GEMEINDEABSTIMMUNG VOM 13. JUNI 2021 BOTSCHAFT DES GEMEINDERATS

JAHRESRECHNUNG 2020 Genehmigung Jahresrechnung Kenntnisnahme Bericht Aufsichtsstelle Datenschutz (Vorlage 1 – ab Seite 3) REVISIONSSTELLE Erteilung Mandat 2022 bis 2025 (Vorlage 2 – ab Seite 8) ZONEN FÜR ÖFFENTLICHE NUTZUNGEN J + J1 (ÄNDERUNG/NEUEINZONUNG) Genehmigung Zonenplan- und Baureglementsänderung (Vorlage 3 – ab Seite 10) ENTFLECHTUNG EIGENTUMSVERHÄLTNISSE ZWISCHEN GEMEINDE UND OBERSTUFENVERBAND Genehmigung Baurechtsvertrag (Vorlage 4 – ab Seite 22) SCHULRAUM ZYKLUS 1 Genehmigung Verpflichtungskredit (Rahmenkredit) CHF 16,0 Mio. (Vorlage 5 – ab Seite 29) AQUARENA SPORT + WELLNESS AG Erhöhung Bürgschaftsverpflichtung Gemeinde auf CHF 6,0 Mio. Kenntnisnahme Verpflichtungskreditabrechnungen (Vorlage 6 – ab Seite 39) URNENABSTIMMUNG ANSTELLE GEMEINDEVERSAMMLUNG

Wichtige Information zur vorliegenden Botschaft

Über die vorliegenden sechs Geschäfte hätte ursprünglich an der Gemeindeversammlung vom 16. Juni 2021 abgestimmt werden sollen. Aufgrund der aktuellen Situation rund um die Corona-Pandemie hat der Gemeinderat entschieden, die Gemeindeversammlung abzusagen und stattdessen am 13. Juni 2021 eine Urnenabstimmung durchzuführen. Mit Allgemeinverfügung vom 25. Januar 2021 hat der Regierungsstatthalter den gemeinderechtlichen Körperschaften die Möglichkeit zur Durchführung von Urnenabstimmun- gen anstelle der Gemeindeversammlungen bis Ende Juni 2021 eingeräumt. Die Kompetenz zur Anordnung liegt dabei beim Gemeinderat. Obwohl die Durchführung einer Gemeindeversammlung mit den momentan geltenden Aufla- gen in Herzogenbuchsee möglich wäre, geht für den Gemeinderat die Gesundheit vor. Zudem ist anzunehmen, dass wegen des Infektionsrisikos nur wenige Stimmberechtigte an einer Gemeindeversammlung teilnehmen würden, was möglicherweise einer Einschränkung der Wahrnehmung der demokratischen Rechte gleichkäme.

Aktenauflage Die Informationen zu den sechs Vorlagen liegen 30 Tage vor der Gemeindeabstimmung in der Gemeindeverwaltung, Bernstrasse 2, Herzogenbuchsee, am Zentralschalter während den ordentlichen Öffnungszeiten zur Einsichtnahme öffentlich auf. Sie können zudem unter www.herzogenbuchsee.ch/politik/wahlen-und-abstimmungen/gemeindeabstimmung.html/462 eingesehen werden. Die öffentliche Auflage der Zonenplan- und Baureglementsänderung Zonen für öffentliche Nutzungen J + J1 hat bereits vom 19. März 2021 bis 19. April 2021 stattgefunden.

– 2 – 1 JAHRESRECHNUNG 2020

Genehmigung Jahresrechnung und Kenntnisnahme Bericht Aufsichtsstelle Datenschutz

Das Wichtigste auf einen Blick

Verlust im Gesamthaushalt von CHF 95 159.76 Die Jahresrechnung 2020 schliesst bei einem Gesamtaufwand von CHF 37,1 Mio. mit einem Verlust von CHF 95 160 ab. Budgetiert war ein Gewinn von CHF 113 200. Dies bedeutet eine Schlechterstellung um CHF 208 360. Die Steueranlage lag neu bei 1.65. Es gilt jedoch das Er- gebnis richtig zu interpretieren. Im Gegensatz zu den Vorjahren schloss der steuerfinanzierte Haushalt wie budgetiert ausgeglichen ab. Das negative Gesamtergebnis ist auf die Spezial­ finanzierungen zurückzuführen. Zudem konnte mit der von der Gemeindeversammlung beschlossenen Übertragung der Liegenschaft Fabrikstrasse 8 aus dem Verwaltungsvermögen in das Finanzvermögen ein Buchgewinn von CHF 995 000 verbucht werden. Dieser führte allerdings auch dazu, dass zusätzliche Abschreibungen von CHF 824 464 vorgenommen und in die finanzpolitische Reserve (EK) eingelegt werden mussten.

Erfolgsrechnung Der Personalaufwand lag um CHF 98 728 oder 1,8 % über der Budgetvorgabe. Aufgrund der Covid-Pandemie mussten etliche zusätzliche Reinigungsstunden angeordnet werden. Beim Sachaufwand konnten gegenüber dem Budget dank haushälterischem Umgang hingegen CHF 85 194 eingespart werden. Die ordentlichen Abschreibungen betrugen CHF 1,112 Mio. und lagen um CHF 119 694 über dem Budget. Der gesamte Fiskalertrag lag im Total um CHF 254 050 (1,4 %) über den Budget-Erwartungen, wobei es grosse Unterschiede je Steuergruppen gab. Während bei den natürlichen Personen Mindereinnahmen von CHF 671 070 zur Kenntnis genommen werden mussten, lagen die Einnahmen bei den juristischen Personen um CHF 478 635 über dem Budget. Die übrigen direkten Steuern (u.a. Liegenschaftssteuern, Kapitalgewinnsteuern) ergaben Mehr­ erträge von CHF 434 061.

Bilanz Die Bilanzsumme nahm um CHF 6,242 Mio. zu und beträgt aktuell CHF 54,240 Mio. Das Finanzvermögen nahm dabei um CHF 5,246 Mio. zu, das Verwaltungsvermögen stieg um CHF 0,995 Mio. Das Eigenkapital beträgt unverändert CHF 10,002 Mio. Der Selbstfinanzierungs- grad betrug im Rechnungsjahr 2020 für den Gesamthaushalt 113,6 %.

Bericht der Aufsichtsstelle Datenschutz Die ROD Treuhand AG hat die gesetzlich vorgeschriebene Prüfung für das Jahr 2020 vor­genommen. Sie bestätigt, dass die wesentlichen Vorschriften eingehalten und keine Beschwerden in Bezug auf Datenschutzbestimmungen bei ihr eingelangt sind.

Die Unterlagen der Jahresrechnung 2020 sowie der Bericht Aufsichtsstelle Datenschutz können auf der Gemein- deverwaltung und auf der Webseite www.herzogenbuchsee.ch eingesehen werden.

– 3 – Jahresrechnung 2020

Allgemeines Die Jahresrechnung 2020 (Gesamthaushalt) der Einwohnergemeinde Herzogenbuchsee schliesst mit einem Verlust von CHF 95 159.76 ab – budgetiert war ein Gewinn von CHF 113 200. Dies bedeutet eine Schlechterstellung von CHF 208 359.76. Die Steueranlage lag neu bei 1.65.

Aufwand CHF Ertrag CHF Allgemeiner Haushalt 34 879 959.17 34 879 959.17 Ergebnis 0.00 SF Abwasserentsorgung 1 418 242.49 1 401 150.66 Aufwandüberschuss 17 091.83 SF Abfall 459 325.25 444 808.12 Aufwandüberschuss 14 517.13 SF KoBau 363 829.20 300 278.40 Aufwandüberschuss 63 550.80 Gesamthaushalt 37 121 356.11 37 026 196.35 Aufwandüberschuss 95 159.76

Bilanz Die Bilanzsumme nahm um knapp CHF 6,242 Mio. zu; sie beträgt nun CHF 54 239 949.77. Das Finanzvermögen nahm um rund CHF 5,246 Mio. zu. Das Verwaltungsvermögen stieg um CHF 0,995 Mio. an. Das Fremdkapital erhöhte sich um knapp CHF 4,960 Mio. Ein vorübergehender Liquiditäts­ engpass führte zu einer kurzfristigen Finanzverbindlichkeit von CHF 6 Mio. Die Spezialfinanzie- rungen nahmen ab (u.a. Aufwandüberschüsse Abfall- und Abwasserentsorgung bzw. KoBau). Die Vorfinanzierungen (u.a. Werterhalt Abwasseranlagen und Fonds Mehrwertabschöpfung) erhöhten sich um rund CHF 857 000. Das Eigenkapital beträgt unverändert CHF 10,002 Mio.

Spezialfinanzierungen Bei der Spezialfinanzierung Abwasserentsorgung resultierte ein Verlust von CHF 17 092. Tiefere Erträge aus Anschlussgebühren führten dazu, dass zu Lasten der Spezialfinanzierung höhere Einlagen in den Werterhalt getätigt werden mussten. Der Saldo des Kontos Werterhalt Abwasseranlagen beträgt neu CHF 7,739 Mio. Die Spezialfinanzierung Abfallwirtschaft erzielte einen Verlust von CHF 14 517. Zur Deckung allfälliger Verluste stehen immer noch CHF 383 083 zur Verfügung. Die erstmals geführte Spezialfinanzierung KoBau verzeichnete einen Verlust von CHF 63 551.

– 4 – Erfolgsrechnung Der Personalaufwand lag um CHF 98 728 oder 1,8 % über der Budgetvorgabe. Hier zeigt sich eine erste Folge von COVID: Es mussten etliche zusätzliche Reinigungsstunden angeordnet und bezahlt werden. Zudem war aufgrund des Schadenverlaufs in den letzten Jahren der Neu- abschluss der Krankentaggeldversicherung viel teurer als erwartet. Nicht ausgeschöpft wurde dem gegenüber das Budget im Bereich Aus- und Weiterbildung des Personals. Dies nicht etwa, weil diesem Thema keine Beachtung geschenkt würde. Aber COVID-bedingt wurden viele Kurse abgesagt. Beim Sachaufwand konnten erfreulicherweise CHF 85 194 gegenüber dem Budget eingespart werden. Allein für Anschaffungen wurden CHF 56 065 weniger ausgegeben. Im Bereich Dienst- leistungen und Honorare entstanden Mehrkosten von CHF 295 375. Für den Informatik-Nut- zungsaufwand mussten CHF 87 855 mehr bezahlt werden – die bisherige reine Mietlösung wurde in eine Miet-/Kauflösung umgewandelt. Die neue Spezialfinanzierung KoBau konnte im Herbst 2019 noch gar nicht budgetiert werden (Mehrkosten CHF 121 251). Und für die perio- dische Schutzraumkontrolle mussten CHF 111 680 zurückgestellt werden. Dafür konnten beim baulichen Unterhalt CHF 146 886 eingespart werden. Pro Saldi wurden also verschiedene Mehraufwendungen durch noch höhere Einsparungen in anderen Bereichen kompensiert. Es darf deshalb erneut festgehalten werden, dass die Ver- waltung mit den direkt beeinflussbaren Budget-Positionen sehr haushälterisch umgeht. Die ordentlichen Abschreibungen lagen mit CHF 1 111 594 um CHF 119 694 über dem Budget. Dies ist insbesondere auf die Investition «ICT-Konzeptumsetzung Schule» zurückzuführen. Das Projekt wurde erst nach der Budgetverabschiedung vom Gemeinderat als gebundene Aus- gabe genehmigt – und brachte im 2020 Abschreibungen von über CHF 161 000 mit sich. Der gesamte Fiskalertrag lag um CHF 254 050 (1,4 %) über den Erwartungen. Gegenüber dem Budget ergaben sich grosse Verwerfungen innerhalb der verschiedenen Steuergruppen. Bei den natürlichen Personen mussten Mindereinnahmen von CHF 671 070 zur Kenntnis genommen werden. Dem gegenüber lagen die Steuereinnahmen bei den juristischen Perso- nen um CHF 478 635 über den Erwartungen. Die übrigen direkten Steuern (u.a. Liegenschafts- steuern, Kapitalgewinnsteuern) ergaben Mehrerträge von CHF 434 061. Die Lastenausgleichsbeiträge an den Kanton lagen um CHF 75 917 unter dem Budget. Gesamt- haft machten diese Zahlungen CHF 7,292 Mio. aus (+ CHF 208 393 gegenüber 2019). Die Finanzausgleichszahlungen vom Kanton nahmen gegenüber dem Vorjahr um CHF 21 672 ab.

Investitionsrechnung Es wurden Nettoinvestitionen in Höhe von CHF 2,107 Mio. in die Bilanz übertragen. Haupt- sächlich waren dies die ICT-Konzeptumsetzung Schule (CHF 822 759), Investitionen in das Gemeindestrassennetz (CHF 468 778) sowie die Abwasserentsorgung (CHF 107 592).

– 5 – Nachkredite Total: CHF 3 778 715.30 davon: gebunden CHF 3 560 595.15 GR-Kompetenz CHF 218 120.15 zu beschliessen CHF 0.00

Bericht der Aufsichtsstelle Datenschutz Gemäss Artikel 32 der Gemeindeordnung ist das Rechnungsprüfungsorgan die Aufsichtsstel- le für Datenschutzfragen im Sinne von Artikel 33 des Datenschutzgesetzes. Dieses erstattet der Gemeindeversammlung jährlich Bericht. Der Bericht umfasst den Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020. Die ROD Treuhand AG hat anlässlich der Rechnungsprüfung auch eine Prüfung der Daten- schutzbestimmungen vorgenommen. Sie bestätigt am 27. April 2021, dass − die wesentlichen Vorschriften zu den Datenschutzbestimmungen eingehalten werden; − keine Beschwerden oder Reklamationen in Bezug auf die Datenschutzbestimmungen bei der Aufsichtsstelle eingegangen sind. Der Bericht ist von den Stimmberechtigten lediglich zur Kenntnis zu nehmen.

– 6 – Antrag und Abstimmungsfrage

Antrag des Gemeinderates vom 30. April 2021

Der Gemeinderat beantragt den Stimmberechtigten die Zustimmung zu folgendem

Gemeindebeschluss

1. Die Jahresrechnung 2020 mit einem Aufwandüberschuss im Gesamthaushalt von CHF 95 159.76 (Allgemeiner Haushalt: ausgeglichen, Abwasserentsorgung: Aufwandüberschuss von CHF 17 091.83, Abfall: Aufwandüberschuss von CHF 14 517.13, KoBau: Aufwandüberschuss von CHF 63 550.80) wird genehmigt; 2. Vom Bericht der Aufsichtsstelle Datenschutz wird Kenntnis genommen.

