CDU/CSU- Gruppe in der P-ED-Fraktion im Europäischen Parlament

Nummer 13 • 25. September 2006 • www.cducsu.eu

Europäische Fraktions- Inhalt vorsitzende zu Beratungen H. Nassauer/M.Ferber: EU - Türkei in Brüssel Seite 2 : Die christdemokratischen und konservativen Frak- Binnenmarkt tionsvorsitzenden der EVP-Familie aus den natio- Seite 3 nalen Parlamenten sind auf Einladung des Vorsit- zenden der EVP-ED-Fraktion, Hans-Gert Pöttering, : zu Beratungen im Europäischen Parlament in Energiepolitik Brüssel zussammengekommen. Dabei standen Seite 5 neben Überlegungen zu institutionellen Reformen : hinsichtlich Bürokratieabbau und Subsidiarität die Sozialpolitik europäische Energiepolitik und der Kampf gegen Seite 6 den internationalen Terrorismus im Mittelpunkt. EU - TüRKEI

HARTMUT NASSAUER UND : Muslime müssen sich klar von Gewalt- aufrufen gegen Christen distanzieren

Angesichts der weiter eskalierenden de, der als erster eine Entschuldigung Gewalt in der islamischen Welt ge- für jegliche Kritik an der vermeintlichen gen christliche Einrichtungen im Be- Gewaltbereitschaft des Islam gefordert sonderen und immer neuer Gewaltauf- hatte. Gerade deshalb wäre die Türkei rufe gegen das Christentum im Allge- jetzt erst recht aufgefordert, hier ver- meinen haben die Vorsitzenden der mittelnd anstatt eskalierend tätig zu CDU/CSU-Gruppe im Europäischen werden", kritisierten Nassauer und Parlament, und Ferber. Markus Ferber, eine klare Distanzie- Die Muslime in Europa, in der Türkei rung der hier lebenden Muslime von und in der übrigen Welt müssten sich diesen Auswüchsen gefordert. „Loya- zudem darüber im Klaren sein, dass lität und Solidarität sind keine Ein- die Unterscheidung zwischen radikalen bahnstraße. Es kann nicht sein, dass und gemäßigten Vertretern für Nicht- die hier lebenden Muslime zu Recht muslime immer mehr verschwimme. Respekt und Toleranz für sich einfor- „Die jüngsten Aufrufe zum Heiligen dern, diese aber für andere Religionen Krieg gegen das Christentum, zur wie das Christentum nicht gelten sol- Zwangsbekehrung und zur Tötung von len", erklärten Nassauer und Ferber in so genannten Ungläubigen bestätigen Brüssel. den negativen Eindruck, den die wach- Als besonders enttäuschend be- sende Gewaltbereitschaft radikalisla- zeichneten die Vorsitzenden der größ- mistischer Kreise hinterlässt. Daran ten nationalen Delegation im Europäi- ändern auch Denkverbote und das schen Parlament in diesem Zusam- ständige Verweisen auf angeblich ver- menhang das bisherige Verhalten der letzte Gefühle nichts. Meinungsfrei- Türkei. „Premierminister Erdogan hat heit, Gedankenfreiheit und Religions- das Beitrittsgesuch der Türkei immer freiheit sind nun einmal die Wesenszü- mit der angeblichen Brückenfunktion ge unserer westlichen Werteordnung. seines Landes zwischen dem Orient Die hier lebenden Muslime täten des- und dem Okzident begründet. Davon halb gut daran, sich von radikalen isla- ist aber in dem immer weiter eskalie- mistischen Strömungen klar abzuset- renden Konflikt um das Papstzitat zum zen", betonten Nassauer und Ferber Islam nicht sehr viel zu spüren und zu abschließend. sehen. Im Gegenteil, es war der Vorsit- zende der türkischen Religionsbehör-

