A66 6-streifiger Ausbau zwischen AK – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim

Umweltverträglichkeitsstudie Teil 1: Raumanalyse Teil 2: Auswirkungsprognose

Auftraggeber Hessen Mobil Straßen- und Verkehrsmanagement Wiesbaden Welfenstraße 3a 65189 Wiesbaden

Auftragnehmer

35581 Wetzlar, Wetzlarer Str. 11 Tel: 06441-200 21 00 Fax: 06441-200 26 05 E-Mail: [email protected]

Projektleitung: Dipl.-Ing. agr. Andreas Guth

Bearbeitung: Dipl.-Ing. agr. Anja Wieden Dr. Reinhard Patrzich Dipl.-Ing. agr. Andreas Guth

UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

INHALTSVERZEICHNIS ERLÄUTERUNGSBERICHT

1 EINLEITUNG ...... 8 1.1 Anlass und Aufgabenstellung ...... 8 1.2 Beschreibung des Vorhabens und seiner wesentlichen Wirkungen ...... 9 1.3 Untersuchungsrahmen ...... 10 1.3.1 Abgrenzung des Untersuchungsgebietes 10 1.3.2 Untersuchungsinhalte 12

2 KURZBESCHREIBUNG DES UNTERSUCHUNGSGEBIETES ...... 13 2.1 Natürliche Gegebenheiten ...... 13 2.2 Nutzungen ...... 13 2.3 Planerische Ziele der Raum- und Landesplanung ...... 14 2.4 Sonstige planerische Vorgaben ...... 17

3 BESCHREIBUNG UND BEURTEILUNG DER SCHUTZGÜTER ...... 20 3.1 Menschen ...... 20 3.1.1 Wohn- und Wohnumfeldfunktion 20 3.1.1.1 Beschreibung 20 3.1.1.2 Vorbelastung 21 3.1.1.3 Bedeutungseinstufung 22 3.1.2 Erholungs- und Freizeitfunktion 24 3.1.2.1 Beschreibung 24 3.1.2.2 Vorbelastung 25 3.1.2.3 Bedeutungseinstufung 25 3.2 Tiere und Pflanzen ...... 27 3.2.1 Potenzielle natürliche Vegetation 27 3.2.2 Beschreibung und Bewertung der Biotoptypen und Pflanzen 27 3.2.2.1 Gesamtübersicht der Biotope und Kartiereinheiten im UG 30 3.2.2.2 Einzelbeschreibung wertgebender oder charakteristischer Biotopkomplexe 42 3.2.2.3 Gefährdete und im UG wertgebende Pflanzenarten 55 3.2.3 Beschreibung und Bewertung der Fauna 56 3.2.3.1 Lebensräume Fauna 57 3.2.3.2 Faunistische Funktionsbeziehungen 61 3.2.4 Schutzgebiete und Schutzobjekte 61 3.2.5 Vorbelastung 62 3.2.6 Bedeutungseinstufung Biotoptypen, Tiere und Pflanzen 63 3.3 Boden ...... 66 3.3.1 Beschreibung 66 3.3.1 Vorbelastung 69 3.3.2 Bedeutungseinstufung 69

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 2 UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

3.4 Wasser ...... 73 3.4.1 Grundwasser 73 3.4.1.1 Beschreibung 73 3.4.1.2 Vorbelastung 75 3.4.1.3 Bedeutungseinstufung 75 3.4.2 Oberflächengewässer 77 3.4.2.1 Beschreibung 77 3.4.2.2 Vorbelastung 79 3.4.2.3 Bedeutungseinstufung 80 3.5 Luft / Klima ...... 82 3.5.1 Beschreibung 82 3.5.1.1 Regionalklima 82 3.5.1.2 Städtische Klimafunktionsräume 83 3.5.1.3 Klimatische Pufferzonen 84 3.5.1.4 Klimafunktionsräume im Freiland 85 3.5.1.5 Strömungsstrukturen (nach Klimaanalyse \53\) 86 3.5.2 Vorbelastung 88 3.5.3 Bedeutungseinstufung 89 3.5.3.1 Lufthygienische Ausgleichsfunktion 89 3.5.3.2 Klimatische Ausgleichsfunktion 91 3.6 Landschaft - Landschaftsbild und natürliche Erholungseignung ...... 93 3.6.1 Beschreibung 93 3.6.2 Vorbelastung 94 3.6.3 Bedeutungseinstufung 94 3.7 Kultur- und sonstige Sachgüter ...... 104 3.7.1 Beschreibung 104 3.7.2 Bedeutungseinstufung 104 3.8 Wechselwirkungen ...... 105 3.8.1 Schutzgutbezogene Berücksichtigung von Wechselbeziehungen 105 3.8.2 Schutzgutübergreifende Gesamtbetrachtung von Wechselwirkungen 105

4 DARSTELLUNG DES RAUMWIDERSTANDES ...... 106 4.1 Ermitteln und Darstellen des Raumwiderstandes ...... 106 4.2 Bereiche unterschiedlicher Konfliktdichten und Hinweise zu möglichen Trassenführungen ...... 115 4.2.1 Modul I: AK Schierstein bis AS (Abzweig der Anschlussäste von der Haupttrasse) 115 4.2.2 Modul II: AS Biebrich bis AS Mainzer Straße (Abzweig der Anschlussäste von der Haupttrasse) 115 4.2.3 Modul III: AS Mainzer Straße bis AS Erbenheim 116

5 AUSWIRKUNGSPROGNOSE ...... 118 5.1 Beschreibung der zu untersuchenden Varianten ...... 118

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 3 UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

5.1.1 Allgemeine, variantenübergreifende Baubeschreibung 119 5.1.2 Bauliche Unterschiede der Varianten 121 5.2 Ermitteln der umwelterheblichen Wirkfaktoren der Varianten ...... 122 5.2.1 Methodisches Vorgehen 122 5.2.2 Allgemeine baubedingte Wirkfaktoren 128 5.2.3 Allgemeine anlagebedingte Wirkfaktoren 129 5.2.4 Allgemeine betriebsbedingte Wirkfaktoren 129 5.3 Beschreibung und Beurteilung der zu erwartenden Auswirkungen der Varianten ...... 131 5.3.1 Menschen 131 5.3.1.1 Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten 131 5.3.1.2 Erhebliche Umweltauswirkungen, Wirkzonen, Empfindlichkeiten, Gefährdungsprognose 133 5.3.1.3 Konfliktschwerpunkte 136 5.3.1.4 Vorkehrungen zur Vermeidung, verbleibende Auswirkungen 136 5.3.1.5 Einschätzung der Ausgleichbarkeit 137 5.3.1.6 Schutzgutbezogener Variantenvergleich 137 5.3.2 Tiere und Pflanzen 138 5.3.2.1 Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten 138 5.3.2.2 Tierwelt: mögliche Wirkfaktoren, projektabhängige Empfindlichkeit, artenschutzrechtliche Beurteilung 142 5.3.2.3 Erhebliche Umweltauswirkungen, Wirkzonen, Empfindlichkeiten, Gefährdungsprognose 148 5.3.2.4 Konfliktschwerpunkte 152 5.3.2.5 Vorkehrungen zur Vermeidung, verbleibende Auswirkungen 152 5.3.2.6 Einschätzung der Ausgleichbarkeit 154 5.3.2.7 Schutzgutbezogener Variantenvergleich 154 5.3.3 Boden 158 5.3.3.1 Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten 158 5.3.3.2 Erhebliche Umweltauswirkungen, Wirkzonen, Empfindlichkeiten, Gefährdungsprognose 159 5.3.3.3 Konfliktschwerpunkte 162 5.3.3.4 Vorkehrungen zur Vermeidung, verbleibende Auswirkungen 162 5.3.3.5 Einschätzung der Ausgleichbarkeit 163 5.3.3.6 Schutzgutbezogener Variantenvergleich 163 5.3.4 Wasser 165 5.3.4.1 Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten 165 5.3.4.2 Erhebliche Umweltauswirkungen, Wirkzonen, Empfindlichkeiten, Gefährdungsprognose 167 5.3.4.3 Konfliktschwerpunkte 169 5.3.4.4 Vorkehrungen zur Vermeidung, verbleibende Auswirkungen 169 5.3.4.5 Einschätzung der Ausgleichbarkeit 170 5.3.4.6 Schutzgutbezogener Variantenvergleich 170 5.3.5 Luft / Klima 171 5.3.5.1 Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten 171

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5.3.5.2 Erhebliche Umweltauswirkungen, Wirkzonen, Empfindlichkeiten, Gefährdungsprognose 172 5.3.5.3 Konfliktschwerpunkte 174 5.3.5.4 Vorkehrungen zur Vermeidung, verbleibende Auswirkungen 174 5.3.5.5 Einschätzung der Ausgleichbarkeit 174 5.3.5.6 Schutzgutbezogener Variantenvergleich 175 5.3.6 Landschaft - Landschaftsbild und natürliche Erholungseignung 176 5.3.6.1 Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten 176 5.3.6.2 Erhebliche Auswirkungen, Wirkzonen, Empfindlichkeiten, Gefährdungsprognose 177 5.3.6.3 Konfliktschwerpunkte 178 5.3.6.4 Vorkehrungen zur Vermeidung 178 5.3.6.5 Einschätzung der Ausgleichbarkeit 178 5.3.6.6 Schutzgutbezogener Variantenvergleich 178 5.3.7 Wechselwirkungen 178 5.3.8 Kultur- und Sachgüter 180 5.3.8.1 Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten 180 5.3.8.2 Erhebliche Auswirkungen, Wirkzonen, Empfindlichkeiten, Gefährdungsprognose 181 5.3.8.3 Konfliktschwerpunkte 182 5.3.8.4 Vorkehrungen zur Vermeidung, verbleibende Auswirkungen 182 5.3.8.5 Einschätzung der Ausgleichbarkeit 182 5.3.8.6 Schutzgutbezogener Variantenvergleich 182

6 SCHUTZGUTÜBERGREIFENDER VARIANTENVERGLEICH ...... 183 6.1 Begründung der Vorzugsvariante und Empfehlung ...... 184 6.1.1 Modul I: AK Schierstein bis AS Biebrich (Abzweig der Anschlussäste von der Haupttrasse) 185 6.1.2 Modul II: AS Biebrich bis AS Mainzer Straße (Abzweig der Anschlussäste von der Haupttrasse) 185 6.1.3 Modul III: AS Mainzer Straße bis AS Erbenheim 186

7 QUELLENVERZEICHNIS ...... 187

ABBILDUNGEN Abb. 1: Lage des Untersuchungsgebietes (Übersichtskarte 1:400.000) ...... 11

TABELLEN Tab. 1: Allgemeine Angaben zum Vorhaben (ohne Differenzierung nach Varianten) ...... 9 Tab. 2: Ziele der Raum- und Landesplanung ...... 14 Tab. 3: Bedeutungseinstufung der Wohn- und Wohnumfeldfunktion ...... 23 Tab. 4: Bedeutungseinstufung der Erholungs- und Freizeitfunktion ...... 25 Tab. 5: Bewertungsskala Biotope/Biotopkomplexe ...... 28 Tab. 6: Gesamtübersicht der Biotope und Kartiereinheiten im UG ...... 30 Tab. 7: Einzelbeschreibung wertgebender oder charakteristischer Biotopkomplexe ...... 42 Tab. 8: Gefährdete und im UG wertgebende Pflanzenarten ...... 55 Tab. 9: Lebensräume Fauna ...... 57

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 5 UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Tab. 10: Schutzgebiete und Schutzobjekte ...... 61 Tab. 11: Bewertungsmatrix Biotope/Lebensräume ...... 64 Tab. 12: Empfindliche Biotope ...... 64 Tab. 13: Böden im UG ...... 67 Tab. 14: Parameter der Speicher- und Reglerfunktion ...... 71 Tab. 15: Speicher- und Reglerfunktion der Böden ...... 71 Tab. 16: Bedeutung des Grundwasserleiters (Ergiebigkeit) ...... 75 Tab. 17: Empfindlichkeit des obersten Grundwasserleiters ...... 76 Tab. 18: Bedeutung der Oberflächengewässer einschließlich ihrer Auenbereiche...... 80 Tab. 19: Bedeutung der Klimafunktionsräume (lufthygienische Ausgleichsfunktion) ...... 90 Tab. 20: Bedeutung der Klimafunktionsräume und Klimabahnen (klimatische Ausgleichsfunktion) ...... 91 Tab. 21: Beurteilung der Landschaftsbild-Einheiten ...... 95 Tab. 22: Bewertung Kultur und sonstige Sachgüter ...... 104 Tab. 23: Schutzgutfunktionen mit sehr hohem Raumwiderstand (Stufe I) ...... 107 Tab. 24: Schutzgutfunktionen mit hohem Raumwiderstand (Stufe II)...... 108 Tab. 25: Bauliche Unterschiede der Varianten ...... 121 Tab. 26: Übersicht von bau-, anlage- und betriebsbedingten Wirkfaktoren und Auswirkungen bei Straßenbauvorhaben (allgemeine Zusammenstellung) ...... 122 Tab. 27: Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten (Menschen) ...... 131 Tab. 28: Erhebliche Umweltauswirkungen, Gefährdungsprognose (Menschen) ...... 133 Tab. 29: Vermeidungsmaßnahmen (Menschen) ...... 136 Tab. 30: Schutzgutbezogener Variantenvergleich (Menschen) ...... 137 Tab. 31: Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten (Tiere/Pflanzen) ...... 139 Tab. 32: Matrix zur Ermittlung der Gefährdungsstufe bei Schadstoffimmissionen bei Biotopen/Pflanzenarten (Prognoseverfahren P3) ...... 141 Tab. 33: Wirkfaktoren, Empfindlichkeit, artenschutzrechtliche Beurteilung (Tiere) ...... 142 Tab. 34: Projektabhängige Empfindlichkeit gegenüber Wirkfaktoren (Tiere) ...... 143 Tab. 35: Erhebliche Umweltauswirkungen, Gefährdungsprognose (Tiere/Pflanzen) ...... 148 Tab. 36: Vermeidungsmaßnahmen (Tiere/Pflanzen) ...... 152 Tab. 37: Schutzgutbezogener Variantenvergleich (Tiere/Pflanzen) ...... 155 Tab. 38: Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten (Boden) ...... 158 Tab. 39: Erhebliche Umweltauswirkungen, Gefährdungsprognose (Boden) ...... 159 Tab. 40: Vermeidungsmaßnahmen (Boden) ...... 162 Tab. 41: Schutzgutbezogener Variantenvergleich (Boden) ...... 163 Tab. 42: Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten (Wasser) ...... 165 Tab. 43: Erhebliche Umweltauswirkungen, Gefährdungsprognose (Wasser) ...... 167 Tab. 44: Vermeidungsmaßnahmen (Wasser) ...... 169 Tab. 45: Schutzgutbezogener Variantenvergleich (Wasser) ...... 170 Tab. 46: Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten (Luft/Klima) ...... 171 Tab. 47: Erhebliche Umweltauswirkungen, Gefährdungsprognose (Luft/Klima) ...... 172 Tab. 48: Vermeidungsmaßnahmen (Luft/Klima) ...... 174 Tab. 49: Schutzgutbezogener Variantenvergleich (Luft/Klima) ...... 175 Tab. 50: Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten (Landschaft) ...... 176 Tab. 51: Erhebliche Auswirkungen, Gefährdungsprognose (Landschaft) ...... 177 Tab. 52: Vermeidungsmaßnahmen (Landschaft) ...... 178

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Tab. 53: Wirkungsverlagerungen (Wechselwirkungen) ...... 179 Tab. 54: Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten (Kultur- und Sachgüter) ...... 181 Tab. 55: Erhebliche Auswirkungen, Gefährdungsprognose (Kultur- und Sachgüter) ...... 181 Tab. 56: Schutzgutbezogener Variantenvergleich (Kultur- und Sachgüter) ...... 182 Tab. 57: Schutzgutübergreifender Variantenvergleich ...... 183

Verfasser: Büro für Landschaftsanalyse, Wetzlar, 8.10.2014

...... (Dipl.-Ing. agr. Andreas Guth)

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 7 Kap. 1: Einleitung UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

1 EINLEITUNG

1.1 ANLASS UND AUFGABENSTELLUNG

In den letzten Jahren wurde die A66 aus Richtung kommend bis zur AS Wiesba- den-Erbenheim auf einen 6-streifigen Querschnitt erweitert. Die A643 ab dem Schiersteiner Kreuz bis zum AD soll in den nächsten Jahren ebenfalls einen 6-streifigen Querschnitt erhalten. Die A 60 (Mainzer Ring) wird derzeit auf 6 Fahrstreifen erweitert. Damit ist der Streckenabschnitt der A66 vom AK Wiesbaden-Schierstein bis zur AS Wiesbaden- Erbenheim das letzte verbleibende noch 4-streifige Teilstück im Autobahnnetz rund um Mainz und Wiesbaden. Im Jahr 2003 wurde der 6-streifige Ausbau der A66 zwischen dem Schiersteiner Kreuz und der AS Wiesbaden-Erbenheim als bauwürdiges Projekt im weiteren Bedarf in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen.

Das BMVBS erteilte dem Land Hessen den Projektauftrag zur Planung des 6-streifigen Aus- baus für den Abschnitt der A66 zwischen dem AK Schierstein und der AS Erbenheim. Feder- führend ist das ASV Wiesbaden.

Für den insgesamt ca. 5,8 km langen Ausbauabschnitt "AK Wiesbaden-Schierstein bis AS Wiesbaden-Erbenheim" ist eine Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) zu erstellen. Das Un- tersuchungsgebiet (UG) für die UVS umfasst eine Fläche von rd. 470 ha. Weiterhin ist ein Fachbeitrag Fauna zu erarbeiten, dessen Ergebnisse in die UVS einfließen. Im Bereich des Schiersteiner Kreuzes wurde im Rahmen der Ausbauplanung der A643 zwischen der Lan- desgrenze und dem AK Wiesbaden-Schierstein 2009 ein Landschaftspflegerischer Begleit- plan erstellt, dessen Vorgaben nachrichtlich übernommen wurden.

Der gesamte Streckenabschnitt wurde in zwei Teilabschnitten beauftragt (Aufträge v. 23.2., 29.4. und 9.6.2010). Die erhobenen Daten werden in einer UVS zusammengefasst.

Bei der Erarbeitung der UVS erfolgt eine informelle Abstimmung der Arbeitsschritte mit dem Auftraggeber. In diese sind die zuständigen Naturschutzbehörden und andere beteiligte Stel- len eingebunden. Am 26.8.2010 gab es einen Scoping-Termin beim ASV Wiesbaden, bei dem die ersten Ergebnisse vorgestellt wurden.

Die UVS wurde nach den Vorgaben des Merkblattes zur Umweltverträglichkeitsstudie in der Straßenplanung \15\, des Leitfadens für Umweltverträglichkeitsstudien zu Straßenbauvorha- ben \34\ und \17\ erarbeitet.

Karten werden im Maßstab 1:2.500 und 1:5.000 in Anlehnung an die Musterkarten \9\ gefer- tigt.

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1.2 BESCHREIBUNG DES VORHABENS UND SEINER WESENTLICHEN WIRKUNGEN

Der bisher 4-streifige Abschnitt der A66 zwischen dem AK Schierstein und der AS Erben- heim soll auf 6 Streifen ausgebaut werden. Weiterhin ist der Ersatzneubau der Salzbachtal- brücke vorgesehen.

Der geplante Ausbau der BAB A66 auf 6 Fahrstreifen ist auf Grundlage des Bundesver- kehrswegeplans 2003 im Bedarfsplan für Bundesfernstraßen in der Stufe "Weiterer Bedarf“ bei "Neue Vorhaben" ausgewiesen.

Tab. 1: Allgemeine Angaben zum Vorhaben (ohne Differenzierung nach Vari- anten)

Analyse Nullfall Kfz/24h: ca. 80.300 - 87.500 (2009) \40\ Verkehrsprognose Progno- sechsstreifiger Ausbau (der Nullfall entspricht hier dem Planfall, da nach \40\ in beiden Fällen se-Nullfall/Planfall der sechsstreifige Ausbau zugrunde gelegt ist) Kfz/24h: ca. 94.000 - 107.000 (2025) -> Zunahme um 17 bis 22 % LKW-Anteil Tag: 8,3 %, Nacht: 8,8 % \40\ Regelquerschnitt Zweibahniger Querschnitt, 6-streifig Regelquerschnitt Kronenbreite AK Schierstein - AS "Mainzer Straße": 31,5 m Regelquerschnitt Kronenbreite AS "Mainzer Straße" – AS Erbenheim: 36,0 m Entwurfsgeschwindigkeit 80 km/h bei Stadt- und 120 km/h bei Überregionalautobahnen bei Nässe Streckenlänge ca. 5,94 km Trassenverlauf Der Ausbaukorridor liegt weitgehend auf der bestehenden Trasse Straßenanbindungen (Kno- • AK Schierstein tenpunkte) • AS Biebrich • AS Mainzer Str. • AS Erbenheim AS Biebrich, AS Mainzer Straße und AS Erbenheim sind als planfreie Knotenpunkte ausgebil- det.

Kreuzungs- und Brücken- • Überführungs-Bauwerk (ÜF K655) "Erich-Ollenhauer-Straße" bauwerke • Unterführungs-Bauwerk (UF) Wirtschaftsweg/"Mosbach" • Unterführungs-Bauwerk (UF) "Grundweg" • Unterführungs-Bauwerk (UF) "Gabelsbornstraße"

• Überführungs-Bauwerk (ÜF K 643) "Biebricher Allee" • Überführungs-Bauwerk (ÜF) "Am Hohen Stein" • Unterführungs-Bauwerk (UF) "Aartalbahngleis" • Unterführungs-Bauwerk (UF) "Salzbachtal" (DB, B263 "Mainzer Straße") = Salzbachtal- brücke • Unterführungs-Bauwerk (UF) "Wirtschaftsweg"

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• Unterführungs-Bauwerk (UF) "Wäschbach"

• Unterführungs-Bauwerk (UF K 634) "Zum Friedhof" • Kreuzungsbauwerk "ICE-Unterführung" Lärmschutzeinrichtungen • Lärmschutzwand (LSW) zwischen Bauanfang und AS Wi–Mainzer Str. Zwangspunkte Der Verlauf der Trasse ist durch topographische und örtliche Zwangspunkte weitestgehend vorgegeben. Diese sind: • Anschlüsse an die bestehende A643, Biebricher Allee, A671, B455 • Städtische Deponie, Altlastenflächen • Wäschbachtal, LSG • Bebauung beidseitig der A66 Anlagen zur Entwässerung, Entwässerung in den Mittelstreifenkanal (wie im Bestand) Regenwasserrückhaltebe- notwendige Vorreinigungsmaßnahmen (lt. Abstimmung mit UWB Wiesbaden): 2 Rückhaltebe- cken cken, 6 Absetzbecken, 1Versickerungsbecken. Keine Notwendigkeit von RiStWag-Abscheidern (kein WSG betroffen) Regenwasserableitung erfolgt in die Vorfluter Mosbach, Salzbach und Wäschbach sowie Kanalnetz der ELW (\50\) Zeitpunkt und Dauer der geplanter Zeitpunkt: Salzbachtalbrücke 2016 (übrige Abschnitte stehen noch nicht fest) Baumaßnahme geschätzte Dauer: 4 Jahre (2 x 2 Jahre)

Wirkungen

Da der Ausbaukorridor weitestgehend auf der bestehenden Trasse liegt, sind die Auswirkun- gen überwiegend auf trassennahe Flächen beschränkt. Aufgrund der hohen Dichte an Ver- kehrswegen und Siedlungsflächen ergeben sich zahlreiche Zwangspunkte und Konfliktberei- che. Hinsichtlich der Fauna ist festzuhalten, dass sich wertgebende Habitate überwiegend außerhalb des Trassenkorridors befinden und durch die bestehenden Infrastruktureinrichtun- gen erhebliche Vorbelastungen für die Tier- und Pflanzenwelt bestehen.

Konkrete Auswirkungen der Trassenführung lassen sich erst nach Vorlage des Bauentwurfs im weiteren Planungsablauf abschätzen.

1.3 UNTERSUCHUNGSRAHMEN

1.3.1 Abgrenzung des Untersuchungsgebietes

Das Untersuchungsgebiet (UG) liegt im Stadtgebiet von Wiesbaden in den Gemarkungen Schierstein, Biebrich und Erbenheim (Regierungsbezirk Darmstadt) und gehört innerhalb der

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Abb. 1: Lage des Untersuchungsgebietes (Übersichtskarte 1:400.000)

Die Grenze des UG liegt mindestens in einem Abstand von 200 m von der A66 und den An- schlussstellen. Grenzen potenziell wertvolle bzw. empfindliche Biotope oder Habitate an, vergrößert sich der Untersuchungsraum entsprechend. Die Abgrenzung der faunistischen Untersuchung reicht lokal über die UG-Grenze hinaus. Im Zuge der Bearbeitung war keine Anpassung des UG erforderlich.

Das Gebiet ist insbesondere in der westlichen Hälfte stark von Bebauung geprägt: Gewerbe- und Wohngebiete grenzen unmittelbar an. Weitere Nutzungen sind Kleingärten, Baumschu- len, Gärtnereien und Freizeiteinrichtungen. In der östlichen Hälfte nehmen die verschiedenen Abschnitte der "Städtischen Deponie Wiesbaden" mit verfüllten und nicht verfüllten Berei- chen, die rekultivierte Deponie "Mainzer Straße" sowie der Kalksteinbruch "Kalkofen" große Flächen ein. Weiterhin werden die Flächen durch landwirtschaftlich genutzte Bereiche und Kleingärten charakterisiert. Am Ostrand sind wieder Gewerbeflächen landschaftsbestim- mend. Im Gebiet verlaufen verschiedene Bahnstrecken. Die Verkehrswegedichte ist insge- samt hoch.

Zwischen den AS Mainzer Straße und Erbenheim erstreckt sich das LSG "Wäschbachtal", westlich der AS W.-Biebrich das LSG "Mosbachtal". Beide Landschaftsschutzgebiete gehö- ren zum Regionalen Grünzug.

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1.3.2 Untersuchungsinhalte

In der Umweltverträglichkeitsstudie sind alle Informationen so aufzubereiten, dass eine Be- wertung der Umweltverträglichkeit des Straßenbauvorhabens sowie eine Begründung der gewählten Lösung unter Berücksichtigung der Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt auf der vorbereitenden Planungsstufe möglich wird. Die Bearbeitung erfolgt in zwei Arbeits- schritten:

• Teil I: Raumanalyse • Teil II: Auswirkungsprognose und Variantenvergleich

Die schutzgutbezogene Raumanalyse beinhaltet die Erfassung, Beschreibung und Bewer- tung der Umwelt und ihrer Bestandteile hinsichtlich ihrer Bedeutung und Empfindlichkeit ein- schließlich der Vorbelastung und der raumrelevanten Flächennutzungen. Die Untersuchung differenziert die Schutzgüter Menschen, Tiere/Pflanzen, Boden, Wasser, Luft/Klima, Land- schaftsbild/Erholungseignung, Kultur- und Sachgüter und berücksichtigt Wechselwirkungen.

Im zweiten Arbeitsschritt werden die Auswirkungen einzelner Varianten auf die natürliche und bebaute Umwelt prognostiziert und beurteilt:

• Erfassung der umweltrelevanten Wirkungen des Vorhabens und Ermittlung der zu erwar- tenden Umweltfolgen (Auswirkungsprognose) • Darstellung von risikomindernden Maßnahmen • Durchführung eines schutzgutbezogenen Variantenvergleichs

Die kartographische Darstellung der entscheidungserheblichen Erfassungs- und Beurtei- lungskriterien in der Raumanalyse und der Auswirkungsprognose erfolgen gemäß den Mus- terkarten für Umweltverträglichkeitsstudien \9\. Der Erhebungs- und Beurteilungsmaßstab der Untersuchung ist 1:5.000. Aus Gründen der Darstellbarkeit werden teilweise abweichen- de Maßstäbe verwendet.

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Teil I: Raumanalyse

2 KURZBESCHREIBUNG DES UNTERSUCHUNGSGEBIETES

2.1 NATÜRLICHE GEGEBENHEITEN

Das Untersuchungsgebiet (UG) gehört innerhalb der naturräumlichen Obereinheit 23 "Rhein- Main-Tiefland" zu den Haupteinheiten 235 Main-Taunusvorland (mittlerer und östlicher Ab- schnitt) und 236 Rheingau (westlicher Abschnitt).

Außerhalb der Siedlungsflächen überwiegen mittel- bis tiefgründige Böden mit hoher Ertrags- fähigkeit mit günstigen Bodeneigenschaften. Große Flächen sind aber durch Abbautätigkeit und andere Veränderungen stark verändert. Grundwasserleiter sind hauptsächlich die quar- tären Porengrundwasserleiter und tertiären Kluftgrundwasserleiter. Die Grundwasserüberde- ckung besteht aus Löss und Lösslehm, sandige und kiesige Flussaufschüttungen oder Kalk- schichten. Die drei im UG liegenden Fließgewässer (Mosbach, Salzbach und Wäschbach) weisen große fließgewässerökologische Defizite auf. Das UG gehört zu den wärmsten und niederschlagärmsten Gebieten Hessens und ist durch eine hohe lnversionshäufigkeit (aus- tauscharme Wetterlagen) geprägt.

2.2 NUTZUNGEN

Landwirtschaftliche Nutzung, Gartenbau \53\

Östliche Vororte der Rhein-Main-Ebene (Bereich Erbenheim): Die hervorragenden Standor- teigenschaften bedingen einen hohen Ackerflächenanteil mit einen überdurchschnittlich ho- hen Hackfruchtanteil.

Ackerflächen: 90 % A 1 (gute Nutzungseignung), 10 % A 2 (mittlere Nutzungseignung)

Grünlandflächen: 85 % G 1 (gute Nutzungseignung), 15 % G 2 (mittlere Nutzungseignung). Die wenigen Grünlandflächen liegen ausschließlich in den Bachauen.

Westliche Stadtteile und Vororte im Rheingau, Kernstadt, Biebrich, Schierstein: Der Flä- chenanteil ackerbaulicher Nutzungen liegt bei nur 46 %. Mit 13,5 % haben Dauerkulturen (88 ha Rebfläche, 45,5 ha Obstanbau) einen hohen Stellenwert. Die Ackernutzung erfolgt in günstigeren Lagen (Dotzheim, Schierstein).

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 13 Kap. 2: Kurzbeschreibung des UG UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Ackerflächen: 50 % A1 (gute Nutzungseignung), 40 % A 2 (mittlere Nutzungseignung), 10 % A 3 (geringe Nutzungseignung)

Grünlandflächen: 15 % G 1 (gute Nutzungseignung), 80 %G 2 (mittlere Nutzungseignung), 5 % G 3 (geringe Nutzungseignung)

Freizeitnutzung, Erholungsnutzung \53\ Grün- und Parkanlagen: Richard-Wagner-Anlage Radwege, Grünzug: Wäschbachtal Freizeitanlagen, Sportanlagen: Kallefreibad, zwei kleinere Anlagen Friedhöfe: Biebrich, Erbenheim Kleingartenanlagen: teils größere Anlagen zwischen AK W.-Schierstein und AS W.- Biebrich (Bleichwiese, Futterwiese, Gräselberg) und am südöstlichen Stadtrand au- ßerhalb des UG (Kettenlache, Kinzenberg). Festplatz: Biebrich (im Mosbachtal)

Wohn- und Gewerbenutzung \53\ Wohn- und sonstige Bauflächen: Erbenheim, Biebrich Gewerbliche Bauflächen: Erbenheim, Biebrich Steinbruch- und Deponiegelände, Rekultivierungsflächen

Infrastruktur, Verkehr Bahnanlagen, A66, Straßen, Kläranlage, Umspannwerke

2.3 PLANERISCHE ZIELE DER RAUM- UND LANDESPLANUNG In folgender Tabelle sind die übergeordneten Planungsziele zusammengestellt:

Tab. 2: Ziele der Raum- und Landesplanung Plan Planungsaussage und -relevanz im Untersuchungsgebiet Regionalplan Südhes- Oberzentrum Wiesbaden : Die südhessischen Oberzentren sollen als Standorte sen/RegFNP 2010 \49\ hochwertiger spezialisierter Einrichtungen ... mit z. T. landesweiter, nationaler (am 17.12.2010 von der oder internationaler Bedeutung gesichert werden. Das Verkehrssystem soll so Regionalversammlung be- gestaltet werden, dass sie die Funktion von Verknüpfungspunkten großräumiger schlossen, am 17. Oktober und regionaler Verkehrssysteme erfüllen können. 2011 (Staatsanzeiger Regionalachsen/Überörtliche Verkehrsachse Frankfurt-Wiesbaden- 42/2011) in Kraft getreten. Rüdesheim, Wiesbaden-Mainz: Korridore, in denen der Personen- und Güter- transport ... besondere Bedeutung hat. Entlang der Verkehrsachsen sollen die Verkehrsinfrastruktur und das verkehrliche Leistungsangebot, insbesondere im öffentlichen Nah- und Regionalverkehr auf der Schiene, erhalten und weiterentwi- ckelt werden . Vorranggebiete Siedlung (Planung) : südöstlich der AS W.-Erbenheim.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 14 Kap. 2: Kurzbeschreibung des UG UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Plan Planungsaussage und -relevanz im Untersuchungsgebiet Vorranggebiete Industrie, Gewerbe (Planung) : westlich Saarstraße (westlicher UG-Rand), Teilfläche im Deponieabschnitt IV (gepl. Abfallentsorgungsanlage), südwestlich der AS W.-Erbenheim. Vorranggebiet Regionaler Grünzug : Die Funktion darf durch andere Nutzungen nicht beeinträchtigt werden. Planungen und Vorhaben, die zu einer ... Beeinträch- tigung der Gliederung von Siedlungsgebieten, des Wasserhaushalts, der Frei- raumerholung oder der Veränderung der klimatischen Verhältnisse führen kön- nen, sind nicht zulässig (Verkehrsanlagen sowie andere Infrastrukturmaßnah- men): westlich Saarstraße (nordwestlicher UG-Rand), Mosbachtal nördlich A66, Grünzug zwischen Kalkofen und Siedlungsfläche, südlich AS W.-Erbenheim. Abweichungen sind nur aus Gründen des öffentlichen Wohls und unter der Vo- raussetzung zulässig, dass gleichzeitig ... Kompensationsflächen ... dem „Vor- ranggebiet Regionaler Grünzug“ zugeordnet werden Vorranggebiet Regionalparkkorridor: keine Ausweisung im Plangebiet Vorranggebiete für Natur und Landschaft : Ziele des Naturschutzes und Maß- nahmen, die dem Aufbau, der Entwicklung und Gestaltung eines regionalen Bio- topverbundes dienen, haben Vorrang vor entgegenstehenden oder beeinträchti- genden Nutzungsansprüchen. Nutzungen, die mit diesen Zielen in Einklang ste- hen, sind zulässig: Alte Deponie Mainzer Straße, Teile der Städtischen Deponie, Teile Kalkofen. Vorbehaltsgebiete für besondere Klimafunktionen : Kalt- /Frischluftentstehungsgebiete und Kalt-/Frischluftabflussschneisen, die im räumli- chen Zusammenhang mit belasteten Siedlungsbereichen stehen und wichtige Aufgaben für den Klima- und Immissionsschutz erfüllen. Diese Gebiete sollen von Bebauung und anderen Maßnahmen, die die Produktion bzw. den Transport fri- scher und kühler Luft behindern können, freigehalten werden. Planungen, die die Durchlüftung von klimatisch bzw. lufthygienisch belasteten Ortslagen verschlech- tern können, sollen in diesen Gebieten vermieden werden: Offenlandbereiche nordwestlich und südlich AS W.-Erbenheim, Städtische Deponie, Kalkofen. Trassensicherung stillgelegter Strecke : Bahnstrecken im Bereich Friedhof Biebrich Oberirdische Gewässer: Die Bewirtschaftung der oberirdischen Gewässer ist hinsichtlich der stofflichen Belastung und des strukturellen Zustands an der Ziel- vorgabe der Erreichung des im WHG und HWG konkretisierten guten ökologi- schen und chemischen Zustandes auszurichten. Hierzu ist entlang des Fließge- wässers ausreichend Raum vorzuhalten, um eine natürliche oder naturnahe Ent- wicklung des Gewässers zu ermöglichen. Vorbehaltsgebiete für den vorbeugenden Hochwasserschutz : Sicherung des Hochwasserabflusses, der Retentionsräume und der Verminderung des Scha- denspotentials hinter Schutzeinrichtungen (festgestellte oder in Ausweisung be- findliche sowie fachlich bereits gesicherte zur Ausweisung vorgesehene Über- schwemmungsgebiete nach HWG im baurechtlichen Innenbereich, mit ihren wei- tergehenden wasserrechtlichen Einschränkungen): Mosbachtal nördl. A66 (weni- ge Abschnitte mit geringer Breite außerhalb des direkten Eingriffsbereichs), Wäschbachtal (mehrere Abschnitte mit geringer Breite außerhalb des direkten Eingriffsbereichs); Salzbach: kein Ü-Gebiet vorhanden. Straßenverkehr : Bei Straßenplanungen hat die Erhöhung der Leistungsfähigkeit des bestehenden Netzes Vorrang vor dem Ausbau von Straßen und deren Aus- bau Vorrang vor Neutrassierungen; zur Verminderung von Lärmimmissionen ver- kehrsreicher Bundesstraßen sind, insbesondere entlang von Wohngebieten, Lärmschutzmaßnahmen vorzusehen. Verbindliche, abschließend abgewogene Aus- und Neubauvorhaben: A643 Sechsstreifiger Ausbau von der Landesgrenze Rheinl.-Pfalz/Hessen bis AK Wies- baden-Schierstein einschl. Neubau der Schiersteiner Rheinbrücke. Neu- und Ausbauvorhaben als Planungshinweise: A66 Ausbau AK Wiesbaden-

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 15 Kap. 2: Kurzbeschreibung des UG UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Plan Planungsaussage und -relevanz im Untersuchungsgebiet Schierstein – Wiesbaden-Erbenheim Vorranggebiete für den Abbau oberflächennaher Lagerstätten (Bestand): Zur kurz- und mittelfristigen Sicherung des Bedarfes an mineralischen Rohstoffen für die Rohstoffwirtschaft. In den Vorranggebieten hat die Gewinnung von Rohstoffen Vorrang gegenüber anderen Nutzungsansprüchen: großflächige Areale zwischen Bahnlinie Wiesbaden-Limburg und B 54 und zwischen Städtische Deponien und AS W.-Erbenheim. Vorranggebiet für Landwirtschaft: Die landwirtschaftliche Bodennutzung hat Vorrang vor anderen Nutzungsansprüchen: südlich/südöstlich AS W-Erbenheim; Teilflächen im Mosbachtal; westlich AK Schierstein. Vorbehaltsgebieten für Landwirtschaft : Offenhaltung der Landschaft vorrangig durch Landbewirtschaftung. In geringem Umfang sind Inanspruchnahmen für Freizeitnutzung, Kulturlandschaftspflege, Siedlungs- und gewerbliche für Auffors- tung oder Sukzession bis zu 5 ha möglich: Städt. Deponie; Teilflächen im Mos- bachtal. Landesentwicklungs- Ökologischer Verbundraum : südlich A66 zwischen Westrand des UG und etwa plan Hessen 2000 (LEP) AS W.-Mainzer Straße \25\ Deponie für Siedlungsabfälle : Städtische Deponie Wiesbaden Der gültige Landesent- wicklungsplan stammt aus dem Jahre 2000 und wurde zuletzt im Jahr 2007 geändert. Der Landesentwicklungs- plan Hessen 2000 tritt nach den Bestimmungen des Hessischen Landespla- nungsgesetzes Anfang 2011 außer Kraft. Landschaftsrahmen- Bestandskarte: plan Südhessen 2000 Gartenland : bestehende Flächen zwischen AK W.-Schierstein und AS W.- (LRP) \48\ Mainzer Straße Gehölze : beiderseits der A66 östlich AS W.-Mainzer Straße, Innenflächen AS W.- Erbenheim Gebiete wertvoller Biotope : Alte Deponie Mainzer Straße, Wäschbachtal, Teile Deponieabschnitt IV Entwicklungskarte: Siedlungs- und Gewerbefläche Zuwachs : südwestlich Saarstraße, südwestlich und südöstlich AS W.-Erbenheim Gebiet zur Erhöhung des Durchgrünungsgrades : mehrere Siedlungs- und Gewerbeflächen im UG Grünflächen : Kleingartenanlagen, Friedhöfe im UG Hauptachsen des innerörtlichen Freiflächensystems : Mosbachtal Fließgewässerabschnitt mit Strukturdefiziten und Renaturierungsbedarf : Mosbach, Salzbach nördlich A66 Gebiete zum Schutz wertvoller Biotope : Alte Deponie Mainzer Straße, Wäsch- bachtal, Teile Deponieabschnitt IV Schutz von Geotopen : Steinbruch Kalkofen Bereiche mit hoher Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers : Steinbruchbereiche Kalkofen und Städtische Deponie Schutz von Böden mit sehr hohem Ertragspotenzial : Ackerflächen im östli- chen Teil des UG im Bereich AS W.-Erbenheim und westlich davon

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 16 Kap. 2: Kurzbeschreibung des UG UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

2.4 SONSTIGE PLANERISCHE VORGABEN

Plan, Vorgabe Planungsaussage und -relevanz im Untersuchungsgebiet Flächennutzungsplan Planungsrelevante (pot. empfindliche) Nutzungen im Nahbereich der A66: Stadt Wiesbaden AS W.-Schierstein – AS W.-Biebrich: \54\ • Dauerkleingärten Gräselberg (Bestand und Planung) • Dauerkleingärten Futterwiese, Kappesgarten (Bestand) • SO-Gebiet Festplatz (Bestand) • Grünanlage R.-Wagner-Anlage (Bestand) • Landwirt. Fläche mit hohem ökolog. Wert Mosbachtal (Bestand), Melchior- stück (Planung) AS W.-Biebrich – AS W.-Mainzer Str.: • Friedhof Biebrich (Bestand) • Wohnbaufläche mit hohem Grünanteil Hohenstein und Hammermühle (Be- stand) • Dauerkleingärten Salzbachtalbrücke (Bestand und Planung) • Ausgleichsfläche und Landwirt. Fläche mit hohem ökolog. Wert: Mittlache (Planung) • Fläche mit hohen Bodenbelastungen Alte Deponie Mainzer Str. AS W.-Mainzer Str. – AS W.-Erbenheim: • Ausgleichsfläche und Landwirt. Fläche mit hohem ökolog. Wert: Wäschbach- tal und Zum Friedhof (Planung) • Sondergebiet Sport mit hohem Grünanteil und Ausgleichsfläche südöstlich AS W.-Erbenheim (Planung) • Sondergebiet Recycling mit hohem Grünanteil: Deponieabschnitt IV (Pla- nung) • Landwirt. Fläche mit hohem ökolog. Wert: Steinbruchwand Deponieabschnitt II/III und Käsmühle

Flächennutzungsplanänderungen im weiteren Umfeld der Maßnahme: • Nahversorgung Gräselberg im Ortsbezirk Biebrich • Grünzug Industriepark im Ortsbezirk Biebrich

Beabsichtigte FNP-Änderungen im weiteren Umfeld der Maßnahme: • Osthafen, westlich des Hafenweges, Ortsbezirk Schierstein • Friedrich-Bergius-Straße, Ortsbezirk Biebrich • Mainzer Straße - Bereich F, südlich der Weidenbornstraße, Ortsbezirk Südost • Mainzer Straße - Bereich D, südlich der Welfenstraße im Ortsbezirk Südost [zu großer Abstand zum Bauvorhaben!] • Nördlich der Ernst-Galonske-Straße im Ortsbezirk Kastel [zu großer Abstand zum Bauvorhaben!]

Weitere städteplanerische Belange, Vorgaben und Empfehlungen:

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 17 Kap. 2: Kurzbeschreibung des UG UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Plan, Vorgabe Planungsaussage und -relevanz im Untersuchungsgebiet • Sicherung und Weiterentwicklung der Gewerbe- Handels-, Dienstleistungs- und Grünflächen im Bereich Biebrich und Schierstein im Nahbereich der Au- tobahntrasse. Die Entwicklungsplanung zur künftigen Struktur der dortigen Gewerbebereiche ist in Bearbeitung und sollte frühzeitig innerhalb des Bau- vorhabens berücksichtigt werden. Zentrales Ziel ist die Ausweisung attrakti- ver und bedarfsgerechter Standorte für Gewerbe-, Wohn- und Grünflächen mit einer leistungsfähigen Anbindung an die A66 und A643. • Friedhof Biebrich: Dessen Funktionen sind bereits heute durch die A66 stark gestört. Eine begrünte Einhausung (nutzbare grüne Brücke) wäre wün- schenswert. • Brücke “Am Hohen Stein“: Die Brücke ist Bestandteil einer wichtigen und ausbaufähigen Fuß- und Radwegverbindung im Stadtgebiet. Der Erhalt und die Funktion sind im Hinblick auf die Maßnahme sicher zu stellen. • "Rheingauavenue": Es wird auf die Untersuchung zu den Stadteingängen hingewiesen. Die darin aufgezeigten Aspekte sind bei der weiteren Planung zu berücksichtigen Bebauungspläne ent- Geltungsbereiche berühren oder überschneiden Grundstücke der A66: lang der Ausbautrasse Biebrich 196911 „Schwimmbad Gräselberg“, nördlich der BAB der A66 Biebrich 197411 „Gräselberg“, nördlich der BAB \53\ Biebrich 1965/5 „Friedhof Westteil", südlich der BAB Biebrich 196611 „1. Änderung Friedhof Westteil“, südlich der BAB Biebrich 1968/1 »Henkell“, nördlich der BAB Biebrich 1981/1 „Müllzerkleinerungsanlage“, südlich der BAB Flurbereinigung kein anhängiges Flurbereinigungsverfahren im Dienstbezirk des Amtes für Bo- denmanagement Limburg Ökokontoflächen Steinbruch "Kalkofen" in Erbenheim – Sukzessionsfläche, ÖK-Dyc-001a, UNB Ökokonto für den Bereich Stadt Wiesbaden (Details: GIS-Tabelle) des Steinbruches "Kalk- Steinbruch "Kalkofen" in Erbenheim – Grünland, ÖK-Dyc-001b, UNB Stadt Wies- ofen"; im Auftrag der baden (Details: GIS-Tabelle) Dyckerhoff AG Wiesba- Nach dem Verzicht des weiteren Abbaus im Bereich des Steinbruches "Kalkofen" den \53\, \13\ ist vorgesehen, die im Steinbruchgelände gelegenen Flächen künftig für Natur- schutzzwecke zur Verfügung zu stellen und in ein Ökokonto einzubuchen. Das ursprünglich vorgesehene Abbaufeld umfasste eine Fläche von mehr als 90 ha. Der Rekultivierungsplan sah vor, den Bereich der entstehenden Steinbruch- sohle sowie einer weiteren entstehenden Plateaufläche als landwirtschaftliche Nutzflächen (Ackerflächen) in einer Größenordnung von ca. 40 ha herzustellen. Ausgleichsflächen • Kompensationsflächen der DB AG (ICE-Neubau): große Teile des Wäsch- \2\, \53\ bachtales und Flächen südlich der A66 Darstellung in Karte • außerhalb UG: Befreiung B-Plan "Müllzerkleinerungsanlage-1.Änderung", Kompensationsflächen 580_1995_1, Mz-Kastel (A66-1.2) • außerhalb UG: Förderfläche Allee "Scharr" in Erbenheim; Ausgleich für B- Gebiet "Wohngebiet Sauerland" Vergabe und Überwachung durch 6702 bis Abschluss Entwicklungspflege Schutzgebiete s. Kap.: 3.2.4 Versorgungs- und Ent- Oberirdische Strom-Hauptversorgungsleitungen befinden sich zwischen AK W.- sorgungsleitungen so- Schierstein und AS W.-Mainzer Str. parallel zur A66, im Bereich AS W.-Mainzer wie –anlagen Str. und im Bereich AS W.-Erbenheim. Darüber hinaus sind weitere Leitungen von Ver- und Entsorgungsträgern im Aus- baubereich der A66 in paralleler Lage sowie als kreuzende Leitungen anzuneh- men. Altflächen und Alt- Im Altlasteninformationssystem gibt es zahlreiche Einträge im UG und seiner nä-

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 18 Kap. 2: Kurzbeschreibung des UG UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Plan, Vorgabe Planungsaussage und -relevanz im Untersuchungsgebiet stando rte im Alt- heren Umgebung (ungefähre Abgrenzung in Karte 3). Im Zuge der Detailpl a- lasteninformationssystem nung sind die konkreten Flächen mit dem RPU Wiesbaden abzustimmen \46\ und in der Planung zu berücksichtigen . Ansonsten bestehen aus Sicht des RPAU keine weiteren Bedenken und Anregungen. Es können ggf. technische Schwierigkeiten im Falle einer Überbauung auftreten (z.B. Gründungsprobleme, Aushubentsorgung) Altflächen und Alt- Entlang des Ausbaubereichs liegen für insgesamt 4 an die derzeitige Auto- standorte im Altflächen- bahntrasse angrenzende bzw. in unmittelbarer Nähe befindliche Flächen Einträge kataster des Umweltam- im Altflächenkataster des Umweltamtes vor (LHW-Nr. 571/1745B, 571/0169B, tes \53\ 5760010S, 576/0001A), die aber nur eine sehr geringe umweltrelevante Vornut- zung aufweisen oder bereits saniert sind. Auswirkungen auf den geplanten Aus- bau gehen von diesen aus bodenschutzrechtlicher Sicht nicht aus. Regionalpark Wiesba- Lokale Route "Wasser, Stadt und Landschaft" im Mosbachtal und Wäschbachtal den Routenkorridor Salzbachtal Lokale Route "Wiesbaden 2020" am Ostrand des UG Die Landeshauptstadt Wiesbaden ist zum 01.01.2007 der Regionalpark Ballungs- raum Rhein Main GmbH beigetreten. Die im gesamtstädtischen Interesse liegen- de Entwicklung und Fortsetzung der Regionalparkrouten im Bereich des Mos- bach-/Belzbachtales, des Salzbachtales und der Wäschbachaue sollte durch den Ausbau der A66 nicht beeinträchtigt werden. Photovoltaikanlage, Nordrand ehem. Dycherhoff-Steinbruch unterhalb der Steinbruchwand; ca. 8.700 Städtische Deponie qm; 1,1 MWp; Bau 2009, Betriebsdauer 20-30 Jahre, danach Rückbau; Lage in- Wiesbaden \19\ nerhalb der Planfeststellungsgrenze Deponieabschnitt I-III aber außerhalb Rekul- tivierungsgrenze Rekultivierungspläne: Der Rekultivierungsplan der Deponieabschnitte II und III wurde ausgewertet. Der Deponieabschnitte II und Plan Kalkofen liegt nicht vor, bzw. relevante Inhalte sind über die Ökokontomaß- III, Städtische Deponie nahme abgedeckt. Wiesbaden \36\ Steinbruch "Kalkofen" Sechsstreifiger Ausbau Der Planungszustand entspricht dem in der UVS zugrundeliegenden Bestand; der BAB 643, LBP: Lan- Anpassungen und geringfügige Korrekturen ergeben sich durch die Integration in desgrenze Rheinland- die angrenzende Biotopkartierung des Verfassers. Pfalz / Hessen bis AK Schierstein \10\

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 19 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

3 BESCHREIBUNG UND BEURTEILUNG DER SCHUTZGÜTER

3.1 MENSCHEN

Ï Karte 7

Das Schutzgut Menschen bezieht sich auf Leben, Gesundheit und Wohlbefinden des Men- schen, soweit dies von spezifischen Umweltbedingungen beeinflusst wird. Im Rahmen der UVS werden nur diejenigen Grundfunktionen betrachtet, die räumlich wirksam sind und ge- sundheitsrelevante Aspekte beinhalten: Wohn- und Wohnumfeld sowie Erholungs- und Frei- zeitfunktion. Weitere indirekte Beeinträchtigungen, wie Trinkwasserversorgung und Boden- fruchtbarkeit, die z.B. über die Ernährung auf den Menschen einwirken, werden bei den je- weiligen Schutzgütern betrachtet.

Beurteilung des Datenmaterials: Die Beschreibung des Schutzgutes erfolgt auf Basis der Unterlagen nach \3\ (2011), \22\ (2007), \49\ (2011), \53\ (2003), \54\ (2010) und der Kartie- rung der Realnutzung (2010). Die Daten weisen eine ausreichende Aktualität und einen ho- hen Differenzierungsgrad auf.

3.1.1 Wohn- und Wohnumfeldfunktion

3.1.1.1 Beschreibung

Im UG werden nach \54\ und \49\ verschiedene Bauflächen (Baunutzungskategorien) unter- schieden. Maßgeblich für die Bewertung in der UVS ist die Bestandssituation/Realnutzung (s. Karte 1). Die Baunutzungskategorien "Bestand" sind als Symbol über die detaillierter er- fasste Realnutzung gelegt. Ergänzend sind die geplanten Baunutzungen dargestellt.

• Wohnbaufläche, Bestand: Biebrich/Mosbach (südwestl. AS Biebrich, westl. Kläranlage)

• Wohnbaufläche (hoher Grünanteil), Bestand: Gräselberg, Biebrich/Mosbach/Hohenstein (nordwestlich und südöstlich AS Biebrich), südwestlich Hammermühle

• Wohnbaufläche (hoher Grünanteil), Planung: Biebrich/Mosbach (nordöstlich Henkell)

Wohngebiete im lmmissionsbereich der A66 nach \54\: Andreas-Hofer-Straße/ Klagenfurter Ring, Henkellstraße, Gernotstraße, Krimhildstraße (Nibelungenviertel), Hüglerstraße u.a., Am Hohen Stein / Am Güldenplan, Tannhäuser Straße, Bleichwiesenstraße, Gaugasse (Gibb), Rheingoldstraße und Anwesen an der Biebricher Allee.

• Gemischte Baufläche, Bestand: Randbereiche Mosbach/Biebrich

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 20 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

• Gewerbliche Baufläche, Bestand: Schierstein (an A643), Biebrich/Äppelallee (an A643), Hagenauer Str., Biebrich (zwischen E. Ollenhauer und Bahnstrecke), Fa. Henkell, Main- zer Str.

• Gewerbliche Baufläche (Vorranggebiete Industrie, Gewerbe), Planung: westl. Saarstra- ße, Biebrich (zwischen A66 und Bahnstrecke), Teilfläche im Deponieabschnitt IV (gepl. Abfallentsorgungsanlage)

• Sondergebiet: SO-Verwaltung (an A643), SO-Festplatz (Gibber-Festplatz), SO-Handel geplant (Gewerbegebiet Mainzer Str.), SO-Verwaltung Bestand und geplant (Erbenheim, außerhalb Variantenuntersuchung), SO mit hohem Grünanteil "Sport" geplant (südöstlich AS Erbenheim), SO-Recycling geplant (Deponieabschnitt IV)

• Gemeinbedarfsfläche: Schule und Kirche (an Tannhäuser Straße)

• Ver- und Entsorgungsanlagen: Umspannwerk nördl. AK Schierstein und südl. Alte Depo- nie Mainzer Str., Hauptklärwerk Salzbachtal

Kleingärten, Grünflächen, Bestand: Kleingartenanlagen Gräselberg, Futterwiese, Kappesgar- ten und Erbenheim; Gibber-Festplatz, R.-Wagner-Anlage, Friedhof Biebrich, Außenanlage Kalle-Bad.

Kleingärten, Grünflächen, Planung: Dauerkleingärten am Schiersteiner Kreuz/Kalle-Bad und an der Hammermühle

Siedlungsnahe Freiräume mit Bedeutung für Feierabend- und Naherholung: Wäschbachtal, Mosbachtal

Regionaler Grünzug nach \49\: westlich Saarstraße (westlicher UG-Rand), Mosbachtal nörd- lich A66, Grünzug zwischen Kalkofen und Siedlungsfläche, südlich AS W.-Erbenheim.

Wälder oder größere Gehölzflächen mit Sicht-, Lärm- und Immissionsschutzfunktion: Es sind keine Waldflächen im UG vorhanden. Größere zusammenhängende Gehölzflächen oder Heckenstrukturen mit eingeschränkter Bedeutung befinden sich im Bereich der Anschluss- stellen und des AK Schierstein, abschnittsweise entlang der A66 und A643 sowie im Bereich "Vorderberg".

3.1.1.2 Vorbelastung

Die Qualität der Wohnstandorte und des Wohnumfeldes sind in großem Maße durch Schad- stoff- und Lärmemissionen entlang der A66, A643 und A671 (Mainzer Str.) sowie B 455 be- einträchtigt. Beeinträchtigungen ergeben sich auch im Umfeld der größeren Stadtstraßen (v.a. Biebricher Allee), Bahnlinie, Gewerbeflächen, der Kläranlage und der Städtischen De- ponie. Die A66 zerschneidet insbesondere die Wohngebiete von Biebrich erheblich.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 21 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Die Straßenlärmkarten von Wiesbaden \22\ verdeutlichen, dass die für die jeweiligen Baunutzungskategorien festgesetzten Grenzwerte der 16. BImSchV (Verkehrslärmschutz- verordnung) bereits durch den derzeitigen Verkehr in weiten Teilen der Siedlungsgebiete nicht eingehalten werden. Dies wird durch die schalltechnischen Berechnungen für die Be- standssituation bestätigt (Isophonenlinien, 2m Höhe, /3/). Die Grenz- und Orientierungswerte der betroffenen Baunutzungen im UG sind in Kap. 3.1.1.3 aufgeführt:

Reines Wohngebiet, Tag, lmmissionsgrenzwert 59: nahezu alle Flächen mindestens randlich betroffen (beim schalltechnischen Orientierungswert 50 ist davon auszuge- hen, dass alle Flächen betroffen sind).

Reines Wohngebiet, Nacht, lmmissionsgrenzwert 49: nahezu alle Flächen betroffen.

Mischgebiet, Tag, lmmissionsgrenzwert 64: Mischgebiet an Tannhäuser Str. überwie- gend betroffen (beim schalltechnischen Orientierungswert 60 weitere Flächen betrof- fen).

Mischgebiet, Nacht, lmmissionsgrenzwert 54: nahezu alle Flächen betroffen.

Gewerbegebiet/Sonderbaufläche, Tag, lmmissionsgrenzwert 69: westl. E.- Ollenhauer-Str. und "Henkell" randlich betroffen (beim schalltechnischen Orientie- rungswert 65 zusätzlich Randbereich Erbenheim, Gewerbegebiet östlich Mainzer Str. und westl. E.-Ollenhauer-Str. betroffen).

Gewerbegebiet/Sonderbaufläche, Nacht, lmmissionsgrenzwert 59: westl. E.- Ollenhauer-Str. und "Henkell" randlich betroffen (beim schalltechnischen Orientie- rungswert 55 weitere Flächen betroffen).

Friedhof, Kleingarten-, Parkanlage, Tag/Nacht, schalltechnischer Orientierungswert 55: nahezu alle Flächen betroffen (kein lmmissionsgrenzwert vorhanden)

3.1.1.3 Bedeutungseinstufung

Grundlage für die Beurteilung der Wohn- und Wohnumfeldfunktion sind die Grenz- und Ori- entierungswerte für Lärm in Siedlungsbereichen (die betroffenen Baunutzungen im UG sind hervorgehoben):

Baunutzungen lmmissionsgrenzwerte schalltechnische Orientie- db(A) der Verkehrslärm- rungswerte nach \14\ schutzverordnung \8\ Tag Nacht Tag Nacht 1. Sondergebiet (z. B. Kurge- 57 47 45 – 65 35 – 65 biet, Krankenhaus) 2. Reines Wohngebiet 59 49 50 35 –40 3. Allgemeines Wohngebiet, 59 49 55 40 – 45 Kleinsiedlungsgebiet

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 22 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Baunutzungen lmmissionsgrenzwerte schalltechnische Orientie- db(A) der Verkehrslärm- rungswerte nach \14\ schutzverordnung \8\ Tag Nacht Tag Nacht 4. Dorfgebiet, Mischgebiet 64 54 60 45 – 50 5. Kerngebiet 64 54 65 50 – 55 6. Gewerbegebiet 69 59 65 50 – 55 7. Industriegebiet 69 59 - - 8. Friedhof, Kleingarten-, - - 55 55 Parkanlage

Die Bedeutungseinstufung orientiert sich an den zugeordneten Lärmschutzgrenz- oder – orientierungswerten: Wohngebiete mit hoher Empfindlichkeit gegenüber Lärm (niedriger Grenzwert) haben eine sehr hohe Bedeutung, Industriegebiete mit geringer Empfindlichkeit gegenüber Lärm (hoher Grenzwert) eine geringe Bedeutung. Vertiefende Erläuterungen hierzu finden sich in \34, Kap. 1.1.1.2\

Tab. 3: Bedeutungseinstufung der Wohn- und Wohnumfeldfunktion Siedlungsbereich, Freiraumstruktur Bedeutung Wohn- und Sondergebiete (Krankenhaus, Schule) sehr hoch Größere Kleingartenanlagen/Grün- und Sportanlagen/Parks, Mischgebiete (Wohnen und hoch Gewerbe), Dörfer, Einzelhäuser oder isolierte/kleinflächige/gestörte Wohnbebauung Ausgewiesene und geplante Gewerbegebiete, kleinere Kleingartenanlagen/Grünanlagen mittel Ausgewiesene und geplante Industriegebiete gering

Die konkrete räumliche Abgrenzung der 4 Bedeutungskategorien in Karte 7 erfolgt anhand der spezifischen örtlichen Gegebenheiten, die im Rahmen der Kartierung der Realnutzung erhoben wurden. Kleinflächige, isolierte oder zersplitterte Wohnbebauung wird beispielswei- se von größeren, zusammenhängenden Wohngebieten abgegrenzt.

