Militärische Denkmäler in den Kantonen und Thurgau Inventar der Kampf- und Führungsbauten Monuments militaires dans les cantons de Schaffhouse et de Thurgovie Inventaire des ouvrages de combat et de commandement Herausgeber und Vertrieb DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG, BEVÖLKERUNGSSCHUTZ, SPORT (VBS) Generalstab, Abteilung Immobilien Militär Papiermühlestrasse 14, 3003 Bern

Redaktion Silvio Keller, Architekt und Raumplaner BSP, Generalstab Maurice Lovisa, Architekt ETHL, Bern Thomas Bitterli, lic.phil. I

Übersetzungen Übersetzungsdienste GST

Konzept, Gestaltung und Lektorat deutsch Dona und Remo Galli, PR-Promotion, Bern

Lektorat französisch Jérôme Benoit Übersetzungsdienste GST

Edition et distribution DEPARTEMENT DE LA DEFENSE, DE LA PROTECTION DE LA POPULATION ET DES SPORTS (DDPS) Etat-major général, Division des biens immobiliers militaires Papiermühlestrasse 14, 3003 Berne

Rédaction Silvio Keller, architecte et urbaniste FUS, Etat-major général Maurice Lovisa, architecte EPFL, Berne Thomas Bitterli, lic. ès lettres

Traductions Service de traduction EMG

Conception, réalisation et lecteur allemand Dona et Remo Galli, PR-Promotion, Berne

Lecteur français Jérôme Benoit Service de traduction EMG

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Auflage 1999 1’500 Exemplare Tirage 1999 1’500 exemplaires

Militärische Denkmäler in den Kantonen Schaffhausen und Thurgau Vorwort von Korpskommandant Hans-Ulrich Scherrer, Generalstabschef

Monuments militaires dans les cantons de Schaffhouse et de Thurgovie Préface du commandant de corps Hans-Ulrich Scherrer, chef de l’Etat-major général

Die tiefgreifenden neuen gesellschaftli- «Arbeitsgruppe Natur- und Denkmal- chen und sicherheitspolitischen Rah- schutz bei militärischen Kampf- und menbedingungen, der politische Um- Führungsbauten» (ADAB) und allen bruch in Osteuropa und die damit ver- Beteiligten, die sich um die vorliegende bundene Öffnung der Grenzen sowie die Publikation verdient gemacht haben. technologischen Veränderungen auf Ein besonderer Dank gebührt der Re- allen Stufen sind unumstössliche Tatsa- gierung des Kantons Thurgau, die chen. Wir stehen an der Schwelle einer verschiedene Werke im Raum Kreuz- neuen Zeit. Auch die Armee trägt dieser lingen – Eschenz – Diessenhofen als rasanten Entwicklung Rechnung und Zeugen unserer jüngeren Landesge- hat in den letzten Jahren erste wichtige schichte übernommen hat. Reformen gemeistert. Das grösste Reformwerk steht mit Armee XXI jedoch Nouveau cadre sociétal, nouvelle approche taient le besoin, indépendamment de leurs noch bevor. Die Armee braucht zahlrei- de la politique de sécurité, révolution poli- sensibilités politiques et de leurs rapports che militärische Bauwerke nicht mehr. tique en Europe de l’Est, ouverture des fron- de bon voisinage, de faire construire des Keine Gemeinschaft, keine Gesell- tières, progrès technologiques multilaté- installations militaires particulières. En ces schaft, kein Staat kann jedoch ohne raux: nous sommes bel et bien à l’aube d’une temps instables, la population locale ne fai- Erinnerung leben. Die militärischen ère nouvelle. Les importantes réformes sait que revendiquer le droit légitime d’être Denkmäler in den Kantonen Schaffhau- menées par l’armée durant ces dernières protégée par son propre pays. sen und Thurgau sind in diesem Sinne années tendent à démontrer qu’elle a su Aujourd’hui, nous constatons avec satisfac- Zeugen des Wehrwillens in entschei- prendre le train du progrès en marche. Mais, tion que ces événements appartiennent à denden geschichtlichen Epochen un- avec la réforme Armée XXI, le plus dur reste l’histoire et que les ouvrages militaires de seres Landes. Dies ist Grund genug, à faire. L’armée doit par exemple trouver une l’époque sont désormais devenus de vrais eine Anzahl ausgewählter Werke der solution acceptable pour les nombreux monuments. Et il est de notre devoir à pré- Nachwelt zu erhalten. ouvrages militaires tombés en désuétude. sent, malgré des ressources devenues plus Als Ostschweizer und ehemaliger Kom- Aucune communauté, aucune société et austères, de conserver ces témoins de no- mandant der Felddivision 7 habe ich aucun Etat ne peut se permettre d’oublier. tre histoire et de les léguer à la postérité. Je eine besondere Beziehung zum Gebiet L’histoire de ces ouvrages, c’est aussi un peu remercie le «Groupe de travail pour la pro- am unteren Bodensee und am Rhein. So la leur. Les monuments militaires des can- tection de la nature et des monuments- schön diese Gegend ist, so schwierig tons de Schaffhouse et de Thurgovie sont à ouvrages de combat et de commandement» waren die Verhältnisse zu allen Zeiten ce titre les témoins d’une abnégation hors (ADAB) ainsi que toutes les personnes qui für die militärischen Führer, denen die- du commun: la volonté de nos ancêtres de ont contribué au succès du présent «Réper- ser Raum zur Verteidigung anvertraut défendre leur patrie. N’est-ce pas là une rai- toire historique». J’adresse également mes war. Denken wir an Kreuzlingen – Kon- son suffisante pour léguer certains de ces plus vifs remerciements au gouvernement stanz, wo die Grenze zweier Orte, aber ouvrages à la postérité ? thurgovien, lequel a accepté de prendre en auch zweier Staaten unmittelbar durch Mes origines alémaniques et mes années charge plusieurs ouvrages situés dans la die Siedlung verläuft. Noch heikler war passées à la tête de la Division de campa- région de Kreuzlingen-Eschenz-Diessen- die militärische Verteidigung des Kan- gne 7 m’interdisent ici toute impartialité et hofen, à titre de reconnaissance historique. tons Schaffhausen. Die Landesteile trahissent mon attachement à cette région nördlich des Rheins mit dem située aux confins de notre pays. Lac de und dem Randen als exponierte Grenz- Constance, Rhin ... autant de lieux géogra- gebiete bedurften nebst den politischen phiques qui éveillent en moi un sentiment und freundnachbarlichen Sensibilitäten d’harmonie mêlé d’admiration. Admiration auch besonderer Wehreinrichtungen. pour les chefs militaires, qui, en tout temps, Die dortige Bevölkerung erwartete in furent confrontés à la difficulté de défendre gefahrvollen Zeiten den Schutz ihres un tel territoire. L’exemple de l’aggloméra- eigenen Staates. tion de Kreuzlingen-Constance, point de ren- Wir können mit Genugtuung feststellen, contre entre deux frontières, entre deux dass inzwischen Vieles Geschichte localités et entre deux Etats, illustre parfai- geworden ist – und die Wehrbauten von tement cette difficulté. damals somit zu Denkmälern wurden. Défendre le canton de Schaffhouse fut peut- Von diesen soll ein Teil, soweit es unse- être une mission plus délicate encore. En re knapp gewordenen Ressourcen effet, les territoires situés au nord du Rhin, überhaupt zulassen, der Nachwelt avec le Klettgau et le Randen dans le rôle erhalten bleiben. Ich danke der des régions frontalières exposées, ressen- 1 Schaffhausen – exponiert und isoliert?

Hans-Peter Lenherr

Schaffhauser Gebiet eindrangen und ren Kanton auch noch zur Schweiz zäh- Dörfer plünderten und brandschatzten. le.» Dass der Kanton Schaffhausen zur In den Kriegen, die als Folge der Fran- Schweiz gehört, erwies sich mit einer zösischen Revolution auch in der grossen Welle der Solidarität, als die Schweiz mit Erbitterung geführt wur- Stadt Schaffhausen am 1. April 1944 von den, wie auch 1799, als die Franzosen amerikanischen Flugzeugen irrtümlich zur Sicherung ihres Rückzugs über den bombardiert wurde. Die Zerstörungen Rhein ins zürcherische Feuerthalen die waren beträchtlich. Man hatte viele berühmte Grubenmannsche Brücke – Tote und Verletzte und den Verlust von eine einmalige Holzkonstruktion – ver- unersetzlichem Kulturgut zu beklagen. brannten, musste Schaffhausen immer Nebst dem Naturhistorischen Museum wieder Einquartierungen fremder Trup- wurde auch der gesamte Bestand an Mit einem Blick auf die Schweizerkarte pen hinnehmen. Gemälden des Schaffhausers Tobias erkennt man die Grenze des Kantons Stimmer, einer der bedeutendsten Schaffhausen als eine der komplizierte- Nach der Gründung des Schweizeri- Maler der Renaissance nördlich der sten unseres Landes. Den kurzen, nur schen Bundesstaates 1848 fasste Gene- Alpen, zerstört – mit Ausnahme eines etwa 33 Kilometer umfassenden Grenz- ral Dufour in der Auseinandersetzung Werkes. abschnitten zu den Kantonen Zürich und um die Stellung Neuenburgs in der Eid- Thurgau, die im Wesentlichen vom genossenschaft 1856/57 insbesondere Die exponierte Lage des Kantons ist bis Rhein gebildet werden, stehen immer- den Kanton Schaffhausen als Operati- dato unverändert. Gründlich geändert hin 155 km Grenze zu Baden-Württem- onsbasis für einen allfälligen Krieg mit haben sich freilich die Zeiten seit 1945. berg gegenüber. Die Schaffhauser Kan- Preussen ins Auge. Sogar das impo- Für die Schaffhauser ist der Umgang mit tonsgrenze hält sich zudem meist nicht santeste, über der Stadt thronende Ver- der Grenze heute eine Selbstverständ- an topographische Gegebenheiten, teidigungswerk Schaffhausens, der lichkeit. Die traditionelle Zusammen- sondern springt scheinbar willkürlich zwischen 1563 und 1589 erbaute Munot, arbeit mit den Nachbarn jenseits der hin und her. Überdies gliedert sich der wurde in das Verteidigungsdispositiv Grenze wird heute im Zeichen der Eure- Kanton in drei Regionen: den unteren einbezogen, obschon er einem Be- gio Bodensee, zu der Schaffhausen Kantonsteil mit den Dörfern Rüdlingen schuss wohl kaum widerstanden hätte. gehört, erst recht vertieft. Eine Reihe und Buchberg, den oberen Kantons- gemeinsamer Projekte zeugt vom teil mit den Dörfern Ramsen, Buch Der Erste und vor allem der Zweite Welt- Bemühen, aus der exponierten Lage das und und der ehemaligen krieg auferlegten Schaffhausen grosse Beste zu machen. Denn diese bietet Reichsstadt sowie das Belastungen. Wenn es auch nicht zu auch Vorteile: So ist der Kanton Schaff- Kerngebiet mit der Stadt Schaffhausen. Übergriffen auf das Territorium Schaff- hausen das natürliche Bindeglied zwi- Hierzu gehört auch die deutsche Enkla- hausens und damit der Eidgenossen- schen dem süddeutschen und dem ve Büsingen. schaft kam, so waren die Einschrän- schweizerischen Wirtschaftsraum. Die kungen für das Leben doch beträchtlich. adäquate Antwort auf die Eingangs- Die scheinbare Zufälligkeit der Schaff- Allem voran die Tatsache, dass die seit frage lautet jetzt wohl: Schaffhausen hauser Grenze ist indes das Ergebnis Jahrhunderten gepflegten Kontakte exponiert, aber nicht isoliert! der historischen Entwicklung. Die Stadt über die Grenze zum benachbarten und ihr Umland wurden erst allmählich Deutschland unterbunden waren, liess zu einem eidgenössischen Brückenkopf die Schaffhauser ihre exponierte auch nördlich des Rheins – definitiv aber im als eine isolierte, ja bedrohte Lage Schwabenkrieg gegen das Deutsche spüren. In einem Schreiben von Stadt- Reich 1499. Zwar hatte die Stadt 1454 präsident Walther Bringolf an Bundes- ein erstes, 1479 erneuertes Bündnis mit rat Kobelt aus dem Jahre 1942 kommt der Eidgenossenschaft geschlossen – dies unmissverständlich zum Ausdruck: vollwertiges Mitglied war sie erst 1501. «Bei allem Verständnis für die militäri- Von da an bildete der Stadtstaat Schaff- schen Notwendigkeiten ... sollte nicht hausen deren nördliche, exponierte ausser Acht gelassen werden, dass Grenze. Es ist evident, dass diese ex- sich unser Kanton mit Recht über die ponierte Lage besonders in Kriegszei- militärische Dotierung seit dem Inkraft- ten bedeutende Nachteile mit sich treten des Aktivdienstes beklagen kann. brachte. So in der letzten Phase des Es gab Zeiten, da man sich in allen Krei- Dreissigjährigen Krieges (1618–1648), sen der Stadt und des Kantons Schaff- Dr. Hans-Peter Lenherr, Regierungsrat Militärdirektor des Kantons Schaffhausen 2 als wiederholt kriegführende Truppen in hausen fragte, ob man eigentlich unse- Schaffhouse: un canton exposé et isolé?

