auf welcher der Pkw-Ver- für den Handel erforderliche Verkehr wie Kunden- kehr bevorrechtigt ist und schnell fährt. Da auf der an- und -abfahrten, Pkw-Stellplätze für Kunden oder Straße nur wenige Querungshilfen vorhanden sind, Anlieferungen zu einer Verminderung der Aufent- ist die fußläufige Erreichbarkeit der Märkte wenig haltsqualität und Nutzbarkeit für Fußgänger und attraktiv, was wiederum eine Nutzung des eigenen Radfahrer im Umfeld der Handelsflächen. Pkws zum Einkaufen verstärkt. Die Einzelhändler profitieren von der fußläufig zent- In Utting und Schondorf sind entlang der Bahn- ralen Lage, da sie zu Anlaufpunkten des Ortes wer- hofstraßen kleinteilige Einzelhandelsangebote den. Die direkte Nachbarschaft zu anderen Läden, angesiedelt. Diese Straßen waren früher zentrale Dienstleistungen und Gemeinbedarfseinrichtun- Wegeachsen vom Bahnhof zur Ortsmitte (Utting) gen stärkt den Handelsstandort. Die beengte Lage beziehungsweise zum See (Schondorf). Mit der erschwert jedoch auch Funktionsabläufe, wenn Verlagerung der Verkehrs von der Bahn auf die zum Beispiel bei knapper Grundstücksfläche eine Straße ging auch die zentrale Bedeutung der Bahn- Erweiterung der Ladenfläche schwierig wird oder hofstraßen verloren. In Folge haben verschiedene Kundenstellplätze nur im begrenzten Umfang vor- Läden ihren Standort verlagert bzw. Ladenflächen handen sind. Soll der Handel in den Ortszentren sind nicht neu mit Handel belegt worden. langfristig erhalten werden, so müssen die Belange Wegen des geringen Stellplatzangebotes, der klein- des Einzelhandels bei einer Umgestaltung der Orts- flächigen Grundfläche der Gebäude und der gerin- mitten mit berücksichtigt werden. Hierfür müssen gen Kundenfrequenz auf der Straße erscheint eine auch Pkw-Stellplätze in ausreichender Zahl erhalten Neuansiedlung an dieser Einkaufslage für viele Be- bleiben und die Anlieferung gesichert sein.

Fotos: Einzelhandelsflächen in Greifenberg (links) und Schondorf (rechts)

58 Einzelhandel / Gewerbe

reiche des Handels nicht wirtschaftlich. Neben der hensweisen gefunden werden, um die Ansiedlung steigenden Konkurrenz durch den Internethandel von Wohnen in den Erdgeschosszonen in diesen stellen die hohen Mietpreise für Ladenflächen in Straßenzügen zu begrenzen. der zentralen Lage eine Herausforderung dar. Es Damit Einkaufsmöglichkeiten auch in kleineren La- bedarf einer genauen Prüfung, welche Sortimente gen bekannt sind und einfach gefunden werden, und Handelskonzepte dem Bedarf vor Ort entspre- müssen sie gut sichtbar im Stadtraum dargestellt chen und ohne größere Verkaufsflächen wirtschaf- und präsentiert sein. Der Straßenzug sollte als Ein- ten können. kaufslage gestaltet werden. Damit die Handelslagen an den Bahnhofstraßen Zudem sollten die Angebote gut beworben werden. von Schondorf und Utting langfristig gesichert Auf einer gemeinsamen Plattform der Gemeinden werden können, sind unterstützende Maßnahmen oder des Gewerbeverbandes können Warenspekt- erforderlich. Hierzu gehört neben einer guten Auf- rum, Angebote, Öffnungszeiten sowie besondere enthaltsqualität des Straßenraums die Ansiedlung Serviceleistungen präsentiert werden. Um das Ein- ergänzender Angebote mit guter Frequenz aus dem kaufen zu erleichtern sind Vereinbarungen zu ge- Bereich Dienstleistung oder Gemeinbedarf. Auch meinsamen Ladenöffnungszeiten hilfreich. die gezielte Anordnung von Attraktions- und Treff- punkten kann sinnvoll sein. Zudem sollten Herange-

Stärken und schwächen zum Einzelhandel

StärkenStärken Schwächen

• Angebote zur Grundversorgung sind in • Die Einzelhandelsflächen in zentraler allen drei Gemeinden vorhanden. Lage haben beengte Standortbedingun- gen. • Die zentrale Lage von Vollsortimentern bzw. Discountern führt in Schondorf und • Die Handelslage an den Bahnhofstraßen Greifenberg zu einer Stärkung der Orts- ist schwierig (zum Teil häufiger Wechsel mitte als belebter Treffpunkt. von Geschäften). • Die Handelsflächen an der Staatsstraße • Es besteht die Gefahr, dass die Handels- in Utting haben gute Standortbedingun- flächen in den Erdgeschosszonen durch gen. Wohnnutzung verdrängt werden. • In Schondorf und Utting sind an den • Die Vollsortimenter in Utting sind fußläu- Bahnhofstraßen Handelslagen mit ge- fig wenig attraktiv angebunden. mischten Angeboten vorhanden. • Die Verkehrsflächen der Vollsortimenter • Durch Tagesgäste am See ist an be- bzw. Discounter in den Ortsmitten von stimmten Tagen die Besucherfrequenz Schondorf und Greifenberg führen zu ei- hoch. Dies kann auch den Handel stär- ner Minderung der Aufenthaltsqualität für ken. Fußgänger. • Die Schulstandorte tragen zur einer Bele- • Es existiert keine gemeinsame Plattform bung der zentralen Bereiche bei. zur Präsentation der Einkaufsmöglichkei- ten. • Die Öffnungszeiten der Läden sind nicht einheitlich.

59 Gewerbliche Nutzung in Greifenberg

Mit einer Arbeitsplatzdichte von 323 Arbeitsplätzen Die Attraktivität des Wohnstandortes führt zu einer je 1000 Einwohner ist der Bestand an Arbeitsplät- Verteuerung der Immobilien- und Mietpreise. Wer- zen in Greifenberg vergleichsweise hoch, mit einem den neue Gewerbeflächen ausgewiesen, so steigt hohen Anteil im Bereich produzierendes Gewerbe damit auch die Nachfrage im Wohnungsbau. Für und Dienstleistungen. Wichtige Arbeitgeber im gering- bis mittelverdienende Arbeitnehmer steht Ort sind unter anderem die Inge GmbH, die Bauer im Ort bei hohen Immobilienpreisen oftmals kein Verfahrenstechnik GmbH (BVG), das Kreissenioren- geeigneter Wohnraum zur Verfügung. Bei der An- heim Theresienbad sowie die Besamungsstation siedlung hochqualifizierter Arbeitsplätze kann dies in Neugreifenberg. Nur wenige Arbeitsplätze sind zu einer Steigerung der Immobilienpreise führen. im Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr zu Bei Neuausweisungen von Gewerbeflächen stellt verzeichnen. Dies lässt sich auch damit begründen, sich damit die Frage nach geeignetem Wohnraum dass in Greifenberg derzeit kein gastronomisches für gering- bis mittelverdienende Arbeitnehmer. Angebot vorhanden ist (Quelle: Bayerisches Lan- Hier können neue Planungsansätze wie die Kopp- desamt für Statistik und Berechnungen Planungs- lung von neuen Gewerbeeinheiten mit der Errich- verband, Stand 2017). tung entsprechender „Werkswohnungen“ o.ä. Trotz der guten Arbeitsplatzdichte übersteigt die Konzepte richtungsweisend sein. Zahl der Auspendler die der Einpendler (731 Aus- Die Bereiche nördlich und südlich der Hauptstra- pendler zu 641 Einpendler, Stand 2017). Die direkte ße sind in Greifenberg im Flächennutzungsplan als Lage an der Autobahn BAB A96 macht Greifenberg Dorfgebiet ausgewiesen. Hier sind die Gebäude als Wohnstandort für Arbeitnehmer aus München mit ehemals landwirtschaftlicher Nutzung erhalten. und dem Umland sehr interessant. Sie werden zum Teil von kleineren gewerblichen Durch die direkte Lage an der Autobahn ist der Nutzungen, Handwerk und Handel genutzt. Wegen Standort Greifenberg auch für gewerbliche Neu- der hohen Nachfrage an Wohnraum ist eine Ver- ansiedlungen attraktiv. Das nördlich der Autobahn drängung der gewerblichen Nutzung in zentraler gelegene Gewerbegebiet soll um 3,8 ha erweitert Lage mittelfristig zu befürchten. Zur Sicherung der werden. Im Rahmen der Flächenausweisung wird Mischnutzung sind steuernde Maßnahmen zum Er- voraussichtlich auch ein größerer Gewerbebetrieb halt der Gewerbeflächen sinnvoll. In Greifenberg (mit ca. 60 Mitarbeitern), der derzeit am östlichen könnten daher die Flächen südlich der Autobahn Ortsrand vom Hauptort Greifenberg angesiedelt gezielt für kleinteiliges Gewerbe in Mischung mit ist, auf die neuen Flächen umziehen. Damit werden Wohnen entwickelt werden. Flächen im Hauptort6R]LDOYHUVLFKHUXQJVSIO%HVFK¦IWLJWH frei für eine städtebauliche 6R]LDOYHUVLFKHUXQJVSIO%HVFK¦IWLJWH QDFK:LUWVFKEHUHLFKHQ$QWLQ Entwicklung. ,QGH[ᤡ  ᤢ 6R]LDOYHUVLFKHUXQJVSIO%HVFK¦IWLJWH 6R]LDOYHUVLFKHUXQJVSIO%HVFK¦IWLJWH QDFK:LUWVFKEHUHLFKHQ$QWLQ ,QGH[ᤡ  ᤢ    

 6R]LDOYHUVLFKHUXQJVSIO%HVFK¦IWLJWH  6R]LDOYHUVLFKHUXQJVSIO%HVFK¦IWLJWH   QDFK:LUWVFKEHUHLFKHQ$QWLQ ,QGH[ᤡ  ᤢ      

    ,QGH[       ,QGH[          

  ,QGH[      Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte              nach Wirtschaftsbereichen - Anteil in %  -DKU  -DKU             /DQGXQG)RUVWZLUWVFKDIW)LVFKHUHLLand- und Forstwirtschaft,3URGX]LHUHQGHV*HZHUEH Fischerei  -DKU,QGH[(QWZLFNO69%LQVJ ,QGH[(QWZ)UDXHQ -DKU ,QGH[(QWZ0¦QQHU ,QGH[(QWZ%HY¸ONHUXQJ]9HUJO +DQGHO*DVWJHZHUEHXQG9HUNHKUHandel Gastgewerbe und ¾EULJH'LHQVWOHLVWXQJHQVerkehr ,QGH[(QWZLFNO69%LQVJ ,QGH[(QWZ)UDXHQ /DQGXQG)RUVWZLUWVFKDIW)LVFKHUHL 3URGX]LHUHQGHV*HZHUEHProduzierende Gewerbe        ,QGH[(QWZ0¦QQHU ,QGH[(QWZ%HY¸ONHUXQJ]9HUJO    +DQGHO*DVWJHZHUEHXQG9HUNHKU ¾EULJH'LHQVWOHLVWXQJHQÜbrige Dienstleistungen -DKU -DKU

,QGH[(QWZLFNO69%LQVJ ,QGH[(QWZ)UDXHQ Abb./DQGXQG)RUVWZLUWVFKDIW)LVFKHUHL Bayerisches Landesamt3URGX]LHUHQGHV*HZHUEH für Statistik und Berechnungen PV (Stand 2017)  ,QGH[(QWZ0¦QQHU ,QGH[(QWZ%HY¸ONHUXQJ]9HUJO +DQGHO*DVWJHZHUEHXQG9HUNHKU ¾EULJH'LHQVWOHLVWXQJHQ     60                                                                                                                                                            Einzelhandel / Gewerbe

