C 7410 WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN

12 Ausgabe 22. März 2018 Inhalt

2 Bundesminister: Nach einer langen 3 Genossenschaftsgründungen: 4 Branchentreffen: Ein vielseitiges Phase der Regierungsbildung stehen Neugründungen von Genossen­ Programm erwartete die Gäste auf die zuständigen Minister und Staats­ schaften sorgen in München für dem großen Branchentreffen der sekretäre fest. Gunther Adler wech­ eine positive Entwicklung auf dem Berlin-Brandenburgischen Woh­ selt ins Bundesinnenministerium. Wohnungsmarkt. nungsunternehmen in Bad Saarow.

Sinkende Baugenehmigungen: Engpässe ­verhindern mehr bezahlbaren Wohnungsbau Aktuelle Meldungen Zahl der Asylanträge stark Berlin – „Die sinkenden Baugenehmigungszahlen sind das Ergebnis der vom ­gesunken GdW immer wieder beschriebenen Engpässe: Zu wenig Grundstücke, zu wenig Planungs- und Genehmigungskapazitäten und vielfach erschöpfte Kapazitäten 2017 haben rund 650.000 Menschen am Bau“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Woh- Asyl in der Europäischen Union bean­ nungswirtschaft GdW, zu den am 15. März 2018 veröffentlichten Baugenehmi- tragt. Das sind etwa halb so viele wie gungszahlen des Statistischen Bundesamtes. „Hier müssen Kommunen, Länder­ ein Jahr zuvor, berichtete die Berliner und die gerade vereidigte neue Bundesregierung jetzt dringend ansetzen. Zeitung am 21. März 2018. In Deutsch­ Sonst wird der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in vielen Großstädten zum land, einem der wichtigsten Aufnah­ größten sozialen Problem der nächsten Jahre werden.“ meländer, ist die Zahl der Asylbewerber um 73 Prozent zurückgegangen. Die meisten der Asylsuchenden kamen aus Syrien, rund 102.400, 47.500 aus dem Irak und 43.600 aus Afghanistan. (wi)

Kräftiger Anstieg bei den Renten

Auch dieses Jahr dürfen sich die Rentner in Deutschland um eine kräftige Erhö­ hung der Rente freuen. Mit Blick auf die noch bestehenden Rentenunterschiede wird die Rente zum 1. Juli 2018 im Wes­ ten um 3,22 Prozent und im Osten um 3,37 Prozent erhöht. Bis Juli 2024 soll die bestehende Lücke zwischen neuen und alten Bundesländern geschlossen sein, das berichtete die Süddeutsche Zeitung am 21. März 2018. (wi)

Energiewende in Deutschland

Quelle: GdW nur Mittelmaß Die Neubautätigkeit kommt nicht ausreichend in Schwung, um den Wohnungsbedarf in Deutsch- land zu decken. Laut dem globalen Energiewende Index des Weltwirtschaftsforums ist Deutsch­ Mittlerweile fehlen in Deutschland über Wohnungen erstmals seit 2008 niedriger land lediglich im Mittelfeld. Der Index eine Million Wohnungen. Die Baugeneh­ als im jeweiligen Vorjahr. Von den im Jahr ermittelt anhand von 40 Indikatoren migungszahlen sind aber im Sinkflug. 2017 genehmigten Wohnungen waren den Status der Energiewende eines Nach Angaben des Statistischen Bundes­ 300.695 Neubauwohnungen in Wohnge­ Landes. Besonders in der Kategorie amtes wurde im Jahr 2017 in Deutschland bäuden – das sind 5 Prozent weniger als im ‚Struktur des Energiesystems‘ schneidet der Bau von insgesamt 348.100 Woh­ Jahr zuvor. Die Zahl der Genehmigungen Deutschland auch gemessen an seinen nungen genehmigt. Das sind 7,3 Prozent für Mehrfamilienhäuer, die zuletzt noch Europäischen Nachbarn schlecht ab, oder rund 27.300 Baugenehmigungen für steigend war, blieb mit 172.630 nahezu das berichtete die Welt am 20. März Wohnungen weniger als im Vorjahreszeit­ gleich. Das zeigt deutlich: Die Dynamik im 2018. (wi) raum. Damit war die Zahl der genehmigten Weiter auf Seite 2