Hans-Peter Lenherr

Prenez une carte de notre pays et regardez opérative en cas de guerre éventuelle. Le attentivement la frontière du canton de dispositif de défense de l’époque englobait Schaffhouse: n’est-elle pas d’une spécificité même le Munot, célèbre ouvrage de défen- unique en Suisse? Les quelques caractéri- se surplombant la ville de Schaffhouse con- stiques suivantes devraient suffire à vous struit entre 1563 et 1589, bien que ce der- convaincre: seulement trente-trois kilomè- nier n’aurait que peu vraisemblablement tres de frontière commune avec les cantons résisté à un bombardement. de Zurich et de Thurgovie (une frontière du reste souvent délimitée par le Rhin), quel- La Seconde Guerre mondiale et, dans une que 155 kilomètres de frontière commune moindre mesure, la Première Guerre mon- avec le Bade-Wurtemberg et liberté du tracé diale ont mis le canton de Schaffhouse à par rapport à la réalité topographique. Le rude épreuve. Et même si le territoire can- canton est en outre articulé en trois régions: tonal n’a pas été violé, la vie quotidienne d’une volonté évidente de tirer le meilleur la partie méridionale avec les villages de était considérablement entravée. Ainsi, l’in- parti d’une situation au demeurant fort Rüdlingen et de Buchberg, la partie septen- terruption des contacts avec le voisin alle- exposée. Une telle situation ne comporte en trionale avec les villages de Ramsen, Buch, mand, liens tissés depuis plusieurs siècles effet pas que des désavantages: le canton Hemishofen et l’ancienne ville impériale de déjà, laissa aux Schaffhousois un sentiment de Schaffhouse est ainsi le maillon naturel Stein am Rhein ainsi que le coeur du canton d’isolement et d’insécurité. Ce sentiment reliant la région économique du sud de avec la ville de Schaffhouse et l’enclave alle- est clairement perceptible dans une lettre l’Allemagne et l’espace économique suisse. mande de Büsingen. du président de commune Walther Bringolf Le canton de Schaffhouse ? Certes exposé, adressée au conseiller fédéral Kobelt en mais pas isolé ! Le tracé apparemment aléatoire de la fron- 1942: «Bien que compréhensif vis-à-vis des tière schaffhousoise est en fait le résultat priorités militaires… je suis d’avis que no- d’une évolution historique. Au temps de la tre canton peut avec raison se plaindre de guerre de Souabe contre l’Empire allemand sa dotation militaire depuis l’entrée en (1499), la ville et ses environs faisaient en vigueur du service actif. Il y eut des moments effet office de tête de pont national au nord où la ville et le canton de Schaffhouse se du Rhin. La ville avait auparavant conclu une demandaient s’ils faisaient encore partie de première alliance avec la Confédération en la Suisse.» 1454, avant de la renouveler en 1479 et d’y adhérer définitivement en 1501. Et depuis Schaffhouse fait partie de la Suisse. La cette date, l’Etat-cité de Schaffhouse forme population helvétique en a apporté la plus la frontière septentrionale et exposée de la belle preuve en se montrant solidaire d’une Suisse. Le désavantage d’une telle situa- ville de Schaffhouse bombardée par erreur tion, particulièrement en temps de guerre, par les avions américains le 1er avril 1944. paraît évident. Ainsi, lors de la dernière pha- Le bilan de cette erreur est éloquent: se de la guerre de Trente Ans (1618–1648), destructions massives, nombreuses vic- le canton a vu de nombreuses troupes belli- times, pertes culturelles irréversibles. Le gérantes pénétrer sur son territoire et met- Musée d’histoire naturelle est détruit et, à tre à feu et à sang des villages entiers. Vint l’exception d’un tableau, l’ensemble des ensuite le temps des guerres consécutives oeuvres du peintre schaffhousois Tobias à la Révolution française, lesquelles se sont Stimmer, l’un des peintres les plus célèbres propagées en Suisse également. Et Schaf- de la Renaissance au nord des Alpes, est fhouse dut alors tolérer la présence répétée réduit en cendres. de troupes étrangères, comme en 1799, lors- que les Français incendièrent le célèbre pont La situation exposée du canton est restée de Grubenmann (une construction en bois inchangée jusqu’à ce jour. Seules les épo- unique) afin de protéger leur retraite vers le ques ont bien sûr changé en profondeur Feuerthalen zurichois. depuis 1945. Aujourd’hui, la notion de fron- tière fait partie du quotidien des Schaffhou- En 1856/57, alors qu’un différend opposait sois. La collaboration traditionnelle entre la Suisse à la Prusse quant au statut de la pays frontaliers s’intensifie enfin et est principauté de Neuchâtel au sein de la Con- depuis peu placée sous le signe de l’Euregio Dr Hans-Peter Lenherr, conseiller d’Etat, fédération, le général Dufour pensait déjà Bodensee, dont fait partie Schaffhouse. Une directeur des affaires militaires du canton de Schaffhouse au canton de Schaffhouse comme base succession de projets communs atteste 3 Inhaltsverzeichnis Table des matières

Hans-Ulrich Scherrer Vorwort des Generalstabschefs 1 Préface du chef de l’Etat-major général

Hans-Peter Lenherr Schaffhausen – exponiert und isoliert? 2 Schaffhouse: un canton exposé et isolé?

Silvio Keller Editorial 5 Editorial

Übersichtsplan der Sperrstellen im Kanton Schaffhausen 6 Vue d’ensemble des positions de barrage dans le canton de Schaffhouse

Übersichtsplan der Sperrstellen im Kanton Thurgau 7 Vue d’ensemble des positions de barrage dans le canton de Thurgovie

Jost Bürgi Befestigungskontinuität an Rhein und Untersee 8 Fortifications du Rhin et du lac Inférieur de Constance: perpétuation d’une tradition

Arnoldo Moriggia Das Festungswachtkorps und die militärischen Anlagen 12 Le Corps des gardes-fortifications et les ouvrages militaires

Maurice Lovisa Erläuterungen zum Inventar der Kampf- und Führungsbauten der Kantone Schaffhausen und Thurgau 14 Bref commentaire sur l’inventaire des ouvrages de combat et de commandement dans les cantons de Schaffhouse et de Thurgovie

Sperrstellen von nationaler Bedeutung im Kanton Schaffhausen Positions de barrage d’importance nationale dans le canton de Schaffhouse - Schaffhausen 16 - Stein am Rhein 18

Sperrstellen von nationaler Bedeutung im Kanton Thurgau Positions de barrage d’importance nationale dans le canton de Thurgovie - Schaarenwald 20 - Unterschlatt 22 - Diessenhofen 24 - Kreuzlingen (Werkgürtel / ceinture fortifiée)26 - Triboltingen 28 - Lengwil 30 - Bottighofen 32

Anhang / Appendice - Typologie / Typologie 34 - Minenwerfer / Lances-mines 35 - Haustechnik / Installations 36 - Tarnungen / Camouflages 38 - Lehrpfad ‹Schaarenwald› / Sentier didactique du Schaarenwald 39 - Mitglieder der Arbeitsgruppe / Membres du groupe de travail 40 4 Editorial

Bunker – Die vorliegende Publikation ist eine Sprengobjekt oder Baudenkmal? Zusammenfassung der umfangreichen 1995 fand am Institut für Denkmalpflege Inventare der als erhaltenswert einge- der ETH Zürich unter obigem Titel eine stuften Objekte in den Kantonen Schaff- Veranstaltungsreihe statt. Sie brachte hausen und Thurgau. Im Namen der eine weitgehende Übereinstimmung Herausgeber danke ich allen ganz herz- der Meinungen: Auch Bunker verdienen lich, die in irgendeiner Weise zum Gelin- es, als Zeugen der jüngeren Geschich- gen der Inventare und dieser Broschü- te beachtet und teilweise als DENK- re beigetragen haben! mäler erhalten zu werden. Ich darf hier feststellen, dass das EMD Silvio Keller (heute VBS) diese potentielle Bedeu- Leiter der Arbeitsgruppe ADAB tung seiner über 13’000 ausgemuster- ten Anlagen frühzeitig erkannt hat. Denn taires de l’ADAB par le chef du départe- als 1991 die ersten Liquidationskonzep- Fortin: ouvrage miné ment et le chef de l’Etat-major général te entstanden, erhoben sich bereits ou monument historique? (directives internes); interne Stimmen zugunsten einer teil- Tel était le titre d’une série de manifes- – présentation du premier inventaire canto- weisen Erhaltung repräsentativer tations organisées par l’Institut pour la nal au Tessin en 1997; les inventaires des Objekte und Anlagen. conservation des monuments historiques de cantons de Neuchâtel et du Jura ont sui- Seither wurden in diesem Bereich ein l’EPFZ en 1995. Les avis exprimés à cette vi en avril 1999. paar wichtige Schritte getan: occasion étaient alors unanimes: témoins de – Mit Beschluss der Geschäftsleitung l’histoire contemporaine, les fortins sont des La Constitution fédérale et la loi fédérale sur EMD wurde 1992 die Arbeitsgruppe monuments et, à ce titre, méritent d’être la protection de la nature et du paysage ser- «Natur- und Denkmalschutz bei légués à la postérité. vent de base juridique à l’inventaire des militärischen Kampf- und Führungs- Force est de constater ici que le DMF monuments militaires. Elles obligent les bauten» – kurz «ADAB» – eingesetzt. (aujourd’hui DDPS) a su reconnaître assez autorités fédérales à «ménager les paysa- – Mit Architekt Maurice Lovisa steht tôt le potentiel historique de ses quelque ges, la physionomie des localités, les sites der Arbeitsgruppe ein ausgewiese- 13’000 ouvrages réformés. Lors de l’appari- historiques, les monuments naturels et cul- ner Fachmann zur Seite. Er wird tion des premiers concepts de liquidation en turels et à les conserver dans leur intégra- unterstützt durch das Festungs- 1991, certaines voix se sont en effet élevées lité si l’intérêt public l’exige». wachtkorps, welches schweizweit au sein même du DMF pour réclamer la pré- La présente publication offre une synthèse die erste Erfassung und Bewertung servation partielle d’installations et d’ou- de l’inventaire détaillé des ouvrages mili- im Gelände vornimmt. vrages représentatifs. taires des cantons de Schaffhouse et de – Der Departementschef wie auch der Depuis, plusieurs étapes importantes ont Thurgovie qui sont dignes d’être conservés. Generalstabschef haben in internen été franchies: Permettez-moi, au nom de l’éditeur, de Weisungen die Tätigkeit der Arbeits- – mise sur pied du «Groupe de travail pour remercier toutes les personnes qui, d’une gruppe und die Bedeutung der von la protection de la nature et des monu- manière ou d’une autre, ont contribué à der ADAB erarbeiteten Inventare ments – ouvrages militaires de combat et l’élaboration des inventaires et au succès de unterstrichen. de commandement» (ADAB) sur décision la présente brochure! – 1997 konnte im Tessin das erste Kan- du Conseil de direction du DMF (1992); tons-Inventar vorgestellt werden; im – engagement d’un consultant accompli au Silvio Keller April 1999 folgten diejenigen über die sein du groupe de travail en la personne Président du groupe de travail ADAB Kantone Neuenburg und Jura. de Monsieur Maurice Lovisa, soutenu par le Corps des gardes-fortifications, lequel Rechtliche Basis für das Inventar der procède aux premières enquêtes et éva- militärischen Denkmäler sind die Bun- luations sur le terrain; desverfassung sowie das Natur- und – reconnaissance des activités du groupe Heimatschutzgesetz. Diese verpflichten de travail et de l’importance des inven- die Behörden des Bundes, bei der Er- füllung ihrer Aufgaben «das heimatliche Landschafts- und Ortsbild, geschicht- liche Stätten sowie Natur und Kultur- Silvio Keller, Architekt HTL / Raumplaner BSP Silvio Keller, architecte ETS / urbaniste FUS, chef denkmäler zu schonen oder, wo das all- Sektionschef in der Abteilung Immobilien de section à la Division des biens immobiliers gemeine Interesse an ihnen überwiegt, Militär im Generalstab, Oberstleutnant a.D. militaires (EMG), ancien lieutenant-colonel, vice- Vizepräsident des Berner Heimatschutzes président de la Ligue bernoise du patrimoine ungeschmälert zu erhalten». 5 Übersichtsplan der Sperrstellen im Kanton Schaffhausen Vue d'ensemble des positions de barrage dans le canton de Schaffhouse

o o

o

ooo Stein am Rhein oo Hemishofen

ooo Schaffhausen oo Herblingen oo Neuhausen

o Buchberg

ooo Sperrstellen von nationaler Bedeutung (SH: 2; TG: 6) Positions de barrage d’importance nationale

oo Sperrstellen von regionaler Bedeutung (SH: 3; TG: 14) Positions de barrage d’importance régionale

o Sperrstellen von lokaler Bedeutung (SH: 4; TG: 32) Positions de barrage d’importance locale

