Jahresbe2ri0ch1t2

Schwerpunktthemen „Energie und Rohstoffe für morgen“ – IHK Nord unter Bremer Geschäftsführung Tor zur Welt: Bremens Häfen weiter ausbauen Bremer Innenstadt und Stadtteilzentren: Aufwertung mit dem Blick auf das Ganze Forum Stadtentwicklung: Bremerhaven als Wohnort und Arbeitsstätte Inhalt

Vorwort 3

Konjunkturbericht Weltwirtschaft, , Prognose 4

Schwerpunktthemen „Energie und Rohstoffe für morgen“ – Bremen_Bremerhaven IHK Nord unter Bremer Geschäftsführung 6 Tor zur Welt: Bremens Häfen weiter ausbauen 9 Bremer Innenstadt und Stadtteilzentren: Aufwertung mit dem Blick auf das Ganze 12 Forum Stadtentwicklung: Bremerhaven als Wohnort und Arbeitsstätte 15

Leistungsbilanzen Standortpolitik, Häfen, Verkehr 18 Bremen_Bremerhaven Industrie, Innovation, Umwelt 24 Aus- und Weiterbildung 28 International 34 Starthilfe und Unternehmensförderung 39 Einzelhandel, Tourismus, Recht 41 Public Relations 44 Service 47 Juniorenkreise 49

Ehrenamt, Das Ehrenamt in Bremen 50 Geschäftsbereiche, Ausschüsse und Kommissionen Stellungnahmen der Handelskammer Bremen 51 Geschäftsbereiche Bremen 51 Das Ehrenamt in Bremerhaven 52 Ausschüsse und Arbeitskreise der IHK Bremerhaven 52 Geschäftsbereiche Bremerhaven 52 Ausgewählte Stellungnahmen 53

Impressum 55

Titelbild Offshore Windpark, bremische Häfen, Innenstadt Bremen Vorwort

Das Bundesland Bremen hat sich im zurückliegenden Jahr 2012 wirtschaftlich weiter positiv entwickelt. Mit preisbereinigt 1,4 Prozent lag das Wachstum über dem Bundesdurchschnitt von 1,1 Prozent. Sehr erfreulich ist, dass mit der wirtschaftlichen Kraft auch die Beschäftigung in unserem Land spürbar zugenommen hat.

Diese grundsätzlich gute Entwicklung hat zugleich gezeigt, dass sich eine Tendenz der vergangenen Jahre fortsetzt: Auch regionale Themen werden immer intensiver von nationalen, europäischen und internationalen Entwicklungen beeinflusst. Die IHK Nord, ein Zusammenschluss norddeutscher Kammern mit mehr als 700.000 Mitgliedsunternehmen, hat sich daher im Schwerpunktjahr „Energie und Rohstoffe für morgen“ der deut - schen Kammerorganisation mit einer Vielzahl von Veranstaltun - gen und einer konkreten Positionierung für die Zukunftsfähigkeit der norddeutschen Wirtschaftsregion eingesetzt. In der zweiten (v.l.) Dr. Matthias Fonger, Otto Lamotte, Ingo Kramer, Michael Stark Jahreshälfte lag der Vorsitz der IHK Nord bei der Handels- kammer Bremen. In einem zusammenwachsenden Wirtschaftsraum Nord - Unseren Häfen und der maritimen Wirtschaft in den deutschland sowie – weiter gedacht – in einem Europa der Städten Bremen und Bremerhaven kommt in der Frage der Regionen müssen sich Standorte wie Bremen und Bremerhaven Zukunftsfähigkeit eine wichtige Schlüsselrolle zu. Durch seine mit gemeinsamen Entwicklungsinteressen durch entsprechendes Lage an der Schnittstelle internationaler Warenströme hat unser stimmliches Gewicht positionieren. Dies bringt die Wirtschaft im Bundesland die Chance, sich insbesondere auch als Produktions - gesamten Land Bremen voran und erhöht zugleich die Service - standort weiter zu entwickeln. Parallel dazu spielt die ober- qualität für jedes einzelne Unternehmen. zentrale Funktion Bremens in der Metropolregion Nordwest sowie die Initiative, Bremerhavens Qualitäten als Wohnort zu Bremen muss es in den kommenden Jahren vor allem steigern, eine wichtige Rolle. um Wachstum und Steueraufkommen gehen. Nur so lassen sich bestehende Arbeitsplätze erhalten und neue schaffen. Wenn wir Das Land Bremen wird sich vor allem dann weiter positiv als Wirtschaft hierzu auch künftig einen entscheidenden Beitrag entwickeln, wenn es auf die Stärkung seiner Wirtschaftskraft leisten wollen, müssen wir unsere Kräfte und Kompetenzen setzt. Darin steckt eine generelle Anforderung an die Landes- bündeln – für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes politik. In einem Umfeld zunehmend größerer überregionaler sowie ein wachstumsstarkes und zukunftsfähiges Bremen! Einflüsse gilt es aber zugleich, die Stimme der Wirtschaft durch Konzentration konsequent zu stärken. Daher haben unsere beiden Kammern – die Handelskammer Bremen und die IHK Otto Lamotte Präses Bremerhaven – Gespräche über die Bildung einer Landeskammer Ingo Kramer Präsident aufgenommen. Eine solche Landeskammer wäre in der Lage, Dr. Matthias Fonger Hauptgeschäftsführer, I. Syndicus regionale Unterschiede zu berücksichtigen und doch zugleich mit Durchsetzungskraft für die Interessen der gesamten Michael Stark Hauptgeschäftsführer bremischen Wirtschaft einzutreten.

Jahresbericht 2012 3 Konjunkturbericht 2012

Die Elly Maersk auf dem Weg nach Bremerhaven. Sie kann bis zu 15.000 TEU laden und gehört zu den derzeit größten Container - schiffen der Welt.

Weltwirtschaft unter dem Eindruck probleme blieben jedoch weitgehend un - und die Arbeitslosenquote bewegten sich der Euro- und Staatsschuldenkrise gelöst, und auf dem Häusermarkt war nur in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die Weltkonjunktur hat 2012 an Schwung eine leichte Erholung zu verspüren. Bei der Freundlich verlief 2012 vor allem die In - verloren. Angesichts einer schwächeren Dy - dringend erforderlichen Haushaltskonsoli - dustriekonjunktur. Der Personalstand hat namik in vielen wichtigen Wirtschaftszo - dierung konnten keine Fortschritte erreicht sich um gut dreieinhalb Prozent ausgewei - nen ist das weltweite Wachstum des Brut - werden. Die Geldpolitik blieb extrem ex - tet. Die Abwertung des Euro hat die preis - toinlandsprodukts (BIP) auf rund drei Pro - pansiv ausgerichtet. Japan verzeichnete liche Wettbewerbsfähigkeit bremischer Ex - zent zurückgegangen. Der Außenhandel ebenfalls nur eine zurückhaltende Wirt- porteure gestärkt; der Gesamtumsatz ist nahm lediglich um gut zweieinhalb Pro - schaftsdynamik. Das Auslaufen der Auf - mit knapp zweistelliger Rate um insgesamt zent zu und zeigte damit ebenfalls deutli - holprozesse nach der Tsunami-Katastro - rund zwei Milliarden Euro gestiegen. Um - che Ermüdungserscheinungen. phe, die Yen-Stärke und eine schwindende satzzuwächse haben insbesondere der Eine rückläufige wirtschaftliche Dyna - Innovationsstärke belasten zunehmend die Fahrzeugbau, die Hersteller von DV-Gerä - mik war in den Entwicklungs- und Schwel - Wirtschaft. ten sowie elektrischen und optischen Er - lenländern zu verzeichnen. In China hatten In der EU verlief die Wirtschaftsentwick- zeugnissen, die Hersteller von Backwaren dämpfende konjunkturpolitische Maßnah - lung insgesamt unerfreulich. Die Staats - und der Maschinenbau erzielt. Etwa auf men bereits im Vorjahr zur Konjunkturbe - schuldenkrise und die scharfen Konsolidie - Vorjahresniveau hielten sich die Umsätze ruhigung geführt. Das erneute Umsteuern rungsanstrengungen führten viele Länder der Kaffee- und Teeverarbeiter. Nachlas - zeigte kaum Wirkung, zumal stark steigen - in die Stagnation bzw. Rezession. Mit allen sende Umsatzerlöse verzeichneten dage - de Lohnkosten die Wettbewerbsfähigkeit Mitteln hat die Geldpolitik die Belastung gen unter anderem die Hersteller von Me - des Landes zunehmend tangieren. Nach - der Wirtschaft gemindert. Insgesamt sank tallerzeugnissen, die Fischindustrie, die lassend war das Expansionstempo auch in die Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent. Hersteller von Gummi- und Kunststoffwa - Indien, das unter Überregulierung und Deutschland wirkte so, wie auch die mittel- ren und das Textil- und Bekleidungsgewer - mangelhafter Infrastruktur leidet, sowie in und osteuropäischen Staaten es taten, sta - be. In der Bauwirtschaft hat sich die kon - den südostasiatischen Staaten. Brasiliens bilisierend für Europa. junkturelle Lage im Jahresverlauf kontinu - Wirtschaft kämpft mit der Aufwertung sei - ierlich verbessert. Die Grundstücks- und die ner Währung und ist nur moderat gewach - Bremen: überraschend stabile Wohnungswirtschaft wurden durch das sen. Russland profitierte von den weiterhin Konjunkturentwicklung niedrige Zinsniveau und den Trend zur Im - hohen Ölpreisen und konnte seine Wachs - Die Wirtschaft im Land Bremen hat sich in mobilie als inflationssichere Anlageform tumsrate bei etwa vier Prozent verankern. diesem insgesamt verschlechterten Kon - beflügelt. Mit gut zwei Prozent Produktionsan - junkturumfeld gut behauptet. Der Arbeits - Der Groß- und Außenhandel vermeldete stieg verlief die Entwicklung in den USA markt zeigte sich robust: Die Beschäftigung eine im Jahresverlauf nachlassende Ge - vergleichsweise robust. Die Arbeitsmarkt - nahm spürbar zu, die Zahl der Arbeitslosen schäftsentwicklung und wies zuletzt über -

4 Jahresbericht 2012 wiegend eine befriedigende Geschäftslage fehlt. Die Umweltzone hatte Busreisever - Umland, werden eine immer größere Rolle auf. Uneinheitlich war der Geschäftsver - anstalter dazu gezwungen, Bremen aus spielen. Bremen muss seine industrielle lauf im Einzelhandel. Trotz guter allgemei - ihrem Programm zu nehmen. Zusätzlich und logistische Basis stärken, die den wirt - ner Beschäftigungsentwicklung bleibt die sorgte auch die City-Tax für private Gäste schaftlichen Erfolg des Landes sichert. Umsatzentwicklung offensichtlich hinter für Verunsicherung in der Branche. Im Kre - Die Einführung des bremischen Min - den Erwartungen vieler Händler zurück. ditgewerbe hatten vor allem die Schulden - destlohngesetzes, die Tourismusabgabe, Die Konsumbereitschaft der Kunden des krise in Europa sowie regulatorische Ände - die Gewerbesteuererhöhung ab 2014 und bremischen Einzelhandels hat im Jahres- rungen für die Kreditwirtschaft für Verun - Kürzungen im Investitionshaushalt sind verlauf wieder abgenommen. sicherung und eine überwiegend nur be - Kennzeichen einer wirtschaftsbelastenden Eine freundliche Konjunktur wiesen friedigende Geschäftslage gesorgt. Standortpolitik. Bremen muss die erforder - weite Teile des Dienstleistungssektors auf. liche Sanierung des Landes- und seiner Vor allem die unternehmensnahen Dienst - Prognose und Aufgaben Kommunalhaushalte vorantreiben, ohne leister profitierten von der guten Geschäfts- für das Jahr 2013 dabei die wirtschaftliche und damit auch entwicklung in der Industrie. Uneinheitlich Für 2013 zeichnet sich eine Wachstumsver - die steuerliche Basis des Bundeslandes ist die Geschäftsentwicklung in der Logi - langsamung in Bremen ab, die sich auch aufs Spiel zu setzen. Auf Bundesebene gilt stik- und Verkehrswirtschaft verlaufen. Die auf die Personalnachfrage auswirken wird. es, sich mit ganzer Kraft für die längst über - bremischen Häfen steigerten 2012 ih-ren Skeptisch stimmt vor allem der Rückgang fällige Reform der föderalen Finanzverfas - Güterumschlag auf rund 85 Millionen Ton - der Geschäftserwartungen im bremischen sung stark zu machen. Das Zeitfenster hier - nen. Der Containerumschlag legte auf verarbeitenden Gewerbe und im Handel. für ist geöffnet, aber zeitlich eng begrenzt, rund 6,3 Millionen Standardcontainer zu. Zu befürchten ist, dass sich auch die Dienst - denn bereits zum 31. Dezember 2019 lau - Dynamisch entwickelte sich auch der Au - leitungswirtschaft auf Dauer nicht einer fen die bestehenden Regelungen zum Fi - tomobilumschlag. Mit rund 2,2, Millionen konjunkturellen Abschwächung entziehen nanzausgleich, das Finanzausgleichgesetz Fahrzeugen blieb die Seestadt der größte kann. Der DIHK erwartet ein Wachstum und das Maßstäbegesetz, aus. Die erfor - Umschlagplatz für Automobile in Europa. der deutschen Wirtschaft um 0,7 Prozent. derlichen Arbeiten müssen daher 2013 be - Umschlag- und Lagereibetriebe registrier - Daher ist es gerade jetzt von großer Be - ginnen. Die Handelskammer hat mit ver - ten eine freundliche Geschäftslage. Die deutung, weiterhin die Rahmenbedingun - schiedenen wissenschaftlichen Workshops Seeschifffahrt befand sich dagegen weiter gen zu verbessern, um die Basis für künfti - – zuletzt im Juli 2012 – wesentliche Inhal - in einem schwierigen Konjunktur- und Fi - ges Wirtschaftswachstum zu stärken und te hierfür erarbeitet und wird das Thema nanzierungsumfeld. die positiven Impulse für den Arbeitsmarkt nach Kräften weiter befördern. ¬ In der Tourismuswirtschaft hat sich das auf längere Sicht zu erhalten. Wettbe - Geschäftsklima eingetrübt. Das Ergebnis werbsfähige Standortkosten, insbesondere des Rekordjahres 2011 wurde knapp ver - auch im Vergleich mit dem bremischen

Jahresbericht 2012 5 Schwerpunktthema

„Energie und Rohstoffe für morgen“ – IHK Nord unter Bremer Geschäftsführung

¬ „Energie und Rohstoffe für morgen“ lau - pers AG (PwC), stellte die Ergebnisse der • Intensivierung von Forschung, tete das Jahresschwerpunktthema 2012 Studie „Volle Kraft aus Hochseewind“ vor. Innovation und Bildung, der IHK-Organisation. Damit reagierte die Auf dem Podium diskutierten Senator Dr. • Verbesserung der Akzeptanz von Kammerorganisation auf eine akute Ver - Joachim Lohse, Jens Eckhoff, Präsident der Infrastrukturmaßnahmen. knappung bei Rohstoffen und entspre - Stiftung Offshore-Windenergie, und Ronny chende Preisentwicklungen in diesen Märk - Meyer, Geschäftsführer der wab Windener - Politik muss Rahmen- ten sowie auf die von der Bundesregierung gie-Agentur, über Chancen und Risiken, Be- bedingungen setzen im Jahr 2011 beschlossene beschleunigte schäftigungseffekte und notwendige Rah - Die IHK Nord knüpft mit ihren Forderun - Energiewende. Die Handelskammer Bre - menbedingungen für den weiteren Ausbau gen zur Energiepolitik unmittelbar an das men und die IHK Bremerhaven haben in der Offshore-Windenergie. energiepolitische Zieldreieck und die be - diesen Schwerpunktfeldern zahlreiche Ak - In Bremen fand am 21. November 2012 sondere Bedeutung der Offshore-Wind- tivitäten entfaltet, um die wirtschaftlichen auch die Abschlussveranstaltung der Ener - energie für Norddeutschland an: Die Er - Chancen, die der Energiesektor bietet, aus - gietour statt. Barbie Haller von der Bundes- richtung der Offshore-Windparks und ihr zuloten und zugleich auf Risiken hinzuwei - netzagentur und der Vorsitzende der Ge - Anschluss an das Energienetz müssen eng sen. Eine wichtige Klammer bildete die IHK schäftsführung der dena Deutsche Ener - aufeinander abgestimmt werden. Zur Fi - Nord, die Arbeitsgemeinschaft von 13 In - gie-Agentur, Stephan Kohler, erläuterten nanzierung der hohen Investitionskosten dustrie- und Handelskammern aus den die Energiewende. Ihre Vorträge wurden sollte ein weitergehendes Engagement der fünf norddeutschen Bundesländern, deren bei einer Podiumsdiskussion mit Vertretern staatlichen Kreditanstalt für Wiederauf - Geschäftsführung im zweiten Halbjahr aus Unternehmen, Politik und einem Netz - bau (KfW) geprüft werden. Zugleich muss 2012 bei der Handelskammer Bremen lag. betreiber diskutiert. Bei dieser Abschluss- das System degressiver Einspeisevergütun - Die IHK Nord vertritt insgesamt fast veranstaltung wurde auch das Positions - gen nach dem Erneuerbare-Energien-Ge - 700.000 Unternehmen in Norddeutsch- papier „Energie für Norddeutschland“ vor - setz (EEG) konsequent und verlässlich wei - land. Im Mittelpunkt der Aktivitäten der gestellt. terverfolgt werden. Die Akteure in Politik IHK Nord standen eine Energietour und Es gibt einen Überblick über den Aus - und Wirtschaftsförderung vor Ort sollten die Erarbeitung eines Positionspapiers „Ener - bau der erneuerbaren Energien in Nord - ihre Zusammenarbeit verstärken und ihre gie für Norddeutschland“. deutschland und befasst sich in fünf Kapi - Vermarktungs- und Ansiedlungsbemühun - Die IHK Nord-Energietour umfasste ins - teln mit den wichtigen Themenfeldern der gen besser aufeinander abstimmen. Dazu gesamt 14 Veranstaltungen zu unter - Energieversorgung, zu denen jeweils For - gehört für Bremerhaven ein tragfähiges Fi - schiedlichen Energiethemen, die regional derungen an die Politik entwickelt werden: nanzierungskonzept für den geplanten Bau verteilt von den Industrie- und Handels - • Modernisierung und Ausbau des des Offshore-Terminals. kammern angeboten und von insgesamt konventionellen Kraftwerksparks, Versorgungssicherheit soll zu bezahlba - 1.000 Teilnehmern aus Wirtschaft, Wissen - • Ausbau der Netzinfrastruktur und ren Preisen garantiert werden. In Ergän - schaft, Politik und Verbänden besucht wur - Gesamtsystemoptimierung, zung dazu muss auch der konventionelle den. Dr. Thomas Ull, PricewaterhouseCoo - • Ausschöpfung von Energie-Effizienz- Kraftwerkspark modernisiert und erneuert potenzialen, werden. Abspaltung, Lagerung und gege -

6 Jahresbericht 2012 benenfalls Nutzung von Kohlenstoffdioxid in energetischen und industriellen Prozes - sen könnten eine Option sein. Diese braucht daher eine klare rechtliche Regelung. Die Energienetze müssen zeitnah an die neue Erzeugungslandschaft angepasst werden. Dafür müssen Planungs- und Ge - nehmigungsverfahren für Energieinfrastruk- turmaßnahmen vereinfacht und beschleu - nigt sowie die anfallenden Kosten bundes - weit gerecht aufgeteilt werden. Die Haf - tungs- und Finanzierungsfragen der Netz- und Windparkbetreiber müssen kurzfristig beantwortet werden, um die entstandenen Verunsicherungen bei Investoren aufzulö - sen. Angesichts der schwankenden und meist dezentralen Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien spielen auch die in - telligente Steuerung des Gesamtsystems („smart grid“/„smart market“) und die Etab- lierung virtueller Kraftwerke zunehmend eine Rolle. Offshore-Park Alpha Ventus: Nach Schätzungen des Bundesumweltministeriums sind bundesweit Auch in Zukunft müssen Energieeffi- bis zu 100.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt von der Windenergie (on- und offshore) abhängig. zienzpotenziale ausgeschöpft werden. Das ist vorrangig eine Selbstverpflichtung der Wirtschaft. Dazu soll auch weiterhin auf bunden werden. Nur so lässt sich die Ak - neuerbaren Energien hatte 2011 die Wind - deren freiwillige Anstrengungen sowie An - zeptanz für diese Projekte erhöhen. An - energie mit 46.500 Gigawattstunden reize und Informationsangebote gesetzt hörungs- und Beteiligungsverfahren dürfen (GWh), gefolgt von Biomasse sowie Was - werden. Auf weitere ordnungsrechtliche die Realisierung aber nicht unnötig verzö - serkraft und Photovoltaik. Im ersten Halb - Vorgaben sollte verzichtet werden, weil sie gern. Das übergeordnete Ziel einer verläss - jahr 2012 bewegte sich vor allem der unternehmerisches (Innovations-)Potenzial lichen und bezahlbaren Energieversorgung Zubau von Photovoltaik-Anlagen auf ei- beschränken und damit letztlich zu schlech- darf nicht durch Partikularinteressen ge - nem Rekordniveau. Aufgrund der hohen teren Ergebnissen führen. fährdet werden. Einspeisevergütung wird dies erhebliche Die sehr gute norddeutsche Forschungs - Insgesamt ist für die erfolgreiche Um - Auswirkungen auf die zukünftige Höhe der landschaft muss sich weiter an die dyna - setzung der Energiewende eine verstärkte EEG-Umlage haben, mit entsprechenden mische Entwicklung der Energiebranche Koordinierung der energiepolitischen Zie- Kostensteigerungen für Wirtschaft und pri - anpassen. Dies erfordert vor allem einen in - le, Strategien und Aktionsprogramme auf vate Haushalte. tensiveren Austausch zwischen Wissen - Bundes- und Länderebene unter Berück - Die gesamte installierte Windenergie- schaft und Wirtschaft sowie einen Ausbau sichtigung der europäischen Dimension er - leistung an Land und auf dem Meer belief der Forschungsförderung. Angesichts der forderlich, die auch ein einheitliches Moni - sich Ende 2011 in den fünf norddeutschen notwendigen Anstrengungen zur Siche - toring der einzelnen Umsetzungsschritte Bundesländern auf 12.132 Megawatt, was rung einer ausreichenden Zahl von Fach - umfasst. mehr als 40 Prozent der in Deutschland kräften müssen Energiethemen in der uni - installierten Leistung von rund 30 Giga - versitären wie auch in der beruflichen Aus- Windenergie – tragende Säule watt entspricht. Die beiden Flächenländer und Weiterbildung eine noch größere Rolle der Energiewende Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind spielen als bisher. Die Abstimmung aller Erneuerbare Energien lieferten 2011 in erwartungsgemäß die wichtigsten Wind - Akteure in Norddeutschland ist dazu erfor - Deutschland bereits einen Anteil von energiestandorte. derlich. knapp elf Prozent des Primärenergiever - In den Plänen der Bundesregierung soll Die Bürger müssen rechtzeitig und um - brauchs und rund 20 Prozent der Brutto - insbesondere die Offshore-Windenergie ei- fassend über Energie-Infrastrukturprojekte stromerzeugung. Den größten Anteil von ne tragende Säule der zukünftigen Strom - informiert und in die Realisierung einge - fast 40 Prozent der Stromerzeugung aus er - versorgung in Deutschland bilden: mit mehr

Jahresbericht 2012 7 Maritime Roadshow in Berlin: (v.l.) Hans-Joachim Otto, mariti - mer Koordinator der Bundes- regierung, Präses Otto Lamotte, Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger und Dr. Eric Schweitzer, Präsident der IHK Berlin und designierter DIHK Präsident

als 2.000 Anlagen und einer Gesamtleis- allein der Offshore-Windenergie 2010 be - wichtigen Wirtschaftszentren im Binnen - tung von rund zehn Gigawatt vor der deut - reits mehr als 14.000 Beschäftigte zuge - land veranstaltet wird. Im Jahr 2010 fand schen Nordseeküste bis zum Jahr 2020. rechnet werden. Nach Schätzungen des sie in Schwaben statt, 2011 in Frankfurt Vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hy - Bundesumweltministeriums sind bundes - am Main; und 2012 besuchte die Road- drographie sind derzeit Anlagen mit einer weit bis zu 100.000 Arbeitsplätze direkt show die Region Berlin/Brandenburg. Leistung von 8.700 Megawatt genehmigt. oder indirekt von der Windenergie (on- und Neben der klassischen maritimen Wirt - Norddeutschland spielt nicht nur auf - offshore) abhängig. Dieser Wirtschafts - schaft wie Schiffbau, Schifffahrt und Hä- grund der wachsenden Menge hier produ - zweig ist immer noch überwiegend mittel - fen standen in Berlin/Brandenburg die zierten regenerativen Stroms eine Schlüs - ständisch geprägt, was eine gute regiona - Rolle der Offshore-Windenergie und die selrolle in der Energiewende, sondern auch le Verankerung sowie wirtschaftlichen – Perspektive der Meere als Rohstofflieferan - als Standort für konventionelle Kraftwerke. auch steuerlichen – Nutzen an den jeweili - ten im Fokus. Die Rohstoffgewinnung aus Dies birgt Chancen und Risiken für die Re - gen Standorten unterstützt. den Meeren wurde insbesondere unter den gion: Einerseits hat der verstärkte Ausbau Durch den Aufbau der Windenergie - Aspekten der Versorgungssicherheit und der Windenergie eine positive wirtschaftli - branche ist es gelungen, den Strukturwan - Ressourcensicherung diskutiert. che Bedeutung für Norddeutschland ins - del vor allem in Bremerhaven zu forcieren gesamt, insbesondere für Bremen und Bre - und die Lücke, die durch den Rückgang des Treffen mit den Wirtschafts- merhaven. Andererseits stellt ein wachsen - Schiffbaus entstanden ist, weitgehend zu und Verkehrsministern der Anteil von Strom aus regenerativen kompensieren. Für den künftigen Erfolg Die IHK Nord vertritt die Interessen der Quellen eine Herausforderung für die si- des neuen Clusters sprechen unter ande - norddeutschen Wirtschaft auch bei der Küs- chere und bezahlbare Energieversorgung rem die gute Verzahnung mit einer auf des - ten-Wirtschafts- und Verkehrsministerkon - der Wirtschaft dar. Das energiepolitische sen Anforderungen spezialisierten und er - ferenz (KüWiVerMinKo). Mit dieser Konfe- Zieldreieck Umweltverträglichkeit, wettbe - fahrenen Forschungs- und Ausbildungs - renz positionieren sich die norddeutschen werbsfähigen Preise und Versorgungssicher - landschaft sowie eingespielte Zuliefer - Bundesländer bei bestimmten wirtschafts- heit muss immer wieder neu politisch ein - strukturen. und verkehrspolitischen Themen gegen- gefordert und umgesetzt werden. Die wirtschaftliche Bedeutung von Her - über dem Bund und der EU. Auf der ge - stellung und Betrieb der Anlagen geht weit meinsamen Sitzung in Hamburg am 24. Windbranche strukturpolitisch über die unmittelbaren, zurzeit noch über - September 2012 diskutierten unter Lei - immer bedeutender wiegend auf Nordwestdeutschland kon - tung von Otto Lamotte – Präses der Han - Die wirtschaftliche und beschäftigungs- zentrierten Anlagenstandorte hinaus. Ins - delskammer Bremen und im zweiten Halb - politische Bedeutung der Windenergie in besondere Süddeutschland und auch Nord - jahr 2012 Vorsitzender der IHK Nord – die Norddeutschland und so auch im Land Bre - rhein-Westfalen profitieren erheblich durch Politik- und Wirtschaftsvertreter über das men wächst kontinuierlich. 2011 zählte die Herstellung und Zulieferung von Kompo - (norddeutsche) Bildungssystem, die Ver - Windenergiebranche hier im engeren Sinn nenten, wodurch auch dort Beschäftigung kehrspolitik der Küstenländer, die Verflech - 3.400 Beschäftigte; prognostiziert werden gesichert und ausgeweitet wird. tung der maritimen Wirtschaft mit der bun - allein in Bremerhaven mittelfristig bis zu desweiten Wirtschaft, die Biotechnologie - 7.000. Ein besonderer Erfolg war die Ent - IHK Nord-Roadshow branche im Norden sowie europapolitische scheidung der Areva Wind GmbH im Som - „Maritime Wirtschaft“ Themen mit Auswirkungen auf Nord - mer 2012, ihre Firmenzentrale von Ham - Neben Energiethemen spielt in der IHK deutschlands Wirtschaft wie beispielswei- burg nach Bremen zu verlegen. Viele Fir - Nord auch die maritime Wirtschaft eine un - se die Europäische Meeresstrategie-Rah - men aus anderen Geschäftsfeldern haben verändert wichtige Rolle. Eines der Ziele menrichtlinie. in jüngerer Zeit ebenfalls diesen Markt für der IHK Nord ist es, die nationale Bedeu - Im Zentrum des Treffens stand die ak - sich erschlossen. tung der maritimen Wirtschaft für Deutsch - tuell schwierige Situation der deutschen Eine Studie, die von Pricewaterhouse - land auch abseits der Küste zu erklären Reeder. Präses Lamotte forderte von Bund Coopers (PwC) und der wab Windenergie- und für Investitionen und Projekte in Nord - und Ländern konkrete Maßnahmen, um Agentur erstellt wurde, versucht erstmals deutschland zu werben. Es soll verdeutlicht die Situation der Reeder zu erleichtern. ¬ eine umfassende Schätzung und Prognose werden, dass die maritime Wirtschaft keine der speziell durch Offshore-Windenergie - exklusive Angelegenheit der Küste ist, son - nutzung entstandenen und zu erwarten - dern dass es eine Vielzahl von Verflechtun - den Beschäftigungs- und Umsatzeffekte. gen mit Unternehmen und Branchen in Sie differenziert diese Effekte auch regio - ganz Deutschland gibt. Ein Bestandteil die - nal nach Bundesländern. Danach konnten ser Aktivitäten ist eine Roadshow, die in

8 Jahresbericht 2012 Schwerpunktthema

Tor zur Welt: Bremens Häfen weiter ausbauen

¬ Die maritime Wirtschaft ist für das Land gründet, um das seeverkehrs- und hafen - des Hafenbetriebsgesetzes, die am 25. Ja - Bremen von existenzieller Bedeutung. Mehr politische Gesamtinteresse der Wirtschaft nuar 2012 von der Bremischen Bürger - als 74.000 Menschen sind direkt oder indi - wahrzunehmen. Im Vergleich zu den pri - schaft verabschiedet wurde, bricht nach rekt in diesem Bereich beschäftigt. Auch die vatrechtlich organisierten maritimen Fach - Meinung des Gutachters Landes- und Bun - bremische Landesverfassung unterstreicht verbänden, die vor allem Brancheninteres - desrecht. Im Kern gefährdet die Änderung in Artikel 38 die besondere Rolle der mari - sen verfolgen, hat der Gesetzgeber für die des Hafenbetriebsgesetzes das bewährte timen Wirtschaft: „Die Wirtschaft der Frei - Industrie- und Handelskammern einen we - Prinzip des Universalhafens, da die Hafen - en Hansestadt Bremen (…) hat in ihrem Rah- sentlich breiteren Politikberatungsansatz politik nun auf Nachhaltigkeit und erneu - men die besondere Aufgabe, Seehandel, vorgesehen. Die Handelskammer Bremen erbare Energien ausgerichtet wurde. Die Seeschifffahrt und Seefischerei zu pflegen.“ leitet den Arbeitskreis und koordiniert ent - Gesetzesänderung widerspricht der gelten - In den bremischen Häfen wurden 2012 sprechende Maßnahmen und Aktivitäten den Zweckbestimmung der Häfen und bil - rund 85 Millionen Tonnen Güter um ge - auf DIHK- und IHK-Nord-Ebene. Sie ist det nach wie vor den Hebel, durch Landes - schlagen. Rund 6,3 Millionen Standard con - gleichzeitig Mitglied der Fachgruppe Mari - recht und Exekutive auf die Art der Güter tainer liefen über Bremerhaven. Mit rund time Wirtschaft beim Bundesministerium Einfluss zu nehmen, die über die bremi - 2,2, Millionen Fahrzeugen ist die Seestadt für Wirtschaft und Technologie sowie des schen Häfen umgeschlagen werden. Die der größte Umschlagplatz für Automobile Seeverkehrsbeirates des Bundesministeri - CDU in der Bremischen Bürgerschaft hat in Europa. Die Hafengruppe Bremen-Stadt ums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. gegen das Gesetz beim Staatsgerichtshof ist seit langem unangefochten der größte der Freien Hansestadt Bremen Klage erho - deutsche Umschlagplatz für konventionel - Das Bremische ben. Das Urteil steht noch aus. les Stückgut. Auch die Off-shore-Windener - Hafenbetriebsgesetz gie nimmt zunehmend einen breiteren Das Jahr 2012 brachte den bremischen Offshore Terminal Raum in den bremischen Häfen ein. Rund Häfen ein neues Rekordergebnis. Dies darf Bremerhaven 1.700 Arbeitsplätze sind in der noch jun - aber nicht über politische Fehlentwicklun - Nach dem gescheiterten Versuch des Se - gen Branche in Bremen und Bremerhaven gen hinwegtäuschen: Mit der Änderung nats, den Offshore Terminal Bremerhaven bereits entstanden. Mit mehr als 40 Ree - des Hafenbetriebsgesetzes wurden die bre - (OTB) zu 100 Prozent privat zu finanzieren, dern und rund 350 registrierten Schiffen mischen Häfen teilentwidmet. Damit woll - begrüßen die Handelskammer Bremen und ist Bremen der zweitgrößte Reedereistan - te der Senat den weiteren Umschlag von die IHK Bremerhaven die Entscheidung dort in Deutschland. Kernbrennstoffen verhindern. Die Handels - des Senats vom 4. Dezember 2012 zur Fi - Die Handelskammer trägt der großen kammer hatte sich massiv gegen die Än - nanzierung dieses Projektes. Die beiden maritimen Tradition Bremens Rechnung: Ne- derung des Gesetzes ausgesprochen und Kammern hatten eine rein private Finan - ben einem eigenen Referat im Geschäfts- gemeinsam mit der IHK Bremerhaven beim zierung dieser Infrastrukturmaßnahme oh - bereich Standortpolitik hat sie seit 2009 früheren Bremer Justizsenator und Bun - nehin als unrealistisch eingeschätzt, zumal auch den Vorsitz des DIHK-Arbeitskreises destagsabgeordneten Volker Kröning ein andere Bundesländer massiv mit öffentli - Seeverkehr und Häfen von Hamburg über - Rechtsgutachten in Auftrag gegeben. chen Geldern in den Ausbau ihrer Off- nommen. Der Arbeitskreis wurde 1998 ge - Die von der rot-grünen Regierungskoali - shore-Kapazitäten investieren. tion per Eilantrag angestrebte Änderung

Jahresbericht 2012 9 Die Entscheidung für den Bau des JadeWeserPorts – den Anstoß gab eine Studie der norddeutschen Wirtschaft – war richtig. Ohne ihn würde Nord - deutschland angesichts der Schiffsgrößen bald Schwierigkeiten im Wettbewerb mit Rotterdam bekommen.