12/2018 1 BUNDESPOLITIK

Fortsetzung von Seite 1 gefördert und dazu eine bundesweit gül­ kostensenkungskommission aus der letzten Wohnungsbau lässt nach. Die Zahlen an tige bauliche Zulassung für diese Gebäude Legislaturperiode dringend umgesetzt und geplanten Wohnungen insbesondere im geschaffen werden“, sagte der GdW- die mehr als 20.000 Bauvorschriften und preisgünstigen Segment reichen bei wei­ Chef. So kann man Kapazitätsengpäs­ Anforderungen auf den Prüfstand gestellt tem nicht aus, um den hohen Nachholbe­ sen entgegenwirken. Die Wohnungswirt­ werden. Die Folgenabschätzung für die darf gerade in Ballungsregionen zu decken schaft erwartet in den nächsten Wochen Kosten des Bauens und Wohnens bei allen – und die am Ende tatsächlich gebauten die Ergebnisse des europaweiten Wettbe­ geplanten Gesetzen ist ein ebenso not­ Wohnungen bleiben sogar noch weiter werbs zum Abschluss einer Rahmenverein­ wendiges Mittel, das der Koalitionsvertrag dahinter zurück. „Die Baubremsen müssen barung für serielles Bauen. erfreulicherweise vorsieht. Nur wenn alle gelöst werden, damit endlich der notwen­ Maßnahmen zusammen wirken, lässt sich dige und lang erwartete Schwung in den Aber es muss an weiteren Stellschrauben das notwendige Tempo beim Wohnungs­ Wohnungsbau kommt. Ansonsten könne gedreht werden, um den Wohnungsbau bau erreichen. das in der Koalitionsvereinbarung festge­ anzukurbeln. Das im Koalitionsvertrag schriebene Ziel von 1,5 Millionen neuen verankerte Planungs- und Baubeschleu­ Die Wohnungswirtschaft steht bereit, Wohnungen in dieser Legislaturperiode nigungsgesetz muss zügig kommen. Die gemeinsam mit dem neuen Ministerium nicht erreicht werden“, sagte Gedaschko. angekündigten steuerlichen Verbesserun­ für Inneres, Bau und Heimat und mit den gen sollten schnell beschlossen und durch Partnern aus dem Bündnis für bezahlbares Die Lösungen liegen auf dem Tisch. „Die ein Zuschussmodell ergänzt werden. Darü­ Wohnen und Bauen weiterhin tatkräftig an serielle und standardisierte Bauweise muss ber hinaus müssen die Ergebnisse der Bau­ diesem Ziel mitzuwirken. (burk)

Die Personalentscheidungen in der neuen Bundesregierung sind gefällt – Die neuen Minister stehen fest.

Berlin – 171 Tage, so lange hat es gedauert bis am 14. März 2018 offiziell die neue Bundesregierung vereidigt werden konnte. Mit der neuen Zusammensetzung ändert sich auch der Zuschnitt einzelner Ministerien und damit die Zuständig- keiten für verschiedene Politikfelder.

So verlagert sich der Bereich Bauen vom Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Zuständiger Minister des Bundesministe­ früheren Bundesumweltministerium und tätig. Neben dem bisherigen Parlamentari­ riums für Wirtschaft und Energie ist Peter ist in Zukunft dem Bundesministerium des schen Staatssekretär Günter Krings (CDU), Altmaier (CDU). In der vorherigen Regie­ Inneren, für Bau und Heimat angegliedert. sind dort außerdem (CSU) rung begleitete er den Posten als Chef des Neuer Bundesinnen- und Bauminister ist und (CDU) neu im Amt. Bundeskanzleramtes. Außerdem war er Horst Seehofer (CSU), der nach zehn Jahren Wanderwitz ist in seiner Funktion für die zwischen 2012 und 2013 Bundesumwelt­ als Ministerpräsident des Freistaats Bayern Fachbereiche Bau und Heimat zuständig. minister. Neuer Parlamentarischer Staats­ wieder nach Berlin wechselt. 1992 war er sekretär und Ostbeauftragter der Bun­ bereits als Bundesminister für Gesundheit Svenja Schulze (SPD) übernimmt von Bar­ desregierung wird Christian Hirte (CDU). und 2005 als Bundesminister für Ernäh­ bara Hendricks (SPD) das Amt der Bundes­ Er ist seit 2008 Mitglied des Deutschen rung, Landwirtschaft und Verbraucher­ ministerin für Umweltschutz, Natur und Bundestags und flogt in seiner Funktion schutz Teil der Bundesregierung. Reaktorsicherheit. Bis 2017 war Schulze als Beauftragter der Bundesregierung für sieben Jahre Ministerin für Innovation, die neuen Bundesländer auf Iris Gleicke. Gunther Adler (SPD) wechselt Medienbe­ Wissenschaft und Forschung in Nordrhein- Thomas Bareiß (CDU) und richten zufolge als Staatssekretär mit der Westfalen. Seit letztem Jahr ist sie General­ (CDU) übernehmen ebenfalls Posten als Zuständigkeit für Wohnen und Bau partei­ sekretärin der SPD Nordrhein-Westfalen. Parlamentarische Staatssekretäre. Neuer übergreifend ins Bundesinnenministerium. Als Parlamentarische Staatssekretäre blei­ beamteter Staatssekretär des Bundeswirt­ Er war bereits als Baustaatssekretär im vor­ ben (SPD) und Rita Schwar­ schaftsministeriums wird Dr. Rainer Son­ herigen Bundesministerium für Umwelt, zelühr-Sutter (SPD) weiterhin im Amt. towski (CDU). (koch)

