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Inhalt

Vorbemerkungen ...... 3 Lage im Raum ...... 4 Übergeordnete Planungen ...... 4 Vorhandene Infrastruktur ...... 5 Bevölkerungsentwicklung 1987 bis 2018 ...... 5 Siedlungsentwicklung...... 5 Geschichte ...... 8 Dießfurt heute ...... 9 Interkommunale Zusammenarbeit ...... 10 Handlungsfelder Rahmenplanung ...... 12 Handlungsfeld „Städtebau und Ortsbild“ ...... 13 Ausgangssituation ...... 13 Ziele für die Ortsentwicklung ...... 17 Maßnahmen ...... 18 Handlungsfeld „Leben in Gemeinschaft“ ...... 22 Ausgangssituation ...... 22 Ziele für die Ortsentwicklung ...... 23 Maßnahmen ...... 24 Handlungsfeld „Verkehr / Mobilität“ ...... 27 Ausgangssituation ...... 27 Ziele ...... 30 Maßnahmen ...... 30 Handlungsfeld „Grün, Gewässer, Naherholung“ ...... 33 Ausgangssituation ...... 33 Ziele ...... 37 Maßnahmen ...... 37 Handlungsfeld „Energie“ ...... 39 Ausgangssituation ...... 39 Ziele ...... 39 Maßnahmen ...... 39 Maßnahmenübersicht ...... 41 Maßnahmenplan ...... 44

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Vorbemerkungen

Die Stadt ist bereits seit vielen Jahren mit dem Hauptort Pressath und hier mit dem Stadtkern und dem südlich daran anschließenden Bereich um die Bahnhofstraße in das Städtebauförderungs- programm „Stadtumbau West“ und „Kleinere Städte und Gemeinden“ aufgenommen worden.

Da auch im Ortsteil Dießfurt städtebauliche Missstände vorliegen, der Ortsteil gleichzeitig aber auch - in Verbindung mit der vorhandenen Ortsstruktur, den Baudenkmälern und der Verknüpfung zwischen bebauter Ortslage und dem angrenzenden Landschaftsraum - großes Potenzial für die zukünftige Ortsentwicklung besitzt, hat die Regierung der Oberpfalz signalisiert, dass auch Dießfurt in das Städ- tebauförderungsprogramm aufgenommen werden kann. Die Stadt Pressath beabsichtigt daher auch Städtebauförderungsmaßnahmen im Ortsteil Dießfurt durchzuführen.

Um Grundlagen zu erhalten für die anzustrebenden Ziele für die Sanierung und Entwicklung des Orts- kerns von Dießfurt und die dazu erforderlichen Maßnahmen hat die Stadt die nachstehende Rahmen- planung erarbeiten lassen. Dabei sollen auch die bisherigen konzeptionellen Aussagen zu Dießfurt weiter vertieft und konkreti- siert werden, die im Rahmen eines Konzeptes für die interkommunale Zusammenarbeit im - tal bereits erarbeitet wurden. (vgl. Seite 10)

Luftbild „Kooperationsraum Haidenaabtal“ Quelle: Google Earth

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Lage im Raum

Dießfurt ist ein Ortsteil der Stadt Pressath, südöstlich des Hauptortes gelegen. Damit befindet er sich im Landkreis Neustadt an der im Nordwesten der Oberpfalz. In ungefähr 13km Entfernung hat man Autobahnanschluss an die A93 in Richtung Hof und in Richtung Regensburg, über die B470 erreicht man die A9 in 43km und hat damit Anschluss nach oder Nürnberg. Über den ca. 5 km entfernten Bahnhof Pressath und den ca. 4 km entfernten Bahnhof Schwarzenbach ist Dießfurt an das Schienennetz der Deutschen Bahn AG angebunden.

Übergeordnete Planungen

Die Stadt Pressath bildet gemeinsam mit den Städten Grafenwöhr und Eschenbach in der Oberpfalz ein Mittelzentrum (Mehrfachzentrum, um den zentralörtlichen Versorgungsauftrag gemeinsam wahr- zunehmen). Demnach soll sie „die Bevölkerung in allen Teilräumen mit Gütern und Dienstleistungen des gehobenen Bedarfs in zumutbarer Erreichbarkeit versorg[en]“. In dieser Funktion übernimmt die Stadt Pressath Aufgaben „über die zentralörtliche Grundversorgung und teilweise über die Regions- grenzen hinaus“. Die nächstgelegensten Oberzentren sind (15km), Amberg (39km), Marktred- witz / Wunsiedel (44km) und Bayreuth (46km).

Auszug Strukturkarte vom LEP 2018

Laut Landesentwicklungsprogramm Bayern 2018 liegt Dießfurt im „Ländlichen Raum“.

Im Landesentwicklungsprogramm Bayern ist der Ländliche Raum wie folgt beschrieben: „Der ländliche Raum soll so entwickelt und geordnet werden, dass • er seine Funktion als eigenständiger Lebens- und Arbeitsraum nachhaltig sichern und weiter entwickeln kann,

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• seine Bewohner mit allen zentralörtlichen Einrichtungen in zumutbarer Erreichbarkeit ver- sorgt sind, • er seine eigenständige Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur bewahren kann und • er seine landschaftliche Vielfalt sichern kann.

Im ländlichen Raum soll eine zeitgemäße Informations- und Kommunikationsinfrastruktur geschaffen und erhalten werden“ (Landesentwicklungsprogramm (LEP) 2018: 34).

Vorhandene Infrastruktur

Im Teilort Dießfurt selbst gibt es die Gaststätte Rodler und das Sportheim, welche für das soziale Le- ben von zentraler Bedeutung sind. Zudem besitzt Dießfurt noch einige Vereine wie zum Beispiel die Freiwillige Feuerwehr, in die man sich aktiv einbringen und in denen man sich sozial engagieren kann.

Ansonsten befinden sich weitere infrastrukturelle Einrichtungen im Hauptort Pressath. Hier gibt es Einkaufsmöglichkeiten wie einen Discounter, einen Lebensmitteleinzelhändler, einen Feinkostladen, Metzgereien und mehrere Bäckereien.

Die medizinische Grundversorgung ist durch Apotheken, Allgemeinärzte, Zahnärzte und andere medi- zinische Einrichtungen gewährleistet. Die Versorgung und Unterbringung von älteren Menschen stellt ein Altenheim in Pressath sicher. Die von Pressath nächstgelegenen Krankenhäuser befinden sich in 15km Entfernung in Kemnath bzw. im 20 Kilometer entfernten Weiden i.d.OPf.

Bevölkerungsentwicklung 1987 bis 2018

Die gesamte Einwohneranzahl ist von 1987 bis 2011 zunächst stark, danach zwischen 2011 und 2018 jedoch nur noch moderat gestiegen, da zwischenzeitlich die im Ortsbereich vorhandenen Grundstücke im Wesentlichen bebaut sind und weitere Baulandreserven fehlen.

