Jesu-iten Die beiden Meldungen kamen binnen weniger Stunden: „In einem Offenen Brief haben Mitarbeiter der pleitegegangenen kirchlichen Weltbild-Gruppe schwere Vorwürfe gegen die deutschen Bischöfe gerichtet. Diese hätten das kircheneigene Unternehmen bewusst in die Insolvenz getrieben. Die Motivation dafür seien inn- erkirchliche Machtkämpfe.“ Und: „Kardinal Christoph Schönborn ist von Papst Franziskus in die Kardinalskommission zur Aufsicht über die Vatikanbank IOR berufen worden.“ Ist es die Aufgabe von Apostel-Nachfolgern, Betriebe erfolg- reich zu führen und Banken zu kontrollieren? Sich für Frieden und gegen Gewalt einsetzen sowie den Men- schen am Rand der Gesellschaft die frohe Botschaft bringen, ist es im Sinne des Gekreuzigten sehr wohl, meint nicht nur der aus dem Jesuitenorden kommende Papst. Einer der das besonders ernst genommen hat, sein Ordensbruder und Friedensaktivist P. John Dear, ist jetzt von den Jesuiten ausgeschlossen worden. die neue Erst jüngst hat sich Franziskus mit einem Protestlaiberl gegen die unmoralischen Aktivitäten eines US-Erdölkonzers fotogra- fieren lassen. Mit P. John Dear wurde aber einem der prominen- Kirchenzeitung testen katholischen Friedens-Protestierer und Aktivisten für die Ärmsten verboten, weiterhin Priester zu sein. Wie geht das bei denen, die sich nach dem Mann aus Nazareth Jesuiten nennen, 4/2014 26. Jänner2014 c 1,- alles zusammen? Verstörung greift Platz. P. Udo US-Friedensaktivist und Jesuit: Für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen, von seinem eigenen Orden ausgeschlossen P. John Dear (55), einer der prominentesten Jesuiten und ne Mensch unendlich wertvoll.“ Friedensaktivisten der USA ist am 20. Dezember wegen „hart- 1982 dem Orden beigetreten, ar- näckigem Ungehorsam“ vom Jesuitenorden ausgeschlossen wor- beitete er 1985 einige Monate im den, dem er 32 Jahre angehört hatte. Er gehe „mit schwerem Rahmen des Flüchtlingsdienstes Herzen“ schrieb er am 7. Jänner im Magazin „National Catholic der Jesuiten in einem Flüchtlings- Reporter“, dessen langjähriger Kolumnist er ist. lager in El Salvador, 1988-1989 in einem Heim für Obdachlose in P. John Dear nutzt immer wie- preisträger Desmond Tutu, für Washington. In dieser Zeit gründe- der die Methoden des Zivilen Un- den er die Verkörperung eines te er einen Zweig von Pax Christi. gehorsams, um gegen Krieg, Friedensstifters ist: „Er hat mit 1994-1996 war Dear Geschäfts- Waffenproduktion und Gewalt seinen Taten und in seinen führer des Herz-Jesu-Center, ei- zu protestieren. Deshalb wurde Schriften und in zahlreichen Pre- nes Gemeindezentrums für ein- er mehr als 75 Mal inhaftiert; digten, Reden und Demonstratio- kommensschwache afro-ameri- seine längste Haftstrafe betrug nen beispielhaft agiert. Er ist ein kanische Frauen und Kinder, in acht Monate Gefängnis zuzüg- Mann, der mutig seine Über- Richmond, Virginia. lich neun Monaten Hausarrest. zeugungen lebt, sie ausspricht 1998-2001 war er Executive P. John Dear. In der Folge verlor Dear auch und gegen Krieg, die Herstellung Director des US-Versöhnungs- seine Wahlrechte in den USA, von Waffen und jede Situation, bundes, der größten interreli- war er Rot Kreuz-Koordinator von das freie Reiserecht und erfährt wo ein Mensch in Gefahr durch giösen Friedensorganisation in Seelsorgern des Family Assistance besondere Untersuchungen auf Gewalt geraten könnte, an- den Vereinigten Staaten. Im Jahr Centers in Manhattan; persönlich Flughäfen. kämpft. P. John Dear hat die 1999 war er Leiter einer Friedens- betreute er Tausende von Opfer- Der erfolgreiche Autor von 30 Lehre der Gewaltlosigkeit stu- Mission von Friedensnobel- Angehörigen und Helfern. Büchern und Träger mehrerer diert und folgt ihr wie Mahat- preisträgern im Irak und einer Jetzt wurde er in der Ära des Friedensauszeichnungen ist ma Gandhi und Martin Luther interreligiösen Delegation, die Papst Franziskus, einem Ordens- mehrmals für