Erfreulich ist, dass durch die parallele Nachweis schuldig, warum dies insgesamt Einteilung der Weiterführung der Planung ein wesentli - zu einer effizienteren Struktur mit weitrei - Bundeswasserstraßen cher Zeitverzug durch das gescheiterte chenden Synergieeffekten führen soll. Nach Kritisch schätzen die Handelskammer Bre - Ausschreibungsverfahren vermieden wur- Einschätzung der Handelskammer geht men und die IHK Bremerhaven die neue de. Es kommt nun darauf an, Planung und hierdurch regionalspezifisches Know-how Einteilung der Bundeswasserstraßen mit Bau des Terminals zügig voranzubringen. verloren, das durch neue Formen der Ko - Blick auf die Unterweser ein. Im Herbst operation wiederhergestellt werden muss. 2011 hat die EU-Kommission die Hafen - Reform der Wasser- • Die IHK Nord sieht auch den Nutzen gruppe Bremen-Stadt als besonders wichti - und Schifffahrtsverwaltung der Kategorisierung der Seewasserstraßen gen Knoten mit in das Kernnetz der soge - Mit der Reform der Wasser- und Schiff - sehr zurückhaltend. Bis dato ist immer nannten Transeuropäischen Korridore auf - fahrtsverwaltung (WSV) möchte der Bund noch nicht erkennbar, wie hier die Investi - genommen. In den Unterweser-Häfen in die Schifffahrtsverwaltung mit 12.500 Mit - tionsstrategie des Bundes aussieht. Die Bremen-Stadt, Brake und Nordenham wur - arbeitern effizienter gestalten. Mit großem norddeutschen Kammern haben wieder - den 2011 zusammen rund 22,5 Millionen Interesse verfolgen die in der IHK Nord zu - holt ein Ausbaugesetz gefordert und er - Tonnen umgeschlagen. Trotzdem soll die sammengeschlossenen Industrie- und Han - warten vom Ministerium, dass dieses spä - Unterweser nur in die Kategorie B einge- delskammern die Pläne des Verkehrsmi- testens mit der Aufstellung des Bundesver - stuft werden. Die Zufahrt zum Lübecker nisteriums. Im Grundsatz begrüßen sie die- kehrswegeplanes 2015 umgesetzt wird. Bei Hafen (ohne Travemünde) mit einem Um - se Pläne und sehen sie angesichts einer be - der Auswahl einzelner Wasserbau-Projekte schlagvolumen von 5,6 Millionen Tonnen darfsgerechten Organisationsstruktur als sollten dann Prioritäten mithilfe einheitli - wurde dagegen in der Kategorie A berück - längst überfällig an. Mit Blick auf die Or - cher, verbindlicher und transparenter Krite - sichtigt – ebenso der Seekanal zum Hafen ganisation der neuen WSV sowie der Netz - rien gesetzt werden. Bereits laufende oder Rostock. Beide Standorte gehören wie Bre - einteilung der Seewasserstraßen in ver - planfestgestellte Bauvorhaben müssen men zum europäischen Kernnetz. Katego - schiedene Kategorien hatte die IHK Nord möglichst zeitnah abgeschlossen werden. rie A bedeutet, dass künftig auch ein Aus - drei Kernforderungen gestellt und in einem Weitere Neu- und Ausbaumaßnahmen soll - bau für größere Schiffseinheiten erfolgt. Schreiben Bundesverkehrsminister Dr. Pe- ten vor allem mit dem Ziel erfolgen, Eng - Die Reform der WSV darf nicht dazu ter Ramsauer gebeten, diese im weiteren pässe auf wichtigen Kanälen und Hafenzu- führen, dass das Wasserstraßennetz nicht Verfahren zu berücksichtigen: fahrten zu beseitigen und die deutschen mehr im dringend notwendigen Maße aus - • Die IHK Nord hält es sachlich für drin - Seehäfen international wettbewerbsfähig gebaut und instandgehalten wird. Darauf gend erforderlich, neben der bereits ge - zu halten. Für diese Zielsetzungen wäre die hatte die Handelskammer in einem Schrei - planten Generaldirektion in Bonn eine wei - jetzt vorgesehene Netzkategorisierung nicht ben an den Staatssekretär im Bundesver - tere Generaldirektion Küste in Norddeutsch- mehr erforderlich. kehrsministerium, Enak Ferlemann, hinge - land einzurichten. In den Seehäfen der fünf Generell ist die Schifffahrtsverwaltung wiesen und auf eine Höherstufung der Un - Küstenländer wurden 2011 insgesamt rund von einer großen personellen Unwucht ge - terweser in die Kategorie A gedrängt. Auch 300 Millionen Tonnen Güter umgeschla - prägt. Das Missverhältnis von ökonomi - weiterhin wird sich die Kammer hierfür ein- gen. Hinzu kommt die große verkehrliche scher Bedeutung und personeller Ausstat - setzen. Denn die Politik ist gefordert, die - Bedeutung des Nord-Ostsee-Kanals mit tung ist lange bekannt. Allein die zurzeit ses Thema voranzubringen. jährlich rund 100 Millionen Tonnen Passa - noch drei größten WSV-Direktionen Nord, ge. In Deutschland wurden 2010 laut dem Nordwest und West kamen zuletzt etwa Schiffsfinanzierung – Statistischen Bundesamt rund 230 Millio - auf das zehnfache Verkehrsaufkommen im für die Zukunft vorsorgen nen Tonnen Güter mit dem Binnenschiff Vergleich zu den drei an Güterverkehr ärms- Am 24. September 2012 hatte die IHK befördert. Im Vergleich zu den deutschen ten Direktionen Mitte, Süd und Ost. Dafür Nord in Hamburg gemeinsam mit den Wirt - Binnenwasserstraßen ist die Bedeutung benötigte die Verwaltung im Norden und schafts- und Verkehrsministern der fünf Küs- der Seewasserstraßen im Norden also we - Westen rund 5.000 Planstellen. Das ge - tenländer über die derzeit schwierige Si - sentlich größer. meinsame Planstellensoll der kleinsten Di- tuation der deutschen Reeder beraten. • Der Entwurf sieht vor, dass die Aufga - rektionen übertrifft dagegen mit rund Die Lage auf den Schifffahrtsmärkten ben für Betrieb und Unterhaltung einer - 5.400 sogar die drei Großdirektionen im bleibt sehr angespannt. Mit einer Erholung seits sowie Verkehrsmanagement anderer - Norden und Westen. Die Stellenverteilung rechnen Experten frühestens im zweiten seits zukünftig in verschiedenen regiona - der künftigen WSV-Verwaltung muss sich Halbjahr 2014. Die norddeutschen Kam - len Organisationseinheiten untergebracht nach Ansicht der Handelskammer künftig mern forderten von Bund und Ländern kon - werden. Die bisherige regionale Zustän - am jeweiligen Verkehrsaufkommen in den krete Maßnahmen, um die Situation für die digkeit würde dann durch eine funktionale verschiedenen Regionen orientieren. Reeder zu erleichtern. So wäre ein stärkeres überlagert. Der Entwurf bleibt jedoch den Engagement der staatlichen KfW-Bank mit

10 Jahresbericht 2012 Kranhubschiff für die Offshore- Installation: Areva Wind setzt das Spezialschiff ( Innovation ) ein, um Windenergieanlagen auf hoher See zu transportieren.

Überbrückungskrediten oder Sonderbürg - stehen. Bislang sind zudem kaum Scha - Deutschland langfristig einen Umschlag - schaften bei der Schiffsfinanzierung ein densfälle bekannt. Die neuen Regelungen platz für die größten Containerschiffe zu si - wichtiger Baustein zur Überwindung der der Verordnung sollen 2013 in Kraft treten. chern. Er wird im Vollausbau mit einer Um - Krise. Zudem stellt die Bundesanstalt für Fi - schlagkapazität von jährlich 2,7 Millionen nanzdienstleistungsaufsicht sehr hohe Ra- Investitionsrahmenplan TEU den dritten Platz der deutschen Con - tinganforderungen an Schiffskredite: Ban - des Bundes tainerhäfen einnehmen – nach dem Ham - ken dürfen derzeit nur einmal für drei Jahre Die IHK Nord erwartet vom Bund, die in burger Hafen mit neun Millionen TEU Tilgungsaussetzungen gewähren, sonst be - der sogenannten Ahrensburger Liste auf - (2011) und Bremerhaven mit 5,9 Millio- kommen sie selbst Bewertungsprobleme. geführten norddeutschen Verkehrsprojekte nen TEU (2011). Neben einer Änderung der gängigen vorrangig umzusetzen. In einem Schreiben Bemerkenswert ist, dass es die regiona - Bewertungsmethoden für Schiffe muss an den Staatssekretär im Bundesverkehrs - le Wirtschaft selbst war, die mit einer vor nach Meinung der Kammern auch die ministerium, Enak Ferlemann, Ende Januar allem durch Unternehmen finanzierten Überschuldungsregelung der Insolvenzord - 2012 drängten die norddeutschen Kam - Machbarkeitsstudie diesem Projekt zum nung verlängert werden. Die derzeitige mern darauf, dass der Bund einen „Schwer - Durchbruch verholfen hat. Die Entschei - Vorschrift wurde im Zuge der Finanzkrise punkt seewärtige Zufahrten und Hafen - dung für den Bau des Tiefwasserhafens war 2008 geändert. Sie gilt noch bis Ende hinterlandanbindungen“ in den Investitions- richtig. Andernfalls würde Norddeutsch - 2013. Mit ihr sollte verhindert werden, dass plänen verankert. Hintergrund war ein ers- land angesichts der Schiffsgrößen bald überschuldete Betriebe einen Insolvenzan - ter Entwurf des sogenannten Investitions - Schwierigkeiten im Wettbewerb mit Rotter - trag stellen müssen. Voraussetzung ist rahmenplanes 2011 bis 2015 (IRP). Dieser dam bekommen. Wenn es zum Beispiel für aber, dass die erfolgreiche Fortführung des enthält alle Verkehrsprojekte des Bundes, Schiffe mit großem Tiefgang keine Mög - Unternehmens den Umständen nach über - die in diesem Zeitraum weitergebaut wer - lichkeit mehr gäbe, beim Ausbleiben der wiegend wahrscheinlich ist. den sollen oder bei denen ein Baubeginn benötigten Scheitelwelle nach Wilhelms - vorgesehen ist. Nach Meinung der nord- haven auszuweichen und damit zumindest Kritik an neuer deutschen Kammern muss sich die Bedeu - den Fahrplan zu halten, würde vor allem Wasserschutz-Verordnung tung der Hinterlandanbindungen der See - der Hafen Rotterdam mit seinem tiefen Die IHK Nord hatte im Juni 2012 in einer häfen für die exportorientierte deutsche Wasser profitieren. Stellungnahme das Bundesumweltministe - Wirtschaft noch stärker im Investitionsrah - Den Überlegungen, eine politisch moti - rium aufgefordert, die sogenannte „Verord - menplan widerspiegeln. Die finale Fassung vierte Aufgabenverteilung der norddeut - nung über Anlagen zum Umgang mit was - des IRP sieht jedoch keinen „Schwerpunkt schen Häfen herbeizuführen, muss aber sergefährdenden Stoffen“ (AwSV) zu än - seewärtige Zufahrten und Hafenhinterlan - eine klare Absage erteilt werden. Auf den dern. Ein neuer Entwurf dieser Verordnung danbindungen“ vor, was im Widerspruch Ausbau von Unter- und Außenweser sowie sieht vor, dass die kompletten Flächen von zu den Zielen des Nationalen Hafenkon - auf die geplante Elbvertiefung kann nicht Umschlaganlagen flüssigkeitsdicht herge - zeptes steht. verzichtet werden. Hamburg hat bereits im richtet werden müssen. Betroffen wären China-Verkehr ein großes Loco-Aufkommen. davon auch die Terminals in den Seehäfen. Tiefwasserhafen Auch die bremischen Häfen haben sich als Diese Vorgaben wären vor allem für ältere JadeWeserPort am Start internationale Top-Adresse beim Hafenum - Umschlaganlagen nur mit großem finanzi - Am 21. September 2012 wurde der Jade - schlag und in der maritimen Logistik fest ellem Aufwand zu erfüllen. Experten rech - WeserPort in Wilhelmshaven eröffnet. Er etabliert. Der JadeWeserPort muss sich sei - nen mit Umrüstkosten in Höhe von durch - wird als deutscher Tiefwasserhafen tideun - nen Ruf erst noch erarbeiten. Mit Eurogate, schnittlich 20 Millionen Euro pro Terminal. abhängig auch die größten Container - Europas führender Container-Terminal- und Die IHK Nord drängte darauf, den entspre - schiffe der Welt voll beladen abfertigen Logistik-Gruppe, wurde aber ein exzellenter chenden Paragraphen in dem Entwurf zu können. Derzeit sind hierzu weltweit nur Partner gefunden. Wilhelmshaven, Bremer - streichen, da die Mehrkosten für Altan - wenige Häfen in der Lage. Mit dem Jade - haven und Hamburg werden sich in Zu - lagen in keinem Verhältnis zu dem ange - WeserPort wurde auf die Größenentwick - kunft hervorragend ergänzen. ¬ strebten Sicherheitsgewinn der Verordnung lung der Containerschiffe reagiert, um in

Jahresbericht 2012 11 Schwerpunktthema

Bremer Innenstadt und Stadtteilzentren: Aufwertung mit dem Blick auf das Ganze

¬ Bremen ist eine attraktive Stadt: au- Ansgariviertel im Blick – den. Ein ausreichendes Stellplatzangebot thentisch, weltoffen, weltweit durch Han - Stellplatzangebot unerlässlich in den Altstadtparkhäusern ist unerläss - delsbeziehungen vernetzt, Oberzentrum im Für die Entwicklung des Ansgariviertels hat lich, wenn Bremen dem Ziel gerecht wer - Nordwesten, Stadt am Fluss, Stadt der Wis - Bremen Leitlinien beschlossen und einen den will, zusätzliche Besucher in die Innen - senschaft und vieles mehr. Aber dieses Planaufstellungsbeschluss gefasst. Dieser stadt zu holen. Selbstverständnis reicht nicht aus, um im umfasst im Kern die Grundstücke der Park - Neben der hohen Bedeutung des Ans- Standortwettbewerb um Einwohner, Fach - garage am Brill, den Lloydhof, das C&A-Ge - gariviertels dürfen andere Entwicklungs - kräfte und Kaufkraft bestehen zu können. bäude und die Immobilie Galeria Kaufhof. möglichkeiten im Innenstadtbereich nicht Um dem Trend „Zurück in die Innenstädte“ Aktuell geht es darum, die gewünschte Ent - aus den Augen verloren werden. So gilt es und der Rückbesinnung auf den „Markt - wicklung zunächst zumindest auf den beispielsweise, zeitnah den Vorschlag der platz Innenstadt“ gerecht zu werden, be - Grundstücken Parkhaus Brill und Lloydhof CDU-Bürgerschaftsfraktion zu prüfen, ob darf es einer Gesamtbetrachtung und Ge - voranzubringen, da die anderen Immobilien die unteren Geschosse des Parkhauses Mit- samtstrategie. Kein anderer Standort ver - zurzeit nicht zur Verfügung stehen. Gerade te Flächenpotenziale zur Ergänzung des eint so große Chancen auf sich, wenn man diese beiden Standorte sind von besonde - zentralen Einzelhandelsstandortes Innen - sich die Schnittmenge aus Einzelhandel, rer Bedeutung für die Entwicklung der In - stadt bieten. Die Langenstraße ist zwischen Stadtentwicklung und Tourismus vor Au- nenstadt, da hier im Vergleich zu den Stand- Pressehaus und Marktplatz so vom Verkehr gen führt. Es wird aber erheblicher An - orten Galeria Kaufhof und C&A die höchs- zu befreien, dass sie als Fußgängerzone an - strengungen bedürfen, um die bereits vor - ten Verkaufsflächenzuwächse zu erzielen genommen wird. Zudem gilt es, die Auf - handene Substanz zu ergänzen, neu zu - sind und neue Wegbeziehungen entstehen, gänge von der Langenstraße zur Obern - sammenzufügen und über Bremen hinaus die sich auch positiv auf den Bestand aus - straße attraktiver zu machen. Wichtig ist zu vermarkten. wirken werden. auch, den Straßenraum Am Wall aufzuwer - Die Bremer Innenstadt weist bei der Um möglichen Investoren klare Rah - ten, um auch hier für eine höhere Aufent - Größe – nur rund 16 Prozent der gesamten menbedingungen bieten zu können, hat haltsqualität zu sorgen. Ähnliches gilt für Bremer Verkaufsfläche sind dort angesie - der Senat beschlossen, den Lloydhof von die Knochenhauerstraße, Carl-Ronning-Stra- delt – und der Qualität der Angebote noch der Immobilientochter des österreichischen ße und die Kleine Hundestraße. Defizite auf. Die Entwicklung zusätzlicher, Sparkassenverbundes zu erwerben. Im Wei - städtebaulich attraktiv gestalteter Einzel - teren werden nun die Voraussetzungen für Gesamtkonzept handelsflächen im Bereich Ansgaritor ist das Ausschreibungsverfahren geschaffen. und Vision erforderlich deshalb ein Schwerpunkt der bremischen Die Handelskammer hat öffentlich darauf Jedoch kann es bei der Betrachtung der In - Stadtentwicklungs- und Wirtschaftspolitik. hingewiesen, dass in Ergänzung zu den bis - nenstadt nicht nur um das Ansgariviertel Dieser Handlungsdruck wird verstärkt durch herigen Leitlinien schon im Ausschrei - und ein neues Shoppingcenter gehen. Die die aktuellen Entwicklungen in der Ange - bungsverfahren ausdrücklich festgeschrie - Bremer Innenstadt braucht dringend ein botsausweitung an anderen Standorten au- ben werden muss, dass die durch die Um - Gesamtkonzept und eine Vision, um ihren ßerhalb der Innenstadt und in der Region. nutzung der Brill-Garage wegfallenden bis städtischen und oberzentralen Funktionen zu 1.000 Stellplätze in vollem Umfang und möglichst am Standort kompensiert wer -

12 Jahresbericht 2012 Die Bremer Innenstadt braucht dringend ein Gesamtkonzept, um ihren städtischen und oberzentralen Funktionen gerecht zu werden. gerecht zu werden. Bauressort, Wirtschafts- Workshops und Stadtdialogen. Die mehr ziale Einrichtungen umfasst. Diese Stand- ressort und Handelskammer haben sich als 230 Vorschläge und Projektideen bil - orte müssen gestärkt und an den Bedürf - daher entschlossen, gemeinsam ein Innen - den die Basis für den Strukturplan. In die - nissen der Kunden ausgerichtet werden. stadtkonzept zu entwickeln. Dieses wird ge - sem Plan werden die wichtigsten Quartiere Die verkehrliche Erreichbarkeit spielt hier genwärtig vom Stuttgarter Büro pesch + und Entwicklungsräume sowie Schlüssel- eine wichtige Rolle. Diese Kernbotschaft partner erarbeitet und soll bis zum April und Einzelprojekte räumlich dargestellt enthält auch der Stadtteilreport Einzelhan - 2013 vorliegen. Es soll für die Entwicklung und in den städtebaulich/stadtstrategi- del, in dem die Handelskammer die Situa - der Innenstadt und der angrenzenden schen Gesamtkontext eingeordnet. tion von 14 Stadtteilzentren beschreibt und Stadtteile einen neuen Ansatz zur integra - die statistischen Kennzahlen zusammen - tiven Entwicklung formulieren, Missstände Stadtteilzentren: Attraktivität fasst. Der Report, der am 14. September aufzeigen und Vorschläge für die Nutzung und Erreichbarkeit stärken 2012 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, und Gestaltung ungenügend genutzter Mit dem Grundsatzpapier Stadtteilzentren benennt zehn Kernforderungen zu den zen - Flächen erarbeiten sowie umsetzbare Ent - hat die Handelskammer Bremen bereits tralen Geschäftslagen – nicht nur zu den wicklungsziele definieren. 2003 auf die besondere Bedeutung der Stadtteilzentren selbst, sondern auch zu Beim Innenstadtkonzept wird also das Stadtteilzentren und der wohnortnahen den so genannten Nebenzentren und Streu- Thema des lebendigen Oberzentrums in Einkaufslagen in den Stadtquartieren hin - lagen des Handels. Der Stadtteilreport Ein - seiner ganzen Breite besetzt. Dabei geht es gewiesen. Die Rolle der Stadtteilzentren zelhandel bietet die Chance zu einem um einen nachhaltigen Ansatz, der auch als Ergänzungslage zur Innenstadt ist seit - neuen Dialog. Zeitgleich mit der Veröffent - die Wegbeziehungen zu den angrenzenden her noch wichtiger geworden. Schließlich lichung hat die Handelskammer die bremi - Stadtteilen und Quartieren berücksichtigt. bringt der gesellschaftliche Wandel neue schen Werbegemeinschaften sowie die Orts- Denn die Qualität der Innenstadt wird Anforderungen an die Alltagsorganisation amtsleiter der Stadtteile angeschrieben maßgeblich auch über ihre Eingangsberei - mit sich, die dort beantwortet werden müs- und für ein Gespräch vor Ort geworben. che definiert. Stadtreparatur, Instandhal - sen, wo die Menschen zum überwiegenden Die Geschäftslagen in den Stadtteilen tung, aber auch die Umsetzung neuer Pro - Teil leben. Der Versorgung älter Menschen leben in der Regel auch von Kunden, die jekte sind notwendig, um ein positives und kommt eine große Bedeutung zu, ebenso nicht im Stadtteilzentrum wohnen, son - schlüssiges Gesamtbild zu bieten. Letztlich der Versorgung der Haushalte, in denen dern mit dem Pkw in das jeweilige Zentrum kann nur eine gemeinsame Anstrengung beide Ehepartner berufstätig sind. Beide fahren. Eine ausreichende Zahl von Park - von Immobilieneigentümern, Einzelhänd - Gruppen, deren Anteile an der Gesamtbe - flächen spielt daher für die Funktionsfä- lern, Stadtplanung und Politik dazu führen, völkerung weiterzunehmen, bewerten die higkeit der Handels- und Dienstleistungs - eine Dynamik zu entfachen, die zu einer Lebensqualität ihres Stadtteils gerade auch unternehmen in den Stadteilen eine wich - Stärkung und Aufwertung des Stadtzen - unter dem Aspekt der Angebote vor Ort. tige Rolle. Hier muss der Dialog mit den trums führt. Stadtteilzentren bieten einen Versor - Beiräten weiter intensiviert werden. Orts - Die bisherige Erarbeitung des Innen - gungsstandort, der nicht nur Handels- und stadtkonzeptes erfolgte mit breiter öffent - Dienstleistungsunternehmen, sondern auch licher Beteiligung in Form von Symposien, Arztpraxen, Banken, Versicherungen, Hand - werksunternehmen, Gastronomie und so -

Jahresbericht 2012 13 Schwerpunktthema

politische Entscheidungen müssen unmit - telbar mit den Interessenvertretern des Handels abgeglichen werden, wenn es ge - lingen soll, die Bedeutung der Stadtteile als Handels- und Dienstleistungsstandorte zu erhalten.

Treffen der Werbegemeinschaften Seit vielen Jahren ist die Handelskammer mit rund 20 Bremer Werbegemeinschaften im Gespräch. So lud sie 2012 zum 19. Tref - fen der Werbegemeinschaften nach Fin - dorff ein. Der direkte Kontakt in die Stadt - teile, aber auch die Vernetzung der Initia - tiven untereinander, hat im Laufe der ver - gangenen zehn Jahre wichtige Impulse für die Stadtentwicklung liefern können. Be - sonders intensiv war beispielsweise die Auseinandersetzung mit dem Modell der Standortgemeinschaften auf gesetzlich ver- pflichtender Basis (BID Business Improve - ment Districts). Diese Organisationsform ist in Bremen seit 2006 möglich, nachdem der Senat die entsprechende gesetzliche Grundlage verabschiedet hat. Aus dem Lindenhofstraße im Bremer Westen: Stadtteilzentren und wohnortnahe Einkaufslagen Kreis der Werbegemeinschaften entstand in den Stadtquartieren haben eine hohe Bedeutung und müssen gestärkt werden. schon 2004 eine kleine Initiative, die sich weit vor der Schaffung offizieller Struktu - ren mit dem BID-Modell beschäftigt hatte. dings, dass die Initiative dazu nicht aus der Mit dem BID im Bremer Ostertor/Stein- Verwaltung, sondern von den Unterneh- tor ist heute das nach der Zahl der betei - mern und Bürgern des jeweiligen Ortsteils ligten Grundstücke größte deutsche BID selbst kommt. aktiv. Trotz aller Schwierigkeiten, die sich Bremen braucht ein attraktives Zen- bei der Umsetzung dieses in Deutschland trum, ist aber auch darauf angewiesen, le- relativ jungen Themas ergeben, unterstützt bendige und lebenswerte Stadtteile zu er- die Handelskammer die BID-Initiativen. Sie halten und zu stärken. Insofern gehört die bot 2012 mehrere Veranstaltungen zu die - urbane Lebendigkeit in Gröpelingen eben- sem Thema an. Denn einerseits muss das so zum Stadtbild wie die Attraktivität der BID-Gesetz reformiert und an neue Er - 1A-Einkaufslagen im Zentrum. In diesem kenntnisse angepasst werden, andererseits Sinne ist die Stadtentwicklung eine Ge- strebt mit dem BID Sögestraße erstmals meinschaftsaufgabe von Politik, Verwal- eine der Top Einkaufslagen der Innenstadt tung, Unternehmen, Stadtteilinitiativen, en- die Gründung eines Business Improvement gagierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Districts an. Neben dem kleinen BID am der Handelskammer. Die Handelskammer veröffentlichte 2012 Ansgaritorplatz wird sich somit das zweite den Stadtteilreport Einzelhandel; er bietet Innenstadt-BID gründen. Perspektivisch ist die Chance zu einem neuen Dialog. die Umsetzung eines BID-Modells auch in der Bremer Neustadt und im Mittelzen - ¬ trum Vegesack denkbar. Wichtig ist aller -

14 Jahresbericht 2012 Forum Stadtentwicklung: Bremerhaven als Arbeitsstätte und Wohnort

¬ In das Thema der Stadtentwicklung ist zess intensiv beteiligen. Folgerichtig war einem europäischen Kompetenzzentrum in Bremerhaven neuer Schwung gekom - die Auftaktveranstaltung des Forums im für das Offshore-Segment. Für die Stadt- men. Dass der Wirtschaft die Stadtent - September 2012 öffentlich und stieß auf entwicklung stellt sich die spannende wicklung nicht gleichgültig sein kann, liegt eine große Resonanz bei den Bürgerinnen Frage, ob Bremerhaven aus dem Offshore- auf der Hand. Die Unternehmen sind auf und Bürgern. Die Folgeveranstaltungen Trend nicht nur als Heimat unterschiedli - ein positives Umfeld angewiesen, in dem sollen ebenfalls öffentlich sein und auf cher Unternehmen und Institutionen und sie sich entwickeln können. In Zeiten des diese Weise auch das Identifikationsgefühl zugleich als Arbeitsstätte einen Nutzen zie - sich zuspitzenden Fachkräftebedarfs wächst der Menschen mit ihrer Stadt erhöhen. hen kann, sondern auch als Wohnort. Al - die Bedeutung eines positiven Umfeldes lerdings bestehen hier offenbar große zusätzlich unter dem Aspekt, dass qualifi - Immer weniger Arbeitnehmer Mängel, die die Stadtentwicklung und zierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh - wohnen in der Stadt ihren künftigen Kurs unmittelbar betref - mer gewonnen und gehalten werden müs - Das Konzept des Forums Stadtentwicklung fen. Tatsache ist, dass die Zahl der sozial - sen. In Bremerhaven wurde das Thema beinhaltet, dass alle zwei Monate ein neu- versicherungspflichtigen Arbeitsplätze in Stadtentwicklung nach dem Eindruck der er Themenbereich innerhalb der Stadtent - der jüngeren Vergangenheit stark gewach - regionalen Wirtschaft lange Zeit eher stief - wicklungsfragen behandelt wird. Die Auf- sen ist. Allein zwischen 2005 und 2010 mütterlich behandelt: Der letzte Stadtent - taktveranstaltung befasste sich mit dem wurden rund 4.000 neue Arbeitsplätze ge - wicklungsplan der Kommune stammt aus Thema Wohnen. Weitere Themenkomplexe schaffen. Allerdings wohnen parallel dazu dem Jahr 1960. Doch 2011 und 2012 ist werden sein: Mobilität/Verkehr, Einzelhan - immer weniger in Bremerhaven arbeitende klar erkennbar neuer Schwung in dieses del/Innenstadt, Wirtschaft/Industrie, Frei- Menschen in dieser Stadt. Thema gekommen. flächen/Freiraum und Freizeit/Kultur/ Bil- Das Gewos-Institut für Stadt-, Regional- 2012 konstituierte sich das Forum dung. Mit Hilfe der Wissenschaft soll jede und Wohnforschung mit Hauptsitz in Ham - Stadtentwicklung. Dessen Träger sind ne- der Veranstaltungen in konkrete Hand - burg hat sich 2012 der genannten Frage ben der IHK Bremerhaven die Architekten - lungsempfehlungen münden. Diese wer - angenommen und interessante Ergebnisse kammer und das Stadtplanungsamt sowie den alle drei Jahre evaluiert. Die Viel - zu Tage gefördert. Für die im April 2012 die Bremerhavener Gesellschaft für Investi - schichtigkeit des Stadtentwicklungsprozes - veröffentlichte Studie „Offshore-Windener - tionsförderung und Stadtentwicklung (BIS), ses soll im Folgenden anhand des Themas gie: Chance für den Wohnstandort Bremer - deren Geschäftsführer Nils Schnorrenber - Wohnen illustriert werden. haven“ befragten die Gewos-Wissenschaft - ger Mitglied der IHK-Vollversammlung ist. Bremerhaven profitiert zurzeit von der ler unter anderem mehr als 300 Personen, Ausdrücklich wollen die Akteure nicht hin - so genannten Energiewende und vor allem die in den vergangenen drei Jahren in Bre - ter verschlossenen Türen über die Stadt - von der Offshore-Windenergie. Diese soll in entwicklung Bremerhavens nachdenken, der Bundesrepublik beim Voranbringen der sondern die Bevölkerung an diesem Pro - erneuerbaren Energien eine Schlüsselposi - tion einnehmen. Davon wird Bremerhaven als Wirtschaftsstandort profitieren. Aktuell entwickelt sich die Seestadt immer mehr zu

Jahresbericht 2012 15 Die Offhore-Industrie bringt viele neue Arbeits- plätze nach Bremerhaven; als Wohnstandort aber muss die Seestadt noch deutlich attraktiver merhavener Firmen Beschäftigungsverhält - tives Urteil. Aber auch die Zufriedenheit werden. nisse aufgenommen haben. Der Schwer - mit dem persönlichen Wohnumfeld und punkt lag bei den Unternehmen der Off- der eigenen Wohnung fällt deutlich shore-Branche; zusätzlich wurden andere schlechter aus als bei Bewohnern von relevante Branchen berücksichtigt. Haushalten außerhalb Bremerhavens. We- nig überraschend ist es da, dass 40 Prozent Hohe Umzugsneigung der Befragten eine hohe Umzugsneigung der Beschäftigten verspüren: Die eine Hälfte dieses Perso - Diese Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh - nenkreises würde sich gerne innerhalb Bre - mer wurden zu ihrer Einstellung zur Stadt merhavens wohnlich umorientieren, die an - Bremerhaven und ihrer aktuellen Wohnsi - dere am liebsten aus Bremerhaven wegzie - tuation interviewt. Dabei ergab sich, dass hen. Der Gewos-Studie zufolge lassen sich lediglich 52 Prozent der Befragten nach insbesondere einkommensstarke Haus- Bremerhaven gezogen sind. Von diesen zei - halte nur schwer in Bremerhaven halten. gen sich 40 Prozent unzufrieden oder sehr Als besonders reizvoll erweisen sich dage - unzufrieden mit dem Wohn ort Bremerha - gen die umliegenden niedersächsischen Ge- ven. Das ist ein überdurchschnittlich nega - meinden Loxstedt, Schiffdorf und Langen.