Die neuen Staatssekretäre im Bundesministerium für Inneres, Heimat und Bau sowie Bundeswirtschaftsministerium: Foto: Henning Schacht Foto: Henning Schacht - bareiss.de Foto: www.thomas Foto: Bundesregierung/Sandra Steins Foto: Bundesregierung/Sandra alliance/Sven Simon Foto: picture / Bergmann Foto: Bundesregierung Foto: Jan Kopetzky Gunther Adler Stephan Mayer Marco Wanderwitz Thomas Bareiß Christian Hirte Oliver Wittke Dr. Rainer ­Sontowski

2 12/2018 AUS DEN VERBÄNDEN

Genossenschaftsboom in München

München – Die genossenschaftsfreundliche Politik der Landeshauptstadt München sorgt für eine wachsende Zahl von Neugründungen. Seit 2015 gibt es in München sieben neue Wohnungsgenossenschaften. Die Tendenz ist steigend. „Drei weitere Neugründungen stehen kurz vor der Aufnahme in den VdW Bayern“, berichtet Verbandsdirektor Hans Maier bei einem Pressegespräch der VMW Vereinigung Münchener Wohnungsunternehmen e.V.

Die Landeshauptstadt München sieht auf Gebrauch machen und verstärkt in den Begleitung der Neugründungen den städtischen Flächen die Bereitstellung Wohnungsneubau investieren“, erläu­ Die neuen Genossenschaftsgründer kom­ von 20 bis 40 Prozent der Grundstücke für tert der Verbandsdirektor. Der Zweck der men nach der Erstberatung durch die mit­ Wohnungsgenossenschaften und Bauge­ Genossenschaften ist in ihrer Satzung fest­ bauzentrale der Landeshauptstadt zum meinschaften vor. geschrieben. Er lautet meist: Mitglieder­ VdW Bayern. Der Verband fördert und förderung durch gute, sichere und sozial begleitet die Gründer dann bis zur Eintra­ Positiv für die Wohnungswirtschaft ist verantwortbare Wohnraumversorgung. gung ins Genossenschaftsregister. auch die Vergabe nach Konzept und nicht Bei den aktuellen Bauprojekten etwa im nach dem Höchstpreisverfahren. „Diese Prinz-Eugen-Park entstehen meist geför­ Auch nach der Gründungsphase unter­ beiden Faktoren sorgen dafür, dass sich derte und frei finanzierte Mietwohnun­ stützt der Verband die Genossenschaften wieder engagierte Menschen zusammen­ gen. „Einziger Wermutstropfen ist das rare durch Schulung und Beratung der Vor­ schließen und Genossenschaften grün­ Bauland. Deshalb werden nicht alle bau­ stände und Aufsichtsräte in allen Bereichen den. Hinzu kommen die Bestandsgenos­ willigen Genossenschaften gleich zum Zug - vom Neubau bis zur Bewirtschaftung. senschaften, die vom Angebot der Stadt kommen“, so Maier. (stra/koch)

Rekordinvestitionen und Leerstandsstabilisierung bei den Wohnungsunter- nehmen im Freistaat Sachsen

Dresden – Die organisierte Wohnungswirtschaft sorgt weiterhin für bezahlbares, attraktives Wohnen und unterstreicht ihre Bedeutung als maßgeblicher Wirtschaftsfaktor und verlässlicher Partner im Freistaat – dafür sprechen auch die Zah- len der am 15. März 2018 in Dresden vorgestellten Jahresstatistik des vdW Sachsen Verband der Wohnungs- und Immo- bilienwirtschaft.

