Waldentwicklungs- plan Nummer 18 "

Gemeinden: Altstätten, Au, , Berneck, , Eichberg, Marbach, , , Rüthi,

WEP Rheintal

Impressum

Planungsleitung Rebmann Erwin, Regionalförster, Waldregion 2, 9001 St.Gallen Leitungsgruppe Rebmann Erwin, Regionalförster, Waldregion 2, 9001 St.Gallen Knechtle Norbert, Basler & Hofmann, 8032 Zürich Arbeitsgruppe Ammann Mario, OLG St.Gallen / Appenzell, 9442 Berneck Ammann Thomas, Gemeindepräsident, Verein St.Galler Rheintal, 9464 Rüthi Attenberger Martin, Forstingenieur, Oberforstamt AR, 9100 Herisau Benz Josef, Revierförster Forstgemeinschaft Mittelrheintal, 9450 Altstätten Bölsterli Beatrice, Waldspielgruppe / Blauring Balgach, 9436 Balgach Büchel Alfred, Jagdgesellschaft Altstätten, 9452 Hinterforst Büchel Meinrad, Verwaltungsrat, Ortsgemeinde Rüthi, 9464 Rüthi Büchel Susanne, Kavallerieverein Unterrheintal, 9463 Oberriet Calderara Mirko, Rheinhofstrasse 11, 9423 Altenrhein De Cillia Ingo, SAC, 9451 Kriessern Dietschi Theo, Jagdgesellschaft Harderwald, 9000 St.Gallen Elmiger Albert, Oberforstamt, Gaiserstrasse 8, 9050 Appenzell Freund Walter, Vertreter Privatwald, 9453 Eichberg Gächter Oskar, Kantonsrat, SVP Rheintal, 9435 Heerbrugg Hutter Daniel, Präsident Delta- und Gleitschirmclub Rheintal, 9450 Lüchingen Knechtle Norbert, Forstingenieur Basler & Hofmann, 8032 Zürich Kobler Sascha, Revierförster Forstrevier Rüthi-Lienz, 9464 Rüthi Kobler Robert, Revierförster Forstrevier Oberriet, 9463 Oberriet Kuster Alfred, Verein Lebensraum Rheintal, 9444 Diepoldsau Latzer Kurt, Redaktor Rheintalische Volkszeitung, 9450 Altstätten Loher Armin, Präsident Allg. Hof Oberriet, 9462 Montlingen Meienberger Christian, Pro Natura, 9014 St.Gallen Rebmann Erwin, Regionalförster, Waldregion 2, 9001 St.Gallen Rodighiero Peter, Schwalbe Altstätten, 9450 Altstätten Schönauer Ernst, Vize - Präsident Forstgemeinschaft Mittelrheintal, 9445 Rebstein Sieber René, Holzrhode Stadt und Vorstadt, 9450 Altstätten Sommerhalder Robert, Forstingenieur, Oberforstamt AR, 9100 Herisau Spirig Göpf, Geschäftsstellenleiter Verein St.Galler Rheintal, 9436 Balgach Städler Hans, Vorstandsmitglied Forstgemeinschaft Altstätten, 9450 Altstätten Stieger Werner, Jagdgesellschaft Eichberg, 9453 Eichberg Tinner Max, Redaktor Der Rheintaler, 9450 Altstätten Zogg Werner, Revierförster Forstrevier Altstätten, 9453 Eichberg Zünd Frowin, Vertreter Wandern, 9450 Altstätten Bearbeitung Rebmann Erwin, Regionalförster, Waldregion 2, 9001 St.Gallen Knechtle Norbert, Basler & Hofmann, 8032 Zürich Pläne / GIS Good Erich, Leiter GIS Kantonsforstamt, 9001 St.Gallen Titelbild Der Wald übt im Perimeter des WEP Rheintal verschiedenste Funktionen aus: Wohl- fahrt (Bild Mario Ammann, Berneck), Holzproduktion (Bild Sepp Benz, Lüchingen), Artenvielfalt, Schutz (Bilder Erwin Rebmann, St.Gallen) und Landschaftsgestaltung (Bild Meinrad Büchel, Vaduz).

© Waldregion 2, -Rheintal, 2007 WEP Rheintal

Vorwort

Der Wald in seiner ursprünglichen, vom Menschen unbeeinflussten Form, ist ein eigenständiges, stabiles Ökosystem. Die meisten Kreisläufe darin sind geschlossen oder stehen mit den umge- benden Systemen im Gleichgewicht. Sie funktionieren auch ohne menschliche Beeinflussung und können Jahrhunderte in Anspruch nehmen. Das Gleichgewicht eines solchen Systems ist abhängig von der Ausgewogenheit seiner einzelnen Teile und damit auch vom Gleichgewicht mit dem darin eingebundenen Menschen. In der Ge- schichte des Waldes hat es der Mensch aber schon einige Male geschafft, solche Systeme durch seine Anwesenheit aus dem Gleichgewicht zu bringen oder ganz zu zerstören. Immer waren es kurzfristige wirtschaftliche Zielsetzungen, die dazu führten. Die Wiederherstellung des Gleichge- wichtes, wenn überhaupt möglich, war jedes Mal langwierig und aufwändig und stand in keinem Verhältnis zum vorherigen wirtschaftlichen Nutzen. In einer Zeit wie der heutigen, in der kurzfristige Gewinnmaximierung zählt, traditionelle Werte ver- pönt sind und Planungen mit 10 Jahren schon als langfristig betrachtet werden, ist die Versuchung sehr gross, das System Wald mit den gleichen Massstäben zu messen. Deshalb ist es ausseror- dentlich wichtig, diesen kurzfristigen Überlegungen das dem Wald eigene langfristige Gedanken- gut gegenüber zu stellen. Genau dieser Anforderung trägt der Waldentwicklungsplan für die Region Rheintal Rechnung. Es werden Ziele für die langfristige Entwicklung des Waldes und die dazu erforderlichen Bewirtschaf- tungsgrundsätze festgelegt. Unter Einbezug aller bekannten Inventare, Planungen und Kartierun- gen werden die vom Wald erwünschten Funktionen gewichtet und zugewiesen. Durch den Einbe- zug einer breit gefächerten Arbeitsgruppe aus der Bevölkerung, allen beteiligten Behörden und Waldfachleuten wird mit der Planung ein "Baum gepflanzt“, der auf dem richtigen Standort und bei guten Rahmenbedingungen grosse Chancen hat, all seine Qualitäten in den nächsten Jahrzehnten langsam zu entwickeln. Ich möchte allen Mitgliedern der Arbeits- und Leitungsgruppe, den Gemeindebehörden, den kan- tonalen Ämtern und dem Appenzellischen Forstdienst an dieser Stelle ganz herzlich für die kon- struktive Zusammenarbeit danken. Ich hoffe, dass wir alle, zusammen mit der Bevölkerung, dem gepflanzten Baum Sorge tragen und so die gesetzten Ziele in den nächsten Jahren erreichen kön- nen.

St.Gallen, Dezember 2007 Waldregion 2, Werdenberg-Rheintal Erwin Rebmann, Regionalförster

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Inhalt

1 EINLEITUNG 1 1.1 Ziel und Zweck 1 1.2 Planungsperimeter 2

2 VORGEHEN UND VERBINDLICHKEIT 5 2.1 Vorgehen 5 2.2 Aufbau 6 2.3 Planungsgremien 6 2.4 Rechtswirkung 7

3 PLANUNGSRESULTATE 8 3.1 Festlegungen 8 3.1.1 Nachhaltigkeit 8 3.1.2 Bewirtschaftungsgrundsätze 9 3.1.2.1 Naturnaher Waldbau 9 3.1.2.2 Bodenschonung 10 3.1.2.3 Schutz vor Naturgefahren 10 3.1.2.4 Sicherheitsanforderungen an Wälder entlang von Infrastrukturanlagen 11 3.1.2.5 Naturschutz 11 3.1.2.6 Wild und Jagd 17 3.1.2.7 Kulturgüter im Wald 18 3.1.2.8 Geotope im Wald 18 3.1.2.9 Holznutzung und Holzverwendung 18 3.1.2.10 Erschliessungen 23 3.1.2.11 Grundwasserschutz 23 3.1.2.12 Erholung 23 3.1.2.13 Öffentlichkeitsarbeit 26 3.1.3 Waldfunktionen 27 3.1.3.1 Begriff und Bedeutung 27 3.1.3.2 Vorrangfunktionen 27 3.1.3.3 Spezielle Funktionen 28 3.1.3.4 Schnittstelle zum Richtplan des Kantons St.Gallen 28 3.1.4 Behandlung von Konflikten 28 3.2 Objektblätter 29 3.2.1 Koordination mit Nachbarkantonen 29 3.2.1.1 Koordinationsbedarf in den Objektblättern 29 3.2.2 Übersichten zu den Objektblättern 30 3.2.2.1 Zuordnung der betroffenen Gemeinden nach Objektblättern 30 3.2.2.2 Zuordnung der federführenden Stellen nach Objektblättern 31 3.2.2.3 Zuordnung der Beteiligten nach Objektblättern 32 3.2.2.4 Zuordnung der möglichen Finanzierungsquellen nach Objektblättern 33 3.2.2.5 Zuordnung der Ausführungs- und Umsetzungstermine nach Objektblättern 34 3.2.3 Vorrangfunktionen 35 3.2.3.1 Vorrangfunktion Schutz vor Naturgefahren (VS) 35 3.2.3.2 Vorrangfunktion Natur und Landschaft (VN) 39 3.2.3.3 Vorrangfunktion Erholung (VE) 42

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3.2.4 Spezielle Funktionen 44 3.2.4.1 Spezielle Funktion Natur und Landschaft (N) 44 3.2.4.2 Spezielle Funktion Erholung und Sport (E) 52 3.2.4.3 Spezielle Funktion Wild und Jagd (W) 60 3.2.4.4 Spezielle Funktion Quell- und Grundwasserschutz (G) 70 3.2.4.5 Spezielle Funktion Infrastruktur (I) 72 3.2.4.6 Spezielle Funktion Öffentlichkeitsarbeit (Ö) 74 3.2.4.7 Spezielle Funktion Geotope und Kulturgüter (D) 76 3.2.5 Ungelöste Konflikte (K) 80

4 KONTROLLE UND NACHFÜHRUNG 81 4.1 Kontrolle 81 4.2 Nachführung 81

5 ERLASS UND ANWENDUNG 82

ANHANG 82 Literatur 83 Glossar 84 A1: Formular Umsetzungskontrolle 90 A2: Vorschlag Nachhaltigkeitskontrolle 91 A3: Invasive Pflanzenarten (Neophyten) 93

DOSSIER WEP-PLÄNE 94 P1: Plan "Wald mit Vorrangfunktion“ 94 P2: Plan "Wald und Objekte mit spezieller Funktion“ 94

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1 Einleitung

1.1 Ziel und Zweck

Was ist ein Waldentwicklungsplan? Die im Waldgesetz verankerte, "moderne" forstliche Planung verlangt eine Neuorientierung. In der Waldentwicklungsplanung (WEP) wird die traditionelle, rein forstfachliche Denkweise der früheren "Forsteinrichtung" ersetzt durch einen integralen Planungsprozess, wobei auch den öffentlichen Interessen am Wald gebührend Beachtung geschenkt wird. In einem breit angelegten Mitwirkungsverfahren werden die verschiedenen, öffentlichen und privaten An- sprüche an den Wald erfasst und in eine raumplanerische Ordnung gebracht. Ein besonde- res Augenmerk gilt dabei den Nutzungsarten, die sich gegenseitig beeinträchtigen oder so- gar ausschliessen. Die Waldentwicklungsplanung ist eine regionale, waldeigentümerunabhängige Planung, bei der unter Berücksichtigung der Standortverhältnisse - die allgemeinen Ziele der Waldentwicklung und die allgemeinen Bewirtschaftungsgrund- sätze für den Wald festgelegt werden; - die Waldfunktionen ermittelt und gewichtet werden; - die Interessen der Öffentlichkeit am Wald sichergestellt werden; - Interessenkonflikte im Wald identifiziert und soweit möglich mit den Betroffenen gelöst werden; - die Koordination mit der Raumplanung und mit weiteren raumwirksamen Konzepten si- chergestellt wird. Da die Waldentwicklungsplanung eine Vielzahl bereits bestehender Grundlagen (Erlasse im Bereich der Umwelt- und Naturschutzgesetzgebung, Konzepte, Sachplanungen) zu berück- sichtigen hat, ist es unumgänglich, diese Grundlagen vorerst in einer Gesamtschau zusam- menzufassen und darzustellen. Der WEP hat somit folgende zwei Hauptaufträge zu erfüllen: - Strategischer Auftrag: Der WEP ist eine strategische Planung, in der Ziele festgelegt und Lösungswege aufgezeigt werden. Er setzt nach eingehender Interessenabwägung die Leitplanken für die Waldnutzung und -benutzung. Er wird somit zum Führungsinstrument des Forstdienstes. - Informationsauftrag: Der WEP sammelt die wichtigsten Sachinformationen über den Pla- nungsbereich und stellt sie als Informationsübersicht in anschaulicher Form dar (Grund- lagenplan).

Rechtsgrundlagen Das Bundesgesetz über den Wald (SR 921.0; abgekürzt Waldgesetz, WaG) verlangt, dass der Wald so zu bewirtschaften ist, dass er seine Funktionen dauernd und uneingeschränkt erfüllen kann (Nachhaltigkeit). Nach dazugehörender Verordnung über den Wald (SR 921.01; abgekürzt Waldverordnung, WaV) haben die Kantone bei Planungen von überbe- trieblicher Bedeutung dafür zu sorgen, dass die Bevölkerung über deren Ziele und Ablauf unterrichtet wird sowie dabei in geeigneter Weise mitwirken und diese Planungen einsehen kann.

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Art. 20 des Einführungsgesetzes zur eidgenössischen Waldgesetzgebung (sGS 651.1; ab- gekürzt EGzWaG) definiert den Waldentwicklungsplan (WEP) wie folgt: Der Waldentwicklungsplan gibt Aufschluss über die Standortverhältnisse, legt die Ziele der Waldentwicklung sowie die Bewirtschaftungsgrundsätze fest und gewichtet die Waldfunktio- nen. Der Waldentwicklungsplan ist behördenverbindlich.

Weitere Bestimmungen zum Verfahren sind in Art. 21 EGzWaG enthalten. Detaillierte Anga- ben zum Inhalt und zu den Grundlagen finden sich in den Artikeln 25 und 26 der Verordnung zum Einführungsgesetz zur eidgenössischen Waldgesetzgebung (sGS 651.11; abgekürzt VzEGzWaG).

Bestehende Planungsgrundlagen Der WEP berücksichtigt soweit möglich und nötig bestehende Grundlagen. Es sind dies ins- besondere: - Forstliche Grundlagen, wie namentlich Standortkartierungen, Gefahrenkarten, Erhebun- gen der Wildschadensituation, Konzepte für Infrastrukturanlagen und Waldreservatskon- zepte. - Grundlagen der Raumplanung wie namentlich der kantonale Richtplan, die Richtpläne von Gemeinden, Regionalpläne sowie die Nutzungspläne. - Inventare von Bund, Kantonen, Gemeinden und Organisationen. In den Plänen "Wald mit Vorrangfunktion" und "Wald und Objekte mit spezieller Funktion" werden diese Grundlagen nicht nochmals wiederholt und planerisch dargestellt. Hingegen bilden sie Bestandteil des Grundlagenplans. Der WEP koordiniert diese Grundlagen für das Waldgebiet und leitet davon ausgehende Ziele der zukünftigen Waldbewirtschaftung und - entwicklung ab. Weitere Grundlagen werden im Rahmen der Waldentwicklungsplanung nur erhoben, wenn es zur Lösung einer dringlichen Konfliktsituation unumgänglich ist.

Waldfunktionen Die Festlegung und Gewichtung von Waldfunktionen (als zentrale und wichtigste Aussage des WEP) erfolgt im Rahmen der vorliegenden Planung. Die bereits vorhandenen funktiona- len Gewichtungen (Ausscheidung der Wälder mit besonderer Schutzfunktion, Waldreser- vatskonzept, Inventare sowie bestehende, rechtmässige Nutzungen) werden dabei über- nommen.

1.2 Planungsperimeter Der vorliegende Waldentwicklungsplan "Rheintal“ trägt die Nummer 18 und ist ein Bestand- teil der kantonalen forstlichen Planung (Abbildung 1). Der Planungsperimeter (Abbildung 2) umfasst sämtliche Waldungen des Rheintals mit den politischen Gemeinden Altstätten, Au, Balgach, Berneck, Diepoldsau, Eichberg, Marbach, Rebstein, Rüthi, Oberriet und Widnau. Im offenen Land legt das Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) Rheintal die Zielsetzungen fest, in den Übergangsbereichen wurde die Planung koordiniert. Die Fläche der elf politischen Gemeinden mit einer Bevölkerung von zusammen rund 54'000 Personen (Tabelle 1) beträgt total 12’979 ha, wovon 2'256 ha (18%) auf Wald entfallen. 63% des Waldes sind in öffentlichem Eigentum. In kurzer bis mittlerer Distanz zum Perimeter be- finden sich bevölkerungsreiche Gebiete wie das untere Rheintal, das oder das Appenzellerland, deren Bewohner sich teilweise auch in den Waldungen des WEP- Perimeters aufhalten.

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Aufgrund von Eigentum und Nutzung herrscht eine starke Verflechtung der Waldbewirtschaf- tung in den drei Kantonen St.Gallen, Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden. Die St.Galler Ortsgemeinden besitzen Waldungen in den Nachbarkantonen. Um offensichtli- che Brüche in der Planung zu vermeiden, wurden die grenznahen Gebiete in Zusammenar- beit mit den Forstdiensten der Kantone Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden in die Planung einbezogen. Die entsprechenden Resultate wurden in Text und Plan als Hin- weise im Hinblick auf die bevorstehenden Planungen in den Nachbarkantonen festgehalten.

Waldregion 1 St.Gallen Muolen

Stei Häggen- - schwil Berg nach Tü- bach Gol- Thal Bronschhofen Nieder- dach UNTER- helfenschwi l Witten RORSCHACH RHEINTAL -bach Mör- R'berg Zuzwil Waldkirch St. Wil Niederbüren schwil Unter- eggen Margrethen Uzwil Ober- 2 19 büren Andwil Eggersriet Jonschwil Gaiserwald ST.GALLEN Au Berneck GOSSAU St.Gallen Oberuzwil Bal- Wid Gossau 1 -nau Kirchberg Reb- gach 3 Flawil stein Degers- Lütisburg Mar- heim bach Diepoldsau

Ganter- OBER- schwil UNTER- RHEINTAL ALTTOGGENBURG Altstätten Mogelsberg Büt- Ober- Eichberg Mosnang schwil helfen-16 schwil 17St.Peter 18Oberriet -zell Brunn- Krinau adern Lichtensteig Rüthi Hemberg

NEUTOGGENBURG Waldregion 5 Altstätten Goldingen Wattwil Toggenburg St.Gallen- kappel 15 Ernet 11 Ebnat-Kappel Krummenau - Sennwald Eschenbach schwil Gommiswald Rapperswil SEE Rieden Jona Schmerikon Uznach 14 4 12 Wildhaus OBERTOGGENBURG Kaltbrunn10 Gams Nesslau Stein Waldregion 2 Benken 13 Alt St.Johann Werdenberg- GASTER WERDENBERG Rheintal Buchs Schänis Amden Grabs Waldregion 4 9 Weesen See Sevelen Walenstadt 5

Wartau Quarten 6 Flums Sargans 7 Vilters Mels Bad Ragaz

SARGANS 8 Pfäfers

Waldregion 3 Sargans

Abbildung 1: Lage des WEP-Perimeters im Kanton St.Gallen.

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Abbildung 2: Perimeter des WEP "Rheintal“, reproduziert mit Bewilligung des Bundesamtes für Lan- destopographie, PK 25 und GG25 © 2007 swisstopo (DV033395).

Bevölke- Gemein- Waldfläche Waldfläche pro Waldeigen- Reviere Gemeinde rung Stand defläche gesamt Einwohner tümer 2005 [ha] [ha] [m2] [Anzahl] [ha] Altstätten 10'515 3'944 680 647 369 1'048 Au 6'614 469 8 12 34 Balgach 4'023 656 117 291 32 489 Berneck 3'402 562 126 370 236 Diepoldsau 5'249 1'123 29 55 7 Eichberg 1'272 543 186 1'462 173 Marbach 1'822 442 8 44 26 Oberriet 7'653 3'450 809 1'057 381 738 Rebstein 4'131 433 25 61 51 Rüthi 1'953 934 267 1'367 271 671 Widnau 7'740 423 1 1 1 Summe SG 56'379 12'979 2'256 400 1'581 Summe SG 2'982 + AI/ AR Tabelle 1: Wohnbevölkerung, Gesamt- und Waldfläche nach Gemeinde im Projektgebiet WEP "Rhein- tal“ inklusive angrenzende Gebiete aus Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden (Quelle: Fachstelle für Statistik Kanton St.Gallen 2005; Forststatistik Kanton St.Gallen 2005).

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2 Vorgehen und Verbindlichkeit

2.1 Vorgehen Phase 2005 2006 2007 2008 Monat / Jahr 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 A) Vorbereitung Information Gemeinden 1 Information Eigentümer 2 Information kant. Ämter 3 B) Öffentl. Mitwirkung Interessenerfassung Öffentliche Information 4 1. AG-Sitzung 5 2. AG-Sitzung 6 3. AG-Sitzung 7 4. AG-Sitzung 8 Schlussveranstaltung 9 C) WEP Grundlagen sammeln Pläne Entwurf 1 Entwurf 2 (Vernehmlas- sungsentwurf) D) Vernehmlassung Auflageentwurf E) Auflage/Festsetzung F) Genehmigung Tabelle 2: Planungsablauf und Zeitplanung.

1 Information Gemeinden 26. September 2005 6 2. Arbeitsgruppensitzung 27. Juni 2006 11. November 2005 2 Information Waldeigentümer 26. September 2005 7 3. Arbeitsgruppensitzung 23. Oktober 2006 11. November 2005 3 Information kantonale Ämter 26. September 2005 8 4. Arbeitsgruppensitzung 23. April 2007 11. November 2005 4 Öffentliche Information 11.November 2005 9. Schlussveranstaltung Anfangs 2008 5 1. Arbeitsgruppensitzung 16. Februar 2006

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2.2 Aufbau Im Rahmen der Waldentwicklungsplanung wurden die in der nachstehenden Tabelle darge- stellten Unterlagen erarbeitet.

Planungsteil Beschreibung Wo kann Einsicht genommen werden?

Block A: Der Block A bildet den eigentlichen WEP, welcher - Kantonsforstamt Waldentwicklungsplan dem Genehmigungsverfahren unterliegt: - Politische Gemeinden - Textteil - Waldregion 2 - Plan "Wald mit Vorrangfunktionen“ - Plan "Wald und Objekte mit spezieller Funktion“

Block B: Im Block B sind alle für die Planung verwendeten - zuständige Amtsstel- Grundlagen Grundlagen (vgl. Ziff. 1.1) aufgeführt. len

Block C: Im Block C wird das gesamte Dokumentationsmate- - Waldregion 2 Dokumentations- rial (Protokolle, Stellungnahmen, überarbeitete Plan- material versionen usw.) gesammelt und aufbewahrt.

Tabelle 3: Teile des Waldentwicklungsplanes "Rheintal“.

2.3 Planungsgremien Bei der Bearbeitung des WEP ist die gesetzlich verankerte Erfassung der Ansprüche – seien es öffentliche, vertreten durch ein Amt oder private, vertreten durch natürliche oder juristi- sche Personen – ein wichtiger Punkt. Im WEP "Rheintal“ sind die Planungsgremien in Tabelle 4 dargestellt. Gremium Zusammensetzung und Aufgabe Planungsleitung Regionalförster der Waldregion 2, Werdenberg-Rheintal Aufgabe: - Gesamtkoordination und -leitung Leitungsgruppe Die Leitungsgruppe besteht aus dem zuständigen Regionalförster, den zustän- digen Revierförstern und dem Vertreter des privaten Planungsbüros. Der Regio- nalförster nimmt den Vorsitz ein. Aufgaben: - Information aller berührten Kreise - Grundlagenerfassung - Administrative Betreuung - Moderation der Sitzungen - Gestaltung der Pläne und Berichte Arbeitsgruppe Die Arbeitsgruppe setzt sich aus Vertretern der Direktbetroffenen (Waldeigen- tümer), der berührten Interessengruppen (Naturschutz, Jagd, Sport, Erholung, Tourismus usw.) und der politischen Gemeinden zusammen. Die Leitungsgrup- pe ist ebenfalls Mitglied. Aufgaben: - Zusammentragen aller Anliegen - Ermittlung von Interessenkonflikten - Abwägung der Interessen - Gemeinsames Erarbeiten von Lösungen

Tabelle 4: Planungsgremien und ihre Funktion bei der Planerarbeitung. (Die namentliche Zusam- mensetzung der Gremien ist aus dem Impressum auf S. 2 ersichtlich.)

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2.4 Rechtswirkung Der WEP ist behördenverbindlich. Die Behörden von Kanton und Gemeinden haben bei ih- ren Handlungen die Vorgaben des WEP zu berücksichtigen. So hat sich z.B. der Forstdienst bei der Beurteilung von forstlichen Projekten an den im WEP festgelegten Waldfunktionen zu orientieren. Gemeindebehörden haben den WEP z.B. beim Erlass von Schutzverordnungen, bei der Klassierung von Wander- und Fahrwegen, bei der Beurteilung von Veranstaltungen usw. zu berücksichtigen.

Für den Waldeigentümer lassen sich aus dem WEP keine direkten Verpflichtungen oder Auf- träge – auch keine Bewirtschaftungspflicht – ableiten. Auf der Grundlage des WEP können erst im Rahmen der Umsetzung, etwa in der Form von forstlichen Projekten, Bewirtschaf- tungsverträgen oder Ausführungsplanungen (Betriebsplanungen), konkrete Massnahmen ausgehandelt werden.

Die Hinweise in Text und Plan, die sich auf Gebiete der Kantone Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden beziehen, haben keine Rechtswirkung.

Abbildung 3: Überblick über den WEP-Perimeter vom Hohen Kasten Richtung Nordosten.

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3 Planungsresultate

3.1 Festlegungen

3.1.1 Nachhaltigkeit Die Nutzung bzw. Benutzung der Wälder soll die nachhaltige Erfüllung aller Waldleistungen und Waldwirkungen (Nutz-, Schutz- und Wohlfahrtsfunktion) dauernd und uneingeschränkt sicherstellen bzw. nicht beeinträchtigen. Die Nachhaltigkeit schliesst den ökologischen, den sozialen und den ökonomischen Aspekt ein. Die Schutzfunktion hat bei Nutzungskonflikten erste Priorität. Der Begriff der Nachhaltigkeit wird auf die forstliche Wissenschaft zurückgeführt. Das Modell der Nachhaltigkeit, wie es in der schweizerischen Forstwirtschaft angewendet wird, wurde im 18. und 19. Jahrhundert entwickelt und seither stetig praktiziert. Weltweite Verbreitung erfuhr der Begriff der Nachhaltigkeit mit dem Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwick- lung, dem so genannten Brundtland-Report aus dem Jahre 1987. Seit dem Erdgipfel 1992 in Rio hat die Nachhaltigkeit eine gesamtgesellschaftliche und globale Dimension erhalten. Die "Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa“ hat 1993 in Helsinki die nachhaltige Waldbewirtschaftung in einem umfassenden Sinn neu definiert. Dieses Verständnis von Waldbewirtschaftung ist sehr breit und geht weit über eine enge Interpretation von Waldbe- wirtschaftung als Instrument zur Produktion von Holz hinaus. Die nachhaltige Entwicklung als alle Politikbereiche umfassende Konzeption ist auf mehrfache Weise in der neuen Bundes- verfassung von 1999 verankert.

Die Brundtland-Kommission hat 1987 in ihrem Bericht «Unsere gemeinsame Zukunft» den Begriff «Nachhaltige Entwicklung» zuhanden der UNO wie folgt umschrieben:

Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, welche die heutigen Bedürfnisse zu de- cken vermag, ohne für künftige Generationen die Möglichkeit zu schmälern, ihre eigenen Bedürfnisse zu decken.

Für die Waldbewirtschaftung ist die Helsinki-Resolution H1 von 1993 grundlegend:

Die Betreuung und Nutzung von Wäldern und Waldflächen auf eine Weise und in einem Ausmass, das deren biologische Vielfalt, Produktivität, Verjüngungsfähigkeit und Vitalität erhält sowie deren Potenzial, jetzt und in der Zukunft die entsprechenden ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Funktionen auf lokaler, nationaler und globaler Ebene zu erfüllen, ohne anderen Ökosystemen Schaden zuzufügen.