den Friedensnobel- King jr. Er dient den Obdachlo- Palästina / Israel besuchte. Mitbruder, dessen Herz für die preis vorgeschlagen worden, sen und den an den Rand Ge- Unmittelbar nach den Terroran- Ärmsten schlägt, aus dem Jesui- darunter vom Friedensnobel- drängten; für ihn ist jeder einzel- schlägen vom 11. September 2001 tenorden ausgeschlossen. Prominenter Reformpfarrer bittet den Papst um Rehabilitation des vor 19 Jahren suspendierten Bischofs von Evreux: „Franziskus spricht wie Gaillot“ Der im ganzen deutschen Sprachraum bekannte Schweinfur- kommen, sich gegen Verleum- erntete damit breite Zustimmung. ter Reformpriester Roland Breitenbach (78) hat am Dreikönigs- dungen zu wehren, an denen Roland Breitenbach leitet die tag einen Brief nach Rom geschickt und Papst Franziskus um auch der damalige französische Schweinfurter Gemeinde St. Mi- die Rehabilitation von Bischof Jacques Gaillot gebeten. Fran- Innenminister beteiligt war, sag- chael, die 1.125 Katholiken zählt. ziskus sollte noch vor der Heiligsprechung von Johannes Paul te Breitenbach. Zu dessen Unwil- Rekordverdächtige 552 Gläubi- II. das von diesem Papst ausgegangene Unrecht gegen den len hatte sich der Bischof von ge besuchen im Durchschnitt sei- ehemaligen Bischof von Evreux gut machen. Évreux nachdrücklich für ne Sonntagsmesse.Roland Brei- Flüchtlinge aus Marokko und tenbach war ab 1974 Pfarrer der Franziskus sage jetzt das, wes- Évreux sei. Nach knapp 13 Jah- die so genannten Sans-Papiers Pfarre St. Michael, seit 2010 ist wegen Gaillot vor 19 Jahren aus ren Amtszeit sei er buchstäb- eingesetzt: Menschen, die kei- er offiziell im Ruhestand. Zu sei- dem Amt gedrängt worden ist, lich in die Wüste geschickt und ne Ausweispapiere hatten und nen Motorradgottesdiensten ka- sagte Breitenbach der „Main- zum Titularbischof von Partenia deswegen rechtlos waren. men bis zu 6.000 Besucher, zu post“. Damals habe sich der „be- ernannt worden. Dieses Bistum Breitenbach verlas seinen Brief den Jugendgottesdiensten bis zu scheidene Franzose hinter den in der Wüste Nordafrikas war am 12. Jänner, dem Tag der 1.500. Zudem initiierte er meh- düsteren Mauern des Vatikans schon im 5. Jahrhundert unter- Amtsenthebung von Gaillot im rere Sozial-Projekte. anhören müssen“, dass er an- gegangen. Jahr 1995, beim Gottesdienst Breitenbachs Brief derntags nicht mehr Bischof von Gaillot habe keine Chance be- seiner Gemeinde St. Michael und lesen Sie auf Seite 3. Seite 2 INFORMATION 26. Jänner 2014

Kathbild-Gründer Stephansdom: Tourismusmagnet wird Chefredakteur in Eisenstadt Basilika Mariazell: 1,5 Mill. Besucher Der Eisenstädter Diözesan- te das Bischöfliche Knaben- Der Stephansdom bleibt der absolute Tourismusmagnet in bischof Ägidius Zsifkovics hat seminar in Mattersburg. Er ar- Österreich: Rund 5,4 Millionen besuchten den Dom laut dem Franz Josef Rupprecht mit der beitete in Folge u.a. sieben Jahre Kirchenmeisteramt von St. Stephan im Jahr 2013. Das be- Leitung der Kirchenzeitung in der Pressestelle der Diözese deutet, dass täglich durchschnittlich mehr als 14.000 Besu- „martinus“ betraut. Eisenstadt und bei der Eisen- cher in den Stephansdom strömen. städter Kirchenzeitung. Seine Der gebürtige Burgenländer, nunmehrige Ernennung sieht der Im Vergleich dazu eine am Montag veröffentlichte Statistik der dessen Arbeitsschwerpunkt als neue Chefredakteur als „Heim- „Österreichwerbung“ - mit Daten aus dem Jahr 2012: Das Schloss Begründer der kirchlichen Bild- kehr zu den Wurzeln meiner jour- Schönbrunn war Ziel von etwas mehr als 2,8 Millionen Besu- agentur „kathbild.at“ in den ver- nalistischen Arbeit.“ chern, der Schönbrunner Tiergarten von 2,2 Millionen. Die Basilika Mariazell scheint mit 1,5 Millionen Besuchern pro Jahr in der „Österreichwerbung“-Statistik auf. Diese Zahl ba- siert, da es keinen Eintritt gibt, auf Schätzungen von steirischen Tourismus-Fachleuten, hieß es von Seiten der „Österreich- werbung“.