16 Jahresbericht 2012 Das Gewos-Institut hat die Wohnsituation in Bremerhaven untersucht und empfiehlt eine wohnungspolitische Offensive. Bis 2017 sollten 150 Einfamilien- häuser und 230 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern gebaut werden.

Diese Kommunen sind gegenwärtig die auch das ist eine gute Nachricht für Bre - tritt die Interessen von rund 750 Einzel - hauptsächlichen Nutznießer des gestärk - merhaven. Vorausgesetzt wird aber ein at - handels-Unternehmern und sieht sich als ten Arbeitsplatzangebotes in Bremerhaven. traktives Wohnangebot. In erster Linie wür - wichtiger Ansprechpartner für die Politik. Darüber hinaus spielen hier die engen den die jetzigen Einpendler und potenziel - Die MBQ fordert im Sinne einer positiven Wanderungsverflechtungen Bremerhavens len Bremerhavener Bürger entweder ein Ei - Stadtentwicklung ein professionelles Ge - mit den Städten Cuxhaven, Bremen und genheim oder eine Mietwohnung in einer samtmarketing für die Stadt, an dem die Hamburg eine Rolle. Größe zwischen 70 und 90 Quadratmetern Tourismuswirtschaft und der Handel glei - Die Gewos-Wissenschaftler gingen der bevorzugen. Erwartet wird eine ruhige chermaßen mitwirken müssen. Frage nach, was die Unzufriedenheit und Lage im Grünen und das in einem sozial Die Industrie- und Handelskammer, de- Unattraktivität der Seestadt verursacht. verträglichen und sicheren Rahmen. ren Vizepräsident Stephan Schulze-Aissen Die Befragten kritisieren ein abschrecken - Diese Erwartungshaltung kollidiert zur - Mitglied des MBQ-Sprecherrates ist, unter - des Erscheinungsbild von Teilen der Stadt zeit mit dem Angebot an Wohnraum in Bre - stützt dieses Anliegen des Handels. Der in Form von leerstehenden Wohnhäusern merhaven. Zum Beispiel kann das Segment IHK und der MBQ ist gleichermaßen daran und Geschäften. Das Problem der „Schrott- der Ein- und Zweifamilienhäuser durchaus gelegen, dass das touristische Resort Ha - Immobilien“ insbesondere im Stadtteil Le- als groß bezeichnet werden. Doch handelt venwelten am Alten und Neuen Hafen he und in Teilbereichen des Stadtteils Gees- es sich überwiegend um Immobilien ent - nicht zu einer Schwächung der von der In - temünde darf dabei nicht unterschätzt weder im preisgünstigen oder eher geho - nenstadt weiter entfernt liegenden Stadt - werden, weil es die Außenwahrnehmung benen Bereich. Als weiteres Problem be - teile führt. Die Havenwelten haben die Bremerhavens negativ belastet. Ebenso nennen die Gewos-Wissenschaftler, dass bundesweite Bekanntheit Bremerhavens werden Defizite im gastronomischen An - ein Großteil der angebotenen Wohnungen enorm erhöht und zu großen touristischen gebot, bei den Freizeitmöglichkeiten, im unmodernisiert sind. Eine Ausnahme stellt Impulsen geführt. Dennoch ist die Gefahr kulturellen Bereich und bei den Schulen hier der Bestand der Wohnungsunterneh - nicht von der Hand zu weisen, dass die beklagt. men dar. Die Gewos-Studie sieht einen Be - Subzentren in den anderen Stadtteilen in darf von 150 Einfamilienhäusern und 230 Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Qualitative Neubau- Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern 2012 wurden vom Magistrat Maßnah - Offensive bsi 2017 und empfiehlt eine qualitative men ergriffen, die den Stadtteil Geeste- Die Gewos-Untersuchung enthält jedoch Neubau-Offensive. Entsprechende Flächen münde und das Quartier rund um die Alte auch manche Aspekte, die die Bremerha - sind in der Stadt in ausreichendem Maße Bürger besser an die Havenwelten anbin - vener Wirtschaft und die für die Stadtent - vorhanden. Beim Stadtplanungsamt ist von den sollen. Ein erstes Gutachten wurde im wicklung Verantwortlichen erfreuen kön - 100 freien Bauflächen in verschiedenen Juni in Auftrag gegeben. Außerdem soll in nen. So wird eine auffällige Verlangsa - Lagen die Rede. einem zweiten Gutachten geprüft und be - mung des Bevölkerungsverlustes ebenso wertet werden, wie im Stadtteil Wulsdorf betont wie ein Plus bei der Zahl und dem Havenwelten: Subzentren das Gebiet an der Sportanlage besser an Anteil verhältnismäßig junger Erwachse - dürfen nicht leiden das Stadtteilzentrum angebunden werden ner im Alter von 18 bis 30 Jahren an der Das Beispiel Wohnen zeigt, wie vernetzt kann. Die IHK und die MBQ halten diese Wohnbevölkerung. Insgesamt verläuft die und nachhaltig bei der Stadtentwicklung Maßnahmen für den richtigen Weg. Die In - Bevölkerungsentwicklung positiver als von vorgegangen werden muss. Unterschiedli - dustrie- und Handelskammer Bremerhaven mehreren Seiten in der Vergangenheit prog- che Bereiche werden berührt und müssen wird sich am Thema der Stadtentwicklung nostiziert worden war. beeinflusst werden, damit der Umgestal - auch künftig beteiligen und im Dialog und Ferner wird konstatiert, dass sich 44 tungsprozess gelingen kann. Eine erfolgrei - Austausch mit der regionalen Wirtschaft Prozent der im Landkreis Cuxhaven leben - che Stadtentwicklung ist besonders eng ihren Sachverstand einbringen. ¬ den Einpendler grundsätzlich einen Umzug mit der Situation des Einzelhandels ver - nach Bremerhaven vorstellen können – knüpft. In Bremerhaven haben sich die Wer- begemeinschaften unter dem Dach der Marketinginitiative der Bremerhavener Quar- tiere (MBQ) zusammengeschlossen. Sie ver -

Jahresbericht 2012 17 Leistungsbilanzen Bremen_Bremerhaven

Standortpolitik, Häfen, Verkehr

Bremen Start der European Medical School in Ol - und Wettbewerbsfähigkeit sowie zur Schaf - denburg am 1. Oktober 2012. Humanme - fung zukunftsfähiger Arbeitsplätze ange - dizinische Fakultät und Universitäts-Klini - wiesen. Erfreulich ist, dass Bürgermeister Metropolregion stellt sich kum sind ein Leuchtturmprojekt für die Ge - Jens Böhrnsen zwischenzeitlich nicht nur künftigen Herausforderungen sundheitswirtschaft der Nordwestregion. einen ständigen Arbeitskreis zu den wich - Im Schulterschluss mit den nordwestdeut - tigsten Zukunftsfragen für Bremen-Nord schen Industrie- und Handelskammern Institut für maritimes Recht – Am 14. Au - eingerichtet hat, sondern ganz konkret auch setzt sich die Handelskammer Bremen da- gust 2012 gründeten Vertreter der mariti - die Zielmarke von 6.000 neuen Arbeits - für ein, dass sich die Metropolregion Bre - men Wirtschaft, aus Politik und Wissen - plätzen vorgegeben hat. men-Oldenburg im Nordwesten als Organi - schaft in der Handelskammer Bremen einen Aus Kammersicht ist dies der richtige sation noch stärker den strukturpolitischen Forschungsverbund für maritimes Recht. Ansatz, der Entwicklung Bremen-Nords po - Zukunftsherausforderungen stellt und ihre Das Netzwerk soll die in der Metropole sitive Impulse zu verleihen, indem Wert - Cluster konzentriert weiterentwickelt. Da - Nordwest vorhandenen Kompetenzen in schöpfung und Einkommensentstehung vor neben sind eine wirksame Europastrategie, Wissenschaft und Praxis bündeln, um die Ort massiv gestärkt werden Um diese Posi - ein wahrnehmbares Regionalmarketing, die bestehenden Lücken auf dem Ausbildungs- tion zu untermauern, hat die Handelskam - Unterstützung nachhaltigen und auf Inno - und Forschungsgebiet „Internationales See- mer eine Unterschriftenaktion in der Bre - vationen setzenden Wirtschaftswachstums und Seehandelsrecht“ zu schließen. Zu den men-Norder Unternehmerschaft vorgenom- sowie weitere Impulse für die Fachkräftesi - Gründungsmitgliedern des Vereins, der den men. Die Resonanz war groß, rund 300 An - cherung in den unterschiedlichen Bran - Forschungsverbund trägt, gehört neben geschriebene aller Branchen und aus allen chen der Nordwestregion nötig. dem Bremer Senator für Wirtschaft, Arbeit Ortsteilen mit zusammen etwa 9.000 Be - Um hier voranzukommen, hat die Me - und Häfen, dem Bremer Rhederverein und schäftigten haben die Forderungen der tropolregion ihre Geschäftsstelle mit einer der Bremischen Hafenvertretung auch die Handelskammer beispielsweise nach einer hauptamtlichen Geschäftsführerin besetzt. Handelskammer Bremen. In dem Netzwerk wirtschaftsfreundlichen Neuausrichtung der Neue programmatische Ansätze soll eine arbeiten die Universität Bremen, die Ja- Bauleitplanung für Bremen-Nord bestä- gemeinsam von der Metropolregion und cobs University Bremen, die Hochschulen tigt. Gestärkt durch dieses Votum und eine dem Förderverein „Wirtschaft pro Metro - in Bremen und Bremerhaven sowie das Al - begleitende Resolution ihres Plenums setzt polregion“ beim Hamburgischen WeltWirt - fred-Wegener-Institut für Polar- und Mee - sich die Handelskammer für mehr Wirt - schaftsInstitut HWWI in Auftrag gegebene resforschung und das Institut für Seever - schaftsorientierung in der Verwaltung, bes - Strategie-Studie liefern, die im Frühjahr kehrswirtschaft und Logistik zusammen. sere Rahmenbedingungen und die Durch - 2013 vorgestellt werden soll. Zum neuen Die Carl von Ossietzky Universität Olden - setzung standortortstärkender Maßnah - Vorsitzenden des Fördervereins wurde im burg und die Hochschule Elsfleth haben men im Zuge einer dringend notwendigen Oktober 2012 Handelskammer-Hauptge - ihre Mitwirkung zugesagt. Gesamtstrategie ein. Hierzu gehört insbe - schäftsführer Dr. Matthias Fonger gewählt. sondere auch, das BWK-Gelände als zu - Ein Erfolg war die sehr gut besuchte Bremen-Nord braucht auf Zukunft kunftsfähigen Industriestandort am see - zweite Regionalkonferenz Logistik am 26. ausgerichtete Wirtschaftspolitik schifftiefen Wasser zu erhalten und weiter - Januar 2012 in Wilhelmshaven zum Thema Für Bremen-Nord ist eine engagierte und zuentwickeln. Die Handelskammer fordert Green Logistics. Erfreulich war auch der auf die Zukunft ausgerichtete Wirtschafts- zudem – und wird hierin vom Wirtschafts- und Strukturpolitik wichtig. Es besteht ein ressort unterstützt –, dass dieses Areal voll - deutlicher Zusammenhang zwischen Wirt - ständig aus dem geplanten Wasserschutz - schaftskraft, Arbeitsplatzbesatz und Ent - gebiet ausgenommen wird. Der gesamte wicklung der Wohnbevölkerung. Mehr als Forderungskatalog wurde Bürgermeister andere Regionen ist Bremen-Nord daher auf Impulse zur Steigerung seiner Standort- attraktivität, zur Stärkung der Innovations-

18 Jahresbericht 2012 Überseestadt mit Hafenhochhaus: Das Quartier wächst weiter und entwickelt sich rasant.

Böhrnsen am 4. Dezember 2012 auf einem Richtung des historischen Molenturmes de die A 1 zwischen dem Autobahndreieck Dialog-Forum vorgestellt. Gemeinsam wur- werden fünf Mehrfamilienhäuser mit rund Buchholz und dem Bremer Kreuz als Pilot - de verabredet, die notwendige Strategie - 100 Wohnungen, an der Hafenkante auf projekt für das „A-Modell“ (Betreibermo - diskussion zu intensivieren, um den Stand- einem 6.000 Quadratmeter großen Teil - dell für den mehrstreifigen Autobahnaus - ort Bremen-Nord in Verantwortung für die grundstück fünf Mehrfamilienhäuser ge - bau) benannt und in den Bundesverkehrs - Unternehmen, die Beschäftigten und die baut, davon eines mit zwei Gewerbeflä- wegeplan 2003 aufgenommen. gesamte Region voranzubringen. chen im Erdgeschoss. Offizieller Baubeginn war am 21. No - Die ansässigen, hafenaffinen Industrie- vember 2008. Insgesamt wurden rund 72 Überseestadt und Umschlagsunternehmen haben einen Kilometer Autobahn auf drei Fahrspuren je wächst dynamisch Beitrag zur positiven Entwicklung geleis- Richtung ausgebaut. Die offizielle Ver - Die Überseestadt bleibt Bremens span - tet, indem sie mit den neuen Nachbarn auf kehrsfreigabe war am 11. Oktober 2012 – nendstes Entwicklungsgebiet. Sie trägt mit den gemischt genutzten Arealen im Be - rund drei Monate früher als vorgesehen. ihrer Vielfalt und Dynamik maßgeblich zur reich des Europahafens und der Hafenkan - Aktuell setzt sich die Handelskammer Profilierung des Wirtschaftsstandortes Bre - te Vereinbarungen für eine konfliktfreie Ko - dafür ein, dass nach den positiven Erfah - men bei. 2012 wurde eine Vielzahl von Pro - existenz getroffen haben. Der Holz- und Fa - rungen mit einem privatfinanzierten Auto - jekten realisiert oder neu angeschoben. So brikenhafen mit seinen unterschiedlichen bahnausbau auch der durchgehende entstehen derzeit in direkter Nachbar - umschlagsintensiven Nutzungen sowie das sechsstreifige Ausbau in Richtung Ruhrge - schaft zum ein Vier-Sterne-Su - Gebiet der Stromkaje rund um Kellogg’s biet mit einem solchen Modell schnell um - perior-Hotel und ein Varieté-Theater. Mit und Reismühle stellen intakte, industrie - gesetzt wird. Hierzu fand am 19. Dezember dem nahe gelegenen Zollhaus ist bereits nahe Hafengebiete dar. Die Stadt ist in der 2012 ein Gespräch zwischen betroffenen im Frühjahr 2012 ein Hotelprojekt an den Pflicht, das Nebeneinander vorhandener IHKn und dem nordrhein-westfälischen Markt gegangen. Ein weiteres Hotel wird Industrieunternehmen und heranrücken - Verkehrsminister Michael Groschek in Düs - mit dem Porthotel am Überseetor folgen. der neuer Nutzungen planungsrechtlich so seldorf statt. Im Bereich des ehemaligen Weserbahn - zu sichern, dass es konfliktfrei bleibt. A 281 – Die Handelskammer Bremen hat hofes entsteht das Objekt „An der Weser - am Runden Tisch zur A 281 an einem Kom - kaje“. Auf einer Fläche von mehr als Überregionale promiss mitgearbeitet, um die Anbindung 10.000 Quadratmetern werden die Gebäu - Verkehrsprojekte an die A 1 voranzubringen. Die auf Grund - de Luv und Lee nebst einem Parkhaus er - A 1 – Die Autobahn A 1 (Hansalinie) ist lage dieses Kompromisses entstandene richtet. Am Kopf des Europahafens wird eine der meistbefahrenen Strecken in Verständigung zwischen der Stadt Bremen das Gesundheitszentrum „Arztquartier Über- Deutschland mit einem außerordentlich und dem Bundesverkehrsministerium über seestadt“ mit einer Gesamtfläche von hohen Güterverkehrsanteil. Bei einem Un - die Trassenführung des Bauabschnitts 2/2 5.200 Quadratmetern entwickelt. Ergänzt ternehmerforum im November 2000 in der A 281 (Autobahnzubringer Arsten) wird es durch ein 3.500 Quadratmeter Vechta wurde deutlich, dass sich durch die und die jeweiligen Finanzierungsanteile großes Bürogebäude. Nach seinem Umbau Überlastung der Autobahn die Standort - begrüßt die Handelskammer. Mit der „Vari - bietet das ehemalige Hafenlagergebäude qualität für die Unternehmen entlang der ante 4 Süd optimiert/modifiziert“ herrscht Schuppen 1 auf 35.000 Quadratmetern A 1 zusehends verschlechtert und ein nun Klarheit über die grundsätzliche Um - Platz für einen neuen Nutzungsmix. Ein sechsstreifiger Ausbau dringend notwen - setzbarkeit der am Runden Tisch ent - Zentrum für historische Automobile sowie dig war. Daraufhin hatte die Handelskam - wickelten Trassenführung. Diese erfüllt die Sportangebote treffen auf Flächen für mer gemeinsam mit anderen betroffenen zentralen Anforderungen an eine mög - Wohnen, Büro und Gastronomie. Seit Sep - Industrie- und Handelskammern auf einem lichst zügig zu realisierende, anwohnerver - tember 2012 wird nördlich der Konsul- Parlamentarischen Abendsim April 2001 trägliche und zugleich leistungsfähige am - Smidt-Straße an einem neuen Bürogebäu - vorgeschlagen, zur Beschleunigung des Aus- pelfreie Autobahnanbindung an den Zu- de mit rund 5.200 Quadratmetern Nutz - baus der Hansalinie zwischen Bremen und bringer Arsten. Sie stellt eine Lösung dar, fläche gebaut, in das das Hauptzollamt Hamburg eine Finanzierung über die dort die den Interessen von öffentlicher Hand, Bremen einziehen wird. anfallende Lkw-Maut zu prüfen. Diese Idee Unternehmen, Arbeitnehmern und Anlie - Direkt an der Promenade am Weserufer, wurde auf einer Bereisung im Mai 2001 gern gleichermaßen entgegenkommt. Da zwischen dem Überseepark und dem neu- durch die damalige Parlamentarische das empfohlene Trassenkonzept größten - en Kommodore-Johnson-Boulevard, entste - Staatssekretärin im Bundesverkehrsminis- teils außerhalb des vorhandenen Straßen - hen bis Juli 2013 in zwei Gebäuden insge - terium, Angelika Mertens, und im August samt 45 hochwertig ausgestattete Eigen - 2001 durch eine Expertenrunde in der tumswohnungen mit Weserblick. Weiter in Handelskammer konkretisiert. Weitere Ak - tivitäten folgten und im Februar 2002 wur-

Jahresbericht 2012 19 Hauptbahnhof: Der Bahnknoten Bremen ist zum Engpass geworden.

raums liegt, schafft die Verkehrsführung nung könnten nicht in einzelnen Legisla - genen Schienennetzes für den Güterver - während der Bauzeit keine unzumutbaren turperioden geplant und umgesetzt wer - kehr in Nordwestdeutschland ist daher er - Behinderungen. Zugleich eröffnen sich für den. Die Konferenz der Wirtschafts- und forderlich. die zukünftig stark entlastete Neuenlander Verkehrsminister der fünf Küstenländer hat Straße und deren angrenzende Quartiere sich im September 2012 in Hamburg Kapazität ausbauen: die Y-Strecke deutlich verbesserte Umfeldsituationen. nochmals deutlich für das Projekt ausge - Hamburg-Bremen-Hannover Die „Variante 4 Süd optimiert/modifiziert“ sprochen. Auch hat sich der neue schles - Mittel- bis langfristig sind die Herausforde - trägt der überragenden strukturpolitischen wig-holsteinische Ministerpräsident Torsten rungen im Schienenhinterlandverkehr nicht Bedeutung eines kompletten Autobahnrin - Albig zur Forcierung der Planung zur Elb - ohne eine Kapazitätserweiterung der Haupt- ges A 281 Rechnung, indem sie eine zügi - querung – dem Kernstück der A 20 – be- strecken ins Hinterland zu meistern. Zen - ge Realisierung des Wesertunnels (Investo - kannt. Demnach soll die Planfeststellung trales Schienenprojekt ist die Y-Trasse Ham - rensuche) ermöglicht und den Unterneh - innerhalb von vier Jahren erreicht werden. burg-Bremen-Hannover. Das Projekt ist in men im Güterverkehrszentrum (GVZ) sowie den vergangenen Jahren vorangekommen, der Airport-Stadt Perspektiven und konkre - Engpass beseitigen: die Planungen laufen. Gleichzeitig ist das te Entwicklungsmöglichkeiten am Stand- Ausbau des Bahnknotens Bremen Projekt, das bislang in Hannover enden ort Bremen verschafft. Nach dem einstim - Der Bahnknoten Bremen ist für die wach - sollte, um eine Verlängerung bis Lehrte er - migen Beschluss der Bremischen Bürger - senden Schienenverkehre aus den Seehä - gänzt worden. Damit wird eine Engpass- schaft vom 18. Oktober 2012, die Variante fen Bremerhaven, Bremen, Wilhelmshaven, situation im Knoten Hannover vermieden. „4-Süd modifiziert“ zur Grundlage der wei - Brake und Nordenham ein Engpass. Daher Allerdings hat sich zweifellos das Ziel des teren Planungen zu machen, muss es nun wurden verschiedene kleinere, relativ Projektes von einer Hochgeschwindigkeits - darum gehen, schnell eine Baureife herbei - schnell umsetzbare Maßnahmen in dem „So- strecke für den Personenverkehr zu einem zuführen. Ziel muss ein Baubeginn inner- fortprogramm Seehafenhinterlandverkehr“ Vorhaben für den Hafenhinterlandverkehr halb der nächsten zwei Jahre sein. definiert. Dazu zählt die Oldenburger Kur- maßgeblich verändert. Derzeit prüft die DB A 20 – Die A 20 (früher A 22) ist ein ve als Verbesserung der Verbindung zwi - AG im Auftrag des Bundesverkehrsministe - wichtiger Baustein zur Erschließung Nord - schen der Strecke nach Oldenburg und riums erneut verschiedene Varianten (Aus - westdeutschlands und verbessert auch die dem Hauptbahnhof. Nach intensiver Dis - bau Bestandsstrecken, neue Trassierung Erreichbarkeit des Unterweser- und Unter- kussion, in der die Handelskammer nach - als reine Güterverkehrsstrecke, „Nullvarian - elberaumes. Derzeit laufen in allen Ab - drücklich für den Ausbau plädierte, ist te“). Die Ergebnisse sollen Anfang 2013 schnitten die Entwurfsplanungen. Am wei - diese Maßnahme inzwischen in der Umset - veröffentlicht werden. Entscheidend ist aus testen vorangekommen sind die Arbeiten zung. Die zweite wesentliche Ausbaumaß - Sicht der Handelskammer, dass ein Stre- im Bereich Bremervörde. Für diesen Ab - nahme, die Verlängerung des Gleises 1, ckenkonzept erstellt wird, das finanziell schnitt wurde am 28. September 2012 das steht noch aus. realistisch, kommunizierbar, bedarfsge - Planfeststellungsverfahren eingeleitet. Die Deutlich ist aber, dass die Zunahme des recht umsetzbar und insbesondere für den A 20 in Niedersachen ist jedoch nur mit Schienenhinterlandverkehrs in der Region, Güterverkehr leistungsfähig ist. der Weiterführung der A 20 in Schleswig- der fast komplett durch den Hauptbahnhof Holstein über die Elbe denkbar. Daher ha- Bremen geführt wird, die Wohnbevölke - Weseranpassung: ben Äußerungen der neuen Kieler Regie - rung zunehmend belastet. Darum müssen Wettbewerbsfähigkeit stärken rungskoalition, die A 20 vorerst nur bis zur neben Lärmschutzmaßnahmen an den Zü- Mit der Vertiefung der Fahrrinne der Au- A 7 weiterführen zu wollen, für erheblichen gen und den Bestandsstrecken auch Mög - ßenweser bis Bremerhaven um circa einen Widerspruch gesorgt. Damit würde erst - lichkeiten der Umfahrung des Knotens ge - Meter soll sogenannten Post-Panmax-Schif - mals ein Projekt der sogenannten Ahrens - prüft werden. Derzeit sind entsprechende fen mit einem Ladevolumen von rund burger Liste aus landespolitischen Grün - Machbarkeitsstudien in der Vorbereitung. 8.000 Standardcontainereinheiten die tide- den zurückgestellt. Realistisch ist eine Umsetzung jedoch al - unabhängige Fahrt zum Containertermi- Die Handelskammer Bremen hat dies lenfalls mittel- bis langfristig. Die Notwen - nal Bremerhaven ermöglicht werden. Gleich- über die IHK Nord zum Anlass genommen, digkeit der Sofortmaßnahmen am Bahn - zeitig können auch die tidebedingten War - mehr politischen Rückhalt in ganz Nord - knoten bleibt bestehen. In einem Gesamt - tezeiten noch größerer Containerschiffe deutschland für den Bau der A 20 ein- konzept müssen auch die Möglichkeiten verringert werden. Dadurch wir die Erreich - zufordern. Maßnahmen dieser Größenord - des nicht bundeseigenen Schienennetzes in der Region konsequent genutzt werden. Eine ergänzende finanzielle Unterstützung des Bundes für die Sanierung, den Ausbau und die Optimierung des nicht bundesei -

20 Jahresbericht 2012 Die Handelskammer plädiert für den Einsatz von Lang-Lkw: Präses Otto Lamotte (Bildmit - te) mit den Hellmann- Chefs Kai Hasenpusch und Karl Engelhard.

barkeit Bremerhavens der Schiffs größen - Lang-Lkw: Baustein einer zukunfts- der Überarbeitung des Streckennetzes für entwicklung im internationalen Con tainer - orientierten Verkehrspolitik Lang-Lkw durch das Bundesverkehrsminis- verkehr angepasst und die Wettbewerbs - Am 1. Januar 2012 hat die Bundesregie - terium könnte erfolgen, wenn die techni - fähigkeit des Containerhafens Bremerha - rung einen bundesweiten Feldversuch für sche Eignung dieser Autobahnen bestätigt ven nachhaltig verbessert. Lang-Lkw gestartet. In der auf fünf Jahre wird. Darauf aufbauend könnten dann per Gleichzeitig soll die Unterweser zwi - angelegten Testphase soll der Einsatz von Ausnahmegenehmigungen wichtige bre - schen Bremerhaven und Bremen um 40 bis Fahrzeugkombinationen mit einer Gesamt - mischer Logistik- und Hafenbereiche er - 90 cm vertieft werden. Dabei geht es nicht länge bis zu 25,25 Metern im Praxiseinsatz reichbar werden. um eine durchgängige Vertiefung, sondern untersucht werden. Eine wissenschaftliche um die Abtragung von Höhenspitzen. Mit Begleitung des Feldversuchs soll klären, ob Verkehrsentwicklungsplan dieser Maßnahme soll erreicht werden, und unter welchen Voraussetzungen die für Bremen dass mit den gleichen Schiffen erheblich Fahrzeuge den Ansprüchen der allgemei - Mit der Erarbeitung des Verkehrsentwick - mehr Güter transportiert werden können. nen Sicherheit im Straßenverkehr genügen. lungsplans (VEP) folgt der Senat einer For - Die Wettbewerbsfähigkeit der Hafengrup - Bremen verweigert sich dem Feldversuch derung der Handelskammer nach einem pe Bremen und auch der auf eine leis- bislang vollständig. Lang-Lkw dürfen das strategischen Gesamtverkehrskonzept, in tungsfähige und kostengünstige Ver- und Land nicht einmal auf den bremischen Ab - dem auch der Wirtschaftsverkehr ange - Entsorgung angewiesenen hafennahen In - schnitten der Bundesautobahnen A 1 und messen berücksichtigt wird. Der VEP soll dustrie kann dadurch spürbar verbessert A 27 durchqueren. bis zum Frühjahr 2014 vorliegen. Das Wirt - werden. Nach Ansicht der bremischen Kammern schaftsressort, die Handelskammer und Der Planfeststellungsbeschluss für die kann der Lang-Lkw für bestimmte Ein - der ADAC werden über einen ständigen Maßnahmen wurde bereits am 15. Juli satzzwecke auf ausgewählten Strecken ein Projektbeirat fachlich eingebunden. In die - 2011 erlassen. Die Länder Niedersachsen sinnvoller Baustein einer zukunftsorientier - sem Beirat sitzen auch Vertreter aller Bür - und Bremen haben im Juni 2011 das Ein - ten Verkehrspolitik sein. Diese Auffassung gerschaftsfraktionen sowie des BUND und vernehmen erklärt. Gegen die Maßnahme wird durch konkrete Interessenbekundun - des ADFC. liegen beim zuständigen Bundesverwal - gen bedeutender bremischer Unternehmen Ziel der Handelskammer ist es, dass tungsgericht mehrere Klagen vor. Einige aus der Logistikwirtschaft und der Indus- Standortqualität, Wirtschaftsverkehr und von ihnen konnten mit einem Ortstermin trie bestärkt. Dabei wird vorausgesetzt, Erreichbarkeit wesentliche Bestandteile des zuständigen Berichterstatters einver - dass sich ein Einsatz von Lang-Lkw in Bre - des VEPs werden. Der VEP muss sich ins - nehmlich gelöst werden, andere sind noch men ausschließlich auf autobahn-ähnliche n besondere auch Wachstumsthemen wid - anhängig. Eine Entscheidung ist nicht vor Strecken beschränken würde. Innenstädte men: Wachstum der Wohnbevölkerung als Frühjahr/Sommer 2013 zu erwarten. und Wohngebiete wären also nicht betrof - bremisches Politikziel, Wachstum im Gü- Der Ausbau der Mittelweser zwischen fen. Lang-Lkw würden auf vorgegebenen terumschlag und im Wirtschaftsverkehr, Bremen und Minden ist Bestandteil der Strecken gezielt Logistikzentren in Bremen Wachstum der Beschäftigtenzahlen sowie Bemühungen zur Förderung der Binnen - anfahren. Wachstum bei Anzahl und Wegelänge für schifffahrt und zum Ausbau der Kapazitä - Auf Grundlage der Zusage von Bürger - Fahrten zu Stätten von Freizeit und Kon - ten im Hinterlandverkehr der bremischen meister Jens Böhrnsen, eine „pragmatische sum. Damit diese Themen nicht zu kurz Häfen. Der geplante Ausbau orientiert sich Lösung“ zu finden, gab es mehrfach Ge - kommen, hat die Handelskammer einen am Großmotorgüterschiff, wobei verkehrli - spräche zwischen den beteiligten Senats- Beteiligungsprozess organisiert, der es den che Einschränkungen zugunsten einer Mi - ressorts, interessierten Unternehmen und Unternehmen, Verbänden und weiteren nimierung der Eingriffe in Kauf genom- der Handelskammer. Neuen Auftrieb ha- Wirtschaftsakteuren ermöglicht, sich konti - men werden sollen. Neben den Anpassun - ben die Bemühungen der Handelskammer nuierlich über den VEP zu informieren und gen an der Strecke werden auch die Schleu - durch die Öffnung der Strecken zu wichti - in eigenen Unternehmer-Workshops ihre sen Dörverden und Minden bedarfsgerecht gen Hamburger Hafen- und Logistikarea - spezifischen Anliegen einzubringen. ausgebaut. Die Binnenschifffahrt sieht die len für den Lang-Lkw erhalten. Dies hat die vorgesehenen verkehrlichen Einschränkun - Handelskammer zum Anlass genommen, gen kritisch. Für die Handelskammer ist gemeinsam mit IHKn im niedersächsi - entscheidend, dass durch den Ausbau schen Umland die Freigabe der bremischen auch tatsächlich ein wesentlicher verkehrli - Autobahnabschnitte durch das Bundesver - cher Nutzen geschaffen wird. kehrsministerium zu fordern und zwar im Sinne eines Lückenschlusses – wie bereits in Baden-Württemberg und Sachsen ge - schehen. Eine derartige Freigabe im Zuge

Jahresbericht 2012 21 Leistungsbilanzen

Airport Bremen: Handelskammer- Protest gegen Flugsteuer Der Airport Bremen verzeichnete 2012 rückläufige Passagierzahlen: Von Januar bis Oktober wurden rund 5,6 Prozent we - niger Fluggäste gezählt. Getrübt wurde das Ergebnis vor allem durch die Einführung der Luftverkehrssteuer, gegen die es starke Proteste aus der Branche gegeben hat. Der Bund hatte 2011 knapp eine Milliarde Euro eingenommen; die Ticketsteuer hat aber der gesamten Luftverkehrswirtschaft sehr geschadet. Aufgrund sinkender Passa - gierzahlen am Bremer Flughafen hatte sich die Handelskammer im August 2011 an Bundesfinanzstaatssekretär Werner Gatzer gewandt, um ihm die negativen Folgen der Flugsteuer am Beispiel Bremens zu ver - deutlichen. Am 2. Februar 2012 trafen sich im Haus Schütting auf Einladung der Han - delskammer hochrangige Vertreter der Luftverkehrswirtschaft zu einem Round- Table-Gespräch mit Staatssekretär Gatzer. Handelskammer-Präses Lamotte kriti - sierte die Ticketabgabe: Sie sei ordnungs - Der Bremer Flughafen: Eine seiner großen politisch problematisch, ökologisch frag - Stärken ist die Nähe zur Innenstadt, in nur elf würdig und belaste einseitig Länder und Info-Veranstaltungen: Themen der Minuten gelangt man von dem internationalen Kommunen. Ralph Beisel, Hauptgeschäfts - Transport- und Logistikwirtschaft Verkehrsflughafen in die Bremer City. Fast 50 Destinationen weltweit stehen zur Wahl. führer des Flughafenverbandes ADV, wies Die Handelskammer Bremen hat 2012 in darauf hin, dass durch die Steuer kleine einer Reihe von Fachveranstaltungen un - und mittelgroße Flughäfen wie Bremen, ternehmensstrategische und tagesaktuelle Hahn oder Weeze mit hohem Low-Cost-An - Themen für die Transport- und Logistik- teil im Vergleich zu den Drehkreuzen Frank - wirtschaft präsentiert. Folgende Themen furt und München stärker benachteiligt wurden behandelt: Änderungen im Ge - seien. Michael Cawley, Vize-Chef von Ryan- fahrgutrecht, Neuerungen für Abfalltrans - air, und Martin Biesel, Bevollmächtigter für porte, Verkehrsleiter/EU-Road Package, Politik bei Air Berlin, beklagten, die Ticket - Kreditfinanzierungen für die Logistikbran - abgabe lasse sich kaum an die Kunden che, Logistik-Apps, Green Logistics, Nach - weiterreichen. Staatssekretär Gatzer vertei - haltigkeitsstrategien für kleine und mittle- digte die Flugsteuer mit Verweis auf die re Logistikunternehmen sowie Chancen Anstrengungen zur Konsolidierung des des Verkehrsträgers Eisenbahn. Die praxis- Bundeshaushaltes. Am 23. November 2012 orientierten Veranstaltungen stießen auf hat der Bundesrat in einem Entschlie- eine große Resonanz. ßungsantrag die Bundesregierung aufge - fordert, die Luftverkehrssteuer noch in die - ser Legislaturperiode wieder abzuschaffen.