Gemäss Beschluss der Regierung des Kantons St.Gallen vom 26. August 20031 zur nach- haltigen Entwicklung ist jedes Amt zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklung im Rahmen seiner Tätigkeiten aufgefordert. Die in den nachfolgenden Kapiteln (Kapitel 3.1.2 – 3.1.4) aufgeführten Kriterien und in den Objektblättern (vgl. Kapitel 3.2) festgelegten Massnahmen sollen aufzeigen, wie zukünftig die Waldentwicklung und Waldnutzung im Perimeter des WEP "Rheintal“ ausgestaltet werden soll, um der nachhaltigen Erfüllung der Waldfunktionen nachzukommen.

1 Protokoll Nr. 511/2003 der Regierung des Kantons St. Gallen vom 26. August 2003

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3.1.2 Bewirtschaftungsgrundsätze Bewirtschaftungsgrundsätze sind als Leitsätze des Handelns zu verstehen, die für das ganze Planungsgebiet gültig sind. Wenn auf einem Gebiet eine Vorrangfunktion (Kap. 3.2.3) oder eine spezielle Funktion (Kap. 3.2.4) definiert ist, dann kommen die im entsprechenden Ob- jektblatt genannten übergeordneten Zielsetzungen zur Anwendung. Die nachfolgenden Waldleistungen sollen auf der ganzen Waldfläche erbracht werden. Spe- zielle Zielsetzungen und Massnahmen für Teilflächen werden im Kapitel 3.2 dargestellt (Ü- bersicht Objektblätter: Kap. 3.2.1). Für durch spezielle Massnahmen und Kosten erbrachte oder unterstützte Waldleistungen ist eine Inwertsetzung bzw. eine angemessene Entschädigung durch die Nutzniesser anzustreben.

3.1.2.1 Naturnaher Waldbau Die Pflege und Bewirt- schaftung des Waldes soll auf der ganzen Flä- che nach den Grundsät- zen des naturnahen Waldbaus2 geschehen. Die Waldbehandlung strebt standortgerechte und funktionstüchtige Lebensgemeinschaften an. Für die Waldeigentü- mer besteht keine grund- sätzliche Pflicht zur Pfle- ge des Waldes. Wenn die Besitzer ihren Wald aber bewirtschaften, so be- rücksichtigen sie dabei den naturnahen Wald- bau.

Abbildung 4: Natürliche und standortgerechte Waldverjüngung (Foto Robert Kobler, Oberriet).

2 Definition Naturnaher Waldbau des BUWAL: http://www.umwelt- schweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/fg_wald/rubrik2/waldinfos/vielfalt_naturnaherwaldbau/index.html

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Die Grundsätze des naturnahen Waldbaus sind nachstehend zusammengefasst: - Bestände mit standortgerechter Baumartenzusammensetzung werden gefördert. Eingriffe bezüglich Bestandesaufbau und Baumartenmischung erfolgen in Abstimmung mit der pflanzensoziologischen Kartierung und den natürlichen Gegebenheiten. - Soweit wie möglich wird mit Naturverjüngung gearbeitet. Eine Abweichung vom Grund- satz der Naturverjüngung ist möglich bei -- verdämmender Konkurrenzvegetation (übermässig viele Brombeeren usw.), -- fehlender standortgerechter Naturverjüngung infolge naturferner Baumartenzusam- mensetzung des Altbestandes, -- künstlich angelegten Ersatzaufforstungen mit spezieller Zielsetzung, - Vielfältige Alters- und Bestandesstrukturen sowie stabile Mischbestände aus standortge- rechten Baumarten werden gefördert. Seltene und gefährdete Baum- und Straucharten werden wenn immer möglich besonders gefördert. - Die Lebensräume für Tiere und Pflanzen werden durch die Anwendung verschiedener Verjüngungsverfahren (z.B. offene Schlagflächen für Schmetterlinge, Wildbienen) und Bewirtschaftungsformen aufgewertet. - Die Bestände des jagdbaren Wildes sind so zu regulieren, dass die natürliche Verjün- gung ohne technische Schutzmassnahmen auf mindestens 75 Prozent der Waldfläche möglich ist. Ein umfassendes Konzept zur Verhütung von Wildschäden in Verbindung mit forstlichen Massnahmen kann mithelfen, diese Zielsetzung zu erreichen. Zurzeit wird der Zustand im WEP-Perimeter als gut beurteilt, sodass keine zusätzlichen Massnahmen notwendig sind.

3.1.2.2 Bodenschonung Um die Bodenfruchtbarkeit und die Vitalität des Waldes zu erhalten und zu fördern, sollen die Holzernte sowie die Freizeit- und Erholungsnutzung die Böden möglichst wenig beeinträchti- gen. Es werden bestandes- und bodenschonende Holzernteverfahren eingesetzt. Der bodenge- bundene Holztransport in Beständen wird grundsätzlich auf Rückegassen erfolgen. Die Rü- ckegassen werden deshalb vor der Schlaganzeichnung markiert.

3.1.2.3 Schutz vor Naturgefahren Grosse Teile des Waldareals üben Schutzwirkungen aus zur: - Verminderung des Hochwasserabflusses der Gewässer, - Verminderung von Rutschungen, Steinschlag, Erosion, Schneebrettern und Lawinen, - Verminderung der Geschiebefrachten der Gewässer.

In einem separaten Projekt des Kantonsforstamtes wurden die Wälder mit Schutzfunktion ausgeschieden. Die Ausscheidung erfolgte gemäss den Richtlinien des Bundes mittels na- turwissenschaftlicher Modelle und gutachtlicher Beurteilung durch Fachpersonal. Die Model- le bilden einerseits Naturgefahrenprozesse ab und berücksichtigen anderseits die Schaden- potenziale (Siedlungsgebiete und andere erhebliche Sachwerte).

Die Schutzwirkungen des Waldes lassen sich im multifunktionalen Wald mit den anderen Waldfunktionen kombinieren. Sind durch die Naturgefahren aber Menschen oder erhebliche Sachwerte gefährdet – ist also ein grosses Schadenpotenzial vorliegend –, haben die Schutzwälder eine Vorrangfunktion auszuüben, die es zu erhalten und zu fördern gilt (vgl. auch Objektblätter zu Vorrangfunktion Schutz). Intakte Schutzwälder üben ihre Funktion nachhaltig und günstig aus und sind volkswirtschaftlich bedeutend sinnvoller als künstliche Schutzbauten.

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3.1.2.4 Sicherheitsanforderungen an Wälder entlang von Infrastrukturanlagen An Wälder entlang von Infrastrukturanlagen (Bauzonen, Autobahnen, Hauptstrassen, Stark- stromleitungen, Eisenbahnlinien) werden besondere Stabilitätsanforderungen gestellt. Die Waldwirtschaft wird in diesen Fällen oft durch besondere Sicherheitsauflagen erschwert. Teilweise sind gezielte Eingriffe zur Verminderung des Unfallrisikos erforderlich. Vielfach trägt ein stufiger Waldrandaufbau den Sicherheitsaspekten am besten Rechnung. An der Finanzierung dieser Massnahmen sind die direkten Nutzniesser zu beteiligen (z.B. durch vertragliche Regelungen zwischen Grundeigentümer und Werkeigentümer bzw. -betreiber).

3.1.2.5 Naturschutz Waldreservate Der Kanton St.Gallen hat ein Konzept für Waldreservate (März 2003) erarbeitet. Dieses wur- de am 28. August 2003 durch die Eidgenössische Forstdirektion3 und am 9. April 2004 durch den Regierungsrat des Kantons St.Gallen genehmigt. Es wird angestrebt, 10 Prozent der Waldfläche im Kanton St.Gallen oder rund 5'200 Hektaren als Waldreservate auszuscheiden. Dieser Flächenanteil soll im ganzen Kanton erreicht werden. Der Anteil pro Region oder pro WEP-Perimeter kann erheblich schwanken. Die Methodik des Reservatskonzepts berück- sichtigt sowohl Kriterien wissenschaftlicher Herleitung aufgrund der Schutzziele als auch gutachtliche Elemente der forstlichen Praxis. Das Waldreservatskonzept St.Gallen bildet eine von mehreren Grundlagen für die Ausscheidung der Vorrangfunktionsflächen und speziellen Objekte im Bereich "Natur- schutz“ im WEP. Die Grundlagen und Ent- würfe zur Waldreservatsausscheidung in den Kantonen Appenzell Inner- und Aus- serrhoden standen bei der Erarbeitung des WEP zur Konsultation zur Verfügung. Im Rahmen des Konzepts Waldreservate Kanton St.Gallen wurden diejenigen Wäl- der bezeichnet, die sich aus kantonaler Sicht als Waldreservate eignen würden. Das Konzept sagt noch nichts über die effektive Umsetzung aus. Diese erfolgt in einem zweiten Schritt mittels vertraglicher Regelung mit jedem einzelnen Waldeigen- tümer. Bis heute gibt es noch keine formell gesi- cherten Waldreservate im Gebiet des WEP "Rheintal“. In Oberriet ist ein Waldreservat "Schwammtobel" geplant (gemischtes Sonder- und Naturwaldreservat). Auf be- nachbartem Boden im Kanton Appenzell AR besteht ein kleines Naturwaldreservat Abbildung 5: Nebeneinander von Mensch und Natur im Schwammtobel (Foto Erwin Rebmann, St.Gallen).

3 Die Eidg. Forstdirektion entspricht der heutigen Abteilung Wald des Bundesamtes für Umwelt (BAFU).

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"Fall" - auf Gebiet der OG Rebstein. In Waldreservaten stehen nicht mehr die Holznutzung und die Erholung im Vordergrund. Vielmehr soll in diesen Gebieten bei der Bewirtschaftung grundsätzlich nach ökologischen bzw. natur- und landschaftsschützerischen Grundsätzen vorgegangen werden. Mittels der Reservatsflächen kann die biologische Vielfalt erhalten und gefördert und damit ein Beitrag zur Biodiversität im Wald geleistet werden. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die seltenen Waldgesellschaften gelegt. Beispiele sind dabei die Föhrenrippen beim Ahorn (Bezirk Reute), Föhrenwald am Mittelstein (Oberriet), Eichenwald nördlich Ko- belwald, orchideenreiche Waldstandorte bei Kobelwald. In Naturwaldreservaten wird gänzlich auf waldbauliche Eingriffe verzichtet (ausgenommen vorbereitende Massnahmen wie z.B. die Entfernung von Fichten usw.). Der Natur wird Raum zur freien Entwicklung gegeben; Wildnis soll Platz in unserer Landschaft haben. Natürliche Prozesse und Entwicklungen können ungehindert ablaufen. Naturwaldreservate sind Flä- chen, die langfristig (in der Regel 50 Jahre) durch rechtliche Mittel geschützt und mit einem Nutzungsverzicht belegt sind. Alle Eingriffe und Aktivitäten, die das Schutzziel gefährden, sind zu unterlassen. In Sonderwaldreservaten wird mit konkreten waldbaulichen Eingriffen dafür gesorgt, dass sich die Flächen gemäss Schutzziel entwickeln und in der gewünschten Form erhalten blei- ben. Sonderwaldreservate sind Waldflächen, die langfristig (in der Regel 50 Jahre) durch rechtliche Mittel geschützt und mit einer Nutzungsvorgabe belegt sind. Es sind Zonen, in denen ausschliesslich Eingriffe getätigt werden, um das Schutzziel zu erreichen. In den letzten Jahren ist die Erkenntnis gewachsen, wie wichtig nutzungsbedingt aufgelichte- te Wälder für die Artenvielfalt sind. Sie sind für die Erhaltung vieler bedrohter Vögel, Schmet- terlinge, Käfer, Insekten und weiterer Tier- und Pflanzenarten von überragender Bedeutung. In den Sonderwaldreservaten wird mit konkreten waldbaulichen Eingriffen und andern akti- ven Naturschutzmassnahmen ihr Fortbestand gesichert.

Waldränder, Waldwiesen und Waldstrassenböschungen Speziell gepflegte Waldränder, die einen zusammen mit dem Bereich der Landwirtschaft ausgeschiedenen Krautsaum aufweisen, sind wegen ihrer ökologischen Bedeutung (z.B. Vernetzung von Lebensräumen) besonders wertvoll. Bei allen Eingriffen in Waldrandbesto- ckungen wird nach Möglichkeit ein artenreicher und stufiger Aufbau gefördert. Besondere Priorität sollen sonnenexponierte Waldränder geniessen. Zäune entlang von Waldrändern sind aus Sicht von Forstwirtschaft und Jagd unerwünscht, insbesondere solche, die den Wildaustritt ins Offenland unterbinden und das ganze Jahr über installiert sind. Diese Wün- sche aus Sicht Forst und Jagd stehen an gewissen Orten im Konflikt zu den Absichten der Landwirtschaft. Weitergehende Möglichkeiten zu Pflege und Förderung von Waldrändern sind im Objektblatt "Waldrand“ festgehalten (vgl. Objektblatt N 4).

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Abbildung 6: Stufiger Waldrand im Mittleren Büchel, Lienz (Foto Sascha Kobler, Rüthi).

Waldwiesen haben als Struktur- und Vernetzungselement und als Lebensraum und mit ih- ren inneren Waldrändern eine besondere Bedeutung. Im betrachteten Perimeter sind diese sehr selten und entsprechend mit gezielten Eingriffen zu erhalten und zu fördern.

Abbildung 7: Neophyten machen den einheimischen Arten den Standort vielerorts strittig. Eisenbahn- böschung mit Staudenknöterich (Foto Alfred Kuster, Diepoldsau).

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Waldstrassenböschungen kommen in ihrer Funktion inneren Waldrändern gleich. Vielfach bilden sie wertvolle Äsungsflächen für das Wild oder Lebensräume für Schmetterlinge, ande- re Insekten und selten gewordene Blütenpflanzen (wie Fransenenzian, Schwalbenwurzenzi- an, Schwarze Akelei ...). Der Mähzeitpunkt der Böschungen wird auf die Lebensrauman- sprüche der Nutzniesser abgestimmt (Versamung, abschnittsweise gestaffelte Eingriffe, um Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten zu schaffen).

Stehendes und liegendes Totholz Abgestorbene Einzelbäume und Spechtbäume werden stehen oder liegen gelassen, wenn von diesen keine Gefahr für den umliegenden Bestand, die Verkehrswege oder die Waldbe- nutzer auf den Wegen ausgeht. Astmaterial und im Bestand verbleibende Stammstücke werden nicht verbrannt, ausser es ist zur Vermeidung der Ausbreitung von Forstschädlingen notwendig. Mit Altholzinseln kann die Strukturvielfalt und die Vernetzung von Lebensräumen gefördert werden. Sie werden im Perimeter dort belassen, wo es die Waldbewirtschaftung zulässt. Altholzinseln werden in der Betriebsplanung festgelegt.

Feucht- und Trockenstandorte im und am Wald Feucht- und Trockenstandorte im und am Wald werden bei Eingriffen in die Bestockungen gezielt erhalten und gefördert (Beispiele: Unterstein in Oberriet, Meldegg in Au, Hueb in Eichberg). Trockene oder feuchte Waldbestände können erhalten oder gefördert werden durch: - Licht auf den Boden bringen mittels starker Durchforstungen (v.a. bei Trockenstandor- ten). - Seltene oder typische Baum- und Straucharten fördern (Arten siehe Titel Seltene Tier- und Pflanzenarten), Generalisten reduzieren (Buche, Fichte, evtl. Esche, Ahorn, Hartrie- gel, Hasel, Liguster), ev. Entbuschen. - In Beständen mit häufigem Orchideen-Vorkommen regelmässig mähen oder sogar mit Ziegen beweiden. - Evtl. vorhandene Entwässerungsgräben verstopfen/füllen. - Vorhandene Kleinstrukturen (Asthaufen, Tümpel, Steinhaufen, offene Bodenstellen, usw.) erhalten und fördern, zum Beispiel der Geburtshelferkröte, des Faden- oder Berg- molches. - Nach Finanzierung suchen, evtl. GAöL -Verträge, effor. - Totholz erhalten oder fördern (ringeln). - Befahren vermeiden. Trockene oder feuchte Blössen im Wald (Trockenwiesen, magere Waldränder, Rietwiesen, Moore, feuchte Waldränder, Extensivweiden, usw.) können erhalten oder gefördert werden mittels: - Einwachsen verhindern. - Evtl. vorhandene Kleinstrukturen (Asthaufen, Tümpel, Steinhaufen, offene Bodenstellen, usw.) erhalten und fördern. - Falls vorhanden, markante Einzelbäume und Obstbäume erhalten. - Förderung der Bewirtschaftung durch Landwirte. - Nach Finanzierung suchen, evtl. GAöL -Verträge, effor. - Intensive Waldrandpflege (Überschirmung mit Schattenwurf, Laub- und Zweigeintrag, Wurzelkonkurrenz reduzieren).

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- Düngung vermeiden. - Auf keinen Fall Feuchtstandorte entwässern. - Befahren vermeiden.

Seltene Tier- und Pflanzenarten Das Waldgebiet weist eine grosse Vielfalt an Tieren und Pflanzen auf. Es sind viele wertvolle Lebensräume wie urwaldähnliche Wälder, Felsen- und Pionierstandorte, seltene und arten- reiche Waldgesellschaften oder eng mit Feucht- und Trockenstandorten verzahnte Wälder vorhanden. Seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten sowie ihre Lebensräume werden erhalten und gefördert4. Seltene einheimische Baumarten, einzeln oder bestandesweise vor- kommend, werden wie bisher bei den Pflege- und Durchforstungseingriffen geschont und gezielt gefördert.

Abbildung 8: Ameisenhaufen im Altstätter Wald (Foto Hans Sonderegger, Altstätten).

An seltenen Baum- und Straucharten sind unter anderen im Gebiet zu finden: Schwarzerle, Traubenkirsche, Vogelkirsche, Nussbaum, verschiedene Weidenarten, Winter- und Sommer- linde, Schwarzpappel, Spitzahorn, Traubeneiche, Stieleiche, Eibe, Mehlbeere, Vogelbeere, Elsbeere, Wildapfel, Wildbirne, Hagebuche, Ulme, Bergföhre, verschiedene Weidenarten, Faulbaum, Felsenmispel, Rosenarten, Stechpalme, Sanddorn, Schwarzdorn, Seidelbast, Strauchige Kronwicke, Wacholder, Bergföhre (liegende Form), Efeu in Altersform an Felsen oder alten Bäumen, Pimpernuss, Heidelbeere, Rauschbeere, Preiselbeere.

4 Verordnung über den Natur- und Heimatschutz (SR 451.1) und Naturschutzverordnung (sGS 671.1).

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Vernetzung Der Gedanke der Vernetzung wird im Sinne des Lebensraumschutzes umgesetzt. Dabei werden bestehende Vorkommen naturschützerisch wertvoller Elemente gesichert, gefördert und vernetzt (vgl. Kap. 3.2.3.2, 3.2.4.1, 3.2.4.3). Durch geeignete Massnahmen sollen Lebensräume auch untereinander vernetzt werden(vgl. unter anderem Objektblatt Waldrandkonzept N 4).

Abbildung 9: Wald und Waldränder sind wichtige Elemente für die Vernetzung von Lebensräumen, Montlinger Schwamm, Oberriet (Bild Daniel Hutter, Lüchingen).

Windschutzanlagen in der Rheinebene In der Rheinebene wurden zahlreiche Gehölzstreifen als Windschutzanlagen gepflanzt. Daneben sind einige alte Bachläufe mit Gehölzen bestockt. In vielen Fällen zählen diese Flächen zum Waldareal. Nebst der Wirkung als Windschutz haben diese Bestockungen öko- logische Bedeutung als Trittsteine in der landwirtschaftlich intensiv genutzten Ebene.

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3.1.2.6 Wild und Jagd Ausgangslage Für den Bereich Wild und Jagd besteht eine eigene Gesetzgebung auf Stufe Bund und Kan- ton mit umfassenden Ausführungsbestimmungen. Im Gegensatz zu den übrigen "Freizeit- Waldnutzern" sind die Jäger verpflichtet, für ihre Tätigkeit eine finanzielle Abgeltung zu leis- ten (Jagdregal). Die Jagdgesetzgebung im Kanton St.Gallen regelt nicht nur die Rechte son- dern auch die Pflichten der Jägerschaft. Insofern besteht ein Unterschied zwischen der Jagdausübung und der erholungsbezogenen Waldnutzung.

Allgemeine Ziele / Absichten Als generelles Ziel ist anzustreben, dass die heute vorkommenden Wildarten auch in Zukunft in den Rheintaler Wäldern anzutreffen sind. Das heisst, dass die Lebensräume in ausrei- chend guter Qualität sowohl in Bezug auf die Nahrungs- und Deckungsansprüche wie auch hinsichtlich der Ruhebedürfnisse der Tiere erhalten bleiben und wenn nötig verbessert wer- den. Das aktuell im Planungsperimeter ausgewogene Verhältnis zwischen Huftierbeständen und ihrer Nahrungsgrundlage (tragbare Verbissbelastung) ist aufrechtzuerhalten. Dazu braucht es die jagdliche Regulation der Wildbestände ebenso wie die im Rahmen der Waldbewirt- schaftung mögliche Förderung des Äsungsangebotes im Wald. Die Ziele können wie folgt zusammengefasst werden: − Erhaltung gesunder, vielfältiger Wildbestände; − Sicherstellung der artspezifischen Lebensweise der wildlebenden Tiere; − Reduktion der durch unnatürliche Faktoren verursachten Fallwildraten; − Schonung und Stärkung der Bestände bedrohter Arten; − Erhaltung des bestehenden Gleichgewichts zwischen Huftierbeständen und Waldverjün- gung.

Umsetzung Die Äsungs- und Deckungsmöglichkeiten können zum grössten Teil mit einfachen Begleit- massnahmen im Rahmen der Waldarbeiten sichergestellt werden. Das Äsungspotenzial wird verbessert durch − Grosszügige Durchforstungseingriffe (Licht auf den Waldboden ermöglicht Aufkommen von Krautvegetation); − Genügend Verjüngungsflächen (ohne Einzäunungen); − Abgestufte innere und äussere Waldränder mit viel Strauchvegetation; − Prossholz-Angebot bei aussergewöhnlichen Schneelagen.

Deckungsmöglichkeiten entstehen durch die natürliche Entwicklung von Dickungen (dabei sind einzelne Nadelholzgruppen auch in Laubwaldgesellschaften sinnvoll, da sie auch im Winter guten Sichtschutz gewähren) und durch gut abgestufte Waldränder. Dem Ruhebedürfnis der Wildtiere wird am ehesten entsprochen, wenn übermässige Störun- gen durch die Jagd und durch Freizeitaktivitäten vermieden werden. Dazu sind in ausge- wählten Gebieten sensible Wildlebensräume (siehe Objektblätter W 1 und W 2) festzulegen. Die Waldbenützer sind bestmöglich über die Lebensbedürfnisse der wildlebenden Tiere und insbesondere über Sinn und Zweck der sensiblen Wildlebensräume zu informieren und zu sensibilisieren. Ebenso sind die erwähnten Anliegen bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen zu berücksichtigen. Wo trotzdem unzumutbare Störungen auftreten, sind weitere Massnahmen zu prüfen.

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3.1.2.7 Kulturgüter im Wald Im Gebiet des WEP "Rheintal“ kommen zahlreiche Objekte5 des Denkmalschutzes vor. Der- artige Objekte im Wald bleiben erhalten. Es sind Bestandteile der Landschaft, an welchen die Entwicklung des Lebens und der Gesellschaft besonders deutlich ablesbar sind. Kultur- objekte im Wald wie Hohlwege, Grenzwälle, Fliehburgen usw. finden sich z.T. in den Regio- nalen Teilrichtplänen Landschaft, dem Inventar der historischen Verkehrswege der Schweiz (IVS) oder internen Unterlagen der Kantonsarchäologie. Eine angemessene touristische Nutzung der Kulturgüter ist weiterhin möglich. Wo mit einer gezielten Waldbewirtschaftung zum Erhalt einzelner Objekte beigetragen werden kann, sind diese im Plan als spezielle Funktionen dargestellt. Im Objektblatt D 2 werden Aussagen dazu gemacht. Selbstverständlich ist die Beeinträchti- gung auch solcher Objekte bei der Waldbewirtschaftung bzw. bei baulichen Arbeiten für die Waldwirtschaft zu vermeiden. Dabei sollen jedoch bestehende Anlagen weiterhin erhalten werden können.

3.1.2.8 Geotope im Wald Geotope6 (Objektblatt D 1) sind Bestandteile der Landschaft, an welchen die Geschichte der Erde sowie die Entwicklung des Klimas besonders deutlich ablesbar sind. Darunter fallen gut sichtbare Aufschlüsse von Gesteinsformationen, Fossil- und Mineralbestände oder land- schaftlich bemerkenswerte Geländeformen. Geotope stellen ein wertvolles Naturgut dar, welche die Einzigartigkeit und die Vielfalt der Landschaft dokumentieren. Neben ihrer natur- und landschaftsschützerischen Bedeutung sind sie aber auch von wissenschaftlichem, pä- dagogischem und touristischem Wert. Einzelgeotope sind meist kleinräumige Naturdenkmäler wie Moränenwälle, Höhlen, Quellen, Fossilfundstellen oder Überschiebungskontakte. Sie sollen möglichst umfassend erhalten werden. Bei den Geotopkomplexen handelt es sich um Gruppierungen von räumlich ver- zahnten oder sich überlappenden Einzelgeotopen. Als Schutzziel gilt die Erhaltung der Integ- rität der ganzen Gruppe als auch des Werts der einzelnen Bestandteile. Geotoplandschaf- ten sind durch geologische Strukturen, Formen und Prozesse besonders geprägte Land- schaften. Sie sind Landschaftsschutzgebiete mit besonderen geomorphologischen Eigenar- ten. Ihre Charakteristik und natürliche Dynamik gilt es zu bewahren.

3.1.2.9 Holznutzung und Holzverwendung Holznutzung Holz ist der einzige nachhaltig erneuerbare Rohstoff der Schweiz. Die Waldwirtschaft kann die Region mit einem aus der Region stammenden Rohstoff versorgen. Das Nutzungspoten- zial im öffentlichen Wald wird zurzeit ausgeschöpft, während der Privatwald stark unternutzt ist und noch zusätzliches Nutzungspotenzial aufweist. Die Nutzfunktion ist weiterhin eine sehr bedeutende Leistung des Waldes und eines der wichtigsten Standbeine für den Wald- eigentümer. Auch aus der Sicht des Naturschutzes sind die Nutzung des Waldes und damit das Einbringen von Licht auf den Waldboden anzustreben und zu fördern. Die Schweiz hat einen der höchsten Holzvorräte in ihren Wäldern. Ein Abbau des Holzvorra- tes ist wirtschaftlich und ökologisch wünschbar und ohne Beeinträchtigung der Waldfunktio- nen machbar. Es ist die wirksamste Methode, um der Überalterung des Waldes entgegen- zuwirken. Die nachstehende Tabelle zeigt, dass gegenüber der durchschnittlichen Nutzung der letzten 10 Jahre ein zusätzliches Nutzungspotenzial vorhanden ist.

5 Verordnung betreffend den Schutz von Naturkörpern und Altertümern" vom 21. März 1933 (sGs 271.51) 6 Geotopverzeichnis: http://www.sg.ch/bauen__raum___umwelt/raumentwicklung/Naturlandschaftsschutz/geotope.html

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Waldeigentum Waldfläche Potenzial Durchschnittliche Zusätzliches Nut- inkl. Reviere AI/ AR Nutzung (10 Jahre) zungspotenzial

[ha] [m3/Jahr] [m3/Jahr] [m3 pro Jahr] Öffentlicher Wald 2'158 10'212 10'685 -564 Privatwald 824 4'937 1'201 3'736 Total Wald 2'982 15'058 11'886 3'172 Tabelle 5: Kennzahlen der Holznutzung der Reviere im WEP "Rheintal“ inkl. den Gebieten in den Kan- tonen Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden mit Vorratsabbau (Quelle: Potenzialberechnung Kreisforstamt VI, 2005).

Die Schätzung zeigt, dass vor allem im Privatwald noch ein erhebliches Potenzial für zusätz- liche Nutzungen liegt. Der Privatwaldeigentümer ist aber nur dann bereit, Nutzungen zu täti- gen, wenn der Absatz gesichert ist und der Holzpreis die Holzerntekosten mindestens deckt. Dies kann durch eine starke Marktposition der Waldeigentümer, eine rationelle Holznutzung, eine effiziente Holzvermarktung sowie einen vermehrten Holzverbrauch erreicht werden.

Abbildung 10: Holznutzung in der Neuenalp, Oberriet (Foto Armin Loher, Montlingen).

