CDU-Informationsdienst Union in Deutschland ojm> Bonn, den 16. Juni 1994 20/1994 Bundeskanzler : Erfolg bei der Europawahl kein Grund zur Entwarnung

Gute Ausgangslage für den Herbst HEUTE AKTUELL

• Wahlanalyse ^ach dem großen Erfolg der CDU/CSU bei der Scharpings Sympathiewerte ^uropawahl rechnet Bundeskanzler Helmut sind dramatisch gefallen. *°hl auch mit einem guten Abschneiden bei der Seite 3 "^vorstehenden Bundestagswahl im Oktober die- Ses Jahres. Helmut Kohl sagte im Bonner Kon- • Bilanz Jad-Adenauer-Haus vor der Presse, die Bewer- CDU-Wahlkampfkonzept U|, „Gespräche statt Material- g des Wahlergebnisses sei sowohl dem Partei- schlacht" war erfolgreich. f^sidium wie dem Bundesvorstand leichtgefal- Seite 6 en- »Es war ein guter Tag für die CDU Deutsch- lands.« • Arbeitsmarkt er Norbert Blüm will mit Teil- ^ Kanzler und Parteivorsitzende benutzte die zeitarbeit viele neue Arbeits- Gelegenheit, sich bei den Wählerinnen und Wählern plätze schaffen. Seite 11 *ü bedanken, „die uns in einer schwierigen Zeit die • CDU [reue gehalten haben". Helmut Kohl dankte auch £n vielen hauptamtlichen Mitarbeitern, besonders Berichte von den Landespar- abe teitagen Brandenburg, Nord- r Generalsekretär und Bundesge- rhein-Westfalen und Nieder- jchäitsführer Hans-Joachim Reck für den unermüd- sachsen. Seite 16—20 'chen Einsatz. Die CDU habe zwar eine wichtige Ration erreicht, meinte Kohl, aber das gestrige • Öffentlichkeitsarbeit p ahlergebnis gebe überhaupt noch keinen Grund, Neue Werbemittel für die Sommerarbeit. Seite 22—24 ptwarnung zu blasen, „sondern wir müssen Stück Ur . Stück in den nächsten Wochen und Monaten um • Dokumentation J d ^ e Stimme kämpfen". Die Europawahl vom 12. Juni f!elrnut Kohl wies vor den Pressevertretern darauf 1994. Das vorläufig amtliche ln> daß er bereits vor der Wahl gesagt habe, daß Endergebnis aus Bund und Ländern. Grüner Teil (Fortsetzung Seite 2) Seite 2 • UiD 20/1994 EUROPAWAHU

(Fortsetzung von Seite 1) Bundestagswahl durchsetzen werde. Das Scheitern der Republikaner freue ihn diese in gar keine Weise als Test für die auch im Hinblick auf die Wirkung im Bundestagswahl im Herbst betrachtet Ausland. Das Ergebnis zeige, daß werden könne. Sie habe zwar der CDU Deutschland weder nach links noch nach eine gute Ausgangslage für die kommen- rechts abdrifte. Im Vergleich zu anderen den Wahlen geschaffen, aber der ent- Ländern in der Europäischen Union scheidende Unterschied liege darin, daß „haben wir eine sehr viel günstigere und es bei der Bundestagswahl eine viel vorzeigbare Position". höhere Wahlbeteiligung geben werde. Kohl erwartet für den 16. Oktober eine Mit besonderer Genugtuung erinnerte Wahlbeteiligung zwischen 78 und 81 Pro- Helmut Kohl daran, daß es genau am zent. Das ist nach seiner Ansicht auch Wahlsonntag 21 Jahre her waren, daß er einer der Gründe dafür, daß die FDP mit zum CDU-Vorsitzenden gewählt worden Sicherheit dem neuen angehö- sei. In der Zwischenzeit habe man viel ren werde. Der Kanzler versicherte, die von einem „auslaufenden Modell" und Koalition von CDU/CSU und FDP Ausfransen der großen Volksparteien werde auch weiterhin in guter, kamerad- gesprochen und geschrieben, das gestrige schaftlicher Weise zusammenarbeiten. Ergebnis zeige jedoch deutlich, daß die CDU noch einen attraktiven Spitzenkan- Der Hauptgrund für das gute Abschnei- didaten habe. den der CDU ist nach Auffassung des Kanzlers, die positive Grundhaltung der Helmut Kohl verkündete abschließend, CDU, die im Wahlkampf einen Realis- daß er in den nächsten Wochen überall mus und Optimismus ohne Schönfärberei dort hingehen werde in den neuen Bun- vertreten und sich damit deutlich von der desländern, wo er auch 1990 war. „Ich SPD unterschieden habe. Der Erfolg des werde dort unser Programm vortragen CDU-Kandidaten Roman Herzog bei der und deutlich machen, was wir in der ZWi' Wahl des Bundespräsidenten habe zum schenzeit getan haben, was gelungen ist, Wahlerfolg ebenso viel beigetragen wie was nicht gelungen ist, auch aufzeigen, der unübersehbare wirtschaftliche Auf- wo wir Fehler gemacht haben, aber ich schwung. bin sicher, daß diese Position von vielen Die SPD habe das mit Abstand schlechte- Wählern und Wählerinnen verstanden ste Ergebnis bei den bisherigen Europa- wird." Der Parteivorsitzende schloß mit wahlen erzielt und mit ihrer „Miesmache- den Worten: „Es war ein guter Tag für rei" der PDS zu deren bemerkenswert uns und wir haben ihn sehr genossen." ' guten Abschneiden verholfen. Auch das Bündnis 90/Die GRÜNEN seien zum Nutznießer der SPD geworden. Unab- 99 deutsche Mandate hängig was Scharping noch sage, sei nun- mehr ziemlich klar, daß die große Mehr- Von den 99 deutschen Mandaten im heit der Sozialdemokraten auf eine rot- Europaparlament entfallen auf die grüne Koalition setzen werde. Parteien folgende Sitze: Zum schlechten Abschneiden der Repu- CDU/CSU: 47 blikaner, sagte Helmut Kohl, er habe nie SPD: 40 damit gerechnet, daß diese Partei sich bei Grüne: 12 der Europawahl und auch nicht bei der gUROPAWAHL UiD 20/1994 • Seite 3 Scharpings Sympathiewerte sind dramatisch gefallen J^'e Europawahl ist keine Testwahl für Mobilisierung der jeweiligen Parteian- d»e Bundestagswahl am 16. Oktober, hänger eine viel größere Rolle als bei aber sehr wohl ein Spiegelbild des einer Bundestagswahl. Hiervon profitie- Momentanen parteipolitischen Trends ren vor allem stärker ideologisch orien- a,tf Bundesebene, stellt die For- tierte Parteien wie die PDS und die Repu- schungsgruppe Wahlen in ihrer Wahl- blikaner, die dabei bessere Ergebnisse ai»alyse für die Deutsche Presse-Agen- erzielen können als es eigentlich der für tur (dpa) fest. In der Untersuchung sie vorhandenen politischen Stimmung in heißt es: "Auch für 63 Prozent der Bundesbürger Analyse der Europawahl sPielten bundespolitische Aspekte eine durch die Forschungsgruppc wichtige Rolle bei ihrer Wahlentschei- Wahlen ^ung für das Europaparlament. Das Wahlergebnis ist durch vier wesentliche der Gesamtbevölkerung entspricht. Bei dieser Wahl gelang es aber auch der Aktoren bestimmt: Die Union als füll- ender Regierungspartner in Bonn profi- Union, ihr momentanes Wählerpotential lien von den deutlich verbesserten Erwar- gut auszuschöpfen, während die SPD tUngen im Westen wie im Osten über die deutliche Mobilisierungsdefizite aufge- ^künftige Entwicklung der wirtschaftli- wiesen hat. chen Lage. Da im Europaparlament die Die Union profitiert von der positiven j'&P als Koalitionspartner anders als im Entwicklung der wirtschaftlichen Lage in Bündestag nicht gebraucht wird, kann sie Deutschland. Ein immer größerer Teil v°ni Aufschwung kaum profitieren und der Bevölkerung rechnet damit, daß es Scheitert an der Fünf-Prozent-Grenze. mit der Wirtschaft in Deutschland wieder ^er in den letzten Monaten beobachtbare aufwärts geht. Im Januar waren dies nur ^°rsprung des SPD-Spitzenkandidaten 30 Prozent, jetzt ist es mit 55 Prozent vor Helmut Kohl ist bereits eine Mehrheit — und zwar auch jjurch dramatischen Einbruch der Sympa- im Osten Deutschlands. Parallel dazu hat die Union auch die Kompetenz in Sachen hiewerte von Scharping in den letzten Wirtschaftspolitik sowohl für West- als ^°chen jetzt nicht mehr vorhanden. Das auch für Ostdeutschland zurückgewon- j^klare Profil der SPD reibt sie zwischen nen. / ni°n einerseits und Grünen beziehungs- lose PDS andererseits auf. Die Union konnte in allen Ländern im Vergleich zur letzten Europawahl 1989 ß °nus in der Europapolitik Gewinne verbuchen. Sie liegt auch in Ost- erstärkt wurden diese allgemeinen bun- deutschland deutlich vor der SPD, die esPolitischen Trends durch einen euro- CSU war durch die Fünf-Prozent-Grenze j?aPolitischen Bonus der Unionsparteien. nicht gefährdet und erreicht in Bayern a bei der Europawahl die Wahlbeteili- 48,9 Prozent der Stimmen. gung viel niedriger ausfällt als bei einer Das Abschneiden der CDU/CSU ist aber ndestagswahl, spielen Fragen der auch ein persönlicher Erfolg für Bundes- Seite 4 • UiD 20/1994 EUROPAWAHL kanzler Kohl: Im Januar dieses Jahres Eine ähnliche Wirkung wie die Grünen kam Kohl auf der Sympathieskala von im Westen auf das Abschneiden der SPD + 5 bis — 5 nur auf einen Durchschnitts- kommt auch der PDS in Ostdeutschland wert von minus 0,4, danach verbesserte er zu. Die PDS, die dort bei rund jedem sich kontinuierlich und kommt jetzt auf fünften Wähler Unterstützung fand, ver- einen gesamtdeutschen Wert von plus 0,5. hinderte, daß sich die SPD dort als die Damit liegt er praktisch gleichauf mit dominierende Oppositionspartei zur auch Rudolf Scharping, der in den letzten im Osten wiedererstarkenden CDU eta- Monaten jeweils aufwerte um 1,1 kam blieren konnte. und jetzt nach einer Reihe von taktischen In Ostdeutschland kamen der PDS aller- Fehlern auf nur noch plus 0,6 abgefallen dings zwei Faktoren zugute, die bei einer ist. Bei den eigenen Anhängern erhält Bundestagswahl nicht zu erwarten sind: Scharping mit 2,2 sogar eine deutlich Aufgrund der gleichzeitig stattfindenden schlechtere Bewertung als Helmut Kohl Kommunalwahl in vier der neuen Bun- bei den Anhängern der Union (2,9). Auch desländer konnte die PDS ihre funktio- dies ist ein wichtiger Faktor bei der nierenden kommunalen Strukturen und Erklärung, warum die SPD ihre eigenen die seit langer Zeit bekannten Funktions- Anhänger schlechter mobilisieren konnte träger jetzt wirksam zur Geltung bringen- als die Union. Die niedrige Wahlbeteiligung begünstig1 Schließlich konnte sich die Union auch zudem radikale Parteien wie die PDS, da unter europapolitischen Gesichtspunkten ihre Anhänger leichter mobilisierbar sind- profilieren: Für 31 Prozent der Deut- schen vertritt am ehesten die CDU/CSU FDP im Stimmungstief die europapolitischen Interessen der Das Scheitern der FDP hat zwei Ursa- Befragten. Gleiches sehen von der SPD chen: Zum einen befinden sich die Libe- lediglich 22 Prozent gewährleistet. Aller- ralen seit Monaten in einem Stimmungs- dings darf die spezifisch europapolitische tief, das sich bereits im September 1993 Komponente nicht überbewertet werden: mit dem Scheitern an der Fünf-Prozent- Die Europawahl und das dabei zu wäh- Hürde bei der Bürgerschaftswahl in lende Europaparlament wird nämlich als Hamburg ankündigte und bei der Land- vergleichsweise unwichtig erachtet: Wäh- tagswahl im März in Niedersachsen seine rend 83 Prozent der Deutschen Entschei- Fortführung fand. Zum anderen hatte die dungen des Bundestages für wichtig FDP auch schon in der Vergangenheit erachten, meinen dies lediglich 52 Pro- große Probleme mit Europawahlen. zent vom Europaparlament. Anders als bei einer Bundestagswahl wir0 die FDP dort nicht für eine Regierungs- Von der SPD zu den Grünen bildung gebraucht. Da die FDP jedoch Vom unklaren Profil der SPD konnten im normalerweise zu einem großen Teil von Westen Deutschlands insbesondere die koalitionstaktisch motivierten Wählern Grünen profitieren. Da es bei der Euro- unterstützt wird, fehlen ihr diese bei einef pawahl nicht um regierungsfähige Mehr- Europawahl fast völlig. Aus diesen Grün- heiten geht, gelang es den Grünen, einen den ist selbst bei einer zukünftig kaum großen Teil der Wähler im Zwischenbe- verbesserten allgemeinen parteipoliti- reich von SPD und Grünen für sich zu schen Stimmung für die FDP nicht mit gewinnen. Etwa jeder fünfte Befragte im deren Scheitern an der Fünf-Prozent- Westen, der jetzt die Grünen unterstützt Grenze bei der Bundestagswahl zu rech- hat, hatte 1989 noch die SPD gewählt. nen. lyROPAWAHl UiD 20/1994 • Seite 5