Gewerbliche Nutzung in Schondorf

In Schondorf wurden 2017 786 Arbeitsplätze für netzes wurde die Infrastruktur für diese gewerb- sozialversicherungspflichtige Beschäftigte ermit- liche Nutzung verbessert. Die Einrichtung eines telt. In den Jahren 2007 bis 2017 entstanden 143 „Coworking-Spaces“ für diese Gruppe Gewerbe- neue Arbeitsplätze. Mit einer Arbeitsplatzdichte treibender wäre eine passende Ergänzung des An- von 200 Arbeitsplätzen je 1000 Einwohner liegt gebots. Schondorf im Vergleich zu den übrigen Gemeinden Für ortsansässige Handwerker und Kleingewerbe- im Landkreis etwa im Mittelfeld. Über die Hälfte treibende stehen in Schondorf keine ergänzenden der Arbeitsplätze sind im Dienstleistungsbereich Flächen zur Verfügung. Zudem sind die Flächen- angesiedelt, sowie 28 % im Bereich Handel, Gast- und Immobilienpreise so hoch, dass sie von kleine- gewerbe und Verkehr. Nur 12,7% der Arbeitsplät- ren Handwerksbetrieben oft nicht gezahlt werden ze sind dem produzierenden Gewerbe zuzuordnen. können. Aufgrund der geringen Flächenressourcen (Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und für gewerbliche Nutzungen sind flächensparende Berechnungen Planungsverband, Stand 2017) Anordnungen von Gewerbeflächen (z.B. verschie- Diese Zahlen spiegeln auch die Flächenverteilung dene Gewerbeeinheiten auf mehreren Geschos- der Bauflächen im Ortsgebiet wieder. Im gültigen sen) für Schondorf besonders interessant. Flächennutzungsplan sind nur wenige Flächen als Kleinere gewerbliche Einheiten sowie Handelsflä- reine Gewerbeflächen ausgewiesen. In der Nähe chen befinden sich in den im FNP als Mischgebiet der Gemeindegrenze zu Greifenberg liegt unmittel- dargestellten Flächen in der Ortsmitte und entlang bar an der Staatsstraße 2055 das Gewerbegebiet der Bahnhofstraße. Im Dorfgebiet in Oberschondorf Aumühle. Hier haben sich ein mittelgroßer Droge- werden einzelne ehemals landwirtschaftlich ge- riemarkt und ein Discounter angesiedelt. Eine wei- nutzte Höfe von Handwerkern und anderen nicht tere Gewerbefläche mit kleineren Gewerbeeinhei- störenden gewerblichen Nutzungen belegt. ten befindet sich an der Bergstraße nordwestlich zu den Sportflächen. Die im Flächennutzungsplan Wegen der hohen Rentabilität von Wohnbauflä- dargestellte Gewerbefläche westlich des Bahnhofs chen am Standort ist die Gefahr der Verdrängung wurde mit der Neuplanung des Prix-Geländes in gewerblicher Einheiten in Misch- und Dorfgebie- Wohnbauflächen umgewandelt. ten hoch. Soll die Arbeitsplatzdichte in Schondorf langfristig erhalten werden, so ist die Sicherung der Eine Neuausweisung von Gewerbeflächen ist in Nutzungsmischung in Misch- und Dorfgebieten ein Schondorf wegen der direkten Lage der Siedlungs- wichtiges Thema der städtebaulichen Entwicklung. flächen am Landschaftsschutzgebiet nur sehr ein- geschränkt möglich. Eine kleinere Gewerbefläche Schondorf kann mit 976 Auspendlern zu 597 Ein- wird im Bereich Aumühle angedacht. Allerdings pendlern (Gemeindedaten des PV München Stand gibt es viel „stilles Gewerbe“, das sind kleinere 2017) wird als Auspendlergemeinde eingestuft. Ein gewerbliche Einheiten, die im Dienstleistungssek- Teil der Pendler arbeitet in der Landeshauptstadt tor tätig sind und innerhalb der Wohngebiete ihren München (320 Personen) sowie im Landkreis (223 6R]LDOYHUVLFKHUXQJVSIO%HVFK¦IWLJWH Arbeitsplatz6R]LDOYHUVLFKHUXQJVSIO%HVFK¦IWLJWH haben. Mit dem Aufbau des Breitband- Personen). QDFK:LUWVFKEHUHLFKHQ$QWLQ ,QGH[ᤡ  ᤢ   Aufgrund der wenig attraktiven Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr (siehe Themen-  feld Mobilität) führt der hohe Pendleranteil zu einer  Verstärkung der Verkehrsbelastung in Schondorf  und den angrenzenden Gemeinden. Eine Verbes-  serung des ÖPNV kann zu einer Entlastung des  Verkehrs am Standort führen. Dabei müssen auch  ,QGH[  die Einpendler (597 Einpendler im Jahr 2017, davon  320 aus dem Landkreis) mit berücksichtigt werden.  Da im Gemeindegebiet das Wohnen vergleichs-  weise teuer ist, kann die gute Erreichbarkeit des  Arbeitsplatzes auch ohne eigenes Auto vor allem

  für jüngere Arbeitnehmer und Auszubildende einen             echten Standortvorteil darstellen. -DKU -DKU

,QGH[(QWZLFNO69%LQVJ ,QGH[(QWZ)UDXHQ Abb./DQGXQG)RUVWZLUWVFKDIW)LVFKHUHL Bayerisches Landesamt3URGX]LHUHQGHV*HZHUEH für Statistik und Berechnungen PV (Stand 2017) ,QGH[(QWZ0¦QQHU ,QGH[(QWZ%HY¸ONHUXQJ]9HUJO +DQGHO*DVWJHZHUEHXQG9HUNHKU ¾EULJH'LHQVWOHLVWXQJHQ 61 Gewerbliche Nutzung in Utting

Die Gemeinde Utting hat mit einer Arbeitsplatzdich- Da in Utting die Erweiterungsmöglichkeiten für Ge- te von 311 Arbeitsplätzen je 1000 Einwohner ein werbeflächen begrenzt sind, ist eine flächenspa- für die Region vergleichsweise gutes Angebot. Im rende Anordnung von Gewerbeflächen (z.B. Jahr 2017 wurden 1324 sozialversicherungspflichti- verschiedene Gewerbeeinheiten auf mehreren ge Arbeitsplätze gezählt, davon fast 60 % im produ- Geschossen) bei neuen Gewerbeansiedlungen ein zierenden Gewerbe. Mit 1060 Einpendlern zu 1249 sinnvoller Ansatz. Auspendlern ist Utting keine Auspendlergemeinde. Die Bereiche entlang der Staatsstraße 2055 sowie (Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und der historische Ortskern „Am Dorfbrunnen“ sind Berechnungen Planungsverband, Stand 2017). im Flächennutzungsplan als Mischgebiet gekenn- Die Pendlerzahlen sind in Utting trotz vergleichs- zeichnet. Hier sind Handelsangebote sowie kleine- weise vieler Arbeitsplätze hoch. Nur etwa ein Fünf- re gewerbliche Angebote angesiedelt. Wegen der tel der vorhandenen Arbeitsplätze sind von Bewoh- direkten Lage an der viel befahrenen Straße ist der nern aus Utting besetzt, der Rest der Arbeitnehmer Bereich für gewerbliche Nutzungen gut geeignet. kommt zum Großteil aus dem Landkreis. Im Ut- Eine Verdrängung der gewerblichen Nutzungen tinger Gewerbegebiet ist vor allem eine Firma als durch Wohnen ist auch aufgrund der hohen Belas- Arbeitgeber vorherrschend, die Sonderteile fertigt tung durch den Straßenverkehr entlang der Staats- und eine Nische für Arbeitnehmer bedient, die aus straße wenig zu befürchten. der Region nach Utting pendeln. Von den in Utting Bei Mischflächen in verkehrsberuhigten Lagen ab- wohnenden sozialversicherungspflichtig Beschäf- seits der Straßen ist wegen der hohen Rentabilität tigten pendelt ca 28 % nach München, etwa eben- von Wohnbauflächen die Gefahr einer Verdrängung soviele arbeiten im Landkreis. der gewerblicher Einheiten gegeben. Eine Stärkung Handwerksbetriebe gehen oftmals ins Umland, da der Mischnutzung kann durch städtebaulich steu- dort die Immobilienpreise sehr viel geringer sind. ernde Maßnahmen wie Festlegungen in Bebau- Das führt dazu, dass Handwerker vor Ort fehlen ungsplänen erfolgen. und mit ihnen die Ausbildungsplätze. Da Utting einen hohen Anteil an Pendlern aufweist, Gewerbeflächen sind in Utting am nordwestlichen ist die Frage einer guten Anbindung der Gemein- Ortsrand vorhanden. Eine Erweiterung der Gewer- de eine wichtiges Thema der städtebaulichen Ent- beflächen um 5 ha ist geplant. Eine weitere klei- wicklung. Eine Verbesserung des ÖPNV kann zu nere Gewerbefläche liegt an der Entrachinger Stra- einer Entlastung der Verkehrssituation führen. ße. Eine Erweiterung dieser Fläche ist wegen der direkten Lage6R]LDOYHUVLFKHUXQJVSIO%HVFK¦IWLJWH am Landschaftsschutzgebiet nicht 6R]LDOYHUVLFKHUXQJVSIO%HVFK¦IWLJWH QDFK:LUWVFKEHUHLFKHQ$QWLQ möglich. ,QGH[ᤡ  ᤢ 6R]LDOYHUVLFKHUXQJVSIO%HVFK¦IWLJWH 6R]LDOYHUVLFKHUXQJVSIO%HVFK¦IWLJWH QDFK:LUWVFKEHUHLFKHQ$QWLQ ,QGH[ᤡ  ᤢ    

 6R]LDOYHUVLFKHUXQJVSIO%HVFK¦IWLJWH  6R]LDOYHUVLFKHUXQJVSIO%HVFK¦IWLJWH   QDFK:LUWVFKEHUHLFKHQ$QWLQ ,QGH[ᤡ  ᤢ      

    ,QGH[       ,QGH[              ,QGH[      Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte               nach Wirtschaftsbereichen - Anteil in %  -DKU  -DKU             /DQGXQG)RUVWZLUWVFKDIW)LVFKHUHLLand- und Forstwirtschaft,3URGX]LHUHQGHV*HZHUEH Fischerei   -DKU,QGH[(QWZLFNO69%LQVJ ,QGH[(QWZ)UDXHQ -DKU ,QGH[(QWZ0¦QQHU ,QGH[(QWZ%HY¸ONHUXQJ]9HUJO +DQGHO*DVWJHZHUEHXQG9HUNHKUHandel Gastgewerbe und ¾EULJH'LHQVWOHLVWXQJHQVerkehr ,QGH[(QWZLFNO69%LQVJ ,QGH[(QWZ)UDXHQ /DQGXQG)RUVWZLUWVFKDIW)LVFKHUHL 3URGX]LHUHQGHV*HZHUEHProduzierende Gewerbe        ,QGH[(QWZ0¦QQHU ,QGH[(QWZ%HY¸ONHUXQJ]9HUJO    +DQGHO*DVWJHZHUEHXQG9HUNHKU ¾EULJH'LHQVWOHLVWXQJHQÜbrige Dienstleistungen -DKU -DKU

,QGH[(QWZLFNO69%LQVJ ,QGH[(QWZ)UDXHQ Abb./DQGXQG)RUVWZLUWVFKDIW)LVFKHUHL Bayerisches Landesamt3URGX]LHUHQGHV*HZHUEH für Statistik und Berechnungen PV (Stand 2017)  ,QGH[(QWZ0¦QQHU ,QGH[(QWZ%HY¸ONHUXQJ]9HUJO +DQGHO*DVWJHZHUEHXQG9HUNHKU ¾EULJH'LHQVWOHLVWXQJHQ     62                                                                                                                                                            Einzelhandel / Gewerbe

Stärken und schwächen zu gewerblicher Nutzung

Stärken Schwächen

• Die gute Verkehrsanbindung an die Regi- • Es sind nur wenige Flächenpotenziale on durch die BAB96 und die Staatsstraße zur Ansiedlung / für Erweiterungsbedarfe bietet eine gute Voraussetzung für Ge- ansässiger Betriebe vorhanden (insbes. in werbeansiedlungen. Schondorf). • Die attraktive Lage am Ammersee bietet • Hohe Pendlerzahlen verstärken die vor- auch für Gewerbe eine hochwertige Ad- handene Verkehrsbelastung. resse. • Durch hohe Grundstückspreise ist eine • Aufgrund der Lage im Einflussbereich Neuansiedlung bzw. Erweiterung von des Großraums München und der guten kleineren und mittelgroßen Handwerks- Wohnlage sind moderne / innovative Ge- betrieben bzw. gewerblichen Einheiten werbeformen möglich, die sich kleinteilig schwierig. „einstreuen“ lassen. Dies führt zu einer Es besteht die Gefahr, dass günstige Ge- Belebung der Ortsmitte und ermöglicht • werbeflächen vor allem im Dorf- oder Mi- wohnungsnahe Arbeitsplätze. schgebiet durch Wohnnutzung verdrängt • Viele Gewerbebetriebe weisen eine gute werden. wirtschaftliche Lage auf (Expansion von Wegen der hohen Miet- und Immobilien- Betrieben) • preise ist Wohnraum für Arbeitnehmer • Der Tourismus bietet Möglichkeiten zur mit geringem bis mittlerem Einkommen Schaffung von Arbeitsplätzen in den Ort- schwierig zu finden. Dies stellt auch ein schaften. Problem für die Arbeitgeber dar. • Zum Teil gibt es einen hohen Anteil an • Aufgrund des hochwertigen Standortes „stillem Gewerbe“ in den Wohngebieten. bestehen hohe Anforderungen für die Einbringung baulicher Anlagen in das Orts- und Landschaftsbild.

63 Ziele zu Einzelhandel und Gewerbe

Ziele zur Stärkung des Handels in zentra- Ziele zur Sicherung und maßvollen Ent- ler Lage wicklung der gewerblichen Nutzung • Handelsflächen in zentraler Lage sollen • In den Ortschaften sollen Arbeitsplätze langfristig erhalten und gestärkt werden. und Ausbildungsplätze erhalten und gesi- Eine weitere Konkurrenz durch Handels- chert werden. flächen in nicht integrierten Lagen soll Gewerbeflächen sollen gesichert und vermieden werden. • maßvoll entwickelt werden. Dabei ist auf • Eine Versorgung mit Gütern des täglichen eine flächensparende Bauweise Wert zu Bedarfs soll auch ohne die Nutzung des legen. eigenen Pkw soll langfristig geschaffen Schaffen von Möglichkeiten zum Erhalt und gesichert werden. • bzw. der Entwicklung des örtlichen Hand- • Eine gute Präsentation der Einkaufsmög- werks im Gemeindegebiet z.B. durch den lichkeiten vor Ort für die verschiedenen Bau von Handwerkerhöfen (Gewerbeflä- Kundengruppen wird angestrebt. chen auf mehreren geschossen). • Sicherung von Handelsflächen und sonsti- • Keine Neuausweisungen von verkehrsin- gen gewerblichen Angeboten in zentralen tensiven Gewerbeflächen in dafür nicht Lagen gegenüber einer neuen Wohnnut- geeigneten Lagen. zung. • Erarbeiten von Strategien zur Entwick- • Gute Zusammenarbeit zwischen den Ge- lung geeigneten Wohnraums im Rahmen meinden und den Einzelhändlern. von Gewerbeentwicklung. • Einrichten eines Parkflächenmanage- • In Misch- und Dorfgebieten soll die Nut- ments in zentraler Lage (in Schondorf) zungsmischung von Wohnen und Gewer- be langfristig erhalten werden. • Eine Vernetzung und gemeinsame Prä- sentation der vor Ort Gewerbetreibenden wird angestrebt. • Für die Gruppe des „stillen Gewerbes“ (kleinste Einheiten vor allem im Bereich Dienstleistung) die vor allem in Utting und Schondorf derzeit in den Wohnge- bieten arbeiten, soll die Möglichkeit zur Schaffung eines „Co-Working-Space“ ge- prüft / geschaffen werden. • Ausdifferenzierung und gezielte Steue- rung der gewerblichen Ansiedlung hin zu einem für den Standort passenden Ge- werbemix. • Verbesserung der Bekanntheit des loka- len Handwerks und Gwerbes z.B: auf der Internetseite der Gemeinde.