Die in Kap. 3.1.1.2 aufgeführten Vorbelastungen (Lärm, Schadstoffe, Zerschneidung) beste- hen nahezu im gesamten UG und führen in allen Siedlungsbereichen gleichermaßen zu Be- einträchtigungen der Wohn- und Wohnumfeldfunktion. Damit die grundlegende Bedeutung der Siedlungsbereiche, insbesondere der Wohngebiete, in der vorgegebenen 4-stufigen Ska- la erhalten und ausreichend differenziert dargestellt werden kann, erfolgt keine Abstufung der Bedeutung in Tab. 3. Die Vorbelastungen werden in Kap. 4.1, 3. Arbeitsschritt aufgegrif- fen.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 23 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

3.1.2 Erholungs- und Freizeitfunktion

3.1.2.1 Beschreibung

Folgende für die Erholungs- und Freizeitfunktion relevante Infrastruktur ist innerhalb und au- ßerhalb der Siedlungsbereiche im UG sowie in der näheren Umgebung vorhanden:

Sport- und Freizeiteinrichtungen: Kalle-Bad, kleine Sportanlage nördlich Kalle-Bad, kleine Sportanlage nördlich R.-Wagner-Anlage

Inner- und zwischenörtliche Funktionsbeziehungen (Rad- und Wanderwege):

• Verbindungen zwischen Innenstadt und Biebrich (Rheinufer) und Schierstein: Radwege entlang Saarstr., E.-Ollenhauer Str., Biebricher Allee, Am Hohen Stein

• Regionalparkrouten: Lokale Route "Wasser, Stadt und Landschaft": Mosbachtal und Wäschbachaue; Lokale Route Salzbachtal; Lokale Route "Wiesbaden 2020" (Ostrand des UG)

• Verbindung zwischen Wiesbaden und Erbenheim und Richtung Fort Biehler: Wäsch- bachtal

Überregionale Radwege befinden sich nicht im UG.

Aussichtspunkte: keine ausgewiesenen Punkte im UG. Über dem ICE-Tunnel gibt es eine Stelle mit gutem Blick auf das gesamte Deponieareal und Richtung Mainz, am Südostrand des Kalle-Bads (Freudenberger Hang) eine gute Sichtbeziehung in Richtung Biebrich.

Erholungs- und Freizeitnutzung: Wäschbach- und Mosbachtalzug (Hauptachse des innerört- lichen Freiflächensystems und siedlungsnahe Freiräume), R.-Wagner-Anlage (soll lt. \53\ innerhalb des gesamtstädtischen Grünsystems zusätzlich besondere Vernetzungsfunktion übernehmen), Gibber Festplatz, Friedhof Biebrich, Schlosspark Biebrich und Südfriedhof (beide außerhalb UG).

LSG: Zwischen der AS Mainzer Straße und der AS Erbenheim erstreckt sich das LSG "Wäschbachtal", westlich der AS W.-Biebrich das LSG "Mosbachtal". Beide Landschafts- schutzgebiete gehören zum Regionalen Grünzug (s. Tab. 2). Ziel ist die Sicherung und Ent- wicklung des Landschaftsbildes sowie der Erhalt für die landschafts- und freiraumbezogene Erholung.

Gehölzflächen mit Schutzfunktion: In Karte 7 sind Gehölzflächen entlang der A66 mit beding- ter Schutzfunktion dargestellt. Die Schutzfunktion bezieht sich vorrangig auf Sichtschutz; die Lärmminderung ist untergeordnet.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 24 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

3.1.2.2 Vorbelastung

Nahezu im gesamten UG sind durch die zahlreichen Verkehrsachsen erhebliche Beeinträch- tigungen durch Lärm- und Schadstoffemissionen gegeben. Zusätzlich besteht ein erhöhtes Unfallpotenzial insbesondere bei Wegeführung entlang von Hauptverkehrsstraßen und que- rend. Bei den Wegeverbindungen ist die Trennwirkung der A66 nicht erheblich.

3.1.2.3 Bedeutungseinstufung

Die Beurteilung der Erholungs- und Freizeitfunktion von Infrastrukturelementen erfolgt an- hand folgender Kriterien:

• Erschließung und Erreichbarkeit

• Attraktivität, Erlebnisqualität, Ausstattung, Intensität der Nutzung

• Potenzial (mögliche Funktionen)

• (Vor)belastungen durch Lärm, Abgase usw.

Hierfür wurden die zur Verfügung gestellten Unterlagen ausgewertet und die aktuellen Ver- hältnisse bei den Erhebungen des Verfassers erhoben. Die bestehenden Belastungen wer- den als Kriterium für die Bedeutungseinstufung berücksichtigt. Eine durchgängige Beurtei- lung nach einem einheitlichen Schema ist jedoch nicht immer möglich. Bei Kriterien, bei de- nen keine Angaben vorliegen oder keine sinnvolle Beurteilung möglich ist, ist „k.A.“ (keine Angabe) eingetragen.

Voraussetzung für eine Beurteilung ist, dass die Flächen oder Einrichtungen grundsätzlich von der gesamten Bevölkerung genutzt werden können. Einrichtungen, wie Kleingartenanla- gen, die nur von einem Teil genutzt werden können, sind im Wohnumfeld berücksichtigt.

Die Beurteilung umfasst auch einzelne Infrastrukturelemente, die in der Auswirkungsprogno- se von Bedeutung sein können.

Punktuelle und lineare Erholungs- und Freizeitinfrastruktur mit Bedeutung sind in Karte 7 über Signaturen dargestellt, jedoch ohne Differenzierung der Bedeutung.

Tab. 4: Bedeutungseinstufung der Erholungs- und Freizeitfunktion

Erholungs- und Freizeitinfrastruktur Erschlie- Attraktivi- Potenzial Vorbelastun- Bedeutung Art der Nutzung ßung, Er- tät, gen reichbarkeit Intensität 5-stufige Skala: schlecht/gering – mittel – gut/hoch– sehr gut/sehr hoch Schlosspark Biebrich (außerhalb gut sehr k.A. gering sehr hoch UG) hoch großer Landschaftsgarten mit bedeu- tendem Barockschloss; Naherholung

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 25 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Erholungs- und Freizeitinfrastruktur Erschlie- Attraktivi- Potenzial Vorbelastun- Bedeutung Art der Nutzung ßung, Er- tät, gen reichbarkeit Intensität 5-stufige Skala: schlecht/gering – mittel – gut/hoch– sehr gut/sehr hoch Wäschbachtalzug gut hoch mittel - mäßig hoch siedlungsnahes Erholungsgebiet, hoch wichtige Fuß- und Radwegverbindung Gibber Festplatz sehr gut tempo- hoch mittel hoch Freizeitnutzung, Vergnügen rär sehr hoch R.-Wagner-Anlage gut hoch k.A. k.A. hoch Erholungsnutzung Kalle-Bad sehr gut hoch k.A. k.A. hoch Freizeitnutzung Kleine Sportanlagen; Fuß- und gut mittel k.A. k.A. mittel Radwegverbindungen außerhalb Wäschbachtal; Regionalparkrouten Freizeitnutzung, Erholungsnutzung Friedhof Biebrich und Südfriedhof gut mittel k.A. mittel mittel (außerhalb UG) (Friedhof Naherholung Biebrich), k.A. Aussichtspunkt über ICE-Tunnel, schlecht gering mittel - mittel mittel Freudenberger Hang hoch Naherholung, Sichtbeziehungen LSG k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. Das LSG wird über seine spezifischen Ausstattungen bewertet, z.B. Schloss- park Biebrich oder Wäschbachtal Steinbruch Kalkofen und Deponie- schlecht gering hoch gering - gering abschnitt II – IV mittel Aufgrund der geringen Einsehbarkeit und nicht öffentlichen Zugänglichkeit ohne Bedeutung für Naherholung. Die beiden Areale sind aufgrund ihrer Größe und potenziellen Bedeutung in Karte 7 dargestellt; andere Bereiche mit geringer Bedeutung sind aus Übersichtsgründen nicht dargestellt.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 26 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

3.2 TIERE UND PFLANZEN

Beurteilung des Datenmaterials: Die Beschreibung des Schutzgutes erfolgt auf Basis der Unterlagen nach \10\ (2010), \19\ (2008), \26\ (2011, Kartierung ist älter), \32\ (2010), \35\ (1996), \36\ (1998), \38\ (1992), \52\ (1999) und der vegetationskundlichen Kartierung des UG durch den Verfasser (2010). Die Daten weisen einen sehr hohen Differenzierungsgrad auf.

3.2.1 Potenzielle natürliche Vegetation

In den trockenwarmen Gebieten stellen die "Traubeneichen-Hainbuchenwälder ohne oder mit wenig Buche", auf basenreichen Standorten die "Waldmeister- und Bingelkraut- Buchenwälder des Tieflandes" und auf basenarmen Standorten der "Hainsimsen- Buchenwald des Hügel- und unteren Berglandes" die Potenzielle natürliche Vegetation dar. Entlang der Fließgewässer stockt der "Hainmieren-Schwarzerlenwald (Stellario-Alnetum)". \4\

3.2.2 Beschreibung und Bewertung der Biotoptypen und Pflanzen

Ï Karte 1, 2

Die vegetationskundliche Ausstattung des UG wurde 2010 am 21.4., 28.4., 11.5., 9.6., 10.7. und 10.8. kartiert und charakteristische, seltene, gefährdete, geschützte und sonstige be- merkenswerte Pflanzenarten erfasst.

Der verwendete Kartierschlüssel berücksichtigt pflanzensoziologische und strukturelle Merkmale und ist mit den Nutzungstypen der Kompensationsverordnung \27\ verknüpft. In den Plänen sind die den Kartiereinheiten zugeordneten Codes der Nutzungstypen darge- stellt. Für die in der KV nicht ausreichend differenzierten oder nicht aufgeführten Biotope wurden modifizierte bzw. neue Typen ergänzt. Durch Zu- und Abschläge werden die pau- schalen Bewertungen der KV an die örtliche Situation angepasst, so dass eine möglichst wirklichkeitsgetreue Bewertung der Biotope im Vor- und Nacheingriffszustand möglich wird.

Ergänzend wurden folgende Daten ausgewertet: Hessische Biotopkartierung \26\, Biotopkar- tierung Wiesbaden \52\, Artenschutzkonzeption Kalkofen \32\, LBP Schiersteiner Kreuz \10\, verschiedene Fachgutachten zur Städtischen Deponie \36\, \38\, \19\ und zur Alten Deponie Mainzer Straße \35\ sowie weitere Daten der Fa. Dyckerhoff.

Die Nomenklatur der Pflanzen-Arten orientiert sich an der Standardliste der Farn- und Blü- tenpflanzen Deutschlands \6\.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 27 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Charakteristische und potenziell planungsrelevante Biotope oder Biotopkomplexe sind ge- sondert beschrieben und in den Plänen dargestellt. Ausgewählte Landschaftselemente und Biotope sind fotografisch dokumentiert (s. A66-4).

Für die Bewertung und Bedeutungseinstufung der Pflanzengesellschaften, Biotope oder Bio- topkomplexe (Biotopverbundfunktion, Habitatfunktion, biotische Standortfunktion) werden folgende Kriterien herangezogen:

‹ Regionale, überregionale und naturraumbezogene Bedeutung - Naturnähe (bezogen auf die unberührte Natur) - Gefährdung, Seltenheit, Empfindlichkeit (unter Berücksichtigung der Roten Listen der Pflanzengesellschaften \7\ und Biotoptypen \43\)

‹ Aktuelle Ausbildung im Untersuchungsgebiet - Ausgewogenheit, Vernetzung (Lage im Verbund, Wechselbeziehungen, Durchgän- gigkeit) - strukturelle Ausstattung/Strukturvielfalt, Größe - Arten (Vielfalt, Repräsentativität, gebietsheimische/naturraumtypische Arten, Zielar- ten, Neophyten, Neozoen)

‹ Aktuelles Standort- und Habitatpotenzial - zeitliche Wiederherstellbarkeit bzw. Entwicklungsmöglichkeit bei standortgerechter Nutzung; räumliche Faktoren sind v.a.: Trophie, Bodeneigenschaften, Wasserhaus- halt, besondere Standortfaktorenkombination, Totholz

‹ Vorkommen seltener, gefährdeter und geschützter Pflanzenarten Bundesartenschutz-Verordnung \11\; Rote Liste Deutschland \5\; Rote Liste der Farn- und Samenpflanzen Hessens \31\; Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie \41\

‹ Landschaftsprägende Funktion: Eigenart, Vielfalt, Schönheit

Die Kriterien des UVS-Leitfadens \34\ sind hierin enthalten. Die Ausstattung der Biotope mit seltenen, gefährdeten und geschützten Tierarten und die faunistische Lebensraumbedeu- tung wird an dieser Stelle noch nicht berücksichtigt (vgl. Fachbeitrag Fauna und Kap. 3.2.3 und 3.2.6).

Die Bewertung der Biotope oder Biotopkomplexe erfolgt nach einer fünfstufigen Bewertungs- skala (Gebäude, versiegelte Flächen usw. unterliegen keiner Biotopbewertung). Bei der Kri- terienauswahl müssen nicht alle Einzelkriterien erfüllt sein.

Tab. 5: Bewertungsskala Biotope/Biotopkomplexe

Wertigkeit Kriterienauswahl (für die Zuordnung zu einer Wertstufe müssen nicht alle Kriterien erfüllt sein!) (Wertstufe) Sehr hoch große Naturnähe oder lange Entwicklungsgeschichte; (WS 1) sehr seltene, stark gefährdete, sehr artenreiche oder strukturreiche Biotope / Pflanzengesellschaf- ten; meist nährstoffarme Standorte mit sehr hohem Standort- und Habitatpotenzial

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 28 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Wertigkeit Kriterienauswahl (für die Zuordnung zu einer Wertstufe müssen nicht alle Kriterien erfüllt sein!) (Wertstufe) herausragende Bedeutung im UG; Arten der Roten-Listen 1, 2 und R [extrem selten] (sofern Vorkommen eindeutig einem Biotop zuzuordnen); wichtige landschaftsprägende Funktion

Hoch naturnahe, seltene, gefährdete, artenreiche oder strukturreiche Biotope / Pflanzengesellschaften; (WS 2) gestörte Wertstufe 1-Flächen; nährstoffarme und mäßig nährstoffreiche Standorte mit hohem Standort- und Habitatpotenzial; besondere Bedeutung im UG; Arten der Roten-Listen 3 (sofern Vorkommen eindeutig einem Biotop zuzuordnen); landschaftsprägende Funktion

Mittel mäßig naturnahe, mäßig artenreiche oder strukturreiche Biotope / Pflanzengesellschaften meist extensiver land- und forstwirtschaftlicher Nutzung; (WS 3) überregional ungefährdet oder zurückgehend, im UG auch selten; Arten der Roten-Listen V (und 3, sofern nicht eindeutig einem Biotop zuzuordnen) gestörte Wertstufe 2-Flächen; ältere und strukturreiche standortfremde/gebietsfremde Gehölze; mäßiges Standort- und Habitatpotenzial

Gering häufige Biotop- und Standorttypen geringer Naturnähe; (WS 4) mäßig artenarme oder strukturarme Biotope / Pflanzengesellschaften meist intensiver land- und forstwirtschaftlicher Nutzung; gestörte Wertstufe 3-Flächen; standortfremde, nicht gebietsheimische oder junge Gehölzpflanzungen; meist nährstoffreich oder Bestände nährstoffarmer Standorte mit geringer Entwicklungszeit; geringes Standort- und Habitatpotenzial

Sehr gering artenarme Biotope und degradierte Standorttypen der intensiv genutzten Kulturlandschaft; meist nährstoffreiche, belastete oder naturferne Standorte; (WS 5) sehr geringes Standort- und Habitatpotenzial keine Biotopbe- Gebäude, versiegelte Flächen, bauliche Anlagen, Siedlungsfläche ohne Biotopbewertung; wertung (WS 6) kein Standort- und Habitatpotenzial

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 29 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

3.2.2.1 Gesamtübersicht der Biotope und Kartiereinheiten im UG Ï Karte 1

Die Beschreibung der vegetationskundlichen Ausstattung des UG erfolgt anhand der im Gelände differenzierten Biotope bzw. Kartiereinheiten in tabellarischer Form.

Legende: • Typ-Nr. + KV-Nutzungstyp: nach Kompensationsverordnung \27\ [In den Karten abgegrenzte Übergangsbiotope bzw. kleinflächige Durchmischungen zwischen Biotoptypen sind über ein "+" dargestellt, z.B. 03.130+06.320] • Biotopbeschreibung: Biotoptyp, Pflanzengesellschaft • Detailbeschreibung: Ausbildung im UG • Bewertung: Basisbewertung des Biotoptyps/der Pflanzengesellschaft nach Tab. 5 (ohne abschließende Bewertung unter Berücksichtigung der konkreten Wertigkeit im UG, Vorkommen ge- fährdeter Arten, §30: Geschützte Biotope nach BNatSchG, LRT: FFH-Lebensraumtyp) • Vorbelastung: im UG

Tab. 6: Gesamtübersicht der Biotope und Kartiereinheiten im UG

Typ-Nr. KV-Nutzungstyp Biotopbeschreibung Detailbeschreibung Bewertung Vorbelastung

GEWÄSSER, QUELLEN 05.214 Mäßig schnellfließende Bach, kleiner Fluss (Mittel-/Unterlauf, verhältnismäßig noch gut entwickelte Ab- mittlere Wertigkeit (WS 3), Begradigung, Eintiefung, ggf. Bäche (Mittellauf), kleine Potamal): planare bis submontane schnitte des Wäschbachs, s. Biotopbeschrei- nach § 30 geschützt (unte- Einleitungen Straßenwässer Flüsse, Gewässergüteklas- Zone, mäßig naturnah, beeinträchtigte bungen 19, 22, 28 re Grenze) se II und schlechter Struktur- und Gewässergüte, typischer Röhricht- oder Gehölzsaum 05.241 An Böschungen verkraute- Graben/Bach : begradigt aber bedingt stärker überprägte Abschnitte des Wäsch- mittlere Wertigkeit (WS 3) Begradigung, Eintiefung, ggf. te Entwässerungsgräben naturnah, mit ausgeprägter Wasser- bachs Einleitungen Straßenwässer und/oder Ufervegetation

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 30 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Typ-Nr. KV-Nutzungstyp Biotopbeschreibung Detailbeschreibung Bewertung Vorbelastung 05.243 Naturfern ausgebaute Grä- Entwässerungsgraben/-mulde : na- Gräben im Kalkofen, wegen nur temporärer geringe Wertigkeit (WS 4) keine ben turfern, kurzzeitig wasserführend, Wasserführung hier zugeordnet, s. Biotopbe- vegetationsarm oder ohne feuchteab- schreibung 21 hängige Vegetation 05.250 Begradigte und ausgebau- Graben, Bach : begradigt, befestigt, stark überprägte Abschnitte des Wäschbachs, geringe Wertigkeit (WS 4) Begradigung, Eintiefung, ggf. te Bäche naturfern (typisch in intensiv landwirt- Salzbach, Mosbach Einleitungen Straßenwässer schaftlich genutzten Flächen) 05.331 Ausdauernde Kleingewäs- Teich, Tümpel : mesotroph, Steinbruchgewässer Kalkofen, s. Biotopbe- hohe Wertigkeit (WS 2) keine ser < 1 ha, (bedingt) naturnah, Uferzone, schreibung 21 (Aufwertung durch Arten), Verlandungszone, Wasserpflanzen, nach § 30 geschützt nicht deutlich gestört 05.345 Periodische/temporäre Becken, künstlicher Teich : Garten- Zwei kleine angelegte Tümpel geringe Wertigkeit (WS 4) keine Becken (auch Gartentei- /Fischteich, Regenrückhaltebecken, che) Staubecken, deutlich gestörter Tüm- pel, ohne oder geringe Wasser- /Ufervegetation, temporär wasserfüh- rend

ACKER, EINSAATEN 11.191 Acker, intensiv genutzt Acker intensiv : fragmentarische Se- sehr geringe Wertigkeit keine getalflora (WS 5) 06.920 Grünlandeinsaat/Grasäcker Rasen-/Graseinsaaten (artenarme sehr geringe Wertigkeit keine mit Weidelgras etc. Bestände mit Grünlandcharakter ohne (WS 5) soziologische Entwicklung). Ackerfut- terbau 06.930 Naturnahe Grünlandein- Grünland- oder Landschaftsbauein- geringe Wertigkeit (WS 4) keine saat (Kräuterwiese), An- saaten, dauerhaft : Grünland, Säume, saaten des Landschafts- Böschungen (Gräser- baus Kräutermischungen, auf Acker oder Rohboden) 09.110 Ackerbrachen mehr als ein Ackerbrache : auf Löß oder Lehm, > 1 geringe Wertigkeit (WS 4) keine Jahr nicht bewirtschaftet Jahr nicht bewirtschaftet, meist arten- arme Segetal-/Ruderalvegetation

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 31 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Typ-Nr. KV-Nutzungstyp Biotopbeschreibung Detailbeschreibung Bewertung Vorbelastung 09.280 Rekultivierte Deponie mit Rekultivierte Deponie mit junger s. Biotopbeschreibung 17 geringe Wertigkeit (WS 4) erhebliche Standortverände- Gras-Kräutereinsaat (auch Gras-Kräutereinsaat; Vegetations- rung, Deponie Sukzession bis Verbu- schicht auf abgedichtetem Deponie- schung) körper

GRÜNLAND

Frischgrünland (Arrhenatheretalia) frische bis mäßig wechselfeuchte Standorte 06.310 Extensiv genutzte Frisch- Glatthafer-Wiese , frische Ausbildung Ein Bestand wahrscheinlich aus Einsaat her- mittlere Wertigkeit (WS 3), gering bis hoch (am Festplatz wiesen (Arrhenatheretum typicum): mäßig vorgegangen; Bestand am Festplatz: s. Bio- LRT 6510 durch hohem Nutzungsdruck artenreich topbeschreibung 6 hoch) 06.315 Extensiv genutzte Frisch- Salbei-Glatthafer-Wiese : mäßig ar- s. Biotopbeschreibung 15, 27, 31 mittlere Wertigkeit (WS 3), mittel durch Nähe zur A66 wiesen, trocken (neuer tenreich, mäßig trocken LRT 6510 Typ) 06.320 Intensiv genutzte Frisch- Glatthafer-Wiese , frische Ausbildung großflächige Bestände v.a. im Ostteil, i.d.R. geringe Wertigkeit (WS 4) mittel durch Nähe zur A66 wiesen und -weiden (Arrhenatheretum typicum): artenarm, aus Einsaaten hervorgegangen degradiert 06.323 Intensiv genutzte Frisch- Salbei-Glatthafer-Wiese : artenarm, kleinflächige Bestände im Ostteil geringe Wertigkeit (WS 4) keine wiesen und -weiden, tro- mäßig trocken cken (neuer Typ)

Sonstiges Grünland, Rasen 06.910 Intensiv genutztes Grün- Grünland-Rumpfgesellschaft (Moli- geringe Wertigkeit (WS 4) keine land nio-Arrhenatheretea): degradiert, nicht entwickelt, meist intensiv genutzt; auch nicht differenzierbare Bestände (gemäht/abgeweidet) 06.911 Intensiv genutztes Grün- Grünland/Grünlandstandort : ohne s. Biotopbeschreibung 6 sehr geringe Wertigkeit Nähe Festplatz Biebrich land, gestört (neuer Typ) Differenzierung, gestört (nachgesät, (WS 5) verbracht, überweidet, Ablagerungen)

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 32 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Typ-Nr. KV-Nutzungstyp Biotopbeschreibung Detailbeschreibung Bewertung Vorbelastung 11.224 Intensivrasen (z. B. in Zierrasen, Vielschnittrasen, Trittra- s. Biotopbeschreibung 6 sehr geringe Wertigkeit Festplatz Biebrich, Straßenne- Sportanlagen) sen, Sportrasen : artenarm, meist (WS 5) benflächen Glatthaferwiesen-Fragmente, frische – trockene Standorte

MAGERRASEN, THEROPHYTENFLUR, GESTEINSBIOTOP, ROHBODEN 06.404 Magerrasen (ohne Diffe- Magerrasen (ohne soziologische Dif- s. Biotopbeschreibung 20, 26, 30 mittlere Wertigkeit (WS 3) hoch: ICE-Trasse, Wegenut- renzierung), gestört (neuer ferenzierung): gestört, degradiert (ver- zung, Fahrzeugverkehr Typ) bracht, überweidet, Ablagerungen, kleinflächig) 10.110 Felswände (natürlich), Fels, Felsanschnitt, naturnahe s. Biotopbeschreibung 18 hohe Wertigkeit (WS 2), keine Klippen Steinbruchwand : besonnt, offen, nach überwiegend gut ausgeprägte Fels- § 30 geschützt, LRT 8210 spalten-/Mauerfugen-Gesellschaften, Felsgrus-Therophytenfluren 10.111 Felswände, beschattet Fels, Felsanschnitt, naturnahe Fortsetzung von 10.110 mit Ostexposition mittlere Wertigkeit (WS 3) keine oder vegetationsfrei (neuer Steinbruch und Bruchsteinwand : Typ) beschattet oder vegetationsfrei; Fels- spalten-/Mauerfugen-Gesellschaften (Asplenietea) 10.131 Sukzession in aufgelasse- Heterogene Biotopstrukturen aus s. Biotopbeschreibung 21, 24 mittlere Wertigkeit (WS 3), keine nem Steinbruch Rohböden, Sand- und Schotterflu- nach § 30 geschützt: ren, Gehölzsukzession, Vor- und Gebüsche trockenwarmer Pionierwald Standorte, Magerrasen- fragmente, Schlammbö- den im Wechselwasserbe- reich 10.200 Rohböden Rohboden : vegetationarm bis –frei s. Biotopbeschreibung 29 sehr geringe Wertigkeit hoher Kaninchendruck (WS 5)

RUDERALFLUREN, SÄUME: nährstoffreich (mäßig feuchte bis mäßig trockene Standorte, Gehölzanteil bis 40% möglich)

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 33 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Typ-Nr. KV-Nutzungstyp Biotopbeschreibung Detailbeschreibung Bewertung Vorbelastung 09.120 Kurzlebige Ruderalfluren Annuelle Ruderalfluren (Chenopo- geringe Wertigkeit (WS 4) keine dietea): Schotter-/Schuttflächen, Kompostmieten, Straßenbankette; mäßig nährstoffarm bis -reich, trocken bis frisch 09.160 Straßenränder (mit Ent- Straßen-/Wegeränder, Bankette, sehr geringe Wertigkeit hoch: Straßen wässerungsmulde), Mittel- Mittelstreifen: intensiv gepflegt, (WS 5) streifen, intensiv gepflegt, Schadstoffeinträge; Grünlandfragmen- artenarm te; auf Mittelstreifen auch schmale Gehölzreihen, Entwässerungsmulden, Schutzplanken; Regelbreite meist < 2m 09.210 Ausdauernde Ruderalflu- Nitrophytische Hochstaudenfluren/- geringe Wertigkeit (WS 4) keine ren betont frischer - mäßig säume : frisch - mäßig feucht, meist feuchter nährstoffreicher artenarm Standorte 09.212 Säume frischer, mittlerer Glatthaferreiche Ruderalfluren/- häufiger Saumtyp entlang Verkehrswegen geringe Wertigkeit (WS 4) mäßig: Verkehrswege Standorte (neuer Typ) säume : frisch - mäßig trocken, entlang außerhalb des Intensivbereichs Verkehrswegen außerhalb Bankett (keine Wiesenbrachen) 09.213 Säume frischer Standorte, Glatthaferreiche Ruderalfluren/- Bestände im Bereich AS W.-Erbenheim geringe Wertigkeit (WS 4) Verkehrswege gestört (neuer Typ) säume: frisch - mäßig trocken, ge- stört 09.220 Wärmeliebende ausdau- Mehrjährige trockene Ruderalfluren s. Biotopbeschreibung 2, 20, 21, 23, 24, 25, mittlere Wertigkeit (WS 3) gering ernde Ruderalfluren meist 27, 29 trockener Standorte 10.630 Durch Nutzung dauernd Vegetationsarme Flächen : heteroge- sehr geringe Wertigkeit hoch: Nutzung, Gewerbe, vegetationsarme Flächen ne, gestörte Flächen, artenarm bis (WS 5) Lager (neuer Typ) vegetationsfrei (z.B. Pferdestandkop- pel, Lagerfläche, landwirt. Betriebsflä- chen)

SÄUME, STAUDENFLUREN: mäßig nährstoffarm (meso- und thermophil, frische bis trockene Standorte, Gehölzanteil bis 40% möglich)

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 34 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Typ-Nr. KV-Nutzungstyp Biotopbeschreibung Detailbeschreibung Bewertung Vorbelastung 09.150 Feldraine, Wiesenraine, Magere Säume/Staudenfluren : mä- magerer Saumtyp entlang Verkehrswegen mittlere Wertigkeit (WS 3) mäßig: Verkehrswege Säume (Gräser und Kräu- ßig artenreich (Origanietalia) außerhalb des Intensivbereichs; s. Biotopbe- ter) schreibung 10, 12, 15, 20, 27, 30, 31 09.154 Feldraine, Wiesenraine, Säume/Staudenfluren : artenarm, magerer Saumtyp entlang Verkehrswegen geringe Wertigkeit (WS 4) mäßig: Verkehrswege Säume (Gräser und Kräu- Potenzialflächen für magere Säume außerhalb des Intensivbereichs ter), artenarm (neuer Typ)

RÖHRICHTE, GROSS-SEGGENRIEDE, FEUCHTE - NASSE HOCHSTAUDEN (Phragmitetea, Filipendulenion) 05.410 Schilfröhrichte Röhricht : artenarme Bestände aus s. Biotopbeschreibung 21 mittlere Wertigkeit (WS 3), keine Schilf nach §30 geschützt (Min- destgröße 500qm, auch stark verschilfte Nasswie- sen, keine RÜ-Becken, Säume an Gewässern zu Gewässerbiotop)

KLEINGEHÖLZE trockener und frischer Standorte (Gebüsche, Hecken, Baumbestände, Feldgehölze)

Natürliche/naturnahe Kleingehölze 02.100 Gebüsche, Hecken: tro- "Kirschen-Feldahorn"-Gehölz : häufiger Gehölztyp mittlere Wertigkeit (WS 3); keine cken - frisch; entwickelte durchgewachsenes älteres Ge- im UG kein nach §30 Gehölze aus heimischen büschstadium oder jüngerer Baumbe- (trockenwarme Standorte) Arten; mittlere, mäßig sau- stand, auch entwickelte Pflanzungen geschützter Bestand re Standorte (z.B. ältere Flurbereinigungsgehölze), bis 12 m hoch 02.110 Gebüsche, Hecken - sträu- "Rosen-Schlehen-Hasel"-Gebüsch : häufiger Gehölztyp mittlere Wertigkeit (WS 3); keine cherbetont: trocken - frisch; jung bis mittelalt, sträucherbetont, trockenwarme Standorte entwickelte Gehölze aus meist dichtstehend, bis 6 m hoch sind im UG nach §30 heimischen Arten; mittlere, geschützt. mäßig saure Standorte (neuer Typ)

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 35 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Typ-Nr. KV-Nutzungstyp Biotopbeschreibung Detailbeschreibung Bewertung Vorbelastung 02.120 Initiale niedrige Gebüsche: Polykormon-Gebüsch : initiales nied- geringe Wertigkeit (WS 4) keine meist artenarm (neuer Typ) riges Gebüschstadium (Schlehen- schösslinge, Brombeere usw., auch gebietsfremde Arten) 02.200 Gebüsche, Hecken: tro- "Kirschen-Feldahorn"-Gehölz: ba- Zwei Bestände, s. Biotopbeschreibung 21, 25 mittlere Wertigkeit (WS 3), keine cken - frisch; entwickelte senreicher Standort; durchgewachse- nach §30 geschützt (nur Gehölze aus heimischen nes, älteres Gebüschstadium oder trockenwarme Standorte) Arten; basenreiche Stand- jüngerer Baumbestand, bis 12 m hoch orte 02.210 Gebüsche, Hecken - sträu- "Rosen-Schlehen-Hasel"-Gehölz : Mehrere Bestände, s. Biotopbeschreibung 21, mittlere Wertigkeit (WS 3), keine cherbetont: trocken - frisch; basenreicher Standort; jung bis mittel- 25 nach §30 geschützt (nur entwickelte Gehölze aus alt, von Sträuchern dominiert, meist trockenwarme Standorte) heimischen Arten; basen- dichtstehend, bis 6 m hoch reiche Standorte (neuer Typ) 04.600 Feldgehölz, Baumhecke Baumhecke, Feldgehölz, Wäldchen : Mehrere Bestände im UG mittlere Wertigkeit (WS 3); keine lineare oder flächige baumbetonte trockenwarme Standorte Bestände, meist mehrschichtiger Auf- sind im UG nach §30 () bau, > 12 m hoch geschützt.

Anthropogen geprägte Kleingehölze entlang Verkehrswegen, Siedlungen (unmittelbar wirkende Störungen); Flurbereinigungsgehölze 02.130 Gebüsche, Hecken (stra- Gebüsch, Hecke, straßenbeglei- mit 04.610 häufigster Gehölztyp entlang der geringe Wertigkeit (WS 4) Verkehrswege ßenbegleitend, Siedlungs- tend, Siedlungsrand : meist aus Verkehrswege rand): trocken - frisch; hei- Pflanzungen hervorgegangenes älte- mische Arten (neuer Typ) res Gebüschstadium oder jüngerer Baumbestand 02.400 Hecken- Hecken-/Gebüschpflanzung : jüngere häufiger Gehölztyp geringe Wertigkeit (WS 4) keine /Gebüschpflanzung (hei- (< 10 Jahre), nicht entwickelte Gehöl- misch, standortgerecht, nur ze meist in Ackerlagen ("Flurbereini- Außenbereich) gungsgehölze"), sträucherbetont, klei- ne Bäume, geringes Strukturangebot

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 36 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Typ-Nr. KV-Nutzungstyp Biotopbeschreibung Detailbeschreibung Bewertung Vorbelastung 02.410 Junge Hecken- Junge/initiale Hecken- und Ge- häufiger Gehölztyp geringe Wertigkeit (WS 4) keine /Gebüschpflanzung (hei- büschpflanzung (< geringe Wertig- misch, standortgerecht, nur keit, auch stark zurückgeschnittene Außenbereich) (neuer Typ) Gehölze) 02.500 Gebüsche, Hecken: stand- Gebüsche, Hecken, Baumgruppe : vorwiegend im Siedlungsbereich geringe Wertigkeit (WS 4) keine ortfremd, Ziergehölze standort- oder gebietsfremde Arten, Ziergehölze; keine Alters- und Grö- ßendifferenzierung 02.600 Hecken- Hecken-/Gebüschpflanzung, stra- Junge Bestände entlang von Verkehrswegen geringe Wertigkeit (WS 4) Verkehrswege /Gebüschpflanzung (stra- ßenbegleitend, Siedlungsrand : jün- ßenbegleitend usw., nicht gere (< 10 Jahre) nicht entwickelte Mittelstreifen) Gehölze 04.610 Baumhecke (straßenbe- Baumhecke, Baumgruppe, straßen- mit 02.130 häufigster Gehölztyp entlang der geringe Wertigkeit (WS 4) Verkehrswege gleitend), heimische Arten begleitend, Siedlungsrand Verkehrswege (Neuer Typ)

KLEINGEHÖLZE feuchter und nasser Standorte (Gebüsche, Ufergehölze, Auwaldfragmente) 04.410 Ufergehölzfragment (neuer Ufergehölz, Auwaldfragment : beein- entlang Wäschbach mittlere Wertigkeit (WS 3), keine Typ) trächtigter/nicht entwickelter Ufersaum in Verbindung mit 05.214 nach §30 geschützt (Ablagerungen, gebietsfremde Arten, kleinflächige intakte Bestände), Höhe > 12 m

EINZELGEHÖLZE, BAUMREIHE, ALLEE (Bewertung nach KV in Verbindung mit Nutzungstyp) 04.110° Einzelbaum: einheimisch, Einzelbaum/-gehölz : standortgerecht, mittlere Wertigkeit (WS 3) keine standortgerecht einheimisch (auch Einzelbäume in Allee) 04.111° Einzelbaum: Obstbaum Obstbaum mittlere Wertigkeit (WS 3) keine 04.112° landschaftsprägender Ein- Landschaftsprägendes Einzelge- wenige Exemplare im UG hohe Wertigkeit (WS 2) keine zelbaum: einheimisch, hölz standortgerecht (neuer Typ)

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 37 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Typ-Nr. KV-Nutzungstyp Biotopbeschreibung Detailbeschreibung Bewertung Vorbelastung 04.211° Baumreihe: Obstbaum Obstbaumreihe : einreihig (keine Al- mittlere Wertigkeit (WS 3) keine lee) 04.310° Allee: einheimisch, stand- Allee : standortgerechte, einheimische jüngere und ältere Alleebäume an Saarstr., E. mittlere Wertigkeit (WS 3), Straßen ortgerecht oder Obstbäume Arten Ollenhauer-Str., Tannhäuser-Str., Biebricher nach §13 HAGBNatSchG Allee sind landschaftsprägende Alleen nur außerhalb der im Zusammenhang be- bauten Ortsteile geschützt

FORSTE, SCHLAGFLUREN UND PIONIERGEHÖLZE 01.150 Pionierwald (neuer Typ) Pionierwald / Vorwald : z.B. auf Ab- s. Biotopbeschreibung 16, 21, 24 geringe Wertigkeit (WS 4) keine grabungsflächen, Bestände aus Birke, Zitterpappel, Robinie usw., oft lückige Struktur 01.152 Schlagfluren, Naturverjün- Schlagflur (weitgehend gehölzfrei), Eine Fläche, s. Biotopbeschreibung 24 geringe Wertigkeit (WS 4) keine gungen, Sukzession im Rodungsfläche und am Wald 01.180 Naturferne Laubholzforste Laubholzforst: standort- oder ge- s. Biotopbeschreibung 8 geringe Wertigkeit (WS 4) hoher Nutzungsdruck nach Kronenschluss bietsfremde Arten oder anderweitig gestört

SONSTIGE NUTZUNGEN, BIOTOPE, STRUKTUREN 03.211 Erwerbsgartenbau, Son- Baumschule, Erwerbsgartenbau hauptsächlich am Schiersteiner Kreuz sehr geringe Wertigkeit keine derkulturen, Baumschulen (intensive Bewirtschaftung) (WS 5) 03.224 Weinbau, intensiv mit Un- Weinbau, Rebkulturen (intensive Zwei kleine Anlagen der Fa. Henkell sehr geringe Wertigkeit keine tersaat Bewirtschaftung, mit Untersaat) (WS 5) 10.430 Schotterhalde, Abraumhal- Schotterhalde, Abraumhalde, De- Eine Fläche westlich Saarstr. sehr geringe Wertigkeit keine de, Abbruchmaterial bauli- ponie : vegetationsarm, abgelagertes (WS 5) cher Anlagen, abgedeckte oder verteiltes Abbruchmaterial, ab- Deponie (ohne nennens- gedeckte Deponie werte Vegetation)

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 38 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Typ-Nr. KV-Nutzungstyp Biotopbeschreibung Detailbeschreibung Bewertung Vorbelastung 10.510 Versiegelte Flächen (Ort- Straße, Weg, Platz : versiegelt, Was- keine Biotopbewertung keine beton, Asphalt), vegetati- ser wird abgeleitet onsfrei 10.520 Versiegelte Flächen (Pflas- Pflaster/teilversiegelte Pflasterflä- Im Bereich Salzbachtalbrücke sehr geringe Wertigkeit keine ter), weitgehend vegetati- che : mit Fugenvegetation (WS 5) onsfrei 10.530 Wasserdurchlässige Schot- Kies-/Schotter/-Sandfläche (auch häufig im UG wegen zahlreicher Bahnstre- sehr geringe und geringe keine ter-, Kies- u. Sandflächen / Gleiskörper): meist vegetationsarm; cken und (ehemaliger) Abbauflächen; oft Wertigkeit versiegelte Flächen, deren versiegelte Flächen mit Versicke- Übergänge mit Ruderalfluren und Gehölzen Wasserabfluss versickert rungsflächen 10.531 Schotter-, Kies- u. Sand- Schotterweg (wassergebundene sehr geringe Wertigkeit keine wege - unbewachsen Decke): weitgehend unbewachsen (WS 5) 10.540 Befestigte und begrünte Rasenpflaster, Rasengittersteine Betriebswege an der A66 sehr geringe Wertigkeit keine Flächen, (Rasenpflaster, (WS 5) Rasengittersteine o. ä.) 10.610 bewachsene Feld- oder Feld- oder Waldwege, bewachsen : geringe Wertigkeit (WS 4) keine Waldwege meist artenarme Trittrasen oder Frag- mente der Glatthaferwiesen 10.710 Dachfläche nicht begrünt Gebäude, Hütte, Unterstand keine Biotopbewertung keine 10.715 Dachfläche nicht begrünt, Gebäude, Hütte, Unterstand : mit PV-Anlagen keine Biotopbewertung keine mit Regenwasserversicke- Regenwasserversickerung rung 10.716 Lärmschutzwand, Mauer Lärmschutzwand, Mauer keine Biotopbewertung keine (neuer Typ) 10.740 Fassadenbegrünung, Per- Fassadenbegrünung, Pergolen an Lärmschutzwand geringe Wertigkeit (WS 4) keine golen 11.211 Grabeland, kleinere Ein- Einzelgarten : Grabeland, Einzelgär- geringe Wertigkeit (WS 4) keine zelgärten in der Land- ten in der Landschaft, kleinere Grund- schaft, meist nicht ge- stücke werbsmäßig 11.212 Gärten/Kleingartenanlage Gärten / Kleingartenanlage / Schre- zahlreiche und große Anlagen im UG, s. auch geringe Wertigkeit (WS 4) keine mit Nutz- und Ziergartenan- bergärten Biotopbeschreibung 3, 4, 5, 7, 8, 10, 14 teilen

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 39 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Typ-Nr. KV-Nutzungstyp Biotopbeschreibung Detailbeschreibung Bewertung Vorbelastung 11.221 Gärtnerisch gepflegte An- Gärtnerisch gepflegte Flächen im sehr geringe Wertigkeit keine lagen im besiedelten Be- besiedelten Bereich : strukturarme (WS 5) reich (kl. Grünanlagen, Grünanlagen, innerstädtisches Stra- Straßenbegleitgrün, arten- ßenbegleitgrün, arten- und strukturar- und strukturarme Hausgär- me Hausgärten, Spielplatz ten/Grünanlagen 11.231 Friedhof, Waldsiedlung, Parks und parkartige Flächen : struk- Friedhöfe, Parks, s. u.a. Biotopbeschreibung mittlere Wertigkeit (WS 3) Teilweise Verkehr Villensiedlung mit Groß- turreich, Lebensraumfunktion 9, 10 baumbestand (nicht ver- siegelte Fläche), Parks 10.750 Siedlungsfläche Wohnbau- Siedlungsfläche Wohnbauflächen : Einstufung F-Plan sehr geringe Wertigkeit keine flächen (neuer Typ) überwiegend versiegelte Fläche, weit- (WS 5) gehend geschlossene Bebauung, keine Darstellung von Gärten, Gehöl- zen usw. 10.751 Siedlungsfläche Wohnbau- Siedlungsfläche Wohnbauflächen : Einstufung F-Plan geringe Wertigkeit (WS 4) keine flächen mit hohem Grünan- gegenüber 10.750 höherer Biotopan- teil (neuer Typ) teil 10.760 Siedlungsfläche gewerbli- Siedlungsfläche gewerbliche Bau- Einstufung F-Plan sehr geringe Wertigkeit keine che Bauflächen (neuer flächen : überwiegend versiegelte (WS 5) Typ) Fläche, weitgehend geschlossene Bebauung, keine Darstellung von Ge- hölzen usw. 10.770 Siedlungsfläche gemischte Siedlungsfläche gemischte Bauflä- Einstufung F-Plan sehr geringe Wertigkeit keine Bauflächen (neuer Typ) chen : überwiegend versiegelte Flä- (WS 5) che, weitgehend geschlossene Be- bauung, keine Darstellung von Gärten, Gehölzen usw. 10.780 Sondergebiet (neuer Typ) Siedlungsfläche Sondergebiete : Einstufung F-Plan sehr geringe Wertigkeit keine überwiegend versiegelte Fläche, weit- (WS 5) gehend geschlossene Bebauung, keine Darstellung von Gärten, Gehöl- zen usw.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 40 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Typ-Nr. KV-Nutzungstyp Biotopbeschreibung Detailbeschreibung Bewertung Vorbelastung 10.785 Flächen für Ver- und Ent- Siedlungsfläche Ver- und Entsor- Einstufung F-Plan sehr geringe Wertigkeit keine sorgungsanlagen (Neuer gungsanlagen : überwiegend versie- (WS 5) Typ) gelte Fläche, weitgehend geschlosse- ne Bebauung, keine Darstellung von Gehölzen usw. 10.790 Flächen für den Gemein- Siedlungsfläche Gemeinbe- Einstufung F-Plan sehr geringe Wertigkeit keine bedarf (Neuer Typ) darf/Gemeinbedarfsfläche (Verwal- (WS 5) tung, Schule, Kirche, Kultur, Sport, Feuerwehr...) überwiegend versiegel- te Fläche, weitgehend geschlossene Bebauung, keine Darstellung von Gär- ten, Gehölzen usw. 10.795 Flächen für Sport- und Siedlungsfläche Sport- und Spielan- Einstufung F-Plan geringe Wertigkeit (WS 4) keine Spielanlagen (Neuer Typ) lagen

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 41 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

3.2.2.2 Einzelbeschreibung wertgebender oder charakteristischer Biotopkomplexe

Ï Karte 1, 2

Charakteristische, wertgebende oder sonstige planungsrelevante Biotopkomplexe sind nachfolgend vertiefend beschrieben. Die maßgebliche Bewertung (Wert- stufe) ist hervorgehoben und setzt sich aus den Biotopteilbewertungen, Vorkommen wertgebender Arten und Entwicklungspotenzialen zusammen.

Tab. 7: Einzelbeschreibung wertgebender oder charakteristischer Biotopkomplexe

Biotop- Bezeichnung/Lage; Kurzbeschreibung, vegetationskundli- charakteristische wertgeben- Gefährdung Entwicklungs- Pflegehinweise, Fotos komplex che Bewertung (Hauptwertung hervorgehoben) Arten (Artenliste s. de/geschützte potenzial Sonstiges (s. A66-4) Anhang A66-1.1) Arten 1 Kalle Bad/Schiersteiner Kreuz s. Anhang - Umbau Schierstei- sehr gering - - ner kreuz, Gehölz- Kurzbeschreibung: zwischen Schiersteiner Kreuz und Freibad rodung "Kalle Bad" Hecken verschiedener Altersstadien; teilweise markante Bäume; freigeschnittene Stromtrasse; Kleingärten; Fußweg durch waldartigen Bestand. (Teil der Baumhecke fällt durch den Ausbau A643 weg!) Schutzstatus: keiner Wertstufe: gering , mittel 2 Magersäume an Bahnstrecke/Melchiorstück s. Anhang - Chem. Unkrautbe- gering; Bedeutung - - kämpfung Bahn, für wärmeliebende Kurzbeschreibung: Wärmeliebende ausdauernde Ruderalflu- Verbuschung Tierarten ren trockener Standorte. Schutzstatus: keiner Wertstufe: mittel

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 42 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Biotop- Bezeichnung/Lage; Kurzbeschreibung, vegetationskundli- charakteristische wertgeben- Gefährdung Entwicklungs- Pflegehinweise, Fotos komplex che Bewertung (Hauptwertung hervorgehoben) Arten (Artenliste s. de/geschützte potenzial Sonstiges (s. A66-4) Anhang A66-1.1) Arten 3 Kleingartenanlage Gräselberg s. Anhang - Intensivierung der gering (Status quo - - Nutzung erhalten); durch Kurzbeschreibung: große insgesamt gut strukturierte Anlage Strukturvielfalt mit brachen Obststücken, kleinen Ackerflächen. faunistische Bedeu- Innerhalb Referenzbiotop Wiesbaden "Streuobstbestand am tung Gräselberg" (122-U1, Erhebung 1999): alter, lückiger Obst- baumbestand, teilweise absterbende Bäume. Schutzstatus: keiner (§30 Streuobst nur Außenbereich) Wertstufe: gering , kleinflächig mittel [ohne Kartendarstellung] (Biotopkartierung Wiesbaden: teilweise hoch, 122-U1) 4 Kleingartenanlage Teuerborn/Gibber Str. keine separate Arter- - Intensivierung der gering (Status quo - - fassung Nutzung erhalten) Kurzbeschreibung: gut strukturierte Teilfläche einer Kleingar- tenanlage, Kleinunternehmer, Lagerflächen Schutzstatus: keiner Wertstufe: gering 5 Kleingartenanlage Futterwiese keine separate Arter- - - gering (Status quo - - fassung erhalten) Kurzbeschreibung: Große Kleingartenanlagen mit Einzelge- bäuden (Wohnnutzung). Schutzstatus: keiner Wertstufe: gering bis mittel 6 Festplatz Biebrich/Mosbachtal keine separate Arter- Sanguisorba offi- keine erkennbar mäßiges Aufwer- ungestörte Grün- 638-641 fassung ( typisches cinalis (Maculinea- tungspotenzial am landentwicklung Kurzbeschreibung: großer Festplatz; Grünlandfragmente; be- Arteninventar von Pflanze), land- Bachlauf wünschenswert, gradigter und teilweise befestigter Mosbach (Abstürze, Bau- Trittrasen und arten- schaftsprägende aber durch In- schutt, gepflastertes Ufer), eine markante vielstämmige Weide; armen Grünlandflä- Salix alba nenstadtlage und große markante Pappeln (Landschaftsbild!); kleinflächig mäßig chen) Festplatznutzung artenreiches Grünland mit Sanguisorba officinalis. fraglich Schutzstatus: keiner; kleinflächig Extensivgrünland, LRT Wertstufe: sehr gering , gering, mittel

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 43 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Biotop- Bezeichnung/Lage; Kurzbeschreibung, vegetationskundli- charakteristische wertgeben- Gefährdung Entwicklungs- Pflegehinweise, Fotos komplex che Bewertung (Hauptwertung hervorgehoben) Arten (Artenliste s. de/geschützte potenzial Sonstiges (s. A66-4) Anhang A66-1.1) Arten 7 Kleingartenanlage Kappesgarten s. Anhang - - gering (Status quo - - erhalten) Kurzbeschreibung: Große Kleingartenanlage. Innerhalb Referenzbiotop Wiesbaden "Kleingartenanlage Kap- pesgärten am Gibber Festplatz" (124-P3, Erhebung 1999): Etwa 35 Jahre alt von Nutz- und Ziergärten sowie Fahrwegen umgebene Gartenkolonie; planmäßig angelegt; Gärten mit großen Lauben; intensiv genutzt; überwiegend Gemüsebeete und Zierrasen; mittelstämmige Obstbäume. Schutzstatus: keiner Wertstufe: gering und mittel 8 Kupferlache-Mühltal/westlich Klärwerk s. Anhang - teilweise intensive mäßig: innerstädti- offene Biotope im 898 Freizeitnutzung, sche Vernetzungs- Wechsel mit Kurzbeschreibung: größere innerstädtische Gehölzfläche jün- Störungen strukturen, relativ waldartigen geren Alters mit intensiver Freizeitnutzung durch angrenzende gut strukturiertes Flächen entwi- Wohnsiedlung (Mountainbike-Strecken, Müll); eingleisige Areal ckeln (parkartig) Bahnstrecke (rückgebaut und zugewachsen, verwildert); ein- gleisige wenig befahrene Bahnstrecke; aufgelassenes Gärt- nereigelände; waldartige Pioniergehölze (Robinie); kleinere parkartige Flächen. Schutzstatus: keiner Wertstufe: gering , mittel

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 44 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Biotop- Bezeichnung/Lage; Kurzbeschreibung, vegetationskundli- charakteristische wertgeben- Gefährdung Entwicklungs- Pflegehinweise, Fotos komplex che Bewertung (Hauptwertung hervorgehoben) Arten (Artenliste s. de/geschützte potenzial Sonstiges (s. A66-4) Anhang A66-1.1) Arten 9 Friedhof Biebrich s. Anhang (typische Kickxia spuria, randlich A66, sonst gering bis mäßig, Status-Quo 897, 901 Arten artenarmer bis - Primula veris keine erkennbar langfristig struktur- erhalten Kurzbeschreibung: parkartiger Friedhof mit Laub-, Nadel- und reicher älterer Grün- reicher Park Ziergehölzen; junge und ältere, teilweise markante Bäume flächen/Parks) (ohne Kartendarstellung); intensiv und extensiv gepflegte Be- reiche; neue Belegungen; im Osten durch Bahnlinie begrenzt. Referenzbiotop Wiesbaden "Friedhof Biebrich" (127-O2, Erhe- bung 1999): Großkronige meist einzeln stehende Laubbäume (Buche, Linde, Eiche, Silber-Ahorn) und Nadelbäume (Dougla- sie, Lärche, Eibe); Ziergehölzpflanzungen; Efeu; nitrophytische Säume; Natursteinmauer um ältesten Friedhofsbereich im Süden; artenreiche Rasen mit Frühlings-Fingerkraut, Kleinem Habichtskraut, Wiesen-Salbei, Gewöhnlichem Taubenkropf. Schutzstatus: keiner Wertstufe: mittel , kleinflächig hoch (ohne Kartendarstellung) 10 Hammermühle s. Anhang - Bauarbeiten an gering: erhebliche - 177, 179, 181 Talbrücke Einschränkungen Kurzbeschreibung: parkartiges Gelände der Hammermühle; und Vorbelastun- kleinere Schrebergartenanlage; kleine Wäldchen; magere gen Ruderalfläche; Eschenreihe zwischen Bahn und Salzbach mit markanten Bäumen. Referenzbiotop Wiesbaden "Gehölzreiche Brache südlich der A66" (128-V1, Erhebung 1999): größtenteils dicht mit Gehöl- zen bewachsen (teils gepflanzt, teils naturnaher Charakter); am Mast einer Hochspannungsleitung kleine artenreiche Tres- pen-Glatthafer-Wiese. Referenzbiotop Wiesbaden "Wiesbadener Hauptklärwerk" (Fläche 129-H2b, kleinerer Eingangsbereich südlich der A66). [dieser Bereich wird aktuell nicht mehr als wertgebend einge- stuft] Schutzstatus: keiner Wertstufe: mittel , gering

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 45 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Biotop- Bezeichnung/Lage; Kurzbeschreibung, vegetationskundli- charakteristische wertgeben- Gefährdung Entwicklungs- Pflegehinweise, Fotos komplex che Bewertung (Hauptwertung hervorgehoben) Arten (Artenliste s. de/geschützte potenzial Sonstiges (s. A66-4) Anhang A66-1.1) Arten 11 Alte Bahnanlage/Salzbach-Talbrücke s. Anhang (typische im Bereich der weitere Verbu- hoch: trockene Gehölze perio- 164, 166, 167, Arten von Schotterflä- Bahnanlagen ohne schung, Nutzungs- Ruderalfluren mit disch entfernen 169 Kurzbeschreibung: stillgelegte Bahnstrecke und Nebenstrecke chen, annuellen und genaue Lokalisie- änderung hoher faunistischer mit offenen Schotterflächen und jungen Gehölzstadien unter- ausdauernden trocke- rung: Geranium Bedeutung halb und im Nahbereich der Talbrücke. nen Ruderalfluren und rotundifolium 183, 184 Referenzbiotop Wiesbaden "Bahnhof Wiesbaden-Ost und unterschiedlichen westlich angrenzende Bahnlinie" (156-KEINE , Erhebung 1999): Verbuschungsstadien) vor allem im Bahnhofsbereich kurzlebige Massenbestände des Dreifinger-Steinbrechs; botanische Besonderheit: kleinflächige ruderale Schotterrasen und Vorkommen des wärmeliebenden Knorpelsalats (Chondrilla juncea). Schutzstatus: keiner Wertstufe: sehr gering, gering, mittel (kleinflächig hoch, ohne Darstellung)

Weitere Biotope/Nutzungen im Brückenbereich: entlang Main- zer Straße und Haupt-Bahnstrecke typische straßenbegleiten- de Gehölze, artenarme Intensivsäume und befestigte Flächen; vollständig begradigter und befestigter Salzbach mit Hochwas- serentlastungsprofil; Klärwerk Wiesbaden; vegetationsfreie Sandböschung im Trockenschatten der Brücke; Wohngebiet. 12 Säume/Auffahrt Mainzer-Straße s. Anhang Listera ovata Ablagerungen, Müll, gering wegen Stra- Mahd mit Ab- 137-138, 304, Befahren ßen-Seitenraum transport, Müll 305 Kurzbeschreibung: mäßig artenreiche magere Säume im Ex- regelmäßig tensivbereich des Seitenraums der Auffahrt Fahrtrichtung entfernen Frankfurt Schutzstatus: keiner Wertstufe: mittel

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 46 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Biotop- Bezeichnung/Lage; Kurzbeschreibung, vegetationskundli- charakteristische wertgeben- Gefährdung Entwicklungs- Pflegehinweise, Fotos komplex che Bewertung (Hauptwertung hervorgehoben) Arten (Artenliste s. de/geschützte potenzial Sonstiges (s. A66-4) Anhang A66-1.1) Arten 13 Ehemalige Bahnstrecke/Mainzer Straße keine separate Arter- - weiteres Zuwach- Als faunistische Entbuschung 160-163 fassung: typische sen Verbundstruktur Kurzbeschreibung: von den Rändern her weitgehend zuge- Arten von Schotterflä- offenhalten wachsener Bahnkörper; im Brückenbereich offener und wär- chen, annuellen und megetönter Sonderstandort. ausdauernden trocke- Schutzstatus: keiner nen Ruderalfluren und Wertstufe: mittel , gering unterschiedlichen Verbuschungsstadien 14 Unteres Wäschbachtal keine separate Arter- - keine erkennbar Entwicklungspoten- trockene Ru- 141-143 fassung: typische zial im Unterlauf deralstandorte Kurzbeschreibung: begradigter und befestigter Unterlauf des 149-153 Arten mäßig trockener sehr begrenzt, am Rand der Wäschbachs (gemauerte Steilböschung, Abstürze; beschattet; und eutropher Ru- oberhalb Bachrena- Gewerbefläche kaum fließgewässertypische Ufervegetation); Werksgelände deralfluren sowie turierung einge- erhalten (v.a. "Natursteine" (Fa. Naba): heterogene Struktur mit Schotterflä- schütter bewachsener schränkt möglich wegen Fauna) chen, Steine, Kies, Erde; Randflächen verwildert; alte Gebäu- Schotterflächen de; trockene und eutrophe Ruderalfluren. Schutzstatus: überwiegend keiner; §30 (kleiner Bachabschnitt und fragmentarischer Ufergehölzsaum, untere Bewertungs- grenze) Wertstufe: sehr gering, gering, mittel 15 Biotope Abfahrt Mainzer-Straße s. Anhang Primula veris, Nutzungsintensivie- Säume, Gehölze fachgerechte 2- 0133-136 rung allgemein; und Gärten gering; schürige Grün- Kurzbeschreibung: mäßig artenreiche magere Säume im Ex- Geum rivale 139-140, 143 Zuwachsen des landnutzung tensivbereich des Seitenraums der Abfahrt Mainzer-Straße; Grünland mittel (evtl. aus Einsaat) halboffenen Ge- mäßig feuchte, frische bis mäßig trockene, teilweise gestörte hölzrandes; Ablage- Biotopverbund mit und randlich versaumte Wiese geringer bis mittlerer Artenaus- rungen, Müll im dem übrigen Ent- stattung, die wahrscheinlich aus einer Einsaat hervorgegangen Seitenraum der A66 wicklungsgrünland ist; wäldchenartiges Feldgehölz an der Abfahrt mit markanten im Wäschbachtal Walnuss-Bäumen; aufgelassene, verwilderte Gartenanlage. anstreben Schutzstatus: keiner (LRT-würdiges Grünlandfragment im Seitenraum der A66) Wertstufe: mittel, gering

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 47 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Biotop- Bezeichnung/Lage; Kurzbeschreibung, vegetationskundli- charakteristische wertgeben- Gefährdung Entwicklungs- Pflegehinweise, Fotos komplex che Bewertung (Hauptwertung hervorgehoben) Arten (Artenliste s. de/geschützte potenzial Sonstiges (s. A66-4) Anhang A66-1.1) Arten 16 Alte Deponie Mainzer Straße s. Anhang Dipsacus laciniatus Verlust offener mäßig für wärme- sonnenexponier- - Magerstandorte liebende Ruderal- te Bereiche in Kurzbeschreibung: 1983 rekultivierte Mülldeponie mit überwie- durch Verbu- standorte in Kup- Kuppenlage offen gender Gehölzbestockung (Vorwald, Pionierwald unterschied- schung/Bewaldung penlage; Bereiche halten licher Altersstadien und Gehölzdichten); Graswege, kleinere mit Waldentwick- offene Flächen mit trockenen Ruderal- und Therophytenfluren; lung mit geringem kleiner temporärer Tümpel; insgesamt gut strukturiert. Potenzial Schutzstatus: §30 in trockener Kuppenlage mit lückiger Ge- hölzbestockung (wärmeliebende Bestände) Wertstufe: mittel, gering 17 Deponieabschnitt II/III keine separate Arter- - Betriebsverkehr, gering Entwick- Schafbeweidung 269, 277-279 fassung, s. Anhang; Erdarbeiten, weitere lungsdynamik auf Kurzbeschreibung: Deponie (ohne Steinbruchwand) in Rekulti- Einsaaten mit Zuchts- Verfüllungen Einsaatflächen ( vierung mit großflächig begrünten Böschungen und Flächen orten langfristig Mager- (junge Einsaaten) neben offenen vegetationsarmen Flächen; grünland bis Mager- kurzlebige Ruderalfluren; kleinere temporäre Vernässungsbe- rasen möglich); evtl. reiche, Tümpel, Gräben (wenig Schilf); Betriebsstraßen; Ber- negative Habitat- men; gehölzarm; Rohböden; magere trockene Halden. entwicklung für Schutzstatus: überwiegend keiner; §30 Tümpel mit Verlan- Fauna bei Gehölz- dungszone (ohne Kartendarstellung) zunahme Wertstufe: gering

