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Der Kanzlerbungalow Wohn- und Empfangsgebäude der Bundeskanzler Dr. Judith Koppetsch, *

Der 1963/64 von Sep Ruf im Auftrag mehr oder weniger begeisterten Fach- von Bundeskanzler welt stand eine überwiegend entsetz- gebaute Kanzlerbungalow gilt als her- te Öffentlichkeit gegenüber. 4 Hierzu ausragendes Beispiel westdeutscher trug sicherlich Ludwig Erhards un- Nachkriegsarchitektur. 1 Von 1964 bis eingeschränkte (und angesichts seines 1999 nutzten die Bundeskanzler den ansonsten eher „barocken“ Stils viel- Bungalow als Wohn- und Empfangs- leicht auch überraschende) Identi Þ ka- gebäude. 2 Auch wenn der Bau kein tion mit „seinem“ Kanzlerbungalow Regierungssitz war, so kommt ihm bei. als Ort informeller Politik doch be- sondere Bedeutung in der deutschen Ludwig Erhard beauftragte 1963 den Geschichte zu. Architekten Sep Ruf mit der Planung des Kanzlerbungalows. Ein Haus zum Sein Bau war von Beginn an heftig Repräsentieren und Wohnen – so lau- umstritten. „Von Adenauer bis Gro- tete der Auftrag für den Architekten, pius, die Vitrine des Kanzlers erregte der schon Erhards Privathaus in Bay- die Gemüter“, stellte die Bonner Ar- ern gebaut hatte. Ruf entwarf eine chitektin Uta Winterhager 2003 fest moderne, transparente Architektur und umschrieb damit treffend die Re- und unterstrich damit die Funktion aktionen, die der Kanzlerbungalow des Hauses als Stätte der Begegnung sowohl beim Fachpublikum als auch und des Gesprächs: Zwei quadratische in der breiteren Öffentlichkeit auslö- Bauten mit Innenhof, die gegeneinan- ste. 3 Besonders in der Bauphase und der versetzt angeordnet waren. Der den ersten Jahren nach Fertigstellung größere Trakt diente repräsentativen des Gebäudes meldeten sich zahlrei- Zwecken, der kleinere Teil als private che Stimmen zu Wort, die Konzepti- Kanzlerwohnung. Mit dem Verzicht on und Architekturstil des Bungalows auf großbürgerliche Repräsentation kommentierten. Die Kritiker spalteten erfüllte Sep Ruf Erhards Wunsch nach sich von Anfang an in zwei Lager: Der Weltoffenheit. Doch nicht nur spätere Hausherren bedauerten das nüchterne * Die Autorin ist Wissenschaftliche Mitar- Konzept des Gebäudes, das nach ih- beiterin der Stiftung Haus der Geschichte der rem Geschmack „zu viel Bungalow Bundesrepublik Deutschland, Bonn. und zu wenig Residenz“ realisierte. 5 1 Zur Vorgeschichte und zum Bau ausführlich: Kanzlerbungalow, hg. v. Wüstenrot Stiftung, Als die Baupläne bekannt geworden Stiftung Haus der Geschichte der Bundesre- waren, kam Kritik auf. Nicht zuletzt publik Deutschland, München 2009. Sowie: die angesetzte Bausumme von 2,3 Burkhard Körner , Der Kanzlerbungalow von Millionen DM hatte dazu geführt, Sep Ruf. In: Bonner Geschichtsblätter 49/50, dass sich in der Öffentlichkeit die Vor- hg. v. Bonner Heimat- und Geschichtsverein stellung einer luxuriösen Villa festge- und Stadtarchiv Bonn (1999/2000), Sonder- druck 2001, S. 507-613. 2 Vgl. hierzu: Udo Wengst , Der Kanzlerbun- 4 Vgl. hierzu: Judith Koppetsch , Der Kanz- galow als Wohn- und Empfangsgebäude. In: lerbungalow in der öffentlichen Diskussion. Kanzlerbungalow (wie Anm. 1), S. 66-87. In: Kanzlerbungalow (wie Anm. 1), S. 50- 3 Uta Winterhager , Der Bungalow. Das 63. Kanzler-Wohnhaus von Sep Ruf. In: Bauwelt 5 Wolfgang Pehnt , Deutsche Architektur seit 16, 2003, S. 31-33, hier S. 32. 1900, Ludwigsburg/München 2005, S. 304. Koppetsch , Der Kanzlerbungalow BRJ 1/2011 114