£hema Asyl verliert an Bedeutung Auf Wachstumskurs ^u den klaren Verlierern der Europawahl ?ählen auch die Republikaner. Konnten Zur Wirtschaftspolitik der Bundesre- *le bei der letzten Europawahl 1989 mit gierung und den aktuellen Wirt- »1 Prozent auf Anhieb deutlich die Fünf- schaftsdaten erklärte der Chef des ^"ozent-Hürde überspringen, so sind sie Bundeskanzleramtes, : jjün ebenso klar daran gescheitert. Und Die vom Statistischen Bundesamt das, obwohl es für radikale Parteien bekanntgegebene Wachstumsrate der J^gen der niedrigen Wahlbeteiligung bei westdeutschen Wirtschaft von über feiner Wahl so einfach ist, auf ein gutes zwei Prozent für das erste Vierteljahr trgebnis zu kommen wie bei einer Euro- 1994 bekräftigt, daß der Aufschwung Pawahl. Wichtigster Grund hierfür ist der in Deutschland im Gange ist. Dies ^edeutungsverlust des Asyl- und Auslän- zeigt, daß die Wachstumserwartung jpProblems in der Bevölkerung, das für der Bundesregierung für dieses Jahr a,e Republikaner die wichtigste Profilie- sehr gut abgesichert ist und widerlegt zugleich eindrucksvoll jene notori- ^gsplattform darstellt. Jetzt rechnen er schen Mießmacher, die Anfang des J. nur noch 21 Prozent der Deutschen d,esen Themenkomplex zu einem der bei- Jahres die Prognose im Jahreswirt- pn wichtigsten Probleme in Deutsch- schaftsbericht der Bundesregierung noch als Schönfärberei abzutun such- ten. ^ahlverhalten wechselt kl*zfristig Arbeitslosigkeit >e Veränderungen in den Parteistärken ei dieser Europawahl unterstreichen die rückläufig Jenereil beobachtbaren Trends im Wahl- Der sozialpolitische Sprecher der Balten: Auch kurzfristig wechselndes CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Julius . ahlverhalten wird häufiger sowohl Louven MdB, erklärte zu den Arbeits- *nerhalb von Oppositions- und Regie- marktdaten im Mai: Mit dem kontinu- j ngslager als auch zwischen den beiden ierlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit a auf 3,665 Mio. in ganz Deutschland f gern. Die Volksparteien haben keines- liegt die Quote mit 9,5 Prozent zum % ihre Attraktivität verloren. Der Pro- zweiten Mal in diesem Jahr deutlich est ihnen gegenüber ist signifikant klei- ner unter der Marke von 10 Prozent. geworden. Neben saisonalen Einflüssen zeigt as Ergebnis dieser Wahl wird die sich, daß bei steigender Konjunktur, ereits vorher erkennbare positve Stim- wenn auch verzögert, der Arbeits- ün markt ebenfalls positiv beeinflußt . gsveränderung zugunsten der Union n wird. Dies bestätigt die Auffassung, v ächster Zukunft noch verstärken. wonach die Konjunktur behutsam den ^ °tzdem ist eine einfache Fortschrei- Un Arbeitsmarkt erreicht hat. Das von der b g dieses Trends für die Zeit bis zur u CDU/CSU-Bundestagsfraktion initi- ndestagswahl nicht möglich. Der Aus- ierte Aktionsprogramm für mehr ?^g der Bundestagswahl am 16. Oktober Wachstum und Beschäftigung trägt auch nach dieser Wahl weiterhin otfen." • zur positiven Gesamtentwicklung bei. Seite 6 • UiD 20/1994 EUROPAWAHL Generalsekretär Peter Hintze zieht Bilanz: Gespräch statt Materialschlacht Zum Abschluß des Europawahlkamp- Union bei der Wahl von Roman Herzog fes und zur Bilanz der CDU-Wahl- zum Bundespräsidenten erwiesen. Die8 kampagne erklärt Generalsekretär war ein deutliches Zeichen der GeschloS' Peter Hintze: Das heutige Resümee senheit der gesamten Partei. des Europawahlkampfes ist zugleich Als Volltreffer hat sich in den Monaten Halbzeitbilanz des Superwahljahres nach dem Parteitag die Strategie erwie- 1994. Wir haben unseren Europawahl- sen, im Superwahljahr nicht auf kostsp1«' kampf eingebettet in die Gesamtstra- lige Wahlkampfszenarien zu setzen. tegie für die 18 Wahlkämpfe dieses Unser Motto in diesem Wahljahr lautet- Jahres. Auf dem Weg zur Bundestags- Gespräche statt Materialschlacht. Die wahl war der Tag der Europawahl mit Zeiten, in denen Parteien versucht habe«1' den zeitgleich stattfindenden Kommu- einseitig Botschaften den Bürgerinnen nalwahlen in sieben Bundesländern ein und Bürgern zu verkünden, sind endgul" wichtiger Zwischenschritt. tig vorbei. Politik lebt von dem Gesprä«1! 1 Als guter Start ins Superwahljahr hat sich und dem direkten Kontakt der Bürger fl» der viel beachtete Bundesparteitag im ihren Politikern und der Politiker mit df Februar dieses Jahres in Hamburg erwie- Bürgern. Die „CDU im Gespräch" ist e£ sen. Vom Parteitag ging nicht nur ein erfolgreiches Wahlkampfkonzept, gerad Signal der Geschlossenheit der gesamten weil vielfach über eine Politikverdrossefl Partei aus. Bemerkenswert war vor allem heit geklagt worden ist. der Auftritt unseres Parteivorsitzenden Wir haben einen argumentativen Europ und Bundeskanzlers, der fest entschlos- wahlkampf geführt, der sich an die Me°' sen zum Start in ein Wahljahr aufrief, in sehen wendet und ihre Probleme und dem es für die Union um jede Stimme zu Sorgen ernst nimmt. Ein Beispiel dafür kämpfen gilt. Dieses klare Startsignal sind unsere Wahlkampfteams in den machte sich schon bald auch in den Mei- neuen Bundesländern. Auf Marktplatz ' nungsumfragen zugunsten der CDU in Einkaufszentren, aber auch in Wohn- bemerkbar. Der Parteitag war der unüber- siedlungen sind unsere CDU-Teams sehbare Anfang einer Stimmungswende. unterwegs gewesen und haben gemein- In den Wochen und Monaten nach dem sam mit den örtlichen Kommunalwahl' Parteitag sind die programmatischen kandidaten und Europakandidaten das Weichenstellungen des Parteitages in Gespräch mit dem Bürger gesucht. aktive Politik umgesetzt worden. Als Bei- Wir haben in den fünf neuen Bundesläfl' spiel nenne ich das Programm für Wachs- dem und Berlin flächendeckend den tum und Beschäftigung und das umfang- direkten Kontakt mit den Menschen reiche Paket mit Maßnahmen zur gesucht. Mit 500 Einsätzen in 400 Stadt« Bekämpfung der Kriminalität. Die Koali- und Gemeinden haben unsere ostdeut- tion der Mitte redet nicht, sie handelt bis schen Aktionsteams — gemeinsam mit zum Wahltag. den Europakandidaten und örtlichen Als ausgesprochen positiv hat sich zudem CDU-Mitgliedern - rund 280.000 Men- die geschlossene Unterstützung der schen im direkten Gespräch erreicht. I^ROPAWAHL UiD 20/1994 • Seite 7