22 Jahresbericht 2012 Gesprächsforum und Kontaktbörse: das Bremerhavener Fischessen in Berlin

Bremerhaven Fischereihafen: neue IKEA-Ansiedlungspläne: IHK Informationskampagne gestartet bewertet das Vorhaben positiv Zu Ostern 2012 startete der Fisch- und Le - 2012 hat der schwedische Möbelanbieter Gewerbesteuerhebesatz bensmittelwirtschaftliche Ausschuss der IKEA angekündigt, sich in Bremerhaven für zwei Jahre „eingefroren“ IHK Bremerhaven eine zeitlich nicht be - anzusiedeln. Das Präsidium und der Han - Im März 2012 wurde bekannt, dass der Bre - grenzte Informationskampagne zur Bedeu - delsausschuss der IHK Bremerhaven befass- merhavener Gewerbesteuerhebesatz in Hö- tung des Fischereihafens und der Bremer - ten sich intensiv mit diesem Vorhaben und he von 395 Prozent für zwei Jahre „einge - havener Fischwirtschaft. Heiko Frisch, Spre - bewerten es positiv, ähnlich wie der Unter - froren“ wird. Dafür hatte sich vor allem die cher des IHK-Ausschusses, verwies auf die nehmerverband Einzelhandel Nordwest. IHK Bremerhaven eingesetzt, weil ande - lange Tradition des Fischereihafens. Er Die Ansiedlungspläne stärken aus Kam - renfalls die regionale Wirtschaft überpro - wurde am 14. Oktober 1896 eröffnet und mer-Sicht den Stadtteil Wulsdorf und sind portional belastet und der Standortattrak - bietet heute mehreren tausend Menschen eine Chance für die gesamte Stadt und ihr tivität geschadet worden wäre. Die Kam - Beschäftigung. Zu seinen Alleinstellungs - Umland. Nach Auffassung der IHK müssen mer hatte unter anderem damit argumen - merkmalen gehört, dass in Bremerhaven für die ökologischen Fragen, die sich bei tiert, dass die Höhe der Gewerbesteuer- die gesamte Wertschöpfungskette vorhan - dem gewünschten Standort im Gewerbe - hebesätze in den benachbarten nieder - den ist – von den unterschiedlichen Zulie - gebiet Bohmsiel ergeben würden, im Dia - sächsischen Kommunen unter denen Bre - ferungswegen der Rohware über die Un - log mit den Umwelt- und Naturschutzver- merhavens liegen: Der entsprechende Satz ternehmen der Verarbeitung von Frisch - bänden einvernehmliche Antworten gefun- beträgt zum Beispiel in Schiffdorf 350, in fisch und der Tiefkühlproduktion bis zur den werden. Cuxhaven 365 sowie in Langen, Loxstedt Vermarktung. Bestandteil der neuen Kam - und Beverstedt jeweils 380 Prozent. Den pagne war die Fischparty im Schaufenster Durchschnitt im gesamten Land Nieder - Fischereihafen. Zum ersten Mal hatte der sachsen gibt der Niedersächsische Indus- Ausschuss Vertreter aus Wirtschaft, Wis- trie- und Handelskammertag mit 375 Pro - senschaft und Politik zu einem „Fisch-Gip - zent an. fel“ auf die Hansekogge eingeladen.

Lage- und Führungszentrum Fischessen in Berlin: an der Hochschule einzigartig Gesprächsforum, Kontaktbörse Im Januar 2012 wurde an der Hochschule Auf Einladung der IHK Bremerhaven wa- Bremerhaven das deutschlandweit einzig - ren 2012 gut 120 Gäste aus Wirtschaft artige Lage- und Führungszentrum (LFZ) und Politik in die Bremische Landesvertre - der Öffentlichkeit vorgestellt. Dem wissen - tung in Berlin zum traditionellen Bremer - schaftlichen Nachwuchs werden dadurch havener Fischessen gekommen. Sie nutzten Übungen mit Szenarien für Katastrophen, die Veranstaltung als Gesprächsforum und schwere Unfälle und Terrorattacken er - Kontaktbörse für den gesamten Bereich möglicht. Die Studierenden können 14 der Lebensmittel- und Fischereipolitik. Nach Computerarbeitsplätze nutzen; sieben da- der Eröffnung durch Staatsrätin und Gast - von verfügen über jeweils zwei Monitore. geberin Eva Quante-Brandt, Leiterin der Außerdem gibt es mehrere interaktive Pro - Bremischen Landesvertretung, sprachen Bre- jektionsflächen, Telekommunikationsmög - merhavens Oberbürgermeister Melf Grantz lichkeiten und eine unabhängige Strom - und der Bundestagsabgeordnete Hans- versorgung. An der Konzeption arbeitete Michael Goldmann Grußworte. Goldmann die Bremerhavener Berufsfeuerwehr mit, ist Vorsitzender des Bundestagsausschus - die – wie die örtliche Polizei und das Ha - ses für Ernährung, Landwirtschaft und Ver - variekommando in Cuxhaven – Unter - braucherschutz. Anschließend sprach Jür - richtsstunden anbietet. gen Marggraf über die Lage der deutschen Fischwirtschaft an. Der Frosta-Geschäfts - führer ist Präsident des Bundesmarktver - bandes der Fischwirtschaft.

Jahresbericht 2012 23 Wissenschaftlicher Workshop im Haus Schütting: Debattiert wurde die Zukunft des Föderalismus.

Industrie, Innovation, Umwelt

Bremen tut für Öffentliche Finanzen und Public Ma - 7. Vertikalisierung Um eine klare Tren - nagement) und Professor Dr. Thomas nung von Wachstumsanreizen und Aus - Straubhaar (HWWI Hamburgisches Welt - gleichsfunktionen zu erreichen, sollte der Föderale Finanzreform 2019: WirtschaftsInstitut). Als weitere Teilneh - Finanzausgleich von der horizontalen auf Workshop der Handelskammern mer war ein ausgewählter Kreis aus Wirt - die vertikale Ebene verlagert werden. Am 3. Juli 2012 luden die Handelskam - schaft, Wissenschaft, Politik und Verwal - mern Bremen und Hamburg zu einem wis - tung eingeladen. Evaluierung der senschaftlichen Workshop in das Haus Die Kernelemente der facettenreichen Mittelstandsenquete Schütting ein, der die Basis zur Positionie - Diskussion fasste Dr. Matthias Fonger, Mittelstandspolitik ist Standortpolitik und rung der beiden Kammern für die föderale Hauptgeschäftsführer und I. Syndicus der Gradmesser für die Wirtschaftsfreundlich - Finanzreform 2019 und die Schaffung ei- Handelskammer Bremen, in sieben Thesen keit von Politik und Verwaltung. In den Jah - nes leistungsgerechten Finanzausgleich- zusammen; sie werden im gemeinsamen Po- ren 2002 bis 2007 hatten deshalb die systems legen sollte. Dem Workshop folgte sitionspapier der Handelskammern vertieft: Handelskammer Bremen, die IHK Bremer - ein am 6. Dezember von den beiden Präsi - 1. Anreizorientierung Ein föderales Finanz- haven, die Unternehmensverbände im Lan- dien der Handelskammern verabschiede - system soll Quellen der Wertschöpfung de Bremen sowie der Wirtschaftssenator tes Thesenpapier, das nun in den DIHK ein - pflegen und Wachstumsanreize geben. gemeinsam mit weiteren Partnern zwei gebracht werden soll, um die Positionie - 2. Verantwortungskongruenz Wer Aufga - Mittelstandsenquetes erarbeiten lassen. rung der IHK-Organisation in diesem für ben und damit vor allem Ausgaben verur - Auf Basis überregionaler Benchmark-Ana - alle Kammern fundamental bedeutsamen sacht, muss für die Kosten verantwortlich lysen leiteten diese Enquetes wirtschafts - Themenfeld voranzubringen. Eine wissen - sein. politische Handlungsempfehlungen ab und schaftliche Veröffentlichung mit der Doku - 3. Transparenz Die Nachvollziehbarkeit schafften damit eine tragfähige Grundla - mentation des Workshops befindet sich in und Transparenz des Finanzsystems zu er - ge für die Förderung kleiner und mittlerer Vorbereitung. höhen, das heute nur noch von wenigen Unternehmen im Land Bremen. Referenten des Workshops waren hoch - verstanden wird, muss ein wichtiges Ziel Angesichts des kontinuierlich härter rangige Wissenschaftler aus Deutschland einer zukünftigen Reform sein. werdenden Standortwettbewerbs, gleich - und der Schweiz: Professor Dr. Charles B. 4. Dezentralität Verantwortung und Au - zeitig aber eines sich in der Wirtschaft ver - Blankart (Humboldt-Universität zu Berlin, tonomie auf dezentralen Einheiten so weit stärkenden Eindrucks, dass der damalige Wirtschaftswissen-schaftliche Fakultät), Pro- wie möglich zu belassen ist der bessere Konsens von der bremischen Politik nicht fessor Dr. Reiner Eichenberger (Universität Weg gegenüber Zentralisierung. mehr vollständig mitgetragen wird, wollte Freiburg in der Schweiz, Leiter des Semi - 5. Wettbewerb Eine Reform muss in Rich - die Handelskammer in diesem Politikfeld nars für Finanzwissenschaft am Departe - tung eines maßvollen, aber stärkeren fö - neue Impulse setzen und die Belange des ment für Volkswirtschaftslehre), Professor deralen Wettbewerbs gehen. Mittelstandes wieder deutlich stärker in Dr. André W. Heinemann (Universität Bre - 6. Startgerechtigkeit : Die Einführung von den Fokus politischer Entscheidungen rü- men, Forschungsstelle Finanzpolitik), Pro - mehr Wettbewerbselementen leitet unmit - cken. Handelskammer, IHK Bremerhaven fessor Dr. Wolfgang Kitterer (ehemals Fi - telbar zum Thema Altschulden über, da und Unternehmensverbände haben des - nanzwissenschaftliches Forschungsinstitut ohne Lösung der Altschuldenproblematik halb im Herbst 2011 gemeinsam eine Eva - an der Universität zu Köln), Professor Dr. einschließlich der daraus resultierenden luation der Mittelstandsenquete Bremen jur. Stefan Korioth (Ludwig-Maximilians- Zinsbelastungen keine ausreichende Start - beim Hamburgischen WeltWirtschaftsIn sti - Universität München, Lehrstuhl für Öffent - gerechtigkeit für die Einführung von mehr tut gGmbH (HWWI) – Niederlassung Bre- liches Recht und Kirchenrecht), Professor Wettbewerbselementen in das Finanzsys- men – in Auftrag gegeben. In einer Dis - Dr. Thomas Lenk (Universität Leipzig, Insti - tem gegeben wäre.

24 Jahresbericht 2012 (v.l.) Professor Dr. Thomas Straubhaar und das HWWI prüften die Bremer Mittelstandenquete; Besucher bei der swb zur Langen Nacht der Industrie

kussionsveranstaltung am 8. Mai 2012 im Gewerbesteuererhöhung Bremen ist Haushaltsnotlageland und Haus Schütting hat Professor Thomas auf 2014 verschoben muss deshalb sehr haushälterisch mit sei - Straubhaar, Direktor des HWWI, die Ergeb - In die Diskussion um die Erhöhung der Ge - nen finanziellen Mitteln umgehen. Das Ge - nisse vorgestellt. Für das Wirtschaftsressort werbesteuer in Bremen hat sich die Han - setz wird indirekt über die Kostenentwick - nahm Staatsrat Dr. Heiner Heseler an dem delskammer mit einer Analyse zur Entwick - lung bei allen Trägern, die Sozialleistungen Podium teil. lung der Hebesatzentwicklung in Ver - erbringen, Mehrforderungen gegenüber dem In dem in der Studie evaluierten Zeit - gleichsstädten und Gemeinden sowie der Haushalt Bremens verursachen. Andere raum konnten vielfach noch die regional - allgemeinen wirtschaftspolitischen Bewer - Bundesländer, allen voran die Geberländer wirtschaftlichen Früchte früherer Investi- tung der Folgen einer Hebesatzerhöhung im Länderfinanzausgleich, beobachten schon tionsentscheidungen geerntet werden. Be - eingeschaltet. Die Analyse hat gezeigt, heute die Haushaltspolitik des Landes arg - sonders deutlich ist dies in Bremerhaven dass eine Erhöhung des bremischen Ge - wöhnisch. Kostensteigerungen, die auf das im Bereich Alter/Neuer Hafen sichtbar. werbesteuerhebesatzes derzeit weder an - bremische Mindestlohngesetz zurückzu - Auch in der Stadt Bremen sind Investi- gezeigt noch vertretbar ist. Die Wettbe - führen sind, werden dort auf Unverständ - tionsentscheidungen der Vergangenheit werbsfähigkeit des Standortes wird ge - nis stoßen. stabilisierend wirksam geworden – bei- schwächt und kein nachhaltiger Beitrag Ein Alleingang verbietet sich auch aus spielsweise die umfassende städtebauli - zur Sanierung des Landes geleistet. Gründen des Standortwettbewerbs. Die che Umstrukturierung der Überseestadt Dennoch hat der Senat eine Erhöhung Wirtschaftsförderung fordert seit Inkraft - sowie die öffentlichen Investitionen in Wis - der Gewerbesteuer beschlossen. Allerdings treten des Gesetzes von allen Unterneh - senschaft und Forschung. Mit einer fortge - wurde sie bis 2014 aufgeschoben und der men, die in irgendeiner Weise eine Förde - setzten restriktiven Investitionspolitik wach- Höhe nach begrenzt. Zugleich hat der rung in Anspruch nehmen, und sei es auch sen nun die Risiken für die Wettbewerbs - Senat zugesagt, die wirtschaftlichen Rah - nur eine Landesbürgschaft, die Einhaltung fähigkeit des Mittelstandstandorts Bre - menbedingungen durch zusätzliche Impul - des festgesetzten Mindestlohns von 8,50 men. Für die Zukunft bedarf es deshalb se bei wirtschaftsrelevanten Infrastruktur- Euro mit entsprechender Dokumentation. wieder einer aktiveren Investitionspolitik. investitionen zu verbessern, wie dies die Damit sendet Bremen im Standortwettbe - Die vertiefte Analyse der Umsetzung Handelskammer gefordert hat. werb die falschen Signale. Bremen baut zu - der einzelnen Empfehlungen zeigt, dass Mit der vom Senat beschlossenen Er - sätzliche faktische und bürokratische Hür - nicht alle Themenfelder der Mittelstands- höhung des Gewerbesteuerhebesatzes um den auf, die in der Nachbarregion nicht enquete mit der gleichen Konsequenz ver - 20 auf dann 460 Prozentpunkte rutscht vorgesehen sind. Die Handelskammer hat- folgt wurden. Beispielsweise sind im Be - Bremen auf Platz acht im Vergleich der te deshalb schon das Tariftreue- und Ver - reich der Realsteuerhebesätze keine der größten deutschen Städte ab. Aktuell be - gabegesetz sehr kritisch gesehen, weil Empfehlungen (Hebesatzsenkungen bzw. legt Bremen gemeinsam mit Düsseldorf auch dort zu befürchten war, dass der er - Festschreibung des Hebesatzniveaus) um - noch Platz fünf im Ranking. Im Vergleich zeugte bürokratische Aufwand in keinem gesetzt worden. Vielmehr wurde aktuell zum niedersächsischen Umland, an dem Verhältnis zu dem steht, was man eigent - eine Erhöhung des Gewerbesteuerhebesat - sich Bremen vor allem messen muss, be - lich erreichen will. zes in der Stadtgemeinde Bremen ab 2014 steht bereits heute ein deutliches Gefälle beschlossen. In anderen Themenfeldern von maximal 120 Prozentpunkten weniger. Blick hinter die Werkstore: wie Entrepreneurship Education/Venture- Durch die Erhöhung in Bremen wird dieses Lange Nacht der Industrie Klima, Technologietransfer und Eigenkapi - Gefälle nun weiter vergrößert. Am 15. November 2012 fand zum vierten talsicherung sind die Empfehlungen dage - Mal in Folge im Land Bremen die „Lange gen weitestgehend umgesetzt worden. Ins - Bremisches Mindestlohngesetz: Nacht der Industrie“ statt. Die Handels - besondere im Themenfeld Genehmigungs- Eingriff in die Tarifautonomie kammer Bremen und der Arbeitgeberver - verfahren/Baurecht offenbart die Analyse Trotz intensiver Intervention der Handels - band Nordmetall haben dazu eingeladen. auch Defizite in der Mittelstandspolitik. kammer durch schriftliche und mündliche 15 Unternehmen öffneten ihre Werkstore Hier ist ein den Empfehlungen der Enque - Ansprache der Bürgerschaftsparteien so- und boten den Teilnehmern einen Blick te weitgehend folgender Vorschlag zur No - wie in einer Anhörung ist das Bremische hinter die Kulissen der Industriebetriebe. vellierung der Landesbauordnung wieder Landesmindestlohngesetz am 1. Septem - Erstmals waren auch drei Unternehmen verworfen worden mit dem Ergebnis, dass ber 2012 in Kraft getreten. Handelskam - aus Bremerhaven beteiligt. An der „Langen die angestrebte Deregulierung ausgesetzt mer und IHK Bremerhaven kritisieren das Nacht der Industrie“ haben in Bremen ins - wurde. Insgesamt muss sich die Landespo - Gesetz als Eingriff in die Tarifautonomie, vor litik spürbar stärker als bisher auf eine Be - allem aber als standortschädlichen Allein - gleitung der Unternehmen durch die Wirt - gang, der im Wesentlichen aus den folgen - schaftsförderung fokussieren. den beiden Gründen nicht akzeptabel ist:

Jahresbericht 2012 25 Die Handelskammer Bremen verlieh zum sieb - ten Mal den Schütting- Preis für Innovation im Mittelstand; er zeigt Bremer Exzellenz in großer Vielfalt.

Bremerhaven gesamt 600 Interessierte teilgenommen. verleihung fand am 4. Juli im Haus Schüt - Sie haben einen Einblick in die Arbeitspro - ting mit neuer, frischer Gestaltung statt, zesse erhalten, Schüler und Studierende die die rund 100 Gäste begeisterte. Neue Reihe: Standortbestimmungen lernten Karriere- und Entwicklungsmög- für die Aquakultur lichkeiten kennen. Die besuchten Unter - Task Force Im März 2012 startete in Bremerhaven nehmen in diesem Jahr: Azul Kaffee, BLG „MINT-Initiative“ eine vierteilige Veranstaltungsreihe, die im Logistics, Buss Fertiggerichte, Daimler AG Auf Anregung der Handelskammer hat September 2013 enden soll. Sie befasst Mercedes-Benz Werk Bremen, DB Services, sich eine Koordinierungsrunde „MINT-Ini- sich unter dem Titel „Aquaculture Forum Eurogate, Falck Nutec Germany, Ferchau tiative gegründet (MINT steht für Mathe - Bremerhaven“ mit den zukünftigen Erfor - Engineering, Frosta AG, Gestra AG, Hella matik, Informatik, Naturwissenschaft, Tech- dernissen einer nachhaltigen Aquakultur- Fahrzeugkomponenten, Kellog Manufactu - nik). Ihr Ziel ist es, die verschiedenen An - Entwicklung in Europa. Hintergrund: In ring, Kraft Foods Deutschland, Panalpina gebote der Wirtschaft zur Förderung der Bremerhaven forschen das Alfred-Wegener- Welttransport und swb Vertrieb/Bremen. MINT-Fächer in Schulen zusammenzufüh- Institut für Polar- und Meeres-forschung Aufgrund der sich weiter verfestigenden ren. Informationen sollen gebündelt und (AWI), die Hochschule Bremerhaven und hohen Nachfrage wird dieses Angebot Aktivitäten koordiniert werden. Gut funk - das Institut für Marine Ressourcen mit dem 2013 fortgesetzt. tionierende Beispiele sollen im Sinne von Zentrum für Aquakultur (ZAF) seit langem best practices ausgetauscht werden. Ziel auf dem Gebiet der Aquakultur. Das neue Schütting-Preis zeigt ist die Erstellung eines Gesamtkonzepts, Forum und die Veranstaltungsreihe sollen bremische Innovationskraft mit dem die Förderung der MINT-Fächer in für eine Standortbestimmung und für kon - Mit dem Schütting-Preis für Innovation im Schulen und hier vor allem unterstützende krete Handlungsempfehlungen sorgen. Mittelstand wurden 2012 zum siebten Mal Angebote der Wirtschaft effektiv und Das Forum wird durch ein hochrangig be - exzellente technologische Leistungen Bre - nachhaltig wirksam gestaltet werden kön - setztes wissenschaftliches Programmkomi - mer Unternehmen prämiert. Die hochran - nen. Neben der Handelskammer und Ver - tee inhaltlich vorbereitet und begleitet. Ge - gig besetzte Jury bewies einmal mehr die tretern der Wirtschaft sind an dieser Task leitet wird es von dem Fischereibiologen gute Zusammenarbeit zwischen Handels - Force der Verband Nordmetall, das Bil - und Meeresforscher Professor Dr. Harald kammer und Hochschulen, da, wie in den dungszentrum der Wirtschaft im Unterwe - Rosenthal. Vorjahren, die Rektoren der beiden Univer - sergebiet, mehrere Wissenschaftseinrich - sitäten und der Hochschule Bremen Mit - tungen, das Landesinstitut für Schule Preis Umwelt Unternehmen glieder der Jury waren. Um den mit 15.000 sowie die Senatorin für Bildung und Wis - Nordwest Euro dotierten wichtigsten Bremer Innova - senschaft beteiligt. Derzeit läuft bei Airbus In dem Wettbewerb um den Preis Umwelt tionspreis hatten sich 33 Unternehmen be - eine mehrteilige Lehrer fortbildung unter Unternehmen Nordwest, der vom bremi - worben. dem Motto „Mint für Ing“. schen Umweltsenator ins Leben gerufen Der erste Platz ging an die Sikora AG für wurde, waren zwei Firmen aus Bremerha - die Entwicklung eines Messsystems zur Die richtige Wärme ven erfolgreich. In der Kategorie Energie berührungslosen Messung von Geschwin - für Unternehmen siegte die Meereskost GmbH, die für den digkeiten und Längen während der Pro - Im Zuge des DIHK-Jahresschwerpunktthe - Betrieb ihrer Produktionsstätte keine fossi - duktion von strangförmigen Produkten. mas „Energie und Rohstoffe für morgen“ len Energieträger mehr braucht. In der Ka - Auf die Plätze zwei und drei kamen die haben die Kammern Bremen und Bremer - tegorie Partnerschafts-Projekte gewann die OTSD Optimized Traffic System Develop- haven in Kooperation mit der Klimaschutz- Holzhandlung Hermann Ehlers. Dieses Un - ment GmbH mit der Entwicklung eines agentur energiekonsens die dreiteilige Ver - ternehmen überzeugte die Jury unter an - Software-Systems zur objektiveren Erfas - anstaltungsreihe „Die richtige Wärme für derem mit dem Einsatz von zwei Photovol - sung der Fluglärmbelastung flughafenna - Ihr Unternehmen?“ angeboten. Themen wa- taikanlagen, einer wassergeführten Pel-let - her Gebiete und die Tec Media Services ren innovative Heizungstechnik und Ge - heizung, durch intensive Regenwassernut - GmbH mit einem IT-System zur Cloud-Ar - bäudedämmung, Energieeffizienz ist ein zung und die flächendeckende Verwen- chivierung. Auch eine Anerkennung sprach Wettbewerbsfaktor, Geothermie und Fern - dung von LED statt Leuchtstofflampen. In die Jury aus: der Smartwurst GmbH für die wärme sowie Blockheizkraftwerke in Indus- der Kategorie Logistik hat das Projekt „In - Entwicklung eines Wursttoasters. Die Preis - trie und Gewerbe. west – Intelligente Wechselbrückensteue - rung“ der OHB Teledata GmbH aus Bre - men einen Preis erhalten. Svenja Hösel, Ge - schäftsführerin der Kieserling Holding GmbH, überreichte die Auszeichnung: „Wir sind stolz, unseren Preis an dieses rich -

26 Jahresbericht 2012 Weil sie für den Betrieb ihrer Produktionsstätte keine fossilen Energie- träger mehr braucht, hat die Meereskost GmbH in Bremerhaven in der Kategorie Energie den Preis „preis umwelt unternehmen: Nordwest“ 2012 gewonnen. Leistungsbilanzen

tungsweisende Logistik-Projekt zu verge - ben. Es belegt einmal mehr, welchen guten Beitrag IT- und Satellitentechnik für eine effiziente Logistikkette und damit für den Klimaschutz leisten können.“ wab-Konferenz diskutierte Finanzierungsfragen Mehr als 200 Finanzierungsexperten aus dem In- und Ausland diskutierten auf einer ganztägigen Veranstaltung der wab Wind - energie-Agentur in Bremerhaven Finanzie - rungsfragen der Offshore-Windindustrie. Die jährliche Veranstaltung wurde in Zu - sammenarbeit mit dem international täti - gen Corporate-Finance-Berater Mummert & Company zum dritten Mal ausgerichtet. Experten schätzen den Investitionsbedarf für Offshore-Windenergie in Europa bis zum Jahr 2020 auf bis zu 100 Milliarden Euro. Dazu kommen noch weitere Milliar - deninvestitionen für den Bereich der Netze. Nachhaltigkeit ist gut fürs Geschäft. Das zeigt einmal mehr der Kongress zur Energie- und Ressourceneffizienz in Bremerhaven. Dritter Kongress zu Energie- und Ressourceneffizienz Energie- und Ressourceneffizienz wird für Ideen- und Kooperationsbörse Unternehmen zunehmend wichtiger. Wäh- zum Klimawandel rend des dritten Kongresses zu Energie- Trotz aller Bemühungen zum Klimaschutz und Ressourceneffizienz und Ökonomie im wird es Klimaveränderungen geben. Vor November 2012 beschäftigten sich zahlrei - diesem Hintergrund fördert das Umwelt - che Experten und Unternehmensvertreter bundesamt (UBA) ein neues Veranstal - mit der Frage, was Firmen konkret tun kön - tungsformat, auf dem sich Akteure aus nen, wo die Potenziale liegen und inwie - Wirtschaft und Zivilgesellschaft austau - fern sich Investitionen bezahlt machen. Die schen und gemeinsam Ideen und Maßnah - Veranstaltung trug den Titel „Energie – Zu - men entwickeln können. „Ideen- und Ko - kunft – Unternehmen“. Zu ihr hatten die operationsbörsen zur Anpassung an den gemeinnützige Klimaschutzagentur ener - Klimawandel“ werden zunächst in drei aus - giekonsens, die IHK Bremerhaven und die gewählten Regionen angeboten; die erste Handelskammer Bremen die Entscheider wurde im Oktober 2012 in Bremerhaven aus Unternehmen eingeladen. Elf Vertre- veranstaltet. ter von Unternehmen und Referenten be - richteten aus ihrer jeweiligen betrieblichen Zweite Technikmesse Praxis und gaben den rund 90 Teilnehme - im Fischereihafen rinnen und Teilnehmern viele Anregungen. Die Firma Strako veranstaltete am 11. Mai Warum Nachhaltigkeit gut für das Ge - 2012 die zweite Technikmesse im Fische - schäft ist, belegten die Unternehmen am reihafen. Die IHK Bremerhaven war mit eigenen Beispiel. Die ganzheitliche Be - einem Gemeinschaftsstand mit der Bre - trachtung sei bedeutsam, wenn der Betrieb merhavener Gesellschaft für Investitions - zukunftsfähig aufgestellt werden solle. Die förderung und Stadtentwicklung mbH ver - Zusammenfassungen im Internet: www.en- treten. Das Gesprächsangebot wurde ger- ergieforum12.de. ne angenommen.