Abstimmungsfrage

Wollen Sie den Gemeindebeschluss «Jahresrechnung 2020» annehmen?

Herzogenbuchsee, 30. April 2021

Im Namen des Gemeinderates

Markus Loosli Rolf Habegger Gemeindepräsident Gemeindeverwalter

– 7 – 2 REVISIONSSTELLE

Erteilung Mandat 2022 bis 2025

Das Wichtigste auf einen Blick

Gemäss Artikel 31 der Gemeindeordnung (GO) wird die Rechnungsprüfung durch eine externe Revisionsstelle wahrgenommen. Aufgaben, Zuständigkeiten und Anforderungen an die Be­ fähigung zur Rechnungsprüfung richten sich dabei nach der kantonalen Gemeindegesetzge- bung; insbesondere Artikel 122 ff der kantonalen Gemeindeverordnung vom 16. Dezember 1998 (GV; BSG 170.111). Artikel 37 GO führt in Buchstabe n aus, dass die Stimmberechtigten mit Beschluss der Ge- meindeversammlung den Auftrag des Revisionsmandats an eine externe Revisionsstelle für die Dauer von 4 Jahren erteilen. An der Gemeindeversammlung vom 13. Dezember 2017 wurde die ROD Treuhand AG in Urtenen-Schönbühl (ROD) für die Dauer 2018–2021, d.h. bis 31. Dezember 2021, als externe Revisionsstelle beauftragt. Die ROD verfügt über die erforderlichen besonderen fachlichen Voraussetzungen nach Artikel 124 GV, die zur Prüfung einer Gemeinderechnung mit einem Jahresumsatz von > CHF 35 Mio. notwendig sind. ROD ist ein führendes Revisionsunternehmen im Umfeld des Service public und verfügt über eine langjährige Erfahrung mit hunderten kleinen und grossen Gemeinwesen. Seit bald 50 Jahren machen sich Gemeinden und Institutionen, welche im öffentlichen Sektor tätig sind, ihre Revisionsdienstleistungen zu Nutze. Aufgrund der positiven Erfahrung über die vergangenen Jahre mit der Revisionstätigkeit der ROD beantragt der Gemeinderat die erneute Erteilung des Mandats an die ROD als externe Revisionsstelle für die Dauer von weiteren vier Jahren (2022 bis 2025). Die Kosten des Mandats betragen während der gesamten Dauer jährlich CHF 13 900.00 (Kostendach inkl. Spesen und MwSt.). Diese sind um CHF 800.00 bzw. 5,4 % tiefer als in der vorangehenden Periode. Der Mandatsleiter bleibt in der Person von Heinz Eggimann (Kaufmann HKG) unverändert.

– 8 – Antrag und Abstimmungsfrage

Antrag des Gemeinderates vom 30. April 2021

Der Gemeinderat beantragt den Stimmberechtigten die Zustimmung zu folgendem

Gemeindebeschluss

Das Mandat als externe Revisionsstelle für den Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2025 wird an die ROD Treuhand AG, Urtenen-Schönbühl, erteilt.

Abstimmungsfrage

Wollen Sie den Gemeindebeschluss «Revisionsstelle» annehmen?

Herzogenbuchsee, 30. April 2021

Im Namen des Gemeinderates

Markus Loosli Rolf Habegger Gemeindepräsident Gemeindeverwalter

– 9 – 3 ZONEN FÜR ÖFFENTLICHE NUTZUNGEN J + J1 (ÄNDERUNG/NEUEINZONUNG)

Genehmigung Zonenplan- und Baureglementsänderung

Das Wichtigste auf einen Blick

Erweiterung Zonenplan und Teilrevision Baureglement Die von den Stimmberechtigten am 10. Dezember 2014 erlassene baurechtliche Grundord- nung (Zonenplan und Baureglement) soll geändert werden. Damit können die Grundlagen für den Neubau eines Wehrdienstgebäudes durch den Feuerwehrverband Herzogenbuchsee und umliegende Gemeinden (Gemeindeverband) geschaffen werden. Die beiden betroffenen Grundstücke stehen heute im Privateigentum. Sie sind durch den Ge- meindeverband nach Rechtskraft der Zonenplan- und Baureglementsänderung käuflich zu er- werben. Sofern keine einvernehmliche Einigung mit den Eigentümern hierüber gefunden wer- den kann, steht das Enteignungsverfahren offen.

Wieso ein Neubau Wehrdienstgebäude? Die Gemeinde will das in ihrem Eigentum stehende und heute u.a. vom Feuerwehrverband genutzte Gebäude künftig für eigene Bedürfnisse nutzen. Der auf mehrere Standorte verteilte Werkhof soll nach dem Auszug der Feuerwehr hier konzentriert werden. Umgekehrt bietet sich damit für den Feuerwehrverband die Chance, den heute im «Chalber- weidli» verkehrstechnisch ungünstig gelegenen Standort zu verlegen und durch einen eigenen auf die Bedürfnisse der Feuerwehr Buchsi-Oenz zugeschnittenen Neubau zu ersetzen.

Planerische Umsetzung Die planerische Umset- zung des Vorhabens er- fordert eine Änderung der baurechtlichen Grundord­- nung. Eine Landfläche von rund 7 850 m2 wird von der Landwirtschafts- in die Bauzone neu ein­ gezont. Art und Mass der Nutzung der neuen Zone für öffent- liche Nutzung (ZöN J1) werden in Artikel 3 Baureglement geregelt. Zudem erfahren die bestehenden Bestimmungen der ZöN J eine Anpassung an die künftige Nutzung als Werkhof der Gemeinde. Die Unterlagen zur Zonenplan- und Baureglementsänderung können auf der Gemeindeverwaltung und auf der Webseite www.herzogenbuchsee.ch eingesehen werden.

– 10 – Ausgangslage und Zielsetzungen Die Feuerwehr Buchsi-Oenz nützt heute die Liegenschaft am Moosrainweg 10 in Herzogen- buchsee, im sogenannten «Chalberweidli», als Wehrdienststandort. Daneben werden die im Eigentum der Gemeinde stehenden Anlagen als Militärunterkunft sowie für öffentliche Schutz- plätze im Rahmen der Katastrophenvorsorge genutzt. Im Zusammenhang mit seiner Immobilienstrategie hat der Gemeinderat entschieden, die heu- te auf verschiedene Standorte verteilten Bauten und Anlagen des Werkhofs zu konzentrieren. Als geeigneten Standort hat er die Räumlichkeiten im Wehrdienstgebäude im Chalberweidli bezeichnet. Der Mietvertrag mit der Feuerwehr Buchsi-Oenz wurde in der Folge gekündigt und die Feuerwehr musste einen neuen Standort für das Feuerwehrmagazin suchen. Feuerwehren bekämpfen in erster Linie Schadenereignisse jeder Art. Oberstes Ziel ist die Ret- tung von Personen und Tieren sowie von Sachwerten. Weiter sind die Ereignisse in ihrem Ausmass einzugrenzen und möglichst rasch zu bewältigen. Die eigentliche Brandbekämpfung macht heute jedoch nicht mehr den Hauptanteil der Einsätze aus. Immer mehr im Vordergrund stehen Rettungseinsätze, technische Hilfeleistungen und der Kampf gegen Elementarereig- nisse wie Hochwasser, Unwetter oder Stürme. Trotz der angepassten Einsatzbereiche hat sich ein Thema nicht verändert: Die Einsätze müssen stets rasch erfolgen. Die im Auftrag des Kantons Bern durch die Gebäudeversicherung des Kantons Bern (GVB) definierten Richtzeiten sind verbindlich und durch die Rettungs- und Brandeinsatztruppen einzuhalten. Nach dem entsprechenden Grundsatz VIII hat das Ersteinsatzelement der Feuerwehr nach der Alarmie- rung in dicht besiedelten Gebieten in maximal 10 Minuten, in dünn besiedelten Gebieten in maximal 15 Minuten an der Einsatzstelle einzutreffen. Abgesehen von der internen Ausbildung und Organisation ist die Reaktionszeit erstens ab- hängig vom Eintreffen der Einsatzkräfte vom Wohn- bzw. Arbeitsort im Magazin und zweitens von der Zeit, die auf dem Weg vom Magazin an die Einsatzstelle verstreicht. In diesem Zusam- menhang muss als wichtigstes Kriterium an den Standort des neuen Wehrdienstgebäudes – abgesehen von der Verfügbarkeit einer ausreichend grossen Fläche – dessen Lage in Bezug auf die Einsatzorte genannt werden. Weiter sind in diesem Zusammenhang das Vorhandensein alternativer Zu- und Wegfahrten, ganzjährig und zu jeder Tages- und Nachtzeit befahrbare Strecken sowie die zu erfüllenden Anforderungen an die internen Betriebsabläufe zu beachten. Aus diesem Grund sind die ent- scheidenden Anforderungen an den neuen Standort, dass er sich erstens innerhalb der Agglo- meration Herzogenbuchsee befindet (Erreichbarkeit), und dass er zweitens in Bezug auf die Einsatzorte verkehrstechnisch günstig liegt (rasche Reaktionszeit). Mit dem Bau eines neuen Feuerwehrmagazins sollen die aktuell geltenden Anforderungen der GVB an die Wehrdienste erfüllt werden. Die Dimensionen des Neubaus müssen deshalb etwas grosszügiger vorgesehen werden als jene beim aktuellen Magazin im «Chalberweidli». Es ist vorgesehen, das Magazin in Herzogenbuchsee wie das Referenzprojekt in Lyss als Baukörper mit mehreren Vollgeschossen zu erstellen. Bei einem Wehrdienstgebäude sind auch Aussen- räume für Übungen und Abstellplätze notwendig. Für den Neubau samt seiner Umgebung wird eine Fläche von rund 7 850 m2 benötigt.

– 11 – Einsatzgebiete und -schwerpunkte der Feuerwehr Der Feuerwehrverband umfasst die sieben Gemeinden , Bettenhausen, Graben, Heimen­ hausen, Herzogenbuchsee, und Niederönz. Die Fläche des Einsatzgebietes beträgt rund 33 km2. Hier leben rund 12 000 Einwohner*innen in etwas mehr als 4 600 Gebäuden. Die Haupteinsatzgebiete befinden sich nördlich, westlich und südlich des Hauptsitzes in Her­ zogenbuchsee. Das Schwergewicht der Industrie mit einem hohen Belastungspotenzial für die Feuerwehr ist ebenfalls im Norden von Herzogenbuchsee entstanden. In den vergangenen vier Jahren haben jährlich jeweils zwischen 90 und 120 Einsätze stattge- funden, wobei eine steigende Tendenz zu beobachten ist. Der Grossteil der Einsätze findet in Herzogenbuchsee und Niederönz statt. Weitere Schwerpunkte bilden die Gemeinden Inkwil und Graben. Allgemein kann festgestellt werden, dass die Gebiete nördlich der Achse Bern- Zürichstrasse häufiger betroffen sind. Die Feuerwehr Buchsi-Oenz bzw. der Standort Herzogenbuchsee wird durch das Feuerwehr- inspektorat in mehrfacher Hinsicht als Sonderstützpunkt ausgewiesen (Grossrettungsgeräte, Personenrettung bei Unfällen). Dadurch erweitert sich das Einsatzgebiet über den Perimeter der sieben Gemeinden hinaus. Folgende Orte müssen von Herzogenbuchsee aus zusätzlich betreut werden: Hermiswil, Oschwand, Riedtwil, , Thörigen (Personenrettung) sowie , , (Grossrettungsgeräte).

Rekrutierungsorte der Einsatzkräfte Weil der Faktor Zeit bei Einsätzen entscheidend ist, soll der Standort des neuen Magazins so- wohl in Bezug auf die Einsatzorte als auch auf die Erreichbarkeit des Magazins durch die Feuer- wehrleute gewählt werden. Die Mehrheit der Einsatzkräfte wird aus Herzogenbuchsee und dem nahen Umfeld rekrutiert. Wichtig sind sowohl die Wohn- als auch die Arbeitsorte. Der Radius bei den Arbeitsplätzen ist weiter gestreut als jener der Wohnorte. Während die Feuerwehrleute vorwiegend in den Gemeinden Herzogenbuchsee, und Betten- hausen wohnen, befinden sich die Arbeitsplätze – abgesehen von Herzogenbuchsee – auch in und im Raum Solothurn. Aus diesen Gründen ist es entscheidend, dass der Be- sammlungsort (das Magazin) sowohl vom Wohn- wie auch vom Arbeitsort gut und rasch zu erreichen ist. Auch diese Anforderung spricht für einen Standort eher nördlich der stark be- fahrenen Kantonsstrasse. Die im Einsatzgebiet am stärksten be- fahrene Verkehrsader ist die Bern-Zü- richstrasse. Ein Standort nördlich dieser Achse weist verschiedene Vor- teile auf, insbesondere in Bezug auf die Einsatz-Geschwindigkeiten. Eine Querung der Bern-Zürichstrasse soll- te nach Möglichkeit vermieden wer- den. Der Standort auf den Grundstü- cken im Chappelifeld erfüllt diese Anforderungen sehr gut. Neuer Standort im Chappelifeld (roter Kreis)

– 12 – Die Planungsmassnahmen Die umfassende Evaluation eines geeigneten Standortes hat ergeben, dass die Gbbl Nrn. 2671 und 2955 (Teilfläche) am östlichen Dorfeingang nach Herzogenbuchsee die hohen Anforde- rungen an den Neubau eines Feuerwehrmagazins am besten erfüllen. Da sich beide Grund- stücke aktuell in der Landwirtschaftszone befinden, müssen diese im Rahmen einer Änderung des Zonenplans neu eingezont werden. Die Bewertung der Standorte erfolgte auf der Grundlage einer umfassenden Checkliste, die nach den Kriterien der nachhaltigen Entwicklung aufgebaut ist. Berücksichtigt wurden Aspekte der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Umwelt. Die geprüften Themen entsprechen den an- erkannten Kriterien von Bund und Kantonen. Das Ergebnis der Beurteilung führt vor allem beim Standort Chappelifeld zu einem sehr ausgeglichenen Bild. Alle drei Nachhaltigkeitsdi- mensionen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt werden gleich hoch bewertet. Die Beanspru- chung von Kulturland und der damit verbundene Eingriff in die landwirtschaftlichen Nutzungs- möglichkeiten sind im Chappelifeld wesentlich geringer als an anderen geprüften Standorten.