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Von Seiten des Naturschutzes werden die folgenden Empfehlungen und Wünsche an die Bewirtschaftung des Waldes gerichtet: - Bei der Holznutzung sind immer die Aspekte des Schutzes von Natur- und Lebensräu- men zu beachten. Auch im wirtschaftlich intensiv genutzten Wald müssen alte Bäume, Höhlenbäume und Totholz, einzeln oder in Gruppen, vorkommen. Sie sind für verschie- dene Tierarten wie holzbewohnende Käfer oder Spechte überlebenswichtige Kleinbiotope oder Trittsteine. Totholz soll nur entfernt werden, wenn sicherheitstechnische Argumente für eine Beseitigung sprechen. - Von März bis Juni sollte, wenn immer möglich, auf Holzereiarbeiten verzichtet werden, um die Aufzucht der jungen Wildtiere möglichst wenig zu stören. Bei der Feinerschlies- sung ist zwingend auf Kleinlebensräume (nasse Stellen, Sträucherdickicht, Waldränder, usw.) Rücksicht zu nehmen. - Grossflächig homogene Bestände werden vermieden, indem flächige Räumungen zu- gunsten anderer Waldbaumethoden (Dauerwald, Femelschlag, …) zurückhaltend ange- wendet werden. Zusammenhängende Flächen, die innerhalb von 20 Jahren geräumt werden, sollen gesamthaft nicht grösser als 20 ha werden. Lange nicht mehr genutzte Bestände (v.a. im Privatwald) weisen häufig einen sehr hohen Totholzanteil auf. In diesen Lagen ist eine sorgfältige Nutzung und Verjüngung angebracht. Die Punkte entsprechen den Zielen des naturnahen Waldbaus und sollen wenn immer mög- lich in der Praxis befolgt werden.

Spezialfall Holznutzung in Tobelwaldungen

Abbildung 11: Totholz in einem Seitenbach des Luterbaches, Altstätten (Foto Werner Zogg, Eichberg).

Schlecht erschlossene oder steile Waldungen wie die Tobelwaldungen können von den Waldbesitzern nicht mehr kostendeckend gepflegt und bewirtschaftet werden. Pflegeeingriffe in diesen Waldungen werden deshalb je länger je weniger durchgeführt. Die Schwerkraft, Rutschungen und Hochwasser transportieren dieses Holz im Laufe der Zeit talwärts. In dicht besiedelten Gebieten kann das anfallende Wildholz dazu führen, dass Menschen und Sach-

© Waldregion 2, Werdenberg-Rheintal, 2007 WEP Rheintal Seite 21 werte (Liegenschaften, Häuser, Strassen usw.) infolge Verklausungen bei Stark- niederschlägen gefährdet werden oder dass eine für die Erholung geeignete Struktur des Waldes nicht mehr erhalten werden kann. Schwemmholz in Bächen, das in Durchlässen, an Brücken oder engen Stellen zu Verklausungen und Auflandungen von Geschiebe führt, ist eine massgebliche Ursache von Unwetterschäden. Die Hochwassersicherheit ist nur gewährleistet, wenn der Unterhalt von Fliessgewässern ordnungsgemäss durchgeführt wird. Dazu gehört, dass regelmässig das Schwemmmaterial aus dem Gerinne entnommen, die Vegetation zurück geschnitten, Auflandungen an den U- fern entfernt und Kiesfänge ausgebaggert werden. In vielen Fällen ist es effizienter mit wald- baulichen Stabilitätseingriffen das Rutschrisiko an Bachböschungen zu vermindern und so gleichzeitig den Eintrag von Wildholz in Bäche zu reduzieren, statt später das Fallholz mit grossem Aufwand aus den Bächen zu ziehen. Eine besondere Beachtung ist beim Holz- schlag dem Restholz zu schenken, damit es nicht zu zusätzlichen Verklausungen führt. Es soll deshalb im Einzelfall nach Lösungen gesucht werden, wie Grundeigentümer und an den Massnahmen interessierte Kreise gemeinsam die Kosten für die Bewirtschaftung auf- bringen können. Bei Gebieten, die aufgrund der Kartierung als Wald mit besonderen Schutz- funktionen ausgeschieden werden, ist eine Abgeltung der Massnahmen aus öffentlichen Geldern anzustreben.

Energieholz – Im Wald wächst Wärme Energie ist eine Schlüsselgrösse unserer Zivilisation. Unser Wohlstand hängt existentiell von einer funktionierenden Energieversorgung ab, die deshalb langfristig und nachhaltig gesi- chert werden muss. Während Jahrtausenden war Holz die einzige genutzte Energiequelle des Menschen. Die Energieversorgung spielte sich in regional geschlossenen, CO2- neutralen Kreisläufen ab. Genau diese Attribute sollte die nachhaltige, zukunftsfähige Ener- gieversorgung aufweisen. Die Verbrennung fossiler Rohstoffe ist problematisch. Neben den zweifellos grossen An- nehmlichkeiten und Vorteilen werden die negativen Konsequenzen des enormen Energie- verbrauchs immer deutlicher: Klimakatastrophe und Treibhauseffekt, ineffiziente Nutzung beschränkter fossiler Ressourcen, Belastung der Luft, Böden und Gewässer mit Schadstof- fen aus der Energiegewinnung und -nutzung. Bei den erneuerbaren Energien spielt Holz eine zentrale Rolle, denn es besitzt das grösste kurzfristig, und mit vergleichsweise bescheidenem Aufwand, nutzbare Potenzial. Eine kon- sequente Nutzung dieses Potenzials macht Holz zu einem bedeutenden Faktor einer diversi- fizierten Energieversorgung. Holz kann in den nächsten Jahren von allen erneuerbaren Energien den grössten Beitrag an die Verminderung des Treibhauseffekts leisten.

Gemeinde Objekt installierte Jahr- Anteil Verbrauch Leistung [kW] gang Waldholz Waldholz [Sm3] Altstätten Schulhaus Bächis 185 1986 100% 400 Altstätten Fernheizung Breite AG 2'400 1995 50% 3'500 Altstätten Melioration der Rheinebene 30 1997 100% 80 Balgach Werkheim Wyden 200 1990 100% 500 Diepoldsau Gebr. Dietschi AG, Moosacker 550 2005 100% 1'200 Marbach Heim Oberfeld 270 1988 100% 500 Oberriet Oberstufenschulhaus Oberriet-Rüthi 400 1991 100% 600 Oberriet Primarschulhaus Oberriet 440 2006 100% 700 Summe 7'480

Tabelle 6: Liste der Holzheizungen im Perimeter WEP Rheintal (Betrieb mit Waldholz)

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Das Energieholzpotenzial in der Region des WEP "Rheintal“ ist gross. Dieser heute noch zu wenig genutzte Rohstoff ist waldfreundlich, regional schnell verfügbar sowie CO2-neutral und damit volkswirtschaftlich sinnvoll und ökologisch wertvoll. Das Energieholzpotenzial des Restholzes aus Wald und Flur liegt bei etwa 6'000 bis 7'000 Kubikmeter Schnitzel pro Jahr. Im Gebiet des WEP Rheintal ist schon eine beträchtliche Anzahl an Holzheizungen in Be- trieb. Zusätzlich bestehen im Gebiet 20 bis 30 kleinere Holzfeuerungsanlagen, die nicht mit Waldholz betrieben werden. Trotz dieser - aus Sicht der Brennstofflieferanten - sehr günstigen Situation ist wichtig, dass die politische Arbeit weiter betrieben wird. Die (politischen) Entscheidungsträger bei Neu- und Umbauten müssen sich noch vermehrt für das Energieholz engagieren.

Abbildung 12: Neue Holzschnitzelhalle in Oberriet (Foto Robert Kobler, Oberriet).

Holzverwendung Staat und Gemeinden kommen bei der Erstellung von Hoch- und Tiefbauten eine Vorbild- funktion in den Bereichen Ökologie und Energie zu7. Bei öffentlichen Bauvorhaben des Staa- tes, der Gemeinden und anderer öffentlicher Körperschaften ist dem Holz in jedem Wettbe- werb und in jeder Projektierung eine Chance zu geben. Die Verwendung von Holz in der Konstruktion, dem Innenausbau und der Energieversorgung soll gleichwertig mit den andern Baustoffen und Energieträgern geprüft werden. Dabei sind auch ganzheitliche Kosten- und Nutzenüberlegungen als Entscheidungskriterien mit einzubeziehen (CO2-Bindung, Trans- portwege, Wertschöpfung, Entsorgung usw.). Durch gezielte und regelmässige Öffentlichkeitsarbeit wird die Verwendung von Holz geför- dert. Infrastrukturen zur Holznutzung wie Rundholz-, Schnitzel- oder Brennholzlager sollen im Wald möglich sein.

7 Richtlinie zur ökologischen Vorbildfunktion der öffentlichen Hand bei Bauten (Protokoll Nr. 83/1999 der Regie- rung des Kantons St.Gallen vom 9. Februar 1999)

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3.1.2.10 Erschliessungen Der Stand der Erschliessungen in den Waldungen im Gebiet des WEP "Rheintal“ ist gut. Es sind keine grösseren Weg- oder Strassenerschliessungen neuer Gebiete geplant. Allenfalls steht der funktionale Ersatz oder die Optimierung einer bestehenden Erschliessung zur Dis- kussion. Das Strassennetz verursacht bei den Eigentümern hohe Kosten. In Zukunft wird der Wald- besitzer den Ausbaustandard der Strassen vermehrt nur auf die reinen Bedürfnisse der Waldbewirtschaftung ausrichten und andere Interessen (z.B. Erholung, Tourismus) als se- kundär betrachten, sofern die Mehrkosten nicht durch die Nutzniesser abgegolten werden. Bereits stattfindende freiwillige Aktionen für den Unterhalt der Strassen durch Nutzniesser sollen fortgesetzt werden.

3.1.2.11 Grundwasserschutz Bei der Nutzung des Waldes wird auf das Wasser und die Gewässer Rücksicht genommen und Gewässerverschmutzungen werden vermieden. Zum Schutz der Quellen und der Grund- wasservorkommen sind die rechtskräftig festgelegten Schutzzonen S1, S2 und S3 mit den entsprechenden Schutzzonenreglementen massgebend. Der reglementierte Schutz des Grundwassers beeinträchtigt vielfach die Waldbewirtschaf- tung. Die Schlagorganisation, insbesondere das Anlegen von Lagerplätzen, wird deshalb durch den Forstdienst koordiniert. Entstehen für die Waldeigentümer gravierende Nachteile, wie z.B. die Verlegung von Lagerplätzen oder ein erheblicher Mehraufwand bei der Holzerei, sollen diese durch die Betreiber der Wasserversorgung abgegolten werden. Die Bestrebun- gen, allgemeine Vereinbarungen und Richtlinien zur Abgeltung zu erzielen, sollen gestützt und verstärkt werden. Übersichtstafeln sollen Hinweise über die Grundwasserschutzzonen geben.

3.1.2.12 Erholung Freizeit-, Sport- und Erholungsaktivitäten haben in der Region eine grosse Bedeutung. Wald und Landschaft spielen für die individuelle wie für die organisierte Freizeitbetätigung eine wichtige Rolle. Von den vielen Besuchern, die sich im Wald aufhalten, sind ein grosser Teil Wanderer und Freizeitsportler wie Reiter, Jogger, OL-Läufer, Mountainbiker, Schneeschuh- läufer usw. Grundsätzlich sind alle Nutzer gleichberechtigt. In der Regel bestehen – solange sich die Waldbesucher auf den erlaubten Wegen und Strassen aufhalten – unter den einzel- nen Nutzergruppen sowie zwischen Waldbesuchern und der Jagd bzw. Naturschutz wenige Konflikte. Gewisse Einschränkungen und Mehraufwendungen müssen die Waldbewirtschaf- ter hinnehmen (vgl. Inwertsetzung, Kap. 3.1.2). Permanente zusätzliche Einschränkungen der Waldbesucher auf Strassen, wie zum Beispiel durch Reitverbote, sollen vermieden wer- den. Vor einem Erlass von Verboten sollen Gespräche mit den lokalen Vereinen und Interes- senvertretern geführt werden. Die Besucher halten sich nicht nur auf Strassen und Wegen sondern auch im Waldbestand auf. Der Lenkung der Waldbesucher mit einem gezielten Infrastrukturangebot kommt daher grosse Bedeutung zu.

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Abbildung 13: Skitourenfahrer im Aufstieg zum Kamor (Foto Meinrad Büchel, Vaduz).

Die Waldbesucher sollen weiterhin ein natürliches, reichhaltiges und interessantes Naherho- lungsgebiet vorfinden. Ihnen sollen Erholungsinfrastrukturen wie Wanderwege8, Rastplätze usw. zur Verfügung stehen. Wälder, in denen auch abseits von Wegen eine intensive Erho- lungsnutzung stattfindet, werden mit der Vorrangfunktion "Erholung“ belegt (vgl. Kapitel 3.2.3.3). Die Waldbesucher werden bei ihren Aktivitäten so gelenkt, dass - die biologische Vielfalt (Tiere und Pflanzen) des Gebiets nicht beeinträchtigt wird, - ein konfliktfreies Nebeneinander verschiedener Waldbesucher möglich ist und - die Beeinträchtigungen für die Waldeigentümer minimal sind oder andernfalls entschädigt werden.

Rücksichtnahme Das Gebiet des Rheintals weist ein grosses Potenzial von Waldbesuchern auf. Allein aus den elf am WEP "Rheintal“ beteiligten Gemeinden wollen sich zahlreiche Personen erholen. Hinzu kommen noch Personen aus angrenzenden Agglomerationen des unteren Rheintals, dem Vorarlberg und dem Appenzellerland. Es besteht die Tendenz, dass die verschiedenen Nutzer (wie Fussgänger, Biker, Hundehalter, Reiter, Jogger, Jäger etc.) neben der Störung der Natur auch untereinander in Konflikt geraten. Der WEP kann solche Konflikte nur in be- schränktem Mass mildern. Mehrheitlich sind gegenseitige Rücksichtnahme und Toleranz notwendig (detaillierte Angaben: Kap. 3.2 Objektblätter).

8 Die Vorschriften betreffend Fuss- und Wanderwege (Bundesgesetz über die Fuss- und Wanderwege, SR 704; Strassengesetz sGS 732.1) sind zu beachten.

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Veranstaltungen Gemäss der Eidgenössischen Waldgesetzgebung haben die Kantone eine Bewilligungs- pflicht für die Durchführung von grossen Veranstaltungen einzuführen. Im Kanton St.Gallen ist die angepasste kantonale Waldgesetzgebung am 1. Januar 2000 in Kraft getreten. Seit diesem Zeitpunkt besteht deshalb auch im Kanton St.Gallen eine Melde- resp. Bewilligungs- pflicht für Veranstaltungen. Von den neuen Bestimmungen betroffen sind Veranstaltungen, die in freier Natur durchgeführt werden (im Wald und in weiteren Lebensräumen von Pflan- zen und Tieren) und die den Lebensraum von Pflanzen und wildlebenden Tieren beeinträch- tigen könnten. Meldungen bzw. Bewilligungsgesuche für derartige Veranstaltungen sind der betroffenen politischen Gemeinde einzureichen.

Abbildung 14: Orientierungslauf, ein Sport für die ganze Familie (Foto Mario Ammann, Berneck).

Waldpädagogik Das Thema Waldpädagogik nimmt an Bedeutung zu, wie z.B. die Waldspielgruppen oder das Bergwaldprojekt des Bundes aufzeigen. Auch im WEP-Perimeter wird das Verständnis für Natur und Wald weiter gefördert. Die diesbezüglich bisher vom Forstdienst erbrachten Leistungen (Führung von Schulen / Exkursionen / Info-Tafeln usw.) werden geschätzt und weiterhin gewünscht. Die freie Betretbarkeit des Waldes ist eine Grundvoraussetzung für die Bildung im Wald.

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Abbildung 15: Waldspielgruppe "im Einsatz" bei Balgach (Foto Beatrice Bölsterli, Balgach).

3.1.2.13 Öffentlichkeitsarbeit Die Bedeutung des Waldes als Erho- lungs-, Natur- und Erlebnisraum nimmt ständig zu. Das Informationsdefizit in der Bevölkerung zu den Themen Holz als Rohstoff, Naturschutz und Verhalten im Wald ist gross. Das Verständnis für Zusammenhänge im Wald wird zum Teil bereits gefördert (Führung von Schulen / Exkursionen / Info-Tafeln), kann jedoch noch verbessert werden. Im Rahmen der Umsetzung des WEP wird den am Wald interessierten Orga- nisationen und Personen die Möglichkeit zur Mitwirkung geboten. Der Forstdienst übernimmt eine koordinierende Funktion (Objektblatt Ö 1 und Unterlagen und Material für die Öffentlichkeitsarbeit auf der Homepage des Kantonsforstamtes unter www.wald.sg.ch).

Abbildung 16: Exkursion beim Aussichtsturm im Bannriet, Altstätten (Foto Peter Rodighiero, Altstätten).

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3.1.3 Waldfunktionen

3.1.3.1 Begriff und Bedeutung Die Bezeichnung einer Waldfunktion im WEP erfolgt als "Vorrangfunktion" und als "spezielle Funktion" gemäss den Richtlinien für die Ausarbeitung von Waldentwicklungsplänen im Kan- ton St.Gallen. Die Bewirtschaftung derartiger Wälder ist so vorzunehmen, dass insbesondere die Vorrangfunktion nachhaltig erfüllt wird. Wo keine entsprechende Bezeichnung erfolgt, stehen sich die verschiedenen Waldfunktionen ebenbürtig gegenüber. Es sind die allgemei- nen Bewirtschaftungsgrundsätze und die durch bestehende Erlasse genannten Zielsetzun- gen zu befolgen (vgl. Kap. 2.4 Rechtswirkung).

3.1.3.2 Vorrangfunktionen Als Gebiete mit Vorrangfunktionen werden Waldflächen ausgeschieden, wenn ihnen bezüg- lich der Funktionen "Schutz vor Naturgefahren", "Naturschutz" oder "Erholung" eine im Ver- hältnis zu anderen Nutzungen überdurchschnittliche Bedeutung zukommt. Die Überlagerung von zwei oder mehreren Vorrangfunktionen auf derselben Fläche ist nicht zulässig. Der Ver- weis von einzelnen Flächen auf das entsprechende Objektblatt erfolgt mit der Bezeichnung VS (Vorrangfunktion Schutz), VN (Vorrangfunktion Naturschutz) oder VE (Vorrangfunktion Erholung). Liegen für eine Vorrangfunktion mehrere Objektblätter vor, werden sie in ihrer Reihenfolge nummeriert (z.B. VN 1, VN 2, usw.). Bezieht sich ein Objektblatt hingegen auf mehrere Teilflächen, so werden diese mit einer zweiten Ziffer durchnumeriert, z.B. VS 1.1, VS 1.2, usw. Eine explizite Vorrangfunktion "Holznutzung" wird nicht ausgeschieden. Die Nutzfunktion ist auf der gesamten Waldfläche gegeben. Sie hat sich aber den Vorrangfunktionen oder den speziellen Funktionen (Kap. 3.1.3.3) auf den diesbezüglich bezeichneten Flächen unterzu- ordnen. Die volks- und betriebswirtschaftliche Bedeutung der Holzproduktion für die Allge- meinheit wie für den einzelnen Waldeigentümer wurden bei der Ausarbeitung des WEP be- rücksichtigt. Bei der Festlegung der Vorrangfunktionen und der speziellen Funktionen wur- den die Aspekte der Nutzfunktion miteinbezogen, um allfälligen Nutzungskonflikten vorzu- beugen. Bei Wäldern, welche mit einer Vorrangfunktion bezeichnet sind, jedoch in Bezug auf mehrere Kriterien eine überdurchschnittliche Bedeutung haben, können die anderen Kriterien als spe- zielle Funktionen (Kap. 3.1.3.3) hinzugefügt werden. Die Pflege und Bewirtschaftung des Waldes richtet sich prioritär nach der Vorrangfunktion. Diese waldbaulichen Massnahmen sind aber mit den Zielen der speziellen Funktionen abzustimmen. Die Vorrangfunktion Natur kommt sowohl im WEP als auch im kantonalen Richtplan (Koordi- nationsblatt V 31: Vorranggebiete Natur und Landschaft) vor. Die Vorrangfunktion Natur im Richtplan zielt auf den umfassenden Lebensraumschutz ab, während im WEP mit der Vor- rangfunktion Natur vor allem die Ziele der Waldbewirtschaftung angesprochen sind. Es ist daher nicht zwingend, dass die Einträge überall deckungsgleich sind. Bei Wäldern, welche im WEP mit der Vorrangfunktion Schutz vor Naturgefahren bezeichnet und im kantonalen Richtplan als Vorranggebiete Natur und Landschaft ausgeschieden sind, müssen die im Richtplan genannten Schutzziele bei der Bewirtschaftung und Pflege berücksichtigt werden. Die Verletzung der Schutzziele ist nur zulässig, wenn sich der Schutz vor Naturgefahren an- ders nicht erreichen lässt. Die im Rahmen des WEP ausgeschiedenen Vorrangfunktionen dienen als wichtige Ent- scheidungsgrundlage für Verfahren bei Gemeinden und beim Kanton, wie z.B. für die Be- handlung von Rodungsgesuchen oder das Bewilligungsverfahren für Bauten und Anlagen ausserhalb der Bauzone usw. Die Bewilligungsfähigkeit eines Vorhabens muss aber weiter- hin im Einzelfall geprüft werden, auch wenn im Rahmen des WEP die Interessenabwägung vorgezogen wurde.

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3.1.3.3 Spezielle Funktionen Spezielle Funktionen beziehen sich auf Waldflächen oder einzelne Objekte, die nicht mit der Vorrangfunktion versehen werden, aber durch ihre Eigenart oder Bedeutung doch über die für den ganzen Wald geltende Multifunktionalität hinausgehen. Die Bezeichnung einer spe- ziellen Funktion dient zugleich auch der Lösung von Interessenkonflikten: Mit dem entspre- chenden Eintrag im Plan wird dem jeweiligen Anliegen einerseits eine Berechtigung attes- tiert, andererseits wird es aber auf einen bestimmten Platz (z.B. Feuerstelle), auf eine festge- legte Strecke (z.B. Bikestrecke) oder auf die eingetragene Fläche (z.B. Sensibler Wildlebens- raum) beschränkt. Damit dient die Bezeichnung von speziellen Funktionen unter anderem auch zur Kanalisierung und Steuerung von Freizeitaktivitäten. Die Flächen und Objekte sind thematisch gegliedert und im Plan mit der Nummer des ent- sprechenden Objektblatts versehen. Flächen mit einer "speziellen Funktion" werden sich in der Regel nicht überlappen. Die Überlagerung mit einer Vorrangfunktion ist hingegen mög- lich (Kap. 3.1.3.2). Die Objektblätter mit den speziellen Funktionen sind im Kapitel 3.2.4 aufgeführt.

3.1.3.4 Schnittstelle zum Richtplan des Kantons St.Gallen Der Waldentwicklungsplan wird mit dem Richtplan abgeglichen. Die konkreten Richtplanob- jekte mit einem Bezug zum Wald oder zur Waldbewirtschaftung fliessen direkt in die einzel- nen Objektblätter ein; ein Verweis macht den Bezug transparent. Folgende Richtplanobjekte haben einen inhaltlichen Bezug zum Waldentwicklungsplan, kön- nen aber nicht in einen konkreten Bezug zu einem Objektblatt gestellt werden. Die Zielset- zungen sind in den Bewirtschaftungsgrundsätzen (Kap. 3.1.2) formuliert: - Schon- und Kerngebiete bedrohter Arten: - Hohenemser Kurve (Diepoldsau) - Sommersberg-Chornberg-St.Anton (Altstätten) - Hoher Kasten-Schwamm-Hirschberg-Eichberg (Altstätten, Eichberg, Oberriet) - Schollenriet (Altstätten, Oberriet)

- Landschaftsschutzgebiete: - Heldsberg-Rheintaler Hanglagen (Au, Berneck, Balgach, Altstätten, Eichberg) - Montlinger Berg (Oberriet) - Hueberberg, Chapf, Blattenberg, St.Valentinsberg (Altstätten, Oberriet, Rüthi) - Büchel-Bergli (Altstätten, Rüthi)

3.1.4 Behandlung von Konflikten Besteht für ein Gebiet oder eine Funktion ein Interessenkonflikt, in dem im Planungsprozess keine Einigung erzielt werden konnte, so wird dieser offene Konflikt auf dem Plan und einem Objektblatt als "Fläche mit ungelöstem Interessenkonflikt" dargestellt. Dieser Lösungsweg wird nur ausnahmsweise angewendet. Zu den Erläuterungen gehört auch eine Beschreibung des weiteren Vorgehens (z.B. zusätzliche notwendige Abklärungen usw.) mit einer klaren Aufgabenzuweisung. Im Gebiet des WEP “Rheintal” kommt im Gebiet des Semelenberg ein ungelöster Konflikt vor (Vgl Kap. 3.2.5.).

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3.2 Objektblätter

3.2.1 Koordination mit Nachbarkantonen

3.2.1.1 Koordinationsbedarf in den Objektblättern Die Waldungen des Kantons St.Gallen und der Kantone Appenzell Innerrhoden und Aus- serrhoden sind nicht durch natürliche Grenzen getrennt. Die Bewirtschaftung ist deshalb kan- tonsübergreifend. So werden ca. 700 ha in den Kantonen Appenzell Ausser- und Innerrho- den durch den St.Galler Forstdienst beförstert. Ergibt sich in den formulierten Objektblättern ein Koordinationsbedarf mit den Nachbarkantonen, wird dieser in der Rubrik "Koordination" beschrieben (vgl. Übersicht zu den Objektblättern in Tabelle 7 und Objektblätter in Kap. 3.2).

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3.2.2 Übersichten zu den Objektblättern Die nachfolgenden vier Tabellen geben eine Übersicht über die im WEP "Rheintal“ vorkom- menden Objektblätter und deren Bezug zu den Beteiligten. In Tabelle 7 sind die betroffenen Gemeinden aufgeführt. In Tabelle 8 wird aufgezeigt, welche Behörde oder Körperschaft bei welchem Objekt(blatt) die federführende Stellung einnimmt. Tabelle 9 bezeichnet die beteilig- ten Behörden, Organisationen und Interessenvertreter pro Objekt(blatt) und in Tabelle 10 werden die möglichen Finanzierungsquellen aufgezeigt.

3.2.2.1 Zuordnung der betroffenen Gemeinden nach Objektblättern Nr. Seite Titel Gemeinden Kt.

Altstätten Au Balgach Berneck Diepoldsau Eichberg Marbach Oberriet Rebstein Rüthi Widnau Appenzell Ausserrhoden Appenzell Innerrhoden VS 1 S. 35 Wälder mit besonderer Schutzfunktion (BSF) VS 2 S. 37 Wälder mit Schutzfunktion (SF) VN 1 S. 39 Naturwald- / Sonderwaldreservate (Vorrang) VN 2 S. 41 Lebensraum Gewässer / Auen VE 1 S. 42 Erholungswald N 1 S. 44 Reservat Schwammtobel N 2 S. 45 Seltene Waldstandorte aus Reservatskon-

zept (RK) N 3 S. 47 Objekte mit spezieller waldbaulicher Behand-

lung N 4 S. 48 Waldrandkonzept N 5 S. 50 Neophyten E 1 S. 52 Erholungseinrichtungen E 2 S. 54 Waldkindergärten / Waldspielgruppen E 3 S. 55 Mountainbike Management (Singletrails) E 4 S. 56 Skitourenrouten E 5 S. 57 Schneeschuhtourenrouten E 6 S. 58 Start-/Landeplätze Hängegleiter W 1 S. 60 Sensible Wildlebensräume W 2 S. 68 Wildtierkorridore G 1 S. 70 Quell- und Grundwasserschutz I 1 S. 72 Infrastruktur zur Waldbewirtschaftung Ö 1 S. 74 Öffentlichkeitsarbeit D 1 S. 76 Geotope D 2 S. 78 Kulturgüter K 1 S. 80 Semelenberg Tabelle 7: Übersicht über die Objektblätter im WEP "Rheintal“ und deren Zuordnung zu den entspre- chenden Gemeinden.

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3.2.2.2 Zuordnung der federführenden Stellen nach Objektblättern Nr. Seite Titel Federführung

Forstdienst (Kantonsforstamt, Waldregion, Reviere) Fachstelle für Pflanzenschutz (Landw. Schule Salez) Verein St.Galler Rheintal (Regionalplanung) Fluggemeinschaft Alpstein / Flugclub Rheintalgliders Amt für Jagd und Fischerei Politische Gemeinden Amt für Raumentwicklung Amt für Kultur, Archäologie VS 1 S. 35 Wälder mit besonderer Schutzfunktion (BSF) VS 2 S. 37 Wälder mit Schutzfunktion (SF) VN 1 S. 39 Naturwald- / Sonderwaldreservate (Vorrang) VN 2 S. 41 Lebensraum Gewässer / Auen VE 1 S. 42 Erholungswald N 1 S. 44 Reservat Schwammtobel N 2 S. 45 Seltene Waldstandorte aus Reservatskonzept (RK) N 3 S. 47 Objekte mit spezieller waldbaulicher Behandlung N 4 S. 48 Waldrandkonzept N 5 S. 50 Neophyten E 1 S. 52 Erholungseinrichtungen E 2 S. 54 Waldkindergärten / Waldspielgruppen E 3 S. 55 Mountainbike Management (Singletrails) E 4 S. 56 Skitourenrouten E 5 S. 57 Schneeschuhtourenrouten E 6 S. 58 Start-/Landeplätze Hängegleiter W 1 S. 60 Sensible Wildlebensräume W 2 S. 68 Wildtierkorridore G 1 S. 70 Quell- und Grundwasserschutz I 1 S. 72 Infrastruktur zur Waldbewirtschaftung Ö 1 S. 74 Öffentlichkeitsarbeit D 1 S. 76 Geotope D 2 S. 78 Kulturgüter K 1 S. 80 Semelenberg Tabelle 8: Übersicht der Federführenden beim WEP "Rheintal“ (je Objektblatt).