setzt hatte. 6 Insbesondere der geplan- Gespräche, nutzte ihn intensiv als Abend des 26. Februar 1969 gab Kie- te Swimmingpool regte die Fantasie Haus der Begegnung und emp Þ ng singer ein feierliches Abendessen für der Bevölkerung an und führte zu Be- dort auch Staatsgäste, wie etwa im US-Präsident Richard Nixon. Dass zeichnungen wie „Ludwigslust“. Die- Mai 1966 den dänischen Regierungs- der Kanzlerbungalow auch die Ku- sen Vermutungen trat aber selbst ein chef Jens Otto Krag. lisse für unterhaltsame Szenen abgab, SPD-Mitglied des Haushaltsausschus- zeigt der Besuch von Udo Jürgens im ses entgegen: „Die als Swimmingpool Erhards Amtsnachfolger standen dem Juni 1969, der dem Kanzler und seiner vorgesehenen drei mal sechs Meter Kanzlerbungalow reservierter gegen- Gattin am hauseigenen Flügel einige genügen gerade, um sich den Bauch über. So empfand Kurt Georg Kiesin- seiner Lieder präsentierte. 16 zu waschen.“ 7 Angesichts der breiten ger den Bau als beengend und gab als öffentlichen Kritik senkte die Bundes- Begründung für seine Renovierungs- Nach seinem Amtsantritt im Oktober regierung ihren Finanzmittelantrag wünsche an: „Vielleicht bin ich für 1969 lehnte , der bislang auf 1,9 Millionen DM 8 und reduzierte dieses Haus zu altmodisch. Ich brau- mit seiner Familie die ihm als Außen- die Baupläne, was vor allem Auswir- che eine gewisse Behaglichkeit.“ 13 minister zustehende Dienstvilla auf kungen auf den Wohntrakt hatte. Die Bevor Kiesinger am 11. April 1967 in dem Venusberg bewohnt hatte, einen schließlich vom Haushaltsausschuss den Kanzlerbungalow einzog, nahm Umzug in den Bungalow ab, da der genehmigte Bausumme von maximal die Stuttgarter Architektin Herta Wit- Wohntrakt im Kanzlerbungalow weit zwei Millionen DM 9 wurde eingehal- zemann einige Veränderungen vor, weniger geräumig und nicht auf ei- ten – ein aus heutiger Sicht fraglos be- die insbesondere die Raumaufteilung nen Haushalt mit Kindern ausgelegt merkenswerter Umstand. im Wohnbereich und die Innenein- war. 17 Der neue Außenminister Wal- richtung im repräsentativen Teil be- ter Scheel erhob keinen Anspruch auf Nach einjähriger Bauzeit war der Bun- trafen. 14 Stilmöbel, Antiquitäten und die Dienstvilla, so dass Brandt dort galow im November 1964 bezugsfer- mittelalterliche Kunst ersetzten das seinen Wohnsitz behielt. Der Bunga- tig. Als die Presse ihn am 13. Novem- moderne Mobiliar Sep Rufs. low mutierte für einige Jahre zum Gä- ber 1964 besichtigte, kam es zu einem stehaus der Bundesregierung und bot „Frontwechsel“ 10 . Das „Glashaus“ Kiesinger nutzte den Bungalow für Be- Staatsgästen aus aller Welt eine be- galt nun nicht mehr als zu aufwendig, sprechungen mit seinen Mitarbeitern scheidene Residenz. 18 Um jedem Gast sondern als ungemütlich und mit all- und Kabinettskollegen, eher selten gab eine individuelle Atmosphäre bieten zu viel Chrom und Leder ausgestattet. er hier of Þ zielle Essen und Empfänge. zu können, stattete ein Bonner Gale- „Kein Luxus in Erhards Bungalow“, Zu erwähnen sind in diesem Kontext rist die privaten Räume jeweils mit stellte der General-Anzeiger fest und seine Treffen mit Luxemburgs Pre- Kunstwerken nach den Vorlieben der beschrieb das Gebäude als bescheide- mierminister Pierre Werner im Juni Gäste aus. Erste Übernachtungsgäste nen Zweckbau, denn „Erhard wollte, 1967 und einen Monat später mit im Kanzlerbungalow waren im April dass überall maßgehalten werde.