Die Jahresstatistik zeigt, der Anstieg der beheimateten Auftragnehmer“, erläutert sicher gut gemeint und mit einer ordentli­ Nettomiete im Jahr 2017 bleibt moderat Rainer Seifert. In 2018 planen die Unter­ chen Summe ausgestattet“, erklärt Rainer bei rund 3,3 Prozent. Die durchschnittliche nehmen des Verbandes mit knapp 467 Mil­ Seifert. Doch die meisten Gebäude der Mit­ Nettokaltmiete liegt damit bei den ver­ lionen Euro noch höhere Investitionen. „So gliedsunternehmen, seien nun einmal Bau­ bandseigenen Unternehmen bei 5,04 Euro viel haben unsere Unternehmen seit fast 20 ten aus der DDR-Zeit und nur mit hohem pro Quadratmeter. „Wir haben damit im Jahren nicht investiert.“ Die Dimensionen Aufwand für diesen Zuschuss geeignet. Durchschnitt nach wie vor vergleichsweise nähern sich damit dem historischen Niveau „Da droht etwas zu verpuffen, was doch günstige Mieten und einen absolut mode­ zu Zeiten der Wiedervereinigung. dringend gebraucht wird.“ Es wäre manch­ raten Anstieg im Freistaat“, erläutert Rainer mal besser, sich von Maximallösungen zu Seifert, Verbandsdirektor des vdw Sachsen. Eine positive Botschaft gibt es auch bei der verabschieden und stattdessen auf kleinere Entwicklung des Leerstands zu verkünden. Schritte zu setzen. „Vor ‚barrierefrei‘ gibt Diese Aussage trifft auch auf die Metro­ Dieser ist mit einer Quote von 9,9 Prozent es immer noch ‚barrierearm‘ – auch davon polen Dresden, Leipzig und Chemnitz zu. auf demselben Niveau geblieben, wie im würden schon vielen Menschen – Wähler Dass die Mietkosten in Sachsen überwie­ Jahr zuvor. Während in den Metropolen – profitieren.“ gend erschwinglich sind, zeigt auch eine der Leerstand auf 4,4 Prozent gesunken ist, Umfrage, die der vdw Sachsen zusam­ stieg er in den ländlichen Räumen marginal Darüber hinaus gilt es weiterhin, durch men mit dem renommierten Meinungsfor­ von 13,6 Prozent auf 14,0 Prozent. „Die im aktive Begleitung von Zuwanderung, schungsinstitut „Civey“ bundesweit durch­ vorigen Jahr noch befürchtete neue Leer­ dem demografisch geschuldeten Bevölke­ geführt und für Sachsen ausgewertet hat. standswelle auf dem Land ist damit ausge­ rungsrückgang entgegenzuwirken. Auch Demnach geben die Hälfte aller Mieter in blieben“, resümiert Rainer Seifert. hier geht der vdw Sachsen mit seiner seit Sachsen maximal 35 Prozent ihres monat­ fast zwei Jahren existierenden „Leitstelle lichen Haushaltsnettoeinkommens für die Damit das so bleibt, sind weitere Anstren­ Zuwanderung“ voran. Warmmiete aus. gungen in die richtige Richtung notwen­ dig: „Es hat sich gezeigt, dass Neubau und Rückbau in Größenordnungen der Nach­ Die Bedeutung der Mitglieder des vdw ansprechende Sanierungen auch in den wendezeit, wo ganze Wohngebiete und Sachsen für die sächsische Wirtschaft wird ländlichen Regionen den Effekt haben, Blockzeilen obsolet wurden, ist nicht mehr auch durch ihre Investitionen in Neubau, Bestandsmieter zu halten und neue dazu­ vorgesehen. Das bedeutet aber nicht, dass Instandhaltung und Modernisierung klar zugewinnen.“ Weitere Schritte müssen Abrisse und vor allem Teilabrisse in aus­ ersichtlich. Über 365 Millionen Euro wur­ nun folgen. So begrüßt der Verband das gewählten Bereichen und Objekten nicht den 2017 für diese wichtigen Maßnahmen aktuelle Förderprogramm des Freistaats für trotzdem noch sinnvoll sind und von den insgesamt ausgegeben. „Davon profitier­ den seniorengerechten Umbau. Allerdings Unternehmen vorgenommen werden. Auch ten nicht nur die Mieter und die Kommu­ muss dieses dringend angepasst werden, dafür muss es nach Ansicht des vdw Sach­ nen, sondern auch die meist in Sachsen damit es Wirkung entfalten kann. „Es ist sen eine Förderung geben. (mue/koch)

12/2018 3 AUS DEN VERBÄNDEN

„Fokus: Mensch“ war das zentrale Thema beim großen Branchentreffen der Berlin-Brandenburgischen Wohnungswirtschaft