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 48 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Biotop- Bezeichnung/Lage; Kurzbeschreibung, vegetationskundli- charakteristische wertgeben- Gefährdung Entwicklungs- Pflegehinweise, Fotos komplex che Bewertung (Hauptwertung hervorgehoben) Arten (Artenliste s. de/geschützte potenzial Sonstiges (s. A66-4) Anhang A66-1.1) Arten 18 Steinbruchwand/Deponieabschnitt II/III s. Anhang Geranium sangui- langfristig weiteres hoch (Therophyten, Gehölze perio- 268, 271, 272, neum Abrutschen und Magerrasenarten) disch zurück- 274, 276 Kurzbeschreibung: alte steile Kalksteinbruchwand mit Südex- Zuwachsen der nehmen position und schütter bewachsenen Schutt- und Sandfluren 299. Steilwand sowie ausgewaschene Kalkbänke; Wandbasis mit lichter bis dichterer Gehölzsukzession und trockenen Ruderalfluren und Säumen; Abraum; zwischen Steinbruchwand und A66 dichtes Gehölzband aus Bäumen und Sträuchern. Insgesamt exponierter Trockenstandort mit vielfältigen natur- nahen Strukturen. Der Wand ist der KV-Code 10.110 (Fels- wände natürlich) zugeordnet; der Code 10.130 (Steinbruch in Betrieb, Steinbruchwand) wird der aktuellen Wertigkeit nicht gerecht. Der Wand ist eine große PV-Anlage auf der 2003 künstlich aufgeschütteten Randdammschüttung vorgelagert. Die Dammschüttung wurde nötig, da Teile der Wand abgerutscht waren (HILKER 2008). Schutzstatus: Steinbruchwand §30 und LRT Wertstufe: hoch, mittel 19 Wäschbach/östlich AS W-Mainzer-Str. keine separate Arter- Primula veris - mäßig: naturnähere Bachrenaturie- 96-98, 146 fassung Bachmorphologie; rung ; fachge- Kurzbeschreibung: (evtl. aus Einsaat) langsame Entwick- rechte 2-schürige Begradigter Bachlauf mit befestigten Abschnitten (Wasserbau- lung zu mäßig Grünlandnutzung steine) und naturnäheren Abschnitten durch 3m hohe Lehm- artenreichen fri- wände und Abbruchkanten mit Höhlen (pot. Eisvogel) sowie schen bis trockenen wenigen markanten Baumweiden, kleine Rauschen, Müll; Glatthaferwiesen nördliche Talflanke mit meist artenarmem Frischgrünland (aus Einsaat hervorgegangen), kleinflächig in etwas artenreicherer Ausprägung (Tendenz Salbei-Glatthaferwiese). Schutzstatus: §30 (nur naturnähere Bachabschnitte) Wertstufe: mittel, gering

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 49 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Biotop- Bezeichnung/Lage; Kurzbeschreibung, vegetationskundli- charakteristische wertgeben- Gefährdung Entwicklungs- Pflegehinweise, Fotos komplex che Bewertung (Hauptwertung hervorgehoben) Arten (Artenliste s. de/geschützte potenzial Sonstiges (s. A66-4) Anhang A66-1.1) Arten 20 Magerbiotope ICE-Trasse/Unterm Kalkofen s. Anhang - Verbuschung hoch: lineare Ver- Beweidung/Mahd 75, 76, 78, 79, netzungs- und mit Abtransport 84 Kurzbeschreibung: mehrere meist kleinflächige Magerstandor- Ausbreitungsstruk- te bis Magerrasenfragmente zwischen Kalkofen und A66, v.a. turen (v.a. für Fau- entlang der neuen ICE-Trasse und an Wegen; teilweise mit na). Gehölzen zuwachsend. Schutzstatus: keiner Wertstufe: mittel 21 Steinbruch Kalkofen s. Anhang (Artenliste Agrostis vinealis Rekultivierung, Es ist das für den großflächig keine 882-893 mit 240 Gefäßpflan- Einsaaten, Verbu- faunistischen Ar- Pflege; in Teilbe- Kurzbeschreibung: ehemaliger nicht verfüllter Kalk-Steinbruch; Alopecurus aequal- zenarten, schung tenschutz bedeut- reichen Verbu- bewegtes Klein- und Großrelief; vegetationsarme Betriebswe- is Horch/Wedra 2010) samste Teilgebiet schung zurück- ge und Abbauflächen mit annuellen bis ausdauernden trocke- Anthyllis vulneraria mit herausragender halten; Teilberei- nen Ruderalfluren mit mäßigem Artenreichtum und Blütenan- ssp. carpatica Beeinträchtigungen Vogel- und Amphi- che beweiden gebot; offene Böschungen und Abbruchwände; pionierwaldar- Campanula patula bestehen im Ver- bienfauna. Sehr tige Sukzessionsgehölze unterschiedlicher Altersstadien; tem- landen der Klein- wertvoll ist es auch porär wasserführende Gräben teilweise mit Röhricht und Chenopodium gewässer, in der für Libellen, hohes Feuchtgehölzen; größeres naturnahes Grubengewässer mit glaucum Verdichtung der Lebensraumpoten- breiter Wechselwasserzone; kleines angelegtes Feuchtbiotop; Chenopodium Schilf-Bestände und zial für Reptilien, insgesamt reich strukturiertes Areal; zur A66 und Siedlungsflä- rubrum dem großen Be- Tagfalter und Heu- che hin mit dichten Hecken bis waldartigem Gehölz einge- Consolida regalis stand von Bunt- schrecken. (Horch, grünt; relativ ruhiges Gelände. barschen im westli- Dianthus deltoides Wedra (2010) Horch, Wedra (2010): artenreiche Tier- und Pflanzenwelt auf chen Weiher Sonderstandorten mit Pioniercharakter; floristisch bemerkens- Geranium rotundifo- (Horch, Wedra wert insbesondere Abgrabungsgewässer und Pionierrasen; lium (2010). Teilbereiche aus Ansaaten entstanden (daher sind möglicher- Kickxia spuria weise einige der Vorkommen bemerkenswerter Pflanzenarten Nymphaea alba durch den Menschen eingebracht). Veronica catenata Schutzstatus: §30 Gewässer, Röhricht, trocken-warme Gebü- sche; Armleuchteralge (-> FFH-relevanter Lebensraumtyp) Wertstufe: gering, mittel , hoch

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 50 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Biotop- Bezeichnung/Lage; Kurzbeschreibung, vegetationskundli- charakteristische wertgeben- Gefährdung Entwicklungs- Pflegehinweise, Fotos komplex che Bewertung (Hauptwertung hervorgehoben) Arten (Artenliste s. de/geschützte potenzial Sonstiges (s. A66-4) Anhang A66-1.1) Arten 22 Wäschbach/südlich Kalkofen s. Anhang - keine erkennbar mäßiges Entwick- Renaturierung 77 lungspotenzial im 86-87, 89, 90, Kurzbeschreibung: schmaler begradigter und meist tief einge- Bachlauf (Lehm- schnittener Bachlauf mit steilen Uferwänden; überwiegend 94 wände als potenzi- beschattet durch schmalen Gehölzsaum aus Baumweiden und elles Eisvogelhabi- anderen mittelalten Laubgehölzen sowie wenigen alten tat) Baumweiden, etwas Totholz/Windbruch; kaum krautige Ufervegetation; hohe Fließgeschwindigkeit; stellenweise Lehmwände als pot. Eisvogelhabitat; im ICE-Brückenbereich ausgesteinte Sohle ohne Ufervegetation. Schutzstatus: §30 (nur naturnähere Bachabschnitte) Wertstufe: mittel 23 Steinbruchwand/Deponieabschnitt IV s. Anhang und vgl. Geranium sangui- wie Abschnitt II/III hoch (Therophyten, Gehölze perio- 284, 285, 288- Abschnitt II/III neum Magerrasenarten) disch zurück- 294 Kurzbeschreibung: Fortsetzung der Steinbruchwand von Ab- nehmen schnitt II/III mit geringerer Neigung und dichterer Gehölzbesto- ckung, teilweise mit Bauschutt an der Wandbasis; trockene Ruderalflur mit wenigen Einzelsträuchern über dem ICE- Tunnel aus Einsaat hervorgegangen und noch nicht entwickelt; trocken-magerer Saum mit lichtem Gehölzbesatz im extensiv genutztem Seitenraum der A66, ebenfalls vermutlich aus Ein- saat hervorgegangen. Schutzstatus: Steinbruchwand §30 und LRT Wertstufe: hoch bis gering

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 51 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Biotop- Bezeichnung/Lage; Kurzbeschreibung, vegetationskundli- charakteristische wertgeben- Gefährdung Entwicklungs- Pflegehinweise, Fotos komplex che Bewertung (Hauptwertung hervorgehoben) Arten (Artenliste s. de/geschützte potenzial Sonstiges (s. A66-4) Anhang A66-1.1) Arten 24 Deponieabschnitt IV keine separate Arter- keine separate Rekultivierung, sehr hoch, ver- großflächig keine 286, 287, 295, fassung: Arteninventar Arterfassung: Arten- Einsaaten, Verbu- gleichbar Kalkofen Pflege; in Teilbe- 296, 509 Kurzbeschreibung: Haldenareal mit strukturierten Vegetations- mit Kalkofen ver- inventar mit Kalk- schung reichen Verbu- beständen aus Rohböden (Sand, Kies) (ohne Steinbruch- gleichbar, s. Anhang; ofen vergleichbar, schung zurück- wand), annuellen und ausdauernden trocken-warmen Ruderal- veraltete Artenlisten s. Anhang halten; Teilberei- fluren, Reitgrasbeständen, Einzelgehölzen bis Gruppen und (Landeshauptstadt che beweiden Pionierwald; Halden; Betriebswege; Fahrspuren mit temporä- Wiesbaden 1992) rer Benetzung; kleine temporäre Tümpel und Mulden, offene Schlammböden; Gräben. Zwischen Steinbruch und A66 alte Steinbruchwand mit Ge- hölzsukzession Schutzstatus: §30 (trockene Gehölzstadien, Magerrasenfrag- mente und Tümpel) Wertstufe: gering, mittel, hoch 25 Sukzessionshang/Ostrand Deponieabschnitt IV s. Anhang - weitere Verbu- mäßig: halboffene partielle Entbu- 508, 880 schung, Bewaldung Landschaft mit schung; Schaf- Kurzbeschreibung: westexponierter Hang mit verschiedenen Magerbiotopen beweidung pionierwaldartigen Altersstadien und Ruderalfluren trockener Standorte auf basenreichem Untergrund (Kalk); teilweise ar- ten- und blütenreiche Ausprägungen; alte Betriebswege; Be- triebs-Verbindungsweg zum Kalkofen (mit unterirdischer Ver- bindung), der als Stellfläche für Geräte, Wagen und als Lager- platz genutzt wird. Schutzstatus: §30 (trockene Gehölzstadien) Wertstufe: mittel 26 Abbaufläche/Ostfeld Dyckerhoff keine separate Arter- - Geländemodellie- hoch keine Empfeh- 870-874 fassung: sehr schütte- rung, Einebnung, lung Kurzbeschreibung: eingezäunte Abbaufläche mit Sand und re Vegetation Verfüllung, Ein- Kies; Betriebsstraßen; vegetationsarm bis kleinflächige initiale saat/Bepflanzung Therophytenfluren; bewegtes Kleinrelief aus Böschungen, Halden, Haufen, Erosionsrinnen; Kaninchen. Schutzstatus: keiner Wertstufe: sehr gering , gering, mittel

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 52 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Biotop- Bezeichnung/Lage; Kurzbeschreibung, vegetationskundli- charakteristische wertgeben- Gefährdung Entwicklungs- Pflegehinweise, Fotos komplex che Bewertung (Hauptwertung hervorgehoben) Arten (Artenliste s. de/geschützte potenzial Sonstiges (s. A66-4) Anhang A66-1.1) Arten 27 ICE-Böschungen und Grünland Käsmühle s. Anhang Anthyllis vulneraria Entwicklung wird hoch: artenreiche Beweidung auf 513 ssp. carpatica (aus durch hohe Kanin- Magerrasen, Säu- Böschungen, Kurzbeschreibung: Zwischen ICE-Trasse und A66 liegende Einsaat) chendichte behin- me und trockene magere Säume und Böschungen sowie arten- und blütenrei- fachgerechte 2- dert Glatthaferwiesen; che Grünlandeinsaaten (Herkünfte Saatgut unbekannt); die Briza media schürige Mahd faunistisch hohes Bestände sind jung und noch nicht entwickelt, mit Störzeigern; der Grünlandflä- Dianthus carthusi- Potenzial stellenweise hoher Rohbodenanteil (Sand, Kies); geringe bis anorum chen mittlere Trophie; zahlreiche Kaninchenbauten. Geranium san- Schutzstatus: der aus Einsaat hervorgegangene kräuterreiche guineum Wiesenbestand wird als LRT angesprochen. Melampyrum ar- Wertstufe: gering, mittel vense Veronica teucrium 28 Wäschbach westlich AS W-Erbenheim keine separate Arter- - keine erkennbar mäßig: naturnähere Renaturierung 501, 502 fassung Bachmorphologie Kurzbeschreibung: begradigter, schmaler, bis 2m steil einge- schnittener Bachlauf (struktureller Übergang zu 05.250); Lehmwände mit Höhlen (Bruthöhlen?); schmaler Baumwei- densaum mit einzelnen ältere Baumweiden, etwas Totholz. Schutzstatus: §30 (Bachlauf mit Gehölzsaum, untere Bewer- tungsgrenze) Wertstufe: mittel 29 Offene Böschungen ICE/westlich AS W-Erbenheim keine separate Arter- - Verbuschung; hoch: artenreiche Beweidung, 306, 307 fassung Entwicklung wird Magerrasen und Verbuschung Kurzbeschreibung: initiale thermophile Standorte entlang der durch hohe Kanin- Säume; faunistisch zurückhalten ICE-Trasse mit überwiegend offenen Böden (v.a. durch Kanin- chendichte behin- hohes Potenzial chen) und initialer Magerrasenvegetation; auf dem Geländerü- dert cken wärmeliebende ausdauernde Ruderalfluren; teilweise junge Gehölzbestockung. Schutzstatus: keiner Wertstufe: mittel, gering

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 53 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht Biotop- Bezeichnung/Lage; Kurzbeschreibung, vegetationskundli- charakteristische wertgeben- Gefährdung Entwicklungs- Pflegehinweise, Fotos komplex che Bewertung (Hauptwertung hervorgehoben) Arten (Artenliste s. de/geschützte potenzial Sonstiges (s. A66-4) Anhang A66-1.1) Arten 30 Magerbiotope/südöstlich AS W-Erbenheim s. Anhang Geranium san- Verbuschung; hoch: artenreiche Beweidung, 468-474 guineum Entwicklung wird Magerrasen und Verbuschung Kurzbeschreibung: südexponierte Böschung entlang der ICE- 478-481 durch hohe Kanin- Säume; faunistisch zurückhalten Trasse mit initialer Magerrasenvegetation und offenen sandi- Dianthus deltoides chendichte behin- hohes Potenzial gen Bodenstellen; hohe Kaninchendichte; angrenzend magere Dianthus carthusi- dert Saumstrukturen unter junger Gehölzpflanzung. anorum Pionierrasenartiger, teilweise sehr magerer Grasweg. Cerastium dubium Blüten- und strukturreiche magere Säume geringer bis hoher Artenzahl; geringe bis mittlere Trophie; unterschiedlich dichte junge Gehölzbestockung auf schmaler Aufschüttung und Südböschung zwischen A66 und ICE-Trasse. Schutzstatus: keiner Wertstufe: gering, mittel , kleinflächig sehr hoch 31 Magersäume/Ostrand UG s. Anhang Geranium sangui- keine erkennbar gering, da Straßen- keine Vorgaben 482 neum böschungen und Kurzbeschreibung: an Straßen oder Bahnlinie oft kleinflächige gestörte Standorte; thermophile Sonderstandorte. Nutzungsänderung Schutzstatus: keiner (das artenreiche Fragment einer trocke- nen Glatthaferwiese kann als LRT angesprochen werden) Wertstufe: mittel

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 54 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

3.2.2.3 Gefährdete und im UG wertgebende Pflanzenarten

Ï Karte 1

Die Einstufung als wertgebende Art orientiert sich nicht nur nach den Roten-Listen, sondern auch nach der gutachterlichen Einschätzung von Bedeutung und Gefährdung im Naturraum oder UG. Arten wie der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) können Zeigerfunktion für wertgebende und somit planungsrelevante Lebensgemeinschaften haben und sind auch ohne gesetzlichen Schutz oder Rote-Liste-Status wertgebend. Die Informationen zu den Ar- ten sind der einschlägigen Fachliteratur entnommen \39\, \44\, \45\, \4\, \51\ und durch eige- nen Erfahrungen und Kenntnisse, insbesondere hinsichtlich der regionalen Bewertung er- gänzt.

Die Gesamtartenliste der bei den Erhebungen 2010 aufgenommenen biotoptypischen und/oder planungsrelevanten Gefäßpflanzenarten ist Anhang A66-1.1 zu entnehmen.

Tab. 8: Gefährdete und im UG wertgebende Pflanzenarten

Art name wissenschaftlich Artname deutsch Abk. UG BAV RLD RLH RLH -SW Karte 1 Agrostis vinealis Sandstraußgras Av n * V V Alopecurus aequalis Rotgelber Fuch sschwanz Aa n * * V

Anthyllis vulneraria ssp. ca rpatica Gewöhnlicher Wun dklee Ac x * * V

Briza media Gewöhnliches Zitte rgras Bm x * V V

Campanula patula Wiesenglockenblume Cp n * V * Cerastium dubium Klebriges Hornkraut Cd x 3 R R Chenopodium glaucum Graugrüner Gänsefuß Cg n * V V Chenopodium rubrum Roter Gänsefuß Cr n * * V Consolid a regalis Ackerrittersporn Co n 3 3 3 Dianthus carthusianorum Karthäusernelke Dc x §B * V * Dianthus deltoides Heidenelke Dd x §B * V V Dipsacus laciniatus Schlitzblättrige Karde Dl n V V Geranium rotundifolium Rundblättriger Storc h- Go n * V V schnabel Geranium sanguineum Blutstorchschnabel Gs x * V V Geum rivale Bachnelkenwurz Gr x * V 2 Kickxia spuria Eiblättriges Tä nnelkraut Ks n * 3 V

Listera ovata Großes Zweiblatt Lo x §E * * * Melampyrum arvense Ackerwachtelweizen Ma x * 3 3 Nymphaea alba Weiße Seerose Na n §B * 3 3 Primula veris Wiesenschlüsselblume Pv x §B * V V

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 55 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Art name wissenschaftlich Artname deutsch Abk. UG BAV RLD RLH RLH -SW Karte 1 Sanguisorba officinalis Großer Wiesenknopf So x * * * Veronica catenata Roter Wasserehre npreis Vc n V V

Veronica teucrium Großer Ehrenpreis Vt x * V V

Legende Abk.: Bemerkenswerte, gefährdete Arten mit Fundortdarstellung UG: x = Vorkommen im UG; n = nachrichtlich; (n) = Vorkommen fraglich/Biotop nicht mehr vorhanden BAV: BNatSchG (Anhang b), BArtSchV (Anhang 1) RLD: Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands \5\ RLH. Rote Liste der Farn- und Samenpflanzen Hessen \31\ RLH-SW: Rote Liste Hessen – Bezugsraum Südwest \31\ Gefährdungsgrade der Roten Listen / BAV: §B = Streng bzw. besonders geschützt nach BNatSchG/BArtSchV (Anhang 1); §E = Streng bzw. besonders geschützt nach EG- Artenschutzverordnung 338/97, Anhänge A,B 0 = ausgestorben oder verschollen 1 = vom Aussterben bedroht 2 = stark gefährdet (Arten, die erheblich zurückgegangen oder durch laufende bzw. absehbare menschliche Einwirkungen erheblich bedroht sind) 3 = gefährdet (Arten, die merklich zurückgegangen oder durch laufende bzw. absehbare menschliche Einwirkungen bedroht sind) * = ungefährdet V = zurückgehend, Art der Vorwarnliste (Arten, die merklich zurückgegangen sind, aber aktuell noch nicht gefährdet sind) D = Daten mangelhaft (Die Informationen zu Verbreitung, Biologie und Gefährdung einer Art sind mangelhaft) E = Etablierter Neophyt G = Gefährdung anzunehmen T = Sippe mit Etablierungstendenz R = extrem selten u = unbeständige Sippe - = im Bezugsraum fehlend

Bei einigen Arten ist zu vermuten, dass sie aus Einsaaten stammen. Dies wurde in der Be- wertung der Biotope (Karte 2) und Biotopkomplexe (Tab. 7, z.B. Nr. 15) berücksichtigt.

3.2.3 Beschreibung und Bewertung der Fauna

Die detaillierte Beschreibung der Fauna erfolgt im Fachbeitrag Fauna (Anlage A66-2) und im Fachbeitrag Fische (Anlage A66-3).

Grundlage für die Bewertung in der UVS ist die nachfolgende Zusammenstellung der we- sentlichen Aussagen der Fachbeiträge in der Beschreibung und Bewertung der faunistischen Lebensräume.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 56 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

3.2.3.1 Lebensräume Fauna

Ï Karte 2

Bei der Bewertung der nummerierten Lebensräume sind nur die Tiergruppen aufgeführt, die im Fachbeitrag Fauna mindestens eine mittlere Bedeutung haben. Bei den nicht aufgeführ- ten Tiergruppen ist die Bedeutung entweder gering, oder die Tiergruppe ist nicht biotopty- pisch (Beispiel: Tagfalter im Bereich der Salzbachtalbrücke). In der faunistischen Gesamt- bewertung werden die Einzelbewertungen zusammengefasst, ggfs. ihre Spannweite ange- geben und die Hauptbewertung hervorgehoben, Herleitung s. Anlage A66-2 (Fachbeitrag Fauna).

Tab. 9: Lebensräume Fauna

Einzelbewertung nach Tiergruppen (sehr gering bis sehr hoch, s. Anlage A66-2) Nr. Bezeichnung, Kurzbeschreibung, faunistische Vögel Tagfalter Heuschre- Libellen Fledermäuse (Fled.) , Repti- Gesamtbewertung cken lien (Rep.), Amphibien (Amp.), Feldhamster, Fi- sche, Makrozoobenthos 1 Säume Schiersteiner Kreuz Rep.: mittel (lokal verarmt) Kurzbeschreibung: Ein Saumabschnitt exemplarisch für besonnte Säume und Brachstrukturen am Schi- ersteiner Kreuz. Faunistische Gesamtbewertung: gering bis mittel (Rep.) 2 Kleingärten und Säume Gräselberg mittel (loka- mittel (loka- mittel (loka- Rep.: mittel (lokal verarmt) Kurzbeschreibung: große insgesamt gut strukturierte le Bedeu- le Bedeu- le Bedeu- Anlage mit brachen Obststücken, kleinen Ackerflä- tung) tung) tung) chen; Saumstrukturen entlang A66. Faunistische Gesamtbewertung: mittel 3 Kleingärten am Gibber Festplatz mittel (loka- Kurzbeschreibung: Große Kleingartenanlagen mit le Bedeu- Einzelgebäuden (Wohnnutzung). tung ) Faunistische Gesamtbewertung: gering bis mittel (Vögel) 4 Friedhof Biebrich mittel (loka- Kurzbeschreibung: parkartiger Friedhof mit Laub-, le Bedeu- Nadel- und Ziergehölzen; junge und ältere, teilweise tung ) markante Bäume (ohne Kartendarstellung); intensiv und extensiv gepflegte Bereiche; neue Belegungen; im Osten durch Bahnlinie begrenzt. Faunistische Gesamtbewertung: gering bis mittel (Vögel)

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 57 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Einzelbewertung nach Tiergruppen (sehr gering bis sehr hoch, s. Anlage A66-2) Nr. Bezeichnung, Kurzbeschreibung, faunistische Vögel Tagfalter Heuschre- Libellen Fledermäuse (Fled.) , Repti- Gesamtbewertung cken lien (Rep.), Amphibien (Amp.), Feldhamster, Fi- sche, Makrozoobenthos 5 Salzbachtalbrücke Fled.: mittlere Bedeutung Kurzbeschreibung: Brückenbauwerk, Bahnanlagen. des Bauwerkes (Sommer- oder Winterquartier mög- Faunistische Gesamtbewertung: gering bis mittel lich, Fortpflanzungskolonie (Fled., Rep.) ausgeschlossen) keine Biotopbewertung! Rep.: mittel (lokal verarmt) 6 Gewerbegebiet an der Mainzer Straße mittel (loka- Rep.: mittel (lokal verarmt) Kurzbeschreibung: Werksgelände (heterogene le Bedeu- Struktur mit Schotterflächen, Steine, Kies, Erde); tung ) Randflächen verwildert; alte Gebäude; trockene und eutrophe Ruderalfluren, begradigter und befestigter Unterlauf des Wäschbachs. Faunistische Gesamtbewertung: gering bis mittel (Vögel, Rep.) hohe Bedeutung des Storchenhorstes! 7 Grünland am Wäschbach (Unterlauf) und magere mittel (loka- mittel (loka- Rep.: mittel (lokal verarmt) Säume an der A66 le Bedeu- le Bedeu- Kurzbeschreibung: mäßig feuchte, frische bis mäßig tung) tung) trockene, teilweise gestörte und randlich versaumte Wiese geringer bis mittlerer Artenausstattung; mäßig artenreiche magere Säume im Extensivbereich des Seitenraums der Abfahrt Mainzer-Straße Faunistische Gesamtbewertung: mittel 8 Steinbruch städt. Deponie je nach mittel (örtli- Rep.: sehr hoch (überregi- Kurzbeschreibung: Deponie in Rekultivierung mit Teilbereich che Bedeu- onale bis landesweite großflächig begrünten Flächen (junge Einsaaten) mittel bis tung ) Bedeutung ) neben offenen vegetationsarmen Flächen; Ruderal- sehr hoch Amp.: hoch (regional fluren; temporäre Vernässungsbereiche, Tümpel, (landesweit bedeutsam) Gräben; gehölzarm; Rohböden; Haldenareal mit bedeut- strukturierten Vegetationsbeständen aus Rohböden sam) (Sand, Kies), trocken-warmen Ruderalfluren, Einzel- gehölzen bis Gruppen und Pionierwald. Faunistische Gesamtbewertung: Deponieareal, vegetationsfreie Flächen mittel , PV-Anlage gering , übrige Flächen hoch und sehr hoch 9 Steinbruch Kalkofen hoch und mittel (örtli- Rep.: sehr hoch (überregi- Kurzbeschreibung: ehemaliger nicht verfüllter Kalk- sehr hoch che Bedeu- onale bis landesweite Steinbruch; bewegtes Klein- und Großrelief; vegeta- (regional tung ) Bedeutung ) tionsarme Flächen mit annuellen; offene Böschun- und lan- Amp.: hoch (regional gen und Abbruchwände; pionierwaldartige Sukzessi- desweit bedeutsam) onsgehölze; Gräben; naturnahes Grubengewässer bedeut- mit breiter Wechselwasserzone; reich strukturiertes sam ) Areal. Faunistische Gesamtbewertung: hoch bis sehr hoch

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 58 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Einzelbewertung nach Tiergruppen (sehr gering bis sehr hoch, s. Anlage A66-2) Nr. Bezeichnung, Kurzbeschreibung, faunistische Vögel Tagfalter Heuschre- Libellen Fledermäuse (Fled.) , Repti- Gesamtbewertung cken lien (Rep.), Amphibien (Amp.), Feldhamster, Fi- sche, Makrozoobenthos 10 Säume und Brachen der ICE-Trasse im Bereich hoch (regi- Rep.: mittel (lokal verarmt) A66 onal be- Kurzbeschreibung: kleinflächige Magerstandorte bis deutsam) Magerrasenfragmente und trockene Ruderalfluren (aus Einsaat hervorgegangen) entlang ICE-Trasse und Wegen; teilweise mit Gehölzen zuwachsend. Faunistische Gesamtbewertung: mittel bis hoch (Rep., Heu..) 11 Wäschbach (Mittellauf) mittel (loka- mittel (lokal Kurzbeschreibung: schmaler begradigter und meist le Bedeu- verarmt ) tief eingeschnittener Bachlauf mit steilen Uferwän- tung ) den; überwiegend beschattet durch schmalen Ge- hölzsaum aus Baumweiden und anderen mittelalten Laubgehölzen sowie wenigen alten Baumweiden, etwas Totholz; kaum krautige Ufervegetation; stel- lenweise Lehmwände als pot. Eisvogelhabitat. Faunistische Gesamtbewertung: mittel (Vögel, Lib.) 12 Grünland zwischen ICE-Trasse und mittel (loka- mittel (loka- Kurzbeschreibung: arten- und blütenreiche Grün- le Bedeu- le Bedeu- landeinsaaten. tung) tung) Faunistische Gesamtbewertung: mittel (Tag., Heu.) 13 Böschungen der ICE-Trasse westlich AS Erben- hoch (regi- mittel (loka- hoch (regi- Rep.: mittel (lokal verarmt) heim onal be- le Bedeu- onal be- Kurzbeschreibung: Entlang ICE-Trasse wärmelie- deutsam ) tung) deutsam) bende Ruderalfluren und initiale thermophile Stand- orte, teilweise junge Gehölzbestockung; die Bestän- de sind jung und noch nicht entwickelt, stellenweise hoher Rohbodenanteil (Sand, Kies); geringe bis mittlere Trophie; zahlreiche Kaninchenbauten. Faunistische Gesamtbewertung: mittel bis hoch 14 Acker- und Grünlandflächen des Rheingauer hoch (regi- Feldes onal be- Faunistische Gesamtbewertung: mittel bis hoch deutsam ) 15 Grünland Wäschbachtal westlich AS Erbenheim mittel (loka- mittel (loka- Kurzbeschreibung: blütenreiche Grünlandeinsaat. le Bedeu- le Bedeu- tung) tung) Faunistische Gesamtbewertung: mittel 16 Böschungen der ICE-Trasse östlich AS Erben- hoch (regi- mittel (loka- hoch (regi- Rep.: mittel (lokal verarmt) heim onal be- le Bedeu- onal be- Kurzbeschreibung: Böschung entlang der ICE- deutsam ) tung) deutsam) Trasse mit initialer Magerrasenvegetation und offe- nen sandigen Bodenstellen; hohe Kaninchendichte; magere Saumstrukturen unter junger Gehölzpflan- zung; geringe bis mittlere Trophie. Faunistische Gesamtbewertung: mittel bis hoch

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 59 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Einzelbewertung nach Tiergruppen (sehr gering bis sehr hoch, s. Anlage A66-2) Nr. Bezeichnung, Kurzbeschreibung, faunistische Vögel Tagfalter Heuschre- Libellen Fledermäuse (Fled.) , Repti- Gesamtbewertung cken lien (Rep.), Amphibien (Amp.), Feldhamster, Fi- sche, Makrozoobenthos 17 Grünland Wäschbachtal östlich AS Erbenheim mittel (loka- mittel (loka- Kurzbeschreibung: überwiegend artenarmes Ein- le Bedeu- le Bedeu- saatgrünland. tung) tung) Faunistische Gesamtbewertung: mittel 18 Ackerflächen Zahlbacher Feld mittel (loka- Faunistische Gesamtbewertung: gering bis mittel le Bedeu- tung ) - Fließgewässer (s. Fachbeitrag Fische) Fische, Makrozoobenthos: Faunistische Gesamtbewertung: gering und sehr gering und sehr gering gering - Übrige Flächen (außerhalb der nummerierten gering sehr gering gering und gering bis Fledermäuse: gering (kei- Lebensräume) (lokal stark (extrem sehr gering keine Le- ne Quartiermöglichkeiten) Faunistische Gesamtbewertung: gering, sehr gering bis extrem verarmt) (lokal ver- bensräume Rep.: mittel (lokal stark bzw. in Teilen keine Habitateignung stark ver- armt bis verarmt) armt) extrem Amp.: keine Lebensräume Straßenbe- verarmt) gleitgehöl- Feldhamster wurden im ze: mittel UG nicht nachgewiesen. (lokal ver- armt)

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 60 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

3.2.3.2 Faunistische Funktionsbeziehungen

Ï Karte 2

Austauschbeziehungen zwischen benachbarten Biotopen: Entlang der Bahnlinien und einge- schränkt der A66 bestehen lineare Ausbreitungskorridore für Reptilien und teilweise für Tag- falter. Austauschbeziehungen bei Vögeln sind in Karte 2 exemplarisch zwischen Kalkofen und Städtischen Deponien, zwischen Storchenhorst Mainzer Str. und Städtischen Deponien sowie zwischen Teillebensräumen der Offenlandbiotope im SO des UG dargestellt. Entlang des Wäschbaches bestehen ebenfalls Austauschbeziehungen für Vögel und Libellen. Vögel und Fledermäuse haben unter der Salzbachtalbrücke eine großdimensionierte Querungs- möglichkeit. Austauschbeziehungen beeinträchtigt: Für Fledermäuse besteht hinsichtlich der Schallemis- sionen eine mäßige Barrierewirkung durch vorhandene Autobahnen, Anschlussstellen und Kreuze, die in Karte 2 schematisch dargestellt ist. Für die einzige regelmäßig entlang der Autobahn zu findende Zwergfledermaus sind Querungen im Bereich der Unterführungen möglich. Sie nutzt auch Brücken zum Überflug und fliegt auch gelegentlich frei über die Au- tobahn. Wechselbeziehungen zwischen Teillebensräumen einer Tierart, hier insbesondere Amphi- bien, sind innerhalb des Kalkofens und der Städtischen Deponie zu erwarten, zwischen bei- den Lebensräumen jedoch nicht.

3.2.4 Schutzgebiete und Schutzobjekte Ï Karte 2

Folgende Schutzgebiete und Schutzobjekte befinden sich im UG:

Tab. 10: Schutzgebiete und Schutzobjekte

Schutzobjekt/-bereich Vorkommen/Relevanz im Untersuchungsgebiet Naturschutzgebiet (NSG) kein Gebiet im UG Landschaftsschutzgebiet LSG "Stadt Wiesbaden": (LSG) \47\ Zone I (ökologisch besonders bedeutsame Flächen für den Biotop-, Arten-, Gewässer und Klimaschutz): Wäschbachtal Darstellung in Karte 2, 10 Zone II: (übrige Flächen): Mosbachtal, Unterlauf Wäschbachtal, nördlich Wäschbachtal. Zweck (zusammengefasst): nachhaltige Sicherung und Wiederherstellung einer durch landwirtschaftliche Nutzung geprägten Kulturlandschaft, deren Lebensräume und Biotopvernetzungsstrukturen; Sicherung Fließgewässer und Auen; Schutz von Klima (Kalt- und Frischluftbahnen für Wiesbaden), Boden, Wasser, Luft; Sicherung und Entwicklung Landschaftsbild; Erhalt für landschafts- und freiraumbezogene Erholung. Verbote, anzeigepflichtige und genehmigungsfreie Handlungen sind der Verordnung v. 24.9.2010, StAnz 41/2010 S. 2289 zu entnehmen.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 61 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Schutzobjekt/-bereich Vorkommen/Relevanz im Untersuchungsgebiet Gesetzlich geschützte Biotope Im UG vorkommende Biotope sind unterstrichen. nach § 30 BNatSchG \12\ und § 13 HAGBNatSchG \29\ 1. natürliche oder naturnahe Bereiche fließender und stehender Binnenge- wässer einschließlich ihrer Ufer und der dazugehörigen uferbegleitenden Darstellung in Karte 2, 10 natürlichen oder naturnahen Vegetation sowie ihrer natürlichen oder natur- nahen Verlandungsbereiche, Altarme und regelmäßig überschwemmten Bereiche UG: Steinbruchgewässer Kalkofen (05.331); Abschnitte des Wäschbachs mit geringerer anthropogener Überformung (05.214, 04.410, untere Grenze § 30) 2. Moore, Sümpfe, Röhrichte, Großseggenrieder, seggen- und binsenreiche Nasswiesen, Quellbereiche, Binnenlandsalzstellen UG: Röhrichtbestand im Wechselwasserbereich um das Steinbruchgewäs- ser Kalkofen (05.410) 3. offene Binnendünen, offene natürliche Block-, Schutt- und Geröllhalden, Lehm- und Lösswände, Zwergstrauch-, Ginster- und Wacholderheiden, Borstgrasrasen, Trockenrasen, Schwermetallrasen, Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte UG: Gebüsche trockenwarmer Standorte im Bereich der aufgelassenen Steinbrüche "Kalkofen" und "Deponieabschnitt II – IV". I.d.R. sind es lückige Gebüsche mit teilweise pionierwaldwaldartigem Charakter auf Rohboden, Sand, Kies oder Kalk mit hohem faunistischen Wert (02.200, 02.210) 5. offene Felsbildungen, alpine Rasen sowie Schneetälchen und Krumm- holzgebüsche: UG: Südexponierte alte Steinbruchwand im Deponieabschnitt II/III als anth- ropogen entstandener Sonderstandort mit hohem Natürlichkeitsgrad (10.110) Natura 2000-Gebiet kein Gebiet im UG Important Bird Areas kein Gebiet im UG Schutzgebiete nach Forstrecht kein Schutz- und Bannwald im UG \53\ kein Erholungswald im UG kein Naturpark im UG

Schutzgebiete und geschützte Biotope werden bei der Ermittlung des Raumwiderstandes (3. Arbeitsschritt) berücksichtigt.

3.2.5 Vorbelastung Ï Karte 2

Im UG wirken durch Straßen, Siedlungslage mit Gewerbeflächen und intensive Landbewirt- schaftung vielfältige Belastungsfaktoren auf die Pflanzen- und Tierwelt (Überbauung, Versie- gelung, Schadstoffe, Lärm, Tritt usw.). Die Ausstattung mit Biotopen, Arten und Habitaten ist gegenüber dem Naturzustand erheblich eingeschränkt; nahezu alle Biotope und Habitate sind anthropogen überprägt, ein großer Teil erheblich. Auf dem überwiegenden Teil der Flä- chen lastet ein erheblicher Nutzungsdruck.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 62 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

A66, A643 sowie Siedlungs- und Gewerbeflächen haben Barrierewirkungen auf Tierarten, die bei bodengebundenen Arten auch erheblich sind.

Im Nahbereich der Fahrbahnen ist infolge stofflicher Belastungen und Überlagerung der Wir- kungen verschiedener Immissionen (Tausalz, Schadstoffe, Lärm) von einer Beeinträchtigung der Lebensgemeinschaften und empfindlicher Lebensräume auszugehen. Die Bedeutung der straßenbegleitenden Strukturen für den linearen Biotopverbund ist vorhanden, aber ebenfalls eingeschränkt. Die Gehölzbestände entlang der Straßen, Siedlungen und in der Feldflur sind überwiegend aus Pflanzungen hervorgegangen und weisen meist keine ausrei- chende Tiefe und differenzierte Bestandsstruktur auf.

Bei Vogelarten sind je nach Zeit und Arten folgende Grenzwerte für die Bewertung relevant (Die Höhe der Immissionsorte beträgt 1m und 10m; \16\ und RLS-90; keine Plandarstellung; schalltechnische Daten von \3\):

Tag: 52, 55, 58 db(A) 10m Höhe: große Teile des UG umfassend, bei 55 und 58 db(A) Unterschreitung auf Teilflächen der Städtischen Deponie und Kalkofen

Nacht: 47 db(A) 10m Höhe: umfasst gesamtes UG

Tag: 52, 55, 58 db(A) 1m Höhe: größere Teile des UG umfassend, bei 52, 55 und 58 db(A) Unterschreitung auf Teilflächen der Alten Deponie Mainzer Str., Städtischen Deponie, Kalkofen und Einschnitt ICE-Trasse; insgesamt gegenüber der "10m-Höhe" geringere Lärmausbreitung.

Nacht: 47 db(A) 1m Höhe: umfasst mit Ausnahme kleinerer geschützter Bereiche (z.B. im Kalkofen) das gesamtes UG

Entwickelte Grünlandbiotope sind bis auf kleine Flächen nicht vorhanden. Die Flora ist v.a. durch umfangreiche Pflanzungen und Einsaaten verändert (gebietsfremde Arten und Her- künfte, Neophyten usw.).

Mosbach, Salzbach und abschnittsweise Wäschbach zeichnen sich durch erhebliche bauli- che Veränderungen (Verrohrung, technischer Ausbau) aus.

Die Steinbruchareale sind gegenüber dem Ausgangszustand landschaftlich und standörtlich erheblich verändert, stellen aber größtenteils wertvolle und z.T. naturnahe Biotopstrukturen dar. Eine erhebliche Vorbelastung ist die Städtische Deponie.

3.2.6 Bedeutungseinstufung Biotoptypen, Tiere und Pflanzen Ï Karte 2

Die Bedeutungseinstufung erfolgt über die Verschneidung der verschiedenen land- schaftsökologischen Bewertungen und Kriterien (Wertigkeit Biotoptypen, Fauna-Habitate,

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 63 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht wertgebende/geschützte Pflanzenarten) in Tab. 11. Die Vorbelastungen sind hierbei ein wichtiges Kriterium für die aktuelle Bewertung der einzelnen Biotoptypen bzw. Habitate und fließen daher unmittelbar in deren Bewertung ein.

Tab. 11: Bewertungsmatrix Biotope/Lebensräume

Wertstufe Lebensräume Fauna 1 sehr hoch bis 5 sehr gering

(= faunistische Gesamtbewertung, Kap. 3.2.3.1)

1 2 3 4 5

1 I I I I I

2 I II II II II

3 I II III III III (s. Kap. 3.2.2.1) 4 I II III IV IV Wertstufe Biotope, Flora Flora Biotope, Wertstufe 1 sehr 1 hoch bis sehr 5 gering 5 I II III IV IV

Bedeutung Biotope/Lebensräume (Karte 2): I sehr hoch, II hoch, III mittel, IV nachrangig

Eine potenziell erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Eutrophierung oder klimatischen und wasserhaushaltlichen Standortveränderungen besteht bei den in Tab. 12 aufgeführten und in Karte 2 mit einer Schraffur dargestellten Biotopen. Es handelt sich um eine zusätzliche In- formation für die Beurteilung von Eingriffsfolgen der geplanten Baumaßnahme.

Tab. 12: Empfindliche Biotope

Typ-Nr. KV-Nutzungstyp Biotopbeschreibung potenzielle erhöhte Empfindlichkeit von Bioto- pen/Lebensgemeinschaften 05.331 Ausdauernde Kleinge- Teich, Tümpel: mesotroph, < 1 empfindlich gegenüber Eutrophierung und Verände- wässer ha, (bedingt) naturnah, Uferzo- rung Wasserhaushalt (hohe Empfindlichkeit) ne, Verlandungszone, Wasser- pflanzen, nicht deutlich gestört Steinbruchgewässer Kalkofen, s. Biotopbeschreibung 21 05.410 Schilfröhrichte Röhricht: artenarme Bestände empfindlich gegenüber Veränderung Wasserhaushalt aus Schilf (hohe Empfindlichkeit) Biotopbeschreibung 21 06.315 Extensiv genutzte Salbei-Glatthafer-Wiese: mäßig empfindlich gegenüber Eutrophierung (mittlere Emp- Frischwiesen, trocken artenreich, mäßig trocken findlichkeit) (neuer Typ) Biotopbeschreibung 15, 27, 31

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 64 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Typ-Nr. KV-Nutzungstyp Biotopbeschreibung potenzielle erhöhte Empfindlichkeit von Bioto- pen/Lebensgemeinschaften 06.404 Magerrasen (ohne Magerrasen (ohne soziologische empfindlich gegenüber Eutrophierung (hohe Empfind- Differenzierung), ge- Differenzierung): gestört, degra- lichkeit) stört (neuer Typ) diert (verbracht, überweidet, Ablagerungen, kleinflächig) Biotopbeschreibung 20, 26, 30 09.150 Feldraine, Wiesenraine, Magere Säume/Staudenfluren: empfindlich gegenüber Eutrophierung (mittlere Emp- Säume (Gräser und mäßig artenreich (Origanietalia) findlichkeit) Kräuter) magerer Saumtyp entlang Ver- kehrswegen außerhalb des Intensivbereichs; Biotopbe- schreibung 10, 12, 15, 20, 27, 30, 31

Zwischen AK W.-Schierstein und der Salzbachtalbrücke überwiegen Biotope, Biotopkom- plexe und Habitate nachrangiger Bedeutung.

Bereiche mittlerer Bedeutung sind ältere bzw. strukturreichere Gehölze, magere und trocke- ne Säume entlang der Bahnlinie und teilweise entlang der A66 (Reptilien), die strukturreiche- ren Kleingartenanlagen Gräselberg, Futterwiese und Kappengarten (Vögel, teilweise Tagfal- ter und Heuschrecken), eine leicht wechselfeuchte Glatthaferwiese im Mosbachtal, der Friedhof Biebrich (Vögel), ältere Alleen sowie parkartige Bestände.

Lebensräume hoher und sehr hoher Wertigkeit sind nicht vorhanden.

Im Bereich der Salzbachtalbrücke und AS Mainzer Straße ist die Dichte an Lebensräumen mittlerer Bedeutung höher: Schotterflächen alter Bahnanlagen (Reptilien), magere Straßen- säume (Reptilien, seltene Pflanzenarten), strukturreiche Gewerbeflächen (Storchenhorst, Reptilien), Grünland mäßiger Artenausstattung und lichte Gehölzbestände im Wechsel mit trockenen Ruderalfluren der "Alten Deponie Mainzer Straße" (Tagfalter, Heuschrecken, teil- weise seltene Pflanzenarten).

Hochwertige Flächen sind aber ebenfalls nicht vorhanden. Lebensräume mit mittlerer Emp- findlichkeit gegenüber Eutrophierung und sonstigen straßenbedingten Belastungen sind die mageren Säume im Bereich der AS Mainzer Straße.

Die wertvollsten Lebensräume im UG mit hoher und sehr hoher (regionaler bis landesweiter) Bedeutung finden sich östlich der AS Mainzer Straße im Bereich der ehemaligen Dycker- hoff-Steinbrüche ("Kalkofen" und "Städtische Deponie"). Bewertungsrelevant sind neben den trocken-mageren Biotopelementen mit hohem Potenzial für seltene Pflanzenarten faunisti- sche Kriterien (v.a. Vögel, Reptilien). Auch entlang der neuen ICE-Trasse sind faunistisch (Vögel, Tagfalter, Heuschrecken, Reptilien) und vegetationskundlich wertvolle Flächen ent-

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 65 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht standen. Acker- und Grünlandflächen des "Rheingauer Feldes" sind wegen Offenlandvogel- arten von regionaler Bedeutung.

Lebensräume mittlerer Bedeutung sind Abschnitte des Wäschbachs, kräuterreiche Grün- landeinsaaten und Wiesen mit mäßiger faunistischer Bedeutung, ältere Baumhecken und magere Säume sowie Ackerflächen am Nordrand des UG (Vögel).

Empfindliche Biotopkomplexe befinden sich im Kalkofen (Stillgewässer und Röhrichtzone, hohe Empfindlichkeit), entlang der ICE-Trasse (magere Säume bis initiale Magerrasen, mitt- lere Empfindlichkeit) und in Form mäßig trockener, artenreicherer (Einsaat-)Wiesen mit Ent- wicklungspotenzial zu artenreichen Salbei-Glatthaferwiesen oder Magerrasen (mittlere Emp- findlichkeit).

Tierarten mit besonderer Störanfälligkeit gegenüber Lärm und visuellen Reizen sind entlang der A66 weitestgehend nicht vorhanden, da die entsprechenden Vorbelastungen erheblich sind. Arten wie der Mäusebussard haben ihr Bruthabitat trotz Störungen in unmittelbarer Au- tobahnnähe. Empfindlichere Arten, wie Feldlerche und Rebhuhn, kommen erst in größerer Entfernung (Rheingauer Feld) oder sogar nur außerhalb (Zahlbacher Feld) vor.

3.3 BODEN Ï Karte 3

Beurteilung des Datenmaterials: Die Beschreibung des Schutzgutes erfolgt auf Basis der Bodenkarte, die aber nicht die Siedlungsflächen umfasst. Im Bereich von neuen Siedlungs- flächen und Verkehrswegen ist durch bauliche Veränderungen davon auszugehen, dass die Angaben nicht mehr aktuell sind. Der Differenzierungsgrad ist mäßig.

3.3.1 Beschreibung

Auf Grundlage der Bodenkarte \24\ und bodenkundlichen Kartieranleitung \1\ sind in folgen- der Tabelle die Böden im UG und ihre Funktionen beschrieben (Spalten "Bodenbeschrei- bung"). Die Spalten "Funktionsbewertung" entsprechen der Darstellung in Karte 3 und sind im Kap. 3.3.2 erläutert.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 66 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Tab. 13: Böden im UG

Bodenbeschreibung Funktionsbewertung (I sehr hoch, II hoch, III mittel, IV nachrangig) Bodensystematische Bodentyp (Nr.) Substrat Bodenart Gründigkeit Bodenwasserhaushalt nFK Carbonat Biotische Le- Speicher- und Natürliche Einheit (dm) bensraumfunk- Reglerfunkti- Ertragsfunkti- tion on on Gleye Auengley mit Gley (42) carbonatfreie schluf- U, L, T tief (> 10) dauerhafte Grundwasser- mittel frei III III II fig− lehmige Au- beeinflussung ensedimente Auenböden Vega mit Gley-Vega (38) carbonatfreie schluf- U, L, T mittel – sehr temporäre Grundwasser- mittel frei III II I fig− lehmige Au- tief (4 bis > beeinflussung ensedimente 20) Terrestrische anthro- Kolluvisol (144, 145) Abschwemmmassen U, L meist tief keine bis temporäre mittel bis meist frei IV II I, II pogene Böden lössbürtiger Substrate (> 10) Grundwasserbeeinflus- hoch sung Ah-/C-Böden Pararendzina (103) 3 bis 13 dm Löss über U, S mittel – tief frisch, trocken; keine mittel haltig IV II, III II Terrassensand (< bis > 10) Grundwasserbeeinflus- sung Ah-/C-Böden Pararendzina mit Kalk- 2 - 8 dm Sandlöss U, S mittel (< 10) trocken, frisch; keine gering haltig II III III , IV braunerde (104) oder Flugsand oder Grundwasserbeeinflus- Fließerde über Ter- sung rassensand Ah-/C-Böden Pararendzina mit Para- Löss U, L tief (> 10) frisch; keine Grundwas- hoch haltig IV II I braunerde, erodiert (131) serbeeinflussung Ah-/C-Böden Pararendzina mit Pseu- 3 bis 13 dm Löss über U, T mittel - tief frisch, wechselfeucht; mittel haltig, frei IV II, III II dogley-Pararend. (155) Ton (< bis > 10) keine bis geringe Stau- wasserbeeinflussung Ah-/C-Böden Pararendzina mit Para- 2 bis 6 dm Fließerden U, L, T gering - mittel frisch, trocken; keine gering haltig III III IV braunerde (157) oder Löss über Ton- (< 6) Grundwasserbeeinflus- mergel sung Ah-/C-Böden Pararendzina mit Rendzina 3 bis 6 dm Fließerden U, L, T gering-mittel trocken, frisch; keine gering haltig III III III (174) oder Löss über Kalk- (< 6) Grundwasserbeeinflus- stein sung

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 67 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Bodenbeschreibung Funktionsbewertung (I sehr hoch, II hoch, III mittel, IV nachrangig) Bodensystematische Bodentyp (Nr.) Substrat Bodenart Gründigkeit Bodenwasserhaushalt nFK Carbonat Biotische Le- Speicher- und Natürliche Einheit (dm) bensraumfunk- Reglerfunkti- Ertragsfunkti- tion on on Lessives Parabraunerde (110) 3 bis 13 dm Löss oder U, L, S mittel - tief (< frisch; keine Grundwas- mittel haltig, frei IV III II Fließerden über Ter- bis > 10) serbeeinflussung rassensand Lessives Parabraunerde, erodiert Löss U, L tief (> 10) frisch; keine Grundwas- mittel haltig, frei IV II II (132) serbeeinflussung und hoch Lessives Parabraunerde (133) Löss U, L tief (> 10) frisch; keine Grundwas- mittel haltig, frei IV II I serbeeinflussung Lessives Humusparabraunerde mit Löss U, L tief (> 10) frisch; keine Grundwas- hoch haltig, frei II II I Tschernosem-P. (136) serbeeinflussung Lessives Parabraunerde- Löss U, L tief (> 10) frisch; keine Grundwas- hoch haltig, frei II II I Tschernosem (137) serbeeinflussung Lessives Parabraunerde und Pseu- 3 - 6 dm Fließerde L mittel - tief frisch, wechselfeucht; mittel frei IV III II dogley-P. (109) über 3 - 8 dm Fließer- (< bis > 10) keine bis geringe Stau- de (Mittellage) über wasserbeeinflussung Fließschutt mit Ter- rassensediment Lessives Pseudogley- Löss, Lössfließerden U, L tief (> 10) frisch, wechselfeucht mittel frei IV III I Parabraunerde mit Para- geringe bis mäßige Stau- braunerde− Pseudogleyen wasserbeeinflussung (139) Anthropogen stark Steinbruch, Halde, Auf- Verschiedene U, L, S, T flach – tief wechselfeucht bis trocken - haltig, frei IV (trocken- III, IV IV überprägte/veränderte schüttung (331) (< bis > 10) magere Sonder- Böden standorte II ) Anthropogen stark Siedlung, Industrie, Ver- keine Angaben keine .A. keine .A. keine .A. keine .A. keine .A. IV IV 0 (keine) überprägte/veränderte kehr (999) Böden

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 68 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

3.3.1 Vorbelastung

Eine starke Schadstoffbelastung der Böden besteht allgemein in Ballungsgebieten. Betriebs- bedingte Bodenbelastungen im Umfeld der Hauptverkehrsstraßen bestehen durch diffuse Emissionen/Immissionen: Stäube, Reifen- und Bremsabrieb, Schwermetalle, Ruß, Straßen- abfluss mit Spritzwasser und Tausalz. Die Seitenflächen der Straßen sind durch flächig ab- fließende Straßenwässer vorbelastet. Bis 25 m Abstand vom Fahrbahnrand kann die Schad- stoffakkumulation erheblich sein und zu Beeinträchtigungen der Bodenfunktionen führen \33\. Eine potenzielle Belastung von Böden, Grundwasser und Oberflächengewässern be- steht insbesondere bei Gefahrguttransporten.

Durch Siedlungs- und Verkehrswegebau wurden und werden Böden in erheblichem Umfang überbaut und versiegelt.

Alle durch Bodenabtrag und Bodenauftrag anthropogen stark veränderten Böden im Bereich von Siedlungen, Verkehrs- und Deponieflächen sind in ihren Funktionen erheblich und nach- haltig beeinträchtigt. Auch heute ungestört wirkende Böden sind aufgrund der Siedlungsnähe oder früherer Bergbautätigkeit oftmals verändert. Auf den künstlich veränderten Böden der historischen Abgrabungsflächen sind diese Beeinträchtigungen aufgrund der länger zurück- liegenden Eingriffe und Regenerierungsprozesse geringer. Teilweise sind diese anthropoge- nen Sonderstandorte wieder Habitate für seltene Tier- und Pflanzenarten.

Die landwirtschaftliche Nutzung, v.a. die potenzielle Bodenerosion auf Ackerflächen, wird nicht als Vorbelastung betrachtet, da sie per se nicht zur Degradation von Böden führt.

Gemäß Anschreiben vom RP Darmstadt (Abt. Arbeitsschutz u. Umwelt Wiesbaden v. 25.8.2010) ist bzgl. der Altlasten bei der genauen Abgrenzung der Bereiche mit Erdbewe- gungen die zuständige Stelle beim RP zu beteiligen.

3.3.2 Bedeutungseinstufung

In Karte 3 sind die vorbelasteten Flächen als Zusatzinformation über die Bodenfunktionen gelegt. Erheblich veränderte oder belastete Flächen sind neben den Siedlungs- und Ver- kehrsflächen der 25m-Belastungskorridor entlang der größeren Verkehrswege, Deponieflä- chen, Tagebauflächen, Einschnittsböschungen der ICE-Trasse sowie die (potenziellen) Alt- flächen und Altstandorte. Der 25m-Belastungskorridor ist nicht für die Innenflächen der Auf- und Abfahrten (allgemein höhere Belastung ist vorausgesetzt) sowie A643 südlich AK Schierstein dargestellt.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 69 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Biotische Lebensraumfunktion (Lebensraum für Bodenlebewesen, Standort von Pflanzen, Habitat von Tieren)

Die Beurteilung erfolgt anhand folgender Kriterienauswahl, wobei für eine Einstufung als be- deutender Boden nicht alle Punkte zutreffen müssen: • ungestörter natürlicher Profilaufbau • Grenzertragsstandorte (flachgründig, trocken, nass, basenreich, sauer) • naturnahe, standorttypische Vegetation • hohe Bodenaktivität • geringe Schadstoffbelastung • Seltenheit, Natürlichkeit, Repräsentanz, regionale/kulturhistorische Bedeutung

Böden mit sehr hoher Bedeutung (I) durch regional besondere Faktoren bzw. Faktorenkom- binationen wie ungestörter Profilaufbau, geringe Schadstoffbelastung, naturnahe standortty- pische Vegetation, regionale oder kulturhistorische Bedeutung sowie Grenzertragsstandorte mit potenziell hohem Biotopwert sind im UG nicht vorhanden.

Eine (potenziell) hohe Bedeutung (II) haben gem. Bodenkarte zwei relativ flachgründige Tro- ckenstandorte an der Abfahrt Mainzer Straße und westlich Kalle-Bad sowie schwarzerdearti- ge Böden im Westen des UG (morphologisch-bodenkundliche Sonderstandorte). Aufgrund der Nähe zur bestehenden Trasse sind erhebliche Vorbelastungen gegeben (Teilflächen sind bereits überbaut, Störungen des Bodengefüges sind anzunehmen). Nassstandorte finden sich als Röhrichtzone um das Grubengewässer Kalkofen. Geotope sind der alte Steinbruch Kalkofen und (Reste) des Dyckerhoff-Steinbruchs südlich der A66. Dort ist die große alte Steinbruchwand als Trockenstandort von Bedeutung.

Potenziale für trocken-magere Vegetationsbestände bestehen auf den überwiegend anthro- pogen entstandenen Trockenstandorten. Die tiefgründigen Lößböden haben eine potenzielle Lebensraumfunktion für den Feldhamster.

Speicher- und Reglerfunktion

Die Speicher- und Reglerfunktion ist das Maß für die Fähigkeit eines Bodens, bestimmte Nähr- und Schadstoffe sowie Wasser aufzunehmen, teilweise zu verändern oder abzubauen und ihre Ausbreitung zu hemmen, zu verzögern oder zu fördern. Bewertet wird das sog. Fil- tervermögen (mechanische Rückhaltung), Puffervermögen (chemische oder physikalische Bindung/Speicherung) und Transformationsvermögen (biochemischer Abbau) des Bodens.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 70 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Tab. 14: Parameter der Speicher- und Reglerfunktion

Parameter gering mittel hoch physiko-chemische Pufferleistung: Sorptionsfähigkeit (KAK) Sand, schluffiger toniger Schluff, schluffiger Ton, bestimmt durch: Sand, Schluff, sandiger Lehm, lehmiger Ton, schwach toniger sandiger Ton, mitt- Ton, humose • Bodenart (Anteil Tonfraktion) Sand/Schluff, hu- lerer Humusgehalt Böden • Humusgehalt musarme Böden Puffervermögen von Schwermetallen niedrig mittel mittel – hoch bestimmt durch: • Carbonatgehalt, pH-Wert mechanisches Filtervermögen von suspendierten Schmutz- und Schadstoffpartikeln: • Nutzbare Feldkapazität (nFK) hoch (nur bei san- mittel gering (außer digen Böden) Tonböden) gering (bei klüfti- gem Gestein) • Wasserleitfähigkeit (Kf-Wert) gering mittel hoch • Bodenart Ton, Schluff Lehm Sand, Kies Volumen des Filterkörpers: Ranker, Rendzina, Braunerde, Rendzi- tiefgründige Pa- bestimmt durch: Nassgley na-Parabraunerde, rabraunerde, Gley Kolluvisol, Vega • Gründigkeit • Grundwasserflurabstand Ausgleichskörper im Wasserhaushalt: flachgründige Bö- mittelgründige Bö- Auenböden, tief- (natürliche Böden haben grundsätzlich den den gründige Böden eine wichtige Bedeutung als Aus- gleichskörper)

Grundsätzlich bewirken andauernde Schadstoffeinträge eine sukzessive Boden- Kontamination. Schadstoffe (insbesondere Schwermetalle) können, vom Bodenaustausch abgesehen, praktisch nicht eliminiert werden.

Anhand der vorgenannten Parameter werden die Böden im UG bewertet (I sehr hoch, II hoch, III mittel, IV nachrangig), wobei die physiko-chemische Pufferleistung aufgrund der Belastungsquelle "Straßenverkehr" relativ stärker gewichtet wird (Hauptbewertung hervorge- hoben).

Tab. 15: Speicher- und Reglerfunktion der Böden

Bodensystematische Bodentyp (Nr.) Speicher- und Einheit Reglerfunktion Gleye Auengley mit Gley (42) III Auenböden Vega mit Gley-Vega (38) II Terrestrische anthro- Kolluvisol (144, 145) II pogene Böden

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Bodensystematische Bodentyp (Nr.) Speicher- und Einheit Reglerfunktion Ah-/C-Böden Pararendzina (103); Pararendzina mit Parabraun- II, III erde, erodiert (131); Pararendzina mit Pseudogley- Pararend. (155); Pararendzina mit Parabraunerde (157); Pararendzina mit Rendzina (174);Pararendzina mit Kalkbraunerde (104) Lessives Parabraunerde (110, 133); Parabraunerde, ero- II , III diert (132); Parabraunerde und Pseudogley-P. (109); Pseudogley-Parabraunerde mit Parabraun- erde− Pseudogleyen (139) Lessives Humusparabraunerde mit Tschernosem-P. (136) I Parabraunerde-Tschernosem (137) Anthropogen stark Steinbruch, Halde, Aufschüttung (331) IV überprägte Böden Anthropogen stark Siedlung, Industrie, Verkehr (999) 0 (keine) überprägte Böden

Natürliche Ertragsfunktion

Die natürliche Ertragsfunktion der Böden, d.h. deren potentielle Bodenfruchtbarkeit, hängt vom Bodentyp und seiner Gründigkeit ab. Weiterhin wirken sich die eingangs genannten Vorbelastungen auf die tatsächliche Ertragsfähigkeit aus. Besonders stark sind neben den Abgrabungsflächen der 25m-Belastungskorridor entlang der Straßen sowie die Innenflächen der Anschlussstellen betroffen.

