Von wegen verstaubt: Die Museumslandschaft der Region Viamala ist lebendig und voller Ideen. In einer wohl unvergleichlichen Dichte sind in unserer Umgebung Museen, Kulturarchive und historische Bauten zu finden – liebevoll gepflegt von Privat- MUSEUMSpersonen, die sich zumeist unentgeltlich für ihre

TAGVIAMALAHäuser engagieren. Am ersten Museumstag Viamala wird die gesamte Vielfalt der hiesigen Museumslandschaft erlebbar. An Führungen, Kurzvorträgen oder auf eigene Faust können die Besucherinnen und Besucher sich davon ein eigenes Bild machen. Und wer ein Staubkorn 21. MAI 17findet, darf es behalten.

1. MUSEUM SONTG HIPPOLYTUS

Offen zur Führung, Eintritt Erw. CHF 5.– 09:30 – 10:30 im Dorf Führung 2. STOFFELHAUS FÜRSTENAU 10:00 – 11:30 13:30 – 15:00 16:00 – 17:30 Offen mit Führung, Eintritt Erw. CHF 5.– Führung mit Führung mit Führung mit

auf Nordseite von Fürstenau kleiner Apero Stadtrundgang Stadtrundgang Stadtrundgang 3. KULTURARCHIV Offen 10:00 – 17:00 Uhr, Eintritt frei 10:00 – 17:00 am Dorfeingang kalte Getränke, Kaffee, Brötli Führung und Kurzvorträge zu jeder vollen Stunde 4. «LUAGAND VO BERG UND TAL» 14:00 – 16:00 16:00 – 18:00 Offen ganztägig, Eintritt Kollekte 09:00 – 14:00 Familienprogramm: Workshop für Jung & Alt kleiner Zvieri Führungen auf Wunsch Basteln und Filzen zum Thema Bärggheimnis 5. BURG HOHEN RÄTIEN

Gelände offen, Eintritt Führung Erw. CHF 5.– 11:00 – 12:30 14:30 – 16:00

nicht vorhanden, zu Fuss ab oder Sils Führung Führung 6. ORTSMUSEUM OBERMUTTEN 09:30 – 11:00 11:30 – 13:00 Offen zur Führung, Eintritt Kollekte Dorf-/Kirchen-/ Dorf-/Kirchen-/ unterhalb des Dorfes, Postauto empfohlen Museumsführung Museumsführung 7. KIRCHE / AUSSTELLUNG ZILLIS 10:30 – 11:00 Führung auf Wunsch 14:00 – 15:00 Führung Offen 10:30 – 15:30, Eintritt Kollekte, Treffpunkt: Ausstellung 11:00 – 12:00 Führung 15:00 – 15:30 Führung auf Wunsch

Parkiermöglichkeit signalisiert 12:00 Führung auf Wunsch 8. TALMUSEUM TGEA DA SCHONS, ZILLIS

Offen 10:00 – 12:00, 14:00 – 17:00, Eintritt Führung Erw. CHF 5.– 10:00 – 12:00 14:00 – 17:00 Parkiermöglichkeit signalisiert Freie Besichtigung Freie Besichtigung 9. CAPRICORN AUSSTELLUNG Offen 09:00 –18:00, Eintritt frei 09:00 – 18:00 Restaurant im Gebäude Ausstellung zugänglich 10. AUSSTELLUNG SCHALENSTEINSITUATION

Offen 10:00 – 18:00 Uhr, Eintritt frei 09:30 – 12:00 14:30 – 16:30

vorhanden, Postauto empfohlen Führung mit Exkursion Führung mit Exkursion 11. FESTUNGSMUSEUM CRESTAWALD 10:00 – 17:00 Offen 10:00 – 17:00, Eintritt Erw. CHF 10.– Freie Besichtigung, auf Wunsch mit Audio Guide,