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3.2.2.3 Zuordnung der Beteiligten nach Objektblättern Nr. Seite Titel Beteiligte

Forstdienst Politische Gemeinden Waldeigentümer Amt für Raumentwicklung Amt für Umweltschutz Amt für Natur- und Landschaftsschutz Naturschutzorganisationen Amt für Jagd und Fischerei Jagdgesellschaften Tiefbauamt, Wasserbau Strassenkreisinspektorat Wasserversorgungen Betreiber Waldkindergärten, Waldspielgruppen Mountainbike-Vertreter Skitourenvertreter Vertreter Schneeschuhläufer Landw. Betriebe der Region, Mitglieder der Arbeitsgruppe (Impressum) Interessierte, Öffentlichkeit VS 1 S. 35 Wälder mit besonderer Schutz- funktion (BSF) VS 2 S. 37 Wälder mit Schutzfunktion (SF) VN 1 S. 39 Naturwald- / Sonderwaldreservate (Vorrang) VN 2 S. 41 Lebensraum Gewässer / Auen VE 1 S. 42 Erholungswald N 1 S. 44 Reservat Schwammtobel N 2 S. 45 Seltene Waldstandorte aus Re- servatskonzept (RK) N 3 S. 47 Objekte mit spezieller waldbauli- cher Behandlung N 4 S. 48 Waldrandkonzept N 5 S. 50 Neophyten E 1 S. 52 Erholungseinrichtungen E 2 S. 54 Waldkindergärten / Waldspiel- gruppen E 3 S. 55 Mountainbike Management (Singletrails) E 4 S. 56 Skitourenrouten E 5 S. 57 Schneeschuhtourenrouten E 6 S. 58 Start-/Landeplätze Hängegleiter W 1 S. 60 Sensible Wildlebensräume W 2 S. 68 Wildtierkorridore G 1 S. 70 Quell- und Grundwasserschutz I 1 S. 72 Infrastruktur zur Waldbewirtschaf- tung Ö 1 S. 74 Öffentlichkeitsarbeit D 1 S. 76 Geotope D 2 S. 78 Kulturgüter K 1 S. 80 Semelenberg Tabelle 9: Übersicht der am WEP "Rheintal“ Beteiligten (je Objektblatt).

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3.2.2.4 Zuordnung der möglichen Finanzierungsquellen nach Objektblättern Der WEP ist ein behördenverbindliches Planungs- und Führungsinstrument. Daraus können jedoch keine Finanzierungsverpflichtungen abgeleitet werden. Die Finanzierung ist in den Folgeplanungen (z.B. Ausführungsplanung, Leistungsvereinbarungen, Projekte) zu bestim- men. Die folgende Tabelle 10 zeigt vorhandene oder mögliche neue Finanzierungsquellen auf und ist nicht abschliessend. Bei Inventaren von nationaler Bedeutung, beim Wasserbau und bei forstlichen Vorhaben ist der Bund an der Finanzierung ebenfalls noch massgeblich beteiligt. Nr. Seite Titel mögliche Finanzierungsquellen

Forstdienst Amt für Raumentwicklung Amt für Jagd und Fischerei Amt für Kultur, Archäologie Waldeigentümer Politische Gemeinden Jagdpachtzinsanteile der politischen Gemeinden Nutzniesser Fachstelle Pflanzenschutz, landw. Schule Salez Landwirtschaft (Ökoqualitätsverordnung) Fluggemeinschaft Alpstein / Rheintalgliders andere Interessierte VS 1 S. 35 Wälder mit besonderer Schutzfunktion (BSF) VS 2 S. 37 Wälder mit Schutzfunktion (SF) VN 1 S. 39 Naturwald- / Sonderwaldreservate (Vorrang) VN 2 S. 41 Lebensraum Gewässer / Auen VE 1 S. 42 Erholungswald N 1 S. 44 Reservat Schwammtobel N 2 S. 45 Seltene Waldstandorte aus Reservatskonzept (RK) N 3 S. 47 Objekte mit spezieller waldbaulicher Behandlung N 4 S. 48 Waldrandkonzept N 5 S. 50 Neophyten E 1 S. 52 Erholungseinrichtungen E 2 S. 54 Waldkindergärten / Waldspielgruppen E 3 S. 55 Mountainbike Management (Singletrails) E 4 S. 56 Skitourenrouten E 5 S. 57 Schneeschuhtourenrouten E 6 S. 58 Start-/Landeplätze Hängegleiter W 1 S. 60 Sensible Wildlebensräume W 2 S. 68 Wildtierkorridore G 1 S. 70 Quell- und Grundwasserschutz I 1 S. 72 Infrastruktur zur Waldbewirtschaftung Ö 1 S. 74 Öffentlichkeitsarbeit D 1 S. 76 Geotope D 2 S. 78 Kulturgüter K 1 S. 80 Semelenberg Tabelle 10: Übersicht über mögliche Finanzierungsquellen (je Objektblatt).

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3.2.2.5 Zuordnung der Ausführungs- und Umsetzungstermine nach Objektblättern Die folgende Tabelle 11 zeigt auf, mit welchen Instrumenten und in welcher zeitlichen Abfol- ge die einzelnen Objektblätter umgesetzt werden. Die zeitliche Abfolge gibt zugleich auch eine Prioritätensetzung wieder, da nicht alle Vorhaben gleichzeitig in Angriff genommen wer- den können. Bei einigen Objekten (z.B. N 5) wird die Umsetzung in zwei Etappen vorge- nommen. Generell ist die Tabelle als groben Zeitplan zu verstehen, der im Rahmen der Um- setzung noch detailliert festgelegt werden muss. Nr. Seite Titel Jahr

laufend 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 VS 1 S. 35 Wälder mit besonderer

Schutzfunktion (BSF) VS 2 S. 37 Wälder mit Schutzfunktion

(SF) VN 1 S. 39 Naturwald- / Sonderwaldre-

servate (Vorrang) VN 2 S. 41 Lebensraum Gewässer /

Auen VE 1 S. 42 Erholungswald N 1 S. 44 Reservat Schwammtobel N 2 S. 45 Seltene Waldstandorte aus

Reservatskonzept (RK) N 3 S. 47 Objekte mit spezieller wald-

baulicher Behandlung N 4 S. 48 Waldrandkonzept N 5 S. 50 Neophyten E 1 S. 52 Erholungseinrichtungen E 2 S. 54 Waldkindergärten / Wald-

spielgruppen E 3 S. 55 Mountainbike Management

(Singletrails) E 4 S. 56 Skitourenrouten E 5 S. 57 Schneeschuhtourenrouten E 6 S. 58 Start-/Landeplätze Hänge-

gleiter W 1 S. 60 Sensible Wildlebensräume W 2 S. 68 Wildtierkorridore G 1 S. 70 Quell- und Grundwasser-

schutz I 1 S. 72 Infrastruktur zur Waldbe-

wirtschaftung Ö 1 S. 74 Öffentlichkeitsarbeit D 1 S. 76 Geotope D 2 S. 78 Kulturgüter K 1 S. 80 Semelenberg Projekt, Vertrag, Konzept

Umsetzung Tabelle 11: Übersicht über die Terminplanung im WEP "Rheintal“

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3.2.3 Vorrangfunktionen

3.2.3.1 Vorrangfunktion Schutz vor Naturgefahren (VS) Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt, Vorrang Schutz vor Naturgefahren Titel Wälder mit besonderer Schutzfunktion (BSF) Nr. VS 1 Gemeinde/n Altstätten, Au, Balgach, Berneck, Eichberg, Marbach, Oberriet, Rebstein, Rüthi. Lokalname/n siehe Plan, Signatur "Wald mit besonderer Schutzfunktion (BSF)". Ausgangslage In einem separaten Projekt wurden die Wälder mit besonderer Schutzfunktion (BSF) ausgeschieden. Die Ausscheidung erfolgte gemäss den Richtlinien des Bundes mittels gutachtlicher Beurteilung und naturwissenschaftlicher Modelle.

Letztere bildeten einerseits Naturgefahrenprozesse ab und berücksichtigten andererseits die Schadenpotenziale (Siedlungsgebiete und andere Sachwer- te). Aufgrund der unterhalb liegenden Siedlungsgebiete wurden erhöhte An- forderungen an die Wälder gestellt. Eine gesunde und stabile Bestockung ist in den Wäldern mit besonderer Schutzfunktion dauernd erforderlich. Andere Nutzungen des Waldes, die nicht

Beschreibung der Schutzfunktion dienen, sind möglich, soweit sie dieser nicht widerspre- chen. Konflikt Naturschutz, Erholung – Schutz vor Naturgefahren. Ziel / Absichten Der Wald mit besonderer Schutzfunktion (BSF) wird zugunsten der Siedlungs- räume und Verkehrswege nachhaltig gepflegt. Die öffentliche Hand und die Waldeigentümer stellen sicher, dass dies gemäss den forstlichen Planungs- vorgaben mittels Forstprojekten geschieht. Soweit die Schutzfunktion nicht tangiert ist, können Anliegen des Naturschut- zes und der Erholung mitberücksichtigt werden.

Massnahmen - Der Waldbau wird auf den ausgeschiedenen Flächen primär auf die massgebenden Prozesse (z.B. Hangmuren, Schneegleiten, Steinschlag)

und auf den Schutz der gefährdeten, unterhalb liegenden Objekte wie Siedlungsgebiete oder Verkehrsachsen ausgerichtet. Eine detaillierte Be- stimmung der Massnahmen erfolgt im Rahmen der Projekte. - Bauliche Massnahmen zugunsten der gefährdeten Objekte sind im Be- reich der BSF-Wälder möglich: z.B. Rutschungsverbau, Bachsperren, Steinschlagnetze oder Auffangbauwerke. - Periodische Kontrolle der Gerinne und Durchlässe entlang der Bachläufe, um Verklausungen zu verhindern. - Planung der Massnahmen auf den gesamten ausgeschiedenen Flächen. Vorgehen - Finanzierung sicherstellen.

Ausführungspla- - Projekte Waldbau B/C, ev. in Zusammenarbeit mit Wasserbau. nung / Umsetzung - Prüfung der Übernahme im kant. Richtplan. Finanzierung Forstdienst (Projekte Waldbau C), Politische Gemeinden, Nutzniesser. Zeitrahmen / 2008 – 2011 Projektausarbeitung, anschliessend Umsetzung. Termin

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Federführung Forstdienst.

Beteiligte - Amt für Raumentwicklung. - Amt für Jagd und Fischerei. - Politische Gemeinden. - Tiefbauamt, Wasserbau. - Waldeigentümer.

Koordination Kt. AR Abstimmung bei Waldbau C Projekten an der Kantonsgrenze. Kt. AI Abstimmung bei Waldbau C Projekten an der Kantonsgrenze. Information -

Dokumente Kreisschreiben Nr. 8 und 23 BUWAL, http://www.umwelt- schweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/wald/vollzug_waldgesetz/kreisschreiben/index.html Bericht zur Ausscheidung BSF/SF, KFA St.Gallen. Karte Schutzwaldausscheidung BSF/SF, KFA St.Gallen.

Grundlagen

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Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt, Vorrangfunktion Schutz vor Naturgefahren Titel Wälder mit Schutzfunktion (SF) Nr. VS 2 Gemeinde/n Altstätten, Au, Balgach, Berneck, Eichberg, Marbach, Oberriet, Rebstein, Rüthi. Lokalname/n siehe Plan, Signatur "Wald mit Schutzfunktion (SF)". Ausgangslage In einem separaten Projekt wurden die Wälder mit Schutzfunktion (SF) aus- geschieden. Die Ausscheidung erfolgte gemäss den Richtlinien des Bundes mittels gutachtlicher Beurteilung und naturwissenschaftlicher Modelle. Letzte- re bildeten einerseits Naturgefahrenprozesse ab und berücksichtigten ander- seits die Schadenpotenziale (Siedlungsgebiete und andere Sachwerte). Im Perimeter handelt es sich vor allem um Wälder, die sich entlang von Ge- rinnen befinden. Transportfähiges Holz im Gerinne stellt für das unterhalb liegende Siedlungsgebiet und die Infrastrukturanlagen ein Gefahrenpotenzial dar. Aufgrund der Hangneigung ist transportfähiges Holz nicht nur aus dem unmittelbaren Gerinnebereich zu erwarten, sondern auch aus weiterer Entfer- nung. Andere Nutzungen des Waldes, die nicht der Schutzfunktion dienen, Beschreibung sind möglich, soweit sie dieser nicht widersprechen. Konflikt Naturschutz, Erholung – Schutz vor Naturgefahren. Ziel / Absichten Der Wald mit Schutzfunktion (SF) wird zugunsten der Siedlungsräume und Verkehrswege im Bereich der Gerinne nachhaltig gepflegt. Eine gesunde und stabile Bestockung ist im Bereich der Gerinne dauernd erforderlich. Die öffent- liche Hand und die Waldeigentümer stellen sicher, dass der Wald mit Schutz- funktion gemäss den forstlichen Planungsvorgaben mittels Forstprojekten nachhaltig gepflegt wird. Soweit die Schutzfunktion nicht tangiert ist, können Anliegen des Naturschut- zes und der Erholung mitberücksichtigt werden.

Massnahmen - Der Waldbau wird auf den ausgeschiedenen Flächen primär auf die massgebenden Prozesse (z.B. Eintrag von Holz in das Gerinne, Oberflä-

chenrutschungen) und auf den Schutz der gefährdeten, unterhalb liegen- den Objekte wie Siedlungsgebiete oder Infrastrukturanlagen ausgerichtet. Eine detaillierte Bestimmung der Massnahmen erfolgt im Rahmen der Projekte. - Periodische Kontrolle der Gerinne und Durchlässe entlang der Bachläufe, um Verklausungen zu verhindern. - Bauliche Massnahmen zugunsten der gefährdeten Objekte sind im Be- reich der SF-Wälder möglich: z.B. Rutschungsverbau, Bachsperren, Steinschlagnetze oder Auffangbauwerke. - Die Massnahmen werden auf der gesamten ausgeschiedenen Fläche Vorgehen geplant. - Finanzierung sicherstellen, Kostenteiler definieren.

Ausführungspla- - Projekte Waldbau B/C, Wasserbau, Nutzniesser. nung / Umsetzung - Prüfung der Übernahme im kant. Richtplan. Finanzierung Forstdienst (Projekte Waldbau B), Politische Gemeinden, Nutzniesser. Zeitrahmen / 2008 – 2011 Projektausarbeitung, anschliessend Umsetzung. Termin

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Federführung Forstdienst.

Beteiligte - Amt für Raumentwicklung. - Amt für Jagd und Fischerei. - Politische Gemeinden. - Tiefbauamt, Wasserbau. - Waldeigentümer.

Koordination Kt. AR Abstimmung bei Waldbau B Projekten an der Kantonsgrenze. Kt. AI Abstimmung bei Waldbau B Projekten an der Kantonsgrenze. Information -

Dokumente Kreisschreiben Nr. 8 und 23 BUWAL, http://www.umwelt- schweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/wald/vollzug_waldgesetz/kreisschreiben/index.html Bericht zur Ausscheidung BSF/SF, KFA St.Gallen.

Grundlagen Grundlagen Karte Schutzwaldausscheidung BSF/SF, KFA St.Gallen.

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3.2.3.2 Vorrangfunktion Natur und Landschaft (VN) Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt, Vorrangfunktion Natur und Landschaft Titel Naturwald- / Sonderwaldreservate (Vorrang) Nr. VN 1 Gemeinde/n Balgach, Diepoldsau, Oberriet. Lokalname/n VN 1.1: Wichenstein, RK 154.0 (Oberriet). VN 1.2: Höchstern, RK 155.0 (Balgach). VN 1.3: Alter Rheinlauf, RK 164.0 (Diepoldsau).

Objekte mit Hinweischarakter (H..) in den Kantonen Appenzell AR und AI:

HVN 1.10: Suruggen (Kt. AR). Ausgangslage Im Konzept Waldreservate St.Gallen sind verschiedene Waldflächen als Wald- oder Sonderwaldreservate ausgeschieden. Die Begründungen und Zielsetzungen der verschiedenen Flächen sind dem Konzept Waldreservate zu entnehmen. Die Ausführungsplanung ist teilweise bereits vorhanden. Beschreibung Konflikt Naturschutz mit Erholungsfunktion.

Ziel / Absichten - Es ist eine Umsetzung von 50% der Natur- und Sonderwaldreservate (inkl. deren langfristige Sicherung) bis Ende der laufenden WEP-Periode anzustreben. - Die Umsetzung kann auch über Schutzverordnungen (Gemeinde) oder Biodiversitätsprojekte (z.B. Waldbau A oder private Trägerschaften) erfol- gen. - Die Ziele und Absichten sind auf die Einzelobjekte auszurichten.

Massnahmen - Ausarbeitung eines auf die Zielsetzung ausgerichteten Konzepts. - Vertragsabschluss zur langfristigen Sicherung der waldbaulichen Umset- zung. - Berücksichtigung der speziellen Anforderungen aus dem LEK, insbeson- dere der Teilberichte Amphibien, Reptilien, Avifauna, Wildtiere und des Moduls Vernetzung.

Ausführungspla- - Projekt. nung / Umsetzung - Finanzierungskonzept. Vorgehen - Vertrag mit Eigentümer. Finanzierung Forstdienst, Amt für Raumentwicklung, andere Interessierte. Zeitrahmen / 2008 – 2010 und 2014 - 2016 Projektausarbeitung, anschliessend Umset- Termin zung. Federführung Forstdienst.

Beteiligte - Waldeigentümer. - Politische Gemeinden. - Amt für Natur- und Landschaftsschutz. - Naturschutzorganisationen. - Tiefbauamt, Wasserbau. - Amt für Raumentwicklung. - Amt für Jagd und Fischerei. Koordination Kt. AR Hinweis: Beachtung Objekte HVN 1.10 bei kantonaler Planung. Kt. AI - Information Zu VN 1.2: Das Objekt ist ein Flachmoor von nationaler Bedeutung und Am- phibienlaichgebiet von regionaler Bedeutung.

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Dokumente Konzept Waldreservate St.Gallen (RK) (www.wald.sg.ch ). Folgende Planungen stehen in Bezug zu diesem Objektblatt: - Richtplan SG: Im Richtplan befindet sich das Flachmoor von nationaler Bedeutung Höchstern, Richtplan Nr. 1937 (Balgach). Bemerkung: Die im Perimeter befindlichen Flachmoore von nationaler Bedeutung Nr. 1936 (Moosanger, Diepoldsau) und Nr. 1938 (Spitzmäder, Oberriet) besitzen keinen Waldanteil. - Richtplan SG: Im Richtplan befindet sich das Flachmoor von regionaler Bedeutung Wichenstein, Richtplan Nr. 1941 (Oberriet). Bemerkung: Das im Perimeter befindliche Flachmoor von regionaler Be- deutung Chatzer, Richtplan Nr. 525 (Oberriet) besitzt keinen Waldanteil. - Richtplan SG: Im Richtplan befindet sich das Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung Wichenstein, Richtplan Nr. SG 177 (Oberriet). Bemerkung: Die im Perimeter befindlichen Amphibienlaichgebiete von na-

Grundlagen tionaler Bedeutung Moosanger, Richtplan Nr. SG 094 (Diepoldsau) und Spitzmäder, Richtplan Nr. SG 197 (Oberriet) besitzen keinen Waldanteil. - Richtplan SG: Im Richtplan befinden sich die Amphibienlaichgebiete von regionaler Bedeutung Höchstern, Richtplan Nr. 3114 (Balgach), Fahr- maad [bei altem Rheinlauf], Richtplan Nr. 3360 (Diepoldsau). - Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) Rheintal: Massgebliche Teilbe- richte. Karte Grundlagenplan. Konzept Waldreservate St.Gallen. Karten zu den Teilberichten des LEK Rheintal.

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Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt, Vorrangfunktion Natur und Landschaft Titel Lebensraum Gewässer / Auen Nr. VN 2

Gemeinde/n Altstätten. Lokalname/n Binnenkanal / Untersand (Lienz-Altstätten). Ausgangslage Mischwald mit trocken gelegten Giessen. Konflikt - Beschreibung Ziel / Absichten Wiedervernässung Giessen. Massnahmen Mit technischen Mitteln wieder Wasser in Giessen einleiten.

Ausführungspla- - Betriebsplanung / Projekt. nung / Umsetzung - Vertrag inkl. Massnahmenplanung mit Grundeigentümern. Keine hoheitli- che Verfügung. Vorgehen Finanzierung forstliche Beiträge und/oder Beiträge der Raumplanung. Zeitrahmen/Termin 2011 - 2014 Projektausarbeitung, anschliessend Umsetzung. Federführung Forstdienst.

Beteiligte - Waldeigentümer. - Politische Gemeinden. - Amt für Natur- und Landschaftsschutz. - Naturschutzorganisationen. - Tiefbauamt, Wasserbau. - Amt für Raumentwicklung. - Amt für Jagd und Fischerei. Koordination Kt. AR - Kt. AI - Information -

Dokumente Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) Rheintal, Teilbericht Gewässer.

Karte Grundlagenplan. Karte zu LEK Teilbericht Gewässer. Grundlagen

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3.2.3.3 Vorrangfunktion Erholung (VE) Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt, Vorrangfunktion Erholung Titel Erholungswald Nr. VE 1 Gemeinde/n Altstätten, Oberriet. Lokalname/n flächige Objekte: - VE 1.1: Blattenberg (Oberriet). Hinweis: Erholungsfunktion und Wildtierkorridor (vgl. W 2) sind räumlich getrennt und ein Konflikt ist deshalb nicht angezeigt. - VE 1.2: Kriessner Wäldli (Oberriet). - VE 1.3: Reservoir Biser (Altstätten). Hinweis: Die Aspekte des Naturschutzes werden mit der Einhaltung der Zielsetzungen des naturnahen Waldbaus berücksichtigt.

Objekte mit Hinweischarakter (H..) in den Kantonen Appenzell AR und AI: - HVE 1.10: Suruggen – Chellersegg (AR). - HVE 1.11: Hoch Altstätten (AI). Ausgangslage Die oben genannten Orte stellen beliebte Naherholungsgebiete mit verschie- Beschreibung denartiger Nutzung durch Waldbesucher dar. Die im Objektblatt aufgeführten Bauten wurden im Rahmen der Waldentwick- lungsplanung nicht auf ihre rechtmässige Erstellung geprüft. Aufgrund der Auflistung kann deshalb keine Bestandesgarantie abgeleitet werden (Baube- willigung). Konflikt Naturschutz und Wild/Jagd; Einschränkungen bei Holzproduktion.

Ziel / Absichten - Die Naherholungsgebiete sollen der Bevölkerung zur Verfügung stehen.

- Die intensive Erholungsnutzung soll an diesen Orten konzentriert werden; die Beeinträchtigung naturschützerisch wertvoller Standorte in der Nähe sowie von Wildeinstandsgebieten sollen durch geeignete Massnahmen (z.B. Lattenzaun, Information) verhindert werden.

Massnahmen - Unterhalt von Erholungseinrichtungen wie Feuerstellen und vorhandenen Unterständen.

- Neue Infrastruktur kann im Rahmen von ordentlichen Bewilligungsverfah- ren realisiert werden.

- Regelung der Zugänglichkeit mit Motorfahrzeugen, z.B. nur bis zu festge- legten Punkten.

- Ausrichtung der Waldbewirtschaftung auf Sicherheits- und ästhetische Bedürfnisse der Bevölkerung.

- Einschränkung der Zugänglichkeit des benachbarten Waldareals, falls

Vorgehen aus jagdlicher oder naturschützerischer Sicht notwendig.

Ausführungspla- - Vertrag mit Gemeinde (Finanzierung). nung / Umsetzung - Eventuell Betriebsplanung. Finanzierung Politische Gemeinden, Nutzniesser. Zeitrahmen / 2008 – 2011 Projektausarbeitung, anschliessend Umsetzung. Termin

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Federführung Forstdienst.

Beteiligte - Politische Gemeinden (Bewilligungsinstanz für Bauten und Anlagen). - Waldeigentümer. - Amt für Raumentwicklung. - Amt für Natur- und Landschaftsschutz. - Naturschutzorganisationen. - Amt für Jagd und Fischerei. - Jagdgesellschaften. Koordination Kt. AR Hinweis: Beachtung Objekt HVE 1.10 bei kantonaler Planung. Kt. AI Hinweis: Beachtung Objekt HVE 1.11 bei kantonaler Planung. Information Regionale Naturschutzorganisationen.

Dokumente - Forstrechtshandbuch für den Forstdienst (Vorgehen BAB). - Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) Rheintal: Teilberichte Geotopin- ventar und Wildtiere. Karte - Grundlagen Grundlagen

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3.2.4 Spezielle Funktionen

3.2.4.1 Spezielle Funktion Natur und Landschaft (N) Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt, Spezielle Funktion Natur und Landschaft Titel Reservat Schwammtobel Nr. N 1 Gemeinde/n Oberriet. Lokalname/n Schwammtobel, RK Nr. 152.0: gemischt Wald-/Sonderwald (Oberriet). Ausgangslage Im Konzept Waldreservate St.Gallen sind verschiedene Waldflächen als Son- derwaldreservate ausgeschieden. Das Schwammtobel ist als gemischtes

Wald-/Sonderwaldreservat vorgesehen. Das geplante Waldreservat "Schwammtobel" liegt in der südwestlichen Ecke der Gemeinde Oberriet am Fusse der Fähneren. Eigentümer der 75 ha Reservatsfläche sind fünf Orts- gemeinden. Konflikt Schwammtobel ist auch SF-Fläche (Begründung für Ausscheidung als spe- zielle Funktion statt Vorrangfunktion). Beschreibung Das Objekt Schwammtobel überschneidet sich teilweise mit SF-Flächen (vgl. Objektblätter VS 2). Wo der Wald keine SF-Funktion übernimmt, können Kon- flikte mit der forstlichen Nutzung auftreten.

Ziel / Absichten - Mit der Ausscheidung des Waldreservats sollen die Naturnähe und der moorlandschaftstypische Charakter des Gebietes möglichst erhalten und stellenweise gefördert werden. Bedrohte und seltene Pflanzen- und Tier- arten sollen den für sie typischen Lebensraum vorfinden. Massnahmen - Ausarbeitung eines auf die Zielsetzung ausgerichteten Konzepts. - Langfristige Sicherung der waldbaulichen Umsetzung.

Ausführungspla- - Projekt. nung / Umsetzung - Finanzierungskonzept. - Vertrag mit Eigentümer.

Vorgehen Finanzierung Forstdienst, Amt für Raumentwicklung, andere Interessierte. Zeitrahmen / 2008 – 2009 Projektausarbeitung, anschliessend Umsetzung. Termin Federführung Forstdienst.

Beteiligte - Waldeigentümer. - Politische Gemeinden. - Amt für Natur- und Landschaftsschutz. - Naturschutzorganisationen. - Tiefbauamt, Wasserbau. - Amt für Raumentwicklung. - Amt für Jagd und Fischerei. Koordination Kt. AR - Kt. AI - Information - Dokumente Konzept Waldreservate St.Gallen (www.wald.sg.ch).

Karte Grundlagenplan, Konzept Waldreservate St.Gallen.

Grundlagen

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Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt, Spezielle Funktion Natur und Landschaft Titel Seltene Waldstandorte aus Reservatskonzept (RK) Nr. N 2 Gemeinde/n Altstätten, Au, Berneck, Eichberg, Marbach, Oberriet, Rebstein, Rüthi. Lokalname/n Seltene Waldstandorte aus RK: - N 2.1: Lienzer Spitz/Noller, RK Nr. 214.0 (Altstätten-Lienz). - N 2.2: Stofel / Fluhplatten, RK Nr. 148.1/2 (Altstätten-Lienz). - N 2.3: Dürenegg / Bärenlöcher Bergwald, RK Nr. 149.1/2/3 (Rüthi). - N 2.4: Blanggitobel, RK Nr. 150.0 (Rüthi). - N 2.5: Schlatt, RK Nr. 151.2 (Rüthi). - N 2.6: Oberberg, RK Nr. 151.1 (Oberriet / Rüthi). - N 2.7: Oberstein-Mittelstein, RK Nr. 153.0 (Oberriet). - N 2.8: Schwarzweid / Lindenbüchel, RK Nr. 160.0 (Eichberg). - N 2.9: Brendentobel, RK Nr. 161.0 (Altstätten). - N 2.10: Tobelbach Oberlauf, RK Nr. 162.0 (Altstätten). - N 2.11: Felspartien im Wald am Hügelzug Meldegg bis Berneck inkl. re- gionales Amphibienlaichgebiet Kobel, RK Nr. 166.2 (Au, Berneck).

Objekte mit informativem Charakter aus RK (kleinflächig)9 - N 2.20: Loseren, RK 1155.1 (Oberriet). - N 2.21: Hilpert, RK 1155.2 (Oberriet).