Als zweckmässige Nutzungszone kommt eine Zone für öffentliche Nutzung (ZöN) in Frage. Das Verfahren richtet sich nach Artikel 58 ff Baugesetz (BauG). Abgesehen von der Zonenplanänderung und der Ergänzung des Baureglements mit einem Artikel zur neuen ZöN J1 werden die relevanten raumplanerischen Themen im Erläuterungs- bericht nach Artikel 47 Raumplanungsverordnung (RPV) abgehandelt. Die Voranfrage beim Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) hat gezeigt, dass es sich beim Neubau des Feuerwehrmagazins um die Verwirklichung eines öffentlichen Infrastrukturvorhabens von re- gionaler Bedeutung handelt, das auf der evaluierten Gbbl Nr. 2671 genehmigungsfähig ist. Weil die Fläche zur Erfüllung einer gesetzlich vorgeschriebenen Aufgabe beansprucht wird, muss die beanspruchte Fruchtfolgefläche im Chappelifeld zudem nicht kompensiert werden. In Bezug auf die Beanspruchung von Fruchtfolgeflächen (FFF) ist im Rahmen der Einzonung jedoch nachzuweisen, wie die optimale Nutzung der Flächen nach Artikel 11c Absatz 5 der kantonalen Bauverordnung (BauV) sichergestellt werden kann.

Die Einzonung betrifft die Gbbl Nr. 2671 (vollstän- dig) sowie einen westlich und nördlich anschlies- senden Teil der Gbbl Nr. 2955. Damit wird die neue ZöN J1 (Wehrdiens- te) an die ZöN des Fried- hofes angebunden, so- dass keine Zonenlücke, sondern eine logische Zonen-Abgrenzung ent- steht. Perimeter Planungsmassnahme (Blaue Umrandung)

– 13 – Der Standort Chappelifeld befindet sich am östlichen Dorfeingang unmittelbar nach dem Krei- sel an der Bern-Zürichstrasse. Obwohl teilweise überbaut, ist die Gbbl Nr. 2671 aktuell der Landwirtschaftszone zugeteilt. Das Gebäude wird aber nicht mehr landwirtschaftlich genutzt und steht für einen alternativen Zweck grundsätzlich zur Verfügung. Mit einer erweiterten Einzonung auf der Gbbl Nr. 2955 kann sie mit der bestehenden ZöN C (Friedhof) verbunden werden.

Auszug Zonenplan Herzogenbuchsee heute und Luftbild Projektgebiet

Vorteile Nachteile – In Bezug auf Einsatzgebiet günstige Lage – Flächen befinden sich in der – kurze Erschliessungswege Landwirtschaftszone – Nähe zu Hauptverbindungsstrassen – mehrheitlich als Fruchtfolgefläche bezeichnet – gute Erreichbarkeit bei Einsätzen – Machbarkeit muss nachgewiesen werden – Neugestaltung Dorfeingang als (Interessenabwägung) Bedingung («Landmark») – Faktor Zeit: Planungsverfahren – kompakte Anordnung Baukörper ist notwendig möglich und damit geringe Zersiede- lungstendenz – Synergienutzungen (Parkplatz Friedhof) – Areal ist mehrheitlich überbaut und benötigt daher relativ wenig zusätzliches Kulturland

Eine erste Prüfung hat gezeigt, dass auf dem für die Einzonung geplanten Gebiet keine Vorbelastungen bestehen. Bei der Abdankungshalle auf dem benachbarten Friedhof handelt es sich um ein Schutzobjekt. Zudem wird der Friedhof als archäologische Fundstelle bezeich- net. Im Osten des Areals verläuft ein Fliessgewässer, dazwischen befindet sich eine Strasse. Unter dem Strassenkreisel quert ein unterirdisch geführtes Gewässer das Gebiet, dessen Gewässerraum berührt das fragliche Areal lediglich am Rand.

– 14 – Planbeständigkeit Die revidierte Ortsplanung von Herzogenbuchsee ist am 14. Dezember 2015 durch das AGR genehmigt worden. Beim Bau des geplanten Feuerwehrmagazins handelt es sich um die Um- setzung eines bedeutenden Infrastrukturvorhabens von grossem öffentlichen Interesse und regionaler Bedeutung. Gemäss AGR spielt damit der Grundsatz der Planbeständigkeit nach Artikel 21 Absatz 2 des Raumplanungsgesetzes (RPG) eine untergeordnete Rolle.

Verfügbarkeit Die Parzellen Nrn. 2671 und 2955 befinden sich aktuell noch in privatem Eigentum. Entspre- chende Landverhandlungen wurden geführt bzw. werden zwischen den Eigentümern und dem Feuerwehrverband zu führen sein. Sofern sich die Parteien nicht über einen freihändigen Er- werb einigen können, stellt die rechtskräftige ZöN einen Enteignungstitel dar und der Verband kann die Enteignungsschätzungskommission anrufen. Diese legt dann die Entschädigung für die beanspruchten Grundstücke fest.

Wettbewerbsverfahren Neubau Feuerwehrmagazin und Projekt «Pfifferling» Um u.a. im Rahmen des Einzonungsverfahrens die optimale Nutzung der neu eingezonten Flächen nachweisen und sicherstellen zu können (Artikel 11c Absatz 5 der kantonalen Bauver- ordnung), hat der Feuerwehrverband bereits einen Projektwettbewerb zur Festlegung eines Projektvorschlags für den Bau des neuen Feuerwehrmagazins am evaluierten Standort im Chappelifeld durchgeführt. Dabei ging es nicht nur um die Erarbeitung einer betrieblich, ge- stalterisch, technisch, wirtschaftlich und ökologisch überzeugenden Gesamtlösung, sondern auch um eine angemessene Einordnung der Anlage in das Orts- und Landschaftsbild am Dorf- eingang von Herzogenbuchsee. Der Projektwettbewerb wurde im selektiven Verfahren mit Präqualifikation durchgeführt. Das Preisgericht hat sechs Bewerberteams für die Teilnahme am Projektwettbewerb selektioniert. Die Jurierung vom 2. und 5. Dezember 2019 hat das Projekt «Pfifferling» der kit architects aus Zürich als Sieger bestimmt. Es besticht sowohl durch seine (pilzförmige) architektonische Gestaltung, wie auch durch die hohe Funktionalität mit einer eingeschossigen Fahrzeughalle und einem zweigeschossigen Nebentrakt mit Arbeitsbereich (im EG) und Mannschaftsräumen (im OG).

Blick auf das Projekt «Pfifferling» aus südlicher Richtung

– 15 – Das vorgesehene Feuerwehrmagazin ist in erster Linie auf einen optimalen Betrieb ausgerich- tet. Die Prozesse und Abläufe wirken sich auch auf die Architektur und Gestaltung aus. Bei- spielsweise müssen die Einsatzfahrzeuge zwingend innerhalb des Magazins parkiert werden können. Dies führt zwangsläufig zu überdurchschnittlich hohen Raumhöhen. Bei der Wahl des Siegerprojekts spielten selbstverständlich auch die Kriterien «Umgang mit der Fläche» und «Ausnutzung» derselben eine grosse Rolle.

Blick auf das Projekt «Pfifferling» von oben Situationsplan Projekt «Pfifferling»

Obwohl die betrieblichen Anforderungen an ein Feuerwehrmagazin aus Sicherheitsgründen erste Priorität haben müssen, verlangte ein Kriterium der Wettbewerbsaufgabe auch einen möglichst flächensparenden Umgang mit dem Boden. Die einzuzonende Fläche für die neue ZöN beträgt rund 7 850 m2. Nach ersten Grobberechnungen umfassen die Geschossflächen des Projekts «Pfifferling» 3 261 m2. Dies entspricht einer Geschossflächenziffer oberirdisch (GFZo) von ca. 0,42.

Die Änderung von Zonenplan und Baureglement Die Ergänzung des Zonenplanes mit der Zone für öffentliche Nutzung ZöN J1 erfolgt in einem ordentlichen Verfahren nach Artikel 58 ff BauG. Die folgende Skizze zeigt den entsprechenden Ausschnitt des Zonenplanes im aktuellen und im neuen Zustand nach erfolgter Zonenplanän- derung (Abbildung rechts):

Auszug Zonenplan alt Auszug Zonenplan neu

– 16 – Weil es sich bei der ZöN J1 um eine «neue ZöN» handelt, muss auch das Baureglement der Gemeinde entsprechend ergänzt werden. Konkret wird das Bauen in den sogenannten «Weite- ren Nutzungszonen» – zu denen u.a. die ZöN gehören – in Artikel 3 geregelt. Der Zweck der ZöN J war bisher als Wehrdienste, Zivilschutz, Militär und Festplatz ausgewiesen. Neu wird eine ZöN J1 mit dem Zweck Wehrdienste eingefügt. Die bisherige Zweckbestimmung der ZöN J erfährt eine Anpassung an die neu vorgesehene Nutzung als Standort für den Werkhof der Gemeinde. Aus diesem Grund wird der Begriff Wehrdienste durch den Begriff Werkhof ersetzt.

Weitere Nutzungszonen

Zonen für Art. 3 1 Die Zonen für öffentlichen Nutzungen sind für Bauten und Anlagen öffentliche im öffentlichen Interesse bestimmt. Nutzungen 2 Neubauten haben gegenüber anderen Nutzungszonen einen Abstand von mindestens des in der angrenzenden Nutzungszone geltenden kleinen Grenz- abstandes einzuhalten. Wo solche fehlen, gilt ein Abstand von 4.00 m. 3 In den einzelnen Zonen gelten zudem folgende Bestimmungen:

Zweckbestimmung GH GZ Grundzüge der Gestaltung ES in m

J Werkhof, Wehrdienste, 8.00 2 Neubauten und Neuanlagen sowie die III Zivilschutz, Militär, Umgestaltung von Aussenräumen sind Festplatz zulässig, wenn aufgrund eines Nutzungs- und Gestaltungskonzepts über die ganze ZöN-J die Einordnung sichergestellt werden kann. J1 Wehrdienste inkl. 8.50 2 Neubauten und Anlagen im Zusammen- III Drittnutzungen (FHt) hang mit Wehrdiensten und sachver- wandten Nutzungen sowie die Umgestal- tung von Aussenräumen sind zulässig. Das Ergebnis aus dem Wettbewerbs­ verfahren «Neubau Feuerwehrmagazin 2019» und insbesondere das Konzept des Siegerprojekts «Pfifferling» sind für die Gestaltung der Gebäude und Aussenräume des Feuerwehrmagazins verbindlich. Geringfügige Abweichungen vom Konzept «Pfifferling» sind unter Beizug einer Fachberatung nach Art. 16 BauR möglich.

Auszug Baureglement (Änderungen rot dargestellt)

– 17 – Auswirkungen der Planung Im Hinblick auf die räumliche Entwicklung haben die Behörden bei der Planung insbesondere geprüft, wie viel Raum für die Tätigkeit benötigt wird, welche Alternativen und Varianten in Betracht fallen, ob die Tätigkeit mit den Zielen und Grundsätzen der Raumplanung vereinbar ist, welche Möglichkeiten bestehen, den Boden haushälterisch und umweltschonend zu nutzen sowie die Siedlungsordnung zu verbessern, und schliesslich ob die Tätigkeit mit geltenden Plänen und Vorschriften von Bund, Kantonen, Regionen und Gemeinden über die Nutzung des Bodens, insbesondere mit Richt- und Nutzungsplänen, vereinbar ist (Artikel 2 RPV).

Unter Beachtung der Fruchtfolgeflächenthematik sind folgende Aspekte von Bedeutung:

Themen Stichworte Haltung AGR

Standort- Kennzahlen der beanspruchten Flächen Umfassende Interessen­ nachweis (5.1) Nachweis, dass Zweck ohne Bean­ abwägung erfolgt mit spruchung FFF nicht erreicht werden kann Bericht nach Art. 47 RPV 2018 Prüfen von Alternativen (ist mit der vorliegenden und erweiterten Evaluation erfolgt)

Wichtiges Darlegung der Bedeutung des Vorhabens Falls 5.1 erfüllt: wichtiges kantonales Ziel als «ein auch aus Sicht des Kantons kantonales Ziel anerkannt. (5.3) wichtiges Ziel» (wichtig: Stellungnahme Region) Die Verwirklichung von bedeutenden öffentlichen Infrastrukturvorhaben von mindestens regionaler Bedeutung, insbesondere … Schutz vor Natur­ge- fahren …

Optimale Schonung der FFF und des Kulturlandes Mit der Einzonung der Nutzung (5.4) Mindestdichten Fläche muss eine optimale Nutzung festgelegt werden; Im Rahmen Vorprojekt darlegen die Zonenart (ZöN) und das Projekt garantieren dies.

Kompensation Von der Kompensation kann abgesehen Falls 5.1 erfüllt: keine FFF (5.6); werden, wenn die Beanspruchung in Kompensation notwendig, (falls notwendig) Erfüllung einer gesetzlich vorgeschriebenen geplantes Verfahren in der Aufgabe erfolgt Gemeinde Bettenhausen Standortgebundenheit! erübrigt sich.

– 18 – Kulturland und Fruchtfolgeflächen (FFF) Die teilweise überbaute Gbbl Nr. 2671 weist eine Fläche von 4 676 m2 auf. Zusammen mit der westlich und nördlich anschliessenden und für das Projekt «Pfifferling» zu beanspruchenden Teilfläche der Gbbl Nr. 2955, wird eine Einzonung von rund 7 850 m2 entstehen. Teile des über- bauten Grundstücks (Gbbl Nr. 2671) als auch das noch freie Gebiet (Teilparzelle 2955) werden als Kulturland und als Fruchtfolgefläche bezeichnet. Die Fachstelle Hochbau und Bodenrecht des Amtes für Landwirtschaft und Natur (LANAT) stimmt – aufgrund des erbrachten Standortnachweises und ihrer Interessenabwägung – der Beanspruchung von FFF durch die Einzonung Chappelifeld und dem Neubau Feuerwehr­ magazin zu. Die dauerhaft beanspruchte FFF muss nicht kompensiert werden. Hingegen wird gefordert, dass das Projekt bodenschonend auszuführen (optimale Nutzung) und die Möglich- keiten zur Verwertung des fruchtbaren Bodenmaterials auszuschöpfen sind. Weiter sind die vorübergehend beanspruchten FFF während der Realisierung des Bauvorhabens vollumfäng- lich und fachgerecht wiederherzustellen. Die Anforderungen zur Schonung des Kulturlandes sind in der «Arbeitshilfe Kulturland» des Kantons sowie in den relevanten Artikeln des BauG und der BauV beschrieben. Namentlich war ein Standortnachweis im Rahmen einer umfassenden Interessenabwägung und die Prüfung von Alternativen notwendig. Diese Nachweise sind im Bericht nach Art. 47 RPV mit Interessenabwägung der georegio ag vom September 2018 erfolgt und von den relevanten kantonalen Fachstellen (LANAT, AGR) akzeptiert worden.

