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Adressbuch der Stadt

Bern, 1860

Universitätsbibliothek Bern

Shelf Mark: BeZ Hz V 17

Persistent Link: http://dx.doi.org/10.3931/e-rara-4614

XII. Bevölkerung

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xii . Bevölkerung

Nach der Volkszählung von 1870 zählte die Stadt Bern mit Inbegriff des Stadtbezirks ortsanwesende Bevöl¬ kerung inclusive( durchreisende, exklusive vorübergehend An¬ wesende) : im rothen Quartier 6,905 Einwohner, 3,095 „ „ gelben „ „ grünen . 5,238 4,391 „ weißen „ „ schwarzen . 2,969 Stadtbezirk 7,851 „ „ obern „ „ untern Stadtbezirk 5,553 Total . 36,002 Einwohner.

Auf die drei Kirchgemeinden vertheilt sich die Einwohner¬ zahl , wie folgt: obere Gemeinde oder zum Hl . Geist 14,756 Einw ., mittlere oder Münstergemeinde . 11,533 „ untere oder Nydeckgemeinde . 9,713 „

Davon find: 16,658, Geschlechts männlichen 19,344. weiblichen „

Nach der Abstammung: 23,312, Kantonsangehörige 6,337, Schweizer anderer Kantone 3,673, Gemeindebürger Ausländer 2,680.

Nach der Religion: . . . . . 32,670, Protestanten 2,644, Katholiken . . . . . Consessionen 350, Von andern christlichen 303, Jsraeliten. 35. Unbekannt. 328

Zahl der Wohnhäuser. Die Zahl der Wohnhäuser in der Stadt und den Stadtbezirken betrug nach der Volkszählung vom 1. Dez . 1870: im rothen Quartier : zwischen dem Murtner- und Aarbergerthor und dem Käfichthurm . . 315 im gelben Quartier : zwischen dem KLfich- und dem Zeitglockenthurm . 179 im grünen Quartier : zwischen dem Zeit- glockeuthurm und der Kreuzgasse . . . . 321 im weißen Quartier : von der Kreuzgasse bis zum untern Thor und der Nydeckbrücke . . 247 im schwarzen Quartier (Matte ) : . . 144 im obern Stadtbezirk . . . . 512 im untern Stadtbezirk . . . . 332 Zusammen : 2050

