SICHERER UND ATTRAKTIVER RADVERKEHR IN RHEINLAND-PFALZ - ZIELE UND BEISPIELE

Inhalt:

Vorwort Seite 1

Unsere Ziele auf Landesebene Seite 2

Fahrrad-Infrastruktur in den Kommunen Seite 3

Radverkehr vernetzen Seite 7

Das Auto entbehrlich machen Seite 9

Radverkehrskonzepte- und beauftragte Seite 12

Finanzielle Fördermaßnahmen für Kommunen Seite 14

Förderungen für Unternehmen Seite 19 LIEBE FAHRRADBEGEISTERTE,

die meisten Menschen wünschen sich eine Wir GRÜNEN wollen Rheinland-Pfalz zum Verkehrspolitik, die sich endlich stärker an ihren Radland machen. Menschen sollen mit dem Bedürfnissen orientiert und die Fuß- und Fahrrad im Alltag das ganze Jahr über sicher und Radverkehr sowie den Öffentlichen Personen- komfortabel unterwegs sein und das Rad für ein nahverkehr ausbaut . Die Realität sieht heute oft möglichst schnelles Vorankommen bequem mit – noch – anders aus. Viele Radwege enden im anderen Verkehrsmitteln kombinieren können. Nirgendwo. Nahezu alle Radfahrenden haben An diesem Ziel müssen wir alle gemeinsam mindestens eine Unfallgeschichte oder einen arbeiten. Viele Kommunen sind bereits aktiv Beinahe-Unfall erlebt. Das hält aber viele geworden und haben mit viel Engagement ihren Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer Radverkehrsanteil enorm gesteigert, wie die nicht davon ab, begeisterte Radfahrerinnen und Stadt Mainz, in der 20% aller Wege mit dem Rad Radfahrer zu sein – auf dem Weg zur Arbeit oder zurückgelegt werden. Weitere Gemeinderäte und in der Freizeit. Verwaltungen möchten wir dazu einladen, ihre Wir sind überzeugt: Die Einhaltung der eigene Gemeinde auf den Prüfstand zu stellen Klimaziele kann nur mit einer umfassenden und den Radverkehr konkret zu fördern. Wir Verkehrswende gelingen. Denn während im GRÜNEN stoßen auf kommunaler Ebene immer Elektrizitätssektor die Verwirklichung der wieder wichtige Entwicklungen hin zu einer verbindlichen Klimaschutzziele bis 2020 und nachhaltigen Mobilität an. 2050 gut vorankommt,werden im Verkehrssektor Mit diesem Reader haben wir einige Beispiele in Rheinland-Pfalz bislang die geringsten und Fördermöglichkeiten aus den Kommunen Fortschritte verzeichnet. zusammengetragen. Wir wollen zeigen: Auch Krankenkassen fordern mehr Bewegung Die Verkehrswende ist machbar! und initiieren eigene Fahrradprojekte, um ihre Versicherten auf die gesundheitlichen Vorteile des Radfahrens aufmerksam zu machen. Und Dr. Bernhard Braun auch Verkehrs- und Städteplaner sehen Vorteile Fraktionsvorsitzender im Radverkehr: Denn Räder brauchen weniger Platz, machen keinen Lärm und stoßen keine Jutta Blatzheim-Roegler schädlichen Luftschadstoffe aus. Verkehrspolitische Sprecherin

Es ist unser Ziel, den Radverkehrsanteil an den täglich zurückgelegten Wegen auf 20 Prozent zu erhöhen. Das hat viele Vorteile: die Verminderung von Treibhausgasen, mehr Lärmschutz und die Verbesserung der Mobilität jeder und jedes Einzelnen.

1 Auf Landesebene setzen wir die Rahmenbedingungen für einen sicheren und attraktiven Radverkehr. Wir wollen:

Eine zügige Umsetzung des landesweiten Radentwicklungsplans , der die Lücken und den Investitionsbedarf für den Radverkehr aufzeigt

Die Einführung einer zentralen Kommunikationsstelle auf Landesebene, mit dem Ziel einer besseren Zusammenarbeit der kom- munalen Spitzenverbände und Interessenvertreter des Radverkehrs- bereichs bei der Förderung,bei Leitfäden und bei Zukunftsprojekten

Einen landesweiten Radverkehrsbeauftragten ,der die Kommunen bei der Beantragung der Mittel berät, sodass mehr Projekte zügig realisiert werden können