2 • UNION IN EUROPA 13/2006 BINNENMARKT

CHRISTIAN EHLER: Wachstumspotentiale für Selbstständige freisetzen

FREIE BERUFE MüSSEN IN REFORMPROZESS MIT EINBEZOGEN WERDEN

instimmig hat der Wirtschaftsprüfer kon- Wirtschaftsaus- zentriert. Die Kommis- schuss des Europäi- sion hatte sich dabei schen Parlaments den insbesondere mit noch Bericht des CDU-Euro- bestehenden Wettbe- paabgeordneten Chris- werbsbeschränkungen tian Ehler über die frei- bei den verbindlichen beruflichen Dienstleis- Festpreisen, Preisemp- tungen in der Europä- fehlungen, Regeln für ischen Union angenom- die Werbung, Zugangs- men. Der EVP-Wirt- voraussetzungen sowie schaftspolitiker zeigte den Vorschriften für sich zufrieden mit dem Christian Ehler MdEP die zulässige Unterneh- Ausgang der Abstim- mensform befasst. „2004 mung, nicht zuletzt im Hinblick auf hat die Kommission dazu einen struk- den so genannten Lissabon-Prozess turierten Dialog mit den europäischen für mehr Wachstum und Beschäfti- Berufsorganisationen aufgenommen, gung: „Angesichts der wirtschaftlichen um bestehende Hindernisse abzubau- Bedeutung der freien Berufe in Europa en. Dieser sollte aus meiner Sicht ver- müssen diese in den Reformprozess stärkt auf nationaler Ebene fortgesetzt mit einbezogen werden. Dieser Wirt- werden", so Ehler. schaftszweig trägt allein in Deutsch- Klar sei aber auch, dass gerade im land mehr als 9 Prozent zum EU-Brut- Bereich der freien Dienstleistungen toinlandsprodukt bei und bietet über nach wie vor ein besonderer Rege- 2,5 Millionen Arbeitsplätze", sagte lungsschutz für die Verbraucher beste- der EVP-Wirtschaftspolitiker heute in hen müsse. „Zugleich fordert die Brüssel. Kommission die Mitgliedstaaten auf, Der Berichterstatter erläuterte wei- eine analytische Prüfung der beste- ter, dass sich die vorliegenden Mittei- henden Beschränkungen vorzuneh- lung der EU-Kommission zur Lage der men, wobei sie speziell beim Werbe- freien Berufe und den weiteren Re- recht und bei den Unternehmensko- formbemühungen auf diesem Gebiet operationen noch Möglichkeiten zur vor allem auf Rechtsanwälte, Notare, Aufgabe von Beschränkungen sieht", Ingenieure, Architekten, Apotheker und betonte Ehler. Ziel des Parlaments

UNION IN EUROPA 13/2006 • 3 ENERGIEPOLITIK sollte es hier sein, einen positiven Bei- dem Subsidiaritätsprinzip an. Ange- trag der freien Berufe zum Lissabon- sichts des völlig veralteten Zahlenma- ner Reformprozess anzuregen. „Das terials wäre zudem eine zügige Aktua- Europäische Parlament erkennt dabei lisierung der vorhandenen Datenbasis das Selbstverwaltungsrecht der freien mehr als wünschenswert, denn wir Berufe, den gewachsenen Verbrau- brauchen bessere Analysen, damit die cherschutz in der EU aber auch die Reformen nicht ins Leere laufen", wie nationale Zuständigkeit für den Abbau der Berichterstatter abschließend be- von Reglementierungen entsprechend tonte.

HERBERT REUL: Versorgungssicherheit prioritäres Ziel der Energiepolitik

EU-RECHTSRAHMEN MUSS VERLäSSLICH SEIN

Die Energieversor- Abgeordneten, Experten gungssicherheit ist und Interessenvertre- eine Schlüsselfrage für tern so zusammen: „Eu- die europäische Wirt- ropa kann es sich nicht schaft. Das ist das Fazit leisten, eine Energie- einer Anhörung der quelle zu vernachlässi- EVP-ED-Fraktion zum gen. Neben konventio- Grünbuch der Kommis- nellen Energieträgern sion zur Energiepolitik. und erneuerbaren Ener- „Die Ereignisse des letz- giequellen leistet die ten Winters haben ge- Kernenergie einen un- % zeigt, dass es nicht in verzichtbaren Beitrag zu erster Linie darum ge- Herbert Reul MdEP mehr Versorgungssi- hen kann, den Energie- cherheit. Die Mitglied- verbrauch nachhaltig zu gestalten, staaten müssen selbst über ihren En- sondern die Verfügbarkeit von Energie ergiemix entscheiden. sicherzustellen", sagte Herbert Reul, Erneuerbare Energien spielen eine der das Dossier für die EVP-ED-Frakti- wichtige Rolle. Sie sollten allerdings on betreut. nur dort gefördert werden, wo sie am Der CDU-Europaabgeordnete, der effizientesten genutzt werden können. Mitglied im federführenden Ausschuss Wie die Kernenergie senken sie den für Industrie und Energie ist, fasste die C02-Ausstoß und tragen zu einer Kernpunkte der Anhörung mit fast 200 größeren Unabhängigkeit bei. Der EU-