^eben spezifischen Fragen zur Kommu- Werbespot mit dem Titel „Eine wahre nalpolitik wurden dabei die Gesprächs- Geschichte" erwiesen. e, lnehmer gefragt, ob sie alles in allem Die unübersehbare Stimmungswende S^n in ihrer Heimat leben oder lieber in zugunsten der Union basiert nicht zuletzt J.JJer anderen Region leben würden, auf der Tatsache, daß die SPD mit ihrer yber 95 Prozent der Umfrageteilnehmer Wahlkampfstrategie gescheitert ist. Sie j*ben uns geantwortet, daß sie gerne in hat ihren Wahlkampf darauf ausgerichtet, ^en Heimatorten leben. daß die Menschen in Deutschland den dieses Ergebnis dokumentiert sicher Kopf hängen lassen. Es ist eine Strategie Jjcht nur die Heimatverbundenheit der des Angstmachens und des Miesmachens. rjenschen zwischen Ostsee und Erzge- In Wirklichkeit hat ein breiter Stim- ^lrge, sondern auch ein großes Stück mungsaufschwung eingesetzt. Überall ^friedenheit und Zuversicht. Diese merkt man: es geht wieder aufwärts. Grundstimmung kam auch in den zahllo- Zwar besteht kein Grund zur Euphorie. *en Gesprächen immer wieder zum Aus- Aber das Vertrauen in die Entscheidun- dfück. Allen Unkenrufen zum Trotz wis- gen und in die Handlungskraft der CDU- jjen die Menschen sehr genau, daß in der geführten Bundesregierung wächst von *urzen Zeitspanne von vier Jahren — Woche zu Woche. Die Menschen in neben allen noch vorhandenen Proble- Deutschland beweisen Mut und Zuver- men — unvorstellbar viel geschafft sicht, sie packen mit an. Miesmacher sind *ürde. da nicht gefragt. • ^ durchweg große Sympathie stieß das Werbemittel der Aktion, das auch gleich- SPD auf Schmusekurs Jju»g unser Leitmotiv „Gespräche statt zur PDS ^aterialschlacht" verdeutlichen sollte. ,e Zu den Äußerungen des stellvertreten- ^ Teilnehmerinnen und Teilnehmer den SPD-Vorsitzenden Thierse er Umfrageaktion bekamen als Danke- Sc erklärte der Erste Parlamentarische hön von der CDU einen Apfel aus den Geschäftsführer der CDU/CSU-Bun- neuen Ländern überreicht. Statt Plastik- 0

Günter Rinsche MdEP: EVP bleibt die bestimmende Kraft im Europaparlament 8 Das eindeutige Votum der deutschen Ansicht, daß die Außen- und Sicherheit ' Bürgerinnen und Bürger bei den Euro- politik und die Innen- und Justizpolitik» pawahlen für die Christdemokraten ist wie sie in den Maastrichter Vertrag aufg ein Erfolg der konsequenten Europa- nommen wurden, konsequent weiterent- politik von Bundeskanzler Helmut wickelt werden müssen, um die Sicherne Kohl und eine Anerkennung der euro- der Bürgerinnen und Bürger nach innen papolitischen Kompetenz der deut- und außen zu gewährleisten und um schen Christdemokraten im Europäi- damit Frieden und Freiheit für ganz schen Parlament. Die CDU/CSU Europa zu sichern. bleibt damit die stärkste deutsche Die EVP-Fraktion wird im Europäische" Kraft im Straßburger Parlament, Parlament die entscheidende Kraft der stellte MdEP Günter Rinsche, Vorsit- Mitte bleiben und ihre konstruktive und zender der CDU/CSU-Gruppe in der erfolgreiche Einigungspolitik fortsetzen- EVP-Fraktion, fest. Wir freuen uns über die breite Zustim- Eine vorrangige Aufgabe unserer Politik mung der österreichischen Bevölkerung besteht darin, den europäischen Eini- zum Beitritt Österreichs zur Europäi- gungsprozeß noch demokratischer, bür- schen Union. Dies macht deutlich, daß gernäher und transparenter zu gestalten. die europäische Einigungspolitik für Besonderes Gewicht messen wir der not- Frieden und Freiheit, gerade auch nacn wendigen weiteren Stärkung des Europäi- dem Zusammenbruch der kommunisti- schen Parlaments bei. Eine umweltver- schen Gewaltherrschaft in Mittel- und trägliche Soziale Marktwirtschaft ist und Osteuropa, ohne Alternative ist. Dam»1 bleibt die Grundlage unseres politischen jetzt auch ein weiteres positives politi- Handelns. Die Eurcpapolitik der CDU/ sches Signal für die nordeuropäischen ^ CSU ist Friedenspolitik. Wir sind der Beitrittsländer gegeben worden.