Eiutheilung der Stadt nach ihren O.uartiercn und der Mummerirung der Häuser. Rothes Quartier, vom obern Thor und Aarbergerthor bis zum Platz ob dem Käfichthurm. Von Nr . bis Nr. Speichergaffe , Sonnseite , aufwärts 1 5 „ Schattseite , aufwärts 6 9 Anatomiegästcheu 10u. 14 , Sonnseite , abwärts 15 48 „ „ Schattseite , aufwärts 49 78 a. Bollwerk , Sonnseite , oder oben . 79 82d. „ ^ Schattseite , oder unten. 78k. 83 84 , Sonnseite , abwärts . 85 bis 100 „ „ Schattseite , aufwärts. 101 122e. Aeußeres Bollwerk bis zur Spitalgass 1226. 122 s. , Sonnseite , abwärts . 123 145 „ „ Schattseite , aufwärts 146 178 Zwischen den Thoren 179 fs 183 Christoffelgasse , westl. Seite bis Turn- graben ' . 184 186 k. Schauplatzgassc , Sonnseite , abwärts 191 „ 2006. „ Schattseite , aufwärts bis Gurtcngasse 206 221 Gurtengasse , östliche Seite . 222 a, d. 329 Von Nr . bis Nr. der Gur- Bnndcsgasse , Sonnseite, von 228 tengasfe abwärts 223 229 und 230 Schattseite , aufwärts „ 231 232 Gurtengässe , westliche Seite. Schattseite , von der Schauplatzgafse , bis 235 a. auswärts 233 Gurtengässe 235 b. 235 ä. Christoffelgasse , östliche Seite der Christoffelgasse Bnndesqaffe , von 23t!a 236 c. abwärts bis Gurtengässe . „ Bundcsgasse bis Bäeenplatz , von der 240 242 Spitalgasse. „ Waisenhansplah , von der Spitalgasse 253 . . . . 243 bis Aarbergergasse a. 254 e. An Lcr Schütte. 254 Caserne . 255 a 256 b. Waisenhaus und 256 c 257b. Waisenhausstraße . . . . an dcmAar- Anatomie bis zum Wachthaus 258 261 bergerthor. „ von der Aarber- Aeußeres Bollwerk , 262 268 ger- bis zur Ncuengasse . . „ Aarbergerthor undd. Schanze bis Ober¬ 269 280 thor . Gelbes Quartier, ob dem Zeit- Dom Platz ob dem Käfichthurm bis zum lhlatz glockcnthurm. Vcn Nr. bis Nr. 1 5 Zeughansgassc , Sonnseite, abwärts 6 19 a. Schattseite , aufwärts . Kästchgcitzlein, vorderes, gegend. Thurm 29 . . - 19b hin . . . . 30 61 Marktgasfe , Sonnseite, abwärts . 64 94 ,, ,, Schattseite , aufwärts 95 110 Käfichgäßlein , hinteres, geg. d. Judeng. 111 123 Zndengasse, Sonnseite, abwärts . 130 aufwärts. 124 „ „ Schattseite , 131 — Beim Castno. 132 und 134 Inselgasse , Sonnseite, abwärts bis 137 , abwärts . 135 „ Schattseite 138 143 Gerberngraben , geg. die Marktgasse hin und 145 Gerbernlaube , in gleicher Richtung 144 , gegen das , Sonnseite 146 bis 153 Kornhaus . . . . . Grünes Quartier, vom Platz ob dem Zeitglockenthurm bis zur Postgasfe, Kreuz¬ gasse und . Von Nr . bis Nr. Brunngasse , aufwärts . . . . 1 „ 38 Unteres Ztviebclngäßlein . . . 39 „ 41 Kornhausplatz , untere Seite , vom Gra¬ ben her , gegen den Zeitglockenthurm . 42 „ 51 Beim Zeitglockenthurm . . . 52 und 53 Zwicbelnqäßlein , von der Apotheke her gegen das Rägclisgäßlein Von Nr . 54 bis Nr . 62 Metzgergassc , Sonnseite , abwärts . 63 „ 102 Kreuzqasse , obere oder Sonnseite , gegen die Metzgergasse . . . . 103 „ 105 Metzgergasse , Schattseite , aufwärts . 106 „ 137 Kramqaffe , Sonnseite , abwärts . . 138 „ 181 „ Schattseite , aufwärts . . 182 „ 226 Beim Zeitglockenthurm , ober- u. unter¬ halb . ' . 227 und 228 Hotellaube , und gegenüber derselben . 229 bis 236 Keßlcrqasse , Sonnseite , abwärts . . 237 „ 260 Kirchqässc , abwärts . . . . 261 „ 274 Keßlergafse , Schattseite , aufwärts . 275 „ 294 Schulgcißlein , untere Seite . . . 295 „ Schulaassc (auch ) , Sonnseite, abwärts . 296 „ 312 Kirchplatz , gegenüber dem Münster . 313 „ „ von dem Kirchhof aufwärts . 314 „ 318 Schul - oder Herrengafse , Schattseite, aufwärts . 319 „ 331 Ankenlanbe , aufwärts . . . . 332 „ 335 Museum und Polizei . . . . 336 und 338 Weißes Quartier, von der , Kreuzgafse und Junkerngasse bis unten an den Stalden. Von Nr. bis Nr. Stalden , Sonnseite , aufwärts . . 1 „ 15 Klappcrläublein , aufwärts . . . 16 „ 19 Schutzmühlc und Stampfe . - . 20u . und 21 e. Poftgasse oder Hormattsgassc , Sonn- s'eite, aufwärts . 22 bis 49 Rathhausplatz . . . . . 50 und 52 3Z1