Orts- und Landschaftsbild Der Standort der neuen Anlage befindet sich am östlichen Ortseingang von Herzogenbuchsee und hat demnach einen überdurchschnittlichen öffentlichen Charakter. Es handelt sich nicht um ein Landschaftsschutzgebiet. Innerhalb des Friedhofareals befindet sich ein schützens- wertes Objekt (Abdankungshalle). Ansonsten weist das Gebiet weder landschaftlich noch sied- lungshistorisch wertvolle Elemente auf. Der Ortseingang im Osten von Herzogenbuchsee ist heute stark geprägt durch Verkehrsanlagen. Nicht zuletzt aufgrund dieser verkehrstechnischen Voraussetzungen handelt es sich beim Chappelifeld um einen für den Zweck Feuerwehr opti- malen Standort. Das neue Feuerwehrmagazin ersetzt ein bestehendes ehemaliges Bauernhaus unmittelbar nach dem Kreisel und füllt den Raum zwischen der Strasse und dem Friedhof. Der Neubau wird die Situation beeinflussen, und eine Wirkung auf das Orts- und Landschaftsbild wird erkennbar sein. Aus diesem Grund wurde auch ein Wettbewerb durchgeführt. Mit der Wahl des Projekts «Pfifferling» kann der Ortszugang gestalterisch aufgewertet und präziser ausgebildet werden. In der Umsetzung wird auf eine sorgfältig ausgeführte Umgebungsgestal- tung zu achten sein. Damit kann das Orts- und Landschaftsbild schlussendlich sogar optimiert werden.

Der Planungsmehrwert Voraussichtlich entsteht durch die Planungsmassnahme kein Mehrwert auf den betroffenen Grundstücken, da die Mehrnutzung nur durch den Feuerwehrverband realisiert werden kann. Allfällige Abgaben werden gemäss den Bestimmungen des Reglements über den Ausgleich

– 19 – von Planungsmehrwerten (Re Plmw) der Gemeinde Herzogenbuchsee mit Verfügungen geregelt. Die Kosten der Planung gehen zulasten des Feuerwehrverbandes.

Mitwirkung, Vorprüfung und öffentliche Auflage Die Mitwirkung zur Anpassung der baurechtlichen Grundordnung hat vom 20. Februar bis 20. März 2020 stattgefunden. Am Abend des 27. Februar 2020 fand im Sonnensaal eine öffentliche Informationsveranstaltung statt. Auf der Verwaltung sind innerhalb der Mitwir- kungsfrist drei Eingaben eingereicht worden. Die Eingaben sind in einem separaten Bericht aufgeführt und mit Kommentaren bzw. den Beschlüssen des Gemeinderates ergänzt. Anpas- sungen an den Änderungs-Dokumenten waren aufgrund der Eingaben nicht notwendig. Die zwei Vorprüfungen durch den Kanton haben zu keinen grundsätzlichen Vorbehalten gegen- über der Planung geführt. Im Vorprüfungsbericht des AGR vom 4. Februar 2021 wird denn auch eine Genehmigung dieser Zonenplan- und Baureglementsänderung seitens des AGR in Aussicht gestellt. Die öffentliche Auflage hat nach der Publikation im Amtsblatt und im Anzeiger vom 19. März 2021 bis 19. April 2021 stattgefunden. Innerhalb der Auflagefrist sind zwei Einsprachen gegen die Zonenplan- und Baureglements- änderung eingelangt. Die Einspracheverhandlungen können erst nach dem Druck dieser Botschaft durchgeführt werden. Sofern mit den Einsprechern keine Einigung erzielt werden kann, bleiben die Einspra- chen als unerledigt aufrechterhalten. Das kantonale Amt für Gemeinden und Raumordnung AGR entscheidet anschliessend im Genehmigungsverfahren erstinstanzlich über die uner­ ledigten Einsprachen.

– 20 – Antrag und Abstimmungsfrage

Antrag des Gemeinderates vom 30. April 2021

Der Gemeinderat beantragt den Stimmberechtigten die Zustimmung zu folgendem

Gemeindebeschluss

1. Die Zonenplan- und Baureglementsänderung mit Änderung der ZöN J und der neuen ZöN J1 wird genehmigt; 2. Die Inkraftsetzung der Zonenplan- und Baureglementsänderung erfolgt mit der Genehmigung durch das Amt für Gemeinden und Raumordnung des Kantons Bern.

Abstimmungsfrage

Wollen Sie den Gemeindebeschluss «Zonen für öffentliche Nutzungen J + J1 (Änderung/Neueinzonung)» annehmen?

Herzogenbuchsee, 30. April 2021

Im Namen des Gemeinderates

Markus Loosli Rolf Habegger Gemeindepräsident Gemeindeverwalter

– 21 – 4 ENTFLECHTUNG EIGENTUMSVERHÄLTNISSE ZWISCHEN GEMEINDE UND OBERSTUFENVERBAND

Genehmigung Baurechtsvertrag

Das Wichtigste auf einen Blick

Die Gemeinde Herzogenbuchsee (EGH) ist Eigentümerin der heute ausschliesslich vom Ober- stufenverband Herzogenbuchsee (OstV) genutzten Schulanlagen an der Senta Simon-Strasse bzw. dem Oberdorfweg. Davon ausgenommen ist der Spezialtrakt, der im Eigentum des OstV steht und für dessen Realisierung die EGH dem OstV im Jahr 1981 ein unentgeltliches Bau- recht über 100 Jahre eingeräumt hat. Weiter steht ebenfalls der zur Anlage gehörende Sport- platz Gbbl Nr. 365 im Eigentum des OstV. Die EGH vermietet heute dem OstV die in ihrem Eigentum stehenden Gebäude und Anlagen zu einem Jahresmietzins von rund CHF 124 000. Mit Ausnahme der Liegenschaft Oberdorfweg 7 weisen alle Anlagen der EGH einen hohen Unterhalts- und Sanierungsbedarf auf. Die Turn- und Sportanlagen werden von der Schule Herzogenbuchsee sowie nach dem Schul- betrieb durch die Ortsvereine genutzt. Der OstV nutzt im Gegenzug die Sporthalle Mittelholz für den Turnunterricht. Gegenseitig erfolgt aktuell keine Verrechnung für diese Benützungen.

Der OstV sieht sich bereits seit einigen Jahren mit steigenden Schülerzahlen aus nahezu allen Verbandsgemeinden konfrontiert. Hinzu kommt die Einführung eines durchlässigen Schul- modells ab dem Schuljahr 2022/2023, welches voraussichtlich dazu führen wird, dass weitere Verbandsgemeinden ihre Realschulen aufheben und an den OstV auslagern werden. Schon heute sind die Klassengrössen in der Sekundarschule im oberen Überprüfungsbereich. Hinzu kommt, dass nicht ausreichend Lehrerarbeitsplätze und Gruppenräume zur Verfügung stehen.

Die heute uneinheitlichen Besitzverhältnisse bei den Liegenschaften sollen mit Blick auf den anstehenden Investitionsbedarf geklärt werden. Hierzu will die EGH dem OstV ein Baurecht am Gbbl Nr. 237 für eine Dauer von 99 Jahren einräumen. Dies ermöglicht es dem OstV, künftig bedarfsgerecht die für seine Aufgabenerfüllung erforderlichen Investitionen selbständig planen, umsetzen und finanzieren zu können. Zudem wird damit das Investitionsrisiko auf alle am Verband beteiligten Gemeinden neu ausgedehnt. Der OstV zahlt der EGH einen jährlichen Baurechtszins von CHF 98 665. Die im Eigentum der EGH stehenden Bauten werden zum Buchwert von CHF 513 000 an den OstV übertragen. Im Gegenzug macht die EGH von dem ihr zustehenden Vorkaufsrecht Gebrauch und übernimmt den Sportplatz Gbbl Nr. 365 zum vertraglich vereinbarten Preis von CHF 513 000. Der Entwurf des Baurechtsvertrags und die weiteren Unterlagen können auf der Gemeinde­verwaltung und auf der Webseite www.herzogenbuchsee.ch eingesehen werden.

– 22 – Die Ausgangslage Die Einwohnergemeinde Herzogenbuchsee (EGH) vermietet dem Oberstufenverband Her­ zogenbuchsee (OstV) seit dem 1. Januar 1977 das Areal Herzogenbuchsee 1 Gbbl Nr. 237 samt den sich darauf befindlichen Liegenschaften. Der Mietzins für die Gebäude 2–5 ist degressiv vereinbart und belief sich im Jahr 2020 auf rund CHF 47 000. Hinzu kommt ein Mietertrag von CHF 76 824 für das Gebäude Nr. 1 gestützt auf den Mietvertrag aus dem Jahr 2013. Mit Baurechtsvertrag vom 30. Januar 1981 räumte die EGH dem OstV ein selbständiges und dauerndes Baurecht z.L. Gbbl Nr. 2147 ein. Das Baurecht wurde unentgeltlich für eine Dauer von 100 Jahren bis 8. Mai 2081 eingeräumt. Mit Kaufvertrag vom 18. November 1977 wurde dem OstV zusätzlich das Eigentum am Gbbl Nr. 365 (Halt 7 327 m2) übertragen. Zugunsten der EGH besteht ein unbefristetes Vorkaufs- recht. Dieses berechtigt die EGH, das Grundstück zum seinerzeitigen Verkaufspreis von CHF 513 000 aus dem Jahr 1977 zu erwerben.

Übersicht der heutigen Besitzes- und Mietverhältnisse

2 3 1

6

4

5 7

Legende:

Gbbl Nr. / Gebäudeadresse Eigentum Rechtliche Grundlage GVB-Werte (CHF) Nachtrag 2013 zum 1 Schulhaus Süd 237 / Oberdorfweg 7 EG Herzogenbuchsee 3 850 000 Mietvertrag 1977 2 Aula 237 / Senta Simon-Str. 6 EG Herzogenbuchsee Mietvertrag 1977 3 Schulhaus Nord 237 / Senta Simon-Str. 6 EG Herzogenbuchsee Mietvertrag 1977 11 640 000 4 Schulhaus Ost 237 / Senta Simon-Str. 6 EG Herzogenbuchsee Mietvertrag 1977 5 Turnhalle 237 / Senta Simon-Str. 6 EG Herzogenbuchsee Mietvertrag 1977 6 Spezialtrakt 2147 / Senta Simon-Str. 6a Oberstufenverband Baurechtsvertrag 1981 2 436 000 7 Spielwiese 365 Oberstufenverband Kaufvertrag 1977 0

– 23 – Seit der Übertragung der Realschule durch die Gemeinden Niederönz und Herzogenbuchsee an den OstV werden die Anlagen auf Gbbl Nr. 237 – mit Ausnahme der Turn- und Sportanlagen – exklusiv durch den OstV benützt. Die Turn- und Sportanlagen werden von der Schule Her­ zogenbuchsee sowie nach dem Schulbetrieb durch die Ortsvereine genutzt. Die Liegenschaften Nrn. 2 bis 6 (vgl. Abbildung hievor) weisen einen mehr oder weniger ho- hen Unterhalts- und Sanierungsbedarf auf. Bei der Liegenschaft Nr. 1 ist der Sanierungsbedarf aufgrund ihres wirtschaftlichen Alters noch geringer. Der Oberstufenverband sieht sich für die kommenden Jahre mit steigenden Schülerzahlen konfrontiert. Einerseits steigen die Kinderzahlen aus Herzogenbuchsee an. Andererseits ist auch bei den Aussengemeinden mit einem nicht unerheblichen Wachstum der Schüler zu rechnen. Weiter ist davon auszugehen, dass mit Blick auf den Beschluss der Abgeordnetenver- sammlung vom 6. April 2021 zur Einführung eines durchlässigen Schulmodells weitere Ge- meinden in den kommenden Jahren ihre Realschule aufheben und ebenfalls dem OstV über- tragen werden. Dies führt in der Summe zu einem erhöhten Raumbedarf und entsprechenden Investitionen. Aufgrund der heutigen Eigentumsverhältnisse ist unklar, wer diese zusätzlichen Investitionen planen und realisieren muss. Mit einer Einräumung eines Baurechts über die gesamte Gbbl Nr. 237 wäre es dem OstV künftig möglich, die für die Aufgabenerfüllung erforderlichen Investi- tionen bedarfsgerecht selbständig zu tätigen und finanzieren sowie die daraus resultierenden Investitionsfolgekosten an die Verbandsgemeinden zu verrechnen. Vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Klärungsbedarfs der Besitzverhältnisse hat der OstV im Februar 2019 Notar Frank Gurtner, Bern, mit der Ausarbeitung eines Arbeitspapiers beauftragt. Darin wird aufgezeigt, welche rechtlichen Möglichkeiten einer Entflechtung der unterschiedlichen Eigentumsformen und Verträge bestehen. Die Oberstufenkommission hat sich an ihrer Sitzung im August 2019 für die Variante EGH Bodeneigentümerin mit Einräu- mung Baurecht und Anlageeigentum an OstV ausgesprochen. Sie ersuchte den Gemeinderat in der Folge um Prüfung der Entflechtung der Besitzverhältnisse sowie Initialisierung eines gemeinsamen Projektes. Der Gemeinderat stimmte im September 2019 dem Begehren des OstV zu und bat diesen um Ausarbeitung eines Baurechtsvertragsentwurfs.

Der Baurechtsvertrag Der vom OstV beauftragte Notar Frank Gurtner hat einen Entwurf eines Baurechtsvertrags (v. 06.01.2021/26.02.2021) erstellt. Folgende Bemerkungen sind hierzu anzubringen: In einem ersten Schritt werden das bestehende Baurecht Gbbl. Nr. 2147 und der bestehende Mietvertrag inkl. Nachträge aufgehoben. Danach räumt die Einwohnergemeinde Herzogen- buchsee dem Oberstufenverband an ihrem Gbbl. Nr. 237, umfassend alle Schulhausanlagen, ein selbständiges und dauerndes Baurecht über 99 Jahre ein. Hierfür wird entsprechend ein neues Grundbuchblatt eröffnet. Die genaue Abgrenzung des Baurechts geht aus einem vom Nachführungsgeometer noch zu erstellenden Situationsplan hervor. Das Baurecht ist über- tragbar und vererblich. Das gesetzliche Vorkaufsrecht der Grundeigentümerin und des Bau- berechtigten gemäss Art. 682 Abs. 2 ZGB wird ausdrücklich bestätigt.