Pressestimmen W Ist Scharping der Richtige? daß in der SPD gerätselt wird, ob man Der Absturz in der Gunst der Wähler kam der Mitgliederbefragung vor einem Jan' nicht unverschuldet: Fehlleistungen bei der wohl den Richtigen gefunden hat. Ankündigung der SPD-Steuerpolitik, pro- Nur eine Partei wird mit Gewißheit nieh vinzielles Verhalten nach Herzogs Präsi- gebraucht, obwohl sie gestärkt dasteht- dentenwahl, der Eindruck einer konturen- SED-Nachfolgepartei, die jetzt PDS heiß armen Machtgewinnungs-Strategie und und im Osten als Hort der alten Bonzen ein, unverschuldet, extremer Mangel an und neuen Protestler unfaßbar gut Ausstrahlung — dies alles trug dazu bei, abschnitt. Würde doch die linksradikale EUROPAWAHL UiD 20/1994 • Seite 9

PDS bald das Schicksal der rechtsradika- daraufhin, daß die Wähler den Rep-Chef len Republikaner ereilen. Es wäre ein Franz Schönhuber und seine Vasallen Gewinn für das Land. inzwischen durchschaut haben. Die Demo- Rheinische Post, 14. 6. 94 kratie in Deutschland ist offensichtlich inzwischen so gefestigt, daß sie deren billi- Die Bürgerhaben das Original gewählt u gen Parolen keine Chance mehr einräu- nd nicht die Kopie, und in Sachen Europa men. Kölnische Rundschau, 13. 6. 1994 heißt das deutsche Original nun mal Hel- mut Kohl. Mit Blick auf das Europäische Parlament hatte der Wähler wenig Sieg und Desaster Gründe, eine SPD zu stärken, die sich in Dieses Wahlergebnis ist keine Schlappe, europapolitischer Positionen von der CDU sondern es entpuppt sich als handfestes Praktisch nicht unterscheidet... Desaster für die Sozialdemokraten und die Mitteldeutscher Rundfunk (MDR), Liberalen. Das Ergebnis ist auch eine 14. 6. 94 schallende Ohrfeige für SPD-Führer Scharping. Es sagt viel über seine Akzep- Die Misere der SPD hat vor allem ihr tanz bei den Menschen aus, und es muß Kanzlerkandidat zu verantworten, der sich den Sozialdemokraten signalisieren: Mit "i den letzten Wochen so fix entzaubert Scharping lassen sich schwerlich Blumen- hat. Scharpings schneller Aufstieg kam töpfe gewinnen. ^ohl doch weniger aus eigener Kraft Rheinische Post, 13. 6.1994 Stande als aus der Erleichterung, daß nach der Engholmschen Politikflaute über- haupt mal wieder einer die Segel aufblies Ein Schlag ins Kontor **nd das Steuer in die Hand nahm. Jetzt Das ist ein Schlag ins Kontor der Sozialde- zeigt sich, wo Scharpings persönliche Gren- mokraten, von dem sie sich bis zur Bundes- zen sind, Beispiel Nachtarocken auf die tagswahl im Oktober kaum noch erholen yUndespräsidenteriwahl, und daß womög- werden: Helmut Kohl ist der innenpoliti- lich die ganze Richtung nicht stimmt. sche Sieger der Europa wahl, Rudolf Schar- Norddeutscher Rundfunk (NDR), 14. 6. 94 ping hat er um Längen geschlagen. Die Ausgangslage für die Bundestagswahl abfuhr für die Reps ist damit klarer, als es irgendjemand vor Monaten prophezeit hätte. Helmut Kohl Wenn auch die hohen Zugewinnefür die p sitzt so fest im Sattel wie direkt nach der Ds auf den ersten Blick erschrecken Wiedervereinigung. "tögen, sie werden eine vorübergehende General-Anzeiger, Bonn, 13. 6. 1994 Yscheinung bleiben. Wenn in wenigen Qhren der Strukturwandel in den neuen Rändern vollzogen ist und die Arbeitslosig- eit oder die Angst um den Jobverlust nicht Union im Aufwind m ehr die entscheidende Rolle spielen, wird Kanzler Kohl spürt Schubkraft für die Ent- Slch das Bild ändern. scheidungsschlacht um den Bundestag im Erfreulich ist auf jeden Fall, daß gestern Herbst. Seiner Union ist es offenkundig le rechtsradikalen Republikaner weder gelungen, die Depression des Jahresan- Jv kommunaler noch auf europäischer fangs zu überwinden und den Aufstieg der °ene Erfolge erzielen konnten. Die fast Parteien rechts von ihr zu stoppen. Urchweg erlittenen herben Verluste deuten Die Welt, 13. 6. 1994 Seite 10 • UiD 20/1994 EUROPAWAHL Die neuen Europa-Abgeordneten Baden-Württemberg: Rheinland-Pfalz: Alber, Siegbert Bardong, Dr. Otto Funk, Honor Klaß, Christa Barbara Heinisch, Dr. Renate Langen, Dr. Werner Josef Menrad, Winfried Josef Saarland: Schwaiger, Dr. Konrad Karl Pack, Doris Schleswig-Holstein: Theato, Diemut Böge, Reimer Wogau von, Dr. Karl Berlin: Hamburg: Kittelmann, Peter Jarzembowski, Dr. Georg Brandenburg: Hessen: Glase, Anne Karin Mann, Thomas Mecklenburg-Vorpommern: Mosiek-Urbahn, Marlies Gomolka, Prof. Dr. Alfred Nassauer, Hartmut Sachsen: Niedersachsen: Goepel, Dr. Lutz Hoppenstedt, Dr. Karsten Schröder, Jürgen Langenhagen, Brigitte Tillich, Stanislav Pöttering, Dr. Hans-Gert Sachsen-Anhalt: Quisthoudt-Rowohl, Dr. Gode- Schnellhardt, Dr. Kurt Oswald lieve Horst Nordrhein-Westfalen: Thüringen: Berend, Rolf Brok, Elmar Koch, Dr. Dieter-Lebrecht Florenz, Karl-Heinz Bayern: (CSU) Keppelhoff-Wiechert, Hedwig Ferber, Markus Konrad, Dr. Christoph Friedrich, Dr. Ingo Lehne, Klaus-Heiner Günther, Maren Lenz, Marlene Habsburg-Lothringen, Dr. Otto Liese, Dr. Hans-Peter Mayer, Xaver Malangre, Kurt Posselt, Bernd Mombaur, Dr. Peter-Michael Schiedermaier, Edgar Rinsche, Prof. Dr. Günter Schleicher, Ursula ARBEITSMARKT UiD 20/1994 • Seite 11