Die Verankerung der „Empfehlungen für Radverkehrsanlagen“ (ERA) als verpflichtendes Standardwerk für den Radwegebau. Darin sind Standards für sichere Radwege definiert. Die Anwendung beim Bau und Unterhalt sowie der Förderung garantiert eine sichere Infrastruktur auf dem aktuellen Stand der Technik

Eine landesweite Überprüfung der Radwege , um einen guten und sicheren Zustand zu gewährleisten

Die direkte Landesförderung der Radschnellwege entlang der sieben geplanten Korridore in Rheinland-Pfalz und in der Metropolregion Rhein-Neckar

2 Dafür setzen wir uns ein: ! Durchgängigkeit aller Radwege Verdichtung des Radwegenetzes Flächendeckende Radwege- und Routenbeschilderung nach HBR

FÜR EINE SICHERE UND ATTRAKTIVE FAHRRAD- INFRASTRUKTUR IN DEN KOMMUNEN

Durchgängige Radwege und eine Verdichtung Die „Hinweise zur wegweisenden und des Radwegenetzes sind Voraussetzungen, um touristischen Beschilderung für den Radverkehr Menschen zum Umstieg auf das Fahrrad zu in Rheinland-Pfalz“ (HBR) setzen dafür die motivieren. Vielerorts mangelt es nicht an Standards.So können sich Menschen,die das Rad schönen Panoramastrecken für den touristischen als Alternative zum Auto nutzen, schnell zurecht- Radverkehr. Direkte Wege für Alltagsfahrten zur finden und der Radverkehr bekommt eine Arbeit, zum Einkaufen oder aufs Amt fehlen größere Aufmerksamkeit im Straßenraum. jedoch. Hier sind zusätzliche Ausweisungen von Neben diesen wichtigen Zielen stellt sich immer Radwegen und durchgängige Wege dringend wieder heraus, dass eine hohe Qualität der erforderlich. Zusätzlich müssen Radwege Radwege zu jeder Jahreszeit gewährleistet sein bedarfsgerecht ausgebaut und ihre Qualität muss, um ein sicheres Vorankommen zu verbessert werden. gewährleisten. Radwege müssen ebenso Das bestehende Radwegenetz und die geräumt, beleuchtet und in Stand gehalten bestehenden Radrouten brauchen außerdem werden, wie es für den motorisierten Verkehr eine verbesserte Beschilderung, innerhalb der üblich ist. Kommunen als auch im Übergang von einer Kommune zur nächsten.

3 Insbesondere Rad fahrenden Kindern ist ein abruptes Ende von Radwegen vor Kreuzungen Behebung kleinerer Mängel: und deren Fortführung in einigen Metern Fehlende oder verschmutzte Wegweiser, Schäden Entfernung nicht zumutbar. Infrastruktur für das am Belag, Mängel an der Strecke –wenn unterwegs Fahrrad muss auch Kinder im Grundschulalter Mängel auffallen, kann dies dem Landesbetrieb befähigen, sicher alleine mit dem Rad zur Schule Mobilität gemeldet werden. Dazu reicht eine Mail fahren zu können. Eigenständige oder in an: [email protected] Mobilitätskonzepte integrierte Rad-Schulweg- Um das Ganze zu erleichtern, gibt es seit kurzem pläne unterstützen dieses Ziel. QR-Code-Aufkleber auf den Pfosten der Weg-weiser. Auch die Wegeführung um Baustellen muss Mit diesen Codes lässt sich mit einem Smartphone sicherer gestaltet und der Radverkehr frühzeitig ein Meldeportal aufrufen, auf dem ein Schaden oder in der Stadtplanung mitgedacht werden. Mangel mit nur wenigen Klicks gemeldet werden Fahrradstraßen sollten überall dort eingerichtet kann. werden, wo Straßen überwiegend von Fahrrädern genutzt werden. Möglichst alle Einbahnstraßen sollen für den Radverkehr in Gegenrichtung freigegeben werden.

Lückenschluss zwischen Kirchberg und Dickenschied

Der 5km lange Lückenschluss zwischen Kirchberg und Dickenschied entstand auf Initiative der beiden ehemaligen Bürgermeister der zwei Gemeinden. Dieser Lückenschluss verbindet nicht nur den Fernradweg entlang der Nahe mit dem Hunsrückradweg, sondern schafft für SchülerInnen und AlltagsradfahrerInnen eine sichere Alternative zum gefährlichen Weg über die B 421. Die im Rahmen von Flurbereinigungsverfahren von den beiden Gemeinden aufgekauften Flächen wurden umgewidmet und mit finanziellen Mitteln des Leader+ Programms zum Radweg ausgebaut. Über diese Strecke laufen heute auch touristische Radwege wie der Schinderhannes-Radweg und der Lützelsoonweg. So profitieren nicht nur die BürgerInnen der beiden Gemeinden vom Lückenschluss, sondern die gesamte Region.