– 24 – Mit der Einräumung dieses Baurechtes gehen sämtliche auf dem Gbbl Nr. 237 stehenden Ge- bäude mit allen dazugehörenden baulichen Anlagen, jedoch ohne Grund und Boden, in das Eigentum des Bauberechtigten über. Der Bauberechtigte betreibt auf dem Baurecht die Ober- stufe (Zyklus 3) der Verbandsgemeinden. Damit wird der Zweck eingeschränkt und kann nicht ohne Zustimmung der Grundeigentümerin ausgedehnt werden. Die Entschädigung für die Gebäude entspricht dem im Zeitpunkt des Übergangs von Nutzen und Gefahr massgebenden Buchwert und beträgt mindestens CHF 513 000. Der Buchwert er- gibt sich aus dem Restwert des Gebäude Nr. 1. Er beträgt gemäss HRM 2 20 % v. CHF 3,5 Mio. Die übrigen Gebäude sind abgeschrieben. Das Gebäude Nr. 6a ist nicht zu entschädigen, da es bis zur Löschung des Baurechts Herzogenbuchsee 1 Gbbl. Nr. 2147 im Eigentum des Ober- stufenverbandes Herzogenbuchsee steht. Die Entschädigung wird mit dem Übergang von Nut- zen und Gefahr zur Zahlung fällig und ist mit dem Kaufpreis von CHF 513 000 für das Grund- stück Herzogenbuchsee 1 Gbbl. Nr. 365 (Spielwiese) zu verrechnen. Hierfür ist eine separate Handänderungsurkunde zu erstellen. Die Erstellung weiterer Bauten und Anlagen sowie die Vornahme wesentlicher Änderungen (seien es bauliche oder Zweck- bzw. Nutzungsänderungen) bedürfen während der gesamten Baurechtsdauer vorgängig der schriftlichen Zustimmung der Grundeigentümerin. Bei zusätz- lichen Hauptbauten ist zwingend ein qualifiziertes Verfahren (z.B. Wettbewerbsverfahren nach SIA 142/143) durchzuführen, wobei ein Vertreter der Grundeigentümerin als Gemeindever- treter zu bestimmen ist. Wird diese Bestimmung nicht eingehalten, stellt dies eine Verletzung des Vertrages im Sinne von Art. 779f ZGB dar, was die Grundeigentümerin berechtigt, gemäss Art. 779f bis 779h ZGB den vorzeitigen Heimfall herbeizuführen. Weiter verpflichtet sich der Bauberechtigte, dafür zu sorgen, dass das Baurecht nie höher als bis zu 100 % der Buchwerte mit Grundpfandrechten oder anderen wertvermindernden Auflagen (Dienstbarkeiten, Grundlasten usw.) belastet wird, es sei denn, dies sei ihm ausdrücklich und vorübergehend von der Grundeigentümerin schrift- lich bewilligt worden. Der Bauberechtigte nimmt zur Kenntnis, dass er ohne Zustimmung der Grundeigentümerin das Baurecht nicht mit Dienstbarkeiten belasten bzw. keine Miet- und Pachtverträge abschlies- sen darf, die nicht spätestens bei Ablauf der Baurechtsdauer entschädigungsfrei erlöschen bzw. aufgelöst sind. Ferner darf der Bauberechtigte ohne Zustimmung der Grundeigentümerin keine baupolizeilichen Zugeständnisse machen. Der Baurechtszins basiert auf einem Landwert von CHF 100/m2 (Erfahrungswert Land Zone f. öffentliche Nutzung) und einem für die gesamte Baurechtsdauer gleichbleibenden Zinssatz von 5%. Der Baurechtszins beträgt für die 19 733 m2 CHF 98 665. Dieser erstmalig vereinbarte Baurechtszins stellt unabhängig der effektiven Nutzung eine Minimalentschädigung dar, unter welche der in einem späteren Zeitpunkt angepasste Baurechtszins nicht sinken darf. Unter Berücksichtigung der Veränderungen des Geldwertes kann er alle 5 Jahre jeweils auf den 1. Januar den veränderten Verhältnissen angepasst werden. Grundlage bilden der Index der Kon- sumentenpreise sowie der erstmalige Baurechtszins. Jeweils im 15. Jahr, erstmals voraussichtlich 2037, haben beide Vertragsparteien das Recht, den Baurechtszins aufgrund einer gemeinsam in Auftrag gegebenen Schatzung, welche sich an die Parameter der Erfahrungswerte f. Land in der ZöN zu halten hat (insb. hinsichtlich Nut-

– 25 – zung), neu festzulegen, wobei der für die Berechnung des Baurechtszinses massgebende Zinssatz 5 % des Landwertes zu betragen hat. Mit Ablauf der Baurechtsdauer gehen die auf dem Baurechtsgrundstück erstellten Gebäude und Anlagen in das Eigentum der Grundeigentümerin über und werden zu Bestandteilen ihres Grundstückes. Die Grundeigentümerin hat dem Bauberechtigten für die heimfallenden Bau- werke eine Entschädigung zu leisten. Die Heimfallentschädigung entspricht 100 % der dann- zumaligen Buchwerte. Sämtliche Kosten der Urkunde (Vermessungsamt/Geometer, Grundbuchamt und Notariat) so- wie allfällige Kosten späterer Anpassungen derselben (z. B. Erhöhung des Sicherungspfand- rechtes) werden vom Bauberechtigen getragen.

Finanzielle Auswirkungen Die finanziellen Auswirkungen auf die EGH und den OstV präsentieren sich wie folgt:

Oberstufenverband: Folgekosten: Baurechtszins (Basis: 19 733 m2 à CHF 100, davon 5 % Baurechtszins p.a.) 98 665

Total Folgekosten 98 665

Einwohnergemeinde: Einnahmen: Baurechtszins (Basis: 19 733 m2 à CHF 100, davon 5 % Baurechtszins p.a.) 98 665

Total Einnahmen 98 665

Folgekosten: Herzogenbuchsee trägt geschätzt zwei Drittel der Verbandskosten 65 800

Total Folgekosten 65 800

Anstelle des neu vom OstV zu leistenden Baurechtszins von CHF 98 665 entfallen der Gemein- de die jährlichen Mieteinnahmen von CHF 124 000. Mit dem Wegfall der Mieteinnahmen hat die EGH aber auch nicht mehr für die jährlichen Betriebs- und Unterhaltskosten aufzukommen. Alle Gebäude gehen gemäss Baurechtsvertrag zum festgelegten Buchwert von CHF 513 000 von der EGH an den OstV über. Gleichzeitig nutzt die EGH das vertraglich eingeräumte Vor- kaufsrecht am Gbbl Nr. 365 zum festgeschriebenen Preis von CHF 513 000. Damit fliessen beim Übergang der Liegenschaften in die neuen Besitzverhältnisse keine finanziellen Mittel.

– 26 – Gemäss Art. 85a GV soll die Übertragung von Verwaltungsvermögen grundsätzlich zum Buch- wert an selbständige Trägerschaften mit öffentlichen Aufgaben erfolgen. Sofern dies aus be- triebswirtschaftlichen Gründen nicht möglich ist und die Übertragung zu einem Wert erfolgt, der über dem Buchwert liegt, muss die Gemeinde eine Spezialfinanzierung bilden, wie dies Art. 85a GV vorsieht. Betriebswirtschaftliche Gründe können vorliegen, wenn der Wert der Liegenschaften tatsäch- lich noch höher ist als der Buchwert, aber die Abschreibungen diesen bereits auf eine kleine Summe/auf null haben schrumpfen lassen oder wenn auf einer Liegenschaft während früherer Jahre stille Reserven angelegt worden sind. Dies ist beim Gebäude Nr. 1 der Fall, weshalb die Übertragung zum eigentlichen Buchwert gemäss HRM 2 von maximal CHF 513 000 erfolgt. Der realisierte Buchgewinn ist in eine Spezialfinanzierung einzulegen und diese über 16 Jahre aufzulösen.

Antrag der Abgeordnetenversammlung an alle Verbandsgemeinden und geplantes weiteres Vorgehen Die Oberstufenkommission hat an ihrer Sitzung vom 2. März 2021 der Entflechtung der Besitz- verhältnisse gestützt auf den vorliegenden Baurechtsvertrag zugestimmt und der Abgeord­ netenversammlung (AV) die Zustimmung beantragt. Die Abgeordnetenversammlung hat am 6. April 2021 der Entflechtung der Besitzverhältnisse ebenfalls zugestimmt. Sie beantragt den Verbandsgemeinden, der Entflechtung der Besitzverhältnisse aller Liegen- schaften auf dem durch die Oberstufe Herzogenbuchsee genutzten Areal Gbbl Nr. 237 mittels vorliegendem Baurechtsvertrag zwischen der Einwohnergemeinde Herzogenbuchsee und dem Oberstufenverband Herzogenbuchsee zuzustimmen. Gemäss Art. 8 des Organisationsreglements (OgR) des OstV bedarf der Abschluss des vor- liegenden Baurechtsvertrages der Zustimmung einer Mehrheit der Gemeinden, die gleichzeitig mindestens 50 % der Betriebskostenanteile (OgR Art. 66) vertreten. Bei Annahme des Bau- rechtsvertrages soll dieser per 1. Januar 2022 in Kraft treten. Über den Baurechtsvertrag hinaus werden zwischen EGH und OstV nachgelagert verschiedene weitere vertragliche Regelungen zu treffen sein. U.a. ist die Benützung der Sportanlagen neu zu regeln. Eine Zustimmung zu dieser Vorlage durch die Stimmberechtigten von Herzogenbuchsee beinhaltet ebenfalls die Zustimmung zum eingangs dargestellten Antrag des OstV an die einzelnen Verbandsgemeinden. Gemäss aktuellem Kostenverteiler beträgt der Betriebskosten- anteil von Herzogenbuchsee 65,5 %. Im Falle einer Zustimmung des Souveräns von Herzogen- buchsee ist das erforderliche Quorum in Bezug auf den Betriebskostenanteil damit bereits zustande gekommen. Es müssen jedoch neben Herzogenbuchsee mindestens noch vier weitere der gesamthaft neun Gemeinden der Vorlage zustimmen, damit der Beschluss des Gemeinde­verbands ebenfalls rechtsgültig zustande gekommen ist.

– 27 – Antrag und Abstimmungsfrage

Antrag des Gemeinderates vom 30. April 2021

Der Gemeinderat beantragt den Stimmberechtigten die Zustimmung zu folgendem

Gemeindebeschluss

Der Baurechtsvertrag (Entwurf vom 06.01.2021 / Änderungen vom 26.02.2021) zwischen der Einwohnergemeinde Herzogenbuchsee und dem Oberstufenverband wird genehmigt.

Abstimmungsfrage

Wollen Sie den Gemeindebeschluss «Entflechtung Eigentumsverhältnisse zwischen Gemeinde und Oberstufenverband» annehmen?

Herzogenbuchsee, 30. April 2021

Im Namen des Gemeinderates

Markus Loosli Rolf Habegger Gemeindepräsident Gemeindeverwalter

– 28 – 5 SCHULRAUM ZYKLUS 1

Genehmigung Verpflichtungskredit (Rahmenkredit) CHF 16,0 Mio.

Das Wichtigste auf einen Blick

Der Raumbedarf orientiert sich am Lehrplan 21 und den drei Schulzyklen Am 3. März 2021 haben die Gemeinden Herzogenbuchsee und Niederönz gemeinsam mit dem Oberstufenverband Herzogenbuchsee die Ergebnisse der Schulraumplanung 2030 präsentiert und eine öffentliche Mitwirkung durchgeführt. Insgesamt sind 15 Eingaben eingelangt. Nicht nur fehlen die für einen Lehrplan-21-konformen Unterricht nötigen Räume und genügend Arbeitsplätze für die Lehrerinnen und Lehrer, es gibt auch keine Reserveräume mehr, um neue Klassen unterzubringen und teilweise wird seit Jahren in Provisorien unterrichtet. Einen wichtigen Einfluss auf den Schulraum hat schliesslich auch die Bevölkerungsentwicklung. Die vorgeschlagene Lösungskonzeption orientiert sich zudem an den drei Zyklen, in welche die elf Schuljahre gemäss Lehrplan 21 unterteilt werden und nach denen heute die Lehrerausbildung erfolgt. Zum Zyklus 1 gehören die ersten vier Jahre (Kindergarten, 1./2. Klasse), zum Zyklus 2 gehören die 3.–6. Klasse und der Zyklus 3 umfasst die Oberstufe (7.–9. Schuljahr). Umgesetzt wird die Schulraumplanung in Etappen, wobei der grösste Bedarf neben dem Zyklus 3 bei den Kindergärten besteht.

Zeitliche Dringlichkeit Bei den vorgeschlagenen Massnahmen im Zyklus 1 handelt es sich um «Sofortmassnahmen», welche aufgrund der aktuellen Situation punkto Schülerzahlen und den bestehenden Raumange- boten notwendig sind. Ihre Realisierung erlaubt es, den aktuell benötigten Schulraum rechtzeitig bereitzustellen und auf teure Provisorien zu verzichten. Am bewährten Konzept der kurzen Schul- wege soll festgehalten werden. Zudem kann Raum freigespielt werden, um in einer zweiten Etap- pe die Sanierung der Schulanlage Mittelholz und bei Bedarf die Erweiterung angehen zu können. Für die Neubauten der Kindergärten Hubel und Rosenweg sowie für die Instandsetzung des Schulhauses Burg beantragt der Gemeinderat den Stimmberechtigten deshalb die Bewilligung eines Rahmenkredits von total CHF 16 Mio.

Wieso ein Rahmenkredit? Unabhängig davon, ob der Zyklus 1 im bisherigen konventionellen Schulmodell weiterunterrichtet wird oder ob in absehbarer Zeit ein Wechsel hin zur Basisstufe erfolgt: Die geplante bauliche Umsetzung lässt beide Varianten zu. Die beiden im beantragten Rahmenkredit zusammengefassten Neubauten im Rosenweg und Hubel sowie die Umnutzung/Umbau/Instandsetzung des Burgschulhauses mit Turnhalle stehen konzeptionell in einer direkten Abhängigkeit zueinander. Aus diesem Grund macht eine Um­ setzung der Einzelprojekte nur bei Aussicht auf Realisierung des Gesamtsystems Sinn.

Die Unterlagen zur Schulraumplanung 2030 sowie die Auswertung zum Mitwirkungsverfahren können auf der Gemeindeverwaltung und auf der Webseite www.herzogenbuchsee.ch eingesehen werden.