Museum Gerstensuppe, Hauswurst Film «Gebirgsdienst im Engadin 1936 – 1943» zu jeder vollen Stunde 12. GILLI’S MUSEUM Offen 09:00 – 18:00, Eintritt Kollekte 09:00 – 18:00 im Hof Kuchen und Getränke Führung auf Wunsch 13. HEIMATMUSEUM 10:00 – 11:30 13:30 – 15:00 15:30 – 17:00 Offen zur Führung, Eintritt Kollekte Führung mit Führung mit Führung mit

beim Schulhaus und Schreinerei Flütsch Vortrag und Film Vortrag und Film Vortrag und Film 14. BERGBAUMUSEUM Offen 09:00 – 18:00, Eintritt Kollekte 09:00 – 18:00 Führung auf Wunsch 6 ORTSMUSEUM 12 GILLI’S MUSEUM, MUSEUMS OBERMUTTEN SUFERS Im ältesten Langhaus des Dorfes, einem Privathaus aus dem 17. Jahr- In einem Nebenraum des alten Bauernhauses in Sufers hat sich über die TAGVIAMALA hundert, ist ein Dorfmuseum eingerichtet. Aktuell zeigt es die Jahre eine Vielzahl an historischen Gebrauchsgegenstände gesammelt. Ausstellung «Weil noch ein Lämpchen glüht» über die Geschichte der Die zahlreichen, teils auch ganz kleinen Haushalts- und Bauernhof-Gegen- 21. MAI 17 Beleuchtung. Das Museumskonzept hat zwei wesentliche Ziele. stände aus einigen Jahrhunderten haben Geheimnisse und Geschichten Zum einen ist die Sammlung nicht ein Sammelsurium aus alten Ge- preiszugeben, die Regula Gilli kennt und gerne erzählt. Einige Objekte brauchsgegenständen, sondern themenorientiert gestaltet. Zum andern beflügeln die Fantasie und erinnern – so z.B. der Rollstuhl – auch an ist es als Wohnhaus eingerichtet und wird dementsprechend auch ge- die neueste Heidi-Verfilmung, deren Alpszenen im Sommer 2014 ober- nutzt. Es bildet einen wertvollen Teil des historischen Dorfgefüges halb von Sufers entstanden sind. 2015 beschloss Regula Gilli, den Raum von Obermutten, was auch am Museumstag an Führungen vermittelt in ein Minimuseum umzuwandeln, das zu entdecken sich lohnt. wird. Kontakt: Tel. 081 284 61 09 / 079 256 13 66; www.obermutten.ch Kontakt: Tel. 081 664 15 26

1 MUSEUM SONTG HIPPO- 7 KIRCHE & AUSSTELLUNG 13 HEIMATMUSEUM LYTUS, FELDIS ST. MARTIN, ZILLIS RHEINWALD, SPLÜGEN In Feldis empfängt Plasch Barandun die Besucher in seinem Wohnhaus, Für ihre Bilderdecke ist die Kirche Zillis weitherum bekannt: Das Kunst- Die Geschichte des Transitverkehrs über die Alpenpässe Splügen und einem alten Bauernhaus aus dem 14. Jahrhundert. Der Lokalhistori- werk aus der romanischen Epoche ist weltweit das einzige Werk San Bernardino steht im Zentrum der Ausstellung in Splügen. Diverse ker und Autor mehrerer Bücher kennt unzählige Geschichten sowohl dieser Art, das nahezu vollständig und ohne Übermalung erhalten ge- Geräte wie Truhen und Fässer aus der Säumerzeit sind zu besichtigen. über das Dorf Feldis wie auch über die Ausstellungsgegenstände. Auf blieben ist. Die Kirchendecke besteht aus 153 quadratischen Bild- Weiter wird im Museum das bäuerliche Leben anhand von landwirtschaft- packende Weise erzählt er von den Geschehnissen von einst. In seinem tafeln (9 Reihen à 17 Tafeln) von je ca. 90 cm Seitenlänge. Geschaffen lichen Geräten und Utensilien für das textile Werken dokumentiert. Museum Sontg Hippolytus können Geräte, Werkzeuge, Geschirr für wurde sie in den Jahren zwischen 1109 und 1114. Ausgrabungen Das Museum befindet sich im Palazzo des Johann Paul von Schorsch im die Käseverarbeitung, die Wollverarbeitung und Brotgewinnung be- und Münzfunde bestätigen jedoch, dass die Kirche schon zur Römerzeit alten Dorfteil von Splügen. Dieses ist eines der prächtigsten Splügner staunt werden. Ebenso liegen historische Schriften auf, die Barandun bestanden hat. Die Entstehung und weitere Hintergrundinformationen Schorsch-Häuser und verfügt über wunderschöne Innendekorationen in gesammelt hat. Und die Dorfchronik von Feldis weiss viele interessante zur Kirchendecke werden in der Ausstellung im Postgebäude vermittelt. Form von Fresken mit mythologischen Darstellungen. Details aus der Geschichte des Sonnendorfs zu berichten. Kontakt: Tel. 077 532 12 29; www.zillis-st-martin.ch Kontakt: Tel. 081 664 16 59 Kontakt: Tel. 081 655 10 66