“ 11 dem französischen Staatspräsidenten 1971 das belgische Königspaar König Charles de Gaulle, den er im Rahmen Baudouin und Königin Fabiola. Im Ludwig Erhard bewohnte den Bunga- des deutsch-französischen Gipfels zu Oktober 1971 wohnten der japanische low ab November 1964 und schätzte einem eineinhalbstündigen Gespräch Kaiser Hirohito und Kaiserin Nagako die moderne Architektur des Gebäu- im Kanzlerbungalow emp Þ ng. 15 Am dort und kurz darauf die niederländi- des sehr. 12 Er führte dort politische sche Königin Juliana. 12. November 1964 hielt und betonte: „Sie 6 So etwa: „Kanzler-Bungalow mit Swim- sehen hier, das Haus so gebaut – nicht von Im repräsentativen Teil des Kanzler- mingpool und Rheinblick“, General-Anzei- mir –, aber doch in einer Form, in der Ausstat- bungalows ließ Bundeskanzler Brandt ger 14. November 1963. tung, in der Anordnung, wie es dem Wesen wieder die ursprüngliche Möblierung 7 Zit. n. „Wirbel um das ‚Palais Schaum- meiner Frau und mir gemäß ist. Wir ziehen bad’“, Süddeutsche Zeitung 22. November nicht in irgend ein Haus ein, das man mietet nationale Politik und deutsch-französische 1963. oder das für einen gebaut wird, sondern das Beziehungen im zweiten Halbjahr 1967. In: 8 S. Vermerk 22. Januar 1964, Bundesarchiv ist im wahrsten Sinne unser Haus, das unser Geschichtswissenschaft und Zeiterkenntnis. Koblenz B 157/3711, Bl. 154-160, hier Bl. innerstes Wesen ausstrahlt.“ Ansprachen bei Von der Aufklärung bis zur Gegenwart. Fest- 155. der Schlüsselübergabe für das Wohnhaus des schrift für Horst Möller, hg. v. Klaus Hilde- 9 S. Sprechzettel 4. Mai 1964, Bundesarchiv Bundeskanzlers. Unkorrigiertes Manuskript, brand, Udo Wengst und Andreas Wirsching, Koblenz B 157/3711, Bl. 226-234, hier Bl. Ludwig-Erhard-Stiftung, Nachlass Erhard München 2008, S. 365-372, hier S. 368. 227. NE 350. 16 Vgl. „Udo Jürgens bei Kiesinger“, Gene- 10 S. Michael K. Caro , Der Volkskanzler. 13 Zit. n. „Möblierter Herr“, Der Spiegel ral-Anzeiger 26. Juni 1969. Ludwig Erhard, Köln 1965, S. 284. 52/1966, S. 34. 17 Vgl. „Schöner wohnen“, Der Spiegel 11 „Kein Luxus in Erhards Bungalow“, Ge- 14 Vgl. hierzu auch die Abbildungen in: 44/1969, S. 44f. neral-Anzeiger 14./15. November 1964. „Richtiges Haus“, Der Spiegel 17/1967, S. 18 S. „Kanzlerbungalow für Baudouin ‚Pal- 12 Deutlich wurde dies in seiner Ansprache, 160/161. menhaus’ Heinemanns für Gäste“, General- die er anlässlich der Schlüsselübergabe am 15 Vgl. hierzu auch: Maurice Vaïsse , Inter- Anzeiger 5. Februar 1971. 115 BRJ 1/2011 Koppetsch , Der Kanzlerbungalow

aufstellen. Wie seine Vorgänger nutz- reits Ludwig Erhard in den Bungalow genannt, dem in seinen te er ihn intensiv für informelle und gebeten hatte, gab im Dezember 1970 Erinnerungen besondere Bedeutung persönliche Begegnungen. Hierzu Mstislaw Rostropowitsch hier einen für die Entwicklung der deutsch- zählten Beratungen mit Mitarbeitern Cello-Konzertabend mit Werken von deutschen Geschichte zumisst. Gor- und Parteifreunden, Koalitionsge- Bach, Brahms und Mozart. 