- N 2.22: Fohlenhof, RK 1155.3 (Oberriet). - N 2.23: Anger, RK 1155.4 (Oberriet). - N 2.24: Bannriet, RK 1155.5 (Altstätten). - N 2.25: Anger, RK 1155.6 (Marbach, Rebstein). - N 2.26: Obermäder, RK 1155.7 (Rebstein).

Beschreibung Objekte mit Hinweischarakter (H..) in den Kantonen Appenzell AR und AI: HN 2.30: Kamor-Resspass (Kt. AI). HN 2.31: Aubach (Kt. AI). HN 2.32: Rietlerwald (Kt. AR). HN 2.33: Nellenchapf (Kt. AR). Ausgangslage Die oben genannten Objekte wurden im Konzept Waldreservate St.Gallen (RK) als naturschützerisch wertvoll ausgeschieden. Die Gründe für die Aus- scheidung sind unterschiedlich und im Konzept dargestellt. Konflikt N 2.2: Konflikt mit Skitour, Objektblatt E 4 Zahlreiche Objekte im Hangbereich überschneiden sich mit SF- / BSF- Flächen (vgl. Objektblätter VS 1, VS 2). Wo der Wald keine SF- oder BSF-Funktion über- nimmt, können Nutzungskonflikte mit der forstlichen Nutzung auftreten.

Ziel / Absichten - Es ist eine Umsetzung von 50% der seltenen Waldstandorte aus dem Reservatskonzept (inkl. deren langfristige Sicherung) bis Ende der lau- fenden WEP-Periode anzustreben. - Die Umsetzung kann auch über Schutzverordnungen (Gemeinde) oder Bio- diversitätsprojekte (z.B. Waldbau A oder private Trägerschaften) erfolgen. - Die Ziele und Absichten sind auf die Einzelobjekte auszurichten. - Die Bedürfnisse des LEK an einzelne dieser Waldflächen werden berück- sichtigt.

9 Im Konzept Waldreservate St.Gallen sind kleinflächige Waldbestände mit wertvollen Baumbeständen nicht als poten- tielle Wald- und Sonderwaldreservate ausgeschieden, sondern mit informativem Charakter dargestellt. Trotzdem besit- zen diese Waldgebiete einen überdurchschnittlichen Naturwert. Diese Objekte haben eine Objektnummer >1100.

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Massnahmen Die Massnahmen für die einzelnen Flächen richten sich nach dem Grund der Ausscheidung und sind deshalb sehr unterschiedlich. Im Detail werden die

Massnahmen im Rahmen der Betriebsplanung / Projektierung festgelegt.

Ausführungspla- - Betriebsplanung / Projekt. nung / Umsetzung - Vertrag inkl. Massnahmenplanung mit Grundeigentümern. Keine hoheitli- che Verfügung. Vorgehen Finanzierung forstliche Beiträge und/oder Beiträge der Raumplanung. Zeitrahmen / 2008 – 2010 und 2015 – 2017 Projektausarbeitung, anschliessend Umset- Termin zung. Federführung Forstdienst.

Beteiligte - Waldeigentümer. - Politische Gemeinden. - Amt für Natur- und Landschaftsschutz. - Naturschutzorganisationen. - Tiefbauamt, Wasserbau. - Amt für Raumentwicklung. - Amt für Jagd und Fischerei. Koordination Kt. AR Hinweis: Beachtung Objekte HN 2.32 und 2.33 bei kantonaler Planung. Kt. AI Hinweis: Beachtung Objekte HN 2.30 und 2.31 bei kantonaler Planung. Information -

Dokumente - Richtplan SG: Im Richtplan befinden sich die Flachmoore von nationaler Bedeutung Bannriet Nordost, Richtplan Nr. 1939 (Altstätten), Bannriet, Richtplan Nr. 1940 (Altstätten). Bemerkung: Die im Perimeter befindlichen Flachmoore von nationaler Bedeutung Nr. 1936 (Moosanger, Diepoldsau) und Nr. 1938 (Spitzmäder, Oberriet) besitzen keinen Waldanteil. - Richtplan SG: Im Richtplan befindet sich das Flachmoor von regionaler Bedeutung Hilpert, Richtplan Nr. 1942 (Oberriet). Bemerkung: Das im Perimeter befindliche Flachmoor von regionaler Be- deutung Chatzer, Richtplan Nr. 525 (Oberriet) besitzt keinen Waldanteil.

- Richtplan SG: Im Richtplan befinden sich die Amphibienlaichgebiete von nationaler Bedeutung Bannriet, Richtplan Nr. SG 140 (Altstätten), Kies- werk Sieber Agersten (Wanderbiotop), Richtplan Nr. SG 096 (Diepoldsau) und Alte Lehmgrube Hilpert, Richtplan Nr. SG 170 (Oberriet). Bemerkung: Die im Perimeter befindlichen Amphibienlaichgebiete von na- Grundlagen tionaler Bedeutung Moosanger, Richtplan Nr. SG 094 (Diepoldsau) und Spitzmäder, Richtplan Nr. SG 197 (Oberriet) besitzen keinen Waldanteil. - Richtplan SG: Im Richtplan befinden sich die Amphibienlaichgebiete von regionaler Bedeutung Kobel, Richtplan Nr. 3012 (Berneck), Schloss Grü- nenstein, Richtplan Nr. 3356 (Balgach), Kobelwald Steinbruch, Richtplan Nr. 3223 (Oberriet) und Schulreservat Kolbenstein, Richtplan Nr. 3221 (Oberriet). - Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) Rheintal.

Karte - Grundlagenplan. - Konzept Waldreservate St.Gallen (RK).

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Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt, Spezielle Funktion Natur und Landschaft Titel Objekte mit spezieller waldbaulicher Behandlung Nr. N 3 Gemeinde/n Altstätten, Balgach, Oberriet.

Lokalname/n - N 3.1: Vorder- / Hinternord (Oberriet) - N 3.2: Kellen und angrenzender Steinbruch Kobelwald (Oberriet)

- N 3.3: Huberberg (Altstätten) - N 3.4: Gupf (Altstätten) - N 3.5: Ruppenhalde (Altstätten) - N 3.6: Schloss Grünenstein (Balgach) [Amphibiengebiet] Ausgangslage Die oben genannten Objekte stellen in der Beurteilung regionaler Natur-

Beschreibung schutzvertreter Flächen mit hohem Naturpotenzial dar. Konflikt Zahlreiche Objekte im Hangbereich überschneiden sich mit SF- / BSF- Flä- chen (vgl. Objektblätter VS 1, VS 2). Wo der Wald keine SF- oder BSF- Funktion übernimmt, können Konflikte mit der forstlichen Nutzung bzw. der Erholungsfunktion auftreten. Ziel / Absichten Spezielle waldbauliche Behandlung im Hinblick auf Biodiversität.

Massnahmen - Die Massnahmen für die einzelnen Flächen richten sich nach dem Grund der Ausscheidung und sind deshalb sehr unterschiedlich. Im Detail wer-

den die Massnahmen im Rahmen der Betriebsplanung und der forstlichen Bewirtschaftung festgelegt. - Berücksichtigung der speziellen Anforderungen aus dem LEK, insbeson- dere der Teilberichte Amphibien, Reptilien, Avifauna, Wildtiere und Geo- topinventar.

Vorgehen Ausführungspla- - Betriebsplanung. nung / Umsetzung - Biodiversitätsprojekt. Finanzierung Forstliche Beiträge und/oder Beiträge der Raumplanung. Zeitrahmen/Termin 2008–2010 und 2015–2017 Projektausarbeitung, anschliessend Umsetzung. Federführung Forstdienst.

Beteiligte - Waldeigentümer. - Politische Gemeinden. - Amt für Natur- und Landschaftsschutz. - Naturschutzorganisationen. - Tiefbauamt, Wasserbau. - Amt für Raumentwicklung.

Koordination Kt. AR - Kt. AI - Information -

Dokumente - Interessenmeldungen der lokalen Naturschutzorganisationen, Informatio- nen aus pflanzensoziologischer Karte.

- Richtplan SG: - Zu N 3.2, Steinbruch Kobelwald: Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung. - Zu N 3.6, Schloss Grünenstein: Amphibienlaichgebiet von regionaler Bedeutung Grundlagen - Landschaftsentwicklungskonzept Rheintal: Massgebliche Teilberichte. Karte Grundlagenplan.

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Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt, Spezielle Funktion Natur und Landschaft Titel Waldrandkonzept Nr. N 4 Gemeinde/n Altstätten, Au, Balgach, Berneck, Diepoldsau, Eichberg, Marbach, Oberriet, Rebstein, Rüthi, Widnau. Lokalname/n Keine Darstellung im Plan. Ausgangslage Der Übergang von Wald zu offenem Land und zu Siedlungen ist oft abrupt und naturfern. Bei der Vernetzung des Waldes mit dem offenen Land nimmt der Waldrand eine wichtige Funktion ein. Gepflegte, stufige Waldränder, ins- besondere an nach Osten, Süden oder Westen abfallendem Gelände, besit- zen meist ein hohes ökologisches Aufwertungspotenzial und ein geringeres Konfliktpotenzial zur angrenzenden Siedlung. Einzelne Gemeinden verfügen bereits über ein Waldrandpflegekonzept (GAöL-Flächen). Gemäss LEK

Rheintal spielen die Waldränder bei der weiteren Erhaltung und Aufwertung der Lebensräume und beim Aufbau weiterer Vernetzungen eine zentrale Rol- le, insbesondere für die Amphibien/Reptilien und die Bewohner des mageren Grünlandes. Konflikt Naturschutz – Holzernte / Landwirtschaft.

Beschreibung Ziel / Absichten - Beurteilung der Waldränder nach dem Naturwert: Prioritätensetzung. - Erhöhung des Erholungs- und Naturschutzwertes von Waldrändern: Auf- wertung ausgewählter Waldrandabschnitte zur Erhaltung der Artenvielfalt insbesondere der inneren Waldränder an Waldwiesen. - Schaffung naturnaher Übergangszonen an Waldwiesen und dadurch Pfle- ge wertvoller Biotope für seltene Tiere und Pflanzen. Verbesserung der Vernetzung von Lebensräumen. Koordination mit GAöL-Flächen und Landschaftsentwicklungskonzept Rheintal (LEK). - Initiierung, Finanzierung und Vollzug eines Waldrandkonzeptes. - Berücksichtigung der Kategorie "Trockenwiesen und -weiden von nationa- ler und regionaler Bedeutung" aus dem kantonalen Richtplan (Objekte: 743, 428, 778, 779, 769, 780, 781, 782, 828, 750, 773, 776, 819, 752, 746, 749, 827) bei der Erstellung eines Waldrandkonzepts. Massnahmen Beurteilung der Waldränder betreffend ihrer Eignung zur Aufwertung unter Berücksichtigung des umliegenden offenen Landes (Massnahmen sind auf

den Wald beschränkt: Waldrandkonzept für den ganzen Perimeter oder Teile): 1) ökologisch wertvolle, vielfältige Waldränder (Pflege zur Erhaltung des wertvollen Zustandes). 2) Potenziell wertvolle Waldränder (Pflege zur ökologischen Aufwertung). 3) Waldränder an überbauten Bauzonen oder wichtigen Strassen. Umsetzung der Stoffverordnung durch die Gemeinden bei illegalen Ablage- rungen im Waldrandbereich (z.B. Siloballen, Fahrzeugparks). Nach Möglichkeit ist darauf zu achten, dass Durchgangs- oder Zugangsstörungen (Zäune) durch oder zum Waldrand im Konzept berücksichtigt und vermindert

Vorgehen werden.

Ausführungspla- - Waldrandkonzept / Vollzugsprogramm inkl. Bestimmung Kostenträger. nung / Umsetzung - Betriebsplanung / Schlagplanung / Schlaganzeichnung. - Private Waldeigentümer: Vereinbarungen und Projekte. - Forst- und baupolizeiliche Durchsetzung. Finanzierung Amt für Raumentwicklung, Forstdienst, Nutzniesser, Ökoqualitätsverordnung. Zeitrahmen/Termin 2007 – 2009 Projektausarbeitung, anschliessend Umsetzung.

© Waldregion 2, Werdenberg-Rheintal, 2007 WEP Rheintal Seite 49

Federführung Forstdienst

Beteiligte - Waldeigentümer. - Politische Gemeinden. - Naturschutzorganisationen. - Amt für Jagd und Fischerei. - Amt für Raumentwicklung.

Koordination Kt. AR - Kt. AI - Information -

Dokumente - StoV (SR 814.013). - Verzeichnis der GAöL-Flächen.

- Kantonaler Richtplan: Trockenwiesen und -weiden von nationaler und regionaler Bedeutung. - Konzept zur Aufwertung von Waldrändern (Kreisforstamt VI, 2006). - Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) Rheintal: Teilberichte Amphi-

Grundlagen bien/Reptilien.

Karte - Bestandeskarte. - Pflanzensoziologische Karte und Kommentare.

© Waldregion 2, Werdenberg-Rheintal, 2007 WEP Rheintal Seite 50

Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt, Spezielle Funktion Natur und Landschaft Titel Neophyten Nr. N 5 Gemeinde/n Altstätten, Au, Balgach, Berneck, Diepoldsau, Eichberg, Marbach, Oberriet, Rebstein, Rüthi, Widnau. Lokalname/n Alle Gemeinden. Ausgangslage Unerwünschte Verbreitung zahlreicher nicht standortsgerechter Pflanzen (sie- he Artenliste Anhang A3).

Beschreibung Konflikt Verdrängen der einheimischen Vegetation. Verbreitung von Allergien. Ziel / Absichten Bekämpfung der Neophyten zusammen mit den Gemeinden (vgl. Merkblätter pro Art im Anhang A 3). Massnahmen Folgende Arten bekämpfen: - Ailanthus altissima Götterbaum

- Ambrosia artemisifolia Aufrechte Ambrosie Fett = im Gebiet WEP - Artemisia verlotiorum Verlot'scher Beifuss Rheintal prioritär zu - Buddleja davidii Sommerflieder, Schmetterlingsstrauch bekämpfende oder zu - Elodea canadensis Gemeine Wasserpest beobachtende Arten - Elodea nuttallii Nuttalls Wasserpest - Heracleum mantegazzianum Riesen-Bärenklau - Impatiens glandulifera Drüsiges Springkraut - Lonicera japonica Japanisches Geissblatt - Ludwigia grandiflora Grossblütiges Heusenkraut - Lysichiton americanus Amerikanischer Stinktierkohl - Polygonum polystachyum Himalaja-Knöterich - Prunus laurocerasus Kirschlorbeer - Prunus serotina Herbstkirsche - Pueraria lobata Kopoubohne - Reynoutria japonica Japanischer Stauden-Knöterich - Reynoutria sachalinensis + R. X bohemica Sachalin-Knöterich + Bastard-Knöterich - Rhus typhina Essigbaum - Robinia pseudoacacia Falsche Akazie, Robinie - Rubus armeniacus Armenische Brombeere - Senecio inaequidens Schmalblättriges Greiskraut - Solidago canadensis s.l. Kanadische Goldrute - Solidago gigantea Spätblühende Goldrute Vorgehen Folgende Arten beobachten (Watchlist): - Amorpha fruticosa Bastardindigo - Asclepias syriaca Syrische Seidenpflanze - Bassia scoparia Besen-Radmelde - Bunias orientalis Oestliches Zackenschötchen - Cornus sericea Seidiger Hornstrauch - Cyperus esculentus Essbares Zypergras - Glyceria striata Gestreiftes Süssgras - Helianthus tuberosus Topinambur - Impatiens balfourii Balfours Springkraut - Lonicera henryi Henrys Geissblatt - Lupinus polyphyllus Vielblättrige Lupine - Mahonia aquifolium s.l. Mahonie - Parthenocissus inserta Jungfernrebe - Paulownia tomentosa Paulownie - Phytolacca americana Kermesbeere - Phytolacca esculenta Essbare Kermesbeere - Sedum spurium Kaukasus-Mauerpfeffer - Senecio rupestris Felsen-Kreuzkraut - Trachycarpus fortunei Japanische Fächerpalme, Hanfpalme - Viburnum rhytidophyllum Runzelblättriger Schneeball

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Ausführungspla- Fachliche Anleitung durch Fachstelle Pflanzenschutz. nung / Umsetzung Umsetzung: Projektweise je Gemeinde. Finanzierung Politische Gemeinden, Fachstelle für Pflanzenschutz.

Zeitrahmen/Termin Laufend.

Federführung Fachstelle für Pflanzenschutz (Landwirtschaftliche Schule Salez). Beteiligte Forstdienst. Kt. AR - Kt. AI - Koordination Information - Dokumente Quelle: Merkblätter des CPS/SKEW http://www.cps-skew.ch/deutsch/infoblaetter_invasive.htm

Die SKEW-Infoblätter zu den invasiven gebietsfremden Pflanzenarten enthal- ten eine Artbeschreibung mit möglichen Verwechslungen sowie Informationen zu: Standorte, Verbreitung, Gefahren, Vorbeugung und Bekämpfung, Kon- taktadressen für Meldung und Beratung, Angaben zu Fachliteratur und Inter-

Grundlagen net-Adressen. Die Verbreitungskarten, die das ZDSF aufgrund der Umfragen 2002 und 2003 aufgestellt hat, sind in den Infoblättern integriert. Karte

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3.2.4.2 Spezielle Funktion Erholung und Sport (E) Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt, Spezielle Funktion Erholung Titel Erholungseinrichtungen Nr. E 1 Gemeinde/n Altstätten, Balgach, Berneck, Diepoldsau, Eichberg, Oberriet, Rebstein, Rüthi. Lokalname/n Punktobjekte: - E 1.1: Furnis Plona (Altstätten-Lienz). - E 1.2: Brunnenberg (Rüthi). - E 1.3: Buolt (Rüthi). - E 1.4: Montlinger Schwamm (Oberriet). - E 1.5: Forstseeli (Oberriet). - E 1.6: Chienberg (Oberriet). - E 1.7: Salchet (Oberriet). - E 1.8: Langstuck (Oberriet). - E 1.9: Kristallhöhle (Oberriet). - E 1.10: Fuchsplatz (Oberriet). - E 1.11: Eichenwieser Rank (Oberriet). - E 1.12: Schilfplatz (Oberriet). - E 1.13: Wattwald (Oberriet). - E 1.14: Benzrüthi (Oberriet).

- E 1.15: Parkplatz Schwammtobel (Oberriet). - E 1.16: Schwarzenweid (Eichberg). - E 1.17: Stocken (Altstätten). - E 1.18: Feuerstelle Tigelberg (Berneck). -

Beschreibung E 1.19: Feuerstelle Rosenberg (Berneck).

Linienförmige Objekte: - E 1.30: Walderlebnispfad Lienz (Altstätten). - E 1.31: Walderlebnispfad Altstätten (Altstätten). - E 1.32: Spazierwege Schwarzwald (Balgach, Rebstein).

Flächige Objekte: - E 1.50: Hoch Chapf (Altstätten, Eichberg). - E 1.51: Luterbach (Altstätten). - E 1.52: Wiswannen Vita Parcours (Altstätten) - E 1.53: Kirchen- und Hümpeler Wald (Balgach). - E 1.54: Widenau-Wäldli (Diepoldsau). - E 1.55: Schossenriet (Berneck)

Objekte mit Hinweischarakter (H..) in den Kantonen Appenzell AR und AI: - HE 1.60: Hirschberg (AR). - HE 1.61: Hard, Bruggtobel (AR).

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Ausgangslage In verschiedenen Gemeinden werden Erholungseinrichtungen im Wald oder in Waldnähe für Freizeit- und Erholungsaktivitäten genutzt. Damit eine Entflech- tung der Erholungsaktivitäten mit Naturschutzinteressen und Interessen des Wildes bzw. der Jagd erfolgen kann, soll die Erholungsnutzung auf einige geeignete Objekte konzentriert werden. Die im Objektblatt aufgeführten Bauten wurden im Rahmen der Waldentwick- lungsplanung nicht auf ihre rechtmässige Erstellung geprüft. Aufgrund der Auflistung kann deshalb keine Bestandesgarantie abgeleitet werden (Baube- willigung). Konflikt Eventuell Konfliktbereinigung mit Naturschutz bzw. Wild/ Jagd/ Sensible Wild- lebensräume.

Ziel / Absichten - Kanalisierung der Erholungsnutzung auf eine beschränkte Anzahl von Erholungseinrichtungen.

- Information und Sensibilisierung der Erholung Suchenden.

Massnahmen - Unterhalt ausgewählter Objekte und Gebiete entsprechend der heutigen Praxis (siehe Liste oben), aber keine Verpflichtung des Bewirtschafters zu

Intensivierung des Unterhalts.

- Bereitstellen und Unterhalt der Erholungsinfrastruktur.

- Regelmässige Kontrollen.

Ausführungspla- - Unterhaltskonzept. nung / Umsetzung - Information der Bevölkerung zu Erholung oder andern Themen (Objekt- blatt Ö 1). Vorgehen - Koordination mit Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) Rheintal (Teilbe- richt Wildtiere und Zielen zu Erholung und Tourismus). Finanzierung Politische Gemeinden, Nutzniesser. Zeitrahmen / Laufend. Termin Federführung Forstdienst.

Beteiligte - Politische Gemeinden (Bewilligungsinstanz für Bauten und Anlagen). - Waldeigentümer. - Amt für Raumentwicklung. - Amt für Natur- und Landschaftsschutz. - Naturschutzorganisationen. - Amt für Jagd und Fischerei. - Jagdgesellschaften. Koordination Kt. AR Hinweis: Beachtung Objekte HE 1.60 und 1.61 bei kantonaler Planung. Kt. AI - Information Information der Öffentlichkeit über die Publikationsorgane der Gemeinden. Dokumente − Forstrechtshandbuch für den Forstdienst (Vorgehen BAB). − Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) Rheintal: massgebliche Teilbe- richte (Wildtiere und Zielkatalog). Karte - Grundlagen

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Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt, Spezielle Funktion Erholung Titel Waldkindergärten / Waldspielgruppen Nr. E 2 Gemeinde/n Altstätten, Balgach, Berneck, Diepoldsau, Oberriet.

Lokalname/n - E 2.1: Semmeler / Brestenegg (Oberriet). - E 2.2: Wiswannen (Altstätten). - E 2.3: Fahrmaad (Diepoldsau). - E 2.4: Grünenstein (Balgach). - E 2.5: Forstwerkhof (Balgach).

- E 2.6: Schossenriet (Berneck). - E 2.7: Kobel (Berneck). Ausgangslage Die oben genannten Punkte sind Standorte von Waldkindergärten und/oder Waldspielgruppen. Die im Objektblatt aufgeführten Bauten wurden im Rahmen der Waldentwick-

Beschreibung lungsplanung nicht auf ihre rechtmässige Erstellung geprüft. Aufgrund der Auflis- tung kann deshalb keine Bestandesgarantie abgeleitet werden (Baubewilligung). Konflikt -

Ziel / Absichten - Die Gebiete stehen als Standorte für Waldkindergärten und Waldspiel- gruppen zur Verfügung. - Die intensive Erholungsnutzung soll an diesen Orten konzentriert werden; die Beeinträchtigung naturschützerisch wertvoller Standorte in der Nähe soll durch geeignete Massnahmen (z.B. Information, Kontakte zum Forst- dienst) verhindert werden.

Massnahmen - Unterhalt von vorhandenen Erholungseinrichtungen wie Feuerstellen und vorhandenen Unterständen.

- Neue Infrastruktur kann im Rahmen der ordentlichen Bewilligungsverfah- ren realisiert werden. - Regelung der Zugänglichkeit mit Motorfahrzeugen, z.B. nur bis zu festge- legten Punkten. - Ausrichtung der Waldbewirtschaftung auf Sicherheits- und ästhetische Bedürfnisse der Waldkindergarten- und Waldspielgruppenbenützer. - Einschränkung der Zugänglichkeit des benachbarten Waldareals, falls aus Sicht Naturschutz notwendig. Vorgehen Ausführungspla- - Vertrag zwischen Grundeigentümer und dem Betreiber des Kindergartens nung / Umsetzung bzw. der Spielgruppe. - Eventuell Betriebsplanung. Finanzierung Politische Gemeinden, Nutzniesser. Zeitrahmen/Termin 2007 - 2011 Vertragausarbeitung, anschliessend Umsetzung. Federführung Forstdienst.

Beteiligte - Betreiber der Waldkindergärten oder Waldspielgruppen. - Politische Gemeinden (Bewilligungsinstanz für Bauten und Anlagen). - Waldeigentümer. - Amt für Raumentwicklung. Kt. AR - Koordination Kt. AI - Information Regionale Naturschutzorganisationen. Dokumente Forstrechtshandbuch für den Forstdienst (Vorgehen BAB). lagen Grund- Karte -

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Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt, Spezielle Funktion Erholung Titel Mountainbike Management (Singletrails) Nr. E 3 Gemeinde/n Altstätten, Au, Balgach, Berneck, Diepoldsau, Eichberg, Marbach, Oberriet, Rebstein, Rüthi, Widnau. Lokalname/n (keine Kartenausscheidung). Ausgangslage Die Regionalplanung hat ein Mountainbike-Wegenetz ausgeschieden. Ge-

mäss kantonalem Waldgesetz (EGzWaG) ist nur das Befahren von befestig- ten öffentlichen Strassen im Wald erlaubt. In der Regel wird darunter eine Strassenbreite von > 2.5 m verstanden. Aus Sicht der Mountainbiker sind neben den Strassen auch sogenannte Singletrails interessant, besonders dort wo ohne die Benutzung der Singletrails eine "Sackgasse" entstehen würde. Auf viel benutzten Singletrails bzw. Wanderwegen können auch Konflikte mit Beschreibung andern Erholungsnutzern auftreten. Konflikt Ansprüche der Mountainbiker vs. Wald- und Jagdgesetz (Lebensraumansprü- che Flora und Fauna) und vs. andere Erholungsnutzer. Ziel / Absichten Das bestehende Mountainbikewegekonzept ist akzeptiert. In rund 10 Jahren soll das bestehende Konzept überprüft werden. Öffentlichkeitsarbeit: Sensibilisierung der Mountainbiker. Massnahmen Bestehendes Mountainbikewegekonzept überprüfen hinsichtlich Erweiterung mit Singletrails (Ausnahmen definieren).

Ausführungspla- - Rad- und Wanderwegplan. nung / Umsetzung - Verfahren BAB (Bauten ausserhalb Bauzone) für Bikerparcours. - Periodische Informationsveranstaltungen; Aktionen in der Lokalpresse.

Vorgehen Finanzierung Politische Gemeinden, Nutzniesser. Zeitrahmen / 2014 - 2017 Projektausarbeitung, anschliessend Umsetzung. Termin Federführung Verein St.Galler Rheintal (Regionalplanung).

Beteiligte - Amt für Raumentwicklung. - Waldeigentümer. - Politische Gemeinden. - Forstdienst. - Amt für Jagd und Fischerei. - Mountainbikevertreter.

Koordination Kt. AR Abstimmung mit der Mountainbikeplanung AR. Kt. AI Abstimmung mit der Mountainbikeplanung AI. Information Information über lokale Presse, Publikationsorgane der Gemeinden. Dokumente Mountainbikewegekonzept der Regionalplanung (Verein St.Galler Rheintal). Karte - Rad- und Wanderwegplan. http://www.sg.ch/home/bauen__raum___umwelt/raumentwicklung/rad- _und_wanderwegplan.html

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Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt, Spezielle Funktion Erholung Titel Skitourenrouten Nr. E 4 Gemeinde/n Altstätten (Lienz), Oberriet. Lokalname/n E 4.1: Rüthi-Plona zum Oberkamor (Altstätten). E 4.2: Oberriet-Freienbach zum Oberkamor (Oberriet). E 4.3: Neuenalp – Fäneren (Oberriet).

Objekte mit Hinweischarakter (H..) in den Kantonen Appenzell AR und AI: - HE 4.10: Neuenalp – Fäneren (Kt. AI). Ausgangslage Häufig begangene Skitourenrouten vom Rheintal zum Alpstein:

- Rüthi-Plona zum Oberkamor. Beschreibung

- Oberriet-Freienbach zum Oberkamor.

- Oberriet-Neuenalp zum Fänerenspitz. Die Routen tangieren Wildeinstandsgebiete / -korridore und Gebiete mit ho- hem Naturwert (vgl. kantonales Reservatskonzept). Konflikt Ansprüche der Skitourengeher vs. Lebensraumansprüche Flora und Fauna. Ziel / Absichten Bezeichnung der konfliktfreien Aufstiegsrouten als Flächen.

Massnahmen - Signalisationsüberprüfung der Zufahrtsstrassen.

- Beschilderung bei Startpunkten der Skitourenrouten im Gelände.

- Information der lokalen SAC-Gruppen.

- Wenn Skitourenkarten verfügbar: Eintrag der Routen bewirken.

Ausführungspla- - Beschilderung / Signalisation anpassen (koordiniert mit Signalisation mit nung / Umsetzung Beschilderung mit E 5).