Im Jahr 1987 wohnten 142 Personen im Ortsteil Dießfurt, im Jahr 2018 hingegen 287. Das entspricht einer Bevölkerungszunahme von ungefähr 102% (+ 145 Einwohner).

Im gleichen Zeitraum hat sich die Einwohnerzahl der Gesamtstadt dagegen um 5% verringert.

Dießfurt Pressath

31.12.1987 142 Einwohner 31.12.1987 4.572 Einwohner 31.12.1997 212 Einwohner 31.12.1997 4.652 Einwohner 31.12.2011 275 Einwohner 31.12.2011 4.425 Einwohner 31.12.2018 287 Einwohner 31.12.2018 4.349 Einwohner

1987 – 2018 + 102% 1987 – 2018 - 5%

Siedlungsentwicklung

Der starke Anstieg der Einwohnerzahlen im Zeitraum zwischen 1987 und 2011 hängt zusammen mit der Ausweisung des Baugebietes „An der Naabstraße“ im Jahr 2000 (heute Wiesenstraße), außerdem mit dem verstärkten Verkauf von baureifen Grundstücken von privaten Grundstückseigentümern an Grundstücksinteressenten und durch Grundstücksteilungen und in der Folge Bebauung der Teilgrund- stücke. Zudem lässt er sich zurückführen auf die Entwicklung der Dorfstraße und deren Umgebung in den 90er Jahren und deren ständige Weiterentwicklung.

Die Baugrundstücke wurden zum großen Teil von Einheimischen erworben. 5

Bebauungsplan „An der Naabstraße“

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Zwischenzeitlich sind – wie oben erläutert – die bebaubaren Grundstücke bebaut. Lediglich auf Flur-Nr. 192/7 und 192/9 westlich der Dorfstraße wären noch Baulandreserven vorhan- den, die derzeit allerdings nicht zur Verfügung stehen.

Weitere Baulandreserven (ca. 3 Grundstücke) sind auf Flur-Nr. 90/5 vorhanden, Es ist zu erwarten, dass hier in naher Zukunft ein Verkauf erfolgt. Zusätzlich ist eine Parzelle im Baugebiet „An der Naabstraße“ noch nicht bebaut.

Auszug aus Flächennutzungsplan der Stadt Pressath, Ortsteil Dießfurt Quelle: Stadt Pressath

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Geschichte

Die Gründung des Ortes Dießfurt lässt sich auf das alte Hammerhaus („Drahtzug“) zurückführen. Das Errichten des Hammerwerks kann einerseits von der vorhandenen billigen Wasserkraft und den reich- haltigen Waldungen abgeleitet werden, andererseits von der Nähe der Stadt Amberg (Erz). Der Inha- ber eines Hammerbriefes besaß damals große Rechte, unter anderem den Erhalt von Wiesen und Äckern, die Erlaubnis von Rodungen, das Fischrecht, das Erlangen des Schutz durch Landesherren, die Vergütung von Schäden sowie eigene Gerichtsbarkeit. Bald schlossen sich die reichen und angesehe- nen Hammerherren zur Hammervereinigung zusammen.

Der Eisenhammer in Dießfurt wurde 1468 von Sebald Kreß von Kressenstein gekauft. In die Herrschaftszeit der Familie Kreß und deren Nachkommen fällt der Bau des alten Schlosses. Der sogenannte „Turm“ ist ein spätgotisches, quadratisches Gebäude mit drei Stockwerken und einem Erker, das ursprünglich für Verteidigungszwecke angelegt war (erbaut 1526). Direkt daneben wurde 1544 das neue zweigeschossige Schloss errichtet. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse nach dem 30-jährigen Krieg und des fehlenden Erzes wurde das Hammerwerk bald stillgelegt. Danach gehört das Besitztum mit dem Schloss verschiedenen Landadelsgeschlechtern, bis es 1937 in das Eigentum eines bürgerlichen Besitzers übergeht.

Urkataster Dießfurt, 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts Quelle: www.bayernatlas.de

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Dießfurt heute

Die ursprünglich eigenständige Gemeinde Dießfurt wurde im Zuge der Gemeindegebietsreform am 01. Mai 1978 in die Stadt Pressath eingemeindet. Die Stadt Pressath (einschließlich des Ortsteils Dießfurt) bildet seit 1975 zusammen mit den Nachbar- gemeinden und Schwarzenbach die Verwaltungsgemeinschaft Pressath

Durch die Veränderung der Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft mit den heute größeren Be- trieben hat sich auch Dießfurt vom ursprünglich landwirtschaftlich geprägten Dorf zum Wohnstandort entwickelt.

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Interkommunale Zusammenarbeit

Die Gemeinden Trabitz und Schwarzenbach bilden zusammen mit der Stadt Pressath den Kooperati- onsraum „Haidenaabtal“. Sie sind bereits seit einigen Jahren mit ihren Hauptorten in Städtebauförder- programme aufgenommen worden und haben dort in den Ortskernen bereits zahlreiche Maßnahmen durchgeführt. Die drei Gemeinden arbeiten außerdem bereits auf interkommunaler Ebene zusammen, insbesondere auf den Gebieten

• Freizeit und Naherholung, • Breitensport, • Kultur und Bildung, • Schulverbünden, • Bürgerschaftliches Miteinander etc.

Zur Vertiefung der Zusammenarbeit haben die drei Mitgliedsgemeinden ein interkommunales Konzept erarbeiten lassen, das im Jahr 2016 beschlossen wurde. Ziel ist es dabei, gemeinsam arbeitsteilig zu agieren, Kräfte zu bündeln und Synergien auszunutzen.

Luftbild „Kooperationsraum Haidenaabtal“ Quelle: Google Earth

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Interkommunale Zusammenarbeit „Haidenaab“ Quelle: RSP

Im o.a. Konzept sind auch bereits Maßnahmen für den Ortsteil Dießfurt enthalten, unter anderem die Maßnahmen

• Wegeanbindung an Dießfurter Freizeitsee • Platzgestaltungen in Dießfurt • Dorfgemeinschaftshaus • Kommunales Förderprogramm,

Die Maßnahmen sind auch in der vorliegenden Rahmenplanung berücksichtigt und im Kapitel „Hand- lungsfelder“ weiter konkretisiert.