Bad Saarow – Unter dem Motto „Fokus: Mensch“ fand vom 5. bis 7. März 2018 das jährliche Branchentreffen der Berlin- Brandenburgischen Wohnungsunternehmen (BBU) statt. Mit rund 1.000 Gäste, hochkarätigen Vorträge zu den Themen Bauen, Arbeitsorganisation, Psychologie oder Wohnen im Quartier der Zukunft und der festlichen Verleihung der BBU- ZukunftsAwards 2018, waren die BBU-Tage erneut ein wohnungswirtschaftlicher sowie gesellschaftlicher Höhepunkt im Frühlingshalbjahrs. Fotos: Winfried Mausolf Zwei Länder, eine Region: Brandenburgs Infrastrukturministerin Kathrin Schneider mit Maren Kern Gute Stimmung auf den BBU-Tagen 2018. und Berlins Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher auf dem ‚Abend der Wohnungswirt- schaft‘ (v.l.).

In ihrer Eröffnungsrede stellte BBU-Vor­ Festliche Abendveranstaltungen den für einen sozialen Zweck gespendet. stand Maren Kern klar: „Kaum eine andere Die beiden großen Abendveranstaltun­ In den Kategorien ‚Genossenschaften‘ und Branche hat den Menschen so sehr als gen anlässlich der BBU-Tage hatten in die­ ‚Gesellschaften‘ kürte die Jury jeweils drei Bezugspunkt wie die Wohnungswirtschaft. sem Jahr regionale Schwerpunkte. Beim Gewinner aus insgesamt 28 Projekten. Zwei Denn: In ihren Produkten, den Wohnun­ „Genossenschaftsabend“ standen Italien weitere Projekte wurden mit einer besonde­ gen und Kiezen, haben die Menschen ihren und die mediterrane Küche im Mittelpunkt, ren Anerkennung der Jury bedacht. Lebensmittelpunkt.“ Deshalb stünden die beim „Abend der Wohnungswirtschaft“ BBU-Tage 2018 mit ihrem Motto auch für der Orient mit seinen zahlreichen Spezia­ Das Fazit dieser 23. BBU-Tage: Die Woh­ die ganze große Bandbreite der Leistungs­ litäten. Dabei konnten zahlreiche Persön­ nungswirtschaft ist nicht nur eine beson­ kraft der sozialen Wohnungswirtschaft lichkeiten begrüßt werden: unter anderem ders menschenzentrierte, sondern eben in Berlin-Brandenburg. Mit Blick auf die Bundesbaustaatssekretär Gunther Adler, deshalb auch eine besonders vielfältige und neue Bundesregierung forderte sie, dass Berlins Stadtentwicklungssenatorin Katrin abwechslungsreiche Branche. BBU-Vorstand Wohnen und Stadtentwicklung endlich Lompscher, Brandenburgs Infrastrukturmi­ Maren Kern: „Dass unsere Unternehmen den politischen Stellenwert bekommen, nisterin Kathrin Schneider, Berlins Sozialse­ sich immer an den Bedürfnissen ihrer Miete­ der ihnen aus Sicht der Bevölkerung auch natorin Elke Breitenbach, Berlins Staatsse­ rinnen und Mieter und ihrer Mitglieder aus­ zustehe. Dabei besonders vordringlich: Die kretär für Wohnen Sebastian Scheel, Berlins richten – das macht ihr Wesen, ihre Kraft Beschleunigung und Vergünstigung von Integrationsstaatssekretär Daniel Tietze, und vor allem auch ihre Innovationsstärke Bauen sowie ein neuer Anstoß für den GdW-Präsident Axel Gedaschko sowie etli­ aus. Wenige Produkte sind so flexibel und Stadtumbau Ost. che Abgeordnete, unter ihnen Klaus Min­ wandelbar wie Wohnungen und Quartiere, drup MdB, Rainer Genilke MdL, Christian und damit auch so nachhaltig.“ Die nächs­ Hochkarätige Referenten Gräff MdA, Andreas Otto MdA oder Sebas­ ten BBU-Tage finden vom 11. bis 13. März Das Programm wartete mit einer großen tian Czaja MdA. Aus dem Bereich Medien 2019 in Bad Saarow statt. (ebe/koch) Themenvielfalt auf: Sie reichte vom 30.000 war Daniel Goffart, Leiter des FOCUS- Jahre alten „menschlichen Betriebssystem“, Hauptstadtbüros, mit dabei. Weitere Informationen zu den Gewinnern das dem Publikum durch den Psychologen der ZukunftsAwards finden Sie unter: Dr. Hans-Georg Häusel anschaulich näher­ Stolze Gewinner https://goo.gl/LoJCc5 gebracht wurde, über bedürfnisorientier­ Ein fester Programmpunkt auf den BBU- tes Bauen und Kiezentwicklung bis hin zur Tagen ist die Verleihung der BBU-ZukunftsA­ „Menschlichkeit 5.0“, die der Kabarettist wards – die in diesem Jahr unter der Schirm­ und Bestseller-Autor Peter Buchenau pla­ herrschaft von Berlins Sozialsenatorin Elke kativ darstellte. Seine Kernaussage: Ein Breitenbach standen. Den Vorsitz der Jury Unternehmen ist nur so gut, wie es seine hatte Integrationsstaatssekretär Daniel Mitarbeiter erfolgreich und wertschätzend Tietze übernommen. Zu gewinnen gab es, motivieren kann. neben professionellen und von den Unter­ nehmen für Selbstdarstellungszwecke nutz­ Einen breiten Raum in anschließenden Dis­ bare Videos der ausgezeichneten Projekte kussionen nahmen auch Vorträge zu inno­ und die begehrte „ZA-Stele“, auch Preis­ vativen Baustoffen ein – wie nachwach­ gelder in Höhe von insgesamt 4.100 Euro. GdW Präsident Axel Gedaschko auf den BBU- sende Bauelemente aus Pilzgeflecht. Das Besondere daran: Die Preisgelder wer­ Tagen.