4 Netzverdichtung: Verlängerung des Maifeld-Radwegs zwischen Polch und Weißenthurm

Nachdem die Bemühungen, die alte Bahntrasse von Mayen nach Koblenz wiederzubeleben, endgültig gescheitert waren,kauften die Verbandsgemeinden Weißenthurm und Maifeld der DB NetzAG die alte Bahnstrecke ab und bauten sie zu einem gemeinsamen Radweg aus.Die so geschaffene Verbindung verdichtet das vorhandene Radwegenetz zu 150 km Radwegen in der Verbandsgemeinde Weißenthurm. Geschaffen wurden sowohl Radwege für die touristische Nutzung als auch ein Lückenschluss im Alltagsradwegenetz der gesamten Eifelregion.

Lückenschluss in der im Kreis Bernkastel-

Die Kosten für die Baumaßnahmen beliefen sich insgesamt auf rund 700 000 Euro und wurden vom Land Rheinland-Pfalz übernommen. Im Investitionsrahmenplan 2014-2018 ist die Fortführung von Bruch nach enthalten. Die Realisierung verzögert sich, da wegen naturschutzfachlicher Widerstände eine neue Streckenführung gefunden werden musste. Der LBM rechnet mit der Fertigstellung in 2020. Dann jedoch ist der insgesamt rund 12 km lange Radweg nicht nur touristisch ein Gewinn, sondern auch eine sichere Alltags-Radwege- verbindung zwischen den Orten , Der Radweg an der Kreisstraße 42 von Binsfeld , Bruch und Dreis. Durch die Weiter- nach Arenrath wurde 2012 fertiggestellt, die führung nach Dreis hat man eine direkte Fortführung verläuft entlang der Landesstraße Anbindung an den Salm-Radweg, der nach 50 zwischen Arenrath und Bruch. Die Fahrbahn führt, wo eine Bahnverbindung der L 50 wurde dabei im Bereich der Zufahrt (Rheinland-Pfalz-Takt) zur Verfügung steht. nach Bruch über eine Länge von etwa 220 Meter Außerdem besteht Anschluss an den Radweg verbreitert. Durch diese Veränderung wurde hier Wittlicher Senke, der bis in die Kreisstadt gleichzeitig ein Unfallschwerpunkt entschärft. Wittlich führt und in anderer Richtung bis nach Schweich (LK -Saarburg). Die Beschilderung ist nach HBR gestaltet.

5 Fahrrad-Brücke in Landau

Die Fußgänger- und Fahrradbrücke entstand im Zuge des Umbaus von Konversionsflächen zu einem autoarmen Wohnpark. Sie verbindet, über die Bahngleise hinweg, das neu entstandene Wohngebiet mit dem Gewerbegebiet, inklusive Kino, Einzelhandel und Sportstätten. Zudem schafft die Brücke einen autofreien Anschluss an das Radwegenetz der Innenstadt. Im Rahmen der Landesgartenschau 2015 war diese Brücke Voraussetzung für eine staufreie Besucher- lenkung. BesucherInnen der Gartenschau konnten so am Ortsrand im Gewerbegebiet parken und trotzdem die Gartenschau schnell zu Fuß erreichen. Finanziert wurde die Brücke mit Städtebaumitteln zur Vorbereitung von Garten- schauen.

Großflächige Radwegebeschilderung nach HBR an Lahn,Nahe und am Donnersberg

Die Landkreise Bad Kreuznach, Birkenfeld, Kusel und Donnersbergkreis haben auf einem Streckennetz von 261 Kilometern gemeinsam eine einheitliche, durchgängige und land- kreisübergreifende Radwegebeschilderung nach dem Standard der landesweit geltenden „Hinweise zur Beschilderung von Radwegen“ (HBR) aufgebaut. Die nötigen Finanzmittel erhielten sie durch die Landesförderung touristischer Infrastruktureinrichtungen (siehe Fördermöglichkeiten).