Da eine flächenscharfe Korrektur der Ertragsfunktion anhand der vorhandenen Daten kaum möglich ist, werden in Karte 3 die sehr hohen Funktionsbewertungen generell von I auf II, die hohen von II auf III herabgestuft. Die übrigen Bewertungen verändern sich nicht. In Tab. 13 sind die ursprünglichen Bewertungen angegeben.

Die für eine landwirtschaftliche Nutzung günstigsten Böden (Bedeutungsstufe II) sind – unter Berücksichtigung der Vorbelastungen - Löß- und Lößlehmböden (Parabraunerden, schwarz- erdeartigen Parabraunerden, tiefgründige Pararendzinen) und Kolluvialböden in Hangfuß- oder Auenlage aufgrund ihrer hohen nutzbaren Feldkapazität. Diese Böden sind im UG au- ßerhalb der Siedlungs- und Abgrabungsflächen weit verbreitet.

Eine mittlere Bedeutung (Bedeutungsstufe III) haben Gleye, Kolluvisole, mittelgründige Pa- rarendzinen und mittelgründige Parabraunerden.

Kleinflächig kommen Böden mit geringerer natürlicher Ertragsfunktion (Bedeutungsstufe IV) vor. Anthropogen stark überprägte Böden haben keine oder nur geringe Bedeutung.

Die mittleren Ertragsmesszahlen [EMZ]/ar betragen gemarkungsbezogen in Wiesbaden Stadt 45, in Biebrich und Schierstein 64 und in Erbenheim > 75 \21\. Flächen mit einer

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 72 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

EMZ/ar < 45 (= potentielle Kompensationsflächen auf Basis der Bodenschätzungsdaten) sind in der Gemarkung Biebrich nur sehr kleinflächig bzw. inmitten Bebauung vorhanden. In der Gemarkung Erbenheim ist der Flächenanteil höher, v.a. südlich Erbenheim; die Flächen liegen aber überwiegend außerhalb des UG oder sind bereits als Kompensationsflächen ge- nutzt (die Berücksichtigung der EMZ erfolgt im Zuge der Kompensationsplanung im LBP).

Weitere Bewertungskriterien, die der Ertragsfunktion i.w.S. zuzuordnen sind, sind die Wie- derherstellbarkeit und Empfindlichkeit (z.B. Erosionsneigung) von Böden: Braunerden, Para- braunerden und Auenböden weisen höhere Empfindlichkeiten hinsichtlich Bodenverdichtung und Erosion durch Wasser auf, die kaum regenerierbar sind. Flachgründige Böden sind weitgehend unempfindlich gegenüber Bodenverdichtung und Erosion und können leichter rekultiviert werden. Diese Kriterien sind beim LBP und bei der Ausführungsplanung von Be- deutung, auf der Stufe der UVS noch nicht.

3.4 WASSER Ï Karte 4

3.4.1 Grundwasser

Beurteilung des Datenmaterials: Die Beschreibung des Schutzgutes erfolgt nach \19\ (2008), \20\ (2011), \23\ (2011), \36\ (1998), \53\ (2003), \54\ (2010). Die Daten geben einen guten Überblick über die Grundwasserverhältnisse im UG, detaillierte und flächenscharfe Aussa- gen sind jedoch nur bedingt möglich.

3.4.1.1 Beschreibung

Das UG liegt in der hydrogeologischen Haupteinheit "Quartär und Tertiär des Untermainge- bietes".

Grundwasserleiter sind hauptsächlich die quartäre Porengrundwasserleiter (pleistozäne Sande, Kiese) sowie tertiäre Kalkschichten als Kluftgrundwasserleiter mit meist hohen Durchlässigkeiten \53\. Deren Mächtigkeit beträgt im Bereich der Städt. Deponie beispiels- weise 21-36 m (Büro für Kommunal- und Regionalplanung 1992, in \36\).

Grundwasserdeckschichten (Grundwasserüberdeckung) sind Fest- und Lockergesteins- schichten und Bodenschichten oberhalb der Grundwasserschicht. Großflächig im UG ist das der Löss und Lösslehm mit Mächtigkeiten von 0,3 bis über 1,3 m und die darunter liegende Locker- und Festgesteine, sofern sie kein Grundwasserleiter sind. Entlang der A66 in der Osthälfte des UG und im Siedlungsbereich Biebrich stellen auch pleistozäne Flussaufschüt-

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 73 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht tungen (Mosbacher Sand, Jüngere Talstufe; Sande, Kiese), im Bereich der Deponie Wies- baden, des Kalkofens und der Flanke des Mosbachtals tertiäre Hydrobien-Schichten (Kalk, Mergel) die Deckschicht dar. Künstliche Deckschichten sind die Aufschüttungen der Alten Deponie Mainzer Straße und der Städtischen Deponie. In den Talauen stellen bis 2 m mäch- tige holozäne lehmige Aufschüttungen die Deckschicht und teilweise auch den Grundwas- serleiter dar. Diese Zonen entlang Mosbach, Salzbach und Wäschbach sind aber meist nur schmal ausgebildet. Im Bereich des Schiersteiner Kreuzes und an der östlichen Talflanke des Mosbaches stehen nach Bodenkarte oberflächennah undurchlässige Tonschichten mit geringem Flächenanteil an.

Die Ergiebigkeit der GW-Vorkommen ist bei pleistozänen Sanden, Kiesen und Kalk hoch (15-30 l/s). Kleinflächig sind im UG mittlere Ergiebigkeiten angegeben. \23\

Im Landschaftsplan der Stadt Wiesbaden \53\ werden Fließgewässereinzugsgebiete der Bachläufe mit Wasserscheiden abgegrenzt, die die oberflächennahen Grundwasserverhält- nisse abbilden, wobei im Bereich der großflächigen Abbauflächen die Fließverhältnisse er- heblich verändert sein dürften. Die Grundwasser-Fließrichtung im Bereich der Städtischen Deponie verläuft von NO nach SW (Büro für Kommunal- und Regionalplanung 1992, in \36\). Im gesamten UG verläuft die Grundwasserfließrichtung in tieferen Stockwerken wahrschein- lich von NO / N nach SW / S in Richtung Rhein und Main.

Zur Grundwasserqualität liegen keine Angaben vor. Im Bereich der Lößüberdeckung ist aber anzunehmen, dass das Wasser beim Durchsickern des kalkhaltigen Lösses eine erhebliche Aufhärtung erfährt.

Grundwassernahe Standorte befinden sich lt. \20\ im Bereich des Schiersteiner Kreuzes, entlang der Bahnstrecke am Gewerbegebiet Hagenauer Str., im Mosbachtal nordwestlich des Festplatzes, im Wäschbachtal östlich AS Erbenheim sowie lokal im Bereich der Stein- bruchsohlen. Außerhalb der Tieflagen der Bachauen und Abgrabungen sind die Grundwas- ser-Flurabstände im Haupt-Stockwerk erheblich größer, wahrscheinlich mehr als 20 m.

Quellen sind im UG nicht bekannt, was auf ein Fehlen oberflächennaher stauender Schich- ten hinweist.

Trinkwasserschutzgebiete sind nicht betroffen.

Die Autobahntrasse liegt z. T. innerhalb der quantitativen Schutzzone B 3 des geplanten Heilquellenschutzgebietes für die Wiesbadener Thermalquellen (bisher keine rechtliche Festsetzung). \54\

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3.4.1.2 Vorbelastung

Potenzielle Gefährdungen und Beeinträchtigungen für das Grundwasser bestehen in dem dicht besiedelten Ballungsraum mit hoher Dichte an Gewerbe-/Siedlungsflächen, Altablage- rungen und Altstandorten, Deponieflächen und durch intensive landwirtschaftliche Nutzung. Bestehende Verkehrsanlagen und weitere versiegelte Flächen führen zu erheblichen dauer- haften Standortveränderungen (z.B. Verringerung Grundwasserneubildung) und Standortver- lusten.

Massive Eingriffe sind mit der früheren Abbautätigkeit des Dyckerhoff-Steinbruchbetriebes südlich und nördlich der A66 verbunden \19\.

Eine lokale Eingrenzung der Vorbelastungen ist kaum möglich. Es ist daher im UG von einer allgemein erhöhten Hintergrundbelastung für das Grundwasser auszugehen.

3.4.1.3 Bedeutungseinstufung

Für die Beurteilung werden die Grundwasserdargebotsfunktion und die Empfindlichkeit des obersten Grundwasserleiters herangezogen.

Grundwasserdargebotsfunktion

Bewertet wird der obere Grundwasserleiter nach den Kriterien Wasserdurchlässigkeit, Grundwasserneubildung und Mächtigkeit (Darstellung in Karte 4, Berücksichtigung in Kap. 4.1, 2. Arbeitsschritt).

Tab. 16: Bedeutung des Grundwasserleiters (Ergiebigkeit)

Grundwasserleiter Wasserdurchlässigkeit, Grund- Ergiebigkeit Bedeutung wasserneubildung

Pleistozäne Sande, Kie- hoch hoch II hoch se

Tertiäre Kalk- und Mer- hoch hoch II hoch gelschichten

Sande, Kiese, Kalk- hoch, aber geringe GW- mittel III mittel schichten mit Löss- Neubildung /Lösslehmüberdeckung

Auenlehm gering gering IV nachrangig

Künstliche Aufschüttun- keine Bewertung keine Bewer- - - gen, Deponie tung

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 75 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Empfindlichkeit des obersten Grundwasserleiters

Die Empfindlichkeitsbeurteilung gegenüber Schadstoffeintrag erfolgt anhand der Grundwas- serflurabstände sowie Art und Mächtigkeit der überlagernden Deckschichten. Wichtige Beur- teilungsgrößen sind die Bodenparameter und –funktionen (s. Kap. Boden). Im Bereich der künstlichen Aufschüttungen wird durch Abdichtungen eine geringe, im Bereich der Abgra- bungsflächen und Steinbrüche eine geringe bis hohe, im Mittel eine hohe Empfindlichkeit angenommen. Problematisch ist die Einstufung der Siedlungsflächen mit ihrem kleinräumi- gen Wechsel von Versiegelungsflächen und unterschiedlichsten Böden (geringe bis hohe Empfindlichkeit, im Durchschnitt eine mittlere Empfindlichkeit). (Darstellung in Karte 4, Be- rücksichtigung in Kap. 4.1: 2. Arbeitsschritt)

Tab. 17: Empfindlichkeit des obersten Grundwasserleiters

Grundwasserüberdeckung Grundwasserflurabstand Mächtigkeit Durchlässigkeit Empfindlichkeit

Pleistozäne Sande, überwiegend groß mittel bis hoch II hoch Kiese groß

Tertiäre Kalk- und Mer- überwiegend groß mittel bis hoch bis mit- II hoch gelschichten groß tel

Löss, Lösslehm (Böden überwiegend groß mittel gering III mittel mit mittlerer bis hoher Ertrags- und Speicher- funktion)

Löss, Lösslehm (Böden überwiegend groß groß gering IV gering mit sehr hoher Ertrags- und Speicherfunktion)

Kolluvium Mittel groß gering III mittel

Auenlehm gering bis mittel mittel bis gering II hoch groß

Künstliche Aufschüt- Groß groß gering IV gering tungen

Böden mit oberfläche- mittel bis groß unbekannt gering IV gering nahen Tonschichten

Abgrabungsflächen, gering bis groß (je gering bis gering bis III hoch Steinbruch nach Relieflage) groß hoch

Siedlungsflächen, Be- unbekannt, meist unbekannt gering bis III mittel bauung groß hoch

Gemäß Umweltatlas \23\ ist die Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers auf den Lößflächen gering, sonst mittel - gering bis groß - mittel. Die Verschmutzungsempfindlichkeit

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 76 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht im Bereich von Straßen zwischen Schiersteiner Kreuz und Mosbach ist "gering bis mittel", zwischen Mosbach und AS Erbenheim "mittel bis groß".

Es ist davon auszugehen, dass der Autobahnausbau keinen Einfluss auf den quantitativen Heilquellenschutz für die Wiesbadener Thermalquellen hat, da die ausbaubedingten Eingriffe keine Tiefen von 200 m erreichen \54\.

3.4.2 Oberflächengewässer

Beurteilung des Datenmaterials (s. auch Anlage A66-3): Die Beschreibung des Schutzgutes erfolgt nach \20\ (2011), \28\ (2011), \53\ (2003). Eigene Freilanduntersuchungen waren nicht Bestandteil der Bearbeitung. Die Daten weisen eine mäßige Aktualität und Differenzie- rung auf, sind aber für die Fragestellung der UVS ausreichend.

3.4.2.1 Beschreibung

Im UG kreuzt die Autobahntrasse den Mosbach und Salzbach und verläuft parallel zum Wäschbach.

Mosbach Der Mosbach (Gewässer III. Ordnung, WK-Länge 12,5 km) quert das UG im westlichen Drit- tel in NW-SO Richtung und mündet rechtsseitig in den Rhein. Sein Einzugsgebiet ist ca. 14 km² groß. Gewässerstruktur nach GESIS \28\: • Gesamtbewertung: Abschnitt Festplatz Biebrich: sehr stark und vollständig verändert, sonst vollständig verändert. • Gewässerumfeld: Abschnitt Festplatz Biebrich: stark verändert, sonst vollständig verän- dert. Abflussregime: geringe bis mittlere Wasserführung Quellbereiche: keine Saprobie (ökologische Zustandsklasse): gut Gewässergüte (Mündungsbereich) nach \53\: kritisch belastet (II-III), aber mit der Tendenz zur mäßigen Belastung Monitoring Bioindikator Kieselalgen (PS Festplatz B.): unbefriedigend \20\ Chemischer Zustand Oberflächenwasserkörper: keine Messungen

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 77 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Wanderhindernisse: aufwärts oberhalb und unterhalb des UG unpassierbar, abwärts pas- sierbar Überschwemmungsgebiet (festgestellt): wenige Abschnitte mit geringer Breite außerhalb des direkten Eingriffsbereichs.

Salzbach Der Salzbach (Gewässer III. Ordnung, WK-Länge unterer Salzbach 14 km) quert das UG im mittleren Abschnitt in N-S Richtung und mündet rechtsseitig in den Rhein. Sein Einzugsge- biet ist ca. 38 km² groß. Gewässerstruktur nach \28\ • Gesamtbewertung: vollständig verändert; • Gewässerumfeld: vollständig verändert Abflussregime: geringe bis mittlere Wasserführung Quellbereiche: keine Saprobie (ökologische Zustandsklasse): bis Wäschbacheinmündung gut, unterhalb mäßig Gewässergüte nach \53\: mäßig belastet (II) Monitoring Makrozoobenthos, Bioindikator Kieselalgen, Makrophyten (PS Unterhalb UG): unbefriedigend \20\ Chemischer Zustand Oberflächenwasserkörper: keine Messungen Wanderhindernisse: aufwärts weitgehend unpassierbar, abwärts passierbar \28\. Überschwemmungsgebiet (festgestellt): kein Ü-Gebiet

Wäschbach Der Wäschbach (Gewässer III. Ordnung, WK-Länge 14 km) fließt parallel zur A66 in der öst- lichen Hälfte und mündet in den Salzbach. Sein Einzugsgebiet ist ca. 22 km² groß \30\. Im Bereich der AS W.-Erbenheim verläuft der Bach innerhalb der AS und kreuzt mehrfach Auf- und Abfahrten. Vorgaben des Maßnahmenprogramms der WRRL (auch mögliche Aus- gleichsmaßnahmen) in den betroffenen Gewässerabschnitten 25128_ab_2 bis 25128_ab_32: Randstreifen, Entwicklung naturnaher Strukturen in Randstreifen, Entfernung Sicherung, Aufwertung Restriktionen (vollständiges Maßnahmenprogramm vgl. \20\). Gewässerstruktur nach \28\ • Gesamtbewertung: Segment 1-7: vollständig verändert; 8-13: stark und sehr stark ver- ändert; 14-25: deutlich und stark verändert; 26-31: vollständig verändert; ab 32: sehr stark verändert.

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• Gewässerumfeld: Segment 1-7: vollständig und sehr stark verändert; 8-26: überwiegend sehr stark verändert; 27-31: vollständig verändert; ab 32: sehr stark und vollständig ver- ändert. Abflussregime: geringe bis mittlere Wasserführung, temporär trockenfallend Quellbereiche: keine Saprobie (ökologische Zustandsklasse): gut Gewässergüte nach \53\: kritisch belastet (II-III), aber mit der Tendenz zur mäßigen Belas- tung Monitoring Kieselalgen (PS Höhe Dep.abschnitt II/III): unbefriedigend \20\) Chemischer Zustand Oberflächenwasserkörper: Bewertung unklar wegen potenzieller PAK- Belastung. PSM gemäß Messung gut Wanderhindernisse: überwiegend bedingt aufwärtspassierbar, aber 2 Stellen die weitgehend unpassierbar sind und 1 Stelle (an der Mainzer Straße) die unpassierbar ist. Der Bach ist abwärts passierbar. Überschwemmungsgebiet (festgestellt): mehrere Abschnitte mit geringer Breite außerhalb des direkten Eingriffsbereichs.

Stillgewässer

Daten zu dem Stillgewässer im Steinbruch Kalkofen liegen der HLUG und der Stadt Wiesba- den, Untere Wasserbehörde, nicht vor.

Im UG befinden sich weitere teilweise temporäre Klein- und Kleinstgewässer, zu denen ebenfalls keine Daten vorliegen.

3.4.2.2 Vorbelastung

Mosbach und Salzbach weisen im UG keine naturnahen Elemente auf. Die Gewässerläufe sind anthropogen erheblich überprägt, beim Salzbach auch das Gewässerumfeld. Auf Grundlage der o.g. Kriterien bestehen dadurch erhebliche Vorbelastungen.

Der Wäschbach ist insgesamt auch stark überprägt, weist aber abschnittsweise naturnahe Elementen auf. Die Vorbelastungen sind ebenfalls – zumindest abschnittsweise – erheblich.

Mischwassereinleitstellen befinden sich am Mosbach unterhalb der Querung der A66, am Salzbach oberhalb des UG und an der Kläranlage und am Wäschbach in der AS Erbenheim und an der Querung Mainzer Str. \20\.

Die Entwässerung der A66 erfolgt teilweise in die Bachläufe.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 79 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

3.4.2.3 Bedeutungseinstufung

Die Beurteilung umfasst die wasserhaushaltliche Funktion anhand der Parameter/Kriterien Gewässergröße, Gewässerstruktur und Gewässergüte/ökologischer Zustand sowie Zustand der Aue und Größe des Überschwemmungsgebietes. Die Vorbelastungen sind hierbei ein wichtiges Kriterium für die aktuelle Bewertung der Gewässer und fließen daher ummittelbar in die Bedeutungseinstufung ein.

Tab. 18: Bedeutung der Oberflächengewässer einschließlich ihrer Auenberei- che

Gewäs- Gewässer- Gewässerstruktur Gewässergüte, öko- Aue, Überschwem- Vorbe Bedeutung ser größe (Brei- (Gesamtbewertung) logischer Zustand mungsgebiet belas te, Abfluss, (Fische, Makro- las- EZG) zoobenthos) tung Mos- gering sehr stark und voll- Saprobie: gut Aue stark verändert, hoch 4 nach- bach ständig verändert Monitoring Bioindika- vollständig verändert rangig Wanderhindernisse: toren unbefriedigend Ü-Gebiet: wenige aufwärts unpassier- ökologischer Zustand: Abschnitt mit geringer bar, abwärts passier- unbefriedigend - Breite bar. schlecht Salz- gering, EZG vollständig verändert Saprobie: gut, unter- Aue vollständig ver- sehr 4 nach- bach mittel Wanderhindernisse: halb Wäschbachein- ändert hoch rangig aufwärts weitgehend mündung mäßig Ü-Gebiet: kein unpassierbar, ab- Monitoring Bioindika- wärts passierbar. toren unbefriedigend ökologischer Zustand: unbefriedigend – schlecht Wäsch- gering, vollständig verändert, Saprobie: gut Aue vollständig und hoch 4 nach- bach temporär sehr stark verändert Monitoring Bioindika- sehr stark verändert rangig Abschnitte trockenfal- Wanderhindernisse: toren unbefriedigend Ü-Gebiet: wenige lend KV-Code überwiegend bedingt potenzielle PAK- Abschnitt mit geringer 05.241, aufwärtspassierbar, Belastung Breite 05.243, aber 2 Stellen die 05.250 ökologischer Zustand: weitgehend unpas- unbefriedigend bis sierbar sind und 1 schlecht Stelle (an der Mainzer Straße) die unpas- sierbar ist, abwärts passierbar.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 80 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Gewäs- Gewässer- Gewässerstruktur Gewässergüte, öko- Aue, Überschwem- Vorbe Bedeutung ser größe (Brei- (Gesamtbewertung) logischer Zustand mungsgebiet belas te, Abfluss, (Fische, Makro- las- EZG) zoobenthos) tung Wäsch- gering, stark verändert, deut- Saprobie: gut überwiegend sehr mittel 3 mittel bach temporär lich verändert Monitoring Bioindika- stark verändert Abschnitte trockenfal- Wanderhindernisse: toren unbefriedigend Ü-Gebiet: wenige lend KV-Code überwiegend bedingt potenzielle PAK- Abschnitt mit geringer 05.214 aufwärtspassierbar, Belastung Breite aber 2 Stellen die weitgehend unpas- ökologischer Zustand: sierbar sind; abwärts unbefriedigend - passierbar schlecht Gewäs- mittel gut gut gut gering 2 hoch ser Kalk- ofen (eigene Bewertung)

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 81 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

3.5 LUFT / KLIMA Ï Karte 5

Beurteilung des Datenmaterials: Die Beschreibung und Beurteilung des Schutzgutes erfolgt nach \53\ (2003) und \54\ (2010). Die Daten weisen einen hohen Differenzierungsgrad auf.

3.5.1 Beschreibung

Die klimatischen Daten stammen überwiegend aus dem Datenbestand des Landschaftspla- nes Wiesbaden sowie ergänzender Unterlagen des Umweltamtes (\54\, \53\).

3.5.1.1 Regionalklima

Makroklimatisch liegt Wiesbaden in der feuchtgemäßigten Zone mit Winden aus überwie- gend westlichen Richtungen (Westwindzone) und ganzjährigen Niederschlägen. Das Klima der Region Wiesbaden ist der mesoklimatischen Ebene zuzuordnen. Die im Rheingau, im Main--Vorland und in der Wiesbadener Bucht in einer Höhenlage zwischen 80 und 300 m gelegenen Stadtteile sind klimatisch noch der Oberrheinebene zuzuordnen.

Mit einer Jahresmitteltemperatur zwischen 9,5° und 10° C und jährlichen Niederschlägen zwischen 550 und 650 mm gehören die tiefer gelegenen Stadtteile Wiesbadens im UG zu den wärmsten und niederschlagärmsten Gebieten Hessens (Regionalklimacharakteristik Station W.-Süd: Mittlere Lufttemperatur: 9,6 °C, Mittlere Niederschlagshöhe: 614 mm). In den meisten Stadtteilen der Rheinebene beträgt die Nebelhäufigkeit 30 bis 50 Tagen.

Der Bereich der A66 liegt orografisch an der Grenze der Rheinniederung, die durch eine ho- he lnversionshäufigkeit (austauscharme Wetterlagen) geprägt ist. Gleichzeitig verläuft der Ausbauabschnitt teilweise im Trog, aber auch auf Brücken im Bereich von Kaltluftströmun- gen und komplexen Windsituationen. In Mainz und Wiesbaden sind ca. 47%, also knapp die Hälfte der Jahresstunden den Ausbreitungsklassen "sehr stabil/stabil" zuzuordnen. Insge- samt haben damit austauscharme, inversive Situationen, die bei bodennah emittierten Luft- schadstoffe zu einer Kumulation im bodennahen Bereich führen, einen hohen Anteil.

Kennzeichen des Stadtklimas sind im Vergleich zum Umland u.a. höhere Temperaturen und geringere Windgeschwindigkeiten. Die Häufigkeit von Windgeschwindigkeiten unter 1 m/s ist in Wiesbaden mit ca. 50 % besonders hoch. An fast 50 Tagen im langjährigen Durchschnitt herrscht Windstille.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 82 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Daher wurde gemäß § 44 Abs. 2 BImSchG das Belastungsgebiet Rhein-Main ausgewiesen; dazu gehört ein großer Teil des städtischen Gebietes der Landeshauptstadt Wiesbaden (Rhein-Main-Schiene, Dotzheim, Erbenheim).

3.5.1.2 Städtische Klimafunktionsräume

Höchst intensives innerstädtisches Überwärmungsgebiet mit eingeschränktem Luft- austausch (Belastungsraum Üxxx 1)

Der sehr hohe Versiegelungsanteil (ca. >90 %) mit geringem Vegetationsbestand führt tags zu sehr starken Überwärmungen und nachts zu sehr verzögerten und geringen Abkühlungen.

Lage: Gewerbegebiete Hagenauer Str., Äppelallee

Intensives innerstädtisches Überwärmungsgebiet mit eingeschränktem Luftaustausch (Belastungsraum Üxx)

Ein hoher Versiegelungsanteil (ca. 70-90 %) mit geringem Vegetationsbestand führt tags zu starken Überwärmungen und nachts zu verzögerten und geringen Abkühlungen (innerstädti- sche Verdichtungsgebiete, Hauptverkehrsstraßen, Gewerbegebiete).

Lage: A66, B 455, Saarstraße, Biebricher Allee, beiderseits der Mainzer Straße, Gewerbe- und Wohngebieten am Rhein und am Main (Schierstein, Biebrich, südlicher Teil von Erben- heim)

Überwärmungsgebiet mit teilweise eingeschränktem Luftaustausch (Belastungsraum Üx)

Der mittlere Versiegelungsanteil (ca. 40-70 %) mit mittlerem Vegetationsbestand führt tags zu mäßigen Überwärmungen und nachts zu verzögerten und mittleren Abkühlungen.

Lage: Wohngebiete Biebrich, Gräselberg, Erbenheim, beiderseits der Mainzer Straße, südli- cher Teil von Erbenheim

Geringfügig überwärmte Gebiete, bebaut oder versiegelt, mit annähernd funktionsfä- higer Belüftung (nachrangige lufthygienische Ausgleichsfunktion Ü)

Mittlere bis geringe Versiegelungsanteile (ca. 10-40 %) mit hohem bis sehr hohem Vegetati- onsbestand führen nur zu geringen Überwärmungen und weisen damit auf bioklimatische Be- haglichkeitszonen hin.

Lage: Bahnlinien, ICE-Trasse, Wohnsiedlung Hammermühle, Gewerbegebiet Mainzer Str. und südlich der Alten Deponie Mainzer Str.

1 Kürzel im L-Plan

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 83 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

3.5.1.3 Klimatische Pufferzonen

Parkklimate (lufthygienische Ausgleichsfunktion P+, P-, Po)

Parks, Grünanlagen oder Friedhöfe weisen aufgrund ihres hohen Gehölzbestandes auf bi- oklimatische Behaglichkeitszonen hin (Schattenwirkung, Verdunstung), die allerdings nur eine geringe Außenwirkung besitzen.

Kleiner dimensionierte innerstädtische Grünanlagen können aufgrund ihrer Ausdehnung und den sie umgebenden Verdichtungsräumen (hohe Überwärmung) nur eingeschränkt Wohl- fahrtswirkungen ausüben.

Grünanlagen an der Peripherie besiedelter Gebiete (z.B. Südfriedhof) sind als Puffer zwischen besiedeltem Raum und Außenbereich sowie zwischen Frischluftproduzenten und/oder poten- tiellen Ventilationsflächen wichtige Bestandteile im klimafunktionalen Zusammenhang.

P* (sehr hohe Reliefenergie): Nordwestlich Kläranlage (sehr hohe lufthyg. Ausgleichsfunktion)

P+ (hohe Reliefenergie): Außenanlage Kalle-Bad (hohe lufthyg. Ausgleichsfunktion)

P0 (mittlere Reliefenergie): z.B. entlang A643, R.-Wagner-Anlage, Friedhof Biebrich (mittlere lufthyg. Ausgleichsfunktion)

P- (schwache Reliefenergie): Friedhof Biebrich (mittlere lufthyg. Ausgleichsfunktion)

Klimate der Gartenbauzone (lufthygienische Ausgleichsfunktion GZ)

Kleingärten und Flächen des Erwerbsgartenbaues stellen eine Art Pufferzone zwischen dem städtischen Überwärmungsraum und den kaltluftproduzierenden landwirtschaftlichen Flächen dar. Diese Zonen finden sich sowohl in Tallagen als auch auf geneigten Hängen und Ebenen. Da die Tallagen wichtige Strukturen des Frisch- und Kaltlufttransportes darstellen, wirken die- se Nutzungstypen darin gleichzeitig hemmend auf die Frischluftdynamik.

GZ* (sehr hohe Reliefenergie): z.B. Kleingärten westlich Salzbachtalbrücke, Kleingärten Grä- selberg und Kappesgärten (sehr hohe lufthyg. Ausgleichsfunktion)

GZ+ (hohe Reliefenergie): z.B. Teile der Kleingärten Futterwiese, Vorderberg, Areal südlich der A66 im Mosbachtal (hohe lufthyg. Ausgleichsfunktion)

GZ0 (mittlere Reliefenergie): verschiedene Gartenareale und Baumschulen/Gärtnereien im UG (mittlere lufthyg. Ausgleichsfunktion)

GZ- (schwache Reliefenergie): Kleingärten westlich Friedhof Biebrich, Baumschule am Ost- rand des UG (mittlere lufthyg. Ausgleichsfunktion)

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 84 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

3.5.1.4 Klimafunktionsräume im Freiland

Freilandflächen mit niedriger Vegetation produzieren aufgrund ihrer nächtlichen Abkühlung Kaltluft. Waldgebiete wirken auch als nächtliche Kaltluftproduzenten. Relativ unbelastete Kaltluft, auch als Frischluft bezeichnet, entsteht ebenso primär über Waldflächen, da dort kaum Schadstoffquellen vorhanden sind. Je höher die Frisch- und Kaltluftproduktionsrate (Volumen und Abkühlung) und je stärker die Hangneigung umso klimaaktiver ist eine Fläche.

Potentielles Kalt- bzw. Frischluftentstehungsgebiet Typ Streuobstwiese (relevantes Kaltluftentstehungsgebiet S)

Auch Gehölzbestände, die der Klimawirkung von Streuobstwiesen entsprechen (z.B. lockerer Gehölzbestand mit Grünlandvegetation).

Lage: halboffene Kuppenlage Alte Deponie Mainzer Str.

Potentiell aktives Kalt- bzw. Frischluftentstehungsgebiet Typ Ackerland (potenziell relevantes Kaltluftentstehungsgebiet A)

Während nächtlicher Strahlungswetterlagen gehören ackerbaulich genutzte Flächen (bedingt junge Sukzessionen, Jungbrachen, unversiegelte Sportplätze) zu den besonders aktiven Kalt- luftquellgebieten.

Der Hauptschwerpunkt der Ackernutzung und damit der Kaltluftproduktion liegt in der gesam- ten östlichen Gemarkung. Besonders hohe Klimaaktivität haben Ackerflächen mit größerer Hangneigung. Auch die Deponie ist diesem Typ zugeordnet.

Hinweis Deponieareal und Steinbrüche: Das Geländeklima weicht gegenüber den Umge- bungsflächen deutlich ab. Besonders die großen südexponierten Steinbruchwände und die großflächig unbeschatteten Abbauflächen sind Wärmeinsel. Die potenziellen Austauschver- hältnisse zur Stadt sind aus topografischen Gründen sehr gering (vgl. auch \36\).

Als relevante Kaltluftentstehungsgebiete werden sehr hoch aktive und hoch aktive Flächen (*, +) eingestuft. Kaltluftentstehungsgebiete ohne Relevanz sind aktive und schwach aktive Flä- chen (0, -).

A* (sehr hoch aktiv) : Ackerflächen Gräselberg (relevantes Kaltluftentstehungsgebiet), "De- ponie-Berg" Städtische Deponie (Kaltluftentstehungsgebiet, aber kein Austausch!)

A+ (hoch aktiv) : Ackerflächen nordwestlich Schiersteiner Kreuz und Melchiorstück (relevan- tes Kaltluftentstehungsgebiet); Abgrabungsareal Städtische Deponie und Kalkofen (relevantes Kaltluftentstehungsgebiet, aber kein Austausch!)

A0 (aktiv): z. B. Ackerflächen Zahlbacher Feld, kleinere Flächen entlang A66 im Westteil (kein relevantes Kaltluftentstehungsgebiet)

A- (schwach aktiv): Ackerflächen Rheingauer Feld (kein relevantes Kaltluftentstehungsgebiet)

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 85 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Potentiell aktives Kalt- bzw. Frischluftentstehungsgebiet Typ Grünland (potenziell re- levantes Kaltluftentstehungsgebiet G)

Infolge günstiger Ausstrahlungsbedingungen zählen auch Grünlandbereiche sowie Ackerbra- chen und Grabland zu den aktiveren Kaltluftentstehungsflächen.

Als relevante Kaltluftentstehungsgebiete werden sehr hoch aktive und hoch aktive Flächen (*, +) eingestuft. Kaltluftentstehungsgebiete ohne Relevanz sind aktive und schwach aktive Flä- chen (0, -).

G* (sehr hoch aktiv) : Hangböschungen entlang ICE-Trasse, Oberhangbereich nordwestlich AS Erbenheim (relevantes Kaltluftentstehungsgebiet)

G+ (hoch aktiv) : z.B. gesamtes Wäschbachtal unterhalb AS Schierstein, Käsmühle, Teilflä- chen von Salzbach/Hammermühle und Schiersteiner Kreuz (relevantes Kaltluftentstehungs- gebiet); Deponieabschnitt IV (Kaltluftentstehungsgebiet, aber kein Austausch!)

G0 (aktiv): z.B. Mosbachtal/Festplatz Biebrich, Weinbauflächen Henkell, Wäschbachtal ober- halb AS Schierstein (kein relevantes Kaltluftentstehungsgebiet)

Potentielles Frischluftentstehungsgebiet Wald (lufthygienische Ausgleichsfunktion W)

Hierzu gehören auch Gehölzbestände, die der Klimawirkung von Wald entsprechen. Flächen sehr hoher Bedeutung (v.a. Wälder) sind im UG nicht vorhanden.

W* (innerhalb des Stadtgebietes sehr hoch aktiv): z.B. Zwischen Städt. Deponie und A66, Be- reich Alte Deponie Mainzer Straße, Vorderberg (hohe Bedeutung)

W+ (hoch aktiv): z.B. innerhalb Schiersteiner Kreuz, AS Mainzer Str. und AS Erbenheim, Kalkofen (mittlere Bedeutung)

W0 (aktiv): z.B. innerhalb Schiersteiner Kreuz, AS Erbenheim (geringe Bedeutung)

3.5.1.5 Strömungsstrukturen (nach Klimaanalyse \53\)

Kaltluftbahnen

Sobald eine Strömungsstruktur eine mehr oder weniger verdichtete Siedlungsstruktur oder eine große Verkehrsachse quert, können thermische und lufthygienische Veränderungen der Luft nicht ausgeschlossen werden. Kaltluftleitbahnen haben eine grundsätzliche Bedeutung für die Abkühlung städtischer Gebiete, insbesondere bei Schwachwindlagen.

Lage: Für das UG werden als Kaltluftbahnen das Mosbachtal (mit einer geringen Geschwin- digkeit), das Salzbachtal und das Wäschbachtal genannt. Die Bedeutung der drei Talzüge wird vom Verfasser innerhalb des belasteten Stadtgebietes als hoch eingestuft. Eine sehr hohe Bedeutung hätten nur Frischluftbahnen und bioklimatische Frisch- und Kaltluftbahnen (s.u.), die im UG aber nicht vorkommen.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 86 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Die Kaltluftbahnen sind gemäß Musterkarten in Karte 5 als Pfeile ohne Differenzierung der Bedeutung dargestellt.

Frischluftbahnen und bioklimatische Frisch- und Kaltluftbahnen

Luftleitbahnen mit sehr geringer lufthygienischer Vorbelastung und unterschiedlichem ther- mischen Niveau (z.B. in Waldbereiche eingreifende Abschnitte) sowie Bahnen, die bei Schwachwindlagen relativ unbelastete Kaltluft transportieren, befinden sich nicht im UG.

Durchlüftungsbahnen

Innerstädtische Luftbahnen sind vor allem bei windstärkeren Wetterlagen in der Lage Winde zu kanalisieren und eine Durchlüftung zu ermöglichen. Hierzu zählen größere Straßenzüge. Die Funktionalität dieser Durchlüftungsbahnen ist jedoch durch (Kfz-bedingte) Immissionsbe- lastungen eingeschränkt.

Lage: Saarstraße, Biebricher Allee, Gleisflächen südlich des Hauptbahnhofes

Regionale Ventilationsbahnen

Rheintal und Maintal stellen Luftleitbahnen mit unterschiedlichem thermischem und/oder luft- hygienischem Niveau dar. Diese Luftleitbahnen liegen außerhalb des UG.

Strömungsbarrieren

Barrierewirkungen entwickeln sich in den Luftleitbahnen durch Anströmung kühler Luft auf Bahn- bzw. Straßendämme sowie Bau- und Vegetationsstrukturen. In vielen Bachauen er- höhen z.B. Klein- und Freizeitgärten sowie Gartenbaubetriebe die Rauhigkeit der Oberfläche und verzögern den Abfluss von Kaltluft.

Lage: A66 von Westen nach Osten durch Dammlage: Mosbachtal, Wäschbachtal (AS Er- benheim). Das Salzbachtal wird durch ein Brückenbauwerk überspannt.

Immissionsschutz-, Klimaschutzwald sowie Kaltluftsammelgebiete sind nicht vorhan- den.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 87 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

3.5.2 Vorbelastung

Nach \53\ werden folgende lufthygienische Belastungsräume und städtebauliche Problemla- gen unterschieden:

Südliche Innenstadt und Mainzer Straße: Die Belastung der Luft mit CO und SO2 ist in Bezug auf die Grenzwerte der TA Luft gering. Die Schwebstaubbelastung ist mittel bis nied- rig. Kritisch ist die Luftbelastung mit Stickoxiden und Benzol. Höhere Stickoxid- und Benzol- belastungen wurden entlang der Mainzer Straße bis zum Anschluss zur A66 festgestellt. Ins- besondere die verkehrsbedingten Stickoxidbelastung, punktuell auch die Benzolbelastungen, liegen an der Grenze der Vertretbarkeit.

Biebrich: In Biebrich konnte im Hinblick auf die Jahresmittelwerte der Schadstoffkomponen- ten NO, NO2, CO und SO2 ein Trend der Schadstoffzunahme von Nordwest nach Südost festgestellt werden. Die NO2-Dauerbelastung lag allgemein auf einem hohen Niveau. Die Staubbelastung liegt, mit Schwerpunkten im Südosten und Nordwesten, eher auf niedrigem bis mittlerem Niveau. Insgesamt überwiegen die verkehrsbedingten Emissionen und Immis- sionen. Neben dem innerörtlichen Verkehrsaufkommen besteht eine hohe Zusatzbelastung durch die A66 und die Schiersteiner Brücke.

Erbenheim: Im Einflussbereich der A66 und B 455 besteht insbesondere durch den Ver- kehrsknoten ein Belastungsschwerpunkt durch überdurchschnittlich hohe NO- und NO2- Belastungen im Jahresmittel wie auch bezüglich der Spitzenbelastungen. Entlang der Haupt- verkehrsachsen sind auch für die Parameter CO, SO2 und Schwebstaub die Belastungen hoch.

In Schierstein und Biebrich steht nur ein sehr eingeschränktes Luftvolumen zur Verdünnung der bodennah emittierten Luftschadstoffe zur Verfügung. Bei 47% aller Jahresstunden liegen die Mischungsschichthöhen zwischen 50m und 330m.

Anthropogene Barrieren von Kaltluftabfluss- und Luftaustauschbahnen sind der Stra- ßendamm der A66 im Mosbachtal, Gebäude und höhere Vegetation im Salzbachtal sowie Gehölzriegel im Wäschbachtal. Der Luftaustausch zwischen den Steinbrüchen und der Um- gebung ist reliefbedingt stark eingeschränkt.

Bei Stickoxiden ist entlang der Hauptverkehrsachsen die derzeitige überwiegend verkehrs- bedingte Belastung sehr hoch. Der Zielwert/Grenzwert der 39. BlmSchV für das Jahr 2010 von 40 µg/m3 wird überschritten. Im Bereich der A66 sind davon auch Wohn- und Erho- lungsgebiete betroffen.

Bei der Deposition von Schwefeldioxid, Stickstoffoxiden oder Ammoniak sind die Kenntnisse über die eingetragene Substanzart und -menge besonders für Ökosysteme von Bedeutung. Je nach Empfindlichkeit des Systems rufen diese Einträge einerseits positive Effekte wie Vitalitätssteigerung der Pflanzen oder andererseits negative Effekte wie Veränderung des

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 88 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht gesamten Ökosystems hervor. Bei Überschreitung der kritischen Belastungsgrenze bewirken Stickstoffdepositionen z. B. eine Eutrophierung (Nährstoffanreicherung) und zusammen mit den Schwefeldioxid- und Sulfateinträgen eine Versauerung von Böden und Gewässern. Die Folge kann eine Veränderung der Artenzusammensetzung oder auch eine Reduktion der Artenvielfalt (Biodiversität) sein. Für viele empfindliche Ökosysteme sind die kritischen Belas- tungsgrenzen für die N-Deposition bereits durch die Hintergrundbelastung überschritten.

Als belastete Bereiche an Hauptverkehrsstraßen wird ein generalisiertes Wirkband von 25 m Breite beiderseits der Straße definiert \33\. Lokale Emittenten sind keine bekannt.

Insgesamt sind die klimatischen Vorbelastungen im UG erheblich.

3.5.3 Bedeutungseinstufung

In der UVS werden Belastungs- und Ausgleichsräume unterschieden. Die Belastungsräume sind im Kap. 3.5.2 beschrieben und in Karte 5 dargestellt. Sie haben keine Ausgleichsfunkti- on. Ausgleichsräume können potenziell alle nicht überbauten und versiegelten Freiflächen im Umfeld der Belastungsräume darstellen. Im UG sind Ausgleichs- und Belastungsräume meist eng verzahnt. Darüber hinaus bestehen klimarelevante Barrieren (Vorbelastungen), die die potenziellen Ausgleichswirkungen einschränken.

In den Ausgleichsräumen werden lufthygienische und klimatische Ausgleichsfunktionen unterschieden.

3.5.3.1 Lufthygienische Ausgleichsfunktion

Waldflächen sind für die Frischluftproduktion von entscheidender Bedeutung. Da im UG kei- ne Waldbestände vorhanden sind, kommt den vorhandenen Gehölzstrukturen bei der Sauer- stoff- und Frischluftproduktion und der Ausfilterung von Luftschadstoffen eine, wenn auch eingeschränkte, Bedeutung zu. Eine geringere Bedeutung haben Grünflächen, Wiesen, Wei- den und sonstige Freiflächen (z.B. Staudenfluren, Sukzessionsflächen).

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 89 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Tab. 19: Bedeutung der Klimafunktionsräume (lufthygienische Ausgleichs- funktion)

Klimafunktionsraum Charakteristik Lage im UG lufthygienische in ( ): Kürzel L-Plan Ausgleichsfunktion

Parks, Grünanlagen oder hoher Gehölzbe- Nordwestlich Kläranlage sehr hoch Friedhöfe (P*) stand, sehr hohe Reliefenergie Kleingärten westlich Salzbach- Kleingärten (GZ*) talbrücke, Kleingärten Gräsel- berg und Kappesgärten

Parks, Grünanlagen oder hoher Gehölzbe- Außenanlage Kalle-Bad hoch Friedhöfe (P+) stand, hohe Relie- fenergie Teile der Kleingärten Futter- Kleingärten (GZ+) wiese, Vorderberg, Areal süd- lich A66 im Mosbachtal*

(* Abstufung von GZ* auf GZ+ nach gutachterlicher Einschät- zung durch den Verfasser)

Waldähnliche Gehölzbe- sehr hoch aktive Zwischen Städt. Deponie und hoch stände (W*) Frischluftentstehung; A66, Bereich Alte Deponie größere zusammen- Mainzer Straße, Vorderberg hängende Bestände

Parks, Grünanlagen oder hoher Gehölzbe- z.B. entlang A643, R.-Wagner- mittel Friedhöfe (P0, P-) stand, mittlere bis Anlage, Friedhof Biebrich schwache Reliefe- Kleingärten (GZ0, GZ-) nergie verschiedene Gartenareale und Baumschulen/Gärtnereien im UG; Kleingärten westlich Friedhof Biebrich, Baumschule am Ostrand des UG

Waldähnliche Gehölzbe- hoch aktive Frisch- innerhalb Schiersteiner Kreuz, mittel stände (W+) luftentstehung; grö- AS Mainzer Str. und AS Er- ßere zusammen- benheim, Kalkofen hängende Bestände

Waldähnliche Gehölzbe- aktive Frischluftent- innerhalb Schiersteiner Kreuz, gering, nachran- stände (W0) stehung; größere AS Erbenheim gig zusammenhängende Bestände

Geringfügig überwärmte Mittlerer bis geringer Bahnlinien, ICE-Trasse, gering, nachran- Gebiete (Ü) Versiegelungsanteil, Wohnsiedlung Hammermühle, gig größerer Vegetati- Gewerbegebiet Mainzer Str. onsbestand und südlich der Alten Deponie Mainzer Str.

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3.5.3.2 Klimatische Ausgleichsfunktion

Die klimatische Ausgleichsfunktion ist die Eignung eines Raumes bioklimatische Belastun- gen innerhalb der Siedlungsräume durch Zufuhr von Luft aus dem Umland auszugleichen. Der Ausgleich erfolgt durch Kaltluftproduktion vegetationsbestandener Flächen und Kaltluft- transport über Hanglagen und Talzüge in die bebauten Bereiche über Abflussbahnen. Der Kaltluftabfluss ist im Voreingriffszustand bereits eingeschränkt. Der direkte Siedlungsbezug ist ebenfalls eingeschränkt.

Tab. 20: Bedeutung der Klimafunktionsräume und Klimabahnen (klimatische Ausgleichsfunktion)

Klimafunktions- Charakteristik Lage im UG klimatische Ausgleichsfunkti- raum, Klimabahn on in ( ): Kürzel L- Plan

Kaltluftentste- Freilandflächen mit halboffene Kuppenlage Alte relevantes Kaltluftent- hungsgebiet niedriger Vegetation Deponie Mainzer Str., Ackerflä- stehungsgebiet mit Luft- (S, A*, A+, G*, (Grünland, Acker); chen Gräselberg austausch G+) lockere Gehölzbe- stockung möglich Hangböschungen entlang ICE- (s. 3.5.1.4, keine Differen- Trasse, Oberhangbereich nord- zierung nach Wertstufen) westlich AS Erbenheim

gesamtes Wäschbachtal unter- halb AS Schierstein, Käsmühle, Teilflächen von Salz- bach/Hammermühle und Schi- ersteiner Kreuz

Kaltluftentste- Freilandflächen mit "Deponie-Berg" Städtische De- relevantes Kaltluftent- hungsgebiet niedriger Vegetation ponie, Abgrabungsareal Städti- stehungsgebiet ohne (A*, A+, G+) (Grünland, Acker); sche Deponie und Kalkofen, Luftaustausch lockere Gehölzbe- Deponieabschnitt IV stockung möglich (s. 3.5.1.4, keine Differen- zierung nach Wertstufen)

Kaltluftentste- Freilandflächen mit Ackerflächen Zahlbacher Feld, kein relevantes Kaltluf- hungsgebiet niedriger Vegetation kleinere Flächen entlang A66 im tentstehungsgebiet (A0, A-, G0) (Grünland, Acker); Westteil, Ackerflächen Rhein- lockere Gehölzbe- gauer Feld (s. 3.5.1.4) stockung möglich Mosbachtal/Festplatz Biebrich, Weinbauflächen Henkell, Wäschbachtal oberhalb AS Schierstein

Frischluftbah- Bedeutung für die im UG nicht vorhanden sehr hoch nen; bioklima- Frischluftzufuhr und tische Frisch- Abkühlung städti- und Kaltluft- scher Gebiete bahnen

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 91 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Klimafunktions- Charakteristik Lage im UG klimatische Ausgleichsfunkti- raum, Klimabahn on in ( ): Kürzel L- Plan

Kaltluftentste- Freilandflächen mit halboffene Kuppenlage Alte relevantes Kaltluftent- hungsgebiet niedriger Vegetation Deponie Mainzer Str., Ackerflä- stehungsgebiet mit Luft- (S, A*, A+, G*, (Grünland, Acker); chen Gräselberg austausch G+) lockere Gehölzbe- stockung möglich Hangböschungen entlang ICE- (s. 3.5.1.4, keine Differen- Trasse, Oberhangbereich nord- zierung nach Wertstufen) westlich AS Erbenheim

gesamtes Wäschbachtal unter- halb AS Schierstein, Käsmühle, Teilflächen von Salz- bach/Hammermühle und Schi- ersteiner Kreuz

Kaltluftbahnen Bedeutung für die Mosbach-, Salzbach- und hoch Abkühlung städti- Wäschbachtal scher Gebiete

Durchlüftungs- Durchlüftung Saarstraße, Biebricher Allee, gering bahnen Gleisflächen südlich des Haupt- bahnhofes

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3.6 LANDSCHAFT - LANDSCHAFTSBILD UND NATÜRLICHE ERHOLUNGS- EIGNUNG

Nach §1 (1) BNatSchG sind Natur und Landschaft auf Grund ihres eigenen Wertes und als Grundlage für Leben und Gesundheit des Menschen auch in Verantwortung für die künftigen Generationen im besiedelten und unbesiedelten Bereich ... so zu schützen, dass die ... Viel- falt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft auf Dauer gesichert sind; der Schutz umfasst auch die Pflege, die Entwicklung und, soweit erforderlich, die Wiederherstellung von Natur und Landschaft.

Das Landschaftsbild entspricht der sinnlich wahrnehmbaren Erscheinungsform von Natur und Landschaft (Relief, Biotop- und Gewässerstrukturen, Siedlungen, Infrastruktur usw.). Kriterien für die Bewertung der Landschafts(bild)qualität sind die Vielfalt, Schönheit und Eigenart von Natur und Landschaft sowie der Erhaltungszustand landschaftstypischer (meist historisch gewachsener) Strukturen.

Bedeutsam sind insbesondere freie Sichtbeziehungen, die durch Landschaftsbarrieren oder Störfaktoren beeinträchtigt sein können und gliedernde, belebende Landschaftselemente (besondere landschaftsprägende Strukturen).

Landschaftsbildräume werden nach folgenden Kriterien abgegrenzt: Relief, natur- und land- schaftsräumliche Gliederung (z.B. Talraum, Höhenzug), gliedernde/belebende Vegetations- elemente, Landnutzung, Bebauung, Siedlungsstruktur.

Beurteilung des Datenmaterials: Die Beschreibung und Beurteilung des Schutzgutes erfolgt nach gutachterlicher Einschätzung auf Grundlage des Landschaftsplanes \53\ (2003).

3.6.1 Beschreibung Ï Karte 6

Die Vielfalt morphologischer Formen im Stadtgebiet von Wiesbaden bestimmt maßgeblich die Eigenart der Landschaft und macht ihren besonderen Reiz aus. Die geomorphographi- schen Formen sind die gerüstbildenden Elemente der Landschaftsgestalt. Im UG wechseln stärker geneigte Flächen mit großen Stufen geringerer Neigung. Große weite Ebenen erstre- cken sich im Süden und Osten von Wiesbaden.

Folgende Landschaftsbild–Zonen stellen das Grundgerüst der Bewertung im UG dar (nach \53\):

Zone V Oberer Wiesbadener Rheingau: Haupthang des und die darin einge- schnittenen Bachtäler.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 93 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

• Belzbach-Mosbach-Tal ist wegen des geringen Unterschieds der Talflanken ein ziemlich geschlossener Talraum.

• Freudenberger Hang

Zone VI Wiesbadener Kessel: Die Talhänge des Salzbaches zeigen eine geringe Talasym- metrie

Zone VII Oberes Main-Taunus-Vorland: ragt nur wenig ins UG

Zone VIII Mittleres Main-Taunus-Vorland: Das Landschaftsbild wird großflächig von der wei- ten Ebene der mittleren Terrasse geprägt. Käsbach und Wäschbach bildet hier zwei nach Südwesten gerichtete, in die Ebene eingesenkte, nur wenig asymmetrische Talräume. Die Terrassenhänge zwischen mittlerer und unterer Terrasse zeigen mit ihrem gebogenen Ver- lauf die Überformung durch Erosionstätigkeit der Flussläufe.

Zone IX Unterer Wiesbadener Rheingau: Diese in ihrem Oberflächenbild zusammenhängen- de fast ebene untere Terrasse liegt nur wenig höher als die Flussauen. Hier bilden die Bäche keine Talhänge mehr aus.

3.6.2 Vorbelastung

Folgende Vorbelastungen bestehen im UG: • Verlärmung durch Straßenverkehr, • Geruchs-/Schadstoffbelastung im Nahbereich stark befahrener Straßen, • räumliche Störungen der Talwirkung und Barrierewirkung der A66 durch exponierte A66, • Störungen der Horizontlinien durch Gebäude und Siedlungen, • bauliche Überprägung durch Siedlungsflächen, Gewerbegebiete, • Kläranlage als lokaler Emittent und großflächige landschaftsfremde Struktur, • Deponiebetrieb, • hoher Nutzungsdruck auf Freiflächen

Freie Sichtbeziehungen sind im UG durch verschiedene Landschaftsbarrieren meist unter- brochen.