64 Einzelhandel / Gewerbe

Handlungsfeld 07 Stärkung des Handels in zentraler Lage

Hintergrund Verbesserung der fußläufigen Anbindung an Han- delsbereiche zum Beispiel durch die Ausbildung In den Gemeinden ist die Grundversorgung gesi- von sicheren Querungshilfen über viel befahrene chert. Entsprechende Angebote befinden sich in Straßen oder die barrierefreie Ausbildung von Stra- den Ortschaften in zentraler Lage und sind dadurch ßen und Plätzen. auch ohne Auto zu erreichen. Einzelne großflächige Einzelhandelsflächen „auf der grünen Wiese“ sind Vermeiden von Konkurrenzlagen am Stadtrand auch an der Staatsstraße angesiedelt. Eine Erweiterung in Abstimmung mit benachbarten Kommunen, z.B. dieser Handelslagen außerhalb der Ortschaften durch Vorgaben in Bebauungsplanungen für neue wird von den Gemeinden nicht angestrebt. Gewerbeflächen. Daneben gibt es in Utting sowie in Schondorf kleine- Ausarbeiten von Hierarchien zur Bündelung von re Handelslagen mit ergänzenden Angeboten. Die- Handelsangeboten in den zentralen Bereichen des se Geschäftslagen sind allerdings eingeschränkt, Ortes. vor allem wegen der kleinflächigen Grundflächen Vermeidung einer Verdrängung von für Handel ge- der Gebäude und der für den Einzelhandel zu gerin- eignete Lagen durch Wohnnutzung zum Beispiel gen Kundenfrequenz. mit Hilfe von entsprechenden Vorgaben in Bebau- Der Erhalt und die Sicherung der Handelsangebote ungsplänen. in den Ortschaften wird angestrebt. Aufbau eines gemeinsamen Einkaufsführers für die drei Gemeinden, in dem die Einzelhändler mit Mögliche Herangehensweisen zur Stärkung ihrem Sortiment, den Angeboten, Öffnungszeiten des Handels in zentraler Lage: und besonderen Serviceleistungen dargestellt wer- den. Darstellen der Angebote in Print und Internet. Berücksichtigung der Belange des Handels bei der Umgestaltung von Ortsmitten und Straßenräumen. Vernetzung der Einzelhändler zum Aufbau von Syn- ergien, Planung von gemeinsamen verkaufsfördern- Aufwerten der Aufenthaltsqualität in den Ortszen- den Aktionen (verkaufsoffener Sonntag, gemeinsa- tren, Ausbilden von Treffpunkten öffentlichen Le- me Werbung, Präsentation von Sortimenten auf bens zum Beispiel durch die Anordnung von pu- Märkten etc.), oder der Abstimmen von Öffnungs- blikumsstärkenden Angeboten wie Wasserspiel, zeiten und Serviceangeboten (z.B. „Nette Toilet- attraktiven Sitzbereichen, der Ermöglichung von te“, Angebote für Menschen mit Behinderungen, Freischankflächen oder der Bündelung von unter- Wickelräume, etc.). Einbindung von Gastronomen schiedlichen Angeboten mit hoher Besucherfre- und Hoteliers zur Erarbeitung möglicher Synergien. quenz in Ergänzung zu bestehenden Handelsflä- chen.

Fotos: Handelslage an der Bahnhofstraße in Utting (links) bzw. in Schondorf (rechts)

65 Handlungsfeld 08 Sicherung und Ergänzung der gewerblichen Nutzung

Hintergrund Prüfen der Auswirkungen der Neuausweisungen von Gewerbeflächen auf den Verkehr. Erarbeiten Der Standort am Ammersee ist durch die attraktive von Strategien zur Vermeidung oder Reduzierung Lage und die gute Verkehrsanbindung über die BAB von Verkehr in Zusammenarbeit mit den Gewerbe- und Staatsstraße grundsätzlich für gewerbliche An- treibenden, z.B. durch die Förderung von Fahrge- siedlungen attraktiv. Allerdings sind die Möglichkei- meinschaften, die Nutzung des ÖPNV, der Einrich- ten zur Baulandneuausweisung wegen der direkten tung von Shuttlebussen durch den Unternehmer Lage im Landschaftsschutzgebiet begrenzt. Die oder die Bereitstellung von Leihrädern für die Mit- Grundstückspreise sind hoch. arbeiter vor Ort. Da Wohnen in der Region die lukrativere Nutzung Ausschließen von Gewerbeansiedlungen, die zu ei- darstellt, ist die Entwicklung gewerblicher Flächen nem hohen Verkehrsaufkommen führen. eingeschränkt. In Lagen mit gemischter Nutzung ist die Gefahr der Verdrängung der gewerblichen Berücksichtigung des Orts- und Landschaftsbildes Angebote durch Wohnnutzung gegeben. bei der Ausbildung von gewerblichen Flächen z.B. durch die bewusste Schaffung von Ortseinfahrten Ein Erhalt und eine maßvolle Entwicklung der ge- oder der städtebaulich qualitätvoller Anordnung werblichen Nutzungen wird auch zur Sicherung von von Gebäuden entlang der Straße. Arbeitsplätzen in der Region angestrebt. Stärkung der Nutzungsmischung in Dorf- und Mi- schgebieten durch entsprechende Sicherung in Be- Mögliche Herangehensweisen zur Sicherung bauungsplänen. und maßvollen Entwicklung der gewerblichen Nutzung Ermöglichen eines „Coworking-Spaces“ in einer der drei Gemeinden für derzeit in Kleinstgruppen in Prüfen von Möglichkeiten zur Verwirklichung von Wohngebieten arbeitende Selbstständige. Entwi- flächensparenden Ansätzen bei gewerblichen Nut- ckeln des gemeinsamen Arbeitsplatzes als Ort für zungen , zum Beispiel der Anordnung von Gewer- den Austausch innovativer und kreativer Arbeits- beflächen auf mehreren Geschossen in Form von felder und Herangehensweisen, unter Umständen Gewerbehöfen und der kompakte Anordnung von Ergänzen durch eine Plattform für Vorträge und Dis- Parkierung und Lagerflächen. kussionen zu den verschiedenen Arbeitsbereichen. Berücksichtigen der Auswirkungen von Neuansied- Vernetzen der vor Ort ansässigen Gewerbetrei- lung von Gewerbeflächen auf den Wohnungsmarkt. benden untereinander und mit den Gemeindever- Unter Umständen Erarbeiten von Möglichkeiten zur waltungen zum Beispiel durch Einrichten einer Koppelung von gewerblichen Neuausweisungen regelmäßigen Arbeitsgruppe zur Stärkung und För- mit der Schaffung von Werkswohnungen im nähe- derung des Gewerbes am Standort. Präsentation ren Umfeld. der unterschiedlichen Angebote auf einer gemein- samen Plattform.

Fotos: Gewerbeflächen in Utting (links) bzw. in Greifenberg (rechts)

66 3.4

Tourismus / Freizeit Kultur

Ausgangslage zum Bereich Tourismus

Übernachtungsangebote

Stärken und Schwächen zum Themenfeld Tourismus

Kulturelles Angebot

Stärken und Schwächen zum Themenfeld Kultur

Ziele zu Tourismus und Freizeit

Ziele zu Kultur

Handlungsfelder zu Tourismus, Freizeit und Kultur

67 Ausgangslage zum Bereich Tourismus

Greifenberg, Schondorf und Utting sind Mitglied Zudem war und ist Schondorf für Künstler und im Touristenverband Ammersee-Lech über die Wissenschaftler in beliebter Wohnort, Hans drei Gemeinden nach außen vermarktet werden. Hermann gründete 1979 das Gestalt-Archiv mit Auch die Homepage der BAYregio GmbH bewirbt Sammlungen an Malereien, Grafiken, Zeichnun- die Region Ammersee inklusive der drei Gemein- gen und anderen Werken. den. Eine Besonderheit ist der Skulpturenweg, der die Alle Informationen zu den touristischen Angebo- Werke regionaler Künstler zeigt und nochmals die ten, zu Gastronomie und Übernachtungen sind Bedeutung Schondorfs als Künstlerdorf verstärkt. zusammengeführt und für Urlaubssuchende auf- In Seenähe gibt es eine Mini-Golf-Anlage, die findbar. Möglichkeit zu Angeln sowie eine Dampfer/ Der Tourismusverband beschreibt die Landschaft Schiffsanlegestelle. Für Kinder ist der abwechs- des Voralpenlandes, in welchem sich die drei Ge- lungsreiche Schiff-Spielplatz an der Seeprome- meinden befinden, als ideales Gebiet für Sport, nade ein gern besuchter Ort. Seepromenade und Spaß und Erholung. Viele unterschiedlicher Mög- kleines Strandbad sind weitere Anlaufpunkte. lichkeiten zur Freizeitgestaltung bilden die Grund- Das Sammersee-Festival wird jedes Jahr auf eh- lage für einen abwechslungsreichen Aufenthalt. renamtlicher Mitwirkung veranstaltet.

1. Vorhandene Angebote in den Gemeinden: Utting Greifenberg Utting besitzt ein sehr großes Freizeitgelände In Greifenberg stellt vor allem das Warmfreibad am See mit entsprechenden Angeboten. Das des Landkreises einen besonderen Anziehungs- Strandbad mit seinem bekannten Sprungturm ist punkt dar, dies ist überregional bekannt und zieht neben dem Summerpark ein beliebter Badeplatz sowohl Bewohner umliegender Gemeinden als sowohl für Uttinger als auch für Touristen. Auch auch Touristen an. für Sportbegeisterte ist neben den ortsansässi- gen Segelschulen ein breites Freizeitangebot Das Warmbad wird neu gebaut. Beheizte Becken vorhanden. Dies erstreckt sich von Stand-Up- für Sportschwimmer, Nichtschwimmer, Kinder Paddling, Bootsverleih (Segel-, Motor-, Tret- und und Babys stellen besonders bei kühleren Tem- Ruderboote) über Moonlight-Sailing bis hin zum peraturen eine gute Alternative zum See dar und Besuch der Mini-Golf-Anlage, des Maislabyrinth ermöglichen Schwimmunterricht / -sport. Wei- oder des Hochseilgartens. tere Aktivitäten wie Aquajogging, ein Beachsoc- cer-Platz sowie ein Kiosk und ein Restaurant er- Die Villa Gasteiger im Ortsteil Holzhausen dient gänzen das Erlebnis. Die Neuplanung erlaubt eine als Beispiel für Jugenstilarchitektur und ist heute Neuausrichtung der Angebote. ein Museum und zeigt damit beispielhaft die auch Für Tagestouristen ist das Warmbad auch ein at- in Utting vorhandene Prägung durch die Künst- traktives Ausflugsziel das durch die direkte Lage lerszene. an der A96 sehr gut erreichbar ist. Der Ortsteil Holzhausen zählt zu den bekanntes- Auf dem privaten Schlossgelände wird durch Ver- ten Künstlerkolonien, hier ließen sich Vertreter eine unter Schirherrschaft der Gemeinde jährlich der Künstlervereinigung „Scholle“ nieder. einen Adventsmarkt veranstaltet. Veranstaltungen wie das Klassik- und Artfestival AMMERSEErenade, der Sommermarkt für Kunst- Schondorf handwerker und die Uttinger Ateliertage eröffnen Aus der einstigen Siedlung von Fischern und für Besucher besondere Einblicke. Ergänzt wird Bauern wurde im 20. Jahrhundert ein beliebter dieses kulturelle Angebot durch die Seebühne Luftkurort und Sommerwohnsitz wohlhabender am Summerpark. Bürger, auf die, die noch heute prägenden Villen- Auf der Bahntrasse Augsburg-Schongau kann struktur des Ortes zurück zu führen ist. man eine Fahrt mit der historischen Ammer- Als baukulturelle Highlights sind die barocke Kir- see-Dampfbahn von Utting nach Augsburg und che St. Anna zu nennen sowie die St. Jakobskir- zurück machen. che (romanische Baukunst), welche zu den Pilger- Das Naturschutzgebiet „Seeholz“ zwischen Holz- kirchen am Jakobsweg zählen. Der „Münchener hausen und Riederau bietet umfangreiche Naher- Jakobsweg“ führt auf seiner 250 km langen Stre- holung (auch auf dem Ammerseepfad). cke auch an Schondorf vorbei. 68 Tourismus/ Freizeit / Kultur