Postgaffe , Schattseite, abwärts . . 53 bis 63 Gerechtiqkeitöqaffe , Sonns., aufwärts 64 „ 104 „ „ „ Schatts . abwärts . 105 „ 146 a. Innkerngaffe , Sonnseitc, aufwärts . 146d. „ 162 „ „ Schattseite , abwärts . 163 „ 197 Nydcckgaffe .198 „ 201 Skalden , Schattseite, abwärts . . 202 „ 221 Untere Thorbrücke . . . . 222 „ 226 Langmaucr . 227 „ 230

Schwarzes Quartier oder die Matte, unten vom Stalden weg der Aare nach aufwärts. Enge , obere, oder Sonnseite, gegen die 'Nidcckstiegc hin Von Nr . 1 bis Nr . 9 Gerbernlaube , Sonnseite 10 „ 20 Müllerlanbe , Sonnseite 21 „ 42 a. Schisflaube oder Lände 42 d „ 57 65 Bnbenbergsrain. ^ '' Frick. 66 „ 73 Barlaube . . . . 11 » 96 Inselein , bis zur Gypsreibe. 97 10« Landeren . . . . 101 „ 1046. Schleifergäßlein . 104 s . „ 106 Müllerläublein , Schattseite 107 „ 110 Gerbernlaube , Schattseite . 111 „ 116 Enge , Schattseite . 117 „ 130 Hauptstraßen. Im rothen Quartier: 1. Bundesgasse. 6. Die Neuengasse. 2. Die fauch 7. Die Aarbergergaffe (früher Schaufclgasse genannt) . Goldenmatt - oder Golaten- 3. Die Gurtengasse. mattgasse). 4. Christoffelgasse. 8. Aeutzeres Bollwerk. 5. Die Spitalgafse. d . Im gelben Quartier: 5. Die . 7. Die Judengaffc ( ehemals Schinkengassc) . 6. Die Marktgasse ( Weiber¬ 8. Die Jnselgafse (ehemals markt , früher Neustadt) . Judengasse). 332 o. Im grünen Quartier: 9. Die Keßlergasse mit der 12. Die Kram- oder vordere Ankenlaube. Gasse. 10. Die Schul - oder Herren¬ 13. Die Metzgergasse. gasse (ehem. Egertengasse) . 14. Die Brunngasse. 11. Die Kirchgasse. cl. Im weißen Quartier: 15. Die Postgasse (ehem. Hor- 17. Die Kreuzgasse. mannsgassc) . 18. Die Junkerngasse. 16. Die Gerechtigkeit^ - (ehem. 19. Der Stalden und die Np> Märit -) Gasse. dcckgasse. s. Im schwarzen Quartier: 20. Die Matte. Kleinere Gassen, Durchgänge und Platze. . Im rothen Quartier: Zwischen den Thoren Das Storchengäßlein. Bei der kleinen Schanze (ehem. Das vordereRyffligäßchen (ehe- Viehmarkt) . malsNachrichter - od.Scharf- Inner . Bollwerk. richtergäßchen) . Das Anatomiegäßlein. Das Hintere Ryftligäßchen (ehe¬ Die Speichergasse (Sppcher- mals Neuengaßgäßlein ) . gasse od. hint . d. Spychern ) , Der Zeughaus - und Waisen¬ ehem. Schcckenbrunn- ^ auch hausplatz. Bubengasse). Der Bärenplatz. Das drei Königen- oder Ster- An der Schütte. nengäßlein. d . Im gelben Quartier: Das vordere und Hintere Käfich- Das Jnselgäßlein. gäßlein (alte Ringmauer ) . Der Gerberngraben. Der Kasinoplatz oder obere Der Platz vor d. Hauptwache. Graben. Die Münztcrrasse. Das Schützen- oder welsche Der Kornhausplatz. Kirchgäßlein. Der untere Graben bei d. Reit¬ Das Judengaßgäßlein. schule. e. Im grünen Quartier: Das Zwiebelngäßlein ( ehem. i BeimZeitglockenthurm (Ständ Zwiebelnmarkt ). lein). Das Nägelisgäßlein. Das Hotel - oder alte Käslau- Der Kornhausplatz. bengäßlein. 333