4 12/2018 WEITERBILDUNG IMPRESSUM

Wohnungspolitische Informationen Zahlungsforderungen 24. Mai 2018, Bochum Herausgeber: GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. Die sich rapide erhöhende Verschuldung privater Haushalte führt in Eigentümergemein­ schaften dazu, dass das wirtschaftliche Leistungsvermögen eines oder mehrerer Woh­ Chefredakteurin: Katharina Burkardt, Stv. Chefredakteur: Andreas Schichel nungseigentümer dauerhaft gestört ist und die ordnungsgemäße Verwaltung der WEG gefährdet wird. Unter Berücksichtigung der aktuellen Rechtsprechung und anhand von Redaktion: Antonia Koch, Klaus Schrader Beispielen aus der Praxis vermittelt dieses Seminar wertvolle Tipps im Umgang mit Zah­ lungsrückständen und säumigen Wohnungseigentümern. Anschrift der Redaktion: Klingelhöferstraße 5 Weitere Infos: EBZ, Dominik Dennemark, Telefon: 0234/9447575, E-Mail: [email protected], 10785 Berlin Internet: www.e-b-z.de Tel.: 030 82403-151 Fax: 030 82403-159 E-Mail: [email protected] Betriebsverfassungsrecht 28. Mai 2018, Dresden Verlag: Haufe-Lexware GmbH & Co. KG Das Betriebsverfassungsrecht sieht zahlreiche Beteiligungsrechte des Betriebsrates vor: Munzinger Straße 9 Über die Mitbestimmung bei Kündigungen bis hin zur Aufstellung einer Hausordnung. 79111 Freiburg Dieses Seminar behandelt das Betriebsverfassungsrecht und gibt Tipps zum Umgang mit Standort Hamburg: dem Betriebsrat um eine gute Zusammenarbeit zwischen den Parteien zu gewährleisten. Hufnerstraße 28 Weitere Infos: VdW Sachsen, Dr. Thomas Hesse, Telefon: 0351/4917717, 22083 Hamburg Tel.: 040 211165-32 E-Mail: [email protected], Internet: www.vdw-sachsen.de Fax: 040 211165-3332 Aboverwaltung: Telefon (kostenfrei) 0800 7234249 PERSÖNLICHES Telefax (kostenfrei) 0800 5050446 E-Mail: [email protected] Bernd Weber, Geschäftsführer des Katholisches Siedlungswerks München, feierte am 16. Media Sales (Print/Online): März 2018 seinen 50. Geburtstag. Er ist Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft kirchlicher Oliver Cekys, Tel.: 0931 2791-731 E-Mail: [email protected] Wohnungsunternehmen. Klaus Sturm, Tel.: 0931 2791-733 E-Mail: [email protected] Thomas Schröter, Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft Ludwigsfelde mbH ´Märki­ Heike Tiedemann, Tel.: 040 211165-41 E-Mail: [email protected] sche Heimat´, feierte am 17. März 2018 seinen 60. Geburtstag. Er ist Delegierter zum Ver­ bandstag des GdW. Für Anzeigen gilt die Preisliste ab 1.1.2018. www.mediacenter.haufe.de Robert Eberl, geschäftsführender Vorstand der gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft Druck: rewi druckhaus, Wissen München-Pasing, feierte am 20. März 2018 seinen 60. Geburtstag. Er ist Delegierter zum Bezugspreis jährlich: Verbandtag des GdW. 124,35 Euro inkl. 7 % MwSt. inkl. Versand Erscheinungsweise wöchentlich, Abonnements­ kündigungen sind schriftlich mit einer Frist von 6 Wochen zum Quartalsende möglich. WETTBEWERB © by Haufe-Lexware GmbH & Co. KG Nur Originalbeiträge. Für unverlangt einge­ sandte Manuskripte übernehmen wir keine Deutscher Bauherrenpreis 2018 – Haftung. Nachdruck oder elektronische Wei­ terverarbeitung von Beiträgen und Nachrich­ Preisträger aus der Wohnungswirtschaft ten oder Teilen daraus nur nach schriftlicher ­Genehmigung durch den Verlag gestattet.