Norbert Blüm: Teilzeitarbeit könnte viele neue Arbeitsplätze schaffen Bis zu 2,5 Millionen Arbeitnehmer nehmer und die Beschäftigungschancen föchten ihre regelmäßige Arbeitszeit der Arbeitslosen. verkürzen. Ihr Wunsch kann aber der- Die Bundesregierung und die Koalitions- zeit wegen des fehlenden betrieblichen fraktionen haben in den vergangenen Angebots nicht erfüllt werden. Gleich- Jahren den rechtlichen Rahmen für Teil- Zeitig suchen 300.000 Arbeitslose eine zeitarbeit wesentlich verbessert: Teilzeitbeschäftigung. • Das Beschäftigungsförderungsgesetz ^as ist ein Armutszeugnis der Arbeits- von 1985 stellt Teilzeitbeschäftigte grund- organisation in Deutschland. Die sätzlich Vollzeiterwerbstätigen gleich. einen sind zu Mehrarbeit gezwungen, die • Das Arbeitszeitrechtsgesetz, das am anderen zur Arbeitslosigkeit verdammt, 1. Juli 1994 in Kraft tritt, wird bei gleich- ^ie borniert ist eigentlich eine Gesell- zeitiger Stärkung des Gesundheitsschut- schaft, die es nicht versteht, die Arbeits- zes der Arbeitnehmer eine flexiblere *eitwünsche so miteinander zu kombinie- Arbeitszeitgestaltung ermöglichen und ren, daß jeder die Arbeitszeit hat, die er damit auch den Spielraum für mehr Teil- ^cht? In den Niederlanden sind 34,3 zeitarbeitsplätze erweitern. yozent der Arbeitnehmer teilzeitbeschäf- tj • Das Beschäftigungsförderungsgesetz gt, dagegen erreicht Deutschland mit 1994, das nach wie vor von der SPD- l5 »5 Prozent nicht einmal die Hälfte die- Mehrheit im Bundesrat blockiert wird, ^Jr Quote. Wenn wir die Teilzeitquote der enthält für Arbeitnehmer bei einem Niederlande hätten, könnten in Deutsch- Wechsel von einer Voll- auf eine Teilzeit- land zwei Millionen Menschen mehr stelle für drei Jahre einen Bestandschutz Beschäftigung finden. beim Anspruch auf Arbeitslosengeld. reüzeitarbeit ist auch für die Unterneh- Entsprechendes gilt für vormals vollzeit- men interessant, hat eine McKinsey-Stu- beschäftigte Arbeitslose, die eine Teilzeit- J!le ergeben. Sie kann erhebliche Produk- beschäftigung annehmen. l°nsreserven erschließen. Wird sie flexi- • Das Elfte Dienstrechtsänderungsge- el eingesetzt, liegen die teilzeitbedingten setz, das am 1. Juni 1994 in Kraft getreten tlnsparungen deutlich über dem Zusatz- ist, erweitert die Möglichkeit von Teilzeit- aufwand. Rund 60 Prozent aller Arbeits- beschäftigung und langfristiger Beurlau- plätze können rentabel geteilt werden. bung von Beamten. J*ei einem Viertel der Arbeitsplätze dek- • Das 2. Gleichberechtigungsgesetz, das en sich die Teilzeitwünsche der Arbeit- am 1. September 1994 in Kraft tritt, ehrner mit den Interessen der Unterneh- schreibt vor, daß Stellen im öffentlichen en, eine Mobilisierung dieses erhebli- Dienst grundsätzlich auch in Teilzeitform en ungenutzten Teilzeitpotentials hat auszuschreiben sind. Bei Stellen mit Vor- P°sitive Auswirkungen sowohl auf die gesetzten- und Leitungsaufgaben ist ein entabilität der Unternehmen als auch ausreichendes Angebot an Teilzeitarbeits- ufdie Arbeitszufriedenheit der Arbeit- plätzen zu schaffen. • Seite 12 • UiD 20/1994 DGB Kanzler bot Gewerkschaften Zusammenarbeit an Bundeskanzler Helmut Kohl würdigte sicherer Arbeitsplätze stünde deshalb in seiner Rede vor den Delegierten des ganz oben auf der politischen Tagesord- 15. Ordentlichen Bundeskongresses nung. Dabei gelte es, an die Erfolge der des Deutschen Gewerkschaftsbundes Vergangenheit anzuknüpfen. Der Bun- erneut die Verdienste des verstorbenen deskanzler erinnerte daran, daß von 1983 DGB-Vorsitzenden Heinz-Werner bis 1992 rund 3,3 Mio. zusätzliche Meyer. Mit ihm habe der DGB einen Arbeitsplätze in Westdeutschland starken Repräsentanten und Deutsch- geschaffen worden waren. Die Bundesre- land einen Patrioten verloren. gierung werde deshalb die Maßnahmen im Standortbericht und im Aktionspro- Der Bundeskanzler wünschte dem Nach- gramm für mehr Wachstum und Beschäf- folger von Heinz-Werner Meyer eine tigung weiter mit Hochdruck umsetzen. glückliche Hand und Erfolg in der Fort- Der Bundeskanzler sprach sich dafür aus, führung des von Heinz-Werner Meyer auch durch eine Ausweitung der Teilzeit' begonnenen Werkes. Er bot an, bald ein arbeit einen Beitrag zum Abbau der Gespräch miteinander zu führen, um in Arbeitslosigkeit zu leisten. Das Bundes- wechselseitigem Respekt auch unter- kabinett habe deshalb eine Offensive zur schiedliche Standpunkte und Interessen Schaffung von mehr Teilzeitarbeitsplät- zu erörtern und dabei eine vertrauens- zen beschlossen. In diesem Zusammen- volle Zusammenarbeit zu pflegen. hang appellierte er nachdrücklich an die Mit Blick auf die wirtschaftliche Lage in Gewerkschaften, mitzuhelfen, daß mög- Deutschland äußerte sich der Bundes- lichst viele Arbeitnehmer, die dies kanzler erfreut darüber, daß ein neuer wünschten, zu einer Teilzeitbeschäftigunj Aufschwung begonnen habe. Mehr als wechseln könnten. * zwei Prozent Wachstum im ersten Viertel- jahr 1994 zeigten, daß die westdeutsche Glückwunsch für Schulte Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs Zur Wahl von zum Vorsit- sei. Zugleich warnte er jedoch eindring- zenden des Deutschen Gewerkschafts- lich davor, jetzt in den Anstrengungen bei bundes übermittelte der Generalsekretär der Verbesserung des Standortes der CDU, Peter Hintze, folgendes Glück- Deutschland nachzulassen. Mit dem wunschtelegramm: Sehr geehrter Herr beginnenden Aufschwung seien Deutsch- Schulte, zu Ihrer überzeugenden Wahl lands Standortprobleme noch nicht zum Vorsitzenden des Deutschen gelöst. Umdenken sei nach wie vor das Gewerkschaftsbundes übermittle ich Gebot der Stunde. Ihnen die Glückwünsche der CDU Größte Herausforderung sei die Siche- Deutschlands. Die zentralen politischen rung bestehender und die Schaffung Herausforderungen unserer Zeit sehen neuer Arbeitsplätze. Zur Zeit seien immer wir in der Vollendung der inneren Ein- noch knapp 3,7 Mio. Menschen ohne heit und in der Schaffung und Sicherung Arbeit. Hinter diesen Zahlen müsse man zukunftsfähiger Arbeitsplätze. Über beide auch die betroffenen Menschen und ihre Fragen wünschen wir uns den konstrukti- Familien sehen. Die Schaffung zukunfts- ven Dialog mit dem DGB. CDU UiD 20/1994 • Seite 13 Zum 70. Geburtstag von Rainer Barzel Von Bundeskanzler Helmut Kohl

Am 20. Juni 1994 feiert Rainer Barzel stand er zum Auftrag des Grundgeset- seinen siebzigsten Geburtstag. Er zes, in dessen Präambel von 1949 das gehört zur Generation jener Männer und gesamte deutsche Volk aufgerufen Frauen, die aus der bitteren Erfahrung wurde, in freier Selbstbestimmung die v°n Krieg und Gewaltherrschaft nach Einheit und Freiheit Deutschlands zu dem Ende des Zweiten Weltkrieges die vollenden. Kraft zum demokratischen Neubeginn Das politische Wirken Rainer Barzels geschöpft und damit die Bundesrepublik war von Arbeit und Überzeugungskraft Deutschland entscheidend mitgestaltet gekennzeichnet. Er war bereit, neue haben. Wege zu gehen. Er suchte nach pragma- Rainer Barzel hat schon in jungen Jah- tischen Lösungen, hielt dabei aber stets ren Außergewöhnliches geleistet. Bereits l9 an seinen Grundüberzeugungen fest. 53 wurde er Leiter der Vertretung des Gerade in der Deutschlandpolitik kam es Landes Nordrhein-Westfalen beim darauf an, menschliche Erleichterungen Bund. Er war der jüngste Ministerialrat für unsere Landsleute in der ehemaligen l]Lder Geschicnte der Bundesrepublik, DDR zu erreichen, ohne dabei in den jagend war für ihn die Begegnung mit Grundsatzfragen nachgiebig zu sein. Karl Arnold, dem damaligen Minister- Präsidenten von Nordrhein- Westfalen, Als Minister für Gesamtdeutsche Fragen der ihn in die Staatskanzlei nach Düssel- im fünften Kabinett Adenauer legte er ä°rfberief. die Grundlagen für die lange Zeit gel- tende Praxis der Häftlingsfreikäufe aus *^as vielen heute als selbstverständlich der DDR. In den Verhandlungen mit der Scheint, war für Rainer Barzel eine exi- damaligen DDR ging es ihm darum, in 5*enzielle politische Aufgabe .für einem besonders sensiblen Bereich Deutschland und Europa den Frieden humanitäre Hilfe zu leisten. Das Ergeb- dauerhaft zu sichern, die Freiheit der nis war, daß viele Menschen, die zumeist Deutschen im Westen unseres Vaterlan- aufgrund ihrer politischen Überzeugung des zu bewahren und die Freiheit für in den Gefängnissen der Diktatur saßen, Jene Deutschen wiederzuerlangen, die gerettet werden konnten. Unter der kommunistischen Diktatur eYen mußten. Das Ziel der Wiederverei- Später, in den harten Auseinanderset- niSung Deutschlands in freier Selbstbe- zungen um die Ostverträge, war es das stjrnmung war für Rainer Barzel stets Verdienst von Rainer Barzel, daß die ein wesentlicher Antrieb seines politi- Verträge mit Moskau und Warschau als Sc hen Wirkens. An dieser Position hat er ein „modus vivendi" und nicht, wie es die u