Jahresbericht 2012 27 Leistungsbilanzen

Aus- und Weiterbildung

Bremen Trotz der für viele Unternehmen unbe - qualifizierten Fachkraft zu werden. Mit friedigenden Situation auf dem Ausbil - einer Ausbildung in Berufsschule und Un - dungsmarkt ist es 2012 erneut gelungen, ternehmen erwerben Jugendliche zugleich Lage auf dem die Zahl der bei der Handelskammer Bre - theoretische und praktische Kenntnisse Ausbildungsmarkt men eingetragenen Ausbildungsverhältnis - und haben damit beste Aussichten auf Fachkräfte werden in Deutschland zuneh - se auf hohem Stand zu halten. Zum Stich - dem Arbeitsmarkt. mend gesucht. In immer mehr Regionen tag 31. Oktober 2012 wurden insgesamt Um Bremen mittelfristig im Wettbewerb und Branchen spüren die Unternehmen 3.427 Ausbildungsverhältnisse eingetra - um Fachkräfte, Wachstumspotenzial und schon heute eine deutliche Knappheit auf gen (Vorjahr: 3.407 Verträge). Das Vorjah - Innovationsfähigkeit voranzubringen, be - dem Arbeitsmarkt. Und der demografische resniveau konnte somit um 0,6 Prozent darf es gemeinsamer Kraft und Ideen. Die Wandel wird dieses Problem weiter ver - leicht gesteigert werden. Insgesamt waren Handelskammer hat daher mit den Akteu - stärken. Bis zum Jahr 2025 werden in im Berichtsjahr 8.753 Ausbildungsverträ - ren des regionalen Ausbildungspaktes das Deutschland bis zu 6,5 Millionen Arbeits - ge bei der Handelskammer Bremen regis- Thema Fachkräftesicherung weiter voran - kräfte weniger zur Verfügung stehen. triert (Vorjahr: 8.790 Verträge). Dies sind getrieben und gemeinsam mit der Senats - Gleichzeitig steigt die Nachfrage, weil die seit Jahren unverändert hohe Werte, die kanzlei ein gleichnamiges Forum am 19. Belegschaften älter werden. Auch in Bre - zeigen dass die Ausbildungsbereitschaft Dezember 2012 im Rathaus veranstaltet. men haben schon heute Unternehmen der Bremer Unternehmen nach wie vor kon - Schwierigkeiten, gute und geeignete Fach - stant hoch ist. Erneut Spitzenplatz im Bildungs - kräfte zu finden. Viele Unternehmen steu - Im Bundesgebiet registrierten die Indus- monitor für berufliche Bildung ern dem Trend entgegen und setzen ver - trie- und Handelskammern bis Ende Okto - Die Entwicklung, die das Bremer Bildungs - stärkt auf die Berufsausbildung. Denn die ber 333.116 neue Ausbildungsverträge. system nach Aussage des Bildungsmoni - Ausbildung von Jugendlichen ist das zen - Die Zahl der eingetragenen Ausbildungs - tors 2012 genommen hat, stimmt – mit trale Element der Fachkräftesicherung. verträge ist um 2,0 Prozent zurückgegan - Ausnahme der allgemeinbildenden Schu - Doch auch für Bremer Unternehmen ist es gen. In Westdeutschland lag der Rückgang len – zuversichtlich. Laut der Vergleichsstu - schwieriger geworden, ihre Ausbildungs - bei 1,4 Prozent. Ostdeutschland macht sich die des Instituts der deutschen Wirtschaft plätze zu besetzen. vor allem – wie bereits in den Vorjahren - Köln (IW) im Auftrag der Initiative Neue Die demografische Situation auf dem der demografische Wandel bemerkbar; Soziale Marktwirtschaft (INSM) belegt Bre - Ausbildungsmarkt lässt sich durch einen dort wurden 5,3 Prozent weniger Ausbil - men Rang zwei im Dynamikranking und Blick in die Statistiken der Agentur für Ar - dungsverhältnisse registriert. Rang fünf im Bestandsvergleich der Bil - beit verdeutlichen. So waren dort Ende dungssysteme der deutschen Bundeslän - September 2012 insgesamt nur 146 Lehr- Fachkräftemarkt – Die Lage auf dem Fach - der. Gerade bei der beruflichen Bildung stellensuchende gegenüber 268 unbesetz - kräftemarkt hat sich weiter zugespitzt. So steht Bremen mit dem vierten Platz im Bun- ten Stellen gemeldet. Damit besteht, wie viele Unternehmen wie noch nie melden desvergleich sehr gut da. So gab es in Bre - schon im Vorjahr, weiterhin ein gutes An - Schwierigkeiten bei der Suche nach geeig - men im Jahr 2011 die höchste Zahl an ver - gebots-Nachfrageverhältnis zugunsten der neten Fachkräften. Dies betrifft Unterneh - fügbaren betrieblichen Ausbildungsplät - Ausbildungsplatzsuchenden. Gleichzeitig men in allen Branchen. Inzwischen wird zen. Hier zeigt sich, dass sich das Zusam - hat der Wettbewerb zwischen den Unter - der Fachkräfteengpass zunehmend auch menwirken aller Partner im regionalen nehmen zugenommen, genügend Jugend - zum Wachstumshemmnis für die Wirt - Pakt für Ausbildung als echtes Bremer Er - liche für eine Ausbildung zu gewinnen. schaft. Seit 2011 ist der Anteil der Unter - folgsmodell erweist. Großen Nachholbe - Sichtbar wird das beispielsweise daran, nehmen, die darin ein großes Risiko für die dass viele Unternehmen immer früher ver - wirtschaftliche Entwicklung ihres Betriebes suchen, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. sehen, stetig gestiegen. Die duale Berufsausbildung ist für Ju - gendliche eine sehr gute Möglichkeit, zur

28 Jahresbericht 2012 Bremische Bündnispartner im Rathaus: Der Pakt für Ausbildung funktioniert und überzeugt durch neue Sachlichkeit. Zukunftsauf- gabe ist jetzt die Fach- kräftesicherung

darf hat Bremen aber immer noch bei der den besprochen. Die Schülerinnen und für eine Ausweitung von Teilzeitausbildun - Bekämpfung von Bildungsarmut und bei Schüler haben sich mit Wirtschaftsjunioren gen zu diskutieren. Durch die Vorstellung der Qualität der Bildung an allgemeinbil - und den Ausbildungsberatern der Han - von guten Praxisbeispielen wurden mögli - denden Schulen. Deshalb mahnt die Han - delskammer über die Anforderungen der che Lösungswege aufgezeigt. delskammer die Verbesserung des Bremer Wirtschaft an die Jugendlichen unterhal - Bildungssystems an. Besonders die Res- ten und wertvolle Tipps für den Berufsein - Gutes Ergebnis der gemeinsamen sourcen der allgemeinbildenden und be - stieg erhalten. Beteiligt waren folgende Nachvermittlungsaktion rufsbildenden Schulen müssen so bemes - Schulen: die Oberschule Helgolander Stra- Bei der neunten gemeinsamen Nachver - sen sein, dass die Herausforderungen für ße, das Schulzentrum des Sekundarbe - mittlungsaktion der Handelskammer Bre - das bremische Bildungssystem bewältigt reichs II Walle, das Schulzentrum Helsinki - men, der Handwerkskammer Bremen, dem werden können. Dabei dürfen die Interes - straße und die Oberschule Lesum. Jobcenter Bremen und der Agentur für Ar - sen der allgemeinbildenden Schulen nicht beit Bremen am 11. und 12. September gegen die der berufsbildenden Schulen Aktuelles aus dem 2012 wurde allen teilnehmenden Jugend - ausgespielt werden. Auch die sinnvolle Pakt für Ausbildung lichen ein Ausbildungsangebot oder eine Umsetzung des Inklusionsauftrags muss si - Im Pakt für Ausbildung haben sich die Part - Einstiegsqualifizierung angeboten. Zur chergestellt sein. In Gesprächen mit ver - ner verpflichtet, die Berufsorientierung zu Nachvermittlungsaktion waren 252 ausbil - schiedenen Akteuren im Bildungsbereich, verbessern und den Übergang von der dungswillige und ausbildungsfähige Ju - unter anderem mit Bildungsdeputierten Schule in den Beruf neu zu gestalten. Hier - gendliche, die bis Anfang September 2012 der Bremischen Bürgerschaft, mit Vertre - zu zählen die Minimierung der Anzahl von noch keinen Ausbildungsplatz gefunden tern des Vereins der Bremer Schulleitungs - Jugendlichen, die die Schule ohne Ab - hatten, in die Agentur für Arbeit Bremen vereinigung sowie mit Schulelternsprechern schluss verlassen, die Verbesserung der Be - eingeladen worden. Dort wurden in Ge - hat die Handelskammer ihre bildungspoli - rufsorientierung und Ausbildungsfähigkeit, sprächen Perspektiven für den weiteren tischen Vorstellungen klar verdeutlicht. die verstärkte Integration Jugendlicher mit Ausbildungsweg entwickelt. Neben der schlechteren Startchancen in eine Ausbil - Handelskammer und der Handwerkskam - Tag der dung, flächendeckende Potenzialanalysen, mer Bremen beteiligten sich das Ausbil - Ausbildungschance wie auch die Gewinnung leistungsstarker dungsbüro und die Steuerberaterkammer Alle Fragen rund um das Thema Ausbil - Jugendlicher für die Ausbildung. Schwer - Bremen mit Beratern an dieser Aktion. Alle dung konnten am „Tag der Ausbildung - punkte im Pakt für Ausbildung sind auch 112 Jugendlichen, die erschienen waren, schance“ am 18. Juni 2012 über die Tele - die Inklusion von Menschen mit Behinde - erhielten mindestens ein Ausbildungs - fon-Hotline der Handelskammer Bremen rungen in Ausbildung, die Steigerung der platzangebot oder alternativ jeweils ein geklärt werden: Welche IHK-Ausbildungs - Ausbildungs- und Erwerbsbeteiligung so- Angebot zur Einstiegsqualifizierung. 82 Ju - berufe gibt es? Wie läuft das Bewerbungs - wie die Verbesserung der Qualität des dua - gendliche hatten im Vorfeld der Nachver - verfahren und was erwartet mich in der len Ausbildungssystems. mittlungsaktion bereits einen Ausbildungs- Ausbildung? Mitarbeiterinnen und Mitar - Die Handelskammer Bremen hat am platz bekommen, sich abgemeldet oder beiter im Bremer Ausbildungsbüro des Pro - 13. Juni 2012 im Haus Schütting in Ko - eine Alternative gefunden. jekts Ausbildungsinitiative Bre - operation mit dem Bremer und Bremerha - men/Bremerhaven Plus (gefördert vom Eu - vener Aktionsnetzwerk für Alleinerziehen - Messen, Börsen und Aktionen ropäi-schen Sozialfonds und dem Senator de (BAfA) den Workshop „Betriebliche Teil - Elterntag – Der Elterntag, der von der für Wirtschaft, Arbeit und Häfen) sowie zeitausbildung/-umschulung für Alleiner - Agentur für Arbeit zusammen mit dem Zen - des Projekts Passgenaue Vermittlung (ge - ziehende“ angeboten. Mehr als 70 Interes- tralelternbeirat Bremen organisiert und in fördert vom Bundesministerium für Wirt - sierte folgten der Einladung, darunter Ver - Kooperation mit Schulen, Kammern und schaft und Europäischen Sozialfonds) in - treter aus Unternehmen sowie Multiplika - Beratungseinrichtungen veranstaltet wird, formierten die Anrufer ebenfalls über Aus - toren aus Praxis und Politik. Im Fokus der hat am 21. Januar 2012 stattgefunden. bildungsmöglichkeiten und freie Lehrstellen. Veranstaltung stand die Frage, inwieweit Schüler und ihre Eltern hatten die Mög - Unternehmen erwarten nichts Außerge - betriebliche Teilzeitausbildungen und Teil - lichkeit, Informationen zur Berufs- und Stu - wöhnliches, aber sie brauchen Auszubil - zeitumschulungen geeignet sind, beson - dienwahl einzuholen. dende, die mitdenken und sich im Umgang ders der Zielgruppe der Alleinerziehenden mit Kunden und Kollegen zu verhalten wis - den Abschluss einer Ausbildung zu ermög- sen. Der erste Kontakt ist da entscheidend lichen, und welche Erfahrungen in diesem – wie auch im Vorstellungsgespräch. Die - Bereich bisher existieren. Die Veranstal - ses und alle ausbildungsrelevanten The - tung zielte darauf, den Wissenstransfer im men wurden an den Schulen in Talk-Run - Land Bremen zu unterstützen und Ansätze

Jahresbericht 2012 29 Ausbildungsbus auf dem Marktplatz, Top Job im Weserpark, Ehrung der Hermann-Leverenz-Stiftung

Top Job – Bereits zum 15. Mal hat am 10. rüber hinaus stellten Hochschulen aus „my first job“ – „my first job“ , das Magazin und 11. Februar 2012 die Berufsorientie - dem gesamten Bundesgebiet ihr Studien - für Ausbildung und Beruf für Bremen, Bre - rungsmesse Top Job im Weserpark viele Be - angebot und sich selbst vor. Führungen von merhaven und umzu hilft Jugendlichen, sucher angezogen. Sie ist eine der führen - Auszubildenden als Messescouts führten sich auf die Ausbildung und das Berufsle - den Ausbildungsmessen in der Region. Die Schüler und Eltern zu den Firmen und In - ben vorzubereiten. Es wird zweimal jährlich Messe informiert Jugendliche und Ausbil - stitutionen, so dass darüber hinaus die – im Februar und im September – von der dungsinteressierte über rund 80 Ausbil - Möglichkeit bestand, erste Gesprächskon - Handelskammer in Kooperation mit dem dungsberufe und gibt Tipps für die Bewer - takte zu knüpfen. Weser Report herausgegeben; darin finden bung. Mehr als 30 Aussteller waren vertre - sich unter anderem Bewerbungstipps und ten. Interessierte hatten zudem die Gele - Ausbildungsbus – Der job4u-Ausbildungs - Beschreibungen von Ausbildungsberufen. genheit, sich direkt bei Bremer Firmen, bei bus hat am 5. September 2012 auf dem Integriert ist auch das Lehrstellenverzeich - der Handelskammer, der Agentur für Ar - Bremer Marktplatz einen Stopp eingelegt, nis der Handelskammer Bremen. beit, der Handwerkskammer und bei öf - um einen besonderen Service anzubieten. fentlichen Arbeitgebern über Ausbildungs - Unter dem Motto: „Einstieg in eine erfolg - Stiftungen ehren berufe und -plätze zu informieren. reiche Zukunft“ konnten interessierte Ju - Auszubildende gendliche und zukünftige Auszubildende, Hermann-Leverenz-Stiftung – Die Her - Tag der Technik – Zum Tag der Technik am die noch keinen Ausbildungsplatz oder ein mann-Leverenz-Stiftung zeichnete in einer 15. und 16. Juni 2012 wurden junge Men- duales Studium gefunden hatten, alle Fra - Feiertunde am 19. Oktober 2012 in der schen eingeladen, um sie für Technik zu be - gen rund um das Thema Ausbildung und Handelskammer 43 junge Kaufleute für geistern. Die Veranstaltung im Flughafen freie Ausbildungsplätze für das Jahr 2012 hervorragende Leistungen in der Ausbil - Bremen wurde initiiert durch den Bremer klären. Berufs- und Ausbildungsberater der dung aus. Jürgen Roggemann, Vorsitzen - Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und den Handelskammer Bremen, der Handwerks - der des Verwaltungsrates der Stiftung, Verband der Elektrotechnik in der Region kammer Bremen, der Agentur für Arbeit, übergab die Preise an 26 Kauffrauen und Nord-West (VDE). Die Veranstaltung stand des Bildungszentrums der Wirtschaft im 17 Kaufmänner. Seit ihrer Gründung im 2012 in Anlehnung an die Modellregion Unterwesergebiet, des Zentrums für Nach - Jahre 1965 vergab die Stiftung an insge - Elektromobilität Bremen/Oldenburg unter wuchsgewinnung, der Kunsthochschule samt 1.288 Absolventen Geldpreise mit dem Motto „Faszination Elektromobilität – Wandsbek/Bremen, der BLG Logistics dem Ziel, die Berufsbildung junger Kauf - zu Lande, zu Wasser und in der Luft.“ Zahl - Group und Unternehmensvertreter des leute zu fördern. Jürgen Roggemann lobte reiche branchenspezifische Firmen und die job4u e. V. standen den zahlreich erschie - die überdurchschnittlichen Leistungen der Handelskammer unterstützten die Veran - nenen Besuchern Rede und Antwort. jungen Kaufleute und dankte den Bremer staltung, die als interaktive Mitmachaus - Ausbildungsbetrieben für ihr Engagement. stellung konzipiert ist. Vorgestellt wurde Partnerschaft Schulen-Unternehmen – Wie Gleichzeitig wies er auf die sich bereits ab - das Internet-Portal www.tecnopedia.de, in können Partnerschaften zwischen Schulen zeichnenden Folgen des demografischen dem alle naturwissenschaftlich-technischen und Unternehmen erfolgreich gestaltet Wandels hin. Immer mehr gut ausgebilde - Angebote in der Metropolregion Bremen- werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt te Fachkräfte werden gebraucht, um die Oldenburg im Nordwesten von Unterneh - einer Veranstaltung am 26. November Bedarfe der Wirtschaft zu decken. men, Museen, Hochschulen und anderen 2012 in der Handelskammer. Schulen und gebündelt werden. Unternehmen kooperieren immer häufiger Karl-Nix-Stiftung – Die Karl-Nix-Stiftung miteinander, denn das hat Vorteile für ehrte am 9. November 2012 die besten Job4u – Die Messe job4u Bremen ist die beide Seiten. Den Schulen gelingt es mit Bremer Absolventen allgemeinbildender ESF-Bildungsmesse. Erstmals unter Füh- Hilfe der Betriebe besser, ihren Schülern Schulen sowie die Prüfungsbesten der Han - rung des gleichnamigen Vereins hat die die realen Anforderungen des Berufsle - delskammer Bremen und der Handwerks - Messe am 4. und 5. Mai 2012 in den Mes - bens zu vermitteln und Unternehmen kön - kammer Bremen. Bei der Auszeichnung, sehallen Bremen stattgefunden. Mehr als nen schon frühzeitig Kontakte zum poten- die bereits zum 25. Mal stattfand, wurden 80 Aussteller präsentierten hier ihre aktu- ziellen Nachwuchs knüpfen. In der Praxis 18 junge Menschen mit Preisen bedacht. ell zu besetzenden Ausbildungsplätze in stehen Schulen und Unternehmen aller - Die Stiftung fördert die Leistungsbereit - mehr als 200 verschiedenen Ausbildungs - dings vor der Frage, wie solche Koopera - schaft junger Menschen und unterstützt berufen sowie freie Praktikumsplätze. Da- tionen gebildet und umgesetzt werden gemeinnützige Organisationen. können. In der Veranstaltung wurden gute Beispiele für Partnerschaften und ein neuer praxisorientierter Leitfaden vorgestellt.

30 Jahresbericht 2012 Siegertypen gesucht und gefunden Auszubildende, die innovativ, engagiert und kreativ sind, die Außergewöhnliches Die Preisträger des Wettbewerbs „Siegertypen“ auf der Bühne des Schauspielhauses: leisten – solche jungen Menschen sind Ihr großer sozialer Einsatz wurde belohnt. beim jährlich stattfindenden Wettbewerb „Siegertypen gesucht“ gefragt. Die siegrei - chen Kandidaten wurden auf einer festli- chen Veranstaltung am 3. Dezember 2012 Anerkennungsverfahren zur Ausbilder-Eignungsverordnung im Schauspielhaus am Goetheplatz in Bre - Gleichwertigkeitsfeststellung (AEVO) weiterhin an der Spitze men bekanntgegeben. Mit dem Wettbe - Die IHK FOSA (Foreign Skills Approval) ist Die guten Erfahrungen der Handelskam - werb suchen die Handelskammer Bremen, die zentrale Stelle für die Bewertung und mer in den vergangenen beiden Jahren mit die IHK Bremerhaven und die Handwerks - Anerkennung von ausländischen Berufsab - Online-Prüfungen waren so überzeugend, kammer Bremen Auszubildende, die zu - schlüssen im Bereich der Industrie- und dass seit 2012 die schriftlichen AEVO-Prü - sätzlich zu ihrer Ausbildung Besonderes leis- Handelskammern. Sie wurde im Frühjahr fungen ausschließlich online durchgeführt ten und sich beispielsweise in sozialen Pro - 2012 von 77 der 80 deutschen IHKn als ei - werden. Nach Absprache mit den regiona - jekten engagieren, andere Mitauszubilden - genständige Körperschaft des öffentlichen len Bildungsträgern stehen ausreichend de unterstützen oder einen überdurch - Rechts gegründet. Mit dabei sind die Han - PC-Räume zu Verfügung, um die Prüfun - schnittlichen Beitrag zur Verbesserung der delskammer Bremen und die IHK Bremer - gen mit maximal 80 Prüflingen durchzu - Unternehmenskultur leisten. Doch nicht haven. Die IHK FOSA soll ein einheitliches führen. Damit hat die Handelskammer den nur Leistungen der Auszubildenden, son- und effizientes Verfahren mit hohen Qua - ersten Schritt zur Prozessoptimierung im dern gerade auch die Ausbildungsleistun - litätsstandards zur Gleichwertigkeitsfest - Prüfungsbereich getan. gen der Unternehmen, aus denen die stellung gewährleisten und so die Indus- Die Unternehmen legen bei ihrer Aus - Preisträger kommen, sollen gewürdigt wer - trie- und Handelskammern bei der Umset - bildung viel Wert auf die Qualifikationen den. Ohne das Engagement dieser Unter - zung des Anerkennungsgesetzes entlasten. ihres Ausbildungspersonals. Das zeigt sich nehmen wären die Leistungen der Auszu - Kern einer Anerkennung ausländischer nicht nur in der Qualität der Ausbildung, bildenden nicht möglich gewesen. Die Ver - Qualifikationen nach dem Berufsqualifika - sondern auch an der Anzahl der Ausbilder- anstaltung wurde durch die Hermann-Le - tionsfeststellungsgesetz (BQFG) ist die Eignungs-Prüfungen bei der Handelskam - verenz- und die Karl-Nix-Stiftung, BILD Bre- Gleichwertigkeitsfeststellung. Die IHK FOSA mer – 2012 wurden erstmals mehr als tau - men und Radio Bremen Vier unterstützt. ist zuständig für alle Anträge, die sich auf send Prüfungen durchgeführt. Aber nicht IHK-Berufe beziehen. Sie nimmt diese An - nur in diesem Bereich ist die Anzahl der Bundesbeste träge entgegen, führt die Verfahren durch Prüflinge gestiegen. Bei den kaufmänni - aus dem Land Bremen und stellt offizielle und rechtssichere Gleich- schen Fortbildungsprüfungen steht der/die Die 7. Nationale Bestenehrung in IHK-Be - wertigkeitsbescheide aus, mit denen sich Geprüfte Wirtschaftsfachwirt/in mit ca. rufen unter dem Motto „Unsere bundesbes- die Antragsteller auf dem deutschen Ar - 150 Prüfungen an der Spitze. Diese Fortbil- ten Absolventen“ fand am 10. Dezember beitsmarkt bewerben können. dungsprüfung gibt es seit zwei Jahren bei 2012 in Berlin statt. Festrednerin war Bun - Am 13. April 2012 hat in der Arbeit - der Handelskammer. Im gewerblich-techni - desfamilienministerin Dr. Kristina Schrö - nehmerkammer Bremen die Veranstaltung schen Bereich ist der/die Industriemeis- der. Barbara Schöneberger führte durch „Mehr Anerkennung ermöglichen!“ statt - ter/in Fachrichtung Metall nach wie vor den Abend. Von den insgesamt 229 Bes- gefunden. Gemeinsam mit dem bundes - die Fortbildungsprüfung mit den meisten ten stellte das Land Bremen diesmal zwei weiten IQ Netzwerk wurden zahlreiche Prüflingen. Auch hier haben in diesem Jahr Auszubildende: Rebecca Marschalk aus Gäste und Unternehmen zum neuen Aner - ca. 150 Prüflinge bestanden. Bremerhaven und Paul Bergner aus Bre - kennungsgesetz und auch zur Umsetzung Die zukünftigen Fach- und Führungs - men. Rebecca Marschalk absolvierte ihre bei der Handelskammer und der IHK FOSA kräfte müssen sich immer neuen Heraus - Ausbildung als Kauffrau für Tourismus und informiert. forderungen durch veränderte Märkte in Freizeit in der Klimahaus Betriebsgesell- einem internationalen Umfeld stellen. Um schaft mbH in Bremerhaven. Paul Bergner hier berufliche Handlungskompetenzen zu ist gelernter Bühnenmaler und -plastiker in erlangen, braucht es mehr als nur Fachwis - der Fachrichtung Malerei bei der GmbH.

Jahresbericht 2012 31 Bremen ist 2012 Exzellenz- uni geworden und unter - streicht damit seine Forschungsstärke; der Jubel war unschreiblich groß.

Bremerhaven

Fachkraft im Fischhandel: Inter - net-Fortbildung abgeschlossen Zwölf Frauen und Männer haben die Inter - net-Fortbildung zur Fachkraft im Fischhan - del beendet. Auf der Fachmesse fish inter - national in Bremen erhielten sie die Zerti - fikate der IHK Bremerhaven und der Hoch - schule Bremen. Der Lernstoff dieser Fort- bildung bestand aus fünf Themenschwer - punkten: Hygiene, Sensorik, HACCP, kauf - männische Grundlagen, Warenkunde und Kundenorientierung. Insgesamt umfasste die Fortbildung 256 Stunden Lernzeit ein- schließlich Präsenzzeiten und Testdurch - läufe (verteilt auf 30 Stunden). Dieser drit - te Durchgang der Fortbildungsmaßnahme sen. Entsprechend muss auch in Prüfungen Universität Bremen: wurde erneut mit dem Bundesverband Mo - mehr als nur Fachwissen geprüft werden, Leuchtturm Norddeutschlands biler Fischhändler durchgeführt. und das ist für die Prüferinnen und Prüfer Der Erfolg der Universität Bremen in der eine komplexe und anspruchsvolle Aufga - Exzellenzinitiative von Bund und Ländern Bestenehrung der IHK: be. Die Handelskammer unterstützt ihr Eh - ist für den Wissenschaftsstandort Bremen 35 Azubi waren erstklassig renamt dabei und bietet ihnen während wichtig und bietet die große Chance, das 799 Auszubildende, darunter 42 Um - einer vierstündigen Prüferschulung „Hand - Land und die Region kraftvoll voranzubrin - schüler, haben 2012 im Kammerbezirk der lungsorientiertes Prüfen“ die Möglichkeit, gen. Der Ausbau der Wissenschafts- und IHK Bremerhaven eine Ausbildung abge - neues Handwerkszeug zu erlangen. Bisher Forschungsinfrastruktur in Bremen und schlossen. 35 von ihnen, also lediglich 4,4 wurden 22 Schulungen angeboten. Bremerhaven hat in den vergangenen Jah - Prozent, erreichten dabei die Note „Sehr Für die Windenergiebranche gibt es die ren wesentlich zum wirtschaftlichen Struk - gut“: Sie hatten 92 Punkte oder mehr. Fortbildungsprüfung „Servicemonteur/in turwandel beigetragen. Die Zusammenar - Während einer Feierstunde der IHK wur - für Windenergieanlagentechnik“. Mit Ex - beit von Wirtschaft und Wissenschaft ist den die 25 Besten am Ausbildungsstand- perten aus dem Windbereich erstellt die ein Erfolgskennzeichen bremischer Wissen - ort Bremerhaven geehrt. IHK-Präsident In- Handelskammer in der Funktion als Leit- schaftspolitik. Der Technologietransfer hat go Kramer machte in seiner Ansprache HK die bundeseinheitlichen Prüfungsauf - die Entwicklung moderner, forschungs- deutlich, dass Stillstand in der beruflichen gaben. Durch die Experten im Aufgabener - und entwicklungsintensiver Industriebe - Weiterbildung schnell zum Rückschritt füh- stellungsausschuss wird für die Branche triebe und Dienstleistungen befördert. ren könne. Das Qualifizierungsprofil müsse das hohe Niveau sichergestellt. Die erste Dies wirkt sich positiv auf die Spitzenclus- stets den Anforderungen der Zeit und dem bundeseinheitliche Prüfung fand im No - ter in der Region aus, beispielsweise auf technischen Fortschritt angepasst werden, vember 2012 statt. die maritime Wirtschaft und Logistik, auf empfahl er. Nicht nur das Engagement und IHK-Zertifikatslehrgänge sind maßge - die Luft- und Raumfahrtindustrie, Automo - die Prüfungsergebnisse der Top-Auszubil - schneiderte Konzepte zur Anpassung an tive, Windenergie oder auf die Gesund - denden wurden gewürdigt, sondern auch neue Entwicklungen im Bereich der beruf - heitswirtschaft. Die Handelskammer Bre - der große Einsatz der Ausbilder und Aus - lichen Weiterbildung. Im Bereich der IHK- men und die bremische Wirtschaft unter - bildungsbetriebe. Zertifikatslehrgänge arbeitet die Handels - stützen die Wissenschaftspolitik durch die kammer mit verschiedenen Bildungsträ - Einrichtung von Stiftungsprofessuren, die gern zusammen. Die Handelskammer hat Übernahme von Deutschlandstipendien und 2012 insgesamt 250 Zertifikate vergeben. durch Spenden für neue Studiengänge.

32 Jahresbericht 2012 Neue Geschäftsstelle: Netzwerk Schule, Wirtschaft und Wissenschaft In Bremerhaven wurde die neue Ge - schäftsstelle des Netzwerkes Schule, Wirt - schaft und Wissenschaft für die Region Un - terweser e. V. (Netzwerk SWW) eröffnet. Sie hat ihren Sitz in den Räumlichkeiten der Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS. Bü- roleiterin ist Sanne Masche. Das Netzwerk Schule, Wirtschaft und Wissenschaft für die Region Unterweser e. V. will dem Fach - kräftemangel und den Auswirkungen des demografischen Wandels in der Region Un - terweser entgegentreten.

IHK unterstützt die Berufsorientierung Job4u-Ausbildungsbus – 2012 hat die IHK Bremerhaven wieder eine Reihe von Maßnahmen zur Förderung der Berufsori - entierung junger Menschen ergriffen. Bei - spielsweise machte im August der job4u- Ausbildungsbus der Bundesanstalt für Ar - beit in Bremerhaven Halt. Unter dem Mot- to „Einstieg in eine erfolgreiche Zukunft“ wurden Ausbildungsplatzsuchende mit Aus- bildern und Arbeitgebern zusammenge - bracht. An Bord waren auch Berufs- und Ausbildungsengagement Ausbildungsberater der IHK, der Agentur der IHK Bremerhaven: für Arbeit und der Kreishandwerkerschaft. Bestenehrung (o.) und Berufsinformationsmesse (u.) Nachvermittlung – Bei einer Nachvermitt - lungsaktion im September im Gebäude der IHK erhielten 99 Jugendliche, die bei der Berufsinformationsmesse – Im Oktober Agentur für Arbeit als Ausbildungsplatzsu - wurde mit Unterstützung der IHK zum ach - chende geführt waren, Entscheidungshil - ten Mal die Berufsinformationsmesse aus - fen zu ihrer beruflichen Orientierung. 79 gerichtet. Rund 5.000 Besucherinnen und noch offene Ausbildungsstellen konnten Besucher informierten sich an zwei Tagen vermittelt und in anderen Fällen persönlich über mehr als 150 Berufe. Ziel gruppe wa- passende Alternativen entwickelt werden. ren alle Ausbildungs- und Studien interes - Die beteiligten Institutionen – IHK, Agen - sierten. tur für Arbeit, Handwerkskammer Braun - schweig-Lüneburg-Stade und Kreishandwer- kerschaft Bremerhaven-Wesermünden – hat - ten mehr als 20 Experten entsandt.

Jahresbericht 2012 33 Delegationen und Diplomaten aus aller Welt waren 2012 zu Gast in der Handelskammer Bremen.

International

Bremen unzulässig manipuliert worden ist. Sobald Praxisgerechtes Ursprungs- erkennbar wird, dass eine Ware in ihrem recht fortführen Produktions- und Wertschöpfungsprozess Ohne einen definierten Warenursprung Für unbürokratische Regelungen später auch als Luftfracht in Betracht lassen sich die meisten Schutzinstrumente im Außenwirtschaftsverkehr kommt, muss sie einen dokumentierten Si - der Handelspolitik nicht wirksam anwen - Der komplexe rechtliche Rahmen für den cherheitsstatus erhalten und behalten. den. Hierzu gehören zum Beispiel Strafzöl - Außenwirtschaftsverkehr wird seit Jahren Das bedeutet, dass alle Personen, die im le, Antidumpingzölle, mengenmäßige Be - vor allem von drei politischen Zielen be - Produktions- und Transportprozess mit der schränkungen oder Embargos. Für die Fest - einflusst: der Abwehr terroristischer Gefah - Ware in Berührung kommen könnten, stellung des Ursprungs und die Ausstel - ren, der Durchsetzung von Protektionsin - selbst sicherheitsüberprüft und sicherheits - lung von Ursprungsnachweisen sind welt- teressen der Wirtschaft und den Fiskalin - geschult sein müssen. Hierzu sind die Un - weit zumeist die Industrie- und Handels - teressen des Staates. Diese Ziele werden ternehmen angehalten, besondere Sicher - kammern zuständig. durch kontinuierliche Änderungen im Re - heitsbeauftragte zu beschäftigen, sofern Die EU-Kommission strebt an, die Fest - gelungsrahmen verfolgt, der dadurch auch sie selbst Ware ausliefern möchten. An - stellung des handelspolitischen Warenur - stetig für die Unternehmen bürokratischer, dernfalls kann ein Unternehmen einen sprungs durch die IHKn von Produktions - komplizierter und teurer wird. Die Han - Dienstleister einschalten, der dann für den kriterien für jede spezifische Warengruppe delskammer setzt sich daher immer wieder sicheren Status der Ware sorgen und gege - abhängig zu machen. Das Kriterium der für einfache und wirtschaftsnahe Regelun - benenfalls vor Verladung die Waren rönt - „letzten wesentlichen Be- und Verarbei- gen ein. 2012 standen Fragen der Luftver - gen muss. Es ist zu befürchten, dass durch tung“, mit dem die Kammern bisher wirt - kehrssicherheit, das neue EU-Ursprungs - die Neuregelung schnelle weltweite Liefe - schaftsfreundliche Entscheidungen fällen recht, Erleichterung bei Geschäftsreisevisa, rungen von wichtigen Einzelteilen oder Er - konnten, würde damit entfallen. die so genannte Gelangensbestätigung satzteilen verzögert werden. In jedem Fall Das Vorhaben der Kommission hätte bei der Umsatzsteuer und die Reform der wird Luftfracht teurer. Es ist absehbar, dass ganz erhebliche Bürokratie- und Dokumen - handelspolitischen Schutzinstrumente der sich viele Unternehmen auf Dienstleister tationskosten bei den Unternehmen zur EU auf der Tagesordnung der Handels - stützen werden. Ob diese allerdings im Folge – und zwar entlang der gesamten Lie - kammer. März 2013 imstande sein werden, den Be - ferkette. Die Situation dürfte sich noch ver - darf der Wirtschaft nach schneller Abwick - schärfen, wenn langfristig die Zielländer Luftverkehr: keine Doppelungen lung zu decken, lässt sich bisher nicht mit der Exportwirtschaft ebenfalls mit eigenen bei Sicherheitsstandards Sicherheit beantworten. Produktionskriterien bei der Feststellung Die EU hat neue Regelungen für den Luft - Die deutschen Industrie- und Handels - des Warenursprungs antworten sollten. frachtverkehr erlassen. Hier geht es im kammern setzen sich bei der Bundesregie - Der Schaden für einen freien Welthandel Kern um dieselbe Problematik wie bei den rung und der Europäischen Kommission wäre immens. von den USA verfolgten Regelungen zum dafür ein, dass bereits bestehende Sicher - Die deutschen Industrie- und Handels - hundertprozentigen Containerscreening. heitszertifikate des so genannten „Zuge - kammern bemühen sich seit Jahren darum, Auch Luftfracht darf ab dem 25. März lassenen Wirtschaftsbeteiligten“ (AEO) das von der Kommission immer wieder neu 2013 nur noch in Flugzeuge eingeladen auch bei der Sicherheitszertifizierung im aufgenommene Regelungsvorhaben zu ver- werden, wenn hundertprozentig feststeht, Luftverkehr berücksichtigt werden können. hindern. Nachdem dies bereits vor Jahren dass die Ware tatsächlich sicher und nicht In der EU-Kommission wird derzeit geprüft, gestoppt werden konnte, ist es seit 2011 ob langfristig gegenseitige Anerkennun - wieder in Brüssel auf der Tagesordnung. gen von Sicherheitsstandards möglich sind. Hier ist in der Interessenvertretung noch viel Arbeit erforderlich.