21 batschow hielt sich im Juni 1989 zu spräche oder Hintergrundgespräche seinem ersten Staatsbesuch in der mit Journalisten ebenso wie Treffen Im Juni 1974 zog Bundeskanzler Bundesrepublik Deutschland auf. Am mit Regierungschefs oder Gesprächs- als neuer Hausherr Abend des dritten Besuchstages gab runden mit Vertretern von Wirtschaft, in den Kanzlerbungalow ein. Er ver- Bundeskanzler Kohl für ihn und seine Gewerkschaften oder Kirchen. 19 Meh- zichtete vor dem Einzug auf Umbau- Frau ein Essen im Kanzlerbungalow. rere wichtige Besprechungen zu Fra- ten, ließ aber später in der ehemaligen Im Anschluss unternahmen Kohl und gen des Ost-West-Verhältnisses und Besenkammer eine kleine Teeküche Gorbatschow noch einen Spaziergang insbesondere der deutsch-deutschen einrichten. Denn der Kanzlerbunga- im Park des Kanzleramts, der sie zu ei- Verständigung fanden im Kanzler- low verfügte nur über eine Küche im ner kleinen Mauer führte, die den Park bungalow statt. So tauschten etwa sogenannten Wirtschaftsbereich, die vom öffentlich begehbaren Rheinufer im Oktober 1972 die Staatssekretäre auf die Vorbereitung großer Essen zu- trennt. Beim Blick auf den Rhein kam Egon Bahr und Michael Kohl dort geschnitten war. Einige Wochen nach es zu einem ungezwungenen Gedan- die Noten über die Rati Þ zierung des ihrem Einzug teilte Hannelore (Loki) kenaustausch, in dessen Rahmen Kohl Verkehrsvertrages zwischen der Bun- Schmidt dem Architekten Sep Ruf mit, folgenden Vergleich angestellt haben desrepublik und der DDR aus, der den dass sie und ihr Mann sich im Bun- soll: „Schauen Sie sich den Fluss an, Personen- und Güterverkehr zwischen galow wohl fühlten und insbesondere der an uns vorbeiströmt. Er symbo- beiden deutschen Staaten erleichterte. die „großartige Verbindung von Haus lisiert die Geschichte; sie ist nichts und Park“ 22 sehr schätzten. Helmut Statisches. Sie können diesen Fluss Bei der Bundestagswahl am 19. No- Schmidt lud oft zu Unterredungen mit stauen … Doch dann wird er über die vember 1972 war der Bungalow in Gesprächspartnern aus dem In- und Ufer treten und sich auf andere Weise der Wahlnacht zugleich Pressezen- Ausland in den Kanzlerbungalow ein. den Weg zum Meer bahnen. So ist es trum und Rückzugsraum für den Bun- Zu den vielen hochrangigen ausländi- auch mit der deutschen Einheit … so deskanzler. Die Stimmung nach dem schen Politikern, die er hier emp Þ ng, sicher wie der Rhein zum Meer ß ießt, Wahlsieg der sozialliberalen Koalition zählten etwa 1975 US-Außenminister so sicher wird die deutsche Einheit beschrieb der damalige Staatssekretär Henry Kissinger und der israelische kommen“. 23 Kohl betont, dass Gor- Egon Bahr eindrucksvoll: „Der Abend Ministerpräsident Yitzhak Rabin so- batschow ihm nicht widersprochen im Kanzlerbungalow ist überwälti- wie 1978 der sowjetische Staats- und habe. gend … Günter Grass behauptet, mich Parteichef Leonid Breschnew. Im sel- küssen zu müssen, und tut es. Willys ben Jahr gab Schmidt während des Im Laufe seiner Kanzlerschaft wurden Umarmung schmerzt fast. Henry ruft G7-Gipfels im Juli ein Essen für seine einige Umbauarbeiten im Bungalow aus Paris an und beginnt, mich zu sechs Amtskollegen im Speisesaal des vorgenommen. Als bedeutendste sind duzen. Honecker telefoniert zum er- Kanzlerbungalows. hier zu erwähnen die Änderung der stenmal mit einem Bundeskanzler und Deckenbeleuchtung und Bespannung läßt grüßen.