Entschließung des Deutschen Bundesta- bald wieder die Regierungsverantwor- ges vom 17. Mai 1972 — beide Ergebnis tung übernehmen werde. Rainer Barzel hartnäckigen Drängens der CDU/CSU- gelang es, die Unionsparteien zu einer Bundestagsfraktion unter Führung von schlagkräftigen Opposition zu formieren- Rainer Barzel — stellten sicher, daß die Besonders in dieser Zeit bewährte sich Verträge nicht als Schritte auf dem Weg seine Fähigkeit, mit Geschick und Aus- zu einer endgültigen Anerkennung der dauer zu koordinieren und widerstre- Teilung Deutschlands ausgelegt werden bende Interessen auszugleichen. konnten. Wir wissen heute, daß Rainer Barzel Rainer Barzel hat unserem Land in vie- 1972 durch Intrigen um die Früchte sei- len wichtigen politischen Ämtern ner Arbeit betrogen wurde. Das knappe gedient: Er war 30 Jahre lang Mitglied Scheitern des konstruktiven Mißtrauens- des Deutschen Bundestages und fast 10 votums am 27. April war für ihn eine der Jahre lang Vorsitzender der CDU/CSU- schwersten Stunden im Deutschen Bun- Bundestagsfraktion. Er war Bundesmi- destag. Ich denke, daß viele heute nach- nister und schließlich Bundestagspräsi- fühlen können, was Rainer Barzel in dent. Bis 1990 war er Koordinator für letzter Zeit bei all dem bewegt hat, was die deutsch-französische Zusammenar- aus den Archiven in Ost-Berlin ans Lieft beit, die für die Zukunft der europäi- gekommen ist. schen Integration von entscheidender Charakteristisch für den Politiker Rain* Bedeutung ist. Die Wiedervereinigung Barzel ist, daß sich sein Engagement Deutschlands in einem geeinten Europa nicht in den Entscheidungen der Tages- war Ziel und Erfüllung des politischen politik erschöpfte, sondern er sich dar- Lebenswerks von Rainer Barzel. Er hat über hinaus die Zeit nahm und auch Wesentliches zur Verwirklichung dieser heute noch nimmt, sich mit den geistig- Ziele beigetragen. kulturellen Grundlagen unserer Gesell- Rainer Barzel hat ein wichtiges Stück schaft auseinanderzusetzen. Dabei ist er Parteigeschichte der Christlich Demo- nicht nur als Buchautor an die Öffent- kratischen Union Deutschlands geschrie- lichkeit getreten. Vor einigen Jahren ben. Aus der christlich-sozialen Bewe- betätigte er sich erstmals auch als Film- gung kommend, fand er schon früh seine autor mit einer Dokumentation über politische Heimat in der CD U. Beson- seine ostpreußische Heimat. ders in schwierigen Zeiten machte er sich Rainer Barzel ist bis heute ein streitbar um die Union verdient. Als Nachfolger Demokrat, der für seine Überzeugung von Kurt Georg Kiesinger und als mein stets auch dann eingetreten ist, wenn es Vorgänger war er bis 1973 Vorsitzender unbequem war. Er hat einmal gesagt- der Christlich Demokratischen Union „ In meinem politischen Leben habe icn Deutschlands. gelernt, daß in undurchsichtigen Lagen Als CDU und CSU 1969 in die Opposi- nichts sofaisch ist wie taktisches Verho' tion gerieten, dachten viele in der Union, ten und nichts so richtig wie eineprinz1' daß dies nur ein „Betriebsunfall"gewe- pientreue, grundsätzliche Antwort." sen sei. Man brauche die „Koffer auf Unsere Demokratie lebt von Menschen, den harten Oppositionsbänken erst gar die sich in diesem Sinne beherzt für das nicht auszupacken", da man ohnehin Gemeinwohl einsetzen. UMWELTSCHUTZ UiD 20/1994 • Seite 15

2um Tag der Umwelt: Alle sind aufgefordert zu handeln Der diesjährige Tag der Umwelt stand sequent begonnen wurde — weiter voran- Unter dem Motto „Umweltschutz lebt treiben. Jjm Mitmachen: Reden ist gut — In diesem Zusammenhang fordere ich die Handeln ist besser". Jeder einzelne Bürger ist aufgefordert, in seinem per- Bundesregierung auf, die deutsche EU- Präsidentschaft in der zweiten Jahres- sönlichen Verhalten dieser Maxime zu folgen. Nur so können wir auf Dauer hälfte entschlossen dazu zu nutzen, Jte natürlichen Lebensgrundlagen umweltpolitische Akzente in der Europäi- schen Union zu setzen. Dabei muß vor ^wahren, erklärte der Vorsitzende des allem das Thema „Umwelt und Arbeit" Bundesfachausschusses Umweltpolitik eine herausragende Rolle spielen. Für der CDU, Kurt Dieter Grill: ganz Europa muß das gelten, was in der Erste ermutigende Ansätze sind zu ver- Bundesrepublik bereits gelungen ist: Ein *eichnen. So wurden die deutschen Bür- fortschrittlicher Umweltschutz und eine ger in den vergangenen zwei Jahren zum besondere wirtschaftliche Leistungsfähig- ••Weltmeister" im Sammeln von Verpak- keit sind keine Gegensätze. Den im *ungen und haben hiermit dazu beigetra- Umweltschutz noch zögernden EU-Part- gen, daß der Einstieg in die Kreislauf- nern muß unmißverständlich klarge- Wirtschaft durch die Verpackungsverord- macht werden, daß ein aktiver Umwelt- nung zu einem vollen Erfolg geworden schutz eine Chance für die Wirtschaft ist. Jt Außerdem werden jetzt pro Jahr eine Insgesamt ist in allen wichtigen Berei- Million Tonnen an Verpackungsmüll ver- chen des Umweltschutzes dafür zu sor- öden. Doch dies darf nur der Anfang gen, daß anspruchsvolle europaweite Jein. Wichtige Schritte und die Überprü- Regelungen, die den bereits bestehenden fung eigener, oftmals liebgewordener deutschen Vorschriften möglichst nahe- Gewohnheiten in anderen Bereichen kommen, zum Garanten für einheitlich Müssen folgen. hohe Umweltstandards in der Europäi- schen Union werden. t>as jüngste Gutachten des Rates der Sachverständigen für Umweltfragen Eine vorsorgende Umweltpolitik bietet in £elegt, daß z. B. besonders auf dem Ver- Europa zugleich neue Möglichkeiten ^ehrssektor wesentliche Änderungen zusätzlicher Beschäftigung. Allein in nöt»g sind, wenn wir einen aktiven Kli- Deutschland werden bis zum Jahre 2000 ^schutz weiter voranbringen wollen, mehr als 1,1 Millionen Arbeitnehmer ^der von uns sollte seine eigenen ihren Arbeitsplatz im Umweltschutz Gewohnheiten gerade hier überprüfen gefunden haben. Wenn wir neue Techno- Utld das Automobil nicht für jeden priva- logien in den Dienst der Umwelt stellen, en Weg und jede berufliche Dienstfahrt können wir in ganz Europa zukunftssi- nutzen. Darüberhinaus muß längerfristig chere Arbeitsplätze schaffen. Dies kön- jjuch der Staat entsprechende Rahmenbe- nen wir aber nur erreichen, wenn wir zum lr»gungen setzen und die Förderung Aufbau einer Ökologischen und Sozialen "^glichst umweltverträglicher Verkehrs- Marktwirtschaft in Europa weitere wich- r äger — wig sje m,t der Bahnreform kon- tige Signale setzen. Während der deut- Seite 16 • UiD 20/1994 CDU