In Kürze

Papst Franziskus hat am Fest Schlucht gestürzt. Dabei wur- der Taufe des Herrn in der Six- den eine Person getötet und tinischen Kapelle 32 Kinder ge- zwei weitere verletzt. tauft, darunter erstmals das Kind eines kirchlich nicht ge- Großbritannien. Ein junger trauten Paares. vom Islam „ausgetretener“ Af- ghane hat in Großbritannien Vatikan. Der US-amerikani- Asyl aufgrund religiöser Verfol- sche Außenminister John Kerry gung erhalten. Laut einem BBC- hat am 14. Jänner im Vatikan Bericht war er 2007 als 16-Jäh- mit Staatssekretär riger vor einem Familienkonflikt Bischof Ägidius Zsifkovics mit dem neuen Chefredakteur der die Lage in Syrien und im Na- nach Großbritannien geflohen. Eisenstädter Kirchenzeitung Franz Josef Rupprecht. hen Osten erörtert. Die Begeg- Foto: Diözese Eisenstadt/Gossmann. nung dauerte 1 Stunde und 40 Österreich Minuten. gangenen Jahren in Wien lag, ist In den vergangenen Jahren war Wien. Das „Don Bosco Flücht- bereits Chefredakteur des Bur- Rupprecht als selbstständiger Ägypten. Die neue Verfassung lingswerk“ fordert, dass die von genländischen Jahrbuchs, als Journalist und Fotograf tätig. Den sieht den freien Bau von Kir- der Regierung angekündigte „martinus“-Chef folgt der 50-jäh- Bilderdienst „kathbild.at“ will chen im Land vor. Das war bis- ausgeweitete Ausbildungs- rige Rupprecht auf Walter Fikisz, Rupprecht in Zusammenarbeit her nur mit ausdrücklicher Ge- verpflichtung für Jugendliche der sich beruflich neu orientiert. mit den kirchlichen Medien in nehmigung des Präsidialamtes bis 18 Jahren auch auf junge Rupprecht wurde 1963 in der Erzdiözese Wien auch in möglich. Asylwerber ausgedehnt wird. Mönchhof geboren und besuch- Zukunft weiter ausbauen. Bangladesch: Katholik Malaysias König hat die Mus- Niederösterreich. Das seit 52 lime seines Landes zu Einigkeit Jahren bestehende Bildungs- zum Sozialminister bestellt und Mäßigung gemahnt. Dabei haus St. Hippolyt konnte in der Im muslimisch dominierten Bangladesch hat die Premiermi- wandte sich König Abdul Halim vergangenen Woche die Milli- nisterin Sheikh Hasina Wajed den bekennenden Katholiken Mu’adzam gegen „eine Hand- onste Teilnehmerin einer Bil- Promod Mankin nach den Wahlen am 5. Jänner zum Leiter voll Muslime“, die aus dem dungsveranstaltung begrüßen. des Sozialministeriums bestellt, berichtete die Nachrichten- Ausland beeinflusst seien und agentur „AsiaNews“. Debatten losträten, die von au- Wien. „Der dritte Wiener Be- ßen als Streit „über Hölzchen zirk soll demenzfreundlicher Die Regierung wurde am 12. und Stöckchen“ wahrgenom- werden“: Unter diesem An- Jänner im Beisein des Präsiden- men würden. spruch stand das erste, von der ten Abdul Hamid und Tausen- Schwesterngemeinschaft Cari- der Zuschauer vereidigt. USA. Eine Petition von Schü- tas Socialis (CS) angestoßene Die lokale katholische Kirche lern zur Anerkennung islami- Vernetzungstreffen im Bezirks- und protestantische Führer gra- scher Feiertage ist gescheitert. amt Wien-Landstraße, an dem tulierten Mankin, der in der Ver- Innerhalb einer einmonatigen 45 Vertreter von Trägern pro- gangenheit bereits Sozialmi- Frist bekamen die Initiatoren fessioneller Betreuungsan- nister und in den letzten Mona- nur knapp 65.000 statt der ge- gebote und sozialer Initiativen ten für das Kulturministerium forderten 100.000 Unterschrif- teilnahmen. zuständig war. ten auf der Petitions-Website In Bangladesch ist der Islam der US-Regierung „We the Steiermark. Die von der Staatsreligion, die Mehrheit der People“ zusammen. Vinzenzgemeinschaft geführte 163 Millionen Einwohner sind Betreuungseinrichtung „Vinzi- Muslime. 0,4 Prozent, das sind Brasilia. Ein mit Priesteramts- Life“ für psychisch schwer be- rund 650.000 Menschen, be- kandidaten besetzter Kleinbus lastete, obdachlose Frauen kennen sich zum Christentum; ist im Bundesstaat Tocantins übersiedelt von Unterprem- etwa 330.000 davon sind Ka- Sozialminister von einer Straße abgekommen stätten in die Grazer Wolken- tholiken. Promod Mankin. und in eine 30 Meter tiefe steingasse. 26. Jänner 2014 INFORMATION Seite 3