3.6.3 Bedeutungseinstufung

In Tab. 21 werden die Landschaftsbildeinheiten unter Berücksichtigung der Vorbelastungen als wichtiges Kriterium der Landschaftsqualität bewertet.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 94 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Tab. 21: Beurteilung der Landschaftsbild-Einheiten

Nr. der Landschaftsbild-Einheit Vielfalt Schönheit (Natürlichkeit / Natur- Eigenart Vorbelastung Landschaftsbild- (Grundlage \53\, verändert BfL) Relief, Gewässer, Nutzungs-/ Klein- nähe) historische Nutzungsformen (Karten qualität strukturen Vegetation, Homogenität, Gewäs- 1867, 1940 \53\), Struktur, Charak- (Flächenbedeutung) sersystem ter, Einzigartigkeit 1 mittel gering mittel erheblich mittel Freudenberger Hang: unterer R: geringe bis mittlere Reliefenergie; überwiegend geringe Naturnähe und Wenig ausgeprägte Eigenart des Verlärmung durch Straßenver- rheinexponierter Hang im Rhein- Landschaftsform aufgrund des erhebliche anthropogene Überprä- Reliefs; Kleingartenareale in Teilen kehr (A66, Schiersteiner Kreuz); gau Abstandes zum Rhein nicht gut gung (bewertungsrelevant); wertge- bedeutsam; die visuelle Empfind- Geruchs-/Schadstoffbelastung Lage: Westabschnitt UG wahrnehmbar. bend sind kleinflächige gut struktu- lichkeit ist gering. im Nahbereich; starke räumliche G: keine rierte Kleingarten-, Gehölz und Historisch Äcker, Gärten mit Gehöl- Barrierewirkung der A66 Einheit L-Plan: P1.2 obere Hangbe- Saumstrukturen reiche, P2.2: untere Hangbereiche N: verschiedene meist großflächige- zen und Alleen, so dass der Eigen- re Nutzungen, teilweise kleinstruktu- artenverlust im Bereich der A66 und rierte Gartenanlagen (bewertungsre- Schierst. Kreuz überwiegend erheb- levant); kaum wertgebende Klein- lich ist strukturen 2 gering gering gering erheblich nachrangig Gewerbeflächen an A643 R: gering (Ebene) überwiegend sehr geringe Naturnä- Die heutige Stadtlandschaft steht im Verlärmung durch Straßenver- (Verebnungslage unterer Rheingau, G: keine he und erhebliche anthropogene vollständigen Kontrast zur histori- kehr (A643); Geruchs- Schierstein) Überprägung schen Ackernutzung /Schadstoffbelastung im Nahbe- N: geringe Vielfalt der Siedlungs- Lage: Westabschnitt UG reich; bauliche Überprägung strukturen, mäßige Vielfalt der Nut- (Gewerbegebiete) Einheit L-Plan: V1.3 Untere Terras- zungen se

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 95 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Nr. der Landschaftsbild-Einheit Vielfalt Schönheit (Natürlichkeit / Natur- Eigenart Vorbelastung Landschaftsbild- (Grundlage \53\, verändert BfL) Relief, Gewässer, Nutzungs-/ Klein- nähe) historische Nutzungsformen (Karten qualität strukturen Vegetation, Homogenität, Gewäs- 1867, 1940 \53\), Struktur, Charak- (Flächenbedeutung) sersystem ter, Einzigartigkeit 3 mittel mittel mittel mäßig mittel Talflanken des Mosbachs : Wohn- R: Die Höhenrücken und Talflanken geringe bis mäßige Naturnähe, Die Talflanken im Mosbach-Tal sind Verlärmung durch Straßenver- bauflächen mit höherem Grünanteil, begrenzen die Talräume und mäßige anthropogene Überprägung; Teil eines bedeutenden siedlungs- kehr (v.a. A66); Geruchs- Kleingartenanlagen Verebnungsflächen mit mäßiger größere Gartenanlagen mit Gehöl- gliedernden Grünzuges. Der Eigen- /Schadstoffbelastung im Nahbe- Lage: entlang Mosbachtal Reliefenergie. Die maßgebliche zen beleben das Landschaftsbild artverlust bezieht sich auf stark reich; bauliche Überprägung visuelle Bedeutung liegt in ihrer sichtbare Siedlungserweiterungsflä- (Siedlungsflächen); Störungen Einheit L-Plan: L6.4 Höhenrücken horizontbildenden Wirkung, die chen. Die Höhenrücken sind in das der Horizontlinien durch Ge- zwischen den rheinexponierten durch Bebauung, Brücken, Dämme Stadtbild integriert. Die visuelle bäude und Siedlungen; starke Hängen und den Bachauen im eingeschränkt ist. Empfindlichkeit ist potenziell wegen räumliche Barrierewirkung der Rheingau; M5.2 hohe Talflanken in G: keine der starken Sichtbarkeit am Horizont A66. den Terrassenkesseln des unteren hoch bis sehr hoch, im UG nur Vordertaunus N: verschiedene auch kleinräumig mittel; deutlicher historischer Nut- wechselnde Nutzungen mit wertge- zungswandel von Acker zu Sied- benden Kleinstrukturen. lungslandschaft. 4 mittel gering gering erheblich nachrangig Mosbachtal R: Bachtal als Leitlinie unterschiedli- wenige natürliche Biotopelemente; Die historische Nutzungsform Grün- Verlärmung durch Straßenver- Grünland, Festplatz, Siedlung cher Landschaftsräume und erhebliche anthropogene Überprä- land ist oberflächlich erhalten, aber kehr (A66); Geruchs- dadurch landschaftsbildprägend. gung; Bachlauf kaum wahrnehmbar erheblich beeinträchtigt /Schadstoffbelastung im Nahbe- Einheit L-Plan: D5.1 Bachauen im G: geringe Strukturqualität reich; hoher Nutzungsdruck auf Einzugsbereich des Mosbaches Freiflächen; Störungen der N: mäßig Talwirkung durch A66-Damm und Gebäude; starke räumliche Barrierewirkung der A66.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 96 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Nr. der Landschaftsbild-Einheit Vielfalt Schönheit (Natürlichkeit / Natur- Eigenart Vorbelastung Landschaftsbild- (Grundlage \53\, verändert BfL) Relief, Gewässer, Nutzungs-/ Klein- nähe) historische Nutzungsformen (Karten qualität strukturen Vegetation, Homogenität, Gewäs- 1867, 1940 \53\), Struktur, Charak- (Flächenbedeutung) sersystem ter, Einzigartigkeit 5 hoch mittel hoch mäßig hoch Höhenrücken Hohenstein R: An den Rändern mäßige bis geringe bis mäßige Naturnähe, Teil eines bedeutenden siedlungs- mäßige Verlärmung durch Lage: zwischen Mosbach- und hohe, sonst geringe Reliefenergie; kleinflächig naturnahe Elemente wie gliedernden Grünzuges. Die maß- Straßenverkehr (A66 in leichter Salzbachtal, Biebricher Allee deutliche Begrenzung der Talräume; eine zugewachsene Bahnstrecke; gebliche visuelle Bedeutung liegt in Einschnittslage, Biebricher eingeschnittene Bahntrassen mit mäßige bis erhebliche anthropogene der horizontbildenden Wirkung. Der Allee); Geruchs- Teil eines langgestreckten Höhenrü- geringer Landschaftsbildwirkung Überprägung Höhenrücken ist vollständig in das /Schadstoffbelastung im Nahbe- ckens und dadurch landschaftsglie- G: keine Stadtbild integriert. Die visuelle reich; bauliche Überprägung dernde und horizontbildend. Empfindlichkeit ist potenziell wegen (Siedlungsflächen); Störungen Einheit L-Plan: L5.1 Höhenrücken, N: verhältnismäßig hohe Vielfalt der starken Sichtbarkeit am Horizont der Horizontlinien durch Ge- die den Wiesbadener Kessel be- (Gewerbeflächen, Wohnbauflächen hoch, im UG nur mittel; prägende bäude (Gewerbefläche) und grenzen mit hohem Grünanteil, kleine Wein- Industriearchitektur (Henkell), Allee- Siedlungen; mäßige räumliche bauflächen, Park/alter Friedhof, charakter (Biebricher Allee). Barrierewirkung der A66. größere und strukturierte Gehölzflä- chen Teilbereiche haben die historische Eigenart ansatzweise behalten, andere vollständig verloren. 6 gering gering gering erheblich nachrangig Salzbachtal R: sehr gering (ebene Talsohle) kaum natürliche Biotopelemente, Das Tal ist eine potenzielle visuelle Verlärmung durch Straßenver- mit Salzbachtalbrücke G: sehr monoton erhebliche anthropogene Überprä- Leitlinie der Landschaft, aktuell aber kehr (A66, Mainzer Str.), Eisen- gung stark durch Bebauung, Brücken- bahn; Geruchs- Einheit L-Plan: D6.1 Bachauen im N: stark anthropogen bestimmte bauwerk und Infrastrukturanlagen /Schadstoffbelastung im Nahbe- Einzugsbereich des Salzbaches Nutzungsstrukturen, Kleinstrukturen belastet: Die Eigenart der Bachaue reich; Kläranlage als lokaler und Sonderstandorte (Gleiskörper) ist empfindlich gestört, da der Salz- Emittent und großflächige land- vorhanden bach mit Ausnahme einer größeren schaftsfremde Struktur; mäßige Baumreihe nicht als talbildendes räumliche Barrierewirkung der Gewässer wahrnehmbar ist; nahezu A66. vollständige Verdrängung der ur- sprünglichen Wiesen (später Gärten mit Gehölzen) durch andere Nut- zungen.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 97 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Nr. der Landschaftsbild-Einheit Vielfalt Schönheit (Natürlichkeit / Natur- Eigenart Vorbelastung Landschaftsbild- (Grundlage \53\, verändert BfL) Relief, Gewässer, Nutzungs-/ Klein- nähe) historische Nutzungsformen (Karten qualität strukturen Vegetation, Homogenität, Gewäs- 1867, 1940 \53\), Struktur, Charak- (Flächenbedeutung) sersystem ter, Einzigartigkeit 7 mittel gering gering erheblich nachrangig Höhenrücken Mainzer Str. R: mäßige Reliefenergie; Begren- überwiegend geringe Naturnähe; Der Höhenrücken ist vollständig in Verlärmung durch Straßenver- Lage: nordöstlich Salzbachtal zung der Talräume erhebliche anthropogene Überprä- das Stadtbild integriert. Die visuelle kehr (Mainzer Str.); Geruchs- G: keine gung Empfindlichkeit ist potenziell wegen /Schadstoffbelastung im Nahbe- Einheit L-Plan: 5.2 Höhenrücken die der starken Sichtbarkeit am Horizont reich; bauliche Überprägung den W. Kessel begrenzen N: mäßige Vielfalt (Gewerbeflächen hoch, im UG nur gering; die histori- (Siedlungsflächen). unterschiedlicher Struktur, alte sche Nutzung (Acker) ist vollständig Bahnstrecke, Kleingärten) verändert. 8 hoch mittel hoch mäßig hoch Unteres Wäschbachtal R: mäßiges Längsgefälle und ge- Ufergehölze und Grünland werden Das Wäschbachtal ist eine wichtige Verlärmung durch Straßenver- geschwungener Bachlauf mit sehr neigte bis teilweise steile Talflanken als wertgebende natürliche Bioto- visuelle Leitlinie im südlichen Stadt- kehr (A66); Geruchs- schmaler Aue und meist schmalen (Kerbtal, Typ Mittelgebirgsbach) pelemente empfunden; verhältnis- gebiet. Die Wahrnehmbarkeit ist /Schadstoffbelastung im Nahbe- Talflanken (leicht asymmetrisch) G: mäßig strukturreicher Bachlauf, mäßig geringe anthropogene Über- durch randliche Gehölzbänder und reich; mäßiger Nutzungsdruck der durch ältere Ufergehölze geglie- prägung, aber erhebliche Randstö- Böschungen der A66 eingeschränkt. auf Freiflächen; Störungen der Einheit L-Plan: D8.1 Bachauen im rungen durch unmittelbar angren- Talwirkung durch exponierte Einzugsbereich des Wäschbaches dert ist; eigentlicher Bach kaum Die Eigenart der Bachaue ist in den wahrnehmbar. zende oder querende Verkehrstras- dicht an der A66 liegenden Ab- A66; Bachverrohrung, Begradi- sen. gung. N: geringe Nutzungsvielfalt (über- schnitten gestört, wo Ufergehölze wiegend Grünland), potenzielle und Heckenstrukturen nicht zu Ackerstandorte unterscheiden sind. Die visuelle Empfindlichkeit ist relativ gering. Die aktuelle Grünlandnutzung ent- spricht (wieder) der historische bzw. taltypische Nutzungsformen von 1940; 1867 dagegen reichte die Ackernutzung in der unteren Hälfte bis an den Bach.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 98 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Nr. der Landschaftsbild-Einheit Vielfalt Schönheit (Natürlichkeit / Natur- Eigenart Vorbelastung Landschaftsbild- (Grundlage \53\, verändert BfL) Relief, Gewässer, Nutzungs-/ Klein- nähe) historische Nutzungsformen (Karten qualität strukturen Vegetation, Homogenität, Gewäs- 1867, 1940 \53\), Struktur, Charak- (Flächenbedeutung) sersystem ter, Einzigartigkeit 9 sehr hoch sehr hoch hoch gering sehr hoch Steinbruch Kalkofen R: hohe Reliefenergie Das Areal hat einen naturnahen Erheblicher Eingriff in die Relief- großflächiges ehemaliges Abbauge- G: größeres Grubengewässer mit Charakter, obwohl vollständig anth- Eigenart der ursprünglichen Land- biet breiter Wechselwasserzone ropogen entstanden schaft mit Ackernutzung durch großflächige Abgrabungen und Einheit L-Plan: S3.1 Großflächige N: vielfältige Biotopstrukturen teilweise Wiederauffüllungen. Abbau- und Aufschüttungsgebiete im Bereich der Terrassen von Er- Demgegenüber ist das Abgra- benheim bungsareal auch aufgrund seiner Größe im Stadtgebiet einzigartig. (bewertungsrelevant); das Gelände ist von außerhalb aber kaum wahr- nehmbar. 10 mittel gering mittel gering mittel Nördliche Talflanke Wäschbachtal R: mäßige Reliefenergie überwiegend geringe Naturnähe, Im Westteil ist aufgrund der gerin- geringe Verlärmung durch Übergangszone zwischen Wäsch- G: keine mäßige bis erhebliche anthropogene gen Tiefe keine eigene Beurteilung Bahnlinie Überprägung möglich. bachtal und den Flachhängen "im N: mäßige Vielfalt Ländchen" mit Siedlungsflächen und Der Ostteil umfasst den Randbe- großflächigen Ackerschlägen. reich der weiträumigen Ackerland- Einheit L-Plan: Q1.3 Flachhänge der schaft auf besten Lössböden; po- Felder; T1.1 Unteres Wäschbachtal tenziell mit großer Bedeutung für das Landschaftsbild der Gesamt- stadt; es besteht insgesamt eine hohe visuelle Empfindlichkeit, weil die Flächen wegen angrenzender Reliefunterschiede stark sichtbar sind, wobei die Wirkung im UG reduziert ist, da nur Randflächen betroffen sind.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 99 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Nr. der Landschaftsbild-Einheit Vielfalt Schönheit (Natürlichkeit / Natur- Eigenart Vorbelastung Landschaftsbild- (Grundlage \53\, verändert BfL) Relief, Gewässer, Nutzungs-/ Klein- nähe) historische Nutzungsformen (Karten qualität strukturen Vegetation, Homogenität, Gewäs- 1867, 1940 \53\), Struktur, Charak- (Flächenbedeutung) sersystem ter, Einzigartigkeit 11 mittel gering gering erheblich nachrangig Südliche Talflanke Wäschbachtal R: geringe bis hohe Reliefenergie geringe Naturnähe; anthropogen die ursprüngliche Eigenart des Verlärmung durch Straßenver- Übergangszone mit Hauptverkehrs- (z.B. Einschnitt ICE-Trasse) erheblich überprägtes Gelände (A66 Areals (Acker) ist so gut wie nicht kehr (A66); Geruchs- achsen zwischen Wäschbachtal und G: keine mit AS Mainzer Str. und Erbenheim, mehr vorhanden; neue Landschafts- /Schadstoffbelastung im Nahbe- ICE-Trasse); naturnahe Biotope sind strukturen wie entlang der ICE- reich; Verlärmung durch ICE- den Räumen an der südlichen UG- N: mäßige Vielfalt Grenze (Deponie, Rheingauer Feld) kaum vorhanden; es überwiegen Trasse haben Potenziale, sind aber Trasse nachrangig; starke jüngere Biotopstrukturen, die im noch nicht entwickelt. räumliche Barrierewirkung der Einheit L-Plan: T1.2 Unteres Zuge der verschiedenen Baumaß- A66 Wäschbachtal; U1.1 Rheinexponier- nahmen entstanden sind. te Terrassenhänge 12 hoch mittel mittel mäßig mittel Alte Deponie Mainzer Straße R: hohe Reliefenergie Aufgrund der älteren Gehölzstruktu- Künstliche Aufschüttung, die sich Verlärmung durch Straßenver- Einheit L-Plan: S3.1 Großflächige G: keine ren und halboffener Kuppenlage bedingt in das natürli- kehr (A66, Mainzer Straße) mäßige Naturnähe, obwohl anthro- che/ursprüngliche Relief einfügt. Die randlich Abbau- und Aufschüttungsgebiete N: gering im Bereich der Terrassen von Er- pogenen Ursprungs. maßgebliche visuelle Bedeutung benheim liegt in ihrer horizontbildenden Wir- kung. Die visuelle Empfindlichkeit ist potenziell wegen der starken Sicht- barkeit am Horizont hoch; kein Bezug mehr zur historischen Ackernutzung, später Bergbau.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 100 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Nr. der Landschaftsbild-Einheit Vielfalt Schönheit (Natürlichkeit / Natur- Eigenart Vorbelastung Landschaftsbild- (Grundlage \53\, verändert BfL) Relief, Gewässer, Nutzungs-/ Klein- nähe) historische Nutzungsformen (Karten qualität strukturen Vegetation, Homogenität, Gewäs- 1867, 1940 \53\), Struktur, Charak- (Flächenbedeutung) sersystem ter, Einzigartigkeit 13 hoch hoch hoch gering hoch Dyckerhoff-Steinbruch R: Bereiche mit geringer bis hoher Alte Steinbrüche werden trotz ihrem Erheblicher Eingriff in die Relief- Deponiebetrieb, großflächige Ehemaliges Abbaugebiet mit großer Reliefenergie (v.a. große Stein- anthropogenen Ursprungs als na- Eigenart der ursprünglichen Land- PV-Anlage Steinbruchwand bruchwand). turnah beurteilt. schaft mit Ackernutzung durch G: kleinere Gewässer großflächige Abgrabungen und Einheit L-Plan: S3.1 Großflächige Wiederauffüllungen. Abbau- und Aufschüttungsgebiete N: abwechslungsreiche Biotopstruk- im Bereich der Terrassen von Er- turen Demgegenüber ist das Abgra- benheim bungsareal zusammen mit dem Kalkofen auch aufgrund seiner Größe im Stadtgebiet einzigartig. (bewertungsrelevant); das Gelände ist von außerhalb aber kaum wahr- nehmbar. 14 mittel gering gering gering gering Deponie Wiesbaden R: hohe Reliefenergie, monotone Das Natürlichkeitsempfinden im Erheblicher Eingriff in die Relief- Deponiebetrieb großflächiges Deponieareal Deponiehalden Deponieareal ist sehr gering. Eigenart der ursprünglichen Land- G: keine schaft mit Ackernutzung durch Einheit L-Plan: S3.1 Großflächige großflächige Abgrabungen und Abbau- und Aufschüttungsgebiete N: einförmige Biotopstrukturen Wiederauffüllungen; das Gelände ist im Bereich der Terrassen von Er- von außerhalb kaum wahrnehmbar. benheim

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 101 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Nr. der Landschaftsbild-Einheit Vielfalt Schönheit (Natürlichkeit / Natur- Eigenart Vorbelastung Landschaftsbild- (Grundlage \53\, verändert BfL) Relief, Gewässer, Nutzungs-/ Klein- nähe) historische Nutzungsformen (Karten qualität strukturen Vegetation, Homogenität, Gewäs- 1867, 1940 \53\), Struktur, Charak- (Flächenbedeutung) sersystem ter, Einzigartigkeit 15 gering gering mittel gering nachrangig Rheingauer Feld R: sehr gering geringe Naturnähe durch intensive Im Landschaftsbild der ebenen Verlärmung durch Straßenver- Randzone der großflächigen, weiten G: keine Ackernutzung Terrasse spielen die fernen Kulissen kehr (B 455, A66) Ebene der mittleren Terrasse des Hochtaunus eine besondere N: gering, überwiegend Ackerbau Rolle, da sie der Ebene eine Raum- Lage: Südostrand UG wirkung geben; landschaftstypische Einheit L-Plan: S1.1 Ebenen der Agrarstruktur im Kontrast zur übri- Terrassen von Erbenheim gen Wiesbadener Landschaft, die zudem der historischen Nutzung (Acker) entspricht (bewertungsrele- vant). Die visuelle Empfindlichkeit bezieht sich vorrangig auf den potenziellen Verlust der weiträumigen Eigenart und der Blickbeziehung zum Taunus. 16 gering gering mittel erheblich nachrangig Wäschbachtal östlich AS Erben- R: mäßig Grünland als wertgebendes natürli- Die visuelle Leitlinienfunktion ist Verlärmung durch Straßenver- heim G: strukturarmer Bachlauf meist ches Biotopelement, mäßige anth- kaum ausgebildet; Die Wahrnehm- kehr (A66); Geruchs- begradigter Bachlauf mit schmaler innerhalb Kleingärten ropogene Überprägung, aber erheb- barkeit ist durch randliche Gehölz- /Schadstoffbelastung im Nahbe- Aue liche Randstörungen durch unmit- bänder eingeschränkt; die histori- reich; hoher Nutzungsdruck; N: mäßige Nutzungsvielfalt (über- telbar angrenzende Verkehrstrassen sche bzw. taltypische Nutzungsform Störungen der Talwirkung durch Einheit L-Plan: D8.1 Bachauen im wiegend Grünland) Grünland ist ansatzweise teilweise exponierte A66; Bachverroh- Einzugsbereich des Wäschbaches noch vorhanden. rung, Begradigung

17 gering gering gering erheblich nachrangig Gewerbegebiete Erbenheim R: mäßig vollständige Veränderung der histo- Einheit L-Plan: Q1.3 Flachhänge der G: keine rischen Nutzungsform Acker Felder; T1.1 Unteres Wäschbachtal N: gering

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 102 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

Historische Kulturlandschaft mit hoher Bedeutung : im UG nicht vorhanden

Landschaftsprägende Strukturelemente (gliedernd, belebend):

• bachbegleitender Gehölzsaum Wäschbach

• halboffene Steinbruchwand im Dyckerhoff-Steinbruch

• naturnah wirkende alte Abbauflächen Dyckerhoff-Steinbruch und Kalkofen

• Stillgewässer Kalkofen

• waldartige Alte Deponie Mainzer Str., waldartiges Gehölzareal "Vorderberg"

• Markante Baumreihe am Salzbach

• Baumhecken an A66 im Bereich "Hohenstein"

• markante Baumhecken entlang A66 und A643 im Westen des UG

• Biebricher Allee

Freie Sichtbeziehungen bestehen im Westteil (Freudenberger Hang) und im Rheingauer Feld im Osten. Ansonsten sind freie Sichtbeziehungen durch Landschaftsbarrieren (beweg- tes Relief, Bebauung und Gehölzbestände) meist unterbrochen.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 103 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

3.7 KULTUR- UND SONSTIGE SACHGÜTER Ï Karte 7

Hierunter fallen raumwirksame Ausdrucksformen der Entwicklung von Land und Leuten, wie Objekte des Denkmalschutzes, des Naturschutzes und der Landschaftspflege sowie der Heimatpflege.

3.7.1 Beschreibung

Baudenkmal, Industriedenkmal: Biebricher Wasserturm (außerhalb UG); Firmengebäude Henkell

Bodendenkmal, archäologische Fundstellen: Im Plangebiet befinden sich vier verschiedene archäologische Fundstellen (Kulturdenkmäler i. S. § 2 Abs. 2 Satz 2 HDSchG, Bodendenk- mäler: Fst. Biebrich 19, 36, 42 und Fst. Erbenheim 2), die großflächige Siedlungen belegen, deren Ausmaß aber nicht bestimmt werden kann. Vor Beginn von Erdeingriffen sind die in Anspruch genommenen Flächen durch archäologische Ausgrabungen zu untersuchen (§§16; 18 HDSchG). Es ist eine Arbeitszeit von zwei Jahren (April-Oktober) einzuplanen. \37\

Der Kalkabbau fand erst nach 1867 statt (Alte Deponie Mainzer Str.), im Bereich der heuti- gen Städtischen Deponie erst nach 1940 (kein historischer Bergbau).

Bedeutende Parks und Gartenanlagen: s. Kap. 3.1.2

Alleen: Biebricher Allee (südlich der A66)

Flächen eingeschränkter Verfügbarkeit: Große Teile des östlichen UG sind im Regionalen Raumordnungsplan Südhessen \53\ als Bereich oberflächennaher Lagerstätten gekenn- zeichnet und im Landschaftsplan zum Teil als Flächen für Abgrabungen dargestellt.

Vorbelastung: Überbauung von Bodendenkmälern und archäologischen Fundstellen

3.7.2 Bedeutungseinstufung

Die Beurteilung erfolgt nach der gutachterlichen Einschätzung des Verfassers.

Tab. 22: Bewertung Kultur und sonstige Sachgüter

Kulturdenkmäler Bedeutung archäologische Fundstellen sehr hoch Biebricher Wasserturm (außerhalb UG); Firmengebäude Henkell, Biebricher Allee hoch Ältere Kalkabbauflächen mittel

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 104 Kap. 3: Beschreibung Schutzgüter UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden – Schierstein und AS Wiesbaden - Erbenheim Erläuterungsbericht

3.8 WECHSELWIRKUNGEN

3.8.1 Schutzgutbezogene Berücksichtigung von Wechselbezie- hungen

Die schutzgutbezogene Berücksichtigung von Wechselbeziehungen, z.B. zwischen der Tier- und Pflanzenwelt und den abiotischen Faktoren (Boden, Wasser usw.) erfolgt in den jeweili- gen Schutzgutbeschreibungen.

3.8.2 Schutzgutübergreifende Gesamtbetrachtung von Wechsel- wirkungen

Die unter den einzelnen Schutzgütern teilweise isoliert dargestellten Wirkungszusammen- hänge sind hinsichtlich besonderer ökosystemarer Beziehungen untereinander zu untersu- chen. Teilökosysteme müssen eine bestimmte Größe aufweisen, um als bedeutsam einge- stuft zu werden.

Teilökosysteme mit sehr hoher Bedeutung:

• Biotopkomplexe mit besonderen Standortfaktoren sind die beiden Steinbruchareale nörd- lich und südlich der A66 (Kalkofen und Deponieabschnitte II bis IV außerhalb des Depo- niekörpers), die in Teilen eine hohe Natürlichkeit aufweisen. Großflächigkeit und Weite der Strukturen im Wechsel mit Kleinstrukturen sind wesentlich für die hohe land- schaftsökologische Bedeutung. Die Faktorkombinationen bedingen im Stadtgebiet und darüber hinaus eine besondere Habitateignung für die Tierwelt und besondere Potenzia- le für trocken-magere und steppenartige Vegetation.

Teilökosysteme mit hoher Bedeutung:

• Eine ähnliche Faktorenkombination ist auch bei den Saumbiotopen der neuen ICE- Trasse gegeben, wobei die Strukturen kleinflächiger und aufgrund des geringeren Alters weniger entwickelt sind.

Bedeutsam ist der Biotopverbund zwischen den o.g. Habitaten über lineare Verbin- dungsstrukturen wie Bahnlinien, die den hohen ökologischen Wert in der Osthälfte des UG verstärken.

Teilökosysteme mit mittlerer Bedeutung:

• Intakte Bachtäler, die eine hohe potenzielle Bedeutung haben, gibt es im UG nicht. An- satzweise sind die Funktionen nur im Wäschbachtal ausgebildet.

Weitere Teilökosysteme mit besonderer ökosystemarer Bedeutung können im UG nicht aus- gewiesen werden.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 105 Kap. 4: Darstellung des Raumwiderstandes UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

4 DARSTELLUNG DES RAUMWIDERSTANDES

Ï Karte 8

4.1 ERMITTELN UND DARSTELLEN DES RAUMWIDERSTANDES

Durch die räumliche Synthese der einzelnen Funktionsbewertungen und Bedeutungseinstu- fungen des Landschaftshaushaltes wird die Gesamtbedeutung bzw. Gesamtempfindlichkeit des UG ermittelt, was sich als Raumwiderstand gegenüber dem Straßenbauvorhaben aus- drückt. Flächen sehr hoher Bedeutung haben zugleich einen sehr hohen, Flächen mit nach- rangiger Bedeutung einen geringen Raumwiderstand.

Die gleichgewichtige Überlagerung aller Schutzgüter nach dem Maximalprinzip (vgl. \34\) führt zu keiner ausreichenden Differenzierung des Raumwiderstandes. Es können kaum Be- reiche mit mittlerem oder geringem Raumwiderstand für die zu bevorzugende Variante aus- gewiesen werden.

In Anlehnung an \34\ erfolgt über drei Arbeitsschritte eine Binnendifferenzierung der hohen Raumwiderstände und eine Abgrenzung von Bereichen mit "relativ" geringem Raumwider- stand.

Im Bereich der geplanten Trassenvarianten sind teils erhebliche Vorbelastungen der Schutz- güter vorhanden, die - sofern für die Bedeutungseinstufung erforderlich - bereits in die Beur- teilung der Schutzgüter in Kap. 3 eingeflossen sind (z. B. bei Biotoptypen, Habitaten, Ober- flächengewässern und Landschaftsbildeinheiten). Soweit Vorbelastungen nicht bereits bei der Bestandsbewertung berücksichtigt wurden, fließen sie in die Beurteilung des Raumwid- erstands ein.

Bei den Vorbelastungen ist zu unterscheiden, ob sie eine konkret abgrenzbare Fläche (z.B. ein Biotop) betreffen oder wie bei straßenbedingten Immissionen gleichmäßig beiderseits der bestehenden Verkehrswege bzw. sogar im gesamten Untersuchungsraum bestehen und einen großen Wirkraum haben. Im letzteren Fall wird eine Binnendifferenzierung zum Festle- gen einer Vorzugsvariante kaum möglich sein. Die Kenntnis dieser Vorbelastungen ist dann vorrangig für die Gesamtbeurteilung der Baumaßnahme - also ohne Variantenbetrachtung - von Bedeutung.

1. Arbeitsschritt:

Auf Flächen mit sehr hohem Raumwiderstand besteht das größte Konfliktpotenzial der Stra- ßenplanung. Diese Flächen sollten als "Tabuflächen" nicht in die Variantenplanung einbezo- gen werden.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 106 Kap. 4: Darstellung des Raumwiderstandes UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

Ausnahmen bestehen, wenn alle möglichen Varianten Flächen mit sehr hohem Raumwider- stand queren. In diesem Fall ist zu prüfen, ob sich mehrere sehr hohe Raumwiderstände überlagen. Weiterhin kann projektbezogen eine Abwägung zwischen den Schutzgütern er- folgen.

Tab. 23: Schutzgutfunktionen mit sehr hohem Raumwiderstand (Stufe I)

Schutzgutfunktion Lage und Bewertung Wohn- und Wohnumfeldfunktion (Mensch) Wohngebiete Gräselberg, Biebrich/Mosbach, bei Hammermühle: Tabuflächen Erholungs- und Freizeitinfrastruktur (Mensch) kein sehr hoher Raumwiderstand im UG Biotope/Lebensräume (Tieren und Pflanzen) Teilbereiche des Kalkofens und der Deponie- abschnitte: Tabuflächen Speicher –und Reglerfunktion (Boden) großflächig beiderseits der A66 im Westteil: Die Funktion wird in Karte 8 über die Ertragsfunk- keine Tabuflächen (-> Binnendifferenzierung tion dargestellt. in Arbeitsschritt 2) im SO des UG: Tabuflächen, aber außerhalb des geplanten Trassenkorridors Bedeutung des Grundwasserleiters (Wasser) kein sehr hoher Raumwiderstand im UG Empfindlichkeit des Grundwasserleiters ge- kein sehr hoher Raumwiderstand im UG genüber Schadstoffeintrag (Wasser) Oberflächengewässer (Wasser) kein sehr hoher Raumwiderstand im UG Klimatische Ausgleichsfunktion (Klima) kein sehr hoher Raumwiderstand im UG Lufthygienische Ausgleichsfunktion (Klima) große Kleingartenanlagen Gräselberg, Kap- pesgarten nördlich der A66: Tabuflächen Landschaftsqualität (Landschaftsbild) Kalkofen: Tabufläche

2. Arbeitsschritt:

Flächen mit hoher Bedeutung bzw. hohem Raumwiderstand sind im UG beiderseits der A66 großflächig vorhanden, so dass eine Binnendifferenzierung erforderlich ist. Die Binnendiffe- renzierung erfolgt durch Überlagerung der einzelnen hohen Bedeutungseinstufungen der Schutzgutfunktionen. In Karte 8 wird jeder Schutzgutfunktion eine Schraffur zugewiesen. Je höher die Schraffurdichte ist, desto höher ist der Raumwiderstand innerhalb der Flächen mit hohem Raumwiderstand. Die mittleren Bedeutungseinstufungen werden in der Raumwider- standsanalyse nicht berücksichtigt.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 107 Kap. 4: Darstellung des Raumwiderstandes UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

Tab. 24: Schutzgutfunktionen mit hohem Raumwiderstand (Stufe II)

Schutzgutfunktion Lage und Bewertung Wohn- und Wohnumfeldfunktion (Mensch) kleinere Kleingartenanlagen, Parks, Friedhof Biebrich Erholungs- und Freizeitinfrastruktur (Mensch) Kallebad, Mosbachtal, Wäschbachtal, Parks Biotope/Lebensräume (Tieren und Pflanzen) Teilbereiche des Kalkofens und der Deponie- abschnitte, Biotope entlang ICE-Strecke, Ackerflächen im Osten Natürliche Ertragsfunktion (Boden) großflächig im Ost- und Westteil beiderseits der A66 Speicher –und Reglerfunktion (Boden) großflächige Bereiche im Osten, mehrere Bereiche im Westen des UG Bedeutung des Grundwasserleiters (Wasser) große Flächen im östlichen und mittleren Teil des UG Stufe II ist entlang der Trasse großflächig verbreitet und führt zu keiner relevanten Bin- nendifferenzierung. Zudem ist die Neuversie- gelungen gegenüber einem Straßenneubau relativ gering, so dass die Schutzgutfunktion Grundwasserleiter in der Ermittlung des Raumwiderstandes nachrangig ist. Empfindlichkeit des Grundwasserleiters ge- Mosbach-, Salzbach- und Wäschbachtal, genüber Schadstoffeintrag (Wasser) Steinbrüche/Abgrabungen Oberflächengewässer (Wasser) kein hoher Raumwiderstand im UG Klimatische Ausgleichsfunktion (Klima) Mosbach-, Salzbach- und Wäschbachtal Lufthygienische Ausgleichsfunktion (Klima) größere Gehölzkomplexe im UG Landschaftsqualität (Landschaftsbild) Wäschbachtal, Teile von Biebrich, Deponie- abschnitte (ohne Deponiekörper)

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3. Arbeitsschritt:

Im letzten Schritt werden unabhängig von der Einstufung des Raumwiderstandes weitere Kriterien der Binnendifferenzierung geprüft, die zu einer relativen Auf- oder Abwertung von Flächen führen können. Hierbei wird die wahrscheinliche Lage des Trassenkorridors berück- sichtigt. Da der wahrscheinliche Trassenkorridor relativ gut abgrenzbar ist, brauchen höhere Raumwiderstände oder sonstige Restriktionen außerhalb davon i.d.R. nicht berücksichtigt werden.

a) Lage in einem Schutzgebiet

LSG "Stadt Wiesbaden":

• Zone I Wäschbachtal zwischen AS Mainzer Str. und Erbenheim: Ökologisch be- sonders bedeutsame Flächen für den Biotop-, Arten-, Gewässer und Klima- schutz. Das LSG grenzt nördlich direkt an die bestehende A66 an. Obwohl der Schutzstatus eines LSG im Vergleich zu anderen Schutzgebietskategorien gerin- ger ist, erfolgt eine weitere Erhöhung des Raumwiderstandes nördlich der A66. Die Grenze des relativ konfliktarmen Korridors orientiert sich weitgehend an der LSG-Grenze.

• Für die Zone II (Mosbachtal, unteres und oberes Wäschbachtal im UG) fällt auf- grund der geringeren Schutzfunktion die Erhöhung des Raumwiderstand geringer aus. Die Grenze des relativ konfliktarmen Korridors orientiert sich aber wie bei Zone 1 weitgehend an der LSG-Grenze.

b) Lage in einem vorbelasteten Raum

• Altflächen, Altstandorte: Zwischen Biebricher Allee und E. Ollenhauer Str. befin- den sich zahlreiche Verdachtsflächen beiderseits der A66. Da die genaue Lage nicht bekannt ist, erfolgt keine Berücksichtigung bei der Binnendifferenzierung und keine Darstellung in Karte 8. Eine genaue Lokalisierung ist im weiteren Pla- nungsablauf vorzunehmen. Alle anderen Verdachtsflächen liegen vermutlich au- ßerhalb des Trassenkorridors.

• Beeinträchtigte faunistische Funktionsbeziehungen: keine Binnendifferenzierung möglich

• Die Vorbelastung "Gewässerbegradigung" ist in andere Bewertungen integriert bzw. für die UVS nachrangig, daher keine Binnendifferenzierung.

• Deponien, Abgrabungen und Aufschüttungen sind Fläche mit eingeschränkter Verfügbarkeit und somit für die Trassenfindung maßgeblich.

• Klimarelevante Barrieren: keine Binnendifferenzierung möglich

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• Lufthygienisch belasteter Bereich an Straßen: keine Binnendifferenzierung mög- lich

• Innerstädtischer klimatischer Belastungsraum: Es handelt sich allgemein um Siedlungsflächen beiderseits der A66, so dass keine Binnendifferenzierung mög- lich ist.

c) Flächen zum Schutz und zur Entwicklung (Regionalplan): außerhalb Trassenkorridor, keine Binnendifferenzierung

d) Besondere ökosystemare Wechselwirkungen

Besondere Biotopkomplexe sind die beiden Steinbruchareale Kalkofen und Dyckerhoff- Steinbruch sowie eingeschränkt die neue ICE-Trasse. Der Raumwiderstand dieser Flä- chen ist bereits über andere Bewertungen berücksichtigt, oder sie liegen außerhalb des Trassenkorridors.

e) Konkrete Zielvorgaben der Landschaftsplanung:

Zielvorgaben aus dem Regionalplan Südhessen/RegFNP \49\:

• Vorranggebiete Siedlung (Planung): südöstlich der AS W.-Erbenheim (außerhalb Variantenvergleich)

• Vorranggebiete Industrie, Gewerbe (Planung): westlich Saarstraße (außerhalb Trassenkorridor bzw. Planung A643), Teilfläche im Deponieabschnitt IV (gepl. Abfallentsorgungsanlage, Rand Trassenkorridor), südwestlich der AS W.- Erbenheim (außerhalb Trassenkorridor).

• Vorranggebiet Regionaler Grünzug (Beeinträchtigungen sind nicht zulässig, Aus- nahmen u. best. Umständen möglich): westlich Saarstraße (außerhalb Trassen- korridor bzw. Planung A643), Mosbachtal nördlich A66 (Rand Trassenkorridor), Grünzug zwischen Kalkofen und Siedlungsfläche (außerhalb Trassenkorridor), südlich AS W.-Erbenheim (Rand Trassenkorridor).

• Vorranggebiete für Natur und Landschaft (Ziele, die dem Aufbau, der Entwicklung und Gestaltung eines regionalen Biotopverbundes dienen, haben Vorrang vor entgegenstehenden oder beeinträchtigenden Nutzungsansprüchen): Alte Depo- nie Mainzer Straße, Teile der Städtischen Deponie, Teile Kalkofen (außerhalb Trassenkorridor).

• Vorbehaltsgebiete für besondere Klimafunktionen (Vermeidung von Planungen, die die Klimafunktionen beeinträchtigen können): Offenlandbereiche nordwestlich und südlich AS W.-Erbenheim, Städtische Deponie, Kalkofen (Auswirkungen auf die Trassenplanung).

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• Trassensicherung stillgelegter Strecke: Bahnstrecken im Bereich Friedhof Biebrich (Auswirkungen auf die Trassenplanung)

• Oberirdische Gewässer (entlang Fließgewässer ausreichend Raum vorhalten für natürliche oder naturnahe Entwicklung des Gewässers): Wäschbachtal (Auswir- kungen auf die Trassenplanung).

• Vorbehaltsgebiete für den vorbeugenden Hochwasserschutz (Sicherung des Hochwasserabflusses, der Retentionsräume und der Verminderung des Scha- denspotentials hinter Schutzeinrichtungen): Mosbachtal nördl. A66, Salzbach südl. A66, Wäschbachtal (Auswirkungen auf die Trassenplanung)

• Vorranggebiete für den Abbau oberflächennaher Lagerstätten (Bestand): großflä- chige Areale zwischen Bahnlinie Wiesbaden-Limburg und B 54 und zwischen Städtische Deponien und AS W.-Erbenheim. (außerhalb Trassenkorridor)

• Vorranggebiet für Landwirtschaft: Die landwirtschaftliche Bodennutzung hat Vor- rang vor anderen Nutzungsansprüchen: südlich/südöstlich AS W-Erbenheim; Teilflächen im Mosbachtal; westlich AK Schierstein. (weitgehend außerhalb der Trassenplanung)

f) mögliche technische Maßnahmen zur Vermeidung von Beeinträchtigungen:

• Aktive und passive Lärmschutzmaßnahmen

• Maßnahmen zum Grundwasserschutz

g) Faunistische Funktionsbeziehungen:

• Austauschbeziehungen (Reptilien) entlang der A66 auf beiden Seiten können nach Ausbau wieder entstehen: keine Binnendifferenzierung

• Austauschbeziehungen unter der Salzbachtalbrücke (Vögel, Fledermäuse): keine Binnendifferenzierung möglich

• großräumige Austauschbeziehungen (Vögel): keine Binnendifferenzierung mög- lich

• Austauschbeziehungen entlang der ICE-Trasse außerhalb des geplanten Tras- senkorridors: keine Binnendifferenzierung

h) Gesetzl. geschützte Biotope (§ 30):

• Wäschbach: bereits hohe bis sehr hohe Bedeutung durch Schutzgutbewertungen

• Steinbruchwand: bereits hohe Bedeutung durch Schutzgutbewertungen, zusätz- lich Lage in Fläche mit eingeschränkter Verfügbarkeit

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• Alle anderen geschützten Biotope liegen weit außerhalb des Trassenkorridors.

i) Biotische Lebensraumfunktion (Boden):

• Bereich nördlich Abfahrt Mainzer Str. (v. Frankfurt kommend): über Schutzgut Pflanzen/Tiere bewertet

• Bereich westlich Kallebad (A66, A643): bereits überbaut, kein Trassenkorridor geplant.

• Andere Bereiche: außerhalb des Trassenkorridors

j) Morphologisch bodenkundliche Sonderstandorte (Boden):

• Schwarzerdeartige Böden: im Westen des UG entlang der A66 auf beiden Seiten: keine Binnendifferenzierung möglich

• Geotop Steinbruch: bereits hohe Bedeutung durch Schutzgutbewertung, zusätz- lich Lage in Fläche mit eingeschränkter Verfügbarkeit oder außerhalb Trasse

k) Bedeutung Oberflächengewässer inkl. Auenbereiche (Wasser):

• Wäschbach: s. geschützte Biotope

• Grubengewässer: außerhalb des Trassenkorridors

l) Grundwassernahe Standorte:

• Standorte am Wäschbach am Ostrand des UG: kein Trassenkorridor

• Weitere Standorte sind im UG bis auf kleine Bereiche in den Abgrabungsflächen nicht bekannt (die Darstellung von grundwassernahen Standorten im Bereich AK Schierstein im WRRL-Viewer, vgl. \20\, ist nicht nachvollziehbar: keine Binnendif- ferenzierung

m) Heilquellenschutzgebiet: keine Auswirkungen zu erwarten, nicht planungsrelevant

n) Kaltluftentstehungsgebiet (Klima):

• Östlich AK Schierstein: auf beiden Seiten der A66, keine Binnendifferenzierung möglich

• Zwischen AS Mainzer Str. und Erbenheim nahezu das gesamte UG umfassend. Auf Höhe der Städtischen Deponie grenzt das Gebiet nördlich direkt an die A66 an. Dies ist in der allgemeinen Schutzgutbewertung berücksichtigt.

o) Kaltluft- und Frischluftbahnen (Klima):

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• Die Kaltluftbahn im Wäschbachtal ist über die klimatische Ausgleichfunktion be- rücksichtigt.

• Alle anderen Bahnen führen zu keiner Binnendifferenzierung.

p) Landschaftsprägende Strukturelemente (Landschaftsbild):

• Hecken entlang der A66 sind regenerierbar. In Abschnitten mit beidseitiger Be- pflanzung ist keine Binnendifferenzierung möglich.

• Alle anderen Elemente liegen außerhalb des Trassenkorridors, oder sind über andere Schutzgüter bewertet.

q) Flächen eingeschränkter Verfügbarkeit:

• Große Teile des östlichen UG sind im Regionalen Raumordnungsplan Südhes- sen \53\ als Bereich oberflächennaher Lagerstätten gekennzeichnet und im Landschaftsplan zum Teil als Flächen für Abgrabungen dargestellt. Die Lage des relativ konfliktarmen Korridors orientiert sich weitgehend an diesen Grenzen, wo- bei die maßstabsbedingten Unschärfen zu berücksichtigen sind. Die genaue Ab- grenzung ist im weiteren Planungsablauf zu klären.

• Folgende Verkehrsinfrastruktureinrichtungen bzw. Flächen sind ebenfalls i.d.R. nicht verfügbar: ICE-Trasse (deren Querung im Bereich des Tunnels erfolgen muss), Maststandorte von Hochspannungsfreileitungen (Aussparung des mögli- chen Trassenkorridors); Gebäudeflächen.

• Kompensationsflächen: Planungsrelevant sind die Kompensationsflächen der DBAG v.a. nördlich der A66, die nahezu das gesamte Wäschbachtal umfassen und wenige Flächen südlich der A66 (separate Darstellung in Karte "A66_1.2_Karte Kompensationsflächen"). Kompensationsflächen als Flächen eingeschränkter Verfügbarkeit werden bei der Lage des Trassenkorridors ergän- zend zu den ermittelten Raumwiderständen berücksichtigt; für die Trassenfindung ergeben sich keine abweichenden Bewertungen. Aufgrund der hohen Signatur- dichte in Karte 8 wird auf eine zusätzliche Darstellung verzichtet. Grundsätzlich gilt: Ausgleichsflächen sollten möglichst nicht in Anspruch genommen werden; Tabuflächen stellen sie in aller Regel aber nicht dar. In der weiteren planerischen Bearbeitung ist zu prüfen, welche Funktionen die einzelnen Ausgleichsflächen bzw. -Maßnahmen haben. Artenschutzrechtliche Maßnahmen (z.B. CEF) sind anders zu bewerten als sonstige Kompensationsmaßnahmen. Der aktuelle Bio- topwert ist über die Biotopbewertung (Karte 2) dargestellt.

r) Archäologische Fundstellen:

Im Plangebiet befinden sich vier verschiedene archäologische Fundstellen, die großflä- chige Siedlungen belegen, deren Ausmaß nicht bekannt ist. Vor Beginn von Erdeingriffen

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sind die in Anspruch genommenen Flächen durch archäologische Ausgrabungen zu un- tersuchen.

s) Wegebeziehungen (planungsrelevante Rad- und Wanderwege)

Außerhalb des Trassenkorridors oder nicht entscheidungsrelevant

t) Kulturgüter, sonstige Freizeitpunkte/-einrichtungen:

Außerhalb des Trassenkorridors

u) Lebensraumtypen n. Anhang I FFH-RL (nur Bestände im potenziellen Eingriffsbereich der A66):

• LRT 6510: Salbei-Glatthafer-Wiese, mäßig artenreich: Es handelt sich um einen aus einer Einsaat hervorgegangenen kräuter- und blütenreichen Wiesenbestand.

• LRT 8210: Fels, Felsanschnitt, naturnahe Steinbruchwand: lange Steinbruch- wand südlich der A66.

Wissenslücken

Die Tier- und Pflanzenwelt des UG wurde 2010 umfangreich untersucht. Bei der Tierwelt sind aufgrund der sich nur über eine Periode erstreckenden Untersuchungen Erfassungslü- cken möglich. Andererseits werden die potenziellen Habitatwertigkeiten i.d.R. über die Bioto- perfassung oder andere Arten/Artengruppen dargestellt, so dass fehlende Nachweise ein- zelner Arten die Gesamtbewertung meist nicht beeinträchtigen.

Bei den Fledermäusen ergeben sich Hinweise auf Wissenslücken, denen in der weiteren planerischen Bearbeitung u.U. nachgegangen werden sollte:

• Zwergfledermaus: Für die Nutzung von Quartieren in der Salzbachtalbrücke konnten keine Hinweise gefunden werden. Da die Brücke nicht vollständig hinsichtlich möglicher Fledermausquartiere überprüft werden konnte, kann das Vorhandensein einzelner Quar- tiere aber nicht sicher ausgeschlossen werden.

• Bartfledermaus: Ein Quartier in einer Baumhöhle zwischen Kettenlache und AS Erben- heim nördlich der Bahntrasse kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden. (Lage außer- halb des Trassenkorridors)

• Rauhautfledermaus: Das Vorhandensein von einzelnen Quartierbäumen im UG kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Die bestehenden Wissenslücken sind nach derzeitigem Stand für die Beurteilung des Raumwiderstandes nicht relevant.

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4.2 BEREICHE UNTERSCHIEDLICHER KONFLIKTDICHTEN UND HINWEISE ZU MÖGLICHEN TRASSENFÜHRUNGEN Ï Karte 8

Die Beschreibung erfolgt entlang der geplanten Ausbautrasse zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim. Der gesamte Streckenabschnitt ist in drei Module unterteilt. Es werden die Konfliktschwerpunkte mit den betroffenen Schutzgütern benannt. Die Abkürzungen bedeu- ten: B = Tiere/Pflanzen, Bo = Boden, W = Wasser, K = Klima/Luft, Wo = Mensch: Wohnen, L = Landschaftsbild, E = Mensch: Erholung/Freizeit.

Der Bauabschnitt "AK Schierstein" ist nicht Gegenstand dieser UVS.

4.2.1 Modul I: AK Schierstein bis AS Biebrich (Abzweig der An- schlussäste von der Haupttrasse)

Zwischen AK Schierstein und E.-Ollenhauer-Str. liegen Flächen mit sehr hohem und hohem Raumwiderstand (lufthygienische Ausgleichsfunktion, Wohn- und Wohnumfeldfunktion) nörd- lich der A66. Der durch die Ertragfähigkeit (natürliche Ertragsfunktion) bedingte hohe Raum- widerstand umfasst Flächen im möglichen Trassenkorridor beiderseits der Straße Konflikt 1: K, Wo, Bo. Insgesamt ist aber die Flächendichte mit hohem Raumwiderstand südlich der A66 geringer als nördlich, so dass der relativ konfliktarme Korridor südlich der A66 ausge- wiesen wird.

Zwischen E.-Ollenhauer-Str. und AS Biebrich liegen Flächen mit sehr hohem Raumwider- stand (Wohn- und Wohnumfeldfunktion, lufthygienische Ausgleichsfunktion) beiderseits der A66. Hohe Raumwiderstände bestehen beiderseits der Straße, jedoch mit höherer Dichte nördlich Konflikt 2: Wo, K, Bo, E, W, L. Das LSG und das "Vorranggebiet Regionaler Grün- zug" grenzt ebenfalls nördlich unmittelbar an. Der relativ konfliktarme Korridor liegt somit südlich der A66, wobei besonders westlich der AS Biebrich aufgrund der beengten Lage technische Lösungen für die Minderung der Umweltauswirkungen empfohlen werden, s. Kap. 4.1. Außerdem ist noch die Lage potenzieller Altflächen südlich der A66 zu prüfen.

Im unmittelbaren Bereich der AS Biebrich ist der Raumwiderstand (Landschaftsbildqualität und Grundwasser) auf beiden Seiten gleich hoch, so dass eine beidseitige Verbreiterung möglich ist.

4.2.2 Modul II: AS Biebrich bis AS Mainzer Straße (Abzweig der Anschlussäste von der Haupttrasse)

Zwischen AS Biebrich und Salzbachtalbrücke liegen Flächen mit sehr hohem Raumwider- stand (Wohn- und Wohnumfeldfunktion) südlich der A66. Auch die Binnendifferenzierung des

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Der Raumwiderstand im Bauabschnitt Salzbachtalbrücke ist südlich der Brücke etwas höher als nördlich:

• Südlich der Brücke liegen Tabuflächen mit sehr hohem Raumwiderstand ("Ham- mermühle", Wohngebiet), zu denen ein möglichst großer Abstand einzuhalten ist.

• Südlich der Brücke besteht ein hoher Raumwiderstand beim Schutzgut "Grund- wasser" (Bedeutung Grundwasserleiter).

• Nördlich der Brücke sind die Vorbelastungen höher (v.a. durch die Kläranlage).

Der Unterschied in der Raumwiderstandsbewertung zwischen der nördlichen und südlichen Brückenseite ist aber nur graduell, da folgende Teilwiderstände beidseitig nahezu gleich hoch sind: "klimatische Ausgleichsfunktion", "Lufthygienische Aus- gleichsfunktion", "Empfindlichkeit Schadstoffeintrag", "Landschaftsbildqualität". Au- ßerdem wirkt sich das Brückenbauwerk auf einige Schutzgutfunktionen (z.B. Klima- funktion, Bedeutung Grundwasserleiter) konstruktionsbedingt nicht bzw. nur unterge- ordnet aus.

Der relativ konfliktarme Korridor für die Trasse liegt im Bereich der heutigen Brücke, aber mit seiner Achse etwas nach Norden verschoben. Die Trassenanschlüsse nach Westen und Osten sind zu beachten.

Bei der Variantenanalyse sind im besonderen Maße die erheblichen bauzeitigen Ein- griffe (Baustelleneinrichtungsflächen, Kranflächen usw.) und die Lage der Pfeilerfun- damente zu berücksichtigen. Aufgrund der sehr beengten Verhältnisse sind alle tech- nischen Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen zu ergreifen.

Der Bauabschnitt "Salzbachtalbrücke" wird aufgrund der erheblichen baubedingten Auswir- kungen in jedem Fall zu Konflikten führen, auch wenn keine Flächen sehr hoher Raumwider- stände unmittelbar betroffen sind Konflikt 3: Wo, K, W.

Im Bereich der AS Mainzer Straße liegt der relativ konfliktarme Korridor beiderseits der A66.

4.2.3 Modul III: AS Mainzer Straße bis AS Erbenheim

Dieser Abschnitt ist hinsichtlich der Trassenfindung der problematischste und wird in die Teilabschnitte "AS Mainzer Straße bis Querung ICE" und "Querung ICE bis AS Erbenheim" unterteilt:

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Teilabschnitt "AS Mainzer Straße bis Querung ICE"

Ein sehr hoher Raumwiderstand entsteht durch die Steinbruchwand südlich der A66 (Le- bensraumfunktion), bei der zudem eine direkte bauliche Beanspruchung aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist. Der Kalkofen weist infolge Überlagerung sehr hoher Raumwider- stände einen besonders hohen Raumwiderstand auf, liegt aber in ausreichender Entfernung zum Bauvorhaben.

Der gesamte Abschnitt zeichnet sich durch eine hohe Dichte hoher Raumwiderstände aus, die zu verschiedenen Konfliktsituationen führen können. Nach Binnendifferenzierung des hohen Raumwiderstandes und Berücksichtigung weiterer Kriterien (LSG-Grenze, Kompensa- tionsflächen, Vorbelastungen Boden) lässt sich ein relativ konfliktarmer Korridor südlich der A66 herausarbeiten Konflikt 4: B, Bo, W, K, L, E. Hierbei ist der Abstand zwischen heutiger A66 und Steinbruchwand mit ca. 40 m so groß, dass aus naturschutzfachlicher Sicht kein Konflikt mit der Verbreiterung entsteht.

Die Breite des relativ konfliktarmen Korridors ist insgesamt stark begrenzt. Eine mögliche Inanspruchnahme des nördlichen Randes der gepl. Abfallentsorgungsanlage im Deponieab- schnitt IV sollte kein Planungshindernis sein.

Vorbehaltsgebiete für besondere Klimafunktionen grenzen beidseitig an, wobei die Klima- funktionen des Wäschbachtals höher bewertet werden. Das Wäschbachtal ist ebenfalls ein "Vorbehaltsgebiet für den vorbeugenden Hochwasserschutz" sowie für die Gewässerent- wicklung.

Teilabschnitt "Querung ICE bis AS Erbenheim"

Es sind keine Flächen sehr hoher Raumwiderstände vorhanden.

Nach Binnendifferenzierung des hohen Raumwiderstandes und Berücksichtigung weiterer Kriterien (LSG-Grenze, Kompensationsflächen, Vorbelastungen Boden) liegt der relativ kon- fliktarme Korridor südlich der A66 Konflikt 5: Bo, W, K, L, E.

Der Zwangspunkt "ICE-Tunnel" ist zu berücksichtigen.

Die Einstufung einer Inselfläche zwischen A66 und ICE-Strecke als "Vorranggebiet Regiona- ler Grünzug" ist fragwürdig und wird den o.g. Kriterien untergeordnet.

Östlich der AS Erbenheim werden keine Varianten untersucht.

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Teil II: Auswirkungsprognose / Variantenvergleich

5 AUSWIRKUNGSPROGNOSE

Im Rahmen der Auswirkungsprognose wird auf Grundlage der Raumanalyse (Teil I) abge- schätzt, welche Auswirkungen die jeweiligen Straßenbauvarianten auf die einzelnen Schutz- güter haben. Im Variantenvergleich werden die Varianten hinsichtlich ihrer Umweltauswir- kungen einander gegenübergestellt. Grundlagen für die Auswirkungsprognose sind die vor- habensspezifischen Wirkfaktoren und die Empfindlichkeits- und Bedeutungseinstufung der Schutzgüter und Schutzgutfunktionen.

5.1 BESCHREIBUNG DER ZU UNTERSUCHENDEN VARIANTEN

Folgende Varianten werden untersucht: Variante 1: nördliche Verbreiterung Variante 2: beidseitige Verbreiterung Variante 3: südliche Verbreiterung

Hinweis zur Null-Variante (ohne Verbreiterung der A66): Die Null-Variante wird nach Ab- stimmung mit Hessen Mobil Wiesbaden in der Auswirkungsprognose nicht eigenständig be- wertet. Nach der Verkehrsprognose \40\ erfolgt ebenfalls keine Unterscheidung in Prognose- Planfall und -Nullfall 2025. Bei relevanten Schutzgütern/Wirkfaktoren wird zur besseren Be- urteilung der erheblichen Umweltauswirkungen und bei der Gefährdungsprognose der Ana- lyse- und Prognose-Nullfall hinzugezogen.

Hinweis zum Lärmschutz: Durch den Ausbau der A 66 werden Lärmschutzmaßnahmen erforderlich. Für die Planung von aktiven Lärmschutzmaßnahmen wird die im Zuge der UVS ermittelte Vorzugsvariante zugrunde gelegt (s. Kap. 6.1). Am Beispiel von Lärmschutzwän- den als übliche technische Lösung wird in der Auswirkungsprognose variantenübergreifend für den 6-streifigen Ausbau die Situation mit und ohne Lärmschutzwand dargestellt (s. Karte 12). Es wird darauf hingewiesen, dass Planungsdetails grundsätzlich im LBP und nicht in der UVS erarbeitet werden. Da für den Variantenvergleich (nördliche, beidseitige, südliche Ver- breiterung) die Frage des Lärmschutzes nicht relevant ist, entfällt eine Variantenbetrachtung. Folgende Nacht-Grenzwerte sind relevant: Baunutzungen lmmissionsgrenzwerte db(A) der Verkehrs- lärmschutzverordnung \8\ Tag Nacht Reines Wohngebiet 59 49 Dorfgebiet, Mischgebiet 64 54 Gewerbegebiet 69 59 Störungsempfindliche Tierarten (Vögel) 52 47

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5.1.1 Allgemeine, variantenübergreifende Baubeschreibung

Alle Varianten weisen den gleichen Verlauf, Anfang, Ende und die gleiche Länge der Aus- baustrecke auf (ca. 5,9 km). Sonderflächen (militärische Liegenschaften) werden durch die Ausbaumaßnahme nicht betroffen. Die Kilometrierung erfolgt auf Grundlage der Varianten 1 und 3 (Var. 2 hat eine abweichende Kilometrierung), die Baubeschreibung von Bauanfang bis –ende. \18\

Der 6-streifige Ausbau der A 66 beginnt hinter dem Kreuzungsbauwerk A66/A643 "AK W.- Schierstein" ( Bauanfang 0+154). Im Bereich 0+900 wird die vorhandene rechtsseitige Hangwinkelstützmauer im Zuge der Verbreiterung zurück versetzt. Hinter der Überführung "Erich-Ollenhauer-Straße" (1+000) ist linksseitig eine Hangwinkelstützmauer zum Schutz von Häusern zu errichten. Das Brückenbauwerk "Erich-Ollenhauer-Straße" (1+000) wird mit größerer Stützweite neu errichtet.

Im weiteren Verlauf zwischen "Erich-Ollenhauer-Straße" und AS W.-Biebrich gibt es drei Brü- ckenbauwerke, die zu verbreitern sind: Unterführung "Wirtschaftsweg/Mosbach" (1+250), Unterführung "Grundweg" (1+350) und Unterführung "Gabelsbornstraße" (1+400).

Vor der Überführung "Biebricher Allee" (1+600) muss links die vorhandene Hangwinkel- stützwand zurück versetzt bzw. neu errichtet werden. Südlich ist die vorhandene Lärm- schutzwand neu zu errichten (variantenübergreifend).

Die Brückenbauwerke Überführung "Biebricher Allee" (1+740) und Überführung "Am Hohen Stein" (2+100) sind aufgrund der bereits heute sehr beengten Verhältnisse und der Verbreiterung durch Neubauten zu ersetzen. Bei 2+420 wird eine Verbreiterung des Brü- ckenbauwerks "Überführung Aartalbahngleis" notwendig.

Die zentrale Brückenbaumaßnahme ist der Ersatzneubau der ca. 310 m langen "Salzbach- talbrücke" (2+400 – 2+710), die Gleisanlagen, die A 671 und die Kläranlage überspannt.

Die Anschlussäste der AS W.-Mainzer-Straße werden – je nach Variante unterschiedlich stark – verschoben.

Im Bereich Station ca. 3+500 rückt die Straße linksseitig sehr dicht an den Wäschbach her- an, bzw. führt zu einer Überbauung: Im Zuge der beidseitigen Verbreiterung wird zum Schutz des Wäschbachtals eine Hangwinkelstützmauer errichtet. Bei der nördlichen Verbreiterung muss der Bach verlegt werden.

Bei 4+250 wird die ICE-Trasse überquert. Das Tunnelbauwerk kann voraussichtlich ohne bauliche Veränderungen für die Verbreiterung genutzt werden.

Bei 4+500 befindet sich ein Brückenbauwerk über einem Wirtschaftsweg , das zu verbrei- tern ist.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 119 Kap. 5.2: Ermitteln der umwelterheblichen Wirkfaktoren UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

Das Brückenbauwerk "Rampe zur B 455" (5+150, AS W.-Erbenheim) kann voraussichtlich erhalten werden. Es sind lediglich die Böschungen des Brückenbauwerks anzupassen.

Unterführungen des Wäschbachs sind zu ersetzen (5+200 und 5+500).

Das Überführungsbauwerk der B 455 (5+360) kann voraussichtlich auch bei Verbreiterung durch entsprechendes Anpassen der Brückenböschungen erhalten werden.

Das Bauende befindet sich bei 6+100.

Für die UVS werden in Abstimmung mit Hessen Mobil Wiesbaden beidseitig Arbeitsstreifen von 10 m Breite für die Auswirkungsprognose zugrunde gelegt \34\ (Teil II: 27). Gegenüber den sonst für Ausbau üblichen 5m breiten Streifen ist darin ein Sicherheitsstreifen enthalten, da es bei den Bauarbeiten zu weiteren, nicht vorhersehbaren Eingriffen kommen kann. Im Bereich der Salzbachtalbrücke werden aufgrund umfangreicherer BE-Flächen, Kranstellflä- chen u.ä. beidseitig je 50 m angesetzt. Die Lage von Baustraßen, BE- und Lagerflächen ist im Stadium der Variantenanalyse noch nicht festgelegt und kann daher nicht berücksichtigt werden. Weitere Verkehrsanlagen, Rast- und Nebenanlagen sind durch die Ausbaumaß- nahme nicht betroffen.

Durch die Verbreiterung werden teils erhebliche Eingriffe bei den Damm- und Ein- schnittsböschungen erforderlich. Lage und Umfang ergeben sich in Abhängigkeit der je- weiligen Variantenlösung.

Die Entwässerung erfolgt variantenübergreifend wie im Bestand in den Mittelstreifenkanal (der jedoch bei Var. 1 und 3 verlegt werden müsste). Als notwendige Vorreinigungsmaß- nahmen sind lt. Abstimmung mit der UWB Wiesbaden variantenübergreifend 2 Rückhaltebe- cken, 6 Absetzbecken und 1 Versickerungsbecken vorgesehen, die im Bestand nicht vor- handen sind. Die Regenwasserableitung erfolgt in die Vorfluter Mosbach, Salzbach und Wäschbach sowie teilweise in das Kanalnetz der ELW. In der UVS wird davon ausgegangen, dass die Entwässerungsplanung bei allen 3 Varianten weitgehend gleich und daher für die Variantenfindung nicht relevant ist; die Eingriffsbeurteilung erfolgt daher variantenübergrei- fend. Eine weiterreichende Eingriffsbeurteilung kann erst nach Vorlage der technischen Pla- nung im LBP erfolgen.

Lärmschutz: Als Lärmschutzmaßnahme wird die Errichtung von 3 – 10 m hohen Lärm- schutzwänden zugrundegelegt (\55\). Auf der linken Seite (FR Frankfurt) erstreckt sich die Wand zwischen Bauanfang und der AS Wi-Biebrich (östliche Abfahrt) und zwischen dem östlichen Widerlager der Salzbachtalbrücke bis östlich der AS Wi–Mainzer Str. Auf der re- chen Seite erstreckt sich die Wand zwischen Bauanfang und Mitte der Salzbachtalbrücke. Auf dem Mittelstreifen ist die Wand gegenüber der rechten Seite etwas versetzt; sie endet am östlichen Widerlager der Salzbachtalbrücke.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 120 Kap. 5.2: Ermitteln der umwelterheblichen Wirkfaktoren UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

5.1.2 Bauliche Unterschiede der Varianten

Tab. 25: Bauliche Unterschiede der Varianten

Modul Abschnitt Variante 1: nördliche Variante 2: beidseitige Variante 3: südliche Ver- Verbreiterung Verbreiterung breiterung I Bauanfang – geringe Unterschiede bei Böschungsflächen Erich-Ollenhauer- Str. I Erich-Ollenhauer- Stützwand Nord Stützwand Nord Stützwand Nord Str. – AS W.- Eingriff in Böschungsflä- Eingriff in Böschungsflä- Eingriff in Böschungsflä- Biebrich chen v.a. nördlich (relativ chen nördlich + südlich chen v.a. südlich geringste Eingriffsfläche) keine Unterschiede bei keine Unterschiede bei keine Unterschiede bei Brückenbauwerken Brückenbauwerken Brückenbauwerken II Bereich Am Ho- Eingriff in Böschungsflä- Eingriff in Böschungsflä- Eingriff in Böschungsflä- hen Stein chen v.a. nördlich chen nördlich + südlich chen v.a. südlich /Aartalbrücke relativ geringe Unterschie- relativ geringe Unterschie- relativ geringe Unterschie- de bei der Eingriffsfläche de bei der Eingriffsfläche de bei der Eingriffsfläche II Salzbachtalbrücke Verschiebung des Brü- keinen Verschiebung des Verschiebung des Brü- ckenbauwerkes mit Pfei- Brückenbauwerkes mit ckenbauwerkes mit Pfei- lerstandorten nach Norden Pfeilerstandorten lerstandorten nach Süden relativ geringster Eingriff II Salzbachtalbrücke Errichtung einer Stütz- größere Eingriffe in Bö- Eingriffe in Böschungsflä- – AS W.-Mainzer- wand nördlich (dadurch schungsflächen nördlich chen v.a. südlich Str. rel. geringe Eingriffe in relativ größter Eingriff relativ geringster Eingriff Böschungsflächen) (keine Stützwand nördlich) II Anschlussäste AS Verschiebung der Äste, weitgehend auf vorhande- größte Verschiebung der W.-Mainzer-Str. umfangreiche Böschungs- ner Trasse (geringster Äste, umfangreichste Bö- gestaltung Eingriff) schungsgestaltung (größ- ter Eingriff) III Anschlussäste AS Teilüberbauung Wäsch- Stützwand Wäschbach relativ geringster Eingriff W.-Mainzer-Str. - bach durch Böschungsgestal- ICE-Querung relativ größter Eingriff tung III ICE-Querung – geringe Unterschiede bei Böschungsflächen AS W.-Erbenheim III AS W.-Erbenheim keine Trassenverschie- keine Trassenverschie- keine Trassenverschie- – Bauende bung bung bung 2 Unterführungen des 2 Unterführungen des 3 Unterführungen des Wäschbachs Wäschbachs Wäschbachs geringe Unterschiede bei geringe Unterschiede bei geringe Unterschiede bei den Anschlussästen den Anschlussästen den Anschlussästen

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 121 Kap. 5.2: Ermitteln der umwelterheblichen Wirkfaktoren UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

5.2 ERMITTELN DER UMWELTERHEBLICHEN WIRKFAKTOREN DER VA- RIANTEN

5.2.1 Methodisches Vorgehen

Bei Straßenbauvorhaben werden allgemein und grundsätzlich folgende baubedingte, anla- gebedingte und betriebs- bzw. verkehrsbedingte Wirkfaktoren und Wirkungen unterschieden.