2. Gemeindeübergreifende Aspekte Aufgrund der Nähe zu München und Augsburg Neben den ortsspezifischen Anlaufpunkten für werden die drei Gemeinden viel von Tagesaus- Erholungssuchende und dem See ist attraktive flüglern aus diesen Städten aufgesucht. Das Landschaft am westlichen Seeufer ein Anreiz, die damit einhergehende Verkehrsaufkommen vor Region des Ammersees zu besuchen. Sie bietet allem durch den motorisierten Individualverkehr optimal Bedingungen für Aktivitäten wie Wan- und damit verbundenen ruhenden Verkehr, be- dern, Nordic Walking und Radtouren. sonders in den Sommermonaten und in Seenä- he stellt in den Gemeinden eine Problemstellung Verschiedene Radwanderwege unter Anderem dar. der Ammersee-Amper Radweg führen an den Gemeinden durch oder daran vorbei. Außerdem Die Bahnlinie, die alle Westufergemeinden ver- verbinden verschiedenen örtliche Wanderwegen bindet und deren Haltepunkte z.T. nah am See und der Münchner Jacobs-Weg (München-Lindau) liegen bietet grundsätzlich die Chance, ohne Auto die Orte untereinander. anzureisen und sich ohne Auto zwischen den ver- schiedenen Angeboten zu bewegen und Ziele Vor allem an Wochenenden sind daher viele Ta- wie Dießen, Augsburg und München öffentlich zu gesgäste als Erholungssuchende in den Gemein- erreichen, Die Schifffahrt auf dem See und die den unterwegs. sehr gute Eignung für Radrouten ergänzen diese Die Dampferanlegestellen in Schondorf und Ut- Potentiale. ting bieten die Möglichkeit von Seerundfahrten Die Ausweitung der touristischen Angebote am und dem Besuch der gegenüberliegenden Ge- See ist auf Grund hoher Auflagen des Naturschut- meinden oder Sehenswürdigkeiten wie z.B. dem zes nicht möglich. Kloster Andechs. Ein weiterer Aspekt ist Nähe zu den Städten 3. Verteilung der Angebote zwischen den Ge- München, Landsberg oder Augsburg mit ihren meinden stark frequentierten Angeboten sowie zu Tou- Da in der Region vor allem der Ammersee selbst ristikzielen wie das Kloster St. Ottilien oder das die größte touristische Attraktion darstellt, pro- Allgäu. Dies macht die Gemeinden attraktiv für fitieren die Gemeinden mit direkter Seelage be- Besucher, die Ihren Urlaub in Bayern verbringen sonders, was sich auch an den Besucherzahlen wollen und dabei Erholung und Freizeitaktivitäten zeigt. Diesen Vorteil haben somit die Gemeinden am See mit Tagesausflügen kombinieren wollen. Schondorf und Utting gegenüber Greifenberg. Das Thema Kunst und Kunsthandwerk ist als Be- Abgesehen von den Attraktionen die aus der sonderheit in allen Gemeinden vorhanden, insbe- künstlerischen Prägungen der Orte hervorgehen sondere in Schondorf und Utting. Dieser Schwer- und den baulichen Sehenswürdigkeiten (v.a. Kir- punkt wird durch weitere Angebote in der Region, chen) weist Utting das größte Freizeitangebote insbesondere in Dießen verstärkt. auf, dem folgen Schondorf und dann Greifenberg.

69 Übernachtungsangebote

Übernachtungen / Bleibedauer chen ca. 8 Tage Bleibedauer ihrer Gäste. Der Anteil von Touristen aus dem Ausland liegt auch in Utting Die im Folgenden genannten Zahlen beinhal- unter 10%. ten jeweils Hotels, Pensionen, Privatunterkünfte und Campingplätze (Quelle: „Statistik Kommunal Grundsätzlich ist festzustellen, dass in den Über- 2016“): nachtungsmöglichkeiten mit weniger Betten, also eher privaten Unterkünften, die Aufenthaltsdauer In Greifenberg gibt es eine Pension mit 9 oder deutlich länger als in großen Beherbergungsbetrie- mehr Betten. Der Neubau eines Hotels ist mit dem ben ist. Baus des Warmbades geplant. Zur Auslastung der angebotenen Betten gibt es nur Zahlen für die Zudem zeigt sich in der Auswertung der Gäste- Jahre 2002 - 2012. Die durchschnittliche Aufent- übernachtungen, dass Utting mit durchschnittlich haltsdauer lag bei 2,5 Tagen. Bei den Gästen han- 40.000 Übernachtungen (Zeitraum 2011 - 2013) delte es sich hauptsächlich um deutsche Urlauber, gegenüber Schondorf mit im Durchschnitt 10.000 Reisende aus dem Ausland machten lediglich einen Gästeübernachtungen (2011 - 2016) und Greifen- Teil von ca. 5 % aus, blieben jedoch durchschnitt- berg mit ca. 4.000 Übernachtungen (2011 - 2012) lich 4,6 Tage. den größten Anteil an Touristen verbuchen kann. Diese Werte sind äquivalent mit dem Freizeitange- Schondorf verfügt über mehrere Übernachtungs- bot in den Gemeinden. möglichkeiten davon sind 3 Hotels bzw. Pensionen mit 9 oder mehr Betten. In den Unterkünften mit Der Eindruck vor Ort ist an Wochenenden und mehr als 9 Betten liegt die durchschnittliche Auf- schönem Wetter stark durch den Aufenthalt von enthaltsdauer bei 2 Nächten, in kleineren Unter- Tagestouristen und Ausflüglern und dem damit zu- künfte liegt diese im Durchschnitt bei über 9 Ta- sammenhängende Verkehr geprägt. gen. Der Anteil ausländischer Besucher liegt hier bei ca. 7 %. Privatunterkünfte Den höchste Zahl an Übernachtungsangeboten hat Zusätzlich zu den oben aufgezeigten, erfassten die Gemeinde Utting mit ca. 20 Übernachtungs- Unterkünften bietet bspw. die Plattform Airbnb zu- möglichkeiten, davon wenige, die über 9 oder mehr sätzliche Übernachtungsmöglichkeiten an. Diese Betten verfügen. Der Campingplatz in Utting bietet ergänzen und individualisieren das bestehende An- Wassersportfreunden und Familien mit der direk- gebot an Übernachtungsmöglichkeiten. ten Lage am See und den vielen benachbarten Frei- zeitangeboten ein gutes Angebot. Etwas mehr als die Hälfte sind Dauercamper. Die Aufenthaltsdauer in Unterkünften mit mehr als 9 Betten beträgt hier, ähnlich wie in Schondorf im Durchschnitt 2 Nächte. Kleinere Unterkünfte verbu-

70 Tourismus/ TFourreizeismusit / Kultur

Stärken und Schwächen zu Tourismus

Stärken Schwächen

• Vielseitiges Angebot: insbesondere Was- • Stark erhöhtes Verkehrsaufkommen an sersport, Bademöglichkeiten, Radfahren Wochenenden bei schönem Wetter durch und Wandern in attraktiver Landschaft, Tagesausflügler aus München und Augs- ergänzende Freizeitangebote, Kunst, burg Kunsthandwerk und Kultur, Gastronomie • Die touristischen Angebote haben einen • Hochwertige Natur- und Kulturlandschaft Schwerpunkt auf Aktivitäten im Sommer mit zusammenhängenden Landschafts- und bei schönem Wetter (Baden, Was- strukturen und intaktem Landschaftsbild sersport, Wandern, Radfahren), daher ist die Auslastung in der Nebensaison und Kleinteilige Strukturen passend zu den • im Winter gering Gegebenheiten (keine großen Hotels mit Massentourismus u.ä.) • ÖPNV Anbindung nicht bei allen Gemein- den gleich gut, Umsteigefunktionen z.T. Familienfreundliches Angebot • unattraktiv Nähe zu München, Augsburg und Lands- • Erreichbarkeit der touristischen Angebote berg als zusätzliches Ausflugsangebot für • mit dem ÖPNV z.T. unzureichend oder Urlauber am Ammersee unattraktiv Anbindung der Zentren von Schondorf • Teilweise besteht eine starke Abhängig- und Utting an die Regionalbahn • keit insbesondere der gastronomischen • Vorhandene Verknüpfung der Gemeinden Angebote von der in der Nähe vorhande- und der entsprechenden touristischen nen Parkierungsmöglichkeiten Angebote am westlichen Ufer untereinan- Orientierung, Ausschilderung und Rou- der, jeweils kurze Entfernungen zum See • tenplanung z.T. unzureichend im Osten und zu Landschaft im Westen Vermarktung der Unterkünfte in Teilen zu Gute Voraussetzungen, um einen ‚ Urlaub • • verbessern ohne Auto‘ zu forcieren Keine Unterkünfte mit besonderem Über- Chance zur weiteren Profilierung in Ni- • • nachtungserlebnis vorhanden schenthemen (z.B. Kunst, Kunsthand- werk, Fischerei, Vogelbeobachtung) • Möglichkeiten für Angebote im Winter / in der Nebensaison: Berge vergleichswei- Tourismus bietet Potential der Nachnut- • se weit entfernt, keine besonderen High- zung wertvoller, ortsbildprägender Ge- lights für den Winter bäude ( Erhalt der baulichen Struktur und architektonischen Identität des Ortes) • Kein starkes „Alleinstellungsmerkmal“ oder Anziehungspunkt • Tourismus als ‚gewerbliches Standbein‘ und Arbeitsplatzangebot insbesondere für Schondorf und Utting, da hier wenig Ge- werbeflächen vorhanden sind • Thema Kunst wird auch über die Home- page „Kunst am Ammersee“ vermarktet • Angebote für die Nebensaison: Kunst, Kultur, Kunsthandwerk, Kulinarik, Wan- dern und Radfahren, einige Indoor-Ange- bote

71 Tourismus

Kulturelles Angebot

Kunst und Kultur prägen die Identität der Ammer- Die Kolonie prägte den Ort lange Zeit und zeich- see-Region seit langer Zeit. Das kulturelle Angebot net ihn noch heute als wichtiger Künstlertreff in in den drei Gemeinden, insbesondere in Schondorf der Ammersee Region aus. Bedeutend ist dafür und Utting ist daher im Hinblick auf die Größe der auch die Villa Gasteiger, die neben dem denkmal- Gemeinden vergleichsweise groß und vielseitig. In geschützten Landschaftsgarten und Museumsräu- Schondorf und Utting gibt es Kultur-und Theater- men ein beliebter Ort für Hochzeiten ist. vereine wie den „Schondorfer Kreis“, das „Kultur- Diese lange künstlerische Orientierung zeichnet Ut- forum Utting“ oder den „Theater Schondorf e.V“. ting noch heute aus. Kunst und Handwerk prägen Das „Studio Rose“ stellt einen wichtigen kulturel- durch Ausstellungen wie die Uttinger Atelier Tage, len Baustein dar und könnte eine Rolle als „Kultur- temporäre Ausstellungen und Vernissagen sowie zentrum“ einnehmen. der jährliche Kunsthandwerkermarkt den Ort. Schondorf Seit 20 Jahren hat Utting neben der Künstlerszene eine Freilichtbühne am Seeufer, die durch den The- Auf Grund der landschaftlich attraktiven Lage am aterverein mit einem jährlich wechselnden Stück See und seine Nähe zu den Großstädten München von z. B. Shakespeare oder Nestroy über mehrere und Augsburg war Schondorf schon früh ein belieb- Tage in den Sommermonaten bespielt wird. ter Ort für Künstler, Literaten oder Musiker um ihre Sommermonate dort zu verbringen. Der Kunstver- Greifenberg ein „KunstFormat e. V.“ listet eine große Anzahl bekannter Künstler, die am Ammersee lebten und Greifenberg ist nicht so stark von Kunst und Kul- dort einige ihrer bekanntesten Werke schufen. In tur geprägt wie Schondorf und Utting, kann jedoch verschiedenen Räumlichkeiten der Gemeinde fin- durchaus auch interessante Projekte wie die Pfarr- den regelmäßig Vernissagen von den ortsansässi- kirche Maria Immaculata des Architekten Alexan- gen Künstlern statt. der Freiherr von Branca vorweisen. Das Studio Rose, welches nach den Malerbrüdern In Greifenberg haben verschiedene bekannte Per- Heinz und Walter Rose benannt wurde zeigt eben- sonen aus dem Bereich Kunst und Kultur gelebt, so Ausstellungen bekannter Künstler. wie die Maler Tom Roth, Helmut Kästl und Max Raffler oder der Kinderbuchautor Janosch. Besonderheit in Schondorf ist außerdem der Skulpturenweg der entlang der Seepromenade Ammersee gesamt in Schondorf bis Eching führt und der ständig mit Kunstwerken lokaler Bildhauer ergänzt wird. Musikalisch prägt die AMMERSEErenade das Ge- schehen in und um den Ammersee. Das jährlich Utting statt findende Musikfestival mit klassischen Künst- lern ist überregional bekannt und zieht viele Besu- Auch Utting war neben Schondorf frühzeitig ein be- cher an. liebter Wohn- und Arbeitsort der deutschen Künst- lerszene. Im Ortsteil Holzhausen entstand eine Für junge Menschen bietet das Sammersee-Fes- Künstlerkolonie deren Bewohnern zu den Gründern tival mit verschiedenen Musikbands ein musikali- der 1899 entstanden Künstlervereinigung „Schol- sches Angebot. le“ angehörten. In den Atelierhäusern verbrachten Der benachbarte Ort Dießen stellt einen wichtigen deren Mitglieder die Wochenenden und Ferienzei- Anziehungspunkt für Kunstschaffende und -interes- ten. Bewohner waren unter anderem Reinhold Max sierte dar. Eichler, Walter Georgi, Adolf Münzer, Leo Putz, Fritz und Erich Erler, Eduard Thöny, Clara Ewald so- wie Anna und Mathias Gasteiger.