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Handlungsfelder Rahmenplanung

Aufbauend auf den Ergebnissen der fachlichen Bestandsaufnahme, der Beteiligung der Fachbehörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange und auf den Hinweisen und Anmerkungen der Bürger sind für die Ortsentwicklung Maßnahmen in folgenden Handlungsbereichen erforderlich:

Handlungsfeld „Städtebau und Ortsbild“

• Erarbeiten einer Gestaltungsfibel • Kommunales Förderprogramm für Sanierung privater Anwesen • Städtebaulich und ortsgestalterische Beratung von privaten Maßnahmen • Gestaltung der Ortsmitte einschließlich Fassadenkonzept für angrenzende Anwesen • Gestaltung Umfeld Kapelle

Handlungsfeld „Leben in Gemeinschaft“

• Neubau des Feuerwehrgerätehauses • Umbau und Umnutzung des Feuerwehrgerätehauses zum Dorftreffpunkt • Revitalisierung der Gaststätte Rodler

Handlungsfeld „Verkehr / Mobilität“

• Verbessernder Ausbau des Fuß- und Radwegenetzes • Verbesserung Bushaltestellen • Verbesserung der Verkehrssicherheit im Zuge der NEW22

Handlungsfeld „Grün, Gewässer, Naherholung“

• Entwicklungskonzept Josephsthal • Konzeptentwicklung Mehrgenerationentreffpunkt

Handlungsfeld „Energetik“

• Erweiterung des Beratungsangebots im Rahmen der kommunalen Förderprogramme • Prüfen von Nutzungsmöglichkeiten der Wasserenergie • Errichten von Ladestationen für E-Mobile und E-Bikes

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Handlungsfeld „Städtebau und Ortsbild“

Ausgangssituation

Dießfurt ist städtebaulich aus zweierlei Sicht bemerkenswert.

• wegen seiner Verknüpfung zwischen dem Naturraum der Haidenaab und der städtebauli- chen Struktur des Ortskerns

Amtliche Karte Quelle: www.bayernatlas.de

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• wegen seiner Baudenkmäler im Ortskern

ehem. Hammerschloss

Wohnhaus

Torturm

Gasthaus

Luftbild Quelle: blfd.bayern.de

Die städtebauliche Kernzelle von Dießfurt bildet dabei das ehem. Hammerschloss bestehend aus dem sog. Alten Schloss, dem Neuen Schloss, der Turmkapelle und der Ringmauer, die im Wesentlichen aus dem 16. Jahrhundert stammen.

Neues Schloss Altes Schloss

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Turmkapelle Ringmauer

Gesamtanlage ehemaliges Hammerschloss

Daneben prägen weitere Baudenkmäler wie der Torturm mit anschließendem Kleinhaus, das Gasthaus Rodler und ein Wohnhaus im Umfeld des Schlosses das Ortsbild ganz wesentlich:

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Torturm Gasthaus (oben), Wohnhaus (unten)

Attraktives Umfeld im Bereich der Baudenkmäler

Neben den oben beschriebenen städtebaulichen Qualitäten sind aber auch verschiedene städ- tebauliche Probleme festzustellen.

Die Qualität des Ortsbildes wird einerseits durch die o.a. Baudenkmäler und deren gut gestalte- tes Umfeld geprägt, allerdings auch durch eine Vielzahl gestalterisch problematischer Anwesen mit unbefriedigenden Proportionen, ortsuntypischen Materialien und unattraktiv gestalteten Freiflächen beeinträchtigt.

Außerdem entsprechen auch die öffentlichen Flächen im Umfeld des Hammerschlosses in ihrer Gestaltung nicht der Qualität der gut sanierten, in Privatbesitz befindlichen Baudenkmäler.

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Unattraktive öffentliche Flächen im Bereich des Torturms…

… und des Umfeldes um die Kirche.

In zentraler Lage direkt neben dem denkmalgeschützten Torturm stehen außerdem Gebäude leer oder sind nur unter Wert genutzt.

Ziele für die Ortsentwicklung

Aus der Bestandsaufnahme und deren Auswertung lassen sich für das Handlungsfeld „Städtebau und Ortsbild“ folgende Ziele ableiten:

• Gestalterische Verbesserung des Ortsbildes sowohl im öffentlichen Bereich als auch im privaten Bereich mit dem Ziel, das Wohnumfeld für die Bewohner aber auch die Aufenthaltsqualität für Besucher zu verbessern

• Beseitigen gestalterischer Fehlentwicklungen im Ortskern und im Umfeld der o.a. denkmalgeschützten Gebäude

• Beseitigen von Leerständen, insbesondere im direkten Umfeld des städtebaulich bedeutsamen Torturmes

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Maßnahmen

Um die o.a. Ziele zu erreichen, werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:

Maßnahme Ortsbild 1 Erarbeiten einer Gestaltungsfibel

Eine qualitätsvolle Gestaltung des Ortskerns und damit eine Verbesserung des Ortsbildes wer- den nur in einem Zusammenspiel von attraktiv gestalteten öffentlichen Bereichen und ortsty- pisch gestalteten privaten Anwesen zu erzielen sein. Dazu ist es erforderlich, die Anforderungen, die an eine ortsgerechte Gestaltung der Gebäude und Freiflächen zu stellen sind, den Anliegern und Eigentümern anhand einer Gestaltungsfibel zu vermitteln. Anhand von positiven Beispielen sollen dabei die zu beachtenden Gestaltungskriterien aufge- zeigt werden. Neben textlichen Erläuterungen sollen auch Skizzen, Fotos und Details die ange- strebte Gestaltung erläutern und verdeutlichen. Um das Bewusstsein für das Ortsbild zu fördern, wird vorgeschlagen, die Kriterien und Grunds- ätze im Rahmen einer Arbeitsgruppe von Dießfurter Bürgern selbst erarbeiten zu lassen.

Maßnahme Ortsbild 2 Kommunales Förderprogramm für Sanierung privater Anwesen

Die Stadt Pressath verfügt bereits über ein Kommunales Förderprogramm, mit dem private Maßnahmen im Sanierungsgebiet gefördert werden. Das Förderprogramm wird rege nachge- fragt. Die Stadt hat durchweg positive Erfahrung mit dem Förderprogramm gemacht, mit dem – ergänzend zu den steuerlichen Absetzungsmöglichkeiten nach § 7 h EStG - Anreize für die Sa- nierung privater Anwesen gegeben werden. Dabei können folgende drei Förderbereiche gefördert werden:

o Instandsetzung, Neu- und Umgestaltung von Fassaden einschließlich Fenster und Türen, Dächern und Dachaufbauten o Herstellung und Umgestaltung von Einfriedungen, Außentreppen und Hofräumen mit öf- fentlicher Wirkung o Modernisierungsmaßnahmen zur Anpassung des Gebäudes an moderne Wohnverhältnis- se

In den zurückliegenden Jahren wurde im Hauptort eine große Anzahl von Maßnahmen über das Kommunale Förderprogramm gefördert.