Neuer Salzburger Erzbischof sieht Nöte wiederverheirateter Geschiedener Keine Priesterinnen: „Auch Vorteile für die, die nicht auserwählt sind“ Der neue Salzburger Erzbischof lässt in Interviews aufhorchen: Franz Lackner will im Vatikan als „Idealtypischer Umgang“ Er will im Vatikan als „Anwalt“ seiner Diözese auftreten und „Anwalt“ seiner Diözese auftre- In Fragen der Empfängnisver- u.a. auch die Nöte der wiederverheirateten Geschiedenen zur ten und u.a. auch die Nöte der hütung oder beim Umgang mit Sprache bringen. wiederverheirateten Geschiede- wiederverheirateten Geschiede- nen zur Sprache bringen. Das be- nen spreche die Kirche „ideal- Ihm selbst sei es bisher „ noch tont er in einem Interview für die typisch“. nie gelungen, zu geschiedenen Tageszeitung „Die Presse“. Zur Von Priestern, die wiederverhei- Menschen zu gehen und ihnen Frage, wie Rom auf die Antwor- ratete Geschiedene zur Kom- zu erklären, dass sie zur Kir- ten der päpstlichen Umfrage zu munion zulassen, verlange er, che dazugehören“. Dem Frau- Ehe und Familie reagieren sollte, dass diese die grundsätzliche enpriestertum steht er negativ sagte der Erzbischof: „Ich erwar- Regelung in dieser Frage akzep- gegenüber: „Es kann nicht je- te mir eine Antwort von Rom, die tiert: „Grundsätzlich heißt, dass der alles machen.“ die Menschen verstehen. Dass sie das idealtypisch ist. Aber man Zur Frage des Frauenpriestertums das Gefühl haben, ernst genom- kann das Ideal nicht zu 100 sagte Lackner im selben „Stan- men zu werden. Man muss aber Prozent eins zu eins auf den ein- dard“-Interview: „Man spricht in auch bedenken, dass die Mehr- zelnen umlegen. Da ist die hohe der Theologie von Heils- heit nicht automatisch norm- Verantwortung des einzelnen kontingenz, von der Ge- gebend ist.“ gefragt.“ schichtlichkeit des Glaubens. Das heißt, es könnte anders sein. Ist es aber nicht. So denkt die Kir- Brief an Papst Franziskus: „Vor Heiligsprechung von che. Das heißt, es kann nicht Johannes Paul II. Unrecht an Gaillot gut machen“ jeder alles machen. Es hat auch Vorteile für die, die nicht aus- Erzbischof Sehr verehrter Papst Franziskus, erwählt worden sind.“ Franz Lackner. lieber Mitbruder in Christus! Foto: Erzdiözese Salzburg. Feierliche Amtsübergabe Tag für Tag freue ich mich über Mit einem festlichen Gottes- man für so etwas so viel inve- die befreienden Worte aus Ihrem dienst ist Franz Lackner am 12. stiert, dann ist einem das auch Mund, denn sie kommen aus dem Jänner im Salzburger Dom in wertvoll geworden.“ Herzen und sind genährt vom sein Amt als Erzbischof von Den Ausschluss von wiederver- Geist des Evangeliums. Beson- Salzburg eingeführt worden. heirateten Geschiedenen von ders beeindruckt hat mich in gro- Emotionaler Höhepunkt war die Kommunion und Beichte be- ßen Teilen Ihr Apostolisches Übergabe des Bischofsstabes zeichnete Lackner als „große Schreiben „“ durch Alterzbischof Alois Koth- Not, Änderungsbedarf ist da“. In vom vergangenen Jahr. Diese gasser an seinen Nachfolger. dieser Frage versage die Kirche Freude gilt es zu übersetzen und Über 4.000 Gäste, 220 Bischö- nicht nur auf der höchsten Ebe- zu leben. fe, Priester und Diakone, 100 An- ne, sondern auf allen Ebenen, In Ihren Anregungen, Folgerun- gehörige von Ritterorden und etwa in der Pfarrgemeinde. gen und Forderungen folgen Sie rund 70 Fahnenabordnungen so- Im „Standard“ legte Lackner in Wort und Tat, mit Verlaub ge- wie zahlreiche franziskanische nach: Es bräuchte dringend so sagt dem, was Bischof Jacques Ordensleute waren gekommen. etwas wie eine Theologie des Gaillot vor über 30 Jahren mit Pfarrer i.R. Angeführt von Kardinal Chri- Scheiterns, forderte der Erzbi- großem Freimut verkündet und Roland Breitenbach. stoph Schönborn nahmen alle schof: „Meine Botschaft ist, wir von seiner Kirche erwartet hat. Mitglieder der Österreichischen müssen auf allen Ebenen unse- Deswegen wurde er 1995 von Papst Johannes Paul II., den Sie in Bischofskonferenz an der Amts- re Hausaufgaben machen. Pa- diesem Jahr heilig sprechen werden, aus dem Amt gedrängt. Doch einführung teil. Aus München storal vor Ort, auf Bischofs- zuvor gilt es nach dem Rechtsbewusstsein des gläubigen Volkes, das war u.a. Kardinal ebene, Theologie, Rom. Mir ist Unrecht gegen diesen ehemaligen Bischof von Evreux, das sich am nach Salzburg gekommen. Auch es noch nie gelungen, zu ge- 13. Januar jährt, gut zu machen. aus Irland, Polen, Slowenien und schiedenen Menschen zu gehen Aus ganzem Herzen, um der Glaubwürdigkeit unserer Kirche willen, der Slowakei nahmen Bischöfe und ihnen zu erklären, dass sie und weil ich mit dem Bischof in Freundschaft verbunden bin, bitte an der Feier teil. zur Kirche dazugehören. Das ich Sie, Jacques Gaillot voll und ganz zu rehabilitieren. Das wäre Die Politik war u.a. durch Vize- glauben sie mir einfach nicht. ein erster, wichtiger Schritt, denn die Liste der Frauen und Männer, kanzler Michael Spindelegger, die Aber ich werde mich bemühen denen seit dem Ende des 2. Vatikanischen Konzils, solches Unrecht Landeshauptleute Wilfried Has- diesen Menschen so weit wie angetan wurde, ist lang. lauer (Salzburg), Günther Platter möglich entgegenzugehen.