2 STOFFELHAUS, 8 TALMUSEUM 14 BERGBAUMUSEUM, FÜRSTENAU TGEA DA SCHONS, ZILLIS INNERFERRERA Im Stoffelhaus in Fürstenau haben sich Wandmalereien aus der Zeit um Das Talmuseum ist in einem typischen mittelbündnerischen Bauern- Im Schamsertal, in den Gebieten von , Schams und im vorderen 1400 erhalten, die mitunter ein höfisches Jagdzeremoniell aufzeigen. haus aus dem Jahr 1580 untergebracht. Die Exponate stammen Rheinwald, lagern Rohstoffe, welche den Talschaften Jahrhunderte Ähnliche hochgotische Profanmalereien weisen in Graubünden nur noch hauptsächlich aus dem Schams und zeugen vom Wohnen und Arbeiten lang zu einem gewissen Wohlstand verhalfen. Die erste urkundliche Er- das Schloss Brandis in Maienfeld und das Schloss Rhäzüns auf. Die im Tal zu früheren Zeiten. In den Kellerräumen und unteren Vor- wähnung über den Erzabbau stammt aus dem Jahre 1605. Es kann Wandmalereien werden im Stoffelhaus mittels Text- und Bildtafeln erläu- ratskammern sind die Gegenstände für die Milch- und Fleischverarbei- jedoch davon ausgegangen werden, dass die Menschen schon früher die tert. Zu sehen sind nebst der höfischen Hirschjagdszene auch Frag- tung ausgestellt, in den Wohnräumen Möbel, Textilien, alte An- Erzvorkommen nutzten. Der Verein Erzminen hat sich mente einer alttestamentarischen Geschichte, des Kampfes von Samson sichten des Tales und kirchliche Altertümer und in der Küche das ent- zum Ziel gesetzt, die Geschichtszeugen zum Erzabbau zu erhalten und Zürich mit dem Löwen. Weitere Fragmente zeigen Bauern, Kühe und eine sprechende Ess-und Kochgeschirr. Die ausgestellten Gerätschaften der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Aktuell zeigt die Gemeinde Schafherde. Hierbei handelt es sich wohl um die Darstellung eines Vieh- im Tenn veranschaulichen mehrere Feldarbeiten und lassen die benötigten Ferrera im Untergeschoss des Museums eine Fotoausstellung zum Bau raubs. Kontakt: Tel. 081 655 19 50 / 079 254 95 54 Fertigkeiten der früheren Schreiner erahnen. Kontakt: Tel. 079 697 34 67 der Staumauer Valle di Lei. Kontakt: Tel. 081 661 16 58;

www.erzminen-hinterrhein.ch in e h R 3 KULTURARCHIV & 9 CAPRICORN AUSSTELLUNG, Chur BIBLIOTHEK, TARTAR WERGENSTEIN Fotografien und Postkarten aus den Fraktionen Cazis, Tartar, Sarn, Portein Vor über 60 Jahren wurde der erste Steinbock im heutigen Gebiet des und Präz sowie eine Bibliothek mit einem Bestand von gegen 3000 Fach- Naturpark Beverins ausgesetzt. Eine kleine Ausstellung im Center da Flims Chur büchern finden sich im alten Schul- und Gemeindehaus von Tartar. Der Capricorns in Wergenstein zeichnet die Geschichte des Steinbocks in der Grundstein der Bibliothek bildet eine Schenkung von Claudio Mainetti aus Region nach. Die Ausstellung startet mit einem interaktiven Relief zum 1 Cazis an die ehemalige Gemeinde Tartar. Nach der Fusion der ausserhein- Naturpark. Darauf kann das Reich des Steinbocks in 3D und multimedial Feldis zenberger Gemeinden zur neuen Gemeinde Cazis kamen noch diverse entdeckt werden. An einer imitierten Felswand kann man spannende Bücher aus den Gemeindebeständen hinzu, darunter antiquarische Kinder- Informationen zur Ausrottung, Wiederansiedlung und heutigen Verbrei- und Erwachsenenbücher und Bücher von Jagd, Fauna und Flora. Aktuell tung des Capricorns entdecken. Die Krönung der Ausstellung bilden drei zeigt das Kulturarchiv eine spannende Ausstellung zum Thema historische Steinbockpräparate, so dass man den König der Alpen in echter Grösse Pläne und Flurnamen. Kontakt: Tel. 081 651 43 35 / 079 419 31 65 bewundern kann.