6 GRÜNE Ziele zur Vernetzung von Verkehrsmitteln: Sichere und wetterfeste Abstellanlagen an ! Bahnhöfen und Knotenpunkten Ladestationen für Elektroräder idealerweise mit Solarspeisung an Bahn- und Bushaltepunkten Mobilitätspunkte mit Bike- und Carsharingstationen

RADVERKEHR VERNETZEN

Tägliche Wege zur Arbeit oder in der Freizeit An Bahnhöfen machen Mobilitätspunkte mit bestehen oft aus einem Verkehrsmix. Mit dem Bike- und Carsharingstationen einen un- Rad geht es zum Bahnhof, vom Zug in die komplizierten Umstieg zwischen verschiedenen Straßenbahn, die letzten Meter werden zu Fuß Verkehrsmitteln möglich. Auch ohne eigenes bewältigt. Um diese klimafreundliche Fahrzeug kann hier bequem, schnell und einfach Multimodalität zu fördern, müssen genügend auf nachhaltige Verkehrsmittel wie Fahrrad, Radabstellanlagen an wichtigen Knotenpunkten Bahn oder Bus umgestiegen werden. zur Verfügung stehen. Teure Räder müssen an Umsteigeorten sicher und wetterfest verwahrt werden können. Elektroräder sollten vor Ort mit Solarenergie geladen werden können. Auch andere Zusatzservices wie Reparaturservices machen Lust aufs Umsatteln.

7 Ladestation E-Bikes - Rheinhessen

Mit E-Bike-Verleih und Aufladestationen will die Touristik Rheinhessen GmbH Besucherinnen und Besucher aus aller Welt für das Erkunden der Region begeistern. Dabei sucht man gezielt auch Standorte, die von Bürgerinnen und Bürgern vor Ort im Alltag genutzt werden können. An Knotenpunkten und touristischen Anziehungs- punkten in 15 Orten können bis zu 6 Akkus gleichzeitig geladen werden. Am Bahnhof in Monsheim kann man darüber hinaus auch kleinere Reparaturen an seinem Fahrrad vornehmen. Der Strom kommt vom regionalen Energieversorger „Rheinhessische“ – er wird kostenlos zur Verfügung gestellt. Finanziert Die Kooperationspartner sind Gemeinden, werden die Stationen von Energieversorger und Händler und Hotels. Sie tragen ebenfalls Kommunen gemeinsam. einen Teil der Kosten.

Parkhaus und Mobilitätsstation in Ingelheim

Am Ingelheimer Bahnhof wurde als zentrale Maßnahme des Klimaschutzteilkonzepts Mobilität ein Fahrradparkhaus mit Mobilitätspunkt gebaut. Jederzeit können dort kostenlos Räder abgestellt werden, gegen Gebühr auch in verschlossenen, überwachten Fahrradboxen mit Chipsystem. Eine frei zugängliche Reparaturstation hilft bei kleinen Pannen. Ergänzt wird das Fahrradparkhaus durch eine Mobilitätsstation mit öffentlichem Fahrradverleih, Carsharingstation, Taxistand, Bushaltestelle, Zuganbindung zum Nah- und Fernverkehr und Ladestation für E-Autos und E-Bikes. Die einzelnen Elemente der Mobilitätsstation wurden zum Teil durch Unternehmenswerbung finanziert, zum Teil mit Bundesmitteln aus der Förderung investiver Maßnahmen für eine Klimafreundliche Mobilität im Rahmen der Kommunalrichtlinie (s. Fördermöglichkeiten)

8 GRÜNE Ziele: Fahrradverleihsysteme aufbauen ! Kaufanreize und Leihsysteme für Lastenräder schaffen Radförderung in Unternehmen und Verwaltung

WIE DAS FAHRRAD DAS AUTO ENTBEHRLICH MACHT

In immer mehr Städten stehen Fahrrad- Das lässt sich vermeiden. Einfallsreiche verleihsysteme zur Verfügung, die das Fahrrad Handwerksbetriebe und Lieferdienste setzen auch für die gelegentliche Nutzung verfügbar bereits auf Elektrolastenräder als günstigen und zum festen Bestandteil der Mobilität im Ersatz für Transporter. Und auch Familien mit Alltag machen. Das Pendeln vom Umland in die kleineren Kindern haben Spaß an der Fahrt mit Städte funktioniert somit auch ohne Auto, dem Lastenrad. Kaufanreize und Leihsysteme - ein wirksames Mittel gegen den Stau in der sollen die Verbreitung von Lastenrädern fördern. Rush Hour. Von Radförderung profitieren auch Unternehmen Schwere Einkäufe können mit (Elektro-) und Verwaltungen. Durch die teilweise Nutzung Lastenrädern bequem transportiert werden und von Fahrrädern für Dienstfahrten werden die ersetzen so die Fahrt mit dem Auto. Denn die Ausgaben für Fuhrparks vermindert und die meisten Wege mit dem Auto werden in der Produktivität der MitarbeiterInnen gesteigert. Kurzstrecke zurückgelegt.