“ Wie Sie selber in Ihrem Rundschreiben sagen, ist die Kirche „das (Tirol), Franz Voves (Steiermark) Vaterhaus, wo Platz ist für jeden mit seinem mühevollen Leben. und Bundesminister Andrä Rup- „Anwalt in Rom“ Und: „Eine Kirche im Aufbruch ist eine Kirche mit offenen Türen.“ prechter vertreten. In der Frage der Homosexuali- Bitte machen Sie die Türe für Bischof Jacques Gaillot auf. tät warnte der Erzbischof vor je- Ich begleite Ihren schweren und zugleich Hoffnung schenkenden Ausschluss von Wiederverhei- der Diskriminierung: „Papst Dienst für die Kirche mit meinem Gebet und dem Gebet unserer rateten: „Änderungsbedarf“ Franziskus hat schon sehr viel Gemeinde St. Michael, in der Jacques Gaillot mehrfach zu Gast Lackner warnt vor allzu schnel- gesagt zu diesen Themen. Ich war, und die nach wie vor in Freundschaft zu diesem Bischof steht. len Reformen, etwa hinsichtlich habe Freunde, die homosexuell Ich lege Ihnen ein Buch über den französischen Bischof bei, das des Zölibats. In einem APA-In- sind. Wir diskriminieren nieman- ich aus Anlass seines 75. Geburtstags herausgegeben habe: „Die terview sagte er dazu: „Hier bin den. Das dürfen wir nicht. Wenn Freiheit wird euch wahr machen.“ ich Partei geworden, weil ich das passiert ist, dann muss man so viel investieren musste. Es sich entschuldigen und das än- Ihnen im geschwisterlichen Geist Jesu verbunden war zuweilen ein Kampf auf dern“, so Lackner. Roland Breitenbach, Pfarrer i.R. Biegen und Brechen. Und wenn Der neue Salzburger Erzbischof D-97421 Schweinfurt, Florian-Geyerstraße 1 Seite 6 INFORMATION 26. Jänner 2014

Papst ernennt 19 neue Kardinäle und mahnt sie gleichzeitig zu Bescheidenheit Papst Franziskus nimmt 19 neue Mitglieder ins Kardinalskol- kommen nur zwei neue Kardinä- legium auf. Das kündigte er am 12. Jänner nach dem Angelus- le aus Europa: die Erzbischöfe Gebet auf dem Petersplatz an. Die kirchlichen Würdenträger Vincent Gerard Nichols (68) von aus vier Kontinenten werden am 22. Februar ins Kardinals- Westminister (London) in Groß- kollegium aufgenommen - unter ihnen drei, die das 80. Le- britannien und - eine Überra- bensjahr bereits vollendet haben. schung - (71) von Perugia in Italien, das kein Beim Verlesen der Liste der übri- Kardinalsrang erhoben. klassischer Kardinalssitz ist. gen 16 künftigen Papstwähler Für Aufsehen sorgte die Benen- Außerdem benannte Franziskus wartete der Papst aus Argentini- nung des Generalsekretärs der drei über 80-jährige emeritierte en mit der einen oder anderen Bischofssynode, Erzbischof Erzbischöfe wegen ihrer beson- Überraschung auf. Manche von (73). Beob- deren Verdienste zu Kardinälen. Vatikan-Beobachtern im Vorfeld achter deuten die Entscheidung Unter ihnen den ehemaligen Pri- „gesetzte“ Würdenträger kamen als Aufwertung dieses kollegia- vatsekretär von Papst Johannes diesmal nicht zum Zuge. len Gremiums. Auf der von XXIII. (1958-1963), Loris Mit der anstehenden Kardinals- Franziskus verlesenen Kardi- Francesco Capovilla, sowie kreierung wird das oberste nalsliste rangierte Baldisseris Fernando Sebastian Aguillar, frü- Beratungsgremium des Papstes Name sogar noch vor denen der Überraschend Kardinal: herer Erzbischof von Pamplona etwas weniger europäisch und beiden Kurienpräfekten, was Erzbischof Lorenzo Baldisseri. und Kelvin Edward Felix, emeri- etwas mehr lateinamerikanisch einen zumindest protokollari- tierter Erzbischof von Castries. zusammengesetzt sein. Nur vier schen Vorrang signalisierte. mit dem kanadischen Erzbischof der neuen Purpurträger beklei- Aus Mittel- und Südamerika zie- Gerald Cyprien Lacroix (56) von „Kardinalswürde ist keine den ein Amt in der römischen hen gleich 5 Erzbischöfe in den Quebec aus Nordamerika. Aus Ehre, sondern ein Dienst“ Kurie. An erster Stelle erhält der Kreis der Papstwähler ein: Leo- den USA rückte hingegen dies- Papst Franziskus hat die neu be- neue vatikanische Staatssekre- poldo Jose Brenes Solorzano mal kein Kirchenmann auf. nannten Kardinäle zu Beschei- tär, Erzbischof Pietro Parolin (64) von Managua (Nicaragua), Jeweils zwei neue wahlberech- denheit und Demut ermahnt. (58), das Birett. Erwartungsge- Orani Joao Tempesta (63) von tigte Kardinäle berief der Papst Sie sollten ihre Aufnahme ins mäß werden auch die Präfek- Rio de Janeiro, Mario Aurelio Poli aus Afrika - die Erzbischöfe Kardinalskollegium ohne „Anflug ten der Kongregationen für die (66) von , Ricardo Philippe Ouedraogo (68) von von Eitelkeit“ und überzogene Glaubenslehrer bzw. den Kle- Ezzati Andrello (72) von Santia- Ouagadougou (Burkina Faso) Festlichkeiten