72 Tourismus/ Freizeit / Kultur

Stärken und Schwächen zu Kultur

SStärkentärken Schwächen

• Gutes kulturelles Angebot, besonders im • Risiko vorhanden, dass wichtige Künstler- Bereich bildende Kunst villen oder Wirkungsorte verloren gehen • Überregional bekannte, jährlich statt • Knappes Angebot an Räumen für ver- findende Veranstaltungen wie „AMMER- schiedene Veranstaltungen, teilweise SEErenade“ nicht ausreichend bekannte Raumange- bote • Gute Vernetzung der vorhandenen Ange- bote (Künstlerverein KunstFormat e. V., AMMERSEErenade etc.) • Viele aktive Künstler leben und arbeiten in der Region, daher auch zeitgenössi- sche Kunst vorhanden • Künstlervillen und Wirkungsorte im Orts- bild sichtbar, Kunst als Thema ist präsent, Austausch und Begegnung gut möglich, z.B. auch im Rahmen offener Ateliertage

73 Ziele zu Tourismus Ziele zu Kultur

Ziele zum Tourismus allgemein • Erhalt und Stärkung der kulturellen Vielfalt in der Region, Ergänzung der Verbesserte Profilierung der bestehenden • kulturellen Angebote z.B: im Bereich der Angebote bildenden Kunst als Identitätsstiftendes • Förderung einer längeren Aufenthaltsdau- Element und zur Profilierung im Bereich er der Besucher, keine aktive Förderung Tourismus des Tagestourismus • Erhalt und Erlebbarmachen wichtiger • Erhalt der intakten Landschafts- und Orts- Wirkungsorte (z.B: Künstlervillen) bilder als wichtige Basis für die Attraktivi- Vernetzung und Kooperation der Beteilig- tät des Tourismusstandortes • ten, Stärkung der bestehenden Angebot Verbesserung des Radwegenetzes und • Bessere Sichtbarkeit der einzelnen Ange- der Beschilderung • bote z.B. auch durch gute Beschilderung • Verstärkte Einbindung der lokalen Betrie- und Präsenz auf den Internetseiten der be und Erzeugnisse, stärkere Vermark- Gemeinden tung der regionale Angebote • Entwickeln des Standortes Holzhausen • Ergänzung der Angebote für Übernach- (Gemeinde Utting) für den Bereich Kultur tungen in Utting. / Kunst und als Treffpunkt, Schaffen von • Vernetzung und gemeinsame Präsentati- Möglichkeiten für Ausstellungen. on der Angebote für Gäste in der Region. • Unterstützen der lokalen Künstler (Maler, • Schaffen von attraktiven Angeboten für Bildhauer) durch Zurverfügungstellung Gäste in Greifenberg. von Räumlichkeiten durch die Gemeinde • Schaffung eines zentral gelegenen kultu- Ziele zu Förderung des autofreien Tourismus rellen Versammlungsortes in Schondorf für Theater, Kino, Veranstaltungen, Muse- • Tourismus soll langfristig von MIV auf um etc. alternative Verkehrsmittel umgestellt werden • ÖPNV in der Region stärken und verbes- sern • Ergänzung von E-Mobilität in der Region

74 Tourismus/ Freizeit / Kultur

Handlungsfeld 09 „Förderung von Tourismus ohne privates Auto“

Hintergrund: Mögliche Herangehensweisen zur Stärkung des Tourismus ohne Privatautos: Besonderes Ziel der Gemeinden könnte sein, an einem gemeinsamen Konzept zu arbeiten, um Ausbau und Verbesserung des öffentlichen Perso- den motorisierten Individualverkehr langfristig nennahverkehrs in der Region, was die Aktivierung zu reduzieren. Nicht nur Tagestouristen, sondern weiterer Bahnhaltepunkte oder die Verbesserung auch Gäste mit längerer Aufenthaltsdauer sollen der Busverbindungen beinhaltet. dazu motiviert werden, auf ihr eigenes Auto zu Optimierte Umsteigepunkte schaffen, mit dem die verzichten und das Angebot vor Ort zu nutzen. Angebot verschiedener Verkehrsmittel schnell und Dies kann von einer eng getakteten Bus- und Zu- unkompliziert gewechselt werden können ganbindung bis zu leihbaren E-Bikes oder Lasten- fahrräder n reichen. Der Wechsel zwischen den Schaffung neuer Angebote wie Lastenfahrräder unterschiedlichen Fortbewegungsmöglichkeiten oder E-Bikes, die an Mobilitätsknotenpunkten wie muss fließend und unkompliziert möglich sein, Bahnhöfen geliehen werden können und diese mit um dies für jedermann attraktiv zu machen. Das den Unterkünften oder Sehenswürdigkeiten ver- würde nicht nur das Ziel eines nachhaltigen Tou- binden. rismus fördern, sondern auch die angespannte Verbesserung des bestehenden Radwegenetz und Verkehrsproblematik in den Gemeinden reduzie- dessen Beschilderung in den Orten aber auch zwi- ren. Zudem wird damit ein neues Publikum ange- schen den Gemeinden und entlang des Sees. sprochen, das besonderen Wert und Bewusstsein für Natur und Umwelt hat und diese nachhaltige Konzept unterstützen möchte.

links: Bahnhof in Utting, rechts: Radfahrer

75 Handlungsfeld 10 „Profilierung des Tourismus“

Hintergrund: Mögliche Herangehensweisen zur Stärkung des Tourismus ohne Privatautos: Die Gemeinden profitieren derzeit von ihrer expo- nierten Lage am Ammersee, differenzieren sich Beauftragung eines weiterführenden Tourismus- in ihren Freizeit- oder Übernachtungsangeboten konzeptes zur Untersuchung der Möglichkeiten jedoch wenig von anderen, an bayerischen Seen einer Profilierung liegenden Gemeinden. Gespräche mit Hoteliers und Gastronomiebetrei- Ziel der weiteren touristischen Entwicklung kann bern zur gemeinsamen Markenbildung eine Profilierung des Tourismus sein. Derzeit bie- Vernetzung sämtlicher Akteure, wie Hoteliers, ten sich unterschiedliche Bereiche an, die sich Gastronomen, Betreiber von Sport-und Freizeitan- für eine Spezialisierung eignen. geboten, Kulturschaffende, Künstler und Kunst- Dies könnte zum einen die Profilierung im Be- handwerker, Erzeuger regionaler Produkte reich Kunst, Kunsthandwerk, Kultur und Archi- tektur sein. Die lange Geschichte der Orte Utting und Schondorf mit Holzhausen als Sommerwohn- sitze bekannter Künstler und die aktive Künst- ler- und Kunsthandwerkerszene schafft die Vor- aussetzung dies auch in touristischen Aspekten aufzugreifen. Ebenso eignet sich die Region durch ihre gute Anbindung an München und Augsburg durch den ÖPNV als nachhaltiges Tourismusgebiet. Die Kleinteiligkeit der Orte mit den ebenso eher kleineren Unterkünften, das Bewusstsein der Re- gionalität und die vielfältigen Freizeitangebote direkt in den Gemeinden sind gute Voraussetzun- gen für eine Profilierung in Richtung einer sanfte Tourismusregion.

links/rechts: Stimmungsbilder Nachhaltiger Tourismus

76 Tourismus/ Freizeit / Kultur

Handlungsfeld 11 „Kooperation zur Optimierung der Vorhandenen Räum- lichkeiten für Soziale und Kulturelle Nutzungen“

Hintergrund: Mögliche Herangehensweise: In allen Kommunen sind unterschiedliche Räume • Auflistung der bestehenden Veranstaltungen vorhanden, in welchen Veranstaltungen unter- und Räume und deren Belegungen schiedlicher Art und Größe stattfinden. Teilweise Genauere Erhebung des Bedarfes bzw. der sind die Räume stark ausgelastet, teilweise wer- • Wünsche von aktiven Gruppen. Beschreibung den Räume nur wenige Tage oder Stunden in der der Art von Veranstaltungen, sowie deren Flä- Woche genutzt. Die bestehenden Räume sind für chenbedarfe und Zeitfenster unterschiedliche Veranstaltungen besser oder schlechter geeignet. • Prüfung der Möglichkeit des Aufbaus einer in- terkommunal organisierten „Raumbörse“ im In den Kommunen sind Sanierungen oder Nachnut- Sinne einer Plattform, auf welcher die Ange- zungen von Gebäuden angedacht, in welchen An- bote aufgezeigt werden und Räume gebucht gebote für die Bürger, aktive Gruppen oder Veran- werden können. Einholen von Information über staltungen etabliert werden sollen. bereits bestehende ähnliche Projekte in ande- Durch eine engere Zusammenarbeit und Abstim- ren Kommunen. mung der Gemeinden untereinander sowie mit den Vernetzung und Koppelung der jeweiligen Anbietern der Veranstaltungen könnten auf der ei- • kommunalen Veranstaltungskalender nen Seite zusätzliche Raumkapazitäten und zum an- deren neue Angebote geschaffen werden, die der- • Abstimmung der Angebote untereinander mit zeit auf Grund fehlender Räume nicht möglich sind. dem Ziel, unnötige Dopplungen zu vermeiden bzw. das Angebot breiter auffächern zu kön- nen. • Einbeziehung der Erfahrungen einer interkom- munalen Zusammenarbeit der Volkshochschu- le und der Musikschule • Einbeziehung der bestehenden Vereine und Prüfen der Möglichkeiten einer verstärkten Zusammenarbeit und gemeinsamen Raumnut- zung

77

3.5

Mobilität

Verkehrsnetz „Ammersee West“

Pkw-Verkehr

Schienenpersonennahverkehr (SPNV)

Öffentlicher Personennahverkehr und ergänzende Angebote

FuSS- und Radwegenetz

Mobilität in Greifenberg

Mobilität in Schondorf

Mobilität in Utting

Stärken und Schwächen zu Mobilität in den drei Gemeinden

Ziele zu Mobilität

Handlungsfelder zu Mobilität

79 Verkehrsnetz „Ammersee West“

BEUERN

PAINHOFEN

NEUGREIFENBERG GREIFENBERG

SCHONDORF

ACHSELSCHWANG

UTTING

HOLZHAUSEN

80 Mobilität

LEGENDE MOBILITÄT LEGENDELEGENDE MOBILITÄTMOBILITÄT LEGENDE MOBILITÄT LEGENDE MOBILITÄT

Legende „Verkehrsnetz Ammersee West“ LEGENDELEGENDE MOBILITÄTMOBILITÄT LEGENDE MOBILITÄT Autobahn BAB 96

Staats- und Kreisstraßen

Innerörtliches Straßennetz

Bahnlinie Augsburg - Weilheim

Buslinie

LEGENDE MOBILITÄTSchifffahrtslinien

Haltepunkt Bahn

Haltepunkt Bus

Haltepunkt Schiff

Fußläufiger Radius um Haltepunkt (250 m, ca. 3 Minuten zu Fuß)

Fußwege

Radwege

Besiedelter Bereich

Zentraler Bereich im Ort

T Ä T I L I B O M E D N E G E L T Ä T I L I B O M E D N E G E L

81 Pkw-Verkehr

Der Umgang mit dem Pkw-Verkehr ist für die Ge- Kommunen haben auf das überregionale Verkehr- meinden ein die Ortsentwicklung stark bestim- saufkommen nur bedingten Einfluss. Neuansied- mendes Thema. Durch die Lage am Rand der Me- lungen in den Nachbarkommunen verändern das tropolregion München und im Einzugsgebiet von Verkehrsaufkommen auf der Straße. Ob Pendler Landsberg weist die Region große Pendlerzahlen das eigene Auto oder den ÖPNV nutzen, wird dabei auf. Die Kommunen entlang des westlichen Am- vielfach davon bestimmt, welche Verkehrsanbin- merseeufers liegen an der Staatsstraße St2055, die dung weniger Fahrtzeit benötigt. Eine Veränderung die Orte im Norden an die Autobahn A96 anbindet. der Fahrten zugunsten öffentlicher Verkehrsmittel An Wochenenden führen vor allem Besucher, die kann damit nur in enger Zusammenarbeit u.a. mit an den Ammersee fahren, zu hohen Verkehrszah- dem BRB und dem Landkreis ermöglicht werden len. Um einen Umgang mit der verkehrlichen Situ- (siehe Kapitel SPNV und ÖPNV). Eine Verlagerung ation in der Region zu finden, müssen die unter- des Verkehrs auf eine Umgehungsstraße ist in der schiedlichen Ursachen für hohe Pkw-Zahlen einzeln landschaftlich besonderen Lage schwierig und nur betrachtet werden: mit langen Vorlaufzeiten denkbar. Mittelfristig müssen die Gemeinden Schondorf und Überregionaler Verkehr Utting mit hohen Verkehrszahlen auf der Staats- Sowohl in Utting wie auch in Schondorf führt die straße umgehen. Umso wichtiger sind deshalb Staatsstraße St2055 durch die Ortsmitte. Sie ver- Maßnahmen, durch die der Verkehr verträglich ab- bindet die Gemeinden des westlichen Ammersee- gewickelt werden kann. Dazu gehört eine sichere ufers miteinander. Viele Pendler nutzen die Straße Verkehrsführung für Fußgänger und Radfahrer ent- für ihren täglichen Weg zur Arbeit. Die einzelnen lang der Staatsstraße, ausreichend sichere und at-

Fotos oben: Staatsstraße St2055 in Utting

82 Mobilität

traktive Querungsstellen an für die innerörtlichen weisen Lücken auf. Ein wichtiger Grund ist aber Verbindungen wichtigen Stellen, attraktive Fußgän- auch die persönliche Gewohnheit zur Nutzung des gerbereiche an der Staatsstraße, vor allem an Be- eigenen Autos. reichen mit hoher Besucherfrequenz sowie gestal- Hier können gezielte Maßnahmen zur langfristi- terische Maßnahmen, die zu einer Verringerung der gen Verschiebung des allgemeinen Mobilitätsver- Fahrgeschwindigkeit auf der Straße führen. haltens greifen. In allen Planungen muss die Er- Die Gemeinde Greifenberg ist dagegen vom überre- reichbarkeit der Angebote auch ohne Pkw gestärkt gionalen Verkehr kaum betroffen. Die Staatsstraße werden. So können zum Beispiel Abstellplätze für St2055 tangiert den Ort am östlichen Ortsrand. Der Fahrräder attraktiver gestaltet werden und näher überregionale Verkehr in Ost-West-Richtung wird am Eingang liegen als Pkw-Stellplätze, aber auch weitgehend über die Autobahn abgewickelt. Durch die ÖPNV-Angebote sollten ertüchtigt oder ergänzt gute Lärmschutzmaßnahmen ist der Ort hiervon werden. Fuß- und Radwege müssen attraktiv, aus- wenig betroffen. Zudem hat Greifenberg eine pa- reichend breit und als möglichst direkte Anbindung rallel zur Autobahn verlaufende Umgehungsstraße. ausgebildet werden. Auch die barrierefreie Ausbil- dung von Flächen spielt eine wichtige Rolle. Binnenverkehr Ergänzend können besondere Angebote wie leihba- Die Bewohner der Gemeinden sind vergleichswei- re Lastenfahrräder und Elektroräder sowie ausrei- se stark auf die Nutzung des eigenen Pkw ausge- chend Flächen und entsprechende Ladestationen richtet. Damit ist der Anteil des Binnenverkehrs für neue E-Mobilität (Scooter, Segways, E-Roller in den Ortschaften hoch. Die Mobilitätsangebote oder andere elektrische Trendfahrzeuge) einen grö- ohne Auto sind dagegen weniger attraktiv oder ßeren Anreiz für neue Mobilitätsformen bieten.