ISSN 1610-2207

Online-Archiv

Die web-Präsenz der wi finden Sie unter www. haufe.de/immobilien in der rechten Seitenhälfte, Foto: Tina Merkau Foto: jenawohnen GmbH indem Sie bis zum Menüpunkt „Zeitschriften” nach Die Preisträger des Projekts ‚Wohnen mit Weit- Die zwei- bis viergeschossigen Mehrfamilien- unten scrollen und dort anhand der Menüpfeile die blick‘ zusammen mit Auslobern und Unterstüt- häuser erfüllen verschiede Wohnbedürfnisse. wi auswählen. zern des Bauherrenpreises. Um das Online-Archiv der wi nutzen zu können, klicken Sie oben rechts auf „Anmelden” und geben dort Ihre E-Mail-Adresse und Ihr Passwort Das Thüringer Wohnungsunternehmen einem eigenen Blockheizkraftwerk sowie ein. Sollten Sie noch über kein Benutzerkonto auf jenawohnen schuf zusammen mit Junk& Fassaden mit Vollwärmeschutz und eigene www.haufe.de verfügen, können Sie unter „Neu- registrierung” Reich Architekten BDA eine eindrucksvolle Ökostromtankstellen werden den hohen ein Konto anlegen. Wohnanlage in exponierter Hanglage Anforderungen heutiger Energieversor­ Nach der Anmeldung erscheint oben rechts, neben Ihrem Benutzernamen unter „Meine Produkte star­ auf den Jenaer Friedensberg-Terrassen. gung gerecht. Für diese Leistung wurden ten”, die wi. Anschließend können Sie alle Ausga­ Die Wohnanlage ‚Wohnen mit Weitblick‘ die Projektverantwortlichen mit dem Bau­ ben der wi als Blätter-PDFs auf Ihrem PC, Tablet oder besteht aus insgesamt 96 Geschoss-, Dach- herrenpreis 2018 im Bereich ‚neue Wohn­ Smartphone anschauen. Sollte das nicht der Fall sein, wenden Sie sich bitte an das Haufe-Service-Center und Maisonette-Wohnungen. Die unter­ gebiete‘ ausgezeichnet. (hung/koch) unter 0800-7234253 (kostenlos) und geben dort schiedliche Aufteilung der Mehrfamili­ Ihre E-Mail-Adresse an. Diese wird dann mit Ihrem Print-Abonnement der wi verknüpft – anschließend Einen Video-Beitrag zum Projekt finden Sie enhäuser eignet sich für ein Miteinander erscheint die wi als Online-Produkt in Ihrer Übersicht. aller Generationen. Die Ausstattung mit unter diesem Kurz-Link: https://goo.gl/Cu6G4Q

12/2018 5 GdW-NEWS

Die Umsetzung der EU-Datenschutzgrundverordnung bei Wohnungsunternehmen – Neue GdW-Arbeitshilfe

Am 25. Mai 2018 tritt die neue EU-Daten­ schutzgrundverordnung (DSGVO) in Kraft. Die wichtigste Botschaft lau­ tet: Wichtige Grundprin­ zipien des Datenschutz­ rechts bleiben! Dennoch ist die Umsetzung der DSGVO nicht nur für die Wohnungswirtschaft eine große Herausforderung, sondern auch für sämtliche Wirt­ schaftszweige und Branchen in der Bundesrepublik.