34 Jahresbericht 2012 Aufgrund einer erneuten Intervention teursbescheinigung) wird nun lediglich eine Die Handelskammer Bremen informiert der Kammern beschloss die Kommission, so genannte Gelangensbestätigung (Emp - Unternehmen über den aktuellen Sach - die bürokratischen Ursprungskriterien nicht fänger-/Abnehmerbestätigung) akzeptiert. stand auf ihrer Internetseite, in verschiede - mehr in den noch bestehenden Zollkodex Was als Vereinfachungsregelung ge - nen Zollseminaren sowie beim Themen - einzuführen. Ende 2011 sprach sich erfreu - dacht war, entpuppte sich als wenig pra - netzwerk Zoll- und Außenwirtschaftsrecht. licherweise auch das Europäische Parla - xisnahe und massive Belastung für inner - ment in einer Stellungnahme dafür aus, gemeinschaftliche Lieferungen, insbeson - Handelspolitische Schutz- das Ursprungsrecht nicht zu verändern. dere bei Versendungsfällen oder Reihenge - instrumente auf dem Prüfstand Da der Zollkodex an die Europäischen schäften. Denn oft hat die Rechnung nicht Die Anwendung von handelspolitischen Verträge angepasst werden muss, legte die denselben Empfänger wie die Waren - Schutzinstrumenten, insbesondere von An- Kommission dennoch anschließend einen sendung. Um eine Gelangensbestätigung tidumping-Strafzöllen und Antisubventions- Gesetzesvorschlag für einen neuen Zollko - zu erhalten, bedarf es außerdem der Mit - Zöllen, ist der sensibelste und streitbefan - dex vor. Hiermit würde ihr ein Regelungs - wirkung des Abnehmers. Den meisten Ab - genste Bereich der EU-Handelspolitik. EU- mandat eingeräumt, die bürokratischen nehmern im Ausland ist diese Gelangens - Herstellerinteressen und Interessen der Ursprungskriterien über diese Schiene ein - bestätigung (noch) nicht bekannt. Auch weiterverarbeitenden Industrie, von Händ - zuführen. Daher hat sich die Arbeit der muss der Lieferant oder Spediteur darauf lern und Endabnehmern stehen einander Kammern unter maßgeblicher Beteiligung achten, dass ein Abnehmer diese unter - oftmals unversöhnlich gegenüber. Die Han- der Handelskammer Bremen 2012 vor al- zeichnet, der auch tatsächlich vertretungs - delskammer Bremen hat sich zusammen lem darauf konzentriert, dem EU-Parla - berechtigt ist. Die Warenwirtschaftssyste - mit dem DIHK und der Handelskammer ment konkrete Vorschläge für eine wirt - me müssen auf diese neue Bedingung Hamburg gegenüber den Brüsseler Behör - schaftsfreundliche Neufassung des Zollko - (Formblatt, Angaben, Unterschrift etc.) ein - den stets dafür ausgesprochen, bei den dex zu unterbreiten. gestellt und die Rückläufe kontrolliert Entscheidungsverfahren der Kommission Diese wurden in die parlamentarischen werden. ein angemessenes „Level-playing-field“ für Entscheidungsprozesse einbezogen wor - Fehler bei der Ausstellung oder fehlen - die Protagonisten zu gewährleisten. In Ge - den. Inwieweit das Parlament diese schließ- de Rückläufe und Zuordnungen können sprächen mit unabhängigen Gutachtern lich berücksichtigen wird, muss abgewar - sich indes sowohl auf den Unternehmer, wurden hierzu Vorschläge unterbreitet, wie tet werden. Dieses Thema wird die Han - der die innergemeinschaftliche Lieferung die Transparenz und Chancengleichheit im delskammer 2013 weiter beschäftigen, wo- veranlasst hat, als auch auf den Spediteur formalisierten Entscheidungsverfahren der bei dann das Augenmerk darauf gerichtet empfindlich auswirken. Dem Unternehmer Kommission erhöht werden könnte. werden muss, genügend Stimmen im Minis- droht bei Fehlern eine Umsatzsteuernach - 2012 wurde von der Kommission die terrat für die Kammer-Position zu gewin - zahlung. Der Spediteur läuft Gefahr, sich Diskussion um eine Reform der Schutzin - nen. Aber auch mit der Kommission wer - bei von ihm verschuldeten Verstößen re - strumente wieder aufgenommen. Dabei den die Gespräche fortgesetzt werden müs - gresspflichtig zu machen. wurde deutlich, dass sie sich mit einer sen. Erreicht werden konnte bereits, dass in Der DIHK hat zusammen mit den Spit - Reihe der von den Industrie- und Handels - manchen Ressorts die Sorgen der Wirt - zenverbänden der gewerblichen Wirtschaft kammern vorgetragenen Vorschläge an - schaft nachvollzogen werden. Da die Kom - sowie dem Deutschen Speditions- und Lo - freunden kann. Ob sich diese schließlich mission als Kollegialorgan im Gesetzge - gistikverband (DSLV) im Januar 2012 hier - rechtlich umsetzen lassen, hängt von den bungsverfahren eingebunden ist, setzen zu eine Stellungnahme abgegeben. Kern - weiteren Debatten in Brüssel ab. Sehr skep - die Kammern darauf, dass sie sich schließ - forderung ist die erneute Änderung der tisch steht die Wirtschaft einem Vorschlag lich einer wirtschaftsfreundlichen Rege - UStDV, so dass innergemeinschaftliche Lie - der Kommission gegenüber, Unternehmen lung nicht in den Weg stellen wird. ferungen auch weiterhin durch Bescheini - zur Teilnahme an Antidumping-Untersu - gungen der Transportunternehmen (insbe - chungen verpflichten zu können. Isolierte deutsche Regelung bei sondere Spediteursbescheinigung) nach - Umsatzsteuerbefreiung vermeiden gewiesen werden können. Im Februar ver - Am 1. Januar 2012 ist die neue Umsatz - längerte das Bundesfinanzministerium die steuerdurchführungsverordnung (UStDV) ursprünglich bis zum 31. März 2012 gel - in Kraft getreten, die insbesondere für tende Übergangsfrist. Derzeit berät die innergemeinschaftliche Lieferungen neue Bundesregierung über die erneute Ände - Nachweispflichten für Umsatzsteuerzwe- rung, auch hinsichtlich ihrer rechtlichen cke vorsieht. Anstelle der bislang bekann - Absicherung. Somit können die bisherigen ten Belegnachweise (zum Beispiel Spedi - Nachweise vorausichtlich noch bis Mitte 2013 verwendet werden.

Jahresbericht 2012 35 In seiner Funktion als Vize - präsident des DIHK nahm Präses Otto Lamotte an der Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft (APK) teil.

Erleichterung bei Geschäfts- Während des „Russlandjahres in Deutsch- Zukunftsmarkt Nordafrika: reisevisa endlich in Sicht land“ wurden die Mitglieder des Länder - Wirtschaftsreise nach Marokko im Zuge des globalen Wettbewerbs sind netzwerks Russland auf Seminaren und Ver- Casablanca und Meknès waren die zwei Unternehmen zunehmend auf eine schnel - anstaltungen der Handelskammer über Stationen einer Wirtschaftsreise der Kam - le Vergabe von Visa für ausländische Ge - diese neuen Entwicklungen und Chancen mern der Metropolregion Bremen-Olden - schäftspartner angewiesen. Doch regel - informiert und praxisorientiert unterstützt. burg im Nordwesten Ende April 2012. mäßig erreichen die Handelskammer Bre - Die Themen Vertriebsaufbau, Recht und Unter Leitung von Handelskammer-Präses men Klagen ihrer Mitglieder über große Steuern, Personalsuche aber auch Zollab - Otto Lamotte und in Begleitung von Ho - Schwierigkeiten bei der Einladung von wicklung und Zertifizierung stellten 2012 norarkonsul Volker Kröning fuhren Vertre - Nicht-EU-Bürgern. Auf erheblichen Druck die Schwerpunkte des breiten Informa- ter von mehr als einem Dutzend nordwest - der Wirtschaft hin sind nun erste Schritte tionsangebots über die Region dar. AHK- deutscher Unternehmen, von Kammern in Richtung einer Liberalisierung der deut - Experten, Rechtsanwälte und erfahrene und der Wissenschaft nach Nordafrika, um schen Visa-Politik durch die Bundesregie- Unternehmer teilten ihr Wissen mit rund die Lage vor Ort zu erkunden. Und die Lage rung zu erwarten. 100 Teilnehmern der Veranstaltungen. ist gut, denn Marokko hat ehrgeizige Pläne So soll die Erteilung von Visa durch Bot - Für Bremer Unternehmen gehört Russ- für die Modernisierung des Landes, das bei- schaften und Konsulate zukünftig deutlich land zu den wichtigsten Märkten – tradi - spielsweise 93 Prozent seiner gesamten kundenfreundlicher gestaltet werden. Vor tionell und zukünftig. Die Hansestadt und Energie importieren muss. allem in Ländern mit besonders hohem An- Russland verfügen über sehr gute, über Deutsche Unternehmen – gerade auch tragsaufkommen sollen alle nichthoheitli - Jahrzehnte gewachsene Verbindungen. Pro- aus der Nordwestregion – sind in dem po - chen Aufgaben an kommerzielle Dienstleis- jekte – von der Seefahrt bis zur Weltraum - litisch stabilen Königreich hoch angese - ter ausgelagert werden. Die ersten Annah - forschung – und andere wirtschaftliche Kon- hen. Die Organisatoren zogen eine positive mezentren haben bereits ihre Arbeit auf - takte weisen ein beeindruckendes Volu - Bilanz und sehen in Marokko einen echten genommen, so allein in der Türkei in vier men auf und befördern wachsende Reise - Zukunftsmarkt. In den Bereichen Logistik verschiedenen Städten. Die bisherigen lan - ströme zwischen West und Ost. Darauf hat und Technik hat die Metropolregion Bre - gen Wartezeiten auf ein Schengen-Visum der Standort Bremen reagiert: Die Flugver - men-Oldenburg in Gesprächen mit Minis- werden dadurch wesentlich verkürzt. bindungen zwischen Bremen und Russland teriumsvertretern, Fachverbänden und ma - Weitere Erleichterungen bestehen da- werden verbessert. Ab 2013 erfüllt der Air - rokkanischen Unternehmern ihre Kompe - rin, dass sowohl eine vorherige Terminver - port Bremen mit dem erweiterten Strecken - tenzen überzeugend vermittelt. einbarung als auch das persönliche Er - netz der Airline Germania den lang geheg - scheinen des Antragstellers nicht mehr er - ten Wunsch nach einer direkten Verbin - Asien-Pazifik-Konferenz in Delhi: forderlich sind (hier genügt eine schriftli - dung von Bremen nach Moskau. Präses Lamotte auf dem Podium che Vollmacht). Lediglich die Prüfung der In seiner Funktion als Vizepräsident des Antragsvoraussetzungen und die Entschei - AHK-Türkei-Desk DIHK sowie als geschäftsführender Gesell - dung über die Erteilung eines Visums ver - in Bremen eröffnet schafter der Henry Lamotte Oils GmbH bleiben in vollem Umfang bei den deut - Aufgrund der strategischen Bedeutung des nahm der Präses der Handelskammer Bre - schen Auslandsvertretungen. Mitarbeiter Türkeihandels für Bremen hat die Handels- men, Otto Lamotte, an einer Podiumsdis - von Mitgliedern einer deutschen Auslands- kammer in Kooperation mit der Deutsch- kussion der Asien-Pazifik-Konferenz der handelskammer (AHK) können außerdem Türkischen Industrie- und Handelskammer Deutschen Wirtschaft (APK) teil. Die 13. in einigen Ländern (zum Beispiel China) im September 2012 den ersten AHK-Türkei- APK wurde 2012 von der AHK Indien vom Visa-Anträge direkt über die ortsansässige Desk eingerichtet. Sie unterstützt damit 1. bis 3. November 2012 in Neu Delhi aus - AHK einreichen. die bremischen Unternehmen noch stärker gerichtet. Die Handelskammer hat für bei ihren Aktivitäten am Bosporus und tür - diese Konferenz ein Kurzprogramm als De - Russlands WTO-Beitritt kische Unternehmen bei ihrem Engage - legationsreise angeboten, das die Besichti - macht sich bemerkbar ment in Deutschland. Die Desk-Dienstleis- gung eines indischen Unternehmens aus Nach seinem WTO-Beitritt und dem Beginn tungen umfassen Marktinformationen und der Energiebranche sowie Gespräche mit der Zollunion mit Belarus und Kasachstan Beratung sowie ein verbesserter Service für Vertretern von deutschen Konzernen in In - befindet sich Russland in einer für die Wirt - die Mitgliedsunternehmen der Kammern dien mit dem Besuch der Konferenz kom - schaft spannenden Phase. Die ausländi - Bremen und Bremerhaven. Durch die enge binierte. schen Geschäftspartner Russlands werden Anbindung an die Deutsch-Türkische Han - vor neue Rahmenbedingungen gestellt. delskammer ist ein direkter Kontakt zu Ex - perten vor Ort gewährleistet und eine schnel - le Beratung und Information der bremi - schen Unternehmen möglich. 36 Jahresbericht 2012 ganz links: Marokko war das Ziel einer Wirtschaftsreise der Kammern der Metropolregion; links: Die Anforderungen im Bereich des Zoll- und Außenwirt - schaftsrechts und bei der Luft - fracht nehmen zu.

Die APK findet seit 1986 alle zwei Jahre Formate für Unternehmer- sche Produkte, sie liegen auch auf Platz in der Region Asien-Pazifik statt und hat gespräche ausgebaut zwei aller deutschen Exportmärkte welt - sich zum größten Netzwerktreffen zwischen Fast 1.500 Teilnehmer haben 2012 das weit. Anegsichts dieser Entwicklung hat Politik und Wirtschaft in diesem Raum ent - Veranstaltungsangebot der Handelskam - die Handelskammer es sich zum Ziel ge - wickelt. Ziel war und ist es, die wirtschaft - mer zu internationalen Themen genutzt. setzt, die bestehenden bilateralen Bezie - lichen Beziehungen zwischen der Region Die Formate sind vielfältig und bieten den hungen zwischen den USA und Bremen zu und Deutschland zu fördern. Die Konferenz idealen Rahmen für Kontakte und Informa- stärken und auszubauen. Im November wird vom Asien-Pazifik-Ausschuss der Deut - tionsaustausch zwischen Unternehmern. 2012 lud sie mehr als 30 Bremer Unter - schen Wirtschaft (APA) mit seinen Träger - Klassische Vorträge, Business-Früh stücke, nehmen mit Amerikabezug zu einer ersten verbänden BDI, DIHK, OAV, BGA und Ban - Fachseminare, Inhouse-Schulungen , Bot - Gesprächsrunde ein, um über die Grün- kenverband sowie dem Bundeswirtschafts - schaftergespräche und die Länder netz - dung eines USA-Netzwerks zu beraten. ministerium organisiert. Der deutsche Bun - werke für China, Indien, Türkei und Lateina - Weitere Treffen sollen 2013 folgen. deswirtschaftsminister Philipp Rösler er- merika standen den bremischen Un terneh - öffnete gemeinsam mit den Vorständen men offen. Nachfrage im Zoll- und Außen- der Siemens AG, der Deutschen Bank AG wirtschaftsrecht höher denn je und der Infosys Ltd. die Diskussionen. Das Gründung des Besonders im Bereich des Zoll- und Außen - Thema lautete „Partnerschaft, Innovation Afrika-Netzwerkes wirtschaftsrechts nimmt der Druck auf die und Nachhaltigkeit: Herausforderungen an Bremer Unternehmen aus unterschiedli - Unternehmen stetig zu. Die gesetzlichen ein nachhaltiges Wachstum“. Drei Tage chen Branchen sind in Afrika aktiv; man - Anforderungen wachsen und verlangen Mit - lang debattierten Vertreter europäischer che schon aus langer Tradition, andere re - arbeiter mit hoher Qualifikation. Gleich- und asiatischer Unternehmen und Institu - lativ neu. Einige von ihnen haben sich vor wohl ist zu beobachten, dass das Know- tionen die Reaktionen von Unternehmen gut zwei Jahren zur Interessengruppe Af- how in den Unternehmen, bedingt durch und Regierungen auf internationale Pro - rika der Handelskammer zusammenge - erhöhte Fluktuation bei den mit Zoll- und bleme wie mangelnde Rohstoffe, eine al - schlossen, um sich über die Besonderhei - Außenwirtschaftsrecht befassten Experten, ternde Gesellschaft, Wasserverschmutzung, ten im Afrika-Geschäft auszutauschen und nicht schnell genug zunimmt. Die Han - Währungsschwankungen. Dabei wurden von persönlichen Kontakten zu profitieren. delskammer trägt diesen Veränderungen nachhaltige Lösungsstrategien in Deutsch - Die Mitglieder erhielten so die Möglichkeit, Rechnung. Informationsveranstaltungen, land sowie in Asien angeregt. auf die Themenwahl für afrikaspezifische beispielsweise zu Verfahrensänderungen Präses Lamotte wurde von Dr. Volker Veranstaltungen Einfluss zu nehmen, die für Luftfrachtsendungen, Änderungen beim Treier, stellvertretender Hauptgeschäfts - dann auch für andere interessierte Firmen Im- und Exportrecht oder Fachseminare zur führer des DIHK, als Unternehmer zum zugänglich waren. Genau dieses breite In - Exportkontrolle, zu internationalen Kauf - Thema „Beschaffung und Logistik, Qua - teresse an derartigen Aktivitäten – sogar verträgen, Lieferantenerklärungen oder Um- litätsmanagement und Versorgungssicher - über die Grenzen Bremens hinaus – be - satzbesteuerung, sind nur einige Beispiele heit“ in einem Forum befragt. Weitere Po - wegte nun die Interessengruppe, sich wei - aus dem Veranstaltungskalender 2012. diumsmitglieder aus Asien und Deutsch - ter zu öffnen und ein Afrika-Netzwerk ins 2012 ermöglichte die Handelskammer land waren Vertreter der TÜV Süd AG, Leben zu rufen. erstmals eine individuelle Weiterbildung Metro Group, M+W Group, Picard Bangla - Dieses Netzwerk wurde am 5. Novem - bei den Unternehmen vor Ort. Diese In - desh und Western Marine Shipyard Ltd. ber 2012 auf einer Auftaktveranstaltung house-Schulungen sind auf spezifische sowie vom Auswärtigen Amt. Die Podi - gegründet. Gastredner war der Leiter des Branchenanforderungen gerichtet und ge- umsmitglieder diskutierten die hohen An - Referates Afrika, Entwicklungspolitik, des hen auf die Organisationsstruktur des je - forderungen an die Logistik- und Lieferket - Deutschen Industrie- und Handelskammer - weiligen Unternehmens ein. Gut geschulte ten sowie deren Management insbesonde - tages, Heiko Schwiderowski. Mitarbeiter sind ein wesentlicher Faktor für re im Zusammenhang mit Corporate Social ein international erfolgreich agierendes Responsibility (CSR). Präses Lamotte nahm Netzwerk geplant: Unternehmen. Marktchancen erkennen, ei - insbesondere Stellung zur Identifizierung Meet & Greet USA gene Möglichkeiten ausloten und ein ver - von neuen Trends auf internationalen Seit mehr als 250 Jahren profitiert Bremen lässliches Netzwerk vor Ort aufbauen, be - Märkten und alternativen Quellen. Darü - als Hafen- und Außenwirtschaftsstandort ber hinaus wurde darüber diskutiert, wie von einem traditionell guten Kontakt zu das Kaufverhalten der Konsumenten von den amerikanischen Märkten. Als größte ökologischen und sozialen Kriterien beein - Volkswirtschaft der Welt sind beispielswei - flusst wird. se die Vereinigten Staaten von Amerika nicht nur der größte Absatzmarkt für deut -

Jahresbericht 2012 37 Die Kammern der (v.l.) IHK Geschäfts- Metropolregion reis- führer Wilfried Allers, ten nach Malaysia Generalkonsul Setsuo und Singapur. Kosaka und IHK- Hauptgeschäftsführer Michael Stark

schreiben weitere Aufgaben im Auslands - Bremerhaven Elektronisches Ursprungszeugnis: geschäft. Hierzu dienen Veranstaltungsfor - Neues System für den Export mate der Handelskammer wie das Busi- Seit dem Ende des Jahres 2012 bietet die ness-Frühstück. Sie nehmen ausgewählte Pflege internationaler Beziehun - IHK Bremerhaven ihren Mitgliedern das Märkte in den Fokus und führen Länderex - gen: Besuch aus Alabama (USA) elektronische Ursprungszeugnis an. Dabei perten, Vertreter öffentlicher Institutionen, Eine Wirtschaftsdelegation aus dem US- kann das für den Export wichtige Doku - erfahrene Unternehmer und solche, die Bundesstaat Alabama, die das Land Bre - ment durch den Einsatz der digitalen Sig - den Markteinstieg planen, zusammen. men besuchte, machte auch in Bremerha - natur online beantragt werden. Die Vor- ven Station. Der Südosten der USA gilt als teile liegen in deutlich kürzeren Bearbei - Delegationen und Diplomaten aufstrebende Region Nordamerikas. In der tungszeiten für Exportaufträge, dem Eins - aus aller Welt in Bremen Zusammenarbeit zwischen der bremischen paren von Kosten und der Tatsache, dass Mehr als 20 Diplomaten haben bei ihren und der US-amerikanischen Wirtschaft auch Handelsrechnungen elektronisch be - Antrittsbesuchen im Lande Bremen in der übernimmt der Automobilkonzern Daimler scheinigt werden können. Das System lässt Handelskammer Gespräche mit Ehrenamts- mit seinen Mercedes-Werken in Bremen sich einfach handhaben; die Archivierung und Unternehmensvertretern geführt. In - und Tuscaloosa/Alabama eine zentrale Rol- erfolgt automatisch. formationen über die politischen und wirt - le. In den Räumen der IHK wurden die schaftlichen Entwicklungen unter ande - Gäste von Ferdinand Möhring begrüßt, Unternehmer-Reise nach rem in Georgien, der Türkei, Südafrika, dem Vorsitzenden des Hafen- und Ver- Malaysia und Singapur China, Finnland, Sri Lanka, Indien und Is - kehrsausschusses der Kammer. Obwohl sich das Wirtschaftswachstum rael wurden dabei ausgetauscht und in Ge - auch in Asien entschleunigt, liegen auf die - sprächen Möglichkeiten der Kooperation Diplomaten sem Erdteil für deutsche Unternehmer und mit der Handelskammer Bremen erörtert. in Bremerhaven solche aus der Metropolregion Nordwest Bei dem Besuch des ecuadorianischen Japans Generalkonsul – Auf seiner An - weiterhin große Chancen. Das wurde bei Schulschiffs Guaya wurde eine Delegation trittsreise im Bundesland Bremen hat der der Unternehmer-Reise vom 3. bis 9. No - aus dem lateinamerikanischen Land emp - japanische Generalkonsul Setsuo Kosaka vember 2012 nach Malaysia und Singapur fangen. Diese warb für eine Intensivierung auch Bremerhaven besucht. Er ist zustän - deutlich, die die Industrie- und Handels - der Kontakte zwischen Norddeutschland dig für die Bundesländer Schleswig-Hol - kammern aus dem Nordwesten unter der und Ecuador. Aus Asien (China, Japan), stein, Hamburg, Niedersachsen und Bre - Federführung der IHK Bremerhaven unter - aber auch aus Polen kamen Besucher, die men. In der Seestadt wurde der Diplomat nommen haben. Angeführt wurden die 22 sich über den Wirtschaftsstandort Bremen von Stadtverordnetenvorsteher Artur Bene - Delegationsteilnehmer vom Präsidenten erkundigt haben. Mehrere nordamerikani - ken und Oberbürgermeister Melf Grantz der Industrie- und Handelskammer Bre - sche Delegationen aus den USA und Ka - empfangen. Außerdem besuchte er die merhaven, Ingo Kramer, und dem Bremer nada haben ihr Interesse an einer Zusam - IHK und erörterte mit der Geschäftsfüh- Staatsrat Dr. Heiner Heseler. menarbeit mit unserem Standort bestätigt, rung die Entwicklungschancen der Off- Die Delegation besichtigte Unterneh - beispielsweise in der Luft-und Raumfahrt. shore-Windindustrie. men wie den Keramikhersteller CeramTec in Kuala Lumpur, DHL Malaysia oder den Kenias Botschafter – Ken Nyauncho Osin - Port of Singapur sowie das neue Kreuz - de, Botschafter Kenias in der Bundesrepu - fahrtterminal. Sie führten intensive Ge - blik Deutschland, war in Bremerhaven zu spräche mit den Mitgliedern des AHK-Mit - Gast. Nach dem Empfang beim Magistrat telstandskomitees in Singapur und nah - schlossen sich eine Führung durch das Kli - men an zwei Botschaftsempfängen in Ma - mahaus 8° Ost, eine Fahrt in den Übersee - laysia und Singapur teil. Außerdem nutz- hafen mit Terminaltour und eine Besichti - ten die Unternehmer die Gelegenheit zu in - gung des Unternehmens Deutsche See an. dividuellen Unterredungen mit Unterneh - Die Betriebsbesichtigung leitete Heiko mern und Wirtschaftsexperten vor Ort. Bei Frisch, Sprecher des Fisch- und Lebensmit - einem Business-Talk in der AHK Malaysia telwirtschaftlichen Ausschusses der IHK. wurden die Chancen für die deutsche Wirt - Ihr schloss sich eine Gesprächsrunde mit schaft im Bereich von „Halal Foods“ auf - Branchenexperten an. gezeichnet.

38 Jahresbericht 2012 Tag der Mittelstands - finanzierung im Haus Schütting

Hoheitliche Aufgaben Starthilfe und Die Behörden vieler Staaten verlangen, dass die Waren, die in ihr Hoheitsgebiet Unternehmensförderung eingeführt werden sollen, von Ursprungs - zeugnissen oder bescheinigten Handels - rechnungen begleitet werden. Für die Aus - stellung von Ursprungszeugnissen und sonstige Beglaubigungen hat der Staat die Bremen kraftbar erscheinen, ist unklar, welche Ge - Industrie- und Handelskammern als ho - samtbelastung durch diese neuen Rege - heitlicher Aufgabenträger benannt. Neben lungen tatsächlich auf die Wirtschaft zu - der hoheitlichen Aufgabenübertragung Finanzierungssicherheit für Mittel - kommt. Gerade das ist aber für kleine und und Ausstellung von Zollpassierscheinhef - stand und Existenzgründungen mittlere Unternehmen und für Existenz - ten (Carnets) und Ursprungszeugnissen in - Die Wahl der richtigen Finanzierung ist für gründer von besonderer Bedeutung, da für formieren und beraten die Kammern im- die mittelständische Wirtschaft immer wie - sie die Bankfinanzierung die wichtigste Fi - und exportierende Unternehmen über in- der eine entscheidende Frage. Der DIHK nanzierungsquelle bleibt. Sie werden schon und ausländische Vorschriften bei der Ein- hat darum im Frühjahr 2012 eine Sonder - jetzt mit höheren Anforderungen an Si - und Ausfuhr von Gütern, zu Zollfragen, umfrage zum Thema Finanzierungszugang cherheit und Eigenanteilen bei Bankkredi - über Marktsituationen und über Möglich - vorgenommen, an der sich auch die Han- ten konfrontiert. Betriebsmittelfinanzierun - keiten der Geschäftsanbahnung in einzel - delskammer Bremen beteiligt hat. Danach gen oder die traditionell ohnehin schwieri - nen Ländern. hat sich die Finanzierungssituation für die gere Finanzierung von Unternehmensgrün - Darüber hinaus erstellen Industrie- und meisten Unternehmen entspannt. Mehr als dungen und Innovationen gestalten sich Handelskammern Marktprofile und beglei - jedes vierte Unternehmen hat derzeit kei - oftmals kompliziert. Die Perspektive: Die ten Unternehmen sowie Delegationen als nen Bedarf an externer Finanzierung und Unternehmen müssen für Investitionen in Ansprechpartner zum jeweiligen Zielmarkt. stemmt Investitionen aus eigener Kraft. Zukunft mehr Eigenmittel aufbauen. Denn Das vielfältige Angebot der IHK Bremer - Auch die Unternehmen, die auf externe Fi - die Eigenkapitalquoten deutscher Unter - haven umfasst neben dem seit langem be - nanzierung zurückgreifen, zeigen sich im nehmen sind im internationalen Vergleich stehenden Deutsch-Chinesischen-Netzwerk überwiegenden Teil zufrieden. Von ihnen bisher eher niedrig. (DCN), Länderveranstaltungen und Dele - bezeichnen – dank guter Geschäftstätig - Die Politik ist deshalb gefordert, die gationen auch Seminare über Fachthemen keit sowie steigender Eigenkapitalquoten Rahmenbedingungen dafür zu verbessern. bei der täglichen Arbeit im Im- und Export - und wachsender Liquiditätsreserven – fast Möglichkeiten gibt es hierfür genug: So bereich. Die Außenwirtschaftsseminare de- die Hälfte ihren Zugang zur Finanzierung kann der Gesetzgeber die steuerliche Be - cken ein breites Themenspektrum sowohl als gut (45 Prozent). 41 Prozent der Unter - nachteiligung von Eigenkapital verringern. im theoretischen als auch im praktischen nehmen bewerten die Finanzierungssitua - Wenn Mieten, Pachten, Lizenzen und Zin - Bereich ab. Ziel ist die Vermittlung der spe - tion als befriedigend und 14 Prozent der sen nicht mehr der Gewerbesteuer hinzu - zifischen Fachkompetenzen für die Arbeit Unternehmen haben Schwierigkeiten beim gerechnet werden, die Beschränkung der im Außenwirtschaftsbereich sowie die Fach - Finanzierungszugang. Verlustrechnung und die Zinsschranke ent - kräftesicherung von morgen. Unterstützt wird diese positive Situa- fallen, würde Eigenkapital weniger belas- tion durch das historisch tiefe Zinsniveau, tet und Unternehmen hätten mehr Investi - das für Unternehmen die Finanzierungs- tionsspielraum. kosten weiter in Grenzen hält. Deutschland Über Themen rund um die Finanzierung profitiert hierbei durch die weiterhin wach - ist an einem „Tag der Mittelstandfinanzie - sende Wirtschaft und die guten Jahresab - rung“ der Handelskammer am 27. Septem - schlüsse der vergangenen Jahre, die die ber 2012 mit Vorträgen von Kreditinstitu - Fähigkeit zur eigenen Finanzierung der Un - ten und Finanzexperten informiert worden. ternehmen verbessert hat. Im Anschluss an die Veranstaltung stan - Trotz der zurzeit entspannten Finanzie - den die Kreditinstitute und Referenten auf rungssituation blicken die Unternehmen einem „Marktplatz“ für Fragen der rund 80 mit Sorge auf die Auswirkungen des Regu - Teilnehmenden zur Verfügung. lierungspakets Basel III. Auch wenn die derzeit diskutierten Vorschläge noch ver -

Jahresbericht 2012 39 Der Unternehmensservice in Bremen im Gebäude Hinter dem Schütting ist auch eine Anlaufstelle für Existenzgründende.