Das Schaal - und Scblacht- Das Schulgäßlein. hausgäßlein. Die finstern Gäßlein (von der Das Kaufleuten - oder Kirch- Mctzgergasse an die Kram- gäßlein. gasse unv an d . Keßlergasse ) , Kirch - oder Stiftplatz. auch Schlüssel - oder Keßler- Der Die Plattform. gäßlein genannt. Das Schlossergäßlein ( gegen die Brunngasfe ) . st. Im weißen Quartier: Das obere und untere Jun- Der Rathhausplatz. kcrngaßgäßlein. Postgaß - ( ehemals Her¬ Das der Schutzmühle. manns -) Gäßlein. Bei

e . Im schwarzen Quartier: , Bu- . — Gerberngasse . — lein , Bubenbergsthor Die Enge ) . Müllergasse. bcnbcrgsrain und Spihlaubc. Beim Schulhaus und den Badgasse . — Schleifergäßlein. Mühlen. Landern Gppsreibe . — Jnselisteg. Schisflände . — Lände . — Frist. Bowexthürli Bubenbergsthür - j

Staatsgebäude. Kreuzgasse, 1. Das Nathhaus am nördlichenEnde der Kanzleigedäude erbaut in den Jahren 1406 — 1416 . Das . Am 24 . Aug. (erbaut 1426 ) bildet einen Anbau zum Rathhausc in der S taatska n^lei zu schreiben an. Im 1541 fing man der obersten Rathhause befinden sich außer den Litzungssälen Archiv und die alten Kantonalbehördcn deren Kanzleien , das das Rathhaus renovirt, Schatzgewölbe . Im Jahr 1867 wurde östlichen Seite durch die westliche Faxade erstellt und an der Anbau erweitert. einen 1744 b-s 2 . Das Stiftaebäudc , erbaut in den Jahren und enthält , liegt auf der Mittagscite des Kirchplatzes, 1748 ( Dcpartemente ) , die Kanzleien der verschiedenen Direktionen des Regierungspräsidenten und der Mit¬ die Audienzzimmcr , die Hy¬ glieder des Regierungsrathes , die Kantonskasse Nerwaltungszweigen, pothekarkasse mit ihren verschiedenen , das Stempelamt das Qhmgeld - und Steuerbüreau Auf dem Stift - oder und die Amtsblattverwaltung . von Erlach , modcl- Kirchplatz siebt die Reitcrstatue Rudolfs lirt von Prosi Dr . I . Volmar in Bern. Z34