Der Stadt wird daher geraten, das Förderprogramm auch auf das noch festzulegende Sanie- rungsgebiet in Dießfurt auszuweiten. Aus Gründen der Gleichbehandlung werden für Dießfurt die gleichen Konditionen wie in Pressath vorgeschlagen.

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Maßnahme Ortsbild 3 Städtebauliche und ortsgestalterische Beratung von privaten Maßnahmen

Zur Umsetzung von privaten Maßnahmen im Rahmen des Kommunalen Förderprogramms bie- tet die Stadt Pressath den Bauherrn im Sanierungsgebiet Pressath bereits bisher eine städtebau- liche und ortsgestalterische Beratung an. Daher wird vorgeschlagen, dass diese Beratung auch auf den Bereich des festzulegenden Sanie- rungsgebietes in Dießfurt ausgeweitet werden soll.

Im Rahmen der städtebaulich / ortsgestalterischen Beratung soll außerdem auf zusätzliche För- dermöglichkeiten, z.B. der Denkmalpflege, auf KfW-Förderung / Darlehen, auf Wirtschaftsförde- rung etc. hingewiesen werden und insbesondere auch auf die erhöhten steuerlichen Abset- zungsmöglichkeiten, die sich aus §7h EStG im förmlich festgelegten Sanierungsgebiet ergeben.

Im Vorgriff auf die Ausweitung des Kommunalen Förderprogramms auf Dießfurt haben bereits Beratungen stattgefunden.

Maßnahme Ortsbild 4 Gestaltung der Ortsmitte einschließlich Fassadenkonzept für angrenzende Anwesen

Die Ortsmitte von Dießfurt (Schlossstraße/Pechhofer Straße) soll als attraktiver Aufenthalts- und Verweilbereich gestaltet werden, der sowohl Besucher (Image nach Außen) anspricht und der gleichzeitig auch Identifikationsort für die Dießfurter Bürgerschaft ist. Während die o.a. denkmalgeschützten Gebäude in der Ortsmitte bereits saniert sind und damit schon jetzt ganz wesentlich zur Attraktivität des Ortskerns beitragen, ergibt sich noch Hand- lungsbedarf bei

o der Gestaltung der öffentlichen Flächen, o der Gestaltung des bisherigen Feuerwehrgerätehauses einschl. des Umfeldes, o der den Platz begrenzenden privaten Randbebauung einschließlich dessen Umfeldes.

Daher ist ein Gesamtkonzept als Grundlage für die identitätsstiftende Umgestaltung und Auf- wertung der Ortsmitte erforderlich, dass nicht nur Aussagen für die öffentlichen Bereiche trifft, sondern auch für die den Platzraum prägenden privaten Bereiche (Fassaden und Hofbereiche der an das Torhaus anschließenden Randbebauung).

Da die gestalterische Verbesserung der Randbebauung für eine erfolgreiche Umsetzung des Ge- samtkonzeptes ganz wesentlich ist, sollte geprüft werden, ob diese Maßnahmen evtl. nicht über das Kommunale Förderprogramm, sondern in Abstimmung mit der Städtebauförderungsabtei- lung bei der Regierung der Oberpfalz im Rahmen der Objektförderung der Ortsmitte höher ge- fördert werden können.

Bei der Gestaltung ist auf eine ortstypische und dorfgerechte Gestaltung mit möglichst geringer Oberflächenversiegelung Wert zu legen, ebenso auf eine zum Verweilen einladende Ausstat- tung. (z. B. Bänke, Bühne, W-Lan Hotspot, E-Lade-Möglichkeiten, LED-Straßenbeleuchtung, etc.) Dabei sollte auch geprüft werden, wie Wasser als Gestaltungselement zur Aufwertung der Ortsmitte genutzt werden kann (z. B. im Bereich des Schlossweihers, Brunnen etc.)

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Ortsmitte und städtebaulich wirksame Randbebauung Quelle: Planerstellung RSP

Die Maßnahme ist auch Teil des Konzeptes „Interkommunale Zusammenarbeit Haidenaabtal“. (Siehe Kap. 3.3, Maßnahme 4)

Maßnahme Ortsbild 5 Gestaltung Umfeld Kirche

Neben der Ortsmitte stellt der Platz um die Kirche und das Sportheim eine weitere wichtige Frei- und Aufenthaltsfläche dar. Im Gegensatz zur Ortsmitte lädt dieser Bereich derzeit in keiner Weise zum Aufenthalt ein und besitzt keinerlei gestalterische Qualitäten. Der gesamte Bereich soll einschließlich des Kriegerdenkmals daher so umgestaltet werden, dass er einerseits ein würdiges Umfeld für die Kirche / Kriegerdenkmal darstellt, andererseits aber auch die an den Platz zu stellenden funktionalen Anforderungen (Aufenthalts- und Verweilbe- reich, Parkierung für das benachbarte Sportheim etc.) erfüllen kann.

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Dabei soll auch geprüft werden, inwieweit die derzeit nahezu komplett asphaltierte Oberfläche entsiegelt werden kann und die hier vorhandenen Recycling-Container an anderer und weniger exponierter Stelle angeordnet werden können.

In das Gesamtkonzept ist auch die Ausgestaltung der Bushaltestelle und eine Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED mit einzubeziehen (vgl. Maßnahme Verkehr und Mobilität 2).

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Handlungsfeld „Leben in Gemeinschaft“

Ausgangssituation

Dießfurt verfügt derzeit außer einer privat betriebenen Gastwirtschaft über keine Örtlichkeiten für Veranstaltungen.

Gleichzeitig besitzt Dießfurt aber – bezogen auf die Zahl seiner Einwohner – ein sehr reges Ver- einsleben, das insbesondere von

• dem Sportverein, • der Musikkapelle, • der freiwilligen Feuerwehr, • dem Motorradclub, • den Anglern, • den Jagdgenossen • und den Landfrauen

gestaltet wird.

Sportverein

Der Sportverein mit ca. 360 Mitgliedern verfügt über insgesamt drei Sportplätze. Neben Fußball in verschiedenen Mannschaften werden auch Gymnastik- und Step-Aerobic-Kurse angeboten. Veranstaltungen finden im vereinseigenen Sportheim statt.