5. Landesparteitag Silberstreif für die CDU Brandenburg Mit ihrem 5. Parteitag eröffneten die Seit dem 11. März 1994 steht der CDU Brandenburger Christdemokraten am Brandenburg ein überzeugender Spitzen- 28. Mai 1994 in Strausberg, östlich kandidat zur Verfügung. Dr. Peter Wag- von Berlin, den Wahlkampf. Der Spit- ner, stellvertretender Landesvorsitzender, zenkandidat der CDU Brandenburg, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender Dr. Peter Wagner, und der Bundesvor- des wichtigen Ausschusses für Arbeit, sitzende der CDU, Bundeskanzler Dr. Gesundheit, Soziales und Frauen Helmut Kohl, waren die Hauptredner (dadurch natürlicher Konkurrent von der Veranstaltung. Ministerin Hildebrandt) und nicht zuletz1 engagierter Kinderarzt in eigener Praxis, Strausberg, im Landkreis Märkisch-Oder- ist der Sympathieträger für die CDU. land gelegen, früher Sitz des Verteidi- Durch seine Fähigkeit, ausgleichen und gungsministeriums der DDR und von vie- ebenfalls entschieden Position beziehen len Anhängern des alten Systems zu können, hat er sich zu einer Integra- bewohnt, gehört zu den schwierigsten tionsfigur mit natürlicher Autorität ent- Gegenden für die CDU. Bei den Kommu- wickelt. nalwahlen im Dezember 1993 glänzte die altkommunistische PDS mit 43 Prozent Auch die Rahmenbedingungen in der der Stimmen, die CDU brachte es ledig- letzten Phase der Legislaturperiode sind lich auf 9,6 Prozent. Überhaupt hat es die entschieden besser geworden. Nach dem CDU Brandenburg nach wie vor schwer, Bruch der Ampelkoalition im März 1994 sich im Land mit ihren durchaus profi- war es der SPD nicht gelungen, auf lierten politischen Anliegen Gehör zu schnellem Wege zu vorgezogenen Neu- verschaffen. wahlen am 12. Juni zu kommen. Gewähl1 wird nach wie vor am 11. September, und in der verbleibenden Zeit hat es die CV^ sehen EU-Präsidentschaft sollte dabei geschafft, fast alle der noch zu verab- umgehend die seit langem diskutierte schiedenden Gesetze mit ihrer Hand- EU-weite C02-Energiesteuer, die zum schrift zu versehen. Energiesparen anregt, neue Techniken stimuliert und damit zusätzliche Arbeits- Daneben bröckelt die Fassade der SPD* plätze schafft, eingeführt werden. Auch FDP-Minderheitenregierung immer mefl» in der Abfallpolitik muß konsequent ab: Eltern und Schüler wehren sich gegen europaweit vorangeschritten werden. Die die gescheiterte Schulreform (in Branden' deutsche Verpackungsverordnung darf bürg stehen 60 Prozent aller Gesamtschü' nicht durch laxere EU-Standards verwäs- len Deutschlands), Brandenburg ist das sert werden. Neben den Verpackungsab- unsicherste Flächenland ganz Deutsch- fällen müssen in Zukunft auch für andere lands, die Landeshauptstadt Potsdam »st Abfallströme europäische Regelungen in den letzten zwei Jahren in der Krimi- gefunden werden, die z. B. auch die Ein- nalitätsrate von Platz 44 auf den ersten führung einer Rücknahmeverpflichtung Platz vorgerückt. In der Landwirtschaft der Hersteller für Altprodukte beinhalten sitzt der SPD-Minister auf einem Schul- sollten. • denberg von 100 Millionen DM, und vor CDU UiD 20/1994 • Seite 17 allen Dingen in der Wirtschaftspolitik 2. Mit einem klaren Programm zur Ver- zeigt sich, daß die Landesregierung über besserung der Polizeistruktur und zur vier Jahre weitgehend untätig war: Es Bekämpfung des organisierten Verbre- fehlen Struktur-, Technologie- und Woh- chens sollen Ordnung und Sicherheit in nungsbaukonzepte. Die Arbeitslosenstati- Brandenburg wieder hergestellt werden. stik ist nur deshalb so günstig, weil 3. In Brandenburg soll ein dreigliedriges 100.000 Brandenburger auf dem Arbeits- Schulsystem ein leistungs- und schülerge- markt im Westteil Berlins Fuß gefaßt rechtes Lernen ermöglichen. haben. Mit großer Dankbarkeit wurde zur Dieser Herausforderung stellt sich die Kenntnis genommen, daß Bundeskanzler CDU Brandenburg unter Peter Wagner. Helmut Kohl die CDU Brandenburg Denn er meint, daß mit einer klaren und stark unterstützen will. Kein anderer sachorientierten Politik die CDU durch- weiß besser als er, daß es hier für die aus eine Alternative zur propagandistisch CDU um ihren Rang als Volkspartei geht. starken, aber fachlich schwachen SPD- Den Optimismus, der die Bundespartei Regierung anbieten kann. Aber es gibt v wegen des beginnenden konjunkturellen iel aufzuholen: 29,5 Prozent holte die Aufschwungs beflügelt, konnte Helmut CDU bei den Landtagswahlen im Okto- Kohl auf die Delegierten in Strausberg ber 1990. Die Kommunal wähl plazierten übertragen. • sie mit knapp 22 Prozent als dritte Kraft hinter der PDS. Vor diesem Hintergrund lllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllii sagte Dr. Wagner am 28. Mai: «Mit den Wahlen im September muß Unser Anspruch eingelöst werden, als CDU hält an Volkspartei bestehen und eine breite Kirchensteuer fest Mehrheit der Bevölkerung vertreten zu können. Mit den Wahlen zum zweiten Zum FDP-Parteitagsbeschluß, die Landtag von Brandenburg steht und fällt Kirchensteuer abzuschaffen, erklärte auch das Schicksal unseres Landes. CDU-Generalsekretär Peter Hintze: Peter Wagner hat vor allem den zentralen Die CDU wird auch in Zukunft das Anspruch des in Strausberg verabschiede- Recht der Kirchen verteidigen, die ten Programms hervorgehoben, daß Finanzmittel für ihre wichtigen Aufgaben Brandenburg ein Bundesland mit eige- über die Kirchensteuern zu erhalten. Da nem Profil sein soll, aber innerhalb und jeder Bürger die Freiheit hat, über seine nicht gegen die bundesstaatliche Ord- Kirchenmitgliedschaft zu entscheiden, nung des vereinigten Deutschlands. spricht kein sachliches Argument gegen Mit drei Schwerpunkten wird die CDU die Beibehaltung des bewährten und effi- Brandenburg mit ihrem Programm und zienten Kirchensteuersystems. Die dem Wahlkampf danach streben, eine Umstellung auf ein reines Beitragssystem starke politische Kraft im Lande zu wer- würde den Verwaltungsapparat der Kir- den: chen aufblähen und die finanziellen *• Mit einem klaren mittelstandsorientier- Möglichkeiten für soziale Dienste massiv ten Wirtschaftskonzept soll langfristig herabsetzen. Letztlich müßte dann der dem Mißstand zu Leibe gerückt werden, Staat mit eigenen Mitteln in viele Aufga- daß in Brandenburg 400.000 zukunftssi- ben eintreten, die heute von den Kirchen chere Arbeitsplätze fehlen. geleistet werden. • Seite 18 • UiD 20/1994 CDU Niedersachsen-CDU setzt voll auf Christian Wulff Nach der Spitzenkandidatur im Land- bedeute mehr Demokratie und mehr tagswahlkampf und dem Vorsitz der Transparenz. CDU-Fraktion im Niedersächsischen Ziel sei es, die SPD in vier Jahren abzulö- Landtag haben sie ihm nun auch die sen und selbst wieder Regierungsverant- Führung der Landespartei übertragen. wortung zu übernehmen. In den nächsten Die niedersächsischen Christdemokra- Monaten komme es darauf an zu verdeut- ten setzen ganz auf Christian Wulff. lichen, daß zwischen Wahlkampfgetöse Auf dem Landesparteitag in seiner der Sozialdemokraten und der Wirklich- Heimatstadt Osnabrück erhielt der 34 keit ein gewaltiges Loch klaffe. Was der Jahre alte Rechtsanwalt 426 von 481 Regierung fehle, seien Konzepte. Weder Stimmen. 46 Delegierte votierten in der Energiepolitik noch in der Abfall- gegen ihn, neun enthielten sich der wirtschaft gebe es ein schlüssiges und Stimme. finanzierbares Konzept. Christian Wulff tritt die Nachfolge von Die Schwerpunkte der CDU skizzierte Josef Stock an, der mit „Standing ova- Wulff in neun Forderungen: tions" vom Parteitag für seine vierjährige 1. Veränderung des geistigen Klimas hin Arbeit bedacht wurde. Der Dank galt zur Innovation, zu Erneuerung, zur lei- Stock für seine „Weichenstellung" in stungsfähigen Forschung. Mit Aussteiger- Richtung Erneuerung der Partei und mentalität ist das Problem Niedersach- seine Feststellung, die Demokratie ver- sens nicht zu lösen. gebe Ämter auf Zeit und es sei jeweils neu zu entscheiden, wer jeweils am 2. Mehr Mut und neue Ideen in der Bil- besten an die Spitze tritt. Die Verknüp- dungspolitik, auch der Hochschulpolitik- fung der Funktion des Fraktions- und Entwicklung eines überzeugenden Profils Landesvorsitzenden seien in Niedersach- für die Hauptschulen, Stärkung der sen zweckmäßig und erfolgversprechend. Berufsschulen und Verkürzung der Schul- Stock schenkte seinem Nachfolger einen zeit. grün-schwarzen Mini-Dinosaurier, der an 3. Umgestaltung des öffentlichen Dien- die Vorstellung von Wulff erinnern solle, stes zu einer effektiven Dienstleistungs- die CDU müsse ein „faszinierender Dino, verwaltung, die mit weniger Mitteleinsatz aber kein langweiliger Dinosaurier sein". mehr zu leisten imstande ist. Christian Wulff erklärte anschließend in 4. Verwirklichung einer ökologisch-sozia- seiner Antrittsrede, Aufgabe der CDU len Marktwirtschaft, die Umweltschutz müsse es sein, ein Bild von der Zukunft als Chance für mehr und neue Arbeits- Niedersachsens aufzuzeigen. Die Partei plätze begreift und die den Gegensatz solle sich mehr öffnen, überall dort prä- aufhebt von gesunder Umwelt und gesun- sent sein, „wo Bürgerengagement ist". der Volkswirtschaft. Die Geschäftsstellen der CDU müßten zu 5. Neue Akzente und Elemente für die „Bürgeranlaufstellen" werden. Er sprach Landwirtschaftspolitik. Mit der Entwick- sich erneut für die Direktwahl der Bür- lung auch alternativer Einkommensper- germeister und Landräte aus. Dies spektiven. CDU UiD 20/1994 • Seite 19

6. Engagement für die innere Sicherheit heißt, die Parteien wirken an der politi- und Verbrechensbekämpfung sowie das schen Willensbildung mit. Einhaltgebieten gegenüber der Liberali- Als Stellvertreter Wulffs wurden Rudolf sierung des Drogenbesitzes. Seiters (450 Stimmen), Walter Kink (387 7- Bemühen um soziale Gerechtigkeit, um Stimmen) und Rita Süssmuth (375 Stim- Randgruppen, für Benachteiligte. Mehr men) bestätigt, als Generalsekretär Hart- Gerechtigkeit für Familien und Kinder. wig Fischer (422). • 8. Mehr Bürgerbeteiligung im „Kommu- iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii nalen Verfassungsrecht" durch die Direktwahl der Bürgermeister und Land- Korrektur räte. In der Wiedergabe der Rede von Roman 9- Die Partei muß überall dort präsent Herzog anläßlich seiner Wahl zum Bun- sein, wo Bürgereinsatz und Engagement despräsidenten in Berlin hat sich ein sinn- »st. Wir müssen dort sein, wo sich Bürger- entstellender Fehler eingenistet. Auf der initiativen bilden. Artikel 21 des Grund- Seite 2 in UiD 18/94 muß es im dritten gesetzes heißt nicht: Die Parteien sind die Absatz richtig heißen: Es ist ein Wunder, Politische Willensbildung, sondern es das wir erleben ...