9 Öffentliches Fahrrad-Verleihsystem in Kaiserslautern

In den meisten deutschen Großstädten gibt es bereits mindestens ein Fahrradverleihsystem. Kaiserslautern bietet seit 2017 ebenfalls die Möglichkeit, rund um die Uhr an 14 Stationen auf 120 Fahrräder zuzugreifen. Studierende mit Semesterticket fahren mit vergünstigtem Tarif vom Bahnhof zu den verschiedenen Uni- standorten. InhaberInnen einer Abokarte fahren die ersten 30 Minuten kostenlos. Möglich wurde das Projekt durch eine Kooperation des Anbieters nextbike mit den Stadtwerken Kaiserslautern und dem Verkehrsverbund Rhein- Neckar. Wichtige Voraussetzung ist die Bereitstellung von Flächen an wichtigen Kaiserslautern kooperiert für das Verleihsystem Verkehrsknotenpunkten wie Bahnhöfen, stark mit Universität und Hochschule,dem Fraunhofer genutzten Haltestellen und Parkplätzen. Institut, Demando und dem Westpfalzklinikum.

Fahrradfreundliche Verwaltung

Den MitarbeiterInnen der Verbandsgemeinde- verwaltung Birkenfeld stehen seit kurzem fünf Dienstpedelecs zur Verfügung. In die höchst- gelegene Ortsgemeinde brauchen die Mit- arbeiterInnen nur 15 Minuten länger als mit dem Auto. Sie berichten im Klimablog der Gemeinde begeistert vom neuen Dienstrad. Die Diensträder sind Teil des „Masterplans 100% Klimaschutz“ der Verbandsgemeinde. Gefördert werden die Einzelmaßnahmen zu 95 % aus Bundesmitteln. Die Initiative für diese Maßnahme ging von der Wirtschaftsförderung aus, beteiligt sind die Verbandsgemeindeverwaltung, die Ortsgemein- den und die Forstverwaltung.

10 KLARA Elektrolastenrad - Bringservice und Verleih in Bad Kreuznach

Nach einem Jahr finanziert die Stadt der Initiative das erste eigene Lastenrad. KLARA hat in der Zwischenzeit so viele Fans, dass es, nachdem es gestohlen wurde, von Kreuznacher BürgerInnen gesucht und wiedergefunden wurde.

Die Initiative träumt bereits von ihrem nächsten Projekt. Eine E-Rikscha soll neben Waren auch Bewegungseingeschränkte selbst in die Stadt transportieren. Das Preisgeld, dass sie beim rheinland-pfälzischen Umweltpreis für ihr ihr Engagement gewonnen haben, dient als Ehrenamtliche initiierten 2016 einen Hol- und Startguthaben. Derzeit sucht man weitere Bringservice mit dem Lastenrad. An Markttagen SpenderInnen, um die Idee bald umzusetzen. werden Einkäufe bequem und emissionsfrei nach Hause gefahren. Derzeit sind die Eine weitere Möglichkeit Lasten klimafreundlich Ehrenamtlichen bis zu 15 Mal pro Einsatztag zu transportieren, gibt es in Mainz beim unterwegs. Insbesondere ältere Menschen Fahrradverleihsystem MVG mein Rad, bei dem profitieren davon. Außerhalb dieser Zeit kann Anhänger zum Fahrrad ausgeliehen werden das ElektroLastenRad geliehen werden. Das können. erste Lastenrad wurde vom örtlichen Fahrrad- handel kostenlos wöchentlich zur Verfügung gestellt.

Förderungen für Unternehmen:

Aber auch Unternehmen können viel dazu beitragen ihren MitarbeiterInnen aufs Rad zu helfen. Dabei zeigen Untersuchungen aus den fahrradfreundlichen Niederlanden: Unternehmen profitieren direkt durch motivierte MitarbeiterInnen, geringere Fehlzeiten durch Krankheit und Stau sowie bessere logistische Rahmenbedingungen. Tipps und Unterstützung für Unternehmen auf www.rad-land-pfalz.de

11 Umsetzung GRÜNER Ziele: Radverkehrskonzepte und ! Radbeauftragte in allen Kommunen

RADVERKEHRSKONZEPTE UND -BEAUFTRAGTE

Der landesweite Radentwicklungsplan soll Sie haben ein waches Auge auf örtliche Defizite und Handlungsfelder auf Landesebene Probleme und können städtische Verwaltungen untersuchen und Voraussetzungen für kom- und BürgerInnen sinnvoll vernetzen, sowie munale Maßnahmen schaffen. Die Erstellung Probleme und Verbesserungsideen aussprechen von kommunalen Radverkehrskonzepten ist und koordinieren. darüber hinaus geboten, um Bedarfe und Runde Tische oder Arbeitskreise sind eine Maßnahmen passgenau zu identifizieren und sinnvolle Ergänzung in größeren oder besonders einen Investitionsplan für die kommenden Jahre engagierten Kommunen. zu entwickeln. Radverkehrsbeauftragte sind eine wichtige Voraussetzung, um diese Maßnahmen umzusetzen und darüber hinaus Radfahren als nachhaltiges Verkehrsmittel auch in der Verwaltung und Öffentlichkeit zu unterstützen.