Musikkapelle

Unter dem Begriff „Musikkapelle Dießfurt“ sind die eigentliche Kapelle, die Schlossbläser und Freunde der Musik organisiert. Die Musikkapelle selbst hat 30 Mitglieder (aktive Musiker). Zu- sätzlich sind 233 Mitglieder im Förderverein „Freunde der Musikapelle Dießfurt“ organisiert. Die Übungen und Proben finden im Sportheim des FC Dießfurt statt. Die Freunde der Musik ha- ben sich zum Ziel gesetzt, das kulturelle Leben in Dießfurt und Umgebung zu erhalten und zu bereichern, das Liedgut zu pflegen und die Blasmusik zu fördern und gleichzeitig das örtliche Vereinsleben und die örtliche Geselligkeit zu unterstützen und zu stärken. Die Freunde der Musik veranstalten u.a. den Dießfurter Weiberfasching, das Dießfurter Weinfest und das traditionelle Ausbuttern. Weitere Veranstaltungen sind das Maibaumfest, die Kirchweih, das Weißbierfest und Beachparty, Oktoberfest, Johannisfeuer, Christbaumentzündung und verschiedene gastronomische Ereignis- se (italienischer Abend, Zoiglabend, Schlachtschüssel-Essen etc.)

Serenade Dießfurt Kirchweih Dießfurt 22

Freiwillige Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr mit 202 Mitgliedern ist in Ortsmitte in direkter Nähe des Schlosses im Feuerwehrgerätehaus beheimatet. Hier bzw. in dessen Umfeld finden die meisten Übungen, Ausbildungen und Veranstaltungen statt. Allerdings ist das FFW-Gebäude zu klein und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderun- gen.

Gaststätte Rodler

Weiterer wichtiger Dorftreffpunkt ist die Gaststätte Rodler in der Pechhofer Straße. Allerdings wird hier die Betreiberin altersbedingt aufhören. Ein familieninternes Weiterführen der Gaststät- te scheint allerdings gesichert zu sein.

Veranstaltungen / Dörfliches Leben

Das dörfliche Miteinander ist durch eine Vielzahl von Veranstaltungen und Festen geprägt, die in der Dorfmitte um das derzeitige Feuerwehrgerätehaus und im Umfeld der Kirche stattfinden und in die auch die privaten Anrainer wie z.B. das angrenzende private Schlossareal miteinbezo- gen werden (z.B. Serenaden im Schlosshof).

Neben Festen und Veranstaltungen der Freiwilligen Feuerwehr, der Blaskapelle und des Sport- vereins finden außerdem

• Kräuterwanderungen des VHS, • Seniorenstammtisch, • Kinder-Ferienprogramme, • Nikolausaktionen, • Nachtwanderungen etc.

statt.

Ziele für die Ortsentwicklung

Aus der Bestandsaufnahme und deren Auswertung lassen sich für das Handlungsfeld „Städtebau und Ortsbild“ folgende Ziele ableiten:

• Bereitstellen von Raum- und Flächenangeboten für die örtlichen Gemeinschaftsak- tivitäten

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Maßnahmen

Um das o.a. Ziel zu erreichen, sind folgende Maßnahmen erforderlich:

Leben in Gemeinschaft 1 Neubau des Feuerwehrgerätehauses

In unmittelbarer Nähe zum derzeitigen Feuerwehrgerätehaus soll auf den Grundstücken Flur-Nr. 45 und 46 an der Naaber Straße ein neues Feuerwehrgerätehaus errichtet werden, das hinsicht- lich des Raumprogramms, Ausführung und Ausstattung den heutigen Anforderungen ent- spricht.

Das neue FFW-Haus soll über eine Fahrzeughalle mit zwei Stellplätzen, die entsprechenden Ne- benräumen, einen Schulungs- und einen Jugendraum verfügen.

Für die Realisierung wurden von der Stadt die beiden seit langem leerstehenden Anwesen auf den Flur-Nr. 45 und 46, die sich in sehr schlechtem Bauzustand befanden - nach vorheriger Zu- stimmung der Regierung der Oberpfalz - erworben und abgebrochen.

Leben in Gemeinschaft 2 Umbau des Feuerwehrgerätehauses zu einem Dorfgemeinschaftshaus

Nach Errichtung des neuen Feuerwehrgerätehauses soll das in der Folge freiwerdende bisherige Feuerwehrgerätehaus dann als Dorfgemeinschaftshaus umgenutzt und umgebaut werden.

Damit entsteht in zentraler Lage im Ortskern vis-à-vis des Schlosses ein allen Bewohnern zu- gänglicher und barrierefreier Veranstaltungsraum, der das Gemeinschaftsleben fördert und gleichzeitig auch Vereinen aus dem gesamten Kooperationsraum „Haidenaabtal“ zur Verfügung steht.

Das räumliche Angebot des Dorfgemeinschaftshauses wird ergänzt durch die Gestaltung der Ortsmitte, mit der attraktiv gestaltete Außenveranstaltungsflächen für die Dorfbewohner und Verweilbereiche für Besucher geschaffen werden.

Die Maßnahme ist auch Teil des Konzeptes „Interkommunale Zusammenarbeit Haidenaabtal“. (Siehe Kap. 3.6, Maßnahme15)

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Dorfgemeinschaftshaus Quelle: Plandarstellung RSP

Leben in Gemeinschaft 3 Umbau und Sanierung der Gaststätte Rodler, Pechhofer Straße 2

Die Gaststätte genügt nicht mehr den heutigen gewerbe- und gaststättenrechtlichen Anforde- rungen. Die Betreiberfamilie beabsichtigt, das Gasthaus – nach dem altersbedingten Ausscheiden der Betreiberin – umzubauen und zu sanieren und familienintern weiterzuführen.

Beim Umbau sollen insbesondere die Küche und die Sanitäranlagen auf den heutigen Stand ge- bracht werden. In der Gaststube soll der charakteristische Raumeindruck mit der Bohlen-Balken-Decke erhalten bleiben. Zusätzlich soll geprüft werden, ob im Obergeschoss Ferienappartements / Fremdenzimmer un- tergebracht werden können. Der Hofbereich und die Vorfläche an der Pechhofer Straße sollen für Außenbewirtung genutzt werden.

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Bohlen-Balken-Decke in der Gaststube Außenbereich

Um die Finanzierung der Sanierung der für das dörfliche Leben wichtigen Gaststätte zu sichern, sollten neben dem Einsatz von Städtebaufördermitteln auch weitere Fördermöglichkeit wie z.B. Wirtschaftsförderung und das Gaststättenmodernisierungsprogramm des Bayerischen Ministeri- ums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie geprüft werden.

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Handlungsfeld „Verkehr / Mobilität“

Ausgangssituation

Anbindung an das Straßennetz

Dießfurt ist über die Kreisstraße NEW22 ausreichend an das regionale und überregionale Stra- ßennetz angebunden.

Auszug aus Straßennetzkarte SBA Amberg-Sulzbach www.baysis.bayern.de

Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

Wie bei vielen Städten und Gemeinden im ländlichen Raum ist die Erreichbarkeit von Dießfurt mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr schlecht. Dießfurt wird ausschließlich über die Schulbuslinie 1b (Pichlberg-Pressath) mit entsprechend eingeschränkten Fahrtzeiten erreicht. Die Mitfahrmöglichkeit von Busfahrgästen in den Schul- bussen ist im Beförderungsvertrag nicht vereinbart. Nicht mobile Personen sind daher bisher auf Fahrdienste von Verwandten oder der Nachbar- schaft angewiesen.