3 . Das Miinzgebäude , beim ehemaligen Marzielethor, wurde 1790 — 1793 erbaut , ist seit 1854 der Eidgenossenschaft verpachtet , und enthält die zur Fabrikation von Münzen und Frankomarken nöthigen Maschinen. 4 . Das große Kornhaus , erbaut 1711 — 1716 , ruht auf 34 Pfeilern , zwischen welchen sich die Getrcidchalle befin¬ det , die 200 Fuß lang und 70 Fuß breit ist . Unter derselben befindet sich der große Kornhauskeller , dessen größtes Faß 226 Saum oder 22,600 Maß hält . Kellerwirthschaft. s . Das Jnselspital , zu welchem Frau Anna Seiler im Jahre 1354 den ersten Fond stiftete , wurde 1718 — 1724 gebaut , und bildet mit dem äußern Krankenhaus eine selbstständige Korporation , unter deren Verwaltung auch die Irrenanstalt Wald au steht. 6 . Die Staatsapothckc liegt gegenüber dem Jnsel¬ spital und wurde am 1 . Januar 1837 eröffnet ; sie liefert die Arzneien für die Staatsanstalten . Im II . Stock findet die Augenklinik statt , und der III . Stock enthält das pathologische Institut. 7. Das Siechen - oder Außerkrankcnhaus , eine balbe Stunde von der Stadt entfernt , wurde gegen Ende des XV . Jahrhunderts errichtet , und ist gegenwärtig zur Aufnahme von Syphilitischen , Kratz - und Grindkranken bestimmt. 8 . Die neue Irrenanstalt Waldau , in der Nähe des Siechenhauscs ( Schoßhaldendrittels ) , wurde durch Großraths- beschtuß vom 9 . Februar 1850 gegründet , am 18 . Nov . 1855 eröffnet und hat für 23V Irre Raum. !1. Die Anatomie , nordwestlich der Speichergassc, wurde 1833 — 34 gebaut , cntbält die anatomischen Sammlungen für normale Anatomie der Menschen und Thiere , für Entwicklungs¬ geschichte rc . ; die physiologischen Apparate , die Sammlung chirurgischer Instrumente der Hochschule und ein chemisches Laboratorium für physiologische Chemie , sowie die für den tierärztlichen Unterricht bestimmten Sammlungen , endlich die Hörsäle der Anatomie und Lokalitäten für das Secircn. 1V. Das Thierspital , außerhalb der Schützenmatte, wurde 1825 als solches eingerichtet und enthält die Veterinär- schule. 11 . Das Zuchthaus , an der Aarbergcrgasse, wurde 1826 — 1836 gebaut , ist für 400 Sträflinge berechnet , kann aber über 700 fassen , und enthält eine Jnfirmerie. 338