Fotos oben: Ortsmitte Schondorf, Foto unten links: Ortsmitte Greifenberg, Foto unten rechts: Vorfeld REWE in Utting

83 Ausflugsverkehr In Utting und Schondorf steigen an schönen Som- Eine Veränderung der Mobilität muss dauerhaft mertagen die Verkehrszahlen vor allem am Wo- beworben werden, damit die Angebote vor Ort chenende stark an. Neben den hohen Verkehrszah- auch überregional bekannt werden und in die Aus- len auf den Straßen müssen große Flächen für flugsplanung integriert werden können. Die positi- Pkw-Stellplätze vorgehalten werden. In Utting ste- ven Auswirkungen, die solche Maßnahmen haben, hen gesonderte PKW-Stellplätze für Tagesgäste zur werden sich erst im Laufe mehrerer Jahre bemerk- Verfügung, in Schondorf parken die Gäste weitge- bar machen, insbesondere wenn die Erfahrungen hend entlang der Straße in Ufernähe. der Gäste im Ort zu neuen Gewohnheiten in ihrem Verhalten führen. Soll eine Verschiebung des Mobilitätsverhaltens der Gäste zugunsten Bus und Bahn gefördert werden, so muss auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig agiert werden, damit eine Änderung des Verhaltens erreicht wird. Grundsätzlich muss das Anreisen mit Bus und Bahn komfortabler werden, als die Fahrt mit dem Auto, zum Beispiel weil Stellplätze kosten- pflichtig sind und weiter vom Seeufer entfernt lie- gen. Dagegen könnten Bahnreisende kostenfrei ein Lastenrad oder einen Bollerwagen leihen oder es könnte an besonderen Tagen ein Hol- und Bringser- vice eingerichtet werden.

Foto oben: Mühlbachstraße Pkw-Parkierung in Utting, Fotos unten: Seestraße in Schondorf

84 Mobilität

Schienenpersonennahverkehr (SPNV)

Die Gemeinden Schondorf, Utting und Greifenberg Ab 2026 ist die Einrichtung einer Express-S-Bahn sind in die Landsberger Verkehrsgemeinschaft ein- zwischen München und vorgesehen. gebunden. Sie liegen an der Bahnlinie Augsburg Die Fahrzeit München Geltendorf würde sich damit - Weilheim. Ab 2008 übernahm die Bayerische von 47 auf 33 Minuten verringern. Diese Planung Regionalbahn (BRB) den Schienenpersonennah- könnte auch zu einer verbesserten Anbindung nach verkehr auf der Strecke. In Schondorf und Utting Schondorf und Utting führen. Da das Strecken- ist ein eigener Bahnhof vorhanden. Damit sind die netz der Strecke Augsburg - Schongau sowie die Gemeinden vergleichsweise gut an das öffentliche dazugehörigen Infrastruktureinrichtungen (z.B. die Verkehrsnetz angebunden. Bahnhöfe) aus dem Blickwinkel des zuständigen Vertreters des Landratsamtes größtenteils veraltet Die Bahnverbindung nach München wird stark von seien, lasse sich die Verkehrsproblematik kurzfris- Pendlern genutzt. Sie führt über den Umsteige- tig nicht allein über den Bahnverkehr lösen. punkt in Geltendorf und vereinzelt auch in Weil- heim. Mit einer Fahrzeit von mehr als einer Stunde Von Seiten der Gemeinden kann die Nutzung des (bis München Hbf) dauert die Fahrt mit dem Zug ÖPNV angenehmer gestaltet werden, indem die deutlich länger als mit dem Pkw. Die Wartezeit in Bahnhöfe als attraktive Ankunfts- und Umsteige- Geltendorf von ca. 20 Minuten ist vergleichsweise punkte mit guter Serviceleistung und schönen Auf- lang. Die Anbindung nach Landsberg am Lech ist enthaltsbereichen ausgebildet werden. mit zweimaligem Umsteigen mit dem ÖPNV und Die beiden Bahnhaltepunkte in Greifenberg, die frü- mehr als doppelter Fahrtzeit (im Vergleich zur Fahrt her Personen- und Güterbahnhöfe waren, werden mit dem Auto) besonders unattraktiv. Die Optimie- heute nicht mehr bedient. Damit ist der Ort nicht rung der Bahnanbindung, vor allem nach München, mehr an das Bahnnetz angebunden, auch wenn der ist ein wichtiges Anliegen vieler Bürger. Zug direkt am Ort vorbeifährt. Es ist ein Ziel der Gemeinde, einen der beiden Haltepunkte wiederzu- beleben, um die verkehrliche Anbindung des Ortes über den ÖPNV zu verbessern. Möglich wäre aus Blick der Gemeinde ein Bedarfshalt, bei dem die Bahn nur auf Wunsch am Bahnsteig hält. Hier wird ein Zusammenwirken mit dem Landkreis erforder- lich, um die Frage zu klären, welche Voraussetzun- gen für die Aktivierung des Bahnhalts gegeben sein müssen und wer die Baukosten für die Wiederher- stellung des Bahnsteigs trägt.

Fotos: Bahnhofsumfeld in Schondorf (oben) und Utting (unten)

85 Öffentlicher Personennahverkehr und ergänzende Angebote

Die Mobilität ohne eigenes Auto wird in Eine Ergänzung des Busangebotes ist grundsätzlich besonderer Weise vom Angebot der Buslinien möglich. Allerdings müssten in diesem Fall die bestimmt. Aufgabenträger für den öffentlichen Gemeinden die zusätzlichen Kosten für eine Personennahverkehr, und damit auch für die engere Taktung selbst bezahlen. Führt die Route Buslinien, ist der Landkreis, der die Routenführung durch mehrere Orte, so müsste jede betroffene und Lage der Haltestellen plant. Bei Bedarf hält Gemeinde beteiligt werden. der Bus auch an Haltestellen, die zu bestimmten Zeiten nicht angefahren werden (vorab Anruf bei Ergänzende Angebote LVG nötig). In Sommermonaten können auch die Schiffe Die vorhandenen Buslinien werden von einem am Ammersee für einzelne Wegerouten genutzt privaten Busunternehmer bedient. Da der werden. Dieses Angebot ist jedoch nur in den Unternehmer angehalten ist, das Busnetz nach Monaten von April bis Oktober vorhanden, da die wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu gestalten, Schiffsbetreiber ihr Angebot derzeit vollkommen richtet er den Fahrplan entsprechend der Nachfrage auf touristische Tagesgäste ausrichten. aus. Die größte Gruppe der Busfahrgäste stellen Durch privates Engagement werden in den die Schüler dar. Die Fahrten der bestehenden Gemeinden derzeit alternative Mobilitätsangebote Regionalbusse orientieren sich damit stark an den ausprobiert. So gibt es in Schondorf eine Schulzeiten. In den Schulferien fahren weniger „Mitfahrerbank“ in der Ortsmitte, die zur Busse, da in diesem Zeitraum die Anzahl der gemeinsamen Fahrt anregen soll. Auch der Aufbau Fahrgäste gering ist. Damit ist die Mobilität von eines Vereins für Car-Sharing ist in Planung. Menschen ohne eigenes Auto in den Ferienzeiten stark eingeschränkt.

86 Mobilität

FuSS- und Radwegenetz

Die Region am Ammersee ist seit langem auf Er- Bahn in Teilbereichen Barrieren. Die Verkehrsan- holungsnutzung ausgerichtet. Deshalb existieren lagen können nur an einigen definierten Punkten hier verschiedene regionale sowie überregionale gequert werden, die Bahnunterführungen sind mit- Fahrradwege wie der Ammer-Amper-Radweg oder unter zu eng ausgebildet. der Fernradwanderweg „Ring der Regionen“. In- In Greifenberg sind durch die starken Höhenunter- nerhalb der Ortschaften und in der Verbindung der schiede viele Wegeanbindungen nicht barrierefrei einzelnen Gemeinden untereinander, bestehen im ausgebildet. Die früher über den Park des ehema- übergeordnetem Radwegenetz jedoch noch ein- ligen Theresienbades geführte Fußwegeanbindung zelne Lücken bzw. unsichere Wegeabschnitte. In der südlich an die Ortsmitte angrenzenden Berei- einigen Teilen führen Radwege entlang von ver- che, Theresienbad und Sportflächen, besteht nicht kehrsreichen Straßen. Der Landkreis hat deshalb mehr. beschlossen, das bestehende Radwegenetz zu prüfen und Maßnahmen zur Ergänzung des Wege- Die Optimierung des Fußwegenetzes und die Aus- netzes zu planen. bildung von barrierefreien Wegeketten ist (wo dies bei gegebenen Höhenunterschieden machbar ist) Auch Wanderwege sind in der Region am westli- ein Aufgabenfeld zur Aufwertung der Ortszent- chen Ammerseeufer vorhanden. Neben den ört- ren. Die Sicherung und Ergänzung der vorhande- lichen Wanderwegen führen der „Ammersee-Hö- nen schmalen Fußwege, die zum Teil auf privatem henweg“ sowie der „Münchner Jakobsweg“ Grund liegen, sollte ein Bestandteil der Maßnah- (München-Lindau) durch die Orte. men sein. In den Gemeinden Schondorf und Utting bilden die Verkehrstrassen der Staatsstraße 2055 und der

87 Mobilität in Greifenberg

Bad

Beurer Straße

Brücke Rathaus Ort Greifenberg ehem. Bahnhalt

ehem. Bahnhalt Theresienbad

Stärken und Schwächen zu Mobilität Greifenberg

StärkenStärken

• Greifenberg ist über die Autobahn gut an • Die Flächen beim ehemaligen Bahnhof die Region angebunden. sind in Gemeindebesitz, die Bahnunterfüh- rung ist noch vorhanden. • Die Autobahn ist wegen der guten Lärm- schutzmaßnahmen im Ort kaum zu hören. • Die Lage der Bahnlinie am Ort macht eine Wiederbelebung eines Haltepunktes Er gibt vier Brücken über die Autobahn, • grundsätzlich möglich. die weitgehend barrierefrei ausgebaut Analysekarte - Mobilität 2 sind. • Die verschiedenen Bereiche im Ort sind in GREIFENBERG direkten Wegeanbindungen miteinander Es bestehen vielfältige Radwegeverbin- • verbunden. dungen in die Region. 1:9.000 / 27-08-2018 • Der überregionale Verkehr fährt über die Autobahn bzw. über die parallel zur Auto- bahn verlaufende Umgehungsstraße und belastet den Ort daher nicht.

88 Mobilität

Bad

Beurer Straße

Brücke Rathaus Ort Greifenberg ehem. Bahnhalt

ehem. Bahnhalt Theresienbad

SchwächenStärken

• Die Autobahn stellt eine räumliche Barrie- • Es gibt keinen Haltepunkt der Bahn im re im Ort dar und kann nur über definierte Ort, die ÖPNV-Anbindung ist wenig attrak- Punkte gequert werden. tiv und lückenhaft, eine Mobilität ohne ei- genes Auto ist in Greifenberg schwierig. • Das Radwegenetz in Greifenberg ist lü- ckenhaft, in Teilabschnitten bestehen unsi- • Die Bahnsteige an den ehemaligen Bahn- chere Wegeabschnitte / Querungen, inner- haltepunkten wurden rückgebaut. halb der Siedlungsgebiete erschweren zu Viele Bewohner nutzenAnalysekarte für alltägliche - Mobilität 2 enge Straßen und fehlende, sichere Que- • Fahrten die Hauptstraße. GREIFENBERG rungen das Radfahren, z.B. Ergänzung der Radstrecke zum Bahnhof Türkenfeld mit • In der Ausgestaltung der1:9.000 Hauptstraße / 27-08-2018 im Lückenschluss in Beuern. . Bestand liegt der Schwerpunkt auf die Nutzung mit dem Auto. • Zum Teil fehlen ergänzende Angebote für Fahrradverkehr (z.B. Fahrradständer, Ab- • Im Ortskern fehlen sichere Querungsmög- stellflächen). lichkeiten über die Hauptstraße vor allem für Kinder. • Wegen der großen Höhendifferenzen sind viele Wege im Ort steil.