12 Radverkehrskonzept,Radbeauftragter und Arbeitskreis in Neustadt/ Weinstraße

Seit 2013 gibt es in Neustadt einen Arbeitskreis Radverkehrspolitik. Diese Gruppe erarbeitete nicht nur im umfassenden Bürgerdialog ein Radverkehrskonzept, sondern sorgt mit der Beantragung jährlicher Maßnahmenpakete für eine kontinuierliche Umsetzung des Konzepts. Erarbeitet werden auch ergänzende Vorschläge für die Verwaltung.Seit 2017 gibt es zusätzlich einen ehrenamtlichen Fahrradbeauftragten, der den Arbeitskreis koordiniert und als zentraler Ansprechpartner der Bevölkerung dient.

Weitere Radbeauftragte gibt es u.a. in Mainz, Koblenz, Ingelheim, Worms, Ludwigshafen, Schifferstadt.

Weitere Radverkehrskonzepte gibt es beispielsweise in Koblenz,Neuwied,Trier,im Landkreis Mainz-Bingen und Speyer.

INFORMATIONEN UND AKTUELLES ZUM RADVERKEHR IN RHEINLAND-PFALZ AUF

www.rad-land-pfalz.de

13 FINANZIELLE FÖRDERMAßNAHMEN FÜR KOMMUNEN

Förderprogramme des Bundes

Förderung: Nachbarschaftsprojekte "Kurze Wege für den Klimaschutz" Geförderte Nicht-intensive Maßnahmen, die konkrete, umsetzungs- Maßnahmen: orientierte Angebote zur Realisierung klimaschonender Aktivitäten auf Nachbarschafts- oder Quartiersebene schaffen. Antragsbefugt: Kommunen, Verbände, eingetragene Vereine und Religions- gemeinschaften Voraussetzung: Mindestzuwendung 5.000 Euro, angemessener Eigenanteil Förderumfang: Max. 10.000 Euro

Antragstellung Projektträger Jülich (PtJ) Forschungszentrum Jülich GmbH bei: Geschäftsbereich Umwelt, FB Klimaschutz Zimmerstraße 26-27 10969 Berlin Antragsfristen 1. Mai bis 1. Juli jährlich

14 Förderung: Bundeswettbewerb "Klimaschutz durch Radverkehr"

Geförderte Projekte mit Modellcharakter zur radfreundlichen Gestaltung Maßnahmen: von Straßen- und Siedlungsraum, Radverkehrseinrichtungen und Radverkehrsdienstleistungen

Antragsbefugt: Kommunen und deren Einrichtungen, sowie alle juristischen Personen Voraussetzung: Projektumfang max. 10 Millionen Euro

Förderumfang: Bis 65%, max. 200.000 Euro je Antrag; bis 90% bei finanzschwachen Kommunen Antragstellung Projektträger Jülich (PtJ) Forschungszentrum Jülich GmbH bei: Geschäftsbereich Umwelt, FB Klimaschutz Zimmerstraße 26-27 10969 Berlin Zweistufige Antragstellung, Entwurfeinreichung jährlich von 1. August bis 31. Oktober

Förderung: Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen (Kommunalrichtlinie) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative

Geförderte Innerörtliche Radwege, Beschilderung, B+R an Bahnhöfen und Maßnahmen: Haltestellen, Errichtung von Fahrradstationen

Antragsbefugt: Kommunen und deren Einrichtungen

Voraussetzung: - Kosten mindestens 10.000 Euro - Radabstellanlangen nur für Kindergärten, Schulen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe - Ziel muss Erhöhung des Radverkehrsanteils sein

Förderumfang: Bis 50 %, max. 350.000 EUR je Antrag; höhere Förderung bei finanzschwachen Kommunen Antragstellung Projektträger Jülich (PtJ) Forschungszentrum Jülich GmbH bei: Geschäftsbereich Umwelt, FB Klimaschutz Zimmerstraße 26-27 10969 Berlin, Bewilligungszeitraum beträgt in der Regel zwei Jahre. Antragsfristen: 1. Januar bis 31. März und 1. Juli bis 30. September