2 4 «LUAGAND – VO BERG 10 AUSSTELLUNG SCHALEN- 3 Fürstenau UND TAL», KIRCHE STEINSITUATION, BÄRENBURG Tartar Heinzenberg Sils i.D. Eine aussergewöhnliche Ausstellung in der Kirche Urmein: Unter dem Die private Ausstellung von Anselmo Gadola thematisiert die Schalen- 4 5 Tiefencastel Motto «Luagand – vo Berg und Tal» sind für die Dauer von einem Jahr und Zeichensteine im Schams, und Rheinwald als Zeugen Urmein Thusis textile Arbeiten von Einheimischen und Gästen zu bewundern. Die Idee: einer kultastronomischen Gesetzmässigkeit in Abhängigkeit des jährli- Solis 6 Möglichst viele Mitwirkende sollten textile Werke im Format von 45 × 45 chen Sonnenlaufs. Gadolas Beobachtungen gehen von einem Zentimeter gestalten und damit auf unkonventionelle Art Geschichten glazialgeformten Felsen im Gebiet Arsiert aus, südlich von Bärenburg. Obermutten über die Region erzählen. Die einheimischen Initiantinnen konnten sich Dessen künstliche Steinbearbeitungen aus vorgeschichtlicher Zeit auch dank der Kirchgemeinde darüber freuen, dass sich gleich 29 Teil- ziehen auch den modernen Betrachter in ihren Bann. Eine vom jährlichen nehmerinnen und Teilnehmer bereit erklärten, eigene Exponate beizusteu- Sonnenlauf abhängige Gesetzmässigkeit lässt eine kalendarische 7 8 ern. Die rund 50 Ausstellungsobjekte dokumentieren die Besonderheiten Ordnung erkennen, was Gadola in zahlreichen Feldversuchen herleiten 9 Zillis von Land und Leute auf eigene Art. Kontakt: Tel. 081 651 22 73 konnte. Kontakt: Tel. 079 682 27 58 Wergenstein Val Schons 5 BURGANLAGE 11 FESTUNGSMUSEUM 10 Rheinwald Bärenburg HOHEN RÄTIEN, SILS I.D. CRESTAWALD, SUFERS 12 11 Am Eingang zur Viamala-Schlucht prangt die Burganlage von Hohen Im September 1939 wurde mit dem Bau der Festungsanlage in Crestawald Sufers Rätien auf einem mächtigen Felsen. Seit jeher kamen die Händler begonnen, und schon ein Jahr später waren die gewaltigen Artillerie- 13 auf ihrem Weg durch die Alpen am Burghügel vorbei, wo sie vermutlich Geschütze feuerbereit. Ziel dieses Bollwerks war die Sperrung der Nord- Splügen nicht nur einen Kontrollposten, sondern ebenso eine Kultstätte vor- Süd-Transitachse. Lange Zeit war die in den Fels gehauene Bunker- fanden. Hier errichteten die Talbewohner später ihre erste Kirche. Eine anlage strengster Geheimhaltung unterstellt. Mit der Umstrukturierung der

Familienstiftung sorgt heute dafür, dass die Zeugen der Zeit erhalten Schweizer Armee und deren Anpassung an neue Bedrohungsformen San Bernardino 14 Splügenpass bleiben. Zum Beispiel das frühchristliche Baptisterium aus dem 5. Jahr- verlor sie ihren Zweck. 1995 wurde die Anlage aufgelassen. Im Jahr 2000 Chiavenna Innerferrera hundert. Dieses Taufbecken – das bisher älteste nördlich der Alpen – übernahm der Verein Festungsmuseum Crestawald die Anlage und ist ein Zeugnis der ersten Christen im zentralen Alpenraum. An dessen wandelte sie in ein Museum um. Aktuell zeigt das Museum den Film Restaurierung und Präsentation wird noch gearbeitet. «Gebirgsdienst im Engadin 1936 bis 1943». Gestaltung: Hü7 Design AG, Thusis Kontakt: Tel. 079 443 15 83; www.hohenraetien.ch Kontakt: Tel. 079 353 51 75; www.crestawald.ch Avers

Unterstützer Die Gemeinden , Cazis, Domleschg, Fürstenau, Mutten, Ferrera, Sils i.D., Splügen, Sufers, Urmein, Wergenstein, Zillis Italien