Kooperationsbörse für zwischen- ternehmen. Diese Tendenz bestätigt das sucht. Die Federführung hatte die Bremer betriebliche Zusammenarbeit Statistische Bundesamt. Schon im ersten Existenzgründungsinitiative B.E.G.IN, an der Ein steigender Wettbewerbs- und Kosten - Halbjahr 2012 wurden 7,2 Prozent weniger die Handelskammer Bremen beteiligt ist. druck sowie Konzentrationstendenzen for - Betriebe gegründet als im Vorjahreszeit - Mit einer Reihe von Workshops, bei denen dern auch von kleinen und mittleren Un - raum. In Bremen lag das Minus bei 2,6 Pro - es um die Unternehmer- und Gründerper - ternehmen neue Organisationsstrukturen. zent. Dieser Trend setzt sich auch in der sönlichkeit ging, wurden in einer abschlie- Die Zusammenarbeit mit anderen Unter - Gründungsberatung der Handelskammer ßenden Podiumsdiskussion die Gründe für nehmen, aber auch mit Hochschulen und fort. 2011 wurden 1.160 Gründerinnen und ein Scheitern einer Existenzgründung auf - Forschungsinstituten ist eine Möglichkeit, Gründer beraten, 2012 waren es 970. gearbeitet. sich in einem schwierigen Marktumfeld zu Eine Ursache für den Rückgang ist die behaupten und Innovationen effizient vor - sinkende Arbeitslosigkeit. Bei 60 Prozent anzutreiben. Mit einem geeigneten Part - aller Gründungsinteressierten wird die Er - nerunternehmen oder einer Partnerinstitu - werbslosigkeit als Hauptmotiv zur Selbst - tion können sich Firmen auf ihr Kerngebiet ständigkeit genannt. Somit sinkt bei einer konzentrieren und trotzdem ihren Kunden Abnahme der Arbeitslosigkeit traditionell Bremerhaven einen umfassenden Service anbieten. Die auch die Neigung, ein Unternehmen zu Kooperationsbörse wurde vollständig über - gründen. Bessere wirtschaftliche Chancen arbeitet und ist seit dem 1. September wirken hingegen kaum als Treiber des Betriebsübernahmetag: 2012 als neue IHK-Kooperationsbörse ge - Gründungsgeschehens. Darüber hinaus Suche nach Nachfolgern startet. Sie ist bundesweit verfügbar und dämpft der zunehmende Fachkräfteman - Die Suche nach einem Nachfolger für ei- die Handelskammer Bremen ist eine ihrer gel gerade in wirtschaftlich guten Zeiten nen Betrieb, dessen Inhaber sich in den Ru - Organisatoren. Die Börse steht Unterneh - das Gründungsinteresse. hestand zurückziehen will oder muss, kann men, Hochschulen und Forschungseinrich - Neben der Gründungsberatung, bei der zu Problemen führen. Diese können per - tungen offen. die Finanzierung, Hilfe bei der Erarbeitung sönlich-emotionaler, finanzieller, steuerli - eines Businessplans und die Information cher, rechtlicher oder organisatorischer Art Existenzgründungen über Fördermöglichkeiten im Vordergrund sein. Beim Betriebsübernahmetag wurden offensiv angehen stehen, werden Interessierte von der Han - die Probleme und Schwierigkeiten bei der 2012 werden nach Einschätzung des DIHK delskammer auch in zahlreichen Veranstal - Unternehmensnachfolge zum Thema ge - in Deutschland weniger neue Betriebe ent - tungen, Seminaren und Workshops infor - macht. Zu der Veranstaltung hatten die stehen als je zuvor seit der Wiedervereini - miert. Im Mittelpunkt steht das bereits seit IHK Bremerhaven, die Kreishandwerker - gung. 70 Prozent der Industrie- und Han - mehr als 35 Jahren durchgeführte Exis- schaft Bremerhaven-Wesermünde, die Wirt- delskammern erwarten in ihren Regionen tenzgründungsseminar, das sechsmal im schaftsförderungsgesellschaft BIS, die Spar- weniger Gründungen. Deshalb rechnet der Jahr stattfindet. 2012 haben 120 Interes - kasse Bremerhaven, die Kreissparkasse We - DIHK mit weniger als 400.000 neuen Un - sierte teilgenommen. sermünde-Hadeln und die Volksbank Bre - Darüber hinaus hat die Handelskam - merhaven-Cuxland in das Haus des Hand - mer am 10. Oktober 2012 den B.E.G.IN- werks eingeladen. Gründungstag 2012 im Musical-Theater Bremen unterstützt. Diese Veranstaltung wurde von mehr als 600 Interessierten be -

40 Jahresbericht 2012 Umweltzone und City-Tax machen der Tourismus- wirtschaft zu schaffen.

Einzelhandel, Tourismus, Recht

Bremen Deutlichen Widerstand löste auch die Registrierung von Finanzanlagen - Einführung der so genannten City-Tax (Bet - vermittlern und Sachkundeprüfung tensteuer) aus. Pro Übernachtung waren je Am 1. Januar 2013 trat ein Gesetz in Kraft, Tourismus in Bremen: stabil nach Güte des Hotels zwischen einem und das für Finanzanlagenvermittler ähnliche trotz zusätzlicher Belastungen drei Euro je Nacht und Gast vorgesehen. berufsrechtliche Regeln schafft wie sie für 2011 konnte das Statistische Landesamt Nachdem das Bundesverwaltungsgericht Versicherungsberater und -vermittler be - die höchsten Übernachtungszahlen für in Leipzig entschied, dass die Bettensteuer reits seit 2007 existieren. Bundesweit hat Bremen melden, die jemals erfasst wurden. nicht mehr von Geschäftsreisenden einge - die IHK-Organisation die Aufgabe über - Dass sich dieser Trend auch 2012 fortsetzt, zogen werden könne, wurde die City-Tax nommen, Finanzanlagenvermittler zu regis- war allgemein nicht erwartet worden. Ei- nach Anhörung in der Bürgerschaft an die trieren und die Sachkundeprüfungen vor - nen Rückgang, der durch fehlende Großver - Haushaltsausschüsse verwiesen. Die Fi - zunehmen. Nach der neuen Verordnung anstaltungen zu erklären war, gab es nur nanzverwaltung hat inzwischen einen Vor - müssen alle Personen, die mit der Vermitt - im Mai 2012. Zwischen Januar und Juni schlag gemacht, nach dem die Bettensteu - lung von Finanzanlagen beschäftigt sind, 2012 lag die Zahl der Übernachtungen mit er nur noch von Privatreisenden eingezo - ihre Sachkunde belegen, eine Berufshaft - 745.000 bereits wieder etwas über dem gen werden soll. Es ist davon auszugehen, pflichtversicherung vorhalten und sich in Vorjahresniveau. Die Bettenauslastung lag dass dieser Vorschlag umgesetzt wird. das neu geschaffene öffentliche Register bei 40,6 Prozent und entsprach damit trotz für Finanzanlagenvermittler eintragen las - der weiter gestiegenen Zahl an Betten Streitigkeiten sen. In Abstimmung mit benachbarten ebenfalls dem Vorjahresniveau. Rund drei gütlich regeln Kammern wird die Handelskammer Bre - der Übernachtungen wurden von Die Handelskammer stellt in einer langen men die Sachkundeprüfungen ab dem 1. deutschen Reisenden gebucht, die meisten Tradition außergerichtliche Verfahren zur Januar 2013 vornehmen, die Oldenburgi - Auslandsgäste kamen aus Großbritannien, Streitbeilegung zur Verfügung. Dazu zäh- sche IHK, die IHK Emden und die IHK Bre - den Niederlanden und den USA. len das Schiedsgericht, die Einigungsstelle merhaven übertragen diese Aufgabe auf Trotz der insgesamt positiven Entwick - zur Beilegung von wettbewerbsrechtlichen die Handelskammer Bremen. Bremen wird lung gibt es im Bremen-Tourismus auch Streitigkeiten und das Wollschiedsgericht. damit neben Hamburg und Hannover ei- Gründe zur Sorge. So wurde das Jahr 2012 Außerdem sind von der Handelskammer ner der Prüfungsstandorte in Norddeutsch - aus Sicht der touristischen Leistungsträger benannte Unternehmer ehrenamtlich als land. Die Erlaubnis, als Finanzanlagenver - durch die Themen Umweltzone und Bet - Handelsrichter, Finanzrichter, Arbeitsrich - mittler nach § 34 f GewO tätig zu sein, tensteuer weiter belastet. Ein großes Är - ter und Verwaltungsrichter unmittelbar bei wird vom Stadtamt Bremen erteilt. gernis bleibt für die Branche die Pflicht, bei staatlichen Gerichten tätig. der Einfahrt von Reisebussen in die Um - Die wettbewerbsrechtliche Beratung Sachverständige – weltzone eine grüne Plakette vorzuweisen. war maßgeblich geprägt von einer Infor - Partner der Unternehmen Der politische Kompromiss, dass die Ein - mationskampagne gegen den so genann - Die Leistungen von Sachverständigen wur - fahrt für Reisebusse nicht zum 1. Januar ten Adressbuchschwindel. Mit dem Adress- den 2012 wieder stark nachgefragt. Mehr 2012, sondern erst zum 30. Juni 2012 mit buchschwindel wird vorgetäuscht, dass das als 600 Anfragen wurden von der Han - Plakette vorgeschrieben wurde, hat an die - betroffene Unternehmen gegen Gebühr in delskammer beantwortet. Die Handels - ser schwierigen Situation kaum etwas ge- ein Verzeichnis eingetragen werden müsse. kammer hat die Aufgabe, solche Experten ändert. Im Ergebnis haben verschiedene Die dabei entstehenden Kosten sind er - auf ihre besondere fachliche Eignung und Busreiseveranstalter die Destination Bre - heblich, der Eintrag ist weder sinnvoll noch persönliche Integrität hin zu überprüfen, men aus ihrem Angebot gestrichen. notwendig. Hierzu hat die Handelskammer öffentlich zu bestellen sowie zu vereidigen ein Informationsfaltblatt erarbeitet, das an und dann der Öffentlichkeit gegenüber zu Mitglieder, Ämter und Institutionen ver - benennen. 2012 wurden sechs Sachver - teilt wurde.

Jahresbericht 2012 41 Leistungsbilanzen

ständige neu bestellt, darüber hinaus stan - Eine weitere Reise fand am 21. Juni Bremerhaven den mehrere Bestellungsverfahren kurz vor 2012 statt und führte zu Dodenhof in Post - dem Abschluss. Mehr als 30 Verlängerun- hausen. Diese unmittelbar vor den Toren gen wurden ausgesprochen. Insgesamt be - Bremens gelegene „Einkaufswelt“ hat sich Erweiterungsbau des treut die Handelskammer knapp 150 Sach - in den vergangenen Jahren immer mehr Auswandererhauses verständige aus mehr als 50 Sachgebieten. entwickelt, was auch in Bremen spürbar ist. Am 22. April 2012 wurde der Erweite - Gut besucht war im Sommer 2012 der 2012 fand die Eröffnung eines 10.000 rungsbau des Deutschen Auswandererhau- gemeinsame Sachverständigentag der Ol - Quadratmeter großen Neubaus statt, der ses (DAH) eröffnet. An dieser Stelle setzen denburgischen IHK und der Handelskam - 24 Anbietern im Bereich Mode, Lifestyle sich die Verantwortlichen des preisge krön - mer Bremen. Er diente dem Erfahrungs - und Gastronomie Platz bietet. ten Museums auf 1.900 Quadratmetern mit austausch der Sachverständigen unter- der Frage auseinander, wie Deutsch- land einander und dem Kontakt zu den Mitar - Delegation aus Hagen, Arnsberg und Sie - durch Einwanderung geprägt wurde. Da- beitern der Kammern. gen – Am 21. Mai 2012 kam eine Delega - bei werden wieder persönliche Schicksale tion von 25 Unternehmern aus den Kam - mit authentischem Charakter in den Mit - Blick auf die Konkurrenz – merbezirken der IHK Hagen, Arnsberg und telpunkt gestellt. Auf diese Weise werden wie machen es andere? Siegen zu Besuch nach Bremen. Grund war 300 Jahre deutscher Einwanderungsge - Einzelhandelsausschuss in Hannover – das Treffen der Handelsreferenten am 14. schichte dargestellt. Mit dem Erweite - Die geplante Umgestaltung des Ansgari - und 15. September 2011 in Bremen. Die rungsbau avancierte das DAH zu Deutsch - quartiers nahm die Handelskammer zum Handelskammer Bremen organisierte für lands erstem Migrationsmuseum, das zeigt, Anlass, um mit Unternehmern die Entwick - ihre Gäste ein zweitägiges Programm, auf wie eng Einwanderung und Auswande - lung in benachbarten Einzelhandelslagen dem unter anderem am Beispiel der Über - rung miteinander verknüpft sind. zu erkunden. Am 24. April 2012 fuhren die seestadt die Chancen und Potenziale des Das DAH wurde im August 2005 eröff - Mitglieder des Einzelhandelsausschusses Einzelhandels und Tourismus’ in Bremen in net. Zuvor hatten sich vor allem der Förder- mit einer kleinen Delegation nach Hanno - unmittelbarer Innenstadtnähe vorgestellt verein Deutsches Auswanderermuseum ver und besichtigten dort die Entwicklun - wurden. und der 1998 gebildete Initiativkreis Er - gen in der Innenstadt. Am Beispiel des Ein - lebniswelt Auswanderung dafür einge - kaufszentrums Ernst-August-Galerie, das setzt, dass im größten deutschen Auswan - im Jahr 2008 in der Innenstadt direkt ne- dererhafen ein Museum zum Auswande - ben dem Hauptbahnhof eröffnete, wurde rungsthema geschaffen wird. Insgesamt 7,2 deutlich, dass ein Shoppingcenter durch - Millionen Auswanderer brachen im Laufe aus auch direkt in einer Innenstadt Erfolg der Jahrzehnte von Bremerhaven aus auf. verspricht und die in der Innenstadt ansäs - sigen Einzelhändler nicht vom Markt ver - Tourismus kann drängt. Die Ernst-August-Galerie bietet sich festigen rund 150 Fachgeschäfte und 1.200 kos- Das Jahr 2012 lief gut an in der Touris - tengünstige Parkplätze unter einem Dach. musbranche Bremerhavens. Ein verregne - ter Juni in Norddeutschland ließ die Besu - cher- und Übernachtungszahlen allerdings sinken. Auch die späten Ferien in den Hauptquellgebieten der Seestadt sind mit - verantwortlich dafür. Ob sich die späten Fe - riengäste in den Besucherstatistiken vom Juli und August 2012 wiederfinden, blieb abzuwarten. Durch ein gutes Plus der Über - nachtungs- und Gästezahlen in den ersten Monaten schlägt sich der Rückgang im Juni nur geringfügig auf die kumulierten Zahlen des ersten Halbjahres 2012 nieder. Für die derzeitige Gesamtbilanz von Janu - ar bis Juni 2012 bedeutet das: 0,8 Prozent weniger Ankünfte als im Vorjahr und 1,7

42 Jahresbericht 2012 oben: Der Kreuzfahrt- tourismus bietet für Bremerhaven großes Potenzial. links: Das Auswan- dererhaus wurde erwei - tert und zeigt jetzt als erstes Migrations- museum in Deutsch - land, wie eng Einwan - derung und Auswande - rung miteinander verknüpft sind.

Prozent weniger Übernachtungen in Be - Konferenz: Mehr Landgänge von herbergungsbetrieben ab neun Betten in - Kreuzfahrt-Touristen klusive Camping. Auf einer internationalen Konferenz im Co - Insgesamt deuten die Zahlen darauf lumbus Cruise Center Bremerhaven (CCCB) hin, dass das Jahresziel, die Gästezahlen befassten sich Experten aus den Nordsee - von 2011 zu halten, durchaus realistisch anrainer-Staaten mit der Frage, wie Kreuz - war. Der stetige Anstieg der Besucherzahlen fahrt-Passagiere zu mehr Landgängen be - in den vergangenen Jahren bis 2010/ 2011 wegt werden können. Die Konferenz war mit den attraktiven Neuerungen und An - die Jahrestagung des EU-Projektes „Cruise geboten hat die Erwartungen ebenfalls Gateway North Sea“. In diesem Projekt ar - steigen lassen, und die Chancen standen beiten 14 Häfen eng zusammen; das CCCB gut, die Zahlen des Vorjahres wieder zu er - ist ebenfalls vertreten. Während der zwei- reichen. Diese lagen 2011 insgesamt bei tägigen Zusammenkunft wurden auch die circa 1,6 Millionen Ankünften (Tages- und Ergebnisse mehrerer wissenschaftlicher Un- Mehrtagesgäste) und rund 1,2 Millionen tersuchungen zu diesem Themenbereich Übernachtungen bei allen gewerblichen und vorgestellt. nicht gewerblichen Unterkunftsanbie tern inklusive Verwandten-/Bekanntenbesuche. Arbeitsgruppe Kreuzfahrt- Die offensichtliche und deutliche Kon - tourismus Bremerhaven solidierung der Gäste- und Besucherzahlen Die Kreuzfahrtbranche und die Infrastruk - Bremerhavens macht klar, dass weitere tur Kreuzfahrterminal bieten für den Stan - Steigerungen wie bis 2010/2011 nur be - dort Bremerhaven sowohl im touristischen dingt erreichbar sind. Nur mit attraktiven Bereich als auch im Bereich der Schiffsaus - und qualitativ hochwertigen Angeboten, rüstung und der maritimen Industrie ein Reattraktivierungen sowie einem weiter - großes Potenzial. Vor diesem Hintergrund führenden und konsequenten Tourismus - und zur besseren Vernetzung des Kreuz - marketing sind die Zahlen zu halten oder fahrtterminals mit dem Standort wurde die auszubauen. Arbeitsgruppe Kreuzfahrttourismus Bre - merhaven eingerichtet, an der die IHK Bre - merhaven beteiligt ist. In einer Koopera- tionsvereinbarung wird die Zusammenar - beit von CCCB und Arbeitsgruppe defi - niert. Die Arbeitsgruppe tritt zweimal jähr - lich zusammen.

Jahresbericht 2012 43 Die Kammer macht blau: Sie ist Akteur im Social Web geworden und warb 2012 mit einer Citycards- und Plakat-Kampagne.

Public Relations

Bremen zu Urheber-, Nutzungs- und Persönlich - In dem sozialen Netzwerk XING wurde keitsrechten mit einem Vortrag am 17. Ok - 2012 die Gruppe „new_kammer bremen“ tober 2012. Rund 100 Mitarbeiter aus klei - gegründet. Sie ist Online-Treffpunkt für Handelskammer im nen und mittleren Unternehmen nahmen Jungunternehmer/-innen und Existenz - Fokus der Medien 2012 an der Veranstaltungsreihe „Medien gründende und bietet ihren Mitgliedern Die Vertreter der Handelskammer sind ge - im Blick“ teil. ein Forum, um sich untereinander und mit fragte Gesprächspartner für Interviews und der Handelskammer auszutauschen und Experten für Hintergrundberichte. Der Trend Internet-Newsletter Fragen zu stellen. Die Moderatoren der der vergangenen Jahre zu immer mehr Ver - kommt häufiger Gruppe veröffentlichen regelmäßig Beiträ - öffentlichungen in regionalen und überre - Die Nachfrage nach aktuellen Informatio - ge in den unterschiedlichen Foren der gionalen Printmedien, im Hörfunk und im nen steigt. Darum hat die Handelskammer Gruppe und weisen gleichzeitig auf inte- TV setzte sich 2012 fort. Mehr als 1.550 ihren Internet-Newsletter neu geordnet ressante Veranstaltungen hin. Ein „reales“ mal fand die Handelskammer Erwähnung und verschickt ihn nun wöchentlich immer Treffen bot den Gruppenmitgliedern be und konnte ihre Themen platzieren. Mehr donnerstags. Wer eine oder mehrere der einer Ausstellungsführung zum Thema als 90 Pressemitteilungen wurden verschickt Rubriken Aus- und Weiterbildung, Forum Marketing die Möglichkeit, sich einmal per - und Journalisten zu 23 Pressegesprächen Mittelstand, Innovation, International, Pres - sönlich kennenzulernen. Solche „realen“ und Veranstaltungen eingeladen. semitteilungen, Standortpolitik, Umwelt, Treffen werden auch in Zukunft zentraler Veranstaltungen, Dienstleistungen, Touris - Bestandteil der Gruppe sein. „Medien im Blick“ – mittelständische mus, Einzelhandel, Recht abonniert, erhält Auch die Online-Plattform „Scribd“ Unternehmen in der Öffentlichkeit regelmäßig Wirtschaftsnachrichten aus nutzt die Handelskammer seit 2012, um ihr Ein Vortrag zum Thema „Privatradio – Un - Bremen und der Region. monatliches Magazin „Wirtschaft in Bre - terhaltung oder Information?“ von Mathias men“ sowie Broschüren der Handelskam - Bartels (ENERGY Bremen) war am 16. Fe - Social Media: Handelskammer mer zu veröffentlichen und damit einer brei - bruar 2012 der Auftakt zur Veranstal - geht neue Wege in der Vernetzung teren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. tungsreihe „Medien im Blick“. Techniken Die Handelskammer ist 2012 in den sozia - für Präsentationen, Interviews und Vorträ - len Medien aktiv geworden. Sie hat eine of - Angebote für die ge bot der Workshop „Der erfolgreiche Auf - fizielle Facebook-Seite sowie die Facebook- Kreativwirtschaft tritt“ von Matthias Hill (Hill Media) am 23. Seite „Deine Kammer“ zum Thema Aus- Um die Bremer Kreativwirtschaft noch stär - März 2012. Kriterien für eine gute Presse - und Weiterbildung an den Start gebracht. ker mit klassischen Bereichen der Bremer mitteilung standen im Mittelpunkt eines Hier veröffentlicht die Kammer regelmäßig Wirtschaft zu verknüpfen und gleichzeitig Workshops am 4. Mai 2012 mit Beate Hoff- Beiträge, die den jeweiligen Dialoggrup - darauf hinzuweisen, auf welche Weise Un - mann (Bremer Medienbüro). In der zweiten pen einen Mehrwert bieten, und stellt sich ternehmen von kreativen Dienstleistungen Jahreshälfte erhielten Teilnehmerinnen dort als Ansprechpartner zur Verfügung. profitieren können, hat die Handelskam - Hintergrundwissen und Handwerkszeug für Darüber hinaus interagiert sie bei Face - mer in Kooperation mit der Wirtschaftsför - Kurz-Interviews in Radio und Fernsehen im book mit anderen Nutzern, in dem sie auf derung Bremen ein Tempo-Meeting der Workshop „Rhetorik für Frauen“ am 28. andere Beiträge in Form von Kommentaren Kreativwirtschaft veranstaltet. Innerhalb September 2012 von Jutta Günther (Radio oder der „Gefällt mir“-Funktion reagiert. kurzer Zeit hatten die Akteure auf der An - Bremen – Nordwestradio). Oliver Heinz und Auch in dem sozialen Netzwerk Google+ bieter- (Kreative) und Nachfragerseite (klas - Michael von Rothkirch (Heinz – v.Rothkirch hat die Handelskammer eine offizielle Sei- – Nachtwey Rechtsanwälte) klärten Fragen te gestartet und ist dort bestrebt, den Nut - zern regelmäßig interessante Informationen zu bieten und mit ihnen über Kommentare und die „+1“-Funktion zu interagieren.

44 Jahresbericht 2012 von links: Auf der Neujahrsmatinee wel.come 2012 begrüßten (v.l.) Syndicus Dr. Stefan Offenhäuser und Präses Otto Lamotte den Chef des Berliner Radiosenders FluxFM, Markus Kühn. Der Hamburger Finanzsenator Dr. Peter Tschentscher (am Rednerpult) war Ehrengast des Wirtschaftsempfangs im Uni-Forschungszentrum MARUM, wo Unternehmer auch das einzigartige Bohrkernlager besichtigen konnten.

sische Wirtschaft) dabei die Möglichkeit, diosenders FluxFM aus Berlin. Veranstaltet liane Skalecki und Dr. Lydia Niehoff sowie ihre Leistungsangebote vorzustellen und wurde die Neujahrsmatinee von der Han - Handelskammer-Syndicus Dr. Stefan Offen- neue Kontakte kennenzulernen. delskammer Bremen gemeinsam mit bre - häuser. Das Buch knüpft an eine Mono - Der Arbeitskreis Kultur-Wirtschaft der men digitalmedia e. V., der Bremer Akade - graphie an, die zum 450-jährigen Beste - Handelskammer traf sich mit der Runde mie für Kommunikation, Marketing und hen erschienen war, verarbeitet aber viele der Bremer Kreativkapitäne, um Möglich - Medien, dem Klub Dialog, dem Kommuni - neue wissenschaftliche Erkenntnisse und keiten einer engeren Zusammenarbeit und kationsverband Wirtschaftsraum Bremen stellt zusätzlich die über die Jahrhunderte auch konkrete gemeinsame Projekte zu be - und dem Marketing-Club Bremen. vorgenommenen innenräumlichen Verän - sprechen. derungen des Hauses Schütting dar. Wirtschaftsempfang im Unternehmerreise in die Kulturhaupt - Exellenz-Cluster MARUM Archiv: Das Gedächtnis stadt 2013 Marseille – Das Enterprise Eu - Kurz nachdem die Universität Bremen in der Bremer Wirtschaft rope Network Bremen (EEN) und die Han - der Exzellenzinitiative als Elite-Hochschule 2012 wurde die 2011 begonnene Restau - delskammer Bremen haben in einem Ko - ausgezeichnet wurde, fand am 27. Juni rierung von wichtigen Archivalien des Ar- operationsvertrag ihre Zusammenarbeit 2012 der fünfte Wirtschaftsempfang der chivs der Handelskammer fortgesetzt, um bestätigt und vertieft. Das wird helfen, Un - Handelskammer statt und zwar im Marum den Archivbestand zu erhalten und eine ternehmenskontakte ins europäische Aus - – Zentrum für Marine Umweltwissenschaf - Nutzung auch weiterhin zu ermöglichen. land zu intensivieren. Eines der ersten Ge - ten an der Universität Bremen. Das als Ex - Die Publikation „475 Jahre Haus Schüt - meinschaftsprojekte nach der Unterzeich - zellenzcluster ausgewiesene Forschungs - ting“ wurde unter anderem durch die Ver - nung war eine zweitägige Unternehmerrei - zentrum bot rund 400 Gästen Einblicke in wendung einer großen Anzahl von bedeu - se mit 20 Teilnehmern nach Marseille, die seine Arbeit. Den Höhepunkt bildete ein tenden Archivalien und Fotos aus dem Ar - vom EEN in Kooperation mit der Handels - Festvortrag von Hamburgs Finanzsenator chiv der Handelskammer zur Baugeschich - kammer organisiert wurde. In der südfran - Dr. Peter Tschentscher, der in Vertretung te und zur Geschichte der Bremer Kauf- zösischen Hafenmetropole, die 2013 eu - des Ersten Bürgermeisters Olaf Scholz an - mannschaft realisiert. Weiterhin beantwor - ropäische Kulturhauptstadt ist, laufen die gereist war. Unter der Überschrift „Ham - tete das Archiv wieder eine große Zahl von Vorbereitungen dafür auf Hochtouren: burg, Bremen und der Norden“ betonte der Anfragen zur Kaufmanns- und Kammerge - Vom Ausbau des alten Hafens „Vieux port“ Finanzsenator die Gemeinsamkeiten bei - schichte und bot Besuchern die Möglich - bis zu neuen Projekten im Bereich Kunst der Stadtstaaten und plädierte für einen keit, direkt vor Ort mit den Archivalien in und Kultur bereitet sich Marseille auf das Schulterschluss – beispielsweise in puncto diesem „Gedächtnis der Bremer Wirtschaft“ Kulturhauptstadtjahr vor (www.mp2013. Hafenkooperation und bei der Debatte um zu arbeiten. fr). Neben individuellen Unternehmerge - die föderale Finanzreform. sprächen, in denen Kontakte zwischen Bre - Geehrt – Firmen- mer und südfranzösischen Firmen ge - Neues Buch: 475 Jahre und Mitarbeiterjubiläen knüpft wurden, interessierte sich die Dele - Haus Schütting 2012 hat die Handelskammer zu ihren Fir - gation insbesondere dafür, welche Auswir - Seit 475 Jahren prägt das Haus Schütting, menjubiläen 128 Unternehmen gratuliert. kungen eine Kulturhauptstadt auf eine In- der Sitz der Handelskammer Bremen, das Mit dem Angebot, ab dem 25-jährigen Be - dustriemetropole hat und wie sich in Mar - Stadtbild von Bremen. Unmittelbar ge - stehen für Firmen Urkunden auszustellen, seille der Dialog zwischen Kultur und Wirt - genüber dem Rathaus präsentiert sich die - möchte die Handelskammer ihre Anerken - schaft gestaltet. ses Bauwerk als eine architektonische Be - nung für ein solches Betriebsjubiläum aus - sonderheit in der Innenstadt. Seine lange drücken. Neben diesen Urkunden bietet Neujahrsmatinee wel.come: und wechselvolle Geschichte im Herzen die sie den Unternehmen auch an, lang- Kommunikation im Wandel Bremens steht im Mittelpunkt des im Carl jährige Mitarbeiter auszuzeichnen. Auf die- Kreative und Medienexperten aus Bremen Schünemann Verlag erschienenen Buches se Weise werden jährlich rund 500 Mitar - und dem Nordwesten begrüßen das neue „475 Jahre Haus Schütting”, das Ende Ok - beiterinnen und Mitarbeiter geehrt. Jahr mit der traditionellen Neujahrsma - tober 2012 von Handelskammer-Präses Ot- tinee wel.come im Haus Schütting. Rund to Lamotte, Hauptgeschäftsführer Dr. Mat - 300 Gäste tauschten sich im Januar 2012 thias Fonger, von Verleger Hermann Schü - über Design, IT, Kommunikation und Me - nemann sowie von den vier Autoren vorge - dien aus. Impulse dazu gab der Vortrag stellt wurde: Professor Dr. Georg Skalecki, „Kommunikation und Marken im Wandel“ Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege von Markus Kühn, Geschäftsführer des Ra - Bremen, den beiden Historikerinnen Dr. Li -

Jahresbericht 2012 45 Bremerhaven

oben links: Gästeabend in Bremerhaven: Neujahrskonvent: IHK- Hauptgeschäftsführer Michael Stark, der Energiewende im Mittelpunkt Berliner Staatssekretär Thomas Ilka und IHK- Präsident Ingo Kramer; Der Neujahrskonvent der IHK Bremerha - oben: Musikfest Bremen in der IHK; ven wurde traditionell von der Rede des Se - links: Neujahrskonvent 2012 in Bremerhaven mit niors des Konvents, Peter H. Greim, ge - dem damaligen Präsidenten Claus Brüggemann prägt. Er setzte sich kritisch mit den Her - (l.) und dem damaligen Vizepräsidenten Ingo ausforderungen auseinander, die die so ge - Kramer sowie Bremens Präses Otto Lamotte nannte Energiewende mit sich bringen wird. Dabei befasste sich Peter H. Greim schwerpunktmäßig mit der Offshore-Wind - energie und benannte drei besonders wich - tige Aspekte. Neben dem Kapazitätsauf - bau bei den erneuerbaren Energien be - schäftigte er sich mit dem Ausbau des Präsidentin Roswitha Ditzen-Blanke ver - nehmenden Fachkräftebedarfs erforder - deutschen Stromnetzes und der Versor - storben war. Sie war eine herausragende lich. Ferner unterstrich der Staatssekretär gungssicherheit. Außerdem führte er aus, Vertreterin der regionalen Wirtschaft, en - die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft, wie wichtig wettbewerbsfähige Stromprei - gagierte sich aber auch weit darüber hi- die 4,8 Millionen Menschen be schäftigt se für die deutsche Wirtschaft sind. Vor naus. Die Herausgeberin und Verlegerin und elf Prozent des Bruttoinlandsproduktes Peter H. Greim blickte der amtierende IHK- der Nordsee-Zeitung übernahm unter an - erwirtschaftet. In diesen Zahlen ist der Präsident Claus Brüggemann auf das Jahr derem als Leiterin des IHK-Arbeitskreises Wellness-Bereich nicht inbegriffen. 2011 zurück. Als dominierende Ereignisse „Wirtschaftsstruktur Region Bremerhaven“, benannte er vor allem die Wiedereröffnung Mitglied des DIHK-Ausschusses Kommuni - Musikfest Bremen: „Kammer- der Kaiserschleuse und die Weichenstel - kation und Medien sowie als Vorstands - Konzert“ im IHK-Gebäude lung für den Offshore-Terminal. mitglied der Metropolregion Bremen-Ol - Beim Musikfest Bremen im September denburg im Nordwesten Verantwortung. 2012 war auch die IHK wieder Gastgeber Neues Präsidium der IHK: Roswitha Ditzen-Blanke wurde 60 Jahre eines öffentlichen Konzertes: Im großen Ingo Kramer Präsident alt. Kammersaal trat die deutsch-italienische Die Vollversammlung der IHK Bremerha - Pianistin Sophie Pacini auf. Die junge Frau ven hat im Mai ein neues Präsidium ge - Gästeabend mit präsentierte in erster Linie Stücke der Wie - wählt. An seiner Spitze steht Ingo Kramer. Staatssekretär Thomas Ilka ner Klassik und Romantik aus dem 19. Der 59-jährige diplomierte Wirtschaftsin - Hauptredner des Gästeabends der IHK Bre - Jahrhundert. Sophie Pacini hat bereits genieur ist geschäftsführender Gesell - merhaven im Oktober 2012 war Thomas mehrere bedeutende Auszeichnungen er - schafter der J.H.K. Anlagenbau & Service Ilka, Staatssekretär im Bundesministerium rungen. So wurde sie 2009 mit dem 1. Preis GmbH & Co. KG. Ingo Kramer war bereits für Gesundheit. Vor seiner jetzigen Tätig - des Großen Stipendien-Wettbewerbs der von 1996 bis 2002 Präsident der IHK Bre - keit arbeitete Ilka für den DIHK. So leitete österreichischen Musikuniversitäten be - merhaven; seitdem arbeitete er als Vize - er das Referat Mittelstandspolitik und Exis- dacht. Zwei Jahre später erhielt sie neben präsident im Präsidium mit. Der bisherige tenzgründung, war danach Büroleiter des dem Prix Groupe Edmond de Rothschild Präsident Claus Brüggemann ist nun Vize - DIHK-Hauptgeschäftsführers, später Koor - der Sonnets Musicause de Gstaad und dem präsident und Schatzmeister. In seinem Vi - dinator für Politikkontakte und zuletzt von Förderpreis des Bremer Musikfestes auch zepräsidenten-Amt bestätigt wurde Ste- 2007 bis 2011 Leiter der DIHK-Vertretung den Förderpreis des Deutschlandfunkes. phan Schulze-Aissen. Zu neuen Vizepräsi - bei der Europäischen Union und Bereichs - Traditionell unterstützt auch die Han - denten wurden Hans-Joachim Fiedler und leiter des DIHK für Europa, Umwelt und delskammer Bremen das Musikfest. So Piet Rothe gewählt. Energie. Der Staatssekretär warb in seiner stellte sie 2012 zur Großen Nachtmusik, Die Neuwahl des Präsidiums hatte sich Rede dafür, dem Gesundheits-Thema in dem vielbesuchten Auftakt des Musikfes- um mehrere Monate verzögert, weil im Ja - den Unternehmen deutlich mehr Aufmerk - tes, wieder ihre Räume für Konzerte zur nuar überraschend die designierte neue samkeit zu schenken. Diese sollten passge - Verfügung. naue Lösungen zur betrieblichen Gesund - heitsförderung schaffen. Nach Auffassung von Ilka ist das erst recht in Zeiten des zu -