Vorgehen - Periodische Informationen; Aktionen in der Lokalpresse. Finanzierung Politische Gemeinden, Nutzniesser. Zeitrahmen / 2008 – 2010 Signalisation, anschliessend Umsetzung. Termin Federführung Verein St.Galler Rheintal (Regionalplanung).

Beteiligte - Amt für Raumentwicklung. - Waldeigentümer. - Politische Gemeinden. - Forstdienst. - Amt für Jagd und Fischerei. - Skitourenvertreter.

Koordination Kt. AR - Kt. AI Hinweis: Beachtung Objekt HE 4.10 bei kantonaler Planung. Information Information über lokale Presse, Publikationsorgane der Gemeinden. Dokumente Ausscheidung von Skitourenrouten (durch lokale Skitourengeher).

Karte Ausscheidung von Skitourenrouten (durch lokale Skitourengeher).

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Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt, Spezielle Funktion Erholung Titel Schneeschuhtourenrouten Nr. E 5 Gemeinde/n Altstätten, Oberriet, Rüthi.

Lokalname/n Kein Plan: Offizielles Wanderwegnetz. Ausgangslage Schneeschuhtourengeher erschliessen im Winter im Vergleich zu den Skitou- rengehern zusätzliche Gebiete, was zu Störungen der Lebensräume von Fau- na und Flora in einer empfindlichen Zeit führen kann. Konflikt Ansprüche der Schneeschuhläufer vs. Lebensraumansprüche Flora und Fau- Beschreibung na. Ziel / Absichten Die Schneeschuhläufer sollen sich an das markierte Wanderwegnetz halten und die sensiblen Wildlebensräume beachten (vgl Objektblatt W 1 und W 2).

Massnahmen - Signalisationsüberprüfung der Zufahrtsstrassen.

- Wintertaugliche Beschilderung der offiziellen Wanderwege im Gelände.

- Information der lokalen SAC-Gruppen und der Veranstalter.

Ausführungspla- - Beschilderung / Signalisation anpassen (koordiniert mit Signalisation mit nung / Umsetzung Beschilderung mit E 4).

- Periodische Informationen; Aktionen in der Lokalpresse. Vorgehen Finanzierung Politische Gemeinden, Nutzniesser. Zeitrahmen / 2008 – 2010 Signalisation, anschliessend Umsetzung. Termin Federführung Verein St.Galler Rheintal (Regionalplanung).

Beteiligte - Amt für Raumentwicklung. - Waldeigentümer. - Politische Gemeinden. - Forstdienst. - Amt für Jagd und Fischerei. - Vertreter Schneeschuhläufer.

Koordination Kt. AR Abstimmung mit der Schneeschuhroutenplanung AR. Kt. AI Abstimmung mit der Schneeschuhroutenplanung AI. Information Information über lokale Presse, Publikationsorgane der Gemeinden. Dokumente -

Karte -

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Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt, Spezielle Funktion Erholung Titel Start-/Landeplätze Hängegleiter Nr. E 6 Gemeinde/n Altstätten, Oberriet. Lokalname/n Startplätze: E 6.1: Montlinger Schwamm: Koord. 756'590 / 242'095 (Oberriet). Landeplätze: E 6.2: Mösli: Koord. 760'300 / 242'200 (Oberriet). E 6.3: Hub-Unterkobelwies (Mäder): Koord. 758'600 / 244'240 (Altstätten). E 6.4: Gerenmoos: Koord. 760'390 / 250'660 (Altstätten, Lüchingen).

Objekte mit Hinweischarakter (H..) in den Kantonen Appenzell AR und AI: Startplatz: HE 6.10: St. Anton: Koord. 758'830 / 253'220 (Kt. AI)

Ausgangslage Das Fluggebiet "Montlinger Schwamm" ist ein typisches Fluggebiet bei Bise. Es gibt pro Flugsaison etwa 20 gute Bisentage, an denen jeweils etwa 15 bis 20 Piloten in der Luft sind. Im Winter (Nov. bis Ende März) wird infolge fehlen- der Bise nicht geflogen. Gelandet wird normal in der Mäder oder im Mösli. Das Fluggebiet St.Anton wird vor allem im Frühling (Februar, März, April) bei Beschreibung leichter Südlage (kein Föhn) genutzt. Die Anzahl Flüge an geeigneten Tagen ist ähnlich wie beim Montlinger Schwamm. Der Landeplatz ist im Gerenmoos. Die beiden Fluggebiete werden vom Flugclub "Die Rheintalgliders" betreut und mehrheitlich von den Mitgliedern dieser Organisation genutzt. Die im Objektblatt aufgeführten Bauten wurden im Rahmen der Waldentwick- lungsplanung nicht auf ihre rechtmässige Erstellung geprüft. Aufgrund der Auflistung kann deshalb keine Bestandesgarantie abgeleitet werden (Baube- willigung). Konflikt Störungen des Wildes (insbesondere Gämsen), wenn offene Äsungsplätze zu tief überflogen werden. Ziel / Absichten Die Piloten sollen in geeigneter Form über die Äsungsplätze der Gämsen und über die Anliegen der Jagd informiert werden. Sie werden aufgefordert, die empfindlichen Gebiete möglichst zu meiden und die empfohlenen Mindest- flughöhen zu beachten.

Massnahmen - Information der Piloten über die Clubs Fluggemeinschaft Alpstein / Flug- club Rheintalgliders. - Periodischer Erfahrungsaustausch zwischen der Fluggemeinschaft Alp- stein / Rheintalgliders und den örtlichen Jagdgesellschaften.

- Errichtung einer Hinweistafel beim Montlinger Schwamm mit Kartenüber- sicht und Verhaltensempfehlung.

Ausführungspla- - Periodische Informationen der Flugclubs; Aktionen in der Lokalpresse, nung / Umsetzung Erfahrungsaustausch mit den örtlichen Jagdgesellschaften. - Mund-zu-Mund-Propaganda innerhalb der Hängegleiterclubs. Vorgehen - Hinweistafel beim Montlinger Schwamm. Finanzierung Die Hinweistafel wird von der FGA (Fluggemeinschaft Alpstein) auf Antrag der Rheintalgliders finanziert.

Zeitrahmen / - Informationen, Absprachen, Erfahrungsaustausch: Laufend. Termin - Hinweistafel Montlinger Schwamm: bis Frühjahr 2007, anschl. Umset- zung.

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Federführung Fluggemeinschaft Alpstein / Flugclub Rheintalgliders. Beteiligte - Politische Gemeinden (Bewilligungsinstanz für Bauten und Anlagen). - Amt für Raumentwicklung. - Amt für Jagd und Fischerei. - Betroffene Jagdgesellschaften. Kt. AR

Kt. AI - Hinweis: Beachtung Objekt HE 6.10 bei kantonaler Planung. Koordination - Information der Fluggemeinschaft Alpstein. Information Information über lokale Presse, Publikationsorgane der Gemeinden, Direkt- kontakt zwischen Hängegleiterclubs und Jagdgesellschaften, Hinweistafeln. Dokumente Empfehlungen zum Flugverhalten (Ehrenkodex). Karte Hinweistafel bei Montlinger Schwamm: Plan mit Eintrag der Flugkorridore, Start- und Landeplätze und der empfindlichen Wild-Austrittsgebiete.

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3.2.4.3 Spezielle Funktion Wild und Jagd (W) Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt, Spezielle Funktion Wild und Jagd Titel Sensible Wildlebensräume Nr. W 1 Gemeinde/n Altstätten, Au, Berneck, Eichberg, Oberriet, Rebstein, Rüthi. Lokalname/n W 1.1: Bützel-Plumperwald (Altstätten-Lienz). W 1.2: Hinterhals – Tolen (Altstätten-Lienz). W 1.3: Tobelwald (Rüthi). W 1.4: Schlatt (Rüthi). W 1.5: Gamsaustritt Strüssler, Eichenwieser Schwamm und Bildstein chopf (Oberriet). W 1.6: Chnörren-Fuchsplatz (Oberriet). W 1.7: Chrenz (Oberriet, Eichberg). W 1.8: Lattenwald (Eichberg). W 1.9: Stuhltobel (Eichberg). W 1.10: Widentobel (Altstätten, Eichberg). W 1.11: Gibel (Altstätten). W 1.12: Hinter Nord (Oberriet) W 1.13: Wolkenberg (Rebstein). W 1.14: Taatobel (Berneck).

W 1.15: Sattelberg (Berneck). W 1.16: Meldegg (Au, Berneck). W 1.17: Bodenhalde (Oberriet). W 1.18: Buechholz (Berneck)

Beschreibung Objekte mit Hinweischarakter (H..) in den Kantonen Appenzell AR und AI: HW 1.20: Gamsaustritt Bildsteinchopf (AI). HW 1.21: Aubach – Krätzerenwald (AI). HW 1.22: Widentobel (AR). HW 1.23: Sommersberg – Hafenwald (AR). HW 1.24: Taatobel (AI). HW 1.25: Schutz (AI). Ausgangslage Das Gebiet ist durch starken Erholungsdruck geprägt, welcher zu einer erhöh- ten Störung des Wildes führt. Dies äussert sich unter anderem in einem ver- mehrten Verbiss von Jungpflanzen. Konflikt Erholung – Wald als Lebensraum von Wildtieren (v.a. Schalenwild). Sensible Wildlebensräume in BSF- /SF- Gebiet: Waldverjüngung mit stand- ortsgerechten Arten muss zwingend gewährleistet sein. Ziel / Absichten Durch Lenkung der Erholungsnutzung und Information der betroffenen Bevöl- kerung soll in den sensiblen Wildlebensräumen eine Intensivierung der Nut- zung vermieden, nach Möglichkeit sogar eine Reduktion der Störung des Wil- des erreicht werden. Zugleich soll damit die Verbissbelastung bezogen auf das gesamte Gebiet reduziert werden, ohne dass es in den sensiblen Wildle- bensräumen zu einem Anstieg der Verbissbelastung kommt.

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Massnahmen - Anbringen von Hinweistafeln an markanten Punkten mit Erklärungen zu den sensiblen Wildlebensräumen und der Aufforderung, sich in und ent- lang von sensiblen Wildlebensräumen angepasst zu verhalten und: - die allgemeine Leinenpflicht für Hunde einzuhalten; - sich zu Fuss und mit Sportgeräten an die Strassen und Wege zu hal- ten. - Generelle Information über das Wild und die Zusammenhänge im Öko- system (Ziel: Förderung des Verständnisses zur Einhaltung der Gebote). - Bewilligungspflichtige Anlässe sind auf die Zielsetzungen der sensiblen Wildlebensräume abzustimmen. Sie sind jedoch nicht grundsätzlich aus- geschlossen. Nach Möglichkeit ist aber eine Kanalisierung anzustreben. - Abgabe Merkblatt für Hundehalter bei Hundemarkenabgabe. - Die Jagd wird in den sensiblen Wildlebensräumen möglichst störungsarm durchgeführt. - Neue Bauten, Anlagen, Erholungseinrichtungen, Wege usw. in den sen- siblen Wildlebensräumen sollen äusserst restriktiv bewilligt werden. Vorgehen - Wenn nötig: Flankierende waldbauliche Massnahmen in Zusammenarbeit mit den Jagdgesellschaften (z.B. Förderung von Verbissgehölz, Auf-den- Stock-Setzen von Verbissgehölz, Anbringen Einzelschutz). - Periodischer Erfahrungsaustausch als Erfolgskontrolle mit Gemeinde-, Bevölkerungs-, Forst-, Jagdvertretern sowie Organisationen der Freizeit- nutzer. Ausführungspla- Ausführungsplanung eventuell mit vertraglicher Regelung zwischen Jägern nung / Umsetzung und Waldeigentümern und weiteren Beteiligten. Finanzierung Amt für Jagd und Fischerei, Jagdpachtzinsanteile der politischen Gemeinden, andere interessierte Stellen. Zeitrahmen / 2008 – 2014 Projektausarbeitung und Signalisation, anschliessend Umset- Termin zung. Federführung Amt für Jagd und Fischerei.

Beteiligte - Jagdgesellschaften.

- Politische Gemeinden. - Waldeigentümer. - Forstdienst. Kt. AR Hinweis: Beachtung Objekt HW 1.22-23 bei kantonaler Planung.

Koordination Kt. AI Hinweis: Beachtung Objekt HW 1.20-21 und HW 1.24-25 bei kantonaler Pla- nung. Information -

Dokumente -

Karte -

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© Waldregion 2, Werdenberg-Rheintal, 2007 WEP Rheintal Seite 62

Sensibler Wildle- Beschreibung - Das Gebiet befindet sich an sehr steiler Lage als Ost- bensraum des Zustandes hang vom Hohen Kasten, in dem sich Lawinenanrisse, W 1.1 Bützel- Steinschlag und Wildbachereignisse abwechseln. Dar- Plumperwald um ist das Gebiet Bestandteil, besser gesagt Kerngebiet des Waldbauprojektes B/C Lienz. - Wälder wechseln sich mit offenen Flächen ab. Das ent- spricht einem idealen Lebensraum für Schalenwild, aber auch das selten gewordene Birkwild. Selbst der Stein- adler hat hier seinen Horst. - Im untersten Teil Bützel wurde Ende der 60er Jahre wegen dem Hochwasser 1967 die Alp aufgeforstet. Je- doch mit Pflegeeingriffen naturnah bewirtschaftet. Der restliche Wald entspricht dem naturnahen Waldbild. In den letzten 20 Jahren wurde ein grosser Aufwand be- trieben, um die natürliche Verjüngung voranzutreiben. - Dieses Gebiet ist im Landschaftsentwicklungskonzept Rheintal als Lebensraumkerngebiet ausgeschieden. - Helikopter- und Gleitschirmflüge können vermehrt beo- bachtet werden. - Der Wanderweg Furnis - Hoher Kasten durchquert das Gebiet. Ziele - Erhaltung der Schutzfunktion für das Dorf Lienz. - Bewahrung der besonderen Abgeschiedenheit und Ru- he. - Keine touristische Erschliessung (Schneeschuhroute). - Erhaltung des Restbestandes von Birkwild. Massnahmen - Sicherstellen der Ziele gemäss Waldbauprojekt Lienz (Jagdkonzept Lienz). - Kein Startplatz für Gleitschirmflieger auf der Alp Ober- kamor. - Beibehalten der Verkehrsbeschränkungen auf angren- Besonderes zu einzelnen sensiblen Wildlebensräumen zenden Forststrassen und Wanderwegen (Mountainbi- kewegekonzept). - Fahrverbot auf Forststrasse Bützel unbedingt beibehal- ten. Eigener Beitrag - Berücksichtigung der Zielsetzung Waldbauprojekt Lienz durch angepasste Bejagung. - Mithilfe bei Wildschutzmassnahmen. - Fachliche Unterstützung der vorgeschlagenen Mass- nahmen. - Mithilfe bei PR und Informationsverbreitung.

© Waldregion 2, Werdenberg-Rheintal, 2007 WEP Rheintal Seite 63

Sensibler Wildle- Beschreibung - Das Gebiet ist geprägt durch die jahrhundertlange Alp- bensraum des Zustandes bewirtschaftung. Alpflächen wechseln sich mit Felsplat- W 1.2 Hinterhals- ten, kleinen Wäldern oder starken Wettertannen ab. Tolen Wegen der schlechten Zugänglichkeit und dem geringen Holzwert wurde das Gebiet nie forstlich erschlossen. Der Wald hat jedoch Schutzfunktion vor Lawinen für das Dorf Plona. - Gemäss standortskundlicher Kartierung stockt hier ein typischer Hochstauden-Tannen-Buchenwald. Der Wald ist in allen Altersstufen anzutreffen. - Ist wichtiges Einstands- und Aufzuchtgebiet für Gams- Reh- und Rotwild mit Äsungsmöglichkeiten auf den an- grenzenden Alpweiden. - Die Wanderwege Gräshalden-Oberkamor und Räbern- Winkel-Lenziwies berühren die ausgeschiedene Fläche am Rande. - Für das Rheintal seltene Arten, wie das Murmeltier, Birkwild, Steinadler, selten Schneehühner bereichern diesen Lebensraum. Ziele - Erhaltung der Schutzfunktion für das Dorf Plona. - Bewahrung der relativen Abgeschiedenheit und Ruhe. - Keine weitere touristische Erschliessung (vor allem Schneeschuhrouten). - Erhaltung des Restbestandes von Birkwild. - Erhaltung der Wildeinstände während der Alpzeit. Massnahmen - Sicherstellen der Ziele gemäss Jagdkonzept Lienz. - Keine Attraktivitätssteigerung für Freizeitnutzung durch Zulassen entsprechender Infrastrukturen. - Beibehalten der Verkehrsbeschränkungen auf angren- zenden Strassen und Wanderwegen. - Kein Startplatz für Gleitschirmflieger auf der Alp Ober- kamor. Eigener Beitrag - Berücksichtigung der Zielsetzung des natürlichen Wald- baus durch angepasste Bejagung (Verjüngung, Schä- lung). - Mithilfe bei Wildschutzmassnahmen. - Fachliche Unterstützung der vorgeschlagenen Mass- nahmen. - Mithilfe bei PR und Informationsverbreitung.

© Waldregion 2, Werdenberg-Rheintal, 2007 WEP Rheintal Seite 64

Sensibler Wildle- Beschreibung - Im Zentrum erstreckt sich ein stark coupiertes Bachtobel bensraum des Zustandes mit vielen Seitenbächen, Feuchtstellen und Rutschpar- W 1.3 Tobelwald tien von ca. 600m bis ca.1300m. Der obere Teil ist vor- wiegend mit Nadelholz (Fichte, Tanne) bestockt, der un- tere Teil ist Mischwald (Esche, Buche, Ahorn, Tanne, Fichte), angrenzend an Alpwiesen (Inneralp, Brunnen- berg, Alp Tobel). - Im Gebiet Bärenlöcher stockt der Wald auf einem Blau- gras Buchenwald, der im Kanton St.Gallen sehr selten ist. Felspartien mit vorwiegend Fichten, Buchen und Legföhren, angrenzend an trockene Alpweiden. - Der Abschnitt Schluh erstreckt sich vom Reservoir bis unterhalb Schwarzloch und wird nördlich und südlich von je einer Felspartie begrenzt. - Dieses Gebiet liegt mehrheitlich im Waldbauprojekt B/C Tobelwald und ist im Landschaftsentwicklungskonzept Rheintal als Lebensraumkerngebiet ausgeschieden. - Ist wichtiges Einstands- und Aufzuchtgebiet für Gams- Reh- und Rotwild mit Äsungsmöglichkeiten auf den an- grenzenden Alpweiden. - Liegt zwischen den Haupterschliessungswegen Brun- nenbergstrasse und Bergweg. - Liegt angrenzend an aufgewertetes Reptiliengebiet Alp Tobel/Planggi. - Angrenzend an Trockenwiesen Planggi mit überregiona- ler Bedeutung. Ziele - Erhaltung der Schutzfunktion für das Dorf Rüthi. - Bewahrung der relativen Abgeschiedenheit und Ruhe. - Keine weitere touristische Erschliessung. - Zentrales Wildruhegebiet mit Verbindungsmöglichkeit nach den Gebieten Schlatt, Rhode Lienz und Appenzel- lerland. Massnahmen - Sicherstellen der Ziele gemäss Waldbauprojekt Tobel- wald (Jagdkonzept Rüthi). - Keine Attraktivitätssteigerung für Freizeitnutzung durch Zulassen entsprechender Infrastrukturen. - Beibehalten der Verkehrsbeschränkungen auf angren- zenden Strassen und Wegen. - Fahrverbote auf Forststrassen unbedingt beibehalten. Eigener Beitrag - Berücksichtigung der Zielsetzung Waldbauprojekt To- belwald durch angepasste Bejagung. - Mithilfe bei Wildschutzmassnahmen. - Fachliche Unterstützung der vorgeschlagenen Mass- nahmen. - Mithilfe bei PR und Informationsverbreitung.

© Waldregion 2, Werdenberg-Rheintal, 2007 WEP Rheintal Seite 65

Sensibler Wildle- Beschreibung - Bewaldeter Hang mit Neigung Süd bis Ost. bensraum des Zustandes - Wälder mit grosser Artenvielfalt; Standort ist für den W 1.4 Schlatt Naturschutz wertvoll (Turinermeister-Lindenwald). - Abgrenzung nach Norden durch Felspartie. - Angrenzend aber doch abseits der Haupterschliessung mit Rückzugmöglichkeiten für Wildtiere. - Teilweise angrenzend an Rinderweiden mit mehrheitlich intakten Austrittsmöglichkeiten für Schalenwild. - Bevorzugter Wintereinstand für Schalenwild (Sonnen- seite). - Wichtige Ruhezone mit Bedeutung für die Vernetzung Richtung Wildtierpassage A13 – Österreich. Ziele - Bewahrung der relativen Abgeschiedenheit. - keine weitere touristische Erschliessung. - Erhaltung der Buchen- und Eichenmast als Nahrungs- basis für Schalenwild, insbesondere Schwarzwild. - Funktion als Vernetzungsstützpunkt Richtung Wildtier- passage A13 bewahren. Massnahmen - Erhaltung von Buche und Eiche im Rahmen der Wald- bewirtschaftung. - Lichteinfall im Rahmen der Waldbewirtschaftung för- dern. - Keine Attraktivitätssteigerung für die Freizeitnutzung durch Erstellen bzw. Zulassen von Feuerstellen, Hütten, Wanderwege. - Bewahrung des aktuellen Lebensraumzustandes. Eigener Beitrag - Fachliche Unterstützung der vorgeschlagenen Mass- nahmen. - Berücksichtigung der Zielsetzung durch angepasste Bejagung. - Mithilfe bei PR und Informationsverbreitung.

© Waldregion 2, Werdenberg-Rheintal, 2007 WEP Rheintal Seite 66

Sensibler Wildle- Beschreibung − Bewaldetes Bachtobel und Kuppenlagen. Naturnahe, bensraum des Zustandes gut strukturierte Bestockungen. Angrenzend aber doch W 1.6 Chnörren- abseits der touristischen Haupterschliessung bietet die Fuchsplatz ausgeschiedene Fläche Rückzugsmöglichkeiten für die Wildtiere bei grosser Freizeitaktivität entlang der Haupt- erschliessungsstrasse. Lebensraum-Schongebiet ge- mäss Richtplan. Wichtiges Einstandsgebiet mit beson- derer Bedeutung für die Vernetzung Richtung Rheintal- ebene (siehe Achse Wildtierkorridor gemäss Richtplan). Bachtobel mit naturnaher Bestockung ist relativ unemp- findlich gegenüber Verbissschäden. − Das Gebiet ist bereits in der Karte zum Radwegkonzept Hanglagen der interkantonalen Regionalplanung Rhein- tal als sensibler Wildlebensraum bezeichnet. Ziele − Erhaltung des naturnahen Charakters. − Bewahrung der relativen Abgeschiedenheit und Ruhe. − Keine (weitere) touristische Erschliessung. − Funktion als Vernetzungsstützpunkt mit besonderer Bedeutung für den Wildtierkorridor Richtung Rheintal- ebene bewahren. Funktion als Rückzugsgebiet für die Wildtiere bei grosser Freizeitaktivität entlang der Haupt- erschliessungsstrasse bewahren. − Förderung der Eichen und Buchen als Nahrungsbasis für Wildschweine (zur Beschäftigung und Ablenkung der Wildschweine im Wald und damit Reduktion der Austrit- te in die landwirtschaftlichen Kulturen). Massnahmen − Förderung von Eiche und Buche im Rahmen der Wald- bewirtschaftung. − Vermeidung von Bike-Einfahrten beim Fuchsplatz durch Hinweistafel und einfache Absperrung des Zugangswe- ges mittels periodischer Querfällung von Bäumen (ist bereits im Radwegkonzept Hanglagen der interkantona- len Regionalplanung Rheintal als für den Radfahrer zu sperrender Weg bezeichnet). − Keine Erstellung von Freizeitinfrastrukturanlagen (Feu- erstellen, Hütten usw.). − Bewahrung der aktuellen LR-Qualität durch Vermeidung von Aktivitäten, die der Zielsetzung zuwiderlaufen. Eigener Beitrag − Fachliche Unterstützung der vorgeschlagenen Mass- nahmen. − Berücksichtigung der Zielsetzung durch angepasste Bejagung (Intervall- und Schwerpunktsbejagung). − Mithilfe bei PR und Informationsverbreitung.

© Waldregion 2, Werdenberg-Rheintal, 2007 WEP Rheintal Seite 67

Sensibler Wildle- Beschreibung − Bewaldetes, stark coupiertes Bachtobel mit vielen Sei- bensraum des Zustandes tenbächen, Feuchtstellen und Rutschpartien. Teilweise W 1.7 Chrenz naturnahe Bestockungen (an den sehr steilen Lagen). − Lebensraum-Schongebiet gemäss Richtplan. Grenzt gegen Westen an (potentielles) Waldreservat des Kan- tons Appenzell Innerrhoden an. − Ist wichtiges Rückzugsgebiet für das Wild insbesondere während den Wintermonaten. Im Sommer kommt dem südöstlichen Gebietsteil eine besondere Bedeutung zu, weil an diesem Waldrand eine der wenigen einigermas- sen intakten Austrittsmöglichkeiten für Huftiere vorhan- den ist. − Das Gebiet ist bereits in der Karte zum Radwegkonzept Hanglagen der interkantonalen Regionalplanung Rhein- tal als sensibler Wildlebensraum (mit noch grösserer Flächenausdehnung) bezeichnet. Ziele − Erhaltung und Unterstützung der vorhandenen Natur- werte, insbesondere Bewahrung der relativen Unbe- rührtheit. − Vermeidung jeglicher Intensivierung nicht standortge- bundener Aktivitäten. − Förderung des Buchenanteils zur Verbesserung der Nahrungssituation des Wildes (Buchenmast). Massnahmen − Keine Attraktivitätssteigerung für die Freizeitnutzung durch weiteren Ausbau der forstlichen Erschliessung. − Keine Attraktivitätssteigerung für die Freizeitnutzung durch Erstellung bzw. Zulassen entsprechenden Infra- strukturanlagen (Feuerstellen, Hütten, Trekkingrouten usw.). − Bestehenden Wanderweg ("alter Landweg", heute mit lokaler Bedeutung) nicht durch allfällige Umklassierung in "regionale Bedeutung" oder höher aufwerten. − Allgemeines Fahrverbot auf der Krenzstrasse wie auch auf dem nördlichen Zubringer (Lattenwaldstrasse) un- bedingt beibehalten. − Förderung des Winternahrungsangebots durch Bu- chenmast (=generelle Förderung des Buchenanteils). Eigener Beitrag − Fachliche Unterstützung der vorgeschlagenen Mass- nahmen (z.B. durch Gespräche mit Privatwaldbesitzer). − Berücksichtigung der Zielsetzung durch angepasste Bejagung (Intervall- und Schwerpunktsbejagung). − Mithilfe bei PR und Informationsverbreitung.

© Waldregion 2, Werdenberg-Rheintal, 2007 WEP Rheintal Seite 68

Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt, Spezielle Funktion Wild und Jagd Titel Wildtierkorridore Nr. W 2 Gemeinde/n Altstätten, Oberriet, Rüthi. Lokalname/n W 2.1: Feld (Altstätten-Lienz). W 2.2: Langmaad (Altstätten-Lienz, Rüthi). W 2.3: Hirschensprung, Richtplan Nr. SG 10 (Oberriet, Rüthi). W 2.4: Kobelwis-Hueb, Richtplan Nr. SG 25 (Altstätten, Oberriet). Ausgangslage Für die Erhaltung eines gesunden Wildbestandes sind traditionelle Wander- korridore und Austauschpfade zwischen den Populationen wichtig. Die Bautä-

tigkeit oder landwirtschaftliche Bewirtschaftungstechniken, bei welchen Zäune gebaut werden, führen zu einer zunehmenden Zerschneidung von Lebens- räumen. Konflikt Wald als Lebensraum für Wildtiere – Zerschneidung von Lebensräumen durch Bautätigkeit oder die landwirtschaftliche Bewirtschaftungspraxis. Beschreibung Ziel / Absichten - Aus Sicht des Wild-Schutzes ist die Bedeutung der Wildtierkorridore im Richtplan dokumentiert. Daraus geht hervor, dass die kleinen Wälder ent- lang der Korridore und an den jeweiligen Endpunkten eine Trittsteinfunkti- on haben sowie Deckung und Äsung bieten. - Die Ränder dieser Wälder sollen, sofern ein entsprechendes Aufwer- tungspotenzial besteht, verbessert werden. Damit bieten sie Möglichkei- ten zur Äsung, aber auch Deckung. - Zäune im Bereich der Waldränder stellen ein Hindernis dar und sind Ur- sache für Verletzungen. Durch Einflussnahme und Überzeugungsarbeit bei den Landwirten soll zu deren Reduktion beigetragen werden.

Massnahmen - Berücksichtigung der Wildtierkorridore bei der Ausarbeitung des Wald- randkonzeptes (vgl. Objektblatt N 4). - Forstliche Massnahmen wirken im offenen Gelände nicht. Eine Koordina- tion mit der LEK-Bearbeitung ist anzustreben. - Signalisation entlang der Strassen (ev. gesteuerte Lichtsignalanlagen). - Information und Überzeugungsarbeit bei Landwirtschaftsvertretern (z.B. bezüglich Zäune am Waldrand).