15 Förderung: Förderung Kommunale Klimaschutz-Modellprojekte Geförderte Investive Modellprojekte zur schrittweisen Erreichung der Maßnahmen: Treibhausgasneutralität der Kommune. Besonders förderwürdig sind Modellprojekte aus den Handlungsfeldern: Abfall- entsorgung; Abwasserbeseitigung; Energie und Ressourcen- effizienz; Stärkung des Umweltverbunds, grüne CityLogistik und Reduktion von Treibhausgasen im Wirtschaftsverkehr; Smart City (Vernetzung, Integration und intelligente Steuerung verschiedener umwelttechnischer Infrastrukturen). Antragsbefugt: Kommunen und Zusammenschlüsse von Kommunen sowie Betriebe, Unternehmen und sonstige Einrichtungen mit mindestens 25 Prozent kommunaler Beteiligung. Sowie kommunale Zweck- und Wasserswirtschaftsverbände

Voraussetzung: Gesamtausgaben maximal 10 Millionen Euro, Teilvorhaben des Gesamtprojekts mit Ausgaben von mindestens 50.000 Euro Förderumfang: 70% der Gesamtausgaben, finanzschwache Kommunen können eine Förderung von 90% erhalten. Förderung mindestens 500.000 Euro Antragstellung Projektträger Jülich (PtJ) Forschungszentrum Jülich GmbH bei: Geschäftsbereich Umwelt, FB Klimaschutz Zimmerstraße 26-27 10969 Berlin Zweistufige Antragstellung, Entwurfeinreichung jährlich von 1. August bis 31. Oktober

Weitere Informationen in der Förderfibel des nationalen Radverkehrsplans: www.nationaler-radverkehrsplan.de

16 Landesförderung

Förderung: Landesverkehrsfinanzierungsgesetz - Kommunale Gebietskörperschaften Geförderte Ausbau von Bushaltestellen, Bahnhöfen und Maßnahmen: Bahnhofsumfeldern, die Errichtung von B+R-Anlagen, Fahrradboxen und Fahrradstationen

Antragsbefugt: kommunale Gebietskörperschaften und Zweckverbände Voraussetzung: - zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse dringend erforderlich und die Ziele der Raumordnung und Landesplanung berücksichtigt, - in einem Generalverkehrsplan, einem Nahverkehrsplan nach § 8 des Nahverkehrsgesetzes oder einem für die Beurteilung vergleichbaren Plan oder Konzept vorgesehen - barrierefrei - Maßnahme noch nicht begonnen Förderumfang: - 75% Antragstellung Landesbetrieb Mobilität bei:

Förderung: Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) einschließlich des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) Geförderte Maßnahmen: Errichtung von B+R-Anlagen an Bahnhöfen

Antragsbefugt: kommunale Gebietskörperschaften und Zweckverbände / Verkehrsunternehmer Voraussetzung: - Kosten mindestens 12.500 Euro - Maßnahme muss in dem Nahverkehrsplan fixiert sein oder diesem entsprechen Förderumfang: - 75%

Antragstellung Landesbetrieb Mobilität bei:

17 Förderung: Förderung touristischer Infrastruktureinrichtungen und Marketingmaßnahmen im barrierefreien Tourismus Geförderte Beschilderung, Rastplätze, Markierung und Möblierung Maßnahmen: von touristischen Radwegen Antragsbefugt: kommunale Gebietskörperschaften und Zweckverbände oder sonstige juristische Personen mit kommunaler Beteiligung Voraussetzung: - Maßnahmen müssen Teil eines touristischen Entwicklungs- konzepts sein - barrierefreie Radwege nur in Modellregionen (bis 2020 LK Ahrweiler, Bad Dürkheim, Bad Kreuznach, Germersheim, - Prüm, Trier-Saarburg, Kusel, Rhein-Pfalz, Südliche Weinstraße, Vulkaneifel, Cochem-Zell, Bernkastel-Wittlich und kreisfreie Städte Landau, Neustadt und Speyer - Kosten mindestens 27.000 Euro bei Beschilderung, Möblierung und Rastplätzen, bei sonstigen Maßnahmen zur Steigerung der barrierefreien, touristischen Nutzung 50.000 Euro - Maßnahme noch nicht begonnen

Förderumfang: Bis zu 85% Antragstellung Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft, Weinbau bei:

Kommunale Finanzierungsmöglichkeit

Förderung: Stellplatzsatzung (Rechtsgrundlage: LandesbauOrdnung §417 IV) Geförderte Investive Maßnahmen zur Verbesserung des Fahrradverkehrs, Maßnahmen: sonstige Maßnahmen, die den Bedarf an Parkeinrichtungen verringern Voraussetzung: - kommunale Stellplatzsatzung - Max. 60% der Errichtungskosten eines Stellplatzes und des dafür nötig werdenen Grunderwerbs

18 FÖRDERUNGEN FÜR UNTERNEHMEN

Förderung: Bike& Business Methode: Öffentlichkeitsarbeit Geförderte Maßnahme: Zertifizierung zum fahrradfreundlichen Arbeitgeber mit Beratung Antragstellung bei: ADFCHessen Telefon: 069 9 56 34 641 [email protected] Ansprechpartner: Norbert Sanden Weitere Information: www.bikeandbusiness.de

Förderung: Fahrradfreundlicher Arbeitgeber Methode: Öffentlichkeitsarbeit,Erstberatung Geförderte Maßnahme: Zertifizierung, Onlinehandbuch zum Aufbau betrieblicher Radfahrkultur und Unternehmenstest Antragstellung bei: ADFC Bundesverband Mohrenstraße 69 10117 Berlin [email protected] Weitere Information: www.fahrradfreundlicher-arbeitgeber.de

Förderung: Mobil gewinnt Methode: Beratung Geförderte Maßnahme: Kostenlose Erstberatung für Unternehmen zum betrieblichen Mobilitätsmanagement Antragstellung bei: Tel.02381 30721-170 [email protected] Ansprechpartner: JohannesAuge Weitere Information: www.mobil-gewinnt.de

Förderung: Fahrrad-fit Methode: Beratung Geförderte Maßnahme: Sehr viele, auch kostenfreie, Praxistipps zur Radförderung in Unternehmen Weitere Information: www.fahrrad-fit.de

Förderung: Stadtradeln Geförderte Maßnahme: 21-tägiger Wettbewerb um meistgefahrene Kilometer/ Teilnehmer. Auch Anmeldung als Unternehmen oder Mitarbeitergruppen möglich Antragstellung bei: Klima Bündnis Hotline +49 69 717139-39 [email protected] Weitere Information: www.stadtradeln.de

19 Förderung: Businessbike Jobrad Geförderte Maßnahme: Dienstradleasing auch Dienstradleasing auch Elektrofahrräder Elektrofahrräder Ansprechpartner: Telefon: 0 91 61 / 78 20–000 LeaseRad GmbH Telefax: 0 91 61 / 78 20–299 Augustinerplatz 2,79098 Freiburg [email protected] Tel.: 0761 205515-0 Mail: [email protected] WeitereInformation www.businessbike.de www.jobrad.org

Förderung: Nextbike Methode: Bike-sharing Geförderte Maßnahme: Fahrradverleihsystem, ab 50 Mitarbeitern mit Sonderkonditionen Ansprechpartner: nextbike GmbH Erich-Zeigner-Allee 69-73 04229 Leipzig Service: +49 (0) 30 69205046 [email protected]

Förderung: VRN-Faltrad Methode: VergünstigteFalträderfürBahnpendlerInnen Geförderte Maßnahme: Faltrad- und Elektro-Falträder straßentauglich und mit Gepäckträger ausgestattet und zusammengefaltet zum kostenfreien Transport auch im Berufsverkehr vor 9 Uhr morgens in Bus und Bahn geeignet. Weitere Information: www.der-takt.de/service/radfahren/artikeldetails/artikel/ideale- ergaenzung-fuer-pendler-faltraeder

Förderung: Mit dem Rad zur Arbeit Methode: Wettbewerb Geförderte Maßnahme: Aktion für Mitarbeiter vom 1. Mai bis zum 31.August jeden Jahres radeln Sie im Team oder alleine mit Preisen ab 20 geradelten Tagen. Service: Co-Branding mit Firmenlogo eigene Wunsch-URL, tagesaktuelle Leistungsanzeige und Erfolgsbilanz fürs Unternehmen. Antragstellung bei: AOK Rheinland-Pfalz Virchowstraße 30 67304 Eisenberg Telefon 06351 403-408 Telefax 06351 403-710 [email protected] Ansprechpartner: Urte Finsterle Weitere Information: [email protected]

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BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz Kaiser-Friedrich-Str. 3 55116 Mainz www.gruene-fraktion-rlp.de [email protected] V.i.S.d.P.: Pia Schellhammer, MdL, Parlamentarische Geschäftsführerin