6 Übersichtsplan der Sperrstellen im Kanton Thurgau Vue d'ensemble des positions de barrage dans le canton de Thurgovie

oo Eschenz oo Gündelhart o Steckborn o Hörhausen ooo Bottighofen ooo Diessenhofen ooo Lengwil oo Hemishofen ooo Triboltingen oo Hemishofen West oo Bätershausen oo Rheinklingen o Lipperswil oo Dippishausen o Kaltenbach o Steckborn Ost oo Neuwilen o Kaltenbach Süd oo Schloss Castel o Rodenberg oo Schwaderloh o Schlattingen o Ermatingen o Helsighausen o Neuwilen Nord o Oberhofen o Siegershausen o Wäldi

o Güttingen o Uttwil o Romanshorn

ooo Schaarenwald ooo Unterschlatt oo Hochwacht oo Schlattingen Süd oo Willisdorf West o Basadingen o Basadingen Süd o Paradies o Paradies Nord o Truttikon

o Berg o Birwinken o Guntershausen o Hugelshofen o Oberhofen oo Märstetten-Nord o Klarsreuti o Märstetten o Schönholzerswilen o Engwang

o Fischingen

7 Die Befestigungskontinuität an Rhein und Untersee

Jost Bürgi

Betrachten wir die Grenzkarte des Thur- der grossen Städte Augusta Raurica gaus, so fallen uns zwei potentielle Ein- und Aventicum sowie vieler kleinerer fallsachsen auf: die See-Enge bei Kon- Siedlungen über die Alpen bis in den stanz sowie der Abschnitt von Stein am oberitalienischen Raum vor. Rhein bis Schaffhausen. Beide Berei- Nur mit grosser Anstrengung gelang es che wurden im Lauf der Geschichte wie- Rom, die Germanen aus Italien und derholt befestigt, in der Regel gegen dem linksrheinischen Gebiet wieder zu Angriffe aus dem Norden. Ausnahmen vertreiben. Die in jahrhundertelanger bilden die Schanzen von 1799 im Schaa- Arbeit ausgebaute Rhein-Donau-Linie renwald und die mittelalterlichen Stadt- war und blieb jedoch zerschlagen. mauern von Konstanz: Erstere sind ein- Hastig erbaute Befestigungen auf deutig, letztere zum Teil gegen Süden Höhen wie dem Wittnauerhorn, dem gerichtet. Stürmenkopf bei Wahlen, der Man- Der Rhein als schwer überquerbares dacheregg oder Toos/Waldi bei Schön- Hindernis war zwischenzeitlich auch holzerswilen (TG) und das 260 n. Chr. eine ethnische Grenze. Als südlich des wiederhergestellte Vindonissa ver- Rheins noch Reste der eiszeitlichen mochten die verlorenen Grenzbefes- Gletscher weite Flächen bedeckten, tigungen nicht zu ersetzen. lagerten im Kesslerloch bei Schaff- Die Lage beruhigte sich erst, als Diokle- hausen bereits Rentierjäger. Während tian und Maximian 291 die Befestigung am Nussbaumersee noch Jäger und der Rhein-Bodensee-Iller-Donau-Gren- Fischer zelteten, ackerten auf den Löss- ze anordneten. Zahlreiche Kastelle wur- böden des Klettgau bereits jungstein- den neu errichtet oder wiederherge- zeitliche Bauern. Im Laufe des 1. Jahr- stellt, in unserem Raum die Anlagen von tausends v. Chr. wichen keltische Stäm- Vitudurum/Oberwinterthur, Tasgetium/ me dem Druck der Germanen über den Eschenz, Arbor Felix/Arbon und Ad Rhein aus. Linksrheinisch entstand eine Fines/Pfyn. Die von Diokletian einge- Pufferzone zwischen den Germanen im führte und von Constantin I. revidierte Norden und den Römern im Süden. Dass Truppenordnung glich der uns vertrau- Cäsar den Wert dieses Puffers kannte, ten aus der Kriegs- und Nachkriegszeit: zeigt der Umstand, dass er die Helvetier Stationär eingesetzte Truppen, «limita- nach der Schlacht bei Bibracte ausser- nei», sicherten die Grenzen, während gewöhnlich zuvorkommend behandelte ein mobiles Feldheer, «comitatenses», und zur Rückkehr in ihr Land und an den bestehend aus Kavallerieabteilungen Rhein nötigte. von 500 Reitern, Infanterieformationen von 1000 Mann und Hilfstruppen von je Der Rhein – Grenze des Römischen 500 Mann für Gegenschläge bereit- Reiches stand. In römischer Zeit war die Nordgrenze der Schweiz von Basel bis St. Mar- Immer gefragt: Die Wacht am Rhein grethen zweimal Reichsgrenze, einmal Im späten 4. Jh. n.Chr. schloss man zwi- kurz um Christi Geburt, dann wieder in schen Basel und Stein am Rhein die der Zeit ab 259 n.Chr. bis zu Beginn des Lücken zwischen den am Rhein errich- fünften Jahrhunderts. Die Hinterlassen- teten Befestigungswerken mit zusätz- schaft der zweiten Phase ist eindrück- lichen Wachtürmen und befestigten lich: Brückenköpfen. Im Hinterland entstand Die wirren Zeiten der Soldatenkaiser ein tief gestaffeltes Netz von zusätz- und die starke Beanspruchung der lichen Stützpunkten. militärischen Kräfte an der Ostgrenze Wie römische Wachtürme ausgesehen des Reiches schwächten die Besatzun- haben, zeigt eine Darstellung an der Tra- gen am Rhein-Donau-Limes, was die janssäule in Rom. Neben dem «Norm- Germanen wiederholt zu zeitlich bau», meist rechteckigen oder rauten- begrenzten Stössen über den Rhein förmigen Türmen, gab es auch den nützten. So drangen 259/260 Franken «Truppenbau», der Rücksicht auf den 8 und Alemannen nach der Zerstörung Geländeverlauf, die vorhandenen Mittel Fortifications du Rhin et du lac Inférieur de Constance: perpétuation d’une tradition

Jost Bürgi

Regardez la carte frontière de la Thurgovie traversent ainsi les Alpes et installent leur et vous y découvrirez deux axes de pénétra- camp dans le nord de l’Italie, après avoir tion potentiels: le détroit de Constance et le détruit les grandes villes d’Augusta Raurica secteur situé entre Stein am Rhein et Schaf- et d’Aventicum ainsi que plusieurs autres fhouse. Au cours de l’histoire, ces deux axes petites bourgades. ont été fortifiés à plusieurs reprises, en règle Rome doit alors batailler ferme pour chas- générale pour faire face à des attaques pro- ser les Germains d’Italie et du territoire situé venant du nord. Les retranchements con- sur la rive gauche du Rhin. La ligne Rhin- struits en 1799 au Schaarenwald et les rem- Danube, résultat d’un travail acharné de plu- parts moyenâgeux de Constance font excep- sieurs siècles, est détruite. Et elle le restera. tion à ce renforcement vers le nord: ils sont Les fortifications érigées en toute hâte sur pour la plupart ostensiblement tournés vers des hauteurs telles que le Wittnauerhorn, le le sud. Stürmenkopf près de Wahlen, le Manda- Le Rhin, obstacle difficilement franchissa- cheregg ou le Toos/Waldi près de Schön- ble, devient parfois une frontière ethnique. holzerswilen (TG) ainsi que la reconstruction Ainsi, à la fin de l’époque glaciaire par du site de Vindonissa en 260 après J.-C. ne exemple, alors que des calottes glaciaires parviennent en effet pas à compenser la recouvrent encore de vastes surfaces au sud perte des nombreuses fortifications de fron- du Rhin, des chasseurs de rennes vivent déjà tière. dans le Kesslerloch près de Schaffhouse. Et La situation ne se calme qu’en 291, avec la pendant que des chasseurs et des pêcheurs décision des empereurs Dioclétien et Maxi- campent encore au bord du Nussbaumersee, mien de réorganiser la ligne de fortification des paysans du néolithique travaillent déjà de la frontière Rhin-Lac de Constance-Iller- les sols riches en loess du Klettgau. Au cours Danube. Les Romains parsèment alors du Ier millénaire avant J.-C., des tribus cel- notre région de nombreux oppidums (villes tes cherchent à fuir la pression des Germains fortifiées). Les exemples sont nombreux: en se réfugiant outre-Rhin. La rive gauche Vitudurum (Oberwinterthur), Tasgetium du Rhin se transforme alors progressive- (Eschenz), Arbor Felix (Arbon) et Ad Fines ment en une zone tampon entre les Ger- (Pfyn). Le règlement de troupe introduit par mains au nord et les Romains au sud. Nous Dioclétien et révisé par Constantin Ier le savons que César connaissait l’importance Grand présente d’étranges similitudes avec de cette zone car, après la bataille de Bibrac- notre organisation des troupes issue des te, il se montra très prévenant avec les Hel- périodes de guerre et d’après-guerre: des vètes, les enjoignant de rejoindre leur pays troupes stationnaires (limitanei) protègent et les bords du Rhin. les frontières tandis qu’une force terrestre mobile (comitatenses), composée de plu- Le Rhin: frontière de l’Empire romain sieurs unités de cavalerie à 500 têtes, de for- Au temps des Romains, la frontière nord de mations d’infanterie à 1’000 hommes et de la Suisse (allant de Bâle à St. Margrethen) troupes auxiliaires à 500 unités, est prête à est par deux fois en contact avec l’Empire riposter. romain: la première fois peu avant la nais- sance du Christ et la seconde à partir de 259 La surveillance du Rhin: après J.-C. (jusqu’au début du Ve siècle). enjeux et convoitises L’héritage de la seconde période étant par- À la fin du IVe siècle après J.-C., les Romains ticulièrement étonnant, nous allons à pré- construisent des tours de guet et des têtes sent nous retrouver à l’époque agitée des de pont fortifiées supplémentaires entre empereurs-guerriers et découvrir comment Bâle et Stein am Rhein afin de «boucher les cet héritage est parvenu jusqu’à nous. trous» existant dans leur ligne de fortifica- La très forte mise à contribution des troupes tion. Et l’arrière-pays voit apparaître un romaines à la frontière orientale de l’Empi- réseau de points d’appui supplémentaires re provoque l’affaiblissement des garnisons profondément structuré. stationnées sur les lignes du Rhin, du Danu- Une magnifique représentation de ces tours be et du Limes, incitant les Germains à romaines est gravée sur la colonne Trajane mener des incursions ponctuelles par-delà à Rome. Leur érection pouvait suivre deux le Rhin. En l’an 259/260, Francs et Alamans schémas architecturaux: la construction 9 scher und/oder mittelalterlicher Befe- Österreicher Gräben ausgehoben und stigungen. Die römischen Kastelle Wälle aufgeschüttet hatten, mussten ihr Arbor Felix und Tasgetium sind zu mit- Werk auf Befehl der Franzosen wieder telalterlichen Festungen umgebaut und einebnen, was nicht ohne Zwang und im Zweiten Weltkrieg in die Bunkerket- hohe Kosten geschah. te einbezogen worden. Auf dem von Befestigungsbauten sind immer Zeugen einem spätrömischen Graben umgebe- unruhiger Zeiten. Der Erhaltung von nen Burstel von Rheinklingen baute man Anlagen aus der Zeit des Zweiten Welt- im Mittelalter einen Turm, dessen Aus- krieges, römischer Wachtürme oder masse genau denjenigen des in Schanzen aus den napoleonischen den dreissiger Jahren dort errichte- Kriegen kommt demnach die gleiche ten Maschinengewehrstandes ent- ideelle Bedeutung zu. oder die Launen der lokalen Befehlsha- sprechen, und beim Unterhof von Dies- ber nahm. Zwischen Stein am Rhein und senhofen folgte der spätrömischen Schaffhausen sind bis heute sechs Warte die Burg des 12. Jahrhunderts römische Wachtürme bekannt gewor- und in unserer Zeit der Bunker Schiff- den: Burstel bei Rheinklingen, Diessen- lände. hofen/Unterhof, Ratihard, Langriet-Gal- Am Rheinknie oberhalb von Schaffhau- genholz, Schaarenwiese und Schützen- sen, dem Schaaren, bestand bereits in halde bei Feuerthalen (ZH). Nach dem der späten Bronzezeit um 1000 v. Chr. Abzug der römischen Feldtruppen im eine befestigte Siedlung, und im 4.Jahr- Jahre 401 n.Chr. boten die Wachtürme hundert n. Chr. errichteten die Römer der Bevölkerung noch eine Weile einen Wachturm zur Überwachung des Schutz, verloren aber mit der langsa- Flusses. men, relativ friedlichen germanischen Im Zuge des zweiten Koalitionskrieges Landnahme ihre Bedeutung. wählte der österreichische Gegenspie- Vom frühen bis ins hohe Mittelalter war ler Napoleons, Erzherzog Karl, die Fluss- der Rhein in unserem Raum kein völker- biegung entsprechend der damaligen trennendes Hindernis. Klöster, aber taktischen Doktrin als Übersetzstelle. auch die Kyburger und die Habsburger Ende Mai 1799 führte er seine Truppen besassen beidseitig Ländereien. Erst über zwei Schiffsbrücken in die Aus- mit der Eroberung des Thurgaus durch gangsstellungen zur ersten Schlacht die Eidgenossen 1460 minderten sich bei Zürich, die anfangs Juni mit dem die engen Verbindungen zum Hegau und Sieg über die Franzosen endete. Den zum süddeutschen Raum. Der Rhein Brückenkopf liess Karl von der einhei- wurde allmählich wieder zur klaren mischen Bevölkerung mit aufwendigen Grenze, deren Schutz immer wieder Schanzen, Gräben und Verhauen Probleme stellte. Zum Beispiel gelang sichern. Die österreichischen Truppen es im Dreissigjährigen Krieg den wurden Ende August durch russische schwachen eidgenössischen Grenz- unter Korsakow abgelöst, die zum Teil truppen nicht, den schwedischen Gene- wieder über die Brücken beim Schaa- ral Gustav Horn daran zu hindern, seine ren einmarschierten. Die zeitweilige Truppen über die Brücke bei Stein am Schwäche, die jede Umgruppierung mit Rhein zum Zangenangriff auf Konstanz sich bringt, nutzten die Franzosen zu führen. geschickt. Es gelang ihnen, Suwarow am Austritt aus den Alpentälern und am Es gibt wenig Neues unter der Sonne Zusammenschluss mit Korsakow zu hin- Die taktischen Anforderungen an die dern. Am 24. September setzte Masse- Standortwahl von Befestigungen än- na bei Dietikon über die Limmat und derten sich im Laufe der Zeit nur wenig. zwang mit seinem Sieg in der zweiten Wohl wechselten die Waffen, deren Ein- Schlacht bei Zürich die Russen zum satzweise und Wirkung, nicht aber die Rückzug – so auch über die Brücken im Einsatzorte. Am Rhein finden sich die Schaaren. Noch bis zum 11. Oktober Bunker des Zweiten Weltkrieges oft in wurde um den Brückenkopf gekämpft. Jost Bürgi Kantonsarchäologe Thurgau 10 unmittelbarer Nachbarschaft römi- Dieselben Leute, welche auf Befehl der standard (tours le plus souvent rectangulai- cet endroit dans les années trente. Un petit res ou en quinconce) et la construction de détour par Unterhof von Diessenhofen nous troupe, schéma architectural prenant en donne enfin une dernière illustration de cet- considération la conformation du terrain, les te intégration: au XIIe siècle, ce poste d’ob- moyens disponibles et les humeurs des servation romain est transformé en château chefs locaux. Ainsi, la région située entre fort et aujourd’hui, le château fort est deve- Stein am Rhein et Schaffhouse compte à ce nu le fortin du Schifflände. jour six tours de guet romaines: Burstel bei Rheinklingen, Diessenhofen/Unterhof, Rati- Remontons à présent à l’âge du bronze, aux hard, Langriet-Galgenholz, Schaarenwiese alentours de l’an 1000 avant J.-C. À cette et Schützenhalde près de Feuerthalen (ZH). époque, le Schaaren, région située en amont Suite au retrait des armées romaines en 401 de Schaffhouse dans un coude du Rhin, après J.-C., les tours de guet offrent encore compte déjà un site fortifié. Au cours du IVe une brève protection à la population, per- siècle après J.-C., les Romains y construi- dant toutefois leur signification avec la len- sent une tour de guet afin de surveiller le te et pacifique invasion des Germains. fleuve. Au Moyen Âge, le Rhin n’est pas considéré Lors de la deuxième coalition (1799–1802), comme une frontière ethnique. Les Kybourg, l’adversaire autrichien de Napoléon, l’archi- les Habsbourg et plusieurs monastères pos- duc Charles de Habsbourg, appliquant la sédent en effet des terres sur ses deux rives. doctrine tactique de l’époque, utilise le cou- Les étroites relations entretenues avec le de du fleuve comme point de franchisse- Hegau et l’Allemagne du Sud ne se dégra- ment. Au début du mois de juin 1799, il mène dent en fait qu’en 1460 lors de la conquête ses troupes à la victoire près de Zurich, après de la Thurgovie par les Confédérés. Le Rhin avoir traversé le Rhin à l’aide de deux ponts se transforme alors progressivement en de bateaux et demandé à la population loca- frontière concrète, entraînant des problè- le de renforcer la tête de pont avec des mes répétés liés à sa protection. Lors de la retranchements, des fossés et des abattis guerre de Trente Ans par exemple, les fai- d’arbre. À la fin août, l’armée autrichienne bles troupes de frontière suisses ne peuvent est relayée par les troupes russes du général empêcher les troupes du général suédois Korsakov, partiellement arrivées par les Gustav Horn de lancer une attaque en te- ponts du Schaaren. Les Français utilisent naille sur Constance à travers le pont de alors très intelligemment la faiblesse pas- Stein am Rhein. sagère engendrée par un tel regroupement et réussissent à empêcher le général Sou- Lieux d’engagement: le statu quo vorov de sortir des vallées alpines et de Les exigences tactiques liées au choix de rejoindre Korsakov. Le 24 septembre, le l’emplacement des fortifications n’ont que maréchal de France Masséna traverse la peu changé au cours des siècles. Les armes, Limmat près de Dietikon et, par sa victoire leur utilisation et leur efficacité ont certes lors de la seconde bataille de Zurich, force évolué, mais les lieux d’engagement sont les Russes à se retirer au-delà des ponts du restés les mêmes. Il n’est donc pas rare Schaaren. Les combats à la tête de pont se aujourd’hui de voir des fortins datant de la prolongent jusqu’au 11 octobre. Et les Seconde Guerre mondiale construits sur des mêmes personnes qui avaient dû creuser fortifications romaines et/ou moyenâgeu- des fossés et ériger des retranchements sur ses. Les oppidums romains d’Arbor Felix et ordre des Autrichiens doivent à présent de Tasgetium, transformés en fortifications détruire leur oeuvre sur ordre des Français, moyenâgeuses puis intégrés dans la ceintu- opération effectuée non sans contraintes et re fortifiée durant le second conflit mondial, coûts élevés. illustrent fort bien le propos. L’exemple du Les ouvrages de fortification témoignent Burstel von Rheinklingen, site entouré par toujours de temps instables. Conserver des un fossé datant de l’époque romaine, le installations datant de la Seconde Guerre prouve également: au Moyen Âge, les Con- mondiale, des tours romaines ou des retran- fédérés y construisent en effet une tour dont chements érigés à l’époque des guerres les dimensions correspondent parfaitement napoléoniennes: l’importance d’une telle Jost Bürgi Archéologue cantonal, Thurgovie à celles du fortin pour mitrailleuses érigé à action est toute idéelle. 11 Das Festungswachtkorps und die militärischen Anlagen