“ 20 Nach der Amtsübernahme im Okto- der Ziegelwände mit Seidenstoffen ber 1982 nutzte auch Helmut Kohl im repräsentativen Trakt sowie die Neben den Bundeskanzlern nutzten seit seinem Einzug im Januar 1983 Einrichtung einer Küche mit Essecke auch ihre Ehefrauen den repräsentati- den Kanzlerbungalow intensiv für po- in einem der privaten Gästezimmer. ven Teil des Kanzlerbungalows für of- litische Gespräche. Regelmäßig lud Helmut Kohl wohnte bis zum Regie- Þ zielle Termine, die sie im Rahmen ih- er das Kabinett, Parlamentarier oder rungsumzug 1999 im Kanzlerbunga- rer karitativen oder protokollarischen Staatsgäste in den Bungalow ein. Er low, da Gerhard Schröder nach der Aufgaben durchzuführen hatten, wie schätzte die quasi private Atmosphä- Amtsübernahme 1998 nicht in den etwa Empfänge für Diplomatengattin- re, die einen geeigneten Rahmen bot, Kanzlerbungalow einzog. Angesichts nen. Rut Brandt lud auch Schriftsteller, seine Gesprächspartner persönlich des bevorstehenden Regierungsum- Maler, Musiker und Wissenschaftler in besser kennenzulernen. Als ein Bei- zugs gestattete der neue Amtsinha- den Kanzlerbungalow ein. In Fortset- spiel sei hier das Treffen mit dem ber seinem Vorgänger, im Bungalow zung der Hauskonzerte, zu denen be- Generalsekretär des Zentralkomitees weiterhin zu wohnen, da er nur die der KPdSU Michail Gorbatschow repräsentativen Räume beanspruch- 19 Vgl. hierzu ausführlich: Volker Busse , Der te. Schröder selbst übernachtete im Kanzlerbungalow als Ort informeller Politik 21 Vgl. hierzu: Rut Brandt , Freundesland – . Nur noch selten und persönlicher Begegnungen. In: Kanzler- Erinnerungen, Hamburg 1992, S. 253. nutzte Kanzler Schröder den repräsen- bungalow (wie Anm. 1), S. 88-103. 22 Brief Hannelore Schmidt an Sep Ruf vom 20 Egon Bahr , Zu meiner Zeit, München 25.9.1974, Archiv Die Neue Sammlung - 23 Helmut Kohl , Erinnerungen 1982-1990, 1996, S. 426. Design in der . München 2005, S. 889. Koppetsch , Der Kanzlerbungalow BRJ 1/2011 116

tativen Teil des Kanzlerbungalows für talisierung wurde der Kanzlerbunga- den Empfang von Gästen. Kurz vor low im Mai 2009 der Öffentlichkeit dem Umzug nach lud er junge zugänglich gemacht. Das Haus der Bundestagsabgeordnete der SPD zum Geschichte bietet Begleitungen durch Abschiedsessen in den Bungalow ein. den Kanzlerbungalow an, die Einblik- ke in die repräsentativen und privaten Seit 2001 steht der Kanzlerbungalow Räume ermöglichen. Eine ständige unter Denkmalschutz. Die Wüstenrot kleine Ausstellung informiert zu- Stiftung übernahm das Gebäude 2006 sätzlich über die Bundeskanzler und in ihr Denkmalprogramm und begann die Nutzung des Gebäudes. Mag der mit der baulichen Instandsetzung und Kanzlerbungalow auch nie als Bühne Sanierung. 24 Nach umfassender Revi- für „große Geschichte“ gedient haben, so beherbergte er doch ungezählte 24 Ausführlich hierzu: Georg Adlbert , Der Male zentrale Akteure deutscher und Kanzlerbungalow. Erhaltung, Instandset- weltpolitischer Entwicklungen und zung, Neunutzung, Ludwigsburg 2009. zählt so ohne Zweifel zu den bedeu- Sowie: Georg Adlbert , Die bauliche Revi- tenden Erinnerungsorten deutscher talisierung des Kanzlerbungalows. In: Kanz- Geschichte. lerbungalow (wie Anm. 1), S. 106-131.

Der Kanzlerbungalow. Foto: Axel Thünker