4 • UNION IN EUROPA 13/2006 ENERGIEPOLITIK

Rechtsrahmen muss verlässlich sein. ne verstärkte Zusammenarbeit und Eine Überarbeitung steht erst an, wenn Koordinierung unter den nationalen die bestehenden Regeln vollständig Regulierungsbehörden erscheint realis- umgesetzt wurden und das Regelwerk tischer. ausreichend wirken konnte. Dann ist Bilaterale Beziehungen zu Export- Bilanz zu ziehen, welche Bestimmun- ländern müssen nach dem Prinzip der gen sich bewährt haben. Gegenseitigkeit gestaltet werden. Bei der Öffnung des europäischen Binnen- marktes gegenüber quasi-monopolisti- Von der Schaffung eines Energie- schen, nicht-entbündelten Unterneh- binnenmarktes profitieren alle men muss sehr vorsichtig verfahren werden. Besonderes Augenmerk ist Wichtigster Baustein für mehr Ver- den Beziehungen mit den zentralasiati- sorgungssicherheit ist die Schaffung schen Staaten zu schenken." eines Energiebinnenmarktes. Ohne Grenzen profitieren alle Europäer von mehr Stabilität und mehr Wettbewerb. Das Programm der Anhörung sowie Die Energiewirtschaft muss ihre Chan- eine Reihe von Vorträgen finden Sie cen nutzen und neue Märkte er- auf der Homepage der EVP-ED- schließen. Vor der Schaffung einer Eu- Fraktion im Europäischen Parlament ropäischen Regulierungsbehörde muss unter www.epp-ed.eu ihr tatsächlicher Mehrwert klar sein. Ei-

ernd Posselt: Abstimmung in Straßburg verheerendes Zeugnis für die Türkei

Schwere Rückschläge beim Reformprozess in der Türkei Als „verheerendes Zeugnis für die Entwicklung in der Türkei" bezeichnete der außen- politische Sprecher der CSU im Europäischen Parlament, Bernd Posselt, einen Bericht über dieses kleinasiatische Land, den der Außenpolitische Ausschuss der Straßburger Volksvertretung verabschiedete. Wenn man die darin enthaltenen Fakten zusammenzäh- le, müsse man zur Erkenntnis gelangen, dass der Reformprozess in der Türkei nicht nur stocke, sondern einen schweren Rückschlag erlitten habe - vor allem auf den entschei- denden Gebieten Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschen- und Minderheitenrechte sowie Religionsfreiheit. Posselt begrüßte, dass in dem mit großer Mehrheit verabschiedeten Text die Aner- kennung des Völkermordes an den Armeniern durch Ankara zur Vorbedingung für alle tür- kischen EU-Ambitionen gemacht werde. Positiv wertete er auch die Tatsache, dass von ergebnisoffenen Verhandlungen gesprochen werde. Kritik übte Posselt daran, dass die EU-Institutionen immer noch nicht den Mut aufbrächten, eindeutig zu erklären, dass die Türkei für eine Vollmitgliedschaft nicht geeignet sei, sondern dass es nach wie vor heiße, diese sei das Ziel der Gespräche. Von dieser Illusion gelte es Abschied zu nehmen und eine privilegierte Partnerschaft durchzusetzen, die für beide Seiten die bessere Lösung sei.

UNION IN EUROPA 13/2006 • 5 SOZIALPOLITIK

GABRIELE STAUNER Sozialpolitik zum Schwerpunkt der deutschen Ratspräsidentschaft machen