Arnoldo Moriggia

von Altishofen sah bereits damals die Wenn dieses geschichtliche Gedächt- Schaffung eines «Alpenreduits» vor. nis den Historikern von Berufs wegen Der Vorschlag wurde aufgenommen und der Öffentlichkeit allgemein anver- und führte ab 1886 zum Bau moderner traut ist, so «verwaltet» das Festungs- Festungen mit den Schwergewichten wachtkorps in Exklusivität das «techni- an der Gotthard-Südseite und in der sche Gedächtnis». Deshalb können Region St-Maurice. Für die ersten Trup- Bewahrung und Unterhalt jener histo- penformationen und für die Verwaltung rischen Werke, die im Besitz des Bun- bzw. den Unterhalt der Festungen Sankt des bleiben, einzig dem FWK anvertraut Gotthard und St-Maurice musste quali- werden. Für an Dritte veräusserte Wer- fiziertes Personal rekrutiert werden: ke kann der Unterhalt vertraglich ge- Geschützmechaniker, Maschinisten für regelt werden, sei dies durch pensio- Auch wenn die Aussage historisch eher die ersten Generatoren für elektrischen nierte Angehörige des FWK oder durch gewagt erscheint: Man kann davon aus- Strom, Heizer zum Beheizen der An- berufstätige Freiwillige. Unzählige Bei- gehen, dass die Ursprünge des Fes- lagen, Lampisten für Werke ohne spiele gibt es für den Idealismus von tungswachtkorps auf die ersten Festun- Stromversorgung usw. Angehörige der Pensionierten, die ihre Arbeit in den für gen des modernen Bundesstaates Festungstruppen, die für eine bestimm- das Publikum geöffneten Werken fort- zurückgehen, der 1815 am Wiener Kon- te Zeit abbeordert wurden – heute wür- setzen, indem sie Gruppen durch Ga- gress anerkannt wurde. de man sie als «Zeitsoldaten» bezeich- lerien und Gänge, Unterkünfte und Das erste Gesamtkonzept für eine Lan- nen – bildeten die Fortwache. Ange- Kampfstände führen. Dort, wo sie ihr desverteidigung mit Geländeverstär- sichts der von Deutschland ausgehen- ganzes Berufsleben verbrachten, stolz kungen entwickelte der «Generalquar- den wachsenden Gefahr wurde ab 1936 auf ihre Arbeit und ihren Auftrag – einen tiermeister» (Generalstabschef) Hans der Bau von Werken und Befestigungen Auftrag, der heute unnütz geworden Konrad Finsler zwischen 1823 und 1829. in den Grenzgebieten vorangetrieben. scheint. Es galt, den ausländischen Mächten – Die Umsetzung des Reduits und der Bau Was die militärischen Denkmäler der allen voran Frankreich und Deutschland der grossen Führungs- und Kampf- Kantone Thurgau und Schaffhausen – den festen Willen des schweizeri- anlagen ab 1942 verdeutlichte endgültig betrifft – zu denen ja auch der ge- schen Bundesstaates aufzuzeigen, die die Notwendigkeit eines professionel- schichtsträchtige Schaarenwald und neu anerkannte Souveränität und Neu- len Korps für Unterhalt und Sicherheit – der ehemalige Werkgürtel von Kreuzlin- tralität zu verteidigen. Das eigene Terri- insbesondere in Anbetracht der massi- gen mit all seinen Anlagen gehören – torium sollte keinesfalls wieder – wie ven Spionagetätigkeit Deutschlands. So kann ich versichern, dass es auch in während der napoleonischen Kriege – wurde am 1. April 1942 das Festungs- Zukunft nicht an professioneller und in ein Schlachtfeld verwandelt werden. wachtkorps als bundesweite Organi- freiwilliger Mitarbeit des Festungs- Bereits für die ersten, zwischen 1815 sation gegründet. Heute hat sich das wachtkorps, insbesondere der FWK und 1860 erstellten Werke (Aarberg, FWK zum «Element der Ersten Stunde» Region 7 in Frauenfeld, fehlen wird. Basel, Gondoschlucht, St-Maurice, in der Hand des Generalstabschefs Luziensteig und Bellinzona) zeigte sich gewandelt. Dank seiner Multifunktiona- die Notwendigkeit einer Organisation lität kann es für unterschiedlichste not- für Kontrolle und Unterhalt auf nationa- fallmässige Einsätze aufgeboten wer- ler Ebene. den. So lässt sich erklären, dass bereits 1856 der Verantwortliche für die Werke im Das FWK als Bewahrer Simplongebiet seine Korrespondenz Zum eigentlichen Thema der militäri- zusätzlich mit der Funktionsbezeich- schen Denkmäler: Bemerkenswert ist nung «Garde des fortifications de Gon- das gegenwärtige grosse Interesse von do» unterzeichnete. Kantonen, Gemeinden, Vereinigungen Die gegen Ende des Jahrhunderts ent- und Einzelpersonen am Erwerb militäri- standene Dreierkoalition Deutschland, scher Anlagen. Dieses Interesse für die Österreich-Ungarn und – ab 1882 – Ita- Geschichte, für die Erinnerung, verkör- lien gegen Frankreich veranlasste den pert den festen Willen zur Landesver- Bundesrat, über ein Landesbefesti- teidigung. Es wird sicherlich noch ge- gungssystem zu befinden (Referat des steigert durch den Nimbus des Geheim- Chefs des Militärdepartements, Bundes- nisvollen, heraufbeschworen durch die rat Hertenstein, vom 13. Februar 1885). militärische Geheimhaltung, für die das Ein Konzept von Oberst Alphons Pfyffer FWK stets Garant war. Arnoldo Moriggia, Oberst 12 Kommandant Festungswachtkorps 1993–99 Le Corps des gardes-fortifications et les ouvrages militaires