– 29 – Ausgangslage und Zielsetzungen der Schulraumplanung 2030 Anfangs 2016 genehmigte der Gemeinderat einen Projektauftrag für die Schulraumplanung. Ein aus Exponenten verschiedener Kommissionen und der Verwaltung der Gemeinde Her­ zogenbuchsee zusammengesetzter Projektausschuss legte im September 2017 erste Ergeb- nisse vor. Dabei zeigte sich sehr schnell, dass eine Koordination mit der Gemeinde Niederönz und dem Oberstufenverband Herzogenbuchsee zur Nutzung des Synergiepotentials zwingend erforderlich ist. 2019 initiierten die drei Körperschaften deshalb das gemeinsame Projekt Schulraumplanung 2030, um sowohl quantitativ als auch qualitativ ein den Vorgaben des Lehrplans 21 und den päd- agogischen Anforderungen entsprechendes Angebot an Schulraum zur Verfügung stellen zu kön- nen. Dies gilt analog für die Tagesschule. Gemeinsam wurden folgende Zielsetzungen definiert: − Nachhaltige, integrale Planung über sämtliche Schulstufen für die nächste Generation (Planungshorizont 2040) − Bereitstellung von genügend Raum für Schülerwachstum zur richtigen Zeit (Vermeiden von Provisorien) − Bereitstellung von genügend Raum für die heutigen Unterrichtsformen (nach Lehrplan 21), inklusive Arbeitsräumlichkeiten für Lehrpersonen und Schulleitung − Bereitstellung von genügend Raum für Tagesstrukturen − Erhalt kurzer Schulwege (insbesondere für Kindergarten und 1./2. Klasse), dezentrale Lösungen − Optimierung des Neubauvolumens, Schaffung von Synergien wo immer möglich − Verzicht auf Landkauf, bauen auf gemeindeeigenem Land − Berücksichtigung der Vereinsbedürfnisse bei der Gesamtkonzeption

Das Projekt wurde in drei Phasen gegliedert:

Phase 3: Umsetzung Bauliche Detailplanung, Projekte Wettbewerbe etc.

Genehmigung Umsetzungskonzept Phase 2: Erarbeitung Gesamtkonzeption Massnahmenplanung in Variantenform Machbarkeit von Varianten überprüft , Bestvariante bezeichnet

Genehmigung Handlungsbedarf

Phase 1: Bedarfsanalyse Bedürfnisse Infrastruktur: Planung Sofort- Erhebung Grundlagen, Ermittlung Nutzer - Inventar massnahmen Bedürfnisse (Sollraumprogramme) (Schule, Dritte) - Zustand

In der Phase 1 wurde der Handlungsbedarf in Bezug auf das Raumangebot der Volksschule und der Tagesschule aufgrund des prognostizierten Bevölkerungswachstums unter Einbezug

– 30 – der Anforderungen des Lehrplans 21 ermittelt. Ebenfalls Teil dieser Phase war eine Inventari- sierung der heute zur Verfügung stehenden Flächen sowie die Zustandsanalyse des vorhande- nen Gebäudeportfolios. Die Ergebnisse sind im Schlussbericht der Phase 1 vom 14. Mai 2020 und im Bericht Gebäu- dezustandsanalyse vom 11. Mai 2020 detailliert festgehalten. Teil dieser Phase war auch das Aufzeigen von Sofortmassnahmen aufgrund eines möglichen dringenden Handlungsbedarfs. Im Rahmen der Phase 2 wurde auf den Ergebnissen aus der Phase 1 aufbauend die Lösungs- konzeption mit einer Grobkostenschätzung von +/– 25 % erarbeitet. Für alle drei Schulträger wird bei Realisierung aller geplanten Massnahmen von einem Investitionsvolumen von CHF 84,6 Mio. ausgegangen. Die Ergebnisse sind im Schlussbericht vom 10. Februar 2021 sowie im dazugehörigen Management Summary zusammengefasst. Anfangs März wurden die Ergebnisse der Schulraumplanung veröffentlicht und den Behörden- mitgliedern und Lehrpersonen vorgestellt. Vom 4. März 2021 bis 6. April 2021 wurde das öffentliche Mitwirkungsverfahren durchgeführt. Leider konnte Corona-bedingt nicht wie üblich eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung durchgeführt werden. Innerhalb der Mitwirkungsfrist sind 15 Eingaben von Parteien, Vereinen, Kommissionen und Privatpersonen eingegangen. Die Ergebnisse können dem detaillierten Mitwirkungsbericht vom 27. April 2021 entnommen werden. Gesamthaft gesehen kann festgestellt werden, dass die vorliegende Planungsarbeit als fach- gerecht und zielführend erachtet wird. Mehrheitlich wird der Lösungskonzeption, die auf einer dezentralen Struktur beruht, zugestimmt. Folgende kritische Punkte wurden geäussert: − Bevölkerungsprognose: Die angenommene bedeutende Bevölkerungsentwicklung inner- halb des Prognosezeitraum bis 2040 wird z.T. in Frage gestellt. − Plan B, Etappierung: Es wird ein Plan B gefordert, der günstigere Lösungen und/oder eine verzögerte Realisierung aufzeigt. − Klassengrössen: Der Schulraumplanung liegen die kantonalen Richtwerte für die Klassen- grössen als mittelfristiges Planungsziel für die Realisierung zugrunde. Einige Mitwirkungs- eingaben fordern, dass nicht die Richtwerte massgebend sein sollen, sondern der Wert des oberen Überprüfungsbereiches. Dies ermöglicht es, die Schulraumbauten zu redimensio- nieren oder zumindest hinauszuzögern. − Raumbedarf Zyklus 1: Es wird beantragt, dass der Modellentscheid im Zyklus 1 (konven­ tionell versus Basisstufe) vor der Realisierung gefällt werden muss, da der Raumbedarf resp. die Kosten bei den Modellen unterschiedlich seien. − Finanzielle Auswirkungen: Die Höhe der ausgewiesenen Kosten und die finanzielle Mach- barkeit werden z.T. in Frage gestellt und das Aufzeigen von weiteren Folgekosten bzw. die Auswirkungen auf die Steuern beantragt. − Schulstandort Bahnhof West: Es wird bemängelt, dass im Entwicklungsgebiet Bahnhof West kein Schulstandort geplant ist. − Rückzug Vorlage: Eine Partei hat den Rückzug der Vorlage gefordert.

– 31 – Wie sind die aktuelle Raumsituation und der Zustand der Gebäude? Der Schulraumbestand weist bereits heute fehlende Räume für eine Lehrplan 21-konforme Unterrichtsführung aus und gewisse Räume unterschreiten die kantonalen Minimalanforde- rungen bzgl. Grösse. Auch für Lehrpersonen, die im Gegensatz zu früher den ganzen Tag in der Schule verbringen und sich vor Ort im Team vorbereiten und absprechen, steht zu wenig Arbeitsplatz zur Verfügung. Zudem sind die Lehrpersonenteams aufgrund der Teilpensen und den umfangreichen Unter- richts- und Fördergefässen wesentlich grösser als früher. Der grösste und dringendste Hand- lungsbedarf besteht bei den Kindergärten und der Oberstufe. Es gibt aktuell in den Schul­ häusern keinen Reserveraum mehr, um künftig neue Klassen unterbringen zu können. Die bestehenden Klassen weisen zu einem grossen Teil Grössen auf, die deutlich über den anzu- strebenden Richtwerten des Kantons Bern liegen. Bei den Schulgebäuden besteht z.T. grosser Instandsetzungsbedarf, da in der Vergangenheit der Unterhalt vernachlässigt wurde. Bei einigen Immobilien stellt sich sogar die Frage, ob ein Neubau nicht kostengünstiger ist als die baulichen Massnahmen für den aufgestauten Unterhalt.

 Wie entwickeln sich die Schülerzahlen? Basierend auf den heute bereits grösstenteils rechtsgültig eingezonten Arealen in den beiden Gemeinden Herzogenbuchsee und Niederönz wurde eine Prognose zur Entwicklung der Schü-  lerzahlen über alle drei Schulträger erstellt. Sie zeigt folgende Ergebnisse für die einzelnen Standorte und Klassen:

Standorte St andor t Herzogenbuchsee Oenz

Standorte St andor t 1./2. Kl. 6 9 10 3 3 3 Herzogenbuchsee Oenz Ober st uf e 3./4. Kl. 6 9 10 3 3 3

5./6. Klasse 6 8 10 3 3 3

1./2. Kl. 6 9 10 3 3 3 Ober st uf e 3./4. Kl. 6 9 10 3 3 3

5./6. Klasse 6 8 10 3 3 3

Lösungskonzeption Schulraumplanung 2030 Für die Lösungskonzeption wurden zahlreiche Varianten geprüft (vgl. Bericht Phase 2 vom 10. Februar 2021). Die Bestvariante umfasst folgende Elemente: Den Schulstandorten werden die sogenannten Zyklen gemäss Lehrplan 21 zugeordnet. Ein Zyklus umfasst eine Anzahl Schuljahre, die pädagogisch zusammengehören:

– 32 – Zum Zyklus 1 gehören die ersten vier Jahre (Kindergarten, 1. und 2. Klasse), zum Zyklus 2 gehören die 3. bis 6. Klasse und der Zyklus 3 umfasst die Oberstufe (7.–9. Schuljahr). Die Ausbildungsgänge der Lehrpersonen an den Pädagogischen Hochschulen sind nach den drei Zyklen organisiert. Für den Zyklus 1 kann nebst der heutigen Organisation mit Kindergarten und 1./2. Klasse auch mit dem Modell Basisstufe unterrichtet werden. Die Schulraumplanung für den Zyklus 1 ist modellneutral konzipiert. Der Schulraum ist dezentral organisiert, damit möglichst kurze Schulwege (Richtwert ca. 0.5 km) garantiert werden können. Das Schulhaus Burg muss aufgrund von Vorgaben der Denkmalpflege und des Ortsbildschut- zes in der Gebäudestruktur und im Aussenraum im Wesentlichen in seiner heutigen Form belassen werden. Es eignet sich bestens als Standort für den Zyklus 1. An den Standorten Ro- senweg und Hubelweg wird je ein Ersatzneubau für vier Zyklus 1-Einheiten errichtet; am Stand- ort Niederönz werden zwei Einheiten im Bestand untergebracht und ein Neubau mit weiteren zwei Einheiten erstellt. Dies ermöglicht die Aufhebung der Standorte Hagez und Holz (damit dieses als Provisorium für den Zyklus 2 dienen kann) sowie den Klassenzuwachs am Standort Niederönz um eine zusätzliche Klasse (von heute neun auf neu insgesamt zehn Klassen). Der Zyklus 2 wird an den Standorten Niederönz und Mittelholz zentralisiert. Am Standort Nie- derönz ergibt sich aus dem Sollraumprogramm kein Neubaubedarf für den Zyklus 2. Die be- stehenden Raumdefizite können durch Rochaden und Umbaumassnahmen gedeckt werden. Der neue Schulraum für das Klassenwachstum wird hauptsächlich am Standort Mittelholz realisiert (Neubau mit einer Gesamtfläche von rund 2 660 m2). Die Oberstufe (Zyklus 3) bleibt am heutigen Standort. Es sind folgende Massnahmen vorgese- hen: Die Sportanlagen werden aufgrund des schlechten Zustandes und des Platzbedarfs durch den zu erstellenden Schulhausneubau für das Klassenwachstum abgebrochen. Sie sollen am neuen Standort in der Nähe der bestehenden Dreifachhalle Mittelholz ersetzt werden. Die Schule hat keinen zusätzlichen Hallenbedarf; es ist jedoch geplant, dass der Ersatzneubau nicht als Zweifachhalle, sondern optional als Dreifachhalle ausgeführt werden kann, was einem Bedürfnis der Vereine entspricht. Die Aula, die in einem sehr schlechten baulichen Zustand ist, wird ersetzt; sie soll sowohl der Oberstufe als auch der Schule Mittelholz dienen. Auch wird die Mitbenützung der Vereine mit- eingeplant.

Umsetzung (Sofort)-Massnahmen Zyklus 1 An den Standorten Rosenweg und Hubelweg wird als Sofortmassnahme zur Deckung des bereits vorhandenen Raumbedarfs je ein Ersatzneubau für vier Zyklus 1-Einheiten errichtet. Im Schulhaus Burg werden ebenfalls zwei Einheiten im Bestand eingerichtet. Dies ermöglicht die Aufhebung der Standorte Hagez und Holz (damit dieses als Provisorium für den Zyklus 2 die- nen kann). Entsprechend soll beim Burgschulhaus und der dazugehörigen Turnhalle umgebaut und saniert werden. Auf dem langfristigen Horizont (2030/40) steht die vollständige Umnutzung des Schulhauses Burg an, damit hier die weiteren vier Klassen des Zyklus 1 untergebracht werden können. Dies steht in Abhängigkeit zum Ausbau des Zyklus 2-Standortes Mittelholz, damit die 3./4. Klassen aus dem Burg an den Standort Mittelholz umziehen können.

– 33 – Der Standort Kreuz bleibt bis auf weiteres bestehen, mit der Option, den Standort Burg um weitere zwei Klassen auszubauen (Ausbau Aula) und so den Mietvertrag im Kreuz bei Bedarf aufheben zu können.

Verpflichtungskredit (Rahmenkredit) von CHF 16,0 Mio. Für die erforderlichen Massnahmen zur Umsetzung der dargestellten Lösungskonzepte für den Schulraum Zyklus 1 wurde eine Grobkostenschätzung verfasst. Sie dient mit einer Genau- igkeit von ± 25 % (inkl. 7,7 % MwSt.) als Entscheidungsgrundlage. Die berücksichtigten In- standhaltungs- und Instandsetzungsmassnahmen basieren auf der Gebäudezustandsanalyse

(vgl. Bericht vom 14.05.2020). Für die Kostenangaben der einzelnen Elemente wurden Ein- heitspreise aus kürzlich ausgeführten oder in Ausführung stehenden Projekten entnommen

(Elementkostenmethode, e-BKP-H).