feiern, heißt es in rus, die Erzbischöfe Gerhard go den Chile und - Bischof Chibly und Jean-Pierre Kutwa (68) von einem am Montag veröffentlich- Ludwig Müller (66) und Be- Langlois (55) von Les Cayes Abidjan (Elfenbeinküste) - und ten Brief an die 19 am Vortag be- niamino Stella (72), in den (Haiti). Ein neuer Kardinal kommt aus Asien: die Erzbischöfe An- nannten Kardinäle. „Ich bitte drew Yeom Soo-jung (70) von euch, nehmt diese Nominierung 2013: 5,31 Milionen Katholiken (-0,9%) Seoul (Südkorea) und Orlando mit einfachem und demütigen Beltran Quevedo OMI (74) von Herzen auf“, so Franziskus. Ein 54.845 Kirchenaustritte (+4,8 %) Cotabato (Philippinen). Abgese- derartiges Schreiben ist ein ab- Die Katholikenzahl in Österreich ist weitgehend stabil ge- hen von den Kurien-Prälaten solutes Novum. blieben. Das ergeben die von den österreichischen Diözesen veröffentlichten Statistiken. Demnach gibt es mit Stichtag 31. Dezember 2013 in Österreich 5,31 Millionen Katholi- Auch scheinbar überflüssige Kirchen ken. Das entspricht im Vergleich mit 2012 einem Rück- gang von ca. 0,94 Prozent. nicht aufgeben Der frühere deutsche Bundestagspräsident Wolfgang Thierse Die Zahl der Kirchenaustritte ist 2013 gegenüber dem Vorjahr hat zum Erhalt „scheinbar überflüssiger Kirchen“ aufgeru- leicht gestiegen, wobei die Diözesen unterschiedliche Entwick- fen. Sie dürften trotz des Bevölkerungsrückgangs und lungen melden. So konnten einige Diözesen (Wien, St. Pölten, „schrumpfender Gemeinden“ vor allem auf dem Land nicht Feldkirch) Rückgänge bei den Kirchenaustritten verzeichnen, ande- aufgegeben werden, forderte Thierse am 16. Jänner in Berlin. re wiederum mussten zum Teil stärkere Anstiege hinnehmen. Insgesamt traten 2013 54.845 Personen aus der katholischen In einem Vortrag vor dem För- Kirche aus, um 2.509 mehr als im Jahr zuvor. Das entspricht derkreis Alte Kirchen Berlin- einem Anstieg von ca. 4,8 Prozent. Brandenburg dankte er der Ini- Mit Stichtag vom 31. Dezember 2013 wurden 4.769 Personen in tiative für deren Hilfen zur Sa- die Kirche wieder oder neu aufgenommen, um 292 mehr als im nierung und Restaurierung von Jahr zuvor - plus 6,5 Prozent). Dorfkirchen. Die allein in Brandenburg rund Weniger Kirchenaustritte als im Jahr, die Veränderung in Prozenten: 1.350 denkmalgeschützten Dorf- 2.532 (-7,8) Feldkirch kirchen leisteten einen wichtigen 4.838 (-5) St. Pölten Beitrag zur „Beheimatung“ der 15.889 (-2) Wien Anwohner, betonte der SPD-Po- litiker. Die in den vergangenen 20 Einen Anstieg der Austritte gab es in: Jahren zahlreich gegründeten 4.590 (+20,8) Salzburg Fördervereine seien „oft die ein- 9.187 (+16,5) Linz zigen sozialkulturellen Akteure“ 10.200 (+10,6) Graz am Ort. Auch bei Menschen, die 3.094 (+5,3) Klagenfurt keiner Kirche angehören, weck- 1.177 (+3,9) Eisenstadt ten die Gotteshäuser „eine diffu- Wolfgang Thierse. 3.338 (+2) Innsbruck se Neugier auf eine Botschaft, die In Wien, Feldkirch und Graz haben mehr als 1 Prozent der Ka- vielen fremd geworden ist“. bauten einzuladen. Sie dürften tholiken ihre Kirche verlassen, in den übrigen Diözesen weniger. Thierse appellierte an die Ge- dabei aber „nicht vergessen, dass In Wien erklärten mehr als zwölf von 1.000 Katholiken ihren meinden, „ohne Scheu“ zu einer sie zuerst Gottesdiensträume Austritt, im Burgenland nicht einmal sechs. vielfältigen Nutzung der Kirchen- waren und sind“. 26. Jänner 2014 INFORMATION Seite 7

Bethlehems Bürgermeisterin Positive Zeichen für die Christen im Irak bittet Christen um Solidarität Positive Zeichen für die Christen im Irak: Das irakische Par- lament hat nach zehnjähriger Debatte auch „Suryoyo“ Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen und politischen (Aramäisch, die Sprache Jesu) und Armenisch als Amtsspra- Lage in ihrer Stadt und im gesamten israelisch besetzten chen anerkannt. Bisher hatten offiziell nur Arabisch und Kur- Westjordanland hat Bethlehems Bürgermeisterin Vera Baboun disch den Charakter von Amtssprachen. die Christen in aller Welt zu Solidarität aufgerufen. Der christliche Abgeordnete „Wir können keine weitere poli- Yonadam Kanna betonte im Ge- tische Krise mehr verkraften“, spräch mit der katholischen sagte die Katholikin am 14. Nachrichtenagentur „Fides“: Jänner beim Treffen mit einer „Endlich ist die Sprache Jesu internationalen Bischofsgruppe und die Sprache unserer Vor- in Bethlehem. An der bis Don- fahren wieder eine offizielle nerstag dauernden traditionellen Sprache im Irak.