Bushaltestellen befinden sich an der Kirche (Dorfstraße) und am Torturm. Die Bushaltestelle an der Kirche wird wegen ihrer Lage und der damit verbundenen Unfallgefahr und der unattrakti- ven Gestaltung wird bemängelt.

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Bushaltestelle an der Kirche

Bushaltestelle im Bereich des Torturms

Allerdings wird die Stadt Pressath mit dem Ortsteil Dießfurt ab der nächsten Beförderungsperi- ode (Start ab 01.02.2020) am BAXI- Konzept des Landkreises Neustadt / Waldnaab teilnehmen.

Mit dem BAXI-Konzept wird der Landkreis Neustadt / Waldnaab, um die Mobilität aller Bevölke- rungsgruppen – insbesondere von Jugendlichen und älteren Menschen – zu verbessern, ein Mo- bilitätskonzept initiieren, bei dem der normale Linienbusverkehr durch eine taxi-gestützte Er- gänzung zu einem landkreisweiten bedarfsorientierten Personentransportkonzept (BAXI) entwi- ckelt wird.

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Das BAXI-Konzept basiert dabei auf dem gleichnamigen Konzept, das im Landkreis Tirschen- reuth bereits seit einigen Jahren mit Erfolg läuft. Als zukünftige BAXI-Haltestelle hat die Stadt Pressath die Haltestelle am Sportplatz benannt.

BAXI-Haltestelle www.onetz.de

Geh- und Radweg

Bemängelt werden die Führung des Radverkehrs auf den Fahrbahnen und deren mangelhafte Ausschilderung, ebenso ein fehlender Gehweg entlang der NEW22.

Die Wegeverbindung von Dießfurt nach Schwarzenbach (zum Dorfladen, zur Bahnstation Schwarzenbach, zur dortigen Kirche und zum Friedhof) führt über den sanierungs- und gestal- tungsbedürftigen Haidenaabsteg, dessen Zustand auch von der Bevölkerung bemängelt wird.

Haidenaabsteg Quelle: RSP

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Einen weiteren Problempunkt stellt die für Fußgänger gefährliche Querung der Bundesstraße in Richtung Freizeitsee Josephsthal. Die B470 weist – ausweislich der Straßenverkehrszählung 2015 – im Bereich von Dießfurt eine Verkehrsbelastung von ca. 8350 KFZ/24h auf.

Verkehrsmengenkarte 2015 Quelle: www.baysis.bayern.de

Ziele

Aus der Bestandsaufnahme und deren Auswertung lassen sich für das Handlungsfeld „Verkehr und Mobilität“ folgende Ziele ableiten

• Verbessern und weiterer Ausbau der Fuß- und Radwege im Hinblick auf Funktiona- lität, Verkehrssicherheit und Gestaltung

• Gestalterische und funktionale Verbesserung der Bushaltestellen

• Verbessern der Verkehrssicherheit im Zuge der NEW22

Maßnahmen

Um die o.a. Ziele zu erreichen, sind folgende Maßnahmen erforderlich: 30

Verkehr und Mobilität 1 Verbessernder Ausbau des Fuß- und Radwegenetzes

Dießfurt mit seiner attraktiven Lage im Landschaftsraum der Haidenaab erfüllt wichtige Freizeit- und Naherholungsaufgaben sowohl für Dießfurt selbst als auch für die Region. Ein gut ausgebautes Wegenetz sowohl innerhalb der Ortslage als auch in die angrenzende Fluss- und Weiherlandschaft besitzt daher besondere Bedeutung. Folgende bereits vorhandene Wegebeziehungen sollen daher vorrangig weiterentwickelt wer- den • die Wegebeziehung nach Schwarzenbach, über die der dortige Dorfladen, der Bahnhof und der Friedhof in Schwarzenbach erreicht werden. In diesem Zusammenhang ist auch die Sanierung des Haidenaabstegs erforderlich

• die Wegebeziehung zum Freizeitsee Dießfurt / zum Josephsthal

Der Freizeitsee Dießfurt wird u.a. auch von der örtlichen Bevölkerung und von Radwanderern gut besucht. Fußgänger und Radfahrer müssen dazu allerdings die stark befahrene B470 über- queren. Mit dem Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach, Abteilung Straßenwesen, soll daher geprüft werden, wie bessere und verkehrssichere Querungsmöglichkeiten der Bundesstraße geschaffen werden können.

Main-Donau-Weg (Ostlinie)

Haidenaab-Radweg

Creußen-Radweg

Leuchtenbergtour

Rad- und Wanderwegenetz www.bayernatlas.de

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Die Maßnahme ist auch Teil des Konzeptes „Interkommunale Zusammenarbeit Haidenaabtal“. (Siehe Kap. 3.3, Maßnahme 3)

Verkehr und Mobilität 2 Verbesserung der Bushaltestellen

Die beiden im Ortsbereich vorhandenen Bushaltestellen sollen erneuert und gestalterisch ver- bessert werden, insbesondere soll

• auf ausreichenden Witterungsschutz, • Sichtbeziehungen zwischen Busfahrer und Busfahrgästen, • Info-Angebot zu ÖPNV, zu Dießfurt und zur Region, • verkehrssichere Anordnung, • ortsgerechte Gestaltung und gestaltende Einbindung in das Umfeld des Vorbereichs vor der Kirche und des Umfeldes um den Torturm • W-Lan geachtet werden.

Verkehr und Mobilität 3 Verbesserung der Verkehrssicherheit im Zuge der NEW22

Die Kreisstraße NEW22 besitzt derzeit keine Gehwege. Zwar ist das Verkehrsaufkommen relativ gering, trotzdem wurden von der Bürgerschaft Verkehrskonflikte zwischen Fußgängerverkehr und fließendem Verkehr (vor allem zwischen Fußgängern und Schwerverkehr) bemängelt.

Da ein durchgängiger Gehweg wegen der geringen zur Verfügung stehenden Straßenraumbrei- te nicht realisierbar ist, soll mit dem Staatlichen Bauamt, Abteilung Straßenwesen, geprüft wer- den, wie die Verkehrssicherheit für Fußgänger verbessert werden kann, z.B. durch eine optische Differenzierung (Belagwechsel) zwischen Fahrbahnbereich und Gehwegbereich und/oder durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30km/h).

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Handlungsfeld „Grün, Gewässer, Naherholung“

Ausgangssituation

Der Ortsteil Dießfurt wird wesentlich durch die naturräumlich bedeutsame Auenlandschaft der Haidenaab geprägt. Eine Vielzahl von unterschiedlichen Gewässerformen wie

• Weihern, • Fischteichen, • Flusslauf und • Triebwerkskanäle

bestimmen den ökologisch wertvollen Naturraum der Haidenaab.