12 . Die Kaserne Nr . 2 , an der Speichcrgasse , wurde 1.784 —-1787 gebaut und für 335 Betten für Unteroffiziere und Soldaten , sowie für 17 Offizicrsbctten eingerichtet. 13 . Die untere Kaserne Nr . 1 wird seit 1798 als Kaserne benutzt , in welcher die zur Instruktion einberufenen Milizen und Rekruten einkascrnirt werden ; das Gebäude ent¬ hält 433 Betten für Unteroffiziere und Soldaten und 24 Betten für Offiziere. 14 . Die Kavallcriekaserne , gegenüber dem Zucht¬ hause , wurde 1857 neu aufgebaut. 1g . DaS Zeughaus , an der Zcughausgasse , wurde 1579 zu einem Waffenmagazin eingerichtet , 1595 — 1597 neu erbaut , und enthielt vor 1798 einen Waffcnvorrath für ungefähr 60,000 Mann und über 500 meist neue Kanonen. Gegenwärtig enthält das Zeughaus 136 Kanonen und Hau¬ bitzen nebst 8 Mörsern , ungefähr 10,000 Gewehre und Stutzer (die Auszügcr - und Reservcbataillone haben ihre Waffen bei Handen ) . Üebcrdieß Antiquitäten von Waffenrüstungen , Fahnen, Pannern , Gemälden u . s. w. 16 . Das . Salzmagazin (war früher an der Ringmauer im südwestlichen Theile der Stadt ) befindet sich nun auf dem Platze des ehemaligen Spitalgartens außerhalb des Murten- thores neben dem Güterbahnhof. 17 . Das Observatorium oder die Sternwarte, auf der großen Schanze im Jahre 1821 erbaut , enthält die für astronomische Beobachtungen nöthigen Instrumente. 18 . Das äußere StandeSrathhaus , an der Zeua- hausgasse gegenüber der untern Kaserne , wurde 1728 als Rathhaus eingerichtet und zu verschiedenen Zwecken benutzt: 1801 als Sitzungssaal des helvetischen Senats , während der Mediationszcit und später als Sitzungssaal der Taa- satzung , des schweizerischen Ständerathes , gegenwärtig als Sitzungslokal des Gcschwornengerichts. 19 . Das Hochschulgebäudc , früher ein Kloster, wurde 1682 neu erbaut und seither für höhere Schulen benutzt bis zur Errichtung der Hochschule i . I . 1834 . Im Hochschulgs- bäude befinden sich: die L -tud ente nbib li othck , die medi¬ zinische Communalbibliothek , das chemische Labo¬ ratorium , das physikalische Kabinet und neben dem Museum der Antikensaal , der aber jetzt leer steht. 336 errich¬ 20 . Das Schulhaus , 1528 für ein Gymnasium 1577 im Hintergründe der Herrcngafse , und wurde tet , steht da¬ bis 1581 neu erbaut ; seit 1856 hat die Kantonsschule von Besitz genommen. dient dem 21 . Die Hauptwache , am Gerberngraben, ein Gefängniß Landjägerkorps als Hauptwache , und enthält für Polizeiarrestanten. , wurde 22 . Das alte Posthaus , an der enthält nunmehr, von 1832 bis 1861 als solches benutzt , und der Eidgenossen¬ da das 1860 von Privaten erbaute und von beim Bahn¬ schaft auf 25 Jahre gepachtete neue Postgebände ein Fitialpostbureau hof auf 1 . Juni 1861 bezogen wurde , und die Bureaux der bcrnischen Staatsbahn. Eisen¬ 22 . Der neue botanische Garten zunächst der trägt zu dessen bahnbrücke im Rabbenthal . Die Bürgerschaft ist das Brust¬ Unterhalt jährlich Fr . 1000 bei . In demselben bild Hallers des Großen in Erz aufgestellt. Ktädtische Gebäude und Sesitzungen. H. Der Bürgerschaft von Bern. , erstere 1. Die Stadtbibliothek und daS Museum Das gegenwärtige 1548 gegründet , letzteres 1808 erbaut . 