“ Reise nach Israel und in die Ayatollah Ali Al-Sistani, geistli- Palästinensergebiete nehmen ches Oberhaupt der Schiiten in zehn katholische Bischöfe aus Najaf, unterstrich bei einer Be- neun Ländern teil. gegnung mit einer Delegation Bethlehem leide unter hoher Ar- der Gemeinschaft Sant’Egidio, beitslosigkeit sowie unter der Ab- Gewalt gegen Christen im Irak riegelung durch Israel, so die seit füge dem ganzen Land Scha- gut einem Jahr amtierende Bür- den zu. Andrea Trentini von der germeisterin der Geburtsstadt Bürgermeisterin Gemeinschaft Sant’Egidio und Jesu. Die Stadt hänge im Wesent- Vera Baboun, Mitglieder der Delegation beton- Abgeordneter lichen vom Tourismus ab, so ten bei einer anschließenden Yonadam Kanna. Baboun. Deshalb sei es wichtig, Neben der Problematik der ara- Pressekonferenz, dass Al- dass christliche Pilger nicht nur ein bisch-israelischen Minderheit und Sistani seine Verbundenheit mit den irakischen Christen zum der Patriarch im Gespräch mit paar Stunden mit der Besichtigung der Frage des Rückkehrrechts der der katholischen Nachrichten- der Geburtskirche verbrächten, vertriebenen Palästinenser bräch- Ausdruck gebracht und sich ausdrücklich dafür ausgespro- agentur „AsiaNews“. sondern den Kontakt mit den ein- te ein solcher Schritt die Gefahr Bei der Eröffnung des St. Jo- heimischen Christen suchten. mit sich, dass ein künftiger Paläs- chen habe, die christlichen Ge- meinden im Land zu erhalten. sef-Ambulatoriums im Stadtteil Gleichzeitig sprach sich die Bür- tinenserstaat auf Druck der ara- Baladiyat waren auch islami- germeisterin entschieden gegen bischen Welt zu Ungunsten der In Bagdad eröffnete zugleich der chaldäisch-katholische Pa- sche Repräsentanten mit dem die Definition Israels als aus- Christen zum islamischen Staat Apostolischen Nuntius, Erzbi- schließlich jüdischen Staat aus. deklariert würde. triarch Mar Louis Raphael I. Sako ein neues Ambulatorium, schof Giorgio Lingua, und Ver- das Christen und Muslimen die- tretern der irakischen Regie- Kampf gegen Lepra muss weitergehen nen und in naher Zukunft zu rung anwesend. Der Kampf gegen Lepra ist noch längst nicht gewonnen. Daran einem Spital ausgebaut werden Das St. Josef-Ambulatorium hat der Kamillianerorden im Vorfeld des Welt-Lepra-Tages am soll. steht in einem schiitisch domi- 26. Jänner erinnert. Trotz der guten Behandlungsmöglichkeiten „Humanitäre Projekte wie die- nierten Bezirk. Die Repräsen- würden nach wie vor jedes Jahr fast 200.000 Neuerkrankungen ses helfen, den Geist der Zu- tanten der schiitischen Gemein- gemeldet, so der Orden, der seit 40 Jahren in der Leprahilfe tätig sammenarbeit zwischen allen schaft würdigten den Einsatz ist, in einer Aussendung. Es gebe zwar wirksame Medikamente, Bürgern des Irak zu verbreiten. der katholischen Kirche beim den meisten Betroffenen in Asien, Lateinamerika und Afrika, in Und sie machen begreiflich, Aufbau des Landes und der denen Lepra am weitesten verbreitet ist, fehle es aber am nötigen dass die Christen authentische „Verbreitung der Prinzipien des Geld. Dafür bittet der vor allem im Krankenwesen tätige Orden Bürger dieses Landes sind und Friedens und des Zusammen- um Spenden. Die Heilung eines Leprakranken kostet 150 Euro. allen Gutes tun wollen“, sagte lebens“ unter allen Bürgern.

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Einzelpreis: 1,- (Österreich) - 1,35 (Ausland) ABONNEMENT Seite 8 INFORMATION 26. Jänner 2014

Neuer Abt für Stift Altenburg Steindl-Rast: „Dankbarkeit ist Quelle Die Mönche des Waldviertler Benediktinerstifts Altenburg der Lebensfreude“ haben am 17. Jänner den bisherigen Prior und Stadtpfarrer von Horn, P. Thomas Renner (43), zum neuen Abt gewählt. Nicht so sehr technisches Gang sein. Schulklima hat mit Er folgt auf Abt Christian Haidinger. Dieser wird an seinem Können oder Wissen, son- Herzenswärme zu tun. Das 70. Geburtstag, am 12. März 2014, die Leitung des Klosters in dern Lebensmut, Lebens- trifft das innerste Wesen und ist die Hände seines Nachfolgers legen. freude und Menschlichkeit nicht einfach ein Gefühl.“ sind die wesentlichste Mitgift Im Focus von Schule und Bil- P. Thomas Renner trat mit 22 für junge Menschen heute. dung müsse die Menschlichkeit Jahren in das Kloster ein, 1999 stehen: „Menschwerdung ist wurde er von Kardinal Franz Das betonte der weltbekannte unsere gemeinsame Aufgabe. König in der Stiftskirche Alten- Benediktiner David Steindl-Rast burg zum Priester geweiht. am 14. Jänner in seinem Vor- Abt Christian Haidinger stand trag bei der Jahrestagung der der kleinen elfköpfigen Alten- Schulerhalter von katholischen burger Mönchskommunität Privatschulen in Salzburg. seit dem 30. August 2005 vor. Quelle der Lebensfreude sei nicht Er wird auch künftig die Auf- das Glück, sondern Dankbarkeit, gaben als Abtpräses der Öster- so der 87-Jährige: „Heute glau- reichischen Benediktiner- ben viele, dass Glück die Quelle kongregation und als Erster für Lebensfreude, Lebendigkeit, Vorsitzender der Superio- Vitalität ist. renkonferenz der männlichen Nicht das Glück ist die Quelle Ordensgemeinschaften Öster- der Lebensfreude, sondern die reichs wahrnehmen. Abt Thomas Renner. Haltung der tiefen Dankbarkeit.