Ausführungspla- - Bewilligungsverfahren. nung / Umsetzung - Orts-/Zonenplanung der Gemeinden.

Vorgehen - Kommunale Naturschutzkonzepte. - Antrag an die Richtplanung. Finanzierung Amt für Jagd und Fischerei, Amt für Raumentwicklung, Forstdienst, Jagd- pachtzinsanteile der politischen Gemeinden, andere interessierte Stellen, Ökoqualitätsverordnung. Zeitrahmen / 2008 – 2014 Projektausarbeitung und Signalisation, anschliessend Umset- Termin zung.

© Waldregion 2, Werdenberg-Rheintal, 2007 WEP Rheintal Seite 69

Federführung Amt für Jagd und Fischerei.

Beteiligte - Jagdgesellschaften. - Amt für Raumentwicklung.

- Politische Gemeinden. - Forstdienst. - Strassenkreisinspektorat. - Landwirtschaftliche Betriebe der Region.

Koordination Kt. AR - Kt. AI - Information -

Dokumente - Aus Richtplan SG: - Zu W 2.3: Richtplan Objekt SG10.

- Zu W 2.4: Richtplan Objekt SG25.

- Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) Rheintal: Teilberichte Wildtiere, Zielkatalog, Entwicklungsbaustein.

Grundlagen Karte - Entwurf Karte Wild (Wertvolle Wildlebensräume, Ruhezonen, Wildkorrido- re).

- Kantonaler Richtplan.

© Waldregion 2, Werdenberg-Rheintal, 2007 WEP Rheintal Seite 70

3.2.4.4 Spezielle Funktion Quell- und Grundwasserschutz (G) Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt, Spezielle Funktion Quell- und Grundwasserschutz Titel Quell- und Grundwasserschutz Nr. G 1 Gemeinde/n Altstätten, Au, Balgach, Berneck, Diepoldsau, Eichberg, Oberriet, Rebstein, Rüthi.

Lokalname/n Grundwasserschutzzonen im Waldareal gemäss Gewässerschutzkarte. Ausgangslage Im Wald des WEP-Perimeters befinden sich rechtskräftig ausgeschiedene und/oder provisorische Grundwasserschutzzonen. Die Kenntnisse über die Lage der Grundwasserschutzzonen und über die geltenden Vorschriften sind zu verbessern. Beschreibung Konflikt Grundwasserschutz und Waldnutzung. Ziel / Absichten - Schutz der Quellen und Grundwasservorkommen im Wald - Den Verantwortlichen die notwendigen Kenntnisse vor Ort vermitteln. Massnahmen Die Schutzzonenreglemente der Grundwasserschutzzonen sind den für die Nutzung des Waldes Verantwortlichen bekannt zu machen.

Im Wald ist insbesondere die Umsetzung folgender Vorschriften sicherzustel- len: - In den Zonen S1 und S2 dürfen keine Holzschutz- und Pflanzenschutzmit- tel eingesetzt werden. In der Zone S3 dürfen Holzschutzmittel verwendet werden, wenn bauliche Massnahmen gegen das Versickern und Ab- schwemmen getroffen werden. Gegebenenfalls sind bestehende Holzla- gerplätze und Pflanzgärten zu verlegen (Nutzungsbeschränkung). - Waldstrassen in Schutzzonen sind mit einem Fahrverbot zu belegen (forstwirtschaftlicher Verkehr gestattet). Bestehende Waldstrassen und Wege in der Zone S1 sind aufzuheben oder zu verlegen (Nutzungsbe- schränkung). Neue Waldstrassen und Wege sind grundsätzlich ausser- halb der Zone S2 anzulegen. - Maschinen und Fahrzeuge sind ausserhalb der Zonen S1 und S2 abzu- stellen. Betanken und Ölwechsel müssen ausserhalb der Zonen S1 und S2 erfolgen. - Die Zone S1 ist von denjenigen Bäumen und Sträuchern, deren Wurzeln die Fassungsanlagen gefährden können, freizuhalten (Servitut). Vorgehen - Materialentnahmen und Deponien sind in Schutzzonen untersagt. - Im Einzugsgebiet von Trinkwasserfassungen und insbesondere in Schutz- zonen sind grossflächige Holzschläge zu vermeiden, weil die damit ver- bundene Mineralisation von Humus zu einer erheblichen Nitratbelastung führen kann (Nutzungsbeschränkung).

Ausführungspla- - Anweisungen durch die Revierförster bei der Schlagplanung an private nung / Umsetzung und öffentliche Waldeigentümer, bei der Auftragsvergabe an Unternehmer oder beim Holzverkauf an Händler und Verarbeiter. - Bei Bedarf Hinweistafeln für Grundwasserschutzzonen. Finanzierung - Gemäss geltenden gesetzlichen Regelungen. - Entschädigungsforderungen der Grundeigentümer bei Nutzungsbe- schränkungen oder Servituten sind privatrechtlich zu regeln. Zeitrahmen / Laufend Termin

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Federführung Politische Gemeinden.

Beteiligte - Amt für Umweltschutz (AfU). - Wasserversorgungen. - Waldeigentümer. - Forstdienst. Kt. AR - Koordination Koordination Kt. AI - Information Siehe Ausführungsplanung/Umsetzung.

Dokumente - Grundwasserschutzzonenpläne mit zugehörigen Reglementen. - Gewässerschutzverordnung (SR 814.201); Anhang 4. - Verordnung über den Wald (SR 921.01); Art. 25. - Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung (SR 814.81); Art. 3 und An- hänge 2.4, 2.5 sowie 2.6. Karte Gewässerschutzkarte. Hinweis:

Grundlagen Grundlagen - Die laufend aktualisierte Gewässerschutzkarte des Kantons St.Gallen, welche alle zu beachtenden Grundwasserschutzzonen enthält, findet sich im Internet unter www.geoportal.ch oder www.afu.sg.ch .

- Beachtung Grundwasserschutzzonen Appenzell Inner- und Ausserrho- den: www.geoportal.ch .

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3.2.4.5 Spezielle Funktion Infrastruktur (I) Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt, Spezielle Funktion Infrastruktur Titel Infrastruktur zur Waldbewirtschaftung Nr. I 1 Gemeinde/n Altstätten, Balgach, Berneck, Oberriet, Rüthi. Lokalname/n Werkhöfe [tw. nicht im Wald]: - I 1.1: Werkhof Falsen mit Lagerplatz: 758'200 / 240'075 (Rüthi). - I 1.2: Werkhof/Schnitzelhalle Mettlen: 759'550/244'550 (Oberriet). - I 1.3: Werkhof/Waldschulzimmer Weidest: 758'000 / 249'900 (Altstätten). - I 1.4: Werkhof/Lagerplatz OG Balgach: 763'400 / 253'350 (Balgach).

Lagerplätze: - I 1.21: Haslen: 757'150 / 239'500 (Altstätten-Lienz). - I 1.22: Schindleren: 756'700 / 239'000 (Altstätten-Lienz). - I 1.23: Schwendi: 756'525 / 238'375 (Altstätten-Lienz). - I 1.24: Räbernrank: 757'225 / 239'900 (Altstätten-Lienz). - I 1.25: Oberfeld: 756'775 / 239'250 (Altstätten-Lienz). - I 1.26: Brunnenberg: 757'650 / 241'150 (Rüthi). - I 1.27: Tobelwald: 757'375 / 240'875(Rüthi). - I 1.28: Gutwald: 757'700 / 240'050 (Rüthi). - I 1.29: Windschutz Fohren: 758825 / 239100 (Rüthi). - I 1.30: Kalkofen: 758'150 / 240'750 (Rüthi). - I 1.31: Blattenberg: 759'950 / 241'750 (Oberriet).

- I 1 32 Wattebni 758'050 / 244'050 (Oberriet). - I 1 33 Schilfplatz 757'450 / 244'075 (Oberriet). - I 1 34 Tanzplatz 758'125 / 243'450 (Oberriet). - I 1 35 Brüchli 756'125 / 243'700 (Oberriet). - I 1.36: Gewölbte Brücke: 758'330 / 251'670 (Altstätten).

Beschreibung - I 1.37: Wendeplatte: 762'800 / 253'275 (Balgach). - I 1.38: Nonnenbaumert: 763'875 / 253'650 (Balgach). - I 1.39: Lehmen: 763'475 / 253'500 (Balgach). - I 1.40: Hümpeler: 764'500 / 253'625 (Balgach). - I 1.41: Wolkenberg: 762'300 / 253'075 (Balgach). - I 1.42: Schlossbrugg: 763'875 / 254'700 (Berneck). - I 1.43: Tigelberg: 763'625 / 255'500 (Berneck). - I 1.44: Sattelberg: 763'150 / 255'275 (Berneck).

Lagerplätze mit Hinweischarakter (H..) in den Kantonen Appenzell AR und AI: - HI 1.50: Eingangs Böglistrasse: 755''760 / 251'480 (Kt. AR). - HI 1.51: Kiesbruch Böglistrasse: 755'200 / 251'240 (Kt. AR). - HI 1.52: Hafenwald zuoberst: 755'220 / 249'410 (Kt. AR). - HI 1.53: Hafenwald-Schutz: 755'540 / 249'300 (Kt. AR). - HI 1.54: Laubenstrasse hinten 759'400 / 252'125 (Kt. AR). - HI 1.55: Hoch Altstätten: 758'700 / 252'250 (Rh. Lüchingen, Kt. AI). - HI 1.56: Laubenplatz: 760'250 / 252'025 (OG Marbach, Kt. AR). - HI 1.57: Laubenstrasse: 759'475 / 252'000 (OG Marbach, Kt. AR). - HI 1.58: Bruggtobel: 759'750 / 251'700 (OG Marbach, Kt. AR). - HI 1.59: Felsenhüttli: 759'550 / 252'550 (OG Marbach, Kt. AR). - HI 1.60: Lindenplatz: 760'500 / 252'225 (OG Rebstein, Kt. AR). - HI 1.61: Hinterhardhütte: 760'125 / 252'100 (OG Rebstein, Kt. AR). - HI 1.62: Waldrue: 759'200 / 252'900 (OG Rebstein, Kt. AR).

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Ausgangslage Die Werkhöfe und Holzlagerplätze sind vorhanden. Die Werkhöfe dienen den Waldeigentümern zur Lagerung und Wartung von Maschinen und Werkzeu- gen, zur Lagerung und Weiterverarbeitung von Holzprodukten und dem Per- sonal. Die Lagerplätze sind Aufrüstungsplatz und Zwischenlager des gefällten Waldholzes. Die im Objektblatt aufgeführten Bauten wurden im Rahmen der Waldentwick- lungsplanung nicht auf ihre rechtmässige Erstellung geprüft. Aufgrund der Auflistung kann deshalb keine Bestandesgarantie abgeleitet werden (Baube- willigung). Konflikt Gewässerschutz oder raumplanerische Anliegen. Ziel / Absichten Die aufgelisteten Standorte sollen als Infrastrukturanlagen für die Waldbewirt- schaftung bleiben und bei Bedarf im Rahmen der ordentlichen Bewilligungs- verfahren ausgebaut werden können.

Massnahmen - Berücksichtigung der Objekte in andern Planungen, die den Wald betref- fen.

- Prüfen der Bewilligungsfähigkeit bei Ausweitung des jetzigen Ausmasses im Rahmen des ordentlichen Baubewilligungsverfahrens (BaB).

Ausführungspla- - Planung, Bewilligungsverfahren. nung / Umsetzung Vorgehen Finanzierung Nutzniesser, Waldeigentümer. Zeitrahmen / Laufend. Termin Federführung Politische Gemeinden (Bewilligungsinstanz für Bauten und Anlagen).

Beteiligte - Forstdienst. - Waldeigentümer. - Amt für Raumentwicklung. Kt. AR Hinweis: Beachtung Objekte H I 1 50 – 54 und 56 - 62 bei kantonaler Pla- nung. Koordination Kt. AI Hinweis: Beachtung Objekt H I 1 55 bei kantonaler Planung. Information -

Dokumente - Einheitliches Baugesuchsformular des Kantons St.Gallen.

Karte - Grundlagen

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3.2.4.6 Spezielle Funktion Öffentlichkeitsarbeit (Ö) Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt, Spezielle Funktion Öffentlichkeitsarbeit Titel Öffentlichkeitsarbeit Nr. Ö 1 Gemeinde/n Altstätten, Au, Balgach, Berneck, Diepoldsau, Eichberg, Marbach, Oberriet, Rebstein, Rüthi, Widnau. Lokalname/n Keine planliche Darstellung. Ausgangslage Die Bedeutung des Waldes als Erholungs-, Natur- und Erlebnisraum nimmt ständig zu. Das Informationsdefizit in der Bevölkerung bezüglich des Holzes als Rohstoff, Naturschutz und Verhalten im Wald ist gross. Das Verständnis für Zusammenhänge im Wald wird zum Teil bereits gefördert (Führung von Schulen, Exkursionen, Info-Tafeln), kann jedoch noch verbessert werden. Die

nachfolgend geschilderten Ziele, Absichten und Massnahmen sind als Emp- fehlungen zu sehen. Sie richten sich an alle sich mit dem Wald beschäftigen- den Personen und Stellen. Die Federführung des Forstdienstes ist in erster Linie als eine koordinierende Aufgabe zu sehen. Konflikt Kein direkter Konflikt (Prävention). Beschreibung Ziel / Absichten - Schaffung informierter und sensibilisierter Waldbesucher mit hohem Be- wusstsein für Zusammenhänge in der Natur und die Gefährdung der Natur. - Regelmässiges Angebot von Informationen über Wald, Waldbewirtschaf- tung und verwandte Themen: - Förderung des Verständnisses für Schutz und Erhaltung des Lebens- raumes Wald und des Wildes. - Vermitteln von Zusammenhängen und Förderung der Akzeptanz der Waldbewirtschaftung auch im siedlungsnahen Wald. - Fördern eines vernünftigen Verhaltens im Wald und Verminderung des "Abfalltourismus". Massnahmen Aufrechterhaltung des Informationsaustauschs: - Sicherstellung regelmässiger Kontakte zwischen den Waldbesitzern, dem Forstdienst und den Gemeinden sowie mit den verschiedensten am Wald interessierten Organisationen. Zweck: Information, Erfahrungsaustausch, Aufzeigen von Handlungsbedarf; Bildung von Plattformen für spezifische Probleme bei der Waldbenutzung (Beispiel: Anpassung der sensiblen Wildlebensräume, gemeinsame Massnahmen gegen "Abfalltourismus"). - Gemeinsamer Auftritt aller Interessenten am Wald in der Öffentlichkeit. - Bildung von Trägerschaften für spezifische Aufgaben und Infrastrukturen Vorgehen im Wald. Ausführungspla- Etablierung eines regelmässigen Kontaktes mit allen am Walde interessierten nung / Umsetzung Kreisen (Arbeitsgruppe WEP) alle zwei bis drei Jahre. Finanzierung Amt für Jagd und Fischerei, Politische Gemeinde, Forstdienst, Nutzniesser. Zeitrahmen/Termin Laufend.

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Federführung Politische Gemeinden.

Beteiligte - Amt für Raumentwicklung. - Forstdienst. - Mitglieder der Arbeitsgruppe (siehe Impressum). - Naturschutzorganisationen. - Waldeigentümer. - Interessierte, Öffentlichkeit. Koordination Koordination Kt. AR - Kt. AI - Information -

Dokumente - Auf der Internetseite des Kantonsforstamtes unter www.wald.sg.ch sind Hilfsmittel und Unterlagen für die Öffentlichkeitsarbeit publiziert.

Karte Keine. Grundlagen Grundlagen

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3.2.4.7 Spezielle Funktion Geotope und Kulturgüter (D) Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt Spezielle Funktion Geotope und Kulturgüter Titel Geotope Nr. D 1 Gemeinde/n Altstätten, Eichberg, Oberriet, Rüthi. Lokalname/n Geotope mit direkter Auswirkung auf die Waldbewirtschaftung (Planeintrag in Plan Spezielle Funktionen) D 1.1: Dolinenfeld Kammalp, Richtplan Nr. 105 (Altstätten, Rüthi). D 1.2: Kriechmassenkomplex Widenbachtobel, Richtplan Nr. 293 (Altstätten, Eichberg).

Geotope, auf welche die Waldbewirtschaftung keine direkten Auswirkungen hat (gemäss Geotopinventar des Kantons und kommunalen Schutzverord- nungen)

D 1.3: Inselberg Montlingen, Richtplan Nr. 107 (Oberriet). D 1.4: Kristallhöhle Kobelwies, Richtplan Nr. 63 (Oberriet). D 1.5: Klus Hirschensprung, Richtplan Nr. 104 (Altstätten, Rüthi). D 1.6: Burgruine Wichenstein, nicht im Richtplan enthalten (Oberriet). Ausgangslage Im Gebiet existieren zahlreiche Geotope von nationaler und regionaler Bedeu- Beschreibung tung. Bei einigen davon hat die Bewirtschaftung des Waldes direkte oder indi- rekte Auswirkungen. Sie sind im Plan der speziellen Funktionen dargestellt. Die Konflikte, Ziele und Massnahmen sind nachstehend in Kurzform aufge- führt. Bei den andern sind es vor allem bauliche Massnahmen, die Objekte gefährden können. Solche Vorhaben sind baubewilligungspflichtig. Eine plan- liche Darstellung in den WEP-Plänen ist deshalb nicht erforderlich. Konflikt D 1.1. Dolinenfeld Kammalp: Veränderung des feingliederigen Reliefs durch die Waldbewirtschaftung. D 1.2. Kriechmassenkomplex Widenbachtobel : Veränderung des feingliede- rigen Reliefs durch die Waldbewirtschaftung.

Ziel / Absichten - Erhaltung der Geotope. - Verhinderung einer Beschädigung der Geotope durch Massnahmen der Waldbewirtschaftung. Massnahmen D 1.1 Dolinenfeld Kammalp: Besondere Rücksicht beim Bau von Bewirt- schaftungswegen und Forststrassen und Rücksichtnahme beim Befah- ren des Geländes auf das Geotop, kein Auffüllen von Vertiefungen mit Astabraum. D 1.2 Kriechmassenkomplex Widenbachtobel: Vermeidung von Geländeein- griffen und Neubau von Bewirtschaftungswegen und Forststrassen. Rücksichtnahme beim Befahren des Geländes auf das Geotop, kein Auffüllen von Vertiefungen mit Astabraum.

Ausführungspla- - Im Rahmen der Anzeichnung und Schlagplanung. nung / Umsetzung - Beratung der Eigentümer oder Gemeinden. Vorgehen - Berücksichtigung der im LEK erwähnten Geotope bei der Waldbewirt- schaftung. - Im Rahmen von Baubewilligungsverfahren. Finanzierung Amt für Raumentwicklung, andere interessierte Stellen, Nutzniesser. Zeitrahmen / Laufend. Termin

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Federführung Amt für Raumentwicklung.

Beteiligte - Politische Gemeinden. - Forstdienst. - Naturschutzorganisationen. - Waldeigentümer. Kt. AR - Koordination Kt. AI - Information - Dokumente − Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) Rheintal: Teilbericht Geotopin- ventar.

Karte - Geotopverzeichnis und Geotopkarte: http://www.sg.ch/bauen__raum___umwelt/raumentwicklung/Naturlandsch aftsschutz/geotope.html __http://www.sg.ch/bauen__raum___ um-

Grundlagen welt/raumentwicklung/Naturlandschaftsschutz/geotope.html . - Kommunale Schutzverordnungen.

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Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt Spezielle Funktion Geotope und Kulturgüter Titel Kulturgüter Nr. D 2 Gemeinde/n Altstätten, Au, Balgach, Berneck, Eichberg, Oberriet, Rüthi. Lokalname/n Kulturobjekte mit direkter Auswirkung auf die Waldbewirtschaftung (Planein- trag in Plan Spezielle Funktionen) D 2.1: Blattenberg, vermuteter Kalkbrennofen (759'975/241'950, Radius 20m, Oberriet). D 2.2: Blatten, Burgruine (760'775/241'850, Radius 50m, Oberriet). D 2.3: Rohn, Befestigung (759'000/243'175, Radius 50m, Oberriet). D 2.4: Wichenstein, Höhlen und Grotten (760'000/243'800, Radius 100m, Oberriet). D 2.5: Wichenstein, Burgruine (759'880/243'960, Radius 10m, Oberriet). D 2.6: Wichenstein, Kalkbrennofen und Befestigung (759'950/244'070, Ra- dius 50m, Oberriet). D 2.7: Schönau, ehemalige Alphütte (757'030/246'450, Radius 20m, Eich- berg). D 2.8: Tobel, ehemalige Mühle (757'690/246'575, Radius 60m, Eichberg). D 2.9: Bürg, Bürg 1 + 2 (757'830/248'950, Radius 50m, Altstätten). D 2.10: Burg, Burg Alt-Altstätten (757'725/248'900, Radius 50m, Altstätten). D 2.11: Burgruine Nieder Altstätten (757'925/249'010, Radius 50m, Altstät-

ten). D 2.12: Gitzibüchel, Galgen (758'250/250'050, Radius 100m, Altstätten). D 2.13: Widen, römischer Münzschatz (762'650/253'000, Radius 20m, Bal- gach). D 2.14: Nonnenbommert, Bronzebeil (763'910/253'550, Radius 10m, Bal-

Beschreibung gach). D 2.15: Im Geren, Schwesternhaus und Kapelle (763'800/253'600, Radius 300m, Balgach). D 2.16: Bernang-Rosenberg, Burgruine (764'400/254'550, Radius 50m, Ber- neck). D 2.17: Mennweg, Befestigung Burgruine (765'675/256'440, Radius 20m, Au). D 2.18: Montlingerberg: Siedlungsstelle mit Wallanlage (762'400/245'100, Radius 100m, Oberriet). D 2.19: Brücke über Plonerbach, (758'430/240'320, Rüthi). D 2.20: Brücke über Plonerbach, (758'070/240'030, Rüthi). Ausgangslage Im Gebiet existieren zahlreiche Kulturgüter von nationaler und regionaler Be- deutung. Bei einigen hat die Bewirtschaftung des Waldes direkte oder indirek- te Auswirkungen. Sie sind im Plan der speziellen Funktionen dargestellt. Die Konflikte, Ziele und Massnahmen sind nachstehend in Kurzform aufgeführt. Konflikt Einzelne forstliche Tätigkeiten können Kulturgüter im Wald und archäologi- sche Objekte in Mitleidenschaft ziehen oder ganz zerstören.

Ziel / Absichten - In den archäologischen Gebieten sind die bestehenden Erdschichten, Bauten und baulichen Fragmente in ihrem Bestand zu erhalten. Alle Tä- tigkeiten und Massnahmen, die eine Gefährdung dieser Gebiete mit sich bringen, sind nur im Einverständnis mit der Kantonsarchäologie zulässig.

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Massnahmen - Bei Holzschlägen ist der Boden im Bereich der Kulturgüter möglichst nicht mit Maschinen zu befahren. - Keine Geländeveränderungen durch Auffüllungen oder das Erstellen von Entwässerungsgräben bewirken. - Bei oberirdischen Objekten den angrenzenden Wald als Waldrandbesto- ckung ausgestalten. - Bei Pflanzungen Rücksicht auf das entsprechende Objekt nehmen. - Information der Grundeigentümer. Ausführungspla- - Im Rahmen der Anzeichnung und Schlagplanung. Vorgehen nung / Umsetzung - Beratung der Eigentümer oder Gemeinden. - Im Rahmen von Baubewilligungsverfahren. Finanzierung Amt für Kultur, Archäologie. Zeitrahmen / Laufend. Termin Federführung Amt für Kultur, Archäologie.

Beteiligte - Politische Gemeinden. - Forstdienst. - Waldeigentümer. Kt. AR -

Koordination Kt. AI - Information - Dokumente Inventar der historischen Verkehrswege der Schweiz (IVS), erarbeitet durch das ASTRA, Bereich Langsamverkehr: http://www.ivs.admin.ch . Karte Kartendarstellung IVS: http://ivs-gis.admin.ch .

Grundlagen

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3.2.5 Ungelöste Konflikte (K) Waldentwicklungsplan "Rheintal“ – Objektblatt Ungelöste Titel Semelenberg Nr. K 1 Gemeinde/n Oberriet

Lokalname/n K 1.1: Semelenberg (Oberriet). Ausgangslage Der Semelenberg stellt ein beliebtes Naherholungsgebiet mit verschiedenarti- ger Nutzung durch Waldbesucher dar. Unter anderem befindet sich auf dem Semelenberg ein Vita Parcours. Konflikt Naturschutz und Wild/Jagd; Einschränkungen bei Holzproduktion. Beschreibung Erholungsnutzung mit Ausscheidung im Richtplan als Lebensraumschonge- biet. Ziel / Absichten Bereinigung Konflikt. Massnahmen Mögliche Massnahmen: - Anpassung der Richtplanung.

Ausführungs- - Richtplanung. planung / Umset- zung

Vorgehen Finanzierung Amt für Raumentwicklung, Politische Gemeinde. Zeitrahmen / Konfliktbereinigung 2008 - 2009, anschliessend Umsetzung. Termin Federführung Verein St.Galler Rheintal.

Beteiligte - Politische Gemeinden. - Amt für Raumentwicklung. - Forstdienst. - Waldeigentümer.

Koordination - Interessierte, Öffentlichkeit. Information Dokumente -

Karte Kantonaler Richtplan.

Grundlagen Grundlagen

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4 Kontrolle und Nachführung

4.1 Kontrolle Die Kontrolle liefert Angaben, ob die festgelegten Massnahmen und Vorhaben - ausgeführt wurden und - und die beabsichtigte Wirkung erzielt haben.

Zur Beurteilung, ob sich der Wald in die gewünschte Richtung (vgl. Kap. 3.1) entwickelt, werden periodisch verschiedene Messgrössen des Waldzustandes erfasst. Einfache Erhe- bungen tragen dazu bei, dass erwünschte und unerwünschte Entwicklungen im Wald er- kannt werden. Aus den Erkenntnissen werden Rückschlüsse für die weitere Planung und Umsetzung gezogen. Die Methoden und der Zeitpunkt zur Erhebung und Auswertung der Messgrössen müssen durch das Kantonsforstamt noch festgelegt werden (siehe Anhang A 2). Bis zu diesem Zeit- punkt wird eine Vollzugskontrolle durchgeführt (siehe Anhang A 1) und auf geeignete Weise der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

4.2 Nachführung

Damit der WEP den Bezug zur Wirklichkeit nicht verliert, wird er regelmässig überprüft und nötigenfalls überarbeitet. Die Zuständigkeit für die Überarbeitung liegt beim kantonalen Forstdienst. Teilweise Anpassungen sind periodisch möglich und auch vorgesehen. Eine Gesamtüberarbeitung erfolgt in der Regel alle zwanzig Jahre.

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5 Erlass und Anwendung

Der Waldentwicklungsplan (WEP) "Rheintal" lag vom 20. August 2007 bis am 19. Oktober 2007 in den elf betroffenen politischen Gemeinden als Entwurf öffentlich auf. Während der Auflagefrist wurden keine Einwendungen erhoben bzw. Vorschläge eingereicht (Art. 21 Abs. 2 des Einführungsgesetzes zur eidgenössischen Waldgesetzgebung [sGS 651.1; abge- kürzt EG zum WaG]).

St.Gallen, 19. Dezember 2007

WALDREGION 2 WERDENBERG-RHEINTAL Der Planungsleiter:

Erwin Rebmann

Das Volkswirtschaftsdepartement des Kantons St.Gallen erlässt nach Art. 21 Abs. 1 EG zum WaG den WEP "Rheintal“ (Bericht WEP Nr 18 “Rheintal“ / Plan 1 “Wald mit Vorrangfunktion“ / Plan 2 “Wald und Objekte mit spezieller Funktion“) und legt fest, dass der WEP "Rheintal“ ab Erlassdatum anzuwenden ist.

St.Gallen, 7. Januar 2008

VOLKSWIRTSCHAFTSDEPARTEMENT DES KANTONS ST.GALLEN Der Vorsteher:

Dr. Josef Keller, Regierungsrat

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Anhang

Literatur BUWAL, (HRSG) 1996: Wegleitung minimale Pflegemassnahmen für Wälder mit Schutzfunk- tion, Vollzug Umwelt, EDMZ Bern. BUWAL, (HRSG) 1999: Nationale Standards für die Waldzertifizierung in der Schweiz (Stand Juni 1999), Bern. BUWAL, 1995: Kreisschreiben Nr. 19: Waldreservate (Komponente Nr. 412). BUWAL, 1996a: Kreisschreiben Nr. 8: Waldbau B und C (Komponenten Nr. 411.2 und 411.3) vom 29.07.1996 inkl. Beilagen 1-4. BUWAL und Vogelwarte Sempach: Schriftenreihe Umwelt Nr. 378, Holznutzung und Natur- schutz, Grundlagenbericht und Praxishilfe, 2005.