Standort Rosenweg

Abbruch bestehender Kindergarten / Ersatzneubau vier Zyklus 1-Einheiten:

Modul 01: Umbauten, Umnutzungen 0.- 4x Klasse Zyklus 1 Keine

Strategie Modul 02: Anbauten, Neubauten 3'980'000.- 2 3 Ersatzneubau Neubau 680 m HNF à 5'800 + Abbruch 1'023 m à 35

Modul 01:03: Umbauten,Umgebung Umnutzungen 400'000.0.- 2’000 m2 à 200 4x Klasse Zyklus 1 Keine

Modul 05: Instandsetzungsarbeiten gemäss Stratus 0.- Strategie Modul 02: Anbauten, Neubauten 3'980'000.- Keine 2 3 Ersatzneubau Neubau 680 m HNF à 5'800 + Abbruch 1'023 m à 35

Modul 06: Provisorien 0.- Modul 03: Umgebung 400'000.- 2’000Keine m2 à 200

Modul 057:: TagesschuleInstandsetzungsarbeiten gemäss Stratus 0.- Keine Keine

Modul 08: Vereine 0.- Modul 06: Provisorien 0.- Keine

Modul 07: Tagesschule 0.-

Keine

Modul 08: Vereine 0.-

Keine

Standort Hubelweg

Abbruch 08 Hubelweg bestehenderModul Doppel-Kindergarten 01: Umbauten, Umnutzungen / Ersatzneubau vier Zyklus0.- 1-Einheiten: 4x Klasse Zyklus 1 Keine

Strategie Modul 02: Anbauten, Neubauten 4’011'000.- 2 3 Ersatzneubau Neubau 680 m HNF à 5'800 + Abbruch 1'917 m à 35

08 Hubelweg Modul 01:03: Umbauten,Umgebung Umnutzungen 500'000.0.- 2’500 m2 à 200 4x Klasse Zyklus 1 Keine

Modul 05: Instandsetzungsarbeiten gemäss Stratus 0.- Strategie Modul 02: Anbauten, Neubauten 4’011'000.- 2 3 Ersatzneubau NeubauKeine 680 m HNF à 5'800 + Abbruch 1'917 m à 35

Modul 03:06: UmgebungProvisorien 500'000.0.- 2’500Keine m2 à 200

Modul 057:: TagesschuleInstandsetzungsarbeiten gemäss Stratus 0.-

KKeineeine

Modul 08: Vereine 0.- Modul 06: Provisorien 0.- Keine

Modul 07: Tagesschule 0.-

Keine

Modul 08: Vereine 0.-

Keine

– 34 – Standort Burgstrasse Umnutzung / Umbau / Instandsetzung Schulhaus:

09 SH Burgstrasse Modul 01: Umbauten, Umnutzungen 825'000.- 6x Klasse Zyklus 1 Haupt- und Nebenräume, Werken, TS 09(Option: SH Burg +2 Klassenstrasse Zyklus 1) Modul 01: Umbauten, Umnutzungen 825'000.- Modul 02: Anbauten, Neubauten 150'000.- 6x Klasse Zyklus 1 Haupt- und Nebenräume, Werken, TS Lifteinbau (Option:Strategie +2 Klassen Zyklus 1) Umnutzung, Umbau, Modul 02: Anbauten, Neubauten 150'000.- Modul 03: Umgebung 300'000.- Instandsetzung Lifteinbau Strategie 1’500 m2 à 200 (Aussenraum Z1 spezifisch) Umnutzung, Umbau, Modul 03: Umgebung 300'000.- Instandsetzung Modul 05: Instandsetzungsarbeiten gemäss Stratus * davon wurde im Jahr 2018 be- 1’500 m2 à 200 (Aussenraum Z1 spezifisch) 3'580'000.- Gebäudehülle, HLS, Innenausbau * reits ein Kredit in der Höhe von (- 671'000.-) Modul 05: Instandsetzungsarbeiten gemäss Stratus *671'000 davon gesprochen wurde im Jahr (IS von2018 Sani- be- * 3'580'000.- tär- und Heizungsanlagen) ModulGebäudehülle, 06: Provisorien HLS, Innenausbau 0.- reits ein Kredit in der Höhe von (- 671'000.-) 671'000 gesprochen (IS von Sani- Keine tär- und Heizungsanlagen) Modul 06: Provisorien 0.- Modul 07: Tagesschule 0.- Keine Keine Modul 07: Tagesschule 0.- Modul 08: Vereine 0.- Keine Keine Modul 08: Vereine 0.- Keine

Instandsetzung Turnhalle:

10 TH Burgstrasse Modul 01: Umbauten, Umnutzungen 0.- Einfachhalle Keine 10 TH Burgstrasse Modul 01: Umbauten, Umnutzungen 0.- Modul 02: Anbauten, Neubauten 0.- EinfachhalleStrategie Keine Instandsetzung Keine Modul 02: Anbauten, Neubauten 0.- Strategie Modul 03: Umgebung 0.- Keine Instandsetzung Keine Modul 03: Umgebung 0.- Modul 05: Instandsetzungsarbeiten gemäss Stratus 1'850'000.- Keine Gebäudehülle, HLSE, Innenausbau Modul 05: Instandsetzungsarbeiten gemäss Stratus 1'850'000.- Modul 06: Provisorien 0.- Gebäudehülle, HLSE, Innenausbau Keine Modul 06: Provisorien 0.- Modul 07: Tagesschule 0.- Keine Keine Modul 07: Tagesschule 0.- Modul 08: Vereine 0.- Keine Keine Modul 08: Vereine 0.- Keine

Folgenden Bedingungen gilt es zudem Beachtung zu schenken: − Die behindertengerechte Ausstattung ist bei den Neubauten eingerechnet. − Keine Berücksichtigung von Anforderungen spezifischer Energielabels. Es wird das kanto- nale Energiegesetz berücksichtigt. − Brandschutzkonzepte im Bestand müssen bei Umbau/Sanierung überprüft und ggf. ange- passt werden. Dies ist in den nachfolgenden Kostenmodulen nicht eingerechnet. − Keine Berücksichtigung der Kosten für Grundwasser- oder Hochwasserschutzmassnahmen, keine Berücksichtigung des möglichen Mehraufwandes aufgrund Denkmalpflege u/o Hei- matschutz.

– 35 – − Keine Berücksichtigung der Kosten für Parkierungsanlagen (Auto, Moto, Velo) sowie Aus- sennutzflächen (z. B. Sport), diese sind in einer nächsten Phase bei der Ausarbeitung der Projekte zu erarbeiten. − Die Baukosten beinhalten BKP 2 (+3) inkl. Honorare, exkl. Baunebenkosten, Ausstattung, Möblierung und Reserven. − Die Kosten- und Mengenangaben in den Elementen enthalten keine Reserven. Die Reserven für Unvorhergesehenes sind offen ausgewiesen.

Der Rahmenkredit für die Massnahmen Schulraum Zyklus 1 beträgt für die SIA-Phasen 31–53 (Vorprojekt/Bauprojekt) total CHF 16 Mio. und setzt sich wie folgt zusammen:

Kreditposition CHF Ersatzneubau Hubelweg 4 Klassen 4 511 000 Ersatzneubau Rosenweg 4 Klassen 4 380 000 Umnutzung, Umbau, Instandsetzung Schulhaus Burg 6 Klassen 4 184 000 (–CHF 671 000, bereits bewilligt) Instandsetzung Turnhalle Burg 1 850 000 Möblierung (Erfahrungswert) 400 000 Projektleitung intern EGH (2 000 Std. à 120.–) 240 000 Tag- und Sitzungsgelder, Nebenkosten 10 000 Diverses / Unvorhergesehenes ~3 % 425 000 Total Rahmenkredit (steuerfinanziert) 16 000 000

Finanzierungsnachweis

Investitionskosten

Rahmenkredit Schulraum Zyklus 1 16 000 000 Bruttoinvestition 16 000 000 Beiträge Dritter 0 Total Nettoinvestitionen steuerfinanziert 16 000 000

Die Investition wird zu Lasten der Erfolgsrechnung aus Steuererträgen finanziert. Sie beträgt CHF 16,0 Mio. Subventionen können voraussichtlich keine geltend gemacht werden.

– 36 – Folgekosten der Investition, Finanzierung und Tragbarkeit

Jahr | Folgekosten in TCHF 2022 2023 2024 2025 2026 2027 Abschreibungen 4,0 % 0 640 640 640 640 640 Zinsaufwand 2,5 % 62.5 200 200 200 200 200 Betriebskosten 0 17 40 40 40 40 Folgeerträge oder wegfallende Kosten –9 –22 –22 –22 –22 Folgekosten 62.5 848 858 858 858 858

Die jährlichen Folgekosten belaufen sich ab dem Jahr 2024 auf CHF 858 000 und entsprechen einer Belastung von 0,9 Steueranlagezehntel. Die Investition muss voraussichtlich vollständig über Fremdmittel finanziert werden. Trotz aktuell tieferen Zinssätzen wird mit Blick auf die gemäss HRM 2 vorgegebene Abschreibungs- dauer von 25 Jahren mit einem jährlichen Zinsaufwand von 2,5 % gerechnet. Die höheren Betriebskosten von CHF 40 000 pro Jahr basieren auf Erfahrungswerten der bereits im Betrieb stehenden Schulanlagen. Zu Buche schlagen hier vor allem die zusätzlichen Personalkosten für die Reinigung. Hingegen wird davon ausgegangen, dass die Energiekosten aufgrund der höheren Gebäudestandards trotz grösserem Flächenanteil nicht signifikant steigen werden. Zudem entfällt der heutige Mietzins für die im HAGEZ gemieteten Kinder­ gartenräume von jährlich CHF 22 000. Nicht in dieser Berechnung enthalten sind die Kosten für den eigentlichen Schulbetrieb (inkl. Lehrerbesoldungskosten). Diese bewegen sich pro Klasse erfahrungsgemäss im Bereich von ca. CHF 100 000 bis CHF 130 000. Sie fallen aber unabhän- gig vom vorliegenden Projekt an (steigende Schülerzahlen). Aufgrund der Finanzplanung 2022 bis 2026 kann nach heutigem Kenntnisstand die Tragbarkeit der Investition nur mit einer Steuererhöhung von rund einem Steueranlagezehntel ab 2023 bejaht werden. Die Steueranlage 2021 liegt bei 1,65 Einheiten der einfachen Steuer, eine Erhöhung um 1,0 Steuerzehntel würde somit einer neuen Steueranlage von voraussichtlich 1,75 entsprechen.

Der Zeitplan Für die beiden Ersatzneubauten Rosenweg und Hubelweg wurde das Submissionsverfahren für die Beschaffung der Planerleistungen bereits gestartet. In einem nächsten Schritt soll im Herbst 2021 mit der Projektierung begonnen werden. Nach Vorliegen der Baubewilligungen folgt anschliessend die bauliche Realisierung. Ziel ist es, die beiden Neubauten auf Beginn des Schuljahres 2023/2024 beziehen zu können. Für die Umnutzung/Umbau/Instandsetzung des Schulhaus Burgstrasse und die Instandset- zung Turnhalle Burgstrasse soll im dritten Quartal dieses Jahres das Beschaffungsverfahren für die Planerleistungen durchgeführt werden. Anschliessend folgen die Projektierung, Baubewilligung und Bauausführung. Angestrebt ist auch hier die Inbetriebnahme auf Beginn des Schuljahres 2023/2024.

– 37 – Antrag und Abstimmungsfrage

Antrag des Gemeinderates vom 30. April 2021

Der Gemeinderat beantragt den Stimmberechtigten die Zustimmung zu folgendem

Gemeindebeschluss

1. Für die Projekte Ersatzneubau Kindergarten Rosenweg, Ersatzneubau Kindergarten Hubelweg, Umnutzung/Umbau/Instandsetzung Schulhaus Burgstrasse und In- standsetzung Turnhalle Burgstrasse wird ein Rahmenkredit von CHF 16 000 000 bewilligt. Der Gemeinderat wird ermächtigt, die Finanzierung aus eigenen Mitteln oder auf dem Darlehensweg zu tätigen;

2. Eine während der Projektausführung eintretende Baukostenteuerung ist zusammen mit der Schlussabrechnung auszuweisen. Der Gemeinderat kann dafür die notwen- digen Nachkredite bewilligen;

3. Der Gemeinderat wird ermächtigt, alle für die Umsetzung der einzelnen Teilprojekte erforderlichen Objektkredite zu bewilligen, unabhängig von ihrer Höhe im Einzelfall;

4. Mit dem Vollzug dieses Kreditbeschlusses wird der Gemeinderat beauftragt;

5. Zu gegebener Zeit ist den Stimmberechtigten eine Kreditabrechnung zur Kenntnis- nahme zu unterbreiten.

Abstimmungsfrage

Wollen Sie den Gemeindebeschluss «Schulraum Zyklus 1» annehmen?

Herzogenbuchsee, 30. April 2021

Im Namen des Gemeinderates

Markus Loosli Rolf Habegger Gemeindepräsident Gemeindeverwalter

– 38 – 6 AQUARENA SPORT + WELLNESS AG

Erhöhung Bürgschaftsverpflichtung der Gemeinde auf CHF 6,0 Mio. Kenntnisnahme Verpflichtungskreditabrechnungen

Das Wichtigste auf einen Blick

An der Gemeindeversammlung vom 29. März 2017 genehmigten die Stimmberechtigten das Reglement über das Frei- und Hallenbad. Es bildete die Grundlage zur Ausgliederung der «Badi» in eine Aktiengesellschaft. Verbunden mit diesem Beschluss waren zwei Verpflich- tungskredite zur Zeichnung des Aktienkapitals von CHF 4 Mio. sowie des Investitionsbeitrags der Gemeinde von CHF 8,5 Mio. an den Umbau/Erweiterung der Anlagen. Die Gründung der AquArenA Sport + Wellness AG ist 2017 erfolgt. Das sanierte und erweiter- te Hallenbad hat nach kurzer Umbauzeit termingerecht auf Ende der Sommersaison 2019 den Betrieb wieder aufgenommen. Das Bauprojekt ist innerhalb der Bandbreite des Kosten­ voranschlages von CHF 16,5 Mio. (+/– 5 %) realisiert worden. Der Gebäudeversicherungswert der sanierten Anlagen beträgt neu CHF 24,2 Mio. (ohne Fahrnis und Landanteil von rund 21 000 m2). Die neuen Angebote der AquArenA wurden von den Kundinnen und Kunden sehr gut angenommen. Die Umsatzentwicklung vor dem Corona-bedingten Lockdown übertraf mit durchschnittlich rund CHF 180 000 pro Monat gar die Annahmen des im März 2017 vorgestell- ten Businessplans. Der vom Bundesrat am 16. März 2020 verfügte harte Lockdown hatte eine erste vollständige Schliessung der Anlage ab dem 17. März 2020 bis zum 7. Juni 2020 zur Folge. Das gleiche Schicksal ereilte die «Badi» erneut mit Beginn der zweiten Welle. Seit dem 24. Oktober 2020 ist die Anlage bis voraussichtlich 12. Mai 2021 erneut geschlossen. Für 2020 erzielte die AquArenA anstelle der realistischerweise erwarteten CHF 1,8 Mio. Umsatz lediglich CHF 1,069 Mio. Der daraus resultierende operative Verlust von rund CHF 779 000 konnte teilweise über einen Covid-Kredit des Bundes gedeckt werden. Daneben hat die Gemeinde der AquArenA mit einem Überbrückungskredit (CHF 250 000) die Liquidität sicher- gestellt. Die sich 2021 fortsetzende Schliessung wird auch für dieses Jahr zu einem operativen Verlust führen. Er kann teilweise über einen Härtefallbeitrag von Bund/Kanton gedeckt werden. Die AquArenA wird aber nochmals auf ein Darlehen der Gemeinde zur Liquiditätssicherung ange- wiesen sein. Zur Kostenoptimierung soll die Bürgschaft der Gemeinde von derzeit CHF 2,0 Mio. auf CHF 6,0 Mio. erhöht werden. Dies erlaubt es der AquArenA auf die Zukunft hin gesehen, den Zinsauf- wand durch günstigere Kredite um bis zu CHF 45 000 p.a. zu senken. So können zusätzliche Mittel, u.a. zur Rückzahlung der Überbrückungskredite, freigespielt werden. Die Bauabrechnung kann auf der Gemeindeverwaltung und auf der Webseite www.herzogenbuchsee.ch eingesehen werden.