89 Mobilität in Schondorf

Schondorf Rathaus Bahnhof

Schondorf (Schiff)

Uttinger Straße

90

Analysekarte - Mobilität SCHONDORF

1:9.000 / 27-08-2018 Mobilität

Stärken und Schwächen zu Mobilität Schondorf

StärkenStärken Schwächen

• Der Ort ist an die Regionalbahn zwischen • Die Staatsstraße durchschneidet die Orts- Augsburg und Weilheim angebunden, der mitte und ist wegen des hohen Pkw-Ver- Bahnhof liegt in zentraler Lage am Rat- kehrsaufkommens für Fußgänger und haus. Radfahrer nur schwer zu queren. • Die Staatsstraße stellt eine direkte Anbin- • Die Bahnlinie stellt eine räumliche Barrie- dung zur BAB96 dar und bindet den Ort an re im Ort dar und kann nur über definierte die Region an. Punkte gequert werden, die Bahnunter- führung am Bahnhof ist zu eng. • Schondorf ist an den Schiffsverkehr auf dem Ammersee angebunden. • Aufgrund der Straße bzw. Bahnlinie sind die westlich gelegenen Wohngebiete Es bestehen viele kleine Fußgängerwege • nicht gut an die Ortsmitte angebunden. abseits der Straßen. • Die Wegeanbindung vom Schulcampus zur Ortsmitte am Bahnhof ist wenig at- traktiv. • Der Hol- und Bringverkehr am Schulcam- pus ist nicht zufriedenstellend gelöst. • Viele Fußwegeflächen sind nicht nach dem Standard zum barrierefreien Ausbau gestaltet. • Kleinere Fußwegeverbindungen weisen einen Bedarf zur Aufwertung auf: Beläge, Beleuchtung, Rückschnitt Gehölze, Bar- rierefreiheit, sie sind für Ortsfremde z.T. schwer zu finden und wenig bekannt (Ver- besserung Orientierung). Das öffentliche Wegerecht ist nur in Teilen gesichert. • Innerhalb der Siedlungsgebiete der Ge- meinden ist eine Fortbewegung mit dem Rad z. T. erschwert (zu enge Straßen, feh- lende, sichere Querungen), zum Teil feh- len ergänzende Angebote für Fahrradver- kehr (z.B. Fahrradständer, Abstellflächen). • Für Tagesgäste sind nur wenige Stellplät- ze vorhanden, an schönen Sommertagen werden die Straßen am Seeufer zuge- parkt. • Die Ortsmitte ist von Parkenden Autos ge- prägt, die Anzahl an Stellplätzen ist für die Nutzungen gering. • Die Beschilderung im Ort ist uneinheitlich. • Es gibt keinen besetzten Fahrkartenschal- ter am Bahnhof.

91 Mobilität in Utting

Schneiderwirt

Mühlbachbrücke Steinhauser

Utting Bahnhof Utting (Schiff)

Holzhauser Straße

Dyckerhoffstraße

Schönbachstraße

92 Analysekarte - Mobilität Utting

1:9.000 / 27-08-2018 Mobilität

Stärken und Schwächen zu Mobilität Utting

Stärken Schwächen

• Der Ort ist an die Regionalbahn zwischen • Der Bahnhof liegt abseits der zentralen Augsburg und Weilheim angebunden, der Bereiche des Ortes. Bahnhof liegt nah am See. • Die Staatsstraße durchschneidet den Ort • Die Staatsstraße stellt eine direkte Anbin- und ist wegen des hohen Pkw-Verkehrs- dung zur BAB96 dar und bindet den Ort aufkommens für Fußgänger nur schwer an die Region an. zu queren. • Die historischen Ortsbereiche weisen • Die Wohngebiete westlich der Staatsstra- vergleichsweise wenig Pkw-Verkehr auf. ße sind durch die „Barriere“ der Straße fußläufig nicht gut an die Ortsmitte ange- Der Straßenzug „Im Gries“ stellt eine at- • bunden. traktive Wegeverbindung dar. Die Bahnlinie stellt eine räumliche Barrie- Es bestehen viele kleine Fußgängerwege • • re im Ort dar und kann nur über definierte abseits der Straßen. Punkte gequert werden. Es gibt einen Fahrservice zu Veranstal- • Viele Fußwegeverbindungen sind nicht tungen des Vereins „füreinander e.V.“ • barrierefrei ausgebildet, in Teilabschnit- mit vereinseigenem Pkw (Schwerpunkt ten machen längere Steigungen auf Senioren). Grund der Topographie Wegeanbindun- • Utting ist an den Schiffsverkehr des Am- gen für ältere Menschen anstrengend. mersees angebunden. • Kleinere Fußwegeverbindungen weisen • Im nördlichen Bereich am Ufer existieren einen Bedarf zur Aufwertung auf: Beläge, großzügige Stellplatzflächen für Besucher Beleuchtung, Rückschnitt Gehölze, Bar- des Ammersees. rierefreiheit, sie sind für Ortsfremde z. T. schwer zu finden und wenig bekannt • Die Pkw-Stellplätze auf den Straßen „Im (Verbesserung Orientierung). Gries“ und „Bahnhofstraße“ wurden über Markierungen geregelt. • Innerhalb der Siedlungsgebiete der Ge- meinden ist eine Fortbewegung mit dem Rad z. T. erschwert (zu enge Straßen, fehlende, sichere Querungen), teilweise fehlen ergänzende Angebote für Fahrrad- verkehr (z.B. Fahrradständer, Abstellflä- chen). • Die Beschilderung im Ort ist uneinheit- lich.

93 Stärken und Schwächen zu Mobilität der drei Gemeinden

Stärken Schwächen • Die Gemeinden sind an überregionale • Das Radwegenetz zwischen den Gemein- Wander- und Radwegenetze angebunden. den weist zum Teil Lücken auf oder die • Eine Ergänzung des Radwegenetzes wird Wege führen entlang verkehrsreicher vom Landkreis angestrebt, ein Konzept Straßen. zum Radwegenetz soll mittelfristig er- • Die Bewohner sind bei den alltäglichen stellt werden. Erledigungen stark auf die Nutzung des • Es gibt in den Gemeinden differenzierte Autos ausgerichtet, der Binnenverkehr ist und kleinteilige Wegenetze. hoch. • Die Nähe zur BAB96 führt zu einer guten • Der überregionale Verkehr ist hoch und Anbindung an die Region mit dem Pkw. kann von den Gemeinden kaum beein- flusst werden. • Die Entfernung innerhalb der Gemeinden begünstigen eine Mobilität als Fußgänger • Die für Pendler wichtigen Bahnanbindun- oder Radfahrer. gen nach München sowie Landsberg am Lech sind wegen Wartezeiten und langen • Technische Fortschritte in der Elektromo- Fahrtzeiten (gegenüber Autofahrt) wenig bilität ermöglichen die Überwindung von attraktiv. längeren Wegstrecken oder steileren We- geabschnitten. • An schönen Tagen, v. a. an den Wochen- enden, besteht in Utting und Schondorf ein großes Pkw-Verkehrsaufkommen. • Das Mobilitätsverhalten der Gäste ist stark auf den Pkw ausgerichtet. • Wegen der schönen landschaftlichen Lage ist der Bau einer Umgehungsstraße schwierig. • Es gibt in den Gemeinden kaum Ansätze zu alternativen Mobilitätskonzepten. • Die Ortsteile sind ohne Auto zum Teil schwer zu erreichen.

Ziele zu Mobilität Bereich Barrierefreiheit

Ziele zum barrierefreien Ausbau der • Straßenquerungen sind auf die Belange von öffentlichen Räume: schwächeren Verkehrsteilnehmern auszu- richten. • Der barrierefreie Ausbau von öffentlichen Wegen und Flächen soll aktiv vorangetrie- • Es ist auf eine durchgängige, ausreichend ben werden. helle und blendfreie Beleuchtung der öffentlichen Räume zu achten. • Bei der Ausbildung von barrierefreien We- geketten sollen die unterschiedlichen Ein- schränkungen berücksichtigt werden.

94 Mobilität

Ziele zu Mobilität

Ziele zu Mobilität allgemein: Ziele zur Stärkung von Mobilität ohne eigenes Auto: • Die Reduzierung des KFZ-Verkehrs mit des- sen negativen Auswirkungen, wie Lärm, • Verbesserung der Angebote des ÖPNV (in Feinstaub, Sicherheitsrisiken, soll angestrebt Zusammenarbeit mit dem Landkreis und der werden. Bahn), optimieren der Angebote für Nutzer- • Förderung einer gleichberechtigten und gruppen, die im Alltag den ÖPNV verwenden partnerschaftlichen Verkehrsführung für alle sowie für den Tourismus (Bahnanschluss, Verkehrsteilnehmer, z.B. durch Reduzierung Taktung Busverkehr, etc.). der Fahrgeschwindigkeit in zentralen Berei- • Bauliche Ausgestaltung der Bahnhöfe zu chen, auf den Zufahrten am Seeufer und in attraktiven und gut nutzbaren Ankunfts- und Wohngebieten, durch die Ausbildung von Umsteigepunkten. fußgänger- und fahrradfreundlichen Straßen • Prüfen von alternativen Mobilitätskonzepten und der Verbesserung von Querungen für hinsichtlich der sinnvollen Nutzbarkeit und Fußgänger. Umsetzbarkeit in den Gemeinden. • Ausgestaltung von Wohnstraßen auch im Hinblick auf ihre Qualität als Treffpunkte und Ziele zum Umgang mit der Staatsstraße in Aufenthaltsbereiche (so dass die Straßen Schondorf und Utting: auch zum Spielen für Kinder genutzt werden • Die Staatsstraße soll sichtbar als innerörtli- können). che Straße ausgebildet werden und räumlich • Reduzierung bzw. Steuerung des ruhenden gut in den Ort eingebunden werden. Verkehrs zugunsten einer Erhöhung der • Eine Reduzierung der maximal zulässi- Aufenthaltsqualität und Stärkung der gen Fahrgeschwindigkeit auf 30km/h (ggf. Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer. temporär) soll in zentralen Bereichen der • Aufbau eines Parkflächenmanagements für Staatsstraße angestrebt werden. Geschwin- öffentliche Stellplätze bei Einrichtungen, digkeitsreduzierende Maßnahmen bei der sowie für enge und durch Stellplätze Gestaltung des Straßenraums werden befür- unübersichtlichen Wohnstraßen. wortet. • Verbesserung der Angebote für • Die straßenbegleitende Bebauung soll auf Fahrradfahrer (Ausbau/Ertüchtigung die Belange zur Ausbildung eines attraktiven des Radwegenetzes, Erhöhen der innerstädtischen Straßenraums ausgerichtet Verkehrssicherheit, ergänzende Angebote). werden. Ortseinfahrten und die Zufahrt zu • Aufwerten der Fußwegeanbindungen (We- den zentralen Bereichen sollen auch über gebreiten, Beleuchtung, Beläge, attraktive die Bebauung sichtbar sein. Ausgestaltung, direkte und übersichtliche • Grundwerb bzw. Sicherung von Flächen ent- Wegeführung, Orientierung etc.). lang der Haupstraßen in geeigneten Fällen • Sichern der kleinen Wegeverbindungen in z.B. zur Anlage von Querungen Schondorf. • Stärkung von Elektromobilität z.B durch La- Ziele zur Aufwertung der Schulwege: destationen im öffentlichen Raum • Schulwege sollen sicher, ausreichend breit • Einbindung der Ortsteile in das Mobilitäts- und mit hoher Orientierung gestaltet wer- konzept den. Festlegung von Hauptrouten innerhalb der Orte, vorrangige Verbesserung der Fuß- Ziele zur Verbesserung der Mobilität in und Radwege entlang dieser Routen. Greifenberg: • Der Hol- und Bring-Verkehr im Vorfeld der Eine Reaktivierung der früheren Schulen und Kindergärten soll so geregelt Bahnhaltepunkte in Greifenberg soll in werden, dass in erster Priorität die Wegean- Abstimmung mit dem Landkreis und der Netz bindung für die zu Fuß gehenden Schulkin- AG bewirkt werden. der nicht beeinträchtigt werden.