46 Jahresbericht 2012 Service

Bremen

Unternehmensservice Bremen – „Ausgewählter Ort 2012“ Der Unternehmensservice Bremen war im Jahr 2012 Botschafter für die Standort- initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und repräsentierte das Innovationspoten zi - al Deutschlands. Im September 2012 wur- de das Servicebüro, in dem Unternehmen Hilfe in allen betrieblichen Fragen erhal - ten, als „Ausgewählter Ort 2012“ ausge - zeichnet. Der Unternehmensservice gehört oben: Ehrung des Unternehmensservices Bremen mit den Trägern und Offiziellen; damit zu den Preisträgern im Wettbewerb unten: Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger und Syndicus Günther Lübbe begutachten die „365 Orte im Land der Ideen“, der von der technische Ausstattung des neuen Prüfungszentrums. Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ in Kooperation mit der Deutschen Bank realisiert wird. Ludwig Blomeyer, Mit - die Einrichtung einer Weiterbildungsbera - Prüfungs- und Veranstaltungs- glied der Geschäftsleitung der Deutschen tung in Zusammenarbeit mit dem Senator zentrum mit Weserblick Bank Bremen, betonte bei der Preisverlei - für Arbeit sowie der Arbeitnehmerkammer Im dritten Obergeschoss des Gebäudes hung: „Lösungen für Unternehmerfragen sowie eines Welcome-Centers. Wachtstraße/Martinistraße – mit Blick auf aus einer Hand – der Unternehmerservice Beteiligt sind die Handelskammer Bre - die Weser – hat die Handelskammer ein ist ein lebendiges Beispiel dafür, dass Krea - men, die Handwerkskammer Bremen, das Prüfungszentrum eingerichtet. Die Räum - tivität, Kompetenzen und Kooperations - RKW Bremen, die Bremer Aufbau-Bank, die lichkeiten können auch für Veranstaltun - fähigkeit für alle Beteiligten die besten Er - WFB Wirtschaftsförderung Bremen und gen der Kammer genutzt werden. In den gebnisse bringen. Der Unternehmerservice das Land Bremen mit dem sogenannten neuen Prüfungsräumen können zukünftig ist Vorbild und Motivation zugleich für den Einheitlichen Ansprechpartner, über den auch EDV-gestützte Prüfungen stattfinden Unternehmergeist hierzulande.“ nicht nur die Gewerbeanzeigen, sondern – die hierfür erforderliche neueste Medien - Wer Fragen zur Existenzgründung oder vielmehr alle behördlichen Erlaubnis- und technik ist vorhanden. Für mündliche Prü - Unternehmensführung, zu Fördermöglich - Genehmigungsverfahren, die für die Auf - fungen gibt es kleinere Räume. In dem mo - keiten, betrieblichem Umweltschutz oder nahme und Ausübung einer unternehmeri - dern ausgestatteten Empfang werden Prü - zur Ausbildung hat, findet seit Februar schen Tätigkeit erforderlich sind, problem - fer und Prüflinge freundlich aufgenommen 2011 im Unternehmensservice Bremen alle los abgewickelt werden können. Täglich und betreut; beide bekommen optimale Ar - Antworten unter einem Dach. Mitten in kommen 70 bis 100 Personen mit den un - beitsbedingungen. der Bremer Innenstadt bieten sechs Part - terschiedlichsten Anliegen in das Büro des Die neuen Veranstaltungsräume sollen ner ein bundesweit einmaliges Beratungs- Unternehmensservice. Insgesamt waren es in erster Linie das Haus Schütting entlas- und Dienstleistungsangebot. Dazu gehö- bis Ende 2012 rund 12.000 Kunden. ten. Seit Jahren hat dort die Zahl der Ver - ren auch fremdsprachige Beratungen in anstaltungen zugenommen. So fanden Englisch, Polnisch, Russisch und Türkisch. hier und im Gebäude Hinter dem Schütting Das Angebot des Unternehmensservices im Jahr 2012 fast 1.600 Veranstaltungen wird kontinuierlich ausgebaut. Das betrifft oder Sitzungen statt.

Jahresbericht 2012 47 Gefahrgut- übung bei BWG Reimer

Bremerhaven Online-Prüfsiegel für die IHK: lung erhalten. Die Abwicklung der Schu - höchste Datenschutz-Anforderungen lungen und Prüfungen wird dabei praxis- Die IHK Bremerhaven hat ihr Web-Angebot orientiert und unternehmensfreundlich ge - Umweltmanagementsystem unter www.bremerhaven.ihk.de nach den staltet. So findet rund die Hälfte der gut ISO 14001: IHK zertifiziert internet privacy standards (ips) zertifizieren 100 Prüfungstermine für Gefahrgutfahrer Die Dekra hat als bedeutendes europäi - lassen. Damit hat sich die Kammer höchs- an Samstagen statt. Insgesamt wurden im sches Qualitätsprüfungsunternehmen der ten Anforderungen unterworfen. Die ips Jahr 2012 bei der Handelskammer rund IHK Bremerhaven bescheinigt, dass sie das werden als bundesweit gültiges Gütesiegel 1.400 Gefahrgutfahrer und 170 Gefahr - Umweltmanagementsystem ISO 14001 für Webportale von der Initiative D21 der gutbeauftragte, bei der IHK Bremerhaven eingeführt hat. Zugleich erfolgte eine Re - Bundesregierung empfohlen. Sie sind mit rund 300 Gefahrgutfahrer und 20 Gefahr - zertifizierung nach ISO 9001. Als zweite zahlreichen Datenschutzbeauftragten der gutbeauftragte geprüft. IHK in Norddeutschland nach der Han - Länder und des Bundes abgestimmt. delskammer Hamburg erfüllte die Kammer Fach- und Sachkundeprüfungen für Ver - in der Seestadt die Kriterien für ISO 14001. Sachkundeprüfungen und Unter - kehrsunternehmer – Voraussetzung für Zugleich ist die IHK Bremerhaven erst die richtungen im Lande Bremen eine selbstständige Tätigkeit im Güter- dritte Kammer in der gesamten Bundesre - Bewachungsgewerbe – Die Nachfrage bei oder Personenverkehr ist unter anderem publik, die sich beide Gütesiegel, ISO den Unterrichtungsverfahren und den der Nachweis der fachlichen Eignung. Die 14001 und ISO 9001, erarbeitet hat. Das Sachkundeprüfungen im Bewachungsge - entsprechenden umfänglichen Prüfungen Zertifikat gilt zunächst für drei Jahre. Nach werbe war 2012 unvermindert hoch. So hat nehmen die Industrie- und Handelskam - einem Jahr bewertet der Prüfer die Fort - die Handelskammer Bremen zwölf Unter - mern ab. Bei der Handelskammer Bremen schritte. Auch hieran ist erkennbar, dass es richtungsverfahren (2011: 11) angeboten. nahmen im Jahr 2012 insgesamt rund 70 sich bei der Zertifizierung für das Um - 2012 wurden insgesamt 170 Teilnehmer Personen an diesen Prüfungen teil. weltmanagement ebenso wie für andere geschult (2011: 135 Teilnehmer). Die An - Bereiche um einen fortlaufenden Prozess zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer Obligatorische Berufskraftfahrerqualifi - ohne wirklichen Schlusspunkt handelt. an den Sachkundeprüfungen stieg eben - kation – Seit dem Jahr 2008 (im Perso - Wichtig ist, dass dieser Prozess sowohl von falls deutlich an. Im Jahr 2012 nahmen an nenverkehr) und 2009 (im Güterverkehr) der Geschäftsleitung als auch von den Mit - den 16 Prüfungsterminen insgesamt 301 ist neben dem Führerschein eine zusätzli - arbeiterinnen und Mitarbeitern mitgetra - Personen teil (2011: 243). che Berufskraftfahrergrundqualifikation not - gen wird. In der IHK wird das mit Hilfe Die IHK Bremerhaven hat bisher 13 Un - wendig, um Fahrten zu gewerblichen Zwe- eines Umweltteams erreicht, das einmal terrichtungsverfahren durchgeführt. Eben - cken mit Fahrzeugen über 3,5 Tonnen zu- monatlich tagt. In diesem Gremium sind falls nahezu unverändert ist die Anzahl der lässiger Gesamtmasse durchführen zu dür - Beschäftigte aus allen Geschäftsbereichen Teilnehmer bei den Sachkundeprüfungen. fen. 2012 haben rund 130 Teilnehmer eine sowie die Qualitätsmanagement-Beauf - An den bisher 14 Prüfungsterminen nah - entsprechende Prüfung bei der Handels - tragte, der IT-Experte und der Bereich Tech - men 176 Personen teil. kammer abgelegt; bei der IHK Bremerha - nische Dienstleistung vertreten. ven waren es mehr als 100 Teilnehmer. Gefahrgutschulungen und -prüfungen – In Deutschland sind die Industrie- und Handelskammern als Selbstverwaltung der Wirtschaft mit der Anerkennung und Über- wachung der Schulungen von Gefahrgut - fahrern und Gefahrgutbeauftragten sowie der A-nahme der entsprechenden Prüfun - gen betraut. Ziel ist es, den Unternehmen die Sicherheit zu geben, dass die in den Be - trieben mit dem sensiblen Thema Gefahr - gut befassten Personen eine den Vorschrif - ten entsprechende qualitativ gute Schu -

48 Jahresbericht 2012 links: die Bremer Junioren (v.l.) Nils Schulenberg, Maren Schulz und Patric Prim; rechts: (v.l.) neuer Vorstand der Bremerhavener Junioren: Eric Pommer, Dr. Peter Dahlke, Maria Groß, Hendrik Kiesling, Sebastian Dräger, Felix Huth und Anika Maurer Die Juniorenkreise

Wirtschaftsjunioren beschäftigen können, bis zu einem Schüler - 2012 veranstalteten die Wirtschaftsju - der Handelskammer Bremen austausch mit Schülern aus Rio de Janeiro. nioren eine Reihe von Vorträge, Betriebs - Der Juniorenkreis der Handelskammer Bre - Das nächste große Projekt ist die Ausrich - besichtigungen, Projekte wie zum Beispiel men feierte im September 2012 sein 60- tung der Hanseraumkonferenz in Bremen die Bewerbungstrainings und gesellige Zu- jähriges Bestehen mit einem Festakt in der im Jahr 2014, zu dem die Wirtschaftsjuni - sammenkünfte. Diese Aktionen und Ver - Handelskammer und einem anschließen - oren ein umfangreiches Programm auf die anstaltungen wurden von den einzelnen den Get-together im Atlantic Grand Hotel. Beine stellen werden; es werden und 600 Arbeit-kreisen organisiert. Initiiert wurde die Gründung 1952 von den Gäste in Bremen dazu erwartet. Beispielsweise trafen sich unter dem damaligen Syndici Jules E. Noltenius und Der Juniorenkreis ist heute unverrück - Motto „Watt’s Up – Feiern bis das Wasser Friedrich Harenberg. Das Ziel der Gründer - bar ein Teil der Handelskammer Bremen, er kommt!“ rund 100 Wirtschaftsjunioren, För- väter war es, den Austausch zwischen jun - arbeitet aber eigenverantwortlich und un - derer und Gäste samt Familien im Strand- gen Unternehmern und Führungskräften abhängig an seinen Themen und Aktivitä - haus Döse in Cuxhaven. Auf gemeinsame zu stärken. Im Laufe der Jahre kamen aber ten. Vorsitzende und Sprecherin des Juni - Einladung der Wirtschaftsjunioren Cuxha - auch Fragen der Weiterbildung und wirt - orenkreises ist seit Dezember 2011 Maren ven und Bremerhaven konnten auch Gäste schaftsbezogene Themen hinzu. Nach der Schulz. Zum Vorstand gehören darüber hi- aus den Juniorenkreisen Bremen, Stade Aufbruchsstimmung in der Nachkriegszeit naus der Sprecher des Vorjahres, Professor und Zwischen Hunte und Weser begrüßt und den Jahren des Wirtschaftswunders Nils Schulenburg, und als so genannter „In - werden. beschäftigten sich die Wirtschaftsjunioren coming“-Sprecher für 2013 Patric Prim. Zu- Alle Gäste zeigten sich sehr zufrieden in den 80er Jahren schließlich immer inten- dem hat der Bremer Juniorenkreis mit Tho - mit diesem Tag am Meer. Der Bremerhave - siver mit den Problemen der Bremer Wirt - mas Gerkmann einen Konferenzdirektor für ner Wirtschaftsjunioren-Sprecher Sebasti - schaftsregion. Im August 1981 trat der Ju - die Umsetzung der Hanseraumkonferenz an Dräger dankte den Cuxhavenern für die niorenkreis Bremen der Bundesorganisa- 2014 in Bremen ernannt. Von Seiten der tolle Zusammenarbeit und äußerte den tion bei. Handelskammer wird der Juniorenkreis Wunsch auch weiterhin gemeinsame Ver - Soziales Engagement, insbesondere im durch den Geschäftsführer des Geschäfts - anstaltungen wie diese zu realisieren – schulischen Bereich, und der Austausch mit bereiches Einzelhandel, Tourismus, Recht, gerne auch unter Beteiligung weiterer WJ- anderen Wirtschaftsjunioren im In- und Karsten Nowak, begleitet. Kreise. Ausland rückten in den Mittelpunkt der Zum „Polarzauber“ luden die Bremerha - Tätigkeiten. Ein Höhepunkt im Jahr 1990 Wirtschaftsjunioren vener Wirtschaftsjunioren zu ihrem Ball war die erstmalige Ausrichtung der Hanse - der IHK Bremerhaven 2012 ein. In der Halle des Alfred-Wegener- raumkonferenz (HAKO) in Bremen, auf der Bei ihrer Mitgliederversammlung am 12. Institutes auf dem Gelände der Lloyd Werft sich die Juniorenkreise der norddeutschen Januar 2012 wählten die Bremerhavener gestalteten sie wieder eine außergewöhn - Bundesländer einmal im Jahr zum Aus - Wirtschaftsjunioren (WJ) einen neuen Vor - liche Atmosphäre. Rund 300 geladene tausch treffen. Heute engagieren sich rund stand. Der WJ-Vorstand wird jeweils im Ja - Gäste in festlicher Kleidung freuten Sie 60 Wirtschaftsjunioren in neun Arbeits - nuar neu gewählt und beginnt das neue über die Dekoration aus AWI-Motorschlit - kreisen. Die Projekte reichen von der Cha - Jahr stets mit einem neuen Motto. Das Jah - ten, Skidoos sowie verschiedene Kisten, die rity Oldtimer-Tour „Tradition meets style“, resmotto für 2012 lautete: „Für Wirtschaft der Gastgeber Dr. Uwe Nixdorf und sein Lo - bei der das Startgeld der Teilnehmer für so - begeistern“. gistikteam bereitgestellt hatten. ziale Institutionen gestiftet wird, über das Das Sprecher-Amt beziehungsweise den Bremer Schülerquiz, bei dem sich Schüler Vorsitz übernahm Sebastian Dräger. Unter - ausgewählter Jahrgangsstufen mit Fragen stützt wurde er von Felix Huth und Maria zur Politik und Historie der Stadt Bremen Groß, der neu gewählten Stellvertreterin. Außerdem gehörten Dr. Peter Dahlke, Ani- ka Maurer, Hendrik Kiesling und Eric Pom - mer dem Vorstand an.

Jahresbericht 2012 49 Ehrenamt, Geschäftsbereiche

Das Ehrenamt in Bremen

Ergänzungswahl 2012 Mitglieder des Präsidiums zum Plenum der Handelskammer Bremen Der Aufruf zur Ergänzungswahl 2012 zum Plenum der Handelskammer Bremen ist Otto Lamotte (Präses) auf großes Interesse gestoßen. Für die 20 Matthias Claussen (Vizepräses) neu zu besetzenden Sitze hatten sich 36 Eduard Dubbers-Albrecht (Vizepräses) Kandidatinnen und Kandidaten beworben. Wiebke Hamm (Vizepräses) Die große Anzahl der Wahlbewerbungen Joachim Linnemann (Vizepräses) belegt, wie groß das Interesse der Bremer Janina Marahrens-Hashagen (Vizepräses) Wirtschaft an der Arbeit ihrer Kammer ist. Lutz H. Peper (Vizepräses) Das traditionell hohe Niveau der Wahlbe - Christoph Weiss (Vizepräses) teiligung hat sich erneut besonders bei der Dr. Patrick Wendisch (Vizepräses) Gruppe der im Handelsregister eingetra - genen Unternehmen sowie in den Wahl - gruppen Schifffahrt und Verkehr, Groß- und Außenhandel sowie Industrie gezeigt. Am Mitglieder des Plenums 11. Oktober fand das Wahlverfahren mit der Handelskammer Bremen der Auszählung unter Beteiligung des ge - samten Wahlausschusses seinen Abschluss. Dr. Reinhard Ahlers Hasso G. Nauck Fast das ganze Jahr über ist die Wahl sorg - Ludwig Blomeyer Dr. Tim Nesemann fältig vorbereitet worden. Anfang 2012 Peter Braun Lutz Oelsner wurden alle Mitgliedsunternehmen ange - Norbert Caesar Lutz H. Peper (Vizepräses) schrieben, um sicherzugehen, dass jedes Ursula Carl Simon Reimer Unternehmen der richtigen Wahlgruppe Matthias Claussen (Vizepräses) Dr. Dietmar Ringel zugeordnet ist. Im Magazin „Wirtschaft in Dr. Günther W. Diekhöner Fritz Rößler Bremen“, im Internet, in der Tagespresse, Frank Dreeke Angelika Saacke-Lumper mit einem Flyer und einem Banner am Ge - Eduard Dubbers-Albrecht (Vizepräses) Bernd Schmielau bäude Hinter dem Schütting wurde auf die Harald Emigholz Dr. Willem Schoeber Wahl aufmerksam gemacht. Berend Jürgen Erling (ausgeschieden am 4.6.2012) Hans Eulenbruch Peter Schöler Das Ehrenamt in Bremen Marco Fuchs Hans-G. Schumacher Die Handelskammer ist die Selbstverwal - Christian von Georg Michael F. Schütte tung der bremischen Wirtschaft und wird Wiebke Hamm (Vizepräses) Tilman Sieglin von ihren mehr als 40.000 Mitgliedsunter - Robert P. Hempel Torsten Staffeldt, MdB nehmen getragen. Aus diesem Kreis enga - Irmtraud Heuß Michael Vinnen gieren sich mehr als 3.000 Personen eh - Peter Hoedemaker Heinz-Jürgen Wagner renamtlich in der Handelskammer – in Ar - Peter Hoffmeyer Christoph Weiss (Vizepräses) beitskreisen, Ausschüssen und anderen Dr. Stephan-Andreas Kaulvers Dr. Patrick Wendisch (Vizepräses) Gremien sowie als Prüfer und Sachverstän - Andreas Kellermann Tanja Woltmann-Knigge dige. Dem Plenum, dem höchsten Kam - Dr. Thorsten Köhne mergremium, gehören Einzelhändler und (nachgewählt am 4.6.2012) Inhaber mittelständischer Betriebe ebenso Otto Lamotte (Präses) an wie Vorstandsvorsitzende großer Bre - Joachim Linnemann (Vizepräses) mer Unternehmen. Aus dem Plenum her - Franz-Wilhelm Löbe aus werden das Präsidium und der Präses Janina Marahrens-Hashagen (Vizepräses) gewählt. Stefan Messerknecht

50 Jahresbericht 2012 Geschäftsbereiche

Ausschüsse und Kommissionen Arbeitskreise Hauptgeschäftsführung der Handelskammer Bremen der Handelskammer Bremen Grundsatzfragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik Finanzausschuss – Arbeitskreis Kultur-Wirtschaft Dr. Matthias Fonger (I. Syndicus) Vorsitzender: Präses Otto Lamotte – ERFA-Kreis Ideenmanagement Rechnungsführerin: – ERFA-Kreis Umwelt, Energie I Standortpolitik, Häfen, Verkehr Vizepräses Janina Marahrens-Hashagen – Arbeitskreis Gefahrgut Verkehrsgewerbe, Schifffahrt und Häfen, – Arbeitskreis Tourismus Immobilienwirtschaft Kommission für den Jahresbericht – Arbeitsgruppe Prüfungswesen Dr. Andreas Otto (Syndicus) Vorsitzender: Präses Otto Lamotte – Arbeitsgruppe Ausbildungsberatung und Eignung der Arbeitsstätte II Industrie, Innovation und Umwelt Mittelstandsausschuss – Wirtschaftsjunioren Industrie, produktionsorientierte Vorsitzender: Berend Jürgen Erling Dienstleistungen, IuK-Wirtschaft Dr. Martha Pohl Ausschuss für Industrie, Umwelt- und Energiefragen III International Vorsitzende: Groß- und Außenhandel Vizepräses Janina Marahrens-Hashagen Volkmar Herr

Ausschuss für Informations- IV Einzelhandel, Tourismus, Recht technologie, Design und Medien Einzelhandel, Dienstleistungen, Tourismus Vorsitzender: Stefan Messerknecht Karsten Nowak

Außenwirtschaftsausschuss V Aus- und Weiterbildung Vorsitzender: Vizepräses Matthias Claussen Karlheinz Heidemeyer

Ausschuss für Häfen, VI Zentrale Dienste Verkehr und Logistik Günther Lübbe (Syndicus) Vorsitzender: Harald Emigholz VII Public Relations Ausschuss für Einzelhandel Dr. Stefan Offenhäuser (Syndicus) und verbraucherorientierte Dienstleistungen Vorsitzender: Peter Schöler

Ausschuss für Stadtentwicklung und städtischen Verkehr Vorsitzender: Vizepräses Joachim Linnemann

Berufsbildungsausschuss Vorsitzender: Antje Edel

Jahresbericht 2012 51 Das Ehrenamt in Bremerhaven

Die IHK Bremerhaven ist die Selbst- Mitglieder der Vollversammlung Ausschüsse und Arbeitskreise der verwaltung der Bremerhavener Wirtschaft. der IHK Bremerhaven IHK Bremerhaven Sie wird von mehr als 6.000 Mitglieds- unternehmen getragen. Aus diesem Kreis Jens Assheuer Absatzwirtschaft, Handel, engagieren sich mehr als 640 Personen Norbert Blank Dienstleistungen ehrenamtlich in den Arbeitskreisen, Claus Brüggemann (Vizepräsident) Vorsitzender: Stephan Schulze-Aissen Ausschüssen und anderen Gremien der Bernhard Cordes Berufsbildungsausschuss IHK sowie als Prüfer und Sachverständige. Dr. Peter Dahlke Vorsitzende: Ines Karger Der Vollversammlung gehören Einzel - Matthias Ditzen-Blanke Fisch- und Lebensmittelwirtschaft- händler und Inhaber mittelständischer Hans-Joachim Fiedler (Vizepräsident) licher Ausschuss Betriebe ebenso an wie Spitzen der Ralf Forner Vorsitzender: Heiko Frisch großen Bremerhavener Unternehmen. Heiko Frisch Hafen- und Verkehrsausschuss Jens Grotelüschen Vorsitzender: Ferdinand Möhring Wolfgang Grube Sachverständigen-Ausschuss Carsten J. Haake Vorsitzender: Heiko Damken Mitglieder des Präsidiums Dirk Kassen Tourismus-Ausschuss der IHK Bremerhaven Andre Kiwitz Vorsitzender: Martin Seiffert jun. Ingo Kramer (Präsident) Arbeitskreis Wirtschaftsstruktur Ingo Kramer (Präsident) Jörn Langfermann Region Bremerhaven Claus Brüggemann (Vizepräsident) Klaus-Peter Miéville Arbeitskreis Kultur und Wirtschaft Hans-Joachim Fiedler (Vizepräsident) Ferdinand Möhring Arbeitskreis Qualität und Hygiene Piet Rothe (Vizepräsident) Lutz Natusch Stephan Schulze-Aissen (Vizepräsident) Dr. Götz Pätzold Dr. jur. Joachim Ditzen-Blanke Thorsten Rönner ERFA-Kreis Gefahrgut (Ehrenpräsident) Piet Rothe (Vizepräsident) ERFA-Kreis Sicherheitsgewerbe Nils Schnorrenberger ERFA-Kreis Umwelt Michael Schoer ERFA-Kreis Zoll- und Außenwirtschaft Stephan Schulze-Aissen (Vizepräsident) Hans-Christoph Seewald Manfred de Vries Andreas Wencke

Hauptgeschäftsführung Geschäftsbereiche Grundsatzfragen, Standortpolitik, Tourismus, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Stiftung der Bremerhavener Wirtschaft Michael Stark Geschäftsbereich I Aus- und Weiterbildung, Handel, Recht, Existenzgründung und Unternehmensförderung Martin Johannsen Geschäftsbereich II International, Industrie, Umwelt/Energie, Förderverein Pro A 20 e. V. Wilfried Allers Geschäftsbereich III Zentrale Dienste Hans-Hermann Witthohn

52 Jahresbericht 2012 Stellungnahmen

Stellungnahmen Bremen (Auswahl)

Gegenstand der Stellungnahme gerichtet an

Luftverkehrssteuer Bundesministerium der Finanzen Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtent - wicklung Schiffsfinanzierung Norddeutsche Wirtschaftsminister und -senatoren Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Investitionsrahmenplan des Bundes Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Öffnung des KfW-Förderprogrammes für Offshore-Häfen Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Finanzierung des sechsstreifigen Ausbaus der A 1 zwischen dem Kamener Kreuz und dem Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen Änderung des bremischen Hafenbetriebsgesetzes Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Verkehrsentwicklungsplan Bremen 2020/2025 Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr BWK-Gelände/Bebauungsplan 1288 Bauamt Bremen-Nord Lang-Lkw Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen Vorhabenbezogener Bebauungsplan 85 – Überseestadt Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Mautpflicht auf der B 75 Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Anhörung zur Anordnung von Tempo 30 auf der Kattenturmer Heerstraße Amt für Straßen und Verkehr Inoffizieller Entwurf zur Revision der EU-Vergaberichtlinien DIHK Demand Side Management DIHK Referentenentwurf der zweiten Verordnung zur Umsetzung der Richtlinie über Industrieemissionen DIHK und SUBV (Staatsräte) Erhöhung der Abfallgebühren und Änderung der Gebührenordnung SUBV und SWUH (Staatsräte) Hochwassergebietsverordnung-Weser SUBV IHK Nord zum Entwurf eines Netzentwicklungsplans (NEP) 2012 Strom IHK Nord Verordnung über die Höhe der Managementprämie für Strom aus Windenergie und DIHK solarer Strahlungsenergie Neufassung der Chemikalien-Sanktionsverordnung DIHK Verordnung über die Festsetzung der Hochwasserschutzlinie im Land Bremen SUBV Landesmindestlohngesetz SPD-Fraktion, Anhörung in der bremischen Bürgerschaft Richtlinie des Bundeswirtschaftsministerium zum „Investitionszuschuss Wagniskapitel“ DIHK Stellungnahme zur Beibehaltung von Umsatzsteuerlagern Wirtschafts- und Finanzressort Bremen Stellungnahme zur Reform des handelspolitischen Ursprungsrechts DIHK, Europäisches Parlament Stellungnahmen zur Erteilung der Aufenthaltserlaubnis für eine selbstständige Gewerbeausübung Ausländerbehörde von Ausländern aus Nicht-EU-Staaten Stellungnahme zur Gewährung eines Zuschusses im Rahmen der Richtlinien Messeförderung Wirtschaftsförderung Bremen Stellungnahme zu verbindlichen Ursprungsauskünften DIHK

Jahresbericht 2012 53 Stellungnahmen Bremerhaven (Auswahl)

Gegenstand der Stellungnahme gerichtet an

Stellungnahme zu Flächennutzungsplanänderungen und Bebauungsplanenwürfen Stadtplanungsamt der Seestadt Bremerhaven Stellungnahmen zur Erteilung von Genehmigungen im Gelegenheitsverkehr mit Taxen Verwaltungspolizei der Seestadt Bremerhaven Stellungnahmen zur Erteilung von Genehmigungen von Linienverkehren mit Kraftomnibussen Senator für Bau, Umwelt und Verkehr Stellungnahme zu Anträgen der Gewerbeausübung durch Ausländer Verwaltungspolizei der Seestadt Bremerhaven Stellungnahme der fachkundigen Stelle zur Tragfähigkeit der Existenzgründung Agentur für Arbeit, Bremerhaven Anträge auf Gewährung von Investitionszuschüssen (GRW) Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH Stellungnahmen zu Ausfallbürgschaften Bürgschaftsbank Bremen GmbH Stellungnahme zur Genehmigung von Gemeinschaftslizenzen im Güterkraftverkehr Senator für Bau, Umwelt und Verkehr Stellungnahmen Handelsregister Amtsgericht Bremerhaven Stellungnahmen zu Anträgen auf Erteilung einer Erlaubnis nach § 34 c der Gewerbeordnung Verwaltungspolizei der Seestadt Bremerhaven Stellungnahmen zu Anträgen auf Erteilung einer Erlaubnis nach § 34 a der Gewerbeordnung Verwaltungspolizei der Seestadt Bremerhaven Stellungnahmen zu Anträgen auf Ausstellung von Unbedenklichkeitsbescheinigungen Arge Job-Center, Bremerhaven für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen Verkehrsdurchsetzung einer internationalen Marke DIHK Bedeutung der Steuerbefreiungsvorschrift des §4 Nr. 4a UStG für die bremische Wirtschaft Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Bremen Gewährung eines Zuschusses zur Förderung der Außenwirtschaft Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH, Bremerhaven

54 Jahresbericht 2012 Impressum

Herausgeber Handelskammer Bremen Am Markt 13 28195 Bremen Telefon 0421 3637-0 www.handelskammer-bremen.de [email protected]

Industrie- und Handelskammer Bremerhaven Friedrich-Ebert-Str. 6 27570 Bremerhaven Telefon 0471 92460-0 Fax 0471 92460-90 www.bremerhaven.ihk.de [email protected]

Redaktion Dr. Stefan Offenhäuser

Grafik, Realisation presse,contor Dr. Christine Backhaus

Fotonachweis Frank Pusch, Jörg Sarbach, Heiko Sandelmann, Bremische Landesvertretung, Antje Schimanke, Deutsches Auswandererhaus, Helmut Gross, Michael Bahlo, Andreas Burmann, City Airport Bremen, ecolo/Ingo Wagner, Universität Bremen, Alpha Ventus, Areva Wind, Michel Koczy

Druck Druckerei Asendorf

Januar 2013 www.handelskammer-bremen.de www.bremerhaven.ihk.de