Tab. 26: Übersicht von bau-, anlage- und betriebsbedingten Wirkfaktoren und Auswirkungen bei Straßenbauvorhaben (allgemeine Zusammenstel- lung) Baubedingte Wirkfaktoren weiß , anlagebedingte Wirkfaktoren grün , betriebsbedingte Wirkfaktoren hellgelb

Wirkfaktoren Betroffenes Auswirkungen, Erläuterung quantitative /+ quali- Schutzgut tative Dimensionen, Belastungsintensität Auch bauzeitige Wirkfaktoren können nachhaltige erhebliche Um- Baubedingte (bauzeitige) Wirkfakto- weltauswirkungen hervorrufen, insbesondere dann, wenn sie mit ren (Baustraße, Arbeitsstreifen, anlagebedingten Faktoren verbunden sind. Baustelleneinrichtungen, Lagerflächen Die baubedingten Wirkfaktoren können in der Phase der UVS (keine detaillierte Bauplanung) nur überschlägig und verein- usw.) facht bewertet werden; keine Variantenbetrachtung. Flächeninanspruchnahme Flächen- und Habitatverlust (Biotope, Ar- m², ha (möglichst ge- (bauzeitig-temporär bis Tiere/Pflanzen ten, Fortpflanzungs- und Ruhestätten) im nau quantifizieren) dauerhaft) Bereich der Baustelleneinrichtungen, Baustraßen, Arbeitsstreifen und Lagerflä- Arbeitsstreifen Auto- chen durch Ablagerungen, Bodenver- bahn (Neubau): 10m dichtung, Erdbewegungen usw. beidseitig sonst. Straßen, Auto- bahn (Ausbau): 5m Standortveränderungen Boden, Wasser Bodenabtrag, Bodenumlagerung, Boden- überschlägige Flä- verdichtung, Verringerung Grund- chen- und Volumenan- (bauzeitig-temporär bis wasserneubildung, Grund- gaben, Abschätzung dauerhaft) wasserabsenkung, Grundwasserstau Wirkzone Grundwas- ser Veränderung von Bioto- Tiere/Pflanzen z.B. Auswirkungen auf Fließgewässer und möglichst genaue peigenschaften grundwasserabhängige Vegetation infolge Angaben (Quantifizie- bauzeitiger Verrohrungen, Wasserhaltung, rung) (bauzeitig-temporär bis Gewässerverlegungen, Barrierewirkung dauerhaft) Baustellenlärm und Er- Tiere/Pflanzen Baubedingte Emissionen: Verlärmung, überschlägige Anga- schütterungen, visuelle Licht: Auf die Tierwelt wirkt der Faktor ben, Abschätzung Störreize Mensch: Wohn- akustisch und visuell, je nach Tierart unter- Wirkzonen /Wohnumfeldfunktion schiedlich. Störungsempfindliche Tierarten (bauzeitig-temporär) Mensch: Erholungs- sind insbesondere Säugetiere und Vögel, /Freizeitfunktion in geringerem Maße Amphibien und Repti- lien. Schadstoffemissionen / - Mensch: Wohn- Baubedingte Emissionen/Immissionen: überschlägige Anga- immissionen /Wohnumfeldfunktion, Staub, Luftschadstoffe aus Verbren- ben, Abschätzung Erholungs- nungsmotoren der Baufahrzeuge, Belas- Wirkzonen (bauzeitig-temporär) /Freizeitfunktion tung von Oberflächengewässern und Bö- den Tiere/Pflanzen, Boden, Wasser, Luft/Klima

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 122 Kap. 5.2: Ermitteln der umwelterheblichen Wirkfaktoren UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

Wirkfaktoren Betroffenes Auswirkungen, Erläuterung quantitative /+ quali- Schutzgut tative Dimensionen, Belastungsintensität Hemmung von Kaltluft- Luft/Klima Hemmung von Kaltluft-/Frischluftbahnen überschlägige Anga- /Frischluftbahnen z.B. bei Brückenbauarbeiten. ben, Abschätzung Wirkzonen (bauzeitig-temporär) Veränderung Land- Mensch: Wohn- Verlust/Unterbrechung/Störung von prä- Abschätzungen schaftsbild und Erho- /Wohnumfeldfunktion, genden Landschaftsbildkomponenten, von lungseignung Erholungs- visuellen Leitlinien, von bedeutenden /Freizeitfunktion, Land- Sichtbeziehungen, des Landschaftserle- (bauzeitig-temporär) schaftsbild/natürliche bens Erholungseignung Anlagebedingte Wirkfaktoren (Fahr- Wirkungen durch den Straßenkörper und seine Nebenflächen bahn, Bankette, Mulden, Böschungen, Regenrückhaltebecken, Aufschüttun- gen/Abgrabungen) Flächeninanspruchnahme Tiere/Pflanzen Biotope, Arten, Vegetationsstrukturen, m², ha (möglichst ge- und –versiegelung Fortpflanzungs- und Ruhestätten: Flächen- nau quantifizieren) und Habitatverlust sowie Arealverringerung (dauerhaft) durch Überbauung und Versiegelung für Fahrbahn, Brückenbauwerke, Bankette, Böschungen, Entwässerungseinrichtun- gen, Regenrückhaltung, sonstige Neben- anlagen Flächeninanspruchnahme Mensch: Wohn- Funktionsverlust von Flächen (z.B. Wald) möglichst genaue /Wohnumfeldfunktion mit lufthygienischer Ausgleichsfunktion, Angaben (Quantifizie- (dauerhaft) Kaltluft-/Frischluftbahn (z.B. Hemmung); rung), Restflächen Luft/Klima Veränderung Geländeklima. Hemmung von Kaltluft-/Frischluftbahnen durch Lärm- schutzwände Störung von Funktions- Tiere/Pflanzen Barriere-, Zerschneidungs- möglichst genaue beziehungen, Lebens- /Verinselungswirkung: Durch Fahrbahn, Angaben (Quantifizie- raumverkleinerung Bauwerke und Nebenanlagen können die rung), Restflächen jahreszeitlichen Wanderungen oder die (dauerhaft) Nutzung von Teilhabitaten/Lebensräumen (für Nahrungserwerb, Ruhe, Fortpflanzung, Überwinterung) gestört werden; Unter- schreitung Minimumareale. Standortveränderungen, Boden Verlust/Veränderung wertgebender Stand- überschlägige Flä- Standortverlust orte (z.B. Niedermoor, Quellen, natürliche chen- und Volumenan- Wasser Auen, Böden hoher Ertragsfähigkeit, selte- gaben, Ausmaß (dauerhaft) ne Bodentypen), Archivfunktion, Habitatei- Grundwasserstands- genschaften veränderung; Abschät- zung Wirkzonen Verlust/Veränderung der Speicher-/Regler- /Pufferfunktion: Verringerung Grund- wasserneubildung, Grund- wasserabsenkung, Anschnitt grundwasser- führender Schichten, Grundwasserstau, Verlust Retentionsraum Veränderung von Bioto- Tiere/Pflanzen Auswirkungen auf Fließgewässer infolge möglichst genaue peigenschaften und Bio- Verrohrungen, Verlegungen, Ausbau. Be- Angaben (Quantifizie- topfunktionen Wasser einträchtigung der ökologischen Funktion rung) (Lebensraumqualität für Tierarten) im (dauerhaft) räumlichen Zusammenhang; strukturelle Veränderungen durch begleitende Flur- neuordnung; Trockenschatten unter Brü- cken; Verschattung durch Lärmschutzwän- de; Veränderung Wasserhaushalt

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 123 Kap. 5.2: Ermitteln der umwelterheblichen Wirkfaktoren UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

Wirkfaktoren Betroffenes Auswirkungen, Erläuterung quantitative /+ quali- Schutzgut tative Dimensionen, Belastungsintensität Waldrandanschnitt Tiere/Pflanzen Beeinträchtigung von Biotopen durch Ver- m², ha (möglichst ge- änderung des Bestandklimas; Wirkband nau quantifizieren) (dauerhaft) von 50 m Breite Veränderung/Überformung Mensch: Wohn- Entfernen von Gehölzen und sonstigen möglichst genaue Landschafts- /Wohnumfeldfunktion landschaftsprägenden Strukturen; Unter- Angaben (Quantifizie- bild/Erholungseignung brechung von visuellen Leitlinien, Wander- rung), Restflächen Mensch: Erholungs- /Radwege; Störung von bedeutenden (dauerhaft) /Freizeitfunktion Sichtbeziehungen; Verlust/Veränderung Landschafts- von prägenden Landschaftsbildkomponen- bild/natürliche Erho- ten (z.B. durch Veränderung Oberflächen- lungseignung form, bauliche Anlagen); Beeinträchtigun- gen von Schutzgebieten; Zerschneidung von hist. Kulturlandschaften Verlust/Beanspruchung Mensch: Erholungs- Bodendenkmäler, archäologisch relevante möglichst genaue singulärer Objekte und /Freizeitfunktion Bereiche (auch Verdachtsflächen), Kultur- Angaben (Quantifizie- Strukturen Denkmäler, kulturhistorisch bedeutsame rung) Kultur-/Sachgüter Siedlungsstrukturen, Freizeiteinrichtungen (dauerhaft) u.ä. Verlust, Beanspruchung Mensch: Wohn- Verlust, Zerschneidung, Trennung (z.B. möglichst genaue von Gebäuden mit Wohn- /Wohnumfeldfunktion Siedlung von Freiräumen); Beeinträchti- Angaben (Quantifizie- funktion; Verlust potenziel- gung von Stadt-/Ortsbild rung), Restflächen ler Siedlungsgebiete (dauerhaft) Verkehrs-, betriebsbedingte Auswir- durch KFZ-Verkehr und Unterhaltung kungen Lärm- und Schadstof- Mensch: Wohn- Auswirkungen nach Art und Menge des überschlägige Anga- femissionen oder – /Wohnumfeldfunktion Verkehrs: durchschnittliche tägl. Verkehrs- ben n. MLuS, RLS immissionen, Erschütte- stärke DTV (Kfz/24h), LKW-Anteil (%), oder Berechnungen; rungen Mensch: Erholungs- mittl. Fahrgeschwindigkeit. Abschätzung Wirkzo- /Freizeitfunktion nen (betriebsbedingt) Entlastungseffekte an anderer Stelle. Tiere/Pflanzen Diffuse Emissionen/Immissionen in Ab- Boden hängigkeit von Geschwindigkeit und Ver- Wasser kehrsaufkommen, Windverhältnissen, Straßengradiente (ob Brückenlage, Damm, Luft/Klima Einschnitt), Bewuchs und abschirmenden Anlagen (Lärmschutzwand): Lärm, Stäube, Reifen- und Bremsabrieb, Schwermetalle, Ruß, Straßenabfluss mit Spritzwasser, Luftschadstoffe aus Verbrennungsmotoren, Tausalz, Erschütterungen; Veränderung Speicher-/Reglerfunktion; Gefährdung Grund-/Oberflächengewässer; Erschütte- rungen.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 124 Kap. 5.2: Ermitteln der umwelterheblichen Wirkfaktoren UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

Wirkfaktoren Betroffenes Auswirkungen, Erläuterung quantitative /+ quali- Schutzgut tative Dimensionen, Belastungsintensität Schadstoffimmissionen: Tiere/Pflanzen Schädigungen/Veränderungen von Vege- überschlägige Anga- Taumittel tationsbeständen und Böden durch diffuse ben zu Menge und Boden Tausalzeinträge entlang Straßen über den Ausbreitung; Berück- (betriebsbedingt) Wasser Spritzwasserpfad (Versalzung); nur bei sichtigung von Ver- gegenüber Schadstoffeintrag empfindli- kehrsaufkommen, chen Biotopen und Bodentypen; Wirkband Frost- und Schneefall- bis 25 m. häufigkeit, Bodenei- genschaften und Tro- Diffuser Schadstoffeintrag ins Grundwas- phiestufe (bei Oberflä- ser über den Bodenpfad; diffuser Schad- chengewässer) stoffeintrag in Oberflächengewässer über den Luft- und Bodenpfad; Wirkband bis 25 m. Direkter Schadstoffeintrag in Oberflächen- gewässer über den Wasserpfad (Straßen- entwässerung) in Abhängigkeit der Ver- kehrsflächengröße; Wirkzone einzelfallbe- zogen. visuelle Störreize und Tiere/Pflanzen Effektdistanzen von 50-200 m, max. bis überschlägige Anga- Verlärmung von Habitaten 500 m. artbezogene Definition der Lärm- ben n. RLS oder Be- (insb. von Vögeln) wirkung, max. bis 47 dB(A) nachts / 52 rechnungen; Abschät- d(B)A tags (für lärmempfindliche Arten) zung Wirkzonen (betriebsbedingt) Straßenentwässerung Tiere/Pflanzen Belastung von Grundwasser u. Oberflä- überschlägige Anga- chengewässern mit schadstoffhaltigem ben, Art des Entwässe- (betriebsbedingt) Wasser Straßenwasser, stoßweise hohe Abfluss- rungssystems wellen Individuenverluste Tiere/Pflanzen Kollisionen von Tieren mit Fahrzeugen Abschätzungen (betriebsbedingt)

Im Rahmen der Auswirkungsprognose sind anhand der vorhabensspezifischen Wirkfaktoren und räumlichen Gegebenheiten nur die entscheidungserheblichen Umweltauswirkungen - getrennt nach den Schutzgütern bzw. Schutzgutfunktionen - zu ermitteln, zu beschreiben und zu beurteilen.

Für jeden Wirkfaktor wird die Belastungsintensität bzw. der Beeinträchtigungsgrad an- hand der vorhabensspezifischen Wirkfaktoren, räumlichen Gegebenheiten und Vorbelastun- gen ermittelt. Sehr hohe, hohe und – sofern für die Bewertung notwendig – mittlere Belas- tungsintensitäten sind hervorgehoben und werden im weiteren Gefährdungsprognose be- rücksichtigt (= Erster Arbeitsschritt: Tabellen "Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten", s. Kap. 5.3ff). Im zweiten Arbeitsschritt (Tabellen "Erhebliche Umweltauswirkungen, Gefähr- dungsprognose", s. Kap. 5.3ff) werden die Belastungsintensitäten – sofern erforderlich – wei- ter differenziert und für die einzelnen Wirkzonen dargestellt.

In der Auswirkungsprognose und dem Variantenvergleich werden die drei Module getrennt bearbeitet:

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 125 Kap. 5.2: Ermitteln der umwelterheblichen Wirkfaktoren UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

Modul I: AK Schierstein bis AS Biebrich

Modul II: AS Biebrich bis AS Mainzer Straße

Modul III: AS Mainzer Straße bis zur AS Erbenheim

Vorbelastungen (z. B. vorhandene Verkehrsflächen, Schadstoffbelastungen)

Beim Ausbau der A66 sind die z.T. erheblichen Vorbelastungen bereits in einem frühen Be- wertungsschritt zu berücksichtigen, um frühzeitig die entscheidungserheblichen Umweltaus- wirkungen herauszuarbeiten (Reduzierung). Vorbelastungen sind getrennt von Neubelastun- gen zu bilanzieren.

Wirkzonen, Wirkraum

Wirkzonen sind Bereiche entlang der Straße, innerhalb derer erhebliche Beeinträchtigungen durch bestimmte Wirkfaktoren der Straße (z.B. Schadstoffeintrag) zu erwarten sind. Die Ab- grenzung erfolgt unter Berücksichtigung der spezifischen Schutzguteigenschaften, v.a. der Empfindlichkeit, nach wissenschaftlichen Kriterien, Grenz- und Orientierungswerten aus Ge- setzen, Verordnungen und Leitfäden, aus den örtlich bedingten Gegebenheiten sowie an- hand der Verkehrsprognose (A66: ca. 94.000 - 107.000 Kfz/24h, 2025). Insbesondere ist die Gradientenlage (Damm oder Einschnitt) zu berücksichtigen. Der Wirkraum kann meist nur näherungsweise ermittelt werden. Bei der Beurteilung der räumlichen Wirkung ist in be- stimmten Fällen auch der Zeitfaktor relevant. Die Wirkzonen umfassen auch alle Verlustflä- chen, die durch den Straßenkörper und seine Bauwerke verloren gehen. Eine Zusammen- fassung verschiedener Wirkfaktoren mit ähnlichen Wirkungen zu einheitlichen Wirkzonen kann inhaltlich und aus Darstellungsgründen sinnvoll sein.

Empfindlichkeit

Für jedes Schutzgut werden die spezifischen Empfindlichkeiten gegenüber den für das Schutzgut relevanten Wirkfaktoren ermittelt.

Ermittlung und Beurteilung der Auswirkungen, Prognoseverfahren

Aus der Verknüpfung mit der in Teil I der UVS ermittelten Bedeutung und Empfindlichkeit der Standorte, Teilräume und –flächen wird die Gefährdung für die einzelnen Schutzgüter abge- leitet (Gefährdungsprognose). Hohe und sehr hohe Gefährdungsstufen bedeuten erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen. Mittlere Gefährdungsstufen werden dann einbezogen, wenn die Bewertung mit "hoch" und "sehr hoch" zu keinem befriedigenden Ergebnis führt und um notwendige Vermeidungs-)Maßnahmen abzuleiten. Formalrechtliche Beeinträchti-

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 126 Kap. 5.2: Ermitteln der umwelterheblichen Wirkfaktoren UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht gungen bestehen für "Fachrechtliche Schutzobjekte" (z. B. Naturschutzgebiete, Natura 2000 Gebiete).

Umweltauswirkungen und Gefährdungen unterhalb der Schwelle zur Erheblichkeit sind nur textlich erläutert; sie werden nicht kartografisch dargestellt.

Aufgrund der stark vorbelasteten Ist-Situation und der im Verhältnis gering prognostizierten Verkehrszuwachsraten kommen folgende Prognoseverfahren zur Anwendung:

P1 Verlustflächenbetrachtung:

• bei direktem Flächenverlust • bei Funktionsverlust einer Schutzgutfunktion; Gefährdungseinstufung nach Bedeutung des Schutzgutes mit direkter Übernahme der Einstufung (bei Grundwasser: Empfindlich- keit). • bei Funktionsverlust eines fachrechtlich ausgewiesenen Schutzobjektes. Beim direkten Verlust oder Funktionsverlust eines ausgewiesenen Schutzobjektes wird dessen Betrof- fenheit nachrichtlich genannt und damit die Gefährdung festgelegt (keine Einstufung der Bedeutung/Empfindlichkeit!).

P2 Gefährdungsabschätzung ohne Verknüpfung

• Schutzgutfunktion beeinträchtigt aber keine (oder nur eine) Wirkzone abgrenzbar; die Beeinträchtigungen sind nur abschätzbar und nicht quantifizierbar; die Gefährdung ent- spricht der Bedeutung oder Empfindlichkeit. • Beeinträchtigung eines fachrechtlich ausgewiesenen Schutzobjektes: Abschätzung der Gefährdung unter Angabe des Ausmaßes.

P3 Gefährdungsabschätzung mit einfacher Verknüpfung

• Es sind mehrere Wirk-/Belastungszonen bzw. Belastungsintensitäten abgrenzbar. • Es ist nur eine Empfindlichkeitseinstufung vorhanden oder die Empfindlichkeitseinstu- fung entspricht der Bedeutungseinstufung. • Kein direkter Verlust oder Funktionsverlust. • Die Gefährdungsstufe ergibt sich aus einer Matrix. In der vorliegenden UVS kommt das Verfahren bei der Ermittlung der Gefährdungsstufe bei Schadstoffimmissionen bei Biotopen/Pflanzenarten zur Anwendung: Die Gefährdungsab- schätzung ergibt sich aus der Verknüpfung von Empfindlichkeitseinstufung und Wirkzone. Die Empfindlichkeitseinstufung entspricht der Bedeutungseinstufung.

Das Verfahren P4 (Gefährdungsabschätzung mit zweifacher Verknüpfung) kommt in der vor- liegenden UVS nicht zur Anwendung, da das Kriterium "Einstufung der Empfindlichkeit un- gleich der Einstufung der Bedeutung" nicht erfüllt ist.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 127 Kap. 5.2: Ermitteln der umwelterheblichen Wirkfaktoren UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

Konfliktschwerpunkte

Neben der quantitativen Bilanzierung der relevanten Umweltauswirkungen sind zur qualitati- ven Beurteilung der Umweltauswirkungen erhebliche oder entscheidungsrelevante Beein- trächtigungen als Konfliktschwerpunkte auszuweisen.

Vermeidung, Minderung und Ausgleichbarkeit

Für die Umweltauswirkungen sind mögliche Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung abzuleiten. Insbesondere ist die Möglichkeit der Eingriffsminderung durch lngenieurbauwerke wie Brücken, Tunnel, Lärmschutzwände zu diskutieren. Abschließend ist die Ausgleichbar- keit der von den jeweiligen Varianten zu erwartenden Umweltauswirkungen über die zeitliche Wiederherstellbarkeit und die standörtlichen Möglichkeiten abzuschätzen.

Die Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung sowie die Aussagen zur Ausgleichbarkeit sind im Variantenvergleich zu berücksichtigen.

Über die Ermittlung der verbleibenden Beeinträchtigungen hinaus kann eine grobe Einschät- zung des Umfanges und der möglichen Flächen für erforderliche Ersatzmaßnahmen im Ein- zelfall erforderlich werden. Eine genaue Ermittlung und Darstellung der Kompensationsmaß- nahmen erfolgt im Rahmen der landschaftspflegerischen Begleitplanung (LBP).

Schutzgebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (Natura 2000)

Sind von einem Straßenbauvorhaben Natura 2000-Gebiete betroffen, so sind die Auswirkun- gen auf diese Gebiete gesondert darzulegen (Natura-2000-Verträglichkeitsprüfung).

Es liegt kein Natura 2000-Gebiet im UG.

5.2.2 Allgemeine baubedingte Wirkfaktoren

Da in der Phase der UVS keine genaue technische Straßenplanung mit Angaben zur Lage und Größe von Baustelleneinrichtungen, Baustraßen sowie zu technischen Betriebsabläufe vorliegen, können die baubedingten Auswirkungen nur abgeschätzt werden. Eine Varian- tenanalyse ist i.d.R. nicht möglich.

Bei den baubedingten Auswirkungen werden folgende Bauphasen unterschieden:

1. "Salzbachtalbrücke": Bauphase ca. 4 Jahre (2 Jahre je Brückenhälfte); es ist mit er- heblichen Umweltauswirkungen zu rechnen (v.a. Baustelleneinrichtungen); alle Vari- anten unterscheiden sich bautechnisch nur wenig, bzw. es sind derzeit keine pla- nungsrelevanten Unterschiede bekannt (z.B. Pfeilerstandorte, BE-Flächen).

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 128 Kap. 5.2: Ermitteln der umwelterheblichen Wirkfaktoren UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

2. "Übrige Ausbauabschnitte": Der Ausbau der A66 erfolgt nach Fertigstellung der Salz- bachtalbrücke. Besondere bauliche Anlagen, wie temporäre Rampen (vgl. A 643) sind derzeit nicht geplant.

Für die UVS werden beidseitig Arbeitsstreifen von 10 m Breite für die Auswirkungsprognose zugrundegelegt. Im Bereich der Salzbachtalbrücke werden aufgrund umfangreicherer BE- Flächen, Kranstellflächen u.ä. beidseitig je 50 m angesetzt.

5.2.3 Allgemeine anlagebedingte Wirkfaktoren

Hierzu gehören die Auswirkungen, die unmittelbar auf das "Bauwerk Straße" zurückzuführen sind: direkte Flächen- und Funktionsverluste sowie Funktionsverluste außerhalb des direkten Eingriffsbereichs, z.B. Zerschneidungseffekte.

Aufgrund der Ausbauplanung unterscheiden sich – im Unterschied zu einer Neubauplanung – die Varianten oft nur geringfügig. In der Variantenanalyse kommt daher der genauen Bilan- zierung der direkten Flächen- und Funktionsverluste sowie der indirekten Funktionsverluste außerhalb des direkten Eingriffsbereichs eine besondere Bedeutung zu.

5.2.4 Allgemeine betriebsbedingte Wirkfaktoren

Auf Grundlage der Verkehrsprognose und den technischen Planungsunterlagen werden fol- gende Annahmen für den Planungsraum getroffen:

• Mit einer sechsstreifigen A 66 nimmt das Verkehrsaufkommen von 2009 bis 2025 um 14.000 bis 19.000 Kfz/24h auf 94.000 bis 107.000 Kfz/24h zu (Prognose-Nullfall 2025, \40\. Dies entspricht einer Zunahme von 17 bis 22 %. Gemäß Hessen Mobil (2012 mdl.) werden die Verkehrszahlen des Prognose-Planfalls 2025 mit denen des Nullfalls 2025 gleichgesetzt (vgl. auch \40\). Die prognostizierte Verkehrszunahme ist für die Ableitung von Vermeidungs- und Schutzmaßnahmen, nicht aber für die Variantenbetrachtung rele- vant.

• Die damit verbundene Schadstoffmehrbelastung kann voraussichtlich durch zukünftige Schadstoffverminderung (verbesserte Filter, geringerer Kraftstoffverbrauch usw.) redu- ziert werden.

• Schadstoffe über Straßenentwässerung: Keine erhebliche Mehrbelastung bzw. verbes- serte Schadstoffrückhaltung infolge der geplanten Vorreinigungsmaßnahmen.

• Taumitteleintrag in Gewässer über Straßenentwässerung: Durch die Verbreiterung der Straße nimmt die Fracht zu. Der Eintrag in Gewässer kann durch eine verbesserte

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 129 Kap. 5.2: Ermitteln der umwelterheblichen Wirkfaktoren UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

Schadstoffrückhaltung infolge der geplanten Vorreinigungs- und Rückhaltemaßnahmen zeitlich verzögert und evtl. auch etwas reduziert werden. Eine Reinigung über Filtermaß- nahmen ist wirtschaftlich nicht möglich. Es ist daher von einer erheblichen Mehrbelas- tung auszugehen, deren Auswirkungen schutzgutbezogen zu bewerten sind. Allerdings ist der Wirkfaktor für die Variantenbetrachtung nicht relevant.

• Lärm: Mit der Zunahme des Verkehrsaufkommens ist grundsätzlich eine Zunahme des Verkehrslärms verbunden. Durch technischen Fortschritt bei der fahrzeugbedingten Lärmreduzierung kann die Mehrbelastung im Umfeld der A66 geringer ausfallen; der Ef- fekt lässt sich aber kaum prognostizieren. Aufgrund der erheblichen Vorbelastungen und nur geringfügigen Achsverschiebungen, sind durch das Vorhaben keine variantenbeding- ten erheblichen Mehrbelastungen für Menschen und geräuschempfindliche Tierarten (v.a. Vögel) zu erwarten. Durch aktive Lärmschutzmaßnahmen (z.B. Lärmschutzwände) würde es abschnittsweise zu einer erheblichen Reduzierung der Lärmimmissionen ge- genüber dem Status quo kommen.

• Die Zahl getöteter Tiere wird sich nur unwesentlich gegenüber der Ist-Situation erhöhen. Licht-Emissionen oder Erschütterungen sind i.d.R. ebenfalls nicht erheblich

Aufgrund der geringen Unterschiede zwischen den Varianten in Lage und Bauausführung sind die betriebsbedingten Auswirkungen weitgehend variantenübergreifend. Sie werden daher, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, nur in der Auswirkungsprognose berücksich- tigt, um die Wirkungen des Ausbaus der A66 als Ganzes darzustellen.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 130 Kap. 5.3: Beschreibung und Beurteilung der zu erwartenden Auswirkungen der Varianten UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

5.3 BESCHREIBUNG UND BEURTEILUNG DER ZU ERWARTENDEN AUS- WIRKUNGEN DER VARIANTEN

5.3.1 Menschen

Ï Karte 9

Beim Schutzgut Menschen werden die Funktionen "Wohn- und Wohnumfeldfunktion" und "Erholungs- und Freizeitfunktion" unterschieden.

5.3.1.1 Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten

Ermittlung der Belastungsintensität bzw. des Beeinträchtigungsgrades anhand der vorha- bensspezifischen Wirkfaktoren, räumlichen Gegebenheiten und Vorbelastungen. Ableitung der entscheidungserheblichen Umweltauswirkungen (hervorgehoben), für die eine Gefähr- dungsprognose erfolgt.

Tab. 27: Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten (Menschen)

Wirkfaktoren Auswirkungen, Erläuterung, Vorbelastungen qualitative Dimensionen, Belastungsintensität Betroffenes Schutzgut Baustellenlärm und Erschüt- hohe verkehrsbedingte Vorbelastungen Bei den Brückenbauarbei- terungen, visuelle Störreize ten sind vergleichsweise größere und längere bau- (bauzeitig-temporär) zeitige Zusatzbelastungen Wohn-/Wohnumfeldfunktion zu erwarten (auch wegen exponierter Lage). Salzbachtalbrücke: Be- lastungsintensität hoch übrige Bauabschnitte: Be- lastungsintensität gering Schadstoffemissionen / - Baubedingte Emissionen/Immissionen: Staub, Es wird von vergleichswei- immissionen Luftschadstoffe aus Verbrennungsmotoren der se geringen und zeitlich Baufahrzeuge begrenzten Zusatzbelas- (bauzeitig-temporär) tungen ausgegangen. hohe verkehrsbedingte Vorbelastungen Wohn-/Wohnumfeldfunktion Belastungsintensität gering Veränderung Landschaftsbild Verlust/Unterbrechung/Störung von prägenden Es wird von vergleichswei- und Erholungseignung Landschaftsbildkomponenten, von visuellen Leitli- se geringen und zeitlich nien, von bedeutenden Sichtbeziehungen, des begrenzten Zusatzbelas- (bauzeitig-temporär) Landschaftserlebens tungen ausgegangen. Wohn-/Wohnumfeldfunktion hohe Vorbelastungen im Ballungsraum Belastungsintensität gering

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 131 Kap. 5.3: Beschreibung und Beurteilung der zu erwartenden Auswirkungen der Varianten UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

Wirkfaktoren Auswirkungen, Erläuterung, Vorbelastungen qualitative Dimensionen, Belastungsintensität Betroffenes Schutzgut Flächeninanspruchnahme, - Verlust, Funktionsverlust von Flächen; Zerschnei- Randliche Flächeninan- verlust, Beanspruchung von dung; Trennung (z.B. Siedlung von Freiräumen); spruchnahme und Funkti- Gebäuden mit Wohnfunktion ; Beeinträchtigung von Stadt-/Ortsbild onsverluste. Verlust potenzieller Siedlungs- Belastungsintensität gebiete (dauerhaft) keine Vorbelastung hoch Wohn-/Wohnumfeldfunktion Veränderung/Überformung Durch Entfernen von Gehölzen und sonstigen land- Es wird von vergleichswei- Landschafts- schaftsprägenden Strukturen; Unterbrechung von se geringen und nur randli- bild/Erholungseignung visuellen Leitlinien, Wander-/Radwege; Störung chen Veränderungen/ Be- von bedeutenden Sichtbeziehungen; Ver- einträchtigungen ausge- (dauerhaft) lust/Veränderung von prägenden Landschaftsbild- gangen. Erholungs-/Freizeitfunktion komponenten; Beeinträchtigungen von Schutzge- bieten; Zerschneidung von hist. Kulturlandschaften. Belastungsintensität gering hohe Vorbelastungen im Ballungsraum Verlust/Beanspruchung singulä- Bodendenkmäler, Kultur-Denkmäler, kulturhisto- archäologisch relevante rer Objekte und Strukturen risch bedeutsame Siedlungsstrukturen, Freizeitein- Bereiche können betroffen richtungen u.ä. sein -> Kultur- & Sachgüter (dauerhaft) Es sind keine relevanten Erholungs-/Freizeitfunktion Veränderungen/ Beein- trächtigungen zu erwarten. Belastungsintensität gering Lärm- und Schadstoffemissi- Diffuse Emissionen/Immissionen in Abhängigkeit Verkehrszunahme um 17 onen oder –immissionen, von Geschwindigkeit und Verkehrsaufkommen, bis 22 % auf 94.000 bis Erschütterungen (betriebsbe- Windverhältnissen, Straßengradiente, Bewuchs 107.000 Kfz/24h (2025). dingt) und abschirmenden Anlagen: Lärm, Stäube, Rei- fen- und Bremsabrieb, Schwermetalle, Ruß, Stra- Die Belastungsintensität ist Wohn-/Wohnumfeldfunktion ßenabfluss mit Spritzwasser, Luftschadstoffe aus im Analyse-Nullfall bereits Verbrennungsmotoren hoch. Jede weitere Zunah- me ist erheblich; Reduzie- hohe Vorbelastungen im Prognoseraum rungseffekte sind zu beach- ten. Belastungsintensität hoch Lärm- und Schadstoffemissi- Diffuse Emissionen/Immissionen in Abhängigkeit Die Belastungsintensität ist onen oder –immissionen, von Geschwindigkeit und Verkehrsaufkommen, im Analyse-Nullfall bereits Erschütterungen (betriebsbe- Windverhältnissen, Straßengradiente, Bewuchs hoch. dingt) und abschirmenden Anlagen: Lärm, Stäube, Rei- fen- und Bremsabrieb, Schwermetalle, Ruß, Stra- Belastungsintensität Erholungs-/Freizeitfunktion ßenabfluss mit Spritzwasser, Luftschadstoffe aus hoch Verbrennungsmotoren hohe Vorbelastungen im Prognoseraum

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5.3.1.2 Erhebliche Umweltauswirkungen, Wirkzonen, Empfindlichkeiten, Gefährdungsprognose

Tab. 28: Erhebliche Umweltauswirkungen, Gefährdungsprognose (Menschen)

Nr. Wirkfaktoren, Betroffe- Auswirkungen, Vorbe- quantitative + qualitative Dimen- Wirkzone Mo- spezifische Bedeutung/ Emp- Gefährdungsstufen nes Schutzgut lastungen, Entlastun- sionen dul findlichkeit i.d. Wirkzone (aus (gering, mittel, hoch , gen Prognoseverfahren Teil I) sehr hoch ) Belastungsintensität (P) Var.1 Var.2 Var.3 M1 Salzbachtalbrücke Bau- hohe verkehrsbedingte 4 Jahre Bauphase; erhebliche und durch exponierte Lage II Hammermühle/Wohngebiet: sehr hoch hoch hoch stellenlärm und Erschütte- Vorbelastungen längere bauzeitige Zusatzbelastun- der Brücke in Nord- hohe Bedeutung rungen, visuelle Störreize gen; exponierte Lage der Brücke. Südrichtung weit über (bauzeitig-temporär) den Brückenbereich Kleingartenanlage: mittlere + Belastungsintensität hoch hinaus bis in das süd- hohe Bedeutung Wohn-/Wohnumfeldfunktion westl. gelegene Wohngebiet reichend (keine genaue Wirkzo- ne abgrenzbar!) P2 M2 Inanspruchnahme von temporäre bis längerfris- Gehölzflächen entlang der A66 mit Straßennebenflächen I bis mittlere Bedeutung mittel mittel mittel Gehölzfläche mit Schutz- tige Flächeninanspruch- bedingter Schutzfunktion (vorrangig und Arbeitsstreifen III funktion (bauzeitig bis nahme und Funktions- Sichtschutz, Lärmminderung unter- längerfristig) verluste geordnet); variantenübergreifende P2 Verluste. Wohn-/Wohnumfeldfunktion Belastungsintensität mittel M3 Inanspruchnahme von randliche Flächeninan- Dimensionen: s. Spalte Gefähr- Gesamtfläche der I hohe Bedeutung d. Wohn- und 3.367 2.674 1.418 Flächen mit Wohnfunktion, spruchnahme und Funk- dungsstufen erheblichen Flächen- Wohnumfeldfunktion (qm) Verlust potenzieller Sied- tionsverluste inanspruchnahme lungsgebiete (bauzeitig bis Belastungsintensität hoch (Straßenkörper und I sehr hohe Bedeutung (qm) 0 18 229 dauerhaft) Arbeitsstreifen) II hohe Bedeutung (qm) 170 698 1.411 Wohn-/Wohnumfeldfunktion P1 II sehr hohe Bedeutung (qm) 0 112 939

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Nr. Wirkfaktoren, Betroffe- Auswirkungen, Vorbe- quantitative + qualitative Dimen- Wirkzone Mo- spezifische Bedeutung/ Emp- Gefährdungsstufen nes Schutzgut lastungen, Entlastun- sionen dul findlichkeit i.d. Wirkzone (aus (gering, mittel, hoch , gen Prognoseverfahren Teil I) sehr hoch ) Belastungsintensität (P) Var.1 Var.2 Var.3 III hohe Bedeutung (qm) 0 87 48 III sehr hohe Bedeutung (qm) 0 0 0 M4 Verlust, Beanspruchung Verlust von Flächen Dimensionen: s. Spalte Gefähr- Verlustfläche Gebäu- I Gebäude mit Wohnfunktion (qm) 0 0 0 von Gebäuden mit Wohn- dungsstufen de- und zugehörige funktion (mit direktem Grundstücksfläche II Gebäude mit Wohnfunktion 0 0 0 Umfeld) (dauerhaft) Belastungsintensität hoch (Straßenkörper und Gebäude mit Wohnfunktion 0 0 0 Arbeitsstreifen) III Wohn-/Wohnumfeldfunktion P1 M5 Lärm- und Schadstof- Diffuse Emissio- Verkehrszunahme um 17 bis 22 % Immissionsgrenzwerte I überwiegend hohe, sehr hohe hoch, hoch, hoch, femissionen oder – nen/Immissionen: Lärm, auf 94.000 bis 107.000 Kfz/24h nach \8\ nachts: Für Bedeutung der Wohn- und Woh- sehr sehr sehr immissionen, Erschütte- Schwermetalle, ... (2025). den Prognose-Planfall numfeldfunktion hoch hoch hoch rungen (betriebsbedingt) ohne Lärmschutz hohe Vorbelastungen. Die Belastungsintensität ist im umfasst die Wirkzone II überwiegend mittlere Bedeutung mittel , mittel , mittel , Wohn-/Wohnumfeldfunktion Analyse-Nullfall bereits hoch und hoch, hoch, hoch, Entlastungseffekte (E1) des 49 db(A)- wird unter Berücksichtigung der sehr sehr sehr durch verbesserten Grenzwertes für nebenstehenden Reduzierungsef- hoch hoch hoch Verkehrsfluss. Schad- Wohngebiete einen fekte voraussichtlich nicht erheblich Korridor von 100 bis stoff- u. Lärmmehrbelas- steigen. III überwiegend keine, kleinflächig gering gering gering tung kann durch zukünf- >300m beiderseits der mittlere Bedeutung tige Schadstoff- u. Belastungsintensität hoch Straße (große Teile Lärmverminderung (ver- des UG). besserte Filter, "Flüster- Belastungsintensitäten asphalt" usw.) reduziert s. Karte 12. werden. P2 potenzielle Entlastungs- effekte (E2) durch Lärm- schutzeinrichtungen (s. Vermeidungsmaßnah- men)

M6 Lärm- und Schadstof- Diffuse Emissio- Die Belastungsintensität ist im Immissionsgrenzwerte I lokal (Mosbach) hohe Bedeutung hoch hoch hoch femissionen oder – nen/Immissionen: Lärm, Analyse-Nullfall bereits hoch. nach \8\ nachts: Für d. Erholungs-/Freizeitfunktion, immissionen, Erschütte- Schwermetalle, ... den Prognose-Planfall siedlungsnahe Freiräume

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Nr. Wirkfaktoren, Betroffe- Auswirkungen, Vorbe- quantitative + qualitative Dimen- Wirkzone Mo- spezifische Bedeutung/ Emp- Gefährdungsstufen nes Schutzgut lastungen, Entlastun- sionen dul findlichkeit i.d. Wirkzone (aus (gering, mittel, hoch , gen Prognoseverfahren Teil I) sehr hoch ) Belastungsintensität (P) Var.1 Var.2 Var.3 rungen hohe Vorbelastungen. Belastungsintensität hoch ohne Lärmschutz II lokal mittlere Bedeutung mittel mittel mittel umfasst die Wirkzone (betriebsbedingt) Entlastungseffekte (E1) des 49 db(A)- III hohe Bedeutung (Wäschbach), hoch hoch hoch Erholungs-/Freizeitfunktion durch verbesserten Grenzwertes* für siedlungsnahe Freiräume Verkehrsfluss. Schad- Wohngebiete einen stoff- u. Lärmmehrbelas- Korridor von 100 bis tung kann durch zukünf- >300m beiderseits der tige Schadstoff- u. Straße (große Teile Lärmverminderung (ver- des UG). besserte Filter, "Flüster- asphalt" usw.) reduziert Belastungsintensitäten werden. s. Karte 12. potenzielle Entlastungs- P2 effekte (E2) durch Lärm- *: aus Gründen der schutzeinrichtungen (s. Übersichtlichkeit wird Vermeidungsmaßnah- in Karte 12 nicht der men) Orientierungswert 50 db(A) für siedlungsna- he Freiräume darge- stellt.

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5.3.1.3 Konfliktschwerpunkte

Darstellung erheblicher oder entscheidungsrelevanter Beeinträchtigungen (Wo = Wohnen, E = Erholung/Freizeit); In ( ) der zugeordnete Wirkfaktor.

Wo 1 Ersatzneubau der Salzbachtalbrücke (M1) : Baustellenlärm und Erschütterungen, visuelle Störreize (bauzeitig-temporär); über 4 Jahre Bauphase erhebliche Zusatzbelastun- gen durch exponierte Lage der Brücke; erhebliche Beeinträchtigungen der "Hammermühle".

Wo 2 Flächenverlust mit Wohn-/Wohnumfeldfunktion, Gräselberg, Biebrich Modul I (M3, M4) : bau- bis anlagebedingter Flächenverlust mit Wohn-/Wohnumfeldfunktion (hohe und sehr hohe Bedeutung, aber nur randlich betroffen) Wo 3 Beeinträchtigung Wohn-/Wohnumfeldfunktion , Gräselberg, Biebrich Modul I (M5) : betriebsbedingte Lärm- und Schadstoffimmissionen in Bereichen mit hoher und sehr hoher Bedeutung der Wohn-/Wohnumfeldfunktion E 1 Beeinträchtigung Erholungs-/Freizeitfunktion, Kleingärten, Festplatz, Modul I (M6) : betriebsbedingte Lärm- und Schadstoffimmissionen in Bereichen mit hoher Bedeutung der Erholungs-/Freizeitfunktion E 2 Beeinträchtigung Erholungs-/Freizeitfunktion , Wäschbachtal (M6) : betriebsbe- dingte Lärm- und Schadstoffimmissionen in Bereichen mit hoher Bedeutung der Erholungs- /Freizeitfunktion

5.3.1.4 Vorkehrungen zur Vermeidung, verbleibende Auswir- kungen

Tab. 29: Vermeidungsmaßnahmen (Menschen)

Wirk- V-Nr. Beschreibung Ortsangabe, Lage verbleibende Auswir- faktor kungen M1 V1 Minimierung von bauzeitigen Lärm- und Stau- Salzbachtalbrücke mittel bis hoch bemissionen: es sind variantenübergreifend nur geringe Minimierungseffekte zu erwarten. M2 V2 Minimierung der bauzeitigen Flächeninan- gesamtes Baufeld mittel spruchnahme: es sind variantenübergreifend nur geringe Minimierungseffekte zu erwarten. M3, M4 V2 Minimierung der bauzeitigen Flächeninan- Modul I u. II Flächenumfang in glei- spruchnahme: Baufeld mit Arbeitsstreifen: es cher Größenordnung sind variantenübergreifend nur geringe Mini- mierungseffekte zu erwarten. V21 Bei Gebäudeflächen Bau von Stützwänden Modul I wirksame Flächenver- *Maßnahme ist Teil der technischen Planung ringerung * und in den Zahlen bereits berücksichtigt

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Wirk- V-Nr. Beschreibung Ortsangabe, Lage verbleibende Auswir- faktor kungen M5, M6 V3 Lärm- und Sichtschutzmaßnahmen (z.B. Modul I: empfindli- gering bis mittel Lärmschutzwände, s. Kap. 5.1.1): es sind cher Siedlungsbe- variantenübergreifend mittlere bis große (im reich, hohe bis sehr Bereich von Anschlussstellen auch nur gerin- hohe Bedeutung; ge) Entlastungseffekte zu erwarten. Modul II: mittlere Bedeutung Darstellung der Verschiebung der Isophone für den Prognose-Planfall mit Lärmschutz über Pfeile in Karte 12. M6 - Im Modul III sind bis auf die AS W.-Mainzer Modul III hoch Str. keine Lärm- und Sichtschutzmaßnahmen geplant. Daher sind überwiegend keine Entlas- tungseffekte möglich.

5.3.1.5 Einschätzung der Ausgleichbarkeit

Die Beeinträchtigungen sind nicht ausgleichbar.

5.3.1.6 Schutzgutbezogener Variantenvergleich

Die zu bevorzugende Variante mit der geringsten Gefährdungsstufe oder Flächeninan- spruchnahme ist grün hervorgehoben.

Tab. 30: Schutzgutbezogener Variantenvergleich (Menschen)

Nr. Wirkfaktoren Modul Gefährdung: G Var.1 Var.2 Var.3 Erläuterung Vermeidungsmaß- nahmen: V M1 Baustellenlärm und Erschütte- II G: hoch mittel mittel mittel keine Unter- rungen, visuelle Störreize (bau- V: V1 – hoch – hoch – hoch schiede zeitig-temporär) Salzbachtalbrücke M2 Inanspruchnahme von Gehölz- I bis G: mittel mittel mittel mittel keine Unter- fläche mit Schutzfunktion (bau- III V: V2 schiede zeitig bis längerfristig) M3 Inanspruchnahme von Flächen I G: hoch + sehr hoch 3.367 2.692 1.647 Gefährdungs- mit Wohnfunktion (bauzeitig bis V: V2 qm stufen zu- dauerhaft) sammenge- fasst II G: hoch + sehr hoch 170 810 2.350 Gefährdungs- V: V2 stufen zu- sammenge- fasst III G: hoch 0 87 48 Gefährdungs- V: V2 stufen zu- sammenge- fasst; geringe Unterschiede

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Nr. Wirkfaktoren Modul Gefährdung: G Var.1 Var.2 Var.3 Erläuterung Vermeidungsmaß- nahmen: V M4 Flächeninanspruchnahme I G: hoch 0 qm 0 0 keine Unter- Verlust, Beanspruchung von V: V2, V21 schiede Gebäuden mit Wohnfunktion (dauerhaft) M5 Lärm- und Schadstoffemissio- I G: hoch - sehr hoch gering gering gering keine Unter- nen oder –immissionen, Er- V: V3 bis bis bis schiede schütterungen (betriebsbedingt) mittel mittel mittel Wohn-/Wohnumfeldfunktion II G: mittel, hoch gering gering gering keine Unter- V: V3 bis bis bis schiede mittel mittel mittel III G: gering gering gering gering keine Unter- V: keine schiede M6 Lärm- und Schadstoffemissio- I G: hoch mittel mittel mittel keine Unter- nen oder –immissionen, Er- V: V3 schiede schütterungen (betriebsbedingt) II G: mittel mittel mittel mittel keine Unter- Erholungs-/Freizeitfunktion V: V3 schiede III G: hoch hoch hoch hoch keine Unter- V: keine schiede

Für die günstigste Variantenauswahl ist M3 relevant:

Modul I : Var. 3 (südliche Verbreiterung)

Modul II : Var. 1 (nördliche Verbreiterung)

Modul III : alle Varianten

5.3.2 Tiere und Pflanzen

Ï Karte 10

5.3.2.1 Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten

Ermittlung der Belastungsintensität bzw. der Beeinträchtigungsgrad anhand der vorhabens- spezifischen Wirkfaktoren und räumlichen Gegebenheiten und Vorbelastungen, Ableitung der entscheidungserheblichen Umweltauswirkungen.

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Tab. 31: Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten (Tiere/Pflanzen)

Wirkfaktoren, Betroffenes Auswirkungen, Erläuterung, Vorbelastungen qualitative Dimensionen, Belas- Schutzgut tungsintensität Flächeninanspruchnah- Flächen- und Habitatverlust (Biotope, Arten, Fort- erhebliche Inanspruchnahme im me (bauzeitig-temporär bis pflanzungs- und Ruhestätten) im Bereich der gesamten Baufeld, besonders dauerhaft) Baustelleneinrichtungen, Baustraßen, Arbeits- hoch im Bereich Salzbachtalbrü- streifen und Lagerflächen durch Ablagerungen, cke. Tiere/Pflanzen Bodenverdichtung, Erdbewegungen usw. Belastungsintensität hoch Arbeitsstreifen; BE-Flächen Salzbachtalbrücke: 50 m, übrige Bauabschnitte: 10 m Flächeninanspruchnahme Flächen- und Habitatverlust (Arten, Fortpflan- s. anlagebedingte Wirkfaktoren (bauzeitig-temporär bis zungs- und Ruhestätten) im Bereich der Bö- längerfristig) schungen: bauzeitige Eingriffe in randliche Ge- hölzbestände mit längerfristiger Wirkung Tiere Veränderung von Bioto- Salzbach: Wasserhaltung bei Gründung von Die mögliche Grundwasserabsen- peigenschaften (bauzeitig- Brückenpfeilern im Salzbachtal, Gewässerverle- kung ist temporär und lokal be- temporär bis dauerhaft) gungen, Barrierewirkung. grenzt und hat keine erheblichen Auswirkungen auf den Grundwas- Tiere/Pflanzen vorbelastete Biotopsituation, degradierte Fisch- serhaushalt im Umfeld; keine fauna und schlechter ökologischer Zustand örtliche grundwasserabhängige Vegetation vorhanden: Belas- tungsintensität gering . Temporäre Beeinträchtigung Fließgewässerfauna: Belas- tungsintensität mittel Wäschbach: je nach Variante Überbauung Temporäre Beeinträchtigung und/oder erhebliche Beeinträchtigungen: bauzei- Fließgewässerfauna: tige Verrohrungen, Wasserhaltung, Gewässerver- legung, Barrierewirkung. Belastungsintensität mittel bis hoch (variantenabhängig) vorbelastete Biotopsituation, keine Fischfauna, schlechter ökologischer Zustand Mosbach: bauzeitiger Verrohrungen, Wasserhal- Temporäre Beeinträchtigung der tung, Barrierewirkung. Fließgewässerfauna. vorbelastete Biotopsituation, degradierte Fisch- Belastungsintensität mittel fauna und schlechter ökologischer Zustand Baustellenlärm und Er- Baubedingte Emissionen: Verlärmung, Licht: Auf Bei den Brückenbauarbeiten sind schütterungen, visuelle die Tierwelt wirkt der Faktor akustisch und visuell, vergleichsweise größere, länger Störreize (bauzeitig- je nach Tierart unterschiedlich. Störungsempfind- andauernde und räumlich weiter temporär) liche Tierarten sind insbesondere Säugetiere und reichende Zusatzbelastungen zu Vögel, in geringerem Maße Amphibien und Repti- erwarten (Großbaustelle, expo- Tiere lien. nierte Lage!). mäßig hohe Vorbelastungen Salzbachtalbrücke: Belastungs- intensität hoch übrige Bauabschnitte: Belastungs- intensität gering Schadstoffemissionen / - Baubedingte Emissionen/Immissionen: Staub, Es wird von vergleichsweise ge- immissionen (bauzeitig- Luftschadstoffe aus Verbrennungsmotoren der ringen und zeitlich begrenzten temporär) Baufahrzeuge, Belastung von Oberflächenge- Zusatzbelastungen ausgegangen. wässern Tiere/Pflanzen Belastungsintensität gering hohe Vorbelastungen Individuenverluste (bau- Kollisionen von Fledermäusen (v.a. Zwergfleder- Keine relevante Mehrbelastung zu bedingt) mäuse) mit Fahrzeugen, sofern Brücken als Que- erwarten. rungs-/Leitstrukturen entfallen. Tiere Belastungsintensität gering mäßige Vorbelastungen

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Wirkfaktoren, Betroffenes Auswirkungen, Erläuterung, Vorbelastungen qualitative Dimensionen, Belas- Schutzgut tungsintensität Individuenverluste (bau- Kollisionen von Fledermäusen mit Fahrzeugen, Eine relevante Mehrbelastung ist bedingt) sofern Gehölze als Leitstrukturen entfallen. möglich. Tiere mäßige Vorbelastungen Belastungsintensität mittel Flächeninanspruchnah- Biotope, Arten, Fortpflanzungs- und Ruhestätten: Belastungsintensität mittel bis me und –versiegelung Flächen- und Habitatverlust sowie Arealverringe- hoch (dauerhaft) rung durch Überbauung und Versiegelung für Fahrbahn, Brückenbauwerke, Bankette, Bö- Tiere/Pflanzen schungen, Entwässerungseinrichtungen, Regen- rückhaltung, sonstige Nebenanlagen Störung von Funktions- Barriere-, Zerschneidungs-/Verinselungswirkung: Die Barriere- und Zerschnei- beziehungen, Lebens- Durch Fahrbahn, Bauwerke und Nebenanlagen dungswirkung nimmt nur graduell raumverkleinerung (dauer- können die jahreszeitlichen Wanderungen oder zu; es entstehen keine (weiteren) haft) die Nutzung von Teilhabitaten/Lebensräumen (für Restflächen. Nahrungserwerb, Ruhe, Fortpflanzung, Überwin- Tiere terung) gestört werden; Unterschreitung Mini- Belastungsintensität gering mumareale. erhebliche Vorbelastungen Veränderung von Bioto- Auswirkungen auf Fließgewässer infolge Verroh- Temporäre Beeinträchtigung der peigenschaften und Bio- rungen, Verlegungen, Ausbau. Beeinträchtigung Fließgewässerfauna. topfunktionen (dauerhaft) der ökologischen Funktion (Lebensraumqualität für Tierarten) im räumlichen Zusammenhang; Wäschbach: Belastungsintensi- Tiere/Pflanzen Veränderung Wasserhaushalt tät mittel bis hoch mäßige bis erhebliche Vorbelastung Salzbach, Mosbach: Belastungs- intensität gering Zunahme Trockenschatten unter Brücken Es kommt durch die Verbreiterung zu einer Zunahme des Tro- erhebliche Vorbelastung ckenschattens unter der Salz- bachtalbrücke. Vor dem Hinter- grund der hohen Vorbelastung und geringen Wertigkeit der be- troffenen Biotopstrukturen ist die Zunahme variantenunabhängig nicht erheblich; Minimierungs- maßnahmen, wie Lichtspalt, sind nicht erforderlich. Belastungsintensität gering Verschattung durch Lärmschutzwände keine empfindlichen Biotope: Belastungsintensität gering geringe Vorbelastung

Waldrandanschnitt (dauer- Beeinträchtigung von Biotopen durch Verände- kein Wald im UG: Belastungsin- haft) rung des Bestandklimas tensität keine Tiere/Pflanzen Lärm- und Schadstof- Diffuse Emissionen/Immissionen in Abhängigkeit Verkehrszunahme um 17 bis 22 femissionen oder – von Geschwindigkeit und Verkehrsaufkommen, % auf 94.000 bis 107.000 Kfz/24h immissionen, Erschütte- Windverhältnissen, Straßengradiente (ob Brü- (2025). rungen (betriebsbedingt) ckenlage, Damm, Einschnitt), Bewuchs und ab- schirmenden Anlagen (z.B. Lärmschutzwand): Die Belastungsintensität ist im Tiere/Pflanzen Stäube, Reifen- und Bremsabrieb, Schwermetal- Analyse-Nullfall bereits hoch. le, Ruß, Straßenabfluss mit Spritzwasser, Luft- Jede weitere Zunahme ist erheb- schadstoffe aus Verbrennungsmotoren, Erschüt- lich; Reduzierungseffekte sind zu terungen. beachten. hohe Vorbelastungen Belastungsintensität hoch

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Wirkfaktoren, Betroffenes Auswirkungen, Erläuterung, Vorbelastungen qualitative Dimensionen, Belas- Schutzgut tungsintensität Schadstoffimmissionen: Schädigungen/Veränderungen von Vegetations- Im Analyse-Nullfall mäßige Belas- Taumittel (betriebsbedingt) beständen durch diffuse Tausalzeinträge entlang tungsintensität innerhalb der Straßen über den Spritzwasserpfad (Versalzung); Wirkzone, keine erhebliche Zu- Pflanzen nur bei gegenüber Schadstoffeintrag empfindli- nahme über den Spritzwasser- chen Biotopen; Wirkband bis 25 m. pfad, keine empfindlichen Bio- toptypen in der Wirkzone. hohe Vorbelastung durch hohes Verkehrsauf- kommen, aber geringe Frost- und Schneefallhäu- Belastungsintensität gering figkeit) visuelle Störreize und Ver- Vögel: Effektdistanzen von 50-200 m, max. bis Keine empfindlichen Arten im lärmung von Habitaten 500 m. artbezogene Definition der Lärmwirkung, Wirkraum, s. Artenschutzrechtli- (betriebsbedingt) max. bis 47 dB(A) nachts / 52 d(B)A tags (für che Hinweise unten. lärmempfindliche Arten) Tiere Belastungsintensität gering hohe Vorbelastungen Straßenentwässerung Belastung von Oberflächengewässern mit schad- Entwässerungssystem: wie im (betriebsbedingt) stoffhaltigem Straßenwasser, stoßweise hohe Bestand in den Mittelstreifenka- Abflusswellen nal, zusätzlich weitere Vorreini- Tiere/Pflanzen gungsmaßnahmen geplant, Ein- Erhebliche Vorbelastungen; Entlastung bzw. griffsbeurteilung erfolgt varianten- Minimierung der Mehrbelastung durch Vorreini- übergreifend. gungsmaßnahmen Rückhaltebecken, Absetzbecken, Versickerungsbecken Belastungsintensität gering Individuenverluste (be- Kollisionen von Tieren mit Fahrzeugen Keine relevante Mehrbelastung. triebsbedingt) Erhebliche Vorbelastungen. Belastungsintensität gering Tiere

Tab. 32: Matrix zur Ermittlung der Gefährdungsstufe bei Schadstoffimmissio- nen bei Biotopen/Pflanzenarten (Prognoseverfahren P3)

Wirkzone Empfindlichkeit Biotope/Arten

(keine hiervon abweichende Bedeutungseinstufung) \34\ Teil II: Tab. 4) (s. Kap. 3.2.6) keine gering mittel hoch sehr hoch gering > 400m gering gering gering gering gering mittel Zone 3: gering gering mittel mittel mittel 250-400m hoch Zone 2: gering gering mittel hoch hoch 150-250m sehr Zone 1: 0- gering gering mittel hoch sehr 150m

Belastungsintensität Belastungsintensität hoch hoch

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5.3.2.2 Tierwelt: mögliche Wirkfaktoren, projektabhängige Empfindlichkeit, artenschutzrechtliche Beurteilung

In folgender Aufstellung sind die potenziellen Wirkfaktoren von Straßenbauvorhaben aufge- führt und diejenigen Faktoren für die Tierwelt hervorgehoben, die für die projektbezogene Bewertung relevant sind:

Tab. 33: Wirkfaktoren, Empfindlichkeit, artenschutzrechtliche Beurteilung (Tiere)

Wirkfaktor Beschreibung Relevanz für das Projekt A66 Funktionsverlust/- Erheblichkeit bei Vorkommen keine entsprechenden Arten im beeinträchtigungen durch Ver- lokal begrenzter Populationen UG änderungen der Standortbedin- seltener und stenöker Arten, die gungen an ganz bestimmte Standortbe- dingungen gebunden sind. Verlust von funktional bedeu- Arten/Artengruppen betroffen: tenden Habitatstrukturen oder Gefährdungsprognose erfor- Teillebensräumen derlich Fragmentierung großflächiger Bsp. Wildkatze keine entsprechenden Arten im Lebensräume UG Barrierewirkung Straßen sind anlagebedingt die zusätzliche Barrierewirkung Ausbreitungsbarrieren für Klein- der A66 ist nicht erheblich (sehr tiere hohe Vorbelastung) Unterbrechung von Aus- zwischen Teilpopulationen Arten/Artengruppen potenziell tausch- und Wechselbezie- betroffen: Gefährdungsprog- hungen nose erforderlich Verinselung Abtrennung einer (mehrerer) Populationen sind aufgrund vor- Teilpopulation(en) vom Haupt- handener Straßen bereits ge- bestand, Erhöhung des Ausster- trennt; weitere Verinselungen berisikos sind nicht zu erwarten. Gefährdung durch Unfalltod Individuenverlust durch Kollisio- Fledermäuse evtl. betroffen: nen, bes. bei Amphibien, Wild- Gefährdungsprognose erfor- katze, Fledermäuse derlich Störeffekte (visuelle Störreize, Bewegungsreize und Lichtrefle- Arten/Artengruppen in der Verlärmung) xe führen zur Beunruhigung und Bauphase betroffen: Gefähr- Fluchtbereitschaft. dungsprognose erforderlich Stoffeinträge: direkte Schädi- Beeinträchtigung von aquati- Arten/Artengruppen der Fließ- gung durch Akkumulation schen Ökosystemen durch gewässer potenziell betroffen: Schadstoffeinträge aus Stra- Gefährdungsprognose erfor- ßenwässern. derlich

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Tab. 34: Projektabhängige Empfindlichkeit gegenüber Wirkfaktoren (Tiere)

Bewertungsskala: gering, mittel, hoch, keine (keine Inanspruchnahme oder Empfindlichkeit) / (trifft nicht zu); mittlere und hohe Bewertungen werden berücksichtigt.

projektabhängige Empfindlichkei t gege nüber Artengruppe, Detailbeschre ibung Art ren Unfalltod Unfalltod Akkumulation) Gefährdungdurch Schädigungdurch tauschbeziehungen Störeffekte (visuelle UnterbrechungAus- Stoffeinträge:direkte Störreize,Verlärmung) VerlustHabitatstruktu-

VÖGEL

Grünspecht Schiersteiner Kreuzes: Teile des Nahrungshabitates entfa l- / / / / / len, aber außerhalb des Planungsgebietes der UVS. Grünspecht, 3+100 – 4+000: Mögliche Beeinträcht igungen durch den ge- / / ge- / andere Spech- Ausbau und die damit verbundene höhere Lärmbelastung ring ring te können eintreten, sind aber voraussichtlich nicht erheblich bis (alle Var.). Bei der Süd-Variante geringste Auswirkungen und mittel Erhalt des Gehölzsaumes möglich. Kleinspecht 5+300 nördl.: Bei allen Varianten ist das Brutrevier im G e- mittel / / ge- / hölzbestand am Bach betroffen (Zerstörung Gehölzbestand, ring mindestens Entwertung). Der Kleinspecht ist aber nicht standorttreu, kann also im Nahbereich im Weichholzbestand neue/weitere Bruthöhlen anlegen. Mäusebussard 5+600 nördl. (Kreu z Erbenheim): 2 größere Horste des Mä u- ge- / / ge- / sebussards im möglichen direkten Eingriffsbereich. ring ring Da in diesem Bauabschnitt keine Verbreiterung/Verlegung geplant ist, ist keine zusätzliche Störung bzw. der Verlust des Horstplatzes zu erwarten. Baubedingte Störungen sind aber nicht gänzlich auszuschließen -> Schutzmaßnahmen ergrei- fen Vögel allg. Bauseitige Störung von Funktion sbeziehungen (Flugrouten, / ge- / / / Jagdstrecken) möglich -> V-Maßnahmen in Verbindung mit ring Fledermäusen

FLEDERMÄUSE

Fledermäuse Die Funktions beziehungen zwischen den Steinbrüche nör d- / ge- / / / allg. lich und südlich der Autobahn sind aufgrund der dürftigen ring Zwergfleder- vorhandenen Vernetzungsstrukturen eingeschränkt (erhebli- maus che Vorbelastung). Verbreiterung führt zu verstärkter Nutzung der Überquerungshilfen (Unterführungen, Brücken). Der temporäre Abriss von Brückenbauwerken über die A66 führt potenziell zu Einschränkungen bei der Querung von Zwerg- fledermäusen (dies ist im Rahmen des LBP/Artenschutzbeitrages zu prüfen, wenn eine genaue technische Planung vorliegt). Die verschiedenen Varianten ergeben keine wesentlichen Veränderungen der Jagdhabitate. Baubedingt können Ge- hölzstrukturen entfallen (Vermeidungsmaßnahmen ergreifen)

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 143 Kap. 5.3: Beschreibung und Beurteilung der zu erwartenden Auswirkungen der Varianten UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

projektabhängige Empfindlichkei t gege nüber Artengruppe, Detailbeschre ibung Art ren Unfalltod Unfalltod Akkumulation) Gefährdungdurch Schädigungdurch tauschbeziehungen Störeffekte (visuelle UnterbrechungAus- Stoffeinträge:direkte Störreize,Verlärmung) VerlustHabitatstruktu- Zwergfleder- 2+500 – 2+750 (Sal zbachtalbrücke): Mögliche Beeinträcht i- mittel ge- / mittel / maus gungen, da regelmäßig genutzter Teil des Jagdhabitats. ring Vorkommen von Sommerquartiere oder Spaltenverstecke für den Winter können nicht ausgeschlossen werden (bei ande- ren Arten wenig wahrscheinlich). Vor einem Abriss der Brü- cke müssten die Innenbereiche detailliert untersucht werden (die kleinen Tiere sind in Spalten kaum zu finden). Die Aus- wirkungen auf die lokale Population dieser in Deutschland noch häufigsten Fledermaus-Art dürften allerdings gering sein. Bauseitige Störung von Funktionsbeziehungen (Flugrouten, Jagdstrecken) möglich -> Vermeidungsmaßnahmen. Keine Auswirkungen bei anderen Fledermausarten.