Amtliche Karte Quelle: www.bayernatlas.de

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Weiher Bachlauf

Fischteiche Triebwerkskanal

Der gesamte Flusslauf entlang der Haidenaab einschließlich der ihn begleitenden Ufer- und Flurbereiche ist von Pressath bis zur Mündung in die Waldnaab bei Luhe-Wildenau als Fauna- Flora-Habitat-Gebiet festgesetzt. Entsprechend hoch bzw. groß sind auch die Zahl und Ausdehnung der in der Biotopkartierung erfassten Flächen.

Gleichzeitig besitzt der Landschaftsraum wegen seiner naturräumlichen Attraktivität, der guten Erreichbarkeit über die B470 und über die Bahnverbindung Bayreuth-Weiden mit den Bahnsta- tionen Pressath und Schwarzenbach und wegen des gut entwickelten (Rad)-Wegenetzes großes Potenzial für Freizeit und Naherholung – sowohl für die Bürger der direkt benachbarten Kom- munen als auch der gesamten Region.

Die große ökologische Bedeutung erfordert dabei aber besondere Vorsicht und Behutsamkeit bei einer mit dem Natur- und Landschaftsschutz verträglichen Nutzung des Gebietes.

Besonderes Potenzial für Naherholung und Freizeit bietet dabei die Gewässerlandschaft im Be- reich des Josephsthals, die nicht Bestandteil des Fauna-Flora-Habitat-Bereiches ist und daher für entsprechende Freizeiteinrichtungen besser geeignet ist.

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Fauna-Flora-Habitat-Gebiet www.bayernatlas.de

Biotope www.bayernatlas.de 35

Landschaftsschutzgebiete www.bayernatlas.de

Naturparke www.bayernatlas.de 36

Ziele

Aus der Bestandsaufnahme und deren Auswertung lassen sich für das Handlungsfeld „Grün, Gewässer, Naherholung“ folgende Ziele ableiten:

• Behutsames Integrieren von Freizeit- und Naherholungsbereichen in den Natur- raum des Haidenaabtals

• Entsiegeln von Flächen insbesondere im Ortskern

Maßnahmen

Um die o.a. Ziele zu erreichen, sind folgende Maßnahmen erforderlich:

Grün, Gewässer, Naherholung 1 Entwicklungskonzept Josephsthal

Der Bereich des Josephsthals (Freizeitsee Dießfurt) wird geprägt durch Weiher, die nach dem Ende des Kiesabbaus entstanden sind und die heute bereits als Bademöglichkeiten von Besu- chern aus der Region und darüber hinaus genutzt werden. Die derzeit allerdings ungeordnete Nutzung schöpft das Potenzial für Freizeit und Naherholung bei weitem nicht aus.

Für den Freizeitsee Dießfurt existiert derzeit jedoch bisher ausschließlich ein landschaftsplaneri- sches Konzept. (vgl. auch IRE „Kulmregion“, Projekt 1 Touristische Weiterentwicklung des Dieß- furter Sees)

Um eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten und das mit dem Freizeitsee für die gesamte Region vorhandene Potenzial optimal nutzen zu können, ist allerdings ein ganzheitliches und fachübergreifendes Konzept mit Teilkonzepten z.B. zu

• Verkehr, • Freizeit und Tourismus, • Natur und Umwelt, • Umsetzung und Vermarktung

erforderlich.

Dabei sollten auch die vorhandenen gastronomischen Potenziale der Nachbargemeinden und deren Entwicklungsmöglichkeiten in die Überlegungen mit einbezogen werden. Da die Stadt Pressath damit personell und auch finanziell überfordert ist, erscheint – angesichts des regional wirksamen Potenzials – die Erarbeitung des o.a. Gesamtkonzeptes auf einer breite- ren Basis, also z.B. durch den Landkreis oder durch einen Zweckverband, sinnvoll.

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Grün, Gewässer, Naherholung 2 Konzeptentwicklung Mehrgenerationentreffpunkt

Im Rahmen der Bürgerbeteiligung wurden das Fehlen eines zentral gelegenen Kinderspielplat- zes, der gefahrlos von Kindern erreicht werden kann, und auch das Fehlen eines Jugendtreff- punktes bemängelt.

Daher sollte geprüft werden, ob Kinderspielplatz und Jugendtreff im Rahmen eines generatio- nenübergreifenden Treffpunktes realisiert werden können Dazu sollte eine Arbeitsgruppe der Ortsbevölkerung die Erforderlichkeit, die Zielgruppen und die dafür erforderliche Ausstattung weiter definieren und dafür in Frage kommende Örtlichkei- ten benennen bzw. diskutieren, ob die ohnehin neuzugestaltenden Bereiche in der Ortsmitte und des Umfeldes um die Kirche aus deren Sicht dafür geeignet sind.

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Handlungsfeld „Energie“

Ausgangssituation

Die Stadt Pressath mit dem Ortsteil Dießfurt ist Mitglied in der NEW – Neue Energien West – eG, in der mittlerweile 17 Städte und Gemeinden aus den Landkreisen Neustadt / WN, Tirschen- reuth und Amberg-Sulzbach vertreten sind.

Zielsetzung ist dabei eine umweltfreundliche Energieversorgung mit regionaler Wertschöpfung mit örtlich verfügbaren Ressourcen wie z.B. durch Photovoltaik-Anlagen – sowohl auf Gebäuden als auch durch Freiflächen-Photovoltaikanlagen – und durch Windkraftanlagen.

Zusätzlich arbeitet Pressath beim Energie-Coaching bereits mit den Nachbargemeinden Schwar- zenbach und Trabitz zusammen. Im Vordergrund stehen dabei zunächst die Erfassung des energetischen Ist-Zustandes von kommunalen Gebäuden, darauf aufbauend aber auch die Weitergabe der gewonnenen Erkennt- nisse und Strategien an private Hauseigentümer.

Ziele

Für das Handlungsfeld „Energie“ werden folgende Ziele formuliert:

• Ausweiten des Energie-Coachings auch auf private Maßnahmen

• Prüfen von Nutzungsmöglichkeiten der Wasserenergie

• Schaffen von Infrastruktur für E-Mobilität

Maßnahmen

Um die o.a. Ziele zu erreichen, sind folgende Maßnahmen erforderlich:

Energie 1 Erweiterung des Beratungsangebots im Rahmen der kommunalen Förderprogramme

Im Rahmen der Ausweitung des Kommunalen Förderprogramms der Stadt Pressath auf den Ortsteil Dießfurt soll den privaten Eigentümern Beratung in städtebaulich-architektonischer Sicht und zu Fördermöglichkeiten geboten werden. Diese Beratungen sollen um eine energetische Beratung ergänzt werden, die von den Energie- Coaches der Verwaltungsgemeinschaft durchgeführt werden kann.