1787 — 92 ge¬ Bibliothekgcbäude an der Kcßlergasse wurde Manuskripte , eine baut , enthält 30 — 40,000 Bände , 1600 der Schultheißen große Zahl Alterthümer und die Portraits Im Jahr 1861 wurde von Bern und anderer berühmter Berncr . geräumigen Lesezim¬ der östliche Anbau vollendet ^ der nun , nebst naturforschenden und mern , auch die Bibliotheken der schweiz . . Das natur- der geschlchtsforschendcn Gesellschaft enthält Pfarrer Wyttenback, hist arische Museum, gegründet von schweizerische nebst zahlreichen ausgestopften Thieren die enthält Fauna in seltener Vollständigkeit ; auch die ausländische Fauna durch Professor ist reich vertreten . Ferner ist der besonders und geognosti- B . Studcr vermehrten mineralogischen zu erwähnen , der Sammlung schen Sammlungen , des schweize¬ scywcizeri seh er Minerali en und Petresakten Basreliefs von rischen Herbariums, mehrerer vorzüglichen und Medaillen , der Schweizergcbirgen , schöner Kupferstiche . Vinzenzenteppichc. Burgunder - und St gleichen 2, Das Knabcnwaiscnhans , auf dem Platze 66 bürger¬ Namens , wurde 1782 gebaut und enthält gegenwärtig vier Lehrern. liche Knaben unter einem Vorsteher ' und 337 , vordem 3. Das Mädchenwaisenhaus in der Billette 32 Mäd¬ obern Thor , wurde 1636 eröffnet, enthält gegenwärtig chen unter einer Vorsteherin und drei Lehrerinnen. Burgerspital , zwischen den Thoren, zur Ver¬ 4. Das und Bürge¬ sorgung alter , gebrechlicher oder kranker Bürger rinnen bestimmt, wurde 1741 vollendet. , Zunfthäufer der dreizehn Gesellschaften der 3. Die ) , Schmie¬ Bern sind : Pfistern (grün Q . 51, 52 u. 53 Stadt -Gerwern Q . 55 u. 88) , Metzgern (grün 0 . 11), Ober den (gelb , vier Venner- Q . 112 o, ä) , ( von 1294 —1798 die sogen lgelb Mittel -Löwen lgelb oder Viertelgesellschaften) , Schuhmachern , (gelb Q . 66) , Zimmerleuten , Kaufleuten (grün Q . 67) , Webern grün Q . 273 ) , Mohren (grün Q . 174 u. 104) , Affen ( Q . 197 ) und Schiffleuten u. 184) , Distelzwang (weiß Q . 106 u. 161 (Kramgasse 147). des K. Die Enge , eine reizende Promenade außerhalb der Schützenmatte. Aarbergerthors und , später . Das Viererhans auf dem Aargauerstalden 7 bekannt. als Kaffeewirthschaft unter dem Namen Joliette 6. Der Einwohnerschaft von Bern. erbaut, 1. Die Münsterkirche , im Jahre 1224 in Holz . Jnver Sa¬ 1421—1500 in ihrer gegenwärtigen Form ausgeführt aus derZett der Burgunderkriege kristei werden Merkwürdigkeiten Stadt¬ und während den Sommermonaten auf der aufbewahrt des Chors be¬ bibliothek dem Publikum gezeigt; zu beiden Seiten desHerzogsBerchtoldV . vonZähringen, finden sich Denkmäler Steiger und der ocs Schultheißen Nikolaus Friedrich von Gefechtengegen die Franzosen gefallenen 1798 in verschiedenen Glasmale¬ und Soldaten . Sehenswerth sind auch die Offiziere vom Schiff Chor, dessen unschöne Zwischenwand, die es reien im sowie die Orgel Kirche trennte , nun 1864 entfernt wurde , der Kirche befindliche nicht minder berühmt ist. Die neben der wurde 1360—1528 gebaut und bietet nebst anmuthtger Plattform des Herzogs von Promenade , in deren Mitte das Standbild großartige Aussicht auf die Alpen. Zähringen , der Stelle 2. Die Heil . Geist - oder Spitalkirche , an Heil. Geist , 1496— des ehemaligen Klosters der Brüder zum . Vier gebaut , 1726 abgebrochen und 1729 neu eröffnet 1497 31. Dez . 1860 zum ersten Mal geläutet. neue Glocken wurden am neben 3. Die Nydeckkirche, am östlichen Ende der Start bedeutend erweitert. der neuen Nydeckbrücke, 1491 erbaut und 1865 Kirche , ehemals Prediger- oder 4. Die französische vollendet, dient Dominikanerkirche , 1265 angefangen uno 1269 22 Adre-kalrndn VU 1871. 338