REPTILIEN

Zauneidechse Die Hauptbestände befinden sich an den Böschungen en t- keine / / / / lang der ICE-Trasse, die vom geplanten Projekt nicht berührt werden. Zauneidechse 0+250 – 0+500 südl., eingeschränkt auch nördl.: variante n- hoch ge- / / / übergreifend sind Eingriffe in Habitate und Funktionsbezie- ring hungen am Rand der Gebüsches wahrscheinlich. Vorlaufen- de Herrichtungen von Alternativhabitaten sind wahrscheinlich erforderlich. Zauneidechse 3+250 (AS Mainzer -Str.) nördl.: Eingriff im Nahb ereich der hoch ge- / / / nördlichen Ausfahrt besonders bei Var. 1 und 2. Vorlaufende ring Herrichtungen von Alternativhabitaten sind zu empfehlen. Durch Vermeidungsmaßnahmen (Absperren, ökolog. Bau- überwachung) kann möglicherweise der Eingriff minimiert werden. Zauneidechse 4+000 – 4+500 südl.: Eingriffe in schmale Sau mhabitate hoch ge- / / / möglich v.a. bei Var. 2 und 3. Störungen können vermieden ring werden, wenn sichergestellt wird, dass die Flächen nicht als Lagerplatz, Zufahrt etc. genutzt werden. Vorbereitend Mahd/Abräumen der Arbeitsflächen, damit die Habitate unat- traktiv werden und die Tiere nach Süden ausweichen. Zauneidechse 4+800 südl.: Eingriffe in schmale Saumhabitate mö glich v.a. hoch ge- / / / bei Var. 2 und 3. ring

AMPHIBIEN

Amphibien Durch die geplanten Maßnahmen werden die L ebensräume keine / ge- / / der Amphibienarten in den Steinbrüchen nicht beeinträchtigt. ring

LIBELLEN

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 144 Kap. 5.3: Beschreibung und Beurteilung der zu erwartenden Auswirkungen der Varianten UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

projektabhängige Empfindlichkei t gege nüber Artengruppe, Detailbeschre ibung Art ren Unfalltod Unfalltod Akkumulation) Gefährdungdurch Schädigungdurch tauschbeziehungen Störeffekte (visuelle UnterbrechungAus- Stoffeinträge:direkte Störreize,Verlärmung) VerlustHabitatstruktu- Libellen 3+200 – 5+000: Eingriffe in den Wäsc hbach sind bei Var. 1 ge- ge- / / / und 2 möglich. Bei flankierenden Ausgleichsmaßnahmen am ring ring Wäschbach sind die Eingriffe nicht erheblich. Libellen 4+ 100 – 4+500 südl.: Bei Eingriffen in die Brachflächen n e- ge- ge- / / / ben der Autobahn werden Landlebensräume bzw. Jagdhabi- ring ring tate von Libellen aus dem benachbarten Steinbruch reduziert, die für die entsprechenden Arten keine erheblichen Auswir- kungen hat. Libellen Keine Eingriffe in die Steinbruchg ewässer. keine / / / /

TAGFALTER

Tagfalter Die Lebensräume an den ICE -Böschungen we rden durch die keine / / / / geplanten Maßnahmen nicht beeinträchtigt. Tagfalter 4+200 – 4+800 südl.: Bei den Ausbau ma ßnahmen könnten ge- ge- / / / die Brachflächen zumindest randlich betroffen sein. Hier ring ring sollte darauf geachtet werden, dass diese Flächen nicht durch Baustraßen und Lagerflächen zusätzlich gestört wer- den.

HEUSCHRECKEN

Heuschrecken Die Lebensr äume an den ICE -Böschungen we rden durch die keine / / / / geplanten Maßnahmen nicht beeinträchtigt. Blauflügel- 4+200 – 4+500 südl.: Bei den Ausbauma ßnahmen könnten mittel ge- / / / Ödlandschre- die Brachflächen zumindest randlich betroffen sein. Hier ring cke sollte darauf geachtet werden, dass diese Flächen nicht durch Baustraßen und Lagerflächen zusätzlich gestört wer- den.

FISCHE, FLIESSGEWÄSSERORGANISMEN

Wäschbach Bedeutung des Gewässers (Schutzwürdi gkeit): überregional: mittel ge- / / gering keine; regional: gering; lokal: eingeschränkt. ring 3+400 – 3+900, 4+200 – 4+300: Überbauung oder Flächen- inanspruchnahme: Grundsätzlich sind Eier und Jungfische von Fischarten hin- sichtlich Feinsubstrateinträgen relativ empfindlich. Salzbach Bedeutung des Gewässers (Schu tzwürdi gkeit): überregional: ge- ge- / / gering keine; regional: keine; lokal: sehr gering. ring ring Grundsätzlich sind Eier und Jungfische von Fischarten hin- sichtlich Feinsubstrateinträgen relativ empfindlich.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 145 Kap. 5.3: Beschreibung und Beurteilung der zu erwartenden Auswirkungen der Varianten UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

projektabhängige Empfindlichkei t gege nüber Artengruppe, Detailbeschre ibung Art ren Unfalltod Unfalltod Akkumulation) Gefährdungdurch Schädigungdurch tauschbeziehungen Störeffekte (visuelle UnterbrechungAus- Stoffeinträge:direkte Störreize,Verlärmung) VerlustHabitatstruktu- Mosbach Bedeutung des Gewässers (Schutzwürdi gke it): überregional: ge- ge- / / gering keine; regional: gering; lokal: eingeschränkt. ring ring Grundsätzlich sind Eier und Jungfische von Fischarten hin- sichtlich Feinsubstrateinträgen relativ empfindlich. Aufgrund von Baumaßnahmen sind keine negativen Folgen auf die Fischfauna zu erwarten, sofern keine Querbauwerke (z.B. Brückennachsicherung mit Sohlenabsturz) errichtet werden und das Oberflächenwasser nicht direkt in das Ge- wässer eingeleitet wird.

Artenschutzrechtliche Beurteilung:

Für folgende Arten sind innerhalb des 50m-Korridors (von der Mittellinie der bestehenden BAB aus) die Verbotsbestände nach § 44 BNatSchG nicht völlig auszuschließen:

• Mäusebussard (1-2 Horste): Auch wenn die Art voraussichtlich nicht betroffen sein wird, sollten grundsätzliche Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen ergriffen werden.

• Kleinspecht (1 Brutrevier): Verlust oder erhebliche Beeinträchtigung des Bruthabitats wahrscheinlich. Der Kleinspecht ist aber nicht standorttreu, kann also im Nahbereich im Weichholzbestand neue/weitere Bruthöhlen anlegen.

Weitere wertgebende Brutvögel (streng geschützt und/oder RL-Status) sind innerhalb des 50m-Korridors nicht vorhanden. Für den Grünspecht ist der Korridor nur Nahrungs- habitat.

• Fledermäuse: Habitatverluste im Bereich Salzbachtalbrücke sind nicht auszuschließen; Individuenverluste sind möglich bei Wegfall von Gehölzstrukturen entlang der A66 in Dammlage Ï Vermeidungsmaßnahmen sind durchzuführen (Leiteinrichtungen).

• Zauneidechse: Habitatverluste sind wahrscheinlich; Vermeidungsmaßnahmen sind zu ergreifen und die potenziellen Lebensräume - auch außerhalb des direkten Eingriffbe- reichs - nicht als Lagerplatz, Zufahrt usw. zu überplanen.

Bei der Blauflügeligen Ödlandschrecke (nach BAV besonders/streng geschützt) sind Ha- bitatverluste wahrscheinlich. Als geschützte Art ist sie in der Eingriffsregelung nach §§ 13ff BNatSchG zu berücksichtigen. Es sind Vermeidungsmaßnahmen zu ergreifen und die potenziellen Lebensräume - auch außerhalb des direkten Eingriffbereichs - nicht als Lagerplatz, Zufahrt usw. zu überplanen.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 146 Kap. 5.3: Beschreibung und Beurteilung der zu erwartenden Auswirkungen der Varianten UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

In der angrenzenden Zone zwischen 50 – 100 m von der A66 ist ein wesentlicher Einfluss der Straße aufgrund der Artennachweise nicht anzunehmen. Dort ist die Biotopstruktur be- deutsamer für das Vorkommen von Arten.

Ab 100 m von der A66 ist keine straßenbedingte Dichteminderung feststellbar. Beispielswei- se kommen Feldlerchen nur in einem Abstand von mehr als 100 m von den Straßen vor.

Vogelarten mit hoher Lärmempfindlichkeit \16\: 12. (Gruppe 1) wurden im UG nicht festge- stellt.

Vogelarten mit mittlerer Lärmempfindlichkeit (Gruppe 2, Effektdistanzen 300 – 500 m von der Straße) sind im Gebiet vorhanden, aber z.T. im „Lärmschatten“ in den Steinbrucharealen (Buntspecht, Kuckuck, Mittelspecht, Pirol, Turteltaube, Waldkauz, Waldohreule, Wasserral- le).

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 147 Kap. 5.3: Beschreibung und Beurteilung der zu erwartenden Auswirkungen der Varianten UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

5.3.2.3 Erhebliche Umweltauswirkungen, Wirkzonen, Empfindlichkeiten, Gefährdungsprognose

Tab. 35: Erhebliche Umweltauswirkungen, Gefährdungsprognose (Tiere/Pflanzen)

Nr. Wirkfaktoren, Be- Auswirkungen, Vorbelastun- quantitative + qualitative Wirkzone Mo- spezifische Bedeutung/ Emp- Gefährdungsstufen troffenes Schutzgut gen, Entlastungen Dimensionen dul findlichkeit i.d. Wirkzone (aus (gering, mittel, hoch , Prognoseverfahren Teil I) sehr hoch ) P: Pflanze, T: Tiere Belastungsintensität (P) Var.1 Var.2 Var.3 P1 Flächeninanspruchnah- Flächen- und Habitatverlust (Bio- Dimensionen s. Spalte Verlustfläche Arbeits- I mittlere Bedeutung Biotope (Le- 4.663 4.301 2.848 me (bauzeitig-temporär tope, Arten, Fortpflanzungs- und Gefährdungsstufen streifen bensräume) qm T1 bis langfristig) Ruhestätten) im Bereich der Belastungsintensität Baustelleneinrichtungen, P1 II mittlere Bedeutung Biotope (Le- 5.561 5.321 7.440 Tiere/Pflanzen Baustraßen, Arbeitsstreifen und hoch bensräume) Lagerflächen durch Ablagerun- mittel- bis langfristig rege- III mittlere Bedeutung Biotope (Le- 13.375 16.774 15.871 gen, Bodenverdichtung, Erdbe- nerierbar bensräume) wegungen usw. III hohe Bedeutung Biotope (Le- 181 1.217 2.002 Arbeitsstreifen u. BE-Flächen bensräume) Salzbachtalbrücke: 50 m; Arbeits- streifen übrige Bauabschnitte: 10 m P2 Veränderung von Bioto- Salzbach: Gewässerverlegungen, Temporäre Beeinträchti- Salzbach im Brücken- II geringe Bedeutung, Empfindlich- gering gering gering peigenschaften (bauzei- Barrierewirkung; vorbelastete gung der Fließgewässer- bereich; Auswirkungen keit tig-temporär) Biotopsituation; degradierte Fisch- fauna: auf unterstromige fauna und schlechter ökologischer Anschlussstrecke Tiere/Pflanzen Zustand Belastungsintensität mittel P2 P3 Veränderung von Bioto- Wäschbach: Überbauung Temporäre bis längerfristi- Verlustfläche Wäsch- II mittlere Bedeutung, Empfindlich- 304 160 360 peigenschaften (bauzei- und/oder erhebliche Beeinträchti- ge Beeinträchtigung der bach im Eingriffsbe- keit qm tig-temporär bis länger- gungen: bauzeitige Verrohrungen, Fließgewässerfauna: reich (Straßenkörper, fristig) Wasserhaltung, Gewässerverle- Arbeitsstreifen); Aus- III mittlere Bedeutung, Empfindlich- 1.511 730 330 gung, Barrierewirkung; vorbelas- Belastungsintensität wirkungen auf unter- keit Tiere/Pflanzen tete Biotopsituation; keine Fisch- mittel bis hoch (varian- stromige Anschluss- tenabhängig) fauna, schlechter ökologischer strecke Zustand P1

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 148 Kap. 5.3: Beschreibung und Beurteilung der zu erwartenden Auswirkungen der Varianten UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

Nr. Wirkfaktoren, Be- Auswirkungen, Vorbelastun- quantitative + qualitative Wirkzone Mo- spezifische Bedeutung/ Emp- Gefährdungsstufen troffenes Schutzgut gen, Entlastungen Dimensionen dul findlichkeit i.d. Wirkzone (aus (gering, mittel, hoch , Prognoseverfahren Teil I) sehr hoch ) P: Pflanze, T: Tiere Belastungsintensität (P) Var.1 Var.2 Var.3 P4 Veränderung von Bioto- Mosbach: bauzeitiger Verrohrun- Temporäre Beeinträchti- Mosbach; Auswirkun- I geringe Bedeutung, Empfindlich- gering gering gering peigenschaften gen, Wasserhaltung, Barrierewir- gung der Fließgewässer- gen auf unterstromige keit kung; vorbelastete Biotopsituati- fauna Anschlussstrecke (bauzeitig-temporär) on; degradierte Fischfauna und schlechter ökologischer Zustand Belastungsintensität P2 Tiere/Pflanzen mittel T2 Flächeninanspruchnah- Kleinspecht: Verlust/erhebliche Belastungsintensität Brutrevier (nicht genau II mittlere Empfindlichkeit des Brut- mittel gering mittel me (baubedingt u. anla- Beeinträchtigung eines Brutre- hoch abgrenzbar), Abschät- habitats (Art kann ausweichen, bis bis gebedingt) viers im Baufeld, 3+200 zung der Eingriffsflä- Artenschutzrecht beachten!) mittel hoch che Baufeld mit Ar- Tiere beitsstreifen P2 T3 Flächeninanspruchnah- Zauneidechse: Habitatverlust Belastungsintensität Habitat (nicht genau I hohe Empfindlichkeit der Habitate hoch hoch hoch me (baubedingt u. anla- Zauneidechse, Blaufl. Ödland- hoch abgrenzbar), Abschät- (Artenschutzrecht beachten!) gebedingt) schrecke* (Biotope, Fortpflan- zung der Eingriffsflä- zungs- und Ruhestätten) im Bau- che Baufeld mit Ar- II hohe Empfindlichkeit der Habitate hoch hoch hoch Tiere feld beitsstreifen (Artenschutzrecht beachten!) bis sehr * Modul III P2 hoch III hohe Empfindlichkeit der Habitate mittel hoch hoch (Artenschutzrecht beachten!) bis bis hoch sehr hoch T4 Brückenbauarbeiten Fledermäuse (v.a. Zwergfleder- Bei den Brückenbauarbei- Baufeld mit Arbeits- II mittlere Bedeutung mittel mittel mittel Salzbachtalbrücke: maus); Habitatverlust im Bereich ten sind vergleichsweise streifen Salzbachtal- Baustellenlärm und Salzbachtalbrücke möglich; bau- größere, länger andauern- brücke (Artenschutzrecht beachten!) Erschütterungen, visuel- bedingte Licht-Emissionen, sons- de und räumlich weiter le Störreize (bauzeitig- tige Störungen der Flugrouten/im reichende Zusatzbelastun- P2 temporär bis längerfris- Jagdrevier gen zu erwarten tig) Belastungsintensität Tiere hoch

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 149 Kap. 5.3: Beschreibung und Beurteilung der zu erwartenden Auswirkungen der Varianten UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

Nr. Wirkfaktoren, Be- Auswirkungen, Vorbelastun- quantitative + qualitative Wirkzone Mo- spezifische Bedeutung/ Emp- Gefährdungsstufen troffenes Schutzgut gen, Entlastungen Dimensionen dul findlichkeit i.d. Wirkzone (aus (gering, mittel, hoch , Prognoseverfahren Teil I) sehr hoch ) P: Pflanze, T: Tiere Belastungsintensität (P) Var.1 Var.2 Var.3 T5 Inanspruchnahme von Fledermäuse (v.a. Zwergfleder- 1+000 bis 1+500: beidsei- Verlustfläche Gehölze I mittlere Bedeutung, mittleres mittel mittel mittel Gehölzbeständen auf maus); Individuenverluste bei tiger Verlust u. qualitative Abschät- Risiko Dammböschungen Wegfall von Gehölzen (Leitstruk- zung der Beeinträchti- 7.023 8.027 8.303 Belastungsintensität (baubedingt, aber län- turen) entlang der A66 in Damm- gung (Artenschutzrecht beachten!) qm gerfristige Wirkung) lage. mittel P1, P2 Tiere P5 Flächeninanspruchnah- Biotope, Arten, Fortpflanzungs- Dimensionen: s. Spalte Verlustfläche I mittlere Bedeutung 2.581 2.549 2.832 me und –versiegelung und Ruhestätten: Flächen- und Gefährdungsstufen qm T6 Habitatverlust sowie Arealverrin- P1 (dauerhaft) gerung durch Überbauung und Belastungsintensität II mittlere Bedeutung 3.647 1.053 6.165 mittel bis hoch Tiere, Pflanzen Versiegelung für Fahrbahn, Brü- III mittlere Bedeutung 3.519 3.848 7.849 ckenbauwerke, Bankette, Bö- schungen, Entwässerungseinrich- III hohe Bedeutung 0 0 380 tungen, Regenrückhaltung, sons- tige Nebenanlagen P6 Flächeninanspruchnah- LSG "Stadt Wiesbaden": Wäsch- Dimensionen: s. Spalte Verlustfläche: Zone I III Zone I 9.657 2.786 172 me und –versiegelung bachtal Gefährdungsstufen (besonders bedeutsa- qm (dauerhaft) me Flächen für Biotop-, Arealverringerung durch Über- Arten-, Gewässer und Tiere, Pflanzen bauung und Versiegelung für Klimaschutz) Fahrbahn, Brückenbauwerke, Bankette, Böschungen usw. P1 P7 Flächeninanspruchnah- Gesetzlich geschützte Biotope Dimensionen: s. Spalte Verlustfläche: Ab- III Wäschbach: untere Grenze § 30 2.285 217 80 me und –versiegelung nach § 30 BNatSchG, § 13 HAG- Gefährdungsstufen schnitte des Wäsch- qm (dauerhaft) BNatSchG: Arealverringerung bachs mit geringerer durch Überbauung und Versiege- anthropogener Über- Tiere, Pflanzen lung für Fahrbahn, Brückenbau- formung werke, Bankette, Böschungen usw. P1 P8 Flächeninanspruchnah- Kompensationsflächen DB AG Dimensionen: s. Spalte Verlustfläche II Ausgleichsfläche 5.668 1.810 1.467 me und –versiegelung Gefährdungsstufen und qm (dauerhaft) Arealverringerung durch Über- P1 bauung und Versiegelung für III Tiere, Pflanzen Fahrbahn, Brückenbauwerke, Bankette, Böschungen usw.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 150 Kap. 5.3: Beschreibung und Beurteilung der zu erwartenden Auswirkungen der Varianten UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

Nr. Wirkfaktoren, Be- Auswirkungen, Vorbelastun- quantitative + qualitative Wirkzone Mo- spezifische Bedeutung/ Emp- Gefährdungsstufen troffenes Schutzgut gen, Entlastungen Dimensionen dul findlichkeit i.d. Wirkzone (aus (gering, mittel, hoch , Prognoseverfahren Teil I) sehr hoch ) P: Pflanze, T: Tiere Belastungsintensität (P) Var.1 Var.2 Var.3 P9 Flächeninanspruchnah- LRT 6510 Dimensionen: s. Spalte Verlustfläche III LRT-Fläche: Verlust dauerhaft 0 qm 200 750 me und –versiegelung Gefährdungsstufen (dauerhaft und tempo- Arealverringerung und temporäre P1 rär) Inanspruchnahme durch Über- bauung und Versiegelung für III LRT-Fläche: Inanspruchnahme 1.100 2.100 3.400 Tiere, Pflanzen Fahrbahn, Brückenbauwerke, temporär Bankette, Böschungen usw. T7 Lärmemissionen oder – Diffuse Emissionen/Immissionen Verkehrszunahme um 17 Effektdistanzen von I bis geringe Empfindlichkeit bei Vö- gering gering gering immissionen, Erschütte- in Abhängigkeit von Geschwin- bis 22 % auf 94.000 bis 50-200 m, max. bis III geln (=relevante Artengruppe), s. rungen (betriebsbedingt) digkeit und Verkehrsaufkommen, 107.000 Kfz/24h (2025). 500 m Tab. 34 Windverhältnissen, Straßengradi- Die Belastungsintensität ist (=Prognoseraum) Tiere (Vögel) ente (ob Brückenlage, Damm, im Analyse-Nullfall bereits P2 Einschnitt), Bewuchs. hoch und wird unter Be- hohe Vorbelastungen; Entlastung rücksichtigung der Redu- durch abschirmende Anlagen zierungseffekte nur gering- (z.B. Lärmschutzwand) möglich; fügig steigen, möglicher- Reduzierung durch techn. Fort- weise auch sinken. schritt Belastungsintensität hoch P10 Schadstoffemissionen Diffuse Emissionen/Immissionen Verkehrszunahme um 17 Belastungsintensität I bis sehr hohe Empfindlichkeit Bioto- keine Biotope im UG, oder –immissionen (be- in Abhängigkeit von Geschwin- bis 22 % auf 94.000 bis (\34\ Teil II: Tab. 4): III pe/Arten keine sehr hohe Gefähr- triebsbedingt) digkeit und Verkehrsaufkommen, 107.000 Kfz/24h (2025). dungsstufe Zone 1, 0-150m: sehr Windverhältnissen, Straßengradi- hoch Pflanzen ente (ob Brückenlage, Damm, Die Belastungsintensität ist hohe Empfindlichkeit Zone 1+2, hoch: Mager- im Analyse-Nullfall bereits rasen, Magerrasen- Einschnitt), Bewuchs und ab- Zone 2, 150-250m: hoch und wird unter Be- fragmente schirmenden Anlagen (z.B. Lärm- hoch rücksichtigung der Redu- schutzwand): Stäube, Reifen- und Zone 3, mittel: Magerra- zierungseffekte nur gering- Zone 3, 250-400m: Bremsabrieb, Schwermetalle, sen, Magerrasenfragmen- fügig steigen. mittel Ruß, Straßenabfluss mit Spritz- te wasser, Luftschadstoffe aus Ver- Belastungsintensität: s. P3, s. Tab. 32 brennungsmotoren, Stickoxide. Spalte Wirkzone mittlere Empfindlichkeit Zone 1-3, mittel: magere hohe Vorbelastungen; Entlastung Säume, Grünland arten- durch abschirmende Anlagen reich, mäßig artenreich, (z.B. Lärmschutzwand) möglich; Gesteinsbiotope usw. Reduzierung durch techn. Fort- schritt

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5.3.2.4 Konfliktschwerpunkte

Darstellung erheblicher und entscheidungsrelevanter Beeinträchtigungen als Konfliktschwer- punkte (Gefährdungsstufe hoch und sehr hoch; B = Biotope/Tiere/Pflanzen); In ( ) der zuge- ordnete Wirkfaktor.

B 1 Habitatverlust Zauneidechse (T3) , Variante 1 bis 3: Flächeninanspruchnahme von Biotopen und Fortpflanzungs-/Ruhestätten; in erster Linie baubedingt durch Lage im Baufeld, teilweise auch anlagebedingt.

B 2 Flächenverlust LSG (P6) , Variante 1: erhebliche anlagebedingte Flächeninan- spruchnahme Zone I.

B 3 Flächenverlust §30er-Biotope (P7) , Variante 1: erhebliche anlagebedingte Flächen- inanspruchnahme geschützter Biotope.

B 4 Flächenverlust Kompensationsfläche (P8) , Variante 1: erhebliche anlagebedingte Flächeninanspruchnahme.

B 5 Habitatverlust Kleinspecht (T2) , Variante 3: Flächeninanspruchnahme von Bioto- pen und Fortpflanzungs-/Ruhestätten.

B 6 Bau- und anlagebedingte Flächeninanspruchnahme von Biotopen mittlerer und hoher Bedeutung (P1/P5, T1/T6) , Modul II u. III, Variante 3: erhebliche Flächeninanspruch- nahme von Biotopen und Fortpflanzungs-/Ruhestätten.

Die betriebsbedingten Schadstoffemissionen (P10) stellen keinen Konfliktschwerpunkt dar, da Biotope hoher Gefährdungsstufe nur kleinflächig in den Wirkzonen 1 und 2 vorkommen und die Belastungsintensität voraussichtlich nur geringfügig steigen wird.

5.3.2.5 Vorkehrungen zur Vermeidung, verbleibende Auswir- kungen

Tab. 36: Vermeidungsmaßnahmen (Tiere/Pflanzen)

Wirkfak- V-Nr. Beschreibung Ortsangabe, Lage verbleibende tor Auswirkungen T3 V5 Konfliktvermeidende Bauzeitenregelung für Tierar- 0+250 – 0+500 mittel bis hoch ten: Reptilien südl., 3+250 nördl., 4+000 – 4+500 V6 Kontrolle potenzieller Vorkommen artenschutz- südl., 4+800 südl. rechtlich relevanter Arten, Umsiedlung

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Wirkfak- V-Nr. Beschreibung Ortsangabe, Lage verbleibende tor Auswirkungen V7 Tabuflächen sichern (schutzwürdige Biotope)

P6-P8 - keine V-Maßnahme möglich keine Änderung P9 V2 Minimierung der bauzeitigen Flächeninanspruch- 4+750 Minimierung nur im nahme: Baufeld mit Arbeitsstreifen -> Arbeitsstrei- Arbeitsstreifen fen verkleinern V14 Rekultivierung beanspruchter Flächen 4+750 Minimierung nur im Arbeitsstreifen Wahl der günstigsten Variante 4+750 deutliche Minimie- rung im gesamten Baufeld T2, P1, Wahl der günstigsten Variante P5, T1, T6 Weitere Maßnahmen (Durchführung auch bei Gefährdungsstufe gering und mittel): T2 V8 Konfliktvermeidende Bauzeitenregelung für Tierar- Brutrevier gering bis mäßig ten: Brutzeiten Vögel (artenschutzrechtliche Maß- nahme) T4 V9 Tierrettung und Umsiedlung Fledermäuse Salzbachtalbrücke gering Vor einem Abriss der Brücke sind die Innenberei- che detailliert auf Zwergfledermäuse zu untersu- chen (die kleinen Tiere sind in Spalten kaum zu finden). (artenschutzrechtliche Maßnahme) T5 V10 Leitpflanzungen als Querungshilfen (Notwendigkeit Dammlage Biebrich gering bis mittel ist im Rahmen des LBP zu überprüfen) (arten- schutzrechtliche Maßnahme) T7 V3 Lärm- und Sichtschutzmaßnahmen (z.B. Lärm- Modul I – II gering schutzwände): für störungsempfindliche Tierarten (Grenzwert 47 db(A), 10m Höhe, nachts) sind variantenübergreifend mittlere Entlastungseffekte möglich. Allerdings sind im UG die Empfindlichkei- ten bei Vögeln gering. Lärmschutzmaßnahmen sind aus tierökologischer Sicht grundsätzlich zu begrüßen. T7 - Im Modul III sind bis auf die AS W.-Mainzer Str. Modul III gering keine Lärm- und Sichtschutzmaßnahmen geplant. Daher sind überwiegend keine Entlastungseffekte möglich. Allerdings sind im UG die Empfindlichkei- ten bei Vögeln gering. P2, P4 V11 Gewässerschutz: grundsätzlich erforderliche Salzbach, Mosbach gering Schutzmaßnahme, auch bei geringer Wertigkeit Salzbach: Zur Vermeidung des bauzeitlichen Ein- trages von Baumaterial und Betriebsstoffen ist dessen temporäre Überdeckelung/Einhausung vorzusehen (Forderung RP)

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Wirkfak- V-Nr. Beschreibung Ortsangabe, Lage verbleibende tor Auswirkungen P3 V11 Gewässerschutz: grundsätzlich erforderliche Wäschbach gering bis mittel Schutzmaßnahme P1 V14 Rekultivierung beanspruchter Flächen: Maßnahme keine relevante i.d.R. für wirksame Minimierung nicht ausreichend Veränderung P10 - keine V-Maßnahme möglich keine Änderung allg. V18 Anbringen von (Wild-)Schutzzäunen: grundsätzlich sinnvolle Schutzmaßnahme

5.3.2.6 Einschätzung der Ausgleichbarkeit

In folgender Auflistung werden Angaben zu aus derzeitiger Sicht notwendigen Artenschutz- rechtlichen Maßnahmen gegeben, die abschließend im Artenschutzbeitrag abzuarbeiten sind.

Nr. Einschätzung der Ausgleichbarkeit

P1, T1, Eingriffe in Biotopflächen sind über die Eingriffs-Ausgleichs-Planung im LBP zu P5, T6, kompensieren, Kompensationsmaßnahmen möglich. P7, P8, P9

T2 Artenschutzrechtliche CEF-Maßnahmen ggf. notwendig und möglich

T3 Artenschutzrechtliche CEF-Maßnahmen ggf. notwendig und möglich

T4 Artenschutzrechtliche CEF-Maßnahmen ggf. notwendig und möglich

T5 s. V10: Leitpflanzungen als Querungshilfen (Notwendigkeit ist im Rahmen des LBP zu überprüfen)

P3 Wäschbach: Ausgleich über Renaturierung möglich und sehr zu empfehlen

P6 Verluste werden über P5 in der Eingriffs-Ausgleichs-Planung bilanziert

T7, P10 kein Ausgleich möglich

5.3.2.7 Schutzgutbezogener Variantenvergleich

Die zu bevorzugende Variante mit der geringsten Gefährdungsstufe oder Flächeninan- spruchnahme ist grün hervorgehoben. In der Gefährdungsstufe ist die Wirkung von Vermei- dungsmaßnahmen berücksichtigt.

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Tab. 37: Schutzgutbezogener Variantenvergleich (Tiere/Pflanzen)

Nr. Wirkfaktoren Mo- Gefährdung: G Var.1 Var.2 Var.3 Erläuterung dul Vermeidungsmaßnah- men: V P1 Flächeninanspruchnahme, I G: gering bis mittel 4.663 4.301 2.848 bauzeitig-temporär bis V: V14 qm T1 langfristig, Pflanzen, Tiere II G: gering bis mittel 5.561 5.321 7.440 geringe Unter- V: V14 schiede III G: mittel + hoch 13.556 17.991 17.873 Summe aus V: V14 mittel + hoch P2 Veränderung von Bioto- II G: s. rechts gering gering gering keine Unter- peigenschaften, bauzeitig- V: V11, V14 schiede temporär, Salzbach P3 Veränderung von Bioto- II G: mittel 304 160 360 geringe Unter- peigenschaften, bauzeitig- V: V11 qm schiede temporär bis längerfristig, mäßige Unter- Wäschbach III 1.511 730 330 schiede P4 Veränderung von Bioto- I G: s. rechts gering gering gering keine Unter- peigenschaften, bauzeitig- V: V11, V14 schiede temporär, Mosbach P5 Flächeninanspruchnahme I G: mittel 2.581 2.549 2.832 geringe Unter- und –versiegelung, dauer- V: günstigste Variante qm schiede T6 haft, Biotope, Arten, Fort- pflanzungs- und Ruhestät- II G: mittel 3.647 1.053 6.165 ten: Flächen- und Habitat- V: günstigste Variante verlust sowie Arealverrin- gerung durch Überbauung III G: mittel + hoch 3.519 3.848 8.229 und Versiegelung für Fahrbahn usw. V: günstigste Variante P6 Flächeninanspruchnahme III G: Flächenverlust 9.657 2.786 172 und –versiegelung, dauer- V: keine qm haft, LSG Zone I P7 Flächeninanspruchnahme III G: Flächenverlust 2.285 217 80 Wäschbach: und –versiegelung, dauer- V: keine qm untere Grenze haft, Gesetzlich geschützte § 30, Verluste Biotope nach § 30 ausgleichbar BNatSchG P8 Flächeninanspruchnahme II G: Flächenverlust 5.668 1.810 1.467 Verluste aus- und –versiegelung, dauer- und V: keine qm m gleichbar haft, Kompensationsflä- III chen DB AG P9 Flächeninanspruchnahme III G: Flächenverlust 0 qm 200 750 Verluste aus- und –versiegelung, dauer- V: keine gleichbar, haft + temporär, LRT 6510 keine hoch- wertigen LRT betroffen G: Flächeninanspruchnah- max. max. max. me 1.100 2.100 3.400 V: V2, V14 P10 Schadstoffemissionen oder I G: hohe + mittlere Empfind- mittel + mittel + mittel + keine Unter- –immissionen, betriebsbe- bis lichkeit hoch hoch hoch schiede, Flä- dingt, Pflanzen III V: keine chenanteil mit hoch: gering

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Nr. Wirkfaktoren Mo- Gefährdung: G Var.1 Var.2 Var.3 Erläuterung dul Vermeidungsmaßnah- men: V T2 Kleinspecht: Flächeninan- II G: s. rechts gering gering mittel geringe Unter- spruchnahme, baubedingt V: V8 bis schiede u. anlagebedingt mittel T3 Zauneidechse: Flächenin- I G: s. rechts mittel mittel mittel keine Unter- anspruchnahme, baube- V: V5, V6, V7 schiede dingt u. anlagebedingt II mittel mittel hoch mäßige Unter- schiede III mittel mittel hoch mäßige Unter- schiede T4 Brückenbauarbeiten Salz- II G: s. rechts gering gering gering keine Unter- bachtalbrücke, bauzeitig- V: V9 schiede temporär bis längerfristig, Fledermäuse T5 Inanspruchnahme von I G: gering - mittel 7.023 8.027 8.303 geringe Unter- Gehölzbeständen auf V: V10 schiede Dammböschungen, bau- bedingt, aber längerfristige Wirkung, Fledermäuse T7 Lärmemissionen oder – I G: s. rechts gering gering gering keine Unter- immissionen, Erschütte- bis V: keine schiede rungen, betriebsbedingt, III Tiere

Zusammenfassung der relevanten Wirkfaktoren:

Var. 1 Nord Var. 2 Beidseitig Var. 3 Süd

Reihung Wirkfaktor Reihung Wirkfaktor Reihung Wirkfaktor

Modul I 2 P5 T3 2 P5 T3 1 P1 P5 T3

Modul II 2 P1 T3 1 P1 P5 3 T3 P3 T2

Modul III 1 P1 P5 2 P5 T3 3 P3 P6 P7 P8 T3 P9 P7 P8

Gewichtung über Symbolgröße: 1-fach 2-fach 3-fach

Im Modul I ist die Var. 3 (südliche Verbreiterung) tendenziell günstiger, weil die "bauzeitig- temporäre (bis teilweise auch langfristige) Flächeninanspruchnahme" (P1) geringer ist. Bei der "dauerhaften Flächeninanspruchnahme" (P5) und bei der "Inanspruchnahme von Zau- neidechsen-Habitaten" (T3) sind die Unterscheide gering.

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Im Modul II ist die Var. 2 (beidseitige Verbreiterung) am umweltverträglichsten, gefolgt von Var. 1 und – mit Abstand – Var. 3. Maßgeblich sind die geringeren "bauzeitig-temporären und dauerhaften Flächeninanspruchnahmen" (P1, P5). Weiterhin sind die "Veränderungen von Biotopeigenschaften des Wäschbachs" (P3) und die "Flächeninanspruchnahme von Kleinspecht-Habitaten" (T2) geringer. Bei der "Inanspruchnahme von Zauneidechsen- Habitaten" (T3) schneidet Var. 3 am ungünstigsten ab.

Im Modul III ist die Var. 1 (nördliche Verbreiterung) tendenziell günstiger als Var. 2. Maßgeb- lich ist die geringere "bauzeitig-temporär Flächeninanspruchnahme" (P1). Var. 3 schneidet am ungünstigsten ab.

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5.3.3 Boden

Ï Karte 11

5.3.3.1 Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten

Tab. 38: Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten (Boden)

Wirkfaktoren Auswirkungen, Erläuterung, Vorbelastungen quantitative /+ qualitative Dimensionen, Belas- Betroffenes Schutzgut tungsintensität Standortveränderungen (bau- Bodenabtrag, Bodenumlagerung, Bodenverdich- überschlägige Flächen- und zeitig-temporär bis dauerhaft) tung Volumenangaben, Ab- Boden schätzung Belastungsintensität hoch Schadstoffemissionen / - Baubedingte Emissionen/Immissionen: Belas- Es wird von vergleichswei- immissionen (bauzeitig- tung/Kontamination von Böden se geringen und zeitlich temporär) Boden begrenzten Zusatzbelas- mittlere bis hohe Vorbelastungen tungen ausgegangen Belastungsintensität gering Standortveränderungen, Verlust/Veränderung wertgebender Standorte (z.B. überschlägige Flächen- und Standortverlust (dauerhaft) Niedermoor, Quellen, natürliche Auen, Böden ho- Volumenangaben; Ab- Boden her Ertragsfähigkeit, seltene Bodentypen), Archiv- schätzung Wirkzonen funktion, Habitateigenschaften; Veränderung Bo- denwasserhaushalt; Verlust/Veränderung der Spei- Belastungsintensität hoch cher-/Regler-/Pufferfunktion: Verringerung Grund- wasserneubildung mittlere bis hohe Vorbelastungen Schadstoffemissionen oder – Diffuse Emissionen/Immissionen in Abhängigkeit Verkehrszunahme um 17 immissionen (betriebsbedingt) von Geschwindigkeit und Verkehrsaufkommen, bis 22 % auf 94.000 bis Windverhältnissen, Straßengradiente (ob Brücken- 107.000 Kfz/24h (2025). Boden lage, Damm, Einschnitt), Bewuchs und abschir- menden Anlagen (Lärmschutzwand): Lärm, Stäube, Die Belastungsintensität ist Reifen- und Bremsabrieb, Schwermetalle, Ruß, im Analyse-Nullfall bereits Straßenabfluss mit Spritzwasser, Luftschadstoffe hoch und. Unter Berück- aus Verbrennungsmotoren, Tausalz; Veränderung sichtigung von Reduzie- Speicher-/Reglerfunktion rungseffekte wird sie nur geringfügig steigen. erhebliche Vorbelastungen im Nahbereich der Straße Belastungsintensität hoch Schadstoffimmissionen: Taumit- Veränderungen/Degradation von Böden durch Im Analyse-Nullfall mäßige tel (betriebsbedingt) diffuse Tausalzeinträge entlang Straßen über den Belastungsintensität inner- Spritzwasserpfad (Versalzung); nur bei gegenüber halb der Wirkzone, keine Boden Schadstoffeintrag empfindlichen Bodentypen; erhebliche Zunahme über Wirkband bis 25 m. den Spritzwasserpfad, keine empfindlichen Boden- mäßige Vorbelastungen typen in der Wirkzone. Belastungsintensität gering

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5.3.3.2 Erhebliche Umweltauswirkungen, Wirkzonen, Empfindlichkeiten, Gefährdungsprognose

Tab. 39: Erhebliche Umweltauswirkungen, Gefährdungsprognose (Boden)

Nr. Wirkfaktoren, Betroffe- Auswirkungen, Vorbelastungen, quantitative + qualitative Dimen- Wirkzone Mo- spezifische Bedeutung/ Gefährdungsstufen nes Schutzgut Entlastungen sionen dul Empfindlichkeit i.d. (gering, mittel, hoch , Prognoseverfahren Wirkzone (aus Teil I) sehr hoch ) Belastungsintensität (P) Var.1 Var.2 Var.3 B1 Standortveränderungen Flächeninanspruchnahme Arbeits- Flächendimension s. Spalte Ge- Eingriffsfläche Ar- I natürliche Ertragsfunkti- 2.741 2.785 3.171 (bauzeitig-temporär) streifen, BE-Flächen, Baustraßen, fährdungsstufen; Erdvolumen beitsstreifen usw. (in on: mittlere Bedeutung qm Lagerplätze: Bodenabtrag, Bo- relativ gering, da Gradiente wenig der Linienfindung der Boden denumlagerung, Bodenverdich- verändert UVS generalisierte I hohe Bedeutung 11.619 11.467 12.283 tung Darstellung ohne Belastungsintensität hoch II mittlere Bedeutung 1.311 1.022 2.326 Baustraßen, BE usw.) teilweise vorbelastete Böden im hohe Bedeutung 407 214 591 Straßenumfeld (Die biotische Lebensraumfunktion P1 II ist für die UVS nicht relevant: Die wenigen betroffenen Böden mit III mittlere Bedeutung 7.376 9.218 7.644 potenziell hoher Bedeutung weisen III hohe Bedeutung 31.346 30.957 33.461 aufgrund der Nähe zur bestehen- den Trasse erhebliche Vorbelas- tungen auf, s. Kap. 3.3.2) B2 Standortveränderungen, Verlust/Veränderung wertgeben- Flächendimension s. Spalte Ge- Eingriffsfläche Fahr- I natürliche Ertragsfunkti- 3.250 2.072 990 Standortverlust (dauer- der Standorte: Böden hoher Er- fährdungsstufen; Erdvolumen bahn, Brückenbau- on: mittlere Bedeutung qm haft) tragsfähigkeit relativ gering, da Gradiente wenig werke, Bankette, verändert Böschungen, Entwäs- I hohe Bedeutung 12.024 11.811 10.842 Boden mittlere bis hohe Vorbelastungen serungseinrichtungen, Belastungsintensität hoch Regenrückhaltung, II mittlere Bedeutung 2.072 830 4.157 sonstige Nebenanla- gen II hohe Bedeutung 549 10 1.164

P1 III mittlere Bedeutung 4.080 4.647 3.411

III hohe Bedeutung 32.974 25.879 19.932

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Nr. Wirkfaktoren, Betroffe- Auswirkungen, Vorbelastungen, quantitative + qualitative Dimen- Wirkzone Mo- spezifische Bedeutung/ Gefährdungsstufen nes Schutzgut Entlastungen sionen dul Empfindlichkeit i.d. (gering, mittel, hoch , Prognoseverfahren Wirkzone (aus Teil I) sehr hoch ) Belastungsintensität (P) Var.1 Var.2 Var.3 B3 Standortveränderungen, Veränderung Bodenwasserhaus- Flächendimension s. Spalte Ge- Eingriffsfläche Fahr- I Speicher-/Regler- 3.250 2.072 990 Standortverlust (dauer- halt; Verlust/Veränderung der fährdungsstufen bahn, Brückenbau- /Pufferfunktion: mittlere qm haft) Speicher-/Regler-/Pufferfunktion: werke, Bankette, Bedeutung Verringerung Grund- Belastungsintensität mittel Böschungen, Entwäs- Boden hohe Bedeutung 7.052 7.060 5.904 wasserneubildung Flächen werden nur teilweise ver- serungseinrichtungen, I siegelt, Inanspruchnahme führt nur Regenrückhaltung, mittlere bis hohe Vorbelastungen I sehr hohe Bedeutung 4.972 4.751 4.938 teilweise zum Funktionsverlust sonstige Nebenanla- gen II mittlere Bedeutung 2.072 830 4.157 P1 II hohe Bedeutung 549 10 1.164

III mittlere Bedeutung 4.080 4.647 3.411

III hohe Bedeutung 32.974 25.879 19.932

B4 Standortveränderungen, Verlust/Veränderung wertgeben- Flächendimension s. Spalte Ge- Eingriffsfläche Fahr- I seltene Bodentypen: 4.970 4.751 4.938 Standortverlust (dauer- der Standorte, seltener Bodenty- fährdungsstufen bahn, Brückenbau- schwarzerdeartige Bö- qm haft) pen: z.B. Niedermoor, Quellen, werke, Bankette, den Nr. 136, 137: mittle- natürliche Auen; Archivfunktion, Belastungsintensität hoch Böschungen, ... re Bedeutung Boden Habitateigenschaften. P1 mittlere bis hohe Vorbelastungen B5a Inanspruchnahme von Alte Deponie Mainzer Str.: poten- Belastungsintensität hoch Eingriffsfläche Fahr- II Inanspruchnahme Depo- gering keine mittel Abgrabungs- und Auf- zielle Altflächen oder –standorte bahn, Bankette, Bö- niefläche schüttungsflächen (dauer- schungen, ... haft) P2 Boden B5b Inanspruchnahme von Deponieabschnitt II-IV Belastungsintensität mittel Eingriffsfläche Fahr- III Inanspruchnahme Depo- keine keine gering Abgrabungs- und Auf- bahn, Bankette, Bö- niefläche schüttungsflächen (dauer- schungen, ... haft) P2 Boden

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Nr. Wirkfaktoren, Betroffe- Auswirkungen, Vorbelastungen, quantitative + qualitative Dimen- Wirkzone Mo- spezifische Bedeutung/ Gefährdungsstufen nes Schutzgut Entlastungen sionen dul Empfindlichkeit i.d. (gering, mittel, hoch , Prognoseverfahren Wirkzone (aus Teil I) sehr hoch ) Belastungsintensität (P) Var.1 Var.2 Var.3 B6 Schadstoffemissionen Diffuse Emissionen/Immissionen Verkehrszunahme um 17 bis 22 % Vorhandene Wirkzo- I bis Speicher-/Regler- mittel mittel mittel oder –immissionen (be- in Abhängigkeit von Geschwindig- auf 94.000 bis 107.000 Kfz/24h nen mit mittlerer bis III /Pufferfunktion: mittlere, bis bis bis triebsbedingt) keit und Verkehrsaufkommen, (2025). sehr hoher Belastung hohe und sehr hohe hoch hoch hoch Windverhältnissen, Straßengradi- ändern sich durch die Bedeutung Boden ente (ob Brückenlage, Damm, Die Belastungsintensität nimmt variantenbedingten Einschnitt), Bewuchs und ab- tendenziell zu. leichten Korrekturen schirmenden Anlagen (Lärm- Belastungsintensität hoch nur graduell. Dadurch schutzwand): Lärm, Stäube, Rei- ist keine Varian- fen- und Bremsabrieb, Schwerme- tenanalyse möglich. talle, Ruß, Straßenabfluss mit Spritzwasser, Luftschadstoffe aus P2 Verbrennungsmotoren, Tausalz; Veränderung Speicher- /Reglerfunktion erhebliche Vorbelastungen im Nahbereich der Straße; die Belas- tungsintensität ist im Analyse- Nullfall bereits hoch; Entlastungs- effekte durch technischen Fort- schritt (Abgasmenge usw.)

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5.3.3.3 Konfliktschwerpunkte

Darstellung erheblicher und entscheidungsrelevanter Beeinträchtigungen als Konfliktschwer- punkte (Gefährdungsstufe hoch und sehr hoch; Bo = Boden) ; In ( ) der zugeordnete Wirkfak- tor

Bo 1 Flächeninanspruchnahme Baufeld (B1 - 3): Verlust/Veränderung von Böden hoher Ertragsfähigkeit und bedeutender Speicher-/Regler-/Pufferfunktion.

Bo 2 Flächeninanspruchnahme Alte Deponie Mainzer Str. (potenzielle Altflächen oder Altstandorte) , Baufeld (B5a)

5.3.3.4 Vorkehrungen zur Vermeidung, verbleibende Auswir- kungen

Tab. 40: Vermeidungsmaßnahmen (Boden)

Wirk- V-Nr. Beschreibung Ortsangabe, Lage verbleibende faktor Auswirkungen B1 V2 Minimierung der bauzeitigen Flächeninan- gesamtes Baufeld mittel bis hoch spruchnahme: Baufeld mit Arbeitsstreifen (ge- ringes Minimierungspotenzial) B1 V12 Auswahl von Flächen geringer Empfindlichkeit steht in diesem Planungs- keine Änderung oder Wertigkeit für Baustelleneinrichtung und stadium noch nicht fest. angenommen Lager B1 V14 Rekultivierung beanspruchter Flächen gesamtes Baufeld gering bis mittel B1 V15 Verminderung von Bodenschäden (Boden- gesamtes Baufeld keine Änderung schutz): kein Befahren von Flächen außerhalb der dafür vorgesehenen Bereiche (allg. Schutzmaßnahme) B1, 3, 4 V13 Minimierung der bauzeitigen Flächeninan- steht in diesem Planungs- keine Änderung spruchnahme: Baustraßen stadium noch nicht fest. angenommen B2, B4 V16 Minimierung der anlagebedingten Flächeninan- in beengten Verhältnissen keine Änderung spruchnahme: Erhöhung der Böschungsnei- grundsätzliche Vorgabe, gungen die im Straßenentwurf bereits berücksichtigt ist. B3 - keine V-Maßnahme möglich keine Änderung B5a, b - günstigste Linienfindung

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 162 Kap. 5.3: Beschreibung und Beurteilung der zu erwartenden Auswirkungen der Varianten UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

Wirk- V-Nr. Beschreibung Ortsangabe, Lage verbleibende faktor Auswirkungen B6 V3 Lärm- und Sichtschutzmaßnahmen (Wirkung Modul I, tlw. II mittel bis hoch derzeit kaum prognostizierbar, Wände in be- bauter Lage, kaum Böden betroffen; außerdem variantenunabhängig) B6 V17 Vermeidung von Direkteinleitungen von Stra- keine Angaben gering bis mittel ßenabwasser in Böden: Variantenübergreifend sind 2 Rückhaltebecken, 6 Absetzbecken und 1 Versickerungsbecken vorgesehen (im Bestand nicht vorhanden).

5.3.3.5 Einschätzung der Ausgleichbarkeit

Versieglung ist nur über Entsieglung an anderer Stelle ausgleichbar. I.d.R. ist das Entsiege- lungspotenzial aber deutlich geringer als die Neuversiegelung. Wesentlich ist die Umsetzung der o.g. Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen, da der Verlust an wertgeben- den/empfindlichen Böden nicht ausgleichbar ist.

5.3.3.6 Schutzgutbezogener Variantenvergleich

Die zu bevorzugende Variante mit der geringsten Gefährdungsstufe oder Flächeninan- spruchnahme ist grün hervorgehoben.

Tab. 41: Schutzgutbezogener Variantenvergleich (Boden)

Nr. Wirkfaktoren Mo- Gefährdung: G Var.1 Var.2 Var.3 Erläuterung dul Vermeidungsmaßnah- men: V B1 Flächeninanspruchnahme I G: mittel u. hoch (zusam- 14.360 14.252 15.454 geringe bis Arbeitsstreifen usw. , bau- mengefasst) qm mäßige Unter- zeitig-temporär V: V2, V12, V14, V13, V15 schiede II 1.718 1.236 2.917 mäßige Unter- schiede III 38.711 40.175 41.105 geringe bis mäßige Unter- schiede B2 Standortveränderungen, I G: mittel u. hoch (zusam- 15.274 13.883 11.832 mäßige Unter- Standortverlust, dauerhaft: mengefasst) qm schiede B3 Verlust/Veränderung wert- II V: V13, V16 2.621 840 5.321 gebender Standorte: Bö- den hoher Ertragsfähigkeit III 37.054 30.526 23.343 Verlust/Veränderung der Speicher-/Regler- /Pufferfunktion B4 Standortveränderungen, I G: mittel 4.970 4.751 4.938 geringe Unter- Standortverlust, dauerhaft: V: V13, V16 qm schiede seltener Bodentypen

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 163 Kap. 5.3: Beschreibung und Beurteilung der zu erwartenden Auswirkungen der Varianten UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

Nr. Wirkfaktoren Mo- Gefährdung: G Var.1 Var.2 Var.3 Erläuterung dul Vermeidungsmaßnah- men: V B5 Alte Deponie Mainzer Str.: II G: - gering keine mittel a Inanspruchnahme von V: keine Abgrabungs- und Auf- schüttungsflächen, dauer- haft B5 Deponieabschnitt II-IV : III G: - keine keine gering b Inanspruchnahme von V: keine Abgrabungs- und Auf- schüttungsflächen, dauer- haft B6 Schadstoffemissionen oder I-III G: mittel bis hoch gering gering gering keine Unter- –immissionen, betriebsbe- V: V3, V17 bis bis bis schiede dingt mittel mittel mittel

Zusammenfassung der relevanten Wirkfaktoren:

Var. 1 Nord Var. 2 Beidseitig Var. 3 Süd

Reihung Wirkfaktor Reihung Wirkfaktor Reihung Wirkfaktor

Modul I 2 B1 2 B1 1 B2

Modul II 2 B5a 1 B2 B1 3 B5a

Modul III 2 B1 3 1 B2

Gewichtung über Symbolgröße: 1-fach 2-fach 3-fach

Im Modul I ist die Var. 3 (südliche Verbreiterung) tendenziell günstiger: Der Flächenansatz mit dauerhaften Standortveränderungen (bzgl. Ertragsfähigkeit und Speicher-/Regler- /Pufferfunktion, B2) ist geringer. Bei der bauzeitig-temporären Flächeninanspruchnahme (B1) schneiden die Var. 1 und 2 nur geringfügig besser ab.

Im Modul II ist die Var. 2 (beidseitige Verbreiterung) zu bevorzugen. Maßgeblich sind B2 (s.o.), B1 (bauzeitig-temporäre Flächeninanspruchnahme für Arbeitsstreifen) und B5a (keine Inanspruchnahme von Abgrabungs- und Aufschüttungsflächen der Alten Deponie Mainzer Str.). Var. 3 schneidet am ungünstigsten ab.

Im Modul III ist die Var. 3 (südliche Verbreiterung) wiederum günstiger: Der Flächenansatz mit dauerhaften Standortveränderungen (bzgl. Ertragsfähigkeit und Speicher-/Regler- /Pufferfunktion, B2) ist deutlich geringer.