– 39 – Erhöhung der Bürgschaft durch die Gemeinde Der Finanzierungsplan sah vor, den Mittelbedarf von total CHF 17,1 Mio. neben den von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Mittel von CHF 12,5 Mio. über zusätzliche Beiträge Dritter in Höhe von CHF 2,0 Mio. (Sportfonds und zinsloses Darlehen Regionalförderung NRP) sowie über die Aufnahme von Fremdmittel (CHF 2,6 Mio.) durch die AquArenA selbst zu decken (vgl. Tabelle Seite 43). Vom Sportfonds liegt die Beitragszusicherung über CHF 1 Mio. bereits seit längerer Zeit vor. Die finale Abrechnung ist erstellt; der Beitrag aus dem Sportfonds beträgt CHF 996 000. Zum NRP-Gesuch ist seit Ende 2019 eine Beschwerde beim Kanton hängig. Ein Entscheid steht aus. Die AquArenA braucht im Nachhinein für die Finanzierung des Bauprojektes nicht mehr Geld von der Gemeinde als geplant und an der Gemeindeversammlung von 29. März 2017 beschlossen. Die Bauabrechnung für das Bauprojekt liegt in der Bandbreite des Kostenvor­ anschlages von CHF 16,5 Mio. (+/– 5 %)! Auch der Businessplan ist nach wie vor gültig. Es geht darum, das Fremdkapital zu den bestmöglichsten Bedingungen zu beschaffen und damit die Kapitalkosten der AquArenA wiederkehrend zu senken.

Warum eine Erhöhung der Bürgschaftsverpflichtung? Die AquArenA verfügt bereits über eine Bürgschaftsverpflichtung der Gemeinde in Höhe von CHF 2,0 Mio. Mit dieser kann u.a. das geplante zinslose Darlehen der Regionalförderung (NRP), wie vom Kanton Bern gefordert, abgesichert werden. Daneben kann sie auch als Si- cherheit gegenüber einem Geldinstitut oder einer öffentlichrechtlichen Kreditgeberin (u. a. Ge- meinde) eingesetzt werden. Aktuell verfügt die AquArenA über langfristige Fremdmittel in Höhe von CHF 6,681 Mio. (vgl. Tabelle unten):

31.12.2020 Übersicht Fremdkapital CHF Hypotheken Bank 3 000 000 Covid-19-Kredit Bank 175 000 Bankdarlehen 3 056 600 Langfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 6 231 600 Langfristig verzinsliche Finanzverbindlichkeiten gg. Beteiligten 450 000 Langfristiges Fremdkapital 6 681 600

Primäres Ziel ist eine Refinanzierung der AquArenA zu vergünstigten Zinskonditionen. Mit einer entsprechenden Bürgschaft der Gemeinde könnte die AquArenA einen Grossteil ihrer Kredite zu einem wesentlich attraktiveren Zinssatz refinanzieren. Hierfür wird aber eine Erhö- hung der Bürgschaft um CHF 4,0 Mio. auf neu CHF 6,0 Mio. durch die Gemeinde erforderlich.

– 40 – Die tiefen Zinsen wirken sich entsprechend positiv auf die Erfolgsrechnung der AquArenA aus. Es wird von jährlich wiederkehrenden Einsparungen in Höhe von CHF 45 000 ausgegangen. Daneben erhöht die Bürgschaft der Gemeinde gegenüber der AquArenA die Kreditwürdigkeit und erlaubt es der AquArenA im Gegensatz zu heute, auch Kredite von Gemeinden oder ande- ren gemeinderechtlichen Körperschaften (Gemeindeverbände, Anstalten, etc.) beziehen zu können. Diese verfügen teilweise über hohe Liquiditätsreserven und suchen aufgrund der Ne- gativzinsen alternative Anlagen.

Dauer der Bürgschaft / Rückzahlung des Fremdkapitals Die AquArenA hat sich in ihrem langfristigen Finanzplan zum Ziel gesetzt, das gesamte Fremd- kapital innerhalb von maximal 12–15 Jahren, also nach der Hälfte der voraussichtlichen Nutzungsdauer der renovierten und ausgebauten Anlage von 25–30 Jahren, vollständig zurückzuzahlen. Da das Darlehen NRP bzw. eines anderen Finanzinstituts mutmasslich das «günstigste» Fremdkapital sein wird, möchten sie diesen Teil aus betriebswirtschaftlichen Gründen erst am Schluss amortisieren, d.h. die Bürgschaft würde während maximal 12–15 Jahren beansprucht.

Die gemeinderechtlichen Aspekte Zur Bestimmung der Zuständigkeit für die gemeindeinterne Beschlussfassung werden Ent- scheide über bestimmte Gegenstände den Ausgaben gleichgestellt (Art. 100 Gemeinde­ verordnung, BSG 170.111 i. V. m. Art. 26 Bst. a GO). Hierzu gehören auch Bürgschafts­ verpflichtungen und andere Sicherheitsleistungen. Aus diesem Grund ist für die Erhöhung der Bürgschaftsverpflichtung um CHF 4 Mio. auf neu CHF 6 Mio. die Zustimmung der Stimm- berechtigten erforderlich.

Finanzielle Auswirkungen Die Bürgschaftsverpflichtung hat für die Gemeinde keine direkten finanziellen Auswirkungen. Die Haftung der Gemeinde ist auf maximal CHF 6,0 Mio. gegenüber den Kreditinstitutionen der AquArenA beschränkt. Die Bürgschaftsverpflichtung muss als Eventualverpflichtung gemäss den Bestimmungen von HRM 2 im Anhang zur Jahresrechnung aufgeführt werden. Auf die Bonität der Gemeinde selbst hat die Erhöhung der Bürgschaft keinen Einfluss. Dies haben Abklärungen der Finanzabteilung bei mehreren im Umfeld von Gemeindefinanzierungen tätigen Finanzinstituten ergeben.

– 41 – Kenntnisnahme Kreditabrechnungen Die Stimmberechtigen genehmigten an der Gemeindeversammlung vom 29. März 2017 zur Finanzierung der Ausgliederung des Frei- und Hallenbades in die AquArenA und für die Reali- sierung des Umbau- und Erweiterungsprojektes durch die AquArenA zwei Verpflichtungs­ kredite: Zum einen wurde die AquArenA durch die Gemeinde mit einem Aktienkapital von CHF 4 000 000 ausgestattet, welches voll liberiert wurde.

Konto 3411.5540.01 – 4 000 000 Liberierung AK AquArenA Aktienkapital AquArenA 4 000 000 Total Nettoinvestitionen steuerfinanziert 4 000 000

Zum anderen gewährte die Gemeinde der AquArenA einen Investitionsbeitrag von CHF 8 500 000 à fonds perdu.

Konto 3411.5640.01 – 8 500 000 Investitionsbeitrag Umbau/Erweiterung Investitionsbeitrag Umbau/Erweiterung 8 500 000 Total Nettoinvestitionen steuerfinanziert 8 500 000

Weiter wurde bestimmt, das Grundstück Herzogenbuchsee 1 Gbbl Nr. 429 mit den dazuge­ hörigen Anlagen aus dem Verwaltungsvermögen der Gemeinde zu entwidmen und an die AquArenA zum im Zeitpunkt der Eigentumsübertragung massgebenden Buchwert zu veräus- sern. Das dem Frei- und Hallenbad dienende Mobiliar sowie sämtliche dem Frei- und Hallenbad zugeordneten Aktiven und Passiven gemäss Bilanz der Gemeinde seien unentgeltlich der AquArenA zu übertragen.

– 42 – Aufgrund der Prognosen der Gesamterfolgsrechnung und dem plafonierten Investitions­ volumen von CHF 15,0 Mio. für den Umbau/Erweiterung des Frei- und Hallenbades ergab sich für die AquArenA folgender Finanzbedarf:

Investition / übrige Kosten CHF Sanierung Frei- und Hallenbad 10 150 000 Grundinvestition ohne Leistungsausbau Ausbau und Erweiterung Hallenbad 2 500 000 Schwimmer-/Nichtschwimmer-/Kinderplanschbecken, Restaurant Warmwasserbecken 1 100 000 Saunalandschaft 1 250 000 * Total Investition 15 000 000 Finanzierung operativer Verlust während Bau- und Aufbauphase 1 000 000 Kaufpreis Anlage / Übernahme von Gemeinde (Annahme) 500 000 Investition in Umlaufsvermögen und Reserven 600 000 Total Finanzbedarf 17 100 000 * Kostengenauigkeit +/– 15 %

Der Gesamterfolgsrechnung lag folgender Finanzierungsplan zu Grunde:

Mittelherkunft CHF * Aktienkapital voll liberiert durch EGH 4 000 000 Investitionsbeitrag EGH 8 500 000 Beiträge Dritter 2 000 000 Fremdmittelaufnahme durch die AquArenA 2 600 000 Total Mittelbedarf 17 100 000 * Die AquArenA kann mit Beschluss des Verwaltungsrats innerhalb einer Frist von 2 Jahren das Aktienkapital um maximal CHF 1,0 Mio. erhöhen (Art. 3a Statuten).

– 43 – Der Investitionsbeitrag und die Beiträge Dritter dienen dabei zur Finanzierung der Sanierung des Frei- und Hallenbades, ohne Leistungsausbau. Das Aktienkapital wird in die Zusatzange- bote investiert. Die Fremdmittel der AquArenA dienen zur Bestreitung des Kaufpreises, für Investitionen in Umlaufvermögen sowie der Deckung des operativen Verlustes während der Bauzeit und der Aufbauphase der neuen Produkte. Mit Datum vom 30. Oktober 2020 liegt die Bauabrechnung der AquArenA vor. Sie belegt, dass die von der Gemeinde finanzierten Mehrwerte auch tatsächlich geschaffen wurden.

Das Aktienkapital der AquArenA ist aktuell wie folgt aufgeteilt: – Einwohnergemeinde Herzogenbuchsee CHF 4 000 000 (86,83%) – Übrige Gemeinden/Burgergemeinden CHF 215 500 (4,68%) – Firmen CHF 182 500 (3,96%) – Private CHF 207 500 (4,50%) – Vereine CHF 1 000 (0,02%) – TOTAL CHF 4 606 500 (100.00%)

Die zwei Kreditabrechnungen Im Nachgang zur Bauabrechnung durch die AquArenA erfolgt zuhanden der Stimmberechtig- ten die Abrechnung der zwei Verpflichtungskredite. Sie sind gestützt auf Art. 109 der kantona- len Gemeindeverordnung lediglich zur Kenntnis zu nehmen. Der bewilligte Kreditrahmen wurde eingehalten. Es sind deshalb weder Kreditunterschreitungen noch -überschreitungen zu verzeichnen:

3411.5540.01 Aktienkapital AquArenA Gesamtkosten gemäss Kontoauszug CHF 4 000 000 Bewilligter Kredit CHF 4 000 000 Kreditunterschreitung CHF – 3411.5640.01 Investitionsbeitrag AquArenA Gesamtkosten gemäss Kontoauszug CHF 8 500 000 Bewilligter Kredit CHF 8 500 000 Kreditunterschreitung CHF –

– 44 – Antrag und Abstimmungsfrage

Antrag des Gemeinderates vom 30. April 2021

Der Gemeinderat beantragt den Stimmberechtigten die Zustimmung zu folgendem

Gemeindebeschluss

1. Der Erhöhung der Bürgschaftsverpflichtung der Gemeinde Herzogenbuchsee gegenüber der AquArenA Sport + Wellness AG von aktuell CHF 2,0 Mio. auf neu gesamthaft CHF 6,0 Mio., befristet bis zum 31. Dezember 2035, wird zugestimmt;

2. Die beiden Verpflichtungskreditabrechnungen werden gestützt auf Art. 109 der kantonalen Gemeindeverordnung zur Kenntnis genommen.

Abstimmungsfrage

Wollen Sie den Gemeindebeschluss «AquArenA Sport + Wellness AG» annehmen?

Herzogenbuchsee, 30. April 2021

Im Namen des Gemeinderates

Markus Loosli Rolf Habegger Gemeindepräsident Gemeindeverwalter

– 45 – – 46 – – 47 – Abstimmen wie, wann, wo

Briefliche Stimmabgabe

Beachten Sie bitte die detaillierten Hinweise für die briefliche Stimmabgabe auf dem amtlichen Antwortcouvert (mit Fenster). Für die briefliche Stimmabgabe dürfen Sie nur dieses Couvert verwenden.

Für die briefliche Stimmabgabe haben Sie folgende Möglichkeiten: – Per Post Bei Postaufgabe das frankierte Antwortcouvert unbedingt rechtzeitig der Post übergeben. Per A-Post bis spätestens Donnerstagabend, per B-Post bis spätestens Dienstagabend vor dem Abstimmungssonntag. – Abgabe am Zentralschalter der Einwohnerdienste, Gemeindehaus, Bernstrasse 2, Herzogenbuchsee, während den ordentlichen Öffnungszeiten. – Einwurf Briefkasten Gemeindehaus, Bernstrasse 2, Herzogenbuchsee. Der Briefkasten bei der Gemeindeverwaltung wird am Abstimmungssonntag um 9.00 Uhr ein letztes Mal geleert. Stimmcouverts, die später eingeworfen werden, sind ungültig.

Bitte denken Sie daran: Der Stimmausweis muss bei der brieflichen Stimmabgabe zwingend unterzeichnet sein!

Persönliche Stimmabgabe am Abstimmungswochenende an der Urne Die persönliche Stimmabgabe (Ausweiskarte und Stimmzettel mitnehmen) kann im Abstim- mungs- und Wahllokal im Kornhaus, Wangenstrasse 1, Herzogenbuchsee, am Abstimmungs- und Wahlsonntag von 10.00 bis 11.00 Uhr erfolgen.

Eine Stimmabgabe durch Stellvertretung ist unzulässig.