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Glossar a) Begriffe Begriff Beschreibung Abgeltung Milderung oder Ausgleich finanzieller Lasten, die sich aus der Erfüllung von gesetzlich oder öffentlich-rechtlich vorgeschriebenen bzw. übertragenen Aufga- ben ergeben. Finanzhilfe (=>). allochthon Von fremdem Boden/Land stammend. Gegenteil zu autochthon (=>). Altholzinsel Gruppe von Alt- oder Totholz (=>), welche aus Naturschutzgründen (v.a. Höh- lenbäume als Tierlebensräume) über die übliche Umtriebszeit hinaus, ev. bis zum natürlichen Zerfall stehen bleibt, um danach in einer Art Rotation durch andere, geeignetere Baumgruppen ersetzt zu werden. Grösse 1 – 5 ha. Nut- zungsverzichtsfläche (=>). Totalreservat (=>). autochthon Standortheimisch, von Natur aus auf einem Standort vorkommend (=>). Gegen- teil von allochthon (=>). Bestand Baumkollektiv, das sich von der Umgebung durch Baumartenzusammenset- zung, Alter, Aufbau oder andere Merkmale wesentlich unterscheidet. Bestandeskarte Kartografische Wiedergabe der Bestände in einem bestimmten Gebiet. Betretungsrecht Art. 699 ZGB garantiert die freie Zugänglichkeit zu öffentlichem und privatem Waldeigentum in ortsüblichem Umfang. Betriebsart Bewirtschaftungsart des Waldes, die sich in der Verjüngungsmethode unter- scheidet: Hochwald (=>), Mittelwald (=>), Niederwald (=>). Betriebsform Weitere Unterteilung der Betriebsart (=>) Hochwald (=>). Es wird zwischen schlagweisem Hochwald (=>), Plenterwald (=>) und Dauerwald (=>) unter- schieden. Sie werden weiter unterteilt nach Verjüngungsverfahren (=>). Betriebsplan Umschreibung und Festlegung der betrieblichen Ziele eines Waldeigentümers forstlicher bezogen auf Bewirtschaftung, Pflege und Nutzung seines Waldes. Der Pla- nungshorizont ist ca. 15 Jahre. Die übergeordneten Ziele aus dem WEP (=>) sind zu berücksichtigen. Bonität Mass für die Wuchsleistung auf einem Standort, meist als durchschnittliche Höhe der dominierenden Bäume im Alter von 50 Jahren angegeben. Brusthöhe Am stehenden Baum ist die Brusthöhe auf 1.3m über Boden festgelegt. Auf dieser Höhe wird der Brusthöhendurchmesser gemessen. BUWAL Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft. Dauerwald Im Dauerwald wird die Weiterentwicklung zum standörtlichen Endstadium der Sukzession (Klimaxwald) durch einen externen Faktor ständig vermieden. Der Wald wird durch diesen externen Einfluss dauernd vom Erreichen der Klimax abgehalten. Deckungsgrad Verhältnis der durch die Kronenprojektion überschirmten Fläche zur Gesamtflä- che (in %). Derbholz Oberirdische Baumteile, die mindestens 7 cm dick sind. einheimisch In der Schweiz (eventuell Europa) von Natur aus vorkommend. Endnutzung Nutzung eines hiebsreifen Bestandes (=>) oder hiebsreifer Einzelbäume. Entwicklungsstufe Altersstufe eines Baumbestandes. Unterschieden wird anhand des Stamm- durchmessers auf Brusthöhe(=>): Jungwuchs / Dickung < 10 cm, Stangenholz 10 – 30 cm und Baumholz > 30 cm. Erschliessung Die Gesamtheit der für die Pflege und Nutzung des Waldes vorhandenen Anla- gen. Dazu gehören Waldstrassen (=>), Maschinenwege (=>) und Rückegassen (=>) als ständige und vor allem im Gebirge Seilanlagen als mobile Einrichtungen. Ertragsausfall Der durch den freiwilligen oder erzwungenen Verzicht auf die Holznutzung ent- stehende finanzielle Nachteil eines Waldeigentümers. Femelschlag Verfahren der Waldverjüngung, bei dem Bestandespflege und –verjüngung flies- send ineinander übergehen. Meist kleinflächiges Vorgehen mit variablen Verjün- gungszeiträumen und freier Hiebsführung (den lokalen Verhältnissen angepasst).

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Begriff Beschreibung Finanzhilfe Finanzielle Leistungen, die gewährt werden, um die Erfüllung einer vom Emp- fänger selbst gewählten Aufgabe zu unterstützen. Finanzhilfen werden nur im Rahmen budgetierter Mittel gewährt. Abgeltung (=>). Forstbetrieb Organisatorische Einheit eines meist öffentlichen Waldeigentümers, die mit der Aufgabe der Waldpflege- und Bewirtschaftung betraut ist. Forstdienst Gesamtheit der forstlichen Aufgabenträger im Kantonsforstamt und in den Waldregionen. Forstliche Planung Bestandteile der forstlichen Planung sind der Waldentwicklungsplan (=>) und der Betriebsplan, sowie die daraus abgeleiteten jährlichen Schlag- und Pflege- programme (=>). Forstrevier Der organisatorische Zusammenschluss der Wälder bzw. der Waldeigentümer auf dem Gebiet mehrerer politischer Gemeinden zur gemeinsamen Betreuung. Gastbaumart Standortfremde, aber standorttaugliche Baumart; Gastbaumarten fehlen in der natürlichen Baumartengarnitur wegen der ungenügenden Konkurrenzkraft oder aus andern Gründen (z.B. Verdrängung nach der Eiszeit). Gefährdung Waldgesellschaften und –strukturen, Pflanzen und Tiere mit starkem Rückgang ihrer Verbreitung oder ihres Bestandes gelten als gefährdet. Der Gefährdungs- grad wird durch ‚Rote Listen‘ dokumentiert. gemeinwirtschaftli- Die vielfältigen Funktionen, die der Wald und indirekt der Waldeigentümer der che Leistungen Allgemeinheit zur Verfügung stellt. Geotop Vgl. Kap. 3.1.2.8 Hiebsatz In der forstlichen Planung festgelegte Holzmenge, welche der Waldeigentümer innerhalb seines Waldes in einem bestimmten Zeitraum nutzen darf. Hochwald Heute übliche Betriebsart (=>) mit einer aus Kernwüchsen (=>) hervorgegan- genen Oberschicht, bei welcher die Bäume in vollständig erwachsenem Zu- stand in relativ langen Umtriebszeiten (=>) genutzt werden. Hoheitsfunktion Gutachtliche Entscheidung vor Ort von Amtes wegen. Sie umfasst Aufsichts-, Kontroll- und forstpolizeiliche Aufgaben, wahrgenommen im Kanton durch den Revierförster und den Kreisoberförster. Holzertrag Von einer bestimmten Waldfläche stammende Menge an genutztem Holz. Oft simultan verwendeter Begriff für den finanziellen Gegenwert des für Verkauf und Eigenbedarf geernteten Holzes. Holzschlag Örtlich und zeitlich begrenzter Eingriff im Wald zur Nutzung von Holz. Zentrales Element der Holzernte. Holzschlagbewilli- Holzschläge sind bewilligungspflichtig und müssen dem zuständigen Förster gung rechtzeitig eingereicht werden. Hotspots Fläche mit besonderer Bedeutung in Bezug auf die Artenvielfalt. Gemeinsamer Lebensraum mehrerer seltener und oft gefährdeter Pflanzen- und Tierarten. Kahlschlag Das grossflächige Entfernen einer Bestockung bei fehlender Bodenbedeckung durch junge Waldbäume, die freilandähnliche Bedingungen schafft. Die an- schliessende Wiederbestockung ist in der Regel nur durch künstliche Verjün- gung (Pflanzung von Bäumen) möglich. Im Gegensatz zur Rodung (=>) sind Kahlschläge in der Schweiz verboten; für besondere waldbauliche Massnah- men können die Kantone Ausnahmen bewilligen. Kernwuchs Aus Samen entstandener Baum. Gegensatz zu Stockausschlag (=>). Maschinenweg Maschinell hergerichtete Fahrpiste ohne Befestigung der Fahrbahn für spezielle Maschinen des Holztransportes. Erschliessung (=>). Mittelwald Weiterentwicklung aus dem Niederwald (=>) mit einem zweischichtigen Aufbau. Die Unterschicht aus Stockausschlägen wird in kurzen Zeitabständen als Ener- gieholz genutzt. Die Oberschicht aus Kernwüchsen (=>) dient der Erzeugung von Bau- und Werkholz. Typische Betriebsart (=>) vom frühen Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert, heute stark zurückgegangen.

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Begriff Beschreibung Nachhaltige Wald- Bewirtschaftung der Ressource Wald, welche die langfristige Erfüllung der verschie- bewirtschaftung denen Waldfunktionen (=>) sicherstellt. Sie dient der Steuerung der Waldbeanspru- chung durch den Menschen und basiert auf der Überwachung von Waldveränderun- gen. Nachhaltigkeit (All- Kontinuität sämtlicher materieller Leistungen und sämtlicher Wirkungen des gemein) Waldes. Nachteilige Nutzung Nutzung von Wald und seinen Gütern, die direkt oder indirekt, unmittelbar oder langfristig zu dessen Schädigung führt. Nationale Verantwor- Besonders wertvolle Waldkomplexe (=>) oder Waldgesellschaften (=>) mit tung schwerpunktmässiger Verbreitung, welche im nationalen oder gar internationa- len Rahmen eine besondere Verantwortung übertragen. naturfern Waldbestand mit mittlerem, im Allgemeinen tragbarem Anteil an standortfrem- den (=>) Baumarten und erkennbaren natürlichen Merkmalen. naturfremd Waldbestand mit hohem Anteil an standortfremden (=>) Baumarten. Naturgefahren Prozesse in der Natur, welche für Menschen oder Sachwerte eine Bedrohung darstellen. naturnah Waldbestand mit kleinem Anteil an standortfremden (=>) Baumarten. Er besteht zum grössten Teil aus standortheimischen (=>) Baumarten mit einem weitge- hend naturnahen Beziehungsgefüge. naturnaher Waldbau Form der Behandlung von Beständen (=>), die sich an den natürlichen Gege- benheiten und Abläufen orientiert bzw. diese einbezieht. Naturwald Wald, der von Natur aus, ohne menschliche Beeinflussung entsteht oder ent- standen ist, dessen Aufbau und Artenzusammensetzung folglich der potenziell natürlichen Vegetation entspricht. Naturwaldreservat Waldreservat (=>)zugunsten des Naturschutzes mit vollständigem Nutzungs- verzicht (=>) und ohne Pflegeeingriffe (=>). Als Langfristziel sollen urwaldähnli- che Waldstrukturen entstehen. Nutzungsverzichtsfläche (=>): Grösse: > 5 ha Totalreservate. Altholzinsel (=>). Nebennutzungen Alle Produkte eines Waldes bzw. eines Forstbetriebes ausser Derbholz (=>) z.B. Weihnachtsbäume, Deckäste, Reisig, etc. nicht einheimisch In der Schweiz (eventuell Europa) von Natur aus nicht vorkommend, fremd. Niederwald Älteste Form der geregelten Waldnutzung, vorwiegend zur Brennholzgewin- nung. Diese Betriebsart (=>) begünstigt Baumarten mit der Fähigkeit zum Stockausschlag (=>). Niederwald wird in kurzen Umtriebszeiten (=>) flächig genutzt. Nutzfunktion Die der Holzgewinnung dienende Leistung des Waldes. Nutzungsprogramm Das vom Waldeigentümer zu erstellende und dem Kanton jährlich zur Geneh- migung vorzulegende Programm für die Holznutzung. Nutzungsverzichts- Waldfläche in der auf jegliche Nutzung von Holz und allenfalls anderen Produk- fläche ten verzichtet wird. Man unterscheidet zwischen Altholzinsel (=>) und Totalre- servat (=>). Ökosystem Gefüge von Wechselbeziehungen zwischen belebter und unbelebter Natur, das sich bis zu einem gewissen Grade selbst reguliert. Pflanzengesellschaft Alle Pflanzenarten (Bäume, Sträucher, Kräuter, Moose, etc), die an einem be- stimmten, in Bezug auf den Standort einheitlichen Ort eine Gesellschaft mit wechselseitigem Wirkungsgefüge bilden. Pflege Lenkende Eingriffe in Waldbestände, bei denen nicht die Holzgewinnung im Vordergrund steht, sondern das Bestreben, langfristig naturnahe, stabile und qualitativ gute Waldbestände zu formen. Pflegeprogramm Das vom Waldeigentümer zu erstellende und dem Kanton jährlich zur Geneh- migung vorzulegende Programm für die Jungwaldpflege. Pioniervegetation Anfangsstadien der Sukzession (=>) auf offenem Boden oder nach Räumungs- schlägen mit spezifischen Pflanzen- und Tierarten.

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Begriff Beschreibung Plenterwald Bewirtschaftungsform, als deren Folge sich im Idealfall Bäume aller Entwick- lungsstufen (Alter) auf kleiner Fläche nebeneinander befinden. Referenzflächen Repräsentative Waldbestände mit typisch ausgebildetem Pflanzenkleid, charak- teristischer Waldstruktur oder anderen interessierenden Eigenschaften. Rodung Dauernde oder vorübergehende Zweckentfremdung von Waldboden für nicht- forstliche Zwecke. Unterschied zu Kahlschlag (=>). Rückegasse Unbefestigte, nicht maschinell hergerichtete Fahrpiste für Spezialfahrzeuge oder Pferdeeinsatz. Rücken Transport eines gefällten Baumes vom Fällungsort bis zur nächsten mit Last- wagen befahrbaren Strasse. Saumschlag Verjüngung eines Bestandes durch etappenweise Räumung vom Rand her. Schutzfunktion Sie umfasst die Leistung, die der Wald dort erfüllt, wo er den Widrigkeiten der Natur trotzt und dadurch Menschenleben und in erheblichem Masse Sachwerte schützt. Seltenheit Kleines Vorkommen von Pflanzen oder Tieren in einem bestimmten Gebiet. Auch seltene Arten können lokal sehr zahlreich auftreten, sind jedoch wegen ihrer geringen Anzahl Standorte des Auftretens dennoch rar. Die Seltenheit bestimmter Waldgesellschaften (=>) oder Waldstrukturen ist ein wichtiges Krite- rium zur Ausscheidung von Waldreservaten im Sinne des ungeschmälerten Erhalts der gesamten Vielfalt an natürlichen Waldtypen. Sonderwaldreservat Waldreservat (=>) mit gezielten Pflegeeingriffen zugunsten der Erhaltung und Förderung besonderer naturschützerischer Werte. z.B. Sukzessionsgesellschaften, Bestände mit hoher Artenvielfalt, Reptilienför- derung, historische Betriebsarten wie Mittelwald (=>), Niederwald (=>), Wyt- wald(=>). Holzproduktion nur als Nebenfunktion der Pflegeeingriffe. standortfremd Baumart, die von Natur aus nicht auf einem Standort vorkommt und nicht auto- chthon (=>) ist.; allochthon (=>). standortheimisch Baumart, die von Natur aus auf einem Standort vorkommt; autochthon (=>). standorttauglich = Standortfremde Baumarten, die von ihrem gesamtökologischen Verhalten her standortgerecht = bis zu einem bestimmten Anteil zum Standort passen und auf diesem gedeihen, standortgemäss ohne ihn zu schädigen, aber nicht von Natur aus vorkommen. Unterschied zu standortheimisch (=>) standortuntauglich = Standortfremde Baumarten, die auf einem Standort zwar wachsen können, von standortwidrig ihrem gesamtökologischen Verhalten her aber nicht zu diesem Standort passen und diesen beeinträchtigen können. Stockausschlag Aus vegetativem Ausschlag entstandener Baum, Gegensatz zu Kernwuchs (=>). Sukzession natürliche Abfolge von Entwicklungsphasen der Vegetation im Walde, z.B. Kahlfläche – Pionierwald – Schlusswald – Zerfallsphase. Totholz Stehendes oder liegendes Holz, das für die natürlichen Abbauprozesse im Waldbestand verbleibt. Neuere zoologische Untersuchungen zeigen die grosse Bedeutung namentlich von stehendem Totholz mit grösserem Durchmesser für die Tierwelt, insbeson- dere spezialisierte Insekten und von ihnen abhängige Vögel. Umtriebszeit Planmässig festgelegter Zeitraum zwischen Begründung und Endnutzung (=>) eines Bestandes (=>). Aus der Umtriebszeit lässt sich die nachhaltige (=>) jähr- liche Verjüngungsfläche ableiten. Vegetationskarte Kartografische Abbildung der natürlichen Pflanzengesellschaften (=>). Verjüngungsverfah- Verfahren, das Hiebsart (Schirm-, Femel-, Plenter-, Saumschlag), Schlagform ren (Gross-, Klein-, Kleinstfläche) und Verjüngungsart (Kunst-, Natur- Verjüngung) umschreibt. Verjüngungszeitraum Zeitraum vom Beginn bis zum Abschluss der Verjüngung eines Bestandes.

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Begriff Beschreibung Vorratserhebung Messung des stehenden Holzvolumens. Waldentwicklungs- Instrument für die raumplanerische Behandlung des Waldgebietes. Grundlage plan des Betriebsplanes (=>). Planerischer Inhalt sind die grobe Waldfunktionenzu- weisung und daraus abgeleitet die übergeordneten Waldziele. Weitere Kompo- nenten sind die auf aktuellen Aufnahmen beruhenden Zustandsbeschreibungen der Waldungen. Das Bundeswaldgesetz schreibt die Mitwirkung der Öffentlich- keit bei der Erstellung des WEP vor. Walderhaltung Zielt darauf ab, den Wald in allen seinen Funktionen zu erhalten und zu fördern qualitativ und so eine umfassende Nachhaltigkeit (=>) zu erreichen. Walderhaltung Zielt darauf ab, den Wald in seiner Fläche ungeschmälert zu erhalten. Rodung quantitativ (=>). Waldfeststellung Forstamtliches Verfahren zur Feststellung, ob eine bestockte Fläche die Krite- rien des Waldbegriffes erfüllt. Waldfunktionen Umschreibung der unterschiedlich ausgeprägten Leistungen, die der Wald für die verschiedenen Ansprüche erbringt. Es wird unterschieden zwischen Nutz- funktion (=>), Schutzfunktion (=>) und Wohlfahrtsfunktion (=>). Waldgesellschaft Eine natürliche Gemeinschaft bestimmter Bäume, Sträucher, Kräuter, Moose und Pilze, welche unter gleichen Standortbedingungen in ähnlicher Form wie- derkehrt. Waldkomplexe Unter bestimmten Standortbedingungen immer wiederkehrende Kombination bestimmter Waldgesellschaften (=>). Waldregion Verwaltungseinheit auf kantonaler Ebene, die von einem regionalen Waldrat gesteuert wird. Die operativen Aufgaben werden von einem Regionalförster (Forstingenieur) und mehreren Förstern erledigt. Waldreservat Waldreservate haben eine langfristige Zielsetzung aufzuweisen. Sie werden in (BUWAL, 1995) Totalreservate (=>) und Sonderwaldreservate (=>) gegliedert. Waldreservatskon- Studie zu Handen des BUWAL (=>), die den Naturwert der Wälder im ganzen zept, kantonales Kanton bewertet. Kriterien sind: nationale Verantwortung (=>) / Repräsentativi- tät / Seltenheit (=>)/ Gefährdung (=>)/ Referenzflächen (=>)/ botanische und ornithologische Hotspots / etc. Das Konzept sagt nichts über die Realisierung von einzelnen Reservaten aus. Diese werden vertraglich mit den betroffenen Waldeigentümern ausgehandelt. (siehe www.wald.sg.ch) Waldstrassen Dauernd mit Lastwagen befahrbare Waldwege, die einen entsprechenden bauli- chen Untergrund sowie eine Deckschicht als Fahrbahn besitzen. Sie werden nach den Gesichtspunkten der örtlich zweckmässigen Waldpflege, des Holztransportes und der Minimierung der Erstellungs- und Unterhaltskosten gebaut. Auf Waldstras- sen ist in der Regel das Reiten und Fahrradfahren erlaubt. Erschliessung (=>). Wildschaden Der von Wildtieren, namentlich dem Schalenwild, an Waldbäumen verursachte ökonomische oder ökologische Schäden. Wohlfahrtsfunktion Der Wald erfüllt eine Wohlfahrtsfunktion, wenn er durch Lage, Aufbau, Besto- ckung, sowie Gestaltung und Form dem Menschen als Erholungsraum dient, die Landschaft prägt und wildlebenden einheimischen Pflanzen und Tieren einen unersetzlichen Lebensraum schafft. Die Wohlfahrtsfunktion wird weiter unterteilt in Erholungs- und Naturschutzfunktion. Wytwald Auch Weidewald. Waldform in der unter lockerem Baumbestand domestizierte Tiere die Bodenbedeckung oder auch zusätzlich Früchte der Bestockung (Ei- cheln, Buchennüsse) als Nahrung nutzen. Oft entspricht aufgrund von Bewei- dung und hohem Lichtgenuss die Bodenbedeckung mehr einer Weide als ei- nem Waldboden (geschlossene Vegetationsdecke, dichte Grasnarbe). Zuwachsermittlung Messen oder Berechnen des im Wald heranwachsenden Holzvolumens. Dieses mehrt sich durch das jährliche Höhen- und Dickenwachstum der Bäume.

© Waldregion 2, Werdenberg-Rheintal, 2007 WEP Rheintal Seite 89 b) Abkürzungen ÄG Ämtergruppe ArG Arbeitsgruppe BAB Bauten ausserhalb Bauzone Bgde Bürgergemeinde BP Betriebsplan BSF Wälder mit besonderer Schutzfunktion BUWAL Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft D Spezielle Funktion Geotope und Kulturgüter E Spezielle Funktion Erholung Egde Einwohnergemeinde EGzWaG Einführungsgesetz zur eidgenössischen Waldgesetzgebung (sGs Nr. 651.1) G Spezielle Funktion Grundwasserschutz GAöL Gesetz über die Abgeltung ökologischer Leistungen, basierend auf dem Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz (NHG) http://www.sg.ch/bauen__raum___umwelt/raumentwicklung/Naturlandschaftsschutz/ Oekologi- scher_Ausgleich.Par.0014.File.tmp/WegleitungGAöL04.pdf IG Interessengemeinschaft K Konflikt KFA Kantonsforstamt KSP Kontrollstichproben LFI Landesforstinventar LG Leitgruppe N Spezielle Funktion Naturschutz NHG Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz vom 1. Juli 1966, SR 451 NHV Verordnung über den Natur- und Heimatschutz vom 16. Januar 1991 Ö Spezielle Funktion Öffentlichkeitsarbeit OL Orientierungslauf RRB Regierungsratsbeschluss RK Konzept Waldreservate SG SF Wälder mit Schutzfunktion Sm3 Holzschnitzelkubikmeter (Schüttmass, Faktor 2.5 gegenüber m3 liegend) Sv Silven, Raummass für das stehende Holz VE Vorrang Erholung VN Vorrang Naturschutz VS Vorrang Schutz vor Naturgefahren VzEGzWaG Verordnung zum Einführungsgesetz zur eidgenössischen Waldgesetz- gebung (sGs Nr. 651.11) W Spezielle Funktion Wild und Jagd WaG Bundesgesetz über den Wald (Waldgesetz) vom 4. Oktober 1991, SR 921.0 WaV Verordnung über den Wald (Waldverordnung) vom 30. November 1992, SR 921.01 WE siehe A9 Planungsablauf WEP Waldentwicklungsplan WP Wirtschaftsplan = alter Ausdruck für den heute verwendeten Begriff Betriebsplan (siehe BP)

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A1: Formular Umsetzungskontrolle

Umsetzungskontrolle WEP "Rheintal“ für das Jahr ...... ausgefüllt durch: ...... Das Formular Umsetzungskontrolle WEP dient dazu, jährlich über den Stand der Realisierung Re- chenschaft abzulegen. Die Umsetzungskontrolle ist ein Instrument des Regionalförsters. Es gibt dem Regionalförsters auch einen Anlass, die Arbeitsgruppe oder die vorgesehenen federführenden Perso- nen auf Ihre Aufgabe aufmerksam zu machen. Das Kontrollblatt ist in zwei Teile gegliedert: Beim ers- ten Teil geht es um eine Beurteilung in freiem Text zum Stand der Umsetzung, beim zweiten Teil bei den Objektblättern ist zusätzlich der Stand der Bearbeitung gefragt. Entwicklungsziele und Bewirtschaftungsgrundsätze Kap Seite Titel Kommentar zum Zustand

Waldfunktionen: Entwicklungsziele und mögliche Nutzungen Stand Seite Nr Titel / Federführung Umsetzung Ausführung Bemerkungen

zurückgestellt zurückgestellt begonnen tw. terledigt abgeschlossen

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A2: Vorschlag Nachhaltigkeitskontrolle Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über mögliche Indikatoren für die Kontrolle der Nachhaltigkeit im Wald. Es handelt sich dabei um ein Ar- beitspapier des Forstamtes beider Basel (FbB). Eine verbindliche Unterlage muss im Kanton St.Gallen noch vom Kantonsforstamt ausgearbeitet und für verbindlich erklärt werden. Einzelne Indikatoren werden im Kanton St.Gallen bereits heute im Rahmen anderer Erhebungen und Kontrollen betrachtet. Indikator Standard Instrument Perimeter Rhythmus Überwachung der Waldentwicklung (Monitoring) Quantitative Wald- erhaltung Erhaltung und För- derung der Lebens- kraft des Waldes

Biodiversität

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Indikator Standard Instrument Perimeter Rhythmus Steuerung der Waldbeanspruchung (Controlling) Holzproduktion

Besondere Schutz- funktion Freizeit und Erho- lung

Gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Ziele Ökonomische Be- deutung soziale/kulturelle Bedeutung

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A3: Invasive Pflanzenarten (Neophyten) Infoblätter (gesamtschweizerisch) Die SKEW-Infoblätter zu den invasiven gebietsfremden Pflanzenarten enthalten eine Artbeschreibung mit möglichen Verwechs- lungen sowie Informationen zu: Standorte, Verbreitung, Gefahren, Vorbeugung und Bekämpfung, Kontaktadressen für Meldung und Beratung, Angaben zu Fachliteratur und Internet-Adressen. Die Verbreitungskarten, die das ZDSF aufgrund der Umfragen 2002 und 2003 aufgestellt hat, sind in den Infoblättern integriert. Infoblätter für die Arten der Schwarzen Liste zu finden unter http://www.cps-skew.ch/deutsch/infoblaetter_invasive.htm

Ailanthus altissima Götterbaum Ambrosia artemisiifolia Aufrechte Ambrosie Artemisia verlotiorum Verlot'scher Beifuss Buddleja davidii Sommerflieder, Schmetterlingsstrauch Elodea canadensis Gemeine Wasserpest Elodea nuttallii Nuttalls Wasserpest Heracleum mantegazzianum Riesen-Bärenklau Impatiens glandulifera Drüsiges Springkraut Lonicera japonica Japanisches Geissblatt Ludwigia grandiflora Grossblütiges Heusenkraut Lysichiton americanus Amerikanischer Stinktierkohl Polygonum polystachyum Himalaja-Knöterich Prunus laurocerasus Kirschlorbeer Prunus serotina Herbstkirsche Pueraria lobata Kopoubohne Reynoutria japonica Japanischer Stauden-Knöterich Reynoutria sachalinensis + R. X bohemica Sachalin-Knöterich + Bastard-Knöterich Rhus typhina Essigbaum Robinia pseudoacacia Falsche Akazie, Robinie Rubus armeniacus Armenische Brombeere Senecio inaequidens Schmalblättriges Greiskraut Solidago canadensis s.l. Kanadische Goldrute Solidago gigantea Spätblühende Goldrute

Infoblätter für Arten der Watch-Liste zu finden unter http://www.cps-skew.ch/deutsch/infoblaetter_invasive.htm

Amorpha fruticosa Bastardindigo Asclepias syriaca Syrische Seidenpflanze Bassia scoparia Besen-Radmelde Bunias orientalis Oestliches Zackenschötchen Cornus sericea Seidiger Hornstrauch Cyperus esculentus Essbares Zypergras Glyceria striata Gestreiftes Süssgras Helianthus tuberosus Topinambur Impatiens balfourii Balfours Springkraut Lonicera henryi Henrys Geissblatt Lupinus polyphyllus Vielblättrige Lupine Mahonia aquifolium s.l. Mahonie Parthenocissus inserta Jungfernrebe Paulownia tomentosa Paulownie Phytolacca americana Kermesbeere Phytolacca esculenta Essbare Kermesbeere Sedum spurium Kaukasus-Mauerpfeffer Senecio rupestris Felsen-Kreuzkraut Trachycarpus fortunei Japanische Fächerpalme, Hanfpalme Viburnum rhytidophyllum Runzelblättriger Schneeball

Infoblätter (regional) Mehrere Kantone und Institutionen haben Infoblätter ausgearbeitet: > Weitere Informationsstellen und Initiativen in der Schweiz

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Dossier WEP-Pläne

P1: Plan "Wald mit Vorrangfunktion“

P2: Plan "Wald und Objekte mit spezieller Funktion“

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