Die GdW- Arbeitshilfe 83 stellt den derzeitigen Stand der Diskussion zur Umsetzung der DSGVO bei Wohnungsunternehmen dar. Da es noch keine abgestimmte Positionierung der Datenschutzbeauftragten der Länder und des Bundes gibt, enthält die Arbeitshilfe in vielen Punkten Vorschläge und erste Praxishinweise. Die GdW Arbeitshilfe 83 steht ab sofort im GdW-Mitgliederbereich unter ‚Publikationen‘ zum Download zur Verfügung. Bei Interesse kann ein Exemplar der Arbeitshilfe in Kürze kostenpflichtig bestellt werden. (zab/koch)

Quelle: GdW Neugierig geworden? Werfen Sie einen Blick in das Inhaltsverzeichnis! https://goo.gl/XSLqFJ

ZAHL DER WOCHE Recht so

Beurkundung durch schweizerischen Notar 16,59 Euro betrug der durchschnittliche Brut­ Nach einer aktuellen Entscheidung des Kammergerichts Berlin (Az: 22 W 25/16) erfüllt tostundenverdienst von weiblichen die Beurkundung der Gründung einer deutschen GmbH durch einen Schweizer Notar mit Beschäftigten in Deutschland 2017. Amtssitz im Kanton Bern jedenfalls dann die Anforderungen nach § 2 Absatz 1 GmbHG Die sind rund 17 Prozent weniger als bei und kann im Eintragungsverfahren durch das Registergericht nicht beanstandet werden, den Männern, die im Schnitt 21,00 Euro wenn die Niederschrift in Gegenwart des Notars den Beteiligten vorgelesen, von ihnen pro Stunde verdienten. Wie das Statisti­ genehmigt und eigenhändig unterschrieben worden ist. Damit hebt das Kammergericht sche Bundesamt weiter mitteilte fällt im die Entscheidung der Vorinstanz (siehe dazu WI 13/2016 Dauerbrenner Auslandsbeur­ Ost-West-Vergleich fällt auf, dass der kundung) auf. Das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg hatte noch entschieden, dass die Entgelt­unterschied zwischen Männern Gründung einer deutschen GmbH nicht wirksam von einem Notar mit Amtssitz im Kanton und Frauen in den neuen Ländern mit Bern beurkundet werden könne. 7 Prozent nach wie vor deutlich gerin­ ger ist als im früheren Bundesgebiet (22 EXPERTENMEINUNG von Dr. Matthias Zabel GdW-Referent „Recht“ Prozent). Fast drei Viertel des unberei­ nigten Gender Pay Gap sind auf struk­ „Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes können ausländi­ turelle Unterschiede zurückzuführen: sche Beurkundungen dann als gleichwertig mit deutschen Beurkundungen Die wichtigsten Gründe waren Unter­ angesehen werden, wenn die ausländische Urkundsperson nach Vorbild schiede in den Branchen und Berufen, und Stellung im Rechtsleben eine der Tätigkeit des deutschen Notars ent­ in denen Männer und Frauen tätig sind,

sprechende Funktion ausübt und für die Errichtung der Urkunde ein Ver­ Urban Ruths Foto: GdW, sowie ungleich verteilte Arbeitsplatz­ fahrensrecht zu beachten ist, das den tragenden Grundsätzen des deut­ anforderungen hinsichtlich Führung schen Beurkundungsrechts entspricht. Werden diese Voraussetzungen beachtet, kann und Qualifikation. Darüber hinaus sind eine ausländische Beurkundung grundsätzlich eine deutsche Beurkundung ersetzen. Frauen häufiger als Männer teilzeit- Es ist jedoch nicht abschließend geklärt, inwieweit dies für sogenannte statusrelevante oder geringfügig beschäftigt. Beim gesellschaftsrechtliche Vorgänge, wie beispielsweise die Gründung einer GmbH, gilt. sogenannten bereinigten Gender Pay So ist zum einen nicht abschließend geklärt, ob eine GmbH-Gründung überhaupt von Gap wird jener Teil des Verdienstunter­ einer ausländischen Urkundsperson beurkundet werden kann. Zum anderen fehlt eine schieds herausgerechnet, der auf struk­ Klärung hinsichtlich der Frage, welche Urkundspersonen und welche Urkundungsverfah­ turelle Unterschiede zurückzuführen ist. rungen eine deutsche Beurkundung ersetzen können. Dies zeigt auch der vorliegende 2014 lag er bundesweit bei 6 Prozent Sachverhalt, der von beiden damit befassten Instanzen völlig unterschiedlich beurteilt (unbereinigter Gender Pay Gap 2014: wurde. Bis zu einer entsprechenden Klärung durch den Bundesgerichtshof sollte in der 22 Prozent). Das heißt, dass Frauen bei Praxis von derartigen Auslandsbeurkundungen Abstand genommen werden. Möglichen vergleichbarer Qualifikation und Tätig­ Kosteneinsparungen stehen erhebliche Risiken im Hinblick auf die Wirksamkeit der ent­ keit pro Stunde durchschnittlich 6 Pro­ sprechenden Vorgänge gegenüber.“ zent weniger als Männer verdienten. Nr. 06505 - 5520 Mat - Nr.

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