Arnoldo Moriggia

Historiquement, la déclaration paraît plutôt ment la garde des forts. osée, mais je pense qu’il faut voir l’origine Devant le danger croissant présenté par du Corps des gardes-fortifications dans les l’Allemagne, le Conseil fédéral décide, dès premières forteresses de l’Etat fédéral 1936, d’activer la construction d’ouvrages et moderne, dont la légitimité a été reconnue de fortifications dans les régions frontaliè- au Congrès de Vienne en 1815. res. Le premier concept global pour une défense La création du réduit et la construction des nationale s’appuyant sur des ouvrages de grands ouvrages militaires de combat et de renforcement du terrain est développé par commandement à partir de 1942, ainsi que le «quartier-maître général» (chef de l’Etat- l’espionnage massif pratiqué par l’Allema- major général) Hans Konrad Finsler entre gne dans notre pays, mettent définitivement 1823 et 1829. L’Etat fédéral suisse mon- en évidence la nécessité de créer un corps trerait ainsi aux puissances étrangères, dont de maintenance et de sécurité profes- gion 7 à Frauenfeld ne se retrouvera donc la France et l’Allemagne, sa ferme volonté sionnel. Institutionnalisé le 1er avril 1942, le pas au chômage technique de si tôt: le tra- de défendre une souveraineté et une neu- Corps des gardes-fortifications (CGF) est vail, rémunéré et bénévole, lié aux monu- tralité désormais reconnues. Et dorénavant, aujourd’hui devenu «l’instrument d’urgen- ments militaires des cantons de Thurgovie le territoire helvétique ne serait plus jamais ce» du chef de l’Etat-major général. Grâce à et de Schaffhouse, dont un Schaarenwald transformé en vaste champ de bataille, com- sa multifonctionnalité, le CGF peut être chargé d’histoire et l’ancienne ceinture forti- me ce fut le cas lors des guerres napoléo- appelé à intervenir dans les situations les fiée de Kreuzlingen, ne manquera pas au niennes. plus diverses. cours des prochaines années. La nécessité de mettre en place une organi- sation de contrôle et de maintenance sur le Le CGF et son rôle de conservation plan national apparaît déjà lors de la cons- Mais quel est donc le rôle du CGF par rap- truction des premiers ouvrages entre 1815 port aux monuments militaires? Les cantons, et 1860 (Aarberg - Bâle - Gondoschlucht - St- les communes, les associations et les parti- Maurice, Luziensteig et Bellinzone). Et il culiers s’intéressent aujourd’hui de près à n’est donc pas étonnant qu’en 1856 le res- l’acquisition d’ouvrages militaires. Un tel ponsable des ouvrages du Simplon signe sa intérêt pour l’histoire, pour notre mémoire, correspondance en y apposant le sceau dénote un attachement marqué pour la «Garde des fortifications de Gondo». défense nationale, attachement encore ren- À la fin du siècle, la formation d’une coali- forcé par la beauté du mystère, par l’évoca- tion tripartite contre la France, coalition tion d’un secret militaire dont le CGF a tou- regroupant l’Allemagne, l’Autriche-Hongrie jours été le garant. Et lorsqu’un tel souvenir et l’Italie (dès 1882), incite le Conseil fédéral historique est confié à des historiens et à la à se munir d’un véritable système de fortifi- collectivité, le Corps des gardes-fortifica- cation national (exposé du conseiller fédéral tions devient le «régisseur» exclusif de la Hertenstein, chef du Département militaire «mémoire technique». fédéral, 13 février 1885). Seul le CGF peut donc se voir confier la con- Un concept du colonel Alphons Pfyffer servation et la maintenance des ouvrages d’Altishofen prévoit, à l’époque déjà, la historiques restant en possession de la Con- création d’un «réduit alpin». La proposition fédération. En ce qui concerne les ouvrages acceptée, commence alors, dès 1886, la cédés à des tiers, la maintenance peut être construction de fortifications modernes, réglée par contrat et confiée à des retraités l’accent étant mis sur le versant sud du du CGF ou à des bénévoles encore en Gothard et sur la région de St-Maurice. L’ex- activité. Innombrables sont ainsi les exem- ploitation et l’entretien de ces ouvrages ples de retraités idéalistes, poursuivant leur nécessite le recrutement de personnel qua- travail dans les ouvrages ouverts au public lifié: mécanicien de pièce, machinistes pour et guidant les curieux à travers galeries, cou- les premiers générateurs de courant électri- loirs, cantonnements et autres postes de que, chauffagistes pour chauffer les instal- combat. Ces fiers retraités ont ainsi passé lations, lampistes pour les ouvrages sans toute leur vie professionnelle dans ces source d’alimentation électrique, etc. endroits, accomplissant un travail et une Les membres des troupes de forteresse, mission aujourd’hui tombés dans une appa- Arnoldo Moriggia, colonel, détachés pour une durée déterminée (les rente désuétude. commandant du Corps des gardes-fortifications 1993–99 soldats contractuels d’aujourd’hui!), for- Le Corps des gardes-fortifications de la ré- 13 Erläuterungen zum Inventar der Kampf- und Führungsbauten der Kantone Schaffhausen und Thurgau

Maurice Lovisa

während des Aktivdienstes diverse hält auch eine eigene Feuerunterstüt- Bunker. zung (drei Werke für 8,1 cm Minenwer- Aus architektonischer Sicht muss man fer) und eine nach dem vorgegebenen jene Bunker, die mit einer Gewehrgale- Muster gebaute Sanitätsstelle. Auf- rie versehen sind, als besonders inte- grund der gesammelten Erfahrungen ressant hervorheben (Stein am Rhein, mit diesem ersten Dispositiv wurde in Herblingen). Sie gehörten zur ersten der Folge die Konzeption solcher Stütz- Serie der Befestigungsbauten nach punkte verbessert und leicht modifiziert. 1935 und weisen als einzige diese «Raffinesse» auf. Die anschliessend Für eine Wertsteigerung der Befesti- errichteten Bunker wurden aus finan- gungen ziellen Gründen nicht mehr mit dieser Auf die Frage, was vom Verteidigungs- Das Inventar der Kampf- und Führungs- Deckungsmöglichkeit ausgestattet. dispositiv, das während dieser ver- bauten des VBS umfasst im Kanton schiedenen Perioden konzipiert wurde, Schaffhausen rund 50 Objekte und im Kanton Thurgau noch übrig ist, fällt die Antwort erstaun- Kanton Thurgau ca. 900 Objekte. Die Befestigungen des Kantons Thur- licherweise erfreulich aus: Ein grosser Diese Befestigungen sind typisch für gau können in zwei Hauptgruppen Teil der Werke existiert heute noch. das Verteidigungsdispositiv, das man an unterteilt werden: Gewiss hatten die diversen Moder- der Grenze zu Deutschland errichtet Zum einen die Linie von Befestigungs- nisierungen und taktischen Deklassie- hat. Es besteht aus betonierten Bun- bauten entlang der gesamten Nord- rungen die partielle oder totale Desar- kern, Beobachtungsposten und Unter- grenze am Rhein. Sie wurde nach 1935 mierung gewisser Bunker zur Folge, ständen sowie aus Tankbarrikaden (auf ausgeführt und bis zum Ende des Aktiv- und der Bau der Autobahnumfahrung Strassen und im Gelände) und Spreng- dienstes verstärkt. Sie besteht aus Kreuzlingen-Konstanz zog die Zer- objekten; hingegen findet man hier kei- Bunkern des BBB an den Ufern des störung verschiedener Werke nach ne Artilleriewerke. Rheins und aus Bunkern der Grenz- sich. Indessen führten diverse Initia- brigade 7 an den Gestaden des Boden- tiven seitens der Behörden, wie bei- Die Anlagen stammen aus drei unter- sees. spielsweise diejenige des Kantons Thur- schiedlichen Zeiträumen: Als Kernstück kann man die Bunkerket- gau, zur Übernahme einer Serie von Wer- 1. Während der Vorkriegsperiode 1935- te von Kreuzlingen bezeichnen, die ken der Bunkerkette von Kreuzlingen wie 1939 entstand die Grenzbefestigung, mehr als 80 Werke umfasst! (44 wurden auch von Werken der Rhein-Linie. Zudem die sich aus einer ersten Serie von durch das BBB, 40 durch die Grenzbri- gab es auch private Initiativen wie dieje- Bunkern des reaktivierten Büros für gade 7 gebaut). Die Situation ist wahr- nige des Vereins Rheinkastell, der im Befestigungsbauten Bern (BBB) scheinlich einzigartig in Europa. Die Schaarenwald zwei Bunker kaufte, um zusammensetzte. deutsche Stadt Konstanz liegt auf der diese in einen Lehrpfad zu integrieren. 2. Während des Aktivdienstes 1939- Schweizer Seite, am Südufer des Man kann sich über diese Anstrengun- 1945 wurden die letzten Bauten der Rheins– damals ein bedeutendes natür- gen nur freuen und den Persönlich- Grenzbefestigung fertiggestellt und liches Hindernis, da die bestehenden keiten danken, die sich in ihrer Freizeit das Verteidigungsdispositiv durch Brücken schnell und leicht gesprengt für die Rettung dieser zugegebener- neue Truppenbauten verstärkt. werden konnten. Man wollte also mit massen sehr spezifischen, aber den- 3. Während der Nachkriegszeit wurde dieser Bunkerkette verhindern, dass noch bedeutungsschweren Denkmäler das Dispositiv der Grenzbrigaden massierte deutsche Truppenverbände der Schweizer Geschichte des 20. Jahr- massiv ausgebaut. Charakteristisch in einem Überraschungsangriff von hunderts einsetzen. ist die Vorfabrikation der Bauele- Konstanz aus auf Schweizer Territorium mente. vordringen konnten. Deshalb richtet sich die Bunkerkette gegen Kreuzlingen Kanton Schaffhausen und Konstanz. Der Kanton Schaffhausen besitzt relativ Zur zweiten Gruppe gehört der Stütz- wenige Bunker. Vom ersten Projekt im punkt V 61 im Raum Schlatt, der für das Jahre 1935, das eine Kette von 12 Bun- Inf Rgt 52 konzipiert wurde. Er ver- kern zur Verteidigung der Stadt Schaff- körpert den Prototyp der Kugelbunker- hausen vorsah, wurden schliesslich nur Stellungen, die in den 1960er- und zwei Objekte realisiert. Der Kanton 1970er-Jahren in der ganzen Schweiz Maurice Lovisa indessen wurde – etwa im Gegensatz zu gebaut wurden. Die Werke bestehen Dipl. Architekt ETHL Beauftragter des VBS für das Inventar der Genf – nicht völlig preisgegeben. Die ausschliesslich aus vorfabrizierten Kampf- und Führungsbauten 14 Soldaten der Grenzbrigade 6 bauten Betonelementen. Dieses Dispositiv ent- Bref commentaire sur l’inventaire des ouvrages de combat et de commande- ment dans les cantons de Schaffhouse et de Thurgovie

Maurice Lovisa

L’inventaire des ouvrages de combat et de Le canton de Thurgovie commandement du DDPS a porté, pour le Les fortifications du canton de Thurgovie canton de Schaffhouse, sur une cinquantai- peuvent être regroupées dans deux ensem- ne d’objets et, pour le canton de Thurgovie, bles principaux: sur approximativement neuf cents objets. Le premier ensemble comprend une ligne de Ces fortifications sont typiques du disposi- fortifications tout le long de la frontière nord, tif de défense que l’on a construit à la fron- planifiée dès 1935 et renforcée jusqu’à la fin tière avec l’Allemagne. Ce dispositif est con- du service actif, constituée de fortins BBB stitué de fortins, d’observatoires et d’abris sur les rives du Rhin et de fortins construits bétonnés, de barricades antichars (sur rou- par la brigade frontière 7 sur les rives du lac te et dans le terrain) et d’ouvrages minés. de Constance. On ne trouve par contre aucun ouvrage d’ar- La pièce maîtresse est constituée par la tillerie. ceinture fortifiée de Kreuzlingen, qui com- plusieurs ouvrages. Soit. Ces ouvrages ont été construits durant trois porte plus de 80 ouvrages (44 construits par Il n’empêche que diverses initiatives se font phases bien distinctes: le BBB, 40 par la br fr 7)! Il s’agit fort pro- jour, initiatives institutionnelles comme cel- 1. La période 1935-1939, dite des fortifica- bablement d’un cas unique en Europe. La le du canton de Thurgovie, qui a repris une tions de frontière, qui voit dans ces deux ville allemande de Constance est située sur série d’ouvrages de la ceinture fortifiée de cantons la construction de la première la rive sud du Rhin (côté suisse). Le Rhin Kreuzlingen ainsi que des ouvrages de la li- série de fortins après la réactivation du étant à l’époque un obstacle naturel notable gne du Rhin, mais aussi privées comme cel- Bureau des fortifications de Berne (BBB) (on pouvait facilement faire sauter les ponts le de l’association Rheinkastell, qui a acheté en 1935. existants), la ceinture fortifiée, dont l’objec- deux fortins au Schaarenwald pour les inté- 2. La période 1939-1945, dite du service tif était d’empêcher une attaque par surpri- grer dans un sentier didactique. actif, qui voit l’achèvement des derniè- se du territoire suisse par des troupes alle- On ne peut que se réjouir de ces efforts de res fortifications de frontière et le ren- mandes venant de Constance, était par conservation et remercier les personnes qui forcement du dispositif de défense par de conséquent dirigée vers Kreuzlingen et consacrent une partie de leur temps libre à nouvelles constructions de la troupe. Constance. ce projet visant à sauver une forme de patri- 3. La période de l’après-guerre, avec un ren- Le second ensemble comprend le point d’ap- moine certes très spécifique mais néan- forcement massif du dispositif des bri- pui V 61 dans le secteur de Schlatt, construit moins marquante de l’histoire suisse du gades frontière, caractérisé par une pour le rgt inf 52, constituant le prototype XXe siècle. préfabrication poussée des éléments des positions de fortins sphériques qui constructifs. seront bâties dans les années soixante et septante dans toute la Suisse. Les ouvrages Le canton de Schaffhouse sont entièrement construits avec des élé- Le canton de Schaffhouse possède relative- ments préfabriqués en béton. Ce dispositif ment peu de fortins. Du premier projet daté comportait également son appui de feu de 1935, qui prévoyait une ceinture fortifiée autonome (3 ouvrages pour lance-mines 8,1 composée de 12 fortins ayant pour mission cm) et un poste sanitaire construit selon les de défendre la ville de Schaffhouse, tête de mêmes principes. Grâce aux expériences pont au nord du Rhin, seuls deux ouvrages recueillies avec ce premier dispositif, la con- furent construits. ception de ces points d’appui a par la suite Le canton, contrairement à la ville de pu être améliorée et légèrement modifiée. Genève, ne fut toutefois pas totalement abandonné. Les soldats de la brigade fron- Pour une valorisation des ouvrages tière 6 construisirent plusieurs fortins durant fortifiés leur période de service actif. Du point de vue Que reste-t-il aujourd’hui du dispositif de architectural, il faut relever comme particu- défense construit durant ces diverses pé- lièrement intéressants, les fortins munis de riodes? La réponse est étonnamment ré- galeries destinées aux tirs avec des fusils jouissante: la majeure partie des ouvrages d’infanterie (Stein am Rhein, Herblingen). est parvenue jusqu’à nous! Ces fortins faisaient partie de la première Les divers déclassements tactiques et série de fortifications construites après modernisations ont eu pour conséquence le 1935 et ils sont les seuls à présenter un tel désarmement partiel ou total de certains Maurice Lovisa «raffinement». Les fortins bâtis par la suite fortins, et la construction de l’autoroute de Architecte EPFL n’ont pas reçu, pour des raisons financières, contournement de Kreuzlingen-Constance a Chargé de l’inventaire des ouvrages de combat et de commandement du DDPS cette possibilité de couverture. eu comme répercussion la démolition de 15 Sperrstelle Schaffhausen Position de barrage de Schaffhouse