seit 1823 dem französischen und seit 1799 auch dem katholischen Gottesdienste. Für letzter» ist eine neue katholische Kirche ober¬ halb des Rathhauses erbaut und 1864 vollendet worden , de¬ ren Baukosten von Privaten , sowie Korporationen und Be¬ hörden bestritten wurden , daher diese Kirche freies Eigenthum der katholischen Gemeinde ist. Z. Der Erlacherhuf , Junkerngasse Nr . 173, i. 1 . 1752 vom Schultheißen Alb. Hier . v. Erlach erbaut , diente zu ver¬ schiedenen Zwecken, ging später kaufsweise in den Besitz der Stadt über , war von 1848—1857 Sitz der Bundesverwaltung und enthält nun die Kanzlei der Einwohnergemeinde und der Burgergemeinde . In den Sommermonaten sind hier die Merk¬ würdigkeiten aus dem Burgunderkriege zu besichtigen. 8 . Das Bnndesrathhans , von der Gemeinde Bern 1852 —1854 erbaut und 1857 den Bundesbehördcn übergeben, welche nun ihren Vcrwaltungssitz daselbst haben. In demselben befindet sich seit 1864 auch das „Kunstmuseum", aus Gemäl¬ den und Antiken bestehend, die früher theils im Chor der franz . Kirche, theils im Hochschulgebäude aufbewahrt waren. 7 . Daö Casino , zwischen dem Jnselspital und dem Bundesrathhaus , einst Eigenthum der Musikgcsellschaft, ist Cafe-Restaurant und dient zu Versammlungen , Konzerten, Bäl¬ len u. dgl. 8. Die Werkhöfe , deren einer (Holzwcrkhof) gegen¬ über der kleinen Schanze am Hirschengraben liegt , der andere der Eisenbahn weichen mußte und an die Neuengasse verlegt wurde. 9. DaS Stadtpolizcigebäude nebst Hauptwache stößt an das Hochschulgebäude und das naturhistorische Museum, wurde 1798 neu erbaut und dient zum Sitze der Stadtpolizei. 10. Die Lösehgeräthschaftsmagazine befinden sich: Neuengasse Nr . 87 , neben dem Polizeigebäude Nr . 337 , an der Langmauer Nr . 228 , in der Ländtelaube , Matte Nr . 47, im Altenbcrg Nr . 186 b und am Stadtbach vor dem obern Tbor Nr . 175 ; sie enthalten 30 Spritzen mit Zubehörde. 11. Die Neitschule beim untern Graben(N. 4) wurde 1732 erbaut und ist an einen Rittmeister vermicthet. 12. Die alte und die neue Schaal hFleischbank), erstere an der Kramgasse Nr . 162 d , letztere an der Schütte zwischen dem Zeughaus und der Reitschule Nr . 3 d. 13 . Die Mühlen und Wasserwerke an der Matte (Nr . 41 » —k, 105 s.) die Silberfabrike Nr . 98 , die Kupfer- hammerschmiedeNr . 99 , die Säge auf der Landern , der Schist- scherm und KohlenschopfNr . 101d , die Oeble mit Reibe Nr . 102, 339 die Fournirsäge und Spezereistampfe Nr . 104 , die Lederwalke und Lohstampfe Nr . 104 l>, die Eisenhammerschmiede Nr . 104e, die Zeugschmiedc Nr . 104 ä und 105 , die Schleife Nr . 104 s, die mechanische Werkstatt Nr . 110, die Chocoladcfabrike Nr . 105b, mehrere Waschhäuser , 1 Schuppen , 1 Magazin und das ehe¬ malige Neeserhaus 8!r . 108. i4 Das Schwclleuiuättcli auf dem rechten Ufer der Aare mit Wohnhaus und Sommerwirthschaft. 14 . Die Lchulgcdäude Neuengassc Nr . 87 s-, d u. o, das Mädchenschulhaus an der Judengassc Nr . 113 , das Realschul- gebäude Brunngasse Nr . 37 , das Schulhaus an der Post- gasse Nr . 45 , das Schulhaus an der Matte Nr . 40, das Schul¬ haus auf dem alten Aargauerstatdcn Nr . 95 und die Schul- häuser in der Länggasse, in der Lorraine und im Sulgenbach. 16. Versehiodeiics an i^el'änliclit 'eiteir nnd Be- fitzungen , worunter die Begräbnißplätze Rosengarten, Mon- bijou und der neue Friedhof beim Bremgarten; das Weyer- mannshausgut. 17 . Der Bärcngraben am östl. Ende der Nydcckbrücke. 18 . Der Hirschengraben nebst den Schwanen im Gra¬ ben an der kleinen Schanze.

xm . Tarife. Droschken-Tarif. (Zufolge der Beschlüsse des Tit . Gemeinderaths vom 30. Jänner und 3. April 1871. I . Nach der .fahr,zeit. Für Für 1—2 Pers . 3—4 Pcrs. -3r. Är. Ap- 1 Viertelstunde ") . — 80 1 20 1 halbe Stunde . 1 20 1 80 3 Viertelstunden . 1 60 2 40 1 Stunde . 2 — 3 — für jede fernere Viertelstunde mehr — 40 — 60 für den ganzen Tag , d. h. über 6 Stunden . 12 — 18 — ") UL . Für eine direkte Fabrt im In¬ nern der Stadt , ohne Zwischenauf¬ enthalt , zahlt der einzeln Fahrende — 60 -