“ Diese erfordere auch Achtsam- keit, so Steindl-Rast: „Dankbar Oscar-Preisträger Martin Scorsese leben heißt hellwach leben.“ Steindl-Rast sprach zum The- wollte einmal Jesuit werden ma „Führungskraft als Kul- P. David Steindl-Rast. Der US-Regisseur Martin Scorsese, dessen Epos „The Wolf of turpräger“. Der Ordensmann Wallstreet“ am Freitag in den österreichischen Kinos anlief, und Pionier des interreligiösen Dieses Menschwerden ist viel- widmet sein nächstes Filmprojekt „Schweigen“ einem jungen Dialogs sah in einem Schul- fältig. Auf der Suche nach dem Jesuiten zur Zeit der Christenverfolgung in Japan. klima, „das die heutigen Men- Menschwerden geht es um zu- schen in den Mittelpunkt stellt“, sammenhalten, verbinden ver- Der 71-jährige „Oscar“-Preisträ- Um selbst Priester zu werden, eine besondere Aufgabe für knüpfen. Da gehört auch der ger („Departed - Unter Feinden“, habe er dann eine Jesuiten- Führungskräfte: „Die Gefahr Mist als Humus dazu, der Hu- 2007) wollte ursprünglich katho- schule besucht, aber schnell der Schule ist das Buckeln. Ziel mor und eine gewisse verbis- lischer Priester werden. Zum bemerkt, dass ihm die richtige muss immer der aufrechte sene Geduld.“ Film kam er, nachdem er von der Einstellung fehlte. „Ich hatte es Jesuitenschule geschmissen wur- dennoch ernsthaft versucht, de, erzählte er jüngst der deut- bis sie mich aufforderten zu Neuer „Olympia-Kaplan“ schen Zeitung „Welt“. gehen. Sie schmissen mich aus Generationenwechsel in der österreichischen Sportler- Auch wenn es furchtbar kit- dem Seminar“, erinnerte sich seelsorge: P. Johannes Paul Chavanne (30) wird Österreichs schig klinge: „Film und Kirche Scorsese. Mannschaft bei den Olympischen Spielen in Sotschi (7.-25. haben mir beide erlaubt, auf eine Für sein nächstes Projekt ver- Februar) seelsorglich betreuen. Danach wird er auch bei den spirituelle Reise zu gehen“, er- filmt er den Roman „Schwei- Paralympischen Spielen der Sportler mit Behinderungen (7.- klärte Scorsese im Interview. gen“ des katholischen japani- 16. März) dabei sein. Aufgewachsen in Little Italy, schen Schriftstellers Shusaku Der neue „Olympia-Kaplan“ einem rauen Viertel Manhattens, Endo (1923-1996). Im Mittel- folgt auf P. Bernhard Maier, der habe ihm die Kirche schon als punkt steht der junge Jesuit diese Funktion seit 1984 inne Kind Erleichterung und Ruhe Sebastian Rodrigo, der 1638 hatte. Zu den Aufgaben des verschafft. „Ich war fasziniert für geheime Missionsarbeit „Olympia-Kaplans“ gehört es, von dem Frieden, den sie aus- nach Japan reiste. Schikanen Gottesdienste mit den Sportlern strahlte“, so der Filmemacher. und Gewalt lassen den Priester zu feiern, die Athleten bei Wett- Ein Priester sei sein Mentor an seiner Aufgabe - und am kämpfen, Trainings und abseits gewesen, bis er 17 Jahre alt war. schweigenden Gott - zweifeln. des Sportgeschehens zu besu- chen und für Gespräche aller Art zur Verfügung zu stehen. Heiligsprechungen werden billiger Chavanne wurde 1983 in Wien Der Vatikan will die Kosten für Verfahren zur Heilig- geboren. Nach der Matura und sprechung reduzieren und kalkulierbarer machen. dem Präsenzdienst arbeitete er zunächst bei einer Rettungs- Seit Jahresbeginn gelten feste Sätze für solche Prozesse, an organisation, engagierte sich bei die sich die Beteiligten halten müssen, wie der „Osservatore einem Straßenkinder-Projekt in Romano“ berichtet. Indien und studierte Rechtswis- „Olympia-Kaplan“ Selig- und Heiligsprechungsverfahren kosten oft weit mehr senschaften an der Universität P. Johannes Paul Chavanne. als 50.000 Euro. Bezahlt werden müssen etwa der jeweilige Wien. Anwalt im Verfahren, der sogenannte Postulator, Honorare 2006 trat er in das Zisterzienser- April 2013 wurde er zum Prie- für Gutachter sowie Gebühren an den Vatikan. Dieses Geld stift Heiligenkreuz ein, wo er an ster geweiht. P. Chavanne ist im muss in der Regel von den Antragstellern aufgebracht wer- der Päpstlichen Hochschule in Stift Heiligenkreuz u.a. für Ju- den. Dies sind zumeist Diözesen oder Orden. Heiligenkreuz auch sein Theo- gend- und Öffentlichkeitsarbeit logiestudium absolvierte. Im zuständig.