Schaffhausen

Unten: Drei Tankbarrikaden in der Stadt Schaffhausen

En bas: trois barricades antichars dans la ville de Schaffhouse

Oben und unten rechts: Aussen- und Innenaufnahme des Notausstiegs vom Bunker ‹Aussichtskanzel›. Im Hintergrund der Untere Diebsturm

En haut et au-dessous à droite: prise de vue extérieure et intérieure de la sortie de secours du fortin Aussichtskanzel. À l’arrière plan: la Untere Diebsturm

Rechts: In der oberen Fensterreihe des Kraftwerksgebäudes verbergen sich die Scharten eines Bunkers.

À droite: la rangée de fenêtres supérieure de l’usine électrique cache les embrasures d’un 16 fortin. Die aktuelle Sperrstelle umfasst 20 militärische Objekte. Davon sichtbar sind zwei Infanteriebunker beim EW Schaffhausen, drei Unterstände am nördlichen Rheinufer und zwei auf der Höhe des Lahnbucks nördlich von Schaffhausen sowie 7 Tankbarrikaden in den wichtigsten Einfallstrassen zur Stadt. 1935 war das Einrichten eines befes- tigten Brückenkopfes Schaffhausen mit insgesamt 12 Werken geplant, der in erster Linie dazu dienen sollte, die Zu- fahrtsstrassen und Bahnlinien gegen Panzer und Panzerzüge zu sperren und die Mineurdetachemente bei Zerstö- rungsmassnahmen zu sichern. Mit der Desarmierung der beiden Wer- ke von Herblingen wurden 1941 die Idee des Brückenkopfes aus taktischen und finanziellen Gründen aufgegeben und weitere Verteidigungsmassnahmen auf die Sperrstelle Schaffhausen reduziert. Die Sperrstelle behielt ihre Bedeutung aber auch nach dem Zweiten Weltkrieg. So baute man 1960 beim Kraftwerk zwei neue Bunker und modernisierte die schon bestehenden Tankbarrikaden.

La position de barrage actuelle comprend 20 ouvrages militaires. Parmi ceux-ci, 14 sont visibles: deux fortins d’infanterie près de l’usine électrique de Schaffhouse, trois abris sur la rive nord du Rhin, deux abris à hauteur du Lahnbuck au nord de la ville et sept barricades antichars érigées sur les principaux axes de pénétration menant à Schaffhouse. En 1935, il était prévu de construire une tête de pont fortifiée comprenant 12 ouvrages. Elle devait servir à barrer les voies d’accès et les lignes ferroviaires (contre les trains blindés) ainsi qu’à protéger les détache- ments de mineurs qui devaient assurer les destructions prévues. Suite au désarmement des deux ouvrages d’Herblingen en 1941, l’idée de la tête de pont fut abandonnée pour des raisons tac- tiques et financières. Les mesures de pro- tection se concentrèrent alors sur la posi- Von oben nach unten: Ansicht der Scharte, Eingangsbereich, Längsschnitt und Grundriss tion de barrage de Schaffhouse, position qui des in einen ehemaligen Wasserstollen eingebauten Bunkers gardera par ailleurs toute son importance De haut en bas: embrasure, entrée, plan et coupe longitudinale du fortin construit dans une après la Seconde Guerre mondiale. À preu- ancienne galerie d’amenée d’eau ve, la construction de deux nouveaux fortins près de la centrale électrique en 1960 et la modernisation des barricades antichars déjà existantes. 17 Sperrstelle Stein am Rhein Position de barrage de Stein am Rhein

Stein am Rhein

Oben und rechts: Blick auf das Schussfeld des Werks ‹Burg› in Richtung Untersee und in Richtung Rheinbrücke Unten rechts: Das Werk ‹Burg› ist im dicht überbauten Gebiet kaum noch erkennbar.

En haut et à droite: champ de tir de l’ouvrage Burg en direction du lac Inférieur de Constance et en direction du pont sur le Rhin En bas à droite: l’ouvrage Burg, situé dans une zone bâtie très dense, est à peine reconnaissa- ble.

18 Diese Sperrstelle befindet sich am süd- lichen Ufer des Rheins unterhalb der Kirche ‹Burg› und erstreckt sich über die Kantonsgrenze hinaus. Sie besteht im Kanton Schaffhausen aus 5 militäri- schen Objekten, darunter einem Infan- teriewerk und einer Strassenbarrikade an der Rheinbrücke und im thurgaui- schen Teil aus einem Bunker und einem Unterstand. Die Vorteile eines Rheinüberganges am Westende des Untersees hatten schon die Römer erkannt, die hier am Südufer das Kastell ‹Tasgetium› errichteten; die Mauerreste wurden beim Bau des Infanteriewerks 1936 entdeckt. Im Lauf der Zeit wurde der Rheinübergang immer wieder für kriegerische Unter- nehmen benutzt, z.B. 1632 durch den schwedischen General Horn für die Belagerung von Konstanz. So lag es auch in der Zeit vor dem Zwei- ten Weltkrieg nahe, hier eine Sperrstel- le zu planen. Das Werk Stein war im August 1936 als einer der ersten Befe- stigungsbauten in diesem Bereich im Rohbau erstellt und stand im März 1938 den Truppen der Grenzbrigade 6 bewaff- net zur Verfügung. Es hatte die Aufgabe, die Rheinbrücke und den östlich angrenzenden Abschnitt des Ufers unter Beschuss zu nehmen. Das Werk weist als Besonderheit eine Gewehr- galerie auf, mit der die rückwärtige Zugangsseite verteidigt werden konnte.

Von oben nach unten: Werk ‹Burg›; Eingangsbereich, Grundriss, Aussen- und Innenansicht der Gewehrgalerie Cette position de barrage se trouve sur la De haut en bas: ouvrage Burg; entrée, rive sud du Rhin en dessous de l’église Burg plan, vue extérieure et intérieure de la galerie et s’étend au-delà de la frontière cantonale. pour fusils Elle est constituée de 5 objets militaires sur territoire schaffhousois, dont un ouvrage d’infanterie et une barricade antichars sur le pont du Rhin, et de deux ouvrages mili- taires (un fortin et un abri) sur territoire thurgovien. Les Romains, se rendant compte des avan- tages qu’offrirait un pont sur le Rhin, y firent construire l’oppidum de Tasgetium (rive sud). Les vestiges de cet oppidum ont été décou- verts en 1936 lors de la construction de l’ouvrage d’infanterie. Au cours des siècles, le pont du Rhin a toujours été utilisé à des fins belliqueuses, comme en 1632 lorsque le général suédois Horn occupa la ville de Constance. Il était donc logique de construire ici une position de barrage juste avant la Seconde Guerre mondiale. L’ouvrage de Stein devint ainsi au mois d’août 1936 l’une des premiè- res fortifications à être construite dans ce secteur. Deux ans plus tard, elle était armée et mise à la disposition de la brigade fron- tière 6. Sa mission était de couvrir le pont du Rhin et ses approches. L’ouvrage présen- te en outre une particularité intéressante: une galerie pour fusils permettant de défen- dre l’entrée. 19 Sperrstelle Schaarenwald Schaarenwald Position de barrage du Schaarenwald

Rechts: Bunker ‹Schaarenwies›. Die kantige Silhouette des Baus verrät die Truppenhand (Grenzbrigade 6). Rechts Mitte und unten: Bunker ‹Eschen- ried› mit zwei Mannschaftsbaracken

À droite: le fortin Schaarenwies. La silhouette à arêtes vives de l’ouvrage trahit la construction par la troupe (brigade frontière 6). À droite au milieu et en bas: le fortin Eschen- ried avec deux baraquements

20 Zwischen Diessenhofen und Feuertha- len/Schaffhausen bot der Rhein in geschichtlichen Zeiten gute Übersetz- möglichkeiten. Dies wussten bereits die Römer, wie mehrere Wachtürme am Rhein bezeugen. Die Spuren einer Schanze im Wald erinnern zudem dar- an, dass Erzherzog Karl von Österreich bei seinem Einmarsch in die Schweiz 1799 hier an geeigneter Stelle einen Brückenkopf einrichtete. 1938 wurde im Schaarenwald und am Rheinufer mit dem Bau von mehreren Bunkern begonnen, die zunächst von BBB geplant und durch Bauunterneh- mer, ab 1939/40 auch durch Truppen der Grenzbrigade 6 ausgeführt wurden. Mit der zunehmenden Bedrohung durch den nördlichen Nachbarn wurde die Sperrstelle 1941 durch weitere Infante- Oben: Eingangspartie des Bunkers riebunker und Unterstände verstärkt. ‹Brückenkopf›. An den gerundeten Gebäudekanten sind die vom Büro für Auch nach Ende des Weltkrieges wur- Befestigungsbauten Bern (BBB) geplanten de diese Stelle als besonders gefährdet Bunker erkennbar. eingestuft und durch weitere Massnah- Rechts: Scharte mit seitlichem Splitter- men entsprechend ergänzt. schutz aus Holz

En haut: entrée du fortin Brückenkopf. Les fortins projetés par le BBB sont reconnaissables aux arêtes arrondies des ouvrages. À droite: embrasure avec protection en bois contre les éclats

Au cours de l’histoire, le Rhin a toujours offert de bonnes possibilités de franchisse- ment entre Diessenhofen et Feurthalen (SH). Et les Romains n’étaient pas les derniers à le savoir: témoin les nombreuses tours de guet peuplant les rives du Rhin. Les traces des retranchements encore visibles dans la forêt nous rappellent en outre que lors de son entrée en Suisse en 1799, l’archiduc Charles de Habsbourg y fit construire une tête de pont. La construction de fortins dans le Schaa- renwald et sur les bords du Rhin débuta en Oben: Gedenkstein beim Bunker ‹Schaa- 1938. Les travaux furent planifiés par le BBB renwies›: «ZUM ANDENKEN AN OBERST EMIL EGG, puis exécutés par des entreprises de génie KDT GZ RGT 52, DER HIER AM 24.MAI 1943 civil et, plus tard (dès 1939/40), par des FIEL». unités de la br fr 6. Suite à l’aggravation de Rechts: Eingang zu einem in den Boden la menace constituée par le voisin du nord, gegrabenen Unterstand la position de barrage fut renforcée par des fortins d’infanterie et des abris supplémen- En haut: pierre commémorant le décès du taires. Au terme de la Seconde Guerre mon- colonel E. EGG, cdt rgt fr 52, tombé le diale, cette position était toujours consi- 24 mai 1943 près du fortin Schaarenwies dérée comme un emplacement particulière- À droite: accès à un abri enterré dans le sol ment menacé. Les mesures de renforcement allaient dès lors se succéder. 21 Sperrstelle Unterschlatt Unterschlatt Position de barrage Unterschlatt

Rechts: Grundriss eines 8,1 cm Minen- werfers aus vorfabrizierten Elementen Unten: Ansicht des Minenwerfers

À droite: plan d’un lance-mines 8,1 cm constitué d’éléments préfabriqués En bas: vue sur le lance-mines

22 Westlich von Diessenhofen verläuft bei Büsingen die Landesgrenze am Rhein, und der Fluss ist an dieser Stelle beson- ders leicht zu überqueren. Deshalb wur- de am Rhein während des Zweiten Welt- krieges die Sperrstelle ‹Schaarenwald› eingerichtet. Im Zuge des Kalten Krie- ges erachtete die Landesverteidigungs- kommission (LVK) diese Stelle als be- sonders gefährdet durch einen Angriff von NE. So wurde ab 1959/60 zur Unter- stützung der Sperrstellen von Diessen- hofen und Schaarenwald im Bereich von Unterschlatt-Buechberg der Stütz- punkt Schlatt mit 8,1 cm Minenwerfern gebaut und ausgerüstet. Derzeit besteht er aus einem Minenwerfer, 8 Unterstän- den und einer Panzerbarrikade in der Oben, Mitte und unten: Festungslafette des Strasse auf dem Buechberg. 8,1 cm Minenwerfers; Schnitt durch die Waffenstellung; Deckel auf der Mündung Ganz unten links und rechts: Verbindungs- stollen Ganz unten Mitte: Motornische

En haut, au milieu et en bas: affût de forteresse du lance-mines 8,1 cm; coupe de la position d’armes; couvercle sur l’embouchure Tout en bas à gauche et à droite: galeries de liaison À l’ouest de Diessenhofen, près de Büsin- Tout en bas au milieu: niche pour moteur gen, la frontière nationale longe le Rhin. Le fleuve étant aisément franchissable à cet endroit, nos compatriotes y firent construi- re la position de barrage du Schaarenwald durant la Seconde Guerre mondiale. Au cours de la guerre froide, la commission de défense nationale considérait cette position comme particulièrement exposée à une attaque du NE. Aussi, afin de soutenir les positions de barrage de Diessenhofen et du Schaarenwald, on construisit dès 1959/60 le point d’appui de Schlatt dans le secteur d’Unterschlatt-Buechberg et on l’équipa de lances-mines 8,1 cm. Il comprend aujour- d’hui un lance-mines, 8 abris et une barri- cade antichars sur la route menant au Buechberg.