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5.3.4 Wasser

Ï Karte 11

5.3.4.1 Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten

Tab. 42: Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten (Wasser)

Wirkfaktoren Auswirkungen, Erläuterung, Vorbelastungen quantitative /+ qualitative Di- mensionen, Belastungsinten- Betroffenes Schutzgut sität Standortveränderungen Verringerung Grundwasserneubildung, Grund- keine relevanten bauzeitigen (bauzeitig-temporär) wasserabsenkung, Grundwasserstau Effekte Grundwasser Belastungsintensität gering Schadstoffemissionen / - Baubedingte Emissionen/Immissionen: Staub, Luft- keine relevanten bauzeitigen immissionen (bauzeitig- schadstoffe aus Verbrennungsmotoren der Bau- Effekte. temporär) fahrzeuge, Belastung von Oberflächengewässern Belastungsintensität gering Oberflächengewässer erhebliche Vorbelastung im Ballungsraum Veränderung von Bioto- Auswirkungen auf Fließgewässer infolge Verroh- Beeinträchtigung im Baufeld: peigenschaften und rungen, Verlegungen, Ausbau. Beeinträchtigung der Biotopfunktionen (bau- ökologischen Funktion (Lebensraumqualität für Mosbach (nachrangige Bedeu- zeitig bis anlagebedingt) Tierarten) tung): 60 m, Salzbach (nachran- gige Bedeutung): 135 m Oberflächengewässer Mosbach u. Salzbach: erhebliche Vorbelastungen Belastungsintensität gering Wäschbach: mittlere Vorbelastungen Wäschbach (nachrangige u. mittlere Bedeutung, erheblicher Eingriff): 560 m Belastungsintensität mittel Standortveränderungen, Durch Versiegelung und Flächeninanspruchnahme anlagebedingte relevanten Effek- Standortverlust (dauer- Verlust oder Veränderung der Speicher-/Regler- te sind zu erwarten. haft) /Pufferfunktion und Verringerung Grund- Belastungsintensität hoch wasserneubildung. Grundwasser Keine Auswirkungen auf ein quantitatives Heilquel- lenschutzgebiet. Durch die erheblichen Vorbelastungen (Versiege- lung) im UG und Ballungsraum, ist jede weitere Flächeninanspruchnahme problematisch. Standortveränderungen, Grundwasserabsenkung, Anschnitt grundwasser- keine relevante Änderung der Standortverlust (dauer- führender Schichten, Grundwasserstau Gradiente. haft) Belastungsintensität gering Grundwasser

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Wirkfaktoren Auswirkungen, Erläuterung, Vorbelastungen quantitative /+ qualitative Di- mensionen, Belastungsinten- Betroffenes Schutzgut sität Beeinträchtigung der Inanspruchnahme von Retentionsflä- Mosbach: Im Eingriffsbereich Retentionsfunktion im che/Überschwemmungsgebiet kein Überschwemmungsgebiet Auenbereich (dauerhaft) ausgewiesen. [Beurteilung anhand des Überschwemmungsgebie- Oberflächengewässer tes, Hessenviewer 2014)] Salzbach: kein Überschwem- mungsgebiet ausgewiesen. Wäschbach: mehrere unterbro- chene und aufgrund der Topo- grafie schmalen Überschwem- mungsgebiete außerhalb des direkten Eingriffsbereiches aus- gewiesen. Belastungsintensität gering Schadstoffemissionen Diffuse Emissionen/Immissionen in Abhängigkeit Verkehrszunahme um 17 bis 22 oder –immissionen (be- vom Verkehrsaufkommen, Straßengradiente (ob % auf 94.000 bis 107.000 triebsbedingt) Brückenlage, Damm, Einschnitt), Bewuchs und Kfz/24h (2025). abschirmenden Anlagen (Lärmschutzwand): Lärm, Grundwasser u. Oberflä- Stäube, Reifen- und Bremsabrieb, Schwermetalle, unter Berücksichtigung der er- chengewässer Ruß, Straßenabfluss mit Spritzwasser, Luftschad- heblichen Vorbelastung: stoffe aus Verbrennungsmotoren, Gefährdung Belastungsintensität mittel Grund-/Oberflächengewässer. Erhebliche Vorbelastung im Nahbereich der A66 und im Ballungsraum; die Belastungsintensität ist im Analyse-Nullfall bereits hoch. Schadstoffimmissionen: Diffuser Schadstoffeintrag ins Grundwasser über Im Analyse-Nullfall mäßige Be- Taumittel (betriebsbe- den Bodenpfad. lastungsintensität innerhalb der dingt) Wirkzone, keine erhebliche Zu- nahme über den Spritzwasser- Grundwasser pfad; relativ hohes Filtervermö- gen des Bodens. Belastungsintensität gering Schadstoffimmissionen: Direkter Schadstoffeintrag in Oberflächengewässer Hohes Verkehrsaufkommen Taumittel (betriebsbe- über den Wasserpfad (Straßenentwässerung) in bedingt erhöhten Taumittelein- dingt) Abhängigkeit der Verkehrsflächen; Wirkzone einzel- satz. Rel. geringe Frost- und fallbezogen. Schneefallhäufigkeit im Rhein- Oberflächengewässer Main-Gebiet reduziert Taumitte- Taumittelfracht nimmt proportional mit der Ver- leinsatz: durchschnittlich mittlere kehrsfläche zu. Rückhaltevorrichtungen können die Taumitteleinsatz; Eintrag nur direkten Einleitungen abpuffern, aber nicht verhin- temporär. dern; keine Variantendifferenzierung. Direkter Schadstoffeintrag in Diffuser Schadstoffeintrag in Oberflächengewässer Oberflächengewässer: Belas- über den Luft- und Bodenpfad; Wirkband bis 25 m tungsintensität mittel Diffuser Schadstoffeintrag: Be- lastungsintensität gering Straßenentwässerung Belastung von Grundwasser u. Oberflächengewäs- Durch Mehrversiegelung zusätz- (betriebsbedingt) sern mit schadstoffhaltigem Straßenwasser, stoß- liche Einleitungsmengen, die im weise hohe Abflusswellen. derzeitigen Planungsstand nicht Grundwasser, Oberflächen- quantifiziert werden können gewässer Gepl. Entwässerungssystem wie im Bestand in den (\50\: 7); Reduzierung der Belas- Mittelstreifenkanal, zusätzlich weitere Vorreini- tung durch Vorreinigungsmaß- gungsmaßnahmen ohne Varianten. nahmen. Vorbelastung durch bestehendes System Belastungsintensität gering

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5.3.4.2 Erhebliche Umweltauswirkungen, Wirkzonen, Empfindlichkeiten, Gefährdungsprognose

Tab. 43: Erhebliche Umweltauswirkungen, Gefährdungsprognose (Wasser)

Nr. Wirkfaktoren, Betroffe- Auswirkungen, Vorbelastungen, quantitative + qualitative Dimen- Wirkzone Mo- spezifische Bedeutung/ Gefährdungsstufen nes Schutzgut Entlastungen sionen dul Empfindlichkeit i.d. (gering, mittel, hoch , Prognoseverfahren Wirkzone (aus Teil I) sehr hoch ) Belastungsintensität (P) Var.1 Var.2 Var.3 W1 Veränderung von Bioto- Wäschbach: Auswirkungen auf Flächendimension s. Spalte Ge- Verlustfläche Wäsch- II mittlere Bedeutung 304 160 360 peigenschaften und Bio- Fließgewässer infolge Verrohrun- fährdungsstufen bach im Eingriffsbe- qm topfunktionen gen, Verlegungen, Ausbau. Beein- reich (Straßenkörper, trächtigung der ökologischen Belastungsintensität mittel Arbeitsstreifen) (bauzeitig bis anlagebe- Funktion (Lebensraumqualität für III nachrangige u. mittlere 1.511 730 330 dingt) Tierarten): mittlere Vorbelastun- P1 Bedeutung Oberflächengewässer gen W2 Standortveränderungen, Durch Versiegelung und Flächen- Flächendimension s. Spalte Ge- Eingriffsfläche Fahr- I mittlere Bedeutung des 13.951 14.855 14.583 Standortverlust inanspruchnahme Verringerung fährdungsstufen bahn, Brückenbau- Grundwasserleiters qm Grundwasserneubildung (GW- werke, Bankette, Belastungsintensität hoch (dauerhaft) Dargebotsfunktion). Böschungen, Entwäs- I hohe Bedeutung 8.438 8.769 9.212 serungseinrichtungen, Grundwasser mittlere Bedeutung 10.586 10.830 14.042 Durch die erheblichen Vorbelas- Regenrückhaltung, II tungen (Versiegelung) im UG und sonstige Nebenanla- II hohe Bedeutung 17.542 17.291 18.406 Ballungsraum, ist jede weitere gen (ohne Versiege- Flächeninanspruchnahme proble- lung Bestand) matisch. III mittlere Bedeutung 2.238 2.174 2.043 P1 III hohe Bedeutung 27.394 31.529 34.637

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Nr. Wirkfaktoren, Betroffe- Auswirkungen, Vorbelastungen, quantitative + qualitative Dimen- Wirkzone Mo- spezifische Bedeutung/ Gefährdungsstufen nes Schutzgut Entlastungen sionen dul Empfindlichkeit i.d. (gering, mittel, hoch , Prognoseverfahren Wirkzone (aus Teil I) sehr hoch ) Belastungsintensität (P) Var.1 Var.2 Var.3 W3 Schadstoffemissionen Diffuse Emissionen/Immissionen Verkehrszunahme um 17 bis 22 % Vorhandene Wirkzo- I bis Grundwasser: mittlere mittel mittel mittel oder –immissionen (be- in Abhängigkeit vom Verkehrsauf- auf 94.000 bis 107.000 Kfz/24h nen mit mittlerer bis III u. hohe Empfindlich- triebsbedingt) kommen, Straßengradiente, Be- (2025). sehr hoher Belastung keit des obersten wuchs und abschirmenden Anla- ändern sich durch die Grundwasserleiters Grundwasser u. Oberflächen- gen (Lärmschutzwand): Lärm, unter Berücksichtigung der erheb- variantenbedingten gewässer Stäube, Schwermetalle, Straßen- lichen Vorbelastung und Entlas- leichten Korrekturen Oberflächengewässer: abfluss mit Spritzwasser, Luft- tungseffekte: nur graduell. Dadurch nachrangige u. mittlere Bedeutung schadstoffe aus Verbrennungsmo- Belastungsintensität mittel ist keine Varian- toren. tenanalyse möglich; eine Differenzierung erhebliche Vorbelastung im Nah- der Wirkzonen ist bereich der A66 und im Ballungs- nicht entscheidungsre- raum; die Belastungsintensität ist levant. im Analyse-Nullfall bereits hoch; Entlastungseffekte durch techni- P2 schen Fortschritt (Schadstoffredu- zierung usw.) W4 Schadstoffimmissionen: Direkter Schadstoffeintrag in Zunahme der versiegelten Fläche Salz-, Mos- und I bis Salzbach, Mosbach: gering gering gering Taumittel (betriebsbe- Oberflächengewässer über den um ca. 25% (von ca. 16,2 ha auf Wäschbach unterhalb III geringe Bedeutung dingt) Wasserpfad (Straßenentwässe- 20,4 ha). Um diesen Betrag wird der Einleitstellen rung) in Abhängigkeit der Ver- voraussichtlich der Taumittelein- Oberflächengewässer kehrsflächen; Wirkzone einzelfall- satz steigen. P2 bezogen. Taumittelfracht nimmt proportional mit der Verkehrsflä- bedingte Reduzierung möglicher che zu. Rückhaltevorrichtungen Belastung durch Vorreinigungs- Wäschbach: geringe mittel mittel mittel können die direkten Einleitungen maßnahmen; keine empfindlichen und mittlere Bedeutung abpuffern, aber nicht verhindern; Oberflächengewässer in der Wirk- keine Variantendifferenzierung. zone; Eintrag nur temporär (keine dauerhaften Beeinträchtigungen) Belastungsintensität mittel

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5.3.4.3 Konfliktschwerpunkte

Darstellung erheblicher und entscheidungsrelevanter Beeinträchtigungen als Konfliktschwer- punkte (Gefährdungsstufe hoch und sehr hoch; W = Wasser).

Der Verlust oder die Veränderung der Speicher-/Regler-/Pufferfunktion und die Verringerung der Grundwasserneubildung durch Versiegelung und Flächeninanspruchnahme wird über das Schutzgut Boden (Konflikt Bo) abgebildet. Die Verringerung der Grundwasserneubildung lässt sich im Rahmen dieser Untersuchung nicht quantifizieren. Es ist lediglich davon auszu- gehen, dass der Autobahnausbau aufgrund des tiefliegenden Grundwasserstockwerkes kei- nen Einfluss auf das geplante quantitativen Heilquellenschutz hat. Alle Ausbauvarianten sind auf Grundlage der Flächeninanspruchnahme als erheblich zu bewerten.

5.3.4.4 Vorkehrungen zur Vermeidung, verbleibende Auswir- kungen

Tab. 44: Vermeidungsmaßnahmen (Wasser)

Wirk- V-Nr. Beschreibung Ortsangabe, Lage verbleibende Auswir- faktor kungen W1 keine Es wird eine Verlegung des Wäschbachs und ökologische Aufwertung als Ausgleichsmaß- nahme empfohlen. W2 V16 Minimierung der anlagebedingten Flächenin- gesamte Baulänge: keine Änderung anspruchnahme: Erhöhung der Böschungs- in beengten Verhält- neigungen nissen grundsätzliche Vorgabe, die im Wahl der Variante mit der geringsten Flächen- Straßenentwurf be- inanspruchnahme. rücksichtigt ist W3 V3 Lärm- und Sichtschutzmaßnahmen (Wirkung V3 nur in Modul I keine Änderung derzeit kaum prognostizierbar, Wände in be-

bauter Lage, kaum Böden betroffen; außer- dem variantenunabhängig) W3, W4 V17 Vermeidung von Direkteinleitungen von Stra- keine Angaben Verringerung von Einlei- ßenabwasser in Fließgewässer und über Bö- tungen und Bodenkon- den ins Grundwasser: Variantenübergreifend taminationen varianten- sind 2 Rückhaltebecken, 6 Absetzbecken und übergreifend möglich. 1 Versickerungsbecken vorgesehen (im Be- Wäschbach: Verringe- stand nicht vorhanden). rung von Taumittelein- Für eine wirksamere Rückhaltung von Taumit- leitungen varianten- teln sollten die Absetzbecken am Wäschbach übergreifend geringfügig ausreichend groß dimensioniert werden. möglich.

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5.3.4.5 Einschätzung der Ausgleichbarkeit

Der Eingriff in den Wäschbach kann vor dem Hintergrund des nur mäßigen bis schlechten ökologischen Zustandes gut über eine Verlegung und naturnahe Gestaltung ggf. mit weiteren flankierenden Maßnahmen (vgl. Vorgaben der WRRL) kompensiert werden. Eine Verringerung der Grundwasserneubildung über Flächenversieglung sollten über Ent- sieglung an anderer Stelle ausgeglichen werden.

5.3.4.6 Schutzgutbezogener Variantenvergleich

Die zu bevorzugende Variante mit der geringsten Gefährdungsstufe oder Flächeninan- spruchnahme ist grün hervorgehoben (nur mittlere bis hohe Gefährdungsstufen).

Tab. 45: Schutzgutbezogener Variantenvergleich (Wasser)

Nr. Wirkfaktoren Mo- Gefährdung: G Var.1 Var.2 Var.3 Erläuterung dul Vermeidungsmaßnah- men: V W1 Wäschbach: Veränderung II G: mittel 304 160 360 geringe Unter- von Biotopeigenschaften V: keine qm schiede, ins- und Biotopfunktionen gesamt gerin- (bauzeitig bis anlagebe- ger Umfang dingt) III G: mittel 1.511 730 330 V: keine W2 Standortveränderungen, I G: mittel + hoch (Summe) 22.389 23.624 23.795 geringe Unter- Standortverlust (dauerhaft) V: V16 qm schiede Durch Versiegelung und II G: hoch + hoch (Summe) 28.128 28.121 32.448 mäßige Unter- Flächeninanspruchnahme V: V16 schiede Verlust / oder Veränderung der Speicher-/Regler- III G: hoch + hoch (Summe) 29.632 33.703 36.680 mäßige Unter- /Pufferfunktion und Verrin- V: V16 schiede gerung Grund- wasserneubildung. W3 Schadstoffemissionen oder I G: mittel mittel mittel mittel kein Unter- –immissionen (betriebsbe- bis V: V3, V17 schied dingt) III W4 Wäschbach: Schad- I G: mittel gering- gering- gering– kein Unter- stoffimmissionen: Taumit- bis V: V17 mittel mittel mittel schied tel (betriebsbedingt) III

Für den Variantenvergleich ist W2 relevant:

Im Modul I ist die Var. 1 (nördliche Verbreiterung) tendenziell günstiger; die Unterschiede sind aber relativ gering.

Im Modul II sind die Var. 1 (nördliche Verbreiterung) und 2 (beidseitige Verbreiterung) gleichermaßen günstiger als Var. 3; die Unterschiede sind ebenfalls relativ gering.

Im Modul III ist wiederum die Var. 1 (nördliche Verbreiterung) tendenziell günstiger. Die mit der nördlichen Verbreiterung verbundenen erheblichen Eingriffe in den Wäschbach (W1)

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 170 Kap. 5.3: Beschreibung und Beurteilung der zu erwartenden Auswirkungen der Varianten UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht werden aufgrund der guten Ausgleichbarkeit geringer gewichtet (Die Verlegung des Wäsch- bachs und ökologische Aufwertung wird als Ausgleichsmaßnahme empfohlen).

5.3.5 Luft / Klima

Ï Karte 9

5.3.5.1 Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten

Ermittlung der Belastungsintensität bzw. des Beeinträchtigungsgrades anhand der vorha- bensspezifischen Wirkfaktoren, räumlichen Gegebenheiten und Vorbelastungen. Ableitung der entscheidungserheblichen Umweltauswirkungen (hervorgehoben), für die eine Gefähr- dungsprognose erfolgt.

Tab. 46: Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten (Luft/Klima)

Wirkfaktoren Auswirkungen, Erläuterung, Vorbelastungen quantitative /+ qualitative Betroffenes Schutzgut Dimensionen, Belas- tungsintensität Schadstoffemissionen / - Baubedingte Emissionen/Immissionen: Staub, Luft- Es wird von vergleichswei- immissionen schadstoffe aus Verbrennungsmotoren der Baufahr- se geringen und zeitlich (bauzeitig-temporär) zeuge. begrenzten Zusatzbelas- tungen ausgegangen Luft/Klima grundsätzlich bestehen hohe Vorbelastungen (Belas- tungsraum) Belastungsintensität gering Hemmung von Kaltluft- Bei Brückenbauarbeiten an der Salzbachtalbrücke zeitlich begrenzte Wirkung /Frischluftbahnen kann es zur Hemmung der bedeutsamen Durchlüf- (bis 3 Jahre), Dimension (bauzeitig-temporär) tungsbahn im Salzbachtal kommen. unbekannt Luft/Klima mäßige Vorbelastungen durch Gehölze, bauliche Anla- Belastungsintensität gen potenziell hoch Flächeninanspruchnahme Veränderung Geländeklima; Funktionsverlust von Flä- Randliche Flächeninan- (anlagebedingt dauerhaft oder chen mit lufthygienischer und klimatischer Ausgleichs- spruchnahme und Funkti- erst mittel- bis langfristig rever- funktion (Gehölzflächen, Kaltluftentstehungsgebiete) onsverluste sibel) durch Versiegelung und Inanspruchnahme lokalklima- Belastungsintensität tisch relevanter Vegetationsstrukturen auf Straßenne- hoch Luft/Klima benflächen (Böschungen). Die bioklimatische Belastung in dem bereits stark vor- belasteten Raum nimmt weiter zu. Hemmung von Kaltluft- Hemmung von Kaltluft-/Frischluftbahnen durch Stra- keine relevante Zusatzbe- /Frischluftbahnen ßendamm, Lärmschutzwände lastung (anlagebedingt) erhebliche Vorbelastungen Belastungsintensität gering Luft/Klima Schadstoffemissionen oder – Beeinträchtigung der Luftqualität. Verkehrszunahme um 17 immissionen Diffuse Emissionen/Immissionen in Abhängigkeit von bis 22 % auf 94.000 bis (betriebsbedingt) Geschwindigkeit und Verkehrsaufkommen, Windver- 107.000 Kfz/24h (2025). Luft/Klima hältnissen, Straßengradiente (ob Brückenlage, Damm, Die Belastungsintensität ist Einschnitt), Bewuchs und abschirmenden Anlagen im Analyse-Nullfall bereits (Lärmschutzwand): Stäube, Reifen- und Bremsabrieb, hoch. Schwermetalle, Ruß, Luftschadstoffe aus Verbren- Belastungsintensität nungsmotoren. hoch erhebliche Vorbelastungen (Belastungsraum)

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5.3.5.2 Erhebliche Umweltauswirkungen, Wirkzonen, Empfindlichkeiten, Gefährdungsprognose

Tab. 47: Erhebliche Umweltauswirkungen, Gefährdungsprognose (Luft/Klima)

Nr. Wirkfaktoren, Betroffe- Auswirkungen, Vorbelastun- quantitative + qualitative Di- Wirkzone Mo- spezifische Bedeu- Gefährdungsstufen (gering, nes Schutzgut gen, Entlastungen mensionen dul tung/ Empfindlichkeit mittel, hoch , sehr hoch ) Prognoseverfahren i.d. Wirkzone (aus Teil Belastungsintensität (P) I) Var.1 Var.2 Var.3 K1 Hemmung von Kaltluft- Salzbachtalbrücke: bei Brücken- zeitlich begrenzte Wirkung bis 4 Salzbachtal im UG, II hohe klimatische Aus- mittel bis mittel bis mittel bis /Frischluftbahnen bauarbeiten an der Salzbachtal- Jahre, Dimension unbekannt u.U. auch außerhalb gleichsfunktion, Durch- hoch hoch hoch brücke kann es, je nach techni- des UG (keine ge- lüftungsbahn, Kaltluft- (bauzeitig-temporär) scher Ausführung von Schutz- Belastungsintensität potenziell naue Abgrenzung bahn hoch Luft/Klima vorrichtungen gegen Staubent- möglich) wicklung usw., zur Hemmung der Keine Kartendarstel- bedeutsamen Durchlüftungs- P2 lung, da die Beeinträch- und Kaltluftbahn im Salzbachtal tigung temporär ist. kommen. anthropogene klimarelevante Barrieren vorhanden (Kläranla- ge, Gebäude, Gehölze. Entlastung durch baubedingte Gehölzentnahme. K2 Flächeninanspruchnah- Veränderung Geländeklima; Dimensionen: s. Spalte Gefähr- Gesamtfläche der I hohe klimatische Aus- 813 qm 831 933 me Funktionsverlust von Flächen mit dungsstufen Flächeninanspruch- gleichsfunktion, Kalt- lufthygienischer und klimatischer nahme (Straßenkör- luftgebiet (anlagebedingt dauerhaft Ausgleichsfunktion (Gehölzflä- Flächeninanspruchnahme und per und Nebenflä- oder erst mittel- bis lang- chen, Kaltluftentstehungsgebie- Funktionsverluste im Bereich des chen) I sehr hohe klimatische 6.742 6.552 4.952 fristig reversibel) te) durch Versiegelung und Inan- Straßenkörpers und der Neben- Ausgleichsfunktion flächen; Verlust auf Arbeitsstrei- P1 Luft/Klima spruchnahme lokalklimatisch relevanter Vegetationsstrukturen fen reversibel. II hohe klimatische Aus- 13.560 5.418 20.822 auf Straßennebenflächen (Bö- Belastungsintensität hoch gleichsfunktion, Kalt- luftgebiet

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 172 Kap. 5.3: Beschreibung und Beurteilung der zu erwartenden Auswirkungen der Varianten UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

Nr. Wirkfaktoren, Betroffe- Auswirkungen, Vorbelastun- quantitative + qualitative Di- Wirkzone Mo- spezifische Bedeu- Gefährdungsstufen (gering, nes Schutzgut gen, Entlastungen mensionen dul tung/ Empfindlichkeit mittel, hoch , sehr hoch ) Prognoseverfahren i.d. Wirkzone (aus Teil Belastungsintensität (P) I) Var.1 Var.2 Var.3 schungen). Aufgrund der hohen Vorbelas- III hohe klimatische Aus- 33.856 32.114 30.431 Die bioklimatische Belastung in tung ist jede weitere Zunahme gleichsfunktion, Kalt- dem bereits stark vorbelasteten problematisch. luftgebiet Raum nimmt weiter zu. K3 Schadstoffemissionen Beeinträchtigung der Luftqualität. Verkehrszunahme um 17 bis 22 Untersuchungsgebiet I hohe und sehr hohe hoch bis hoch bis hoch bis oder –immissionen % auf 94.000 bis 107.000 (Korridor von 100 bis klimatische Ausgleichs- sehr sehr sehr Diffuse Emissionen/Immissionen Kfz/24h (2025). >300m beiderseits funktion, Kaltluftgebiet hoch hoch hoch (betriebsbedingt) in Abhängigkeit von Geschwin- der Straße) digkeit und Verkehrsaufkommen, Die Belastungsintensität ist im II hohe klimatische Aus- hoch hoch hoch Luft/Klima Windverhältnissen, Straßengra- Analyse-Nullfall bereits hoch und P2 gleichsfunktion, Kalt- diente (ob Brückenlage, Damm, wird unter Berücksichtigung der luftgebiet Einschnitt), Bewuchs und ab- Reduzierungseffekte nur gering- schirmenden Anlagen (Lärm- fügig steigen. III hohe klimatische Aus- hoch hoch hoch schutzwand): Stäube, Reifen- gleichsfunktion, Kalt- und Bremsabrieb, Schwermetal- Belastungsintensität hoch luftgebiet le, Ruß, Luftschadstoffe aus Aufgrund der hohen Vorbelas- Verbrennungsmotoren. tung ist jede weitere Zunahme problematisch. erhebliche Vorbelastungen (Be- lastungsraum) Entlastungen: s. Schutzgut Mensch

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5.3.5.3 Konfliktschwerpunkte

Darstellung erheblicher und entscheidungsrelevanter Beeinträchtigungen als Konfliktschwer- punkte (Kl = Klima/Luft); In ( ) der zugeordnete Wirkfaktor

Kl 1 Hemmung der Kaltluft-/Frischluftbahn Salzbachtal (K1): Über eine 4 Jahre an- dauernde Bauphase sind erhebliche Effekte bis außerhalb des UG möglich.

Kl 2 Beeinträchtigung von Flächen mit lufthygienischer und klimatischer Aus- gleichsfunktion (K2): anlagebedingt dauerhaft oder erst mittel- bis langfristig reversibel.

Kl 3 Beeinträchtigung der Luftqualität (K3): betriebsbedingt ist aufgrund der hohen Vorbelastung jede weitere Zunahme problematisch.

5.3.5.4 Vorkehrungen zur Vermeidung, verbleibende Auswir- kungen

Tab. 48: Vermeidungsmaßnahmen (Luft/Klima)

Wirk- V-Nr. Beschreibung Ortsangabe, Lage verbleibende Auswir- faktor kungen K1 - Maßnahmenkonflikt! Maßnahmen zur Erhal- Salzbachtalbrücke mittel bis hoch (keine tung der bauzeitigen Durchlüftung stehen den Änderung) Vermeidungsmaßnahmen Lärm- und Staub- schutz (V1) entgegen, denen aufgrund der unmittelbaren Wirkungen Vorrang gewährt werden sollte. K2 V4 Optimierung der Linienführung: Verringerung gesamter Bauab- hoch (bis sehr hoch) Inanspruchnahme von Flächen mit lufthygieni- schnitt (keine relevante Ände- scher und klimatischer Ausgleichsfunktion: es rung) sind nur geringfügige Minimierungseffekte möglich. K3 V3 Lärm- und Sichtschutzmaßnahmen: mit Lärm- Modul I: empfindliche Lärmschutzwände: hoch schutzwänden ist variantenübergreifend eine Siedlungsbereiche geringfügige bis mäßige Minimierung möglich.

5.3.5.5 Einschätzung der Ausgleichbarkeit

Die Bereitstellung von Flächen mit lufthygienischer und klimatischer Ausgleichsfunktion und Entsieglungen außerhalb des Plangebietes (im Gebiet kaum zu realisieren) sind sinnvolle Maßnahmen für den Belastungsraum Rhein-Main, führen aber im Planungsgebiet selber zu keinen Entlastungen.

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5.3.5.6 Schutzgutbezogener Variantenvergleich

Die zu bevorzugende Variante mit der geringsten Gefährdungsstufe oder Flächeninan- spruchnahme ist grün hervorgehoben.

Tab. 49: Schutzgutbezogener Variantenvergleich (Luft/Klima)

Nr. Wirkfaktoren Mo- Gefährdung: G Var.1 Var.2 Var.3 Erläuterung dul Vermeidungsmaßnah- men: V K1 Hemmung von Kaltluft- II G: mittel bis hoch mittel mittel mittel keine Unter- /Frischluftbahnen V: keine bis bis bis schiede (bauzeitig-temporär) hoch hoch hoch Salzbachtalbrücke K2 Flächeninanspruchnahme: I G: hoch + sehr hoch 7.555 7.383 5.885 Gefährdung Funktionsverlust von Flä- V: V4 hoch und sehr chen mit lufthygienischer hoch zusam- und klimatischer Aus- mengefasst gleichsfunktion

II G: hoch 13.560 5.418 20.822 V: V4 III G: hoch 33.856 32.114 30.431 geringe Unter- V: V4 schiede K3 Beeinträchtigung der Luft- I G: hoch bis sehr hoch hoch hoch hoch keine Unter- qualität bis V: V3 Lärmschutzwände schiede III

Für den Variantenvergleich ist K2 relevant:

Im Modul I ist die Var. 3 (südliche Verbreiterung) tendenziell günstiger.

Im Modul II ist die Var. 2 (beidseitige Verbreiterung) mit Abstand die günstigste Variante.

Im Modul III sind die Unterschiede gering. Tendenziell ist die Var. 3 (südliche Verbreiterung) günstiger.

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5.3.6 Landschaft - Landschaftsbild und natürliche Erholungseig- nung

Ï Karte: keine Kartendarstellung

5.3.6.1 Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten

Tab. 50: Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten (Landschaft)

Wirkfaktoren Auswirkungen, Erläuterung, Vorbelastungen quantitative /+ qualitative Dimensionen, Belas- Betroffenes Schutzgut tungsintensität Veränderung Landschaftsbild Verlust/Unterbrechung/Störung durch Entfernen temporär bis mittelfristig und Erholungseignung von Gehölzen und sonstigen landschaftsprägenden kann es zu Beeinträchti- Strukturen, von prägenden Landschaftsbildkompo- gungen kommen (bauzeitig-temporär bis mittel- nenten, von visuellen Leitlinien fristig) Belastungsintensität mäßige Vorbelastungen bzw. eingeschränkte Wer- mittel Landschaftsbild/natürliche Erholungs- tigkeit der Strukturen eignung Verlust/Unterbrechung/Störung von bedeutenden keine vorhanden/nicht be- Sichtbeziehungen, des Landschaftserlebens troffen Belastungsintensität gering Der Verlust bzw. die Beeinträchtigung von LSG- Flächen ist in der Bewertung der Landschaftsbild- einheiten bzw. im Schutzgut Pflanzen/Tiere be- rücksichtigt. Veränderung/Überformung Flächenverlust oder Veränderung von bedeutenden möglichst genaue Angaben Landschafts- Landschaftsbildeinheiten (Quantifizierung), Restflä- bild/Erholungseignung chen mäßige Vorbelastungen bzw. eingeschränkte Wer- (dauerhaft) tigkeit der Strukturen Durch die Verbreiterung kommt es grundsätzlich zu Landschaftsbild/natürliche Erholungs- Flächenverlusten und län- eignung gerfristigen Beeinträchti- gungen. Belastungsintensität mittel Unterbrechung von visuellen Leitlinien, von Wan- keine vorhanden/nicht be- der-/Radwege; Störung von bedeutenden Sichtbe- troffen ziehungen; Zerschneidung von hist. Kulturland- Belastungsintensität gering schaften

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 176 Kap. 5.3: Beschreibung und Beurteilung der zu erwartenden Auswirkungen der Varianten UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

5.3.6.2 Erhebliche Auswirkungen, Wirkzonen, Empfindlichkeiten, Gefährdungsprognose

Tab. 51: Erhebliche Auswirkungen, Gefährdungsprognose (Landschaft)

Nr. Wirkfaktoren, Betroffe- Auswirkungen, Vorbelastun- quantitative + qualitative Di- Wirkzone Mo- spezifische Bedeu- betroffen nes Schutzgut gen, Entlastungen mensionen dul tung/ Empfindlichkeit Prognoseverfahren i.d. Wirkzone (aus Teil Var.1 Var.2 Var.3 Belastungsintensität (P) I) L1 Veränderung Land- Verlust (bedingt) landschaftsprä- temporär bis mittelfristig kann es Verlustflächen He- I gliedernde, belebende betroffen betroffen betroffen schaftsbild und Erho- gender Baumhecken und Bach- zu Beeinträchtigungen kommen ckenzüge bis Gehölzbänder mit be- lungseignung gehölze entlang der A66, Gehöl- III dingter Sichtschutzfunk- ze teilweise mit Sichtschutzfunk- Nahezu alle straßenbegleitenden P2 tion: mittlere Bedeutung (bauzeitig-temporär bis tion. Gehölze liegen weitgehend vari- mittelfristig) antenunabhängig im Baufeld und mäßige Vorbelastungen bzw. müssen gerodet werden. Landschaftsbild/natürliche eingeschränkte Wertigkeit der Belastungsintensität mittel Erholungseignung Strukturen

L2 Veränderung/ Überfor- Flächenverlust oder Verände- Durch die Verbreiterung kommt Verlustflächen I mittlere und (kleinflä- betroffen betroffen betroffen mung Landschaftsbild/ rung von bedeutenden Land- es grundsätzlich zu Flächenver- chig) hohe Land- Erholungseignung schaftsbildeinheiten lusten und längerfristigen Beein- P2 schaftsbildqualität trächtigungen. (dauerhaft) mäßige Vorbelastungen bzw. nachrangige und hohe betroffen betroffen betroffen eingeschränkte Wertigkeit der Belastungsintensität mittel II Landschaftsbildqualität Landschaftsbild/natürliche Strukturen Erholungseignung

III nachrangige und hohe betroffen weniger kaum Landschaftsbildqualität betroffen betroffen

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 177 Kap. 5.3: Beschreibung und Beurteilung der zu erwartenden Auswirkungen der Varianten UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

5.3.6.3 Konfliktschwerpunkte

Es sind keine erheblichen oder entscheidungsrelevanten Beeinträchtigungen vorhanden.

5.3.6.4 Vorkehrungen zur Vermeidung

Tab. 52: Vermeidungsmaßnahmen (Landschaft)

Wirk- V-Nr. Beschreibung Ortsangabe, Lage faktor L1 V14 Rekultivierung beanspruchter Flächen, gesamtes Baufeld Wiederherstellung der straßenbegleitenden Gehölzbänder, Hecken L2 V19 landschaftsgerechte Modellierung von Regelböschungen gesamtes Baufeld L2 V20 Optimierung der Linienführung: landschaftsprägende Elemente gesamtes Baufeld

5.3.6.5 Einschätzung der Ausgleichbarkeit

Die Beeinträchtigungen können durch verschiedene Maßnahmen im Umfeld der Baumaß- nahme gut kompensiert werden.

5.3.6.6 Schutzgutbezogener Variantenvergleich

Beim Schutzgut Landschaft, Landschaftsbild und natürliche Erholungseignung sind in den Modulen I und II keine relevanten Unterschiede zu erkennen.

Im Modul III ist die Var. 3 (südliche Verbreiterung) zu bevorzugen, da sie vom Wäschbachtal mit seiner hohen Landschaftsbildqualität abrückt.

5.3.7 Wechselwirkungen

Schutzgutübergreifende Gesamtbetrachtung von Auswirkungen auf ökosyste- mare Wechselwirkungen:

Teilökosysteme mit sehr hoher Bedeutung (besondere Standortfaktoren, besondere Habitat- eignung für die Tierwelt und besondere Potenziale für trocken-magere und steppenartige Vegetation): Steinbruchareale nördlich und südlich der A66 (Kalkofen und Deponieabschnitte II bis IV außerhalb des Deponiekörpers). Ï außerhalb des Eingriffsbereichs

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Teilökosysteme mit hoher Bedeutung:

• Saumbiotope der neuen ICE-Trasse Ï außerhalb des Eingriffsbereichs

• Bedeutsam ist der Biotopverbund zwischen den o.g. Habitaten über lineare Verbin- dungsstrukturen wie Bahnlinien, die den hohen ökologischen Wert in der Osthälfte des UG verstärken Ï lineare Verbindungsstrukturen können temporär beeinträchtigt werden, sind aber variantenunabhängig.

Teilökosysteme mit mittlerer Bedeutung: Wäschbachtal Ï je nach Variante innerhalb des Eingriffsbereichs, Bewertung über die anderen Schutzgüter

Wirkungsverlagerungen:

Wirkungsverlagerungen sind Problemverschiebungen, die aufgrund von Schutz-, Vermei- dungs- und Minimierungsmaßnahmen auftreten und zu Mehrbelastungen bei anderen Schutzgütern führen können \34\.

Tab. 53: Wirkungsverlagerungen (Wechselwirkungen)

Beschreibung, Ortsangabe/Lage zu entlastende mögliche Wirkungsverla- Beurteilung Schutzgüter gerungen V3: Lärm- und Sichtschutzmaßnah- Menschen visuelle Beeinträchtigung kaum gegeben, da innerhalb men, z.B. Lärmschutzwände sind des Landschaftsbildes Siedlungslage (hohe Vorbe- mittlere bis große Minimierungseffek- lastung) te zu erwarten erhöhte Barrierewirkung nicht gegeben, da innerhalb Modul I: empfindlicher Siedlungsbe- auf Menschen Siedlungslage und vorhan- reich dene A66 (sehr hohe Vorbe- lastung) Beeinträchtigung klimati- keine klimarelevanten Bah- scher Austauschvorgänge nen vorhanden Erhöhung v. Schadstoff- geringfügige Erhöhung an- konzentrationen im Tras- zunehmen; Entlastung durch sennahbereich Verringerung hinter der Wand V11: Gewässerschutz: Zur Vermei- Fließgewäs- Schutzmaßnahme führt geringe Eingriffserheblich- dung des bauzeitlichen Eintrages serbiotop gleichzeitig zur temporären keit, da geringe ökologische von Baumaterial und Betriebsstoffen negativen Veränderung Bedeutung; der Gewässer- ist eine temporäre Überdecke- des Fließgewässerlebens- schutz bzgl. Schadstoffein- lung/Einhausung vorzusehen. raumes träge ist höher zu bewerten. Salzbach

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 179 Kap. 5.3: Beschreibung und Beurteilung der zu erwartenden Auswirkungen der Varianten UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

Beschreibung, Ortsangabe/Lage zu entlastende mögliche Wirkungsverla- Beurteilung Schutzgüter gerungen V17: Vermeidung von Direkteinlei- Boden, Verringerung Grundwas- Die Verringerung der Grund- tungen von Straßenabwasser in Wasser serneubildung wasserneubildung lässt sich Böden/Grundwasser und Fließge- im Rahmen dieser Untersu- wässer: Variantenübergreifend sind 2 chung nicht quantifizieren; Rückhaltebecken, 6 Absetzbecken der Schutz der Gewässer ist und 1 Versickerungsbecken vorge- höher zu bewerten. sehen (im Bestand nicht vorhanden). Erhöhung der Wasser- wird durch Rückhalteeinrich- gesamte Ausbaustrecke menge und Schadstoffbe- tungen abgeschwächt lastung im Vorfluter Inanspruchnahme von geeignete Standorte aus- Böden, Biotopstrukturen wählen (im Rahmen des durch Rückhalteeinrichtun- LBP) gen V1: Minimierung von bauzeitigen Mensch bauzeitige Einschränkung Aufgrund der unmittelbaren Lärm- und Staubemissionen: es sind der Durchlüftung (Klimaef- Schutzwirkung der bauzeiti- variantenübergreifend nur geringe fekt) gen Lärm- und Staub- Minimierungseffekte zu erwarten. schutzmaßnahmen hat V 1 Vorrang gegenüber dem Salzbachtalbrücke Schutzgut Luft/Klima.

5.3.8 Kultur- und Sachgüter

Ï Karte 9

5.3.8.1 Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten

Ermittlung der Belastungsintensität bzw. des Beeinträchtigungsgrades anhand der vorha- bensspezifischen Wirkfaktoren, räumlichen Gegebenheiten und Vorbelastungen. Ableitung der entscheidungserheblichen Umweltauswirkungen (hervorgehoben), für die eine Gefähr- dungsprognose erfolgt.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 180 Kap. 5.3: Beschreibung und Beurteilung der zu erwartenden Auswirkungen der Varianten UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

Tab. 54: Wirkfaktoren und Belastungsintensitäten (Kultur- und Sachgüter)

Wirkfaktoren Auswirkungen, Erläuterung, Vorbelastungen quantitative /+ qualitative Dimensionen, Belas- Betroffenes Schutzgut tungsintensität Verlust/Beanspruchung sin- Bodendenkmäler, archäologisch relevante Bereiche Belastungsintensität gulärer Objekte und Strukturen (auch Verdachtsflächen), Kultur-Denkmäler, kultur- potenziell hoch und mittel historisch bedeutsame Siedlungsstrukturen, Frei- (baubedingt) zeiteinrichtungen u.ä. Kultur- und sonstige Sachgüter Verlust der Archivfunktion der Natur- und Kulturge- schichte. Im Eingriffsbereich und näherem Umfeld befinden sich archäologische Fundstellen (ohne genaue Abgrenzung). Die relevante Eingriffswirkung besteht in der Bau- phase durch Arbeiten im Baufeld. Verlust/Beanspruchung singulä- Verlust der Archivfunktion der Natur- und Kulturge- s. o. rer Objekte und Strukturen schichte. (anlagebedingt, dauerhaft) Die relevante Eingriffswirkung entsteht durch die Bauphase, Bewertung s. dort. Kultur- und sonstige Sachgüter betriebsbedingte Erschütterun- Grundsätzlich bestehen hohe Vorbelastungen keine relevante Verände- gen und Schadstoffeinträge rung Kultur- und sonstige Sachgüter Belastungsintensität gering

5.3.8.2 Erhebliche Auswirkungen, Wirkzonen, Empfindlichkei- ten, Gefährdungsprognose

Tab. 55: Erhebliche Auswirkungen, Gefährdungsprognose (Kultur- und Sach- güter)

Wirkfaktoren, Auswirkungen, Vorbe- quantitative + qualitati- spezifische Be- Gefährdungsstu- Betroffenes lastungen, Entlastun- ve Dimensionen deutung/ Emp- fen (gering, mittel, Schutzgut gen findlichkeit (aus hoch , sehr hoch ) Belastungsintensität Teil I) Var. Var. Var. 1 2 3

Ku1 Durch die Baumaßnah- Nach den vorliegenden archäologische hoch hoch hoch men können archäologi- Informationen liegen zwei Fundstelle AD Verlust/ Beanspru- sche Fundstellen freige- Fundstellen im Eingriffs- 19, 0+900 chung singulärer legt oder zerstört wer- bereich bzw. in seiner Objekte und Struk- den. unmittelbaren Umge- sehr hoch turen bung. Die Dimension der Vorbelastung: Überbau- baubedingt tempo- Beeinträchtigung ist ung von Bodendenkmä- unbekannt. rär (bis dauerhaft) lern und archäologischen archäologische mittel mittel gering Fundstellen Fundstelle AD 19: Be- Kultur- und sonstige Fundstelle AD lastungsintensität po- Sachgüter 36, 3+500 Wirkzone: Baufeld tenziell hoch sehr hoch Fundstelle AD 36: Belas- tungsintensität potenziell mittel

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 181 Kap. 5.3: Beschreibung und Beurteilung der zu erwartenden Auswirkungen der Varianten UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

5.3.8.3 Konfliktschwerpunkte

Darstellung erheblicher und entscheidungsrelevanter Beeinträchtigungen als Konfliktschwer- punkte (KU = Kultur- und sonstige Sachgüter): KU 1 Überbauung einer archäologischen Fundstelle AD 19 ; die Gefährdungsstufe ist bei allen Varianten gleich groß, da die genaue Lage und Ausdehnung nicht bekannt ist.

5.3.8.4 Vorkehrungen zur Vermeidung, verbleibende Auswir- kungen

Vor Beginn von Erdeingriffen sind die in Anspruch genommenen Flächen durch archäologi- sche Ausgrabungen zu untersuchen (§§16; 18 HDSchG). Es ist eine Arbeitszeit von zwei Jahren (April-Oktober) einzuplanen. Die Untersuchung ist positiv zu bewerten.

5.3.8.5 Einschätzung der Ausgleichbarkeit

Der Verlust singulärer und archäologischer Objekte ist nicht ausgleichbar.

5.3.8.6 Schutzgutbezogener Variantenvergleich

Die zu bevorzugende Variante mit der geringsten Gefährdungsstufe oder Flächeninan- spruchnahme ist grün hervorgehoben.

Tab. 56: Schutzgutbezogener Variantenvergleich (Kultur- und Sachgüter)

Nr. Wirkfaktoren Gefährdung: G Var.1 Var.2 Var.3 Erläuterung Vermeidungsmaßnah- men: V Ku Verlust/Beanspruchung G: hoch gering gering gering kein Unter- 1 singulärer Objekte und V: archäologische Vorun- schied Strukturen bauzeitig bis tersuchung anlagebedingt archäologische Fund- stelle AD 19

Zwischen den Varianten ergeben sich keine Unterschiede.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 182 Kap. 6: Schutzgutübergreifender Variantenvergleich UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

6 SCHUTZGUTÜBERGREIFENDER VARIANTENVERGLEICH

Tab. 57: Schutzgutübergreifender Variantenvergleich

Einzelreihung Gesamtreihung Mo Varia nte Me nschen Tiere und Pfla n- Boden Wasser Luft / Klima Landschaft s- Kultur -/ Sach gü- Häufigkeit Gesam t- Beurte i- dul zen bild, nat. Erho- ter reihung lung RW lungseignug aus Teil I Basis Su. Basis Su. Basis Su. Basis Su. Basis Su. Basis Su. Basis Su. 1 2 3 Gew.: x1 Gew.: x2 Gew.: x2 Gew.: x1 Gew.: x1 Gew.: x1 Gew.: x1 Nord 3 3 2 2 2 2 2 2 1 1 2 2 2 2 2 2 1 7 1 3 (1) -- 2. Beidseitig 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 0 9 0 2 I (2) 3. Süd 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 1 1 2 2 2 2 6 3 0 1 (3) > 1.

Nord 1 1 2 2 2 2 2 2 1 1 2 2 2 2 2 2 2 7 0 2 (1) > 2 Beidseitig 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 6 3 0 1 II (2) > 1 Süd 3 3 3 3 3 3 3 3 2 2 3 3 2 2 2 2 0 3 6 3 (3) 3

Nord 2 2 1 1 1 2 2 2 1 1 3 3 3 3 2 2 3 4 2 3 (1) = 2 Beidseitig 2 2 2 2 2 3 3 3 2 2 2 2 2 2 2 2 0 7 2 2 III (2) 3 Süd 2 2 3 3 3 1 1 1 3 3 1 1 1 1 2 2 4 2 3 1 (3) -- 1

Reihung wenn kein relevanter Unterschied: 2 >: sehr deutlicher Abstand zur nächstbesten Variante =: deutlicher Abstand zur nächstbesten Variante --: geringer Abstand zur nächstbesten Variante

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 183 Kap. 7: Quellenverzeichnis UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

6.1 BEGRÜNDUNG DER VORZUGSVARIANTE UND EMPFEHLUNG

In Tab. 57 erfolgt die schutzgutübergreifende Analyse unter Berücksichtigung der unter- schiedlichen Gewichtung der Schutzgüter. Als Ergebnis ergibt sich eine Planungsempfeh- lung bezüglich der aus Umweltgesichtspunkten günstigsten Variante.

Erläuterung zum Variantenvergleich:

• Die entscheidenden Abwägungsschritte und Reihungen ergeben sich bereits im schutz- gutbezogenen Variantenvergleich ( Ï Kapitel 5.3 ff). Die maßgeblichen Entscheidungs- faktoren werden kurz wiederholt. Die Wahl der Vorzugsvariante wird nur dann näher er- läutert, wenn die Unterschiede zu den anderen Varianten gering sind.

• Aufgrund der räumlichen Nähe der zu vergleichenden Varianten bzw. der geringen Ab- weichungen, sind die Unterschiede im schutzgutbezogenen Variantenvergleich oft sehr gering. Entscheidungsrelevant werden dann innerhalb der Gesamtheit der einzelnen Bewertungsfaktoren diejenigen Wirkfaktoren, die relevante Unterschiede aufweisen.

• Um im übergreifenden Vergleich zu einem aussagekräftigen Ergebnis zu kommen, wer- den solche Schutzgüter stärker gewichtet, deren Unterschiede ausgeprägter sind und/oder eine größere Anzahl entscheidungsrelevanter Wirkfaktoren aufweisen. Im Pro- jekt A66 sind dies die Schutzgüter "Tiere und Pflanzen" und "Boden" (jeweils Gewich- tung 2). Das Schutzgut "Tiere und Pflanzen" hat unabhängig davon eine große Bedeu- tung, weil darin auch die gesetzlichen Schutzkategorien (z.B. geschützte Biotope) und der in vielen Fällen heute entscheidungsrelevante Artenschutz abgebildet werden. Das Schutzgut "Boden" berücksichtigt das besonders im Ballungsraum wichtige Kriterium Flächenverbrauch.

• Für die Gesamtreihung wird zunächst die Häufigkeit der Einzelreihungen ermittelt und zueinander ins Verhältnis gesetzt. Die Gesamtreihung ergibt sich also nicht aus einer einfachen Mittelwertbildung oder Addition.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 184 Kap. 7: Quellenverzeichnis UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

6.1.1 Modul I: AK Schierstein bis AS Biebrich (Abzweig der An- schlussäste von der Haupttrasse)

Die Variante 3 (= südliche Verbreiterung) ist mit Abstand die umweltverträglichste Varian- te. Bei vier Schutzgütern wird die Reihung 1 erreicht, jeweils auch bei "Tiere/Pflanzen" und "Boden".

Die maßgeblichen Entscheidungsfaktoren sind

• die geringere Inanspruchnahme von Flächen mit Wohnfunktion,

• die geringere bauzeitige (bis teilweise langfristige) Inanspruchnahme von Biotop- und Habitatflächen,

• die tendenziell geringeren dauerhaften Flächenverluste und Standortveränderungen (bzgl. Ertragsfähigkeit und Speicher-/Regler-/Pufferfunktion) beim Schutzgut "Boden" und

• der tendenziell geringere Funktionsverlust von Flächen mit lufthygienischer und klimati- scher Ausgleichsfunktion.

An zweiter Stelle kommt Var. 1, dicht gefolgt von Var. 2.

Die Abweichung zur Beurteilung des Raumwiderstandes in Teil I (Kap. 4.2.1) bei Var. 1 und 2 ist vor dem Hintergrund der insgesamt relativ geringen Unterschiede zwischen den Varian- ten zu sehen. Beide Bewertungsmethoden unterscheiden sich zudem in ihrem methodischen Aufbau, was besonders bei projektbedingten geringen Unterschieden zu abweichenden Er- gebnissen führen kann. Für die Variantenfindung entscheidend ist, dass die Beurteilung der Vorzugsvariante 3 identisch ist.

6.1.2 Modul II: AS Biebrich bis AS Mainzer Straße (Abzweig der Anschlussäste von der Haupttrasse)

Die Variante 2 (= beidseitige Verbreiterung) ist mit Abstand die umweltverträglichste Vari- ante. Bei vier Schutzgütern wird die Reihung 1 erreicht, jeweils auch bei "Tiere/Pflanzen" (deutlicher Abstand zur nächsten Variante) und "Boden" (ebenfalls deutlicher Abstand zur nächsten Variante).

Die maßgeblichen Entscheidungsfaktoren sind

• die geringere bauzeitig-temporäre und dauerhafte Inanspruchnahme von Biotop- und Habitatflächen,

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 185 Kap. 7: Quellenverzeichnis UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

• der geringere Flächenansatz mit dauerhaften Standortveränderungen (bzgl. Ertragsfä- higkeit und Speicher-/Regler-/Pufferfunktion und

• der geringere Funktionsverlust von Flächen mit lufthygienischer und klimatischer Aus- gleichsfunktion.

An zweiter Stelle kommt Var. 1, mit großem Abstand gefolgt von Var. 3.

Keine Abweichung zur Beurteilung des Raumwiderstandes in Teil I.

6.1.3 Modul III: AS Mainzer Straße bis AS Erbenheim

Die Variantenreihung ist deutlich geringer ausgeprägt als in den anderen Modulen. Die zu bevorzugende Variante 3 (südliche Verbreiterung) hat insgesamt dreimal Reihung 1 (mit Gewichtung: viermal), aber nur zweimal Reihung 2 und bei dem Schutzgut "Pflanzen/Tiere" nur Reihung 3.

Mit geringem Abstand folgt Variante 1 (nördliche Verbreiterung) mit insgesamt zweimal Rei- hung 1 (mit Gewichtung: dreimal), dafür aber viermal Reihung 2.

Variante 2 (beidseitige Verbreiterung) folgt mit etwas größerem Abstand: keine Reihung 1, siebenmal Reihung 2.

Hinweise zur Variante 3 (südliche Verbreiterung):

• Beim Schutzgut "Pflanzen/Tiere" sind potenzielle artenschutzrechtliche Konflikte (Zau- neidechse) maßgeblich, da es zu einer stärkeren Inanspruchnahme von Habitaten kommt. Diese Konflikte treten jedoch nur abschnittsweise oder punktuell auf und sind über CEF-Maßnahmen zu entschärfen. Negativ machen sich die größeren baulichen Veränderungen an der AS Mainzer-Str. bemerkbar, die in der weiteren Straßenplanung minimiert werden sollten.

• Bei den Schutzgütern "Luft", "Boden" und "Wasser" sind die Unterschiede gering.

• Aus Sicht des Verfassers entscheidungsrelevant ist das Schutzgut "Landschaftsbild und natürliche Erholungseignung" mit deutlichen Entlastungseffekten bei der südlichen Ver- breiterung.

Die Abweichung zur Beurteilung des Raumwiderstandes in Teil I (Kap. 4.2.3) bei Var. 1 und 2 ist vor dem Hintergrund der insgesamt relativ geringen Unterschiede zwischen den Varian- ten zu sehen. Die Beurteilung der Vorzugsvariante 3 ist identisch. (s. a. 6.1.1)

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 186 Kap. 7: Quellenverzeichnis UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

7 QUELLENVERZEICHNIS

Nr. Autor, Hrsg., Jahr Titel \1\ AG BODEN (1994) Bodenkundliche Kartieranleitung, 4. Aufl. Hannover \2\ ASV WIESBADEN (2011) Übergabe von Daten zu den Kompensationsflächen der DB AG \3\ ASV WIESBADEN (2011) schalltechnischen Berechnungen für die Bestandssituation \4\ BfN (2011) FloraWeb, Datenbanken, Onlinedaten \5\ BfN, Hrsg. (1996) Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands; Schrif- tenr. f. Vegetationskunde, Heft 28, Bundesamt für den Natur- schutz, Bonn-Bad Godesberg; Bearb.: Korneck, D., Schnittler, M., Vollmer, I.; Landwirtschaftsverlag Münster-Hiltrup \6\ BfN, Hrsg. (1998) Standardliste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands; Wisskirchen, R., Haeupler, H.; Eugen-Ulmer-Verlag \7\ BfN, Hrsg. (2000) Verzeichnis und Rote Liste der Pflanzengesellschaften Deutschlands; Schriftenreihe für Vegetationskunde, Heft 35; Bearb.: E. Rennwald \8\ BlmSchV (2006) 16. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissions- schutzgesetzes (Verkehrslärmschutzverordnung); in der Fas- sung vom September 2006 \9\ BMV, Hrsg. (1995) Musterkarten für Umweltverträglichkeitsstudien im Straßenbau \10\ BOSCH & PARTNER (2010) Sechsstreifiger Ausbau der BAB 643, Landesgrenze Rhein- land-Pfalz / Hessen bis AK Schierstein; LBP \11\ BUNDESMINISTERIUM FÜR BArtSchV: Verordnung zur Neufassung der Bundesarten- UMWELT, NATURSCHUTZ schutzverordnung und zur Anpassung weiterer Rechtsvor- UND REAKTORSICHERHEIT schriften vom 19.12.1986; Neufassung vom 16.02.2005; BGBl. (2005) I , S. 258, ber. 896 [Neufassung ab 1.3.2010: Art. 22 G vom 29. Juli 2009; BGBl. I S. 2542, 2576 f.; Inkrafttreten: 1. März 2010; (Art. 27 G vom 29. Juli 2009)] \12\ BUNDESMINISTERIUM FÜR BNatSchG: Gesetz zur Neuregelung des Rechts des Natur- UMWELT, NATURSCHUTZ schutzes und der Landschaftspflege; BGBl. Jahrgang 2009 Teil UND REAKTORSICHERHEIT I Nr. 51, Bonn 6.8.2009, vom 29. Juli 2009, S. 2542-2579, In- (2009) krafttreten: 1. März 2010 \13\ BÜRO FÜR ANGEWANDTE Einrichtung eines Ökokontos für den Bereich des Steinbruches LANDSCHAFTSÖKOLOGIE "Kalkofen"; im Auftrag der Dyckerhoff AG Wiesbaden; Erläute- (2007) rungsbericht; Hofheim \14\ DIN 18005-1, Ausgabe 1987-05 Schallschutz im Städtebau, Berechnungsverfahren; DIN 18005-1 Beiblatt 1, Ausgabe 1987-05: Schallschutz im Städte- bau, Berechnungsverfahren, schalltechnische Orientierungs- werte für die städtebauliche Planung \15\ FORSCHUNGSGESELL- MUVS: Merkblatt zur Umweltverträglichkeitsstudie in der Stra- SCHAFT FÜR STRASSEN- ßenplanung UND VERKEHRSWESEN, AR- BEITSGRUPPE STRASSEN- ENTWURF (2001) \16\ GARNIEL, MIERWALD (2010). Arbeitshilfe Vögel und Straßenverkehr. Schlussbericht zum Forschungsprojekt FE 02.286/2007/LRB der Bundesanstalt für Straßenwesen: „Entwicklung eines Handlungsleitfadens für Vermeidung und Kompensation verkehrsbedingter Wirkungen auf die Avifauna \17\ GASSNER, WINKELBRANDT, UVP und Strategische Umweltprüfung - Rechtliche und fachli-

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Nr. Autor, Hrsg., Jahr Titel BERNOTAT (2010) che Anleitung für die Umweltprüfung, 5. Aufl. \18\ HESSEN MOBIL WIESBADEN A 66, 6-streifiger Ausbau zwischen AK Wiesbaden-Schierstein (2012) und AS Wiesbaden-Erbenheim; Erläuterungsbericht zur Vorun- tersuchung, Vorabzug 07/2012, Straßen- und Verkehrsma- nagement Wiesbaden \19\ HILKER LANDSCAPING (2008) Landschaftspflegerischer Begleitplan/Rekultivierungsplan – 14. Fortschreibung – Bau einer Photovoltaikanlage, i.A. der Ent- sorgungsbetriebe der LH Wiesbaden \20\ HLUG (2011) Geoportal Hessen, Wasserrahmenrichtlinien-Viewer \21\ HLUG (2011) Karten der potenziellen Kompensationsflächen im Offenland gemäß Kompensationsverordnung vom 1.9.2005 \22\ HLUG (2011) Lärmkartierung 2007 (http://www.hlug.de/?id=525) \23\ HLUG (2011) Umweltatlas/Hessenviewer \24\ HLUG, Hrsg. (2007) Bodenkarte von Hessen, L 5914 Wiesbaden \25\ HMfWVL, Hrsg. (2000) Landesentwicklungsplan Hessen (LEP); Landesplanungsportal Hessen, http://www.landesplanung-hessen.de/ \26\ HMUELV (2011) Natureg-online, Hessische Biotopkartierung (HB) \27\ HMUELV, Hrsg. (2005) Verordnung über die Durchführung von Kompensationsmaß- nahmen, Ökokonten, deren Handelbarkeit und die Festsetzung von Ausgleichsabgaben (Kompensationsverordnung); 1. Sep- tember 2005; Wiesbaden \28\ HMULF (2011) Gewässerstrukturgüte-Informationssystem (GESIS); Online Datenbank \29\ HMULV (2010) Hessisches Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzge- setz, HAGBNatSchG; 20. Dezember 2010 \30\ HMULV Hessen (2011) Gewässerdaten \31\ HMULV, Hrsg. (2008) Rote Liste der Farn- und Samenpflanzen Hessens; Wiesbaden \32\ HORCH, WEDRA (2010) Artenschutzkonzeption Kalkofen (Fläche Nr. 26), Teiluntersu- chung zum Landschaftsplan der Landeshauptstadt Wiesbaden (unter Mitarbeit des Fachbüros Faunistik und Ökologie) \33\ HSVV (2009) Leitfaden für die Erstellung landschaftspflegerischer Begleit- pläne zu Straßenbauvorhaben in Hessen; Hessisches Landes- amt für Straßen- und Verkehrswesen Wiesbaden \34\ HSVV, Hrsg. (2000) Leitfaden für Umweltverträglichkeitsstudien zu Straßenbauvor- haben, Teil I, Teil II; Schriftenreihe der Hessischen Straßen- und Verkehrsverwaltung, Heft 44, Wiesbaden \35\ L.A.U.B (1996) Alte Deponie Mainzer Straße – Wiesbaden -, Botanische und zoologische Untersuchungen \36\ L.A.U.B (1998) Landschaftspflegerischer Begleitplan/Rekultivierungsplan, De- ponieabschnitte II und III, Städtische Deponie Wiesbaden \37\ LANDESAMTES FÜR DENK- Angaben zu Kulturdenkmälern, Schriftwechsel mit ASV Wies- MALPFLEGE HESSEN (2010) baden v. 16.8.2010 \38\ LANDESHAUPTSTADT WIES- Deponieabschnitt IV, Unterlagen für Scopingtermin, Amt für BADEN (1992) Abfallwirtschaft und Stadtreinigung \39\ OBERDORFER, E. (1990) Pflanzensoziologische Exkursionsflora.- Verlag E.Ulmer, 1050 S., Stuttgart \40\ PTV (2012) Verkehrsuntersuchung Sechsstreifiger Ausbau A 66 in Wies- baden, Stand Mai 2012; PTV (Planung Transport Verkehr AG), Stumpfstraße 1, 76131 Karlsruhe)

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 188 Kap. 7: Quellenverzeichnis UVS A 66 : 6-streifiger Ausbau zwischen AK Schierstein und AS Erbenheim Erläuterungsbericht

Nr. Autor, Hrsg., Jahr Titel \41\ RAT DER EUROPÄISCHEN FAUNA-FLORA-HABITAT-RICHTLINIE, Richtlinie 92/43/EWG GEMEINSCHAFTEN (1992) des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen Amtsblatt Nr. L 206 vom 22/07/1992 S. 0007 \42\ RAT DER EUROPÄISCHEN EU-VOGELSCHUTZ-RICHTLINIE, Anhang I (\32(RL GEMEINSCHAFTEN (1997) 79/409/EWG 1979) \43\ RIECKEN et al. (2006) Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen Deutschlands; zweite fortgeschriebene Fassung 2006; Naturschutz und Biologische Vielfalt Heft 34 \44\ ROTHMALER, W. (1991) Exkursionsflora von Deutschland, Band 3: Gefäßpflanzen: At- las der Gefäßpflanzen, 8. Aufl.- Volk und Wissen Verlag GmbH, Berlin \45\ ROTHMALER, W. (2005) Exkursionsflora von Deutschland, Band 4: Gefäßpflanzen: Kri- tischer Band, 10. Aufl.- Spektrum Akademischer Verlag, Mün- chen \46\ RP DARMSTADT (2010) Einträge im Altlasteninformationssystem; Abt. Arbeitsschutz und Umwelt Wiesbaden; Schriftwechsel mit ASV Wiesbaden v. 25.8.2010 \47\ RP DARMSTADT (2010) LSG "Stadt Wiesbaden"; Verordnung v. 24.9.2010, StAnz 41/2010 S. 2289 \48\ RP DARMSTADT, Hrsg. (2000) Landschaftsrahmenplan Südhessen \49\ RP DARMSTADT, Hrsg. (2011) Regionalplan Südhessen /Reg. FNP 2010 (Beschlossen: Regi- onalversammlung Südhessen, 17. Dezember 2010; Geneh- migt: 27. Juni 2011; Bekanntmachung: Regierungspräsidium Darmstadt, 17. Oktober 2011, (Staatsanzeiger 42/2011) \50\ SCHEUERMANN, Ing.-Büro f. Studie zur Entwässerungsplanung, Erläuterungsbericht zur Umwelttechnik (2012) Voruntersuchung, Vorabzug 07/2012, Eltville, Stand Feb. 2012 \51\ SEBALD et al. (1992) Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, Eugen- Ulmer-Verlag, Stuttgart \52\ STADT WIESBADEN (1999) Biotopkartierung Wiesbaden mit Referenzflächenuntersuchun- gen der im besiedelten Bereich vorkommenden Biotoptypen \53\ STADT WIESBADEN (2003) Landschaftsplan der Landeshauptstadt Wiesbaden, CD-ROM; i.A. des Magistrats der Landeshauptstadt Wiesbaden, Umwelt- amt \54\ STADT WIESBADEN (2010) Zusammenstellung umweltfachlicher und stadtplanerischer Belange durch das Umweltamt, 7.9.2010 \55\ FISCHER (2013) Schalltechnische Untersuchung 6-streifiger Ausbau der A66; Ingenieurbüro für Bau, Verkehr und Umwelt, Karlsruhe.

BfL Wetzlar, 13.10.2014 Erläuterungsbericht EDV: A66_UVS_Textteil.doc Seite 189