95 Handlungsfelder 12 Stärkung von Mobilität ohne eigenes Auto

Hintergrund: Zusammenarbeit mit dem Landkreis und der Bahn zur Verbesserung von Anbindungen und Taktung Die Bewohner in der Region sind stark auf die des öffentlichen Personennahverkehrs, vor allem Nutzung des eigenen Autos ausgerichtet. Auch für stark frequentierte Routen und Tageszeiten. Tagesgäste reisen vorwiegend mit dem Pkw an. Darstellen der Notwendigkeit zur Verbesserung der Dementsprechend ist die Verkehrsbelastung in Anbindungen z.B. über die Darstellung von mögli- den einzelnen Kommunen hoch. Eine Reduzierung chen Fahrgastzahlen durch Befragungen oder das des Pkw-Verkehrs zugunsten der Nutzung von Aufzeigen der Bevölkerungsentwicklung und der ÖPNV-Angeboten und einer Stärkung des Radver- sich ändernden Anforderungen an Mobilität. kehrs oder der Elektromobilität ist anzustreben, um die Belastung der Bewohner durch Lärm oder Stetige Verbesserung der Angebote für Fahrrad- Feinstaub zu vermindern und eine Aufwertung der fahrer (z. B. durch ergänzende Fahrradrouten, die öffentlichen Räume zu ermöglichen. Überarbeitung von Straßenbereichen, die für Rad- fahrer schwierig bzw. unsicher sind, die Anordnung Eine Änderung des Mobilitätsverhaltens des Einzel- von ausreichenden und guten Abstellflächen für nen kann nur dann erreicht werden, wenn die An- Fahrräder im Vorfeld von Gemeinbedarf und Han- gebote jenseits des eigenen Autos attraktiv und im del, etc.) Alltag leicht nutzbar sind und eine unkompliziertere und u. U. schnellere Mobilität ermöglichen, als die Prüfen, ob und in welcher Weise Angebote für alter- Fahrt mit dem eigenen Auto. Maßnahmen greifen native Mobilitätsformen in der Kommune sinnvoll nur dann, wenn Konzepte auf verschiedenen Ebe- entwickelt werden können. Dabei sollten Erfahrun- nen in Angriff genommen werden. Zudem braucht gen aus anderen Kommunen, sowie neue Techni- die Umsetzung neuer Mobilitätskonzepte Zeit, da- ken und neu entstehende Formen der Mobilität in mit sie zu veränderten Gewohnheiten der Bewoh- die Überlegungen eingebunden werden. Mögliche ner führen. Ansätze, die derzeit in Kommunen erprobt werden, sind z.B. leihbare Lastenfahrräder, Ladestationen für Elektromobilität, Carsharing, breite Fahrradrou- Mögliche Herangehensweisen zur Stärkung ten, Bürgerbus, Flächen für neue E-Mobilität wie von Mobilität ohne den eigenen Pkw: Elektroscooter etc. Ordnen von Pkw-Stellplätzen entsprechend der Stärkung des bestehenden Fußwegenetzes hin- Lage und Funktion im öffentlichen Raum. Reduzie- sichtlich Barrierefreiheit, Attraktivität, kurze We- rung von Parkzeiten in zentraler Lage entlang der geanbindung, ausreichende Wegebreiten und Ver- Straßen mit dem Ziel, hier vor allem für Besucher kehrssicherheit. Vermeidung bzw. Verbesserung und Kunden Stellplätze vorzuhalten. Erhalten bzw. von Engstellen, die zu Unsicherheit führen können Schaffen von Bereichen an den Straßen, die von (z.B. zu enge Bahnunterführungen). Stärkung der parkenden Autos frei sind, um dort sichere Stra- Fußwege in den Orten sowie die Anbindung an das ßenquerungspunkte zu ermöglichen (vor allem für überörtliche Wegenetz. Kinder). Etablieren einer interkommunalen Arbeitsgruppe Erarbeiten von für die Bewohner verträgliche Kon- mit Vertretern der Gemeindeverwaltung und der zepte zur Anordnung von Stellplätzen für Tagesgäs- Gemeinderäte sowie mit Vertretern aktiver Grup- te in den Sommermonaten. pen vor Ort in Zusammenarbeit mit einem Verkehrs- planer. Ziel ist es, Konzepte zur Mobilität zu for- Aufwertung der Bahnhöfe als attraktive Ankunfts- mulieren und in machbaren Einzelschritten laufend und Umsteigepunkte mit attraktiven Warteberei- weiterzuführen. chen, guten Serviceangeboten für Radfahrer, ho- hem Standard zur Barrierefreiheit und zur guten Orientierung.

96 Mobilität

Handlungsfelder 13 Barrierefreier Ausbau öffentlicher Gebäude und Räume

Hintergrund: Mögliche Herangehensweisen zum barriere- freien Ausbau der öffentlichen Räume: Die UN-Behindertenrechtskonvention von 2009 for- dert, die selbstbestimmte Teilhabe von Menschen Erarbeiten von Standards und Regeldetails zum bar- mit Behinderungen zu fördern. Dies beinhaltet un- rierefreien Ausbau von öffentlichen Flächen, die im ter anderem den barrierefreien Ausbau der öffentli- Rahmen von Sanierungs- und Umbaumaßnahmen chen Wege, Flächen und Gebäude. 2013 beschloss zum Einsatz kommen sollen. der Ministerrat des Bayerischen Staatsministeri- Erarbeiten eines Konzeptes von barrierefreien We- ums, die Vorgaben der UN-Behindertenrechtskon- gerouten mit Einbindung wichtiger Anlaufstellen im vention in Bayern im Rahmen eines Aktionsplans Ort. Erarbeiten eines durchgängigen Prinzips zur umzusetzen. Der barrierefreie Ausbau wird damit barrierefreien Ausgestaltung. zur laufenden Aufgabe der Kommunen. Überprüfen der Beleuchtung im Ort hinsichtlich In den Gemeindegebieten sind bisher nur wenig Blendfreiheit, Lichtstärke und Ausbildung von öffentlich nutzbare Flächen nach barrierefreiem Übergängen zwischen helleren und dunkleren We- Standard ausgebaut. Dies beinhaltet neben der geabschnitten. U.U. Optimierung der Beleuchtung schwellenlosen Ausbildung von Wegen und Flä- im öffentlichen Raum. chen vor allem auch eine blendfreie Ausleuchtung, den Aufbau einer guten Orientierung für Menschen Umgestaltung von zentralen Bereichen, die von vie- mit unterschiedlichen Einschränkungen, die Schaf- len Menschen aufgesucht werden, hinsichtlich der fung von sicheren Querungsmöglichkeiten von viel Anforderungen an Barrierefreiheit. befahrenen Straßen und mehr. Berücksichtigen der Belange von Menschen mit Da der barrierefreie Ausbau der öffentlichen Räu- unterschiedlichen Einschränkungen bei der Ausbil- me ein breites Themenfeld ist, das im Umbau zu dung von Verkehrsflächen. hohen Baukosten führt, ist für die Kommunen nur Prüfen des barrierefreien Standards von öffentli- ein stufenweiser Ausbau möglich. Im Fokus liegen chen Gebäuden, Erarbeiten von Strategien zur Be- daher zunächst die wichtigsten Wegerouten und hebung von Barrieren. alle Anlaufstellen im Ort, die von vielen Menschen frequentiert werden. Schaffen von öffentlich zugänglichen Toiletten, die auch für Menschen mit Einschränkungen nutzbar Bei laufenden Sanierungen oder einer Neugestal- sind, vor allem an zentralen Orten, die von vielen tung von öffentlichen Flächen sollten die Vorgaben Menschen aufgesucht werden. zum barrierefreien Ausbau grundsätzlich eingebun- den werden.

Fotos: Fußwegeverbindung in Utting (links), Rampe zum Rathaus Schondorf (rechts)

97 Handlungsfelder 14 Umgang mit der StaatsstraSSe in Schondorf und Utting

Hintergrund: Die Staatsstraße führt in Utting zum Teil durch die historischen Bereiche des Ortes. An der Stra- In Schondorf führt die stark befahrene Staatsstra- ße sind auch die zentralen Funktionen, wie Handel ße direkt durch die Ortsmitte und beeinträchtigt und Gemeinbedarf angesiedelt. Entlang der Straße damit die Aufenthaltsqualität im zentralen Bereich. sind nur wenige Querungshilfen vorhanden. Damit In weiten Abschnitten wird die Straße parallel zur trennt die Straße räumlich wie funktional den west- Bahnlinie geführt und ist nur an wenigen Punkten lichen Siedlungsbereich von der Ortsmitte und vom zu queren. Dadurch wird Oberschondorf räumlich See. Da mittelfristig mit hohen Pkw-Zahlen zu rech- wie funktional vom restlichen Ort und damit von nen ist, müssen Strategien für eine verträgliche Ab- der Ortsmitte am Bahnhof getrennt. Da mittelfris- wicklung des Autoverkehrs gefunden werden, der tig nicht mit einer Reduzierung der Pkw-Zahlen zu Fußgängern und Radfahrern besser gerecht wird. rechnen ist, müssen Strategien gefunden werden, wodurch die Straße zu einem Teil des Ortes wird. Die Straßenabschnitte mit einem geschwungenen Dafür muss der Autoverkehr für die übrigen Ver- Fahrbahnverlauf und prägnanten Gebäuden sind für kehrsteilnehmer und die Anwohner verträglich ab- eine neue Ausbildung des Straßencharakters för- gewickelt werden. Wichtige Aspekte sind neben derlich. Schwierig erscheinen die Straßenabschnit- ausreichend und sicheren Querungspunkten auch te, in denen die straßenbegleitenden Gebäude zu- eine Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit. Der rückgesetzt und tiefer als das Straßenniveau liegen. Autofahrer muss wahrnehmen, dass er durch die So wird der Eindruck einer Ausfallstraße verstärkt. Ortsmitte fährt, die von verschiedenen Verkehr- Langfristig sind im Rahmen einer Neubebauung steilnehmern gleichermaßen genutzt wird. Fuß- Ansätze denkbar, die den gesamten Straßenverlauf gänger und Radfahrer brauchen sichere und attrak- auch baulich als innerstädtische Straße markieren. tive Bereiche an der Straße.

S taatsstraße

B taatsstraße ahnlinie Einzel- S handel

Rathaus

Bahnhofstrasse

Unter- führung

Am Dorfbrunnen

Schulcampus

St. Leonhard Skizzen: Staatsstraße im zentralen Bereich von Schondorf (links) und Utting (rechts)

98

Analysekarte - Mobilität SCHONDORF

1:4.000 / 27-08-2018

Analysekarte - Mobilität Utting

1:4.000 / 27-08-2018 Mobilität

Mögliche Herangehensweisen zum Umgang - Anordnung von sichtbaren und ausreichend mit der Staatsstraße in Schondorf und Utting: dimensionierten Fußgängerquerungen ent- sprechend wichtiger Fußgängerrouten. Erarbeiten eines Konzeptes zur Umgestaltung der Staatsstraße. Die innerörtliche Lage soll von der - Optimierung einer intuitiven Orientierung im Fahrbahn aus sichtbar werden, die Nutzbarkeit für Ort auch von der Straße aus (Markierung wich- Fußgänger und Radfahrer verbessert werden: tiger Wegeanbindung, sichtbare Ausgestal- tung der zentralen Bereiche etc.). Ergänzend - Wahrnehmbare Ausbildung der Ortseinfahrten kann eine gute Beschilderung in durchgängi- sowie der Einfahrten in den zentralen Bereich ger Gestaltung zu einer Verbesserung der Ori- (durch bewusste Stellung von Gebäuden an entierung führen. der Straße oder verkehrstechnische Maßnah- men wie Mittelinsel, Kreisverkehr etc.). - Positionierung von neuen Gebäuden entlang der Straße auch im Hinblick der Wirkung auf den Straßenraum. Vermeidung von Gebäude- stellungen mit zurückgesetzten, von der Stra- ße abgewandten Fassaden. - Ausbildung von möglichst großzügigen und durchgängigen Fußwegebereichen. Berück- sichtigung der Anforderungen an die Barriere- freiheit.

Fotos: Ausbildung der Staatsstraße im Ort in Utting (links) und Schondorf (rechts)

99 Handlungsfelder 15 Verbesserung der Mobilität ohne Auto in Greifenberg

Hintergrund: Mögliche Herangehensweisen zur Reakti- vierung eines Bahnhaltepunktes in Greifen- Mit dem Bau der Bahnlinie 985 (Mering-Gelten- berg: dorf-Dießen-Weilheim) wurden 1898 ein Bahnhof in Neugreifenberg und ein Haltepunkt am The- Erarbeiten eines Mobilitätskonzeptes in Zusam- resienbad errichtet. Der Bahnhof war zweigleisig menarbeit mit einem Verkehrsplaner, bei dem die ausgebaut und wurde auch für das Verladen von Möglichkeiten der Mobilität ohne eigenes Auto landwirtschaftlichen Gütern genutzt. 1984 wurde entwickelt wird. Einbinden der zu erwartenden Ent- der Verkehrshalt wegen zu geringen Fahrgastzah- wicklung im Ort und der daraus resultierenden Aus- len und zu hohen Personalkosten gestrichen, das wirkungen auf die Nutzung des öffentlichen Perso- Ladegleis, die Signalanlagen und der Hauptbahn- nennahverkehrs. Prüfen von Chancen, die sich aus steig wurden bis 1986 abgerissen. Das Bahnhofsa- aktuellen Tendenzen und technischen Möglichkei- real mit Gebäude wurde 2009 von der Gemeinde ten für verschiedene Mobilitätsangebote ergeben. erworben. Gegebenenfalls überprüfen des Bedarfs über eine Bürgerbefragung zu alltäglichen Routen und des Der Haltepunkt am Theresienbad bestand aus ei- Mobilitätsverhaltens der Bewohner, Arbeitnehmer nem eingeschossigen, hölzernen Dienstgebäude und Besucher. mit Bahnsteig am Hauptgleis. Wegen geringer Fahr- gastzahlen wurde der Haltepunkt 1964 stillgelegt. Klärung mit dem Landkreis und der Netz-AG, wel- Das Gebäude befindet sich heute in Privatbesitz. che Voraussetzungen gegeben sein müssen, da- mit ein Bahnhalt in Greifenberg reaktiviert werden Der ehemalige Bahnhof in Neugreifenberg befindet kann. Einbinden der möglichen Reaktivierung des sich ca. 1,5 km von der Ortsmitte von Greifenberg Bahnhaltepunktes in das Mobilitätskonzept. entfernt. Der ehemalige Haltepunkt am Theresien- bad liegt zwar näher an der Ortsmitte, eine direkte Darstellen der Möglichkeiten zur Ausbildung des Wegeanbindung müsste neu geschaffen werden. Umfelds der neuen Bahnhalte (Anbindung an den Ort, Flächen für Stellplätze für Pkw und Fahrrad, Derzeit ist die Mobilität ohne Auto für Greifenber- Bushaltestelle mit Buswendekreis, ergänzende ger sehr eingeschränkt. Deshalb ist die Ergänzung E-Mobilität an den Haltestellen, etc.). Aufzeigen der Mobilitätsangebote ein zentrales Ziel der Ge- der verkehrlichen Auswirkungen auf angrenzende meinde. In erster Priorität wird die Reaktivierung Wohngebiete in Zusammenarbeit mit einem Ver- der Bahnhalte angestrebt. Es wäre die Einrichtung kehrsplaner. eines Haltepunktes denkbar, an dem nur nach An- forderung gehalten wird, und der nur mit Bahn- Alternativ die Möglichkeiten zur Einrichtung schnel- steig, aber ohne Infrastruktur eines Bahnhofs mög- ler und unkomplizierter Busverbindungen prüfen. lich wäre.

Foto links und rechts: Bahnhofsgebäude und Unterführung in Neugreifenberg

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