23 Sperrstelle Diessenhofen Diessenhofen Position de barrage de Diessenhofen

Oben: Die Holzbrücke von Diessenhofen mit dem eisernen Fallgatter En haut: le pont en bois de Diessenhofen avec la herse métallique Unten: Perfekt getarnter Bunker (links) vor dem ‹Unterhof› En bas: fortin parfaitement camouflé (à gauche) devant le ‹Unterhof›

24 Um den südlichen Brückenkopf von Diessenhofen breitet sich eine langge- streckte Sperrstelle mit heute noch 8 erhaltenen Bunkern, 4 Strassensperren und 6 Unterständen aus. Die strategisch günstige Lage am Rhein nutzten wie- derum bereits die Römer, und die mit- telalterlichen Grundherren errichteten hier im 12. Jahrhundert die Burg ‹Unter- hof›. Da an dieser Stelle die Landesgrenze im Rhein verläuft, wurde im Rahmen der Befestigungsplanungen der Rheinlinie 1936 in die Holzbrücke von Diessen- hofen ein Fallgatter als Tankbarrikade eingebaut. Im Januar/Februar 1938 be- Oben: Ein Bunker am Rhein, getarnt als Remise des Klosters St. Katharinental gann man mit dem Bau von Bunkern. Die Mitte und unten: Aussen- und Innenansicht des Klostertores mit Zugschienenbarrikade erste Serie von Befestigungen, 1938 vom BBB geplant, wurde 1939/40 durch En haut: un fortin construit le long du Rhin et camouflé sous la forme d’une remise (monastère de Werke von Truppenhand ergänzt. Mit St. Katharinental) der Teil-Demobilisierung 1940 mussten Au milieu et en bas: vue extérieure et intérieure de l’entrée du monastère avec barricade à rails dann auch diese von Bauunternehmern coulissants fertiggestellt werden. Nach 1953, zur Zeit des Kalten Krieges, wies die Landesverteidigungskommis- sion (LVK) darauf hin, dass die Befesti- gungen von Diessenhofen den neuen Bedingungen angepasst werden müss- ten. So wurde die Sperrstelle mit den damals modernen Kugelbunkern ver- stärkt. Auf engem Raum entstand ein Ensemble an unterschiedlichen Befes- tigungen, das vom mittelalterlichen Burgturm bis zum vorfabrizierten Unter- stand reicht.

Diessenhofen, tête de pont tournée vers le sud, est entouré par une position de barra- ge comprenant aujourd'hui 8 fortins, 4 bar- ricades antichars sur route et 6 abris. Les Romains furent les premiers à comprendre l'importance stratégique d'une telle posi- tion, située sur les bords du Rhin. Ils furent suivis par les seigneurs du Moyen Âge, qui y érigèrent le château fort d'Unterhof (XIIe siècle). À cet endroit, la frontière nationale passe par le Rhin. En 1936, on planifia et réa- lisa la construction d'une herse métallique sur le pont en bois de Diessenhofen en gui- se de barricade antichars. La construction de fortins débuta quant à elle en janvier-févri- er 1938. La première série de fortifications, planifiée par le BBB dès 1938, fut complétée par des ouvrages construits par la troupe durant les années 1939/40. Après la démo- bilisation partielle de 1940, ces ouvrages durent alors être terminés par des entrepri- ses de génie civil. Dès 1953, en pleine guerre froide, la com- mission de défense nationale tirait la son- nette d'alarme: les fortifications de Dies- senhofen devaient être adaptées au nou- veau contexte. La position de barrage fut alors renforcée par des fortins sphériques, constructions fort modernes pour l'époque. Le dispositif défensif offrait alors, sur un espace restreint, un ensemble panoramique de fortifications, allant de la tour moyenâ- geuse à l'abri préfabriqué. 25 Werkgürtel Kreuzlingen

Werkgürtel Ceinture fortifiée de Kreuzlingen Kreuzlingen

Bereits die ersten Rekognoszierungen Hauptlinie der Bunker auf die Plateau- genügen … Nun ist aber die Befesti- ab 1935 durch diverse Ing Of Kurse er- kante des Seerückens zurückgenom- gung von jeher der treueste Verbünde- gaben klar, dass den Sperrstellen um men. Es besteht jedoch die grosse te des Schwächeren gewesen». Dem- Kreuzlingen erste Priorität zusteht. Dazu Gefahr, dass die an den See angelehn- entsprechend sollte für Kreuzlingen ein gehören heute die Sperrstellen Tribol- te Linie bei Triboltingen und Bottighofen umfassendes, grosszügiges Befesti- tingen westlich, Lengwil südlich und durch Übersetzaktionen umgangen gungsprogramm ausgeführt werden: So Bottighofen östlich von Kreuzlingen. werden kann. Aus diesem Grunde wur- wurde 1937 für dieses ein grosser Teil den ursprünglich eine Reihe von Artille- aus dem 61-Millionen-Kredit bewilligt. Die Deutschen haben die Rheinbrücken riewerken mit 10,5 cm Turmhaubitzen im 1939 waren gemäss dem Programm 42 von Konstanz in Besitz, können also rückwärtigen Raum bei Weinfelden Werke im Rohbau fertig und konnten schon vor Ausbruch eines Angriffs Trup- geplant, die diese Bereiche unter Feuer armiert werden. Das Sap Bat. 6 begann pen und Material links des Rheins ver- nehmen konnten. Der lng Of Kurs von bereits 1937 mit dem Bau von Gelände- schieben. Konstanz ist ein kleiner deut- 1937 hatte jedoch unter der Prämisse panzerhindernissen. scher Offensiv-Brückenkopf, der mit von Einsparungen auf die Ausführung infanteristischen Mitteln im Häuserge- der vorgesehenen Artilleriewerke ver- Mit der zunehmenden Bedrohung durch wirr von Kreuzlingen nicht bekämpft zichtet. Man glaubte, die Umgehungs- einen Einfall von Norden drängten sich werden kann. Die Verteidigungs- und gefahr durch den Bau weiterer Infante- 1941 weitere Massnahmen zur Verstär- Sperrlinie von rund 11,5 km Länge muss riewerke von Truppenhand entlang des kung des Werkgürtels Kreuzlingen auf. deshalb in die Wälder um Kreuzlingen Seeufers verringern zu können. Die Truppen der Grenzbrigade 7 bauten gelegt werden. Da das gesamte Gelän- weitere Infanteriebunker zwischen die de um Kreuzlingen gutes Tankgelände Bemerkenswert ist die Äusserung eines schon bestehenden Anlagen, alle Wer- ist, müssen die Maschinengewehr- Kurskommandanten, der im Bericht zum ke und Unterstände waren durch ein Stände mit 4,7 cm Infanteriekanonen Ing Of Kurs 1935 festhält: «Gegen eigent- von Triboltingen bis Bottighofen fast (lK) ergänzt werden, um Panzerdurch- liche Annektionsgelüste einer dem Ras- durchgehendes Infanteriehindernis im brüche abwehren zu können. senkult und Imperialismus huldigenden Nahbereich geschützt, und zahlreich Da der Vorderhang gegen Kreuzlingen Grossmacht werden diese Mittel [Befe- sind auch die in dieser Zeit vor- zahlreiche tote Winkel enthält, wird die stigungen] als Prophylaxe nicht mehr genommenen Verstärkungen der Tank- barrikaden auf Strasse und Schiene. Nach Beendigung des Krieges behiel- ten die Sperrstellen ihre Bedeutung und wurden bis in die 80er-Jahre durch Massnahmen vor allem im Bereich der Barrikaden und Geländehindernisse ergänzt und erneuert.

Kartenausschnitt des Werkgürtels im Sektor ‹Eichhof›

Plan de situation du secteur Eichhof de la 26 ceinture fortifiée Les premières reconnaissances effectuées La fortification est depuis toujours la meil- plétées et modernisées jusque dans les dès 1935 en marge de divers cours pour offi- leure alliée du plus faible». Par conséquent, années 80, avec une attention toute parti- ciers-ingénieurs ne laissaient déjà planer il faudrait mettre en place un vaste pro- culière vouée aux barricades et aux aucun doute quant au caractère prioritaire gramme de fortification pour Kreuzlingen: en obstacles antichars terrain. des positions de barrage situées autour de 1937, une grande partie du crédit de 61 mio Kreuzlingen. Aujourd’hui, les positions de fut employée à cet effet. Deux ans plus tard barrage de Triboltingen (à l’ouest), de Leng- et conformément au programme, le gros wil (au sud) et de Bottighofen (à l’est) en font œuvre de 42 ouvrages était terminé et les partie. ouvrages armés. Le bat sap 6 commença quant à lui à construire des obstacles anti- Les Allemands possédaient les ponts du chars terrain en 1937 déjà. Rhin à Constance et pouvaient donc dépla- cer des troupes et du matériel sur la rive gau- L’aggravation de la menace venant du nord che du Rhin avant même le déclenchement dès 1941 provoqua le renforcement de la d’une attaque. Constance, petite tête de ceinture fortifiée de Kreuzlingen. Les trou- pont offensive sur territoire suisse, ne pou- pes de la br fr 7 construisirent des fortins vait pas être combattue avec des moyens d’infanterie supplémentaires entre les Unten: Der Sektor ‹Eichhof› (siehe Karte d’infanterie en raison de l’enchevêtrement installations déjà existantes. Tous les ouvra- Seite 26) in einer Flugaufnahme mit ein- des maisons de Kreuzlingen. La ligne de ges et abris étaient ainsi protégés par un getragenem Wirkungsraum für 4,7 cm défense et de barrage (longueur: 11,5 km) réseau d’obstacles d’infanterie s’étendant Befestigungskanone rechts dut par conséquent être construite à la lisiè- de Triboltingen à Bottighofen de manière Oben: Ausblick vom Werk ‹Eichhof› auf das re des forêts voisines. Les environs de Kreuz- presque ininterrompue. On assista égale- Infanterie- und Panzerhindernis lingen offrant un terrain idéal pour les chars, ment au renforcement des barricades En bas: le secteur Eichhof (voir plan page 26) les fortins pour mitrailleuses durent être ren- antichars sur route et sur rail. sur une vue aérienne avec le champ de tir du forcés par des canons d’infanterie 4,7 cm canon de forteresse 4,7 cm situé à droite afin de pouvoir repousser les percées de Au terme de la Seconde Guerre mondiale, En haut: photographie panoramique de chars. ces positions de barrage conservèrent tou- l’ouvrage Eichhof sur l’obstacle antichars et le te leur importance et furent encore com- réseau d’obstacles d’infanterie La pente dirigée vers Kreuzlingen offrait de nombreux angles morts. La ligne principale des fortins fut par conséquent retirée sur l’arête du Seerücken. Il existait cependant un grand danger: la ligne fortifié rejoignant le lac près de Triboltingen et de Bottighofen pouvait en effet être contournée par des ten- tatives de débarquement. On prévit donc de construire une série d’ouvrages d’artillerie équipés d’obusiers 10,5 cm sous tourelle dans la zone arrière près de Weinfelden, couvrant ainsi les secteurs exposés. Le cours pour officiers-ingénieurs de 1937 renonça pourtant à faire construire ces ouvrages d’artillerie pour des raisons économiques. On croyait pouvoir réduire le danger de débordement en chargeant la troupe de con- struire d’autres ouvrages d’infanterie le long du lac.