WERTE WIE SOZIALE GERECHTIGKEIT, SOLIDARITäT UND SUBSIDIARITäT SOLLEN AUCH AUF EUROPäISCHER EBENE VERANKERT WERDEN

ine Initialzündung für nicht allen Vorschlägen die Wiederbelebung des Berichts folgen der so genannten sozia- kann, wie zum Beispiel len Dimension des Bin- der Einrichtung eines nenmarktes der EU ver- Globalisierungsfonds spricht sich die sozialpo- oder der offenen Me- litische Sprecherin der thode der Koordinie- CSU-Europagruppe und rung, die von der CDU/ CSA-Bezirksvorsitzende CSU-Gruppe abgelehnt Gabriele Stauner. Anlass werden, ist es unstrei- dafür ist der vom Euro- tig, dass der Bericht päischen Parlament ver- die genannten Werte zu abschiedete Bericht über Gabriele Stauner MdEP Recht in Europa veran- ein „Europäisches Sozial- kern will, wie die CSU- modell für die Zukunft". Europaabgeordnete betonte. „Ich würde mir wünschen, dass die Die Probleme von 20 Millionen Ar- deutsche Ratspräsidentschaft im er- beitslosen in der EU, darunter ein er- sten Halbjahr 2007 den Ball aufgreift schreckend hoher Anteil von jungen Men- und die Sozialpolitik zu einem Schwer- schen, die Folgen von Globalisierung und punkt ihres Programms macht", so Ga- demographischer Entwicklung lassen sich briele Stauner. Die EVP-Sozialpolitike- zudem nicht durch freien Wettbewerb al- rin erinnerte an die großen Verdienste, lein bewältigen. Dass die Menschen von die sich die deutsche Ratspräsident- Europa auch einen Arbeitsplatz, Sicher- schaft bei der Mitformulierung der Ge- heit und sozialen Schutz erwarten, haben meinschaftscharta der sozialen Grund- nicht zuletzt die Volksabstimmungen zum rechte der Arbeitnehmer von 1989 ge- EU-Verfassungsvertrag in Frankreich und macht hatte. Gerade im Sozialbereich in den Niederlanden gezeigt. „Deshalb ist Europa mit den unterschiedlichsten müssen Werte wie soziale Gerechtigkeit, Traditionen konfrontiert, gleichwohl Solidarität und Subsidiarität, die wir in der sind es Werte wie soziale Gerechtig- aktuellen Diskussion zu den Grundsatz- keit, Solidarität und Subsidiarität, die programmen der politischen Parteien zu- allen EU-Mitgliedstaaten gemeinsam Recht festschreiben wollen, auch auf eu- sind und die die besondere Attraktivität ropäischer Ebene verankert werden" be- Europas ausmachen. Auch wenn man tonte Gabriele Stauner abschließend.

6 • UNION IN EUROPA 13/2006 AUS DER E VP - E D - FR AKTI 0 N

kurz & bündig

AKTUELLES AUS DER EVP-ED-FRAKTION

Debatte über Lage im Nahen Osten sei dabei grundlegend, dass die Ach- Das Europäische Parlament hat tung der Würde des Menschen Leitlinie sich in seiner ersten Plenarsitzung des politischen Handelns sein müsse. nach der Sommerpause mit dem Nah- ostkonflikt befasst. Im Rahmen einer EVP-ED Fraktionspräsidium in Helsinki Debatte mit Kommission und Rat hat Zu Beginn der finnischen Ratspräsi- der Vorsitzende der EVP-ED-Fraktion, dentschaft ist das Präsidium der EVP- Hans-Gert Pöttering (CDU), dabei die ED-Fraktion zu politischen Gesprächen Notwendigkeit einer politischen Lö- nach Finnland gereist, und traf dort mit sung des Konfliktes betont. Eine mi- dem finnischen Premierminister Matti litärische Präsenz könne zwar dazu bei- Vanhanen, Europaministerin Paula tragen, die Voraussetzung für den Frie- Lehtomäki und Außenminister Erkki den zu schaffen, sei aber allein nicht Tuomioja zusammen. Zudem fanden ausreichend. Positiv wertete Pöttering, Gespräche mit dem Vorsitzenden der dass auf dem Weg zu einer europäi- finnischen EVP-ED-Mitgliedspartei Ko- schen Außenpolitik heute das Engage- koomus, Jyrki Katainen, statt. ment der Europäer auch im militäri- Der EVP-ED-Fraktionsvorsitzende schen Bereich nicht mehr in Frage ge- Hans-Gert Pöttering (CDU) sagte stellt werde. Ziel müsse es sein, dass nach den Treffen, eine erfolgreiche fin- die Souveränität des Libanon garan- nische Ratspräsidentschaft sei im In- tiert werde. Jede Art auch der indirek- teresse Europas und habe die Unter- ten Einflussnahme Syriens oder des stützung der EVP-ED-Fraktion. Dabei Irans sei inakzeptabel. Es sei eine poli- verwies Pöttering vor allem auf die an- tische Tatsache, dass die Hizbollah auf stehenden Verhandlungen um die EU- Grund von Wahlen in Parlament und Dienstleistungsrichtlinie sowie die neue Regierung des Libanons vertreten sei. Chemikaliengesetzgebung REACH: „Wir Nicht akzeptabel sei aber, dass eine werden mit der finnischen Ratspräsi- politische Partei eine eigene Miliz un- dentschaft zusammenarbeiten, um terhalte, um ihre Interessen durchzu- substantielle Fortschritte bei allen setzen. Dies sei unvereinbar mit dem wichtigen Themen sicherzustellen". Zu- Prinzip des Primats der Politik. Pötte- dem sei zu hoffen, dass der Rat bald ei- ring betonte, dass Israel wie Palästina ne gemeinsame Position bei der Ar- ein Recht darauf haben, in gesicherten beitszeitrichtlinie und der Richtlinie zum Grenzen zu leben. Erstmals würden Telefonroaming finde, so Pöttering. jetzt auch die Europäer eine mitgestal- Finnland hat noch bis Dezember die tende Rolle in der Region überneh- Ratspräsidentschaft der Europäischen men. Aus Sicht der EVP-ED-Fraktion Union inne.