EAK-Forum in Güstrow: Demokratie braucht Vertrauen „Wir leben in einer Demokratie, „Demokratie braucht Bürgertugen- und keine heute bekannte Staats- den", forderte . Dazu form bietet eine Gewähr, die gehört auch die Bereitschaft, sich für gestellten Probleme besser zu die öffentlichen Dinge einzusetzen lösen" sagte der Bundesvorsitzende und Verantwortung zu übernehmen. des Evangelischen Arbeitskreises Über Leben im freiheitlichen Rechts- der CDU/CSU, , staat sprach der mecklenburgische bei seiner Begrüßung der Teilneh- Justizminister, Herbert Heimlich. mer des EAK-Diskussionsforums „Der Rechtsstaat sichert die Freiheit am 4. Juni 1994 in Güstrow. aller Bürger" betonte Helmrich. Die- Mitten im Europa- und Kommunal- ses wichtige Gut darf keiner noch so wahlkampf in Mecklenburg-Vorpom- verständlichen Forderung geopfert mern hatte der EAK zu einem nach- werden. denklichen Meinungsaustausch einge- Am Ende waren sich alle Teilnehmer laden. Engagiert warb die Landesvor- darin einig, daß die Demokratie zwar sitzende, Dr. Angela Merkel, für die verbesserungsfähig und reformbedürf- »Demokratie als Lebensform", die tig bleibt, aber den Bürgern vielfältige nicht nur eine Sache von Politikern in Möglichkeiten zum Mitmachen und Parteien und Parlamenten sein kann. Mitgestalten bietet. Seite 20 • UiD 20/1994 CDU

Landesparteitag in Aachen: Luissen mit großer Mehrheit als Spitzenkandidat bestätigt Helmut Linssen, Fraktionschef der bereit, zugewandt den Problemen der nordrhein-westfälischen CDU im Düs- Menschen." seldorfer Landtag, ist nun auch offi- Der nordrhein-westfälische CDU-Gene- ziell Spitzenkandidat der NRW-CDU ralsekretär Herbert Reul machte deutlich, für die Landtagswahl im Mai 1995. daß die CDU NRW gut auf die kommen- Auf ihrem Landesparteitag in Aachen den Wahlen vorbereitet sei. „Wir haben wählten die Delegierten Linssen mit unsere Werkstücke gut erledigt, haben 94,4 Prozent zum Herausforderer von Mosaiksteine zu einem Bild einer neuen Johannes Rau. Nach dem großen CDU erarbeitet. Die CDU ist besser Erfolg der Mitgliederbefragung, bei geworden, gerade rechtzeitig zu den der rund 44 Prozent der CDU-Mit- Wahlkämpfen, die vor uns liegen. glieder in Nordrhein-Westfalen sich Helmut Linssen zeigte in seiner Rede auf» beteiligt hatten und aus der Helmut Linssen als Sieger gegen seinen Mitbe- wie nötig der Wechsel in Nordrhein- Westfalen ist. „Wir brauchen vor allem werber hervorgegan- eine Landespolitik, die den Strukturwan- gen war, ist die nordrhein-westfälische del voranbringt, ihn als Chance begreift CDU im Aufwind. und unser Land mit den wachstumsstar- Das hervorragende Wahlergebnis in ken Märkten Asiens und Amerikas wett- Aachen zeigt zudem, daß sich die NRW- bewerbsfähig macht. Die Menschen bei CDU nach einer stets fairen und freund- uns merken zunehmend: Nordrhein- schaftlichen Auseinandersetzung über Westfalen hat in vielen Bereichen den den Spitzenmann für die nächste Land- Anschluß verpaßt. Die SPD findet keinen tagswahl nun mit großer Geschlossenheit Weg aus der Krise. Die Zeit ist reif für hinter Helmut Linssen versammelt hat. den Wechsel." Als Schwerpunkte der Landesvorsitzender Norbert Blüm versi- NRW-CDU im Fall der Regierungsüber- cherte dem frischgekürten Spitzenkandi- nahme im nächsten Frühjahr nannte daten die Unterstützung der ganzen Par- Linssen die Schaffung von Arbeitsplät- tei für die schwierige Wegstrecke bis zur zen, Beseitigung der Wohnungsnot, eine Landtagswahl im Mai 1995. energische Bekämpfung der Kriminalität» Norbert Blüm lobte noch einmal die Art den Abbau der Bürokratie und eine stär- und Weise der Nominierung „Das war kere Förderung der Familien und älteren eine CDU nicht mit Klüngeln, nicht mit Mitbürger. Konspirieren, eine offene, sportlich faire Unter dem Titel „Blockaden brechen — CDU. Wir setzen Fairneß gegen Filz und Zukunft bauen" verabschiedete der Par- Funktionäre. Das ist das Kontrastpro- teitag Leitsätze für eine wirtschaftspolit»" gramm der CDU. Eine sympathische sehe Wende in NRW. In der Forschung*' CDU, nicht eine besserwisserische, eine und Technologiepolitik, im Bildungssy- CDU zu Fuß, nicht auf dem hohen Roß, stem, beim Mangel an Gewerbeflächen, unter den Menschen, eine CDU — lern- in der Energiepolitik, in der Verkehrspo- CDU UiD 20/1994 • Seite 21

'itik und durch eine Diskriminierung der Berufung der Mitglieder der Klein- und Mittelbetriebe gibt es Wachs- tumsbremsen in NRW, die abgebaut wer- Bundesfinanzkommission den müssen. Am stärksten werde das Nach den Bestimmungen der Finanz- Wachstum durch die Bürokratie und Beitragsordnung (§ 18) beruft der gehemmt. Deshalb müßten die Eigenver- Bundesvorstand die Mitglieder der Bun- antwortung der Kommunen gestärkt und desfinanzkommission. Ihr gehören an: Genehmigungsverfahren beschleunigt der Bundesschatzmeister, je ein Vertreter Werden. Die Aufgaben der staatlichen der CDU in den Ländern und der Bun- ^ittelinstanz seien zu „entschlacken" desgeschäftsführer. Den Vorsitz führt der Ulid in neuen regionalen Verwaltungen zu Bundesschatzmeister. Die Rechnungsprü- bündeln. fer nehmen an den Sitzungen der Bundes- finanzkommission teil. Am Vorabend des Parteitags hatte die Die CDU-Landesverbände haben fol- t-andesvertreterversammlung Norbert gende Vorschläge unterbreitet: °'üm mit 95,6 Prozent zur Nummer eins Baden-Württemberg: Wolfgang Fahr, auf der Landesliste für die Bundestags- Landesschatzmeister wahl gewählt. Auf Platz zwei nominierten Berlin: Dankward Buwitt MdB, Landes- Jie nordrhein-westfälischen Christdemo- schatzmeister kraten CDU-Generalsekretär Peter Brandenburg: Thomas Klein, General- J^intze. Norbert Blüm ging in seiner Rede sekretär hart mit der SPD ins Gericht. Sie suche mi Bremen: Dr. Wolfgang Schrörs MdB, t dem „Radargerät des Opportunismus Landesschatzmeister den Weg des geringsten Widerstandes". Hamburg: MdB, Landes- °D in der Steuer-, Verkehrs- oder Ener- schatzmeister Siepolitik, stets sei ihr Kanzlerkandidat Hessen: Siegbert Seitz, Landesgeschäfts- Rudolf Scharping die Meßeinheit fürs führer ^verbindliche. Blüm warnte NRW- Mecklenburg-Vorpommern: Klaus Ministerpräsident Johannes Rau davor, Preschle, Generalsekretär sjch seiner Sache im kommenden Jahr zu Niedersachsen: Dr. Wilfried Prewo, Lan- s,cher zu sein. „Johannes Rau fuhr geistig desschatzmeister c * hon mit dem Stander des Bundespräsi- Nordrhein-Westfalen: Hans-Joachim denten durchs Land. Das kann ihm ein Rauch, Landesschatzmeister Weites Mal passieren." Rheinland-Pfalz: Dr. Stephan Kern, Lan- desschatzmeister Jjeter Hintze forderte die SPD auf, nach e Saar: Karl Rauber, Landesgeschäfts- j| n verbalen Rundumschlägen nach der führer undespräsidentenwahl endlich wieder Ul Sachsen: Stephan Reber MdL, Landes- n Verfassungskonsens unsres Grund- schatzmeister netzes zurückzukehren. „Es schadet nserer Demokratie, wenn die Legitima- Sachsen-Anhalt: Michael Josten, Landes- lQn eines parlamentarischen Gremiums schatzmeister JJv°n abhängig gemacht wird, ob das Schleswig-Holstein: Jochen von Allwör- Wahlergebnis der SPD paßt oder nicht, den, Landesgeschäftsführer ^as ist Wasser auf den Mühlen der Radi- Thüringen: Arnulf Kriedner MdB, Kreis- kalen." • verbandsvorsitzender. • Seite 22 • UiD 20/1994 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

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