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Energie 2 Prüfen von Nutzungsmöglichkeiten der Wasserenergie

Schwerpunkt der NEW – Neue Energien West eG ist derzeit die Nutzung von regenerativen Energien wie z.B. Windkraft und Solarenergie. Ergänzend dazu sollten – angesichts des Wasserreichtums der Region – sowohl auf Genossen- schaftsebene als auch auf privater Ebene die Nutzungsmöglichkeiten der Wasserkraft geprüft werden.

Energie 3 Errichten von Ladestationen für E-Mobile und E-Bikes

Im Zusammenhang mit der Neugestaltung der beiden Ortsbereiche Ortsmitte und Umfeld Kir- che sollen Ladestationen sowohl für E-Mobile als auch für E-Bikes an geeigneten Standorten eingeplant werden. Besonders für Radwanderer auf den Dießfurt tangierenden Radwegen sollen damit Lademög- lichkeiten angeboten werden.

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Maßnahmenübersicht Kosten und Zeitplan

Die oben dargestellten und zur Verwirklichung der städtebaulichen Ziele erforderlichen Maß- nahmen sind im nachstehenden Maßnahmenplan dargestellt und zusätzlich in der nachfolgen- den Matrix aufgelistet und entsprechend ihrer Wichtigkeit zeitlich eingeordnet. Die Realisierung der aufgelisteten Maßnahmen ist dabei u.a. abhängig von der finanziellen Situ- ation der Stadt und der Gewährung von Fördermitteln.

Die genannten Kosten stellen einen Kostengrobrahmen dar. Die Kosten der einzelnen Maßnah- men sind bei den jährlichen Jahresanträgen zu überprüfen und im Rahmen der weiteren Ob- jektplanung zu konkretisieren. Bei den jährlichen Programmaufstellungen für das / die Städtebauförderungsprogramm(e) sind weiterhin die zeitliche Einordnung der Maßnahmen einschließlich einer evtl.- Abschnittsbildung zu überprüfen und gegebenenfalls fortzuschreiben.

Handlungsfeld "Städtebau und Ortsbild"

Vorschläge zur Verfahrensplanung, voraussichtlicher Realisierungszeitraum Vorschläge zur Abschnitts- Gesamt- mit Angabe der voraussichtlichen bildung Maßnahmen- kosten förderfähigen Kosten (in Tsd. €) nach Bemerkungen beschreibung (in Tsd. €) StBauFR

kurzfristig mittelfristig langfristig

Erarbeiten einer O1 12 12 Gestaltungsfibel

Kommunales Förderpro- O2 gramm für Sanierung 375* 37,5/a 37,5/a 37,5/a kontinuierlich privater Anwesen Städtebauliche und O3 ortsgestalterische Beratung 50* 5/a 5/a 5/a kontinuierlich von privaten Maßnahmen

Gestaltung der Ortsmitte einschließlich Fassaden- O4 920 920 konzept für angrenzende Anwesen

O5 Gestaltung Umfeld Kirche 1900 1900

*zugrundegelegt wurde eine Dauer von 10 Jahren

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Handlungsfeld "Leben in Gemeinschaft"

Vorschläge zur Verfahrensplanung, voraussichtlicher Realisierungszeitraum Vorschläge zur Abschnitts- Gesamt- mit Angabe der voraussichtlichen bildung Maßnahmen- kosten förderfähigen Kosten (in Tsd. €) nach Bemerkungen beschreibung (in Tsd. €) StBauFR

kurzfristig mittelfristig langfristig

Förderung der städtebaulich Neubau des LiG1 221 221 bedingten Mehr- Feuerwehrgerätehauses kosten durch StBauF

Umbau des Feuerwehr- gerätehauses in Dießfurt zu LiG2 x einem Dorfgemeinschafts- haus

Förderung im kommunalen Förderprogramm, alternativ über Kostenerstattungs- programm; Umbau und Sanierung der Kosten abhängig LiG3 Gaststätte Rodler, Pechhofer x vom Sanierungs- Straße 2 und Umbau- umfang, Kostenangabe erst nach Vorlage des Sanierungskon- zeptes möglich

Handlungsfeld "Grün, Gewässer, Naherholung"

Vorschläge zur Verfahrensplanung, voraussichtlicher Realisierungszeitraum Vorschläge zur Abschnitts- Gesamt- mit Angabe der voraussichtlichen bildung Maßnahmen- kosten förderfähigen Kosten (in Tsd. €) nach Bemerkungen beschreibung (in Tsd. €) StBauFR

kurzfristig mittelfristig langfristig

Konzeptent- wicklung nicht auf städtischer, son- Entwicklungskonzept G1 dern auf regionaler Josephsthal Ebene, z.B. Land- kreis / Zweckver- band

Konzeptentwicklung Mehr- G2 5 5 generationentreffpunkt

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Handlungsfeld "Verkehr / Mobilität"

Vorschläge zur Verfahrensplanung, voraussichtlicher Realisierungszeitraum Vorschläge zur Abschnitts- Gesamt- mit Angabe der voraussichtlichen bildung Maßnahmen- kosten förderfähigen Kosten (in Tsd. €) nach Bemerkungen beschreibung (in Tsd. €) StBauFR

kurzfristig mittelfristig langfristig Kosten können noch nicht genannt werden; abhängig von der Verbessernder Ausbau des gewählten V1 x Fuß- und Radwegenetzes Querungsausbil- dung (B470) und vom statischen Sanierungsaufwand Haidenaabsteges

Verbesserung der V2 25 25 Bushaltestellen

Verbesserung der Verkehrs- V3 sicherheit im Zuge der 75 75 NEW22

Handlungsfeld "Energie"

Vorschläge zur Verfahrensplanung, voraussichtlicher Realisierungszeitraum Vorschläge zur Abschnitts- Gesamt- mit Angabe der voraussichtlichen bildung Maßnahmen- kosten förderfähigen Kosten (in Tsd. €) nach Bemerkungen beschreibung (in Tsd. €) StBauFR

kurzfristig mittelfristig langfristig

Erweiterung des Beratungs- angebots im Rahmen der E1 50 5/a* 5/a* 5/a* kontinuierlich kommunalen Förder- programme

Prüfen von Nutzungs- E2 möglichkeiten der 10 10 Wasserenergie Errichten von Lade- E3 stationen für E-Mobile und 20 20 E-Bikes

*zugrundegelegt wurde eine Dauer von 10 Jahren

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Maßnahmenplan

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Anhang (siehe gesonderte Heftung)

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