UNION IN EUROPA 13/2006 • 7 Aus DER EV P - E D - FR A KTI 0 N

• Eurlings: Türkei muss Verpflichtun- sind sehr hoch", sagte der Berichterstat- gen einhalten ter des Europäischen Parlaments, der Der Berichterstatter des Europäi- EVP-ED-Abgeordnete Georgios Papa- schen Parlaments für den jüngsten Tür- stamkos (Griechenland). In der Entsch- kei-Bericht, Camiel Eurlings (Nieder- ließung wird die Unterbrechung der Do- lande), hat die Türkei dazu aufgefordert, ha-Gespräche im Juli 2006 bedauert. ihre Verpflichtungen im Rahmen des Ab- Gleichzeitig wird die Notwendigkeit von kommens über eine Zollunion mit der multilateralen Gesprächen im Rahmen Europäischen Union einzuhalten. Dazu der Welthandelsorganisation WTO be- gehöre, dass der Boykott von Schiffen kräftigt. Bilaterale und regionale Abkom- und Flugzeugen aus Zypern beendet men seien weniger transparent, und werde, betonte Eurlings anlässlich der würden vor allem die Entwicklungsländer Abstimmung seines Berichts im Auswär- benachteiligen. tigen Ausschuss des Europäischen Par- laments. Fehlende Fortschritte werden « Sacharow-Preis: EVP-ED-Fraktion sich negativ auf den weiteren Verlauf der unterstützt Milinkewitsch Verhandlungen mit der Türkei um einen Die EVP-ED-Fraktion hat den weiß- möglichen EU-Beitritt des Landes aus- russischen Oppositionsführer Alexander wirken, so Eurlings. Die Kritik von Eur- Milinkewitsch für den Sacharow-Preis lings an der Politik der türkischen Regie- des Europäischen Parlaments vorge- rung wurde vom Auswärtigen Ausschuss schlagen. Der Preis für das Jahr 2006 des Europäischen Parlaments geteilt. wird im Dezember verliehen. Erst im April 54 Mitglieder stimmten bei der Abstim- 2006 besuchte Milinkewitsch auf Einla- mung in Straßburg für den Bericht, le- dung der EVP-ED-Fraktion das Europäi- diglich 6 Ausschussmitglieder dagegen. schen Parlament in Straßburg, und hielt vor der Fraktion eine Rede zur Situation • Warnung vor Scheitern der Doha- der Menschenrechte in Weißrussland. Runde für den Welthandel Der Sacharow-Preis für geistige Freiheit Vor einem endgültigen Scheitern der wird seit 1988 vom Europäischen Parla- Welthandelsgespräche im Rahmen der ment an Persönlichkeiten oder Organisa- so genannten Doha-Entwicklungsrunde tionen verliehen, die sich für die Verteidi- hat das Europäische Parlament Anfang gung der Menschenrechte einsetzen. September in einer Entschließung ge- Lasse Böhm, EVP-ED-Pressestelle warnt. „Die Kosten eines Scheiterns lboehm@europarl. eu. int

Impressum

UNION IN EUROPA - Informationen der EVP-ED-Fraktion im Europäischen Parlament. Für den In- halt verantwortlich: Hartmut Nassauer MdEP, Markus Ferber MdEP. Redaktion: Stephan Mock, CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, Deutscher Bundestag, W 60, 11011 Berlin, Telefon 030-227-757 75, e-mail: [email protected]. Verlag: Union Betriebs GmbH, Egermannstraße 2, 53359 Rheinbach, Tel. 02226-802-0. Verlagsleitung: Bernd Profittlich, e- mail: [email protected]. Herstellung: WA - Vereinigte Verlagsanstalten

UNION IN EUROPA 13/2006