À cet égard, la remarque d’un commandant de cours en marge du rapport sur le cours pour officiers-ingénieurs 1935 est très enri- chissante: «Face aux réelles velléités d’an- nexion d’une grande puissance partisane du culte racial et de l’impérialisme, de tels moy- ens ne sont pas une prophylaxie suffisante... 27 Sperrstelle Triboltingen

Triboltingen Position de barrage de Triboltingen

Rechts: Bunker ‹Allmendhau-Nord› Unten: Längs- und Querschnitt des Maschinengewehr-Standes Allmendhau Ganz unten: Maschinengewehr-Scharte mit aufgemalter Tarnung

À droite: le fortin Allmendhau-Nord En bas: plan et coupe longitudinale du fortin pour mitrailleuses Allmendhau Tout en bas: embrasure pour mitrailleuses avec camouflage peint

28 Dieser Sperrstelle im Bereich des Dor- fes Triboltingen war die Aufgabe zuge- dacht, einen von Kreuzlingen herkom- menden Gegner am Weitermarsch ent- lang des Untersees zu hindern. Dazu hatte man vom Ufer des Untersees bis in den Tägerwiler Wald 15 Bunker und 26 Unterstände älterer und moderner Bauart errichtet, die von zahlreichen Tanksperren und Geländehindernissen begleitet sind. Bemerkenswert ist die geschickte Tar- nung zweier Werke im Dorf Triboltingen, die – als Riegelbauten – kaum zu erken- nen sind (siehe Bild Seite 38).

La mission de cette position de barrage, construite dans le secteur de Triboltingen, était d’empêcher la progression d’un ennemi venant de Kreuzlingen et se dirigeant vers les rives du lac Inférieur de Constance. La ligne de fortification, reliant le lac au Täger- wiler Wald, comprend aujourd’hui 15 fortins et 26 abris, datant de la Seconde guerre mondiale et de l’après-guerre, accompa- gnés de nombreuses barricades antichars sur route et obstacles antichars terrain. On remarquera également le camouflage particulièrement soigné de deux ouvrages dans le village de Triboltingen sous la forme de maisons à colombages (voir photogra- phie à la page 38). Von oben nach unten: Artillerie-Beobach- ter Nonnenwies

De haut en bas: poste d’observation d’artillerie Nonnenwies

29 Sperrstelle Lengwil Position de barrage de Lengwil Lengwil

Rechts: Infanteriewerk ‹Bahndamm› unter der Mittelthurgau-Bahn Mitte: Grundriss Unten links: Werkseingang Unten rechts: Schartenseite

À droite: ouvrage d’infanterie Bahndamm sous la ligne de la Mittelthurgau-Bahn Au milieu: plan de l’étage En bas à gauche: entrée de l’ouvrage En bas à droite: embrasures

30 Die Sperrstelle Lengwil hatte die Ein- falls- und Verkehrsachsen gegen Süden über den flachen Seerücken zu blockie- ren. Sie umfasst derzeit noch 25 Werke und Unterstände sowie 9 Tankbarrika- den. Die Sperrstelle zeichnet sich durch eine Anzahl typologisch bemerkenswerter Bauten wie den «Zuckerstock» beim Grossweier oder das lnfanteriewerk im Bahndamm nördlich von Lengwil aus. Erwähnenswert ist auch das als Holz- stapel getarnte Werk beim Bahnhof Lengwil (siehe Bild Seite 38).

Oben: Kampfstand mit 9 cm Panzerabwehr- Kanone auf Ständerlafette Rechts: Eingang zu einem Mannschafts- unterstand Unten links und rechts: Die «Zuckerstock»- Bunker waren mit Periskopen ausgerüstet.

En haut: poste de combat avec canon antichars 9 cm sur affût à flasques À droite: entrée vers un abri pour les troupes La position de barrage de Lengwil devait blo- En bas à gauche et à droite: les fortins en pain quer les axes de pénétration et les axes de de sucre étaient équipés de périscopes. circulation traversant le plateau du See- rücken en direction du sud. Elle est aujour- d’hui composée de 25 ouvrages et abris ainsi que de 9 barricades antichars sur route. Cette position de barrage se distingue par le caractère unique de certaines de ses cons- tructions. On citera par exemple le fortin en forme de pain de sucre près du Grossweier, l’ouvrage d’infanterie situé sous la ligne de chemin de fer au nord de Lengwil ou enco- re le fortin camouflé sous forme de pile de bois près de la gare de Lengwil (voir photo- graphie à la page 38).

31 Sperrstelle Bottighofen Position de barrage de Bottighofen Bottighofen

Oben, von links nach rechts: Gegenwerk, Grundriss und Hauptwerk im Dorf Bottig- hofen Mitte links: Schnitt des Hauptwerks ‹Bottighofen-Dorf› Mitte rechts: Festungslafette für Maschi- nengewehr Unten links: Der als Tankgraben ausge- baute Stichbach in Bottighofen Unten rechts: Unterstand

En haut, de gauche à droite: contre-ouvrage, plan et ouvrage principal dans le village de Bottighofen Au milieu à gauche: coupes de l’ouvrage principal Bottighofen-Dorf Au milieu à droite: affût de forteresse pour mitrailleuses En bas à gauche: le ruisseau Stich de Bottig- hofen transformé en fossé antichars En bas à droite: abri

32 Die Sperrstelle erstreckt sich vom See- ufer bis zur Liebburg auf der Höhe des Seerückens. Sie hatte die Aufgabe, einen von Konstanz aus eingedrunge- nen Gegner am Weitermarsch entlang des Bodenseeufers zu hindern. Zur Zeit gehören dazu 24 Werke, Bunker und Unterstände sowie 7 Tankbarrikaden und Geländehindernisse. Bemerkens- wert ist bei Bottighofen zum einen die gekonnte Tarnung zweier Anlagen als Riegelhäuser, zum anderen die Bach- verbauung des Stichbaches, die als Ganzes unter dem Gesichtspunkt ‹Tank- graben› noch 1989-91 durchgeführt wurde.

La position de barrage s’étend de la rive du lac jusqu’au Liebburg, à hauteur du See- rücken. Sa mission était d’enrayer la pro- gression d’un adversaire venant de Cons- tance et se dirigeant vers l’est en suivant les rives du lac. Elle comprend aujourd’hui 24 ouvrages, fortins et abris ainsi que 7 barri- cades antichars sur route et obstacles antichars terrain. Le site de Bottighofen pré- sente en outre deux particularités intéres- Ganz oben und Mitte: Kleiner Bunker am Tout en haut et au milieu: petit fortin au bord du santes: le camouflage de deux ouvrages Seeufer, Aussen- und Innenansicht lac; vue extérieure et intérieure sous la forme de maisons à colombages et Unten links und rechts: Minenwerfer- En bas à gauche et à droite: poste d’observa- le renforcement de berge du Stichbach (ruis- Beobachter, Grundriss und Schnitt tion pour lances-mines; plan et coupe seau), construit entre 1989 et 1991 en gui- se de fossé antichars.

33 Typologie Typologie

Vergleichende Darstellung von Bun- kergrundrissen im selben Massstab. Die von Truppen gebauten Werke wei- sen dünnere Wände auf (oben links und Mitte links). Die übrigen sind von BBB geplant und von Baufirmen errichtet worden.

Planche comparative de plans de fortins tous à la même échelle. Les ouvrages cons- truits par la troupe se caractérisent par des murs beaucoup moins épais (en haut à gau- che et au milieu à gauche) alors que les ouvrages projetés par le BBB sont beaucoup plus massifs.

34 Minenwerfer Lances-mines

Zwei Werk-Typen für 8,1 cm Festungs- Minenwerfer: von der ersten Genera- tion mit vorfabrizierten Betonelementen (ganz unten links und rechts), von der zweiten Generation der Monoblock ohne Unterkunftsräume (oben und Mit- te links und rechts)

Ouvrages pour lance-mines 8,1 cm de forte- resse: de la première génération (toute en bas à gauche et à droite), constitués d'élé- ments préfabriqués en béton, de la seconde génération (en haut, au milieu à gauche et à droite), sous la forme d'un monobloc de béton armé

35 Haustechnik Installations

Beispiele von Inneneinrichtungen. Von oben nach unten und von links nach rechts: Filterraum, Telefonzentrale, Schalttafel, handbetriebener Ventilator mit zwei Details, Filterraum, Generator und Gasschleuse

Exemples d’aménagements intérieurs. De haut en bas et de gauche à droite: local des filtres, centrale téléphonique, tableau de distribution électrique, ventilateur à main détails, filtres, générateur et sas

36 Die BBB-Werke wiesen im Unterschied zu den Truppenwerken komfortablere Einrichtungen auf und waren mit allen nötigen Werkzeugen ausgerüstet. Ganz oben links und rechts: Ausrüs- tungen, Mitte: Notausgang. Links: Lüf- tungsmündung im Mannschaftsraum, geschlossener Handgranaten-Auswurf. Unten: sanitäre Einrichtungen

Les ouvrages BBB, au contraire des ouvra- ges construits par la troupe, étaient confor- tablement aménagés et possédaient un équipement des plus complets. Tout en haut à droite et à gauche: équipe- ment, au milieu: sortie de secours. À gau- che: bouche d’aération dans le local de repos, obturateur du tube lance-grenades. En bas: installations sanitaires

37 Tarnungen Camouflages

Die Riegelbauweise der Ostschweiz eignet sich gut für Tarnbauten, wie hier beim Werkgürtel Kreuzlingen. Auch fin- det man Tarnbepflanzungen mit gebiets- fremden Bäumen. Einzigartig ist der als Holzstapel getarnte Bunker auf dem Gelände einer grossen Sägerei.

La technique des maisons à colombages de la Suisse orientale se prête particulièrement bien à l’art du camouflage. Vous en avez un exemple ici dans la ceinture fortifiée de Kreuzlingen. On trouve également des plan- tations d’arbres non spécifiques à la région faisant office de camouflage. Le fortin camouflé en pile de bois, situé à proximité d’une grande scierie, est, quant à lui, un exemple unique.

38 Lehrpfad ‹Schaarenwald› Sentier didactique du Schaarenwald

Der 1994 gegründete Verein ‹Rhein- kastell› hat im Schaarenwald einen Lehrpfad eingerichtet. Neben einigen Bunkern und Unterständen aus dem Zweiten Weltkrieg ist es dank der Hin- weistafeln möglich, die Spuren (Graben und Erdmauer) des Brückenkopfes zu sehen, der von österreichischen Trup- pen 1799 erstellt wurde. Weitere Infor- mationstafeln klären über prähistori- sche und römische Fundstellen auf. Auskunft zum Lehrpfad bei der Gemein- deverwaltung Diessenhofen.

L'association ‹Rheinkastell› fondée en 1994 a aménagé un sentier didactique au Schaa- renwald. À côté de divers fortins et abris datant de la Seconde Guerre mondiale, il est possible, grâce aux panneaux informatifs, d'observer les traces (fossés et murs de ter- re) de la tête de pont construite par les trou- pes autrichiennes en 1799. Des renseigne- ments sont en outre donnés sur les sites archéologiques préhistoriques et romains. Informations sur le sentier didactique auprès de l'administration communale de Diessenhofen.

39 Arbeitsgruppe Natur- und Denkmalschutz bei Kampf- und Führungsbauten (ADAB VBS) Groupe de travail pour la protection de la nature et des monuments – ouvrages de combat et de commandement (ADAB DDPS)

J. Peter Aebi Dipl. Architekt ETHZ Architecte EPFZ

Peter von Arx Dipl. Ing., Generalstab, Untergruppe Operationen Ingénieur, Etat-major général, Groupe des opérations

Dr. Martin Fröhlich Architekt, Denkmalpfleger Architecte, conservateur

Ernst Germann Generalstab, Chef Sektion Liegenschaften Etat-major général, chef de la Section des immeubles

Dieter Juchli Vertreter Kommando Festungswachtkorps Représentant du Commandement du Corps des gardes-fortifications

Silvio Keller Generalstab, Abteilung Immobilien Militär (Vorsitz) Etat-major général, Division des biens immobiliers militaires (présidence)

Johann Mürner Bundesamt für Kultur, Chef Sektion Heimatschutz und Denkmalpflege Office fédéral de la culture, chef de la Section Patrimoine culturel et monuments historiques

Dominic Pedrazzini Vertreter Eidg. Militärbibliothek und Historischer Dienst Représentant de la Bibliothèque militaire fédérale et du Service historique

Heinz Pfister Geograph, BUWAL, Abteilung Landschaftsschutz Géographe, Office fédéral de l'environnement, des forêts et du paysage, Division protection du paysage

Andreas Pfleghard Architekt, Denkmalpfleger, Vertreter der Eidg. Natur- und Heimatschutzkommission Architecte, représentant de la Commission fédérale pour la protection de la nature et du paysage

Dr. Christian Renfer Kunsthistoriker, Denkmalpfleger, Vertreter der Eidg. Kommission für Denkmalpflege Historien d’art, représentant de la Commission fédérale des monuments historiques

Beat Schärer Generalstab, Sektion Portfoliomanagement Etat-major général, Section de la gestion du portefeuille

Martin Stocker Raumplaner, Generalsekretariat VBS, Abteilung Raum, Umwelt und Regionalpolitik Urbaniste, Secrétariat général du DDPS, Division de l'aménagement, de l'environnement et de la politique régionale

Christian Tellenbach Dipl. Ing., Gruppe Rüstung, Chef Sektion Technische Grundlagen BAB Ingénieur, chef de la Section des bases techniques des constructions OFMAC

Maurice Lovisa Architekt ETHL, Fachberater 40 Stand Anfang 1999 – Etat début 1999 Architecte EPFL, consultant